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2016/2017
Das Magazin für Studierende | Wintersemester Anzeige
Gratis
Mehr Infos und Freikarte auf Seite 10
Zusammen stark Eine Gewerkschaft für die Uni
Gut geplant
Vorbereitung aufs Auslandssemester
››
Smarte Orga
Software und Apps fürs Studium
Maximalförderung, Bedarfssätze, Vermögensfreibetrag? Klingt kompliziert, lohnt sich aber!
Vom 1. August an sorgen verschiedene Neuerungen beim BAföG für spürbare Verbesserungen im Alltag zahlreicher Schülerinnen, Schüler und Studierender. Damit setzt die Bundesregierung ein Zeichen für Bildungsgerechtigkeit und Bildungschancen.
www.bafög.de
›› FRIZZ INHALT
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© lassedesignen – Fotolia.de
En K Å n K En in aLLE n Farb
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FORUM Neue Wohnheime, Center for European Studies, Lange Nacht der Hausarbeiten
IMPRESSUM FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 20, Fax 069/97 95 17 29 ISDN 069/97 95 17 483 Internet-Adresse: www.frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Redaktionsleitung: Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai Redaktionelle Mitarbeiter: Markus Farr, Michael Faust, Vanessa Gennaro, Sinan Kement, Antje Kroll, Sohra Nadjibi Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 41, Fax 069/97 95 17 29 Herstellungsleitung: Axel Wenzel Grafik: Silke Beck Scans: Friedhart Riedel Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos. Druck und Verarbeitung: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Beilage: Master and More Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte Rückporto beifügen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die durch den Verlag gestalteten bzw. erstellten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages weiterverwendet werden. ISSN: 0946-5537
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NÄCHSTER SCHRITT: MASTER! „Master and More“-Messe in Frankfurt
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MEHR GEWERKSCHAFT WAGEN Im November gründet sich die Uni-Gewerkschaft unter_bau
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NEW YORK, RIO, TOKIO! Wie bereite ich mein Auslandssemester vor?
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ALLE JAHRE WIEDER Universität und Weihnachten
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VOM SCHWARZEN SEEHUND BIS ZU CHARLY KÖRBEL Senckenberg und Städelschule feiern Geburtstag
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VORSCHAU Ausgehtipps fürs ganze Semester
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AM DIGITALEN PRANGER Bewertungsportale für Profs
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DAS STUDIUM IM GRIFF Mit dieser Sammlung an Apps und Webseiten wird das Studieren leichter
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NEUE BURGER BRAUCHT DAS LAND Der Bulettenboom geht weiter
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ARENA Tarek Al-Wazir fand manches an seinem Studium sehr abenteuerlich www.frizz-frankfurt.de
dEin bEGLEitEr im S tadtdScHunGEL Erlebnisfiliale: Grusonstraße 2 / Ecke Hanauer Landstraße (direkt am Ostbahnhof), 60314 Frankfurt am Main Öffnungszeiten: Mo. bis Sa.: 10:00 bis 20:00 Uhr << SHop onLinE: GLobEtrottEr.dE >>
›› Uni FRiZZ forum
Texte: Jürgen Mai & Daniela Halder-Ballasch
Studentisches Wohnen
Neue Hochschule in Frankfurt: IUBH
Von Bonn an den Main ›› Internationalen Hochschule Bad Honnef • Bonn (Hanauer Landstraße 147-149), Frankfurt, www.iubh.de
Die Internationale Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH) hat in Frankfurt einen Studienstandort eröffnet und ist damit nun in neun Städten in Deutschland vertreten. Seit Anfang Oktober bietet sie auf dem Campus im Ostend die dualen Bachelorstudiengänge BWL, Marketing Management und Tourismuswirtschaft an. Sie ist laut eigener Aussage die einzige Hochschule in Hessen, an der die dual Studierenden wöchentlich zwischen Theorie und Praxis wechseln. Das aktuelle Semester läuft bereits. Für das nächste kann man sich unter www.iubh-dualesstudium.de bewerben. „Als Finanz- und Wirtschaftszentrum ist Frankfurt der ideale Ort, um Kontakte in die Arbeitswelt zu knüpfen und praktische Erfahrungen für die spätere Karriere zu sammeln“, sagt Elke Wichers, Leiterin des Standorts Frankfurt. Die Studiengänge bieten einen praxisnahen Einstieg in die Branchen Logistik, Immobilien, Accounting, Marketing, Event, Hotellerie oder Reiseveranstaltung. In sieben Semestern erlangen die Studierenden einen staatlich anerkannten Bachelorabschluss und sammeln gleichzeitig fundierte Berufserfahrung. Für sie ist das Studium an der IUBH kostenfrei. Die Studiengebühren übernimmt der Praxispartner. Die Hochschule unterstützt Studieninteressierte bei der Suche nach einem geeigneten Praxisunternehmen.
Laut einer aktuellen Studie leben junge Menschen in Frankfurt am liebsten in Bockenheim, im Bahnhofsviertel, im Nordend und in Sachsenhausen-Nord. Entsprechend teuer sind die Mieten in diesen Stadtteilen. Etwas weiter ab vom Schuss liegt das Wohnprojekt „Cubity“ in Niederrad, das nach dem Haus-im-Haus-Prinzip konzipiert ist. In einer großräumigen Halle sind auf zwei Ebenen zwölf Wohn-Cubes um einen zentralen „Marktplatz“ angeordnet. Jeder Wohnwürfel hat eine Grundfläche von nur 7,2 m², auf der sich Bett, Tisch, Stuhl und Schrank plus zusätzlicher Stauraum sowie ein eigenes Badelement mit Dusche, Waschbecken und WC befinden. Auch Gemeinschaftsbereiche stehen zur Verfügung: Neben dem Marktplatz gibt es eine gemeinsame Küche, eine Galerie und eine Terrasse. Das Energie-Plus-Haus deckt seinen Strom- und Wärmebedarf vollständig selbst. Für drei Jahre sollen dort elf Studierende (drei davon mit Flüchtlingshintergrund) und im ersten Jahr ein begleitender Wissenschaftler der TU Darmstadt zusammen leben. Bewerben kann man sich beim Studentenwerk: www.studentenwerkfrankfurt.de/wohnen. In der Kuhwaldsiedlung nahe dem Westbahnhof plant die Immobiliengruppe GOC ein Wohnheim mit 170 Plätzen. Die Appartements sollen eine Fläche zwischen 20 und 40 m² haben. Und es gibt noch mehr gute Nachrichten: Bis 2020 sollen 1.000 neue Wohnheimplätze für Studierende entstehen. Das besagt eine im Sommer von der Stadt Frankfurt, dem Studentenwerk und der ABG Frankfurt Holding unterzeichnete Rahmenvereinbarung. Konkret geplant sind ein neues Wohnheim mit mindestens 160 Appartements an der Ginnheimer Landstraße, 50 weitere Wohnheimplätze an der Hahnstraße in Niederrad, rund 250 Plätze in der Platenstraße in Ginnheim und etwa 50 Plätze nördlich der Miquelallee. 70 Wohneinheiten sollen am Rohmerplatz in Bockenheim, bis zu 80 Plätze in der Zuckschwerdtstraße in Höchst zur Verfügung gestellt werden. Weitere 100 Wohnheimplätze werden an der Siesmayerstraße entstehen.
Neuer AStA gewählt
Drei Vorstände leiten nun die Geschicke des Gremiums ›› www.asta-frankfurt.de
Das Studierendenparlament der Goethe-Uni hat im Sommer einen neuen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) gewählt, der die Studierendenschaft gegenüber der Universität sowie nach außen vertritt. Das Ergebnis: Der neue AStA wird künftig getragen von einer breiten Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen Hochschulgruppe (Grüne Hochschulgruppe), der Juso Hochschulgruppe, der Demokratischen Linken Liste (DL), der Fachschafteninitiative Demokratische Hochschule (FDH), Die Flexiblen, dem Wahlbündnis Linke Liste (LiLi), NIEDERRAD sowie Die GIRAFFEN. Durch eine Reform wurde der AStA-Vorstand von vorher zwei auf nun drei gleichberechtigte Mitglieder sowie drei Stellvertreter erweitert. Mit diesem Schritt soll die AStA-Arbeit den veränderten Studienbedingungen im Bologna-System angepasst werden. Die neuen Vorstände sind: Katharina Kröll (Juso Hochschulgruppe), Valentin Fuchs (Grüne Hochschulgruppe) und Max Rudel (Grüne Hochschulgruppe).
TICKER Teurer Wohnraum: Gemäß einer Analyse des Moses Mendelssohn Instituts kostet ein WG-Zimmer in Frankfurt durchschnittlich 460 Euro pro Monat. Nur München ist teurer. + + + Neue Heimat: Die bislang in der Hamburger Allee beheimatete European School of Design soll nach Sachsenhausen in den Paradieshof ziehen. Die Schule setzte sich bei einem Wettbewerb gegen Konzepte der Wohnrauminitiative Frankfurt und des Vereins basis durch. + + + Anschubfinanzierung: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) finanziert die Arbeit der Goethe-Uni mit ihren Partneruniversitäten in Tel Aviv, Toronto, Birmingham und Pennsylvania mit 220.000 Euro.
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www.frizz-frankfurt.de
© Thomas Ott
Was ist los auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt
© Sandy Ho
Studierende © Senckenberg
ins Konzert für 20€
Die Bernsteinforscherin: Mónica Solórzano Kraemer
Senckenberg legt Käfer-Comic auf
Vongys Abenteuer
© Thomas Ott
© Senckenberg
›› Vongy – ein Abenteuer unter Wissenschaftlern: ISBN 978-3-00-053389-1, kostenfreies PDF auf www.senckenberg.de/files/ Vongy_Comic/vongy_de_web.pdf
Naturwissenschaften stehen nicht unbedingt in dem Ruf, einen besonders hohen Unterhaltungsfaktor zu haben. Mónica Solórzano Kraemer und ihr Team vom Senckenberg-Forschungsinstitut haben sich nun etwas Anschauliches überlegt, um die Kluft zwischen Wissenschaft und Alltag zu schließen: ein Comic! Protagonist ist der Käfer Vongy, der im Rahmen einer Reise von Madagaskar nach Amerika mit dem Thema Baumharz in Berührung kommt. So erklären die Wissenschaftler anschaulich und mit Liebe zum Detail den Sinn und Zweck ihrer Forschung, die versteinerte Harze wie Bernstein oder Kopal auf eingeschlossen Insekten untersucht und so Aussagen über die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Fauna trifft. Hier hat Solórzano Kraemer viel zu tun: Das Senckenberg sammelt zwar seit dem 19. Jahrhundert Bernstein, die aktive Erforschung begann jedoch erst vor einigen Jahren. 13.000 Stücke warten darauf, analysiert zu werden.
Olga Scheps 28.10 Grigory Sokolov 31.10. Brahms: Requiem 8.11. Anne-Sophie Mutter 15.11. Gabriela Montero 22.11. Simone Kermes 1.12. German Brass 4.12. Sol Gabetta 20.1. ...
Studierende erhalten an der Abendkasse gegen Vorlage des Studierendenausweises Restkarten für 20 €. Ausgenommen sind Sonderkonzerte. Programm & Tickets: www.proarte-frankfurt.de
Neuer Anlauf im Dezember
Die HfMDK sucht einen Präsidenten ›› Hochschule für Musik und Darstellende Kunst: www.hfmdk-frankfurt.info
Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst unternimmt erneut einen Anlauf, einen neuen Präsidenten zu finden. Noch bis Ende Oktober werden Kandidaten angehört. Im Dezember soll die Wahl stattfinden, das neue Oberhaupt sein Amt am 1. Januar 2017 antreten. Christopher Brandt, der seit 1. Mai dieses Jahres die Hochschule kommissarisch leitet, wird nicht mehr antreten. Bevor Brandt einsprang, waren gleich vier Versuche gescheitert, einen Nachfolger von Thomas Rietschel zu wählen, der die HfMDK zwölf Jahre lang als Präsident geführt hatte. Dass sich die Suche so schwierig gestaltet, ist ungewöhnlich. Schließlich ist die Aufgabe, den mittlerweile bewilligten 100-Millionen-Euro-Neubau der Hochschule als Teil des Kultur-Campus in Bockenheim bis 2025 zu realisieren, überaus attraktiv. HfMDK-Sprecher in Sylvia Dennerle ist guter Dinge: „Es gibt bald einen völligen Neuanfang.“ Der neue Präsident – oder die neue Präsidentin – wird für sechs Jahre gewählt.
Die HfMDK von außen. Innen wird ein neuer Präsident gesucht. www.frizz-frankfurt.de
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›› Uni FRiZZ forum Das Flüchtlingsradio
Good Morning Deutschland ›› Good Morning Deutschland: www.goodmorningdeutschland.de, Dienstag (Studio Frankfurt), Mittwoch (Donaueschingen), Donnerstag (Stuttgart), jeweils 17-20 Uhr
Der Film „Good Morning, Vietnam“ über einen American-Forces-Network-Radiomoderator, der in Vietnam für die US-Armee auf Sendung geht, zählt nicht nur zu den Klassikern des Kinos, sondern stand nun auch Pate für ein spannendes Projekt: Good Morning Deutschland. Ausgestrahlt wird ein
Programm „von und für Geflüchtete“ in fünf Sprachen (Arabisch, Farsi, Tigrinya, Deutsch, Englisch) an drei Tagen in der Woche aus drei unterschiedlichen Städten – immer dienstags aus Frankfurt. Dort wird aus einem Studio neben dem Studentencafé KOZ gesendet. Gespräche zwischen Geflüchteten, Mitbürgern und Gästen sind ebenso Teil des Programms wie Musik aus unterschiedlichen Kulturen. Good Morning Deutschland geht auf eine Idee des Frankfurter Komponisten Hannes Seil zurück. Bei der Umsetzung waren u. a. der Mousonturm und der Hessische Rundfunk beteiligt.
Lange Nacht der Hausarbeiten
Gegen die Aufschieberitis ›› Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten: 2.3.2017, Schreibzentrum der Goethe-Universität, www.schreibnacht.wordpress.com, schreibzentrum.uni-frankfurt.de
Die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten ist ein weltweites Phänomen. Rund um den Globus laden Schreibzentren immer am ersten Donnerstag im März eine Nacht lang Studierende dazu ein, ihre Schreibprojekte zu beginnen, fortzuführen oder zu beenden. Auch das Schreibzentrum der Goethe-Uni ist am Start,
Projekt mit Geflüchteten © Schreibzentrum Frankfurt
Meet’n’Music
›› Meet’n’Music: www.facebook.com/meetnmusic
Es begann mit einem Seminar im Sommersemester 2016: Unter dem Titel „Get up, stand up: Musikethnologie jenseits der akademischen Welt“ lud Dozent Julio Mendìvil von der Goethe-Uni seine Studierenden nicht nur dazu ein, sich theoretisch mit der „Angewandten Musikethnologie“ zu beschäftigen. Ganz der Tradition dieser Denkschule folgend, die soziale Projekte mit Minderheiten oder benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen unterstützt, entwickelte das Seminar die Idee für ein Projekt mit Geflüchteten. Dieses ist nun in der Umsetzung: Unter dem Namen „Meet’n’Music“-Café soll ein musikalischer Treffpunkt für Studierende, Geflüchtete und Interessierte auf dem Bockenheimer Campus entstehen.
sehr zur Freude von Leiterin Dr. Stephanie Dreyfürst. Sie blickt voraus: „Wir werden im kommenden März wieder kleine Workshops rund um das Thema Schreiben anbieten. In 30 Minuten lernt man kompakt etwas zum Thema Argumentieren oder zum richtigen Zeitmanagement.“ Auch das in den vergangenen Jahren stets populäre Schreibtisch-Yoga wird wieder Teil des Programms sein. Über allem steht dabei stets die Botschaft: Studierende sind mit Schreibproblemen nicht allein.
Auf den Spuren eines Phänomens
Sonntag, 20.15 Uhr ›› Bürger-Universität: 14.11.-12.12.2016, jeden Montag, Beginn 19.30 Uhr, Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt (Hasengasse 4), Frankfurt, www.buerger.uni-frankfurt.de
Die Bürger-Universität, ein 2008 konzipiertes Format zum Austausch zwischen Wissenschaft und Bürgern der Stadt Frankfurt, widmet sich in diesem Semester einem bundesdeutschen Phänomen: den „Tatort“-Krimis. An vier Montagabenden stehen dabei folgende Fragen im Mittelpunkt: Was macht die Krimireihe zum Kult? Verdrängen Klischees die kriminalistische Wirklichkeit? Wie verändert die moderne Forensik die Ermittlungsarbeit? Wovor müssen wir wirklich Angst haben? Dank der Koo-
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peration mit dem Hessischen Landeskriminalamt, der Stadtbücherei Frankfurt und dem Hörfunksender hr-info konnten variantenreich besetzte Podiumsdiskussionsrunden organisiert werden. Unterschiedliche wissenschaftliche Fachrichtungen kommen ebenso zu Wort wie Buchautorin Nikola Hahn, der Macher der Fanseite www.tatort-fundus.de, Gerichtsreporter und DNA-Analytiker. Der Termin ist perfekt gewählt: Am 13. November strahlt die ARD die 1.000 Tatort-Folge aus, die genauso heißen wird wie die erste vom 29. November 1970: „Taxi nach Leipzig“.
www.frizz-frankfurt.de
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Studie zu Stipendien
Sexismus an der Uni ›› www.mystipendium.de
Sexismus ist in deutschen Chefetagen und Unternehmen leider keine Seltenheit. Es ist kein Geheimnis, dass Frauen bei gleicher Eignung knapp 20 % weniger verdienen als Männer. Auch an der Uni herrscht noch immer Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Das zeigt eine aktuelle Studie zur Stipendiensituation in Deutschland von der ItS Initiative für transparente Studienförderung, an der knapp 28.000 Studierende und Abiturienten aller deutschen Hochschulen teilnahmen. Das Ergebnis: Frauen bewerben sich weniger häufig um Stipendien und sind mit ihren Bewerbungen auch weniger erfolgreich. Dabei hatten die an der Studie teilnehmenden Frauen einen deutlich besseren Notenschnitt als ihre männlichen Pendants. „Das deutsche Stipendienwesen ist sozial nach wie vor sehr selektiv“, sagt Dr. Mira Maier von ItS. Auch Nicht-Akademikerkinder und Studierende mit Migrationshintergrund erhalten seltener eine Studienförderung. Dr. Mira Maier von der ItS Initiative für transparente Studienförderung kennt sich aus mit Stipendien.
In eigener Sache
Praktikant gesucht!
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Du bist auf der Suche nach einem spannenden Praktikum? Dann aufgepasst! FRIZZ Das Magazin sucht einen Praktikanten. Er oder sie sollte in Frankfurt leben und eine Geisteswissenschaft wie Germanistik oder „irgendwas mit Medien“ studieren. Du bist dazu noch ein talentierter Schreiber, onlineaffin und gerne in der Stadt und im Nachtleben unterwegs? Perfekt! Dann melde dich bei: Heidi Zehentner unter zehentner@frizz-frankfurt.de.
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›› Uni FRiZZ forum Karriere im Wissenschaftsbetrieb
Netzwerke richtig nutzen
›› Jasmin Döhling-Wölm: Karriere, Macht und Netzwerke: Spielregeln und Felddynamiken akademischer Karriereentwicklung, Budrich Verlag, ISBN 9-783847-420040, 19,90 €
Karrierekunst – so lautet der Name des 2001 gegründeten Consulting-Instituts von Jasmin Döhling-Wölm. In dieser Zeit hat die Beraterin zahlreiche Karrieren im Wissenschaftsbetrieb begleitet, hat Ein-, Aus-, Auf- und Abstiege gesehen. Nun hat sie ihre Erfahrungen in ein Buch gegossen: „Karriere, Macht und Netzwerke: Spielregeln und Felddynamiken akademischer Karriereentwicklung“ lautet der Titel der rund 130 Seiten starken Veröffentlichung. Mit wuchtigen Bildern und Beispielen – zum Beispiel über die „Twilight Zones“ von Karriere-Netzwerken oder die Frage, ob die Promotionszeit im Mittelbau Durchlauferhitzer oder Verbrennungsmaschine sei – skizziert die Autorin zunächst theoretische Rahmungen, u. a. zu Themen wie der „Machtfrage an die Karrierenetzwerke“ oder den fünf Netzwerkdimensionen von Karriereprozessen. Im Abschlusskapitel gibt Döhling-Wölm praktische Hinweise, um die eigenen Netzwerke zu analysieren und zu nutzen, oder wie sie es ausdrückt: „Das Netzwerkspiel spielen.“ Alles in allem: nicht immer stringent, aber überaus lebenswert.
Neue Partyreihe für Studenten
Neuer Wochenmarkt am Campus Westend
I do like Mondays! ›› What’Up Monday: Jeden Montag, ab 22 Uhr, Velvet Club (Weißfrauenstr. 16), Frankfurt, Eintritt: 5 €, www.velvet-ffm.de, www.facebook.com/whatupmonday
›› Wochenmarkt: Jeden Donnerstag, 9-17 Uhr © Uwe Dettmar
Eine regelmäßige Partyreihe in Frankfurt für Studenten? Lange nichts gehört … Das Format „What’Up Monday“ möchte diese Leerstelle nun füllen und hat sich dafür einen ungewöhnlichen Wochentag ausgesucht: Ausgerechnet montags sollen Studis im Velvet gemeinsam Party machen. Die Macher um Sportstudent Lukas Günzel haben eine Partyreihe gleichen Namens bereits in Köln etabliert und möchten nun damit das Frankfurter Nachtleben erobern. Damit das gelingt, locken nicht nur günstige Preise (Eintritt 5 €, Bier/Apfelwein 2,50 €, Wodka-Longdrinks 6 €), sondern auch allerlei Animationsprogramm. Dazu zählen eine Nintendo-Wii-Area, Trink- und Geschicklichkeitsspiele sowie diverse Einlass-Specials wie zum Beispiel eine Gratis-Flasche Prosecco für 5er-Mädels-Gruppen. Musikalisch soll tanzbare House-, Hip-Hop-, Club- und Reggaetones-Musik die Studentenschar entzücken.
Frisches für Studenten Wer gern frisches Obst und Gemüse kauft, den wird die Nachricht erfreuen: Am Campus Westend gibt es einen neuen städtischen Wochenmarkt. Jeden Donnerstag findet der Markt mit insgesamt 12 Ständen auf dem GisèleFreund-Platz an der Ecke Bremer Straße und Hansaallee statt. Er soll nicht nur das Angebot an frischen Lebensmitteln im Stadtteil Westend, sondern auch die Palette an Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten für die rund 35.000 Studierenden und Mitarbeitenden des Campus Westend erweitern. Neben Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Backwaren gibt es daher z. B. auch ein Burger-Angebot und einen veganen Mittagstisch.
Beine gestellt. Vermarktet wird es von Studierenden, die der Enactus-Initiative an der Goethe-Uni angehören. Der Name der Anwendung geht zurück auf Irmgard Schwiderski, Lehrerin und Rektorin einer Hamburger Grundschule. Die App besteht aus neun Leveln mit mehreren Aufgaben, durch die die User langsam ans Lesen und Schreiben herangeführt werden. Level 1 kann auf der Webseite runter geladen werden. An weiteren Leveln arbeiten die Entwickler noch.
App für Analphabeten
Studentische Ideen, die zünden ›› App Irmgard: www.appirmgard.de
Wer nicht lesen kann, ist oft hilflos – und das sind nicht so wenige, wie man denken mag. Rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sind totale oder funktionale Analphabeten, die also ihren Namen und ein paar Wörter schreiben, aber zusammenhängende Texte nicht verstehen können. Helfen soll das kostenlose Tool mit dem schönen Namen „Irmgard“. Die App für Analphabeten hat das Berliner Unternehmen Hand, Kopf und Fuss gGmbH auf die
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© Frankfurt University
Das Direktorium des CAES mit Joschka Fischer (3.v.r.) und FH-Präsident Frank Dievernich (r.)
Center for European Studies an der FH Frankfurt
Mehr Internationalität wagen ›› Center for European Studies: www.frankfurt-university.de/caes
Ein Zeichen für Europa soll das neue Zentrum für Europa-Studien „CAES“ an der Frankfurt University for Applied Scienes setzen, das im Sommer Eröffnung gefeiert hat. Die interdisziplinäre Forschungseinheit hat sich zum Ziel gesetzt, ein kreativer Think Tank zum Thema Europa zu sein und anwendungsorientierte Lösungsvorschläge für europäische Herausforderungen zu entwickeln. Das CAES soll sich mit Fragen, Konzepten und Denkansätzen über Europas Zukunft aus nationaler, europäischer und internationaler Perspektive auseinandersetzen. Auch Studierende werden in die Aktivitäten des Zentrums eingebunden. Neben drei Professoren der FH sitzt auch Michel Friedman im Direktorium. Der Professor für Immobilien- und Medienrecht ist Geschäftsführender Direktor.
Frankfurter Poetik-Vorlesung
Grammatik der Gespenster ›› Frankfurter Poetik-Vorlesung: 10.1.-7.2.2017, jeden Dienstag, 18 Uhr, Hörsaalzentrum, Audimax (HZ1+2), Eintritt frei, www.facebook.com/Poetikdozentur
Die Frankfurter Poetik-Vorlesung blickt auf eine lange Historie zurück: 1959 war es Ingeborg Bachmann, die erstmals Studierenden die Möglichkeit gab, literarische Werke aus der Sicht einer über ihr Schaffen reflektierenden Schriftstellerin zu diskutieren. In diesem Semester schlägt nun Ulrike Draesner ein neues Kapitel der Poetik-Vorlesung auf. Die 54-jährige gebürtige Münchnerin verbindet in ihren Romanen wie „Sieben Sprünge vom Rande der Welt“ oder „Spiele“ oft private Geschichten mit historischen Zusammenhängen. Von der Jury des Joachim-Ringelnatz-Preises wurde sie gelobt: „Ulrike Draesner poetisiert die Welt.“ Die Besucher dürfen gespannt sein, was sich hinter dem Vorlesungstitel „Grammatik der Gespenster“ verbirgt. Zusätzlich zu den fünf Vorlesungen findet am 8. Februar 2017 (19.30 Uhr) im Literaturhaus Frankfurt eine Abschlusslesung statt. Die Begleitausstellung wird im Ausstellungsraum „Fenster zur Stadt“ im Restaurant Margarete am 11. Januar 2017 eröffnet.
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© Sebastian Schramm
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›› Uni FRiZZ studium
F R I ZZ präsentiert „Master and More“-Messe in Frankfurt
Nächster Schritt: Master! ›› 3.12., 9-16 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend (Grüneburgplatz 1), 5 € Tageskasse, 3 € bei Online-Anmeldung, Infos & Anmeldung: www.master-and-more.de/master-messe-frankfurt
Nach dem Studium ist vor dem Studium – zumindest dann, wenn du einen Master machen willst. Alles, was du wissen musst, um diesen neuen Studienabschnitt zu planen, erfährst du bei der Studienwahlmesse „Master and More“ am 3. Dezember.
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u hast deinen Bachelor endlich in der Tasche! Aber was nun? Gleich ins Berufsleben starten oder sich weiterqualifizieren und einen Master dranhängen? Wer sich für ein weiterführendes Studium entscheidet, verleiht seinem Lebenslauf den letzten Schliff, spezialisiert sich fachlich und sammelt noch ein paar wichtige Erfahrungen fürs bevorstehende Berufsleben. Die Messe „Master and More“ unterstützt dich bei der Planung. Das Angebot kommt an: 2015 besuchten 1.700 Studieninteressierte die Messe, 85 Hochschulen und Unternehmen aus dem In- und Ausland stellten ihre MasterStudiengänge vor.
Für wen eignet sich die Messe? Für Studenten, Absolventen oder Young Professionals, die auf der Suche nach der passenden Weiterbildung sind. Für Absolventen, die einen geeigneten Masterstudiengang suchen oder die passende Universität für ihr Masterstudium suchen. Für Studierende, die noch Fragen zu den Themen Finanzierung, Bewerbung oder Zulassungsbedingungen haben.
Was bietet die Messe? Bachelor-Studenten und -Absolventen bekommen bei der Messe einen Überblick über das reichhaltige Angebot, aus dem sie wählen können. Das Format bietet Orientierung und hilft dir bei der Studienwahl. Es bietet Studieninteressenten die Chance, mit verschiedenen nationalen und internationalen Hochschulen in Kontakt zu treten.
Welches Programm erwartet die Besucher?
Gratis zu
r Messe!
ung e-Anmeld ner Onlin n ei e Gib in dei d o -C eikarten diesen Fr ntritt! Ei en ei fr lte und erha N Code: EP6L
Bei dem Informationsevent stellen Universitäten, Fachhochschulen und andere Bildungseinrichtungen ihre Master-Programme vor. Ganz gleich, ob du in Teilzeit oder Vollzeit, berufsbegleitend oder dual studieren willst, hier kannst du dich über zahlreiche weiterführende Studienangebote informieren. Die teilnehmenden Hochschulen stammen aus ganz Deutschland – etwa die EBS Universität, die FernUni Hagen, die Steinbeis University Berlin oder die TU Darmstadt – aber auch aus anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden. Außerdem präsentieren Unternehmen und Organisationen ihre Angebote für Master-Anwärter, wie zum Beispiel duale Studiengänge. Wer sich ein Beratungsgespräch bei einem konkreten Aussteller sichern will, kann sich auf der Webseite anmelden und einen Termin am Messestand vereinbaren. Infos zu allen Themen rund um das Masterstudium gibt es bei der Studienberatung auf der Messe: Von der Wahl des Studiengangs über die Finanzierung des Studiums bis zu den Karriereaussichten danach – beim Expertenforum kannst du alle deine Fragen klären. Beim Vortragsprogramm präsentieren viele Aussteller ihr Angebot und beantworten Fragen. Die Master-Messe bietet mit dem Messebereich „Praktikum und Thesis“ zudem die Möglichkeit, sich bei ausstellenden Unternehmen über Praktikumsplätze, Studentenjobs und Stellen für Abschlussarbeiten zu informieren. Übrigens: Wer sich unter www.master-and-more.de/master-messe-frankfurt anmeldet, bezahlt weniger Eintritt und sichert sich seine personalisierte Messezeitung inklusive Übersicht seiner Termine.
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›› Uni FRiZZ Forum Goethe-Uni vergibt internationale Master-Stipendien
Goethe goes global
Die Goethe-Uni verleiht ab diesem Wintersemester die Master-Stipendien „Goethe goes global“ an Studierende, die ihren ersten Abschluss mit sehr gutem Resultat im Ausland erworben und ein starkes Interesse an Forschung haben. Jährlich werden etwa 20 Stipendiaten mit internationalem BachelorAbschluss gefördert. Sie werden frühzeitig in Forschungsverbünde der Universität wie Exzellenzcluster, Sonderforschungsbereiche und LOEWE-Zentren eingebunden und erhalten monatlich 1.000 Euro für die Regelstudienzeit von zwei Jahren. Die Bewerbungsfrist orientiert sich an derjenigen der Master-Studiengänge. Für zulassungsbeschränkte Studiengänge ist das in der Regel der 15. Juli und für zulassungsfreie Studiengänge der 31. August.
© Goethe Universität
›› Info & Bewerbung: www.uni-frankfurt.de/masterstip
„Centre for Dialogue at Campus Riedberg“ eröffnet
Religion und Wissenschaft zusammenbringen
© Goethe Universität
›› Centre for Dialogue at Campus Riedberg: www.cfd-frankfurt.de
Wo wäre ein Zentrum für den Dialog zwischen Religion und Wissenschaft besser platziert als am Campus Riedberg in unmittelbarer Nähe zu den auf Empirie fokussierten naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Goethe-Uni? Genau dort hat im Sommer das „Centre for Dialogue at Campus Riedberg“ eröffnet, das der neuen katholischen Kirche St. Edith Stein am Riedberg angegliedert ist. Seine Aufgabe: Das Gespräch zwischen Glauben und Naturwissenschaften voranbringen. Neben dem Diskurs, der in verschiedenen Veranstaltungen geführt werden soll, werden aber auch die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung und spirituelle Angebote eine wichtige Rolle spielen.
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›› uni FRiZZ HOCHSCHULPOLITIK In Zeiten, da allenthalben über die Depolitisierung der Hochschule geklagt wird und die Beteiligung bei Wahlen zum Studentenparlament spärlich ausfällt, mutet diese Nachricht geradezu unglaublich an: An der Goethe-Uni soll Mitte November eine Gewerkschaft entstehen! UniFRIZZ hat nachgefragt. ›› Text: Jürgen Mai
Mehr Gewerkschaft wagen unterbau Gründungskongress am 18. November
13,02 %, 14,27 % und 14,49 % – so lauteten die Beteiligungen bei den vergangenen drei Wahlen für die Vertreter des Studierendenparlaments an der Goethe-Universität. Weitere Indizien für die (un-) politische Stimmung an Hochschulen lassen sich schnell anführen. So stellte der 12. StudierendenSurvey der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz fest, dass „ein Tiefstand in der Wichtigkeit des Politischen für die Studierenden zu verzeichnen ist: Nur 24 % halten Politik und öffentliches Leben für sehr wichtig“. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Sicherlich spielt auch schlicht und einfach zu wenig Zeit auf Seiten der Studierenden eine Rolle, die sich im Zuge der Bologna-Reform mit zunehmend vollgepackten Stundenplänen konfrontiert sehen. Und in diesem Klima soll eine Gewerkschaft gedeihen?
Maulwurfshügel als erstes Ausrufezeichen Die Initiative unter_bau verfolgt genau diesen Plan. „Wir haben ein Bedürfnis wahrgenommen, sich um die Missstände an der Goethe-Uni zu kümmern“, blickt Manuel Müller, einer der Sprecher, auf die Anfänge der Gruppierung zurück. Einige Ausrufezeichen hat die Gruppe in der jüngeren Vergangenheit bereits gesetzt: So wurden Maulwurfshügel auf dem Campus aufgeschüttet, um auf die Problematik des Outsourcing hinzuweisen. Eine der Besonderheiten von unter_bau: „Wir möchten eine Organisation schaffen, die für alle Statusgruppen da ist, die an dieser Universität vertreten sind“. Denn die Probleme sind vielfältig, quer durch die gesamte Hochschule: Hilfskräfte sind nach wie vor unzufrieden, dass die Hochschulleitung die Einführung eines Tarifvertrags abgelehnt hat. Wissenschaftliche Mitarbeiter stöhnen über permanente Befristungen ihrer Verträge. Denn das führt nicht selten dazu, dass sich erst im Alter von Ende 30 Jahren beim eventuellen Sprung auf eine Professur entscheidet, ob eine dauerhafte Karriere im Wissenschaftsbetrieb möglich ist oder nicht. Das Wissenschaftszeitarbeitsgesetz hat hier zwar erste Verbesserungen geschaffen, unter_bau geht das aber nicht weit genug. Müller betont: „Gerade die Goethe-Universität als Stiftungshochschule genießt eine hohe Tarif- und damit Gestaltungsfreiheit. Da kann es nicht sein, dass Großteile des Mittelbaus nur befristet beschäftigt sind.“
Auch Servicekräfte im Blick Zudem hat die Initiative eine Gruppe im Blick, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft zu kurz kommt, nämlich die Mitarbeiter in der Gebäudereinigung, der Mensa oder für die Sicherheit. „Hier
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wurde in der Vergangenheit in großem Umfang Outsourcing betrieben. Indem teilweise mehrere Subfirmen zum Einsatz kommen, wird der Mindestlohn unterschritten. Dabei waren diese Menschen früher Angestellte der Universität“, weist Müller auf die „massive Ausbeutung“ hin. Zudem würden „diese Gruppen oft gegeneinander ausgespielt: Studierende gegen Mittelbau, Sicherheitskräfte gegen Studierende“. Auch mit Blick auf die Situation der administrativ-technischen Hochschulmitarbeiter sieht Müller Verbesserungspotenzial: „Die Beschäftigten im Rechenzentrum sind seit längerer Zeit in Containern untergebracht. Das kann nicht sein!“ Aus den genannten Gruppen speist sich die momentane Teilnehmerzahl von unter_bau, die bei mehr als 100 Personen liegt.
Eine Gewerkschaft für alle? Und die Professorenschaft? Müsste eine Gruppe wie unter_bau, die explizit alle Statusgruppen vertreten möchte, nicht auch für Profs aktiv werden? Dazu Müller: „Das haben wir diskutiert. Schließlich kann es hier, etwa aufgrund der Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Professor und Doktorand, zu Schwierigkeiten kommen.“ Andererseits gibt es, z. B. zur Frage der Geschlechtergerechtigkeit in der Hochschule, durchaus Themen, für die unter_bau positive Rückmeldungen von Professoren bekommen hat. Auch die Beschäftigungssituation im Mittelbau zählt dazu: „Viele Professor*Innen sind ebenfalls unzufrieden damit, dass sie ihre Mitarbeiter*Innen immer nur befristet anstellen können.“ Geplant ist, die Gemengelage durch Einführung einer Fördermitgliedschaft zu lösen, die mit keinen Stimmrechten verbunden ist.
So arbeitet unter_bau Die Initiative trifft sich jeden Mittwoch, 18.30 Uhr. Im wöchentlichen Wechsel sind die Treffen eher formal oder als offenes Plenum konzipiert. Bei er-
sterem werden Programmatik und künftige Satzung besprochen, Grundsatzbeschlüsse getroffen und Vorträge von Gastreferenten gehört. Die Treffen stehen stets für alle Interessierten offen. Dies ist ein wesentliches Merkmal der Organisationsform: unter_bau möchte basisdemokratisch agieren. Strukturen, wie sie in klassischen Gewerkschaften üblich sind – die Mitglieder wählen Funktionäre, die fortan als Vertreter fungieren – lehnt die Initiative ab. Aus dem kritischen Blick auf etablierte Gewerkschaften speist sich die Motivation der unterbau_Mitglieder zusätzlich. „Wir haben oft den Eindruck, dass sich die großen Gewerkschaften eines Themas immer erst dann annehmen, wenn durch hochschulinterne Aktivitäten bereits ein erster erfolgreicher Schritt gemacht wurde“, so Müller. Dennoch ist das Verhältnis in Zukunft nicht als pure Konkurrenz zu klassischen Gewerkschaften gedacht. Die Initiative möchte vielmehr auch Impulsgeber sein, der traditionelle Strukturen wachrüttelt. Und dies ist nicht das einzige Thema, das bearbeitet werden muss: So trauen sich viele der Unterstützer, wie z. B. aus der Gruppe der prekär Beschäftigten oder der Professorenschaft, momentan aus unterschiedlichen Gründen noch nicht, ihre Engagement für unter_bau offen zu zeigen. Ebenfalls auf der To-Do-Liste: die Erhöhung der Unterstützerquote am Campus Riedberg.
Gründungskongress vom 18. bis 20. November Momentan beschäftigt sich die Initiative vor allem mit juristischen und formalen Fragen. Denn vom 18. bis 20. November soll in einem dreitägigen Kongress die Gewerkschaftsgründung formal vollzogen werden – ein Vorgang, der weit über Frankfurt hinaus Beachtung findet und sogar schon zu Gastvorträgen in Frankreich geführt hat. Nach dem Kongress wird sich einiges verän-
Manuel Müller, unter_bau
dern, die Strukturen bei unter_bau werden verbindlicher: Es wird einen formalen Mitgliedsstatus geben, und Beiträge werden erhoben. An dieser Stelle ist Müller Realist: „Über kurz oder lang werden wir Geld brauchen. Dafür benötigen wir eine feste Rechtsform.“ Langfristiges Ziel ist nicht zuletzt, an Tarifverhandlungen teilnehmen zu können. Im Gespräch scheint an verschiedenen Stellen die Sehnsucht nach der „guten, alten Zeit“ durch, oder wie Müller formuliert, als „die Universität noch ein Ort für gemeinsames Lehren und Lernen“ war. Aber der Medizin-Student betont auch: „Wir sind keine Spinner und keine Traumtänzer, die einer Utopie nachhängen. Der Schritt ist wohlüberlegt und gut vorbereitet. Wenn wir nicht überzeugt wären, dass wir genügend Rückhalt haben, würden wir den Schritt hin zur formalen Gründung nicht gehen!“ ›› www.unterbau.org
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Wie bereite ich mein Auslandssemester vor?
Mehr als 30 Prozent aller Studierenden entscheiden sich für ein Auslandssemester. Damit auch alles klappt mit dem Studienaufenthalt im Ausland, ist eine gute Planung das A und O. UniFRIZZ sagt dir, wie es geht. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch Win-win? Was bringt es mir?
Help! Wer hilft mir bei der Organisation?
Interkulturelle Erfahrungen in einem fremden Land sammeln. Praktikum in London oder Buenos Aires. Nie enden wollender Partytrip. Lebenslauf aufpolieren für den Traumjob. Ein Auslandssemester kann viele Beweggründe haben. Bali ist für den Lebenslauf nicht so geeignet wie Brüssel. Party feiern steht in Alaska wohl weniger auf der Tagesordnung als Australien. Überleg dir, was dir wichtig ist und was du erwartest.
Am besten wendest du dich mit deinen ersten konkreten Überlegungen an das International Office an deiner Hochschule. Es bietet allgemeine Infoveranstaltungen, aber auch individuelle Beratungstermine an. Erkundige dich, mit welchen ausländischen Unis deine Hochschule Partnerschaften hat und welche Sprachkursangebote es gibt.
Finanzierung – Woher nehme ich die Kohle?
Wann soll ich ins Ausland gehen? Weder am Anfang noch am Ende des Studiums, sondern mittendrin. Am besten startest du deine Zeit im Ausland im zweiten Studienjahr. Da hast du dich schon in deinen Studiengang eingefunden, stehst aber noch nicht kurz vor der Abschlussprüfung. Ausnahme: Wenn du den Auslandsaufenthalt für die Recherche deiner Abschlussarbeit nutzen kannst.
Wann fange ich mit der Planung an? Beginnen solltest du mit der Vorbereitung mindestens ein Jahr vorher, besser sind eineinhalb. Überleg dir, was dir der Aufenthalt bringen soll, wie lange du bleiben möchtest und welche Länder in Frage kommen. Informiere dich über das Land, in dem du das Semester absolvieren willst, über die Landessprache, eine mögliche Hochschule vor Ort, die Aufnahmevoraussetzungen und Gebühren.
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Flug, Miete, Essen, Studiengebühren, Versicherungen. Wenn nicht gerade deine Eltern den ganzen Spaß bezahlen, solltest du dir rechtzeitig Gedanken darüber machen, wie du das Geld für den Auslandsaufenthalt aufbringen willst. Es gibt viele Möglichkeiten: Entweder du gehst an eine Partner-Uni deiner Hochschule, das spart Studiengebühren. Oder du beantragst AuslandsBaAföG oder nimmst einen Kredit. Du kannst auch Geld bei Nebenjobs ansparen oder dich für ein Stipendienprogramm bewerben, etwa beim DAAD, der Fulbright-Kommission oder Erasmus. Das Erasmus-Programm gilt für das europäische Ausland und fördert einen Aufenthalt von bis zu zwölf Monaten. Du bekommst einen Zuschuss von durchschnittlich 300 Euro monatlich. Außerdem werden dir die Studiengebühren an der Auslandsuniversität erlassen.
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Voraussetzungen: Was muss ich klären? Du sprichst die Sprache deines Reiseziels nicht? Dann besuche rechtzeitig einen Sprachkurs. Brauchst du ein Visum? Beantrage es früh genug. Wenn du ein Praktikum absolvieren möchtest, kläre, welche Qualifikationen nötig sind und ob eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Auch wichtig: Welche Unterlagen benötigst du? Bietet deine Wunschhochschule Kurse an, die dir deine deutsche Hochschule später anrechnet? Und denk dran, alle Bewerbungsfristen (für die Hochschule, für Förderprogramme und Praktikumsbewerbungen) im Blick zu behalten.
To Do! Was gibt es noch zu tun? Es gibt einiges zu erledigen, bevor das Abenteuer los gehen kann. Das sollte ein halbes Jahr vor der Abreise auf deiner Liste stehen: Urlaubssemester beantragen, eventuell Impfungen auffrischen sowie eine Auslands- und Haftpflichtversicherung abschließen. Etwa drei Monate vor dem Start solltest du dich um eine Wohnung am Zielort kümmern, deine eigene Wohnung untervermieten oder kündigen, deinen Flug buchen, eine Kreditkarte, einen Auslandsführerschein und den Internationalen Studentenausweis (ISIC) beantragen und prüfen, ob dein Reisepass noch gültig ist. Kündige Verträge (Handy, Abos, Fitnessstudio) oder lege sie wenn möglich vorübergehend still. Geh noch mal zur Kontrolle zum Zahnarzt, Frauenarzt und Hausarzt. Überleg, ob du in der Heimat eine Vertrauensperson hast, die notfalls Dinge für dich klären und regeln kann. Nicht vergessen: Dazu braucht derjenige eventuell entsprechende Vollmachten.
Ich packe meine Koffer ... Alles dabei? Das sollte auf jeden Fall mit an Bord sein: Ausweis, Handy und Ladegerät, Flugtickets, Bargeld der Landeswährung, gegebenenfalls Reiseschecks, Kreditkarte. Besorg außerdem ein paar Medikamente für den Notfall und auf Vorrat die, die du regelmäßig nimmst (z. B. Pille). Vielleicht gibt es auch etwas, das du im Ausland schwer bekommst, etwa eine spezielle Creme oder ein Glas deines Lieblingsschokoaufstrichs.
Und zum Schluss In Vorfreude schwelgen, sich verabschieden – und die Abschiedsparty mit all deinen Freunden genießen!
Noch ein paar nützliche Links Länderinfos: www.auswaertiges-amt.de International Office Goethe-Uni: www.uni-frankfurt.de/international International Office FH Frankfurt: www.frankfurt-university.de/international Deutscher Akademischer Austauschdienst: www.daad.de Allgemeine Infos zum Auslandsaufenthalt: www.wege-ins-ausland.de Stipendienprogramm Erasmus: www.erasmusplus.de Bildungskredit der Bundesregierung: www.bildungskredit.de Auslands-BAföG: www.auslandsbafoeg.de Jobvermittlung fürs Ausland: www.ba-auslandsvermittlung.de
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›› uni FRiZZ weihnachten
Alle Jahre wieder
Universität und Weihnachten
Zu Weihnachten ist alles gesagt – oder? UniFRIZZ hat sich gefragt: Ist Weihnachten eigentlich auch Thema wissenschaftlicher Forschung in Frankfurt? ›› Text: Jürgen Mai
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lle Jahre wieder ist der Spätherbst die Zeit, in der Konsum- und Marketingstudien die neuesten Trends rund um Weihnachtsgeschenke beleuchten. Wie viel Geld geben die Bundesbürger im Durchschnitt aus, ist es mehr oder weniger als im Vorjahr, was steht auf der Wunschliste ganz oben (2015 bei Männern wie bei Frauen auf den Plätzen eins und zwei: Geld und Bücher), werden Geschenke eher online oder im Fachgeschäft vor Ort gekauft? Die Zahl der Marktforschungsinstitute, die solche Analysen veröffentlichen, ist hoch. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte ist mir ihrer „Christmas Survey“ schon seit über zehn Jahren am Start.
Geschenkpapier hebt die Stimmung Und die Hochschulen? Ist Weihnachten hier ein Thema? Besonders die Psychologen publizieren immer wieder Studien. So stellt Carole Slotterback (Universität Scranton) bei der Analyse von 1.200 Briefen an den Weihnachtsmann fest, dass die Höflichkeit zunehmend abnimmt. Serge Larivée von der Universität von Montréal fragte sich indes, wie Kinder mit der Erfahrung umgehen, die jedes Kind irgendwann ereilt, nämlich dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Er verglich hierzu entsprechende Studien aus den Jahren 1896 und 1979.
Beruhigendes Ergebnis: Nur wenige fühlten sich von dieser Erkenntnis verraten (1896: 2 %, 1979: 6 %). Egal, wer sie nun bringt: Geschenke machen glücklich! Elizabeth Dunn, Lara Aknin und Michael Norton von der Universität in Vancouver stellen zumindest die These auf, dass Menschen, die Geld für ein Geschenk investieren, im Endeffekt glücklicher sind, als wenn sie die Summe in die eigene Tasche gesteckt hätten. Und mit Daniel Howard, Marketing-Professor aus Dallas, lässt sich ergänzen: unbedingt einpacken! Denn verpackte Präsente werden mehr gemocht als unverpackte. Allein der Anblick des Geschenkpapiers sorgt bereits für gute Stimmung.
10x Unnützes Wissen rund um Weihnachten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Eine durchschnittliche Nordmanntanne hat 178.333 Nadeln und ist 1,64 m hoch. Die Rentiere von Santa Claus, dem Weihnachtsmann, heißen Dasher, Dancer, Prancer, Vixes, Comet, Cupid, Donner, Blitz und Rudolf. Im „Deutschen Wörterbuch“ von 1820 wird der Weihnachtsmann bereits als Synonym für das Christkind genannt. 56 % der Amerikaner singen für ihre Haustiere Weihnachtslieder. Die Adventszeit war früher Fastenzeit. Dass der Weihnachtsmann oft in rot-weißer Kleidung dargestellt wird, geht auf eine Werbekampagne von Coca Cola zurück. Der Alkoholkonsum der Deutschen steigt rund um die Weihnachtszeit um rund 36 %. Früher hingen Weihnachtsbäume an der Decke, um böse Geister zu vertreiben. In Deutschland gibt es neun offizielle Weihnachtspostämter darunter Himmelstadt (Bayern), Himmelsthür (Hildesheim), Nikolausdorf (Niedersachsen) und Himmelpfort (Brandenburg). 10. Der Hitparaden-Dauerbrenner „Last Christmas“ von Wham stand nie auf Platz 1 der Charts.
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Weihnachten aus Sicht der Soziologie An der Frankfurter Goethe-Universität arbeitet seit einigen Jahren der Soziologie-Professor Christian Stegbauer zum Thema Weihnachten. Der Netzwerk-Forscher dachte sich: „Um meinen Studierenden die empirische Sozialforschung näher zu bringen, ist es gut ein Thema zu nehmen, mit dem viele etwas anfangen können. Weihnachten eignet sich hier sehr, da es vielfältige Bezüge aufweist, u. a. zu wirtschaftlichen und kulturellen Fragen.“ Deshalb wählte Stegbauer das Fest als Forschungsgegenstand in seinen Methoden-Seminaren für kleinere studentische Projekte. Heraus kamen bemerkenswerte Ergebnisse: So sind Netzwerkgrafiken entstanden, die sich dem Thema „Weihnachten und Beziehungspflege“ widmen und darstellen, wer anlässlich der Feierlichkeiten mit wem in Kontakt kommt. Ebenfalls interessant ist die Frage, wie sich die Gestaltung des Fests verändert, wenn eine neue Person dazukommt, zum Beispiel durch Nachwuchs oder eine Heirat. Ein weiteres Projekt nahm anhand von in Internetforen geäußerten Vorschlägen das Thema Geschenke unter die Lupe. Das Ergebnis: Die Geschenke reflektieren die Beziehung und die Tätigkeit. Dabei sind die Rollenbilder nach wie vor klassisch. Für Väter wird häufig Alkohol oder Heimwerkerzubehör vorgeschlagen, während Müttern oft ein Wellness-Wochenende zugedacht wird. Was Stegbauer, der in diesem Semester mit den Weihnachtsforschungsprojekten pausiert, besonders fasziniert: „Obwohl Weihnachten eine so große Institution
ist, die alle eint, bilden sich in jedem Paar, jeder Gruppe und jeder Familie unterschiedliche Mikrokulturen mit einer unendlichen Vielfalt heraus.“
David Bowie als Thema der Weihnachtsvorlesung Ein Artikel über Weihnachten und die Frankfurter Universität wäre nicht komplett ohne die Weihnachtsvorlesung. Seit über zehn Jahren laden Prof. Dieter Steinhilber und Prof. Theo Dingermann zu einem Vortrag über eine populäre Krankheit ein, die sie anhand des Beispiels einer prominenten Persönlichkeit darlegen. So wurden in den vergangenen Jahren u. a. die Themen Alkohol (am Beispiel von Amy Winehouse), Schlaganfall (BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken), Hautkrebs (Bob Marley) oder das metabolische Syndrom (Elvis Presley) diskutiert. In diesem Jahr wird es am 13. Dezember am Beispiel von David Bowie um das Thema Hepatitis gehen. Der genaue Titel: „Das Problem der frühen Geburt – David Bowie, Opfer der heute heilbaren Hepatitis.“ Die 69-jährige Ikone war im Januar 2016 an Leberkrebs gestorben. Start der Vorlesung ist um 11 Uhr c.t. im Hörsaal B1 des Biozentrums. Wenn Stegbauer auf die Weihnachtsvorlesung angesprochen wird, muss er schmunzeln: „Wie gesagt – Weihnachten neigt dazu Rituale auszubilden!“
›› uni FRiZZ JUBILÄUM
Vom schwarzen Seehund bis zu Charly Körbel
Senckenberg und Städelschule feiern Geburtstag
1817 wurden die Städelschule und die Senckenbergische Naturkundliche Gesellschaft gegründet. UniFRIZZ wirft anlässlich des bevorstehenden 200-jährigen Jubiläums der beiden Frankfurter Klassiker einen Blick zurück und nach vorn. ›› Text: Jürgen Mai
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ie Geschichte hält manchmal eine seltsame Häufung von Besonderheiten parat: Das Jahr 1817 zum Beispiel. Vor wenigen Monaten ist der Bankier, Gewürz- und Kaffeehändler Johann Friedrich Städel in seinem Haus im Rossmarkt gestorben. Er hinterlässt neben einer beträchtlichen Menge an Kunstwerken von flämischen, holländischen und deutschen Künstlern auch eine hohe Geldsumme – und hatte bereits zu Lebzeiten verfügt, dass nach seinem Tode aus dem Nachlass neben einer öffentlichen Kunstsammlung auch eine Kunstschule errichtet werden soll. Im November des gleichen Jahres stecken 32 Frankfurter Bürger die Köpfe zusammen und rufen die Senckenbergische Naturkundliche Gesellschaft (SNG) ins Leben. In Erinnerung an den bereits 1772 gestorbenen Johann Christian Senckenberg möchte die SNG die Naturforschung fördern und in Frankfurt ein öffentliches Naturalienkabinett errichten. 1817 wurde somit der Grundstein für gleich zwei der Wissenschaft verbundene, etablierte Frankfurter Kultureinrichtungen mit internationaler Strahlkraft gelegt: die Städelschule und das Senckenberg Museum.
Goethe und der Seehund
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Frankfurts berühmtester Sohn, Johann Wolfgang von Goethe, spielt natürlich bei beiden Gründungen eine Rolle. Er soll der Frankfurter Bürger-
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schaft lange Zeit von den Hanauer Naturforschern der „Wetterauischen Gesellschaft“ vorgeschwärmt und zugleich die unzureichende Fortführung von Senckenbergs Erbe beklagt haben. Das Engagement des Dichters legte die Basis, jedoch spielte auch ein schwarzer Seehund eine Rolle. Das seltene Tier wurde 1817 auf einer Messe in Frankfurt präsentiert. Nach seinem Tod interessierte sich niemand mehr für ihn, der Kadaver verdirbt. Für Naturforscher ein Skandal, der sich nicht wiederholen dürfe. So wurde schließlich am 22. November 1817 die Gründung der Senckenbergischen Naturkundlichen Gesellschaft beschlossen.
Ist da ein Komma verrutscht? Mit Städel verband Goethe indes eine Freundschaft. Er ging in dessen Haus am Rossmarkt ein und aus und geriet ob der Gemälde regelmäßig ins Schwärmen. Als das Erbe bekannt wurde, soll der Dichter angesichts der Höhe der Summe (1.368.016,2 Gulden) darüber spekuliert haben, ob nicht womöglich ein Komma verrutscht sei. Städels Sammlung wurde zunächst weiter am Rossmarkt gezeigt, ehe nach einer Zwischenstation 1878 der heutige Standort am Schaumainkai bezogen wurde. Dort wurden Schule und Ausstellung räumlich getrennt, blieben aber bis heute stets eng verbunden.
Sprung in die Virtualität Heute sind beide Institutionen mit der Vorbereitung ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten (siehe Kasten) beschäftigt. Einiges hat sich schon getan. Senckenberg Museum wie auch Städel haben beispielsweise ihre virtuellen Angebote ausgeweitet. Auf zeitreise.staedelmuseum.de lässt sich erkunden, wie die Kunstsammlung vor 200 Jahren am Rossmarkt präsentiert wurde. Das Senckenberg Museum hat ein ähnliches Projekt realisiert: In Zusammenarbeit mit dem Google Cultural Institute (https://artsandculture.google.com) können mit Hilfe der bekannten Street-View-Technologie rund 160 Exponate von der heimischen Couch aus in 360-Grad-Aufnahmen betrachtet werden.
Städelschule wechselt Trägerschaft, Senckenberg wächst Beiden Institutionen stehen spannende Zeiten bevor. Bislang wird die Kunsthochschule primär durch die Stadt Frankfurt finanziert. Ab 2016 trägt das Land Hessen einen stetig wachsenden Zuschuss zu den Kosten des Betriebs der Hochschule, die nach einer Übergangsphase mit Beginn des Jahres 2019 in die Trägerschaft des Landes übergehen wird. Vor diesem Hintergrund hofft Philippe Pirotte darauf, die Sanierung der Städelschule vorantreiben zu können. Der Rektor klagt: „Wir sind
„Ich bin 18 und will meine Freiheit. Mein Konto soll nicht viel kosten und aus meinem Geld mehr machen, also irgendwie gewitzt sein. Ach, und es muss über eine App sicher und einfach funktionieren. Schließlich müssen Finanzen doch Spaß machen, oder?“
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die Kunsthochschule mit der schlechtesten Ausstattung.“ Wissenschaftsminister Boris Rhein betonte bei der Unterzeichnung der Verträge: „Die Autonomie der Städelschule bleibt erhalten.“ Mit deutlich größeren Summen hantiert das Senckenberg Museum. Bis 2018/2019 vergrößert das Institut seinen Forschungsbereich um die Gebäude Jügelbau und Alte Physik, die im Rahmen des Wegzugs der Uni aus Bockenheim frei werden. Die 116,8 Millionen Euro teure Erweiterung auf 24.000 Quadratmeter wird von Bund und Land finanziert. Bis 2020/2021 soll auch das Museum für rund 56 Millionen Euro ausgebaut werden und um 4.000 Quadratmeter wachsen. Denn momentan kann nur ein Bruchteil seiner rund 22 Millio-
nen Objekte gezeigt werden. Die Gelder sammelt das Museum momentan über eine Spendenaktion (www.die-welt-baut-ihr-museum.de), die bislang etwa 10,5 Millionen Euro gebracht hat. Direktor Volker Mosbrugger zeigt sich als Visionär: „Wir wollen etwas grundsätzlich Neues. Das Senckenberg soll ein Weltort der Naturforschung und Naturvermittlung sein.“ Ein Highlight im neuen Museum, das sich entlang der vier Themen Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft orientieren wird, soll ein 300-Quadratmeter-Saal mit einem begehbaren Modell eines menschlichen Gehirns sein. Im Rahmen einer öffentlichen Abstimmung wurde beschlossen, dass dort das Gehirn von Karl-Heinz Körbel nachgebildet wird. Die Eintracht-Legende setzte sich gegen Albert Einstein durch!
Die Jubiläumsfeierlichkeiten im Überblick Städelschule 1.-5.5.2017 Rundgang
Senckenberg Museum 19.1.-13.8. Ausstellung „Dünne Haut der Erde“ 28.1. Senckenberg Night mit Verleihung der SenckenbergPreise für Natur-Forschung und Natur-Engagement April/Mai Offizieller Festakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel 19.11. Jubiläumsfest mit freiem Eintritt ins Museum
Bachelor – und dann?
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Texte: Markus Farr, Antje Kroll, Sohra Nadjibi
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VORSCHAU Who the fuck is Masud Akbarzadeh?
›› OKTOBER FILM Das geht ja gut los: Tom Hanks darf in der Dan-BrownThriller-Verfilmung Inferno mal wieder Verschwörungstheorien nachgehen (Kinostart: 13.10.), und auch Renée Zellweger muss in der Fort-Fortsetzung Bridget Jones‘ Baby neben Colin Firth wieder ran (20.10.). Märchen aus Deutschland: Das kalte Herz mit Frederick Lau startet am 20.10., ebenso wie das lang erwartete Animations-Fantasy-Comeback der Trolls . Mit 31 geht der nächste Splatter-Film von Rob Zombie an den Start, in Die Geträumten porträtiert die österreichische Musikerin Soap&Skin die Lyrikerin Ingeborg Bachmann (beide 27.10.). Und Sherlock Holmes wird zu Doctor Strange mit Benedict Cumberbatch in der nächsten MarvelComic-Verfilmung (27.10.).
LIVE Der Oktober hält kleine Konzert-Perlen bereit, etwa den von FRIZZ Das Magazin präsentierten Auftritt von Aurora (18.10., Sankt Peter). Samy Deluxe gastiert in der Batschkapp (18.10.), Von wegen Lisbeth im Bett (20.10.). Die Crystal Castles spielen im Zoom (20.10.), die White Lies im Gibson (21.10.), Manga-Girl JamieLee am 22.10. im Gibson, Digitalism am 27.10. im Zoom. Den 28.10. notieren wir uns für Polica in der Batschkapp und The Album Leaf im Nachtleben, den 29.10. für die Crystal Fighters im Gibson und Emily Jane White im Offenbacher Hafen 2. Am 30.10. spielt Passenger in der Jahrhunderthalle, und den 31.10. teilen sich Sophia (Zoom) und Saul Williams (Das Bett).
BÜHNE Für Dorian Gray geht ein Traum in Erfüllung: niemals altern! Doch er zahlt einen hohen Preis ... Die Bühnenfassung von Oscar Wildes einzigem Roman Das Bildnis des Dorian Gray (bis 27.10. täglich außer montags) gibt den Auftakt zur neuen Spielzeit im English Thea-
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Talk Radio Inside WikiLeaks Was übrig bleibt
tre, die passend zum Brexit das Motto „Strictly British“ trägt. Masud Akbarzadeh gibt sich als Sohn von Prinzessin Scheherazade und dem Piratenkönig vom „Taka-Tuka-Land“ aus – somit ist er der Halbbruder von Pippi Langstrumpf. So anarchisch wie die Streiche des stärksten Mädchens der Welt dürfte sein Stand-upImpro-Comedy-Programm Who the fuck is Masud Akbarzadeh? sein – zu erleben am 22.10. in der Käs. „Radikalisierung“, „Rechtsruck“, „Terrorangst“ und „Wut“ – darum geht es beim Festival „Fluchtpunkt Frankfurt“ im Schauspiel Frankfurt: Am 22. und 23.10. läuft Elfriede Jelineks Wut in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele, am 23.10. zeigt das Ashtar Theatre aus Ramallah seine Syrien-Monologe in arabischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Erfrischend komisch schildert Erfolgsautor Jordi Galceran in Der Kredit , wie ein korrupter Kunde das spießbürgerliche Leben eines Sparkassen-Filialleiters aus den Angeln hebt. Das „Theater Curioso“ zeigt das Stück am 31.10. und 22.11. im Stalburg Theater.
KUNST Fotografien, Zeichnungen, Videos, Skulpturen und raumgreifende Installationen des US-amerikanischen Multimediakünstlers Bruce Nauman treffen auf ausgewählte Skulpturen und Gemälde des Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti. Die Ausstellung Giacometti-Nauman in der Schirn zeigt diese überraschenden Verbindungen (28.10.2016-22.1.2017). Helgolands verborgene Meeresschätze im Naturmuseum Senckenberg zeigt die detailreichen Aufnahmen von Biologe und Fotograf Klaus Janke, die mit ausgewählten Ausstellungstücken aus der Sammlung des Museums und Informationen rund um die Nordsee und ihre Bewohner ergänzt werden (28.10.2016-22.1.2017). Der USamerikanische Maler Don Nice konzentriert sich in seinen Bildern auf das „Dingsein“ der Dinge. In scheinbar unbedeutenden Gegenständen verbergen sich Ideen der amerikanischen Kultur. Daniel Wagenblast experimentiert indes in seinen Skulpturen mit realen Dimenwww.frizz-frankfurt.de
sionen und gewohnten Erscheinungsformen. Zusammen ergibt das: Don Nice & Daniel Wagenblast in der Galerie Barbara von Stechow (bis 18.11.).
›› November FILM Schauspieler als Regisseure: Natalie Portman versucht sich am Historiendrama mit Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, während „The Ring“ mit Rings seine zigste Fortsetzung erfährt (beide 3.11.). Alien-Action mit Amy Adams und Jeremy Renner gibt‘s in Arrival, 30er-Jahre-Comedy in Woody Allens Café Society (beide 10.11.). Noch eine Fortsetzung: Jack Reacher 2 mit Tom Cruise (10.11.). Noch ein Schauspieler als Regisseur: Ewan McGregors Drama Amerikanisches Idyll (17.11.). Jim Jarmuschs neuer Film Paterson mit Adam Driver startet am 17.11., der Ölbohrinsel-Katastrophenfilm Deepwater Horizon mit Mark Wahlberg am 24.11. Wim Wenders‘ Peter-Handke-Verfilmung Die schönen Tage von Aranjuez konkurriert am 24.11. mit Meryl Streep als Florence Foster Jenkins , der angeblich schlechtesten Sängerin der Welt.
LIVE I hr wollt Musik? Wie wär‘s mit Maria Mena (1.11., Frankfurter Hof, Mainz), Drangsal (4.11., Schlachthof Wiesbaden) oder gar The Cure (7.11., Festhalle)? Ebendort spielen auch Biffy Clyro (8.11.), während Bohren & Der Club of Gore den Hafen 2 in Offenbach beschallt (11.11.). FRIZZ Das Magazin präsentiert Seven (14.11., Batschkapp). Die Beginner (14.11., Stadthalle Offenbach + 19.11., Schlachthof Wiesbaden) sind schon ausverkauft, daher gleich mal den 19.3. in der Jahrhunderthalle vormerken. Dreimal Festhalle: Justin Bieber (16.11.), Red Hot Chili Peppers (19.11.) und Placebo (23.11.). Zweimal Offenbach: Sportfreunde Stiller
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›› The Walk
im Capitol (23.11.), und FRIZZ Das Magazin präsentiert Bosse (24.11., Stadthalle Offenbach). Xavier Naidoo gastiert in der Festhalle (24.11.), Culcha Candela – präsentiert von FRIZZ Das Magazin – in der Alten Oper (26.11.) und Patrice im Gibson (27.11.), wo auch Jake Bugg am 29.11. auftritt. Bei der Night of the Proms (30.11.+1.12.), präsentiert von FRIZZ Das Magazin, treten Ronan Keating, die Simple Minds, Natasha Bedingfield und John Miles auf.
BÜHNE Wie kann Momos Laden mit all seinem Zauber gerettet werden, wenn seine Kunden in Streitigkeiten verstrickt sind? Sind Wunder denkbar in einer Gesellschaft, in der die Angst triumphiert? Das theaterperipherie zeigt seine Inszenierung des Theaterstücks Monsieur Ibrahim oder die Blumen des Koran von Éric Emmanuel Schmitt am 5. und 26.11. Im Freien Schauspiel Ensemble feiert am 12.11. Goethes Faust Premiere: Faust verschreibt Mephisto seine Seele und stürzt sich in die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins. Weitere Termine: 16.-19./23.-25.11. „She She Pop“ bringt mit Fifty Shades of Shame vom 17. bis 19.11. im Mousonturm einen rasanten Performance-Parcours auf die Bühne. Thema ist die individuelle sexuelle Entfaltung als gesellschaftlicher Imperativ. Die Gruppe hat sich von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ und E. L. James‘ Roman „Fifty Shades of Grey“ inspirieren lassen. Am 26.11. lädt studioNaxos zu einem interaktiven Hörspiel mit der Gruppe Arty Chock ein. Unter dem Titel Money Talks – Augmented Noir geht es während eines Streifzugs durch Frankfurt um die Versprechen und Phantasmen des Geldes.
KUNST Im Zentrum der Arbeiten des belgisch-algerischen Künstlers Eric van Hove stehen Fragestellungen zur Wechselseitigkeit zwischen globaler Wirtschaft und lokaler Produktion sowie zu Handwerk und industriel-
Pet Shop Boys
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ler Fertigung. In der Ausstellung Atchilihtallah – Von der Transformation der Dinge im Frankfurter Kunstverein finden sich großformatige Exponate sowie eine für alle Besucher offene und kollektiv betriebene Werkstatt, die der Künstler temporär im Kunstverein integriert (11.11.2016-2.2.2017). Architektur dient unter klimatisch extremen Bedingungen in erster Linie dazu, vor Kälte oder Hitze zu schützen. Die Entwürfe der Bjarke Ingels Group (BIG) aus Kopenhagen sind von den jeweiligen kulturellen und klimatischen Kontexten geprägt. Hot To Cold nimmt die Besucher im Deutschen Architektur Museum mit auf die Reise von den heißesten zu den kältesten Orten der Welt (12.11.201612.2.2017). Herausragende (und komische) Zeichnungen der besten Cartoonisten Deutschlands sowie die ganz spezielle Haltung des Magazins Stern zur komischen Kunst stehen im Fokus der Ausstellung SternHumor im Caricatura Museum für Komische Kunst (10.11.2016-12.3.2017).
Andreas Bourani Der Tod und das Mädchen
Jake Gyllenhaal machen in Tom Fords Drama Nocturnal
Animals das Kinojahr zu (22.12.).
LIVE
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FRIZZ Das Magazin präsentiert die Pet Shop Boys am 2.12. in der Jahrhunderthalle und Billy Talent am 4.12. in der Festhalle. Deine Freunde spielen am gleichen Tag im Schlachthof Wiesbaden. The Monochrome Set beehren Das Bett (6.12.). FRIZZ Das Magazin präsentiert Namika am 6.12. und Frida Gold am 8.12., beide in der Batschkapp. The Wailers minus Bob Marley gastieren am 11.12. im Schlachthof Wiesbaden, Erdmöbel für ihre Weihnachtsshow am 11.12. in der Darmstädter Centralstation. Die Hidden Cameras bevorzugen Das Bett (14.12.), Zaz am 15.12. die Jahrhunderthalle. Auch noch da: Caught in the Act (17.12., Batschkapp). Erst seit Kurzem da: Mark Forster – präsentiert von FRIZZ Das Magazin (19.12., Stadthalle Offenbach). Das Konzertjahr beenden Clueso (20.12., Centralstation Darmstadt), Extrabreit (22.12., Das Bett) und Candy Dulfer (28.12., Centralstation Darmstadt) – und präsentiert von FRIZZ Das Magazin: die Rammstein-Tribute-Band Stahlzeit (29.12., Jahrhunderthalle).
FILM
BÜHNE
Brad Pitt verschlägt es in Robert Zemeckis‘ Allied – Vertraute Fremde ins Casablanca des Jahrs 1942. Tom Hanks spielt in Clint Eastwoods Sully den Piloten, der 2009 ein vollbesetztes Passagierflugzeug im Hudson River notlandete (beide 1.12.). In der Komödie Elvis & Nixon trifft ersterer (Michael Shannon) auf letzteren (Kevin Spacey), ersterer ist neben Veronica Ferres (!) auch Hauptdarsteller in Werner Herzogs neuestem Streich Salt and Fire (8.12.). Das Musical La La Land zeigt Ryan Gosling und Emma Stone singend und tanzend, während mit Rogue One: A Star Wars Story ein Lückenfüller bis zum nächsten „Krieg der Sterne“-Film erscheint (15.12.). Michael Fassbender glänzt in der Computerspiel-Verfilmung Assassin‘s Creed . Amy Adams und
www.frizz-frankfurt.de Juliette & The Licks
Himmlische Heiligenbildchen auf Leinwand zu göttlichen Geschichten und Gedichten präsentiert der Robert-Gernhardt-Preisträger und ehemalige „Titanic“Chefredakteur Thomas Gsella in seinem neuen Bühnenprogramm Achtung – hier spricht der Weihnachtsmann am 11.12. im Stalburg Theater. Jesus d‘amour, geb. 0 kam vor zwölf Jahren erstmals auf die Bühne. Seitdem läuft Willy Pramls eindrucksvolle Inszenierung der Weihnachtsgeschichte alljährlich im Dezember (15.-19.12.). The Cave , ein multimediales Oratorium des Komponisten Steve Reich und der Videokünstlerin Beryl Korot mit dem Ensemble Modern und Synergy Vocals, feiert am 16.12. im Bockenheimer Depot Premiere. Grundlage für die Video-Oper sind In-
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Die Fantastischen 4 © Georg Baselitz
© //////////fur//// art enterainment interfaces Morawe/Reiff /
© Städel Museum Artothek
›› uni FRiZZ vorschau
Geschlechterkampf
terviews mit Israelis, Palästinensern und Amerikanern zur Bedeutung biblischer Figuren. Weitere Termine: 17./18./20./21.12. Es lebe der Schlager: Das Musical Ich war noch niemals in New York (16.12.-7.1., Alte Oper) vereint 20 der größten Hits von Udo Jürgens und ehrt damit „den größten deutschsprachigen Popstar der vergangenen Jahrzehnte“ (Der Spiegel).
KUNST In Geografie der Zeit verwandelt die in Amsterdam lebende Künstlerin Fiona Tan das Erdgeschoss des MMK1 in einen Parcours, auf dem sich Videoprojektionen, Audio- und skulpturale Arbeiten zu einer Reflektion über das Individuum in einer „aus den Fugen geratenden, globalisierten Welt“ verbinden (bis 15.1.2017). In der Deutschen Nationalbibliothek zeigt das Leo Baeck Institut New York|Berlin in der Ausstellung Deutsch Jüdisch Alltagsobjekte, die Einblicke in historische Ereignisse aus der Perspektive ihrer Besitzer geben. Sie stehen für Momentaufnahmen der bewegten Geschichte der Juden in Deutschland (7.20.12.). Das Fotografie Forum Frankfurt präsentiert Arbeiten des im letzten Jahr überraschend verstorbenen Fotografen Sascha Weidner. Was übrig bleibt zeigt Fotos, die von Wahrnehmungen, Sehnsüchten und der Bildsprache des Unterbewusstseins geprägt sind (10.12.2016-29.1.2017).
›› frühjahr 2017 FILM Collateral Beauty, ein Drama mit Will Smith und Kate Winslet, und Passengers , SciFi-Action mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt, eröffnen das Kinojahr 2017 (beide 5.1.). Mit Freitag der 13. kommt der 13. Teil der Horror-Reihe und mit Mel Gibsons Hacksaw Ridge ein Kriegsfilm in die Kinos (12.1.). Geister in der Pari-
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T2 Trainspotting
no pain no gain
ser Modewelt gibt es in Personal Shopper mit Kristen Stewart (19.1.), unheimlich wird‘s in M. Night Shyamalans Split (26.1.). Ang Lee bringt das Kriegsdrama Die irre Heldentour des Billy Lynn in die Lichtspielhäuser, mit Patriots Day wurde der Anschlag beim Boston-Marathon verfilmt (2.2.). In The Founder spielt Michael Keaton den McDonalds-Gründer Ray Kroc (2.2.), zu Fifty Shades Of Grey 2 muss man nichts mehr sagen (9.2.). The Lego Batman Movie kommt am 9.2., Danny Boyles Fortsetzung T2: Trainspotting mit der Originalbesetzung am 16.2. Und zum Schluss: Bibi & Tina 4 – Tohuwabohu Total und die Stephen-King-Verfilmung The Dark Tower mit Matthew McConaughey als Bösewicht (23.2.).
LIVE Neues Jahr, neue Konzerte: Kool Savas spielt am 6.1. im Frankfurter Hof, Mainz, Die Fantastischen Vier am 19.1. in der Festhalle. Bon Iver gastiert am 24.1. in der Jahrhunderthalle. FRIZZ Das Magazin präsentiert Jennifer Rostock am 2.2. und Sido am 8.2. in der Batschkapp. Schon wieder Von wegen Lisbeth : Diesmal am 9.2. im Schlachthof Wiesbaden. Charming Ina Müller ist am 16.2. in der Jahrhunderthalle, Kreator und Sepultura am 17.2. im Schlachthof Wiesbaden. The Notwist spielen am 19.2. in der Batschkapp, Jazz-Diva Lizz Wright am 19.2. in der Centralstation Darmstadt. Wir schließen mit der von FRIZZ Das Magazin präsentierten Show von Teesy am 27.2. in der Batschkapp und dem ebenfalls von FRIZZ Das Magazin präsentierten Gig von Fritz Kalkbrenner am 10.3. in der Jahrhunderthalle.
BÜHNE Die charmante, mehrfach verfilmte Verwechslungskomödie Charleys Tante von Brandon Thomas um zwei junge Männer, die zwei junge Damen für sich gewinnen möchten, ist am 7. und 21.1. im Papageno Theater zu sehen. Am 13.1. feiert auf der Interkulturellen Bühne Onkel Wanja nach Anton Tschechows „Szenen aus dem Landleben“ Premiere. Erzählt wird die Geschichwww.frizz-frankfurt.de
te Iwán Petrówitsch Wojnízkijs, der seit Jahren dienstbeflissen das Gut seiner inzwischen verstorbenen Schwester verwaltet und damit die Karriere und das Stadtleben seines Schwagers finanziert. Weitere Termine: 14./27./28.1. „Ganz oder gar nicht“ heißt es vom 26.1. an im Fritz Rémond Theater: Drei arbeitslose Freunde halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, bis sie beschließen, eine Männer-StripteaseShow à la Chippendales auf die Beine zu stellen. Ladies Night ist bis zum 12.3. täglich außer Montag zu sehen. Drei junge Menschen auf der Suche nach einer Projektionsfläche ihrer Sehnsüchte: Sie haben nur eine Nacht, denn das neu gesponnene Dreieck zwischen ihnen ist schon wieder in Auflösung begriffen. Ein neues Stück von Sasha Marianna Salzmann wird im Februar in den Kammerspielen uraufgeführt.
KUNST Die Definition von männlich und weiblich war in der Kunst der Moderne ein wichtiges Sujet. Künstler untermauerten in ihren Werken stereotype Rollenbilder und überzogene Charaktereigenschaften oder griffen Rollenklischees an. Geschlechterkampf. Franz Stuck bis Frida Kahlo im Städel widmet sich diesem nach wie vor brisanten Thema mit 140 Werken der Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie sowie Filmen (bis 19.3.2017). Die erste Soloausstellung des Künstlerduos Volker Morawe und Tilman Reiff no pain no game im Museum für Kommunikation zeigt zehn Arbeiten, die zur Interaktion einladen: das Computerspiel, das Fehler mit echten Schmerzen bestraft, oder Kugeln, die sich wie von Geisterhand durch Gesang bewegen. Kunst physisch erfahrbar machen ist das Ziel der beiden Künstler (bis 5.3.2017). „Ceci n‘est pas une pipe“ steht auf einem seiner bekanntesten Bilder: Magritte. Der Verrat der Bilder in der Schirn beleuchtet die zentralen Bildformeln des belgischen Surrealisten, „die sich mit der Mythologie der Erfindung und Definition der Malerei befassen“ (10.2.-5.6.2017).
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›› UNI FRIZZ UMFRAGE
AM DIGITALEN PRANGER
Bewertungsportale für Profs
„Einer der schlechtesten Professoren“, „Bitte mehr Kurse dieser Art!“, „Sehr nette, engagierte Professorin“. Kommentare wie diese finden sich auf dem Bewertungsportal meinprof.de, wo Studierende ihre Dozenten bewerten können. Aber wie finden die das? Fürchten sie sich vor dem digitalen Feedback? ›› Interviews: Daniela Halder-Ballasch REGINA OGOREK, EMERITIERTE PROFESSORIN FÜR NEUERE RECHTSGESCHICHTE, GOETHE-UNI Was halten Sie von Bewertungsportalen für Professoren? Grundsätzlich finde ich Professoren-Evaluationen nützlich, auch wenn ihre Aussagekraft meines Erachtens überschätzt wird. Der Dozent hat so die Möglichkeit, Wertschätzung und Kritik zu erfahren, die ihm sonst verborgen blieben und er kann – muss aber nicht – daraus Anregungen für die Zukunft beziehen. Selbstverständlich sollten die Bewertungen um Sachlichkeit bemüht sein und gewisse Höflichkeitsstandards beachten. Haben Sie Angst vor einem Shitstorm auf diesen Portalen? Der Shitstorm war zu meiner aktiven Zeit noch kein Angstgegner. Ich kann mir aber vorstellen, dass er es heute ist. Zwar scheuen sich vor sachlicher Kritik (hoffentlich) nur wenige. Aber gerade die ist kein hervorstechendes Merkmal eines Shitstorms. Ebenso wenig wie es ein hervorstechendes Merkmal von Professoren ist, gegenüber geballter Kritik indolent, also gleichgültig, zu sein. Kennen Sie Ihre knapp 20 Bewertungen auf meinprof.de? Meine Bewertungen habe ich nicht gekannt, bin aber irgendwann von meinen internetfesten Mitarbeitern darauf aufmerksam gemacht worden. Sie haben aber offenbar keinen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht – was ich daraus schließe, dass ich mich nicht mehr daran erinnere. Haben Sie sich schon mal selbst gegoogelt? Klar habe ich mich schon selbst gegoogelt – allerdings nicht in Zusammenhang mit Bewertungen. Gegenstände des Gefallens oder Nicht-Gefallens habe ich dort aber nicht gefunden.
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ORM FINNENDAHL, PROFESSOR FÜR KOMPOSITION, HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST Was halten Sie von Bewertungsportalen für Professoren? Ich kann wenig dazu sagen, da so etwas in meinem Bereich kaum verbreitet ist: Meine Kompositionsklasse ist sehr klein, sie hat weniger als zwölf Personen. Aufgrund des Einzelunterrichts ist das Verhältnis der Studierenden zum Professor im Vergleich zu Universitäten viel persönlicher und daher eher ungeeignet für eine anonyme Bewertung auf einem Webportal. Ich bezweifle, dass es momentan irgendwelche Studieninteressierte für das Fach Komposition gibt, die sich über solche Webportale informieren. Der Bereich ist so klein, dass da vermutlich mehr mit Mundpropaganda passiert. Wurden Sie denn schon mal bewertet? Nicht auf Portalen. Ansonsten mehrfach, meines Wissens immer positiv. Was würden Sie tun, wenn Sie sich unfair bewertet fühlen würden? Vermutlich würde ich eine Gegendarstellung schreiben, das hängt aber vom Einzelfall ab. Haben Sie sich schon mal selbst gegoogelt? Ab und zu google ich, ob Informationen über Veranstaltungen und meine Person im Netz erscheinen. Über meine Unterrichtstätigkeit bzw. deren Qualität ist meines Wissens im Netz nichts zu finden. Als Komponist ist man aber aufgrund der Aufführungen vermutlich eine öffentlichere Person, als ein Professor im wissenschaftlichen Bereich. Es gehört allerdings auch zum Berufsbild, dass man mit Kritik bzw. Polemiken umgehen kann. Die bezieht sich aber eher auf die künstlerische Arbeit und nicht die Lehrtätigkeit. Und ob ich bzw. meine kompositorische Arbeit den Menschen gefällt, spielt für mich eine eher kleine Rolle, sonst hätte ich diesen Beruf besser nicht gewählt.
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CHRISTINE HUTH-HILDEBRANDT, PROFESSORIN FÜR THEORIEN, KONZEPTE UND METHODEN SOZIALER ARBEIT, FH FRANKFURT Was halten Sie von Bewertungsportalen für Professoren? Ich halte sie für sehr wichtig, da das Internet aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken ist. Außerdem finde ich sie besser als die Evaluationsbögen an unserer Hochschule, da die Studierenden viel Platz haben, ihre Kommentare zu schreiben. Haben Sie Angst vor einem Shitstorm auf diesen Portalen? Nein. Sowas gehört mittlerweile zum Alltag, und es sollte zur Kompetenz von Professorinnen und Professoren gehören, mit einer solchen Angelegenheit professionell umgehen zu können. Kennen Sie Ihre 160 Bewertungen auf meinprof.de? Ich habe schon lange nicht mehr reingesehen. Sie entsprechen ungefähr den Evaluationen an unserer Hochschule. Wichtig ist mir, dass die meisten Kritikpunkte den Nagel auf den Kopf treffen und helfen, die Lehrveranstaltungen zu verbessern. Was tun Sie, wenn Sie sich unfair bewertet fühlen? Das kommt fast täglich überall im Leben vor, gehört also zum Alltag einer öffentlichen Person.
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HEINO STÖVER, PROFESSOR FÜR SOZIALWISSENSCHAFTLICHE SUCHTFORSCHUNG, FH FRANKFURT
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Was halten Sie von Bewertungsportalen für Professoren? Gute Sache! Ist doch das gute Recht der Studierenden! Haben Sie Angst vor einem Shitstorm auf diesen Portalen? Nein. Ich versuche, meine Lehre und Forschung korrekt zu gestalten, und bin sensibilisiert für Migrations-und Genderfragen, sodass ich den PC generell sehr im Blick habe. Wurden Sie denn schon mal bewertet? Nicht dass ich wüsste. Was würden Sie tun, wenn Sie sich unfair bewertet fühlen würden? Das käme auf den Einzelfall an. Haben Sie sich schon mal selbst gegoogelt? Nein, noch nicht. Ich kenne auch die Portale nicht.
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›› UNI FRIZZ SERVICE
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DAS STUDIUM IM GRIFF
Mit dieser Sammlung an Apps und Webseiten wird das Studium leichter Stundenpläne, Vorlesungen, Credit Points und Seminararbeiten. Der Alltag eines Studenten ist meist vollgepackt und stressig. Abhilfe bei der Studienorganisation schaffen diverse Apps und Webseiten. UniFRIZZ hat eine Auswahl zusammengestellt. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch
STUDIENORGA
INFORMATIONEN SAMMELN, VERWALTEN, TEILEN SAMMELPLATZ FÜR INFORMATIONEN: EVERNOTE Mit Evernote erstellst du To-Do-Listen und kannst jede Menge Notizen sammeln und thematisch ordnen. Das Tool gibt es für den PC und als App fürs Smartphone. Beides synchronisiert sich regelmäßig, sodass du immer auf die aktuellste Version zugreifen kannst.
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ALLE NOTEN IM BLICK: GRADEVIEW Ein Credit Point entspricht 25 bis 30 Stunden Arbeitsaufwand. 180 davon müssen Bachelorstudenten sammeln. Mit dem Tool GradeView findet man sich im eigenen Noten-Wirrwarr zurecht. Die App berechnet den aktuellen Notendurchschnitt und kann auch zukünftige Noten in die Berechnung einbeziehen. Auch als Webapp verfügbar.
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Auf Google Drive lassen sich Textdokumente, Tabellen und Präsentationen erstellen und in der Cloud speichern. Der Zugriff erfolgt über den Browser und über die Apps Google Docs, Google Tabellen und Google Präsentationen. Die Dokumente kannst du nicht nur mit anderen teilen, sondern auch gemeinsam bearbeiten.
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LITERATUR FINDEN
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›› UNI FRIZZ GASTRO
Redaktion: Daniela Halder-Ballasch
Der Bulettenboom geht weiter
NEUE BURGER BRAUCHT DAS LAND! In Frankfurt eröffnen immer mehr Burgerläden. UniFRIZZ hat die neuesten für euch getestet.
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BLACKBOX BURGER
WHAT’S BEEF
CHILLERS
Niederräder Perle
Burger-Genuss mit Hip-Hop-Flair
California Dreaming
Drei Niederräder Buben wollten ihr eigenes Lokal aufmachen und kamen auf die Idee zu Blackbox Burger. Sie verstehen was von Burgern!
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
■■■■■ SELBSTBEDIENUNG
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Leckere und frische Burger in stylischem, aber etwas ungemütlichem Ambiente – perfekt für ein schnelles, unkompliziertes Essen. ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
■■■■■ SELBSTBEDIENUNG
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Qual der Wahl meets Urlaubsambiente – hier kann man kaum etwas falsch machen, denn es ist für fast jeden FastFood-Fan etwas dabei!
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
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Richtig gute Burger gibt es nicht nur in der Innenstadt, sondern seit Februar auch an diesem „Außenposten“ in Niederrad. Das Blackbox Burger, ein Imbiss mit Freiluftsitzgelegenheiten an der Straße, ist zur Mittagszeit gut besucht. Über zwei Außenlautsprecher ertönt ChilloutMusik. Wie der Name schon ankündigt, ist Schwarz hier die Farbe der Wahl. Der Imbiss ist von außen komplett mit schwarzen, glänzenden Fliesen verkleidet. Auch die Sitzmöbel sind schwarz. Und nun das Beste: die Burger. Der Cheeseburger (5,90 €) mit Cheddar, Gewürzgurken und süßlichen geschmolzenen Zwiebeln ist groß, üppig belegt und hat ein saftiges 180-Gramm-Rinder-Patty vom regionalen Metzger. Er überzeugt zudem mit einem Brioche-artigen Brötchen ebenso wie der sehr schmackhafte Veggi Burger (6,90 €) mit Halloumi und Feigenchutney. Für den großen Hunger gibt‘s on top die großen Pommes mit Ketchup und Mayo (3 €) oder mit flüssigem Cheddar Cheese (3,50 €).
Ikonen der Hip-Hop-Szene schmücken die Wände, rote Kacheln stechen ins Auge. Man sitzt an langen, hellen Holztischen. Den Laden gibt’s seit einigen Monaten, und er ist vor allem mit jungem Publikum gefüllt. Beim Betreten erwartet uns eine lange Schlange, die darauf wartet, an der Kasse ihre Bestellung abzugeben. Die Produkte sind regional und haben keine künstlichen Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Das Fleisch kommt aus dem Taunus. Schön! Nachdem wir bezahlt haben, erscheint unsere Nummer schnell auf dem Display, und wir dürfen unser Essen an der Theke abholen: Der Cheeseburger (8 €) ist klassisch und gut, es gibt nichts auszusetzen. Der Wagyu Burger (16 €) besticht durch schmackhaftes Fleisch der japanischen Rinderrasse. Die Brötchen ebenso wie die Beläge beider Burger sind frisch. Unsere Beilagen – Pommes (3 €) und Patata Zapata (6 €), also Pommes mit Guacamole, Tomaten und Sour Cream – sind ok, aber nichts Besonderes.
Die vielsagende Adresse „An der Welle“ und der mit Surf- und StrandDeko ausstaffierte Gastraum – ganz offensichtlich ist „Hang loose“ das Motto im Chillers. „Let loose“ lautet hingegen das Motto der reichhaltigen Speisekarte: Eine Vielzahl an Burger-, Brot- und Patty-Varianten lädt zum Experimentieren und Entdecken ein. Wir kosten zunächst den Burger „Fred California“ (13,90 €) mit Käse, Jalapeños, Avocado und Haussoße sowie Chillers-Brot und PulledPork-Patty – ein zartes, würzig-frisches Highlight! Auch nicht von schlechten Eltern ist der „Banzai“ (10,90 €) mit Käse, Ananas und Teriyaki-Soße in der Variante Beef und Laugenbrot – klingt freaky, doch hawaiianisch-süß und japanisch-salzig treiben‘s ziemlich doll im bayrischen Brotbett. Wer kein Brot ums Fleisch mag, kann auch Chicken Wings und Ribs in verschiedensten Größen- und mit diversen Soßenvariationen ordern. Der Variantenreichtum gefällt uns. Hier findet sich für (fast) jeden Geschmack das Passende.
Daniela Halder-Ballasch
Vanessa Gennaro
Sinan Kement
›› Blackbox Burger Melibocusstr. 33 (Niederrad) (01573) 4 91 25 94 Mo-Sa 11-20 Uhr
›› What’s Beef Seckbächer Gasse 5 (City) (069) 98 95 61 70, www.whatsbeef.de Mo-Fr 11-23, Sa+So 10-23 Uhr (Frühstück & Brunch Sa+So 10-15 Uhr)
›› Chillers An der Welle 7 (City) (069) 79 53 26 58, www.chillers-frankfurt.com Mo-Fr 11.30-23, Sa 13-23, So 13-21.30 Uhr
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“BREAKFAST DEAL” Mo - Fr: 8 – 13
Brötchen o. Croissant o. Rühreier mit 1 Heißgetränk 4,95 €
“MAHL ZEIT?” Mo - Fr: 12 – 14.30 Wechselnde Gerichte mit 1 Softdrink 7,45 €
Jamy‘s Burger
Bareburger
Lecker Brötchen
Burger-Bau
Die zweite Dependance des Franchise versorgt auch die City mit Jamy‘s gelungenen Burgern.
Wohlfühlatmosphäre, üppige Karte, zentrale Lage im Herzen von Sachsenhausen – diese Qualität hat ihren Preis!
An Sa-, Sonn- und Feiertagen “ALL YOU CAN EAT” Frühstücksbuffet 10,95 € p.P.
“WECHSELNDE GERICHTE…” Essen: Service: Ambiente:
nnnnn selbstbedienung
nnnnn
Essen: Service: Ambiente:
Käsespätzle o. Pizza mit Salat, Paella…
nnnnn nnnnn nnnnn
Neben der Filiale in der Oskar-vonMiller-Straße im Ostend gibt es auch eine in der Frankfurter City. Hier ordern wir an der einzigen offenen Kasse und müssen wegen des Andrangs eine gerade noch akzeptable Wartezeit in Kauf nehmen. Unsere Wahl fällt auf Jamy‘s Salad (5,99 €), bunt gemischter Salat, Tomaten, Salatgurke, Karottenstifte, Sonnenblumenkerne und Mais, der zwar frisch, aber wegen des Dressings auch eine Spur zu sauer geraten ist. Wir kosten zwei Burger: den „SmokeAttack“ (7,99 €), Angus-Rindfleisch belegt mit Käse, karamellisierten Zwiebeln, geräuchertem Bacon und Barbecuesoße, sowie „Jamy‘s Classic“ (6,99 €), Angus-Rindfleisch mit Käse, knackigem Salat, frischen Tomaten, Gewürzgurken, Zwiebeln und hausgemachter Soße. Beide bestechen durch das sehr leckere Brötchen, das geschmacklich an Brioche erinnert. Die übrigen Zutaten lassen ebenfalls keine Wünsche offen. Allerdings sind die Classic Fries aus herzhaften Kartoffeln (2,99 €) leider ein wenig matschig geraten.
Angesagt in New York, mit Fokus auf Bio-Qualität und Nachhaltigkeit – die Vorschusslorbeeren für die erste Europa-Dependance von Bareburger fielen üppig aus. Dank offener Küche, Vintage-Holzmöbeln und IndustrialLampen fühlen wir uns sofort wohl. Die Bedienung ist aufmerksam, fast sogar zu umtriebig: Wir werden zu Beginn gleich von drei Servicekräften angesprochen. Die Karte mischt deutsche und englische Begriffe munter. Um sie zu verstehen, benötigen wir Zeit. Neben 14 Burger-Vorschlägen kann man auch in sieben Schritten einen Wunschburger komponieren, wobei elf (!) Patties (u. a. Exotisches wie Bison und Ente) zur Wahl stehen. Die Bedienung hilft bei Fragen gerne weiter. Wir entscheiden uns für den „Matador“ mit BisonPatty, Manchego-Käse und scharfem Pico-de-Gallo-Aufstrich (14,95 €) und einen „Standard“ (10,50 €) sowie eine große Portion Zwiebelringe und Fritten (8,95 €). Das Ergebnis kann sich sehen lassen: saftig, frisch, lecker. Außerdem klasse: die große Craft-Beer-Auswahl!
Michael Faust
Jürgen Mai
›› Jamy‘s Burger Neue Kräme 14-16 (City) www.jamysburger.de Mo-Sa 11-23, So 12-22 Uhr
›› Bareburger Schweizer Str. 56 (Sachsenhausen) schweizer-str-56.bareburger.com Mo-Do 12.30-15.30 u. 17.30-22.30, Fr 12.30-15 u. 17.30-23.30, Sa 14-23.30, So 14-21.30 Uhr
Bockenheimer Landstraße 141 60325 Frankfurt-Bockenheim 069 – 79 403 999 www.cafe-extrablatt.com Mo-Do 8 - 1 Fr + Sa 8 - 2 So + Feiertage 9 - 1
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›› uni FRiZZ Arena
Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai
Vom planlosen Studenten zum stellvertretenden Ministerpräsidenten Der Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir über abenteuerliche Orte an der Goethe-Uni
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r kam mehr oder weniger „planlos“ an die Uni, gibt Tarek Al-Wazir zu. „Ich habe mein Abi gemacht, im Anschluss 15 Monate Zivildienst und habe mich dann für Politikwissenschaften eingeschrieben. Ich habe mich vorher nicht erkundigt, was da auf mich zukommt“, erzählt der in Offenbach geborene Grünen-Politiker, der Stellvertreter des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung ist. Entsprechend groß war der Schock. Die Lernumgebung fand er schrecklich: „Der Bockenheimer Uniturm war unzumutbar. Dieses versiffte Gebäude mit ruckelnden Aufzügen, die völlig vergammelten, überfüllten Seminarräume. Es war wirklich abenteuerlich. Dagegen ist die Uni im Westend heute eine richtige Pracht.“ Zu seinem ersten Seminar kam er überpünktlich. Trotzdem war an einen Sitzplatz nicht zu denken. Er quetschte sich durch die Reihen der Kommilitonen, die überall standen und saßen – und wartete gespannt. Nachdem sich auch der Prof reingequält hatte, warf dieser erstmal alle Lehramtsstudierenden und die der Universität des Dritten Lebensalters raus. „Wir konnten zwar immer noch nicht alle sitzen, aber man konnte zumindest wieder atmen. Trotzdem dachte ich: Wo bist du denn hier hingeraten?!“ Gut fand er, dass man im Gegensatz zu Schule oder Zivildienst nicht um 8 Uhr parat stehen musste. Und dass man frei entscheiden konnte, welche Vorlesungen man besucht und welche nicht. „Das war toll. Aber mit jeder Freiheit geht auch Verantwortung einher. Das musste ich erstmal lernen.“ Für Politikwissenschaften hatte sich Al-Wazir entschieden, weil er sich dafür interessierte, wie eine Gesellschaft funktioniert, welche
Menschen sich engagieren und was sie damit verändern. „Außerdem war ich immer politisch engagiert, auch schon als Schüler.“ Im zweiten Semester wurde er ins Frankfurter Stadtparlament gewählt, im vierten für den Landtag aufgestellt. „Manchmal war es schon eine Quälerei, alles unter einen Hut zu bringen. Das Studentenleben kam meistens viel zu kurz.“ Unter der Doppelbelastung litt das Studium, aber zum Schluss entwickelte er noch einmal Ehrgeiz und zwang sich, jeden Sonntag von 8 bis 14 Uhr an seiner Diplomarbeit zum Thema „Der aufhaltsame Weg zum Einwanderungsland. Zur Entwicklung einer Einwanderungsgesetzgebung in den Bundesrepublik Deutschland“ zu schreiben. Es lohnte sich: Er bestand mit 1,7. Aus dem Studium zog der heute 45-Jährige auch Nutzen für die politische Karriere. Zwar hatte er auf den ersten Blick den Eindruck, dass das Erlernte an der Uni und die praktische Politik so gut wie nichts miteinander zu tun hatten. „Manchmal hätte ich den Profs gerne gesagt: Hey, werdet mal konkret, wisst ihr denn eigentlich, wie es in der Wirklichkeit läuft? Aber bei genauerem Hinsehen war das Wissen doch nützlich, um Dinge richtig einordnen zu können.“
Die Lieblinge der Profs
Zu guter Letzt: Der Absacker
Die Künstlerische: Prof. Dr. Susanne Gaensheimer
Moseleck im Bahnhofsviertel ›› Gaststätte Moseleck: Moselstr. 21, Frankfurt, www.moseleck-ffm.de, Mo-So 6-4 Uhr
Seit 2013 lehrt die Direktorin des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt an der Goethe-Universität. Mitte 2016 wurde die Kunsthistorikerin sogar zur Honorarprofessorin an Hessens größter Hochschule berufen. Ihre Professur nutzt sie, um Studierenden die Geschichte der Gegenwartskunst mit den Schwerpunkten Pop Art, Minimalismus, Konzeptkunst und neue Medien zu vermitteln.
Lieblingsort: Das Haus, das mein Mann, meine Kinder und ich uns an der Ostsee gebaut haben und von dessen Terrasse man in eine völlig unverbaute, endlose Weite blicken kann. Lieblingsfilm: „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder. Bis heute eine der eindringlichsten Darstellungen von Fremdenfeindlichkeit und Menschenverachtung in der deutschen Gesellschaft. Lieblingsmusik: Die Cello-Solo-Sonaten von Johann Sebastian Bach, gespielt von Rostropowitsch. Liebstes Zitat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ von dem Münchner Dadaisten Karl Valentin und „Bewahre immer das langfristige Ziel im Blick“ vom Dalai Lama. Leibgericht: „Rote Beete im Salzmantel für zwei Personen“ aus dem Menü, das die Künstlerin Andrea Büttner für das MMK entworfen hat.
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© Renato Ribeiro Alves
Lieblingsbuch: Der sechsbändige autobiografische Roman von Karl Ove Knausgaard. Mich beeindruckt und berührt die schonungslose Offenheit und Detailgenauigkeit, mit der Knausgaard sich und sein Lebensumfeld im Norwegen von den späten 1960er Jahren bis heute beschreibt.
Erich hat schlechte Laune: 200 Euro hat der 65-Jährige an diesem Wochenende verloren, weil die Eintracht nicht so gespielt hat, wie er das eigentlich vorausgesehen hatte. Darauf noch einen Kurzen (2 €) und einen großen Sauergespritzten (4 €), und der gebürtige Odenwälder erzählt weiter Geschichten aus seinem Leben, das tiefe Furchen in sein Gesicht gezeichnet hat, ihm das schelmische Grinsen aber nicht vermiesen konnte. Tresen-Stammgäste wie Erich gehören genauso zum Moseleck wie Szenegänger, Bahnhofsviertel-Urgesteine und stumme Fußballschauer. Die einen schätzen die großzügigen Öffnungszeiten, die anderen die lange Historie, wieder andere das ganz und gar unszenige Ambiente mitten in Frankfurts Szeneviertel Nr. 1. Die von Holz dominierte Einrichtung der Eckkneipe, die 2015 ihr 115-jähriges Jubiläum feiern konnte, ist rustikal, der Ton rau, aber immer ehrlich. Hier gibt es noch Henninger Export (0,5 l/5 €) vom Fass – und T-Shirts (25 €) mit dem Aufdruck „Frankfurt Persona Non Grata Red Light“.
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