w w w. h a f e n s o m m e r- w u e r z b u r g . d e
Festival am Alten Hafen Würzburg
22.7.–7.8.2016
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Als Hauptförderer des Würzburger Hafensommers wünschen wir 2 Ihnen viel Vergnügen.
Editorial Liebe Festivalbesucherinnen, liebe Festivalbesucher,
als im Juli 2007 erstmals der Hafensommer Würzburg startete, ahnte sicher kaum jemand, welches Konzept und welches Programm sich im Lauf der folgenden Jahre entwickeln würde, ob das Festival sich einen Platz in der ohnehin schon reichen Festivallandschaft Würzburgs erarbeiten könnte. Zur 10. Ausgabe des Festivals, also zum ersten richtigen Jubiläum, kann man die Frage nun mit einem klaren „JA!“ beantworten. Der Hafensommer hat ein besonderes Profil. Er lebt zum einen von der reizvollen Lage mit der Bühne auf dem Wasser im Alten Hafen, zum anderen von seinem besonderen Programm, das Stars nach Würzburg bringt, aber eben auch interessante Entdeckungen ermöglicht und dabei einer raffinierten Dramaturgie folgt. Mit dem Hafensommer hat Würzburg seit nunmehr 10 Jahren ein Entdeckerfestival, das Anschluss schafft an eine nationale und internationale Szene, die man eher in größeren Städten und Metropolen erwarten würde. Am Alten Hafen kommt noch eine vielfältige Kultur- und Kreativszene hinzu, die das Quartier zu einem höchst lebendigen und besonderen Ort in Würzburg macht. Nicht immer aber waren in den letzten Jahren die Umstände günstig – ein Open-Air-Festival lebt schließlich auch davon, dass das Wetter mitspielt. Die Sanierung der Kaimauer, verbunden mit einem dreijährigen Ausweichen auf die andere Seite des Flusses, hat es nicht eben leicht gemacht, das junge Pflänzchen zu einem jungen Bäumchen werden zu lassen. Und schließlich kamen in den letzten Monaten
innerhalb kurzer Zeit so viele personelle Veränderungen im Festival-Team dazu, dass eine professionelle Durchführung nicht mehr machbar erschien. Mit erheblichen Anstrengungen aller Beteiligter und dem erklärten Willen des Würzburger Stadtrates, das Festival in jedem Fall statt finden zu lassen, ist es aber nun soweit: der 10. Hafensommer steht vor der Tür. Und das mit einem auch in diesem Jahr wieder herausragenden Programm, das bekannte Namen ebenso wie junge Künstlerinnen und Künstler aus der Region und Neuentdeckungen aus unterschiedlichen Ländern bietet. Mit dem Format „Junger Hafen by Sparda“ geht das Festival auch neue Wege, um neue und teilweise ganz junge Besucher zu gewinnen. Und auch die Mitwirkung junger Künstler, die erst vor wenigen Monaten als Geflüchtete zu uns kamen, zeigt, dass das Festival für Weltoffenheit, Respekt und Mut steht. Liebe Freundinnen und Freunde des Hafensommers – mit Ihrem Interesse und mit Ihrem Besuch zeigen Sie Ihre Verbundenheit mit diesem immer noch jungen Festival in unserer Stadt. Machen Sie reichlich Gebrauch davon! Allen Förderern – vorneweg dem neu formierten Förderkreis – und Sponsoren, die sich neu oder ausdauernd für dieses Festival engagieren sei herzlich gedankt! Würzburg lebt von und mit der Kultur – die zahlreichen Festivals im Sommer und eben auch der Hafensommer beweisen das jedes Jahr wieder neu – seien auch Sie dabei! Christian Schuchardt, Oberbürgermeister Muchtar Al Ghusain, Kulturreferent
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Vorwort In den letzten Monaten sind der Welt mehr denn je vertraute und prägende Künstler verloren gegangen wie kürzlich Gianmaria Testa (1958-2016). Ein feinsinniger Poet, dessen Lieder berührten, insbesondere auch an einem unvergesslichen Abend im Rahmen des Hafensommers von 2013. Gianmaria war ein Cantautore im besten Sinne. Er wollte nie nur unterhalten, sondern immer auch ein Stück seiner Seele dem Publikum öffnen. Ein Lied war für ihn nie ein kommerzielles Produkt, sondern ein Spiegel seiner selbst. Das wird bleiben, auch über die Zeit.
Dieser Hafensommer ist geprägt von Jubiläen, zunächst von 10 Jahren Hafensommer, was ein angesehener und geschätzter Autor wie Karl Bruckmaier zum Anlass genommen hat, auf seine ihm so eigene und lustvolle Art auf den Punkt zu bringen (siehe Text im Magazin-Teil). Zudem können wir beispielsweise mit der mit Würzburg immer noch eng verbundenen Karo 10-jährige Bühnenpräsenz und mit den 17 Hippies 20. Geburtstag (glücklicherweise wieder) im Alten Hafen feiern. Als gebürtiger Schweinfurter freue ich mich zum einen sehr auf das Zusammentreffen mit ‚Landsmann‘ Michael Wollny, der mit seiner eigenständigen Musik, seiner Haltung und einer unverwechselbaren und unangepassten Identität zur Ausrichtung dieses Festivals so wunderbar passt und mittlerweile zu den international bemerkenswertesten Pianisten und stärksten Musikerpersönlichkeiten Deutschlands zählt. Zum anderen berührt mich gerade in diesem Jahr der fränkische Dichter, Orientalist und Zeitkritiker Friedrich Rückert,
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der der Welt vor 150 Jahren abhanden gekommen ist und in diesem Jahr in Franken mit vielen Veranstaltungen geehrt wird. Die facettenreiche Persönlichkeit Rückerts und sein Wirken sind Inspiration für die künstlerische Gestaltung und Ausrichtung des Hafensommers. Rückert war sich zwar immer bewusst, in der Enge zu leben, und war somit auch mit dem engen fränkischen Bewusstsein vertraut, hat aber gerade deswegen immer auch das Weite gesucht und sich gleichzeitig der ganzen weiten Welt geöffnet (er beherrschte zuletzt 44 Sprachen). Rückert war ein wacher Geist und ein intelligenter Mensch, der mit seiner Ehrlichkeit bis zum Affront etwas geprägt hat, was auch den Hafensommer nun schon über 10 Jahre ausmacht: Offenheit, Neugier und eine inhaltliche Relevanz, die die Themen unserer Zeit nicht ausspart. Freuen Sie sich auf ein gewohnt stilsicheres und abwechslungsreiches Programm über alle Genre- und Stilgrenzen hinweg. Gehen Sie mit uns im Geiste von Friedrich Rückert auf große Reise und öffnen Sie sich der weiten Welt, nicht zuletzt, um sich vielleicht nach all den Turbulenzen in diesem Jahr zu fragen: Quo vadis, Hafensommer? Ich bedanke mich herzlichst bei allen, die den Hafensommer zum Leben bringen, insbesondere den Gästen aus aller Welt und dem Publikum, das darauf brennt, diese Gäste zu sehen und zu hören, dem Team und allen Institutionen, Partnern, Sponsoren und Sympathisanten, ohne die die Durchführung nicht möglich wäre. Jürgen Königer Künstlerischer Leiter
Team Hafensommer Veranstalter - Impressum Team Hafensommer, c/o Kulturreferat der Stadt Würzburg Fachbereich Kultur Rückermainstraße 2 97070 Würzburg Tel.: 0931/37-2397 Fax: 0931/37-3399 (info@hafensommer-wuerzburg.de)
Team Hafensommer
Auflage: 30.000 Druck: bonitasprint GmbH, Würzburg (www.bonitasprint.de) Corporate Design/Plakatmotiv: Hummel + Lang | Agentur für Werbung und Design (www.hummel-lang.de) Webentwicklung: rockenstein AG (www.rockenstein.de) Gastronomie: das boot (www.das-boot.com) WunschWerk GmbH (www.daswunschwerk.de)
Künstlerische Leitung: Jürgen Königer
Ton- und Lichttechnik, Bühnenbau: VERANTEC GmbH (www.verantec.de)
Geschäftsführung: Sybille Linke
Photo Credits
Organisatorische Leitung: Ole Kruse PR/Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising/ Programmförderung/Kommunikation: Jürgen Königer Produktionsleitung: Wolfgang Thiel, Matthias Schneider Technische Leitung/FOH: Kilian Brand
Programmheft Redaktionelle Inhalte und Konzeption: Jürgen Königer Autoren: Karl Bruckmaier, Knut Henkel, Bernhard Jugel, Jürgen Königer, Norbert Krampf, Ulrich Kriest, Harald Meyer-Porzky, Roland Spiegel, Martin Steiner Lektorat: Ulf Cronenberg Anzeigen/Verteilung: MorgenWelt Würzburg GmbH Tel.: 0931/32999-0 (www.morgenwelt-wuerzburg.de) Layout/Produktion: Katharina Schmidt (schmidt@morgenwelt-wuerzburg.de)
Titelfoto: Hans-Joachim Hummel Editorial & Vorwort: S. 3/57 Ulf Cronenberg S. 4 Rudi Merkl Programm/Magazin: S. 11 Sebastian Beckedorf © Falk von Traubenberg B. Schöller und D. Fiolka © Nik Schölzel S. 13/61 Klaus Doldinger © Peter Hoennemann S. 15 Aline Frazão © Dinis Santos S. 17 Andy Sauerwein © Daniel Torz S. 19 Abou Fakher © Schneider Hermes S. 25 Rokia Traore Band © Danny Williams S. 26 Saroos © Misha Shkurat S. 27 The Notwist © Patrick Morarescu S. 29 Maarja Nuut © Kaupo Kikkas S. 31/50/69/71 Michael Wollny © Joerg Steinmetz S. 32 Karo © Guenther Klebinger S. 33 Hundreds © Andreas Hornoff S. 35 17Hippies © Schmidt Schliebener S. 39 Julie Campiche Quartet © Laurent ML S. 41/51 Julia Kadel Trio © Thomas Schlorke S. 43/73 Dhafer Youssef © Shiraz Fradi S. 49 Hubert von Goisern © Konrad Fersterer S. 53 „Bella Ciao“ © Lukas Beck S. 63/65/67(li.) Rokia Traore © Richard Dumas S. 67(re.) Rokia Traore © Zazzo
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Posthall e
Mainfrank Theater
16.1 16.2
stahl.lehrmann architekten (Am Schloss 3, 97084 Würzburg-Rottenbauer / Straßenbahn Linie 5 Rottenbauer)
Parken/Anfahrt Adresse: Am Alten Hafen, 97080 Würzburg Das Hafensommer-Festivalgelände liegt am Alten Hafen - direkt am Main in der Nähe von Kulturspeicher und Congress Centrum. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. ÖPNV: Von der Innenstadt aus ist der Alte Hafen mit den Straßenbahnlinien 2 und 4, von der Residenz aus mit der Buslinie 9 und vom Hauptbahnhof aus entweder zu Fuß (ca. 10 Minuten Fußweg) oder mit den Buslinien 11, 13, 19, 22 und 27 erreichbar. Parken: In unmittelbarer Nähe des Areals befindet sich das Parkhaus „Alter Hafen“. Einige Meter weiter finden Sie das Parkhaus „Congress Centrum“ und Parkmöglichkeiten auf der Talavera. www.wvv.de
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Bahn: Mit der Mainfrankenbahn und Main-Spessart-Express zum Würzburger Hafensommer. Aus allen Richtungen kommen Sie mindestens stündlich zum Würzburger Hbf. Den Hafensommer erreichen Sie vom Hauptbahnhof aus entweder zu Fuß oder mit den genannten Buslinien (gratis mit dem „Bayern-Ticket“ – bis zu 5 Personen, 1 Tag 1Preis). Sie erhalten gegen Vorlage der Bahnfahrkarte bei den Kooperationspartnern der Bahn Ermäßigungen auf die Eintrittspreise oder andere Vergünstigungen. Beim „Bayern-Ticket“ und „SchönesWochenende-Ticket“ erhalten je Ticket bis zu fünf Personen die vereinbarten Ermäßigungen. www.bahn.de/regio-franken
Infos & Tickets Information
Konditionen
Info-Telefon (1. Juli – 21. Juli):
Die Festival Cards sind personenbezogen und nicht übertragbar.
0931/36-2016 (Mo. – Do. 09:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr, Fr. 09:00 – 12:00 Uhr)
Beim Kauf einer Festival Card müssen verbindlich Name und Telefonnummer hinterlegt werden; der Name wird auf das Ticket gedruckt. Der Besucher muss verbindlich beim Kauf des Tickets einer Einzelveranstaltung Festival Card und Ausweis vorlegen. Der Veranstaltungstermin wird auf der Rückseite der Festival Card erfasst, um für den Veranstalter zu gewährleisten, dass mit der Dauerkarte pro Veranstaltung nur ein Ticket bezogen wird.
Info-Telefon (22. Juli – 7. August): 0931/36-2016 (Mo. – So. 10:00 Uhr – 1 Stunde nach Veranstaltungsbeginn)
Website: www.hafensommer-wuerzburg.de
Einlasskarten Sparda-Bank Classic Night 22.07.2016 Einlasskarten erforderlich aufgrund der begrenzten Platzkapazität!
Eintrittskarten Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf.
Verlosung der Karten bis 04.07.2016 unter www.hafensommerwuerzburg.de oder per Postkarte (erhältlich im Bürgerbüro/Rathaus, Tourist-Information im Falkenhaus und im Mainfranken Theater Würzburg).
Vorverkauf Online-Tickets: www.adticket.de/Hafensommer-Wurzburg.html (VVK zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr und 1,20 € Systemgebühr) Tourist-Information: Falkenhaus am Markt, Tel.: 0931/37-2398 (Mo. - Fr. 10:00 - 18:00 Uhr; Sa., So. und Feiertag 10:00 - 14:00 Uhr)
Ermäßigung Die ermäßigten Preise gelten gegen Vorlage der gültigen Legitimation für: SchülerInnen, Azubis, Studierende, InhaberInnen der Bayerischen Ehrenamtskarte, Schwerbehinderte (ab 60 %), Erwerbslose, SozialhilfeempfängerInnen und RentnerInnen. Kinder bis 12 Jahren haben freien Eintritt.
Hafensommer 2016 - Festival Cards Festival Card 50: 50,00 € 50 % Rabatt beim Kauf von Einzelkarten Dauerkarte: 168,00 € / „Friends of Hafensommer“: 200,00 € Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen – Limitierte Edition 100 Stück! Bonusleistungen bei der Dauerkarte: Garantierte Eintrittskarten für die Sparda-Bank Classic Night am 22.07.2016. Vorkaufsrecht für eine Dauerkarte für den Hafensommer 2017.
Einlass/Kasse An allen Veranstaltungstagen Einlass 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn (außer Sparda-Bank Classic Night am 22.07.: 19:00 Uhr). Kasse: Festivalgelände am Alten Hafenn
Ausweichspielstätte (für einige Termine) Die Ausweichspielstätte Posthalle gilt für folgende Termine: 23.07., 29.07., 01.08., 04.08., 07.08. Posthalle Würzburg, Bahnhofplatz 2, 97070 Würzburg (www.posthalle.de) Bei extrem ungünstigen Wettervorhersagen (zur Mittagszeit) finden auschließlich die oben genannten fünf Veranstaltungen in der Posthalle Würzburg statt. Die Entscheidung über eine Verlegung wird spätestens am Veranstaltungstag um 14:00 Uhr getroffen. Bitte informieren Sie sich über Info-Telefon und unsere Website Alle anderen Veranstaltungstermine werden auf der Hafenbühne durchgeführt (oder bei extrem schlechter Witterung abgesagt bzw. bei akuter Wetterverschlechterung abgebrochen). .
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eifen
Phantasie ist gut.
17.09.2008 18:36 Uhr
Seite 6
Farbe ist besser.
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17.09.2008 18:36 Uhr
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Phantasie ist gut. Farbe ist besser.
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17.09.2008 18:36 Uhr
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Hinweise: *VVK ist Vorverkauf, d.h. Preise zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr und 1,20 € Systemgebühr **Der Eintritt für die Sparda-Bank Classic Night am 22.07. ist frei, jedoch nur mit Einlasskarte möglich; s. Seite 7. Ermäßigungen: Der Ticketpreis (VVK oder AK) ist bei vorliegender Berechtigung (s. Seite 7) jeweils um einen Betrag von 4,00 € reduziert (gilt nicht für die Veranstaltungen „Ankerplatz“)
FR
Phantasie ist gut. Farbe ist besser.
22 | JULI
2 0 . 3 0 U hr | E r ö ffn u n g | Ko n ze r t:
Sparda-Bank Classic Night
E int rit t : f re i * *
S A
➔ S. 11
23 | JULI
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
Klaus Doldinger‘s Passport (D) Bei Nutzung der Ausweichspielstätte Posthalle: Konzertbeginn 20.00 Uhr! (Einlass 19.00 Uhr) E int rit t : V V K 2 9 ,0 0 B | A K 3 6 ,0 0 B ➔ ➔ S. 13
S O
24 | JULI
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
Aline Frazao (ANG)
E int rit t : V V K 1 9 ,0 0 € | A K 2 4 ,0 0 € ➔ ➔ S. 15
M O
25 | JULI
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t
Comedy Lounge meets Jazz (D) Andy Sauerwein, El Mago Masin / Bigband der HFM Wü, Lt. Marko Lackner
bonitasprint bonitasprint Viel Spaß beim Würzburger Hafensommer
Viel Spaß beim Würzburger Hafensommer Max-von-Laue-Straße 31 · 97080 Würzburg
Max-von-Laue-Straße 31 · 97080 Telefon 0931-900 83-0 Würzburg Telefon bonitasprint.83-0 de www.0931-900 www.bonitasprint.de
E int rit t : V V K 1 9 ,0 0 B | A K 2 4 ,0 0 B ➔ ➔ S. 17
D I
26 | JULI
1 8 . 0 0 U hr | N E U : Ju n g e r H a fe n b y S p a rd a
Young Harbour Open Stage / Hussein Mahmoud Group (SYR,D) und Trio Abou Fakher-Schneider-Hermes (SYR, D)
E int rit t : f re i
➔ ➔ S. 19
Programm 2016 M I
27 | JULI
20. 00 Uhr | Do p p e lko nz er t
Le Millipede (D) / Aino Löwenmark (S, D)
28 | JULI
Rokia Traoré (MLI)
Eintritt: VVK 2 3 ,0 0 € | AK 2 9 , 0 0 € ➔ ➔ S. 25
29 | JULI
20. 00 Uhr | S up p o rt + Ko n z ert :
Support: Saroos (D) / The Notwist (D)
Eintritt: VVK 2 6 ,0 0 B | AK 3 2 , 0 0 B ➔ ➔ S. 26/27
S A
30 | JULI
12. 00 Uhr | Mat inee :
Michael Wollny (Solo)
Eintritt: VVK 1 2 ,0 0 € | T K 15 , 0 0 €
S A
➔ S. 50
20. 00 Uhr | S up p o rt + Ko n z ert :
Support: Maarja Nuut (EST) / Michael Wollny (D)
Eintritt: VVK 2 3 ,0 0 B | AK 2 9 , 0 0 B ➔ ➔ S. 29/31
31 | JULI
20. 00 Uhr | S up p o rt + Ko n z ert :
Support: Karo (D) / Hundreds (D)
Eintritt: VVK 1 9 ,0 0 € | AK 2 4 , 0 0 € ➔ ➔ S. 32/33
M O
E int rit t : V V K 21 ,0 0 € | A K 2 6 ,0 0 € ➔ ➔ S. 36/37
1 | AUGUST
20. 30 Uhr | Ko n z er t :
17 Hippies (D)
Eintritt: VVK 2 3 ,0 0 B | AK 2 9 , 0 0 B
3 | AUGUST
2 0 . 0 0 U hr | S u p p o r t + Ko n ze r t:
Support: Julie Campiche Quartet (CH) / Julia Kadel Trio (D)
E int rit t : V V K 1 9 ,0 0 B | A K 2 4 ,0 0 B ➔ ➔ S. 39/41
D O
4 | AUGUST
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
Dhafer Youssef (TUN)
E int rit t : V V K 2 3 ,0 0 € | A K 2 9 ,0 0 € € ➔ ➔ S. 43
F R
30 | JULI
S O
Daniel Biscan (D) / Afenginn (DK, FIN) + New Future (D)
M I
20. 30 Uhr | Ko n z er t :
F R
2 | AUGUST
2 0 . 0 0 U hr | D o p p e l k o n ze r t:
Eintritt: VVK 1 9 ,0 0 B | AK 2 4 , 0 0 B ➔ ➔ S. 21/23
D O
D I
5 | AUGUST
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
Joe Driscoll & Sekou Kouyate (US/GUI/GB)
E int rit t : V V K 21 ,0 0 B | A K 2 6 ,0 0 B € ➔ ➔ S. 45
S A
6 | AUGUST
1 2 . 0 0 U hr | M a ti n e e :
Julia Kadel (Solo)
E int rit t : V VK : 10 ,0 0 € | TK : 1 3 ,0 0 € € ➔ ➔ S. 51
S A
6 | AUGUST
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
„Bella Ciao“ (I)
E int rit t : V VK 21 ,0 0 B | A K 2 6 ,0 0 B € ➔ ➔ S. 47
S O ➔ S. 35
7 | AUGUST
2 0 . 3 0 U hr | Ko n ze r t:
Hubert von Goisern (A)
E int rit t : V VK 3 5 ,0 0 € | A K 4 4 ,0 0 € € ➔ ➔ S. 49
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Supermusik Bayern 2 – das Radioprogramm mit Hintergrund
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Konzert: Freitag, 22. Juli, 20.30 Uhr
Eröffnung:
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Sparda-Bank, Nürnberg/Würzburg
Sparda-Bank Classic Night „Vom Prater zum Broadway“ Mit bekannten Melodien von Franz Lehár bis John Kander Mezzosopran: Barbara Schöller Bariton: Daniel Fiolka Moderation: Johannes Engels Dirigent: Sebastian Beckedorf Philharmonisches Orchester Würzburg Auch in dieser Saison eröffnet das Philharmonische Orchester Würzburg den Würzburger Hafensommer mit einem klangvoll-funkelnden Programm aus Evergreens und Tanz-Rhythmen, bei denen das Sitzenbleiben schwerfallen wird. Unter der musikalischen Leitung von Dirigent Sebastian Beckedorf werden Mezzosopranistin Barbara Schöller und Bariton Daniel Fiolka mit viel Charme und sprühendem Temperament das Publikum in ihren Bann ziehen. Eine Mischung der schönsten und bekanntesten Werke der großen Meister der Wiener Operette – darunter Johann Strauss, Franz Lehár oder Franz von Suppé – spannt den Bogen von lyrischen Melodien zu rasant-feurigen Rhythmen. Ebenso wie die Operette weiß auch das Musical im zweiten Teil des Konzertabends von den ganz großen Emotionen zu erzählen, wenn sich in den Songs alles um Liebe und Leid, Hingabe und Sehnsucht dreht. Neben den musikalischen Liebesbekundungen an die Operette mit Franz Lehárs Die lustige Witwe oder Carl Millöckers Gasparone wartet das Ensemble mit Ausschnitten
aus Frederick Loewes Erfolgsmusical My fair Lady auf. Auch Cole Porter, George Gershwin und John Kander dürfen bei diesem ebenso mitreißenden wie stimmungsvollen Programm nicht fehlen. Mit Songs wie „New York, New York“ oder „My way“ ist bei diesem Eröffnungskonzert ‚Gänsehautfeeling’ in der Abendsonne am Alten Hafen vorprogrammiert. Barbara Schöller, die seit 1998 als festes Ensemblemitglied des Mainfranken Theaters engagiert ist, begeistert das Publikum als Sängerin und Darstellerin in Oper, Operette und Musical gleichermaßen. In dieser Saison stand sie unter anderem im Musical Jekyll & Hyde als Lucy sowie als Frau Reich in Otto Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor auf der Bühne und war als Idamante in Wolfgang Amadé Mozarts Oper Idomeneo zu hören. Ihr zur Seite steht m 22. Juli 2016 Daniel Fiolka, der nach Engagements etwa am Staatstheater am Gärtnerplatz seit der Spielzeit 2012/2013 zum Ensemble des Mainfranken Theaters Würzburg gehört. In dieser Saison war der Sänger unter anderem als Herr Fluth in Die lustigen Weiber von Windsor sowie in Viktor Åslunds Uraufführung Der Steppenwolf als Harry Haller zu erleben. Mit diesem bunten musikalischen Panorama kehrt der Hafensommer an seinen angestammten Platz im Alten Hafen zurück und verspricht an diesem Abend unvergessliche musikalische Höhepunkte von Franz Lehár bis Frank Sinatra…
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Ökologisch online drucken. 100 % Ökostrom Hauseigene Photovoltaik-Anlage (474 qm/68 kWp) Klimaneutrales Erdgas Rückgewinnung der Abwärme der Druckmaschinen und Lufterzeugung Rein Recyclingpapiere Mineralölfreie Druckfarben Alkoholfreie Druckprozesse Klimaneutrale Produktion mit Emissionsausgleich
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Bei Nutzung der Ausweichspielstätte Posthalle: Konzertbeginn 20.00 Uhr! (Einlass 19.00 Uhr)
Konzert: Samstag, 23. Juli, 20.30 Uhr
➔ mehr zu dem Künstler auf Seite 61
Klaus Doldinger‘s Passport (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: das boot
„Deutschlands Jazz-Ikone auf einer Reise ohne Grenzen“ Auch im Jahre 2016 wird Klaus Doldinger der Musik und des Erkundens neuer Ufer nicht überdrüssig. Man kennt ihn und vor allem seine Musik – auch wenn man sich dessen manchmal gar nicht bewusst ist. Ob es die berühmte Tatort-Melodie ist, die Soundtracks zu den Kinofilmen „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“ sind oder einige seiner Passport-Alben: Klaus Doldingers Werk durchzieht die deutsche Kulturlandschaft wie ein steter basso continuo. Bevor er zu Beginn der 1970er Jahre seine überaus erfolgreiche Formation Passport gründete (erster Schlagzeuger der Band war damals ein gewisser Udo Lindenberg), hatte Doldinger bereits in allen Teilen der Welt und an allen wichtigen Orten des Jazz gespielt – und seine Offenheit und Neugier hat bis heute ebenso wenig nachgelassen wie seine Bedeutung für die Musik, weit über den Jazz hinaus … Er wurde mit zahllosen Auszeichnungen und nicht zuletzt dem Bundesverdienstkreuz für „wichtige und unüberhörbare Impulse, die er dem deutschen Kulturleben gegeben hat“, belohnt. Klaus Doldinger wurde am 12. Mai 1936 in Berlin geboren und landete nach der Kindheit in Wien im Jahr 1947 in Düsseldorf, wo er bereits 11-jährig als Sonder-Stipendiat am damaligen Robert-Schumann-Konservatorium, der heutigen Staatlichen Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, u. a. die Fächer Klavier, Klarinette, Harmonielehre und Musiktheorie studierte. Ein paar Jahre später (1958) ließ er noch ein Tonmeisterstudium und das Studium der
Musikwissenschaft folgen. Doch schon 1952 verschlug es ihn zum Jazz, genauer gesagt zum Dixieland mit den Feetwarmers. Nur drei Jahre später, im Jahr 1955, gründete er mit Oskar’s Trio nicht nur seine erste eigene Band, sondern wurde auch beim Jazzfestival Brüssel mit dem ersten Preis, dem Coupe Sidney Bechet, ausgezeichnet. Inzwischen kann Klaus Doldinger auf mehr als 5000 Live-Auftritte, Tourneen durch 50 Länder und über 2000 veröffentlichte Kompositionen zurückblicken. Während er zuletzt sein fulminantes Symphonic Project mit einem großen Orchester auf die Bühne brachte, darf der Jazz-Freund sich nun über das aktuelle Passport-Album „Doldinger feat. Helge Schneider, Udo Lindenberg, Sasha, Max Mutzke, Nils Landgren, Dominic Miller” freuen. Klaus Doldinger hat alles erreicht, was ein Jazzmusiker in Deutschland erreichen kann (z. B. mehr als 2,5 Mio. verkaufter Tonträger allein mit Passport), aber es liegt ihm fern, sich zurückzuziehen. Immer noch steht er jährlich 40 bis 50 Mal auf der Bühne, wie nun auch wieder auf der Hafenbühne in Würzburg. Über sechzig Jahre Bühnenerfahrung stehen ganz unter dem Zeichen ungebrochener Kreativität und halten Klaus Doldinger in konstanter Bewegung.
Besetzung: Klaus Doldinger: Tenor- und Sopran-Sax – Ernst Ströer: Percussion – Patrick Scales: E Bass – Biboul Darouiche: Percussion – Michael Hornek: Keyboards, Piano – Christian Lettner: Drums – Martin Scales: Guitars
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Programmheft
Punktlandung Support zum Hafensommer
XXXXXX (Land) „bezeichnung“
Wir setzen Ideen um. Einleitung Verlagkalsjdhfkjlsadhf & Agentur Das Hafensommer-Programmheft Besetzung: aus dem Hause MorgenWelt – noch Er Sie Es vor dem FRIZZ an den bekannten Presse: Auslagestellen gratis zu haben. Zitate Quelle Info Ihr Produkt für morgen schaffen wir gestern •
MorgenWelt Würzburg GmbH Gerberstrasse 7, 97070 Würzburg, Tel.: 0931 3299910 www.morgenwelt-wuerzburg.de
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Würzburg GmbH
Konzert: Sonntag, 24. Juli, 20.30 Uhr
Aline Frazão (AGO)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: brückner+brückner architekten, Schloss Steinburg – Hotel und Weinrestaurant e.K.
„Eine neuzeitliche Stimme der Saudade, unter dem Einfluss nordatlantischer Kargheit“
Das musikalische Universum der jungen angolanischen Künstlerin Aline Frazão ist etwas anders gestrickt: Sie scheut nicht die verschlungenen Pfade, die ungewöhnlichen Abzweigungen. Die Zutaten für das aktuelle Album „Insular“: eine entlegene schottische Insel, ein portugiesischer Rocker, ein britischer Produzent – und die Songs und die Stimme einer Frau aus den Tropen. Klingt ein bisschen wie ein abgedrehter Fantasyroman. Doch genau dort, wo George Orwell einst seinen Erfolgsroman 1984 schrieb, ist aus der Vision der angolanischen Songwriterin Aline Frazão ein Werk von melancholischer Schönheit entstanden, mit einer Stimme, die weit entfernt von lethargischem Nebel in den Bann zieht. Die Songs sind geprägt von sinnlichem Melos, ihren afrikanischen Wurzeln und querständigen Tanzrhythmen wie auch wütenden Metaphern im Hinblick auf Missbrauch und Unterdrückung.
heraus, die die afrikanischen Wurzeln zugunsten einer selbstbewussten Indierock-Attitüde zurücktreten lässt. Die Geschichte hinter Frazãos drittem Werk „Insular“ ist abenteuerlich und eine weitere kuriose Wendung. Sie ist auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich musikalisch neu definieren kann. Es folgte ein Anruf beim britischen Produzenten Giles Perring, der gerade sein Studio „The Sound Of Jura“ auf dem Eiland Jura vor der schottischen Küste aufgebaut hat. „Jemand, der völlig andere Referenzen hat als ich“, erinnert sich Frazão an den Erstkontakt, da für sie feststand, jegliche Stereotypen angolanischer, brasilianischer oder jazziger Töne abschütteln zu wollen. Ein Sprung ins kalte Wasser, im wahrsten Sinne des Wortes. Somit entstand mit „Insular“ eine wunderbare, aufregende Erzählung von einer Frau aus den Tropen, die in der Isolation des Nordatlantiks das ideale melancholische Setting für ihre poetischen Klanggemälde fand.
Die 27-jährige Künstlerin stammt aus Angolas Hauptstadt Luanda, und zunächst liest sich ihre Biographie ein wenig wie die vieler Kolleginnen des lusophonen Kulturraums. In ihren Jugend singt sie Fado, Jazz und brasilianischen Pop, traditionelle Musik aus Angola und von den Kapverden. Mit fünfzehn siedelt sie nach Lissabon und beginnt erste Songs zu schreiben, noch klar beeinflusst von Bossa Nova. Spätestens mit ihrem zweiten Werk „Movimento“ (2013) schält sich immer mehr eine eigenständige Klangsprache
Besetzung: Aline Frazão: guitar, voice – Marco Pombinho: keyboard, guitar – Miroca Paris: percussion – Pedro Martens Coelho: bass
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Comedy: Montag, 25. Juli, 20.30 Uhr
Andy Sauerwein (D) / el mago masin (D) Bigband der HFM Würzburg, Leitung Marko Lackner (A) „Comedy Lounge meets Jazz“ Improvisationsfähigkeit und Spielwitz sind zwei Eigenschaften, die für einen Jazz-Musiker ungeheuer wichtig sind, um auf unterschiedliche musikalische Situationen spontan reagieren zu können. Und genau das ist es, was der Jazz-Musiker sucht: Die spontane Auseinandersetzung mit Neuem. In dieser Hinsicht gibt es durchaus Ähnlichkeiten zwischen dem Jazz-Musiker und dem Kabarettisten. Auch er muss improvisieren können, und Spielwitz ist selbstredend eine Kernkompetenz für ihn. Somit darf man gespannt sein, wie sich das Aufeinandertreffen dieser beiden Genres entwickelt. Die Bigband der Hochschule für Musik Würzburg wird dabei mit einer Auswahl von Stücken, die die oben genannten Eigenschaften besonders zur Geltung bringen, im interaktiven Zusammenspiel mit der Comedy Lounge den Abend gestalten. Als feste Spaß-Institution ist die „Comedy Lounge“ unter Leitung von Andy Sauerwein mittlerweile jedem Würzburger ein Begriff und seit letztem Jahr auf dem BürgerbräuGelände beheimatet. Eigentlich haben die Komiker im Juli Sommerpause, aber für den Hafensommer fährt das Comedy-Lounge-Kreuzschiff extra noch einmal in den Hafen ein. Moderator und Kabarettist Andy Sauerwein ist bekannt für seinen fränkischen Charme, ein bisschen schräg, intelligent, anspruchsvoll, immer am Puls der Zeit und gut für verrückte Einfälle. Im März lud er die falsche Frauke Petri (mit „i“!) zur Lounge ein und spendete den Eintritt der
vermeintlichen Fans an Pro Asyl. Einmal jährlich veranstaltet er die Laugh-Boat-Tour auf einem Mainschiff, bei der gelacht wird, bis die Kotztüten fliegen. Weshalb man ihn trotz dieser Vorzeichen auf die Hafensommer-Bühne lässt, bleibt schleierhaft. Man darf also gespannt sein, welche Kuriositäten er hier aufbietet. el mago masin, der Mann mit den schier endlos langen Rastalocken und seiner Gitarre, präsentiert sich in seiner reinsten Form: konsequente Unkonventionalität in Vollendung – virtuoses Gitarrenspiel und wahnwitzige Lieder verknüpft mit anarcho-komischen Geschichten. Inhaltlich werden feinste masinsche Skurrilitäten serviert. Verspielte Wortkreationen, verspulte Geschichten – erfreulich seltsam erscheint der chronisch Verwirrte … Die Bigband der Hochschule für Musik Würzburg ist als größtes Jazz-Ensemble das repräsentative Aushängeschild der Jazzausbildung an der Hochschule für Musik Würzburg. Im Mittelpunkt steht die Pflege des historischen wie auch zeitgenössischen „Bigband-Sounds“. Arrangeure wie Count Basie, Duke Ellington oder Bill Holman dürfen im Repertoire einer Bigband nicht fehlen. Darüber hinaus ist es für die Hochschulbigband eine spannende Herausforderung, zeitgenössischen Strömungen beständig nachzugehen. Aktuelle Grooves und Improvisationsstile lassen die Bigband hierbei immer wieder im neuen Gewand erklingen. Seit 2009 leitet die Band Prof. Marko Lackner.
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www.hummel-lang.de
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Der Eintritt ist frei
Neu: Dienstag, 26. Juli, ab 18.00 Uhr
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Sparda-Bank, Nürnberg/Würzburg
Das neue Format für junge Leute am Alten Hafen, gesponsert von der Sparda Bank. Sie lernen den Ort und auch die Musik des Hafensommers kennen und können unter Anleitung von professionellen Künstlerinnen und Künstlern einen Tag lang in künstlerischen Workshops und einem Open-Stage-Format mitwirken. Am Abend gibt es ein interkulturelles Konzert zweier Formationen, die sich im Zusammenhang mit dem Würzburger Projekt „Willkommen mit Musik“ gegründet haben. Die syrischen Musiker Hussein Mahmoud und Abou Fakher bieten vormittags beim Jungen Hafen by Sparda Musikworkshops an und musizieren abends gemeinsam mit Würzburger Kollegen.
schließlich dem Pianisten Nils Hübenbecker begegnet, der ehrenamtlich mit Geflüchteten musiziert. Ehrenamtliche Helfer besorgen Hussein wieder ein Instrument, eine Saz. Zusammen mit weiteren Musikern beginnt eine musikalische Unterhaltung. Kein Geflüchteter bleibt Flüchtling, wenn er mit Freunden und Kollegen zusammen etwas schaffen kann. Die genussvolle Freude der vier Musiker und der Wille, etwas zu schaffen, Grenzen und Barrieren aus dem Weg zu räumen, ist die Essenz des aktuellen Programms „Spring comes later Alligator“. Besetzung: Hussein Mahmoud: Saz – Nils Hübenbecker: Piano – Jonas Hermes: Kontrabass – Michael Höfner: Schlagzeug, Percussion
Ab 18.00 Uhr Young Harbour Open Stage
ABOU FAKHER – SCHNEIDER – HERMES (SYR, D)
Junge Gruppen präsentieren sich auf der famosen Hafensommerbühne mit ganz unterschiedlichen Darbietungen: Sound, Gesang, Tanz, Wortkunst etc. Ihr Thema: Freiheit.
Ab 20.30 Uhr HUSSEIN MAHMOUD GROUP (SYR, D) Hussein Mahmoud spielt sein Instrument seit Kindertagen. Als Student gab er Konzerte in seiner Heimat. Dann zwangen ihn Krieg, Chaos und Verfolgung zur Flucht. Die Musik als in seinem Herzen verortete Heimat im Gepäck, doch ohne Instrument, begab er sich auf eine schier endlose Odyssee – bis der Musiker in einem Bierzelt in Würzburg, das als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt wird,
Das Trio bringt die Klangwelten des Levant in Einklang mit verspielt eingesetzten Elementen aus Blues, instrumental Soul und Jazz. Der in Damaskus (Syrien) ausgebildete Musiker Aktham Abou Fakher beherrscht die arabische Laute (Oud) virtuos und ist in der arabischen Folklore ebenso beheimatet wie in europäischer oder arabischer Klassik. In kompositorischer Zusammenarbeit mit dem Pianisten Felix Schneider entstand „Swaida an der Weinstrasse“ – das kurzweilige Konzertprogramm des mit dem Bassisten Jonas Hermes komplettierten Trios. Trotz des Verzichts auf elektronische Instrumente agieren die drei Musiker dabei überzeugend gegenwärtig. Besetzung: Aktham Abou Fakher: Oud – Felix Schneider: Piano – Jonas Hermes: Kontrabass
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Doppelkonzert: Mittwoch, 27. Juli, 20.00 Uhr
20:00 Uhr
Le Millipede (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: FRIZZ – Das Magazin für Würzburg
„Die etwas andere Instanz der Popmusik“
Mathias Götz, gebürtig in der Nähe Heidelbergs und seit 20 Jahren Wahl-Münchener, ist Instrumentenbauer und studierter Posaunist, Mitglied der Unterbiberger Hofmusik, diverser Big Bands, gefragter Theatermusiker und gehört ins Umfeld von Musikern, die mit The Notwist befreundet und an deren Projekten beteiligt sind. Götz spielt zum Beispiel die Posaune in Micha Achers Seitenprojekt Alien Ensemble und auch in der Münchener Hochzeitskapelle. Als Le Millipede (das ist der Tausendfüßler) gibt Götz den Klangtüftler und Multiinstrumentalisten, der mit einer Vielzahl von Perkussionsinstrumenten, Keyboards, Stimme und Posaune faszinierende instrumentale Texturen bricoliert, schichtet und loopt, deren Oberflächen er selbst als „Dance Music for the Inner Child“ charakterisiert hat. Das selbstbetitelte Debütalbum von Le Millipede, erschienen im Sommer 2015 auf „Alien Transistor“, wurde von der Kritik entsprechend mit freundlichem Erstaunen begrüßt.
Instrumente seiner Kinder und spielt dann Stücke mit Titeln wie „Jobprogramm“ oder auch „Ypsilon“. Doch bevor wir nun eine falsche Fährte in Richtung „Easy Listening“ oder „Incredible Strange Music“ legen, sei noch darauf hingewiesen, dass die „verkopfte Kinderzimmermusik“ (Selbstbeschreibung) von Le Millipede durchaus auch Spuren in ihren ernsten Untergrund zu legen versteht. Ein Stück wie „Rosa Rausch & Sara Glück“ wurzelt in Erinnerungen an Holocaust und Kindesmissbrauch im Pfarrhaus nebenan. Man kann also durchaus davon sprechen, dass Le Millipede als Alleinunterhalter (auch) nachdenkliche Heimatklänge der etwas anderen Art produziert. Live tritt Götz mit prominenter Verstärkung als Band an. Besetzung: Mathias Götz: Posaune, Glockenspiel – Markus Acher: Schlagzeug – Micha Acher: Synthbass, indisches Harmonium, Sousaphon – Nico Sierig: Synth, Percussion – Stefan Dittlein: Synth, Percussion
Die handgemachte Musik von Le Millipede mag beim ersten Hören tatsächlich eher simpel und kindlich naiv erscheinen, aber beim wiederholten Hören offenbart die eingängige Musik eine ganz erstaunliche Tiefe und Komplexität, der man abnimmt, dass sie von französischen Filmmusiken, Arvo Pärt, Sufjan Stevens und Moondog inspiriert ist – oder von Pascal Comelade, denn auch Götz leiht sich mitunter
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Wissen, was abgeht!
Doppelkonzert: Mittwoch, 27. Juli, 21.30 Uhr
21:30 Uhr
Aino Löwenmark (SW, D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: SCHOPF Computersysteme
„Die Balance zwischen Manie und Melancholie, zwischen leiser Folklore und energetischem Pop“
In den letzten zehn Jahren feierte die Sängerin, Pianistin und Komponistin Aino Löwenmark mit dem Duo „Fjarill“ internationale Erfolge. Für das erste Album unter eigenem Namen („Human“) zog die in Schweden geborene und in Hamburg lebende Musikerin nun ihren Lebenspartner hinzu, den unter anderem vom Tingvall Trio bekannten Schlagzeuger Jürgen Spiegel. Ebenso mit dabei: Kontrabassist Omar Rodrigues Calvo (Tingvall Trio), Gitarrist Sandro Giampietro (Helge Schneider) und Cellist Friedrich Paravicini (Annett Louisan, Thalia Theater). Stilistisch vereinen Aino Löwenmarks Songs die unmittelbare Wärme des Folk mit der Präzision einer Pop-Produktion und sorgfältig eingestreuten Energieschüben des Rock; sie verknüpfen Spontaneität mit großem und weitem Horizont. Die Stimme von Aino klingt rein und unbefangen, aber gleichzeitig klingen die sehr persönlichen Songs auf Schwedisch, Englisch und Deutsch nach großer Lebenserfahrung: voluminös und facettenreich.
Stimmen befreit, die bislang noch nicht zu Wort kamen und darauf warteten, entdeckt zu werden. „Ich hatte das Gefühl, dass es noch andere kreative Facetten in mir gibt, die sich ausdrücken wollten“, erklärt Aino Löwenmark den Impuls zu „Human“. Nach zehn spannenden Jahren im Duo Fjarill, dessen bislang letztes Album „Tiden“ 2013 erschienen ist, nahm sich Aino Löwenmark eine künstlerische Pause, um sich als Singer/Songwriterin quasi neu zu erfinden und so spontan wie behutsam neue Klangwelten zu kreieren. „Raus aus der gewohnten Harmonie“ war das Motto, um die von Fjarill bekannte Kombination von Klavier, Geige und Gesang zu erweitern. Besetzung: Aino Löwenmark: Piano, Vocals – Jürgen Spiegel: Schlagzeug – Nils Westermann: Gitarren – Omar Rodriguez Calvo: Bass
Der rote Faden dieser Musik und somit des Albums ist das Mysterium, Mensch zu sein: „Ich beschäftige mich mit den verschiedenen Aspekten von Menschlichkeit. Jeder Mensch ist anders, trotzdem haben wir alle ein Gehör und ein Gespür, um uns zu verstehen. Außerdem tragen wir alle einen Ton, einen Urklang in uns, der uns einerseits Halt gibt, andererseits mit der Welt resoniert.“ In gewisser Weise hat Löwenmark auf „Human“ nun auch einige ihrer inneren
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Konzert: Donnerstag, 28. Juli, 20.30 Uhr
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Rokia Traoré (MLI)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Architektur- und Ingenieurbüro Seifert
„‚Né So‘, ein eingängiger Appell für gegenseitigen Respekt“ Sachverständiger für Architekten- und Ingenieurhonorare Zeppelinstraße 53 · 97074 Würzburg Tel. 0931/5 20 46 · Fax 0931/4 60 57 16 E-Mail: werner.seifert@seifert-sv.de · www.seifert-sv.de
Sophie Hunger und Rokia Traoré haben einiges gemeinsam: Beide sind Diplomatentöchter und waren in ihrer Jugend häufig in fremden Ländern unterwegs. Beide singen in mehreren Sprachen und haben sich als Musikerinnen dadurch weiterentwickelt, dass sie immer wieder neue Genres und Spieltechniken in ihre Songs integriert haben. Es gibt aber auch Unterschiede: Während Sophie Hunger vorwiegend auf Englisch singt, schreibt Rokia Traoré die Mehrzahl ihrer Songs in Bambara, der Verkehrssprache ihrer Heimat Mali, die auch in vielen anderen westafrikanischen Ländern verstanden wird. Eigentlich hätte Rokia Traoré alles andere als eine Musikerin werden sollen, denn in ihrer Heimat ist dieser Beruf traditionellerweise den Griot-Familien vorbehalten. Aber statt ein in Brüssel begonnenes Studium abzuschließen, kehrte sie lieber in Malis Hauptstadt Bamako zurück, um sich voll und ganz der Musik zu widmen. Unterstützt wurde sie dabei von einem prominenten Mentor, dem „Bluesman of Africa“ Ali Farka Touré. Von Anfang an ging die Sängerin und Gitarristin ungewohnte Wege. Auf ihrem ersten Album „Mouneïssa“ kombinierte sie die Klänge der N‘goni, der afrikanischen Laute, mit denen des Balafons – der afrikanischen Marimba. In ihrer Heimat war das neu, denn in der traditionellen Musik des Landes werden beide Instrumente nie zusammen eingesetzt. Auf ihrem dritten Album „Bowmboï“ näherte sie sich dann der westlichen Klassik an und nahm zwei Stücke zusammen mit dem Kronos Quartett
auf. 2008 folgte erneut eine musikalische Kehrtwende. Traoré, die bis dahin akustische Musik gemacht hatte, griff zur E-Gitarre. Ihr Album „Tchamantché“ war eine erste Erkundung in Richtung Blues und Jazz – ohne je die Verbindung zur traditionellen Musik Malis abreißen zu lassen. Ihre letzten beiden Alben entstanden dann in Zusammenarbeit mit dem Produzenten John Parish (PJ Harvey, Eels, Tracy Chapman) und sind jeweils mit gleich drei E-Gitarren aufgenommen. Während „Beautiful Africa“ vorwiegend rockorientiert war, entfaltet ihr neues Album „Né So“ streckenweise fast tranceartige Qualitäten. In zehn Songs umkreist Traoré die Probleme ihrer von einem Bürgerkrieg heimgesuchten Heimat und überzeugt außerdem durch eine minimalistische Coverversion von Billie Holidays „Strange Fruit“. 2016 wird sie nur noch ein Konzert in Deutschland geben: beim Hafensommer! Besetzung: Rokia Traoré: vocals, guitar – Mamah Diabaté: N‘goni – Stefano Pilia: guitar – Bintou Soumbounou: back vocals – Zonatan Dembélé: Bass – Moise Outtara: drums
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DAHW Deutsche Lepraund Tuberkulosehilfe e.V. Fon: +49 (0)931 - 79480
Spendenkonto 9696 Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN DE35 7905 0000 0000 0096 96
LEPRA LEBT
Support
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Audioladen
Saroos (D) „Der gute Groove auf der Zeitreise“
Bild: Tom Bradley
Wie Le Millepede veröffentlicht auch das Klangforscher-Trio Saroos seine Musik auf dem Notwist-Label „Alien Transistor“. So unterschiedlich die Musik von Le Millepede und Saroos auch klingen mögen – handgemachter Homerecording-Minimalismus hier; retrofuturistische, leicht krautig-psychedelische Electro-Grooves mit Sci-Fi-Touch da – so ähnlich ist die dahinterstehende musikalische Ästhetik atmosphärisch dichter und vielfach geschichteter Klanggebilde. Saroos spielen dabei offen mit pophistorischen Referenzen, während Le Millepede seinen eher privaten Kosmos überraschend politisch auflädt.
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Wenngleich die Musiker der Band heute längst nicht mehr im oberbayerischen Weilheim leben, so verbindet man mit ihren Namen einschlägige Bandprojekte der Weilheimer Szene wie The Notwist, Tied & Tickled Trio, Lali Puna oder aktuell Driftmachine. Es ist jedenfalls faszinierend zu beobachten (und zu hören!), wie sich aus der Schnittmenge bekannter Bands und musikalischer Entwürfe immer wieder ein ganz eigenwilliger Sound entwickeln lässt, der im ausgiebig bespielten Feld von Postrock und Electronica eine sehr spezifische Nische füllt, von deren Existenz man vorher ganz nichts ahnte. Hinter der Oberfläche aus Knistern und komischen Geräuschen verbirgt sich im Falle von Saroos eine aufregend räumliche Musik, die sich in ihren besten Momenten auch als Soundtrack für noch nicht existierende Filme empfiehlt. Besetzung: Christoph Brandner – Max Punktezahl – Florian Zimmer
Support + Konzert: Freitag, 29. Juli, ab 20.00 Uhr
21:30 Uhr
The Notwist (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Förderkreis Hafensommer Würzburg
„Selten hat eine Band Pop-Sensibilität, Melancholie, Jazz-Wissen und Elektronik so unangestrengt und authentisch zusammengedacht.“ Kinder, wie die Zeit vergeht! Seit 1989 begleiten wir nun The Notwist, die experimentierfreudige Indietronica-Band aus der oberbayerischen Provinz mit dem internationalen Renommee! Der künstlerische Nukleus der bei aller Überschaubarkeit immer etwas unübersichtlichen Weilheimer Szene (mittlerweile über die ganze Republik verstreut) war immer so kreativ und gleichzeitig erklärtermaßen Fan, dass man seit 2003 sogar das eigene Label „Alien Transistor“ mit den diversen Notwist-Affiliationen befeuern kann. The Notwist, die Band um die Brüder Markus und Micha Acher, haben sich entwickelt. Weiter. Rhizomatisch. Vom straighten 80ies Post-Punk á la Jesus Lizard oder Yo La Tengo über die „SST“-Phase hin zum unverkennbar verhangenen Notwist-Sound mit dem schönen Nicht-Gesang und den Wucherungen in Richtung Post-Rock, Dub, Electronica und Jazz. 2002 wurde „Neon Golden“ auf diese Weise das letzte IndietronicKonsensalbum mit internationaler Wirkung und heimischer Top-10-Chartsplatzierung. Ansonsten verfährt man nach der Maßgabe: Was sich toll anhört, aber nicht ins ohnehin schon weitgespannte Notwist-Portfolio passt, wird in andere Projekte ausgelagert, die dann mit unterschiedlicher Verve betrieben werden. Und weil man sich nebenher auch noch neben der Popmusik um weitere Arbeitsfelder kümmert und Musik für Filme und Theater schreibt, werden die Pausen zwischen den Plattenveröffentlichungen und Konzert-Tourneen länger, was die
Konzerte dann zu einer angenehmen Art von Klassentreffen werden lässt: Man trifft sich, tauscht Erinnerungen aus und bringt sich schnell mal auf den neuesten Stand. Studium beendet, Kinder bekommen, Job oder Partner gewechselt, die Film- und Theatermusiken der Band, jüngst veröffentlicht, schon gehört? Oder eben eine der zahlreichen anderen Bands live gesehen, in denen die aktuell sechs Musiker von The Notwist aktiv sind? Lali Puna, Alien Ensemble, Ms. John Soda, Rayon, Karl Ivar Refseth Trio, Hochzeitskapelle, Aloa Input. Live machen sich The Notwist aktuell gerne auf zu einer kleinen Zeitreise durch die Bandgeschichte. Man setzt auf die Reduktion von Komplexität und agiert weniger verhuscht und skrupulös als auf den immer etwas zu perfekten Alben. Verstärkt um den Vibraphonisten und Perkussionisten Karl Ivar Refseth und mit einem Andy Haberl am Schlagzeug in Höchstform spielt man heutzutage souverän alle Lieblingsmusiken zwischen Steve Reich und Hawkwind, zwischen Krautrock, Dub und Dancefloor gleichzeitig und wechselt dabei ziemlich beeindruckend gekonnt zwischen den Instrumenten. Heute, so der letzte empirische Befund, verfügen The Notwist auf der Bühne souverän über ihre vielfältigen Möglichkeiten. Endlich. Besetzung: Markus Acher: Vocals, Gitarre – Micha Acher: Bass, Keyboards – Cico Beck: Electronics, Gitarre, Keyboards – Andi Haberl: Drums, Percussion, Vocals – Karl Ivar Refseth: Vibrafon, Percussion – Max Punktezahl: Gitarre, Keyboards
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Support + Konzert: Samstag, 30. Juli, 20.00 Uhr
Support
Maarja Nuut (EST)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Geigenbauer Markus Lützel
„Traditionelle Melodien Estlands im packenden Dialog mit der Sensibilität des 21. Jahrhunderts“
Die Estin Maarja Nuut begeistert mit ihrer filigranen und minimalistisch angelegten Musik zwischen Tradition und Moderne. Mit nur wenigen Zutaten – ihrer Geige, ihrer Loop-Station und ihrer Stimme – entstehen eine ganz besondere Musik und intime Geschichten mit eigenwilligem Charme, immer im „Jetzt“, alte volkstümliche Melodien erscheinen so frisch wie gerade entstandene Improvisationen. Maarja arbeitet gerne mit Field-Recordings, d.h. Aufnahmen, die immer wieder zu Überraschungen und Entdeckungen einladen. Mal sind es Gänse, die watschelnd und schnatternd umherlaufen. Mal ist es einfach nur der Wald, wie er tobt, im Einklang mit dem Wind. Ihrer Phantasie setzt Maarja Nuut keine Grenzen auf. Gesungen wird in estnisch, einer fabelhaften Sprache, die den Zauber ihrer Musik noch verstärkt und bisweilen an die großen Sigur Rós erinnert. Maarja ist eine kreative junge Musikerin, deren Debüt „Soolo“ rund um den Globus große Anerkennung zuteil kam und ihr ehrenvolle Vergleiche, beispielsweise mit der renommierten tschechischen Geigerin/Sängerin Iva Bittová eingebracht haben.
Maarja Nuut wurde 1986 in Rakvere geboren, einer kleinen Stadt im nördlichen Estland in der Nähe der Baltischen Küste. Ihre Mutter, eine Chorleiterin, war prägend für ihre Musik-Ausbildung, die im Alter von sieben mit dem Studium der Geige begann. Die musikalische Sozialisation erfolgte durch den Besuch von klassischen und anderen Konzerten in ihrer Heimatstadt. „I began walking to my first concert alone at the age of seven, I liked that very much.“ Im Alter von 12 Jahren hat Maarja Rakvere verlassen, um an der Tallinn Music High School zu studieren. Infolge besuchte sie bis zum 21. Lebensjahr die Estonian Academy of Music and Theatre. Von Tallinn zog es Maarja nach New Delhi in Indien, die Faszination für die Musik aus Nordindien war für sie in dieser Phase für einige Monate das Zentrum des musikalischen Interesses. Zurück in der Heimat konzentriert sich Maarja danach auf ihre Liebe zur traditionellen estnischen Musik an der Universität der Tartu Viljandi Culture Academy, bevor sie einen Master in Stockholm ablegte. Besetzung: Maarja Nuut: voice and fiddle, electronics
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Support + Konzert: Samstag, 30. Juli, 21.30 Uhr
➔ mehr zu diesem Künstler ab Seite 69
21:30 Uhr
Michael Wollny Trio (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Engel-Apotheke
„Auf Nachtfahrten unterwegs zum Bates Motel“
Dass der 38-jährige Pianist Michael Wollny ein vielseitig interessierter und belesener Mensch ist, weiß man aus unzähligen Interviews. Er ist alert, philosophisch beleckt, reflektiert künstlerische Prozesse, kennt sich aus mit Literatur, Film sowie Malerei und verfügt über den mittlerweile üblichen weiten musikalischen Horizont zwischen Pop- und E-Musik der akademisch ausgebildeten Jazzer der Ü30-Generation. So wurde Wollny, vielfach ausgezeichnet und mit einer Professur in Leipzig bedacht, zu einem der Hoffnungsträger der internationalen seriösen Jazz-Szene, die auch einmal in den Pop-Charts auftauchen können. Seit der Jahrtausendwende wartete Wollny immer wieder mit überzeugenden Projekten auf, spielte vorzügliche DuoKonzerte mit seinem Mentor Heinz Sauer, faszinierte auf mehreren Alben mit seinem großartigen Trio [em] und glänzte an der Seite von Joachim Kühn und Nils Landgren. Nachdrücklich unterstützt von seiner Plattenfirma hat Wollny in den vergangenen Jahren immer wieder die Gelegenheit bekommen, ambitionierte Crossover-Projekte wie das „Wunderkammer“-Duo mit der Cembalistin Tamar Halperin und auch das „Weltentraum“-Programm mit einem Trio zu realisieren. In diese Reihe von Projekten gehört auch das „Nachtfahrten“-Programm. Angeregt von einer Frankfurter Ausstellung zur „Schwarzen Romantik“ im Städel-Museum ist ein sehr persönliches Konzeptalbum
entstanden, das viele von Wollnys Interessen widerspiegelt. Hier kombiniert er eindrückliche Filmmusiken von Angelo Badalamenti („Twin Peaks“) sowie Bernard Herrmann („Psycho“) und bezieht sich auf den Maler Füssli („Nachtmahr“), die Dichter Poe, Hoffmann oder Pierre Drieu la Rochelle („Feu follet“). Unheimliche Nachtmusiken sind das – dargeboten mal solistisch, mal im Duo und Trio mit Eric Schaefer am Schlagzeug und Christian Weber am Bass. „Nachtfahrten“ begeistert eher mit radikal entschleunigter, dunkel-atmosphärischer Klangforschung als mit von sich selbst besoffener Virtuosität. Wer wissen möchte, wie dieses Programm in ein funkenschlagendes Live-Erlebnis überführt wird, der findet erste Hinweise auf dem DVD-Konzertmitschnitt, der dem Album „Klangspuren“ beiliegt. Nachdrücklicher kann eine Einladung zum Konzertbesuch nicht sein! Besetzung: Maichael Wollny: piano – Christian Weber: bass – Eric Schaefer: drums
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Support
Karo (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: zweiviertel
„Slowcore Songwriting – Die Stimmfarbe von Herzblut“
Karo, eine langjährige Lichtgestalt am Würzburger (und Münchner) Firmament, ist de facto und auch ganz bewusst nicht die Inkarnation der elfenhaften Singer-Songwriter-Prinzessin, die freundlich-ätherischen Indie-Rockpop zum Besten gibt – glücklicherweise! Die Haltung erscheint auch oder gerade nach 10-jähriger Bühnenpräsenz immer wieder auf eine ehrliche Weise offen und direkt, die Musik, mit einem Background in Hardcore und Antifolk, klingt spröde, dringlich, rau und wahrhaftig. Die intuitiven Songs pendeln zwischen Festhalten und Loslassen, sind intim, bisweilen fragil und erzeugen nicht selten ein bewegendes Gänsehaut-Feeling. Wenn eine Stimme wie ein heißes Messer durch die Seele schneidet, als wäre diese aus Butter, kann das nur Karo sein. Die aus Hessen zugewanderte Würzburgerin, die seit nun fast zehn Jahren auf der Bühne steht, hat eine ganz besondere Gabe: Nur mit ihrer Stimme, minimalistisch eingesetzter Gitarre und live eingespielten Loops bringt sie etwas zum Ausdruck, das in den letzten Jahren der Popmusik an zu vielen Stellen abhanden gekommen ist: Gefühle, Direktheit, authentisch und ohne Vorbehalte. Das erkannte schon Weltstar Sia, die von Karo einmal für die Sendung „Startrampe“ des Bayerischen Fernsehens interviewt wurde. Begeistert attestierte die Australierin auf der Internetplattform Twitter, dass Karo eine großartige Sängerin und obendrein ein sehr sympathischer Mensch sei.
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Den diesjährigen Auftritt beim Hafensommer wird Karo ohne Band bestreiten. Wie vor zehn Jahren wählt sie den direkten Weg von Mensch zu Mensch ohne großes Brimborium. Wie damals, als 2006 im inzwischen geschlossenen AKW-Café Publikum und Personal plötzlich ganz still wurden, als Karo zum ersten Mal auf der Bühne stand und ihre Lieder sang. Auch diesmal werden ihre Stimme, ihr Herz, ihre Kompromisslosigkeit, ihre Ernsthaftigkeit aber auch ihre Freude und ihre Moderation beim Hafensommer für ein ganz besonderes Live-Erlebnis sorgen. Es ist zu erwarten, dass dieser Abend in besonderer Erinnerung bleibt. Sicherlich auch, weil Karo gerade an ihrem dritten Album arbeitet und an diesem Abend zum ersten Mal unveröffentlichtes Material spielen wird. Besetzung: Karo: Gitarre, Gesang, Loops
Support + Konzert: Sonntag, 31. Juli, ab 20.00 Uhr
21:30 Uhr
Hundreds (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Wunschwerk GmbH
„Warmer songorientierter und organischer Electro-Pop, leicht mysteriös“
„Die Musik spricht für sich.“ Das sagt sich so leicht. Wenn man es aber so macht wie die in Norddeutschland beheimatete Band Hundreds und sich mit Infos zur Band-Geschichte und –Ästhetik erstmal zurückhält, dann brodelt in der Szene die Gerüchteküche. Als die Band, die wider Erwarten „nur“ ein GeschwisterDuo ist, 2010 mit unscharfen Fotos und Nachtsichtgerät-Ästhetik im Videoclip zu „I Love My Harbour“ auftauchte, konnte man im Netz hilflos raunende Sätze wie diesen lesen: „Hundreds kennt niemand, sogar das eigene Label erzählt die Geschichte einer zufälligen Live-Begegnung in einer Hamburger Kneipe.“ Und weil es ambitioniert reduzierten und punktgenau produzierten, leicht melancholischen Electro-Pop mit Sängerin und englischen Texten zu hören gab, wurden Hundreds erst einmal mit Namen umstellt und als „geheimnisvoll“ schubladisiert: Portishead, Lali Puna, Björk, Dido, Massive Attack, Susanne Vega. Songs wie „Happy Virus“ bekamen in der Folge reichlich Airplay – und Hundreds kamen langsam aus der Deckung.
Teil der Clueso-Posse in Erfurt war und jetzt auf dem Lande lebt. Dass im Herbst die „Wilderness Tour“ mit einem neuen Album ansteht. Dass es folglich beim Hafensommer schon mit dem Teufel zugehen müsste, wenn es da nicht schon mal live den einen oder anderen Teaser zu hören gäbe. Man sieht: Soooo mysteriös ist das alles, was Hundreds so treiben, gar nicht – aber eben ausgesprochen gute Musik, die von Dynamik und hypnotischen Spannungsbögen lebt. Sparsam hingetupfte Momente folgen auf große Gefühle und umgekehrt. Alles wirkt zu gleichen Teilen vertraut und fremd, routiniert und abenteuerlich, distanziert und von tiefer Emphase durchdrungen. Musik, die Post Rock, Folk und Elektronik vereint. Besetzung: Eva Milner: Gesang, Synthesizer – Philipp Milner: Keyboards, Piano, Glockenspiel, Electronics – Florian Wienczny: Drums, Keyboards, Electronics
Mittlerweile stehen zweieinhalb gefeierte Alben zu Buche, und wir wissen um die Geschichte von Philipp Milner und seiner sechs Jahre jüngeren Schwester Eva, die schon ewig miteinander musizieren. Wir wissen auch, dass der studierte Musiker Philipp darauf bedacht war, dass seine Schwester möglichst früh mit Radiohead und The Notwist musikalisch sozialisiert wurde. Dass Eva die Texte schreibt. Dass Philipp
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American Jazz Heroes Volume 2
BESUCHE BEI 50 JA Z Z- L E G E N D E N VO N A RN E REI M ER
– einfühlsame Porträts in Worten und Bildern auf 240 Seiten von 50 Jazz-Legenden wie Sonny Rollins, Ornette Coleman, Roy Ayers, Charles Lloyd, Archie Shepp, Roy Haynes, Billy Cobham und Lee Konitz – Vorwort von Gregory Porter – opulentes Vinylformat und hochwertiger Bilderdruck, Gewicht: zwei Kilo – weitere Infos und Bestellmöglichkeit auf www.jazzthing.de 34
Konzert: Montag, 1. August, 20.30 Uhr
17 Hippies (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Vollkornbäckerei Köhler e.K, Hotel IBIS
„20 Jahre Jubiläumstour“
Die 17 Hippies waren eines nie: zu siebzehnt! Allerdings waren sie Mitte der 1990er Jahre auch noch keine Band, sondern ein lockerer Zusammenschluss von Musikern, die gemeinsam traditionelle Musik spielen wollten und die Idee hatten, einfache Melodien und Stücke zu einem Real Book zusammenzustellen. Weil die Besetzung sich sowieso ständig änderte und für eine Konzertankündigung ein Name gebraucht wurde, nannten sie sich aus einer Laune heraus 17 Hippies. Der Name blieb und auch einige Musiker von damals sind noch heute dabei: Kiki Sauer (Akkordeon, Gesang), Christopher Blenkinsop (Ukulele, Bouzouki, Gesang), Lutz Ulbrich (Banjo, Gitarre, einst Mitglied der Krautrock-Bands Agitation Free und Ashra). Das Real Book gibt es mittlerweile auch - 2013 ist bereits der dritte Band erschienen.
Ihre Auftritte sind daher keine andächtigen Konzerte, sondern vielmehr rauschende Feste, wobei die 17 Hippies es verstehen, die Ausgelassenheit ihres Publikums nicht zum Selbstzweck werden zu lassen und auch den einen oder anderen nachdenklichen Moment einzuschieben. 2016 feiert die Multikulti-Band aus Berlin ihr 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass haben sie auf dem Doppelalbum „Anatomy & Metamorphosis“ auf der einen CD zwanzig Lieblingsstücke aus zwanzig Jahre versammelt und für die andere befreundete Musiker um Remixes und Coverversionen gebeten. Auch live spielen die 17 Hippies diesmal das Beste aus den letzten 20 Jahren. Wir wünschen Hippie Birthday!
Ansonsten hat sich seit damals viel verändert. Die 17 Hippies haben sich in vielen Genres ausprobiert, haben Filmmusik, Theatermusik und Kindermusik gemacht. Aus dem lockeren Musikerprojekt wurde inzwischen eine wohlorganisierte 12- bis 13-köpfige Bigband, die ein vorwiegend akustisches Instrumentarium bläst, geigt, zieht und zupft. Stilistisch sind die 17 Hippies fast überall zuhause: Ob Balkanpop, französisches Chanson, Blues, Cajun, Klezmer, Mariachi oder Rumba – sie spielen sich quer durch einen waghalsigen Stilmix und haben immer Spaß dabei.
Besetzung: Antje Henkel: Klarinette, Saxophon – Daniel Cordes: Kontrabass – Christopher Blenkinsop: Ukulele, Bouzouki, Gitarre, Gesang – Daniel Friedrichs: Geige, Mandoline – Dirk Trageser: Gitarre, Percussion, Gesang – Elmar Gutmann: Trompete – Henry Notroff: Klarinette – Kerstin Kaernbach: Geige, Bratsche, singende Säge – Kiki Sauer: Akkordeon, Gesang – Kruisko: Akkordeon, Marimba – Lüül: Banjo, Gitarre – Romain Vicente: Percussion – Uwe Langer: Posaune, Trompete, Horn
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20:00 Uhr
Daniel Biscan (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Kieser Training Würzburg
„Sag, sind wir am Leben, nur weil wir uns bewegen? Eine Frage von Raum und Zeit …“
Nach vielen Jahren im Hintergrund für andere Künstler ging der Wahl-Würzburger bzw. Ochsenfurter Daniel Biscan (gt, voc) zuletzt auch eigene Wege und veröffentlichte jüngst das Album „Eine Frage von Raum und Zeit“. Der renommierte und erfolgreiche Fotograf Biscan blickt auf eine lange Karriere als Songwriter zurück – mit ersten Verträgen bei BMG in den Neunzigern. Er schrieb beispielsweise eine megaerfolgreiche Benefizsingle für die Opfer der Jahrhundertflut an der Elbe (mit Joachim Witt, Peter Maffay, Udo Lindenberg und Nena) und arbeitet seit 15 Jahren als Texter und Komponist immer wieder mit der deutschen Pop-Ikone Nena zusammen, auf deren Label nun auch sein Debüt erschienen ist. („Ich liebe die Bilder, die Daniel mit seiner Musik zeichnet“, so Nena). Den Text für „Laut wie die Liebe“, einem der eingängigsten von elf Liedern des Biscan-Albums, schrieben Nena und Daniel gemeinsam. Und bei Nenas aktuellen Tourneen hat die Daniel Biscan Band jeweils den Abend eröffnet. Daniel Biscan wollte immer Musik machen. Das hat er beschlossen, als er als kleiner Junge an der Hand seiner Mutter auf seinem ersten Pop-Konzert war. Die Jugend verbrachte er mit einer Gitarre und einem Fotoapparat. Der Schmerz beim Verlust eines geliebten Menschen, die Erinnerung an die wilden Jahre der Jugend, die Suche nach dem Sinn des Lebens – Daniel Biscan beschreibt in seinen
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Liedern, was alle kennen und doch die wenigsten so passend in Worte fassen können. Und so hat der 43-jährige Songwriter und Produzent nach all den Jahren in der Zusammenarbeit mit anderen Kollegen mit seinem Debüt ein einfühlsames Pop-Album geschaffen. Mit rauer Stimme und intensiven Gitarrenriffs zieht er die Zuhörer in seinen Bann. Seine Musik klingt überlegt, reif, erwachsen: „Ich wollte dieses Mal für alles selbst verantwortlich sein, keine Ausreden, kein doppelter Boden“, sagt Biscan. So entstand ein Album, das genau so klingt, wie er es sich immer gewünscht hat. Die Texte kommen direkt aus dem Herzen und erzählen von Liebe, Sehnsucht und dem Drang nach Leben. Musikalisch unterstützt und begleitet wird er meist vom Würzburger Joe Krieg (Gitarre), dem Lebenspartner von Nena, Philipp Palm am Schlagzeug (alternierend auch von den Schlagzeugern Florian Dauner und Robert Guss) sowie Stefan Hergenröder am Bass. Besetzung: Daniel Biscan: Gitarre, Gesang – Joe Krieg: Gitarre – L Kubic: Keyboards – Philipp Palm: Schlagzeug – Stefan Hergenröder: Bass
Doppelkonzert: Dienstag, 2. August, ab 20.00 Uhr
21:30 Uhr
Afenginn (DK, FIN) + New Future (Chor, Wü)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: comacs, Hotel Würzburger Hof
„Choirnevale – an innovative meeting between two worlds, crossing traditions and nationalities!“ In ihrem Heimatland Dänemark hat diese Band schon jede Menge Auszeichnungen abgeräumt: „Weltmusikalbum des Jahres“, Danish Music Award als „beste Folkband“ u.a. Allerdings beschreibt der Begriff Folk ihre Musik nur unzureichend: Neben einfachen Melodien und Songstrukturen stehen immer wieder große dramatische Bögen und opulente Arrangements, die das Spektrum der Musik erweitern. Entstanden ist Afenginn 2002 in Kopenhagen als Projekt einer dänisch-finnischen Freundschaft. Zwei Musikstudenten wollten die Mystik skandinavischer Volksmusik mit der rhythmischen Energie von Balkanbeats verbinden, realisiert mit vorwiegend akustischen Instrumenten. Diese von der Band selbst als „Bastard Ethno“ bezeichnete Mischung brachte ihnen schon nach wenigen LiveAuftritten einen Plattenvertrag und viele begeisterte Fans. Als Bandleader kristallisierte sich bald der finnische Mandolinenspieler, Komponist und Pianist Kim Rafael Nyberg heraus. Unter Nybergs Leitung wagt sich die Band immer wieder an ungewöhnliche Projekte: gemeinsame Auftritte mit einem Symphonieorchester und einem Ballettensemble oder eine Tournee mit dem Trompeter Frank London von den Klezmatics. Früher war Afenginn eine reine Instrumentalband, inzwischen hat Nyberg mit ins Repertoire übernommenen Songs den Kontakt zum Publikum noch intensiviert. Die
Texte verfasst der mit ihm befreundete Finne Timo Haapaniemi in seiner Muttersprache, gemischt mit spanischen und deutschen Brocken. Manchmal schreibt er auch ein mit zeitgenössischen Begriffen durchsetztes Latein, zum Beispiel für das neueste Album von Afenginn, im April unter dem Titel „Opus“ auf einer Doppel-CD erschienen. Der vierteilige Zyklus ist ähnlich wie eine Symphonie aufgebaut: mit langen Spannungsbögen und abrupten Stimmungswechseln. Die Singstimmen, für die Studioaufnahme von einem siebenköpfigen Ensemble eingesungen, werden in Würzburg Mitglieder des Chores New Future übernehmen – exklusiv für diesen Auftritt. Besetzung: Rasmus Krøyer: clarinets – Niels Skovmand: violin – Kim Nyberg: mandolin – Kaare Munkholm: marimba – Erik Olevik: cello, bass – Ulrik Brohuus: drums – Jonas Nakel: sound Der Chor New Future wurde im Herbst 1993 in der Würzburger Pfarrei Heiligkreuz vom damaligen Gemeindereferenten Franz-Josef Tremer gemeinsam mit den Jugendlichen Mario Weber und Ingo Seufert gegründet. Über die Jahre wechselte er von Heiligkreuz in die Evangelische Studentengemeinde. Der Chor besteht aus ca. 75 Personen und wird seit Januar 2013 von Karolina Halbig geleitet.
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Support + Konzert: Mittwoch, 3. August, 20.00 Uhr
Support
Julie Campiche Quartet (CH)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Architekturbüro Jäcklein
„Fantasiewelten zwischen Pop, Jazz und elektro-akustischen Klängen“
Die in Genf geborene Julie Campiche ist eine Harfenistin aus der regen Jazz-Szene der französischsprachigen Schweiz, die ihr Instrument fortlaufend neu erfindet. Sie spielt Harfe, seit sie acht Jahre alt ist. Nach einem klassischen Studium erschöpften sich bald die begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten in diesem Umfeld und Julie entdeckte den Freiraum der Improvisation. Sie war infolge die erste Harfenistin, die je die Jazzschule von Lyon besucht hat. Diese Erfahrung eröffnete ihr neue Möglichkeiten ihr Instrument auszuloten. Mit elektronischen Effekten hat sie ihre Klangpalette komplettiert und so eine sehr persönliche Sprache entwickelt, mal filigran, aber auch mal trashig und hart. So wird die Harfe auf eigenwillige wie auch authentische Art und Weise in den Klangkörper eines Jazzensembles oder anderer Formationen und Projekte integriert. Julie ist regelmäßig in den Clubs und Festivals in Europa zu hören, und ihre Neugier und Offenheit haben sie unter anderem mit Musikern wie Malcolm Braff, Eric Longsworth und Andreas Schaerer zusammengeführt.
am Schlagzeug und Leo Fumagalli am Saxophon. Die großen Fragen ihrer Generation dienen als Inspirationsquelle für ihre Kompositionen – wie im Fall vom Stück „Onkalo“, das nach dem Standort des ersten Endlagers für radioaktiven Abfall benannt ist, oder dem Stück „Flash Info“, das die mediale Reizüberflutung thematisiert. Diese Band schafft mit einem ausgeklügelten Gemisch aus elektronischen Effekten und akustischen Klängen eine cineastische, melancholisch angehauchte Atmosphäre, untermalt von unkonventionellen Grooves, die mühelos zwischen zarten, zerbrechlichen und treibend ekstatischen Stimmungen hin- und herpendelt. Besetzung: Leo Fumagalli: Saxophon – Julie Campiche: Harfe – Manu Hagmann: Kontrabass – Clemens Kuratle: Schlagzeug
Nach acht Jahren reger Konzerttätigkeit mit der Gruppe Orioxy lanciert die Harfenistin Julie Campiche nun ein neues Projekt mit rein instrumentaler Besetzung. Das Quartett besteht aus vier Schweizer Musikern der neuen Generation. Neben Campiche sind dies Manu Hagmann, ihr langjähriger Weggefährte, am Kontrabass, Clemens Kuratle
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Support + Konzert: Mittwoch, 3. August, 21.30 Uhr
21:30 Uhr
Julia Kadel Trio (D)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: stahl.lehrmann architekten
„Entspannte Konzentration und verspielte Ernsthaftigkeit, zwischen Komposition und Improvisation“
Pianotrios gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, aber den wenigsten davon gelingt es, eine vergleichbare Karriere wie das Julia Kadel Trio hinzulegen. Das Debütalbum „Im Vertrauen“ erschien 2014 auf dem Traditionslabel „Blue Note Records“ – und damit war Julia Kadel die erste deutsche Jazzmusikerin auf „Blue Note“ seit Jutta Hipp. Aber das war vor gut 60 Jahren! Wer mit solch einem Coup in der Szene erscheint, macht von sich reden, klar – zumal „Im Vertrauen“ fast durch die Bank sehr gute bis herausragende Besprechungen erhielt und das Trio mit dem Bassisten Karl-Erik Enkelmann und dem Schlagzeuger Steffen Roth diese Vorschusslorbeeren auch live einzulösen verstand. Kadel, Berlinerin, Jahrgang 1986, kam erst spät und über die Klassik zum Jazz, was vielleicht die Distanz ihres eigenwillig-persönlichen Sounds zum klassischen Jazz ausmacht.
widmen – was wiederum die Jazz-Polizei auf den Plan ruft, die schnell mal vermutet, dass es hier mit dem Improvisieren über längere Strecken nicht weit her sei, weil es der Musik des Julia Kadel Trios eher um Einfälle gehe. Was hier kritisch gemeint ist, ist aber genau die Qualität und der Eigensinn des Trios, das seine Klanglandschaften lieber für Erzählungen als für technisches Muskelspiel nutzt. Insofern kann man es „Blue Note Records“ gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie diesen Grenzgängern zwischen Impressionismus und Improvisation einen Platz auf dem Label und somit einen Kredit auf die Zukunft einräumten –vielleicht ja sogar einen Kredit für die Zukunft des Jazz, denn Epigonen des Bill Evans Trios oder auch von e.s.t. gibt es schon genug. Besetzung: Julia Kadel: piano – Karl-Erik Enkelmann: bass – Steffen Roth: drums
Das originelle Konzept des Trios, das mit anderen Parametern als üblich arbeitet, ist noch deutlicher auf dem zweiten Album „Über und unter“ herauszuhören. Die Stücke tragen sprechende Titel wie „Schlagabtausch“, „Im Anflug“, „Wasseroberflächen“ oder „Schichten der Nacht“, zu denen die Musiker ihre Geschichten erzählen. Mal komponiert, mal frei improvisiert. Man interessiert sich eher für Klang und Dynamik als für die mit dem Trio-Format verbundene JazzTradition. Dazu passt, dass die Stücke in der Regel sehr kurz sind und sich der Realisierung einer konkreten Klang-Idee
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Konzert: Donnerstag, 4. August, 20.30 Uhr
➔ mehr zu diesem Künstler ab Seite 73
Dhafer Youssef (TUN)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: Zahnärzte Seitz & Albrecht
„Poetisches Oudspiel, komplexe Kompositionen und eine klare Stimme – eine beeindruckende Fusion zwischen Tradition und Moderne“
Das Klischee vom Tellerwäscher, der zum Millionär wird, trifft in leicht veränderter Form auf den OudSpieler, Sänger und Komponisten Dhafer Youssef zu. Er hat tatsächlich in Graz in Österreich als Tellerwäscher und Pizzaverkäufer gearbeitet, bevor er in Wien Anschluss an die Jazzszene fand und dank gemeinsamer Konzerte und Aufnahmen mit Wolfgang Muthspiel, Nguyen Lê, Eivind Aarset, Bill Laswell, Nils Petter Molvær und vielen anderen eine internationale Karriere startete.Die Basis dafür legte eine Gesangsausbildung in der Koranschule seiner Heimatstadt Téboulba in Tunesien. Als Jugendlicher brachte er sich autodidaktisch das Oudspiel bei, da sich seine Familie den Instrumentalunterricht nicht leisten konnte. In der Hauptstadt Tunis wollte er aufs Konservatorium gehen, war aber vom Niveau des Unterrichts enttäuscht und wanderte mit 22 Jahren nach Österreich aus. Ab Mitte der 1990er Jahre startete Dhafer Youssef dann von Wien aus durch, lebte zeitweise in Barcelona und New York, bevor er sich 2002 über Stationen in Berlin und Dakar endgültig in Paris niederließ. Seit 1999 hat er mit teilweise sehr prominenten Mitspielern sieben Alben unter seinem Namen aufgenommen, die ein weites Feld zwischen Klassikanklängen, elektroakustischen Soundscapes und orientalischer Fusion abdecken. Einigkeit herrscht infolge bei Kritik, Kollegen und Fans über Dhafers außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten. Gemeinsames Merkmal sind die oft sehr
lyrischen Improvisationen Dhafer Youssefs, seine Vorliebe für ungerade Rhythmen und seine Stimme, die er oft wie ein Instrument einsetzt und die er in unglaubliche Höhen schrauben kann. Seine Musik ist Bekenntnis und Manifest zugleich, Selbsterforschung und Offensive im Spannungsfeld der Kulturen. Dass Dhafer Youssef gern in Gegensätzen und Paradoxien denkt, zeigt sich schon im Titel seines im September erscheinenden neuen Albums „Diwan of Beauty & Odd“. Das Schöne und das Seltsame treffen hier auch in der Musik aufeinander – weitgeschwungene Melodien, dichte Polyrhythmik, überbordende Kollektivimprovisationen und als Gegensatz dazu einige ganz erstaunliche Umschwünge ins Lyrische. Dhafer Youssefs Musik ist wie ein Ausflug in die Geschichten von 1001 Nacht, in denen hinter jeder Ecke eine neue Überraschung lauert. Besetzung: Dhafer Youssef: Oud & Vocal – Isfar Sarabski: Piano – Phil Donkin: Bass – Ferenc Nemeth: Drums
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Konzert: Freitag, 5. August, 20.30 Uhr
Joe Driscoll & Sekou Kouyate (USA, GUI, GB)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: DAHW e.V.
„Beatboxing & Urban Poetry meets Griot-Kultur & elektrische Kora“
Der musikalische Background von Joe Driscoll und Sekou Kouyate könnte unterschiedlicher kaum sein. Der Gitarrist und Rapper ist ein typisch amerikanischer Selfmademan, der jahrelang einen gewagten Mix aus Folk, Funk und Hip-Hop via Live-Sampling als digitale One-Man-Band auf die Bühne brachte. Der Kora-Virtuose aus Guinea stammt aus einer ehrwürdigen Griot-Dynastie und brachte es in der Band seines Cousins Ba Cissoko zu internationalem Ruhm. Er ist der Erste, der die 21-saitige westafrikanische Harfe über ein Wah-Wah-Pedal spielt. Als sich Driscoll und Kouyate 2010 während eines Festivals in Marseille zum ersten Mal begegneten, sollten sie innerhalb einer Woche ein gemeinsames Konzert auf die Beine stellen. Der Funke sprang sofort über. Obwohl Joe Driscoll kein Französisch und Sekou Kouyate kaum Englisch sprach, klappte die musikalische Verständigung ohne Probleme. Seitdem arbeiten die beiden immer wieder zusammen, haben mit Bassist John Railton und Schlagzeuger James Breen eine Band gegründet, bis heute weit über hundert Konzerten gespielt und 2013 mit „Faya“ beim amerikanischen Label Cumbancha ein von Krtikern hochgelobtes Debütalbum veröffentlicht. Für ihr Ende Mai erschienenes zweites Album „Monistic Theory“, ebenfalls bei Cumbancha erschienen, haben sie ihre spezielle Mischung aus melodiösem
Gesang in Susu (einer der Nationalsprachen von Guinea) und treibendem englischem Rap, aus westlichem Funkrock und afrikanischen Beats noch einmal perfektioniert. Der Rhythmus ist durchgehend tanzbar, die raffinierten Riffs von Driscolls E-Gitarre und die verspielte Ornamentik von Kouyates E-Kora ergänzen sich perfekt. Die Tracks auf „Monistic Theory“ könnten tatsächlich allesamt auch live zu Publikumsfavoriten werden, und dass man Sekou Kouyate völlig zurecht den „Jimi Hendrix der Kora“ nennt, demonstriert er auf dem einzigen live mitgeschnitten Track der neuen CD, einer psychedelischen Instrumentalversion von Stevie Wonders großem 80er-Jahre-Hit „Master Blaster“. Driscoll & Kouyate beweisen auf eine angenehm verspielte Weise, dass eine afrikanisch-amerikanische Freundschaft zumindest im Musikbereich zu ebenso erstaunlichen wie erfreulichen Ergebnissen führen kann. (Der Auftritt von Joe Driscoll & Sekou Kouyate beim Hafensommer ist 2016 übrigens ihr einziges Konzert in Bayern!) Besetzung: Sekou Kouyate: Kora, Vocals – Joe Driscoll: Guitar, Vocals – John Railton: Bass – James Breen: Drums
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Konzert: Samstag, 6. August, 20.30 Uhr
➔ mehr zu diesen Künstlern auf Seite 53
„Bella Ciao“ (I)
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung: X-PO GmbH, midlife Club
„Spiralen der Erinnerung: eine Hymne der sozialen Bewegung und eine Lektion in Demokratie und Gerechtigkeit“
Im Frühjahr 1953 reiste der legendäre Musikethnologe Alan Lomax durch Italien, um die ausgesprochen reiche(n) und diverse(n) Folklore(n) zwischen Kalabrien und Sardinien, zwischen Ligurien und dem Veneto für die Nachwelt zu dokumentieren. Gut ein Jahrzehnt später, 1962, gründete sich in Mailand die Künstlerund Musikergruppe Il Nuovo Canzoniere Italiano, die sich dem Sammeln von Liedern aus der Arbeiter-, Anarchisten- und Partisanen-Bewegung widmete und ein begleitendes Magazin publizierte, um eine Tradition zu bewahren, die durch den wirtschaftlichen Aufschwung Italiens aus dem Bewusstsein zu verschwinden drohte. Am 20. Juni 1964 präsentierte man auf dem „Festival die Due Mondi“ in Spoleto ein ganzes Programm mit einschlägigen Volksliedern, das umgehend Skandal machte. Weil der Anti-Kriegs-Song „O Gorizia“ über die Dolomitenfront des 1. Weltkrieges dabei war, wurde der Festivalleiter wegen Beleidigung der italienischen Streitkräfte angezeigt: „Ihr nennt es Feld der Ehre, dies Land weit jenseits der Grenzen, auf dem wir sterben, Schlächter!“ Die legendär spektakuläre „Bella Ciao“-Show von Spoleto markierte den Beginn des Folk-Revivals in Italien und wurde zum Anlass, diese Show 50 Jahre später noch einmal nachdrücklich in Erinnerung zu rufen. Dabei galt es, einerseits die Originalität von 1964 zu würdigen, andererseits aber auch, das Song-Material aus einer Position der Gegenwart
heraus erneut zu beleuchten. Einfach zu behaupten, dass die klassenbewusste politische Volksmusik auch in Zeiten der Globalisierung ihre Aktualität bewahrt hat, wäre eine Binse – und nicht dialektisch, sondern schlicht nostalgisch. Zu den MusikerInnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die unübersichtlich vielen historischen wie kulturellen Transfers musikalisch zu vermitteln, zählt die Prominenz der italienischen Folk-Szene wie beispielsweise der Akkordeonist Riccardo Tesi, die Sängerinnen Lucilla Galeazzi und Elena Ledda, der Sänger/Gitarrist Alessio Lega oder der Perkussionist Gigi Biolcati. Die künstlerische Leitung des Ganzen hat Franco Fabbri übernommen. Worauf die MusikerInnen bei ihrem schwierigen Projekt vertrauen können, ist die Qualität der Lieder und ihre Ausdrucksstärke. Ihre Botschaften von Freiheit, Frieden und Bürgerrechten sind in unserer heutigen globalisierten Welt von ganz neuer und brennender Aktualität. „Bella Ciao“ ist eine Lektion in Demokratie, die direkt aus dem Volk kommt, ein historischer Roman gewebt aus Musik, Klängen und Texten. Besetzung: Lucilla Galeazzi: Gesang – Elena Ledda: Gesang – Luisa Cottifogli: Gesang – Alessio Lega: Gesang, Gitarre – Riccardo Galardini: Gitarre – Gigi Biolcati: Perkussion, Gesang – Riccardo Tesi: Knopfakkordeon, Arrangements, Musikalische Leitung
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Begeistern Sie alle Sinne mit dem Hafensommer und der „Mainhattan Bar“. Unsere Barkeeper mixen Ihnen die besten Drinks und präsentieren Ihnen die neuesten Gin-Tonic-Ideen. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 17.30 bis 1 Uhr Tipp: Bei Vorlage Ihrer Eintrittskarte von einer Hafensommer-Veranstaltung 2016 erhalten Sie einen Cocktail Ihrer Wahl zum Sonderpreis von 6 € (gültig bis 30. September 2016). M Hotel Würzburg · Pleichertorstraße 5 · 97070 Würzburg Telefon 0931 3053-0 · info.wur@maritim.de · www.maritim.de 48
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(G)Inspiration
Konzert: Sonntag, 7. August, 20.30 Uhr
Hubert von Goisern (A) „Brenna tuat‘s guat – mit ‚Federn‘ in der Welt zu Hause“
Als Hubert Achleitner in den 80er Jahren seinen Geburtsort Goisern als Künstlernamen adaptierte, die Original Alpinkatzen mitbegründete und zu einem der maßgebenden Vertreter des Alpenrocks gejazzt wurde, konnte man seine manchmal recht vordergründige Musik noch für eine Nachwehe der Neuen Deutschen Welle halten. Erst später zeigte sich das künstlerische Potenzial des Sängers und Multiinstrumentalisten. Auf die Auflösung der Alpinkatzen 1995 folgte eine Neuorientierung. Goisern reiste nach Asien und Afrika, komponierte Filmmusiken und veröffentlichte Weltmusikalben, in die er bei seinen Reisen entstandene Aufnahmen integrierte. Erst nach fünf Jahren nahm er mit einer neu zusammengestellten Band das Album „Fön“ auf – sein Comeback als Solokünstler. Es folgten weitere Studioalben und eine erneute Hinwendung zur eigenen Tradition. Auf den Alben „Trad“ und „Trad II“ widmete sich Hubert von Goisern der Neuinterpretation österreichischer Volkslieder. Sein spektakulärstes Unternehmen war aber die von 2007 bis 2009 dauernde „Linz Europa Tour“. Ausgehend von der europäischen Kulturhauptstadt Linz fuhren Hubert von Goisern und seine Band mit eigens umgebauten Schiffen (eine schwimmende Bühne, ein Schiff zum Wohnen) erst einen Sommer lang donauabwärts, in nächsten Sommer donauaufwärts und gaben entlang der Schiffsroute Konzerte – häufig zusammen mit Musikern aus den jeweiligen Ländern. Zwei
Dokumentarfilme und das Live-Doppelalbum „Haut und Haar“ dokumentieren dieses Mammutunternehmen. Danach speckte Hubert von Goisern ab, ging in Quartettbesetzung auf Wirtshaustournee, spielte neben dem Akkordeon wieder häufig Gitarre. Das mit der seiner Tourband (Severin Trogbacher - Gitarre; Helmut Schartlmüller - Bass; Alex Pohn - Drums) eingespielte Album „EntwederUndOder“ setzte mehr auf Rock, Blues und Funk als frühere Alben und wurde das erfolgreichste seiner Karriere. Für sein 2015 erschienenes Album „Federn“ hat Hubert von Goisern sich wieder von einer Reise inspirieren lassen, diesmal in den Süden der USA. Jetzt ziehen sich Country- und Cajuneinflüsse durch seine Lieder, Südstaatenklassiker erklingen mit österreichischem Text, und auf der Bühne ist mit Bob Bernstein ein amerikanischer Pedel-Steel-Gitarrist mit dabei, wenn Hubert von Goisern in Würzburg das deutsche Auftaktkonzert seiner „Federn-Tour 2016“ spielt. Besetzung: Hubert von Goisern: Gesang, Ziehharmonika, Mundharmonika, E-Gitarre, Piano – Bob Bernstein: Pedal Steel, Lap Steel – Severin Trogbacher: E-Gitarre, Dobro, Gesang – Alex Pohn: Schlagzeug, Marxophon, Gesang – Helmut Schartlmüller : E-Bass, Gesang
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Matinee: Samstag, 30. Juli, 12:00 Uhr
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Veranstaltungssplitter beim Hafensommer –
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Matinee mit Michael Wollny an einem Flügel der berühmten Klaviermanufaktur Fazioli
Michael Wollny, geboren 1978 in Schweinfurt, ist ein international erfolgreicher Jazz-Pianist, MusikErfinder, Querdenker und Sympathieträger. So wie er spielt niemand Klavier. Sein Markenzeichen: das Unberechenbare, die Suche nach dem bisher Ungehörten, der Mut, sich dem Moment hinzugeben, das Unvorhergesehene selbstverständlich klingen zu lassen – und das mit einer furiosen Spiellust. „Schönheit durch Konfusion, Wahrheit durch Kollision“ hat Wollny das in Anlehnung an den Künstler Daniel Richter einmal genannt.
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Ankerplatz: stahl.lehrmann architekten (Am Schloss 3, 97084 Würzburg-Rottenbauer)
Auf der Bühne darf Wollny getrost ein Ereignis genannt werden: Musikalisches Neuland wird erkundet, die Assoziationsmaschine in Gang gesetzt und eine Spielhaltung an den Tag gelegt, als sei er eigentlich als Punk geboren, obwohl er sich dem Jazz verschrieben hat. Für ihn ist der Jazz –ganz im norwegischen Sinne, wenn auch in anderem Sound – vor allem als die unbegrenzte Vielfalt der Möglichkeiten definiert. Dass Michael Wollny zu den international bemerkenswertesten Pianisten gehört, stellt er beispielsweise mit seinem Beitrag zur ACT-Reihe „Piano Works“ unter Beweis: Für sein Solo-Debüt zog er sich im Sommer 2006 einen Monat lang auf die Insel Gotland zurück, hörte dort viel Schubert, Steve Reich, Björk und Joachim Kühn. In den Folgejahren waren sich die Kritiker einig wie selten: „In einem Atemzug mit Keith Jarrett, Chick Corea, Herbie Hancock, Brad Mehldau, Stefano Bollani und Paul Bley kann man mit Fug und Recht auch Wollny nennen. Er bringt alles mit, was man von einem perfekten Jazzpianisten verlangen kann: virtuose Technik, überschäumende Fantasie, Disziplin und die Fähigkeit zum kreativen Chaos, Sinnlichkeit sowie ästhetisches Gespür.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Matinee: Samstag, 6. August, 12:00 Uhr
Echte Blüten 925 Stabohrstecker €22,90
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Matinee mit Julia Kadel an einem Flügel der berühmten Klaviermanufaktur Fazioli
Der jungen deutschen Pianistin Julia Kadel ist ein wahres Kunststück gelungen, sie konnte ihre TrioDebüt-CD auf dem legendären Label „Blue Note“ veröffentlichen. In Würzburg wird sie eines ihrer zuletzt eher seltenen Solo-Konzerte geben. Alle Attribute, die ihrem Trio-Projekt zugeflogen sind, gelten natürlich auch für ihre Solo-Arbeit: unbändige Spielfreude, höchstes musikalisches Können und kompositorisches Abstraktionsvermögen auf höchstem Niveau! Julia Kadel wurde 1986 in Berlin Kreuzberg geboren und begann im Alter von sieben Jahren Klavier zu spielen. Nach Jahren der klassischen Ausbildung entdeckte sie mit fünfzehn ihre Leidenschaft für den Jazz. Nach dem Abitur begann sie ein Psychologiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Abschluss des Vordiploms wandte sie sich dann jedoch vollständig der Musik zu und begann Jazzklavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden zu studieren. Heute ist sie deutschlandweit in zahlreichen Projekten als Pianistin, Komponistin und Arrangeurin aktiv. Im Frühjahr 2013 erhielt sie das einjährige Deutschlandstipendium ihrer Hochschule zur Förderung ihrer künstlerischen Tätigkeiten. Julia Kadel und ihr Klaviertrio wurden 2015 für den Echo Jazz in zwei Kategorien nominiert – als „Instrumentalist des Jahres national Piano“ und „Newcomer des Jahres“ (mit dem Julia Kadel Trio).
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➔ zum Konzert auf Seite 47
„Bella Ciao“ Jedes Kind kennt das Widerstandslied der Partisanen. Das Lied geriet nach dem zweiten Weltkrieg fast in Vergessenheit. Schließlich machte es Yves Montand 1962 mit seiner Aufnahme in der ganzen Welt populär. Ursprünglich war „Bella Ciao“ ein Lied über die Ausbeutung der Reisarbeiterinnen in der Poebene. Der Verdienst, beide Versionen dem italienischen Publikum näher gebracht zu haben, gebührt dem Nuovo Canzoniere Italiano. Die Gruppe machte „Bella Ciao“ zum Titelsong ihres Liederzyklus und ging damit 1964 auf Tournee. Die ungeschönten Darbietungen der Canti Popolari gelten als Anfang des italienischen FolkRevivals. Fünfzig Jahre später beleben Größen der aktuellen Folkszene Italiens diese zeitlosen Lieder neu.
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Die Uraufführung von „Bella Ciao“ fand am 21. Juni 1964 in Spoleto, Umbrien, im Rahmen des „Festival dei due Mondi“ statt. Das Konzert im altehrwürdigen Teatro Caio Melisso, einer Hochburg des konservativen Bürgertums, stand unter keinem guten Stern. Die Stimmung war vom ersten Moment an geladen. Auf der Bühne standen die Sängerinnen und Sänger des Nuovo Canzionere ˗Giovanna Marini, Giovanna Daffini, Caterina Bueno, Michele Luciano Straniero, Sandra Mantovani und „il Gruppo Padano di Piadena“ – mit einem Programm aus Arbeits-, Widerstands- und Liebesliedern. Kaum hatte das Konzert begonnen, zeigten die wohlbeleibten Herrschaften im Parkett ihr Missfallen. Nachdem die frühere Reisarbeiterin Giovanna Daffini auf die Bühne trat, stand eine Frau auf und schrie: „Ich habe nicht tausend Lire bezahlt, um mein Dienstmädchen singen zu hören“, als die Gruppe im Landarbeiterstreiklied „Per la Strada“ den Vers „ich möchte nicht im Stall sterben“ sang, tobte eine pelzbehangene Dame los: „Ich besitze dreihundert Landarbeiter und keiner schläft im Stall.“ Doch es kam noch wilder. Michele Luciano Straniero hielt sich nicht an die für das Konzert vorgegebene Fassung des Antikriegslieds „Gorizia“. Nach der Strophe „Traditori Signori Ufficiali, che la guerra l‘avete voluta, scannatori di carne venduta“ („verräterische Offiziere, ihr wolltet den Krieg, ihr Menschenschlächter) eskalierte die Situation. Offiziersanwärter der Militärakademie Spoleto und angesehene Bürger erhoben sich von ihren Sitzen und schrien: „Hoch lebe Italien, hoch leben die Offiziere!“ Darauf intonierte das Volk vom Balkon runter „Bandiera Rossa“, was vom Parkett postwendend mit „Facetta Nera“, der Faschistenhymne, beantwortet wurde. Fellini hätte kein besseres Drehbuch schreiben können. Nanni Ricordi, der künstlerische Leiter des Festivals, demissionierte am selben Abend und Michele Luciano Straniero wurde von den Streitkräften des Landesverrats angeklagt. Dank der schnörkellosen, nichts beschönigenden Darbietungen gelten die Bella-Ciao-Konzerte als Anfang des italienischen Folk-Revivals. Die im gleichen Jahr erschienene Schallplatte Le Canzoni di Bella Ciao wurde ein riesiger Verkaufserfolg. „Es war die einzige Platte, die mein Vater besaß“, erinnert sich Riccardo Tesi, der künstlerische Leiter des neuen Bella-Ciao-Zyklus. „Als guter Kommunist hatte mein Vater sie am Festival der Unità erstanden. Jeden Sonntagmorgen legte er das Album auf. Ich bin mit der Stimme von Caterina Bueno aufgewachsen.“ Jahre später ermöglichte diese
Sängerin Riccardo Tesi in ihrem Quartett den Einstieg als Berufsmusiker. Fünfzig Jahre nach den Bella-Ciao-Konzerten von 1964 haben der Musikethnologe Franco Fabbri und der Sänger Alessio Lega die Lieder mit einer Tournee wieder ins Scheinwerferlicht gerückt. Riccardo Tesi ist es gelungen, hochkarätige Musikerinnen und Musiker für das Projekt zu gewinnen. Die Toskanerin Ginevra Di Marco sang früher in Indie-Rockbands und setzte später Glanzpunkte in Tesis Alben „Crinali“ und „Presente Remoto“. Der bekennende Anarchist Alessio Lega gilt als konsequentester Vertreter des aktuellen sozialen Lieds. Er steht in einer Linie mit Fabrizio De André, dem er den Titel „Funerali del Pirata“ gewidmet hat. Aus der Folkecke kommen Elena Ledda, die Stimme Sardiniens, und Lucilla Galeazzi, eine große Vertreterin des Folk-Revivals der Siebziger. Sie sang im Quartett von Giovanna Marini, die schon 1964 in Spoleto auf der Bühne stand. Vervollständigt wird die Gruppe neben Riccardo Tesi am diatonischen Akkordeon vom Perkussionisten Gigi Biolcati und dem Gitarristen Andrea Salvadori. Das hervorragende Album zur Tournee erschien 2015. „Wichtig war mir das respektvolle Herangehen an das Liedmaterial und dass die Stimmen im Vordergrund standen“, betont Riccardo Tesi. Im Gegensatz zu den Konzerten des Nuovo Canzionere, in der die Sängerinnen und Sänger von einer einzelnen Gitarre begleitet wurden, lebt die Neufassung von komplexeren Arrangements. Fünfzig Jahre nach der Uraufführung hat sich die Aufregung um den Liedzyklus gelegt. Das italienische Publikum war begeistert, weil diese Lieder nicht nur Inhalte vermitteln, sondern auch „schön“ sind, wie Riccardo Tesi hervorhebt.
Aktuelles Album: Bella Ciao (Visage Music/Galileo, 2015) Martin Steiner (mit freundlicher Genehmigung des Autors, Quelle: Folker - Magazin für Folk, Lied & Weltmusik, Ausgabe 2/2016, S. 69., www.folker.de)
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Martin Steiner aus Winterthur, Schweiz, schreibt seit 2000 für die deutsche Musikzeitschrift Folker. Davor veranstaltete er lange Jahre Folkund Weltmusikkonzerte in Zürich. Ursprünglich Übersetzer, liegen ihm die Musik- und Kulturen der Mittelmeerländer am Herzen, auch weil dort das Klima wärmer ist und Essen und Wein besser schmecken als im Norden. Hauptberuflich arbeitet Martin Steiner als Sozialarbeiter mit Menschen aus aller Welt. Daneben fotografiert, malt und schreibt er und hat zwei Musik-CDs mit seinen Liedern herausgegeben.
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Ein Jahrzehnt Hafensommer ✘ Hey Music Lover ♥
Mit einer gewissen Arroganz, aber auch Selbstverständlichkeit stand da in einer Mail zwischen dürren Worten zu anderen Themen die Feststellung, der Absender sei ein „music lover“ und kein „music liker“. Music Lover. Music Liker. Grübel. So etwas wirft einen ja im falschen Moment gleich auf sich selbst zurück. Sogar wenn man seit ein paar Jahrzehnten nicht viel anderes tut, als Musik zu hören und darüber zu reden oder zu schreiben. Was bin ich, Music Lover oder Musik Liker? Und was ist das überhaupt? Was heißt das? Ein Music Liker: Klickt auf einen Button, wenn er ein Video auf YouTube gesehen, wenn ihm jemand ein virales Nichts via Facebook ans Herz gelegt hat. Vielleicht. Ein Music Lover: Hmmm. Wie übersetzt sich das überhaupt, Music Lover? Musikliebhaber? Eine Liebhaberei ist eine nicht sonderlich ernsthaft betriebene Zuwendung zu einem Gegenstand oder einer Tätigkeit. Also, ich bin z.B. Wein-Liebhaber: Probier gern mal was aus, habe aber meine Präferenzen, kenne mich definitiv nicht sonderlich gut aus und verachte jene, die genau dies tun.
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L IESie Weitere musikalische Höhepunkte, Veranstaltungen, Führungen und Workshops finden in unserem B L IC H Jahresprogramm „Bronnbacher Kultouren“, das wir Ihnen gerne zusenden, sowie im Internet. E S TA U B E R T Bad Mergentheim Lauda Kloster Bronnbach · Bronnbach 9 · 97877 Wertheim Tel. (0 93 42) 9 35 20 20 00 · Fax 9 35 20 20 29 info@kloster-bronnbach.de
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Andererseits ist ein Liebhaber ein leidenschaftlich Begehrender, ein hingebungsvoll Verehrender, ein Getriebener, der nicht anders kann, als oft genug wider besseres Wissen – zu lieben. Oder ist ein Liebhaber doch bloß ein Typ in einem Kleiderschrank? Sollen wir besser Fan sagen zum Music Lover? Fan wie Fanatiker, der seine Leidenschaft bedingungslos ausleben möchte? Oder der im Schatten des Objekts seiner Begierde ein Parallelleben führt. Ein komischer Kauz. Ein Bescheidwisser. Ein Sammler gar? Bäh. Also noch einmal: Music Lover. Music Liker. Also, wenn man jemand mag, dann schätzt man seine offensichtlichen Qualitäten, seine Schönheit, Klugheit, Ansichten und Einsichten. Dann will man an diesen Vorzügen teilhaben und verbringt nicht ungern Zeit mit diesem Jemand oder Etwas. Wenn man jemand liebt, dann kann man nicht anders, als bei diesem Jemand, mit diesem Etwas sein zu wollen. Man sucht seine Nähe, aber nicht, weil dieser Jemand schön ist und klug und sensibel und reich und gebildet – denn das ist fast unwesentlich. Man liebt auch, wenn das Gegenüber stinkt und sich kratzt und wenn es schnarcht und dumm daher redet und sich wieder einmal komplett zum Idioten macht. Weil man um etwas Tieferes weiß, um einen Gleichklang, den zu hören man nur selbst in der Lage ist. Man liebt das Gegenüber um seiner selbst willen, uneigennützig, wider jede Vernunft. Das Gegenüber ist ein unerwartet aufblitzender Funken Welt, ein Spiegel für die eigene Seele, an Egyptian ring that sparkles before she speaks, wie der Barde so richtig singt. Womit wir bei der Musik wären. Music. Doch, doch, ich weiß, was Music Lover in der E-Mail bedeutet hat: Die Musik genau um ihrer selbst willen zu verehren. Sich nicht festzulegen auf einen Typus – ob Rot, ob Blond, ob Braun, ich liebe alle Frau‘n – oder ein Genre oder einen Stil oder einen Musiker. Man kann sich von Musik berühren lassen; sie zeigt einem dann Gefühle, von denen man nicht wusste, dass es sie gab, dass man sie hatte. Sie transportiert einen an Orte und in Zeiten, die aufzusuchen man sich nie erträumen konnte. Sie befreit einen von Alltagssorgen und teilt die Last des Lebens. Die Musik liebt einen zurück. Und fordert fast nichts. Ein wenig Offenheit und ein wenig Vertrauen und ein wenig Toleranz. Manchmal will sie einen auch enttäuschen dürfen, ohne dass die Liebe geschmälert wird. Die Musik ist die Kunst, die uns zurückliebt.
Und dergestalt ist auch die Musik, welche der Hafensommer seit einem Jahrzehnt auf die diversen Bühnen am Main hievt. Weil er von Music Lovern gemacht wird. Denen geht das Herz auf, wenn sie ihre Schätze mit ihrem Publikum teilen dürfen. Diese Liebenden wissen aber auch um die Gefahren der eigenen Leidenschaft; es handelt sich ja um keine verliebten Grünschnäbel mehr bei ihrem ersten Flirt mit dieser Kunst. Wie schnell verläuft man sich in Obskurantismus und Spezialistentum, weil man als Music Lover die sublimsten Feinheiten seiner Leidenschaft mitteilen möchte, ohne überhaupt erst einmal die Grundzüge dieser Obsession kommuniziert zu haben? Der Hafensommer macht aus seiner Kennerschaft kein Hehl. Aber er weiß auch um seine Aufgaben und seine Verantwortung. Ein Festival im Herzen der Stadt soll die Vielen erreichen, nicht den bereits Bekehrten predigen. So spannt der Hafensommer Jahr für Jahr kundig und mutig ein Hochseil des guten Geschmacks zwischen seinem Programm und seinen Besuchern. Voller Liebe für Musik und Publikum wird man seit zehn Jahren ermutigt, sich auf dieses Seil zu begeben und ruhigen Schritts an der musikalischen Liebesbeziehung der Programmmacher teilzuhaben. Die hohe Kunst der Mischkalkulation – hält sie nicht jede Liebe am Leben? Music Lover. Music Liker. Während des Hafensommers hat jeder Gelegenheit, aus einem unverbindlichen Liker ein glühender Lover zu werden. Manchmal wird man den Kopf schütteln, wird man neu ansetzen müssen, aber das Seil trägt, das Konzept hält, was seine Macher versprechen. Wenn dann noch die Sonne zu spätsommerlicher Stunde höchst malerisch untergeht und der richtige Mensch neben einem sitzt und die Musik mit einem teilt, hey Music Lover, dann weiß man, warum es sich lohnt zu leben und zu lieben. Karl Bruckmaier K
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Karl Bruckmaier moderiert seit vielen Jahren musikjournalistische Sendungen im Bayerischen Rundfunk (Club 16, Zündfunk, Nachtmix). Seit 1981 schreibt er Pop-Kritiken für die Süddeutsche Zeitung sowie andere Zeitschriften und Zeitungen. In einem anderen Leben ist der Autor und Übersetzer, zudem noch reichlich dekorierter Hörspielregisseur, u. a. ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und dem Deutschen Hörbuchpreis. (www.le-musterkoffer.de)
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Kunstschiff ARTE NOAH Sicherer Hafen für zeitgenössische Kunst Das Kunstschiff ARTE NOAH ist seit 25 Jahren die einzige schwimmende Galerie in Deutschland. Der Kunstverein Würzburg e.V. hat der überregionalen zeitgenössischen Kunst mit dem 80 Jahre alten, ehemaligen Frachter einen sicheren Hafen geschaffen. Neben Kunstausstellungen bietet das Kunstschiff Raum für Kooperationen sowie für freie Kultur- und Bildungsträger ohne eigene Veranstaltungsräume. Zudem können Sie die ARTE NOAH als außergewöhnliche Event-Location mieten! Kunstverein Würzburg e.V. | Kunstschiff ARTE NOAH zur Zeit am Mainkai – künftig wieder im Alten Hafen geöffnet: donnerstags bis samstags und feiertags 15 –18 h sowie sonntags 12 –18 h | www.kunstverein-wuerzburg.de www.facebook.com/kunstvereinwuerzburg
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Die Geschichten sind erzählt, die Kränze längst geflochten, die Preise verliehen. Kaum zu glauben, aber am 12. Mai feierte Klaus Doldinger, der wohl populärste deutsche Jazzer, seinen 80. Geburtstag. Natürlich auf der Bühne im Rahmen eines Konzerts mit Überraschungsgästen wie Udo Lindenberg, Sasha und Max Mutzke. Doldinger gehört zu der Gruppe von Musikern wie Wolfgang Dauner, Manfred Schoof, Rolf Kühn oder die Brüder Mangelsdorff, die im Nachkriegsdeutschland gegen alle Vorbehalte eine JazzSzene etabliert haben. Und gleichzeitig hat Doldinger immer ein Gespür fürs Publikum gehabt, hat in den sechziger Jahren unter dem Pseudonym Paul Nero Tanzmusik aufgenommen und 1970 fast zeitgleich mit Miles Davis, Herbie Hancock & Co. mit dem Projekt Motherhood die Fühler Richtung Jazzrock ausgestreckt. Obgleich Doldingers erstaunliche musikalische Karriere also ein paar Stationen mehr umfasst, feierte er live vorzüglich mit seinem Lieblingskind Passport. Von der Kritik und den Fans einst Anfang der siebziger Jahre als deutsche Antwort auf Weather Report heiß geliebt oder milde belächelt, entwickelte der immer leicht formelhaft wirkende und eingängige Fusion-Sound dieser Formation einen zähen Überlebenswillen mit erstaunlichem Hit-Potential. Ein Erfolgsgeheimnis von Passport mag darin begründet liegen, dass es Doldinger nie genügte, seinen Ruhm nur zu verwalten, sondern dass er die Band immer wieder neu formierte und auf Reisen nach Brasilien oder Nordafrika schickte, wo im Austausch mit einheimischen Musikern nicht nur Inspiration getankt werden konnte, sondern Doldinger auch als Botschafter des deutschen Jazz fungierte. Mittlerweile, die „Hafensommer“-Besucher des Jahres 2011 können ein Lied davon singen, gibt es Passport sogar zweimal: einmal Classic Passport mit den alten Recken Wolfgang Schmid und Curt Cress und dem später eingewechselten Roberto Di Gioia und dann auch auch noch die aktuelle junge, auch weltmusikalisch informierte Passport-Besetzung mit u. a. den Brüdern Scales, Martin Hornek und Christian Lettner. Doch Doldinger ist mehr als Passport, die „Tatort“-Melodie, „Liebling Kreuzberg“ und „Das Boot“. Dass der in Berlin gebürtige Saxophonist und Komponist (fast alle 350
➔ zum Konzert auf Seite 13 Passport-Kompositionen stammen vom Meister selbst!) unter die alten, aber noch immer recht frisch klingenden Hits wie „Handmade“ oder „Schirokko“ gerne ein paar erstaunliche Anekdoten aus jener Zeit packt, als Jazz und Rock fusionierten und Musikerkarrieren noch ein Versprechen auf Abenteuer und die Begegnungen mit exzentrischen Musikerpersönlichkeiten waren, ist Ausdruck ungebrochener Musikbegeisterung. Wenn Doldinger seine Karriere Revue passieren lässt, wird vieles, was rückblickend als eine Abfolge instinktiv richtiger Entscheidungen erscheint, eher glücklicher Zufall. Wie zum Beispiel die frühe Begegnung mit dem Filmemacher Wolfgang Petersen, die später zu Doldingers größtem Hit „Das Boot“ führte. Ulrich Kriest K
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Ulrich Kriest ist freier Autor und Übersetzer (Schwerpunkt Film und Musik), u .a. für Konkret, Jungle World, filmzentrale.com, film-dienst, Stuttgarter Zeitung. Seit 2009 ist er außerdem Lehraufträger für Poptheorie/Popgeschichte und Jazzgeschichte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
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➔ zum Konzert auf Seite 25
Botschafterin der Toleranz
Rokia Traoré ist ein Multitalent: Als Sängerin ist die Frau aus Mali eine große Nummer, aber auch auf der Theaterbühne und als Leiterin ihrer Stiftung macht sie eine gute Figur. Ihr sechstes Album „Né so“ ist ein eingängiger Appell für gegenseitigen Respekt und für die Zukunft Afrikas.
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Proben, Vorbereiten, Ermuntern und Aufbauen – das ist es, womit Rokia Traoré derzeit vor allem beschäftigt ist. „Wir versuchen über meine Stiftung Impulse zu setzen. Ein Anlaufpunkt zu werden, um das kulturelle Leben in Bamako wieder anzuschieben. Kultur kann ein Beispiel für das friedliche Miteinander liefern“, erklärt die 41-jährige Sängerin mit einem optimistischen Lächeln. Rokia Traoré lebt derzeit wieder in Malis Hauptstadt, bereitete in ihrem Haus die Europatournee vor und koordiniert von dort die Arbeit ihrer Stiftung „Foundation Passarelle“. Das bedeutet so viel wie Brücke, und Brücken will die Stiftung bauen – in die Zukunft Malis und die Afrikas. „Wir haben viel zu tun, denn das kulturelle Leben in Bamako muss nach dem Krieg wieder neu aufgebaut werden. Die Kultur kann zeigen, wie man zusammen arbeiten, leben, auftreten kann – sie hat Vorbildcharakter“, sagt die Sängerin und fährt sich über die kurz geschorenen Haare. Mit dieser Haltung ist die charismatische Sängerin selbst Vorbild. Sie gehört zu den wenigen Frauen in Mali, die sich national und international durchgesetzt haben, schreibt Texte, komponiert Stücke und hin und wieder steht sie auch auf der Theaterbühne. Traoré, eine zierliche Frau mit markanten Zügen, ist ein Multitalent mit klaren Vorsätzen. Für die Zukunft ihres Landes und des ganzen Kontinents tritt sie ein, und das neue Album „Né So“ ist ein klingender Appell für das Recht auf Heimat, gegenseitigen Respekt sowie das Ende von Flucht und Vertreibung.
Trauma des Krieges überwinden Dafür ist der Krieg im Norden des Landes verantwortlich, wo islamistische Kämpfer 2012 ganze Landesteile unter ihre Kontrolle brachten und für die Zerstörung von Kulturschätzen in Timbuktu verantwortlich sind. Musik war dort streng verboten, und das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien, das den Vielvölkerstaat Mali lange ausgezeichnet hat, wurde über Nacht in Frage gestellt. Der Einsatz der Waffen, die Unterdrückung des Anderen, hat auch Rokia Traoré überrascht und traumatisiert. Das ist in den Texten von „Né So“, zu deutsch „Heimat“, kaum zu überhören. Für mehr Respekt für das Andere, mehr Mut zur Vielfalt und mehr Toleranz wirbt sie, und das nicht nur in Bambara, der Sprache, in der sie das Gros ihres bisher sechs Alben vorgetragen hat, sondern auch in Englisch und Französisch. Die Soziologin, die in Brüssel, Bamako und Paris als Tochter eines Diplomaten groß wurde und dort auch studierte, will gehört und verstanden werden. In der ländlichen Region von Kolokani, nördlich von Bamako wurde sie geboren, und es geht ihr nicht nur um ihr eigenes Land, sondern um die Perspektiven eines ganzen Kontinents. Für den und dessen Zukunft tritt sie mit ihrer Stiftung ein, aber auch mit ihrer Musik: „Das Problem der afrikanischen Kultur ist, dass es zu wenig Raum und Perspektive für junge Künstler gibt. Alles orientiert sich nach Europa, doch das ist keine Lösung“, kritisiert die Sängerin, die in Europa gelebt habt, aber nach Afrika zurückgekehrt ist. Künstler müssten die Chance haben, in Bamako genauso wie in Lagos oder Kinshasa zu existieren, argumentiert sie und wirbt für einen afrikanischen Kulturmarkt, der den Künstlern ein Auskommen ermöglicht. Dafür engagiert sich die Rückkehrerin, die mit afrikanischen Musikern genauso wie europäischen zusammenarbeitet und sich so gern von der Vielfalt inspirieren lässt – allerdings ohne die Basis des Eigenen zu verlieren. Die liegt im Blues und in den traditionellen Rhythmen und Instrumenten Westafrikas. So prägt „Né So“ auch der Klang der Ngoni, der westafrikanischen Laute. „Sie funktioniert mit Blues, Jazz und Rock ‚n‘ Roll – ist ein tolles Instrument“, sagt Taoré lachend und stimmt die mitreißende Melodie von „Kènya“ an. Das gehört genauso wie „Tu voles“ zu den herausragenden Kompositionen Traorés auf dem neuen Album. Auf der Gitarre, manchmal auch am Klavier komponiert Traoré, und sie hat ein Händchen für eingängige, manchmal komplexe Melodien, die hin und wieder einen Haken schlagen.
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Ein Tipp von Ali Farka Touré Dafür ist Ali Farka Touré mitverantwortlich. Malis Blues-Ikone hat der jungen Gitarristin Mitte der 1990er Jahre eingeschärft, den eigenen Weg zu gehen und nicht irgendwelchen berühmten Musikern nachzueifern. Da hatte sich Rokia Traoré bereits entschieden, nicht dem Wunsch des Vaters zu folgen und im Wissenschaftsbetrieb einer Universität Karriere zu machen, sondern lieber Gitarre, Ngoni und Balafon, das afrikanische Xylophon, zu spielen und als Musikerin ihren eigenen Weg zu gehen. Ein Schritt, den Traoré nie bereut hat, und längst ist der Vater, der sie für Musik und Kultur begeistert hat, stolz auf seine kreative, charmante und eigensinnige Tochter. Aufgewachsen ist die neugierige Frau, die mit 23 Jahren zum Blues-Großmeister nach Nianfunké, in Malis Norden, gereist ist, zuhause mit dem Sound von „Dire Straits“ und „Pink Floyd“, aber eben auch mit dem Blues eines Ali Farka Touré und malischer Folklore. Die Mischung prägt die begnadete Gitarristin auch heute noch. Aber sie sucht sich konsequent Musiker, die sie weiterbringen, ihre Alben anders klingen lassen und sie inspirieren. So einer ist John Parish. „Né So“ ist bereits das zweite Album, welches sie mit dem Multiinstrumentalisten, der mit PJ Harvey und Tracy Chapman Erfolge feierte, eingespielt hat. „Bei John ist man vom Start weg kreativ. Er hält sich nicht mit dem Management seines Egos auf“, lobt sie den Musiker aus Bristol, der natürlich auch in die Saiten gegriffen hat bei den Aufnahmen in seinem Studio sowie in Brüssel. Brüssel ist so etwas wie die zweite Heimat der Mutter eines kleinen Sohnes, die in den letzten Jahren nicht nur mit dem Krieg im Mali zu
kämpfen hatte, sondern auch mit persönlichen Problemen. „Alles fiel auseinander“, gibt Traoré zu, die mit „Né So“ auch ihr persönliches Gleichgewicht wiedergefunden hat. Dazu beigetragen haben auch Kooperationen wie jene mit Toni Morrison, die auf „Né So“ ebenfalls zu hören ist. Mit der US-amerikanischen Literaturnobelpreisträgerin hat Rokia Traoré kürzlich das Theaterstück „Desdemona“ auf die Bühne gebracht. Für das Stück über Vielfalt, Austausch und den Einfluss afrikanischer Kultur hat Rokia Traoré die Musik geschrieben und ist auch auf der Bühne zu sehen gewesen. Erfahrungen, die ihr weitergeholfen haben und die auch dazu beigetragen haben, dass „Né So“ bei aller musikalischen Vielfalt eine zentrale Botschaft in die Welt trägt – den Appell für mehr Toleranz. Ein Appell, der tanzbar, eingängig und grandios arrangiert ist.
Aktuelles Album: Rokia Traore „Né So“ (Nonesuch Records/Warner, 2016) Knut Henkel (mit freundlicher Genehmigung des Autors, Quelle: „Jazz thing“ April/Mai 2016)
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Knut Henkel ist freiberuflicher Journalist, arbeitet für die Pop-Seite der Neuen Zürcher Zeitung genauso wie für Jazzthing und andere Printmedien. Die Beats aus aller Welt, aber auch deren kultureller und sozialer Background haben es ihm angetan.
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Der feinsinnige Radikale
➔ zum Konzert auf Seite 31
Ein Welten-Erschließer: Der Pianist Michael Wollny Kantig, wirbelnd und von immenser Energie aufgeladen: So war die Musik, mit der Michael Wollny vor gut zehn Jahren auf den großen Bühnen des Jazz von sich reden machte. Musik, die überwältigenden Ausdrucksdrang mit einer ganz feinen und nuancenreichen Technik verband. Und die zugleich ein großes Bezugsfeld eröffnete: Popkunstwerke der isländischen Sängerin Björk spiegelten sich in dieser Musik – vor allem derjenigen, die er mit seinem Trio [em] machte - genau so wie die klassisch-romantische Klaviertradition und die splitternden Schönheiten des Free Jazz. Wieder in ganz andere – und doch ganz stark mit den geschilderten verwandte – Welten führt die Musik, die Michael Wollny in jüngerer Zeit macht, etwa auf seiner CD „Nachtfahrten“: hochgradig lyrisch, oft auf wenige Töne reduziert, auf pure Substanz zurückgeführt. Musik mit viel Mut zu einem ganz direkten Schön-Sein. Die Gemeinsamkeit: Beides ist radikale Musik. Töne von einem, der nie an der Oberfläche von Klängen bleibt.
Michael Wollny, im Mai 1978 im fränkischen Schweinfurt geboren, an einem Tag, der genau zwischen den Geburtstagen von Bob Dylan und Miles Davis liegt, ist ein hochintellektuelles Energiebündel in einem zarten, feingliedrigen, manchmal fast zerbrechlich wirkenden Körper. Wenn er am Klavier sitzt – oder sich stehend über das Instrument beugt und schier in die Saiten hineinzukriechen scheint – hängen Michael Wollnys dunkle Haare oft wie ein Vorhang über Stirn und Augen, wie um vor Stör-Momenten zu schützen, um das konsequente Eindringen in den musikalischen Moment durch nichts beeinträchtigen zu lassen. Konzerte mit Michael Wollny sind spannende Ereignisse einer aufrichtigen Suche: nach Intensität, nach dem Gebot des Augenblicks. Diese Augenblicke können höchst verschieden sein. Und dafür ist das Spiel von einem, der ein ganz weitgespanntes Vokabular hat, besonders gut geeignet.
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Wollny wuchs in einer musikalischen Familie auf, lernte Klavier und Geige, spielte in Schulorchestern Geige und saugte daneben auch aktuelle Popmusik in sich auf. Franz Schubert und Alban Berg sind ihm ebenso vertraut wie Keith Jarrett und Cecil Taylor, und zu seinem musikalischen Horizont gehören ebenso selbstverständlich Songs der Pop-Ikone Pink und der Soundtrack eines Films von David Lynch. In einem Interview, das ich mit ihm für das Programm ARDalpha führte, sagte Wollny dazu: „Ich glaube, dass diese weite Spanne für meine Generation fast schon ein wenig typisch ist, denn ich glaube nicht, dass es diesen eingleisigen Hörer, der nur eine ganz bestimmte Musik hört, also nur Klassik oder nur Jazz oder nur Rockmusik, in dem Maße heute noch gibt. Es gibt ja diesen Film ‚Natural Born Killers‘ von Oliver Stone, der zum großen Teil so inszeniert ist, als würde man vor dem Fernseher ständig den Kanal wechseln, als würde man ständig zwischen Zeichentrickfilm, Dokumentarfilm, 16mm-Film, 35mm-Film, Farbfilm, Schwarz-WeißFilm und so weiter wechseln: All diese verschiedenen Optiken und auch Arten zu inszenieren sind in diesem Film nebeneinander gestellt. Das war (...) zumindest für mich immer so eine Art Orientierung beziehungsweise natürliche Art, mit all diesen Dingen umzugehen. Man hat sie jederzeit zur Verfügung und kann sie benutzen für die Geschichte, die man gerade erzählt.“
K urzbio : Roland Spiegel, geboren 1960 in Nürnberg, ist Musikredakteur mit Schwerpunkt Jazz beim Bayerischen Rundfunk, zu hören in Sendungen auf BR-Klassik und Bayern 2 und zu sehen im „Alpha Forum“ auf ARD Alpha. Er hat als Musikjournalist bei der „Nürnberger Zeitung“ und der Münchner „Abendzeitung“ gearbeitet, schreibt außerdem für die „Neue Musikzeitung“. Neben Jazz schätzt und liebt er unter anderem französische Chansons von Brassens, Brel oder auch Claude Nougaro, Musik von Bob Dylan, Pete Townshend und Victor Jara und nicht zuletzt Beethoven, Berlioz und John Cage.
Geschichten zu erzählen mit einem zeitgenössischen Vokabular: Das ist etwas, das Michael Wollny – solo und zusammen mit seinen großartigen Trio-Partnern Eric Schaefer und Christian Weber – besonders fesselnd kann. Seine Musik ist nie ein Vorzeigen von Können, obwohl allerhöchstes spieltechnisches Niveau Grundvoraussetzung für die intensive Kommunikation ist, die im Trio stattfindet, und für die pianistische Spannung, die Wollny als Solist aufbaut. Sondern: Seine Musik ist pulsierender Atem der Zeit, ist feinfühliges In-sich-hinein-Horchen und knisterndes Reagieren auf Inspirationen des Augenblicks. „That‘s Jazz!“, würde man, einem überholten Klischee zufolge, hier am liebsten ausrufen. Michael Wollny selbst lehnt Schubladendenken aus guten Gründen ab. Also sagen wir einfach: „That‘s Wollny“. Und das garantiert spannende Begegnungen. Roland Spiegel
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Von Meditation zu Ekstase
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Der charismatische Sänger und Musiker Dhafer Youssef fasziniert mit variablen Begleitern. 73
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Als 1998 Dhafer Youssefs Album „Malak“ international viel Beachtung fand, war nicht nur die Musikwelt eine andere. Nach der Öffnung zuvor lange geschlossener Grenzen schien die Globalisierung noch wie eine real gewordene Utopie, die nicht nur Handelswege, sondern auch neue Perspektiven für kulturellen Austausch eröffnete. Groß war damals das Interesse an Projekten, die Musik abseits anglo-amerikanischer Traditionen präsentierten. Im Juli 2001 veröffentlichte der Tunesier Youssef sein nächstes Album mit dem programmatischen Titel „Electric Sufi“. Zwei Monate später wurde die Welt durch die Attentate in New York erschüttert und unerwartet re-polarisiert. Natürlich lässt sich ein überzeugter Kosmopolit und leidenschaftlicher Künstler wie Dhafer Youssef von gesellschaftlichen oder weltpolitischen Rückschlägen nicht beirren. Seine Musik war und ist lebendiges Plädoyer für Offenheit. Youssef arbeitete mit wechselnden Musikern aus Europa, Indien, Asien und Nordamerika, die stets ihre charakteristische Ästhetik in seine Kompositionen einbrachten. Sein bislang letztes Album „Birds Requiem“ produzierte Youssef 2013 teils mit langjährigen Begleitern wie den Norwegern Eivind Aarset und Nils Petter Molvær. Es bietet aber auch neue Klang-Konstellationen, etwa mit Hüsnü Senlendiricis Klarinette und Aytac Dogans Kanun, beide bekannt vom Taksim Trio aus Istanbul. Bei letztjährigen Konzerten begeisterte Youssef in einer ebenso feinsinnigen wie dynamischen Quartett-Besetzung. Pianist Kristjan Randalu wird neuerdings vom 27 Jahre alten Isfar Sarabski aus Aserbaidschan abgelöst, der zuletzt am renommierten Berklee College in Boston studierte und 2009 den Wettbewerb für Solo-Klavier im Rahmen des Montreux Jazz Festivals gewinnen konnte. Bassist Phil Donkin war bereits bei den Studioaufnahmen dabei, seine trocken-pointierten Grooves passen perfekt zu Youssefs Oud. Seit rund zwei Jahren sorgt Ferenc Nemeth in dieser Formation für variable Beats. Der ungarische, in New York lebende Schlagzeuger weiß Energie, Präzision und angemessene Zurückhaltung präzise zu dosieren, bereichert selbst gradlinige Takte durch Querschläger und verwirbelt virtuos komplexe Rhythmen. Schon als Kind wurde Dhafer Youssef, 1967 im Fischerort Téboulba geboren, von seinem Großvater in die Kunst der Koranrezitation eingeführt. Als Jugendlicher lernte er das Spiel auf der arabischen Laute Oud und entdeckte gleichzeitig amerikanischen Jazz. Zeitweise wechselte er in einer Hochzeitsband zum E-Bass,
begann dann ein Musikstudium in Tunis und emigrierte 1989 nach Österreich. Der renommierte Wiener Club „Porky & Bess“ bot Youssef schließlich eine Plattform für eine monatliche Konzertreihe, von der aus sich sein Ruf in der europäischen Jazzszene verbreitete. Seitdem hat Youssef die Klangästhetik immer wieder variiert, sein persönlicher Stil blieb aber stets sofort erkennbar. Vor allem durch seine gravitätische, singuläre Stimme. Wie kein anderer transzendiert Youssef die Tradition des Muezzin-Gesangs in eine weltliche Moderne und säkularisiert, ohne zu banalisieren. In Konzerten beginnt er viele Lieder mit ruhigen Tönen in mittleren Lagen. Solche Passagen entwickeln, zumal ohne Schlagzeug-Begleitung, eine fast meditative Aura. Getragen von enormen Luftvorräten schwingt sich Youssefs Stimme in extreme Falsett-Register, gestützt von einer individuellen Gesangstechnik, die Obertöne gezielt verstärkt. Youssefs spektakuläre Melismen kreieren eine Stimmung zwischen Hingabe, Versenkung und Ekstase. Eine gewisse Spiritualität schwingt darin zweifellos mit, indes grenzt sich Youssef von Traditionalisten ab – nicht nur durch die CD „Abu Nawas Rhapsody“, mit der er jenem persischen Poeten aus dem 7. Jahrhundert Referenz erweist, dessen Oden an den Wein berühmt wurden. In einer Moderation zeigte sich Youssef bei seinem Auftritt in der Darmstädter Centralstation auch als ironischer Chronist der Gegenwart. „Es ist schön, wieder in Deutschland zu sein, und zwar nicht als Flüchtling“, stellt er listig fest und fährt lächelnd fort, er werde demnächst wohl nach Berlin ziehen, weil dort inzwischen viele gute Freunde angekommen seien. Musikalisch pendelt die eindrucksvolle Live-Band von Jazzrock- oder gar Blues-Anlehnungen zu Arabesken, von transparent-melodischen Leitmotiven zu phantasievollen Soli. Häufig fesseln lange, sich kreiselnd verdichtende, teils rauschhafte Steigerungen das Publikum. Gut eineinhalb Stunden vermag das Quartett eine seltene, häufig soghafte Atmosphäre zu kreieren. Auch sie gehört zur herausragenden Qualität des Musikers und Ausnahme-Sängers Dhafer Youssef. Norbert Krampf K
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Norbert Krampf, geboren 1965, lebt in Frankfurt und Berlin. Er arbeitet als freier Autor für die Frankfurter Allgemeine (FAZ), für Musik- und Stadtmagazine sowie als Radio-Redakteur.
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stahl.lehrmann | architekten
Musik lässt Grenzen verschwinden und erreicht die Menschen im Innersten Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. macht mit beim Hafensommer Würzburg
Gerade jetzt brauchen wir eine Welt ohne Vorurteile, ohne von Menschen gemachte Grenzen. Wir brauchen weder neue Zäune noch Dogmen in unseren Köpfen. Musik ist eine universelle Botschaft. Sie überwindet Barrieren, erreicht uns ganz tief im Innersten. Und wenn herausragende Musiker dieser Welt auf der Bühne des Hafensommers aufspielen, dann sirrt es in der Luft – „Wir sind eine Welt“. Dann fallen die Schranken. Genau deshalb sind wir regelmäßig dabei.
Die DAHW Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe hat seit ihrer Gründung in Würzburg vor fast 60 Jahren scheinbar Unmögliches möglich gemacht. Jahrtausende lang galt die Lepra als unheilbare Geißel der Menschheit. Heute ist sie kontrollierbar und im Frühstadium erkannt, vollständig ausheilbar, dank der DAHW. Darum setzen wir heute alles daran, Leprakranke frühzeitig zu finden und Neuansteckungen zu verhindern. Die DAHW ist spezialisiert auf weitere vernachlässigte tropische Krankheiten (neglected tropical diseases – NTDs) und leistet einen wichtigen Beitrag bei dem Ziel, NTDs weltweit einzudämmen.
Besuchen Sie uns am 5. August beim Hafensommer, wenn Sekou Kouyate aus Guinea, international bekannt durch seine einzigartige Art, die 21-saitige Kora zu spielen, und Joe Driscoll uns mit tollen Lyrics, bewegender Musik und ihrem einzigartigen Groove „bewegen“ werden. Am Rande des Konzerts informiert die DAHW über ihre Arbeit. Wir weisen darauf hin, dass die DAHW ihre Arbeit zum überwiegenden Teil über private Spenden (auch über Testamentsspenden) finanziert. Wir freuen uns auf Sie! Harald Meyer-Porzky, DAHW Stellvertretender Geschäftsführer DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. Weitere Information zur Arbeit der DAHW erhalten sie unter www.dahw.de.
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Das Kinderkulturfest am Alten Hafen geht in die vierte Runde! Auf dem Vorplatz des Kulturspeichers erwartet Familien und Kinder ein buntes und abwechslungsreiches Programm. An Ständen der Würzburger Kulturschaffenden können sich Kinder kreativ austoben, forschen und experimentieren. Außerdem gibt es zahlreiche Theater-, Tanz-, und Musikdarbietungen für Groß und Klein. Der Eintritt ist frei! 79
PERLEN MACHEN LEUTE. 80
Marktplatz 3a, 97070 Würzburg (gegenüber Weinhaus Stachel) www.perlenmarkt-wuerzburg.de
Förderkreis Hafensommer Würzburg Der Hafensommer Würzburg hat sich als Entdeckerfestival mit einzigartiger Atmosphäre etabliert, er präsentiert außergewöhnliche Musiker und aktuelle, zeitgenössische und qualitätsbewusste Musik. Dies gilt es zu unterstützen und fortzuentwickeln. Der Förderkreis versteht sich auch als Ideenschmiede und Berater, z.B. bei Gestaltungsfragen, bei Werbung und Öffentlichkeitsarbeit und bei der Qualitätssicherung.
Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind oder den Förderkreis unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an Johannes Wolf (E-Mail: arsmusica.jwolf@t-online.de) oder Hans-Joachim Hummel (E-Mail: Hummel@hummel-lang.de).
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sagt Danke! Veranstalter Team Hafensommer c/o Kulturreferat der Stadt Würzburg info@hafensommer-wuerzburg.de Hauptpartner+Sponsoren
Media GmbH
Medienpartner
Programmförderer
Sachverständiger für Architekten- und Ingenieurhonorare Zeppelinstraße 53 · 97074 Würzburg Tel. 0931/5 20 46 · Fax 0931/4 60 57 16 E-Mail: werner.seifert@seifert-sv.de · www.seifert-sv.de
Servicepartner
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GLÜCKLICHE FRANKEN
SIND BEIM TOP-LOKALVERSORGER
Top-Lokalversorger wird nur, wer mit zukunftsorientiertem Umweltbewusstsein punkten kann. Wir können das. Deswegen hat das Energieverbraucherportal die STADTWERKE WÜRZBURG bereits zum 8. Mal in Folge als „Top-Lokalversorger“ ausgezeichnet. www.wvv.de/top-lokalversorger
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