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Experts Talk mit Michael Fischer

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Dachfonds-Tabelle

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Corona sensibilisiert Investoren für hohes Wachstumspotenzial im Healthcare-Sektor

Die Pandemie unterstreicht auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig eine Außerdem mischen Sie in einem kleineren Umfunktionierende Gesundheitsversorgung ist. Der MEDICAL BioHealth fang Pharmakonzerne bei.

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setzt bereits seit 20 Jahren auf den Healthcare-Sektor. Auch im Pharmasegment gibt es immer wieder Sondass innovative Entwicklungen zunehmend mehr

BioHeath

stanzen eine bessere Behandlung ermöglichen und

Emerging Pharma hoch gewichten.

Richtig. Vor 20 Jahren gab es noch relativ wenige Biotech-Unternehmen und diese standen oftmals noch Zur Person honorieren wir mit entsprechenden Gewichtungen. dersituationen, die Potenzial bieten. Diese nutzen Herr Dr. Fischer, wie sind Sie seinerzeit auf die Idee Zeitpunkt liquide aufzustellen. Sie sind somit quasi gekommen, den Fonds in der Form zu initiieren? eine Unterstützung der Cashposition, die aber auch Zum Ende der 90er Jahre war für mich erkennbar, einen Renditebeitrag leisten kann. von der Biotechnologie, und nicht mehr von der Was bedeutet die Corona-Pandemie für den Pharmaindustrie ausgehen. Deshalb erschien es loh- Healthcare-Sektor aus Sicht der Investoren? nenswert, insbesondere auf mittelgroße und kleine- Zum einen hebt es noch einmal die Bedeutung des re Unternehmen zu setzen, die in der Breite eine Sektors hervor. Zum anderen erkennen die Invebessere Medikamentenpipeline aufweisen. Dr. Michael Fischer, storen zunehmend, dass es sich hier um einen absoUnternehmensgründer luten Wachstumsmarkt handelt. In der jüngsten Zeit Was hat sich in den 20 Jahren seit der Lancierung und geschäftsführender Gesellschafter von Medical haben sich die Anleger ja sehr stark auf „klassische“ des MEDICAL BioHealth im Segment Healthcare Strategy sowie Fonds- Tech-Titel fokussiert, wie die FAANG-Aktien. Es gibt und im Fonds selbst wesentlich verändert? manager des MEDICAL jedoch auch andere Bereiche, die über strukturell

Grundsätzlich haben wir unsere Strategie auf Bio- sehr hohe Wachstumspotenziale verfügen. Dazu zähPharmaunternehmen zu setzen, die mit neuen Sub- len ganz klar auch Biotech und Emerging Pharma. dadurch hohes Wachstum generieren können, nicht Ihre Team-Mitglieder sind zu einem großen Teil verändert. Sie ist auch nach 20 Jahren unverändert Naturwissenschaftler, Sie selbst sind Mediziner. gültig. Verändert hat sich jedoch die Anzahl der Un- Das ist ungewöhnlich für die Finanzbranche. ternehmen. Durch das stark gestiegene Know-how Beim MEDICAL BioHealth handelt es sich auch bezüglich der Entstehungsursachen von Erkran- nicht um einen herkömmlichen Fonds. Wir investiekungen befinden wir uns in einem breiten und lang- ren ausschließlich in Werte aus dem Healthcare-Beanhaltenden Innovationszyklus. Vor allem in den reich und auch hier mit einem Schwerpunkt auf USA wird dieser Wissenszuwachs durch die Bereit- Therapieentwickler. Wir beurteilen, wie aussichtsschaft, viel Kapital bereitzustellen, optimal gefördert. reich eine neue Substanz ist, und ob das UnternehDas bedeutet: Mehr Innovation in mehr Unterneh- men über ausreichend finanzielle Mittel und das men, die Auswahl ist stark gestiegen: Das ist sehr gut Management über genügend Know-how verfügt, so für die Investoren. dass das Medikament dann auch tatsächlich den Ein Blick in das aktuelle Fonds-Portfolio zeigt, nanzkennzahlen nur wenig weiter. dass Sie vor allem die Subsektoren Biotech und www.medicalstrategy.de

am Beginn ihrer Produktentwicklungen. Heute lie- Dr. Michael Fischer hat 1992 Medical Strategy gegründet und im Oktober fern sie das Gros der neuen und innovativen Wirk- 2000 den MEDICAL BioHealth initiiert. Zusammen mit dem Molekular-Biostoffe. Auch viele kleine, sich entwickelnde logen Mario Linimeier und dem gesamten Team analysiert er Aktien funda(emerging) Pharmafirmen sind mit einer Fokussie- mental und setzt vor allem auf Unternehmen mit überproportionalen Wachsrung auf spezielle Therapiebereiche erfolgreich. Das tumsaussichten aus dem Healthcare-Bereich. wir gerne, da es uns dabei hilft, den Fonds zu jedem Markt erreichen kann. Da helfen Ihnen klassische Fi-

Nobelpreis für Crispr-Cas9 – hilft uns die Genschere beim Klimawandel?

Die Zeitepoche, in der wir uns befinden, ist megaspannend, weil Krisen und Chaos auch immer enormes kreatives Potential freilegen! Der momentane Wandel geht mit enormem Aufruhr und Tohuwabohu einher.

Corona birgt die riesige Chance, die Gesellschaft aus ihren teils überholten, lange nicht mehr dienlichen Strukturen, zu befreien. Alleine das Schulsystem auf Homeschooling umzustellen, hätte uns vermutlich Jahrzehnte beschäftigt. Innerhalb einiger Tage war dies geschafft! Beleuchtet werden jetzt – im in mehrerlei Hinsicht atemberaubendem Tempo – alle kritischen Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens, und das zumeist vor dem allgegenwärtigen Hintergrund der Klimakrise.

Bewältigbarer Klimawandel durch Crispr-Cas?

Manchmal machen Forscher Entdeckungen, bei denen sofort klar ist, dass diese die Welt revolutionieren: Crispr-Cas9, auch „Genome Editing“ oder „Genschere“ genannt, ist solche eine. Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna haben am 7.10.2020 für diese Entdeckung den Nobelpreis erhalten. Crispr-Cas9 kann Gene an- und ausschalten, einzelne Buchstaben in der DNA präzise löschen oder neue einfügen. Der Code des Lebens lässt sich somit umschreiben wie eine Geschichte am PC und hat, so revolutionär wie es ist, bereits Science-Fiction-Filme inspiriert, Ethikkommissionen auf den Plan gerufen und eine neue Milliardenindustrie geschaffen. Der Menschheit wurde ein enorm mächtiges Werkzeug gegeben, um die Biologie zu beherrschen. Die Pläne reichen vom trockentoleranten, glutenfreien Supergetreide über tierloses Fleisch bis hin zur Heilung schwerer Krankheiten und natürlich auch Corona. Die wohl größten Hoffnungen wurden im Medizinbereich ausgelöst – nicht minder wichtig: der Klimawandel. Crispr-Cas könnte uns helfen, auch diese Herausforderungen zu bewältigen.

Langlebige Pflanzen stellen Ernährung sicher

Unvorhersehbare Wetterbedingungen sowie der Anstieg von Krankheitserregern bedeuten für viele Pflanzenkulturen den Tod. Für Länder in Afrika, die

Dr. Susanne Lederer-Pabst, dragonfly finance

bereits jetzt von Hunger und Dürrekatastrophen bedroht sind, und somit letztlich für uns alle, könnte dies furchtbare Auswirkungen haben. Ultimatives Ziel ist es, Pflanzen zu schaffen, die gegen Dürre, Überschwemmungen, Salzwasser und Schädlinge resistent sind, denn „Gene Editing“ findet und ersetzt vorhandene Gene – ohne DNA von anderen Organismen hinzuzufügen. Das ist der Unterschied zu genmanipulierten Pflanzen, die es – mit vielerlei Nachteilen – bereits gibt.

Lösung zahlreicher Umweltprobleme durch tierloses Fleisch

Wenn sich Tiere von Gräsern ernähren, die für den menschlichen Magen nicht verwertbar sind, ist das sinnvoll. Doch nur ein kleiner Teil der Tiere kann auf Weiden grasen: Alleine Österreich muss 600.000 Tonnen davon importieren, für das zum Großteil südamerikanischer Regenwald abgeholzt wurde. Weltweit leiden Menschen an Hunger, dennoch werden 90 Prozent der Soja- und 30 Prozent der weltweiten Getreideernte an Tiere verfüttert – für die „Produktion“ von vergleichsweise wenig Fleisch. Bei der Abholzung von Regenwald gehen wertvolle Pflanzen- und Tierarten für immer verloren und es entstehen enorme Mengen an Treibhausgasemissionen. Zusätzlich zum Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, den direkten Emissionen der Tiere und allen verbundenen Transporten ist Fleisch daher das Lebensmittel mit der höchsten Klimabelastung. Ganz abgesehen von dem unsagbaren Tierleid, das damit einhergeht. Fleisch aus dem Labor wäre somit ein Durchbruch und würde gleich viele Problemfelder lösen. Um zu erschwinglichen Preisen und tatsächlich frei von tierischen Produkten produzieren zu können, ist die moderne Biotechnologie unverzichtbar. Was vor wenigen Jahren noch Utopie war, wird nun zunehmend konkret – wundervoll!

www.dragonfly.finance

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