Gegenpol September 2011

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Vorspiel IMPRESSUM GESCHÄFTSFÜHRUNG UND ANZEIGENLEITUNG: Janko Mikolajczyk T: 0351/ 418 99 192 E: anzeigen@gegenpol.net CHEFREDAKTEUR UND V.I.S.D.P.: Martin Bach T: 0351/ 418 99 192 E: redaktion@gegenpol.net

HERAUSGEBER: Rainbow Media GmbH Rudolf-Leonhard-Str. 23, 01097 Dresden T: 0351 / 418 99 190 E: office@rainbow-media.de REDAKTEURE: Martin Bach, Ginnifer Hartz, Margot Schlönzke, Adolar Teufel, Enrico Thomas LAYOUT: Katte e. V. (Henriette Winter), Ron Schulz

VERTRIEB: Culturtraeger GmbH, Primeline.Sachsen, Eigenvertrieb DRUCK: YesPrint, Köln FOTOS: Cover: wtamas/istockphoto.com Vorspiel: Boris Ljugov, Allan Christian Hansen Stadtseite 1: Martin Bach Ausgefragt: Thomas Niemann Stadtseite 2: Rolf Handke/pixelio.de, Enrico Thomas, miss-chantal.de Stadtseite 3: Ralf König Partyscanner: Le Théographe, Karl Mäurer, Olaf Jäger, Patrick Schölzel/Queer Cottbus, Gaypeople Events, Rainer Schadow Nachspiel: Robert Babiak jun./pixelio.de, Agentin G

Folge 7: SCHMUTZIGE GESCHÄFTE Ja, meine Lieben, letzten Sonntag saß ich entspannt bei einem Glas frisch gepresstem Orangensaft auf meiner Dachterrasse, als plötzlich das laute Brummen eines landenden Helikopters die morgendliche Ruhe und die flach einfallenden Sonnenstrahlen durchbrach. Meine beste Freundin KoRa, die sich einmal mehr selbst zum Frühstück eingeladen hatte, zuckte aufgebracht zusammen, schüttete ihren Milchkaffee in die Buchsbaum-Hecke und versteckte sich panisch hinter der Dalí-Skulptur, für die ich noch keinen besseren Platz gefunden hatte. Allerdings ragten Hüften, Schultern, Taille und ihre ehemals schlanken Oberschenkel rechts und links noch ausgiebig hervor. Echte Tarnung sieht anders aus. KoRa ist ein wenig schreckhaft: In den 1980er Jahren war sie im Untergrund für die Schlagerbranche tätig und fürchtet seither bei jedem ungewohnten Geräusch gleich Racheakte der Pop-Industrie oder eine Entführung durch das Sondereinsatzkommando von MTV. Und seit dem rätselhaften Ableben ihrer Kollegen Rex Gildo, Alexandra und Renate Kern fürchtet sie das Schlimmste für ihre Zukunft. KoRa war immerhin eine der letzten Geheimnisträgerinnen des guten Geschmacks in der Musik. Das Geheimnis hat sie selbst mir nie anvertraut. Sie hat auch nie über ihre Tätigkeit gesprochen, aber wenn sie durchgeschwitzt und mit blutverschmierten Händen bei mir Unterschlupf suchte, dann habe ich ihr keine Fragen gestellt, wenn am Folgetag

Inhalt: S. 03 Vorspiel

beim gemeinsamen Frühstück im Wintergarten unter den liebevoll gezüchteten Orangenbäumen im Radio die Nachricht erschallte, dass schon wieder ein Pop-Sänger tot aufgefunden wurde. Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Situation erlebt habe. KoRa und ich sahen uns dann nur an und schlürften schweigend an unseren Milchkaffees. Aber sie war in letzter Zeit aufrichtig bemüht, fast schon stetig zu beteuern, dass Amy W. und Michael J. nicht auf ihrer Liste gestanden hätten. Ich verteufle ihre Tätigkeit nicht. Wir müssen alle von etwas leben. Wie auch immer, im Hubschrauber saß lediglich Barack Obama, der bei mir für die USA einen zinsgünstigen Kredit haben wollte. Den hat er dann auch von mir bekommen! Allerdings nur unter der Auflage, dass er diesen miesen Schauspieler und Sektenhandlanger Tom Cruise beseitigen lässt ... Eure Margot Schlönzke

DER GESTIEFELTE KATER von Allan Christian Hansen

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Gemäß § 8 des Sächsischen Pressegesetzes geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse wie folgt an: S. 09 Partyscanner Rainbow Media GmbH Rudolf-Leonhard-Straße 23 01097 Dresden Sitz und Registergericht Dresden, Geschäftsführender Gesellschafter: Janko Mikolajczyk

GEGENPOL erscheint monatlich in Mitteldeutschland und Berlin-Brandenburg. Nachdruck, Vervielfältigung, Speicherung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Verlages oder der Redaktion wieder. Fotomodelle sind nicht zwangsläufig mit im Beitrag genannten Personen identisch. Die Abbildung oder Erwähnung von Personen ist kein Hinweis auf deren sexuelle Orientierung. Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Veranstaltungstermine und Adressen werden kostenlos und ohne Gewähr veröffentlicht. Für den Inhalt von Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.

S. 10 Cityguide

S. 12 Eventguide

S. 14 Nachspiel

Es gilt Anzeigenpreisliste 01 vom 01.01.2011. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Sitz des Verlegers.

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Stadtseite 1 CHEMIKER FÜR SEX BEZAHLT?

WOLLE ROSE KAUF‘N?

WANDERFAHNE

[Berlin] Ein HIV-positiver Chemielaborant ist von seinem Arbeitgeber während der Probezeit gekündigt worden, so die Deutsche AIDSHilfe e. V. (DAH). Aufgrund seiner Infektion, die im Rahmen einer betriebsärztlichen Untersuchung festgestellt wurde. Soweit, so schlecht. Doch während die Firma die Kündigung mit dem Schutz ihrer Kunden vor Ansteckung begründete, legte das Arbeitsgericht Berlin noch einen drauf und lehnte die Klage des 24-jährigen Sebastian F. ab, weil es der Theorie zustimmte. Dabei stand der Geschädigte der DAH zufolge unter dem Schutz des Allgemeinen Gesetzes zur Gleichbehandlung (AGG), das eine Kündigung aufgrund von Behinderungen verbietet. Die Versorgungsämter stufen HIV als zehnprozentige Behinderung ein, selbst wenn noch gar keine klinischen Symptome vorliegen. Und die Pharma-Firma hat ihn sicher nicht dafür beschäftigt, den ganzen Tag seine Kollegen und Kunden ohne Kondom zu reiten. Es bestand also keine Ansteckungsgefahr, so Silke Eggers, Referentin für soziale Sicherung und Versorgung der Deutschen AIDS-Hilfe e. V. WWW.AIDSHILFE.DE •mb

[Berlin] Nina Queer ist nicht nur als DJane, Autorin („Dauerläufig“), Sängerin („Ficki Ficki Aua Aua“) und Radiomoderatorin (Energy Berlin) bekannt, sondern hat mit ihrer Friedrichshainer Bar „Zum Schmutzigen Hobby“ und der Veranstaltungsreihe „Irrenhouse“ im „Geburtstagsklub“ auch zwei beliebte queere Szeneinstitutionen geschaffen. Zu Jahresbeginn kam außerdem die Party „Rose Kennedy“ in Kreuzberg hinzu, die nach dem gleichnamigen Cocktail benannt ist, der wiederum nach John F. Kennedys Mutter benannt wurde, die ihn gerne getrunken haben soll und damit 104 Jahre alt wurde. Der Slogan der Party lautete deshalb „Die Party, die dein Leben verlängert“. Doch der Veranstaltungsort stellte sich als kurzlebig heraus, denn das „My Name Is Barbarella“ machte im Juni zu. Nachdem dort den ganzen Sommer fleißig umgebaut wurde, ist es nun aber mit zwei großen Dancefloors, LED-Wänden, einer völlig neuen Raumaufteilung und einer Cruising-Area als das „FK Robinson“ auferstanden. Am 10.9. laden Nina Queer und Magic Magnus zur furiosen Comeback-Ausgabe der „Rose Kennedy“ ein. WWW.NINAQUEER.COM •mb

[Brandenburg, Szeczin] “Aktuell sieht es so aus, als ob jede Stadt die Regenbogenflagge hissen wird”, so Organisator Lars Bergmann von der Landeskoordinierungsstelle für Lesbischwule Belange. Seit 1998 tourt die „LesBiSchwule Tour“ des AndersARTiG e. V. jährlich durch das Land. Neben der Regenbogenfahnenhissung in mehreren Städten veranstaltet man zusammen mit Jugendeinrichtungen Aufklärungsveranstaltungen. Mehrmals verhinderten Kommunen die Hissung der Regenbogenflagge vor ihrem Rathaus. In Rheinsberg stand das Tour-Team 2010 gar vor verschlossener Tür trotz vorheriger Zusage des Bürgermeisters. Und 2009 wurde es mit dem zweiten Platz des Heinz-WestphalPreises ausgezeichnet. Diesmal werden entlang der deutschpolnischen Grenze die Städte Forst, Frankfurt, Guben, Eisenhüttenstadt und Wriezen besucht. Eröffnet wird die Tour am 3.9. in Potsdam und geht bis zum 11.9. Erstmals ist auch eine Station im polnischen Szeczin geplant. Lars Bergmann dazu: „Die polnischen kommunalen Partner sind viel aufgeschlossener als so manch deutscher Bürgermeister”. WWW.ANDERSARTIG.INFO •at

Lust Trifft WELLNESS [Berlin] Während in Leipzig gerade unbemerkt eine fünfte sächsische Gay-Sauna eröffnet hat, hat der neue Berliner Sauna-Hot-Spot schon Monate vor Eröffnung sämtliche Register gezogen, um im gesamten ostdeutschen Einzugsgebiet auf sich aufmerksam zu machen. Etwa zwei Jahre nach Schließung der „Steam-Sauna“ gibt es somit auch aus der Hauptstadt wieder brandheiße Neuigkeiten zu berichten. Der „Boiler“ öffnet am 3.9. seine Türen. Neben der „Treibhaus Sauna“ in Prenzlauer Berg, der „Gate Sauna“ am Brandenburger Tor und dem „Apollo Splash Club“ am Tiergarten ist auch der „Boiler“ am Mehringdamm als einzige Gay-Therme im Berliner Südosten szenetechnisch gut erreichbar. So sorgt das Team um Inhaber Tim Vogler im Hinterhof des BKA-Theaters, rechts neben dem „Curry 36“ und unweit des „SchwuZ“ künftig auf 1.500 m² für feuchtwarme Spannung und Entspannung. Mit Sauna, Wellness, Massage, Cruising, Gastro und Events bietet sie das volle Programm und sollte beim nächsten Berlinbesuch definitiv nicht auf der Agenda fehlen. WWW.BOILER-BERLIN.DE •mb

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KRONE JA, TUNTE NEIN [Potsdam] Über die Liveübertragung der Hochzeit von Georg Friedrich Prinz von Preussen und Sophie Prinzessin von Isenburg am 27.8. durch den RBB ist ein Streit entbrannt. Dabei bestreitet das Paar, Interesse an der Übertragung gehabt zu haben. Der RBB habe jedoch „darauf gedrungen“, ließ das Brautpaar über eine Potsdamer Tageszeitung wissen. Klaus Ness, Generalsekretär der Landes-SPD stört es, dass „andere Live-Berichterstattungen wie etwa vom Brandenburg-Tag, aber auch Karneval der Kulturen und CSD nicht mehr oder stark eingeschränkt stattfinden.“ Tatsächlich verzichtete der RBB 2011 auf die Übertragung aller CSDs in Berlin-Brandenburg, sendete nur Zusammenfassungen, meist nachts. Jirka Witschak, stellvertretender brandenburgischer SchwusosVorsitzender, erinnert an den öffentlichen Auftrag des Senders. 2010 forderten die Schwusos anlässlich der brandenburgischen CSDs ein queeres TV-Magazin, welches auch nichtheterosexuelles Leben außerhalb Berlins zeigt. „Der Adel ist auch eine Minderheit. Was dem Adel zugestanden wird, muss der RBB auch Schwulen und Lesben ermöglichen.“ •at

LIEBE AM BAUZAUN [Potsdam] Graffiti ist hetero. Sprayer sind Macker und homophob. Dass dieses Vorurteil jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, bewiesen Marik und Mücke beim brandenburgweiten Wettbewerb „208 Meter Toleranz“. Die Konzeptidee des 21-jährigen Marik Roeder aus Friesack war echt lebensnah: „Ich habe mir gedacht, es wäre vielleicht schön, zwei Jungs zu zeigen, jeweils einen in einer Ecke – einer verzweifelt, und weiß nicht was er tun soll, weil er schwul und überfordert ist – in der anderen Ecke einer, der ´ne Maske trägt. Symbolisch für das Versteckspiel, weil er ungeoutet ist. Beide erheben sich langsam und zerren ihr verzweifeltes Ich mit hoch, bis sie sich in der Mitte treffen und sich in die Arme fallen.“ Seit August prangt nun das Graffiti am Bauzaun des Potsdamer Landtages. Tausende fahren täglich vorbei. Martina Wilczynski, Vorsitzende des Bündnisses Faires Brandenburg wünscht sich mehr solcher Aktionen wie „208 Meter Toleranz“: „Brandenburg ist bunt, auch in seiner Vielfalt der Lebensentwürfe. Es ist gut, wenn man das auch im öffentlichen Raum sieht.“ •at


BEKENNTNISSE IM INTERVIEW: LATTEMIO

DIE TUNTEN SIND MÜDE Nach fast neun Jahren war am 15.7. Schluss mit lustig. Die schwule Kult-Radioshow Lattemio, die ihre Fans weltweit jeden Freitag über das Internet verfolgten, hat den Sendebetrieb unerwartet eingestellt. Die Begründung ist überraschend. Wir trafen Thomas Niemann und Matthias Weidner in Leipzig. •mb WAS WAR LATTEMIO? Lattemio war eine wöchentliche schwule Unterhaltungsshow im Radio, die über den offenen Kanal Funkwerk Erfurt und über das Internet ausgestrahlt wurde. Unser Ziel war, mit einem Mix aus Smalltalk, Nachrichten und Musik sowohl den Communitygeist zu stärken als auch Heterosexuellen unaufdringlich den schwulen Lifestyle zu vermitteln. Wir haben das immer als Aufklärung verstanden, nur eben ohne den sonst üblichen erhobenen Zeigefinger, sondern eher als kleinen CSD im Radio. WARUM DAS PLÖTZLICHE ENDE? Innerhalb der fast neun Jahre haben wir einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel beobachtet. Die Gesellschaft hat sich der Gay-Community geöffnet und die Community hat sich ebenfalls geöffnet. Also haben sich alle in der Mitte getroffen, die Kulturen haben sich vermischt und jetzt sind wir alle plötzlich nicht mehr schwul, sondern queer. Wir fanden deshalb, dass wir heute keine rein schwule Sendung mehr brauchen und basteln nun an einem umfassenderen queeren Konzept. WAS IST DENN DER UNTERSCHIED ZWISCHEN SCHWUL UND QUEER? Für uns ist queer das Lebensgefühl des 21. Jahrhunderts. Es steht für Freiheit und Toleranz und umfasst Schwule, Lesben und Transgender genauso wie Heterosexuelle, die dieses ganze verkrustete Schubladendenken ablehnen und da einfach raus wollen. Und genauso wollen sich Schwule auch keinen Stempel mehr aufdrücken lassen und in Reservaten versauern. Der Community-Begriff hat sich stark erweitert und wir stehen als Schwule endlich in der Mitte der Gesellschaft. Ziel erreicht! WWW.LATTEMIO.DE

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Rainbowguide Stadtseite 2 val“) bestritten wurden. Vom 3.6. bis 17.7.2011 ging das Queerfilmfestival Paranoid:Paradise nun in die zweite Runde, es gab Filme, Partys, ein Symposium und Camping drinnen und draussen. WWW.PARANOIDPARADISE.DE •mb + supergiro.de

homoheiler-bibliothek?

TABLEDANCE IM KAROHEMD

[Dresden] Wer den Online-Katalog der Städtischen Bibliotheken Dresden zum Suchbegriff „Homosexualität“ durchblättert, stolpert über einen Titel namens „Homosexualität muss kein Schicksal sein“ von Joseph Nicolosi. Der Autor ist Psychologe und als führendes Mitglied der amerikanischen „Ex-Gay-Bewegung“ Verfechter der umstrittenen „Reparativen Therapie“, mit der Homosexualität überwunden werden soll. Man kann den Städtischen Bibliotheken Dresden zwar nicht den Vorwurf der Homophobie machen, denn der Bestand an Translesbischwulen Medien ist ansonsten erfreulich hoch. Dennoch muss man die Bibliotheksleitung ausdrücklich dazu auffordern, dieses Buch unverzüglich aus ihrem Bestand zu entfernen, denn nicht umsonst lehnen psychiatrische und psychologische Fachgesellschaften weltweit derartige gesundheits- und lebensgefährdende Behandlungsversuche ab, zumal sie im Widerspruch zum heute etablierten Verständnis von Homosexualität als angeborener, unveränderbarer Veranlagung stehen. WWW. BIBO-DRESDEN.DE •mb

[Leipzig] Wenn Mutti nicht zuhause ist, tanzen Bären auf den Tischen. Und mit traditionell geringem „Frauen“-Anteil feierte Leipzig deshalb am 9.7. das zweijährige Bestehen der Bærenstolz-Party mit einer zünftigen Straßenparty. Was gibt es für Bären besseres, als einen sommerlichen CSD-Tag mit einem bärigen Straßenfest bei Freibier und Würsten vom Grill ausklingen zu lassen? Nichts! Das haben sich auch die Macher der Leipziger Bærenstolz-Party gedacht und kurzerhand einen Teil der Party zum zweijährigen Bestehen auf die Straße verlegt. Für Castro-Feeling in Leipzigs Zentrum-West sorgte eine bunte Schar von Bartmännern und Bartfreunden, freien Schwestern der Perpetuellen Indulgenz aus Berlin und eine Gruppe von schwulen Polizisten, die sich in Leipzig zu ihrem Bundesseminar getroffen haben und hier vermutlich niemanden wegen Beamtenbeleidigung belangt haben, der die Aufforderung zum blasen wörtlich genommen hat. Bei der mittlerweile bekannt entspannten Atmosphäre im und vor dem „Stoned“ wurde bis in die Morgendämmerung hinein die Sau rausgelassen. WWW.BAERENSTOLZ.DE •mb

DER QUEERE BASTARD [Leipzig] Nach dem ersten queeren Filmfestival „A Million Different Loves?“ 2006 in Lodz und Leipzig erblickte 2008 sein Geschwisterchen das Licht der Welt. Denn manchmal sind romantische Zweierbeziehungen doch zu etwas nütze: das „a million different loves!? - queer festival“ und das „Referat für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik“ (StuRa Uni Leipzig) sind eine Liaison eingegangen, haben in den Paradiesapfel gebissen und ein Kind gezeugt. Sieben Sommernächte lang tummelte sich der queere Bastard PARANOID:PARADISE gemeinsam mit seinen Artgenossen unter freiem Sternenhimmel, schaute Filme, besetzte Orte, die mal ein wenig queere Aufmerksamkeit nötig hatten. Das Programm war divers, neben Dokus und Spielfilmen gab es Kurzfilmabende, die von ExpertInnen-Crews aus Hamburg („bildwechsel e. V.“) und Berlin („Entzaubert – radical non-commercial D.I.Y. queer film festi-

[Leipzig] Leipzig hat wohl den politischsten CSD der Neuen Bundesländer. Im Nikolaikirchhof wurde einst Geschichte geschrieben. Hier begann der Protest gegen die Unterdrückung durch das Stasi-Regime. Tausende Menschen gingen auf die Straße um ein Zeichen zu setzen. Auch heute wurde Geschichte geschrieben, so Peter Thürer von der AIDS-Hilfe Leipzig e. V. und ist stolz darauf. Die Vereine der Stadt luden zum Straßenfest und zogen friedlich durch die Straßen. Leider blieb es nicht so friedlich. Als die Schirmherren Tanja WaltherAhrens (Ex-Bundesligaspielerin), Dr. David Berger (Autor) und Wolfgang Tiefensee (Ex-Oberbürgermeister und Mitglied des Bundestages) das Straßenfest eröffneten, kam es zum Zwischenfall. Zwei vermeintlich christlich-fundamentalistische Homogegner störten das Fest mit Plakaten, Zwischenrufen und Beleidigungen. Verärgert ging ein Passant des Straßenfestes dazwischen, kurz kam es zur Rangelei. Die Polizei beendete den Zwischenfall, die Störenfriede mussten den Platz verlassen. Die Stimmung in Leipzig ließ sich jedoch nicht trüben. •et

AM BUSEN DER KULTUR TOTGESAGTE FEIERN LÄNGER [Dresden] Man zitterte im Vorfeld nicht nur vor Kälte. Denn die Finanzierung des CSD Dresden war in Gefahr. Ebenso befürchtete man, dass sich nicht genug Organisatoren zusammen finden. Doch mit Stolz kann man hinterher sagen: „gut gemacht“. Trotz niedriger Temperaturen und nasser Straßen feierte die Szene sich selbst, tanzte zu Schlager und Pop und erfüllte so manches Klischee. Männer in Frauenkleidern, Lesben in Holzfällerhemden und Opis im Lederkombis, die ihren Sklaven traten. Die bunt geschmückten Wagen der Aidshilfe Dresden, des „Boys“ oder des „Bunker“ zogen an den verdutzen Touristen vorbei von der Neuin die Altstadt. Sport war der Schwerpunkt in diesem Jahr und es ist an der Zeit, Farbe zu bekennen. Dies gilt nicht nur im Sport, auch in der Politik, wo sich viele Schwule und Lesben hinter ihren Ämtern verstecken. Mut und Vorbildfunktion – Fehlanzeige. Es gibt viele Baustellen in Sachsen. Knappe Gelder bei den Aidshilfen und in den Vereinen. Dennoch sollte der Wille ans weitermachen da sein. So dass wir auch im nächsten Jahr wieder feiern dürfen. •et

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Erst Liebe, dann Hiebe

[Radebeul] Nachdem Travestie-Star Miss Chantal dem Carte Blanche den Rücken gekehrt hat, präsentiert er zwei neue Shows und baut sich nun sein eigenes Stammhaus auf: „Miss Chantal´s Theater Lounge“. Gemeinsam mit „Weinkeller anno 1845“-Betreiberin Katrin Heil macht er seit Wochen Einrichtungshäuser und Baumärkte unsicher. Das Theater soll komplett in Weiß-Lila und die Bühne in Weiß-Silber erstrahlen, den Lieblingsfarben der Diva. Am 8.9. heißt es „Abgeschminkt“ und am 20.10. geht es weiter mit der Premiere von „Single Ladies“ im Studiotheater des Dresdner Kulturpalastes. Für beide Veranstaltungen gibt es noch Restkarten. Die Gäste erwartet ein unterhaltsamer Abend voll prickelnder Damenimitation, Musik und Comedy. Denn wenn die blonde Schönheit die Bühne betritt, bezaubert Sie mit großer Bühnenpräsenz, sprühendem Wortwitz und Live-Gesang. Abgerundet werden beide Showerlebnisse durch die Tänzerinnen vom „Duo Wandelbar“, die mit Können, Temperament, Sexappeal und rauschenden Kostümen das Publikum in den Bann ziehen. •mb WWW.MISSCHANTALSTHEATERLOUNGE.DE


Rainbowguide

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Stadtseite 3 LETZTER ROSA WINKEL TOT

SCHWULER IM BLUTRAUSCH

MARSCH DER MENSCHEN

[Meuselwitz] Wie der LSVD mitteilt, ist Rudolf Brazda am 3.8. im Alter von 98 Jahren verstorben. Der aus dem thüringischen Meuselwitz stammende gelernte Dachdecker galt als der letzte noch lebende Homosexuelle, der im Dritten Reich als Rosa-Winkel-Häftling in einem Konzentrationlager gefangengehalten wurde. Über sein Leben erschien im Frühjahr die Biografie „Das Glück kam immer zu mir“ (Campus Verlag), die unter anderem sein anfangs überraschend offenes Sexualleben bis in die 1930er Jahre hinein reflektiert, aber auch die mehrfachen Verhaftungen in seiner Heimat und in der Tschechoslowakei. Von 1942 bis zu dessen Befreiung kam er in das KZ Buchenwald bei Weimar. Nach dem Krieg ging Brazda nach Süddeutschland und emigrierte mit seinem Freund nach Frankreich. Zahlreiche Auftritte seit 2008, seitdem er sich der Öffentlichkeit als letzter überlebender Rosa-Winkel-Häftling vorstellte, machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Vor wenigen Monate verlieh ihm der französische Präsident Nicolas Sarkozy die höchste Auszeichnung des Landes, den Orden der Ehrenlegion. •mb

[Schleusingen] In der thüringischen Kleinstadt geht es sonst eher beschaulich zu. Nicht aber am Abend des 25. Juli. Zwischen den beiden Männern kam es zum Streit, der schließlich eskalierte und in einem tödlichen Beziehungsdrama endete. Vor Hass und Wut stach der 22-jährige Täter mit einem Küchenmesser mehrmals auf seinen 40-jährigen Lebensgefährten ein. Blutüberströmt ging sein Lebenspartner zu Boden und krümmte sich vor Schmerz. Erst hier begriff der junge Täter, was geschehen war und alarmierte selbst den Notarzt, so die Polizei. Das Opfer starb jedoch an seinen schweren Verletzungen noch in der gemeinsamen Wohnung. Gegen den jungen Täter wurde sofort Haftbefehl erlassen und er ist seitdem in einer psychiatrischen Klinik. Sein Zustand wird nach wie vor als labil bezeichnet. Die Polizei ermittelt nun wegen Totschlags. Den Grund für den Streit konnte die Polizei noch nicht ermitteln. Fakt ist, dass es auch in homosexuellen Beziehungen immer wieder zu gefährlichen Übergriffen kommt. Häusliche Gewalt wird oft unterschätzt und meist nicht zur Anzeige gebracht. •et

[Weimar] Die Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare ist noch immer nicht in Aussicht. Mangelnde Anerkennung von der Kirche, Diskriminierung bei der Blutspende und ein benachteiligendes Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare bieten noch viel Handlungsbedarf. Deshalb lautete das Motto zum diesjährigen CSD in Weimar schlicht „Mensch sein“. Die Demonstrationsstrecke wurde zwar nur von ein paar hundert Teilnehmern begleitet. Doch es ist die Symbolkraft, die von Weimar ausgeht, nicht das Übermaß an Teilnehmern. Denn Weimar hat eine dunkle Vergangenheit. Im KZ Buchenwald wurden Homosexuelle gepeinigt und vergast. Eine Kranzniederlegung gedachte dieser Opfer und mahnte die Gesellschaft zu Vernunft und Toleranz. Der CSD in Weimar wurde der Mischung zwischen politischen Forderungen, Mahnung und ausgelassenem Straßenfest gerecht. Das Medienecho war groß und so kann man allen Beteiligten nur gratulieren. Nur eine große Frage bleibt. Wieso trauen sich nicht mehr Thüringer Lesben und Schwule auf die Straßen um zu zeigen, dass sie Teil dieser Gesellschaft sind? •et

CSDs

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DEM PAPST UNTER DEN ROCK SCHAUEN [Berlin/Erfurt/Dresden] Schräge Typen und Partystimmung. Nein, diesmal war es nicht der CSD, der zu Toleranz und Nächstenliebe aufrief. Dresdens Straßen waren bunt und laut zum Evangelischen Kirchentag. Doch wie tolerant ist die Kirche wirklich? Es regt sich Widerstand. Spätestens, seitdem bekannt ist, dass der Papst im Herbst Deutschland heimsuchen wird. Eine Resolution im Internet sammelt Unterschriften gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Heiligen Vaters. Auch im Kampf gegen HIV fordert man mehr Aufklärung im Sinne der Selbstbestimmung. Zum Papstbesuch am 22.9. wird es in Berlin eine Demonstration geben. Das verantwortliche Netzwerk „Der Papst kommt“ wird von fünfzig Organisationen und zahlreichen Privatpersonen getragen, darunter auch der LSVD Berlin-Brandenburg. Auch in Erfurt plant man eine Kundgebung. Jedoch ist eine Genehmigung der Protestveranstaltung am 24.9. aufgrund des begrenzten Platzangebotes in der Domstadt ungewiss. Dennoch kann man schon jetzt ein Zeichen setzen. Mehr Infos unter WWW.DERPAPSTKOMMT.DE •et

FOLSOM EUROPE Zum achten Mal steigt am 10.9. Europas größtes Leder- und Fetischevent, „Folsom Europe“ in Berlin, der deutsche Ableger des „Folsom Street Fair“ in San Francisco. Die Veranstalter rechnen mit 25.000 Besuchern aus aller Welt. Im Bereich Fuggerstraße/Welserstraße, Nähe Nollendorfplatz, präsentieren sich sowohl Fetischfreunde als auch Vereine, Unternehmen und Bars. Für die musikalische Umrahmung sorgen angesagte DJs der europäischen Clubszene, die ohne Gage mitwirken und mit den Partys „PiG“ und „Perverts“ kommt auch jeder Partytourist auf seine Kosten. WWW.FOLSOM-EUROPE.INFO

CSD HALLE

CSD COTTBUS

Am 10.9. heißt es auf dem Marktplatz Eintauchen in ein Meer aus Regenbogenfahnen und Informationsmaterial. Von 11 bis 18 Uhr treten auf der Bühne eine Big Band, ein Seiltänzer und die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz auf, ergänzt durch eine politische Talk-Runde zum Thema „10 Jahre Eingetragene Lebenspartnerschaft – Reif für die Ehe!?“ und einer Präsentation der Kampagne „Ich weiß was ich tu“ der Deutschen AIDSHilfe und umrahmt von zahlreichen Vereins- und Imbissständen. Die Abschlussparty steigt mit der „Gaynight“ in der „Bel Etage“.

Mit der Hissung der Regenbogenfahne am Rathaus, einer kleinen Demonstration durch die Innenstadt und einem abendfüllenden Programm mit Musik und Tanz bildet in diesem Jahr erstmals Cottbus den Abschluss der ostdeutschen CSD-Saison. Nach zwei erfolgreich organisierten CSDs in den vergangenen Jahren setzt die AIDS-Hilfe Lausitz auch in diesem Jahr mit der Unterstützung zahlreicher Partner in der Stadt ein starkes Zeichen für die Forderung nach Gleichberechtigung und Akzeptanz. Die Abschlussparty steigt im frisch umgebauten Gladhouse.

Dr. Klaus Lederer

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Partyscanner

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Rainbowguide Cityguide

BERLIN-PRENZLBERG

HALLE

Cocks-Berlin

Zu Marleen

Greifenhag. Str. 33

Raffineriestr. 11

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Darkroom 02

Rodenbergstr. 23 Wichertstr. 10

Schoppenstube

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Ph-Müller-Str. 57

Sweatbeats @ Upperclub-

Carolastr. 8 03. Candy Night @ Kraftwerk-

Gr. Nikolaistr. 10

Schönh. Allee 44 Stahlrohr 2.0

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P-Robeson-Str. 50 Blackstyle 10439, Seelower Str. 5

Weichspüler @ SB-Waschs.

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Zinksgartenstr. 14 F.-Bach-Platz 5

Schliemannstr. 38

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Sonntags-Club

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Reinecker Str. 64

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07. Queerschläger e. V. PF 77 3

AIDS-Hilfe Halle e. V.

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Zwickauer Str. 295

Queer Dance @ Turm

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Greifenhag. Str. 28

Str. d. Nationen 36

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Schönh. Allee 131

Gr. Nikolaistr. 9-11 Ph.-Müller-Str. 78

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Hartmannstr. 7

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Greifbar

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PF 01 76 09. AIDS-Hilfe Chemnitz e. V.

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BERLIN-SCHÖNEBERG

DRESDEN

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Boys

X-Club

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CDL-Club

Kaylie‘s

Stargayte/Cocks

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GUIDE

LEIPZIG

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Hohenstaufenstr. 58

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SlingKing

Eisenacher Str. 115

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HarDie‘s Kneipe

Comeback

Ansbacher Str. 29

Hechtstr. 23

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Kupfergasse 1

Heile Welt

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Jordanstr. 2

Reichsstr. 16

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Augustusplatz 1

KissKissBangBang @ 21

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Courbiérestr. 13

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Katharinenstr. 11-13

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Motzstr. 25

Förstereistr. 10

Mann-O-Meter

Man‘s Paradise

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Bülowstr. 106

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Tom‘s Bar/Hafen/Jaxx

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Motzstr. 19

Windows

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Martin-Luther-Str. 22

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Butcherei Lindinger

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Nachspiel

TOPF UND DECKEL – Die GEGENPOL-Sex-Rubrik von ICH WEISS WAS ICH TU Fangen wir mit der Begriffsklärung an: Das Wort Fetisch fand seinen Weg in die deutsche Sprache über das Lateinische facticius („nachgemacht“ oder „unecht“) und über das Französische fétiche, das wiederum dem Portugiesischen feitiço entlehnt ist, wo es „Zauber“ oder „Zaubermittel“ bedeutet. Und ein Fetisch kann ja wirklich etwas Zauberhaftes sein. Für Sigmund Freud gehörten Fetischisten noch zu den „Perversen“. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert, denn Fetische sind gerade in der Sexualität zwischen Männern Rainbowguide 2011 etwas vollkommen Alltägliches geworden. Es gibt Fetisch-Partys, Fetisch-Datingsites und bei Gayromeo kann man aus zwei Dutzend Fetischen auswählen, ohne sich dabei auf einen beschränken zu müssen, um das was einen wirklich anturnt zu beschreiben. Das ist zwar ziemlich modern, aber auch nicht ganz neu. Schon die Hanky-Codes der 1970er erklärten ohne Worte über links/rechts und einen Farbcode, nicht nur wie man es gerne hatte, sondern auch, welche Gegenstände dabei vielleicht zum Einsatz kommen konnten. Die meisten Männer unter 30, die Sex mit Männern haben, kommen heute allerdings nicht mehr unbedingt auf die Idee,

dass ihre Vorliebe für Jeans, Leder, Sportbekleidung, Rollenspiele, bestimmte Unterwäschemarken, Brillen, Bärte oder andere Dinge, etwas mit Fetisch zu tun haben könnten. Aber genauso ist es. Dass sich Fetische bei MSM so durchgesetzt haben, hat erstens etwas damit zu tun, dass es für Sex unter Männern keine Jahrtausende alten Vorbilder gibt, wir also eher mal ausprobieren, ob uns auch Dinge jenseits des Gewöhnlichen Spaß machen. Und zweitens ist Sex mit Fetischen oft Safer Sex: Wer zum Beispiel auf Turnschuhe wichst, kann sich dabei nur schwer mit HIV infizieren. Das ist ein Grund dafür, dass die Fetischszene sich in der ersten Aidskrise bis 1994 wie im Zeitraffer ausbreitete und auch Männer Fetisch-Sex machten, die sich das vorher nicht hätten träumen lassen. Trotzdem gilt auch für Fetisch, wie immer: Vieles kann, nichts muss. Wer keinen Fetisch hat und auch keinen will, muss sich deswegen keine Sorgen machen. Aber wer einen Fetisch für sich entdeckt hat und seine Sexualität so um eine spannend lustvolle Facette erweitert, kann einmal mehr sagen: ICH WEISS WAS ICH TU!

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Post aus dem Tuntenministerium

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Schluss mit dem Sommer, Schluss mit den Ferien: Der Herbst ist da! Eigentlich genau die richtige Zeit für die Planung großartiger neuer Projekte im kommenden Jahr. Nicht so jedoch in unserem Haus: Wegen der Streichung unseres Dispokredits in Höhe von 9,99 Euro bei der Sparkasse Artern ist das Staatsministerium für Tuntensicherheit in ganz Europa UND Ostdeutschland leider gezwungen, ein TunSi-weites Sparund Wachstumspaket aufzulegen. Unter dem internen CodeNamen „PAIN - Pleite-Agentinnen In Not“ wird bis zum Ende dieses Jahres radikal gespart: Ferngespräche und Telegramme werden durch Brieftauben ersetzt. Statt KiK-Designermode wird den Agentinnen die Beschaffung günstigerer Red-CrossFashion (Kleidertonne) verordnet. Haarspray ist ab sofort rationiert auf maximal eine Dose je Agentin und Tag. Gleichzeitig startet die TunSi zur Erhöhung der Einnahmen ein großangelegtes Investitionsprogramm in Wirtschaftsbereiche, von denen wir etwas verstehen: Konsumprodukte für Tunten (KoFT!), die nach dem Solidarprinzip funktionieren: Ein weltweites Recycling-System mit angeschlossenen 4.-Welt-Läden! So werden ab 2012 in allen Theatern und Kaschemmen im Einflussgebiet der TunSi Alt-Perücken-Tonnen aufgestellt. Das gesammelte Zweithaar wird anschließend im Tunten-Gulag aufgearbeitet und an bedürftige Damen-Imitatorinnen gegen harte Währung

verkauft. Getränkereste werden nicht mehr weggeschüttet, sondern in Alt-Drink-Behältern gesammelt und anschließend als Alcopop (Cola+Saft+X) in Umlauf gebracht. Gebrauchte Abschmink-Tücher werden in einem geheimen technischen Verfahren (wring´n´rubbel) in ihre Bestandteile zerlegt und als „L´Oréal“Kosmetik verkauft. Verehrte Leserschaft, Sie sehen sicherlich auch das unglaubliche Potenzial dieser Geschäftsmodelle. Und das Beste ist, Sie können als stille Teilhaber bei KoFT! dabei sein: Schicken Sie uns einfach Ihren gewünschten Anlagebetrag in kleinen, nicht-nummerierten, nicht-markierten Scheinen in einem neutralen Briefumschlag zu. Und vergessen Sie nicht, den Briefumschlag persönlich anzulecken – damit wir Sie auch über unsere Gen-Datenbank eindeutig identifizieren können! Mit ganz besonders herzlichen Grüßen, Agentin G aka Ginnifer Hartz

PS: Bis 100.000 Euro weiße Umschläge, über 100.000 Euro braune Umschläge benutzen. Vielen Dank!

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für Opfer und Zeugen von schwulen- und lesbenfeindlicher Gewaltkriminalität, Diskriminierung, Beleidigung und Herabwürdigung dienstags 20-22 Uhr, Tel. 0391 / 19 228 e-Mail: suet.sachsen-anhalt@lsvd.de

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