GAWA Jahresabschlusszeitung 2011

Page 1

6,50 Euro Nr. 3 / 2011

Jahresabschlusszeitung Ride Arabians, because it`s fun ! www.gawa-online.de

SPORT SPORT ► GAWA - Cup 2011 - die Gewinner ► Fünf Bären auf der GO HALTUNG ► Darfs ein bisschen Grüner sein? ZUCHT ► Der Pinto-Araber Mut zur Farbe AUSBILDUNG ► Alleine wurschteln oder professionelle Hilfe Erfahrungsbericht zum Thema Beritt

Gebisslose Zäumung: Wirklich immer Pferdeschonender? incl. Bericht von Salzkotten, Scottsdale, dem GAWA-Symposium, Terminvorschau 2012 ...



EDITORIAL

Liebe GAWA - Mitglieder, liebe Freunde des Western gerittenen Arabischen Pferdes, Bereits zum dritten Mal in Folge erscheint die GAWA-Jahresabschlusszeitung. Auch im Jahr 2011 ist wieder so einiges Interessantes in der WesternAraberszene und in der GAWA passiert. So konnten wir bereits zum fünften Mal das Symposium in Kreuth feiern, welches mit einer deutlich gestiegenen Teilnehmerzahl wieder ein voller Erfolg war. Außerdem konnten sich fünf Araberreiter - allesamt GAWA-Mitglieder - für die German Open der EWU in Kreuth qualifizieren. Wie es Ihnen dort ergangen ist, könnt ihr ab Seite 18 lesen. Von einem Urlaub der besonderen Art berichten Martina und Patrick Hayn, die in Scottsdale waren. Dass Araber auch für die Rinderklassen geeignet sind, zeigt der Bericht auf Seite 6. Man muss

nur genug Mut haben, es einfach mal auszuprobieren. Jede Menge Spaß, Spannung und Aktion werden garantiert sein. Auch in der Turnierszene war so einiges los. So konnte in Salzkotten wieder das Event „Arabische Pferde in Westfalen“ ausgetragen werden. Einen kleinen Erfahrungsbericht dazu lest ihr auf Seite 22. In diesem Jahr hat sich auch so einiges auf unserer Homepage getan. Das Forum konnte deutlich steigende Mitgliederzahlen verbuchen, ein neuer Unterpunkt zum Thema „Araber des Monats“ wurde erstellt und die Leitungsseite überarbeitet. Ihr seht, es lohnt sich also immer mal wieder auf der GAWASeite zu stöbern. Unter dem Punkt Ausildung könnt ihr in dieser Zeitung so einiges über gebisslose Zäumung und Beritt erfahren. Vielleicht schaffen die beiden Artikel es ja, ein wenig in den Köpfen so mancher Reiter aufzu-

räumen. Denn noch immer halten sich stete Vorurteile zu diesen beiden Themen. Selbstverständlich stellen wir euch auch wieder unsere zwei GAWACup-Championessen vor und berichten über die Sieger und Platzierten der Saison 2011. Als kleines Schmankerl für die Frauenwelt gibt es - unter dem zugegebener Maßen nicht ganz ernst gemeinten Unterpunkt Psychologie - viel Spaß beim Artikel zum Thema „Wie bekomme ich meinen Mann aufs Pferd“. Vielleicht möchte die ein oder andere Dame ja noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten. Der Männerquote in der GAWA würde es sichtlich gut tun... ;-) In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß mit dem Heft und dem GAWA - Wandkalender, den wir euch dazu gelegt haben. Cassandra Mrotzeck

Wir wünschen euch

viel Spaß beim Lesen und einen tollen Start ins Jahr 2012 sowie eine erfolgreiche Saison mit euren Pferden euer GAWA - Team s Saphir k c la B mit : JB (Fly) d il r lb e e h t Tit nter ea hic F Limeryk u p a r e S nn allach AV-W line Fellma e u Jacq

Martina, Sonja, Nadine, Christine, Daniela, Eva und Cassandra

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


INHALT

►Der Pinto-Araber - bunte Perlen der arabischen Welt - mehr dazu ab Seite 46 (Foto: Sarah Lau)

Seite

► Rinderarbeit mit dem Araber, sinnvoll oder utopisch? Ob es geht, lest ihr ab Seite 6

die EWU-Pferdemedailliengewinner gibts ab

21

► Der GAWA - Cup wurde auch 2011 wieder gut von unseren Mitgliedern angenommen, mehr zu den Gewinner/ innen und den Allround-Championessen ab Seite

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

10 (Fotos: Art&Light, Svenja Verhejen)


INHALT

EDITORIAL

3

SPORT

Rinderarbeit mit dem Araber - Abwechslung oder Verwechslung? 6 GAWA - Cup 2011 10 Die Allaround-Championessen im Portrait 14 Fünf Bären auf der GO 18 EWU-Pferdemedaillen 21 Arabische Pferde in Westfalen - Salzkotten 2011 22 56 th Annual Sottsdale Arabian Horse Show 24 Araber des Monats 26

AUSBILDUNG

5 Jahre GAWA - Symposium in Kreuth - Rückblick und Ausblick 30 Gebisslose Zäumung - wirklich immer Pferdeschonender? 32 Alleine wurschteln oder professionelle Hilfe Erfahrungsbericht zum Thema Beritt 37 Verleihung der GAWA - Leistungsplakette 41

den Salzkottenbericht gibt es auf Seite 22

DAS GAWA-TEAM 42 TERMINVORSCHAU 2012

44

ZUCHT

Der Pinto-Araber - Mut zur Farbe 46

HALTUNG

Darfs ein bisschen Grüner sein? - die richtige Pflanzenauswahl an Stall und Weide 48

JUGEND

Sind Araber gute Lehrpferde?

PSYCHOLOGIE

52

Wie bekomme ich meinen Mann aufs Pferd?

54

GAWA - Mitgliedschaft - warum? GAWA - Shop

57 59

► Scottsdale aus nächster Nähe - Erfahrungsbericht einer etwas anderen Welt ab Seite 24

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010


SPORT

Rinderarbeit mit dem Araber - Abwechslung oder Verwechslung? Auch in dieser Ausgabe möchten wir euch wieder eine Disziplin aus dem Turnierwesternsport näher bringen. Diesmal geht es um Cutting. Vielleicht hat der ein oder andere schon einmal einen Rinderkurs besucht oder aber auf einem großen Turnier die Rinderdisziplinen bewundert. Grade wenn man regelmäßig zur AMERICANA nach Augsburg fährt, kommt man um die Rinderklassen nicht herum. Bereits früh morgens wird man bei dem Betreten der Halle von einem kräftigen „Muuuaaahhh“ begrüßt. Von Köpfchen, Kühen und Schnelligkeit ... Beim Cutting wird ein Rind aus der Herde heraus „geschnitten“ (cut) und am Rückkehren zur Herde gehindert. Sobald das Rind von der Herde abgesondert ist, muss das Pferd blitzschnell und selbstständig reagieren, denn der Reiter darf dem Pferd keine Zügelhilfen mehr geben. Das Pferd muss innerhalb von zweieinhalb Minuten beweisen, dass es „Cowsense“ (Gespür für die Kuh) besitzt und einige Rinder ohne Reiterhilfe absondern und unabhängig vom Reiter „in Schach“ halten kann. CUTTING … The Real Thrill ... Feel The Difference … Blitzschnell und katzenhaft wirft das Pferd seine Beine auf die andere Seite, den Blick unaufhörlich auf das wendige Rind direkt vor ihm gerichtet. Tief geduckt schneidet das Pferd dem Rind den Weg ab. In Bruchteilen von Sekunden wird über Sieg und Niederlage entschieden. Cutting, die “Droge” unter den Westernreitdisziplinen Wenn man einmal auf einem Cutting-Pferd gesessen hat, kommt man nicht mehr davon los. „Es macht süchtig“, sagen die aktiven Reiter. Denn wenn das Cutting-

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Pferd anfängt, brechen Urgewalten los. Es muss schneller sein als die Kuh, um die heftigen Bewegungen der Kuh zu kontern. Dafür bringt das Pferd eine natürliche Gabe mit, den “Cow Sense”, der dem Hüteinstinkt eines Border-Collies gleichzusetzen ist. Der Cow Sense ist angeboren und nicht erlernbar. Der Reiter muss versuchen, sich diesen Cow Sense ebenfalls anzueignen, um dem Pferd nicht im Wege zu sein.

der Mitte der Arena gearbeitet und dort vom Reiter kontrolliert und gehalten wird.

Die Herde lesen Wenn das Pferd langsam in die Herde geht, beginnt der Reiter ein Rind auszuwählen. Gute Cutter studieren die Herde, bevor sie in den Wettkampf gehen, um heraus zufinden, welches Rind für eine besonders attraktive Darstellung ihres Pferdes geeignet ist. Der Reiter trennt ein Rind und positioniert sein Pferd für den Cut (Schnitt). Indem der Reiter die Zügelhand bis knapp über den Pferdehals senkt, signalisiert er dem Pferd, dass dieses unabhängig und ohne Beim ersten Rinderkurs geht es gemütlicher zu. Hier kann Führung des man einmal testen, wie kooperativ sich das Pferd bei der Reiters zu Rinderarbeit verhält. Nicole Marz hat sichtlich jede Menarbeiten hat. ge Spaß mit ihrer Ägypterin Sherifa (Foto: LS) Das Pferd soll nun selbstständig Ablauf bei durchhängendem Zügel verPferd und Reiter haben 150 Sekun- hindern, dass das separierte Rind den Zeit, ihre Fähigkeiten unter Be- zur Herde zurückgelangt. Wird das weis zu stellen, ein Rind aus einer Rind untätig oder verliert es gar die Herde zu separieren und daran zu Lust zur Herde zurück zukehren, hindern, wieder zu dieser zurückzu- hebt der Reiter die Zügel an und sikommen. Gestartet wird pro Richter gnalisiert Pferd und Richter, das er mit 70 Punkten, wie auch z. B. bei das Rind aufgibt. Das gearbeitete der Reining üblich. Rind kann nun in die Herde zurück Für eine optimale Präsentation ar- kehren. Verliert der Teilnehmer ein beiten die Cutter in dieser Zeit zwei Rind, wird dies mit fünf Minuspunkbis drei verschiedene Rinder. Die ten bestraft. Hier handelt es sich Zeit läuft, wenn das Pferd die Zeit- um einen Hauptfehler, denn Sinn linie ca. zehn Meter vor der Herde des Cutting ist es, das Rind nicht überquert hat und endet mit einem nur auszusondern, sondern dieses Tonsignal. Ein Bonus wird unter an- auch am Zurücklaufen zu hindern. derem gegeben, wenn das Rind in


SPORT Teamarbeit Der Cutter wird bei seiner Arbeit von vier selbstgewählten Helfern unterstützt: zwei Herdholdern zum Kontrollieren der Herde und zwei Turnbacks, die das Rind ggf. zur Herde zurückdrängen. Die Helfer sind äußerst wichtig für den Cutter, sie müssen dem Reiter helfen, indem sie zum Beispiel vor dem Deep Cut, dem ruhigen und tiefen Hineinreiten in die Herde, die Herde richtig zusammen stellen. Zwei gute Herdholder sind die halbe Miete, ein Viertel hängt davon ab, ob das eigene Pferd gut läuft und das letzte Viertel machen die Turnbacks aus. Cutting hängt also in ganz wichtigen Faktoren von der Hilfe anderer ab. Ein Umstand, der die Cutter zu einer besonderen Gemeinschaft zusammenbringt. Jeder Reiter sollte Helfer haben, die beim Wettkampf die Rinder beobachten und so entscheidende Tipps geben können. Gerade hier ergibt sich auch eine Möglichkeit für Anfänger in dieser Disziplin. Hat man selbst kein Cuttingferd, so mag man vielleicht dennoch mit seinem vierbeinigen Partner ein idealer Helfer für einen Cutting-Reiter sein und sich als Turnback oder Herdholder Sporen verdienen. Hat der Cutter keine eigenen Leute dabei, ist er auf die Hilfe anderer Turnierteilnehmer angewiesen. Kurzfristig bittet er im

Abreitering andere Cutter um Unterstützung, die im Normalfall stets mit bestem Gewissen gewährt wird. Das ist unter den aktiven Cuttern eine Selbstverständlichkeit.

gebungen ausschlaggebend. Darin liegt die Hauptarbeit beim täglichen Training zu Hause. Die Pferde müssen gut konditioniert sein und auf leichtesten Schenkeldruck reagieren. Denn die Position zum Rind ist entscheidend: das Blocken des

Welches Rind ist nun das richtige Eines, das schon kurz und gut gearbeitet hat, sollte man wieder nehmen. Gut ist auch ein kurzer Halsansatz und ein tief gehaltener Kopf bei der Kuh. Denn Rinder, die den Reiter mit hoch erhobenem Kopf anschauen, haben meist keinen Re- Rinderkurse machen nicht nur jede Menge Spaß, sonspekt vor dem dern lassen Pferd und Reiter auch zu einem Team zuPferd. Favo- sammen wachsen. (Foto: Silke Gillhaus) risiert werden müssen deshalb Rinder, die schon beim Deep Rindes und nicht das Treiben ist Cut versuchen, sich von dannen das Ziel des Cutters. Dazu muss zu machen. Auch Kühe, die stehen der Reiter parallel zur Kuh liegen bleiben haben meist nicht so großund einen kleinen räumlichen Voren Respekt. sprung besitzen. Der Pferdekopf sollte etwa auf Höhe der RinderAlles ohne Hilfengebung? schulter sein. Das verstehen die Auch beim Cutting sind feinste HilfeCutter unter “Working Advantage”: Der Cutter soll agieren, das Rind muss reagieren. Showklassen Bei der National Cutting Horse Association of Germany (NCHAoG) gibt es mehrere Klassen, in denen Reiter Ihre Pferde vorstellen können bzw.dürfen. Oftmals sind gleiche Pferd-Reiter-Kombinationen in mehreren Klassen am Start. Auf jeder Show wird bei den NCHA of USA approved Klassen um Preisgeld geritten, welches dem LifeTimeEarnings Konto, kurz LTE, gutgeschrieben wird. Für Pferde und Reiter gibt es separate Konten, im Gewinnfall wird die Summe dem Pferd und dem Reiter gut geschrieben.

Dayasha (Sheik Mandu x Dar Brooke) 4jährig auf einem Rinderkurs (Foto: Petra Baron)

►BUCKLE CLASS:

Die Buckle Class ist keine NCHA Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


SPORT

►LIMITED 10.000:

Diese Klasse ist bezüglich der Gewinnsumme der Pferde limitiert. Hier darf das Pferd nicht mehr als $10.000 LTE haben, die Gewinnsumme des Reiters spielt keine Rolle. Die $10.000 Limited ist eine NCHA of USA approved Klasse.

►AMATEUR:

In den USA sind Rinderklassen mit Arabern gang und gäbe. Auf der Seite der„The Arabian Cutting Horse Association“ kurz TACHA findet man umfangreiche Informationen zum Thema Cutting mit Arabern. Joe Staheli mit Aces Cassandra zeigt, dass auch die Bären genug Power fürs Cutten besitzen. (Foto: www.arabian-cutting.org) of USA approved Klasse. Startberechtigt ist jedes aktive Mitglied der NCHAoG, wobei die Buckle Class gern als Einsteigerklasse genutzt wird, da es ein GENTLEMEN AGREEMENT gibt, welches Open- / Non Pro- / Amateur - Reiter dazu anhält, ihre Pferde nicht in dieser Klasse vorzustellen. Vorgestellt werden darf vom Teilnehmer jedwedes Pferd, wobei das Pferd nicht im Besitz des Reiters sein muss. Es wird nach den Regeln des aktuellen NCHA Rulebooks gerichtet. Pro Show können bis zu 5 Punkte erritten werden. Bei Erreichen von 15 Punkten bekommt der Reiter ein Buckle, bei Erreichen von 35 Punkten bekommt der Reiter eine Trophy, gesponsert von der NCHAoG.

►YOUTH:

Hier starten Jugendliche, die nicht

älter als 18 Jahre sein dürfen. Die Youth ist eine NCHA of USA approved Klasse, jedoch wird hier kein Geld, sondern Punkte ausgeschüttet.

►LIMITED 2.000:

Diese Klasse ist bezüglich der Gewinnsumme der Reiter limitiert. Hier darf der Reiter nicht mehr als $2.000 LTE haben, die Gewinnsumme des Pferdes spielt keine Rolle. Die $2.000 Limited ist eine NCHA of USA approved Klasse.

►LIMITED 3.000:

Diese Klasse ist bezüglich der Gewinnsumme der Pferde limitiert. Hier darf das Pferd nicht mehr als $3.000 LTE haben, die Gewinnsumme des Reiters spielt keine Rolle. Die $3.000 Limited ist eine NCHA of USA approved Klasse.

Ein Amateur ist eine Person, die weder gegen Entgeld noch gegen Vergünstigungen Cuttingpferde für andere showed, trainiert bzw. beim Training assistiert. Gleichfalls darf sie nicht auf einer Anlage, auf der Cutting-Pferde professionell trainiert werden, beschäftigt sein oderfür Nebentätigkeiten irgendwelche Vergünstigungen erhalten. Pferde müssen im Besitz des Reiters, seines Ehegatten oder minderjährigen Kindes sein. Die Gewinnsummen spielen hier keine Rolle. Die Klasse ist für Reiter, die mit dem Sport kein Geld verdienen und keine Angehörigen von proffessionellen Trainern sind, wobei ein Amateur auch Non Pro und Open starten darf. Die Amateur ist eine NCHA of USA approved Klasse.

►NON PRO:

Ein Non-Pro ist eine Person, die weder gegen Entgeld noch gegen Vergünstigungen Cutting-Pferde für andere showed, trainiert bzw. beim - Training assistiert. Gleichfalls darf sie nicht auf einer Anlage, auf der Cutting-Pferde professionell trainiert werden, beschäftigt sein oderfür Nebentätigkeiten irgendwelche Vergünstigungen erhalten. Pferde müssen im Besitz des Reiters, seines Ehegatten oder minderjährigen Kindes sein. Die Gewinnsummen spielen hier keine Rolle. Die Klasse ist für Angehörige von profesionellen Trainern. Ein Non Pro darf nicht in der Amateur starten, in der Open jedoch schon. Die Non Pro ist eine NCHA of USA approved Klasse.

►OPEN:

Die Profi-Klasse für Trainer oder Menschen, die Geld mit dem Trainieren oder Showen von Pferden verdienen, egal in welcher Disziplin. Der Open Reiter darf auch fremde Pferde in dieser Klasse vorstellen, er muss diese nicht besit-

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


SPORT

Auch CA Echos Tempo mit Dan Manning macht mehr als eine gute Figur am Rind. (Foto: I shoot horses) zen . Ein Open-Reiter darf nicht in der Amateur oder Non Pro starten. Die Open ist eine NCHA of USA approved Klasse.

Khemander Kody von Dempsey Arabians hat in den USA bis heute laut Internetseite $46,966 LTE gewonnen. (Foto: www.arabiancuttinghorse.com)

mit ein wenig Glück eignet sich der eigene Araber bis zu einem gewissen Leistungsniveau zum Cutten.

Steffen Lautenschläger (NCHAoG) / Cassandra Mrotzeck

Was macht das Cutting aus? Der besonderen Reiz des Cutting ist das Zusammenspiel von Pferd, Reiter, Rind und Helfern! Wo kann ich mich über das Cutting informieren? In Deutschland gibt es die NCHA of Germany, die über die Seite www. ncha.de zu erreichen ist. Dort werden auch gerne Einsteigerfragen beantwortet. Unter Trainer und Ranches findet man Höfe in der Nähe, wo sicher auch einmal Anfängerkurse angeboten werden. Auf der Seite der TACHA (www. arabian-cutting.org) kann man sich über die amerikanischen Cuttingbärchen informieren. Eignung des Arabers zum Cutting Auch hier gilt wieder wie bei allen kräfterzehrenden Westerndisziplinen, dass ein solides Fundament sowie ein paar ordentliche „Boppes-Mukkis“ nicht schaden. Das Pferd sollte zudem gut an den Hilfen stehen, eine solide Grundkondition besitzen, keine Panik vor Kühen haben, aber auch keine übertriebene Aggressivität gegenüber dem Rind zeigen. In Deutschland wird man kaum einen Araber finden, der Cuttinglinien, wie es in den USA üblich ist, in sich trägt. Dafür ist der Markt leider nicht gegeben, aber

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


SPORT

GAWA - Cup 2011 - es wurden wieder super Leistungen und viele Punkte erritten Seit 5 Jahren können Arabrreiter fleißig Punkte auf Turnieren für den GAWA - Cup sammeln. Auch in diesem Jahr nahmen wieder 24 GAWA-Mitglieder teil. Auf den ersten Blick sieht das Starterfeld geringer aus als 2010, was allerdings daran liegt, dass noch vor einem Jahr Turniere automatisch gewertet wurden, was 2011 nicht mehr der Fall war. EINGEREICHTE TURNIERE Auch 2011 wurden zum größten Teil wieder Turniere der EWU (Erste Westernreiter Union Deutschland) eingereicht. In den Einsteigerklassen mit 10 Teilnehmern wurden 243,5 Punkte erritten, bei 98 Starts wurden 757 Pferde besiegt. In den Openklassen erritten 14 GAWA-Mitglieder 1.383 Punkte in 235 Starts und besiegten dabei 2.039 Pferde. Diese Leistung kann sich mehr als sehen lassen. Starts insgesamt: 333 Punkte insgesamt: 1.617,5 besiegte Pferde insgesamt: 2.796 Unter den Startern waren sowohl Gewinner, als auch Zweit- und Drittplatzierte bei den jeweiligen Landesmeisterschaften der EWU, sowie Teilnehmerinnen an der German Open. Man kann mit Recht sagen, dass Araber - unter dem richtigen Reiter - durchaus konkurrenzfähig sind und auch in den hohen Klassen, besonders in den Disziplinen Trail, Horsemanship und Westernriding ernstzunehmende Konkurrenz ist. Dies zeigt auch wieder die hohe Anzahl von besiegten Pferden, die sich von 2.487 Stück (Jahr 2010) trotz weniger Cup-Teilnehmern insgesamt auf 2.796 Pferde steigerte. GEWINNER In der Leistungsklasse Jugend / Einsteiger ritt in diesem Jahr die gerade mal 12-jährige Florence Botter allen davon. Sie konnte sich

10

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

mit ihrem Pferd Sang Aru die Siege in den Disziplinen Trail, Pleasure und Westernhorsemanship und somit auch den Sieg der AllroundWertung sichern. Dicht gefolgt wurde sie von Johanna Klaß und Thamir. Die beiden sicherten sich den jeweils zweiten Platz in den Disziplinen Trail und Reining, den dritten Platz im Trail und damit den zweiten Platz in der Allround-Wertung. Der dritten Platz in der AllroundWertung ging an Kirsten Salveter und Al Muntaha Jannah. Ebenfalls konnten sich die beiden den dritten Platz in der Western Horsemanship erreiten. In der Disziplin Reining siegte Lynn Troppenz mit ihrer Stute Djebella und der dritte Platz ging an Cassandra Mrotzeck mit Karim Ibn DA Platini. Der Wallach Fuchur war gleich mit zwei Reitern erfolgreich. In der Disziplin Trail belegte er mit Beate Braun den 3. Platz und in der Disziplin Western Horsemanship mit Stefan Raab ebenfalls den 3. Platz. Katrin Hoffmann konnte sich mit Bo Tameeh Ibn Bendigo bereits zum dritten Mal in Folge den Allroundtitel in der Leistungsklasse Amateuer / Open sichern. Ebenso gewann sie in den Disziplinen Trail, Western Horsemanship, Western Riding und Superhorse. Dicht gefolgt wurde sie von Mara Stucki und ihrer Stute Lousiana Girl. Die Allroundsiegerin der Leistungsklassen Jugend / Einsteiger aus dem letzten Jahr konnte sich den Sieg in der Western Pleasure, den zweiten Platz in der Western Riding sowie jeweils den dritten Platz in der Western Horsemanship und Trail und damit den zweiten Platz in der Allround-Wertung erreiten. Die Allround Dritte Donata Lotz sicherte sich mit Mortischa ebenfalls den zweiten Platz im Trail sowie den dritten Platz in der Western Riding. Wahres Reiningtalent bewies Verena Böckle mit ihrem CH Silverlight. Die beiden gewannen in

der Disziplin Reining. Hier ging der zweite Platz an Emily Bell und Kalif und der dritte Platz an Sonja Bögl und ihre Jabasks Jade. Nadine Rack und ihr Sayad erritten sich jeweils den zweiten Platz in der Superhorse und Western Riding. Der zweite Platz in der Horsemanship ging an Martina Hayn und Cascaya. PREISE Die Ehrung der Cupgewinner wurde wieder traditionell an der Jahresabschlussfeier durchgeführt. Auch in diesem Jahr gab es wieder tolle Sachpreise im Wert von über 2.000,- Euro die von folgenden Firmen gesponsort wurden: ► Arabian Plates ► Cowboy Headquarters - Western ► Wear, Saddle & Tack ► Heunetz.de ► Horse & Dog Gear ► Kellerkinds Tierzubehör ► www.der-westernshop.de ► Krämer Pferdesport ► Nice Horse Tec ► Olewo ► Profi Tack ► Rolas Innovations ► Running Horses ► Tack Store ► Vétoquinol GmbH ► VZAP - Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes e.V. ► WIPPI‘s SATTELKAMMER & WIPPI‘s WESTWORLD ► ZSAA - Zuchtverband für Sportpferde, Arabischer Abstammung e.V. Wir danken allen Reitern für ihr Engagement mit ihren Arabern und der Teilnahme am GAWA-Cup. Für die anstehende Saison wünsche wir euch natürlich jede Menge gute Ritte und dass der Cup wieder genauso spannend wird wie im letzten Jahr. Eva Wüllenweber


SPORT Einstei ger 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

GAWA - Allround - Champion Florence Botter Sang Aru Johanna Klaß Thamir Kirsten Salveter Al Muntaha Jannah Beate Braun Fuchur Lynn Troppenz Djebella Laura Polivka Lotar Stefan Raab Fuchur Cassandra Mrotzeck Karim Ibn DA Platini Sophia Spinnler Manavka´s Magellan Jaqueline Fellmann Limeryk

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 62,5 / 26 (174) 39 / 19 /186) 28 / 7 (95) 27,5 / 9 (56) 26,5 / 10 (76) 24 / 6 (89) 18,5 / 6 (44) 16,5 / 7 (20) 12,5 / 7 (17) 0,5 / 1 (0)

Einstei ger 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Trail Florence Botter Sang Aru Johanna Klaß Thamir Beate Braun Fuchur Cassandra Mrotzeck Karim Ibn DA Platini Laura Polivka Lotar Stefan Raab Fuchur Kirsten Salveter Al Muntaha Jannah Sophia Spinnler Manavka´s Magellan

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 16 / 7 (43) 15 / 6 (80) 15 / 4 (25) 6 / 2 (6) 5 / 1 (13) 1,5 / 2 (12) 4,5 / 2 (11) 4 / 2 (9)

Einstei ger 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Western Pleasure Florence Botter Sang Aru Laura Polivka Lotar Johanna Klaß Thamir Lynn Troppenz Djebella Kirsten Salveter Al Muntaha Jannah Cassandra Mrotzeck Karim Ibn DA Platini Sophia Spinnler Manavka´s Magellan Jaqueline Fellmann Limeryk

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 23 / 9 (62) 10 / 2 (37) 8,5 / 4 (37) 6,5 / 2 (15) 6 / 1 (15) 3 / 2 (5) 2 / 1 (1) 0,5 / 1 (0)

Einstei ger 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Western Horsemanship Florence Botter Sang Aru Kirsten Salveter Al Muntaha Jannah Stefan Raab Fuchur Beate Braun Fuchur Johanna Klaß Thamir Laura Polivka Lotar Lynn Troppenz Djebella Cassandra Mrotzeck Karim Ibn DA Platini Sophia Spinnler Manavka´s Magellan

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 23,5 / 10 (69) 17,5 / 4 (69) 13 / 3 (27) 12,5 / 5 (31) 9,5 / 5 (56) 9 / 3 (39) 5,5 / 2 (11) 3,5 / 2 (6) 3,5 / 2 (5)

Einstei ger 1. 2. 3. 4. 5.

Reining Lynn Troppenz Djebella Johanna Klaß Thamir Cassandra Mrotzeck Karim Ibn DA Platini Sophia Spinnler Manavka´s Magellan Stefan Raab Fuchur

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 14,5 / 6 (50) 6 / 4 (13) 4 / 1 (3) 3 / 2 (2) 1 / 1 (5)

Kurzer Hinweis: Für 2012 wird freundlicher Weise Katrin Hoffmann, die selbst nicht mehr am Cup teilnehmen wird, die Auswertung des GAWA-Cups übernehmen. Herzlichen Dank dafür schon vorab! Adressänderungen für Formulare etc. werden frühzeitig auf der GAWA-HP bekannt gegeben werden. Bitte schaut immer mal wieder vorbei, ob es schon Neuigkeiten gibt.

Open 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Pkt. / Starts (bes. Pferde) GAWA - Allround - Champion Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo 316 / 35 (505) Mara Stucki Lousiana Girl 270 / 43 (318) Donata Lotz Mortischa 172,5 / 33 (177) Martina Hayn Cascaya 152 / 26 (304) Emily Bell Kalif 109,5 / 24 (71) Nadine Rack Sayad 95,5 / 19 (183) Verena Böckle CH Silverlight 84,5 / 11 (136) Ute Dill GH Khaaba 74 / 17 (141) Sonja Bögl Jabasks Jade 49 / 11 (83) Myriam Parak Grey Ginger 20 / 3 (53) Anna-Alisa Samse Nanishaa bint Sahib 14 / 3 (13) Berit Wendland Advar Gazal Xl-2 11 / 2 (23) Aurelia Botter-Lolobali Sang Djavah 9 / 5 (13) Anika Hahne RS Barushaa 6 / 3 (19)

Open 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Trail Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo Donata Lotz Mortischa Mara Stucki Lousiana Girl Martina Hayn Cascaya Nadine Rack Sayad Emily Bell Kalif Ute Dill GH Khaaba Myriam Parak Grey Ginger Verena Böckle CH Silverlight Berit Wendland Advar Gazal Xl-2 Aurelia Botter-Lolobali Sang Djavah

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 121 / 10 (238) 81 / 12 (83) 75 / 10 (97) 61,5 / 10 (120) 32 / 5 (57) 29 / 7 (19) 24 / 6 (44) 20 / 3 (53) 12 / 3 (23) 10 / 1 (12) 1 / 1 (2)

Open 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Western Pleasure Mara Stucki Lousiana Girl Nadine Rack Sayad Ute Dill GH Khaaba Donata Lotz Mortischa Martina Hayn Cascaya Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo Emily Bell Kalif Sonja Bögl Jabasks Jade Aurelia Botter-Lolobali Sang Djavah

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 66 / 11 (84) 29 / 7 (68) 24 / 5 (40) 18 / 5 (20) 9,5 / 3 (24) 6 / 1 (9) 6 / 1 (2) 4 / 1 (3) 3 / 2 (5)

Open 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Western Horsemanship Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo Martina Hayn Cascaya Mara Stucki Lousiana Girl Nadine Rack Sayad Emily Bell Kalif Ute Dill GH Khaaba Sonja Bögl Jabasks Jade Donata Lotz Mortischa Anna-Alisa Samse Nanishaa bint Sahib Anika Hahne RS Barushaa Berit Wendland Advar Gazal Xl-2 Aurelia Botter-Lolobali Sang Djavah

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 85 / 9 (122) 81 / 13 (160) 58 / 8 (77) 29,5 / 6 (53) 29 / 8 (27) 26 / 6 (57) 16 / 4 (36) 11 / 3 (19) 10 / 2 (6) 4 / 2 (18) 1 / 1 (11) 1 / 1 (3)

Open 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Reining Verena Böckle CH Silverlight Emily Bell Kalif Sonja Bögl Jabasks Jade Mara Stucki Lousiana Girl Donata Lotz Mortischa Aurelia Botter-Lolobali Sang Djavah Anika Hahne RS Barusha

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 68,5 / 7 (111) 45,5 / 8 (23) 29 / 6 (44) 18 / 4 (21) 11 / 3 (19) 4 / 1 (3) 2 / 1 (1)

Open Western Riding 1. Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo 2. Mara Stucki Lousiana Girl 3. Donata Lotz Mortischa

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 52,5 / 9 (66) 53 / 10 (39) 44,5 / 9 (39)

Open Superhorse 1. Katrin Hoffmann Bo Tameeh Ibn Bendigo 2. Nadine Rack Sayad 3. Verena Böckle CH Silverlight

Pkt. / Starts (bes. Pferde) 34 / 4 (70) 5 / 1 (5) 4 / 1 (2)

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

11


SPORT

Strahlende Gesichter und große Freude bei der Preisverleihung auf dem Küffner Hof in Langenbrettach

Aurelia Botter-Lolobali strahlte trotz strömendem Regen wie immer in bekanntem Gelb über den Turnierplatz, eine perfektere Farbe wird es für die zwei nicht geben (Foto: Svenja Verhejen)

12

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Quotenmann Stefan Raab konnte ebenfalls super Platzierungen mit seinem Fuchur belegen


SPORT

Cascaya und Martina Hayn starten besonders in der Horsemanship durch (Foto: Svenja Verhejen)

Mara Stucki konnte mit Lousianna Girl an die letzten Erfolge 2010 mit Emmi anknüpfen (Foto: Svenja Verhejen)

DayS_Anzeige_02_Text2_A5.qxp

25.01.2010

13:00 Uhr

Seite 1

GmbH

Western Wear, Saddle & Tack Groß,- u. Einzelhandel, Import

Beate Braun und Fuchur gehören schon zum festen Bestandteil des GAWA-Cups

Foto: Ralf Nick

Einen guten Boden, ein gutes Pferd, Spaß haben, großartiges Equipment, Meins ist von Cowboy Headquarters. Uschka Wolf

Johanna Klaß mit Thamir waren 2011 besonders erfolgreich im GAWA-Cup, weiter so ihr zwei!!! (Foto: Marie Käufler)

Blaubeurer Weg 5 D-72535 Heroldstatt Tel.: 0 73 89/ 9 02 90 Fax: 0 73 89/ 9 02 92

Internet: www.w-day.de • Email: info@w-day.de

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 14.00-19.00 Uhr, Do. 14.00-20.00 Uhr, Sa. 9.30-14.00 Uhr

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

13


SPORT

Die Allaround - Championessen im Portrait In der Jahresabschlusszeitung möchten wir den GAWA - Cup - Gewinnerinnen die Möglichkeit geben, sich und ihr Pferd vorzustellen. Da Katrin Hoffmann bereits 2010 hier verteten war sowie Mara Stucki 2011, bekommt hier nun die Drittplatzierte in der Open-Klasse Donata Lotz die Gelegenheit sich vorzustellen. Die Steckbriefe werden außerdem bald auf unserer Homepage zu finden sein.

Florence Botter Sang Aru

und

GAWA – Cup Allaround-Championesse Einsteiger 2011 SANG ARU (geb. als „SGW Ahmar“) Spitzname: Aru Rasse: Vollblutaraber Farbe: Fuchs Größe: 1,55 Geburtstag: 21.3.1994 Abstammung:ägyptisch/tunesisch (El Zahraa/Farouk Kafr) Vater: Abdallah Mutter: Johar el Sahra Züchter: Siegbert Weiershäuser,

Die erst zwölfjährige Florence konnte sich mit ihrem Aru erfolgreich gegen die Erwachsenenkonkurrenz durchsetzen - für die beiden ein Kinderspiel und ein bisschen zum Gähnen ;-) (Foto: Svenja Verhejen) Am Wollenberg 13, 35094 Lahntal BESITZER Familie Botter, Reiterin Florence ist 12 Jahre alt und geht in die 7. Klasse des Gymnasiums Waldstraße in Hattingen. LEBENSLAUF

►geb.

1994 bei Fam Weiershäuser

►gekauft

ca. 1996 von Tanja Bäumler - Ausbildung? Keine nachweisbaren Turniererfolge zu finden

►gekauft

2009 von Patricia Mintiouris - Nutzung als Beistellpferd für einen Hengst, zwischendurch als Freizeitpferd

►gekauft

März 2011 von Familie Botter für Florence Botter, -

Florence mit ihrem Aru (Foto: Svenja Verjehen)

14

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

FÜTTERUNG morgens und

abends je 1 kg Kraftfutter (Mischung aus Nösenberger Araber/ Derby Standard/Höveler EF Müsli mit Schwarzkümmelöl, Apfelessig und einer klitzekleinen Schippe Zuckerrübenschnitzel), Heu jederzeit zur freien Verfügung HALTUNG Offenstall mit drei anderen Arabern (RAISA, geb. 1984 v. Plakat a. d. Regham, SANG KAJAN, geb. 1994 v. Priz a.d. Kraschni, SANG DJAVAH, geb. 1996 v. Sang Kajan a. d. Raisa) BESCHLAG barfuß, vorher wohl Hufschuhe bzw. vorne Hufeisen BISHERIGE KRANKHEITEN Allergie auf körpereigene Lungenpilze sowie Haare und Kot von Ratten und Mäusen - äußerte sich dadurch, daß die Lunge trotz Antibiotika immer weiter zuschleimte und würgendem Husten, so dass bereits eine „Dampfrinne“ entstanden war. ERFOLGREICHE Behandlung ab März 2011 durch unseren Tierheilpraktiker mit Bioresonanztherapie in Absprache mit einer Kehlkopfspülung durch einen Tierarzt.


SPORT REITERLICHE AUSBILDUNG Training bei Mutter Aurelia BotterLolobali (Trainerin B Westernreiten) und hauptsächlich bei Marko Pohland (mp-westernhorses) Erfolge von Florence Botter + Sang Aru • GAWA Cup Champion 2011 der Einsteiger 2011 • EWU Rheinland: T und T Cup Allround Champion 2011 LK 5 B • Allround Champion RheinlandTrophy 2011 LK 5B • Siegerin Rheinland-Trophy 2011 LK 5 B WHS • Siegerin Rheinland-Trophy 2011 LK 5 B WPL • 2. Platz Rheinland-Trophy 2011 LK 5 B TH • Araber Trophy Salzkotten Allround Champion Einsteiger • Aufstieg von LK 5 in LK 4 mit 87 Punkten HAUPTPROBLEM IN DER AUSBILDUNG Vorher wurde Sang Aru immer von Erwachsenen geritten - also ab ca. 60 kg aufwärts. Florence wiegt jedoch nur knapp 35 kg - da mußte sie sich schon zu Beginn manchmal hart durchsetzen, damit Sang Aru sie auch akzeptierte - z. B. das Anhalten durch einen Erwachsenen mittels Einsitzen - kein Problem! Wenn aber nur 35 kg einsaßen, hat Aru das erst mal nicht ernst genommen.... Außerdem hatte er Sattelzwang, als wir ihn kauften - durch eine BAREFOOT Westernsattel (Arizona Nut) wird der Zwang langsam geringer. MAROTTEN Er ist in seiner kleinen Herde der Boss und zeigt dies auch ganz deutlich durch Ohren anlegen und Schnappen gegenüber den rangniedrigeren Pferden. ICH MAG BESONDERS ... Aru mag besonders Äpfel, Stangenarbeit und Bodenarbeit und Florence. Florence mag besonders Aru, mit Aru an seinen guten Tagen trainieren, Reiterferien bei Marko Pohland und Svenja Clauberg, Turniere und

Volle Konzentration bei Florence und Aru brachten den beiden den Sieg im Trail auf dem Turnier „Arabische Pferde in Westfalen“ in Salzkotten (Foto: Svenja Verhejen) große Pokale gewinnen. MICH STÖRT MANCHMAL... Aru mag andere Pferde nicht besonders - er hat immer die Ohren leicht angelegt und die Nüstern hochgezogen. Sang Aru läuft auch im Reitschulbetrieb mit, allerdings mag er nur einige wenige Reitschülerinnen, mit denen ist er auf Turnieren aber dann auch erfolgreich: Nele Jannek, auf ihrem ersten Turnier: 1. Platz Walk-Trot auf dem Breitensportfestival 2011 in Langenfeld. Judith Blaurock: bester Score beim Trail LK 5 B, durch Teilnahme am Schulpferdecup floß der Score jedoch nur in die Gesamtwertung zum Cup ein.

Donata Lotz und Mortischa GAWA – Cup Allaround-Championesse 2. Reservechampion Amatuer / Open 2011 MORTISCHA Spitznamen: Mogadischu, Mogga,

mürrische Myrte Rasse: Vollblutaraber Farbe: schwarz Größe: 153cm Geburtstag: 25.03.2005 Abstammung: Vater: El Sareei Namib (von Ali Kasar, aus der Gacella/Shams El Arabi) Mutter: BS Black Vision (von DP Black Smoke, aus der Arta/Negatraz) Züchter: Steffi Dargel BESITZER Mortischa ist ein „Familienpferd“. Besitzer ist Olaf Patzak, seine Lebensgefährtin Steffi Dargel ist die Züchterin und ihre drei Jungs die zukünftigen Nachwuchscowboys. Olaf wurde von Steffi mit der Leidenschaft für das Arabische Vollblut angesteckt und so verbrachten die beiden viel Zeit mit ihrer eigenen kleinen Araberherde, die zum Teil bis zu fünf Mitglieder hatte. Immer dabei Mortischa und ihre Mutter BS Black Vision sowie - bis zu seinem Verkauf nach Bayern - ihr Vollbruder Samid. Leider ist durch drei Kinder die Zeit für Pferde eher knapp und deshalb werden derzeit alle Pferde verkauft.

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

15


SPORT LEBENSLAUF Geboren wurde Mortischa in Hagen auf einem Hügel in einem Offenstall im Schatten einer riesigen denkmalgeschützten Eiche. Hier verbrachte sie auf fünf Hektar mit ihrer Mutter, ihrer Urururgroßtante, ihrem Halbbruder und einem Fass auf vier Hufen den Großteil der ersten vier Jahre ihres Lebens. In ihrer reich bemessenen Freizeit übte sie sich im Purzelbaumschlagen, im Sliding Stopp auf allen Hufen und in durcheinander gesprungenen Galoppwechseln. Vierjährig ging es dann zu Donata in die Pferdeschule nach Bochum, wohin auch ihre Mutter immer zum Reiten gebracht wurde. Hier stellte sich dann schnell heraus, dass Mortischa das Arbeiten nicht erfunden hatte. So konnte man ihr beim Anreiten schon im Trab und Galopp die Hufe beschlagen, was jedoch nicht nötig war, da sie Barhufgängerin ist. Aufgrund ihrer Faulheit versuchte sie immer möglichst schnell alles Neue richtig zu machen, um die Arbeit auch wieder schnell beenden zu können. Von Anfang an hatte Mortischa Trainings- und Freizeitphasen. Während der Trainingsphasen wohnt sie in Bochum und in ihrer Freizeit auf der Weide in Hagen. An Wochenenden war sie in den letzten drei Jahren mit ihrer Reiterin Donata oft auf Turnieren und zu Kursen unterwegs. Neue Umgebungen machen ihr nichts aus, sie findet es spannend etwas Neues zu sehen. Seit Herbst 2011 hat sie eine neue zweibeinige Freundin, ein 13-jähriges Mädchen, das sich nun dreimal in der Woche um Mortischas Wohlergehen sorgt. Die beiden sind schon jetzt ein gutes Team und Mortischa ist für eine Anfängerin im Westernreiten eine tolle Lehrerin. FÜTTERUNG Mortischa bekommt haferfreies Müsli und viel Heu und Stroh dazu, nach dem Reiten oftmals noch Rübenschnitzel oder Mash. HALTUNG Nur im Winter steht Mortischa mit ihrer Mutter zusammen durchge-

16

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

hend im Offenstall in Bochum, in der übrigen Zeit wird sie in Trainingsp a u s e n (oder meist auch zwischen zwei Turnierwochenenden) immer wieder auf die 20 km entfernte Weide gefahren, auf der sie Tag und Nacht im Freien steht.

Auch in der Showmanship sind die beiden ein tolles Paar - black is almost beautiful (Foto: Svenja Verjehen)

BESCHLAG Mortischa ist Barhufgängerin, vielleicht gibt es irgendwann einmal Slidingeisen. BISHERIGE KRANKHEITEN Seitdem Donata Mortischa kennt, hat sie bis auf eine Ausnahme lediglich zum Impfen und Zähne kontrollieren Besuch vom Tierarzt bekommen. Die Ausnahme war, als Mortischa versuchte ein Brötchen ohne zu kauen zu verspeisen und eine Schlundverstopfung bekam. Als der Tierarzt am Hof eintraf, war die Verstopfung jedoch schon wegmassiert worden. Seitdem gibt es trockenes Brot nur noch unter Aufsicht. Man weiß ja nie, auf was für Ideen Mortischa noch kommt. Nicht als Krankheit bezeichnen kann man Mortischas empfindliche Gurtlage, die vor allem in ihrer Wachstumszeit arge Probleme bereitete. Nicht nur, dass der Sattel oftmals nach vorne rutschte, wodurch die Reiterin zeitweilig auf dem Hals saß und regelmäßig neue Sättel ausprobiert und gekauft werden mussten. Auch war ihre Haut dort sehr empfindlich, so dass sie manchmal wund war. So wurde in den letzten zwei Jahren zwischen den Turnieren zumeist ohne Sattel trainiert, um während des Turniers den Sattel benutzen zu können. Nun scheint sie ausgewachsen zu

sein und das Problem taucht nicht mehr auf. Der Lammfellsattelgurt tut sein Weiteres dazu. Ohne Sattel wird sie noch sehr gerne trainiert, jetzt aber meist aus Faulheit der Reiterin und weil es im Winter auf dem blanken Pferderücken wärmer ist. REITERLICHE AUSBILDUNG Mortischas Reiterin Donata Lotz genoss zunächst eine klassische Reitausbildung und wechselte dann, nach dem Tod ihres Westfalenwallachs Pedro, in das Westernlager über. Sie hatte mehrere Reitbeteiligungen, bei denen sie meist für die Aus- und Weiterbildung der Pferde zuständig war. Von der Atmosphäre auf Westernturnieren begeistert, war sie schnell auf denen in ihrer Umgebung zu finden. Zum Trainieren ist meistens leider ein weiter Weg zurückzulegen, manchmal auch nach Bayern oder Holland. Donata belegte Trainingseinheiten und Kurse unter anderem bei Rieky Young, Christof Valtl, Jakob Thoma und trainierte 2011 hauptsächlich bei Anna Limmer-Hanebeck. Zu Mortischa kam Donata, da ihr damaliges Turnierpferd verkauft wurde und ihr Youngster noch nicht zu reiten war. So hatte sie Ende 2008 kein Pferd zum Reiten. Sie begann Mortischas Mutter BS Black Vision zu reiten. Die beiden verstanden


SPORT

Im Trail machen die beiden eine besonders gute Figur, so wurden sie Rheinlandmeister im Junior Trail der EWU (Foto: Thorsten Dorn) sich so gut, dass schnell klar war, dass Donata auch Mortischa reiten wollte. Und aus Langeweile wurde Leidenschaft. Man könnte Donata nicht als klassischen AraberFan bezeichnen, sie ist vielmehr ein Mortischa-Fan geworden. Die beiden wurden zu so einem guten Team, dass sie viele Siege und Platzierungen auf Westernturnieren errungen haben und zwar in allen Disziplinen der EWU, in denen sie gestartet sind. Auf ihrer Erfolgsliste fehlen nur noch die Rinderklassen und die Superhorse, in der Mortischa erst siebenjährig startberechtigt ist. Mortischa ist also ein echter Allrounder, deshalb war sie auch mehrfach Allround Champion in den Leistungsklassen 2 und 3 der EWU. Ihre größten Turniererfolge sind sicherlich ihre Qualifikationen zur Deutschen Meisterschaft der EWU in Kreuth in den Disziplinen Jungpferdetrail, Juniortrail und Juniorwesternriding und 2011 der EWU Landesmeistertitel im LV Rheinland in den beiden Lieblingsdisziplinen Juniortrail und in der Juniorwesternriding. Abgerundet wurde die letzte Saison durch die Verleihung der bronzenen Pferdemedaille im Trail und durch den Aufstieg ihrer Reiterin in die höchste Leistungsklasse der EWU.

HAUPTPROBLEM IN DER AUSBILDUNG Mortischa arbeitete jederzeit gut mit und war immer kooperativ. Sie wollte gerne galoppieren, bot fliegende Wechsel an, hatte keine Probleme von Beginn an das innere Bein beim Spinnen stehen zu lassen und liebte jegliche Arten von Trailhindernissen, aber sie schien den Trab zu hassen. Jeder einzelne Trabschritt musste ihr anfangs abgerungen werden, die

dem Bett geklingelt, da Mortischa und ihre Mutter dem Zeitungsausträger auf der Zufahrtsstrasse begegnet waren und dieser die Polizei über die freilaufenden Pferde informierte. Man fand die beiden dann im Hof des Nachbarn. Sie bemerkt sofort, wenn vergessen wurde den Strom anzustellen oder die Batterie des Gerätes leer ist. Nun besteht der Zaun ihres Paddocks aus Holz, Steinmauern sowie Paneels und ist doppelt gesichert. Auf Turnieren behält sie ihr Halfter immer auf und die Nachbarn werden sicherheitshalber über ihre Ambitionen informiert, denn auf dem Turnierplatz in Brilon trieb sie sich schon einmal außerhalb des Zauns herum. MICH STÖRT MANCHMAL... ... ihre stoische Faulheit, die nur von äußerst seltenen wilden drei

2010 gewann Mortischa die Kombiklassen auf der Internationalen CSchau ECAHO in Salzkotten, sowie 2010 und 2011 die Allround-Wertung Western (Foto: Svenja Verhejen) Beine waren viel zu schwer, Leichttraben war gar nicht möglich. MAROTTEN Die Fähigkeit des Ausbrechens scheint sie von ihrer Mutter und Tante geerbt zu haben, die schon einen Ausflug in ein benachbartes Einkaufszentrum unternommen haben. Donata wurde schon morgens um vier Uhr von der Polizei aus

Minuten unterbrochen wird. ICH MAG BESONDERS... ... ihre Verlässlichkeit und Gelassenheit, die sie nicht nur auf Turnieren und Messen, sondern auch als St. Martinspferd unter Beweis stellen konnte. Stress ist für Mortischa ein Fremdwort.

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

17


SPORT

Fnf Bren auf der GO in Kreuth Auf der diesjährigen Deutschen Meisterschaft – der German Open – der EWU haben gleich 5 Vollblutaraberreiterinnen (allesamt GAWAMitglieder) teilgenommen. Eine erfreuliche Anzahl, die die Teilnahme Arabischer Pferde der letzten Jahre um einiges übertrifft! Verena Böckle (mit CH Silverlight) hatte für alle fünf Pferde wunderschöne, einheitliche Boxenschilder anfertigen lassen, die die GAWAPferde auf Anhieb in den Stallgassen zu erkennen gab. Dankeschön an dieser Stelle noch einmal hierfür! Wie die Woche in Kreuth auf der German Open für vier der Reiterinnen verlaufen ist, haben sie uns hier berichtet, aber lest selbst: Katrin Hoffmann und Bo Tameeh Ibn Bendigo oder einfach „Katrin und Bo´chen“ (Landesverband Niedersachsen-Hannover): Wir waren in 4 Disziplinen für die German Open qualifiziert: Senior

dramatisch im allerletzten Moment mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft das Ticket für die Superhorse gelöst. Die Paid warm ups begannen bereits am Samstag. Bo’chen hat tatsächlich etwas seltsam geguckt, als ich ihm nach einer 6-stündigen Fahrt den Sattel aufgelegt habe. Und dann: 5 Minuten alleine in der Ostbayernhalle, wow! Am Montag begannen die Vorläufe und bei einem Blick auf die Starterzahlen ist mir schon das Herz in die Boots gerutscht. Die erste Prüfung war die Superhorse und diese Disziplin blieb dramatisch: Bo’chen lief gut, ein Score von 204, 5 und dann kam noch ein richtig guter Ritt, und noch einer und noch einer und noch einer… Mit dem sicheren Gefühl, dass wir es nicht ins Finale geschafft haben, sind wir zum Mittagessen gefahren. Und dann kam per SMS die Nachricht: Platz 9, Finale! Es folgte am Nachmittag die Horsemanship. In einem Starterfeld von 76 Reitern hatte es dann aber leider nicht für das Finale gereicht.

Am Dienstag kam der Senior Trail, wieder 75 Starter! Der entscheidende Teil der Pattern war die Brücke mit einer 25cm hohen Stange auf einer wackeligen Auflage. Als mein Pony in Plusmanier darüber Katrin Hoffmann sahnte mit ihrem Bochen richtig ab geklettert (Foto: Art&Light) war und die Stange lieTrail, Senior Westernriding, Horgen blieb, dachte ich das erste Mal: semanship und Superhorse. Im das könnte klappen. Als dann der September hatten wir ein wenig Score durchgesagt wurde, konnte

18

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Gemütlich eingerichtet hatte es sich die liebe Emily ich es kaum fassen: 214, Platz 2 im Vorlauf, Finale! Donnerstag haben wir uns in der Westernriding ordentlich geschlagen, es hat für Platz 16 gereicht. Samstag folgte dann ein Höhepunkt der German Open: das Finale des Senior Trail, 14.000 Euro im Pott, und ich mit meinem Schimmelchen als Vorletzte im Finale! Wir fingen stark an: Seiltor und Brücke in Plusmanier, aber dann waren wir vielleicht etwas zu lässig oder nach einer Woche fehlte die nötige Konzentration. In den Jog overs und Lope overs gab es Penalties. Ich war trotzdem stolz und glücklich mit Platz 7. Und zu guter Letzt: Superhorse Finale am Sonntag und Bo’chen gab nochmal alles. Aber genauso dramatisch wie die Qualifikation und der Vorlauf war schliesslich auch das Finale. Ich kann gar nicht sagen woran es lag, aber eine Sekunde war ich mir nicht sicher und bin zur Sicherheit noch einen Zirkel mehr geritten. Ein Zirkel zuviel, wie sich zeigte… Tröstlich, wenn die 1. Vorsitzende dann sagt: Ein schöner Ritt, nur leider etwas zu lang! Es war eine tolle Woche und ein echtes reiterliches Highlight unter solchen Bedingungen zu reiten. Ich bedanke mich ganz herzlich bei der GAWA für die großzügige Unterstützung und bei Verena Böckle für die schönen Boxenschilder!


SPORT hielt mich aber nicht davon ab am nächsten Tag die Pleasure noch zu reiten. Dort hatten wir uns eh nichts ausgerechnet. Also rein mit dem Schmerzmittel und los. Kalif lief, trotzdem ich mein rechtes Bein kaum gebrauchen konnte eine, für seine Verhältnisse sehr gute Pleasure, aber bei der Konkurrenz… Mein Fazit für diese GO: Ich komme nächstes Jahr wieder und noch mal vielen Dank an die GAWA für die Unterstützung und an Verena für das tolle Boxenschild, das nun an Kalifs Box prangt und sicher in der nächsten Saison zu Ehren kommt.

Emily Bell und Kalif (Landesverband Niedersachsen-Hannover): Meine erste Anhängerfahrt nach bestandener Führerscheinprüfung ging auch gleich über 600 km nach Kreuth. Meine Mutter und ich hatten uns morgens aus dem hohen Norden aufgemacht und waren angenehm überrascht, dass die Fahrt nicht so anstrengend war wie wir dachten. Kalif liebte seine schöne, helle Box in Kreuth sofort und fühlte sich sichtlich wohl. Wir waren zunächst erstmal sehr beeindruckt von der Anlage und es dauerte zwei Tage bis wir wussten wo alles war. Besonders genossen wir die

Annelie Distler mit ihrem Vlady

Atmosphäre in unserem Stalltrakt. In „Dannys Garten“ fühlte sich nicht nur Kalif wohl.

Annelie Diestler und Vladywostok (Landesverband Bayern) Leider begann unser Training für die German Open nicht eben mit einem glücklichen Anlass - drei Wochen bevors losgehen sollte begann mein Pferd zu lahmen und war erst knapp eine Woche vor dem Turnier wieder einigermaßen fit. Doch da unser Landesverband den Startern

Bei den Warm Ups am Sonntag merkte ich schon das Kalif die Halle gefiel – manchmal ist das anders. Er benahm sich, dafür das er noch nie in so einer großen Halle war, so als ob es seine Halle zu Hause wäre. Leider änderte sich das mit der ersten Prüfung am Montag. Natürlich war ich auch nicht so locker wie in den Warm Ups. So kam es dass er leider beim extented jog kurz angaloppierte und das kostete uns den Platz im guten Mittelfeld, aber mein Ziel nicht Letzte zu werden hatte ich Cascaya hatte ein bisschen Pech, doch Martina betrotzdem locker hielt trotzdem ein Lächeln auf den Lippen erreicht. Dienstag und Mittwoch war prüfungsfrei, sodass Kalif und auf der DM ermöglichte, die Ostbaich die schöne Geländestrecke yernhalle und den Rest der Anlage ausprobieren konnten. Leider habe nur wenige Tage vor dem Turnier ich mich dann am Mittwochabend zum Training zu nutzen fuhren ich beim Absteigen verletzt und landeund Vlady gut vorbereitet am Sonnte nach einer etwas spektakulären tag nach Kreuth. Wir hatten noch Aktion mit Krankenwagen und Noteinige Tage Zeit bis zur Prüfung, die arzt im Amberger Krankenhaus. Die wir aufgrund der fehlenden ÜbungsDiagnose schwere Bänderdehnung Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

19


SPORT zeit zur Gymnastizierung nutzten. Ich hatte aus selbigem Grund nur die Senior Western Riding als Start, sodass wir die Zeit in Kreuth mit vielen lieben Leuten ohne Stress genießen konnten. Die Prüfung selbst lief leider nicht optimal, Vlady hatte einen Pferdefresser hinter der Bandenwerbung entdeckt, und auch wenn wir wohl durch die Prüfung gekommen wären nutzte ich diese dann des Trainings wegen lieber als Korrekturritt. Martina Hayn und Cascaya (Landesverband Hessen) Die German Open 2011 sollte für uns der Abschluss der Turniersaison

sein. Gut vorbereitet und voller Vorfreude hatten wir uns auf den Weg nach Kreuth gemacht. Es war das erste Mal, dass wir an der German Open teilnehmen wollten. Qualifiziert hatten wir uns für die Western Horsemanship und den Trail. Leider sollte es anders kommen, denn das Glück war nicht auf unserer Seite. In Kreuth angekommen haben wir Cascaya lahmend aus dem Hänger geladen. Eine kleine, unbedeutende Verletzung hatte sich scheinbar entzündet und das lange Stehen im Hänger hat dazu geführt, dass das Bein dick geworden ist. Nachdem Kühlen und Spazierengehen keine Besserung gebracht

haben, hatten wir uns dann recht schnell dazu entschieden, dass an einen Start nicht zu denken ist und haben Cascaya medizinisch behandeln lassen. Die Verletzung war mit den Medikamenten recht schnell wieder im Griff, aber ärgerlich war die somit sinnlose – und nicht ganz billige - Reise nach Kreuth natürliche allemal.Trotz allem haben wir uns eine schöne Urlaubswoche in Kreuth gemacht, hatten viel Zeit die Klassen von der Tribüne aus zu verfolgen und viel Spass. Somit bleibt der Blick in die Zukunft. Vielleicht qualifizieren wir uns ja nächstes Jahr wieder, dann starten wir einen neuen Versuch in 2012.

Informationen zur Qualifikation fr die German Open der EWU Die Qualifikation: Man benötigt pro Disziplin, für die man sich qualifzieren möchte, zwei Platzierungen auf einem AQTurnier (Qualiturnier). Man kann sich aber auch über den Titel „Landesmeister“ oder „Vize-Landesmeister“ in der jeweiligen Disziplin qualifizieren.

Anzeige_Araber_Layout 1 22.11.11 14:05 Seite 1

In Handarbeit, fertigen wir aus dem feinsten Leder und Silber edle Einzelstücke.

www.tack-store.com 20

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


SPORT

EWU-Pferdemedaillen-Gewinner 2011 EWU-Medaillen werden für Turniererfolge des Pferdes in der Leistungsklasse 1, 2 und 3 verliehen. Sie sind eine Lebensleistung des Pferdes, d. h. die in den entsprechenden Disziplinen errittenen

Punkte werden fortlaufend gezählt, egal unter welchem Reiter das Pferd startet. Die Punkte werden nach dem üblichen Muster verliehen (Wertung C-Turnier einfach, BTurnier 1,5-fach usw.).

Für die Medaillen braucht man folgende Punktzahlen: Bronze = 75 Punkte Silber = 150 Punkte Gold = 250 Punkte

Kalif (unter Emily Bell) bekam die begehrte Medaille Bronze in Trail und Westernhorsemanship. Arabisch Partbred Kashmir (Besitzerin Cathrin Dostal) konnte Silber im Trail erreichen (leider ohne Bild)

Mortischa (Besitzer Olaf Patzak) erreichte Bronze im Trail (leider ohne Bild)

Bo Tameeh Ibn Bednigo (Besitzerin Katrin Hoffmann) bekam Gold in der Westernhorsemanship und Bronze in der Westernriding

Shaggya Wallach Sayad (Besitzerin Nadine Rack) hat Bronze im Trail erreichen können

Pinto-Araber Lousiana Girl (Besitzerin Mara Stucki) erhielt Bronze in Pleasure und Trail

VA-Wallach Vladywostok (Besitzerin Annelie Distler) hat Bronze in der Westernriding bekommen

Cascaya (Besitzerin Martina Hayn) erhielt Bronze in Trail und Westernhorsemanship Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

21


SPORT

Arabische Pferde in Westfalen - Salzkotten 2011 Das von mir schon seit Jahren angestrebte Event „Arabische Pferde in Salzkotten“ konnte in diesem Jahr endlich verwirklicht werden. Ständig kam seit 2007 etwas dazwischen und so freute ich mich sehr, dass die weite Reise (270 km) Richtung Paderborn angetreten werden konnte. Mit der 13-jährigen Lynn Troppenz und ihrer 9-jährigen Djebellah, die beide ebenfalls wie ich zu diesem Zeitpunkt bei Maike Höschler trainierten, ging es Samstagmorgen gemütlich und in aller Ruhe nach Salzkotten. Die Westernprüfungen fanden erst am Sonntag statt, sodass wir genug Zeit hatten die Pferde samstags an die Anlage zu gewöhnen. Für unsere Unterkunft und die der Pferde hatte ich meinen ehemaligen WGMitbewohner mobilisieren können, er wohnte nur siebzehn km entfernt, stellte seine wunderschön restaurierte Mühle für uns zur Verfügung und wir sparten eine Menge Geld für Hotel und Boxen. Das Wetter spielte mit, auf der Anlage wurden wir mit einem großen Hallo von Familie Stucki und sehr freundlich von Kai Nehring empfangen. Wir räumten unseren Transit-Bus aus, versorgten die artig auf dem Hänger wartenden Pferde und machten uns an den Paddock. Danach ritten wir ein bisschen ab, zwischen Schau-

pferden, Dressurreitern und Springreitern war dies eher ungewöhnlich, aber klappte eigentlich ganz gut. Nur die Dekorationsobjekte in der großen Halle waren für unsere Pferde ein wenig ungewöhnlich und so beschlossen wir am Sonntagmorgen um Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir 8:00 h bereits in der großen Halle zu sein unseren Paddock aufbauen um abzureiten. Beide Platz belegten, musste ich alleine Bären wurden noch schnell durch bestreiten, Djebellah ist nicht gradie Waschbox geschoben und de das geborene Trailpferd, aber trockneten danach bei schönstem was nicht ist, kann ja noch werden. Sonnenschein auf ihren Paddocks. Leider zogen sich die Wartezeiten Der gemütliche Abend fiel leider zwischen den einzelnen Prüfungen etwas kürzer aus als geplant, aber wegen der ständig eingeschobenen mit jungen Pferden (und jungen Schauklassen wie Kaugummi. Die Mädels) empfiehlt es sich früh aufPferde sattelten wir einige Male ab, zustehen. mussten mehrmals wieder warmreiten und hatten einige Pausen, Sonntagmorgen um 6:30 h verliesodass die Konzentration von Pferd ßen wir den Stall und düsten frisch und Reiter gegen Nachmittag stark gestylt nach Salzkotten. Buchsnachließ. Die letzte Reiningprüfung skulpturen, weiße Vierecke und startete gegen 17:30 h. Beim AbreiBannerwerbung wurde nach eiten ließ ich meine Blicke auf meinigem Beäugen geduldig ertragen. ne drei „Konkurrenten“ schweifen. Die ersten Prüfungen verliefen gut, Bis jetzt hatten Karim und ich ein sowohl in der Pleasure und Horeinziges Mal - beim letzten EWU semanship holten Lynn und ich Turnier - eine zusammenhängende beide eine Schleife. Die Disziplin Reiningpattern geritten. Ich beTrail, wo wir einen guten zweiten

Nach der letzten Prüfung am Sonntag dann die Überraschung: eine blaue Schleife für Karim und mich in der Reining (Foto: Svenja Verhejen)

22

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Lynn war ebenfalls sehr erfolgreich, auch sie nahm eine blaue Schleife - hier in der Western Pleasure - entgegen (Foto: Svenja Verhejen)


SPORT schloss einfach nur „Just4Fun“ in die Prüfung zu gehen, da mir meine Mitstreiter deutlich überlegen waren. Als letzte Starterin ritt ich ein. Leider konnte ich die Prüfungen davor nicht sehen, da wir auf dem Zwischengang warten mussten. Mit einem breiten Grinsen ging es los, ich freute mich richtig auf die Prüfung. Karim wurde erstaunlich cool, da sich auch meine Anspannung total verflüchtigte. Wir ritten die Reining „unseres Lebens“. Ein Zirkel wurde ein bisschen zu klein, da die Bande doch gruseliger sein kann, als gedacht. Aber nach jedem gelungenen Rollback und den einfachen Galoppwechseln wurde mein Grinsen stärker, ich lobte Karim über Stimme, er wurde immer motivierter und legte sich richtig ins Zeug. Überglücklich stieg ich zur Bitkontrolle ab. Das Grinsen der Richterin verriet, dass es auch ihr Spaß gemacht haben musste: meine Kommentare an Karim wa-

ren wohl auch nicht zu überhören gewesen. Bei der Siegerehrung dann die Überraschung. Mit einem Score von 62 hatten wir es auf den ersten Platz geschafft, Freudentränen rannten mir über das Gesicht. Ich war total geplättet und stolz auf mein Karimschen. Damit hatte ich niemals gerechnet. Maike wurde sofort per Handy informiert und war ganz aus dem Häuschen. Mehr als glücklich luden wir - leider in strömendem Regen - unsere Sachen ein, verabschiedeten uns von allen und holten tolle Sachpreise an der Meldestelle ab. Die Heimfahrt war richtig anstregend, da der Tag sehr lang gewesen war, aber mit der obligatorischen Runde durch den Mc Drive beendeten Lynn und ich ein tolles Wochenende, was wir so schnell nicht vergessen werden. Bereits auf der A 44 beschlossen wir: 2012 wollen wir wieder kommen. Die freundliche Atmosphäre unter allen Turnier- und

Tagesausbeute: 7 Starts, 7 Schleifen, 2 Pokale und jede Menge schöner Sachpreise ließen Salzkotten zu einem unvergesslichen Erlebnis werden - danke an die Organisation - wir kommen gern wieder ! Schauteilnehmern sowie die sehr gepflegte Anlage, die hochwertigen Sponsoringpreise und das Treffen bekannter Gesichter sind es wert und man nimmt eine auch etwas weitere Anreise gern in Kauf. PS: Die GAWA wird das Turnier auch 2012 wieder unterstützen und hofft auf eine rege Teilnahme von euch! Cassandra Mrotzeck

Gemütlich dösend standen (fast) alle Bärchen inklusive Kai artig im Lineup, geduldig wartend auf die Dinge, die da noch so kommen sollten. (Fotos: Svenja Verhejen)

Wer Anregungen, Fragen, interessante Artikel fr die nchste Zeitung, Lob oder Kritik los werden mchte, kann sich gerne an uns wenden ... IMPRESSUM Herausgeber: German Arabian Westernhorse Association www.gawa-online.de Geschäftsstelle: Münchstr. 3, 63808 Haibach, Telefon: 06021 - 580620 info@gawa-online.de Auflage: 230 Stück / Erscheinungsweise: jährlich Druck: Klicks GmbH, Ziegelhüttenweg 4, 98693 Ilmenau www.bis500druck.de Verantwortlich für redaktionelle Beiträge, Layout und Anzeigen ist Cassandra Mrotzeck. Gezeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, der auch verantwortlich ist. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der veröffentlichten Termine übernimmt die GAWA keine Haftung.

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

23


SPORT

56th Annual Scottsdale Arabian Horse Show, Scottsdale/Arizona Im Februar haben wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllt und haben die Annual Scottsdale Arabian Horse Show in Scottsdale/Arizona, USA besucht. Traumhafte, arabische Pferde, tolle Atmosphäre, schönes Wetter und eine atemberaubende Kulisse mit dem Bergen und der Wüste Arizonas haben die Reise zu einem unvergessenen Erlebnis werden lassen. Die Reit- und Showklassen sind nach Tagen sortiert, zu Beginn der Show waren die Klassen, wie Trail, HMS, Dressur, etc. dran. Da wir nur die letzten 5 Tage der Show besucht haben, konnten wir diese Klassen daher nicht sehen. Dafür gab es einen wahren „Pleasure-Marathon“. Die Klassen sind einerseits nach Halb- und Angloarabern und andererseits nach Vollblutarabern sortiert. Darunter gab es dann die Junior und Senior Pleasure Championships oder die Amateur-Klassen sortiert nach Alter der Reiter (z.B. 19-35, 36 - 44, 45 and older, oder ähnlich). Die Klassen waren allesamt gut besetzt, so war ein Starterfeld von

um die 25 Arabern nicht ungewöhnlich... davon können wir hier in Deutschland wohl immer nur träumen...

24

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Daneben gab es für das europäische Auge recht gewöhnungsbedürftige Klassen wie English Pleasure, Hunter Pleasure oder noch ein paar Klassen, die alle recht ähnlich anzusehen waren, wenn man sich nicht damit auskennt. Bei diesen Klassen müssen die Pferde Gangarten mit extremer Beinaktion zeigen, wie man es eher von American Saddlebreds kennt. Waren die Publikumsränge immer einigermaßen gefüllt, so platzten sie bei diesen Klassen aus den Nähten und die Masse tobte. Daneben gab es natürlich noch viele weitere Klassen, wie: - Mounted Native Costume: eine Gruppenprüfung in der die Reiter und Pferde in tratitionellen Arabischen Kostümen und Sätteln starten. - Ladys Side-Saddle, sowohl in Englisch als auch im Westernstil (Damensattel) - Pleasure Driving (Kutsche) - alle Arten von Rinderdisziplinen - Springen - Liberty-Klassen bei denen das Publikum ebenfalls tobte wenn die Pferde sich im Freilauf in der Arena präsentierten - natürlich nicht zu vergessen Reining Schauklassen, natürlich sowieso - und noch v i e l e s mehr... Es war wirklich für jeden Pferdegeschmack – ob Reitaraber- oder Showaraberliebhaber – etwas dabei. Fast jede Reitweise wurde bedient, es wurde nie langweilig, denn

die Prüfungen liefen in mehreren Arenas immer parallel, sodass man einfach von einer zur nächsten Arena gehen konnte, wenn man genug von einer Klasse gesehen hatte. Und auch der Blick auf den Abreiteplatz war immer interessant. Sowohl positiv, wie – und das soll hier nebenbei auch erwähnt werden,

leider auch negativ. So glamourös die Araberszene in den USA ist, so wird auch dort nur mit Wasser gekocht und viele der außergewöhnlichen Leistungen sind nicht nur über horsemanshipmäßige Ausbildung erreicht worden. Das darf man nicht zu blauäugig sehen. Trotzdem war die Reise ein außergewöhnliches Erlebnis und wird uns wohl immer in Erinnerung bleiben. Scottsdale war die Reise mehr als wert und es ist sicher nicht das letzte Mal, dass wir diese Show besucht haben. ;o) Martina & Patrick Hayn


SPORT

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

25


SPORT

Araber des Monats - Kurzportraits erfolgreicher Turnierpferde auf der GAWA-HP

Mortischa

Nowie

* 25.03.2005 Rasse: AV Abstammung:El Sareei Namib x BS Black Vision Z端chter: Stefanie Dargel Besitzer: Olaf Patzak

* 26.03.1996 Rasse: Araber-Pinto Abstammung: Neron x Lamora Z端chter: Wieland Jansen NL Besitzer: Claudia Stucki , Coloured Arabians

Grey Ginger * 08.04.1994 Rasse: Arabisches Halbblut Abstammung: Vater: Omar II ox von Maysoun ox aus der Ora ox Mutter: Grisby Welshpony x Araber, Elterntiere unbekannt Z端chter: Myriam Parak Besitzer: Myriam Parak

26

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Nakumaah * 29.06.1998 Rasse: Arabisches Vollblut Abstammung: Kupol x Nadiah Z端chter: Sylke Schuhmacher Besitzer: Heiko Markwart


SPORT

Prelestj Nepalovna Star

Kalif

* 2005 Rasse: Vollblutaraber Abstammung: Nepal x Poalma Züchter: C. Sautter-Müller Besitzer: C. Sautter-Müller

* 1995 Rasse: Vollblutaraber Abstammung: Kurgan v. Kilimanscharo x Zara II Züchter: Franko Balke Besitzer: Andrea Sikorski

Vladywostok

Double Oak Sayyidah “Ida”

* 04.05.1994 Rasse: Vollblutaraber Abstammung: Vympel x Pokryschka (Karavan/ Aswan) Züchter: Trummer Arabians Austria Besitzer: Annelie Distler

* 08.06.2001 Rasse: Arabisches Vollblut Abstammung: Cariem (Ibn Mohafez x Countess Glaritza) x Salome (Ibn Galal-5 x Comtess) Züchter: Double Oak Training Stables Besitzer: Felicitas Bosold

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

27


SPORT

Haifi Bey Junior

Karim Ibn DA Platini

* 22.02.1998 Rasse: Vollblutaraber Abstammung: San Antonio Bey x Haifi Dinjah (Elitestute) Züchter: Edith Lipp Besitzer: Stefan Raab

* 07.05.2005 Rasse: Vollblut-Araber Abstammung: DA Platini x Kraschni Züchter: Rainer Schwarz Besitzer: Cassandra Mrotzeck

Jabasks Jade *08.04.2005 Rasse: Arabisch Partbred Abstammung: KHS Abha Jabask (Vollblutaraber) x Sailing Enterprise (Quarter Horse) Züchter: Sonja Bögl Besitzer: Sonja Bögl

Djebella KB * 07.05.2003 Rasse: Vollblut-Araber Abstammung: Grenar x Diola (Aladdinns Warlock (Großvater) geholt aus der USA, einer der ersten Reining- Arabers in Europa) Züchter: Anke u. Hermann Dorth Besitzer: Lynn Troppenz

Soll euer Araber auch ein Kurzportrait auf unserer Homepage bekommen?

In den kommenden Wochen werden wir euch ein neues Konzept dazu auf der GAWA-HP vorstellen. Bitte habt noch ein wenig Geduld.

Warum wollen wir unterschiedliche Turnierpferde im Portrait zeigen?

Die GAWA möchte gerne verschiedene Araber vorstellen, die erfolgreich im Turniersport laufen bzw. vielversprechende Newcomer sind und die als Aushängeschild der Rasse verstanden werden können. Denn besonders die im Sport erfolgreichen Pferde sind gute Werbung für eine Rasse. Die GAWA-HP wird in den kommenden Wochen überarbeitet, dort soll es dann einen neuen Link zu den Portraits geben. Es wäre schön, wenn ihr uns unterstützt, damit die Idee nicht nur eine Idee bleibt!

28

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung

Der ZSAA betreut als staatlich anerkannter Zuchtverband Araber, Anglo-Araber, Shagya-Araber, Vollblutaraber und arabisches Partbred. Wir sind verantwortlich für Hengstkörungen, Stuteneintragungen, Hengst- und Stutenleistungsprüfungen, Selektionsmaßnahmen, züchterische Präsentationen und Prämienvergaben. Wir beraten unsere Züchter bei Eintragungsterminen vor Ort und stellen Ihnen Zuchtwerte und Zuchtwertschätzung in moderner Form im Internet zur Verfügung. Wir vertreten Sie in nationalen u. internationalen Verbänden. Der ZSAA fördert reiterliche Aktivitäten mit arabischen Pferden !

Der ZSAA ist eine aktive und lebendige Züchtergemeinschaft die Sie zu Mitgliedschaft und Mitarbeit einlädt : www.zsaa.de

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

29


FORTBILDUNG

Fnf Jahre GAWA - Symposium in Kreuth Rckblick und Ausblick Bereits zum 5. Mal öffnete das Ostbayerische Pferdezentrum in Rieden /Kreuth seine Pforten für arabische Westernpferde. Nicht nur die Sonnenstunden vom 06.-08. Mai 2011 waren rekordverdächtig, sondern auch der Ansturm auf die begehrten Teilnehmerplätze. Innerhalb kürzester Zeit war das Symposium ausgebucht, sodass die Teilnehmerliste spontan von 30 auf 37 Reiter ausgedehnt wurde und sogar eine Warteliste her musste. Und das ganze lässt sich weiter steigern. Denn noch nie haben sich so viele Jugendliche zum Symposium angemeldet wie in diesem Jahr. Es nahmen 15 Jugendliche teil, die wie auch in den Jahren zuvor sowohl von der Familie Dries vom Fronleitenhof aus Österreich, als auch von der GAWA gesponsert wurden. Aber nicht nur die Anzahl der Teilnehmer steigert sich von Jahr zu Jahr, auch das reiterliche Niveau verbessert sich stetig und in großen Schritten. Durchweg sah man gut gerittene Pferde, konzentrierte Reiter und Trainer, die hoch motiviert ans Werk gingen. Neben den Themen Basisarbeit, Trail, Horsemanship, Reining, Bewegungsdynamik, Versammlung, Sitzschulung und Pleasure stand am vergangenen Wochenende auch Westernriding

30

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010

mit auf dem Programm. Der alt bewährte Trainerstamm (Dr. Martin Pauli, Maike Höschler, Meinhard Tegeler, Ulli Hein) wurde ergänzt von Doris Pfann aus Österreich, sowie Richter und Trainer George Maschalani, der zusammen mit Diether von Kleist die Rittigkeitsprüfung, sowie die Hengstleistungsprüfung abnahm. Beide Prüfungen wurden vom VZAP großzügig unterstützt. Diether von Kleist sagte bei der Siegerehrung, dass das Niveau sprunghaft angestiegen ist und die GAWA auf dem richtigen Weg sei. Und auch bei den beiden Prüfungen konnte ein rekordverdächtiges Teilnehmerfeld verzeichnet werden. 15 Araber stellten sich den kritischen Blicken und legten allesamt solide bis gute Leistungen ab, sodass je-

der Teilnehmer eine Urkunde und Sachpreise mit nach Hause nehmen konnte. Insgesamt nahmen zehn Araber an der Rittigkeitsprüfung, zwei Vollblut-Araber an der Stutenleistungsprüfung sowie zwei Vollblut-Araber und ein ShagyaAraber an der Hengstleistungsprüfung teil. Freute sich die GAWA 2010 noch über die ersten österreichischen Symposiums-Teilnehmer, so begrüßte man in Kreuth in diesem Jahr sogar Italiener und Schweizer, sowie echte Insulaner aus Rügen, die einen weiten Weg auf sich genommen hatten um das Symposium zu besuchen. Fotografisch festgehalten wurde das Symposium von Anja Vaillant, die wunderschöne Bilder von den Western-Arabern schoss. Die GAWA bedankt sich bei allen Teilnehmern, Sponsoren und Helfern des Symposiums für den reibungslosen Ablauf, den fachlichen Austausch untereinander sowie die gute Gemeinschaft und wir freuen uns bereits jetzt auf das 6. Symposium, das am 04. – 06. Mai 2012 stattfinden wird.

Cassandra Mrotzeck


alle Bilder mit freundlicher Unterst端tzung von Anja Vaillant, Passepartout Fotografie

FORTBILDUNG

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010

31


AUSBILDUNG

Gebisslose Zumung: Wirklich immer Pferdeschonender? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Gerade beim Westernequipment hat man als Endverbraucher mittlerweile eine so große Auswahl an diversen Ausrüstungsgegenständen, die regelmäßig nach Good old Germany über den großen Teich schwappen, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Dieser Artikel soll ein wenig mehr Licht ins Dunkel von Reitsportkatalogen, Internetanbietern und den guten alten Westernshops vor Ort bringen. Wo wir auch beim richtigen Stichwort wären: es geht doch nichts über eine kompetente Beratung im Fachgeschäft. Schnäppchen jagen ist nicht immer sinnvoll, grade wenn es um die Pferdeausbildung geht. In diesem Artikel wird auf die Wirkweise von den unterschiedlichsten gebisslosen Ausrüstungsgegenständen eingegangen, die sowohl

32

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

im Westernreiten, als auch in der Freizeitreiterei immer häufiger zu sehen sind. (Auf eher in anderen Reitsparten gebräuchliche gebisslose Zäumungen wie das Glücksrad, die Serreta oder den Kappzaum wird hier nicht eingegangen). PFERDEFREUNDLICHER? MILDER? Gebisslos wird gerne als pferdefreundlich angepriesen, doch sind sie wirklich soviel pferdefreundlicher wie von den meisten Nutzern geglaubt? Sind sie eine echte Alternative zu korrekt verwendeten Gebissen? Die Wörter „scharf“ und „mild“ sind in diesem Artikel daher bewusst in Anführungsstrichen geschrieben worden, denn wie bei Snaffle Bit und Bit kommt es eben auf die Hand und auch das reiterliche Können an, wie hart oder weich der erzeugte Druck am Pferd

ankommt. VERWENDUNG VON GEBISSLOSER ZÄUMUNG Die Gründe für das Verwenden von gebisslosen Zäumungen können ganz unterschiedlich sein. Oft werden gebisslose Zäumungen beim Anreiten junger Pferde verwendet. Gerade wenn das junge Pferd im Zahnwechsel und dementsprechend gereizt im Maul ist, kann eine gebisslose Zäumung eine sinnvolle Alternative sein. Aber auch bei Pferden, die aufgrund von Ausbildungsfehlern oder zu harten Reiterhänden extrem abgestumpft sind oder sogar gegen das Gebiss gehen, können gebisslose Zäumungen zu Korrekturzwecken benutzt werden. Gerne verwendet werden sie auch von Wanderreitern, da sie dem Pferd eine ungestörte Wasser- und


AUSBILDUNG Futteraufnahme während den Pausen ermöglichen, ohne dass man dabei das Kopfstück abnehmen muss. In seltenen Fällen können Pferde aufgrund von Unfällen (Kieferbruch, Zungenriss etc.), zumindest temporär betrachtet, nicht mehr mit Gebissen geritten werden, sodass der Einsatz einer gebisslosen Zäumung medizinisch sinnvoll ist. ARTEN DER GEBISSLOSEN ZÄUMUNG Es gibt unterschiedlich wirkende gebisslose Zäumungen. Man unterscheidet zwischen Zäumungen, die ohne Hebelwirkung auf Nase und Genick wirken und Zäumungen, die Anzüge besitzen und über diese Hebel verstärkter Kraft auf Nase, Genick und Kinn ausüben. Auch hier wirken, genau wie bei der Kandare, simple Kräfte aus der Mechanik. Durch die unterschiedlichen Wirkweisen, aber auch „Bedienungsarten“ sind manche gebisslosen Zäumungen schwieriger zu Händeln, als Beizäumungen mit Gebiss. Dies sollte immer im Hinterkopf behalten werden. Man-

che gebisslose Zäumungen wirken „schärfer“ als eine schlichte Kandare und gehören wenn überhaupt nur in sehr geübte Reiterhände. SIDEPULL Das Sidepull ist eine recht simpel wirkende Zäumung und wirkt von den Kräften her ähnlich wie das Snaffle Bit. Es kann sowohl seitlicher Zug als auch beidseitiger Zug ausgeübt werden. Vom Prinzip her ist das Sidepull ein einfaches Halfter, mit Genick- und Stirnriemen, bei dem der Nasenriemen in der Regel aus einem Lassoseil, Rohhaut oder einem ähnlich rauen Material gefertigt ist. Das Sidepull sollte wie ein Halfter relativ lose am Pferdekopf anliegen, sodass dem Pferd der Unterschied zwischen angezogenem und losem Zügel klar verständlich ist. Beim Nachgeben sollte das Nasenstück automatisch wieder in die ursprüngliche Position rutschen. Über seitlich am Nasenriemen befestigte Ringe wirkt der Zügeldruck nur auf die Nase. Gerne wird diese Zäumung zum Einreiten junger Pferde benutzt. Über den deutlich auf der Nase zu spürenden seit-

lichen Zug lernt das junge Pferd schnell die Schenkelhilfen kennen. Aber das Sidepull darf niemals nur über Zügelzug verwendet werden, die Schenkel-, Gewichts- sowie die Zügelhilfe des gegenüberliegenden Zügels, der an den Hals angelegt wird, sind unerlässlich, um für das junge Pferd sinnvoll zu wirken. Da der Nasenriemen sehr rau ist, ist diese Art der Zäumung nur für die Impulsreitweise geeignet, nicht aber für eine ständige Anlehnung. Durch die „Schärfe“ bei heftigem Zügelzug hat es außerdem in den Händen eines Reitanfängers nichts verloren. LINDEL Im Gegensatz zu dem Sidepull ist der Nasenriemen beim Lindel aus weichem Leder, welcher relativ eng um das Pferdemaul verschnallt wird. Durch das weichere Material können auch Reitanfänger diese Zäumung nutzen. Durch den großflächig verteilten Nasendruck wirkt es ähnlich wie das Sidepull eher unpräzise, sodass es für eine gezielte Hilfengebung bei weiter fortgeschrittenem Ausbildungsstand

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

33


AUSBILDUNG tiv schwierig korrekt zu bedienen, es erfordert ein gewisses Maß an Horsemanship und reiterlichem Geschick, denn durch die einrahmende Wirkung auf die gesamte Maul- und Nasenpartie wirkt es bei hartem bzw. falschem Gebrauch relativ „scharf“. Die kalifornische Hackamore gehört dem zufolgende nur in solide geschulte Hände (!!!) und ist keinesfalls etwas für Anfänger oder Personen, die mal kurz damit „rumprobieren“ wollen.

Das Lindel wird sehr gerne von Wanderreitern verwendet, da es dem Pferd die Wasser- und Futteraufnahme ohne störendes Gebiss während der Pausen ermöglicht. Präzise Hilfengebungen sind damit aber nicht durchführbar. (Foto: Simone Sensfelder) ungeeignet ist. Bei unsensibleren / weniger gut ausgebildeten Pferden wirkt die Zäumung zudem nicht intensiv genug, sodass man besonders im Gelände ein deutliches Lenk- und auch Bremsproblem bekommen kann. KALIFORNISCHE HACKAMORE Die kalifornische Hackamore wird umgangssprachlich gerne als Bosal bezeichnet. Dies ist aber nur halb richtig, da der Begriff Bosal lediglich ein Teilstück der Hackamore, nämlich das Nasenstück, bezeichnet. Zur klassischen Hackamore gehören noch die Mecate und der Hanger (Kopfstück). Das Bosal besteht aus oval geflochtener, starrer Rohhaut, welches beim Pferd um die Nase gelegt wird. Es sollte in sich leicht flexibel sein, einen Leder oder Rohhaut-Kern besitzen und nicht zu weit oder eng sitzen. Dieser „Nasenring“ ist in verschiedenen Dicken erhältlich, je dünner er ist, desto „schärfer“ wirkt er auf die Nasenpartie des Pferdes ein und desto fortgeschrittener sollte der Ausbildungsstand des Pferdes sein, bei dem es verwendet wird. Durch die sich nach unten verjüngende Form und den dicken End-

34

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

knoten (heelknot) wirkt es auch auf die Kinnpartie des Pferdes. Seitlich hat das Bosal an jeder Seite kleinere Knoten (Seitenknöpfe), die den Hanger in Position halten. An dem Endknoten des Bosals wird mit Hilfe einer besonderen Technik die Mecate verknotet. Das Gewicht des Endknoten und die Mecate (als Gegenpart) balancieren so die Hackamore auf der Pferdenase aus. Die Mecate ersetzt die sonst üblichen Lederzügel und besteht ursprünglich aus Mähnen- und Schweifhaar, aber auch Hanf-, Mohair-, Nylon- oder Yachtseile sind heute gebräuchlich. Man reitet ein solch aufgezäumtes Pferd nur über vertikal erfolgende Impulse, seitliches Anlegen des Seils an den Hals mit geringem seitlichem Zug und stets in Kombination mit Gewichts- und Schenkelhilfen. Das Bosal würde zudem bei starkem seitlichem Zug verkannten. Es gibt ebenso wie beim Sidepull keine stete Anlehnung über die Mecate. Ein bei Bedarf angebrachter Genickriemen (liador) dient des besseren Ausbalancierens vom heelknot und hält die Hackamore besser am Kopf: Diese Art von Beizäumung ist rela-

Nur eine Handvoll Trainer bieten Kurse zum korrekten Umgang des Bosals an, welche auch dringend empfohlen werden, da neben der Bedienung dort auch die korrekte Anpassung und Verschnallung eines Bosals erlernt werden. Ein schlecht sitzendes Bosal scheuert die empfindliche Pferdehaut ab, minderwertiges Material mit Kanten und Ecken reizt ebenfalls. Ein billiges, sich verformendes und schlecht sitzendes Bosal ist nicht als pferdefreundlich einzustufen. Der richtige Gebrauch der Hackamore ist so komplex, dass man damit ganze Bücher füllt. Wirklich hochwertige Bosals (und nur so eins sollte man im Sinne des Pferdes verwenden) fangen zudem ab einem Kaufpreis von mehreren hundert Euro an, dazu kommt noch die Mecate und der Hanger, sodass man nicht selten schnell bei tausend Euro und mehr für solch ein handgearbeitetes Schmuckstück ist. MECHANISCHE HACKAMORE Die mechanische Hackamore hat gegenüber der klassischen Hackamore Anzüge, die je nach Ausführung kürzer oder länger ausfallen und dementsprechend „schärfer“ oder „milder“ wirken. Die mechanische Hackamore besteht aus einem Nasenriemen, den Anzügen und einer Kinnkette. Die Anzüge sind in der Regel über eine Querstange (bit hobble) miteinander verbunden, um den gewünschten Abstand zwischen den Anzügen einzuhalten. Bereits bei relativ leichtem Zügelanzug wird über die Hebel Druck, sowohl auf das Kinn, als auch auf das Nasenbein und


AUSBILDUNG das Genick ausgeübt. Physikalisch wirkt es ähnlich wie die Kandare, nur dass das Mundstück fehlt und daher der Druck auf die Nase erfolgt, anstatt auf Zunge und Laden. Es darf nur einhändig geritten werden, da es sich bei einseitigem Zügelzug verkanntet und zu starken Schmerzen führen kann. Neben geraden Anzügen gibt es gebogene, die sich genauso wie die Anzüge einer Kandare verhalten. Bei geraden Anzügen kommt der Zügelzug direkter an, bei geschwungenen verzögerter. Kurze Anzüge haben eine geringere Hebelkraft und wirken „milder“, lange Anzüge haben starke Hebelwirkungen. Der „Kreativität“ von Kinnkette und Nasenriemen sind in der Materialbeschaffenheit keinerlei Grenzen gesetzt. Gepolstertes Leder ist ebenso zu finden, wie Fahrradketten u. ä. Da man keinen seitlichen Zügelzug ausüben kann, muss das Pferd sehr gut auf Neckreining, sowie Schenkel- und Gewicht ausgebildet sein. Ursprünglich aus dem Rodeo stammend wurden diese Zäumungen bei verrittenen und abgestumpften Pferden eingesetzt. Die Reiter verwendeten diese sehr „scharf“ wirkende Beizäumung als anz_ct_2sp_final_Vers2.ai 27.10.2009 Notbremse. Sie gehört daher absolut (!!!) nicht in Anfängerhände.

KNOTENHALFTER Will man das unter Westernreitern häufig verwendete Knotenhalfter in seiner Wirkweise als „gebisslose Zäumung“ einordnen, so ist es wohl am ehesten eine Mischform aus Sidepull und Bosal. Offiziell ist es keine Zäumung, sondern ein Halfter, welches besonders bei der Bodenarbeit Verwendung findet. Um die Bodenarbeit mit dem Reiten zu verbinden, ist es sinnvoll, ab und an das Pferd mit dem Knotenhalfter zu arbeiten. Viele Westernreiter reiten auch ihre Pferde damit an oder aber gelegentlich von Weide zu Weide, sodass es hier der Vollständigkeit halber aufgeführt wird. Schnallt man die Zügel seitlich ein, so drücken die seitlichen Knoten auf die Wangenmuskeln des Pferdes. Knotet man den Strick an die untere Schlaufe, so hat man im Prinzip eine Wirkweise wie bei der Mecate, seitlicher Zügelzug wird aber hierbei kaum korrekt am Pferdekopf ankommen, sodass der Druck eher auf die Nasen und durch die seitlichen Knoten auf die Wangen schräg nach unten drücken. Durch die ungenauere Einstellung und den lockeren Sitz wirkt es sehr unpräzise auf den Pferdekopf ein und ist über die Basisarbeit hinaus nicht 09:51:58 sinnvoll zu gebrauchen.

TURNIERTAUGLICHKEIT Nur eine Form der gebisslosen Zäumung ist westernturniertauglich: Das klassische Hackamore. Dies darf in den unteren Leistungsklassen uneingeschränkt verwendet werden, in den oberen Leistungsklassen nur bis zu einem Pferdealter von sechs Jahren. Die anderen

Bei der kalifornischen Westernreitweise ist das Bosal ein fester Bestandteil in der Ausbildungsskala. Das Bosal sollte immer von hochwertiger Qualität sein und nur unter fachkundiger Anleitung verwendet werden. (Foto: Roberto Robaldo) der oben genannten gebisslosen Zäumungen sind nicht zugelassen. In erster Linie ist ein Bosal natürlich ein sinnvolles Trainingsinstrument in der Ausbildungsweise der Vaqueros und sollte aufgrund der Optik nicht zu einem reinen Showinstrument verkommen. Aber seit einigen Jahren sieht man besonders in den Pleasure- oder Horsemanshipprüfungen das Bosal. Ein so vorgestelltes Pferd gibt optisch auch ein sehr ansprechendes Bild ab. ENDSTATION GEBISSLOSES REITEN? Die gebisslosen Zäumungen Si-

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

35


AUSBILDUNG depull und Lindel haben in der Westernreitweise durchaus ihre Berechtigung. Für zahnende oder aufgrund von Verletzungen vorgeschädigte Pferde ist gebissloses Reiten zudem eine echte Alternative. Auch in der Grundausbildung kann eine gebisslose Zäumung sinnvoll sein. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass Sidepull, Knotenhalfter und Lindel die Hilfen nur recht unpräzise (im Vergleich zum Snaffle) an das junge Pferd weiter geben. Für die Basis sind solche Zäumungen sinnvoll, möchte man aber zum höchsten Ziel, sprich dem Reiten mit immer feineren Hilfen im Bit kommen, wird man mit einem relativ unpräzise wirkenden Nasenriemen nicht weiter kommen. Die Hilfengebung sowohl in der Westernreitweise, aber auch beim klassischem Reiten, werden sonst zu schwammig ans Pferd weiter gegeben. Anders verhält es sich mit der klassischen Hackamore, in der kalifornischen Western-Pferdeausbildung ist sie ein ganz entscheidendes Element. So wird in der kalifornischen Reitweise das Pferd mit unterschiedlichen Zäumungsarten bis zur Bit-Reife ausgebildet. Meist erlernt das Jungpferd im Snaffle Bit die Basis. Im Anschluss daran wird die Hackamore verwendet, um die gewünschten Reaktionen auf die Reiterhilfen zu festigen und zu verfeinern. Bei der Ausbildung mit Bosal gibt es demnach drei Stadien. Zuerst wird ein relativ dickes Bosal verwendet, um weiter an der Nachgiebigkeit und an der Balance zu arbeiten. Nach der Gewöhnung an das Bosal kommt die Two-ReinsVariante. Hierbei wird ein Bridle (Kopfstück mit Bit) zusammen mit einem dünneren Bosal und zwei Zügelpaaren verwendet. Im dritten Schritt wird ein sehr dünnes Bosal (Bosalito) verwendet, in Kombination mit einem Bit. Zum Schluss wird das Bosal weggelassen und das Pferd läuft nur auf Bit in absoluter Selbsthaltung mit ganz geringem Zügeleinsatz in einem „Rahmen“, aus dem es sich von alleine nur minimal heraus bewegt. Ein solch – man kann mit Recht sagen -

36

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Für welche Art der Zäumung man sich entscheidet – oder ob man wie hier ab und an auch mal ganz darauf verzichtet – es bleibt stets Geschmackssache. In erster Linie sollte sich das Pferd wohl fühlen und der Reiter damit zu Recht kommen. (Foto: Maria Berger) aufwändig ausgebildetes Pferd ist heutzutage leider selten anzutreffen, gehört aber zur hohen Kunst des Westernreitens.

Zäumung genauso Schmerzen zufügen, wie mit Gebiss. Die einzige anfängertaugliche gebisslose Zäumung ist daher nur das Lindel.

Die mechanische Hackamore hat in einer korrekten Westernausbildung (die Betonung liegt hier auf Ausbildung!) keine Berechtigung. Ist man gezwungen auf solch ein Hilfsmittel zurück zu greifen, weil nichts anderes mehr hilft, dann ist ganz entscheidend etwas schief gelaufen.

Leider werden gebisslose Zäumungen oft unter dem Deckmäntelchen der Harmlosigkeit missbraucht. Häufig sieht man die mechanische Hackamore in Kombination mit einem Martingal auf hochkarätigen Springturnieren, aber auch beim Rodeo, Barrel Race und Pole Bending, bei denen es im Eifer des Gefechtes zu extrem harten Paraden kommt. Ob diese Zäumungen dort eine Berechtigung, bezogen auf eine angebliche Maulschonendere Wirkung haben, mag bei dieser Art der Handhabung jeder selbst überdenken.

GEBISSLOS = PFERDESCHONEND? Gebisslose Zäumungen sind beileibe nicht so sanft wie viele Reiter glauben. Die knochige Nasenpartie des Pferdes ist mit dünner Haut überzogen, fleischige Muskeln sind kaum vorhanden. Der Druck wirkt somit direkt auf den Nasenknochen und die sehr empfindliche Nase. Nimmt man einmal seinen Finger und drückt sich kräftig auf das Nasenbein, wird man feststellen, dass diese Art von Druck unangenehmer ist, als wenn man seitlich mit dem Fingern an den Mundwinkeln zieht oder aufs Zahnfleisch drückt. Hinzu kommt, dass nur mit relativ rauen und steifen Nasenbänder eine präzisere Hilfengebung auf der Nase möglich ist. Man kann dem Pferd bei harter Hand mit einer gebisslosen

Wichtig ist daher, dass man als Reiter eine ganz entscheidende Sache nicht aus den Augen verliert: die tatsächliche Wirkungsweise der einzelnen Zäumungen. Egal ob man mit Snaffle, Kandare, Hackamore oder Sidepull unterwegs ist. Eine korrekte und faire Verwendung dieser Hilfsmittel sollte deshalb immer gewahrt werden. Denn nur dann bekommt das Pferd zur Reiterhand das Vertrauen, welches für unsere Reitweise so immens wichtig ist. Claus Theurer / Cassandra Mrotzeck


AUSBILDUNG

Alleine wurschteln oder professionelle Hilfe Erfahrungsbericht zum Thema Beritt Bei dem Thema Beritt scheiden sich grade in der Araberszene die Geister. Ich lese oft und leider auch mir völlig unverständlich in diversen Foren, dass ein Beritt nie in Frage käme. Das heilige Araberlein dürfe nie aus der eigenen behütenden und betüddelnden Hand gegeben werden und erst recht NIEMALS unter fünf Jahren angeritten / gearbeitet werden. All das würde seiner zerbrechlichen und menschenbezogenen Seele schaden. Gleichzeitig werden aber auch ganz banale Fragen, wie „Mein Pferd lässt sich das Halfter nicht mehr anziehen“, „Was tun gegen Kreuzgalopp“, „Er / sie läuft schief“, „Hengst beißt und tritt, rempelt mich an“ etc. in schwülstigem hochlobendem Wortlaut, völlig realitätsfremd und mit teils erschreckenden Tipps selbstbehandelt. In keiner anderen Szene schüttelt man als normal denkender Pferdemensch so oft den Kopf wie in unseren arabisch angehauchten Foren. Ich be-

lisieren ist, sehr deutlich Stellung und rate meist dazu, dass ein oder andere Problem professionell „behandeln“ zu lassen. Denn bei allen hilfreichen Tipps und Tricks, die ein Forum haben kann: Sitzt ein völlig überforderter Besitzer auf der anderen Seite des Bildschirms, nützen die bes t e n T i p p s nichts. Im Gegenteil, der Schuss kann gewaltig nach hinten los gehen. Am Ende ist dann immer das Tier leittragend, es wird meist völlig missverstanden lieber halbherzig in Selfmade Marnier rumgedoktert, als sich einfach mal eine professionelle Meinung einzuholen. So weit die Theorie, nun zu meiner ganz eigenen Wahrheit. ;-)

Im Frühjahr 2011 stellte ich endgültig fest und geKarim im Mai 2011 Kreuth: deutlich liegt er auf der Hand, stand es mir nicht umsonst trug ich bei 25° C nach fünf Tagen Training auch ein, notgedrungen Handschuhe (Foto: Anja Vaillant) dass ich immer größere Probleme ziehe seit einigen Monaten, wenn mit meinem sechsjährigen VA-Walüberhaupt noch mein Elan als „Laie lach Karim hatte. Ausreiten wurde zu in Beratungstätigkeiten“ zu mobieinem Machtkampf, Tempokontrolle

war nur drin, wenn er es zuließ, alle Tipps von guten Freunden und Trainern halfen nichts. Es schaukelte sich immer stärker auf, auch nach drei Stunden war keine Konditionsverschlechterung in Sicht, im Gegenteil, je mehr ich gegen Karims

Ausdauer und Tempokontrollverlust meinerseits im Trab / Galopp unternahm, desto schlimmer wurde die Zappelei, besonders gegen Ende des Ausritts, auch nach 15 km und mehr. Es gab Phasen, da kamen wir entspannt heim, die Phasen der Unentspanntheit überwogen aber die letzten 2 Jahre. Auch in der Halle oder auf dem Platz machte er an schlechten Tagen den Molly mit mir, Lichtflecken auf dem Boden, vorbeifahrende LKW´s, entgegenkommende Pferde wurden urplötzlich zur Diskussionspunkten der Extraklasse. Das war mir unerklärlich, da er absolut kein Angsthase ist und im Umgang auch gut erzogen und brav. Einzig und alleine wenn Trailhindernisse aufgebaut waren, hatte ich ein Pferd, was keine dummen Gedanken an die Umgebung verschwendete, sondern perfekt zuhörte. Auf den Turnieren hatten wir oft ähnliche Diskussionen auf dem Abreiteplatz. Aber auch zweistündiges Abkochen half nichts und so ritt bei mir nicht die Prüfungsangst mit, sondern eher die Explosionsangst. Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

37


AUSBILDUNG Ausritt ein paar Tage einen Termin, sie würde sich uns später setze dem gern näher anschauen und mir ganzen die Krone auf. selbstverständlich helfen. Ich hätIch war nur noch wüte ein gutes Pferd, das habe sie tend auf Karim, überin Kreuth gesehen. Nur wir beide legte ernsthaft ihn zu hätten Kommunikationsprobleme, verkaufen, weil ich der ähnlich wie ein altes Ehepaar, was Meinung war, dass ich sich festgefahren hatte im Laufe seinem Bewegungsder letzen Jahre. drang als Westernreiter nicht gerecht werAm 22.Juni (einen Tag nach meinem den könnte und er bei Geburtstag - ich schenkte mir den einem Distanzler vielBeritt quasi selbst) fuhr ich Karim leicht besser aufgehoins 100 km entfernte Wipperfürth. ben wäre. Dabei war Ich war erleichtert und froh, dass Karim im Juli 2011 bei Maike (30°C) nach einem er eigentlich ne richtig ich den Schritt „Beritt fürs Pferd“ „Vorfall“ neben der Bande wegen einer Hundefaule Socke. Dass mir endlich gewagt hatte. Ich sah es als schermaschine. Daneben stehen und dösen war diese Entscheidung letzte Chance für Karim und mich, problemlos möglich, Galoppzirkel hingegen nicht. mehr als schwer geegal was käme. Selbst wenn Maike Das Resultat waren Schweißströme bei mir und fallen wäre, steht augesagt hätte, es ginge nicht mit uns ihm. Wer glaubt, dass das der letzte Schweiß ßer Frage, wenn man Zweien, wäre ich froh über eine ehrwar, der sich an Karims Körper bildete, der irrt. ein Pferd mit 8 Moliche Meinung gewesen. Dann hätDanach ging die wilde Fahrt noch weiter, bis er naten zu sich in den te ich ihn verkauft. Aber zum Glück endlich das Geräusch der Schermaschine auch Stall holt, ihn aufzieht sagte sie nie ein Sterbenswörtchen auf dem Galoppzirkel akzeptierte. Dauer ca. 60 und selbst ausgebildavon. Aber lest selbst... Minuten (Foto: Stefan Frank) det hat, aber im Sinne des Tieres dachte ich, Karim hatte laut Maike deutliche Zur vorherigen Ausbildung: Ich ritt wäre es vielleicht besser. Als ich mir Defizite in der Grundausbildung. ihn selbst mit drei Jahren an, alles dann auch noch von einem Freund Trotzdem ich in den letzten drei verlief problemlos ohne Diskussianhören durfte, dass ich ihn besser Jahren einige Kurse und auch viele onspunkte . Ich ging das erste Jahr verkaufen sollte, mit einem QuarTrainingsstunden mit ihm besucht nur raus, machte dort sehr langter wäre ich besser aufgehoben, hatte. Aber ab und an Trainieren sam, ließ ihn nie rennen. Aber mit ich würde mich ja eh immer nur ersetzt eben nicht die regelmäßige zunehmendem Selbstbewusstsein beschweren und wir würden wohl Basisarbeit, die man bei einem seinerseits, Muskelmasse, Aufstieg nicht zusammen passen, war ich Jungpferd leisten muss. Zugegezum Herdenchef als Jüngster und völlig gefrustet. Ich wollte eine zweibermassen hatte er die Basisarbeit wachsendem Dickschädel wollte te Meinung einholen und rief Maike bei mir auch nie wirklich durchgymer sich nicht mehr so wirklich unHöschler an, die sich das Spektakel nastiziert erlebt. Den Schuh mussterordnen. Passte ihm etwas nicht, ja fünf Tage in Kreuth zwischen Kate ich mir selbst anziehen und er wurde er „nervös“, erschrack sich rim und mir angeschaut hatte und passte auch hervorragend. Denn aus Langeweile und bockte auch einigermaßen Bescheid wusste dafür waren meine durchschnittmal gern ein wenig. In Kreuth am über unser Symposium blamierte mich Karim mittlerwei- wie ich fand - sehr. Nach vier Tale wirkgen konnte ich endlich in der Ostlich ernst bayernhalle an der Bande entlang zu nehreiten, ohne dass wir vom ersten mendes auf den siebten Hufschlag im 90° Problem. Winkel in vollem Galopp abbogen. Denn KaSamstags hatte ich Trailkurs bei rims EsDoris Pfann, auch sie hatte so mankapaden che Mühe mit Karim, der sich nicht waren auch immer kooperativ zeigte. Sonntags nicht wirkwar dann Reining bei Maike Höschlich ungeler angesagt. Auch hier hatten wir fährlich für so manche Auseinandersetzung. uns beide, Erst am Sonntagnachmittag hatte besonders ich ein gelassenes Pferd unter mir, im GelänGemeinsam vom Zuschauen lernen, stets freundlich und der seine Sache richtig gut machte. de. Wir ver- ruhig vermittel, brachten Maikes Erklärungen Karim und Leicht gefrustet fuhr ich heim. e i n b a r t e n mich sehr schnell weiter. (Foto: Stefan Frank) Der nachfolgende Dreistunden-

38

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


AUSBILDUNG lichen Reitfähigkeiten einfach nicht fundiert genug gewesen, um ihn besser an die Basisarbeit ran zu führen. Wir beide waren schon fünf Schritte weiter, quasi bei Lektion E, er konnte Lopeover, stoppen, Tor und Rollbacks, nur die Basis war nicht da. Lektion A fehlte also grundlegend. Er ließ die innere Schulter fallen, konnte sich nicht selbst tragen. Gab nicht realistisch im Genick nach, brauchte immer noch zu viel Schwung von hinten um in den Galopp zu kommen, riss dabei den Kopf hoch, setzte die Hinterhand nur sparsam ein (faule Socke eben) und hob den Rücken nicht an. Die Baustelle war groß, aber nicht hoffnungslos. Denn grundgangartentechnisch und gebäudemäßig hatte ich damals beim Spontankauf großes Glück gehabt. Kreuzgalopp und Beingehuddel waren bei Karim immer ein Fremdwort gewesen, was Maike besonders erfreute. Da dies grade bei Arabern nicht selten vorkam.

Die ersten vier Wochen wurde Karim nur vom Boden und an der Longe gearbeitet. Neben dem leicht abhanden gekommenden Respekt korrigierte Maike Karim über die Longe, er hob die innere Schulter, wölbte den Rücken auf und ließ den Kopf fallen. Maike war vom ersten Tag begeistert von ihm, seine Intelligenz und die günstigen körperlichen Voraussetzungen erleichterten das Arbeiten mit ihm sehr, sodass er sehr schnell Fortschritte machte. Wann immer ich Zeit hatte (die benachbarte Pension kann ich nur empfehlen) besuchte ich ihn, gemeinsam erarbeiteten wir neue Fortschritte und ich bekam endlich wieder richtig viel Spaß an meinem Pferd, was ich all die Jahre ein wenig vermisst hatte. Eigentlich sollte Karim nur rund zwei Monate auf dem Sommerberg bleiben, aber ich verlängerte monatlich immer weiter, weil es einfach so toll war, zu sehen, wie er sich wei-

November 2011: Das Ergebnis nach 4,5 Monaten Beritt kann sich sehen lassen. Nicht nur ich bin absolut zufrieden mit dem Gesamtpaket, was uns geboten wurde, sondern auch Karim ist ein zufriedenes Pferd geworden. Er hat seine Aufgabe unter dem Reiter gefunden und hat sich zu einem willigen, leichtrittigen Pferd entwickelt - mit dem Potential für mehr. Daher steht fest: 2012 wird er wieder auf den Sommerberg wechseln und entsprechend seines Könnens von Maike reiningtechnisch aber auch allroundmäßig weiter gefördert - ICK FREU MIR ;-))) (Foto: Cassandra Mrotzeck)

ter entwickelte, wöchentlich riesige Fortschritte machte und mehr als rittig wurde. Neben unabhängig von der Bande zu laufen, endlich Geradeaus zu reiten, runde Zirkel zu galoppieren, Travers etc. lernte Karim schnell fliegenden Galoppwechsel, drehen und tiefes Stoppen. Und auch ich lernte all dies parallel mit. Mein Sitz verbesserte sich, auch wenn er immer noch ausbaufähig ist. Und ich hatte endlich den Mut zurück bekommen, mein Pferd auch in Schecksituationen weiter zu reiten, so als wenn nichts wäre. Denn nicht mein Können war das, was versagte, sondern mein Kopf hatte zugemacht. Ich kann nicht sagen, aus Angst, sondern eher aus Wut. Ängstlich bin ich nämlich nicht, wäre bei Karim auch nicht wirklich gut. Zudem lernte ich bei Maike auf eine völlig neue Art und Weise, wie ich mein Pferd allgemein zu arbeiten hatte. Entweder 100 %ig oder eben nicht. Ganz oder garnicht war die Devise. Karim durfte nicht mehr eine Sekunde merken, dass ich geistig abwesend war, denn daraufhin bekam ich sofort die Quittung: Blödsinn machen war vorprogrammiert. All die Jahre hatte er leider festgestellt, wie einfach es war, sich meine Aufmerksamkeit zu holen, um seine Spirenzchen weiter zu betreiben. Ich ging auf jeden Streit und Zank ein, so machte er der Trainingslangeweile Luft. Diesem Pferd musste man geistig einiges bieten, stupides Zirkelreiten sah er nach der dritten Runde nicht mehr ein. Er suchte sich dann sofort andere Aktionen. War diese Sache dann aber ausdiskutiert (dies kostete mich jede Menge Kraft und trieb mich an meine körperlichen Grenzen!), dann war das Thema aber auch erledigt und er führte willig alle von ihm verlangten Lektionen mit Begeisterung und hoher Motivation aus. Kurz und knapp kann man sagen: Karim möchte mit Sinn und Verstand trainiert werden, lieber 20 Minuten intensiv, als 60 Minuten sinnfreies Herumreiten. Wenn du ihm 100% Aufmerksamkeit gibst, tut er es auch - wenn nicht, sieht er auch nicht ein, warum er es tun

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

39


AUSBILDUNG sollte. Maike sagt, dass er immer wieder mal - zwar mit längeren Abständen - nachfragen würde in den kommenden Jahren. Und oft fragt, ob er denn wirkich tun soll, was von ihm verlangt wird. Aber dies wäre nicht schlimm, denn das wären eben auch die besseren Pferde. ;-) Neben mehrtägigen Aufenthalten mit zweimaligem täglichen Intensivunterricht nahm ich auch an einem T&T-Cup der EWU teil, bei dem wir sogar ein paar Schleifen holten. Außerdem fuhr ich nach Salzkotten, dort beendete ich meine Turniersaison mit einem ersten Platz in der Reining. Ich denke, dass spricht mehr als für sich. Die Entscheidung vom letzten Sommer war die einzig richtige, die ich in der Ausbildung meines Pferdes habe treffen können. Niemals wäre ich alleine so weit gekommen. Ich hätte weiter alleine herumgewurschtelt, die Situation hätte sich verschlechtert, Karim wäre vielleicht zu einem echten Problempferd - wenn auch hausgemachter Natur - geworden. Denn man darf bei allem gesunden Selbstbewusstsein nie vergessen: Ein Profitrainer sieht viel mehr, hört viel mehr und reitet auch anders. Aus diesem jahrelangen Erfahrungsschatz sollte man versuchen, das beste für sich und sein Pferd heraus zu ziehen. Dies sollte aber nicht nur einmal im Leben eines Pferdes erfolgen. Grade wenn man reiterlich weiter kommen will, aber auch sein Niveau halten möchte, ist regelmäßiges Training oder sogar Beritt von Vorteil. Man kann nämlich nicht vom Pferd verlangen, dass es den Stand, den es aus dem Beritt mitgenommen hat, von sich aus über Jahre beibehält, sowie es bei einem eben auch selbst nicht so ist. Stillstand bedeutet irgendwann Rückschritt. Und das möchte man in der Reiterei nicht haben. Ich auch nicht und so steht bereits jetzt schon fest, dass Karim in diesem Jahr weiterhin von Maike trainiert werden wird. Danke Maike, dass du uns so sehr geholfen hast und ich die Freude an meinem „Bub“ wieder gefunden habe. Cassandra Mrotzeck

40

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Frisch geduscht geht es für Karim zurück auf die Weide, um den Kopf vom Trainingsalltag bei den Weidekumpels frei zu machen (Foto: Stefan Frank) A4-Anzeige_RedRock_pfade.ai 16.03.2010 12:00:50

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K


Die Smooth Ride ist ein 100% praxisorientiertes Underwear-Prinzip das mittlerweile weit über Deutschlands Grenzen hinaus vertrieben wird. Zu den zufriedenen Kundinnen zählen sogar erfolgreiche Olympiateilnehmer der Dressur wie auch Grössen aus dem Distanz- oder Westernreitsport und - nicht zu vergessen, - die vielen begeisterten Freizeit- und Amateurreiterinnen, denen und deren Pferden durch die Smooth Ride by Rolas wirklich und ehrlich geholfen werden kann und konnte!

>Schluss mit Wundreiten< - oder einfach „richtig gute Reitunterwäsche“ Haben auch Sie Probleme zum „richtigen Sitz“ zu finden, weil Sie sich z.B. ständig wundreiten? Können Sie vielleicht die Anweisungen Ihres Trainers nicht umsetzen, weil es schmerzt und haben Hemmungen, ihm das so direkt zu sagen? Ist Ihre Freude an langen Aus- oder Distanzritten eingeschränkt, weil Sie danach wegen offener Wundstellen pausieren müssen? Ist Heilsalbe nach dem Reiten auch bei Ihnen ein Dauerthema?

...Sie sind mit diesem Problem nicht allein!... Die Smooth Ride by Rolas Underwear kann Frauen die sich im Intimbereich wundreiten effektiv vor Verletzungen schützen. Endlich ist es wieder möglich, auch auf gangstarken Pferden wieder entspannt auszusitzen ein Genuss, von dem z.B. die von Wundstellen geplagten Frauen bislang oft nur träumen konnten. Die speziell entwickelte Funktionsunterwäsche schützt mit einem beim Reiten kaum spürbaren Silikoninlay die empfindlichen Stellen und hält diese weitestgehend druck- und reibungsfrei. Natürlich gibt es unsere EU patentierte Unterwäsche auch als Comfort Version ohne Spezialinlay als angenehme, funktionelle und fast unsichtbare Reitunterwäsche - von Olympioniken empfohlen. Die Erfinderin der Smooth Ride by Rolas weiss aus Erfahrung wovon sie spricht. Das Problem liegt meist nicht am mangelhaften Sitz, sondern schlicht und einfach an der unterschiedlichen Anatomie jeder einzelnen Reiterin. Daher kann es bei der Einen zu Wundstellen kommen, bei der Anderen eben nicht. Was den „richtigen Sitz“ jedoch wirklich beeinträchtigt, ist der ständige Schmerz dem man während des Reitens immer zu entkommen versucht. Das Pferd merkt diese Problematik, klemmt und die gewünschte Losgelassenheit des Pferderückens ist dahin! Mit der Smooth Ride by Rolas kann man wieder in der Lage sein „im Pferd“ zu sitzen und korrekt und unverkrampft aus der Mittelpositur heraus einzuwirken. Die Pferde danken es durch innere Zufriedenheit und einen losgelassenen, schwingenden Rücken. Besuchen auch Sie unseren Web-Shop unter www.rolas.de und informieren Sie sich, vielleicht werden ja auch Sie ein „Smooth Rider“! Unser Prinzip: >endlich richtig „im Pferd“ sitzen und mit ihm eins werden!<

Anzeige_185x122_050809.indd 3

06.08.2009 16:05:16 Uhr

Verleihung der GAWA-Leistungsplakette Künftig wird es ein Leistungsprädikat für westerngerittene arabische Pferde von Seiten der GAWA geben. Es handelt sich hierbei um eine Übersicht der Lebensleistung des Mitgliedspferdes. Grundlage sind die errittenen Punkte aus der Jahreswertung im GAWA-Cup (Summe aller Disziplinen). Es werden hierfür rückwirkend alle Punkte seit dem GAWA-Cup 2010 für jedes dort gelistete Pferd zusammengezählt. Folgende Leistungsplaketten werden künftig verliehen: Lebensleistung von 250 Punkten: Leistungsplakette in Bronze Lebensleistung von 500 Punkten: Leistungsplakette in Silber Lebensleitung von 1000 Punkten: Leistungsplakette in Gold Addiert werden die Punkte aus den Disziplinen: Trail Horse, Western Pleasure, Western Horsemanship, Reining, Westernriding und Superhorse

R E T

US

M

die GAWA-Leistungsplakette gibt es 2011 fr: Lousiana Girl: Leistungsplakette Westernaraber Bronze mit 290 Punkten Mortischa: Leistungsplakette Westernaraber Bronze mit 290 Punkten Bo Tameeh Ibn Bendigo: Leistungsplakette Westernaraber Silber mit 514 Punkten

Herzlichen Glckwunsch an alle + viel Spa mit der Plakette

designed by www.arabian-plates.com

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

41


DAS GAWA - TEAM

Geschäftsstelle, Mitglieder & Verwaltung

Mein Name ist Martina Hayn (*1981). Den Arabischen Pferden bin ich jetzt schon seit 15 Jahren treu und zusammen mit meinem Mann bin ich im Moment im Besitz von drei Vollblutaraberstuten. Sowohl zum Araber als auch zum Westernreiten bin ich eher zufällig gekommen, aber beidem hoffnungslos verfallen. Mit meiner Stute Cascaya starte ich seit 2005 regelmäßig auf Westernturnieren. Zusammen mit ein paar anderen Araberreitern habe ich 2007 die GAWA ins Leben gerufen und freue mich, dass wir seitdem ständig wachsende Mitgliederzahlen zu verzeichnen haben. Innerhalb der GAWA bin ich zuständig für die Geschäftsstelle und Mitgliederverwaltung. Kontakt: Münchstraße 3, 63808 Haibach 06021-580620 martina@western-arabians.de

Turnierwart

Mein Name ist Sonja Bögl (*1970). Zum Araber bin ich vor 20 Jahren in den USA gekommen. Dort habe ich meinen ersten Araber, KHS Abha Jabask gekauft, mit dem ich in allen möglichen Turnierdisziplinen gestartet bin. (Lieblingsdisziplin Reining!) Als GAWAGründungsmitglied und Initiatorin des Araber-Symposiums in Kreuth liegt mir die Gemeinschaft der Araberreiter sehr am Herzen. Hier bin ich als Ansprechpartner für Kurse, Seminare und Veranstaltungen verantwortlich. Privat betreibe ich eine kleine Reitanlage mit Pferdepension, Beritt, Reitunterricht und Stüberl. Mein Nachwuchspferd ist eine Tochter von meinem Hengst, unsere selbst gezogene Arabisch Partbred Stute Jabasks Jade. Kontakt: Sonnenhof, Auf Neuweiler 2, 72461 Albstadt 07432-2009230 arabians-for-performance@gmx.de

42

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010

Kassenwart

Hallo, ich bin Daniela Amrhein (*1971) und wohne in Goldbach bei Aschaffenburg. Mit der „Arabitis“ wurde ich schon sehr früh infiziert und war seither immer auf der Suche nach „meinem“ Araber. Dieser Wunsch erfüllte sich 2005 mit PA Shalima Al Badi, einer rein ägyptisch gezogenen Stute. Sie war damals drei Jahre jung und unter Anleitung von Martina Hayn haben wir das Reiten gelernt. Derzeit sind wir eher freizeitmäßig unterwegs und machen sehr viel Bodenarbeit, die uns beiden richtig Spaß macht. Als die Idee „GAWA“ geboren wurde war ich gleich begeistert, weil es eine tolle, runde Sache ist. Kontakt: Hauptstraße 141, 63773 Golbach 0177-3696936 amrhein_daniela@debitel.net

Internetauftritt

Hi, ich bin Nadine Rack (*1985) und für die Internetseite der GAWA zuständig. Im Jahr 2003 habe ich Sayad, einen Shagya Araber, als Fohlen gekauft und ihn bis heute durch sein ganzes Leben begleitet. Angefangen vom Hufe heben als kleines Fohlen bis hin zur heutigen Turnierreife haben wir gemeinsam alles gelernt und Vieles erlebt. Neben abwechslungsreicher Arbeit auf dem Reitplatz stehen auch oft gemütliche Ausritte auf dem Plan. Den Spaß und Erfolg beim Turnierreiten habe ich dem Gemüt von Sayad und meiner tollen Trainerin Susanne Wolters zu verdanken. Auf die GAWA bin ich durch Bekannte aufmerksam geworden und fand die Idee Gleichgesinnte kennenzulernen und sich auszutauschen sehr gut. Kontakt: Wombacher Straße 135, 97816 Lohr a.M 0173-3215011 nadine.mantel@arcor.de


DAS GAWA - TEAM

Pressestelle

Mein Name ist Cassandra Mrotzeck (*1982), ich bin Dipl. Ing. (FH) für Landschaftsarchitektur und habe meine Diplomarbeit über artgerechten Reitanlagenbau und Offenstallhaltung geschrieben. Zu meinem russischen Vollblutaraber Karim Ibn DA Platini (*2005) bin ich „wie die Jungfrau zum Kinde“ gekommen. Ich kaufte ihn spontan mit 8 Monaten, weil der Junghengst einer Freundin nicht alleine aufwachsen sollte. Auf die GAWA bin ich in einem AWWArtikel über das Symposium 2008 aufmerksam geworden. Seit 2009 bin ich aktiv für die GAWA tätig. Zu meinen Aufgabenbereichen gehören Pressearbeit, Pflege der GAWAFacebookseite, Erstellung von Werbeanzeigen und einmal im Jahr das Herausbringen der GAWA - Zeitung. Kontakt: Wiedhöhe 7, 53547 Hausen 0177-6540358 02638-8999020 samico82@gmx.de

Freizeitbeauftragte

Hallo, mein Name ist Eva Wüllenweber (*1980) und komme aus Pfungstadt. Auf der Suche nach dem ersten eigenen Pferd kam ich zu meinem jetzigen Araberwallach. Obwohl ich mich eher in eine andere Richtung „Pferd“ orientierte, konnte ich seinem Charme einfach nicht widerstehen und nach dem Proberitt war dann endgültig entschieden ihn zu nehmen. Seit drei Jahren habe ich auch noch einen Quarterwallach, mit ihm bin ich mittlerweile auf Turnieren unterwegs und mein Araber genießt seine Altersteilzeit. Auf die GAWA bin ich bereits kurz nach ihrer Gründung aufmerksam geworden und ich musste nicht lange überlegen um mich dort einzubringen. Kontakt: Ausserhalb 77, 64319 Pfungstadt 0174-2701046 ewuellenweber@web.de

Just married

♥♥

Herzlichen Glückwunsch dem Brautpaar Nadine und Andreas Rack, die sich am 10. September 2011 das Ja-Wort gegeben haben! Standesgemäß war Sayad eingeladen.

Öffentlichkeitsarbeit & Sponsoring

Mein Name ist Christine Brückel (*1984). Mein größter Traum ging vor 6 Jahren in Erfüllung, als sich die Wege meines mittlerweile 15 jährigen, rein ägyptischen Vollblutaraber-Wallachs Dahmraks Sha Mandub und mir kreuzten. Seither bin ich ihm und dem arabischem Pferd verfallen. Ich bin gelernte Konditorin und somit immer für die GAWA-Törtchen zuständig. Seit 2005 arbeite ich im Büro des elterlichen Heizungsbetriebs. Mandub und ich gehen regelmäßig auf Reit- und Natural Horsemanship Kurse. Vor allem in der Bodenarbeit hat mein Pferd sein Talent erkannt. Auf die GAWA bin ich über Eva Wüllenweber aufmerksam geworden und seit 2010 bin ich im Team, was mir sehr viel Freude macht! Kontakt: Kleinthundorf 106, 92342 Freystadt 0151-57728046 tinebrueckel@yahoo.de

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

43


TERMINVORSCHAU 2012

DAS solltet ihr nicht verpassen... März ► 31. März - 01. April GAWA- Westernreitkurs auf der Freestyle Ranch in 64711 Erbach mit George Maschalani, Infos auf der GAWA-HP APRIL ► 01. April DQHA Fun und Schnuppertrunier & GAWA Araberklassen, Küffner Hof in 74243 Langenbrettach, Infos auf der GAWA-HP MAI ► 04. - 06. Mai 6. GAWA- Symposium in 92286 Kreuth, Gut Matheshof (Bayern) mit Rittigkeits- und Hengstleistungsprüfung Western JUNI ► 09. - 10. Juni Arabian Summer 2012, Turnier für Arabische Pferde - Qualifikation für das Europa-Sportchampionat, Reitstadion Stuttgart, Cannstatter Wasen (Ba-Wü) Kontakt: Fahrer und Reiter Arabischer Pferde e.V. , 0711/2864091, info@sportaraber.de, www.sportaraber.de AUGUST ► 10. - 12. August 10. Europa-Championat für Arabische Vollblüter im Landgestüt Zweibrücken (RLP), Kontakt: www.ecs-arabians.de SEPTEMBER ► 15. - 16. September Arabische Pferde in Westfalen - Araber Trophy und Schauklassen in 33154 Salzkotten (NRW), Kontakt: Gesche Gräfin v.d. Schulenburg, g.schulenburg@gmx.de , Tel.: 05266/8406 www.arab-horses.org OKTOBER ► 12. Oktober DQHA Fun & GAWA Araberklassen, Küffner Hof in 74243 Langenbrettach, Infos auf der GAWA-HP DEZEMBER ► GAWA-Jahresabschlussfeier, genauer Termin wird auf der Homepage bekannt gegeben

Unsere Termine werden regelmäßig aktualisiert! Reischauen lohnt sich also immer mal wieder. Habt ihr weitere interessante Termine rund um das Western gerittene arabische Pferd? Wir verlinken diese gerne auf unser Homepage - einfach per eMail an: info@gawa-online.de Diese Termine und natürlich viele weitere werden noch einmal auf der GAWA-Homepage bekannt gegeben.

44

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


JNVJnnnfvjjNvndsjnsdvnsvnsnvnvnsvnsdnvsdnvdsnvnsdjvnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn


ZUCHT

Der Araber-Pinto - Mut zur Farbe Der Araber – Pinto sollte dem Typ und dem Exterieur eines Vollblutarabers in bunter Jacke entsprechen. Zuchtziel ist es ein edles, mittelgroßes, eher quadratisches Reitpferd mit einem Stockmaß von 145 bis 160 zu züchten. Der Pinto-Araber soll für alle Reitzwecke geeignet sein, traditionell hat der Araber aber seine Stärken in Disziplinen, die besonders seine Kondition, Zähigkeit und Intelligenz fordern. Der Araber-Pinto wird vermehrt im Westernreitsport und im Distanzreiten eingesetzt. Der Großteil der Hengste hat einen Araber-Anteil von mindestens 75 %. Allerdings gibt es auch schon einige Hengste und Stuten, die einen Vollblutaraberanteil von über 90 % aufweisen und damit dem Zuchtziel der Reinzucht sehr nahe kommen. Begründer der deutschen Araber-Pintos, auch PleasureZucht genannt, ist sicherlich der 1974 geborene Hengst El Paso v. Damat ox aus einer Blüter-Mutter. Er war der erste Pinto- Hengst, der nach 1945 in ein Zuchtbuch eingetragen wurde. Zu dieser Zeit gab es allerdings keine Differenzierung in verschiedene Sektionen, so dass

er zunächst unter „Pony“ lief. El Paso absolvierte die Leistungsprüfung für Großpferde mit Auszeichnung und wurde im Rahmen eines Zuchtversuches für die Trakehnerzucht zugelassen. Zu einer seiner erfolgreichsten Nachzuchten, zählt sicherlich die Araber-Pintostute Lousiana Girl, die aus einer El Paso Mutter x dem Vollblutaraber Naborscek ox gezogen ist. Diese Fuchsscheckstute sieht man regelmäßig und sehr erfolgreich auf EWU Turnieren. Zur ersten Generation der Pleasurehengste gehören sicherlich auch sein El Pasos Bruder Pawnee´s Jewel und der Prämienhengst Shaitan von True Valour ox. Zwischenzeitlich begann man auch mit der Anpaarung Vollblutaraber x Paint. Es entstand ein Quarab. Da ist besonders der Painthengst „Bando“, Repainted King hervor zu heben, der – da er reinerbig war zwar mit einem Vollblutaraberstute nur auf 50 % kam, aber immer bunte Fohlen brachte, für viele ein Anreiz war, einen bunten Araber zu züchten. Aus einer dieser Anpaarungen fiel der Hengst Tyshino, der sehr erfolgreich auf Westernturnieren gezeigt wurde. Er ist ein Allrounder, der sich egal ob für eine

schnelle Reining genauso für eine langsame und korrekt gerittenen Trail eignet. Auch sein Sohn Nahbay Ibn Tyshino ist sehr erfolgreich im Westernreitsport. Da man aber auf Dauer mehr Blut in den Araber-Pintos haben wollte, suchte man Hengste , die einen höheren AV Anteil hatten. In jüngerer Vergangenheit hat sich der, in der

Pinto-Araber sind die große Leidenschaft der Familie Stucki, die im Ostwestfälischen Lemgo auf einem traumhaften Bauernhof neben den bunten Pferden auch Australian Shepherds züchten: getreu dem Motto „einmal Farbe - immer Farbe“ (Fotos: Sarah Lau)

46

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010


ZUCHT holländischen Reitponyzucht wirkende, Neron von Netron ox als Vater erfolgreicher, besonders typvoller Söhne und Töchter einen Namen gemacht. Besonders zu erwähnen sind seine Söhne Nahit Ibn Neron, der in der klassischen Reitweise ausgebildet ist und Nowie der 1998 die Körung des DPZV als Prämienhengst absolvierte und 1999 auch die Kommission des VZAP überzeugte. Nowie legte 2000 seine Hengstleistungsprüfung im Westernreiten als allererster Araber mit Erfolg ab. Ein besonderes Augenmerk kann man auch auf eine weitere Generation von Neron werfen. Coloured Emotion von Evidant ox aus einer Neron Tochter wurde 2011, von der Zeitschrift Araber Weltweit, zum

Araber des Jahres gewählt. Die Stute wird Western geritten und legte 2010 ihre erste Turniersaison ab. Einen weiteren positiven Einfluß auf die Araber-Pintozucht hatte der Hengst Painted Diamond von Pedro ox, der al-

Nowie hat bereits 122 Nachkommen, das kann sich mehr als sehen lassen lerdings nach Dänemark verkauft wurde. In den USA hat die Zucht der „arabisierten“ Pintos schon eine längere Tradition als in Europa, so dass bereits einige Hengste mit über 90%tigem ox-Anteil den Weg über den großen Teich fanden. Zu nennen ist hier der Rappschecke Blaz ons Fancy Amir, der, genau wie Nowie, im VZAP Aufgrund seiner herausragenden Leistungen und sehr guten Nachzuchten zum Elitehengst ernannt wurde. Ein neueres Farbexperiment kam, wieder aus den USA, mit den zwei Hengsten TE Pharenheit von RBA Phantom, einem black tovero und TE El Shamir von HP Amir Elsahar, einem black overo. Mit einem sehr hohen Araberanteil deckten sie einige Stuten in den letzten Jahren und es entstanden wahre Farbexplosionen. Von weißen Köpfen mit blauen Augen, bis hin zum fast einfarbigen Araber-Pinto , einem Minimalschecken, ist alles dabei. Der Araber-Pinto in Deutschland ist im Westernreitsport und auf Turnieren immer noch ein sehr seltenes Bild, aber die , die man sieht, vergisst man durch ihr extravagantes Aussehen so schnell nicht wieder. Claudia Stucki

Jahresabschlusszeitung GAWA 2010

47


HALTUNG

Darfs ein bisschen Grner sein? die richtige Pflanzenauswahl an Stall und Weide Durch Pflanzflächen und ästhetisch gestaltete Freiräume kann die Schönheit und die Attraktivität einer Reitanlage unterstrichen, sowie das Image gesteigert werden. Zudem bewirkt die Eingrünung der Stallgebäude, dass diese besser in die Landschaft eingebunden werden. Ungiftige Gehölze spenden zusätzlichen Schatten und sorgen für Wind- und Lärmschutz. Besonders einheimische Gehölze bieten Vögeln Nahrung und Nistmöglichkeiten, als netter Nebeneffekt vertilgen diese am Stall lästige Insekten. Allerdings sollten besonders junge Gehölze durch einen Holz- oder Elektrozaun geschützt werden, um ein Knabbern der Pferde an Ästen zu vermeiden.

Häufig ist es sinnvoll, dass die Bepflanzung direkt mit in die Planung einbezogen wird, da „für Bau- und Naturschutzbehörden [...] solche – bereits auf freiwilliger Basis mit in die Stallplanung einbezogenen – Bepflanzungen ein positiver Hinweis auf eine ökologisch motivierte (auch wichtig Allgemeininteressen berücksichtigende) Pferdehaltung [sind].“ (BENDER 2004, S.121 f.) Die anfallenden Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen können so schon im Vorfeld mit in die Planung aufgenommen und in den Entwurf sinnvoll eingeplant werden. Als Laubbäume können z. B. Ahorn, Linde oder Kastanie verwendet werden. Ihr Blätter sind für Pferde ungiftig, allerdings sollte man z. B. große Mengen Früchte aufsam-

meln, da diese für Pferde giftig sein können. Hecken werten eine Anlage durch abwechslungsreiche Blütenfarben / Formen zusätzlich auf, zudem sind die Platz sparend und bei der richtigen Pflanzenauswahl pflegeextensiv. Außerdem sind sie: ► Nistgelegenheit, Unterschlupf, Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger ► Wind-, Schall-, Sichtschutz ► dienen der Verbesserung des Kleinklimas ► verhindern Erosion auf gefährdeten Standorten ► sind raumgliedernd und ökologisch wertvoll ► sie ergänzen gestalterisch den Baumbestand (vgl. HOFFMANN 2009, S. 146) Die Tabelle im Anhang gibt eine Übersicht über die für Pferde ungiftigen Pflanzen wieder. Auszug aus meiner Diplomarbeit (2009) „Neugestaltung der Freiflächen eines Reiterhofes bei Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau“ - Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Höxter) im Fach Landschaftsarchitektur (Prof. Dirk Slawski, Prof. Mehdi Mahabadi). Bei der Diplomarbeit wurden u. a. Anregungen und Hilfestellungen aus den Büchern „Orientierungshilfen Reitanlagen & Stallbau“ von HOFFMANN 2009, „Praxishandbuch Pferdehaltung“ von BENDER 2004 sowie „Wie Pferde wohnen wollen“ von VAN DAMSEN 2006 verwendet.

Cassandra Mrotzeck

Eine begrünte Reithalle ist nicht nur eine Wohltat für Auge und Seele, sondern hat auch klare ökologische Vorteile. (Foto: Hoffmann 2009, S. 58)

Trainingstall Leckebusch, Shopinhaber Arjang Khoshnevisan

Geringhauser Mühle 14, 51588 Nümbrecht Telefon: 02293/815014 Mobil: 0177/ 24 43 252 E-mail: khoshnevisan@t-online.de Unsere Öffnungszeiten: Montags + Mittwochs: 17:00 – 20:00 h Samstags: 11:00 – 18:00 h

48

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


EM_JOURN_HEUNETZ_viertel-quer-4c_2010_V4

Foto: www.slawik.com

Mittwoch, 17. Februar 2010 15:46

InnovatIonen für Mensch und Pferd! Hochwertige Ergänzungsfuttermittel für Zucht & Performance! Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt oder unter www.equistro.de Vétoquinol GmbH | Parkstr. 10, 88212 Ravensburg | Tel: 0751-35 95 30 | info@vetoquinol.de

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

49


50

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

Solitär Solitär Solitär Hecke

Goldregen Lärche Liguster

Laburnum anagyroides

Larix decidua

Ligustrum vulgare

Zaubernuss

Hamamelis mollis

Walnuss

Esche

Fraxinus exelsior

Juglans regia

Hecke

Faulbaum

Frangula alnus

Hecke

Hecke, Soliär

Rot-Buche

Fagus sylvatica

Stechpalme

Hecke

Pfaffenhütchen

Euonymus spec.

Ilex aquifolium

Solitär

Gemeiner Seidelbast

Daphne mezereum

Hecke

Hecke Hecke, Solitär

Weißdorn

Sanddorn

Hecke Hecke

Haselstrauch

Crataegus

Hippophae rhamnoides

Hecke

Hartriegel

Solitär

Solitär

Esskastanie

Castanea sativa Cornus sanguinea C. mas Corylus avellana

Kletterpflanze

Hecke

Hainbuche

Carpinus betulus

Efeu

Hecke, Solitär

Buchsbaum

Buxus sempervirens

Rosen-Eibisch

Hecke, Solitär

Schmetterlingsstrauch

Buddleia davidii

Hedera helix

Solitär

Birke

Betula spec.

Hibiscus syracus

Hecke

Berberitze

Berberis vulgaris

ja

sehr gering

ja

ja

ja

nein

nein

ja nicht bekannt ja

ja

ja

ja

ja

nein

nein, Pollen

gering

nein

nein

stark

gering

nein, Pollen

gering

nein

nein

Solitär Hecke, Solitär

Erle

Kupfer-Felsenbirne

mittel

Solitär

Alnus glutinosa

nein

Hecke, Solitär

Amelanchier lamarckii

gering

Solitär

Weiß-Tanne Feld-Ahorn Berg-Ahorn Spitz-Ahorn Rosskastanie

Abies alba Acer campestre, A. pseudoplatanus A. platanoides Aesculus hippocastaneum

giftig

Verwendung

deutscher Name

botanischer Name

ja ja nein nein ja ja

+ !!! !!! !!! ++ !!!

nein

+

ja

ja

!!!

nein

ja

!!!

+

ja

!!!

!!!

ja

ja

++

ja

nein

+

!!!

ja

!!!

ja

+++

ja

nein

+ !!!

ja

ja

+

+

ja

+

+++

ja

nein

!!! nein

ja

+++

+

ja

+

++

heimisch

Eignung

kann Darmflora schädigen

0,5 g / Körpergewicht tödlich

schädigt Darmflora

Zierstrauch Ausläufer bildend, Dornen, natürliche Begrenzung

Zierstrauch

reizend, neurotoxisch

wirkt abführend, abtreibend

0,3 – 1 kg Bucheckern tödlich

Dornen, natürliche Begrenzung

verträgt Verbiss

Wärme liebend

verträgt Verbiss

schon 750 g Blätter können tödlich wirken

nicht zuverlässig frosthart

braucht viel Wasser

Dornen, natürliche Begrenzung

essbare Früchte

Standort: feucht

Harz ist giftig

Anmerkungen

HALTUNG


Solitär Hecke, Solitär Solitär Klettergehölz

Linde

Lebensbaum Ulme Blauregen

Tilia spec.

Thuja spec.

Ulmus

Wisteria spec.

ja

nein

ja

nein

ja

nein

nein

gering

gering

nein

gering

nein

nein

ja

nein

nein

mittel

ja

nein

nein

gering

gering

nein

nein

giftig

Gute Eignung Keine Eignung

Hecke, Solitär

Eibe

Taxus baccata

Mäßige Eignung als Gehölz in Pferdenähe + Sehr gute Eignung +++

Hecke, Solitär

Hecke

Mehlbeere

Sorbus aria

Hecke, Solitär

Hecke, Solitär

Holunder

Sambucus nigra

Tamariske

Hecke, Solitär

Weiden

Salix spec.

Fliederstrauch

Hecke, Solitär

Hunds-Rose und Sorten

Rosa spec.

Tamarix

Solitär

Robinie

Syringa vulgaris

Hecke

Johannis-/ Stachelbeeren

Ribes spec.

Robinia pseudoacacia

Hecke

Hecke, Solitär

Wildbirne

Hecke, Solitär

Hecke, Solitär

Kirsche/Pflaume

Prunus spec.

Pyrus pyraster

Vogelbeere

Solitär

Eiche

Quercus robur

Spierstrauch

Hecke

Fingerstrauch

Potentilla fruticosa

Spiraea in spec.

Solitär

Sorbus aucuparia

Solitär

Kiefer

Solitär

Fichte

Picea abies Platane

Solitär

Ahornblättrige Platane

Platanus x hybrida

Populus nigra

Hecke, Solitär

Apfel

Malus spec.

Pinus sylvestris

Verwendung

deutscher Name

botanischer Name

nein ja ja ja nein ja ja/nein ja ja

+++ ++ ++ + ++ !!! + +++ +++

nein nein ja ja nein ja nein

+++ ++ !!! +++ !!! + !!!

ja

ja

+++

nein

ja

+++

++

ja

++

++

ja/nein

+++

++ !!!

ja/nein

+++

!!!

heimisch

Eignung

Verbiss gefährdet, kann zu Verstopfungen führen, anfällig gegenüber Krankheiten

Ziergehölz, Wärme liebend rasche tödliche Wirkung in kleinen Mengen Schirmbaum

Ziergehölz

rohe Früchte, Kernholz sind giftig

150 g Rinde können tödlich wirken Dornen, Hagebutten werden von Pferden gefressen, Sorten sind Ziergehölz enthalten Salicylsäure, in hohen Dosen Magenschleimhaut reizend da bitter kein Verbiss, deshalb keine Gefährdung, Insekten abweisend

teilweise Dornen

selten gewordenes Wildgehölz

Ziergehölz, schwach wüchsig kritisch ab 500 g, kann zu Verstopfungen führen, nur entrindetes Holz verwenden unreife Früchte sind giftig

nicht bruchfest, schnellwüchsig

Harz ist giftig

Anmerkungen nicht verbissfest, große Anzahl Obst einsammeln Blätterstaub kann allergisch sein für Menschen Harz ist giftig

HALTUNG

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

51


JUGEND

Sind Araber gute Lehrpferde? Fasziniert schauen wir, wenn wir ein schönes, harmonisches Reiterpaar sehen - ein gut gerittenes Pferd und einen fein einwirkenden Reiter. Natürlich sind diese „Endergebnisse“ der Reiter- und Pferdeausbildung überwiegend auf Turnieren anzutreffen, aber es gibt immer einen Weg dahin und der ist bekanntlich lang und steinig. Dieser Weg beginnt mit dem Wunsch reiten zu lernen. Es gab sie schon immer, und es wird sie sicher weiter geben, die geduldigen Schulpferde, die uns dabei helfen auf diesem Lehrpfad. Aber es wird wenig über sie geschrieben, weil sie meist später keine große Rolle mehr spielen, man sie meist nicht auf Turnierschauplätzen sieht. Aber ohne ein gutes Lehrpferd und guten Unterricht wären viele wieder vom Reiten als Hobby abgekommen, also haben wir es schon unseren 2- und vor allem 4-beinigen Lehrmeistern zu verdanken, dass aus pferdebegeisterten Kids später einfühlsame, gute Reiter werden. Vor vielen Jahren habe ich eine Familie mit vier Kindern kennen gelernt, die für ihr lernverlangsamtes Kind ein Pony zu Therapiezwecken angeschafft hatte. Die Familie hielt

Die 24-jährigeVollblutaraberstute Marouschka mit einer 10-jährigen Schülerin

52

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

das Pony auf dem eigenen Hof und benötigte Hilfe bei Haltungsfragen und auch bei der reiterlichen Betreuung von Pony und Kind. Eine Zeit lang unterstützte ich diese Familie auf ihrem Weg alles über Pferde zu lernen, so kam ich oft auf diesen Hof. Es entwickelte sich eine sehr gute Freundschaft. Die Idee der Eltern entstand selber auch noch reiten zu lernen und so hielt man nach einem geeigneten Pferd Ausschau. Auch ich wurde um meine Meinung, welche Rasse denn geeignet erschien, gefragt, und habe der Familie, die ja völlige Reitanfänger waren, einen Haflinger oder Criollo empfohlen. Eigentlich wollte man meinen Rat bei der Pferdesuche beherzigen, nur machte ich irgendwann den Fehler, wenn es denn einer war, nicht mit dem Auto zum Besuch zu kommen, sondern mit meinem Araberhengst. Von diesem Moment an gestaltete sich die Pferdesuche noch schwieriger, denn jetzt musste das Pferd auf jeden Fall arabischer Abstammung sein, richtig schön dazu und natürlich todbrav! Wir haben so ein Pferd gefunden, einen Araberwallach, der sanftmütig war, der auch das geistig behinderte Kind getragen hat, der immer aufgepasst hat, dass er keinem der vier Kindern auf die Füße trat und der den Eltern ein sehr gutes Lehrpferd war, auf dem Weg Reiten zu lernen. Manchmal frage ich mich, ob das Zufall war oder ob sich ein Araber einfach auf die von ihm geforderte Aufgabe einlassen kann. Ich selber reite seit meinem 3. Lebensjahr, hatte beruflich schon mit Pferden zu tun, habe eigentlich immer Reitunterricht genommen und unzählige Kurse besucht. Aber am meisten habe ich wohl von meinem Araber gelernt, der mir all die Jahre der geduldigste Lehrmeister war, auf der anderen Seite aber einen guten, ausbalancierten Sitz, feine Hilfengebung und eine absolut faire Behandlung gefordert hat, um mit seiner Leistungsbereitschaft auch an die obere Grenze zu gehen.

Linda Atzinger mit dem Vollblutaraber Wallach Rio de Janeiro und einem Reitanfänger. In meinen Beobachtungen, welche arabischen Zuchtlinien denn besonders brav und unerschütterlich sind, ist mir aufgefallen, dass man arabische Pferde aller Zuchtlinien findet, die brav sind und so auch zum Lehrpferd geeignet, genauso wie anders herum, arabische Pferde, die ein schwaches Nervenkostüm haben und nie zum 100% Verlasspferd werden können. Sicher spielt hier die Aufzucht, Haltung und der Kontakt mit Menschen eine große Rolle, wenn Araber anfangen ihren Menschen zu vertrauen, dann lässt sich viel mit Ihnen erreichen. Nach dem Aufruf der GAWA doch was über arabische Schulpferde zu schicken, erhielt ich etliche Antworten, einige möchte ich hier als Beispiele vorstellen, wie gut so mancher Araber seinen Dienst als Lehrpferd macht und dafür sorgt, dass wir gut ausgebildete Reiter bei harmonischen Ritten zu sehen bekommen. In der Westernreitschule von Linda Atzinger laufen zwei arabische Vollblüter im Reitunterricht mit Kindern und Jugendlichen. Die Kinder lernen sich selbst und das Pferd fühlen, sie üben einen korrekten Sitz, machen Koordinationsübungen, reiten Bahnfiguren und


JUGEND Z w i schendurch m u s s man ihn daran erinnern, d a s s er ein Araber ist und eigentlich laufen soll, denn am liebsten steht er rum. Die Araber von Aurelia Botter-Lolobali ertragen geduldig Turn- Die Araübungen, sind aber auch im Turniersport vorne mit dabei, auch ber von unter Reitschülern Aurelia B o t gymnastische Übungen mit den ter–Lolobali haben mit ihren ReitAraber, machen Bodenarbeit oder schülern auch auf dem Breitengehen auch mal ausreiten. Linda sportfestival in Langenfeld am kann sich immer auf ihre vierbeiSchulpferdecup teilgenommen und nigen Helfer verlassen, so lernen erreichten dort, knapp geschlagen, auch kleine Kinder einen angsteinen hervorragenden zweiten freien Umgang mit dem Partner Platz. Pferd. Aurelia Botter-Lolobali schrieb mir: „Der Araber als Schulpferd? Ja, hier bei uns immer nachmittags, von 16:00 bis 18:00 Uhr reiten bei mir Kinder zwischen 3 und 12 Jahren meine vier Vollblutaraber.“ Aurelia betreibt ebenfalls eine kleine Westernreitschule mit ihren arabischen Pferden. Von der Arabitis angesteckt sind glücklicherweise auch Aurelias Kinder, die mit den Arabern sogar im Turniergeschehen mitmischen. So startete Florence Botter 2011 mit dem 16-jährigen Vollblutaraberwallach Sang Aru sehr erfolgreich auf etlichen EWU Turnieren im Rheinland in der Leistungsklasse 5B und wurde auf dem EWU-CTurnier Odenthal und bei der Araber Trophy in Salzkotten zum All Around Champion. Ebenfalls im Besitz von Aurelia Botter-Lolobali ist der 17jährige Vollblutaraberwallach Sang Kajan, der mit Reitschülern in Führzügelklassen, Walk-Trott-Pleasure Prüfungen und in der LK 5B in Western Horsemanship Prüfungen erfolgreich war. Sang Kajan ist unglaublich sanft und lieb und hat ein äußerst stabiles Nervenkostüm.

Auch bei uns in der Westernreitschule sind Woche für Woche die Araber im Einsatz. So läuft meine 6-jährige Arabisch Partbred Stute Jabasks Jade, die ansonsten mein Turnierpferd ist, oft zusammen mit der Stallkollegin Marouschka, ei-

ner 24-jährigen Vollblutaraber-Oma im Unterricht und bringt Kindern das Reiten bei. Auch bei FN-Abzeichenlehrgängen, wie Basispass oder Longierabzeichen beweisen die Araber ihre unermüdliche Leistungsbereitschaft, um den Jugendlichen erfolgreich durch die Prüfung zu helfen. Im Unterricht sind sie „wahre Petzer“, sie spiegeln sehr schön, ob die Reiterhilfen korrekt oder falsch waren und die Kids lieben die Araber, eben weil sie sanft und vorsichtig sind und keine „Büffel“. Und bei Ausritten können sich die Kinder voll und ganz auf unsere Araber verlassen, hier fühlt sich auch der 21-jährige Vollblutaraberhengst Jabask, den im Gelände absolut nichts erschüttern kann, in seinem Element. Die Idee über arabische Schulpferde zu schreiben, kam mir auf der bayerischen Meisterschaft der EWU in Kiesenhof bei Freystadt, hier waren einige Araber zu sehen, aber die Reiter haben ständig gewechselt. So holte der Vollblutaraber Khasmir mit seiner Besitzerin Cathrin Dostal den Titel des Bayerischen Meisters im Senior Trail, danach mit der Jugendlichen Vanessa Kleist den Titel des JugendMeisters im Trail. Der Vollblutaraberwallach Vladywostok startete mit Besitzerin Annelie Distler in mehreren LK1 und Meisterschaftsklassen erfolgreich, dazwischen wurde er von Jugendlichen ebenso erfolgreich durch Showmanship at Halter Klassen, Reining und Pleasure Prüfungen gesteuert. Welche Leistung das für ein Pferd darstellt, sich auf einem Turnier noch auf verschiedene Reiter einzustellen und hier als Schulpferd den vielleicht ersten Turnierstart für einen Jugendlichen zu ermöglichen, das brauche ich wohl nicht näher darzustellen. Dann noch mit einer Spitzenleistung gerade vor den typischen Westernrassen zu brillieren, da bedarf es keiner Worte mehr.

Gelassen und ruhig muss jedes Schulpferd sein, mit der richtigen Ausbildung auch für den Araber kein Problem

Hut ab vor solchen Arabern! Sonja Bögl

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

53


PSYCHOLOGIE

Wie bekomme ich meinen Mann aufs Pferd? MÄNNER UND REITEN - WHY NOT ? Vielleicht hat sich der ein oder andere schon mal die Frage gestellt, warum es im Reitsport deutlich weniger Männer als Frauen gibt. Was definitiv auffällt: Wenn Männer sich fürs Reiten entschieden haben, dann sind sie meist sehr ambitioniert, bilden sich fort, sind engagiert und sehr regelmäßig im Stall anzutreffen. Teilweise sind sie auch erfolgreich auf Turnieren unterwegs oder sogar als Trainer oder Reitlehrer tätig. Viele haben auch ihr Hobby zum Beruf gemacht und fahren als Hufschmied, Turnier-Fotograf,

stern- oder Freizeitreiterställen gibt es oft einen höheren Männeranteil als in anderen Reitvereinen. Woran mag das alles liegen? STEINE IM WEG Viele Männer bemängeln die Tatsache, dass ihre Bedürfnisse als Mann in einem durchschnittlichen Reitstall nicht ernst genommen werden. Denn welcher gestandene Mann hat schon großes Interesse daran, die erste Longenstunde unter den Adleraugen von zehn gackernden, pubertierenden Mädchen, die tratschend an der Hallenbande stehen, zu nehmen? Wichtig ist deshalb,

(besonders wenn sie die klassische Reitweise erlernen) damit kämpfen, im Bekanntenkreis als Weichei abgestempelt zu werden, wenn sie sich für den Reitsport interessieren. Oft werden Jungen von gleichaltrigen Mädchen belächelt und verlieren so leider oft wieder das Interesse an Pferden. Ein weiteres Manko ist die klassische Reitmode. Bis vor einigen Jahren deutlich auf die Frauenwelt zugeschnitten, war es für viele Männer ein regelrechter Spießrutenlauf, modische Reithosen mit Anti-Kneif-Garantie zu finden.

Wer denkt bei diesem Bild nicht an Bonanza? – so wird einem der Einstieg in den Sattel leicht gemacht. Beim Ausritt in der Gruppe unter Gleichgesinnten steht in erster Linie der Spaß im Vordergrund, hier werden männliche Reitanfänger akzeptiert und ernst genommen. In einer Gruppe pubertierender 16-jähriger Mädels gestaltet sich so etwas eher schwierig und führt zu Unwohlsein bei vielen Männern. (Foto: Cassandra Mrotzeck) Sattler oder Tierarzt von Stall zu Stall und steigen in ihrer knappen Freizeit gerne selbst in den Sattel. Geht man der Frage näher auf den Grund und schaut sich einmal ein durchschnittliches, reiterliches Umfeld an, so wird man feststellen, dass in der Regel 80 % der Trainer bzw. Reitlehrer männlich sind. Aber: der größte Teil der Reiter im Freundeskreis ist weiblich. Was zudem deutlich auffällt: in vielen We-

54

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

dass der Reitlehrer solche Situationen gar nicht erst aufkommen lässt und direkt unterbindet. Dies kann z. B. durch das Wählen eines geschickter gewählten Zeitpunktes für die erste Reitstunde geschehen oder durch Aufstellen klarer, sozialer Stallregeln, die stärkeren Reitern klar machen, dass jeder klein angefangen hat und alle hier sind, um zu lernen. Viele Jungen aber auch Männer müssen zudem

DIE MOTIVATION VIELER MÄNNER Die meisten Frauen sind als junge Mädchen zum Reiten gekommen, Wendy, Lissy und Co. trugen sicher einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. Bei Männer verhält es sich etwas anders. Viele männliche Reiter haben eine ganz unterschiedliche Motivation, wie und warum sie zum Reiten gekommen sind und diesen Sport auch immer noch betreiben.


PSYCHOLOGIE Der eine hat als Junge angefangen zu reiten, weil der Nachbar oder der Vater Pferde hatte. Der andere ist aus gesundheitlichen Gründen zum Reiten gekommen, um u. a. seine Körperhaltung zu verbessern. Manch einer wollte mit einer vierköpfigen Männerclique einen Tauchurlaub in den USA verbringen, alle vier sind dann aber – dank dem schlechten Wetter vor der Küste - auf einer Ranch gelandet. Ein anderer hat Isländer am Zaun mit Gras gefüttert und sich gewundert, wie vorsichtig solch ein großes Tier einem die Büschel aus der Hand nehmen kann, die erste Angst war verflogen. Andere sind wiederum durch ihre Partnerin als echte „Quereinsteiger“ - der Bollensammler an der Hallenbande lässt grüßen - zum Reiten gekommen. Einige Männe sind von Pferden aber auch jeher fasziniert, von ihrer Eleganz, Kraft und Ausdauer. Manche suchen in der Reiterei das Abenteuer, inspiriert von Bonanza wollen sie ihren Jugendtraum verwirklichen oder mögen einfach nur die Nähe zur Natur, wenn sie auf dem Rücken der Pferde durch die Wälder streifen. Andere Männer suchen wiederum die sportliche Herausforderung, wollen sich mit Gleichgesinnten in einem Wettkampf messen und fahren daher regelmäßig auf Turniere oder Di-

Reiten ist keine Frage des Alters. Es ist nicht nur gut für die Seele, sondern hält auch körperlich fit, wie dieser Reiter mit seinem Vollblut-Araber beweist. (Foto: Carola Toischel) stanzritte. DIE ERSTE HÜRDE NEHMEN - VIELE WEGE FÜHREN ZUM PFERD Viele Frauen wünschen sich sehnlichst, gemeinsam das Hobby Pferd mit ihrem Mann zu teilen und ihn irgendwann mal aufs Pferd zu bekommen. Meist sind die ersten Versuche aus dem Bauch heraus entstanden und genauso einfach wie genial. Es gibt viele Möglichkeiten, den ersten Kontakt zwischen Mann und Pferd herzustellen. Wichtig ist dabei immer, dass man ein wirk-

Bei einem Distanzritt stehen sportliche Aktivität, Kampfgeist und Natur erleben im Vordergrund, sodass in diesem Sport besonders viele Männer zu finden sind. Für viele Männer ist aber nicht nur der Sport als solches wichtig, sondern auch der Umgang mit dem Partner Pferd, aber auch der Umstand, auf dem Pferd die Seele baumeln und den Alltagsstress hinter sich lassen zu können.. (Foto: Carola Toischel)

lich anfängertaugliches Pferd hat, welches Sicherheit vermittelt und wohlerzogen ist. Hat man dies nicht, sollte man sich ein ebensolches ausleihen. Denn der erste Kontakt zum Pferd sollte nicht durch einen blauen Mittelfußknochen des Mannes oder ein flaues Gefühl in der Magengegend, ausgelöst durch einen kräftigen Nasenstübers seitens des Pferdes, irritiert werden. Ebenfalls sollten waghalsige Geländestorys und Verletzungs-Anekdoten aus dem Umfeld der Stallnachbarin nicht in der Gegenwart des eigenen Mannes auf der Stallgasse erzählt werden. VARIANTE 1 - ÜBER UMWEGE Folgende Ausgangssituation: Der Mann zeigt kaum Interesse am Pferd und dem Hobby seiner Frau, er wirkt genervt und würde nie freiwillig mit in den Stall fahren. Was also tun? Die Frau vermittelt ihrem Mann, dass sie ihn vor Ort ganz dringend braucht, um in Stallnähe z. B. eine schwere, technisch anspruchsvolle Arbeit zu erledigen – sei es am Stall direkt, auf den Weiden oder am Hänger. Ist der Mann erstmal auf dem Hof, bringt man dann ganz unauffällig das Pferd mit ins Spiel. Man schlendert an der Box vorbei oder geht sogar - je nach Motivation des Mannes - auf die Weide. Viele Männer brauchen einfach etwas Zeit, um sich in GeJahresabschlusszeitung GAWA 2011

55


PSYCHOLOGIE genwart eines so großen Tieres zu akklimatisieren. Meist ist das erste Anfassen schon eine ordentliche Überwindung. Ist dies erfolgreich abgeschlossen, sollte man die erste Begegnung auch positiv damit abschließen – getreu dem Motto: “Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“. Da auf einem Hof immer mal wieder Reparaturen anfallen, werden sich sicher noch mehr Gelegenheiten ergeben, um den Kontakt zum Pferd auszubauen. VARIANTE 2 - KONFRONTATION Einfach dem Pferde nicht vollkommen abgeneigten Mann einpacken und ab in den Stall fahren. Guter Vorwand: Bilder machen oder Video drehen. Oft ergibt sich dann schon der erste Kontakt zum Pferd von ganz alleine. Hat man einen hilfsbereiten Mann, kann man ihn ermutigen ruhig einmal zum Bollensammler zu greifen oder den Besen zu schwingen, während dessen man eine andere Arbeit in der Nähe verrichtet. Hat der Partner keine Angst vor dem Pferd, so ist sicher auch ein gemeinsames Putzen und Satteln möglich, gegebenenfalls sogar auch ein paar Runden geführtes Trockenreiten im Schritt. Aber auch hier sollte man seinen Mann nicht drängen, da sich das Vertrauen zum Pferd erst langsam aufbauen sollte und nie erzwungen werden kann. VARIANTE 3 - FEST GEPLANTES DATE Ist der Mann von sich aus bereit, den ersten Kontakt zum Pferd herzustellen und zeigt großes Interesse am Pferd kann man auch direkt

einen Schritt weiter gehen und z. B. einen kleinen gemeinsamen Spaziergang zu dritt mit oder ohne Sattel im Gepäck planen. Vorheriges gemeinsames Putzen mit kleinen Erklärungen zum Umgang mit dem Pferd stärkt die Vertrauensbasis. Aber Vorsicht: Man sollte nicht zu sehr in die Belehrungs- und Besserwisserschiene verfallen. Denn auch wir Frauen würden es nicht begrüßen, wenn uns vor der ersten Autofahrt mit dem neuen PKW Gaspedal und Bremse „en detail“ neu erklärt werden würden. Für den Anfang sollten die wichtigsten Basics genügen, um einen sicheren Einstieg ins Thema Pferdeumgang zu liefern. Möchte der Mann von sich aus mehr als nur einmal rauf aufs Pferd, ist es nicht verkehrt eine Reitstunde bei einem Reitlehrer seines Vertrauens zu buchen. Oft ist es schwierig seinem Partner selbst Reitstunden zu geben, häufig kommt es zum Streit. Da dies keine wirklich gute Basis für ein eventuell gemeinsam aufkeimendes Hobby ist, sollte man sich nicht scheuen, den „Profi“ mit ins Boot zu nehmen, um Streitigkeiten von vorneherein zu vermeiden. Oft ist es für einen Mann auch einfacher von einem männlichen Trainer Ratschläge anzunehmen, da man(n) sich unter Gleichgeschlechtlichen Reitern häufig wohler fühlt. VARIANTE 4 - „SELF-MADEMAN“ Oft interessieren sich Männer rein über das Zuschauen für das Reiten. Und so kommt es manchmal anders als man denkt. So bringt ein Vater seine Tochter 12-mal

zur Reitstunde und beim 13. Mal entschließt er sich, selbst einmal eine Probestunde zu buchen. Viele Männer kommen also auch ohne reitende Partnerin zum Reitsport. Haben sie das Reiten für sich entdeckt, so probieren sie auch gerne neues aus: Einige besuchen regelmäßig Wochenendkurse, buchen Rinderarbeitskurse, reiten plötzlich das Turnierpferd der Freundin in den unteren Klassen, tauschen die Kandare gegen den Halsring oder planieren jenseits der Norm mit ihrem Noriker auf einer kurzfristig umgebauten Europalette mit darunter geschraubten Skiern den Reitplatz. So kommt bei einigen auch im Reitsport das Kind im Manne wieder durch. DAS RICHTIGE UMFELD MACHTS Egal ob Gangpferdereiten, Springen, Dressur, Western, Distanz oder Wanderritt: in der richtigen Stallgemeinschaft fühlen sich Männer auch in einer „Frauendomäne“ wohl. In einer lockeren und entspannten Atmosphäre, jenseits von Zickenkrieg, Lästereien und Verhätschel-Orgien finden auch Männer einen passenden Stall – je nachdem welche Reitweise angestrebt wird ist dies sicher einfacher oder schwerer. Um die Suche zu vereinfachen ist in erster Linie der Einsatz der Stallbetreiber gefragt, die sich einen neuen Kundenstamm aufbauen wollen und ein männerfreundliches Umfeld schaffen. Bereits umgedacht hat die Reitsportindustrie und reagierte in den letzten Jahren mit neuer Mode auf die reitende Männerfraktion. Cassandra Mrotzeck

www.kraemer-pferdesport.de

56

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011


INTERNES

GAWA-Mitgliedschaft - warum? Als GAWA-Mitglied profitierst du von einer Vielzahl an unterschiedlichsten Angeboten. Jeder Reiter, egal ob Freizeit oder Turnier, findet bei uns für seinen Bedarf das Richtige. Die GAWA bietet ihren Mitgliedern Angebote in folgenden Bereichen:

AUSSERDEM ► umfangreiche Unterstützung bei der Verwirklichung von Veranstaltungen für westerngerittene arabische Pferde ► Zusammenarbeit mit den Zuchtverbänden für das arabische Pferd und die Rassegruppen

AUS- & WEITERBILDUNG ► GAWA-Symposium mit einmaligen Trainingsmöglichkeiten in kleinen Gruppen in Kreuth auf dem Gut Matheshof, Rieden ► Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, die speziell für das arabische Pferd geeignet sind, in Form von Seminaren und Kursen, sowohl für Freizeit- als auch Turnierreiter ► Nachlässe bei Kursen ► Trainernetzwerk im gesamten Bundesgebiet - Unterstützung bei der Kontaktherstellung zu Trainern, die mit Arabern arbeiten und diese ausbilden ► regionaler Kontakt ► aktive Jugendarbeit

Werde auch du aktiv, vernetze dich mit Gleichgesinnten und werde Mitglied in der GAWA! BEITRÄGE Der Jahresbeitrag beträgt: ► Erwachsene 35 € ► Jugendliche 20 € ► Familien (zwei Erwachsene, zwei Kinder) bezahlen 50 €

Für weitere Fragen rund um die GAWA steht unsere Geschäftstelle gerne zur Verfügung!

GAWA-Geschäftsstelle Martina Hayn Münchstr. 3 63808 Haibach Telefon: 06021 - 580620 Fax: 06021 - 5838143 Mobil: 0179 - 4558634 ► eMail: info@gawa-online.de ► Homepage: www.gawa-online.de

REGELMÄSSIGE MITGLIEDERINFORMATION ► Veröffentlichung aller spezifischen Ausbildungs- und Turnierangebote ► Pferde-Börse für westerngerittene arabische Pferde ► Wissenswertes & Informatives rund ums Westernreiten mit arabischen Pferden ► Mitgliederaustausch über das GAWA-Forum ► kostenlose Jahresabschlusszeitung ► regelmäßige Stammtische (abhängig vom Bundesland) TURNIERE ► Ausschreibung von AraberKlassen im Rahmen von lokalen Turnieren ► GAWA-Cup-Wertung ► Sponsoring von Araberturnieren und -klassen ► Unterstützung von Turnierneulingen bei Fragen zu Regeln etc.

Jahresabschlusszeitung GAWA 2011

57


VZAP

Leistungspotenzial mit arabischem Flair.

Als einer der weltweit größten Araberzuchtverbände betreut der VZAP alle arabischen Rassen, die vor allem eines gemeinsam haben:

Arabisches Vollblut

Der Vollblutaraber ist eine der ältesten und schönsten Pferderassen der Welt. Sein Charakter macht ihn zum idealen Partner für Sport und Freizeit.

Shagya-Araber Ob vor dem Wagen oder unter dem Sattel, der Shagya-Araber ist ein arabisches Sportpferd, das seit über 200 Jahren in Reinzucht gezogen wird.

Anglo-Araber

Arabisch Partbred

Im Anglo-Araber sind die Stärken des Englischen und Arabischen Vollblutes vereint. Er ist ein Sportpferd mit großem Leistungspotential.

Das Partbred ist die Kombination von arabischen Pferden mit anderen Reitpferderassen. Ziel dieser Zuchtidee ist ein deutlich arabisiertes Reitpferd mit sportlichem Anspruch. Gleich in welcher Disziplin.

Fotos: Archiv VZAP

rde. bischer Pfe ra a tz a s in . E Zuchtbezirk g und zum n n u le lt a a n H io t, g h Ihrem re zur Zuc llen Fragen te Ansprechpartner in a in ie S n ompeten Wir berate wir Ihnen k n e n n e n Gern

VZAP – Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes e.V. Bissendorfer Straße 9 · D-30625 Hannover · Deutschland · Tel.: +49 (0)511 388118-0 Fax.: +49 (0)511 388118-18 · www.vzap.org · E-Mail: info@vzap.org


SPORT wenn Bo sich mal wieder nicht aufhalftern lassen will und versucht es dann eine halbe Stunde später mit einem Achselzucken noch mal. „Ich kann dem Pferd halt einfach nicht böse sein“, sagt er.

Katrin mit dem 3-jhrigen Bo in der Grundausbildung (Bild: K. Hoffmann) unter und kämpft so lange, bis er der Chef ist. Fehlt die regelmäßige Arbeit, so sucht er sich selber eine Beschäftigung und bringt täglich neue Schrammen und Kratzer nach Hause. Stallmeister Norbert Rumpf nimmt es mittlerweile gelassen auf,

ICH MAG BESONDERS... „Bo hat Charakter und fordert mich immer wieder von neuem. Er hat eine grosse mentale Stärke und gerade in der Galopparbeit bin ich immer wieder fasziniert von seiner Eleganz und seiner Athletik. Ich glaube, dieses Pferd könnte mit seinen Hufen stricken, wenn er nur wollte. Trotz seiner Stärke ist Bo ein grundehrliches Pferd, im Umgang ein wahrer Schatz und sehr menschenbezogen.“ MICH STÖRT MANCHMAL... „Mein Pferd und ich sind 2 echte Dickschädel und ohne meine Hartnäckigkeit wären wir nicht so erfolgreich. Ich kann mit Bo auf wunderbare Bummelausritte reiten, aber

"Bochen" im Alter von 7 Jahren (Bild: A. Gall) wenn es um die Arbeit geht, darf ich nicht das kleinste Zugeständnis machen. Die Konsequenz macht nicht immer Spass und ist auch häufig anstrengend.“ Katrin Hoffmann

GAWA - Shop Kapuzen - Jacke für Damen

GAWA - Cap

8,- Euro

20,- Euro Polo - Shirts für Sie und Ihn

15,- Euro

GAWA - Softshell - Jacke für Sie und Ihn

35,- Euro GAWA - Tanktop

10,- Euro

zu Bestellen unter

www.gawa-online.de → Services → Shop

außerdem im Shop: Girly - Shirt 12,- Euro Kapuzen - Jacke für Männer 25,- Euro GAWA - T - Shirt für Männer 12,- Euro GAWA - Top 10,- Euro GAWA - Aufkleber für Anhänger / Heckscheibe dunkelblau od. grau, 30 cm 12,50 Euro GAWA - Aufkleber klein, 9,5 cm 1,50 Euro

Jahresabschlusszeitung Jahresabschlusszeitung GAWA GAWA 2009 2011

13 59



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.