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DOGK: Kontrovers, spannend und vor allem persönlich

Kontrovers, spannend und vor allem persönlich

DOGK | Düsseldorf ► Am 13. und 14. September ist es endlich wieder soweit: Die Branche trifft sich in Düsseldorf zum elften Deutschen Obst & Gemüse Kongress. „Alle Zeichen stehen auf ‚Wir sehen uns von Angesicht zu Angesicht‘ und das macht uns Veranstalter richtig glücklich!“, fasst David Hintzen die Stimmungslage der Organisatoren zusammen.

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Im Fokus stehen Handel und Verbraucher: Welchen Formaten gehört die Zukunft? Diskutieren Sie mit Referenten und Kollegen, z.B. mit Eugenio Guidoccio von der Rewe Group.

Nicht nur die Teilnehmer, auch wir haben es vermisst: den direkten Austausch, das direkte Feedback, insbesondere im Publikum, ganz einfach das richtige ‚Leben in der Bude‘. Damit das alles klappt, haben wir uns auch 2021 ständig mit wechselnden Hygienevorgaben, Restriktionen, Auflagen und vielen Details befasst und dadurch sichergestellt, dass wir uns alle unter den bestmöglichen Bedingungen begegnen können“, erläutert David Hintzen weiter. „Aber auch die Branche, all die vielen Leute mit denen wir in den vergangenen Monaten gesprochen haben, äußerten große Sehnsucht, sich wieder zu treffen und persönlich miteinander zu reden“, ergänzt Kaasten Reh vom Fruchthandel Magazin. „Uns freut es natürlich, dass nach der jüngsten Verordnung in Nordrhein-Westfalen, die bis nach dem Kongress gültig ist, nun doch keine Maske am Sitzplatz getragen werden muss. Das wäre tatsächlich eine Verschärfung gegenüber dem Vorjahr gewesen. Wir kommen also langsam wieder zurück zu unserem alten Leben“, so Kaasten Reh.

LEH stark repräsentiert

Dazu gehört, dass sich die Anmeldungen weit über dem Vorjahr bewegen und auch der LEH wieder zahlreich vertreten sein wird. „Wir haben momentan Anmeldungen aus fast allen Unternehmen, alle ‚Großen‘ sind bereits dabei. Wir denken, dass in den Tagen kurz vor der Veranstaltung noch richtig was passieren wird“, so Kaasten Reh. Denn es gibt vieles zu analysieren und zu diskutieren. Dazu Dr. Hans-Christoph Behr: „Die Corona-Pandemie hat zu erheblichen Verwerfungen am Markt geführt. Dabei sind allerdings viele der anfänglichen Befürchtungen oder Erwartungen nicht eingetroffen. Hygiene ist nicht das alles beherrschende Thema beim Lebensmitteleinkauf geworden. Die schon vor der Pandemie vorherrschende Kritik an Verpackungen hat sich eher noch verstärkt. Auch die

Konzentration auf das ‚One Stop Shopping‘ war nur eine von vielen Reaktionen der Verbraucher. Sonst wären die überdurchschnittlichen Zuwächse in der Direktvermarktung und bei den Fachgeschäften nicht möglich gewesen, denn dort wird üblicherweise nicht das volle Sortiment angeboten.“ Weiter erklärt er: „Auch die Krisenszenarios mit massiven wirtschaftlichen Einbrüchen und einer entsprechenden Kaufzurückhaltung sind nicht eingetreten. Das Gegenteil war meistens der Fall: Da viele Freizeitalternativen in Lockdown-Zeiten nicht möglich waren, hat man gut und viel gekocht. Die Umsatzrekorde im LEH muss man allerdings in Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Außer-Haus-Verzehrs sehen. Die Be-

Persönliche Gespräche in lockerer Atmosphäre auf dem Get-together am 13. September.

urteilung der wirtschaftlichen Situation von Erzeugern, Verarbeitern und Händlern hing stark davon ab, wo das Hauptbetätigungsfeld der jeweiligen Unternehmen lag. Unternehmen mit Konzentration auf den Außer-Haus-Verzehr sind in massiven Schwierigkeiten.“ Spannend ist natürlich die Frage nach den Langzeit-Effekten der

Pandemie. Vergeht die Lust an der Nahrungsmittelzubereitung sofort wieder mit einer Zunahme der Verpflegungsalternativen? Oder bleibt ein gewisser Zuwachs an „Ernährungskompetenz“ erhalten? Sicherlich sei in der Bevölkerung ein gewisses Krisenbewusstsein auch durch die Klimadebatte verstärkt worden: „Erst recht, nachdem Unwetterkatastrophen nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Deutschland Spuren hinterlassen. Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Bio stehen nun ganz oben auf der Tagesordnung. Die Zustimmung zu regionalem Einkauf hat zumindest in Befragungen einen Rekordwert erreicht. Auf dem DOGK zeigen wir mit den Markt-

Die Präsenz-Veranstaltung wird – inkl. interessanter Interviews – auch live gestreamt.

Helmut Hübsch, GfK, präsentiert traditionell Zahlen, Trends und Fakten.

Flagge zeigen in Düsseldorf. AMI, GS1 und das Fruchthandel Magazin veranstalten 2021 die elfte Ausgabe des Deutschen Obst & Gemüse Kongresses.

schwärmern ein Beispiel, bei dem dieses Thema praktisch umgesetzt wurde.“

Formate des Einzelhandels im Fokus

Im Mittelpunkt des diesjährigen Programms stehen die vielfältigen Formate des Handels und das künftige Einkaufsverhalten der Verbraucher. Die Pandemie hat hier sicher Spuren hinterlassen, die in Düsseldorf unter die Lupe genommen werden. Dazu David Hintzen: „Die Themen dieses Jahr sind super spannend. Welche Vertriebswege haben sich in den vergangenen, doch sehr außergewöhnlichen Monaten bewährt oder sind aufgestiegen? Welche haben vielleicht Federn lassen müssen? Wie hat sich der Konsument in seinem Kaufverhalten durch die Pandemie verändert, und hat das Bestand? Auch verschiedene Ausblicke darauf, was uns in Zukunft erwartet, wird es geben: Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Wegweiser aus dem Zertifizierungsdschungel und viele weitere Themen.“ „Ein weiteres Highlight wird die Verleihung des Fruchthandel Magazin Retail Awards sein, mit dem alljährlich – nach einem Verbrauchervotum, ermittelt durch die GfK - die beliebtesten Obst- und Gemüse-Abteilungen Deutschlands ausgezeichnet werden. Auch hier erwarten wir spannende neue Analysen“, verspricht Kaasten Reh. Außerdem steht ein kontroverses Thema auf der Tagesordnung: Eugenio Guidoccio (Rewe-Group), Dr. Andreas Brügger (DFHV) und Erik Wessels (Helpdesk Wirtschaft & Menschenrecht von der Agentur für Wirtschaft & Entwicklung) diskutieren das Lieferkettengesetz unter dem Aspekt Ärgernis oder Lösung? Spannend wird es auch während der Exkursion: Produkteinführungen müssen nicht länger nur nach dem Motto „try & error“ erfolgen. Die diesjährige Exkursion in den Kölner Supermarkt Go2Market ermöglicht einen Einblick in einen Testmarkt, in dem das Kaufverhalten in all seinen Facetten untersucht wird, u.a.: Wie reagieren Konsumenten auf eine bestimmte Beleuchtung? Wie kommt die Verpackung an? Was wird gekauft? Wird nachgekauft? Auch wenn derzeit kein Obst und Gemüse angeboten wird, geht es um die Möglichkeiten, die sich hier offenbaren und die es in Zukunft zu nutzen gilt.

Das Highlight im Geschäftsjahr ist zurück

Ganz besonders dürfen sich die Gäste auf das Get-together am 13. September, dem Vorabend des DOGK, freuen. Gesponsert wird das Event wie in den Jahren zuvor von BVEO und Euro Pool System Deutschland. „Es war immer eines der Highlights im Geschäftsjahr und wir sind ausgesprochen glücklich, dass es in diesem Jahr wieder möglich sein wird. Unsere Mitglieder freuen sich sehr darauf“, so Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer der BVEO. Die Sicherheit der Gäste steht an beiden Tagen an zentraler Stelle: Geimpft, genesen, getestet heißt selbstverständlich die Devise. Alle Informationen zum DOGK 2021 am 13./14. September - zum Programm, zur Exkursion, zum Sponsoring und zur Anmeldung - finden Sie wie gewohnt auf www.dogkongress.de. 

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