Umfrage zu Arbeitszeitgrenzen

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Erhöhung der Arbeitszeitgrenzen Ergebnisse einer telefonischen Befragung von unselbstständigen Beschäftigten n=500

Georg Michenthaler IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße 8 1010 Wien


2

Überstunden

F6: Machen Sie - häufig, gelegentlich, selten oder nie Mehr- bzw. Überstunden… ? [in Prozent] F7: Wie werden diese Überstunden bei Ihnen üblicherweise abgegolten, in Geld, in Zeitausgleich oder gar nicht? [in Prozent]

Sind Überstunden zu leisten? 0

20

40

26

häufig

60

80

100

31

21

23

gelegentlich

selten

nie

Werden diese abgegolten? 0

20

40

27

in Geld

60

80

47

in Zeitausgleich

teils teils, Geld und Zeitausgleich

Basis: F6; macht Überstunden: n=387; F7; Überstunden werden abgegolten: n=335

100

19

8

gar nicht


3

Ausmaß der Abgeltung von Überstunden

F8: Und werden diese Überstunden eins zu eins oder mit Zuschlägen abgegolten? [in Prozent]

0

GESAMT

20

40

59

60

80

100

25

11

4

22

13

4

BERUFLICHE STELLUNG

Arbeiter

61

qualifizierte/leitende Angestellte & öffentl. Bedienstete

53

eins zu eins unterschiedlich

Basis: Überstunden werden abgegolten: n=355

19

68

einfache Angestellte

30

mit Zuschlägen w eiß nicht

2

11

10

6


4

Überstundenpauschalen oder All-In-Verträge

F9: Haben Sie derzeit …. ?

[in Prozent]

0

20

40

60

80

18 GESAMT 23

BERUFLICHE STELLUNG

17 Arbeiter 19 15 einfache Angestellte 19 qualifizierte/leitende Angestellte & öffentlich Bedienstete

20 29

Überstundenpauschale

Basis: Gesamt: n=500

All-In Vertrag

100


5

Arbeitszeit über 10 Stunden pro Tag

F11: Kommt es häufig, gelegentlich, selten oder nie vor, dass Sie mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten? [in Prozent] 0

GESAMT

20

11

40

16

60

80

29

100

44

AZREGELUNG Überstundenpauschale

18

23

16

All-In-Vertrag

24

22

35

23

40

BERUFLICHE STELLUNG

Arbeiter

einfache Angestellte qualifizierte/leitende Angestellte & öffentl. Bedienstete

10

6

16

31

16

15

24

17

häufig Basis: Gesamt: n=500

42

54

31

gelegentlich

37

selten

nie


6

Anhebung der erlaubten täglichen Höchstarbeitszeit

F12: Die gesetzlich erlaubte tägliche Höchstarbeitszeit ist in Österreich bis auf wenige Ausnahmen mit 10 Stunden begrenzt. Es gibt nun von Arbeitgeberseite den Wunsch, die täglich zulässige Arbeitszeit auf 12 Stunden anzuheben. Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag, sind Sie da? [in Prozent]

0

GESAMT

20

5

40

60

19

49

80

100

27

BERUFLICHE STELLUNG

Arbeiter

einfache Angestellte qualifizierte/leitende Angestellte & öffentl. Bedienstete

5

3

12

56

15

7

52

25

sehr dafür

Basis: Gesamt: n=500

27

30

43

eher dafür

eher dagegen

25

sehr dagegen


7

Aussagen zur Anhebung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit

F13: Stimmen Sie den folgenden Aussagen im Zusammenhang mit einer Anhebung der gesetzlichen Höchstarbeitszeitgrenzen sehr zu, eher schon zu, eher nicht zu oder gar nicht zu? [in Prozent] 0

20

werden die Gesundheitsbelastungen durch die Arbeit steigen

16

w erden noch mehr Überstunden nicht abgegolten werden

16

wird für das gleiche Geld mehr gearbeitet werden

15

haben die Arbeitnehmer mehr Spielraum, wann sie die Arbeit erledigen wollen

14

können die Arbeitnehmer mehr und rascher Zeitausgleichsstunden ansparen

14

10

stimme sehr zu Basis: Gesamt: n=500

60

80

23

33

32

40

32

stimme eher zu

13

17

36

31

34

9

31

40

29

100

15

41

36

werden die Betriebe w irtschaftlich erfolgreicher

wird die Anzahl von geleisteten Überstunden steigen

40

33

39

stimme eher nicht zu

14

19

19

stimme gar nicht zu


8

Nutzen einer Anhebung der täglichen Höchstarbeitszeit

F14: Wem würde Ihrer Ansicht eine Anhebung der täglichen Höchstarbeitszeit alles in allem mehr nützen – den Arbeitnehmern oder den Arbeitgebern? [in Prozent] F16: Rechnen Sie für sich persönlich durch eine Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit von 10 auf 12 Stunden alles in allem eher mit Vorteilen oder mit Nachteilen? [in Prozent]

Nutzen für Sozialpartner 0

20

40

5

60

80

79

100

17

den Arbeitnehmern den Arbeitgebern unentschieden, beiden gleich, niemandem

persönlicher Nutzen 0

20

13

Basis: Gesamt: n=500

eher Vorteile eher Nachteile weder noch, kein Einfluss

40

60

67

80

100

20


9

Bewertung einer Anhebung der täglichen Höchstarbeitszeit

F15: Wenn Sie alle Für und Wider betrachten, sind Sie alles in allem für oder gegen die Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit von 10 auf 12 Stunden? [in Prozent]

0

GESAMT

20

40

60

80

80

20

BERUFLICHE STELLUNG

Arbeiter

13

87

einfache Angestellte

14

86

qualifizierte/leitende Angestellte & öffentl. Bedienstete

72

28

dafür

Basis: Gesamt: n=500

dagegen

100


10

Arbeitszeitgesetz, Arbeitsruhegesetz, hunderte Kollektivverträge und tausende Betriebsvereinbarungen bilden einen erfolgreichen und europaweit beispielgebenden Arbeitszeitrahmen für Unternehmen und Beschäftigte.

Die täglichen und wöchentlichen Höchstarbeitszeitgrenzen sind völlig ausreichend. Die Befragung bestätigt, dass nur jede/r fünfte Beschäftigte sich eine Verlängerung „vorstellen“ kann.

Die bestehende Möglichkeit, durch Betriebsvereinbarung für einen gewissen Zeitraum eine 12-Stunden Tagesarbeitszeit zu ermöglichen, ist völlig ausreichend

Wenn die überwiegend in den Kollektivverträgen vereinbarten Mehrarbeits- und Überstundenzuschläge sowie die Teilzeitzuschläge die Beschäftigten zur Hälfte nicht mehr erreichen, dann besteht dringend Handlungsbedarf

Die offenbar weit mehr als angenommen verbreitete Praxis von All-in Vereinbarungen (ein Fünftel aller Beschäftigten sind betroffen) ist ein inakzeptabler arbeitsvertragsrechtlicher Zustand.


11

Die FSG fordert daher: •

Keine Änderung von täglichen und wöchentlichen Höchstarbeitszeitgrenzen, im Gegenteil: Die derzeitige Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeitgrenze auf 12-Stunden durch Betriebsvereinbarung ist zu hinterfragen.

Reduktion der tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten (Mehrarbeit und Überstunden) und Einhaltung der Ruhezeiten, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Eingrenzung von Zeitkonten, um den Verbrauch (ohne Angabe von Gründen) von Zeitguthaben zu erleichtern.

Transparenz bei All-In-Verträge, um faire Stundenlöhne und Überstundenzuschläge zu garantieren.


12

• Streichung der Verfallsfristen von vorenthaltenen Mehrarbeits-, Überstunden- und Teilzeitzuschlägen aus Kollektivverträgen, Betriebsvereinbarungen und Dienstverträgen. • Auszahlung des Teilzeitzuschlags am Monatsende - ohne Durchrechnung. • Leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche.


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