GELD-Magazin, April 2015

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hypo-staatsaffäre: wie der 10-prozent-club über viele Jahre abkassierte

4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 04 | 2015 ° 3,60 Euro

Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte

Die zerstörerische Macht von Zentralbanken

sie handeln im interesse privater banken sie forcieren spekulationsblasen sie haben die krise 2008 nicht verhindert sie entziehen sich jeglicher kontrolle ° EmErging markEts

° total rEturn

° HoHE DiviDEnDEn

Wachstumsländer sind für so manche Überraschung gut. Anleger können diese Entwicklungen nützen und in relativ kurzer Zeit hohe Gewinne einstreifen.

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° editorial  04/2015 Drang zum Risiko A

ktien- und Anleihenkurse steigen beharrlich, denn die Zinsen werden von der EZB auf extrem niedrigen Niveau gehalten. Der 12-Monats-Euribor liegt bei 0,19 Prozent, der Bund Future jagt von einem Hoch zum nächsten. Und ungeachtet so mancher flauer Konjunkturdaten treiben die Aktienmärkte die buntesten Blüten – oder besonders gerade deswegen. Denn fallen die diversen Indikatoren schlechter aus als erwartet, wird eine Prolongation der Niedrigzinspolitik und des Quantitative Easing erwartet. Die Zentralbank wird es schon richten. Doch wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Sparbuch-Besitzer zum Beispiel, die bewusst reale Verluste einfahren, oder klassische Lebensversicherungen, die durch die Solvency-Vorschriften im fixverzinsten Anlagebereich festgenagelt sind. Eine logische Konsequenz daraus ist die Aufgabe des ­Garantiezinses. Aber je länger die Zinsen auf niedrigem Niveau verharren, desto größer wird die Anlagenot der Institutionellen, die auslaufende Anleihen, z.T. noch wesentlich höher rentierliche, wieder zu aktuellen Bedingungen veranlagen müssen.

Mario Franzin Chefredakteur GELD-Magazin

Doch Jammern hat noch niemandem genützt. Wer die Gunst der Zentralbanken erkannt hat, konnte in den vergangenen Jahren den Wert seines Depots ordentlich steigern. Nicht nur mit Anleihen und Aktien aus dem Euroraum, auch im Ausland waren infolge des schwachen Euro mehrheitlich hohe Renditen zu erzielen. In der Regel war der Gewinn umso höher, je riskanter die Veranlagung war (Small Caps und High Yields). Doch das dicke Ende kommt bestimmt. Keiner weiß wann, vielleicht erst in Jahren. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es immer überraschend kommt. Daher sollten Sie einige Faustregeln beachten. Je besser die Märkte laufen, desto eher sollten Sie einen allfälligen Leverage verringern. Also keine Wertpapierkäufe auf Kredit, auch wenn Sie dadurch einige Prozent weniger verdienen. Und legen Sie für jede Position eine Stopp Loss-Order fest, an die Sie sich unbedingt halten. Bei weiter steigenden Kursen können Sie das Limit nach oben nachziehen. Zu bemerken sind auch zunehmende Carry Trades Euro zu US-Dollar, die zu einer Überraschung führen könnten, daher Fremdwährungen zunehmend absichern.

° Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH °  Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12, T.: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, office@geld-magazin.at °  Herausgeber Dr. Wolfgang Freisleben °  GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezzana Jovic  °  Chefredakteur Mario Franzin °  Redaktion Mario Franzin (mf), Dr. Wolfgang Freisleben (wf), Mag. Harald Kolerus (hk), Wolfgang Regner (wr)  °  GrafiK Noura El-Kordy °  Bildmaterial Dreamstime.com, Manfred Burger, Shutterstock °  CoverFOTO Dreamstime.com °  Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct  °  Verlagsleitung Snezana Jovic °  Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller ° Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 °  Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-33 • abo@geld-magazin.at * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance­werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.


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Die zerstörerische Macht von Zentralbanken. Die US-Federal Reserve, die Bank of England und die EZB verfolgen eine zweifelhafte Strategie. Mit der BIZ verfügen sie über ein unkontrolliertes Machtzentrum. Die Warnungen des einstigen BIZ-Experten William White vor der kommenden Katastrophe haben sie ab 2003 ignoriert.

geldanlage

06° PANORAMA. Land des Monats: Ägypten plant Mammutprojekt + Eurostaat: Österreicher zählen zu den glücklichsten Europäern.

08° StaatSaffäre. Wie sich der ­mysteriöse „10-

Prozent-Club“ an der Hypo Alpe Adria bereichert hat.

10° kommentar. Wie die Politiker für Frust bei den Bürgern sorgen.

12° zentralbanken im zwielicht. Die un-

kontrollierte Machtfülle von Fed, EZB & Co. nützt vor allem ausgesuchten Banken.

18° Die Cash-titanen. Die „Kriegskassen“ riesiger

30° wachstumsmärkte. Von Indien und China über Russland bis Brasilien – die attraktivsten Schwellen­länder im Fokus. 35° interview damian buchet. Wie ein AXA-

Fonds satte Bond-Renditen bei niedrigem Risiko erzielt.

36° best of funds. Von Trends profitieren: Nicht nur Biotech steht hoch im Kurs. 42° institutional investors congress.

Experten präsentieren erfolgreiche Vermögensverwaltungs- und Total Return-Konzepte.

Unternehmen sind prall gefüllt – wohin die Milliarden wirklich fließen.

46° anleihen-neuheit. Unconstrained Bonds

22° Finance Watch. JPMorgan: Ertragreiche

48° etfs. Das Anlagevolumen wächst rasant weiter: Verdoppelung bis 2020 möglich.

­ eschäfte mit Anleihen + Barclays: Devisenskandal G ­belastet + Fed & Co.: Rüffel für Europas Banken.

Funds setzen auf Flexibilität.

BANKING

49° interview Viktor nossek. Der Leiter von WisdomTree Europa über Chancen und Risiken von ETF-Investments.

24° PANORAMA. Bad News: Banken planen

52° nachhaltigkeit. Ethische Investments haben

S­ tellenstreichungen + Kommentar: Risk Pricing als neue Herausforderung.

noch mehr Potenzial – wenn das Informationsdefizit verringert wird.

26° fremdwährungskredite. Der Franken kommt viele Schuldner teuer zu stehen.

54° faktor-fonds. Die Optimierung des RenditeRisiko-Verhältnisses steht im Mittelpunkt.

4 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

CrediTS: Syda Productions | Dreamstime.com

Brennpunkt

28° PANORAMA. Schwellenländer: Mexiko als „Exportkaiser“ + Staatsfonds: Vom Stiefkind zum ­Musterschüler + Investment-Hype: Crowdfunding ­gewinnt massiv an Boden.


° Inhalt  04/2015 Aktien 56° Panorama. Niedriger Ölpreis: Indonesien

p­ rofitiert + Stock Picking: Finanzwerte sind für Investment-Boutique Jo Hambro ein Tabu.

58° Weltbörsen. USA: Wall Street tritt am Fleck + Europa: EZB-Programm zeigt Wirkung + Japan: Inflation wie eingefroren+ Thailand: Verdüsterter Ausblick. 60° anlagetipps. Porsche: Schnell und erfolgreich

+ Nike: Nicht nur für Sportbegeisterte + CEWE: Alles rund ums Foto + Express Scripts: Pharma im Fokus.

62° börse wien. Die Dividendensaison ist eröffnet. 66° börse deutschland. Der DAX bleibt für ­internationale Anleger Favorit.

68° luxus-aktien. Elegante Handtaschen, exklusiver Schmuck oder teure Uhren haben immer Saison. Alternative Investments

Versicherung & vorsorge 74° panorama. Studie: Junge Generation pusht

Online-Versicherungen + Gefährliche Reise: Viele ­Österreicher versterben im Urlaub + Im Trend: Private Krankenversicherung immer beliebter.

76° spezialversicherungen. Managern droht bei schweren Fehlentscheidungen der finanzielle ­ bsturz ins Bodenlose – ausgeklügelte VersicherungsA produkte bieten Schutz.

78° interview Georg Aichinger. Der Ge-

schäftsführer von Koban Soldora erklärt die Vorteile von D&O-Versicherungen.

79° FLv-Listing. Der monatliche Überblick über die fonds­gebundenen Lebensversicherungen.

70° PANORAMA. Argentinien: Schlappe im Konflikt mit Hedgefonds + Zertifikateprofis: Die besten Tipps.

80° wissen. Was der Cantillon-Effekt über den Kreislauf des Geldes verrät.

72° rohstoff-radar. Erdöl: Entspannung durch

82° buchtipps. Wolfgang Hetzer: „Politiker,

Iran-Atomgespräche + Gold: Das Edelmetall bleibt ­volatil + Kaffee: China kommt auf den Geschmack.

­ atrio­ten, Profiteure“ + Joseph Gepp: „Die Krise versteP hen“ + Wolfgang Pinner: „Nachhaltiges Investieren“

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April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 5


BRENNPUNKTPanorama ÄGYPTEN

Land des Monats

ECKDAtEN (Arabische republik Ägypten)

dem Roten Meer entstehen soll, wird – so es realisiert wird – bis zu 76 Milliarden Euro ver­ schlingen und eines Tages fünf Millionen Men­ schen als Heimat dienen. Neben dem Zweck, die Metropole Kairo substanziell zu entlasten, soll das Vorhaben auch die prekäre Situation auf dem ägyptischen Arbeitsmarkt entlasten. Bleibt zu hoffen, dass das Projekt „Capital City“ nicht gänzlich auf Sand gebaut ist.

stArKE WortE ´´

„Österreich braucht einen Big Deal für Arbeit.““

6

„Die kurze Antwort ist: Absolut!“

„Jeder Tag, der vergeht, ist ein verlorener Tag.“

Der prominente Wirt-

Italiens Ministerpräsident

schafts- und Globalisie-

Matteo Renzi drängt auf

AK-Chef Rudolf Kaske wird

rungsexperte John Nais-

einen Abschluss des Frei-

auch nach der Steuer-

bitt im Interview mit dem

handelsabkommens TTIP.

reform nicht müde, Wün-

Kurier auf die Frage, ob

Die heimische Regierung

sche an die Regierung zu

Asiaten fleißiger seien als

dürfte da wohl komplett

formulieren.

Europäer und Amerikaner.

anderer Meinung sein.

° GElD-MAGAZiN – April 2015

CREDITS: beigestellt, Archiv, Shutterstock, Andresr & Palinchak & Mikdam | Dreamstime.com

auf Sand Gebaut? Zu behaupten, Ägyp­ tens Präsident al­Sisi hätte große Pläne, wäre eine glatte Untertreibung. Das Vorhaben des früheren Armeechefs, eine neue ägyptische Hauptstadt aus dem Boden zu stampfen, kann getrost als gigantisch bezeichnet werden: Das städtebauliche Mammutprojekt namens „Capital City“, das auf halbem Weg zwischen dem aus allen Nähten platzenden Kairo und

Staatsform Republik Hauptstadt (noch) Kairo Amtssprache Arabisch Staatsoberhaupt Abd al-Fattah as-Sisi Regierungschef Ibrahim Mahlab Fläche 1.001.450 km2 Einwohner etwa 88 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 87,9 pro km2 Währung Ägyptische Pfund Kfz-Kennzeichen ET Internet-TLD .eg Internat. Telefonvorwahl +20 Unabhängig seit 1922 (vom Vereinigten Königreich) Nationalfeiertag 23. Juli Größte Städte Kairo, Alexandria, Gizeh Nachbarstaaten Israel, Libyen, Sudan Höchste Erhebung Dschabal Katrina (2.637 m)


studie des monats

Schuld und Schulden. Der Kampf zwi­

Tu felix Austria. Laut einer Mitte März veröffentlichten Erhe­

bung der Statistikbehörde Eurostat gehören die Österreicher zu den „glücklichsten“ Europäern. Die 2013 durchgeführte Studie zum The­ ma Lebenszufriedenheit sieht die Alpenrepublik ex aequo mit den Niederlanden auf Platz vier von 28. Österreich und die Niederlande erreichten in der Umfrage 7,4 von zehn möglichen Punkten; der EUDurchschnitt lag bei 7,1 Zählern. Wenig überraschend kommen die Spitzenreiter des Rankings aus dem hohen Norden. Schweden, Finn­ land und Dänemark haben offensichtlich die zufriedensten Bürger – die drei skandinavischen Staaten konnten je 8,0 Punkte erreichen. Am unteren Ende der Liste sind, ebenfalls wenig überraschend, Grie­ chenland, Ungarn, Portugal und Zypern (je 6,2 Punkte) zu finden. Absolutes Schlusslicht der EU in puncto Lebenszufriedenheit ist Bul­ garien mit 4,8 Punkten.

schen dem wohl mächtigsten EU-Mitglied und den nach wie vor am Abgrund zur Pleite stehenden Südeuropäern geht in eine wei­ tere Runde. Als wäre das Image des jeweils Anderen unter der deutschen und grie­ chischen Bevölkerung nicht schon schlecht genug, wusste die Regierung in Athen kürzlich einen populistischen Hammer gänzlich ­neuer Dimension zu schwingen. Nicht Griechenland sei es, das Deutschland Unsummen an Geld schulde, sondern umgekehrt. Exakt 278,8 Milliarden Euro an Repara­ tionszahlungen hätten die Deutschen im Zusammenhang mit der Besetzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg zu leisten, so die „Berechnungen“ von Finanzstaatssekretär Dimitris Mardas. Mit der Instrumentalisierung des Leides, das die griechische Bevölkerung vor 70 Jahren erleiden musste, ist Athen zwar nicht einmal ein Teilerfolg im Schuldenstreit mit der EU ge­ lungen, eine schmerzende Spitze in Richtung Berlin war der unpassende Vorstoß jedoch allemal.

Griechenland – vs. – deutschland

Helmut Kohl Kopf des Monats

Stiller Jubilar. Still und leise war

an sich nie seine Art. Nicht als Minis­ terpräsident und schon gar nicht als Kanzler. Heute macht sich der längst­ dienende Regierungschef Deutsch­ lands rar. Öffentliche Auftritte sind dem gebürtigen Pfälzer ein Graus. Sein gesundheitlicher Zustand er­ laubt es dem streitbaren Altkanzler nicht mehr, selbst zu gehen oder verständlich zu sprechen. Somit war es auch wenig verwun­ derlich, dass Kohl seinen 85. Geburtstag am 3. April nicht mit einer großen Feier beging. Fraglich auch, welche seiner Parteifreunde und alten Weggefährten dem CDU-Granden die Ehre erwiesen hätten, zu diesem Anlass zu erscheinen, hätte es einen solchen gegeben. Kohl hat es in den vergangenen Jahren nämlich treff­ lich verstanden, alte Bande zu durchtrennen und sein Umfeld mit teils berechtigter, aber im Ton nicht immer passender Kritik vor den Kopf zu stoßen. Doch das ist mittlerweile Helmut Kohls Privatan­ gelegenheit. Das politische Vermächtnis des Deutschen spricht ohnehin für sich. Seine Rolle als Architekt der deutschen Wieder­ vereinigung hat den Namen Helmut Kohl wohl unauslöschlich in allen Geschichtsbüchern verewigt.

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Brennpunkt ° Hypo Alpe Adria International

Der fabelhafte 10-Prozent-Club Gut die Hälfte des klassischen Kreditgeschäfts wurde bei der Hypo Alpe Adria nach einem bestimmten Modell getätigt, an dem eine Vielzahl von Profiteuren viel verdienten und die Bank bis zu sechs Milliarden Euro verlor. Über die Heta Abbaueinheit werden die Steuerzahler die Milliardenprofite der Geschäftemacher zahlen. Wolfgang Freisleben ür viele Beteiligte war die Hypo Alpe Adria International (HAA) ein wahrer Goldesel. Ein Teil davon wurde durch den „10-Prozent-Club“ ermöglicht – ein Club von Insidern, die rund um die HAA auf besondere Art Geschäfte machten, indem sie südosteuropäischen Unternehmern Vorteile verschafften. Von den Zahlen zu den offiziell genannten „Problem-Portfolios“ lässt sich ableiten, dass zumindest die Hälfte des gesamten „klassischen Kreditgeschäfts“ von etwa 25 Milliarden Euro nach diesem Modell vergeben wurde. Der Vorteil für die Unternehmer liegt bei 35 bis 50 Prozent der Kreditvaluta. Daraus ergibt sich ein Profit von 4,38 bis 6,25 Milliarden Euro. Der Schaden für die HAA ist teilweise bereits realisiert, der Rest wird über die staatliche Heta „abgebaut“. Diese hier angesprochenen Geschäftemacher blieben bisher bescheiden im Hintergrund. Darunter auch Mitglieder der ansonsten durchaus ehrenwerten Gesellschaft nicht nur Kärntens, sondern Öster­reichs insgesamt. Die Zuordnung für die an den Milliardenschäden verantwortlichen Personen blieb bisher ein Geheimnis. Auch Anleihegläubiger wie etwa Raiffeisenund andere Hypo-Banken wurden zunächst diskret verschwiegen, tauchen aber plötzlich in den Medien auf. Fehlende Fakten und Zusammenhänge müssen jetzt wohl Staatsanwälte und Gerichte aufdecken. Wie der Sachverständige Manfred Moschner in einer umfangreichen Analyse darlegt, lassen sich verschiedene Gruppen von Profiteuren des HAA-Goldesels identifizieren, die viel mehr Geld verdient haben, als sie unter normalen Marktbedingungen verdient hätten. Diese zu identifizieren, wäre eigentlich Aufgabe der österreichi­

8 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

schen Bundesregierung gewesen, in deren Zuständigkeit die Kärntner Hypo seit der Verstaatlichung im Dezember 2009 gefallen ist. Doch überraschenderweise ist nichts geschehen. Daher ruhen jetzt die Hoffnungen der Steuerzahler auf dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der sich auf den umfangreichen Bericht der Griss-Kommission stützen kann. Wie groß das Interesse der Regierung an der Klärung ist, wird sich an deren aktiver oder passiver Mitarbeit zeigen. Daraus lässt sich dann Schuld und Unschuld ableiten. Ein fantastisches Modell der Profit-Generierung Das spezielle „Kreditmodell“ des 10Prozent-Clubs, dessen sich viele Geschäftsleute bedienten, ist zwar in Südosteuropa durchaus geläufig, für eine österreichische Bank aber (hoffentlich) eine Seltenheit. Obwohl es Hinweise gibt, dass auch andere Banken dieses Modell schon eingesetzt haben. Bei derartigen Krediten plant beispielsweise Profiteur Nummer eins mit Unternehmen A eine Investition in der Höhe von 300.000 Euro. Tatsächlich wird aber ein Kredit von 1,000.000 Euro ausgezahlt. Dieser Kreditrahmen wird so gewählt, dass Unternehmen A auch in der Lage ist, die laufenden Zinsen zu bedienen. Technisch ausgedrückt: die Höhe der jährlichen Zinsen entspricht etwa dem operativen Gewinn oder dem EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen). An eine Rückzahlung des Kredites wird dabei nicht wirklich gedacht. Und solange die Zinsen ordnungsgemäß beglichen werden, gilt der Kredit nicht als notleidend. Das Kredit­ modell funktioniert folgendermaßen:

Mit dem Kredit werden … … 300.000 Euro tatsächlich investiert, der Betrieb wird modernisiert, neue Anlagen angeschafft, Umbauten getätigt … 100.000 Euro gehen an den „10-Prozent-Club“ als „nützliche Abgabe“ für die Unterstützung bei diesem Kreditmodell … 600.000 Euro werden für eine „Sonderanschaffung“ verwendet – z.B. die Übernahme des Unternehmens B, das üblicherweise eine Immobiliengesellschaft ist. Unternehmen B mit der fiktiven Bezeichnung „Sonderimmobilie“ hat seinen Sitz in einer Steueroase, wobei bis 2012 Zypern besonders beliebt war. Einziger Unternehmenszweck ist der Besitz eines Grundstücks, das erst wenige Wochen oder Monate vor der Übernahme erworben wurde. Bemerkenswert: Der von B bezahlte Kaufpreis für die Immobilie liegt bei 10.000 Euro und damit deutlich unter dem von A bezahlten Kaufpreis von 600.000 Euro für Unternehmen B. Überraschenderweise gehörte das Unternehmen „Sonderimmobilie“ zuvor einem Unternehmen C, das praktischerweise ebenfalls in einer Steueroase sitzt. Das erspart die lästige Versteuerung des Gewinnes – in unserem Beispiel 590.000 Euro. Außerdem sitzen dort viele Experten, die sich gleich um die Weiterveranlagung des märchenhaften Gewinns kümmern. Meist handelt es sich dabei um eine Veranlagungsgesellschaft der Bank, die den Kredit an Unternehmen A erteilte und den Kaufpreis der Einfachheit halber gleich an Unternehmen C überwiesen hat. Sollte unpraktischerweise eine Steueroase gewählt worden sein, in der die betreffende Bank keine eigenen Ge-

credit: Uleanov | Dreamstime.com

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Hypo Alpe Adria International   Brennpunkt

Immobilie in Kroatien: Zusätzliche „werthaltige“ Sicherheit für Kredite mit fingierten Rechnungen als Marktwert

sellschaften unterhält, darf sie sich zumindest über dicke „Referenzierungs-Provi­ sionen“ freuen – das sind Provisionen für die Vermittlung vermögender Kunden. Geschäftsvolumen bei der HAA künstlich verdreifacht Auf diese Art konnte die HAA ihr Geschäftsvolumen drei Mal mehr steigern, als wenn sie „nur“ einen normalen Kredit vergeben hätte – so wie alle anderen Banken, die bei diesem Wettlauf der „Überfinanzierung“ mitmachten. Dafür erhielt die HAA eine zusätzliche „werthaltige“ Sicherheit in Form der Immobilie, die jetzt einen „Marktwert“ von 600.000 Euro aufwies. Wer es nicht glauben wollte, wurde auf den Kaufvertrag hingewiesen, der „unter marktwirtschaftlichen Bedingungen“ zustande gekommen ist. Der Wirtschaftsprüfer konnte den Kredit als „voll werthaltig“ und „mit werthaltigen Sicherheiten unterlegt“ testieren. Aufsichtsräte und Aufsichtsbehörden hatten in diesen Fällen keinen Durchblick. Und die Vorstände der HAA konnten sich die Hände reiben, weil schließlich ihre Boni und Prämien damals auf dem Bilanzwachstum der HAA aufbauten und nicht auf Gewinn- und Qualitätskennziffern. Die Berater in diversen Steueroasen sind heute noch glücklich über die fabelhaften Zusatzgeschäfte, die ihnen die HAA-Geschäftigkeit bescherte.

Als Eigentümer oder zumindest Nutznießer von Unternehmen C traten vier Arten von Geschäftemachern auf: 1. Entweder Unternehmer A selbst 2. Oder Mitglieder der „ehrenwerten Gesellschaft“ oder sonstiger regional gewichtiger Persönlichkeiten 3. Eher selten Mitglieder des „10-ProzentClubs“ 4. Außerdem soll es vorgekommen sein, dass sich naive Unternehmer von wendigen Immobilien-Spezialisten Grundstücke verkaufen ließen, die diese kurz davor über die beschriebene Sonderkonstruktion erworben hatten. In der Praxis traten diese Gruppen immer wieder in Kombination auf. Dabei folgte die Aufteilung einer klaren Regel: Je erfolgreicher und damit unabhängiger Unternehmer A war, umso höher war sein Anteil am Unternehmen C. Je schwieriger überhaupt noch ein Kredit zu erhalten war, umso geringer war sein Anteil am „Kuchen“. Und umso mehr entfiel auf einflussreiche Persönlichkeiten, die maßgeblichen Einfluss auf den Kreditvergabeprozess auszu­ üben in der Lage waren. Das Risiko für Unternehmer A war jedenfalls gering: Kam sein Unternehmen tatsächlich in Schwierigkeiten, rettete er sich – zumindest in Kroatien – in ein unternehmerfreundliches Vor­

insolvenzverfahren. Einige warteten indes nicht so lange, sondern boten von sich aus Banken wie der HAA einen „Deal“ an: Rückzahlung des Kredit-Restes gegen einen Nachlass von bis zu 70 Prozent. Für die Finanzierung dieses Vorhabens suchten sie Partner bzw. Investoren. fantastischer Gewinn und Steuerhinterziehung inklusive Genau genommen hat Unternehmer A durch die Immobilientransaktion einen „steueroptimierten“ Gewinn erzielt, der in vielen Fällen in etwa dem Gewinn entsprach, den er bei Verkauf seines Unternehmens erzielt hätte. Er hat sozusagen sein Unternehmen an sich selbst verkauft und den Kaufpreis über eine Bank wie die HAA finanziert. Das wirtschaftliche Risiko trug somit die Bank. Im Private Equity-Geschäft ist diese Vorgangsweise nicht unüblich – dort nennt man sie „Rekapitalisierung“. Gelingt es dem Unternehmer in der Folge, sich über eine Insolvenz oder über eine Vereinbarung mit der Bank zu entschulden, hat ihm die Bank den Wert seines Unternehmens geschenkt. Das gewählte Modell bildete die Grundlage für viele weitere Profiteure und diente als mit Abstand größte Umverteilungsmaschinerie. Mit der Verstaatlichung hat die österreichische Regierung beschlossen, den Steuerzahler dafür zahlen zu lassen.

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 9


Brennpunkt ° Kommentar

Die dreiste Unmoral vieler Politiker Die geplante Steuerreform verdient diese Bezeichnung nicht. Denn die „Gegenfinanzierung“ besteht statt Einsparungen aus Steuererhöhungen. Gleichzeitig summieren sich die Förderungen bereits auf mehr als 80 Milliarden Euro jährlich. In Wien bieten derweilen Häupl und Vassilakou ein jämmerliches Schauspiel.

ie Politikverdrossenheit der Bürger ist bekannt. Und damit sie nicht abflaut, wird seitens der Polit-Darsteller ständig neuer Stoff geboten. Nicht nur mit dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Staatsaffäre Hypo Alpe Adria. Auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl steuer­te unlängst seinen Teil dazu bei, indem er sich nicht entblödete, zur Rettung des demokratiefeindlichen Wahlsystems den Grün-Abgeordneten Senol Akkilic zu kaufen. Und das wenige Stunden vor der Abstimmung über eine Wahlrechtsreform, die verhindern sollte, dass der SPÖ nach demokratischen Wahlen schon mit 43 Prozent der Stimmen eine Mandatsmehrheit zufällt. Der Preis war ein sicheres GemeinderatsMandat mit einer Gage von 6.523 Euro, 14mal im Jahr, auch nach der Wien-Wahl am 11. Oktober 2015, das Akkilic von den Grünen verwehrt bliebe. So wird der Wählerwille mit Füßen getreten. Denn gewählt wurden die Grünen als Partei. Und die sollte logischerweise das Mandat neu besetzen. Akkilic und Häupl haben es ihnen gestohlen. Die politischen Parteien haben von den LIF- und Stronach-Gründungen, die jeweils mit gekauften und übergelaufenen Mandataren zustande kamen, sichtlich nichts gelernt. Oder wollen sie grundsätzlich die Demokratie möglichst schwammig halten, um sie jederzeit aushebeln zu können? Auch die „grüne“ Seite der Affäre ist höchst unappetitlich Die andere Seite der Affäre ist aber nicht minder unappetitlich. Denn die Grünen sehen den Wiener Bürgermeister nunmehr als „notwendiges Übel“ an und wollen partout weiter mitregieren, statt die Koalition aufzukündigen. Sie drängen derart ungeniert

10 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

an den für Politiker besonders lukrativen Futtertrog der Steuergelder, dass bereits ein deftiger Witz kursiert: „Wie nennt man eine Frau, die für Geld (fast) alles macht? Maria Vassilakou!“ Ihr Jahreskommen: 14-mal 16.308 Euro plus Spesen und sonstige Vergütungen. Und natürlich eine ähnliche Pension. Zum Vergleich: Bürgermeister ­Michael Häupl kassiert 17.166 Euro 14-mal. Der nächste Ärger kocht auf, wenn man sich die Schein-Steuerreform ansieht. Während sich SPÖVP 2012 eine glatte Verdoppelung der Parteienförderung – ab 1.1.2013 auch eine saftige Erhöhung der Politikergagen – genehmigt haben und dabei wie selbstverständlich die automatische Inflationsanpassung der Zuschüsse aus den Steuergeldern der Bürger im Gesetz verankerten, werden sie das gleiche ihren Wählern weiterhin verweigern. Mit dem Ergebnis, dass die „kalte Progression“ jedes Jahr erneut Lohn- und Gehaltserhöhungen in den Staatssäckel und damit via Parteienförderung in die Taschen der Politiker umleitet. Politiker als Parasiten der Steuerzahler – nicht wirklich neu, aber teuer. Finanzminister Hans-Jörg Schelling unterscheidet sich somit kaum von seinen Vorgängern. Er drückt mit seinem „Reförmchen“ einem Teil der Bürger einige Euros zusätzlich in die Hand, die er ihm aber gleichzeitig mit der Erhöhung anderer ­Steuern aus dem Hosensack zieht. Diese Polit-Gaukelei und dreiste Unmoral im Parlament ist wahrhaftig nicht zum Lachen. Sie ist zum Kotzen. Das hätte die „Schotter-Mizzi“ Fekter, die sich nach ihrer Finanzminister-Pleite in der letzten Parlamentsreihe verstecken und auf Steuerzahlerkosten abkassieren darf, auch zuwege gebracht.

„Die niederträchtige Polit-Gaukelei ist wahrhaft nicht zum Lachen” Wolfgang Freisleben, Herausgeber

Dass die Gegenfinanzierung einer Steuer­reform nicht durch neue Steuern, sondern durch Ausgabenstreichung erfolgen sollte, will diese Regierung weiterhin nicht akzeptieren. Möglichkeiten dafür gäbe es reichlich. Auf mehr als 80 Milliarden Euro summieren sich beispielsweise die Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden auf Kosten der Allgemeinheit – Sozialleistungen inklusive. 3,5 bis fünf Milliarden ließen sich jährlich durch die Beseitigung von Ineffizienzen und Mehrfachförderungen locker einsparen, haben Wirtschaftsforscher errechnet. Stattdessen wird die Klientel-Politik fortgesetzt. Mit Speck fängt man ja bekanntlich Mäuse. Und Politiker angeln sich – mit fremdem Geld – eben Wählerstimmen. 828 Euro für Alleinstehende, 1.242 Euro für Paare und mindestens (je nach Bundesland) 149 Euro für jedes Kind beträgt z. B. die staatliche Mindestsicherung. Das ist kaum weniger als ein monatliches Bruttoeinkommen in Höhe des Me­ dianwertes. Wozu also offiziell arbeiten? Mindestsicherung + Pfusch ist lukrativer. Übrigens: Ausländer, die hier sogar wählen dürfen, beziehen ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Mindestsicherungen, fast 100.000 weitere erhalten monatlich Arbeitslosengeld auf ihr Konto. Und wählen dafür natürlich SPÖ – oder doch Grün?

credit: beigestellt

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Brennpunkt ° Zentralbanken

Die zerstörerische Macht der Zentral­banken und ihrer Comic-Coyoten Die unkontrollierte Macht der Zentralbanken nützt in erster Linie den Banken. Mit der BIZ verfügen sie über eine Zentrale mit unbeschränkter und unkontrollierter Machtbefugnis. An der Wirkung der EZB-Maßnahmen mehren sich ebenso die Zweifel wie generell an den wahren Absichten der Zentralbanken. Wolfgang Freisleben ie Europäische Zentralbank (EZB) fährt derzeit mit ihrem geldpolitischen Kurs an Regierungen und Bürgern vorbei. So, als wäre sie eine supranationale Regierung. Die Zinsen auf null. Und gleichzeitig eine Geldflut. Staatsanleihen im Volumen von monatlich 60 Milliarden Euro und 1,1 Billionen Euro insgesamt bis September 2016 sollen in den Zentralbank-Bilanzen der Eurozone im Tausch gegen frisch aus Luft „geschöpftem“ Geld verschwinden. Vorgeblich, um damit die Kreditvergabe der Banken und die Konjunktur anzukurbeln. William White, der frühere Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und derzeit Leiter des Prüfungsausschusses für Wirtschafts- und Entwicklungsfragen bei der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris, hat vor einigen Tagen begründet, warum er die „ Quantitative Lockerung“ (QE) der Geldpolitik für nutzlos hält. Zum einen sei das europäi­ sche Bankensystem noch immer angeschlagen. Zum anderen baue die europäische Wirtschaft auf Klein- und Mittelbetrieben auf, die von Banken-Finanzierungen abhängig sind, aber nicht bekommen, was sie brauchen. Und so lange das so ist, werde es in Europa ein riesiges Problem geben. In der Realität bedeutet die Null-ZinsPolitik der EZB die stille Enteignung der 335 Millionen Bürger der Eurozone, weil sie für ihre Sparguthaben nach Steuern kaum einen Ertrag erhalten und die steigende Inflation den Wert des Geldes auffrißt. Dabei geht es um gigantische Summen. Denn ge-

12 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

zielt wird der Ertrags- und Kapitalwert von rund 10 Billio­nen Euro an Einlagen bei Banken inklusive Geldmarktpapieren und Bankschuldverschreibungen (Geldmenge M3) entwertet. Das gleiche gilt für weitere Euro-Billionen in Pensionsplänen und Lebensversicherungen bei den Assekuranzen. Der Anleihemarkt in Europa beträgt rund 20,3 Billionen Euro (in den USA 40 Billionen US-Dollar). Langfristige Staatsanleihen im Volumen von etwa 2,4 Billionen Dollar notierten laut BIZ Ende Februar bereits mit negativen Renditen. Davon stammten mehr als 1,9 Billionen an Papieren aus Staaten des Euroraums. Der dahinschmelzende Außenwert des Euro verteuert überdies Einkäufe und Urlaube außerhalb der Eurozone. Gleichzeitig bläst das billige Geld die nächste Spekulationsblase an den riskan­ teren Aktien-, Unternehmens- und Derivatemärkten auf, wie die BIZ Ende März 2015 feststellte. Europäische Aktienfonds verzeichneten in den vier Wochen nach der Ankündigung der EZB, auf dem Anleihenmarkt zu intervenieren, Zuflüsse von insgesamt fast 19 Milliarden Dollar – das höchste jemals für einen solchen Zeitraum ermittelte Volumen. Auch Fonds für europäische Hochzins-Unternehmensanleihen registrierten in den vier Wochen den höchsten Zustrom seit einem Jahr. Die Kurse in diesen Anlageklassen tendieren in Richtung immer neuer Rekordwerte. Ähnliches gilt auch für Immobilien. Aber all diese Ver­ mögenswerte sind in keinem Inflations-Index enthalten. Daher leistet es sich Mario

OECD-Experte William White: Warnte fünf Jahre vergeblich vor der drohenden Gefahr

Draghi, die Geldflut mit der Abwehr von Deflation zu begründen. Doch dieses Argument hält einer Überprüfung nicht stand. Denn der Rückgang der Inflation resultiert vor allem aus dem enormen Einbruch der Öl- und Gaspreise und den Folgen der Globalisierung, die uns sinkende Preise für importierte elektronische Konsumgüter und Bekleidung aus Asien beschert haben. Diese deflationären Einflüsse nisten in der Volkswirtschaft aber völlig unbeeinflusst von der EZB-Geldflut oder entfleuchen wieder, wenn Ölpreis und Importpreise steigen. ­Außerdem zog die Inflation schon vor Beginn des QE-Programms der EZB wieder an.

creditS: Archiv, Telemack | Dreamstime.com, IMF

D


Turm der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich: Der Vatikan der Hochfinanz ist in Basel angesiedelt

° DIE BIZ ALs TrEffpuNkT für GEhEIME ABsprAChEN Sie fungiert als Clearinghouse, das die Richtlinien für die Geldschöp­ Eine der geheimnisvollsten, zugleich aber mächtigsten Organisatio­ fung in jedem Land bestimmt und sämtliche Transaktionen steuert. nen der Welt hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Gegründet 1930, sollte Als Zentralbank von 60 Notenbanken und damit als eine der einfluss­ die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ursprünglich die reichsten und exklusivsten Institutionen der Welt wickelt sie Zahlungen Abwicklung und Sicherstellung der deutschen Reparationszahlungen zwischen den Zentralbanken über entsprechende Buchungen auf de­ an die Siegermächte des Ersten Weltkrieges übernehmen. Mit dabei ren Konten ab. Per März 2014 hatte die BIZ überdies 228,12 Milliar­ waren neben der Deutschen Reichsbank die jeweils im Eigentum pri­ den Euro an Währungsreserven und Gold im Wert von 14,28 Milliarden vater Banken stehenden Notenbanken Bank of England, Banque de Euro gehortet. France, Banca d‘Italia, die halbstaatliche Belgische Nationalbank so­ Exterritorial, steuerbefreit und keiner Gerichtsbar­ wie zwei Konsortien privater Banken aus Japan und keit unterworfen stellt die BIZ gleichsam den Vatikan den Vereinigten Staaten: Die aus 14 japanischen Ban­ der Hochfinanz dar. Im Verwaltungsrat sitzen gemäß ken bestehende Gruppe wurde von der Industrial Bank Satzung die sechs Zentralbank­Präsidenten der pri­ of Japan angeführt; die amerikanische Wall Street­ vaten Notenbanken von Belgien, Frankreich, Italien Bankengruppe bestand aus J.P. Morgan & Co sowie und Großbritannien sowie der staatlichen Deutschen den beiden Rockefeller­Banken First National Bank of Bundesbank. Der Vorsitzende des Board of Gover­ New York und First National Bank of Chicago – alle drei nors der amerikanischen Notenbank – gegenwärtig sind inzwischen in dem Bankriesen JPMorgan Chase die Präsidentin Janet Yellen –, nimmt dieses Amt al­ aufgegangen. Sie zeichneten jeweils 16.000 Aktien. lerdings erst seit 1994 wieder wahr, wobei de facto Die amerikanischen Interessen insgesamt wurden de der Gouverneur der Federal Reserve Bank of New York facto vom Bankhaus Morgan vertreten. Als Sitz diente zunächst das Grand Hotel und das Hotel Savoy Uni­ als wichtigster der Fed­Banken, William Dudley, den vers am Centralbahnplatz in Basel, ab 1977 der neu Kurs bestimmt. Jeder von ihnen kann ein zusätzliches Mitglied seines Landes beiziehen. Hinzu gewählt sind gebaute 18­stöckige BIZ­Turm. DEr TurmBau Zu BasEl Bereits 1931 entfiel mit Einstellung der deutschen Re­ außerdem die neun Präsidenten der Zentralbanken Janne Jörg Kipp. Kopp Verlag. parationen aufgrund der Weltwirtschaftskrise weitge­ von Brasilien, Mexico, China, Indien, Japan, Kanada, 237 seiten. hend die eigentliche Aufgabe der BIZ. Im Juni 1931 Schweden, der Niederlande und der Schweiz sowie hatten allerdings bereits 24 nationale Zentralbanken der Europäischen Zentralbank. Die einzelnen Zentral­ Kapital bei der BIZ gezeichnet. Und die Geldinstitute banken der Nationen unterstehen verwaltungsmäßig der Wall Street hatten ein starkes Interesse an Geschäften mit Deutsch­ strikt den Vorschriften der BIZ. land. Daher wurde die BIZ schrittweise umfunktioniert. Heute verkehrt Der Verwaltungsrat wählt einen Vorsitzenden und den Präsidenten der sie als „Zentralbank der Zentralbanken“ nur mit den Zentralbanken der BIZ, wobei seit 1948 zwischen beiden Ämtern Personalunion besteht. Welt, welche die nationalen Geschäftsbanken überwachen und deren Ferner ernennt er den Generaldirektor und die weiteren Mitglieder des Geldkreierung und Transaktionen kontrollieren. Sie alle sind auf die in­ Managements. Generaldirektor Jaime Caruana amtiert als Vertreter ternationalen Geldströme angewiesen, die nur von der BIZ gesteuert des Präsidenten. Von niemandem kontrolliert, genießen Mitglieder und werden können und zu denen niemand anderer Zugang hat als die BIZ. Mitarbeiter weitgehende Immunität und Steuerfreiheit ihrer Bezüge.

AprIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

13


Brennpunkt ° Zentralbanken

Vor allem Alan Greenspan als damaliger Vorsitzender des Fed-Zentralbankrates wies die Expertisen zurück. Er galt als „Maestro“ unter den Notenbank-Chefs und war für alle anderen die Finanz-Autorität schlechthin. Zu Unrecht. Denn er war nichts weiter als ein Erfüllungsgehilfe der Wall Street mit der vorrangigen Aufgabe, Milliar­ dengewinne mit einer willfährigen Geldpolitik abzusichern. White beschuldigte ihn daher 2008, Spekulationsblasen zu unterstützen und Tricks und Beschwichtigungen zu benützen, die alles nur schlimmer machen würden. Mervyn King als damaliger Gouverneur der gleichfalls privaten Bank of England kam eine ähnliche Rolle in Großbritannien zu. Beide hatten in der Dramaturgie der Finanzmärkte den Part des „Comic-Coyoten“ übernommen. Bestinformiert und hoch bezahlt haben sie jahrelang schweigend und tatenlos zugesehen, wie die Zockerei der Wall Street und der Londoner City immer riskantere Formen annahm. Verhängnisvoll wirkte sich dabei aus, dass die Notenbanker trotz der folgenschweren Befugnisse niemandem verantwortlich sind, sodass sie im

Private Gründung Bank von England: 1946 verstaatlicht und 1997 wieder reprivatisiert

14 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

wahrsten Sinn des Wortes verantwortungslos agieren konnten. Aber warum hat auch Jean-Claude Trichet, der damalige Präsident der Europäi­ schen Zentralbank, die Berichte der BIZ in der Schublade verschwinden lassen und die europäischen Banken in die Falle der Wall Street-Banken mit ihren betrügerischen Mortgage Backed Securities (MBS) laufen lassen? Die Bosse der großen Zentralbanken treffen sich jedenfalls alle zwei Monate zu diskreten Meetings in der BIZ. Termine und Inhalt der Gespräche bleiben aber ebenso geheim wie die telephonischen Beratungen zwischendurch. Diese Clique ist letztlich für alle Banken- und Währungs-Crashs verantwortlich. Sie bestimmt alle finanziellen Vorschriften und damit über wirtschaftlichen Wohlstand oder Depression. Fraglich ist allerdings, ob nicht der Präsident der einzigen staatliche Zentralbank unter ihnen, nämlich Jens Weidmann von der Deutschen Bundesbank, wegen seiner Forderungen nach einem kompromisslosen Stabilitätskurs einfach übergangen wird. Die, obwohl Zentralbanken nach Lehrbuch-Meinung die Verantwortung dafür tragen, dass die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems im jeweiligen Land und somit der realen Volkswirtschaft nicht gefährdet wird. Finanzmarktstabilität gilt weltweit sogar als öffentliches Gut im öffentlichen Interesse. Und das Bankensystem gilt als Herz einer Volkswirtschaft. Es soll Geld an jene Stellen pumpen, wo es am dringendsten gebraucht und mit der größten Effizienz eingesetzt wird. Daher obliegt den Zentralbanken in den meisten Ländern auch die Bankenaufsicht, die Banken- und Börsenkrachs verhindern soll. Zentralbanken an Krisen ­federführend beteiligt In der Realität waren Zentralbanken aber schon immer federführend an der Entstehung von Wirtschafts- und Finanzkrisen beteiligt. Denn alle Notenbanken üben gemeinsam mit den Geschäftsbanken die unbegrenzte Kontrolle über die Finanzlage der jeweiligen Staaten und ganzer Kontinente

credit: wikipedia/ Adrian Pingstone

Zweifelhafte Politik von EZB-Präsident Mario Draghi Die Politik der EZB bleibt also zweifelhaft und undurchsichtig. Doch das war sie so wie jene der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) schon im vorigen Jahrzehnt. Der Nachruf von William White auf die Zentralbanker nach dem Zusammenbruch des Finanzsystems im Jahr 2008 war denn auch voller Häme: „Irgendwie hatten wohl alle gehofft, dass es nicht abwärts geht, solange man nicht runterschaut. Es war wie bei der Comic-Figur Wile E. Coyote, die über die Klippe rast, lustig weiterstrampelt und erst fällt, wenn sie in die Tiefe blickt. Das ist natürlich Unsinn. Man fällt, weil da ein Abgrund ist.“ Der international hochgeachtete Experte wusste genau, wovon er sprach. Denn er hatte in seinen Analysen ab 2003 immer wieder vor der drohenden Gefahr durch hochriskante Subprime-Hypothekarkredite und undurchschaubare Wertpapierkonstruktionen in den US-Bankbilanzen gewarnt. Doch die Analysen wurden von den mächtigen Zentralbank-Chefs glattweg ignoriert.


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Brennpunkt ° Zentralbanken

aus. Sie stellen die Weichen für alles, was im Finanzsystem passiert. Sie verfügen über die Macht, eine Geldschwemme durch Ausgabe von (digital) frisch gedrucktem Geld oder umgekehrt eine Geldverknappung entstehen zu lassen. Über die Offenmarktpolitik, den An- oder Verkauf von Wertpapieren aus den Beständen der Geschäftsbanken im Tausch gegen neues Zentralbankgeld, steuern sie die Geldmenge. Und über die Leitzinsen regeln sie das allgemeine Zins­ niveau – für Spareinlagen ebenso wie für Kredite. Geldverknappung und Geldverteuerung bedeuten Konjunkturdämpfung bis hin zu Rezession, Kurseinbrüche an den Börsen, Kaufkraftverlust und steigende Arbeitslosigkeit. Billiges Zentralbankgeld hingegen, das sich in niedrigen Einlagen- und Kreditzinsen der Geschäftsbanken wiederspiegelt, führt zu erhöhter Spekulation an den Aktien- und Immobilienmärkten. Bis am Ende riesige Spekulationsblasen entstehen, die durch Zinserhöhungen schließlich wieder zum Platzen gebracht werden. In den USA lassen sich diese Zyklen anhand der Geschichte des Federal Reserve Systems seit der Gründung 1914 unmissverständlich nachvollziehen: In den 1920ern mit dem Höhepunkt des Börsenkrachs 1929 mit nachfolgender Weltwirtschaftskrise. Und zuletzt 2008 mit Banken- und Börsenkrach mit nachfolgender Finanz-, Staatsschulden- und Weltwirtschaftskrise. Umso unheimlicher und besorgniserregender waren das konzertierte Schweigen und die demonstrative Untätigkeit der führenden Zentralbanker ab 2003. Obwohl viele Institutionen jahrelang vor der spekulativen Immobilienblase warnten und in den USA viele Warnlampen unübersehbar auf „Rot“ standen: Die hohen Zwillings-Defizite in Leistungsbilanz und Staatshaushalt, die Vermögenspreisinflation vor allem am Immobilienmarkt, die hohe Verschuldung der Haushalte – und dies alles in Verbindung mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Das passte einfach nicht zusammen. Nicht zuletzt wegen der nie hinterfrag­ ten Allmacht der Zentralbank-Chefs kam,

16 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

was nach Analyse von William White kommen musste: der Kollaps des Finanzsys­tems. Ihn schickten, wegen seiner peniblen Warnungen ungeliebt, die BIZ-Bosse knapp vor Ausbruch der Krise 66-jährig in Pension. 2009 war er wieder zurück im Geschäfts­ leben und bezog ein Büro bei der OECD in Paris. Gefragt wie noch nie, jettete er um den Globus, um in Vorträgen und Konferen­ zen seine Sicht der Dinge darzulegen, die in der BIZ niemand hatte hören wollen. Private Eigentümer der ­wichtigsten Zentralbanken Natürlich vertreten die Notenbanken in erster Linie die Interessen ihrer Eigentümer. Doch den Ton geben dabei keineswegs Staaten an, sondern die wichtigsten und mächtigsten privaten Geschäftsbanken der New Yorker Wall Street und der Londoner City mit ihren Profit-Interessen. Wenn man sich dies vor Augen hält, dann wird die Politik der großen Zentralbanken verständlicher. In den USA stehen die zwölf Federal

° Mitglieder im BIZ-Verwaltungsrat Chairman: Christian Noyer, Paris Anne Le Lorier, Paris William C Dudley, New York Janet L Yellen, Washington Mark Carney, London Jon Cunliffe, London Mario Draghi, Frankfurt am Main Jens Weidmann, Frankfurt am Main Andreas Dombret, Frankfurt am Main Jan Smets, Brussels Ignazio Visco, Rome Fabio Panetta, Rome Thomas Jordan, Zurich Stefan Ingves, Stockholm Klaas Knot, Amsterdam Stephen S Poloz, Ottawa Zhou Xiaochuan, Beijing Haruhiko Kuroda, Tokyo Raghuram Rajan, Mumbai Agustín Carstens, Mexico City Alexandre A Tombini, Brasília

Reserve Banken im Eigentum ihrer Mitgliedsbanken, wobei die Anteile an deren Grundkapital bemessen sind. Auch die Bank of England (BoE) war 1694 von privaten Aktionären gegründet, 250 Jahre später aber am 1. März 1946 von der LabourRegierung verstaatlicht worden. 1997 ­wurde sie von der Regierung per Gesetz wieder für unabhängig erklärt. Seither regieren wieder Privatbanken. In der Eurozone stellen die regionalen Zentralbanken auch die Aktionäre der EZB dar. Davon war die französische Notenbank Banque de France ursprünglich seit der Gründung 1803 privat, wurde aber 1945 ebenfalls verstaatlicht und in Vorbereitung auf den Euro wieder privatisiert. Die Aktien der Banca d’ Italia werden von 60 Kredit­ instituten und Versicherungen gehalten. Die Belgische Nationalbank gehört zur Hälfte privaten Aktionären. Die Deutsche Bundesbank untersteht als öffentliche Einrichtung gleichfalls nicht der Regierung. Die genannten Banken sind insofern von Relevanz, als sie 1930 auch die BIZ gegründet haben und gemäß Statut nach wie vor deren allmächtigen Verwaltungsrat als Leitungsorgan besetzen. Zentralbanken griffen trotz ­Warnungen nicht ein Mit Fortdauer der Krise in Europa verdichten sich die Indizien dafür, dass die Zentralbanken nicht Wohltäter und Retter aus jener Krise sind, die angeblich völlig überraschend über die USA und Europa hereingebrochen ist. Vielmehr kristallisiert sich heraus, dass Fed und EZB für die Wirtschaftsräume USA und Europa erneut immer größere Risiken in Form von neuerlichen Spekulationsblasen an den Finanzund Immobilienmärkten aufbauen. Bereits Anfang Oktober 2010 warf der amerikanische Ökonom und Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz den beiden Notenbanken öffentlich vor, die Welt mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik ins Chaos zu stürzen. Eine „Liquiditätsflut“ der beiden Zentralbanken destabilisiere die globalen Devisenmärkte. Er hatte Recht. Der Währungskrieg ist bereits voll entbrannt.


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Brennpunkt

° Cash-Titanen

Cash-Titanen und ihre Aktienrückkäufe Die Unternehmen der EMEA-Region verfügten 2014 über Barreserven von fast einer Billion Euro. Der S&P 500 Buyback hat eine bessere Performance als der Stamm-Index. Hohe flüssige Geldreserven bieten Konzernen genug Möglichkeiten, den Aktienkurs zu unterstützen. Nicht nur Gelegenheiten für strategische Übernahmen. Wolfgang Freisleben

um 250 Milliarden Euro gestiegen ist. Mehr als 75 Prozent dieser Summe entfielen auf nur 17 Prozent der Unternehmen. Seit der Finanzkrise 2007/08 habe das Motto der Unternehmen „Stay in Business!“ geheißen. Also wurden die Bilanzen gestärkt. Nunmehr laute die Devise „Cash to growth“, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können, erläuterte Josef Schuch, WU-Professor und Partner bei Deloitte Österreich. Alleine in den letzten vier Jahren seien 41 europäische Unternehmen aus den Global Fortune 500 gefallen. Die Unternehmen müssten daher wachsen und dazu brauchen sie Geld. Die Türme Der GelDreserven werDen immer höher Auch in den USA türmen sich bei den Cash-Titanen die Geldreserven. Die im Standard&Poor’s 500 Index gelisteten Fir-

NETTo-CAsh IN proZENT DEr MArkTkApITALIsIEruNG uND IM VErGLEICh Zu DEM ErwArTETEN kurs/GEwINN-VErhäLTNIs 2015

Antofagasta

Airbus

Western Digital

Inpex

Cognizant

Denso

Thales

Ford

Google

Sony

Juniper Networks

Fluor

Ericsson

Microsoft

Sandisk

Infineon

Garmin

Qualcomm

Apple

Analog Devices

Checkpoint Software

Chugai Pharma

geschätztes KGV 2015

Netto-Cash in Prozent der Marktkapitalisierung

Suzuki Motor

Nvidia

in Prozent

35 30 25 20 15 10 5 0

Quelle: Bloomberg, Stand 30.04.2014

18

° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

men saßen Ende 2014 in Summe auf rund 4,3 Billionen Dollar Cash. Gleichzeitig haben die Firmen auch ihre Verschuldung gesenkt. Wobei zu berücksichtigen ist, dass in der Finanzbranche hohe Bargeldreserven selbstverständlich und aus Gründen des Anlegerschutzes auch zwingend notwendig sind. Mittlerweile verzeichnen aber auch immer mehr Unternehmen im Nicht-Bankensegment gewaltige und weiter steigende Cash-Bestände. Gemäß einer Untersuchung von Moody’s Investors Services, einem international führenden und renommierten Anbieter von Risikoanalysen und Bonitätsbeurteilungen, hielten die nicht dem Finanzsektor zuzuordnenden US-Unternehmen Ende 2013 mit 1,64 Billionen Dollar mehr Liquidität in ihren Bilanzen als jemals zuvor – der Zuwachs gegenüber dem Rekord 2012 betrug zwölf Prozent. „Das Horten von Liquiditätsreserven kann Unternehmen dabei helfen, bessere Bonitäten zu erlangen. Zudem können sie die Rückzahlung kurzfristiger Schulden im Falle von Kapitalmarktverwerfungen sicherstellen“, erklärte Moody’s-Analyst Lane in Zusammenhang mit seiner Untersuchung. AkTienrückkAuf kAnn Dem kurs AufTrieb verleihen In den USA haben laut Goldman Sachs insbesondere die Technologieriesen, die allein fünf der zehn nettokapitalstärksten S&P-Vertreter stellen, mehr als prall gefüllte „Kriegskassen“, mit denen sie wie beispielsweise Apple bei seiner 3,2 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Beats Electronics

credit: Hupeng | Dreamstime.com

C

ash is king“, scheint das Motto bei den „ Konzernen zu sein, die mittlerweile auf riesigen Cash-Beständen sitzen. Laut Goldman Sachs verfügen die 600 größten europäischen Unternehmen über etwa zehn Prozent der gewerblichen Vermögensgegenstände mit weiterer Tendenz nach oben. Die Wirtschaftstreuhandgesellschaft Deloitte Österreich analysierte Ende letzten Jahres überdies in einer Studie, dass die Geldreserven von Unternehmen aus der EMEA-Region (Europe, Middle East, Afrika) einen neuen Höchststand erreicht hätten. Hielten börsennotierte Unternehmen aus der EMEA-Region 2007 noch 700 Euro Milliarden an Barreserven, war es 2014 fast eine Billion. Die 1.200 börsennotierten Unternehmen in dieser Region haben ihren Überschuss allein in den vorangegangenen zwölf Monaten um 47 Milliarden Euro erhöht, während der Gesamtbetrag seit 2007


°

Cash-Titanen   Brennpunkt

im Vorjahr auch mehr und mehr das M&AGeschäft ankurbeln. Zahlreiche Mittel dürften aber auch in Form von Dividendenausschüttungen zur Verbesserung des Shareholder Values Verwendung finden. Die US-Investmentbank erwartet aufgrund dessen in den nächsten drei Jahren einen Rückgang von Investitio­ nen in Sachkapital und Maschinen sowie in Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Es ist indes nicht unüblich, prall gefüllte Kassen mittels sogenannter Aktienrückkaufprogramme zu leeren. Dabei handelt es sich um eine weitere Möglichkeit, die Aktio­ näre an Liquiditätsreserven zu beteiligen. Anders als bei den Dividenden wird das überschüssige Geld nicht direkt an die Anteilseigner ausgeschüttet, sondern soll ihnen indirekt über mögliche Kurssteigerungen zugute kommen. Ein Rückkauf der eigenen Aktien mit anschließender Titelvernichtung führt zu einer Gewinnverdichtung: Der Unternehmensgewinn verteilt sich auf weniger Aktien als zuvor und der Gewinn pro Aktie steigt. Im Februar 2015 erreichten die geplanten Aktienrückkäufe der Unternehmen im S&P 500 Index laut Bloomberg einen Wert von 104,3 Milliarden Dollar. Seit 2009 haben die S&P 500-Firmen Rückkäufe im Wert von zwei Billionen Dollar getätigt. Mitte 2014 haben Konzerne binnen zwölf Monaten lediglich 90 Milliarden Dollar für Rückkaufprogramme ausgegeben. Das war aber immer noch der höchste Wert der vergangenen Jahre. Nur 2007 waren es mit 600 Milliarden Dollar noch mehr. Dass sich Aktienrückkäufe für die Aktio­näre lohnen, zeigt sich darin, dass die Kurse der 100 Aktien des S&P 500 mit dem

höchsten Buyback-Verhältnis langfristig ihre Benchmark übertreffen konnten. Dieses Verhältnis spiegelt die während der vorangegangenen vier Kalenderquartale für zurückgekaufte Stammaktien gezahlte Cash-Reserve dividiert durch die Marktkapitalisierung der Stammaktien wider. So übertrumpfte der S&P 500 Buyback den S&P 500 Index laut Bloomberg in den letzten fünf Jahren um 58,73 Prozent, in den letzten drei Jahren um 19,39 Prozent und in den letzten beiden Jahren um 16,59 Prozent. Seit Juli 2014 stiegt der S&P 500 Index um fünf Prozent, der S&P 500 Buyback hingegen um zehn Prozent. Profitieren können Anleger z. B. mit dem „Outperformance Zertifikat auf S&P 500 Buyback Index“ (ISIN: GB00BHTN3G53). Technologiefirmen mit ­gewaltigen Geldtürmen Wenn es um das Hamstern von Barmitteln geht, fallen zurzeit vor allem bekannte amerikanische Technologieunternehmen auf. Unter ihnen insbesondere jene Technologieführer, deren Produkte und Dienstleis­ tungen sich in vielerlei Hinsichten von der Konkurrenz differenzieren. Insgesamt beanspruchte der amerikanische Technologiesektor Ende 2013 rund 53 Prozent des Zuwachses an Barmittel-Reserven außerhalb der Finanzbranche. Zu diesem Zeitpunkt übertrafen alle Unternehmen der Branche zusammen sogar ihren vorläufigen Höchststand des Jahres 2009 um über 309 Milliarden US-Dollar. Über die Jahre waren es vor allem innovative Wachstumsunternehmen, die den konjunkturellen Abschwung vergleichsweise unbeschwert überstanden haben und riesige Bargeldreserven anhäufen konnten.

Diese könnten nicht nur den Bargeldkönigen, sondern auch den Aktionären Vorteile bescheren. Bei der Auswahl solcher Aktien gilt es aber, jene Unternehmen zu identifizieren, von denen erwartet werden kann, dass sie ihre Liquiditätsreserven im Sinne eines poten­ziell steigenden Aktienkurses einsetzen. Die Schweizer Bank Vontobel hat dazu im Vorjahr eine Gruppe von 25 Unternehmen aus Europa, Japan und den USA als Cash-Titanen definiert, die sich durch eine hohe Netto-Cash-Position auszeichnen. Unabhängiger von Gläubigern, sicherer in Krisenzeiten Bei vielen davon handelt es sich um Branchenführer, die dank ihrer Marktdurchdringung und Ertragsstärke hohe Markteintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten geschaffen haben. So schöpfen die Platzhirsche vieler Sektoren üblicherweise starke, regelmäßige Geldströme ab, was ihre Geldberge immer weiter anwachsen lässt. Tatsächlich kann ein großzügiger Geldpolster in Krisenzeiten Vorteile

Top Holdings S&P 500 Buyback Index*) name Urban Outfitters Tesoro Kohl‘s Corp. Anthem Cigna Boeing Kroger Phillips Darden Restaurants Marathon Petroleum

gewichtung 1,25% 1,23% 1,22% 1,18% 1,15% 1,13% 1,13% 1,13% 1,12% 1,12% *) per 25.03.2015

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april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 19


Brennpunkt ° Cash-Titanen

Fremdmittel rentabler als Eigene reserven? Sicherlich haben auch die vergangenen Krisenjahre wesentlich zu den heute immensen Cash-Beständen beigetragen: Die Unsicherheit an den Märkten führte bei vie-

° Die 25 Cash-Titanen UNTERNEHMEN BRANCHE 1. Airbus Luftfahrt 2. Analog Devices Halbleiter 3. Antofagasta Bergbau 4. Apple Hardware 5. Checkpoint Software Software 6. Chugai Pharma Arzneimittel 7. Cognizant Computer-Dienstleister 8. Denso Autoteile 9. Ericsson Telekommunikation 10. Fluor Hoch- und Tiefbau 11. Ford Automobile 12. Garmin Telekommunikation 13. Google Internet 14. Infineon Halbleiter 15. Impex Exploration/Produktion 16. Juniper Netwsorks Telekommunikation 17. Microsoft Software 18. Nvidia Halbleiter 19. Qualcomm Halbleiter 20. Sandisk Halbleiter 21. Sony Unterhaltungselektronik 22. Suzuki Motor Automobile 23. Thales Rüstung 24. The Mosaic Company Chemikalien 25. Western Digital Hardware

20 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

len Unternehmen zu einem Investitionsrückgang. Mit der Ausweitung auf neue ­Geschäftsfelder und damit risikoreichere Unternehmensbereiche hielt man sich eher zurück und viele Unternehmen besannen sich auf bewährte Kernkompetenzen. Außerdem wurden Geschäftsmodelle neu überdacht und oft unrentable Unternehmensbereiche abgestoßen. Viele internationale Unternehmen haben dabei nicht nur Schulden abgebaut, sondern auch ihre Struktur modernisiert. Die damit einhergehenden Effizienzsteigerungen ließen häufig die Unternehmensgewinne sprudeln, wodurch sich die Kassen wieder füllten. Aus unternehmerischer Sicht ist es im Allgemeinen nicht gerade optimal, zu große Cash-Reserven ungenutzt zu lassen. In Zeiten eines tiefen Zinsniveaus ist es jedoch ökonomisch gesehen teurer, eigene Reserven einzusetzen, als auf Fremdkapital zurückzugreifen. Vermutlich ist dies auch der Grund, weshalb Google – ebenfalls mit gewaltigen Liquiditätsreserven ausgestattet – seine kurzfristigen Schulden von einer Milliarde US-Dollar lieber nicht mit eigenen liquiden Mitteln bezahlen wollte. In Erwartung steigender Zinsen nutzte der IT-Gigant im Februar 2014 das noch niedrige Zinsniveau, beschaffte sich über die Ausgabe einer Unternehmensanleihe Fremdkapital zu günstigen Konditionen – und schonte so seine Reserven. Die Begründung: Das Geld sollte für rentablere Projekte eingesetzt werden. Aus Sicht des innovativen Technologieführers, der in immer kürzer werdenden Zeitabständen mit bahnbrechenden Neuentwicklungen aufwartet, ist dies verständlich, denn eine komfortable Liquiditätsausstattung bietet Unternehmen einen tendenziell größeren Handlungsspielraum. Tatsächlich kaufte Google im April 2014 den US-Drohnenhersteller Titan Aerospace. Bei den Drohnen handelt es sich um fliegende Roboter, die bei der Breitbandentwicklung eine entscheidende Rolle spielen. Der Anbieter der größten Suchmaschine der Welt verfolgt mit dieser Übernahme langfristige Ziele. Eines davon ist die Verbesserung sei-

nes Kartendienstes Google Maps. Bei den innovativen und ebenfalls höchst liquiden Konkurrenten Infineon und Sony dürfte sich die zusätzliche Aufnahme billiger Fremdmittel aus demselben Grund ­rechnen. Überschüssige Cash-Reserven gewährleisten also, zu jedem Zeitpunkt gute Gelegenheiten zu interessanten Transaktionen im Bereich der Fusionen und Übernahmen wahrzunehmen, die als effektivste Methoden zu Investitionen in Wachstum gelten. Dabei kann ein verhältnismäßig kostengüns­ tiger Eintritt in zukunftsträchtige Geschäftsfelder einem Unternehmen langfris­ tige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit verleihen. Erfolgreiche Klage gegen Apple auf Ausschüttung Allerdings sind die Aktionäre nicht immer mit den hohen Cash-Reserven der Unternehmen zufrieden. „Es ist euer Geld“, schrieb beispielsweise David Einhorn Anfang 2013 den übrigen Anteilseignern des IT-Konzerns Apple. Um Druck auf den Konzern auszuüben, kritisierte der erfolgreiche Manager des Hedgefonds Greenlight Capital – der damals selbst in dreistelliger Millionen-Dollar-Höhe an Apple beteiligt war – das Technologieunternehmen auch noch vor laufenden Kameras. Seinen Berechnungen zufolge entfielen bei Apple 145 US-Dollar Cash auf eine Aktie, weswegen die Titel in Anbetracht ihres aktuellen Kursniveaus massiv unterbewertet seien. Einhorn klagte schließlich den IT-Konzern. Sein Ziel war es, Apple zu zwingen, die Aktionäre an dem damals rund 137 Milliarden Dollar schweren Batzen Cash-Reserven zu beteiligen – etwa in Form einer Sonderdividende, durch einen Aktienrückkauf oder durch die Ausgabe von Vorzugsaktien. Er erreichte die Vertagung einer Abstimmung über die Verteilung von Vorzugsaktien, die geringere Ausschüttungen an die Aktionäre zur Folge gehabt hätte, gab sich mit diesem Teilerfolg zufrieden und zog schließlich seine Klage zurück. Was er bezweckt hatte, war klar: Sonderausschüttungen können auch den Kurs treiben.

creditS:

bieten: Während eines wirtschaftlichen Abschwungs erleben Unternehmen normalerweise einen stärkeren finanziellen Druck. Kurzfristige Liquiditätsengpässe und damit verbundene mögliche Zahlungsschwierigkeiten sind in solchen Marktsituationen keine Seltenheit. Dabei kann es auch Unternehmen mit einem aussichtsreichen Geschäftsmodell und einer „gesunden“ Struktur treffen, denn auch sie sind in Krisenzeiten einem höheren Risiko ausgesetzt, insolvent zu werden – zum Beispiel, wenn sie zur Rückzahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten dringend Kredite benötigen, diese aber teuer geworden sind und nur schwierig oder wegen eines drohenden Liquiditätsmangels überhaupt nicht mehr zu bekommen sind.


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brennpunkt ° Meldungen aus der Hochfinanz

JPMorgan verdient mehr als Deutsche Bank mit Anleihen Einige Wall Street-Banken beherrschen es besser als andere, sich auf die gewinnbringendsten Handelssegmente bei Anleihen zu konzentrieren. Dabei erzielte JPMorgan Chase weltweit die höchsten Erträge aus Festverzinslichen, obwohl die US-Bank beim Handels­ volumen lediglich Platz vier belegt. Dies zeigen Daten des US-Analyse­ hauses Greenwich Associates. Nachdem neue Vorschriften die weltgrößten Banken gezwungen haben, Vermögenswerte in Höhe von Milliarden von Dollars aus ihren Bilanzen zu eliminieren und die Finanzinstitute tausende von Stellen abgebaut haben, sind sie gezwungen, harte Entscheidungen zu treffen, wo sie nun ihre Energien fokussieren wollen. Während das größte Anleihen-Handels-

haus der Welt immer einen gewissen Reiz haben wird, ist es nicht unbedingt mehr die Cashcow, die es einst war. Diese Realität scheint sich auch allmählich bei der Deutschen Bank durchzusetzen. Die Führung erwägt nun, das Handelsgeschäft zu schrumpfen, um den Gewinn zu steigern, berichtete ein Informant gegenüber Bloomberg. Denn die Deutsche Bank verdient mit dem höchsten Handelsanteil von 10,1 Prozent weltweit nur 9,1 Prozent der Erlöse. JPMorgan hingegen kommt auf 10,5 Prozent der Erlöse bei nur 9,1 Prozent Anteil am weltweiten Geschäft mit Festverzinslichen, knapp gefolgt von der Citigroup. Banken, die einen Großteil ihrer Transaktionen mit margenärmeren Produkten wie US-Treasuries und staatlich gesicher­ ten Hypothekenpapieren machen, haben

Wall Street, New York: Hier geht es um mehr als nur Marktanteile

tendenziell einen höheren Markt- als Erlös­ anteil, erläutert Kevin McPartland, Leiter der Analyse für Marktstruktur und Technologie bei Greenwich Associates in Stamford. Wie bei allen Dingen gelte auch für die Finanzmärkte, dass es eben um mehr als bloße Marktanteile gehe. (wf)

Devisenskandal belastet Ergebnis von Barclays

Barclays zählt zu den größten Marktteilnehmern im Devisenhandel, in dem ein Ring von Bankenmitarbeitern über Jahre hinweg die Wechselkurse manipuliert hat, um Gewinne einzustreichen. Aufsichtsbehörden in Großbritannien und den Vereinigten Staaten haben deshalb bereits

22 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

die Citigroup, JPMorgan, HSBC, RBS und UBS im November zu Geldstrafen von insgesamt 3,4 Milliarden Euro verurteilt. Da unter anderem das amerikanische Justizministerium weiter in dem Fall ermittelt, drohen der Branche zusätzliche hohe Geldbußen. Neben Barclays haben dafür auch HSBC und RBS bereits weitere Rückstellungen gebildet. Anders als die Konkurrenten hat Barclays bisher allerdings noch keinen Vergleich mit den Behörden geschlossen. „Wir versuchen, so schnell wie möglich eine Einigung zu erreichen“, versicherte Finanzvorstand Tusha Morzaria. Er schloss nicht aus, dass der Devisenskandal Barclays doch mehr Geld kosten wird als bislang erwartet. Analysten rechnen damit, dass die Deutsche Bank, die auch zu den Weltmarktführern im Devisenhandel zählt, ebenfalls mit Strafen belegt wird. Bisher kamen die Frankfurter allrdings ungeschoren davon.

Antony Jenkins kündigte im vergangenen Jahr an, das Investmentbanking zu verkleinern. In der Sparte werden rund 7.000 Arbeitsplätze abgebaut. 2014 schrumpfte der Gewinn vor Steuern des Geschäftsfelds um knapp ein Drittel auf 1,38 Milliarden Pfund. Das Ergebnis der Sparte für Privatund Geschäftskunden stieg dagegen um 29 Prozent auf 2,89 Milliarden Pfund. (wf)

Erfolgsbonus trotz Verlust: Antony Jenkins kassierte insgesamt 5,5 Millionen Pfund

creditS: Erickn, Sarah2 | Dreamstime.com

Die britische Großbank Barclays gab Rückstellungen von insgesamt 1,2 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) für drohende Strafen wegen Manipulationen im Währungsmarkt bekannt. Durch diese und weitere Sonderbelastungen weist Barclays für 2014 einen Nettoverlust von 174 Millionen Pfund aus. 2013 stand noch ein Gewinn von 540 Millionen Pfund in der Bilanz. Barclays-Chef Antony Jenkins erhält trotz des Verlusts einen Erfolgsbonus von 1,1 Millionen Pfund und verdiente 2014 insgesamt 5,5 Millionen Pfund.


°

Meldungen aus der Hochfinanz   brennpunkt

US-Behörden rüffeln Konkurspläne europäischer Banken Die drei Großbanken BNP Paribas, Royal Bank of Scotland und HSBC erfüllten nicht die Anforderungen an die Abwicklungspläne, teilten die USNotenbank Fed und die amerikanische Einlagensicherungsbehörde FDIC mit. Die Pläne seien unzureichend und würden keinen „glaubwürdigen Weg“ durch eine mögliche Insolvenz aufzeigen. Die drei Finanzinstitute müssten nun nachbessern, erklärte Fed-Chefin Janet Yellen bei einer Pressekonferenz. Die Pläne sind eine Reaktion auf die letzte große Finanzkrise, als der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers die Weltwirtschaft erschütterte. Erstmals hat-

ten die Behörden 2012 detaillierte Pläne zur eigenen Abwicklung von den Geldinstituten eingefordert. Im August 2014 hatten die Aufseher bereits die „Testamente“ von elf der landesweit größten Banken zurückgewiesen. Sie müssen neue Pläne für den Fall ihres Scheiterns schreiben. Die Debatte um systemrelevante Banken , die so groß sind, dass eine Pleite das ganze System gefährden würde, die Finanzbranche seit den Krisenjahren auch in Deutschland und Europa unter Regulierungsdruck. Als „Too Big to Fail“ definiert die deutsche Finanzaufsicht Bafin Unternehmen, deren Insolvenz die Volkswirtschaft mit höheren Kosten belas­ ten würde als ihre Rettung. Nun müssen

Too Big to Fail

Systemrelevante Banken: Anforderungen an Abwicklungspläne nicht von allen erfüllt

die gerüffelten Banken massiv verbesserte Pläne vorlegen, sodass auch tatsächlich im Notfall eine unfallfreie Abwicklung der Banken gewährleistet ist. (wf)

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April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 23


bankingPanorama Zahlenspiel

43

Bad news – für Banker. Laut einer

resende Jobs abbauen werden, mit knapp 50

Kosten aus. Die Banken werden um weitere Stel­

unter 226 Banken in elf europäischen

Prozent sogar noch höher. Lediglich 17 Prozent

lenkürzungen nicht herumkommen, wenn sie ihre

Ländern durchgeführten Befragung von Ernst &

der heimischen und 29 Prozent der europäischen

Rentabilitätsziele erreichen und somit die Erwar­

Young planen 43 Prozent der Institute, noch ­heuer Stellenkürzungen durchzuführen. In Öster­

Banken haben vor, ihren Personalstock im laufen­

tungen der Eigenkapitalgeber erfüllen wollen“, so

den Jahr auszubauen. „Die Personalausgaben

Georg von Pföstl von Ernst & Young über die we­

reich liegt der Anteil der Geldhäuser, die bis Jah­

machen derzeit rund die Hälfte der operativen

nig erfreulichen Ergebnisse „seiner“ Studie.

Starke Worte ´´

„Für Staatsanleihen sollten Großkreditgrenzen gelten, so wie für jeden anderen Kredit auch.“

„Wir waren

fassungslos, aber nicht überrascht.“

Die oberste europäi­

„Das wird ein Vertuschungs­ausschuss und kein Untersuchungsausschuss.“

sche Bankenaufseherin, ­Daniele Nouy, spricht sich

Bayern LB-Chef Jo-

im Handelsblatt für strikte

hannes-Jörg Riegler

Rainer Hable, Neos-Frak­

Obergrenzen für den An-

kritisiert Finanzminister

tionsführer im Hypo-

kauf von Staatsanleihen

Schellings Hypo-Zah-

U-Ausschuss, legt sich

durch Banken aus und

lungsmoratorium als

bereits am ersten Aus-

erhält prompt Rückendeckung durch die deut-

rechtswidrig und

schusstag rhetorisch

sche Regierung.

in­akzeptabel.

voll ins Zeug.

Risk Pricing – die neue Herausforderung

E

in risikoloses Geschäft gibt es nicht. So wie jeder Betrieb in der Industrie, versucht jedes Institut, die Kalkulation der Kosten je Geschäft auf Basis nachvollziehbarer Kriterien zu definieren. Die Kalkulation der Risikokosten ist daher von zwei wesentlichen Komponenten geprägt: a) Ausfallswahrscheinlichkeit nach objektivierbaren Kriterien b) Individuelle Erfahrung über die unternehmensinterne Beurteilungsfähigkeit von objektivierbaren Kriterien Die Erfahrung jedes Instituts ist sehr unterschiedlich und hängt von der individuellen Unternehmenskultur ab.

24 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

Die objektivierbaren Kriterien werden den Instituten mehr und mehr durch Regularien vorgegeben, sodass immer mehr ­Institute hier im Gleichklang agieren. NIKOLAI DE ARNOLDI, Dies birgt die Gefahr CRO/CFO HYPO NOE von systemischen RiGruppe Bank AG siken mit sich und hat fatale Auswirkungen auf Institute, deren Unternehmenskultur lasch und nachlässig mit b) umgehen. Es ist daher oberste Pflicht eines Bankmanage-

ments – insbesondere im Vertrieb –, in der Unternehmenskultur klare Anleitungen und Wertvorstellungen vorzuleben. Zu konservative, technokratische Kulturen neigen zur Übertreibung des Risikos und Absicherung des Einzelnen, während aggressive Kulturen Risiken unterschätzen und zu Manipulationen einladen. Nachhaltigkeit beginnt somit dort, wo es um Übermittlung von Qualität und persönlicher Verantwortung als stabile Werte geht; in der Beratung, in der Dokumentation und im Datenmanagement sowie dem systemischen Management der Kundenbeziehung in der Bank. www.hyponoe.at

credit: beigestellt, Archiv

kolumne

HYPO NOE Gruppe


Im Gespräch mit Heike Arbter ° ZERTIFIKATE AWARD

Zertifikate Award Austria 2015 Am 6. Mai 2015 findet bereits zum neunten Mal der Zertifikate Award Austria statt. Das GELD-Magazin ist auch heuer wieder Medienpartner und bat Heike Arbter zum Gespräch. GELD ° Ist das derzeit niedrige Zinsniveau

ein gutes Umfeld für Zertifikate?

Also eine gute Ausgangslage für den diesjährigen Award?

Bedeutet das, dass Zertifikate in den vergangenen Jahren von der Finanzkrise profitieren konnten?

Ja, auch im Jahr 2014 sind wieder sehr attraktive Produkte emittiert worden. Unser Veranstaltungspartner, das ZertifikateJournal, wird den

Evaluierungsprozess übernehmen und die 21-köpfige Jury die besten Emittenten und Produkte ermitteln. Wer wird heuer das „Zertifikate-Haus des Jahres“?

Heike Arbter, Vorsitzende des Vorstandes des Zertifikate Forum Austria

Das liegt gänzlich in Händen der Privatanleger, die noch bis 24. April die Möglichkeit haben, ihren Favoriten mittels Online-Voting unter www.zertifikateaward.at zu wählen.

EMOTION BANKING

Bankbarometer 2015

G

eldinstitute stehen aktuell vor einem starken Kostendruck, da nicht nur im Zinsbereich Erträge wegbrechen, sondern auch im klassischen Retailkundengeschäft Einbußen zu verzeichnen sind. „Fintechs“ haben die Nase vorn.

„Der Wettbewerb nimmt zu , aber er verändert sein Gesicht“, meint Christian Rauscher, Geschäftsführer des Banken Consulting-Unternehmens emotion banking aus Baden bei Wien. „Waren die ersten Jahre nach der Jahrtausendwende durch die Dominanz der unabhängigen Finanzberater gekennzeichnet, so waren es – speziell kurz nach der Krise – die Direktbanken, die das Sagen hatten. Nun haben eindeutig die ,Fintechs‘ die Nase vorn. Dienstleistungen wie E-Commerce, Mobile Payment, Crowdlending oder Business Intelli-

gence untergraben à la longue die Bedeutung traditioneller Bankinstitute.“ Für Banken ist klar: Personal Finance Management Applikationen (wie beispielsweise das von der Sparkassengruppe gelaunchte „George“) sowie NFC Technik (zum kontaktlosen Austausch von Daten per Funktechnik über kurze Strecken), wie sie beim Micropayment zum Einsatz kommt, genießen immer größere Beliebtheit und werden im Jahr 2020 zum Standardangebot jeder Bank, die wettbewerbsfähig bleiben möchte, gehören müssen. TO DOS DER BANKEN Themen wie die Zinsmarge, Provisionserträge oder regulatorische Anforderungen sind Dauerthemen der Banken. „Viel zu wenig Beachtung“, ist Rauscher überzeugt, „wird jedoch der Integration von Kundenmeinungen

KOMMENTAR

CREDIT: beigestellt

HEIKE ARBTER: Die Suche nach Rendite, um im aktuell niedrigen Zinsumfeld nach Abzug der Inflation keinen Vermögensverlust zu erleiden, ist bei Anlegern seit langer Zeit das Thema schlechthin. Aber auch das Sicherheitsbedürfnis ist nach wie vor hoch. Genau hier punkten Zertifikate: Sie ermöglichen eine individuelle und optimierte Steuerung von Rendite und Sicherheit und können nachhaltig Werte schaffen.

Seit 2006 hat sich das in Zertifikate investierte Volumen von 7,5 Milliarden auf rund 12 Milliarden Euro per Ende 2014 stärker entwickelt als andere Anlageinstrumente. Wir sehen bei den Privatinvestoren einen Trend hin zum Teilschutz: Bonus-Zertifikate beispielsweise ermöglichen die Teilnahme am Kursanstieg der Aktienbörsen, bieten aber Sicherheit gegen Rückschläge und Kursrückgänge.

beigemessen.“ Die Verbesserung der Beziehungsqualität hat eindeutig Vorrang. Genossenschaften und Sparkassen bringen in diesem Zusammenhang von ihrer Struktur her viel Potenzial mit, das dem Zeitgeist einer vernetzten und auf Nachhaltigkeit hin orientierten Gesellschaft entgegenkommt. Marketing 3.0 ist ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang einen Paradigmenwechsel anzeigt, in dem die Menschen (i.e. die Bankkunden) auf Augenhöhe mit den Unternehmen stehen und aktiv an Veränderungsprozessen in ihren jeweiligen Regionen Teil haben. „Die Kundenbeziehung muss endlich auf Institutsebene gehoben werden und darf nicht ausschließlich in den Talenten des Beraters liegen“, meint Rauscher in diesem Zusammenhang. www.emotion-banking.com

APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

25


BANKING ° Fremdwährungskredite

Unsicher wie der Schweizer Franken Fremdwährungskredite haben so manchen Schuldner in gehörige Turbulenzen gebracht – verantwortlich dafür ist der Auftrieb der Schweizer Währung. Konsumentenschützer orten aber auch fehlerhafte Beratung bei den heimischen Banken. Die Institute und weisen jede Schuld von sich. Wer Recht hat, wird sich vor Gericht zeigen. Harald Kolerus

einen guten Start ins neue Jaher erlebten Franken-Kreditnehmer: Am 15. Jänner 2015 erklärte die Schweizer Nationalbank (SNB), den Kurs des Franken nicht mehr bei einem Kurs von 1,20 zum Euro stützen zu wollen. Die Konsequenz war ein rapider Kursanstieg des Franken (s. Grafik unten). In Folge kam es zu einer leichten Erholung der europäischen Einheitswährung und man erhält heute für einen Euro rund 1,05 Franken. Franken-Kredite sind jedenfalls spürbar teurer geworden.

STREITPUNKT: STOPP LOSS Es kommt jetzt noch ein weiterer Faktor ins Spiel, der den Verein für Konsumenteninformation (VKI) zum Handeln veranlasst hat. Stein des Anstoßes sind sogenannte Stopp Loss-Vereinbarungen, die eigentlich die Kreditnehmer hätten schützen sollen. Doch es kam anders, wie der VKI in einer Aussendung betont: „Stopp Loss-Vereinbarungen wurden schlagend, doch die Banken konnten nicht zum gesetzten Ausstiegskurs

SCHWEIZER FRANKEN

Parallel zum Kurs des Schweizer Franken explodierten die Fremdwährungskredite

26

° GELD-MAGAZIN – APRIL 2015

von in der Regel 1,19 konvertieren; die Umwandlung in einen Eurokredit erfolgte erst bei einem Kurs von 0,88 oder allenfalls 1. Das bedeutet bei einem Fremdwährungskredit über rund 90.000 Euro (aufgenommen 2008) ein schlagartiges Ansteigen der aushaftenden Kreditsumme um rund 30.000 Euro.“ Dieser Schaden wäre laut den Konsumentenschützern nicht eingetreten, wenn die Bank die Stopp Loss-Order nicht als Sicherheit angeboten hätte und man stattdessen bereits bei 1,20 endgültig in den Euro konvertiert hätte. „Diesen Differenzbetrag (im Beispiel 30.000 Euro) kann man daher von der Bank ersetzt verlangen“, meint der VKI. Die Konsumentenschützer sind auch schon zur Tat geschritten und haben eine Sammelschlichtung wegen Stopp LossSchäden eingeleitet. „KEINE EMPFEHLUNGEN“ Bei den Banken sieht man die Sachlage anders. Michael Bauer, Leiter des Produktmanagements für Finanzierungen der Bawag, meint zum Thema: „In der Bawag P.S.K. hat es keinerlei Empfehlungen zu Stopp Loss-Orders gegeben. Ebenso wenig waren Stopp Loss-Orders ein Teil des Kreditvertrages. Daher waren bei uns auch nur eine Handvoll Privatkunden betroffen.“ Außerdem meint der Experte, eine Stopp LossOrder sei eine marktübliche Orderart, die täglich tausende Male am Finanzmarkt eingesetzt und ausgeführt werde. Bauer weiter: „Konkret bedeutet es, dass nach Unterschreiten eines vereinbarten Wertes (Stopp Loss-Limit, Anm.) die Order zum nächstmöglichen handelbaren Kurs als ,BestensOrder‘ ausgeführt wird. Der Wert des Stopp Loss-Limits ist daher nie der tatsächliche

„Unsere Kunden wurden zu Fremdwährungskrediten sehr ausführlich beraten.“ Reinhard Aumann, Erste Bank

Abrechnungskurs.“ Die Ausführung der Orders bewegte sich bei Bawag-Kunden laut Bauer rund um den Wert von 1,0. Christof Sperk, Leiter Produktmanagement der Bank Austria, meint wiederum: „Vorab zu betonen ist, dass es in der Bank Austria nur eine sehr geringe Anzahl an Privatkunden gibt – sie liegt im zweistelligen Bereich –, die Stopp Loss-Aufträge gesetzt hatten. Wir suchen mit allen Kunden individuell das Gespräch und mit einem großen Anteil dieser Kunden wurde bereits eine Lösung gefunden.“ Der Experte gibt weiters zu bedenken, dass Stopp Loss-Aufträge keine Absicherungsinstrumente seien, dies zeige sich auch an der Tatsache, dass sie für den Kunden kostenlos sind. „Sie wurden auch nicht von uns aktiv angeboten. Alle Kunden wurden bei Beauftragung einer Stopp Loss-Order – diese sind befristet – ausführlich beraten und in der Auftragsorder auch schriftlich darauf hingewiesen, dass der Kurs bei Konvertierung im Falle volatiler Märkte auch deutlich vom beauftragten Devisenkurslimit abweichen kann“, so Sperk weiter. Der Experte meint außerdem, die ersten Devisenkurse am 15. Jänner 2015 nach der Entscheidung der SNB seien an den geschockten Devisenmärkten noch wesentlich tiefer gewesen als der Kurs, der im Interesse des Kunden er-

CREDITS: beigestellt, Olavs Silis | Dreamstime.com

K


Fremdwährungskredite

„Kundengespräche zu einer Hypothekarfinanzierung dauern in der Regel mehrere Stunden und ziehen sich oftmals über mehrere Tage und Wochen.“

„Die Bank Austria hat alle ihre Franken-Kreditnehmer seit dem Jahr 2008 wiederholt kontaktiert und zu Beratungsgesprächen eingeladen.“

Michael Bauer, Bawag

Christof Sperk, Bank Austria

zielt werden konnte. „Die Vertragsklausel in den Verträgen der Bank Austria weist ganz klar auf einen Handel der Devisen hin. Außerdem wird festgehalten, dass der gehandelte Devisenkurs vom beauftragten Devisenkurslimit abweichen kann. Bei sehr volatilen Märkten kann diese Abweichung entsprechend groß sein. Von einer unklaren Formulierung oder fehlerhafter Beratung kann daher keine Rede sein“, so Sperk. MANGELNDE BERATUNG? Es bleibt festzuhalten, dass Schadenersatzansprüche an die Banken nur dann gerechtfertigt sind, wenn fehlerhafte Beratung nachgewiesen wird. Der VKI glaubt, dass nicht nur in Sachen Stopp Loss, sondern auch prinzipiell bei Fremdwährungskrediten nicht ausreichend über Risiken aufgeklärt worden ist. Das bestreiten die Banken: „In den Beratungsgesprächen bei Kreditabschluss, aber auch bei den zumindest einmal jährlich stattfindenden Kreditgesprächen werden die Kunden regelmäßig über Kursentwicklungen informiert und über mögliche Verluste aufgeklärt. In der Vergangenheit gab es auch immer wieder konkrete Angebote zur Konvertierung in Euro-Kredite“, heißt es in einem Statement der ÖVAG. Laut Bawag-Experten Bauer wurden die Kunden nicht nur bei Abschluss über die Vor- und Nachteile von Fremdwährungskrediten aufgeklärt, sondern auch laufend benachrichtigt: „Ein Kundengespräch zu einer Hypothekarfinanzierung dauert in der Regel mehrere Stunden und zieht sich oftmals über mehrere Tage und Wochen. Da wird sehr intensiv mit den Kunden eine Lösung erarbeitet.“ Des weiteren macht Bauer auf die seit dem Jahr

2008 intensive Medienberichterstattung zu Franken-Krediten, insbesondere zur Kursentwicklung, aufmerksam. „Im Rahmen der Vorgaben durch die Finanzmarktaufsicht klären wir unsere Kunden regelmäßig über die möglichen Alternativen auf: Bei einer endgültigen Konvertierung in Euro verzichten wir beispielsweise auf Konvertierungs-und Bearbeitungsentgelte und bieten laufend spezielle Umstiegskonditionen an“, so der Experte. Ähnlich argumentiert Reinhard Aumann, Fremdwährungskredit-Experte Erste Bank: „Bei uns wurden alle Fremdwährungskredite in ausführlichen Gesprächen beraten. Auch jene Kunden, die über gewerbliche Vermögensberater zu uns gekommen sind, wurden bei uns nochmals über die Risiken von Fremdwährungskrediten aufgeklärt – sowohl hinsichtlich Währungsrisiken, als auch den Risiken von Veranlagungsprodukten. Es wurde auch auf eine mögliche Kumulierung dieser Risiken hingewiesen. Im Zuge dieser Gespräche wurden unter anderem entsprechende Informationsblätter an die Kunden ausgege-

° BANKING

ben, damit sich diese der Risiken auch wirklich bewusst sind.“ Und Sperk von der Bank Austria meint: „Dass eine Fremdwährungsfinanzierung abhängig vom Wechselkurs ist, liegt in der Natur der Sache, der Grund für die Popularität dieser Finanzierungsform bis 2008 war der erhebliche Zinsvorteil in Schweizer Franken.“ Die Bank Austria betont, dass sie alle ihre Franken-Kreditnehmer seit 2008 wiederholt kontaktiert und zu Beratungsgesprächen eingeladen hat. Sperk: „Alle Kreditnehmer wurden über die möglichen Handlungsalternativen aufgeklärt.“ Eine Option bietet die Konvertierung in Euro, wobei gilt: Wer konvertiert, befindet sich im sicheren Hafen des Euro und hat Risiko reduziert. Es bedeutet häufig aber auch, bei der Konvertierung Verluste zu realisieren. Wichtig ist, wann der Kunde zu welchem Kurs eingestiegen ist, wie lange der Kredit noch läuft, wie sich das Ansparprodukt entwickelt hat und wie die persönliche finanzielle Situation des Schuldners aussieht Die Entscheidung fällt individuell, Beratung (siehe unten) tut Not.

° FREMDWÄHRUNGSKREDIT – WAS SOLLEN BETROFFENE TUN? Im Jahr 1996 gab es die ersten Fremdwährungskredite auf dem Markt, ab 2002/03 wurden Fremdwährungskredite zum Massenphänomen. Die Anzahl der vergebenen Kredite in Fremdwährung stieg bis zum Jahr 2007 stetig an, bis die Vergabe im Jahr 2008 eingestellt wurde. Der VKI hat eine Sammelschlichtung angestrebt, die aber seit 31. März geschlossen ist. Konsumentenschützer Peter Kolba empfiehlt Betroffenen, die bei der Schlichtung nicht „mit an Bord“ sind und über eine Rechtsschutzversicherung verfügen, unbedingt den Weg zu einem versierten Anwalt einzuschlagen, um ihren Anspruch geltend zu machen. Auch ohne Rechtsschutz sollte laut Kolba zumindest die Beratung eines Anwalts in Anspruch genommen werden. „Unvorbereitet sollte jedenfalls niemand zu der kreditgebenden Bank gehen und überstürzt etwas unterschreiben.“

APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

27


geldanlagePanorama mexiko

GELIEBTE FLAGGSCHIFFE Land des Monats

Staatsfonds. Wurden Staatsfonds bis vor

nager des JB Local Emerging Bond Fund von Swiss & Global Asset Management, brach kürzlich eine Lanze für Anleihen aus exportorientierten Schwellenländern (z.B. Mexiko oder Türkei). Diese Nettoexporteure würden aktuell von zwei globalen Trends profitieren. Während die konjunkturelle Erholung in vielen Industriestaaten die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus den besagten Ländern steigert, kommen den Produzenten auch die niedrigen Preise an den Rohstoffmärkten entgegen. Lokalwährungsanleihen aus exportorien­tierten Schwellenländern seien daher und aufgrund ihrer günstigen Bewertungen substanzielle Überrenditen zuzutrauen, so McNamara. Vorsicht sei jedoch bei Anleihen Rohstoff exportierender Staaten geboten.

Staatsform Bundesrepublik Hauptstadt Mexiko City Amtssprache Spanisch sowie indigene Sprachen Staatsoberhaupt Enrique Pena Nieto Regierungschef ebendieser Fläche 1.964.375 km2 Einwohner etwa 120 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 61 pro km2 Währung Peso Kfz-Kennzeichen MEX Internet-TLD .mx Internat. Telefonvorwahl +52 Nationalfeiertag 6. September Nachbarstaaten Guatemala, USA Größte Städte Mexiko City, Ecatepec de Morelos, Guadalajara, Puebla Verwaltungsgliederung 31 Bundesstaaten plus Distritto Federal Höchste Erhebung Citlaltepetl (5.636 m)

Starke Worte ´´

„Einige Leute, die schlauer sind als ich, sagen, dass es nicht möglich ist.“

„Eine Korrektur

um 20 Prozent ist sehr gut möglich.““

Der 84-jährige Fonds­ manager Albert Nicholas

Templeton-Urgestein Mark

hat das Kunststück zuwe-

Mobius warnt vor einem

ge gebracht, seine Bench-

Absturz chinesischer Ak-

mark, den Standard &

tien. Der Bullenmarkt sei

Poor’s 500, über 40 Jahre

zwar nach wie vor intakt,

hinweg zu schlagen und

doch kurzfristig sei Vor-

somit vielen Skeptikern zu trotzen.

28 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

sicht geboten.

lagehorizonts, der höheren Risikotoleranz und der eingeschränkten Regulierung können sie anders als ihre institutionellen Konkurrenten genau dann kaufen oder verkaufen, wenn die Gelegenheit günstig ist und nicht, wenn sie dazu gezwungen sind“, so Wöhrmann. Und anscheinend tun die Fonds dies höchst erfolgreich. Lag das Vermögen der globalen Staatsfonds im Jahr 1995 bei gerade einmal 500 Milliarden US-Dollar, so wird es mittlerweile (Stand Ende 2013) mit 6.300 Milliarden Dollar beziffert. Freilich wurde ein Großteil der aktuell rund 70 bekannten staatlichen Flaggschiffe jedoch erst ab dem Jahr 2000 gegründet.

CrediTS: Cornelius20, Arturo Osorno | Dreamstime.com, Archiv

ECKDATEN (Vereinigte Mexikanische Staaten)

„Export-Anleihen.“ Paul McNamara, Ma-

Kurzem, etwa aufgrund ihres intransparenten Gebarens und der undemokratischen Struktur der dahinter agierenden Staaten, großteils noch sehr kritisch beäugt, so sind sie mittlerweile zu so etwas wie dem Liebkind der internationalen Hochfinanz geworden. Ein White Paper aus dem Hause Deutsche Asset & Wealth Management – genauer gesagt aus den Federn von DAWM-CEO Asoka Wöhrmann und Professor Valeria Miceli von der katholischen Universität Mailand – attes­ tiert den Staatsfonds, „kapitalstarke Stützen der Finanzmärkte“ zu sein. „Die Staatsfonds sind definitiv im Kreis der institutionellen Investoren angekommen (...). Dank ihres langfristigen An-


IN ALLER MUNDE

FUNDAMENTAL FIXED INCOME

Investment-Hype. Crowdinvesting wird

Kompetenzpartnerschaft. Lombard

mehr und mehr zum Trend unter den hei­mischen Anlegern. Mittlerweile beschäftigt sich sogar eine eigene TV-Show, das PULS4Format „2 Minuten 2 Millionen“, mit dem Thema. Kürzlich wurde darüber hinaus auch ein neuer Österreich-Rekord in puncto Crowd­ investing aufgestellt. Die Kampagne des Anti-Hangover-Drinks Kaahée, ein Projekt der größten heimischen Crowdinvesting-Plattform Conda, konnte innerhalb von nur zwölf Tagen 249.900 Euro von genau 300 Investoren einsammeln. Der auf wissenschaftlicher Basis entwickelte Anti-Hangover-Drink hat damit als erstes Projekt die gesetzlich festgelegte Maximal-Summe für Crowdinvesting in so kurzer Zeit erreicht – für höhere Beträge gilt die Prospektpflicht.

Odier Investment Managers und ETF Securities haben kürzlich eine Kooperation im Produktbereich bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen bieten zukünftig gemeinsam Anleihen-ETFs an, deren Einzelpositionen nach Fundamentaldaten gewichtet sind. Die Produkte entsprechen der europäischen Investmentrichtlinie (OGAW) und sind damit für eine breite Investorengruppe zugänglich. Bisher waren die auf Fundamentaldaten basierenden Strategien für festverzinsliche Anlagen von Lombard Odier IM für Investoren nur über klassische Fonds investierbar. „Die beständige Erweiterung unseres Produktangebots ist wesentlich für unsere Strategie: Neben Rohstoffen,Währungen,Aktien­ themen sowie Short- und gehebelten ETPs bieten wir nun auch festverzinsliche Anlagelö-

sungen an. Dies stärkt unsere Reputation als Pionier für spezialisierte Investmentlösungen und ist ein weiterer entscheidender Meilenstein auf unserem Weg, Anlegern intelligente Anlagealternativen zu bieten“, so ETF Securities-Boss Mark Weeks. Hubert Keller, CEO von Lombard Odier IM, zur Produktphilosophie: „Auf dem Anleihemarkt wird über traditionelle passive Ansätze demjenigen Geld geliehen, der am höchsten verschuldet ist. Würden Sie aber jemandem Geld leihen, der bereits hoch verschuldet ist? Wir bemühen uns daher, Anleiheinvestoren eine bessere Diversifikation zu bieten. Hierzu wählen wir eine Strategie, die auf der Fähigkeit des Emittenten beruht, Schulden zurückzuzahlen. Mithilfe von wirtschaftlichen Fundamentaldaten erreichen wir eine optimale Allokation.“

Finanzierung von Immobilien-Investments

E

s gibt einen Faktor, der ImmobilienInvestments von anderen Anlage­ instrumenten unterscheidet – nämlich die Möglichkeit einer Fremdfinanzierung. Früher war es durchaus üblich, auch für Wertpapierinvestitionen Lombardkredite von der Hausbank zu erhalten. In der Zwischenzeit geht das nur noch bei Hinterlegung von wesentlichen Sicherheiten und zu einem recht geringen Belehnungswert. Die wesentliche Sicherheit beim Investment in Immobilien ist die Immobilie selbst und der standardisierte Prozess der Verankerung im Grundbuch. Eine Fremdfinanzierung von bis zu 80 Prozent des Kaufpreises ist in der Regel kein Problem. Die Auswirkungen auf Ihr Investment sind wesentlich. Zu allererst erhöht eine Fremdfinanzierung das Risiko. Das bedeutet zum Beispiel (Wohnung: Kaufpreis 100.000 Euro; 70 Pro-

zent Fremdmittel): Im Falle eines Wertverlustes von zehn Prozent bei Verkauf verlieren Sie als Anleger 33 Prozent Ihres Investments. Daher Achtung, auch bei anscheinend „konservativen“ Immobilien-Investments beträgt das Verlustrisiko immer 100 Prozent. Zieht man die aktuell sehr günstigen Finanzierungskos­ ten heran, dann bedeutet die Fremdfinanzierung aber auch eine nicht unwesentliche Upside für Ihr Investment. Wenn die oben genannte Wohnung eine Rendite auf das Gesamtinvestment von vier Prozent hat und Sie mit 70 Prozent Fremdkapital, bei zwei Prozent Zinssatz, investieren, dann verdienen Sie auf Ihr eingesetztes Eigenkapital 8,7 Prozent. Somit wird das „konservative“ Wohnungsinvestment zum sehr attraktiven Renditebringer. ­Darüber hinaus bestimmt der Grad der Fremdfinanzierung natürlich auch die Möglichkeit einer re-

gelmäßigen Ausschüttung. Bei 70 Prozent Fremdkapital wird die gesamte Miete in die Kredittilgung fließen und das Investment hat einen Anspar­ effekt. Bezweckt man mario kmenta, mit einem WohnungsGeschäftsführer, kauf jedoch eine lautrivium GmbH fende Ausschüttung ab dem ers­ten Tag, muss man die Kredithöhe wesentlich geringer ansetzen. Wenn Wohnungen als Pensionsvorsorge gekauft werden, sollte die Kredit­höhe dem Alter angepasst werden, sodass bei Pensionsantritt keine offenen Kredite mehr vorhanden sind. mario.kmenta@trivium.at

April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 29

kolumne

trivium gmbh


geldanlage

° Wachstumsmärkte

Emerging Markets im Aufwind Emerging Markets sind kein einheitlicher Block mehr, wie einst die BRIC-Staaten. Investoren sollten auf diversifizierte Fonds setzen, die auch in kleineren, aber aufstrebenden Schwellenländern (Frontier Markets) anlegen, die höheres Wachstum versprechen. Wolfgang Regner

G

rob gesprochen, gibt es in den Emerging Markets (EMs) zwei große Teile: Einerseits Länder, die mit Reformen ihr Wachstum ankurbeln bzw. nachhaltiger gestalten wollen, andererseits solche, die mit schlechter Governance sowohl auf Regierungs- als auch auf Unternehmensebene die Investoren abschrecken. Zur ersten Gruppe gehören Staaten wie China, die Türkei, Indien oder einige kleinere lateinamerikanische Staaten wie Peru oder Chile, die ihre Volkswirtschaften wieder mit weniger Fremdkapital zu steuern versuchen, weil eine hohe Verschuldung ein effizientes Wachstum verhindert. China befindet sich dabei in einem gewaltigen RebalancierungsProjekt: Weg vom Wachstum mittels ausländischem Investitionskapital und Expor-

ten, hin zu verstärktem Binnenkonsum. Mittels neuer „Hukou“-Richtlinien soll es Landbewohnern, die in die Städte abwandern, erleichtert werden, dort Fuß zu fassen und Zugang zu staatlichen Leistungen zu erhalten. Das läuft auf ein gewaltiges Urbanisierungs-Projekt hinaus. Auch in Indien steht eine Landreform im Zentrum der Regierungspolitik. Die Verabschiedung des Gesetzes zum Landerwerb ist ein ganz entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Aufschwung. Nur dadurch kann der Investmentzyklus wirklich in Gang gesetzt werden. Ohne dieses Gesetz würden Infrastrukturprogramme wie etwa Frachtkorridore, 100 neue Städte, Eisenbahnen und neue Kohleminen ins Stocken geraten. Andere angekündigte Reformmaßnahmen, etwa

eine neue Besteuerung von Gütern und Dienstleistungen oder eine Aufhebung der Obergrenzen für internationale Investments im indischen Versicherungssektor, sind bedeutsam für die Stimmungslage. Ölprofiteure breit gestreut Matthew Vaight, Manager des M&G Global Emerging Markets Fund, erklärt, welchen Einfluss die niedrigen Ölpreise auf

Angesichts der Reformpolitik der neuen Regierung unter Premier Narenda Modi könnte Indien sein Wachstumspotenzial besser ausschöpfen, China überholen und das dynamischste Land Asiens werden. Größte Herausforderung ist die Schaffung zigtausender neuer Arbeitsplätze (zehn Millionen pro Jahr!) für die stark wachsende Bevölkerung. Indien ist zwar die zehntgrößte Volkswirtschaft, beim Pro-Kopf-Einkommen aber nur auf Platz 142. Die Wirtschaft ist sehr dienstleistungslastig – zwingend notwendig ist daher der Ausbau der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes. Dank dreier positiver Faktoren erlebt Indien derzeit eine zyklische Erholung: Tiefe Rohstoffpreise, ein sinkender Zinszyklus und die Wirtschaftsreformen der Regierung. Damit dürfte Indien China im Jahr 2016 wohl als die am schnellsten wachsende bedeutende Volkswirtschaft ablösen. Weitere Reformen sind aber nötig: Im Bildungssystem, dem Abbau von Subventionen und Restriktionen am Arbeits- sowie am Immobilienmarkt, der Modernisierung der Energiewirtschaft, dem Ausbau der Infrastruktur und der Gewinnung ausländischer Investoren. Das

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° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

größte Risiko liegt in den starken Beharrungsvermögen der reformfeindlichen und extrem schwerfälligen Bürokratie. Sollte die Steuerreform gelingen (u.a. die Senkung der Unternehmenssteuern), könnte Indiens Immobilienmarkt ein Feuerwerk abziehen. Dies durch die Einführung steuerbegünstigter REITs (Immobilienfonds), wodurch ein Investitionsvolumen von 20 Milliarden Dollar ausgelöst werden könnte. Auch im Eisenbahnwesen sieht das Budget gewaltige Investitionen in den kommenden vier Jahren vor. Hunderte Millionen Inder sollen zudem erstmals Bankkonten und Toiletten erhalten. Dem Budgetdefizit stehen 320 Milliarden Dollar an Devisenreserven und eine stabile Rupie gegenüber. Das Fazit: Das indische Wachstum dürfte über sechs Prozent anziehen und eine solide Basis für den Aktienmarkt bilden, der bereits relativ hoch bewertet ist. Der fallende Zinstrend (Geldmarktzins mit 7,75 Prozent aber immer noch hoch) aufgrund der sinkenden Inflation (4,5 Prozent), begünstigt durch die tiefen Ölpreise, ist der wichtigste Markttreiber. Das Gewinnwachstum ist mit rund 7,5 Prozent aber noch ausbaufähig.

creditS: Archiv, beigestellt

° INDIEN – DEr NEUE TIGEr


Wachstumsmärkte

° geldanlage

„Das Makro-Umfeld ist derzeit sehr volatil. Positiv sind die, ausgehend von China, in vielen Emerging Markets sinkenden Zinstrends.“ Matthew Vaight, Manager des M&G Global Emerging Markets Fund

die meisten EMs haben. „Im Energiebereich sind die meisten Schwellenländer NettoImporteure“, erläutert Vaight. „Für sie bedeutet der Preisverfall beim Öl genau dasselbe wie für die Industrieländer, nämlich ein fulminantes Konjunkturprogramm.“ Am stärksten sei dieser Effekt in Ländern zu beobachten, die Energie subventionieren, allen voran Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia und Indien: „Indonesien zum Beispiel dürfte 2015 durch den Preisverfall den Anteil der Energiesubventionen an der Gesamtwirtschaftsleistung von geschätzten 2,4 Prozent auf 0,5 Prozent reduzieren. Das Budget, das hier frei wird, kann in anderen Bereichen der Volkswirtschaft eingesetzt werden, zum Beispiel in Infrastrukturprojekten. Auch Chile, Peru, afrikanische Staaten und natürlich China profitieren. Historisch negativ auf die EMs hat sich ein starker US-Dollar ausgewirkt, doch auch hier ist es diesmal anders: In den letzten Monaten haben sich einige der „großen“ G10-Währungen gegenüber dem US-Dollar weitaus schwächer entwickelt als viele lokale EM-Währungen. Die am schwächsten positionierten Staaten, die „Fragilen Fünf “, wie etwa die Türkei, Indonesien, Südafrika oder Brasilien und Indien, haben einen Großteil der Währungsverluste bereits hinter sich – oder befinden sich schon wieder im Aufschwung, wie z.B. Indien. „Einige Regierungen sahen sich zu Reformen gezwungen, um ihre Zahlungsbilanzdefizite zu reduzieren. Deshalb sind die meisten wichtigen EMs – nach dem RubelAbsturz sogar Russland – heute besser positioniert, um US-Zinserhöhungen und den daraus resultierenden starken Dollar abzufedern,“ erklärt Nick Price, Manager des

° AUSGEwähLTE AkTIENFONDS EMErGING-MArkETS iSiN GB00B64TSB19 LU0307839646 IE00B65D2871 IE0003600727 LU0355302315

FONdSName First State Global em Sustainability Fidelity Funds - emerging markets comgest Growth emerging markets invesco emerging markets equity aberdeen Global - em equity

VOlumeN 442 Mio. € 4.064 Mio. € 3.904 Mio. € 75 Mio. € 7.346 Mio. €

PerF. 1 J. 36,2 % 40,2 % 41,4 % 31,8 % 27,4 %

3 J.p.a. 15,0 % 9,8 % 8,5 % 6,3 % 7,2 %

5 J.p.a. 17,8 % 14,2 % 13,0 % 11,1 % 7,1 %

ter 1,71 % 1,97 % 1,59 % 2,47 % 1,99 %

Quelle: Morningstar Direct, Stichzeitpunkt: 08. April 2015

° chINA: DIE MEGA-TrANSFOrMATION Schwächelnde Exporte, abflauender Immobilienboom: Die chinesische Wirtschaft ist 2014 so langsam gewachsen wie 24 Jahre nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte nur noch um 7,4 Prozent zu. 2015 dürfte die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch langsamer wachsen, was Eingriffe der Zentralbank und Konjunkturprogramme der Regierung wahrscheinlicher macht. Allerdings muss die hohe Vergleichsbasis beachtet werden: In absoluten Zahlen hat China 750 Milliarden Dollar auf sein BIP draufgesattelt – ein Fünftel des deutschen BIP. Der Exportweltmeister spürt dennoch die schwache Wirtschaft in der Europäischen Union – dem wichtigsten Absatzmarkt. Gleichzeitig wuchsen die ausländischen Investitionen nicht mehr so schnell. Im Inland litt vor allem der Bausektor: Hier legten die Investitionen so langsam zu wie seit fünf Jahren nicht mehr, auch weil die Regierung mit einer rigideren Kreditvergabe eine Preisblase am Immobilienmarkt verhindern will. Zudem strebt Peking eine Reallokation der Ressourcen weg von einem exportgetriebenen und hin zu einem eher konsumbasierten Wirtschaftsmodell an. Diese Übergangsphase dürfte allerdings viel Zeit in Anspruch nehmen. Auf dem jüngsten Nationalen Volkskongress in China stellte Ministerpräsident Li Keqiang ein weites Feld von Reformen für 2015 vor, Reformen im Finanzwesen, Steuersystem, auch Reformen der Staatsbetriebe sowie Änderungen der Wohnsitzkontrolle, was die Urbanisierung erleichtern soll. Überkapazitäten abbauen und unrentable Betriebe schließen, das ist ein weiteres Ziel. Die Volksrepublik ist aber auf ein hohes Wachstum angewiesen, um seine immer mehr in die Städte strebenden Einwohner mit Jobs und Wohnungen zu versorgen und so sozialen Unruhen vorzubeugen. Allein im vergangenen Jahr zog es 18 Millionen Chinesen vom Land in die Metropolen. Gestützt wird das Wachstum aber durch eine relativ lockere Zinspolitik – weitere Zinssenkungen sind 2015 zu erwarten. Das Pro-Kopf-Einkommen ist mit 7.000 Dollar fast fünfmal so hoch wie in Indien. Die Notenbank verfügt über die höchsten Devisenreserven der Welt und die Leistungsbilanz ist solide. Eine Banken- und Finanzkrise dürfte China im Alleingang meistern können. Die Festlandbörsen werden für ausländische Investoren geöffnet.

AprIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage

° Wachstumsmärkte

Fidelity Emerging Markets Fund. „Steigende US-Zinsen weisen zudem auf eine dynamische US-Konjunktur hin, wovon vor allem viele exportorientierte Länder bzw. Unternehmen profitieren. Negativ ist eine solche Entwicklung für jene Staaten, die auf externe Kapitalquellen angewiesen sind, um ihre Budgetdefizite zu finanzieren. Manche Staaten haben bereits mit Reformen auf die Gefahr reagiert, wie etwa Indien, während Südafrika, die Türkei und Brasilien bisher weit weniger proaktiv bei den notwendigen Reformen gewesen sind“, meint Price. eM-Krise ante portas? Währungsturbulenzen 2013 und zum Teil noch 2014 haben gezeigt, dass die EMs immer noch stark auf externe Einflussfaktoren reagieren – etwa steigende US-Zinsen. Und diese stehen ja demnächst vor der Tür. Doch Fidelity-Fondsmanager Price

schränkt ein: „Allgemein gesagt ist das EMUniversum heute in einem viel besseren Zustand als während den 90er-Jahren. Die Nettoauslandsverschuldung auf staatlicher Ebene ist um eine ganze Größenordnung gesunken. Die Dollar-Verschuldung vieler Unternehmen ist allerdings deutlich gestiegen. Trotzdem befindet sich diese immer noch unterhalb von zehn Prozent des BIP. Manche Firmen haben sich zinsgünstig im US-Dollar verschuldet und sehen sich nun mit steigenden Belastungen im Schuldendienst konfrontiert, da sie ihre Hauptumsatzquellen in der weichen Lokalwährung generieren. Eine genaue Bilanzanalyse auf Firmenebene ist für uns daher einer der wichtigsten Punkte unseres Anlageprozesses.“ Auch die schwachen Rohstoffpreise haben ihr Gutes. Rohstofffirmen und Nettoexporteure, vor allem in Lateinamerika, Russland und Südafrika, haben zwar darunter zu leiden, doch gibt es noch viel mehr Nettoimporteure, die davon profitieren. Das ist besonders bei noch in der Frühphase ihrer Entwicklung befindlichen Staaten der Fall, wie etwa bei Indien, Thailand, Indone Indonesien und den Philippinen. Fallende Nah Nahrungsmittel- und Energiepreise drücken die einst hohe Inflation dort stark nach unten.

AkTIEN EMErGING MArkETS FIAP Aktien EM global (EUR) FIAP Aktien Welt (EUR)

Die Wachstumsmärkte haben zwar aufgeholt, liegen aber noch immer im Hintertreffen

Besonders interessant sind jene EMs, die gerade erst abzuheben beginnen – darunter einige junge Produktionszentren in Asien, wie z.B. Vietnam und Bangla Desh, sowie rohstoff- und bevölkerungsreiche Länder in Sub-Sahara-Afrika sowie in den Anden – wie Peru, Chile und Kolumbien. Hier gibt es viele strukturelle Wachstumschancen, von denen Investoren profitieren können, wenn sie sorgfältig auswählen. „Schwache lokale Währungen fördern die Exporte der EMs, indem sie die Produkte wettbewerbsfähiger machen. Exportunternehmen mit Kosten in

Einst einer der vier BRIC-Stars, ist Brasilien deutlich hinter China und Indien zurückgefallen. Dank einer reformunwilligen, korrupten Staatsführung, die nach Belieben in der Wirtschaft interveniert und die Stimmung der Unternehmer belastet, herrscht derzeit in der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt Stagflation. Das BIP wird 2015 kaum wachsen, dafür liegt die Inflation bei hohen 6,8 Prozent. Das zwang die Notenbank, im Jänner den Geldmarktsatz auf 12,25 Prozent zu erhöhen. Dazu kommt noch ein Steuer-Belastungspaket für die Bürger: Der neue Finanzminister Joaquim Levy, eigentlich mit Vorschusslorbeeren angetreten, hat die Steuern auf Treibstoffe, Strom, Kredite und Importe angehoben und die Vergünstigungen für Pkw gestrichen. Die knapp wiedergewählte Präsidentin Dilma Roussef hat bereits ein Wahlversprechen gebrochen – und die Transferzahlungen an die Armen reduziert. Die Konsumausgaben stehen somit vor einem Fragezeichen, die Kaufkraft ist niedrig und viele Bürger sprechen von einer Krise in dem Land. Das Sentiment ist ziemlich schlecht, der Aktienmarkt schwach, die Leistungsbilanz stark defizitär

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° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

– eigentlich genug, um sich mit Grausen abzuwenden. Doch es gibt auch so manchen Hoffnungsschimmer. So wird die Millionenmetropole Rio de Janeiro 2016 die Olympischen Sommerspiele ausrichten. Und der monströse Korruptionsskandal rund um den teilstaatlichen Ölkonzern Petrobras, der von Managern und Politikern ausgeplündert und gezwungen wurde, einen gigantischen Schuldenberg anzuhäufen, könnte nun doch endlich Triebfeder für eine entschlossenere Anti-Korruptionspolitik werden. Zudem sind in Brasilien alle Elemente für höhere Wachstumsraten vorhanden, solange auch der politische Wille da ist – hohe Rohstoffreserven und eine starke Landwirtschaft und Industrie. Dazu kommt das bevölkerungsreiche, riesige Land, das durchaus wieder eine stärkere Eigendynamik entwickeln könnte. Das wird jedoch Jahre dauern. So ist die Agrarwirtschaft durch eine Rekorddürre auf lange Zeit geschwächt. Die deutliche Abwertung des Real um 40 Prozent gegenüber dem US-Dollar 2014 stützt einige Exportsektoren, aber auch heimische Industrien, da Importe für viele nun unleistbar geworden sind. Auch der tiefe Ölpreis ist eher ein Plus.

credit: Archiv

° brASILIEN: wAchSTUM SchwAch, kOrrUpTION STArk


°

Wachstumsmärkte   geldanlage

lokaler Währung und Erlösen in US-Dollar profitieren, vor allem in Mexiko, Peru, ­Chile und Indien“, meint Dean Newman, Fondsmanager des Invesco Emerging Markets Fund. „Zwar waren US-Zinserhöhungen in der Vergangenheit oft mit Turbulenzen in den EMs verbunden, doch diesmal glauben wir, dass der negative Effekt dadurch gedämpft wird, dass die Märkte die Zinserhöhungen schon seit längerer Zeit erwarten und sich die Bewertungen vieler EMs deshalb bereits an diesen Trend angepasst haben, sprich: gesunken sind.“ Die Investoren differenzieren viel genauer zwischen einzelnen Länderrisiken. „So ist Russland abgestürzt, während andere EMs kaum betroffen waren. Viele dieser Märkte befinden sich in Ländern, die deutlich besser gemanagt werden. So ist Indien keineswegs mehr zu den ,Fragilen Fünf ‘ zu zählen, die Rupie steigt wieder und es gibt hohe Kapitalzu-

flüsse für Direktinvestitionen aus dem Ausland“, sagt auch Devan Kaloo, Manager des Aberdeen Emerging Markets Equity Fund. Viele EMs konnten ihre Zinsen senken – trotz des US-Risikos. Showdown in China China sieht sich einigen strukturellen Problemen gegenüber. Doch die Regierung ist offenbar mit Wirtschaftskompetenz ausgestattet und hat wichtige Reformen lan-

ciert. Das hat kurzfristig negative Auswirkungen für Bereiche wie die Immobilien­ entwicklung und Banken, die exzessiv Fremdkapital dafür gewährt haben und nun eine immer größere Last an Problemkrediten zu schultern haben. Zudem sinken durch die Zinssenkungen der Notenbank die Zinsmargen der Banken. „Wir sind für Bereiche wie den Binnenkonsum, die von der zunehmenden Kaufkraft profitieren und der sogenannten ‚New Economy‘, also

° BRIC-Staaten im Überblick: Wirtschaftsdaten und Börsenbewertungen Land Wachstum 2015 Staatsbudget (2014) Leistungsbilanz BIP Überschuss Überschuss (2014) Brasilien - 0,2 % 1,9 % - 3,7 % China 7,1 % - 2,1 % 2,0 % Indien 6,2 % - 4,8 % - 1,8 % Russland - 4,7 % - 0,6 % 1,4 %

KGV 2014 13,5 10,8 19,5 6,7

KGV 1015e 8,9 16,8 20,0 4,8

Quelle: IWF, eigene Recherche

April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 33


° Wachstumsmärkte

° rUSSLAND: GrOSSMAchTAMbITIONEN AUF kOSTEN DEr INVESTOrEN Der selbsternannte neue Zar Russlands, Wladimir Putin, will es zwar noch immer nicht wahrhaben, doch sein Riesenreich wird 2015 tief abstürzen – westliche Analysten rechnen mit einer scharfen Rezession und einer Schrumpfung des BIP um bis zu fünf Prozent. Die Krise wird am wichtigsten russischen Energiekonzern, der selbst für einen erheblichen Teil der russischen Budgeteinnahmen verantwortlich ist, offenkundig: Gazprom hat 2014 einen Gewinneinbruch um 70 Prozent auf nur mehr drei Milliarden Euro erlitten. Und das, obwohl in Rubel gerechnet, der Ölpreis kaum gefallen ist und die Gaspreise noch immer an den Ölpreis gekoppelt sind. Allerdings hat Putin dennoch einen langen Atem: Denn die Öl-Förderkosten in vielen sibirischen Ölfeldern liegen bei nur zehn Dollar pro Barrel. Und Putin hat die Fiskalbremse gezogen und die Staatsausgaben deutlich verringert. Was die Rezession kurzfristig natürlich verschlimmert. Die Russische Zentralbank hat den Leitzins von 17 auf 14 Prozent gesenkt – offenbar hat der Rubel das Schlimmste überstanden. 35 Milliarden Dollar sollen gezielt zur Stützung der Wirtschaft eingesetzt werden. Die russischen Devisenreserven liegen immer noch bei fast 340 Milliarden Dollar und die unzufriedenen Oligarchen stellen keine Gefahr für Putin dar: Sie verabschieden sich mit ihren Milliarden einfach ins Ausland. Dabei braucht Russlands Wirtschaft Investitionen, die durch Reformen und einer Förderung der Privatunternehmen angelockt werden sollen. Doch zu viele Investoren sind in der Vergangenheit in Putins Falle getappt. Trotz aller Reserven könnte Russland in zwei, drei Jahren wieder zahlungsunfähig werden.

den meist noch jungen, aufstrebenden Privatunternehmen, durchaus optimistisch“, sagt Fidelity-Experte Price. Viele EMs hängen noch vom Wohl und Wehe ihrer externen Einkommensquellen ab – manche jedoch sind besser ausbalanciert und ruhen in sich selbst –, vor allem wegen eines starken Binnenmarktes. „Das aktuell beste Beispiel unter den großen Playern scheint uns Indien zu sein. Die Stimmung unter Konsumenten und Unternehmern hat sich bereits deutlich gebessert, dazu geht der Zinstrend nach unten. Gelingen die Reformen, steht das zukünftige Wachstum Indiens auf einer breiteren und soliden Basis“, so Price. „Wir sind zwar in China übergewichtet, doch diese Exposure ist äußerst selektiv. Wir kennen die strukturellen Probleme des Riesenlandes ganz genau und haben daher keine Banken- und Immobilienwerte im Portfolio. Gleichfalls ist der Rohstoffsektor stark untergewichtet. Übergewichtet sind Bereiche wie das private Bildungswesen und Internetfirmen.“ Differenzierte titelausWahl Die Zuwächse bei den Unternehmensgewinnen im EM-Universum sind schon seit drei Jahren gefallen – auch zuletzt wieder durch die Rohstoffbaisse. Daher sind die Bewertungen nur auf den ersten Blick

wirklich günstig. „Wenn man die Rohstoff-, Banken- und Energiesektoren ausnimmt, die im MSCI EM stark gewichtet sind, dann sehen die Bewertungen gar nicht so günstig aus. Wenn man die EM-Sektoren gleich stark gewichtet wie die Sektorgewichte im MSCI USA, dann sind die EMs gleich hoch bewertet wie der US-Aktienmarkt“, weiß Wolfgang Fickus, Mitglied des Investment Komitees von Comgest. „Vor allem achten wir jedoch auf die Qualität der Unternehmen.“ Dennoch ist das Wachstum noch klar positiv. Viele Märkte und Währungen sind heute wieder attraktiv. „Wir konzentrieren uns auf Qualitätsfirmen mit starken Wachstumsaussichten – egal, ob die Makrodaten gerade günstig sind oder nicht“, erklärt Aberdeen-Experte Kaloo. „Generell betrachten wir Risiken rein auf Unternehmensebene“, meint auch M&G-Experte Vaight. „Wir achten etwa darauf, ob es einen Mismatch der Währungen gibt, in denen die Verschuldung bzw. die Umsatzerlöse denominiert sind. Das ist etwa bei chinesischen Immobilienfirmen der Fall, die ihre Schulden meist in Dollar aufnehmen, aber ihre Einkünfte in Renminbi generieren. China ist gegenwärtig unsere stärkste Ländergewichtung. Allerdings halten wir keine einzige Bank oder Immobilienfirma in unserem Portfolio.“

AUF wELchE LäNDEr SIch DEr öLprEIS AM STärkSTEN AUSwIrkT

Auswirkung auf das BIP -10% -3% 0% 2% 4%

Diese Karte zeigt die geschätzten Einnahmensgewinne bzw. -verluste als Folge eines Ölpreisrückgangs um 50 Dollar pro Barrel als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Dabei zeigen sich als Top-Profiteure Länder wie China, Indien, die USA, Brasilien und einige ostafrikanische Staaten. Quelle: BlackRock Investment Institute, EIA und IMF, Januar 2015

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° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

credit: Archiv

geldanlage


Im Gespräch mit Damien Buchet, AXA

° GELDANLAGE

Hohe Zinsen bei niedrigem Risiko Das Umfeld für Emerging Market-Investments ist nach wie vor sehr volatil – auch für konservative Investoren, die möglichst kurzfristig und währungsgesichert anlegen wollen. Erfahren Sie im folgenden Interview, wie der AXA WF Emerging Markets Short Duration Bonds diese Herausforderungen meistert. GELD °

Wie stark und wo sind Sie im Energiesektor

Machen Ihnen die

Investmentprozess?

Auf welchen Grundsätzen beruht Ihr

positioniert?

Verluste vieler EM-

DAMIEN BUCHET: Unsere Investmentphilosophie geht dahin, Zinseinnahmen durch Ausnützung des Zinseszinseffekts mittelfristig zu steigern und Kapitalverluste durch fundamentale Top Down-Analysen zu verhindern, wobei der Fokus auf Staats- und Unternehmensanleihen liegt, deren Fundamentaldaten sich in einem Aufwärtstrend befinden. Die Top Down-Analyse der Makrodaten ist ein zweistufiger Prozess, wobei sowohl fundamentale als auch markttechnische Themen berücksichtigt werden. Gleichzeitig verfolgen wir einen Total Return-Ansatz, indem wir ein optimales Ertrags-Liquiditäts- und Volatilitätsprofil im Rahmen eines Marktzyklus erzielen und das Risiko durch Länderresearch, Kreditanalysen auf Unternehmensebene und permanentes Risikomonitoring minimieren wollen.

Wir sind vor allem bei integrierten Ölkonzernen investiert, und zwar mit rund vier Prozent, im riskanteren Ölservicebereich nur zu 1,8 Prozent und in der Exploration mit 2,5 Prozent. Insgesamt ist das Exposure 10,6 Prozent. Dabei entfallen auf russische Emittenten 2,6 Prozent.

Währungen seit 2013

Welche aktuellen Marktthemen verfolgen Sie

CREDIT: beigestellt

besonders?

Da ist erstens der stark gesunkene Ölpreis. Er weist zum Teil auf ein träges Wachstum in den Emerging Markets (EMs) bei einem zugleich sinkenden zyklischen Momentum hin. Positiv daran ist, dass es in den EMs mehr Profiteure als Verlierer des tiefen Ölpreises gibt. Nur bei Russland und Malaysia gibt es einen negativen Effekt eines Ölpreisrückgangs von mindestens 15 Dollar für das Bruttoinlandsprodukt nach einem Jahr. Die größten Profiteure sind u.a. Indien, China, Südafrika, die Türkei, Thailand und die Philippinen. Wir glauben, dass sich der Ölpreis in einer Bodenbildungsphase befindet, da immer mehr zukünftige Förderprojekte auf Eis gelegt werden. Darauf deutet auch hin, dass die in der Zukunft befindlichen Brent-Öl-Futures mit einem rekordhohen Preisaufschlag zu den aktuellen Terminkontrakten gehandelt werden.

Wie schätzen Sie aktuell Russland ein?

Russland ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Effekte tiefer Ölpreise auf die EMs immer in lokaler Währung analysiert werden müssen. So ist der Ölpreis in Rubel gerechnet kaum gesunken und noch immer nahe seiner Höchststände. Daher wird die russische Regierung auch 2015 einen – wenn auch kleinen – Budgetüberschuss erzielen können. Die Verschuldungsraten werden steigen, wenn auch von sehr tiefen Niveaus aus: Die staatlichen Auslandsschulden von fünf auf 7,5 Prozent des BIP sowie die gesamte Auslandsverschuldung von 35 auf 55 Prozent. Eine Wiederholung der Krise von 1998 samt Staatspleite ist also sehr unwahrscheinlich. Heute verfügt Russland über Devisenreserven von 380 Milliarden Dollar, 1997 waren es nur 18 Milliarden. Und diese Reserven decken 63 Prozent der Bruttoauslandsverschuldung ab – 1997 lag der Deckungsgrad nur bei 9,8 Prozent.

Sorgen?

Hier muss man genau differenzieren. Die Industriestaaten unter den EMs wie Südkorea, Singapur, Taiwan, China, Taiwan und Damien Buchet, Head of Thailand konnten ihre Emerging Markets Fixed Währungen gegenüber Income bei AXA Investdem US-Dollar recht ment Managers stabil halten. Dies gilt zum Teil auch für die „Reformer“ wie Indien, Indonesien und Mexiko. Weniger gut sieht es für Brasilien, Südafrika und die Türkei aus. Besonders schwach entwickelten sich natürlich die Ölwährungen wie der russische Rubel, der venezolanische oder der kolumbianische Peso. Wichtig ist festzuhalten, dass die Währungsschwäche kaum Einfluss auf die Kreditqualität hatte – es gab Rating-Herabstufungen, aber nicht in erheblichem Ausmaß. 2015 ist eine Verschlechterung durch Downgrades russischer und Energietitel zu erwarten, allerdings kein systemisches Risiko. Wie sehen die fundamentalen Parameter des AXA WF EMs Short Duration Bonds aus?

Wie sieht es bei russischen Unternehmen aus?

Hier sind die kurzfristigen Schulden fast schon üppig durch Cash-Reserven abgedeckt – etwa zu 70 Prozent bei Rosneft, zu 100 Prozent bei Lukoil und sogar zu 300 Prozent bei Gazprom. Neben diesen Positionen enthält unser russisches Buch derzeit Positionen bei Vimpelcom, AK Transneft, Severstal sowie den Banken Alfa MTN und VTB. Letzteres Exposure ist allerdings sehr gering und wird bereits dieses Jahr fällig zur Rückzahlung.

Der Fonds weist ein attraktives Risiko-ErtragsVerhältnis auf. Die Gesamtrendite per Fälligkeit der Anleihen des Fonds liegt bei 5,03 Prozent, bei einer durchschnittlichen Duration von 2,34 Jahren und einem durchschnittlichen Rating von BB+. Die Performance wird durch die Vereinnahmung und Reinvestierung attraktiver Kupons erzielt, wobei die taktische Allokation in Lokalwährungsanleihen bei maximal 15 Prozent liegt. Unser Universum umfasst mehr als 900 Emittenten aus 40 Ländern. APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage ° Die besten Aktienfonds

Mega-Gewinne bei Spezialsituationen Vergangene Kursentwicklungen lassen keine verlässliche Prognose für die Zukunft zu. Sie zeigen aber deutliche Trends. Das trifft auf die Biotech-Branche zu, die Öffnung des chinesischen Inlandsmarktes oder die Entwicklung der RohstoffAktienfonds. Anlegern und Fondsmanagern bietet sich eine reichhaltige Auswahl, die es zu nützen gilt. Mario Franzin

A

ktie ist nicht Aktie. Das Spektrum für Gewinn oder Verlust reicht von Kapitalvervielfachung bis zum Totalverlust. Relativ leicht lässt sich Letzteres durch ausreichende Diversifikation – sprich: durch die Investition in einen Fonds – vermeiden. Die Entscheidung des Anlegers ist nun, die Vermögensveranlagung zur Gänze Fachleuten zu überlassen – im Sinne eines Vermögensverwaltungsmandates oder eines flexibel gemanagten Fonds – oder selbst über die Asset­klassen-, Regionen- und BranchenGewichtung zu entscheiden. Der Reiz dabei ist: Im vergangenen Jahr waren zum Beispiel chinesische A-Shares die großen Gewinner. Der CSI 300 (China Securities In-

dex), der die 300 größten festlandchinesischen Unternehmen umfasst – also Aktien, die in Shanghai oder Shenzen gelistet sind –, kletterte innerhalb der vergangenen zwölf Monate in Landeswährung um 91,9 Prozent. Der db x-trackers CSI300 Index ETF legte auf Euro-Basis im gleichen Zeitraum um 142,1 Prozent zu. In untenstehender Tabelle liegt der Allianz China A-Shares mit 142,9 Prozent im Ein-Jahres-Zeitraum an erster Stelle. Doch dieser Trend lässt sich für die Zukunft so nicht fortschreiben, sondern war schlicht eine Gelegenheit. Dieser Erfolgsstory folgen die BiotechAktienfonds, doch mit einem völlig anderen Zeithorizont. Vielen Anlegern waren

Biotech-Fonds lange Zeit zu riskant. Das stimmte vor Jahren auch, da das Universum bis auf wenige Ausnahmen Unternehmen enthielt, die durch hohe Forschungsaufwendungen nur Verluste aufwiesen. Und es war fraglich, ob die Kosten durch einen Blockbuster wieder hereingespielt werden können. Doch die Branche ist in den vergan­ genen Jahren wesentlich reifer geworden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Biotech-Firmen, die stabile Umsätze generieren und den Forschungsaufwand aus dem Cashflow finanzieren. Und das spiegelt sich in der Kursentwicklung wider. Über drei und fünf Jahre rangieren Biotech-Fonds fast ausschließlich in den Top Ten (s.a. Seite 38).

6.589 Fonds auf dem Prüfstand ° Sieger und Verlierer im Überblick ° Über 1 Jahr

° Über 3 Jahre

° Über 5 Jahre

Die 10 Besten Allianz China A-Shares DWS Biotech Bellevue F (Lux) BB Biotech UBS (Lux) Equity Fund - Biotech Pinebridge Global Funds - India Equity CS (Lux) Biotechnology Equity Fund Comgest Growth India Candriam Equities L Biotechnology Amundi Fds Equity India Infrastructure ESPA Stock Biotec

in % 142,9 100,0 92,7 90,9 90,3 89,4 87,4 86,1 84,6 84,4

Die 10 Besten HBM Global Biotechnology Fund UBS (Lux) Equity Fund - Biotech Bellevue F (Lux) BB Biotech DWS Biotech Candriam Equities L Biotechnology CS (Lux) Biotechnology Equity Fund Franklin Biotechnology Discovery ESPA STOCK BIOTEC Polar Capital Healthcare Opportunities Janus Global Life Sciences Fund

in % p.a. 52,6 49,2 48,7 48,1 47,8 47,7 47,4 47,2 42,2 42,2

Die 10 SchwächstEN Arsago Brazil Equity Value Ashmore SICAV Brazil Equity Credit Suisse Backwardation DB Platinum Agriculture Risse Inflation Opportunities UI Mega Trend Funds - ECPI Sustainable Global UBS (Lux) St S-Rogers Int. Commodity Index® DNB Fund Navigator Diapason Commodities-Global Schroder ISF Global Small Cap Energy

in % -26,2 -26,7 -26,9 -27,3 -30,1 -31,7 -32,0 -32,4 -32,9 -47,4

Die 10 SchwächstEN in % p.a. Schroder ISF Global Small Cap Energy -23,2 NESTOR Gold Fonds -24,1 ME Fonds - PERGAMON -24,5 NESTOR Australien Fonds -24,5 Earth Gold Fund UI -24,8 Konwave Gold Equity Fund -24,9 STABILITAS - Silber+Weißmetalle -26,0 Craton Capital Precious Metal Fund -26,7 Earth Exploration Fund UI -26,9 STABILITAS - Gold+Resourcen Special Situations -35,2

Die 10 Besten Franklin Biotechnology Discovery ESPA Stock Biotec DWS Biotech CS (Lux) Biotechnology Equity Fund UBS (Lux) Equity Fund - Biotech Candriam Equities L Biotechnology Bellevue F (Lux) BB Biotech Janus Global Life Sciences Fund JPM Global Healthcare Polar Capital Healthcare Opportunities

in % p.a. 34,3 34,3 33,1 32,3 31,6 31,1 29,9 29,6 29,3 28,3

Die 10 SchwächstEN in % p.a. Earth Gold Fund UI -14,4 URAM Gold Allocator -14,7 NESTOR Gold Fonds -14,8 Edmond de Rothschild Goldsphere -15,2 Amundi Fds Equity Global Gold Mines -15,6 STABILITAS - Gold+Resourcen -17,0 Craton Capital Precious Metal Fund A -17,7 Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds -18,1 STABILITAS - Gold+Resourcen Special Situations -19,6 Earth Exploration Fund UI -21,1 Quelle: Lipper IM, alle Performancezahlen auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 06.04.2015

36 ° GELD-MAGAZIN – April 2015


°

Die besten Aktienfonds   geldanlage

Aktienfonds Österreich ° Randmarkt in Europa  3 Banken Österreich-Fonds  Meinl Equity Austria

Alois Wögerbauer Fondsmanager des 3 Banken ÖsterreichFonds

Geringe Liquidität. Die Indizes der Wiener Börse konnten gut in das Jahr 2015 starten, hinken jedoch wieder dem deutschen Pendant, dem DAX, hinterher. Das ist einerseits auf die starke Gewichtung von Rohstoffwerten und Versorger zurückzuführen und anderer­ seits auf einen Liquiditätsabschlag. Denn für große institutionelle Investoren sind die meis­ ten Titel zu gering kapitalisiert, um deren Ak­ tien ohne wesentliche Kursbeeinflussung zu handeln. Positiv stachen in den vergangenen

ISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 Jahre Die fünf Besten AT0000662275 3 Banken Österreich-Fonds 12,4 12,4 8,2 123 3,50 1,68 0,21 0,12 AT0000857412 Pioneer Funds Austria - Austria Stock 5,2 11,6 5,9 277 5,00 1,58 0,21 0,08 AT0000859491 SemperShare Austria 7,2 10,0 4,9 18 5,00 1,98 0,17 0,07 AT0000859293 Raiffeisen-Österreich-Aktien 7,7 11,1 3,3 106 4,00 1,68 0,17 0,04 AT0000619713 Allianz Invest Austria Plus 1,1 9,1 3,0 5 5,00 1,35 0,16 0,04 DURCHSCHNITT 2,9 8,5 2,0 DER SCHLECHTESTE AT0000859368 Meinl Equity Austria -5,7 -1,0 -3,0 65 5,00 1,61 -0,03 -0,06 Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

Monaten die Immobilienwerte hervor, die durch ihren ursprünglich hohen Kursanschlag regelrecht entdeckt wurden. So profitierte der 3 Banken Österreich-Fonds von der hohen Ge­ wichtung der Immofinanz, aber auch von den Technologie-Werten ams und AT&S. Damit liegt Fondsmanager Alois Wögerbauer weiter­ hin an der Spitze seiner Peer Group. Besonders über den kürzeren Zeitraum von einem Jahr konnte Wögerbauer die Konkurrenz ordentlich abhängen und seine Führung ausbauen. Der zweitplatzierte Pioneer Funds Austria – Aus­ tria Stock hatte Ende 2014 als größte Posi­ tionen die ATX-Titel Erste Group Bank, voestal­ pine, OMV und Immofinanz. Prinzipiell muss Fondsmanager Fritz Erhart relativ indexnahe veranlagen, was auf der anderen Seite die ­Volatilität verringert.

Aktienfonds Global ° Weltweit Chancen nützen

CreditS: beigestellt

Fidelity Funds - World  GS&P Fonds Aktien Global Dividends

SchnäppchenJagd. Jeremy Podger ist seit 2012 bei Fidelity, übernahm erst das Fondsmanagement des Fidelity Global Spe­ cial Situations Fund und ist seit Mitte 2014 für den Fidelity Fund World verantwortlich. Er blickt auf eine 28-jährige Tätigkeit in der Fondsbranche zurück und war vorher neun Jahr bei Threadneedle tätig. Den Fidelity Fund World verwaltet Podger nach fundamentalen Kriterien und sucht Unternehmen, die einer­ seits unterbewertet sind, eine dominante

ISIN Fonds WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN Gebühren ERTRAG/RISIKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 Jahre Die fünf Besten LU0069449576 Fidelity Funds - World 40,6 23,9 14,8 717 5,25 1,93 0,61 0,30 AT0000VALUE6 3 Banken Value-Aktienstrategie 40,0 20,8 – 274 5,00 2,38 0,60 – LU0112467450 Nordea 1 - Global Stable Equity 36,3 20,5 15,0 1.848 5,00 1,90 0,58 0,40 BE0057593726 KBC Equity Quant Global 33,0 21,5 15,8 36 3,00 1,56 0,57 0,36 AT0000607387 KEPLER Growth Aktienfonds 48,4 23,3 15,6 37 4,50 2,01 0,56 0,33 DURCHSCHNITT 27,6 15,3 10,8 DER SCHLECHTESTE LU0288439416 GS&P Fonds Aktien Global Dividends 13,8 2,4 4,1 9 5,00 2,47 0,06 0,10 Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

Jeremy Podger Fondsmanager des Fidelity Fund World Stellung in ihrem Sektor haben und sich im besten Fall noch in einer Sondersituation befinden (Restrukturierung, Fusion, Abspal­ tungen etc.). Mit dieser Strategie gelang es Podger und seinem Vorgänger Nick Peters in den vergan­genen zwölf Monaten den Durch­ schnitt der Peer Group von 27,6 Prozent mit plus 40,6 Prozent weit zu übertreffen. Bei seinen Investments ist Podger weder an be­ stimmte Regionen, noch an Branchen ge­ bunden und hält derzeit im Portfolio 86 Posi­ tionen. Immobilien- und Technologiewerte hat er übergewichtet und setzt mit Beteiligungen an amerikanischen Banken derzeit auf eine Erholung dieses Sektors. Als aussichtsreiche Investments schätzt er auch einige Schweizer Banken ein, bei denen er aber noch den rich­ tigen Zeitpunkt für einen Einstieg abwartet.

April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 37


geldanlage ° Die besten Aktienfonds

AKTIENFonds USA ° Fester Dollar pusht die Gewinne der Anleger aus dem Euroraum  Macquarie MS Equities North America  BAWAG PSK Amerika Blue Chip Stock

ISIN Fonds Die fünf Besten AT0000819800 Macquarie MS Equities N. America LU0048573561 Fidelity Funds - America LU0347184581 Pioneer Funds US Fund. Growth IE00B19Z9P08 Legg Mason CB US Aggr. Growth LU0079474960 AllianceBernstein-American Growth DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE AT0000825575 BAWAG PSK Am. Blue Chip Stock

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 40,1 42,5 46,3 40,3 50,5 40,7

22,1 25,4 21,9 26,2 23,7 21,3

7,8

12,4

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

16,7 284 4,00 0,71 0,59 18,1 7.547 5,25 1,89 0,53 19,6 3.002 4,75 1,68 0,52 20,4 4.306 5,00 1,77 0,49 18,0 492 6,25 1,98 0,44 16,6

0,35 0,28 0,41 0,29 0,25

0,29

0,18

9,1

6

4,00

1,74

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AKTIENFonds EUropa ° Kursfeuerwerk an den Börsen durch Quantitative Easing der EZB  BSF European Opp. Extension  PPF - Almira European Equities

ISIN Fonds Die fünf Besten LU0313923228 BSF European Opp. Extension IE00B1RMZ119 Waverton European LU0289089384 JPM Europe Equity Plus LU0260085492 Jupiter JGF European Growth IE00B52Q4X11 New Capital Dynamic Europ. Equity DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LU0386768146 PPF - Almira European Equities

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 30,8 16,5 23,6 29,4 53,7 20,0

32,8 31,7 25,5 22,5 25,9 16,9

-6,0

2,5

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

21,6 663 5,00 6,31 0,62 19,9 1.651 5,00 1,98 0,53 17,7 3.637 5,00 2,80 0,51 15,7 1.583 5,00 2,00 0,50 – 59 5,00 2,36 0,44 9,5 0,4

5

3,00

4,46

0,04

0,40 0,36 0,31 0,31 –

0,00

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AKTIENFonds Asien/Pazifik ex Japan ° Aufholjagd der asiatischen Börsen  First State Asia Pacific Sustain.  LuxTopic - PACIFIC

ISIN Fonds Die fünf Besten GB00B0TY6S22 First State Asia Pacific Sustainability GB0033874214 First State Asia Pacific Leaders LU0326948709 Schroder ISF Asian Total Return LU0084408755 Vontobel Fund Far East Equity IE00B16C1G93 Comgest Growth Asia Pac. ex Japan DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LU0188847478 LuxTopic - PACIFIC

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 49,8 45,2 35,2 42,8 59,5 34,3

23,3 17,8 14,9 15,3 17,4 12,5

11,2

3,8

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

18,4 480 4,00 1,73 0,51 14,6 11.987 4,00 1,55 0,32 14,4 2.295 5,00 1,97 0,21 12,9 932 5,00 2,06 0,20 11,7 190 4,00 1,71 0,19 9,1

0,35 0,24 0,21 0,17 0,12

0,10

0,07

4,0

107

5,00

2,05

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AKTIENFonds Branche Biotech ° Mega-Gewinne durch Reifungsprozess der Unternehmen  ESPA Stock Biotec  Pictet-Biotech

ISIN Fonds Die fünf Besten AT0000746748 ESPA Stock Biotec DE0009769976 DWS Biotech LU0130190969 CS (Lux) Biotechnology Equity Fund LU0069152568 UBS (Lux) Equity Fund - Biotech LU0415392322 Bellevue F (Lux) BB Biotech DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LU0090689299 Pictet-Biotech

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

84,4 100,0 89,4 90,9 92,7 69,3

47,2 48,1 47,7 49,2 48,7 38,3

34,3 246 4,00 1,79 0,59 33,1 605 5,00 1,51 0,55 32,3 254 5,00 2,17 0,50 31,6 1.769 3,00 2,08 0,49 29,9 106 5,00 2,40 0,49 25,0

0,44 0,36 0,32 0,29 0,29

74,2

40,8

24,9

0,40

0,22

1.708

5,00

2,01

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

38 ° GELD-MAGAZIN – April 2015


KOLUMNE

LIPPER RESEARCH

Smart-Beta-ETFs: Worauf Anleger achten sollten!

A

uch wenn das Konzept der sogenannten Smart-Beta-ETFs und -Fonds leicht verständlich erscheinen mag, stecken hinter vielen dieser neuartigen Produkte hochkomplexe Systeme zur Ausbeutung von Anomalien an den Kapitalmärkten. Dies macht die entsprechenden Produkte hinsichtlich der Portfoliokonstruktion zum Teil sehr intransparent. Dementsprechend werden Smart-Beta-ETFs auch nicht den passiven Anlageprodukten, wie zum Beispiel klassischen ETFs, zugeordnet, sondern gelten als semi-aktive Anlageprodukte.

Da Smart-Beta-ETFs nicht einfach nur passiv einen Markt abbilden, muss ein Investor seinen Fondsanalyseprozess entsprechend anpassen und das jeweilige Konzept so hinterfragen, als handle es sich um einen aktiv gemanagten Fonds. WAS STECKT HINTER DEM KONZEPT? Konkret bedeutet dies, dass Investoren unbedingt darauf achten sollten, dass sie das dem Fonds zugrunde liegende Konzept – also die genutzten Faktoren und deren Einsatz – im Detail verstehen, um so beurteilen zu können, wie das Portfolio konstruiert ist und um einschätzen zu können, ob und wann der entsprechende Faktor einen Mehrertrag im Vergleich zum Markt liefern kann. Allerdings existieren nicht alle in der (wissenschaftlichen) Kapitalmarktanalyse nachgewiesenen Faktoren auch real beziehungsweise sind unter der Berücksichtigung von Transaktionskosten nicht profitabel auszubeuten. Ebenso kommt es vor, dass eine Marktineffizienz nur temporär auftritt – das heißt, es ist zwar ein Faktor, der einen Mehrertrag liefert, im Markt vorhanden, verschwindet aber, sobald die Investoren beginnen, diesen zu nutzen. In diesem Fall spricht man davon, dass der Faktor von den Marktakteuren durch die sogenannte

Arbitrage ausgebeutet wurde und der Markt an Effizienz hinzugewonnen hat. Somit ist eine der Kernfragen, die ein Investor stellen sollte, die nach dem Faktor, von dem die gewählte Strategie am meisten profitiert. Zudem sollten sich Investoren unbedingt die Frage stellen, ob es sich bei dem jeweiligen Faktor um einen nachhaltig nutzbaren Faktor handelt oder ob dieser schnell ausgebeutet ist und somit nur als kurzfristiger Trend auftritt. WELCHE FAKTOREN FUNKTIONIEREN? Von den vielen in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Faktoren, die für ein Smart-Beta-Konzept eingesetzt werden können, scheinen nur fünf langfristig nutzbar zu sein. Diese Faktoren sind: 1. der Value-Faktor 2. der Momentumfaktor 3. der Liquiditätsfaktor 4. der Low-Volatility-Faktor und 5. der Größen-Faktor („Size-Effect“) Auch wenn es theoretisch und praktisch nachgewiesen wurde, dass die Berücksichtigung dieser Faktoren bei der Titelgewichtung langfristig dazu führt, dass sich ein entsprechendes Portfolio besser entwickelt als der jeweilige Marktindex, funktionieren diese Faktoren nicht in jedem Marktumfeld. Es gibt also Zeiträume, in denen entsprechende Portfolios einen Minderertrag im Vergleich zum Marktindex liefern. Zudem deuten einige wissenschaftliche Studien daraufhin, dass die Ausprägung von einigen der oben genannten Faktoren, wie zum Beispiel dem „Size-Effect“, abzunehmen scheint. Dadurch verringert sich das Renditepotenzial dieser Strategie. Auf Seiten des Investors führt das zu der Frage nach dem richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt. Einige ETF-Anbieter versuchen dieses Problem zu lösen, indem sie mit wissenschaftlichen Fakultäten, wie dem EDHEC Risk Institute Scientific Beta, zusammenarbeiten und Multi-Faktoren-Modelle entwickeln,

DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEA

die in der Lage sein sollen, durch eine optimierte Kombination einzelner Faktoren möglichst konstante Mehrerträge zu erzielen. Ob die so konstruierten Indizes und die entsprechenden Produkte auch wirklich funktionieren, wird die Zukunft zeigen. Denn nur weil ein Portfolio mit einem Backtest optimiert wurde, heißt das nicht, dass diese Zusammensetzung auch in der Zukunft funktioniert. Aus meiner Sicht scheinen Smart-Beta-ETFs eine interessante Produktkategorie zu sein, mit denen Investoren nachgewiesene Marktineffizienzen als Rendite- bzw. Diversifikationsquellen in ihren Portfolios nutzen können. Dabei ist zu beachten, dass Smart-Beta-Strategien, aufgrund der beschriebenen Schwächen in den Konzepten, keine sogenannten Core-Produkte sind, also nicht den Hauptteil des Portfolios darstellen, sondern nur als Beimischung zum Einsatz kommen sollten. Auch stellt die Auswahl und der Einsatz eines Smart-Beta-Konzepts hohe Anforderungen an die Investmentkompetenz des Anlegers. Somit sollten insbesondere Privatinvestoren mit ihrem Anlageberater sprechen, bevor sie in einen Smart-Beta-ETF investieren. www.lipperleaders.com Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

39


geldanlage ° Die besten Anleihenfonds

AnleihenFonds Global ° Schacher Euro unterstützt Gewinne aus dem Ausland  Amundi Funds Bond Global Agg.  B & P Vision - Global Bond Sel.

ISIN Fonds Die fünf Besten LU0319688015 Amundi Funds Bond Global Agg. LU0503256280 Invesco Global Unconstrained Bond LU0006061385 BGF Global Government Bond IE00B296YP53 Kames Strategic Global Bond FR0010156604 Amundi Oblig. Internationales DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LI0012044330 B & P Vision - Global Bond Selection

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 34,9 20,3 33,0 30,6 26,1 18,0

14,2 12,9 11,4 11,9 14,0 6,2

-1,3

-1,5

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

11,1 5.677 4,50 1,55 0,75 – 7 5,00 1,93 0,66 8,6 568 5,00 0,96 0,61 9,8 911 k.A. 0,87 0,59 8,4 857 1,00 3,08 0,50 6,5 0,5

6

5,00

1,80

0,28 – 0,48 0,38 0,25

-0,13 -0,01

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AnleihenFonds Global Hochzins ° Schrumpfende Spreads engen das Potential ein  Putnam Global High Yield Bond  Sparinvest-High Yield Value Bonds

ISIN Fonds Die fünf Besten IE0001478001 Putnam Global High Yield Bond LU0367993317 Aviva Investors Global HY Bond LU0171284937 BGF Global High Yield Bond LU0189893018 Schroder ISF Global High Yield LU0740037022 Fidelity Funds - Global High Yield DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LU0232765429 Sparinvest-High Yield Value Bonds

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 25,2 26,8 25,2 25,9 24,9 14,2

13,4 13,0 13,3 13,0 12,6 8,5

-22,1

-0,3

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

11,5 291 6,25 1,56 0,42 12,2 1.707 5,00 1,53 0,39 12,1 1.955 5,00 1,46 0,35 10,9 2.029 3,00 1,29 0,36 – 116 5,25 1,69 0,36 8,3

0,28 0,32 0,28 0,22 –

-0,01

0,04

2,3

269

2,00

1,56

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AnleihenFonds Europa ° Zinsrückgang treibt neuerlich die Anleihenkurse  KEPLER Europa Rentenfonds  EUROPPORTUNITY Bond

ISIN Fonds Die fünf Besten AT0000799846 KEPLER Europa Rentenfonds LU0201577391 Amundi Funds Bond Europe LU0066341099 Invesco European Bond DE0008476037 Allianz Europazins LU0554754233 CS (Lux) European Sov. Plus Bond DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE AT0000726070 EUROPPORTUNITY Bond

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ 11,7 15,0 17,0 16,8 13,9 8,5

10,6 10,9 10,3 9,7 11,0 6,2

0,3

1,1

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

7,3 250 2,50 0,59 0,85 7,0 189 4,50 1,31 0,73 8,6 766 5,00 1,13 0,69 8,0 622 3,00 0,95 0,68 – 341 0,00 0,73 0,66 5,1

0,45 0,37 0,56 0,52 –

0,19

0,18

1,4

45

3,00

1,27

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

AnleihenFonds Schwellenländer Global Lokalwährungen ° Stabile Renditen  KBC Bonds Global Em. Opp.  PARVEST Bond World Em. LC

ISIN Fonds Die fünf Besten LU0326077053 KBC Bonds Global Emerging Opp. AT0000989090 ZZ1 LU0029876355 Templeton Emerging Markets Bond LI0026536628 LGT Select Bond Emerging Markets LU0271024506 BlueBay EM Select Bond DURCHSCHNITT DER SCHLECHTESTE LU0823386163 PARVEST Bond World Em. LC

WERTZUWACHS (% p.a.) VOLUMEN 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€

Gebühren ERTRAG/RISIKO AA TER 3 Jahre 5 Jahre

19,5 32,2 13,8 17,0 19,9 14,7

6,0 5,7 6,1 5,1 5,3 3,2

5,7 192 8,00 1,49 0,22 5,4 625 10,00 1,01 0,14 6,4 4.650 5,00 1,89 0,00 6,1 750 k.A. 1,60 -0,03 6,6 2.099 5,00 1,95 -0,03 4,5

8,3

-1,1

3,0

638

5,00

1,86

0,19 0,12 0,07 0,05 0,07

-0,20 -0,03

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent. Alle Performancezahlen in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 06.04.2015

40 ° GELD-MAGAZIN – April 2015


Im Gespräch mit Roger Hilty, LGT Capital Partners

° GELDANLAGE

Die Attraktivität der Managed Futures Managed Futures bzw. CTAs sind Hedge Funds, die börsennotierte Terminkontrakte auf Währungen, Aktienindizes, Staatsanleihen, Zinsen und Rohstoffe aktiv handeln. Dabei werden Long-Positionen (Käufer) und Short-Positionen (Verkäufer) eingegangen, um von steigenden und fallenden Preisen zu profitieren. GELD °

Warum sollten Investoren in

Managed Futures investieren?

ROGER HILTY: Mit diesen Investmentstrategien lassen sich sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Märkten Gewinne erzielen. Vor allem institutionelle Investoren setzen diese aktiven Handelsstrategien zur gezielten Diversifikation von traditionellen Aktien- und Bondportfolios ein. Warum eignen sich Managed Futures zur Diversifikation?

CTAs weisen eine tiefe Korrelation zu anderen Finanzinstrumenten auf. So war in der Vergangenheit die Korrelation von Managed Futures zu Aktien und anderen risikobehafteten Anlagen in Perioden positiver Renditen meist positiv und in Zeiten negativer Renditen meist negativ. CTAs erzielen auf lange Sicht positive Renditen und weisen ein asymmetrisches Renditeprofil auf: Die Verluste werden begrenzt, während das Gewinnpotenzial erhalten bleibt. Wie können Managed Futures das Renditepotenzial nutzen?

CREDIT: beigestellt

CTAs nutzen regelbasiert und opportunistisch Investitionschancen, die sich ergeben, wenn viele Investoren ein Anlagethema entdecken und einen Trend begründen. In der Finanztheorie wird davon ausgegangen, dass Investoren rational handeln und Preise fundamental begründet sind. Oft aber führen Angst und Gier zu Verzerrungen und veränderten oder neuen Markttrends, die von CTAs genutzt werden können. Die eingesetzten Strategien basieren auf quantitativen mathematischen Modellen und einer systematischen Risikokontrolle.

Staatsanleihen, Zinsen und Rohstoffen weltweit umgesetzt. CTAs wählen dabei die liquidesten Kontrakte, um ihr diszipliniertes Risikomanagement konstant umzusetzen. CTAs sind jedoch komplex, sie bergen gewisse Gegenparteirisiken, es gibt große Renditeunterschiede zwischen einzelnen Managern, und die Hebelwirkung kann aufgrund der Anlage über Derivate vergleichsweise hoch sein. Wie können diese Risiken

Roger Hilty, Partner bei LGT Capital Partners – Co-Head Trading Strategien (CTA/Global Macro)

effektiv kontrolliert und

interessante Anlagealternativen. Zudem könnte sich das Marktumfeld mit zurzeit sehr tiefer Volatilität jederzeit ändern, wovon CTAs profitieren würden. Wir empfehlen Investoren eine konstante Allokation von 5 bis 10% zu einem breit diversifizierten und aktiv verwalteten Managed Futures-Portfolio. Mit diesem Ansatz sind wir bei LGT historisch sehr gut gefahren. CTAs können nicht nur bei deutlichen Aktienmarkt-Korrekturen, sondern auch während stabilen Marktphasen sehr attraktive Renditen generieren.

minimiert werden?

Als langjähriger Investor in CTAs hat sich LGT Capital Partners schon vor über 14 Jahren dazu entschlossen, ausschließlich über sogenannte Managed Accounts in solche Strategien zu investieren. Über die damit erzielte volle Transparenz können die Risikofaktoren am besten identifiziert, überwacht und reduziert werden. Durch die Kombination verschiedener Managed Accounts in einem Multimanager Portfolio können auch die managerspezifischen Risiken diversifiziert werden. Crown Managed Futures (CMF), das Flaggschiff-Programm der LGT Capital Partners, investiert aktuell in 17 CTAs weltweit. Mit unserer unternehmenseigenen Managed Account-Plattform können wir die zugrunde liegenden CTAs täglich handeln und schnell auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren. Sollten Anleger auch im aktuellen Umfeld

Wo liegen die Risiken dieser Strategien?

in Managed Futures investieren?

Managed Futures-Strategien werden durch aktiven Handel in Währungen, Aktienindizes,

Investoren suchen bei den aktuellen Preisniveaus von Aktien und Staatsanleihen

Wie hat sich die Managed Futures-Lösung der LGT Capital Partners bisher entwickelt?

Der Crown Managed Futures (CMF) Fonds der LGT ist mit über zwei Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen eines der größten und ältesten Portfolios in diesem Sektor weltweit. Das Trading Team bei LGT Capital Partners ist täglich bestrebt, die weltbesten CTAs zu identifizieren und dabei sehr attraktive Gebührenstrukturen für Investoren auszuhandeln. Der CMF Fonds hat in den vergangenen 14 Jahren attraktive absolute Renditen und Diversifikationsvorteile geboten. Die jährliche Nettorendite beläuft sich seit der Auflegung im Oktober 2000 auf +7,6% bei einer Korrelation von 0,09 gegenüber globalen Aktien. In den zwei Baissemärkten von 2000 bis 2003 und 2007bis 2009 bot dieser Fonds einen aus gezeichneten Schutz vor Verlusten. Die Jahresperformance 2014 betrug +16,5%. Das erste Quartal 2015 hat CMF mit +9,2% abgeschlossen. LGT offeriert den CMF Fonds im UCITS Format und mit wöchentlicher Liquidität. APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

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er Institutional Investors Congress fand am 18. März im gewohnten Rahmen in den Räumlichkeiten des Hauses der Industrie in Wien statt. Im Vortragssaal war praktisch kein leerer Platz zu finden, das Interesse am Thema „Vermögensverwaltungs- und Total Return-Fonds“ war also spürbar groß. Was nicht verwundert: In Zeiten verschwindend niedriger Zinsen ist der Druck, attraktive und dennoch sichere Renditen zu finden, enorm. Gerade für institutionelle Investoren. Hier verspricht das Total Return-Konzept bekanntlich Abhilfe, werden doch stabile Renditen – unabhängig von jeglichen „Börsegewittern“ – angestrebt. So lauschte das Fachpublikum den fünf Vortragenden, die von international renommierten Anlagehäusern den Weg in die Bundeshauptstadt gefunden hatten. Arne Sand (smart-invest) ging intensiv auf die Vorteile von Dividenden-Aktien ein, wobei er unter-

strich, wie wichtig hier die Titelselektion sei. Felicita Fiala von Kames Capital erklärte wiederum, was es mit „marktneutralen Strategien“ auf sich hat und wie diese dabei helfen, Risiken zu minimieren. Lucio Soso (Bellevue Asset Management) sprach in aller Deutlichkeit von einem „deprimierenden Zinsumfeld“, stellte aber mit dem BB Global Macro Fund gleich eine entsprechende Gegenstrategie vor, die auch nicht auf ­Hedging-Positionen verzichten will. Stefan Amenda (MEAG) wies in seinem Vortrag auf die Bedeutung von Risikomanagement im Rahmen einer Absolute Return-Strategie hin. Michael Kopf von Patriarch warf abschließend einen Blick auf die heutzutage „verrückten Märkte“ und bekundete, dass eine Buy & Hold-Strategie hier nichts mehr zu suchen habe. Er setzt hingegen auf umfassende Vermögensverwaltung im Rahmen von Dachfonds-Konzepten.

smart-invest ° Die richtigen Dividenden-Aktien finden ter bei smart-invest, lässt gleich zu Beginn seines Vortrages keinen Zweifel daran, dass Aktien im aktuellen Umfeld nach wie vor eine „besonders interessante Assetklasse sind“. Noch attraktiver präsentieren sich laut dem Experten vor allem Dividenden-Aktien. „Sie bieten zusätzlich zum Kurspotenzial laufende Erträge, was in Zeiten eines anhaltenden Niedrigzinsumfeldes von Investoren natürlich sehr gerne gesehen wird. Allerdings muss man hinzufügen, dass Dividenden-Papiere in der Breite bereits teuer geworden sind“, führt Sand weiter aus. Früher galt die Faustregel, dass Dividenden-Aktien günstiger sind als der Marktdurchschnitt, diese „Börsenweisheit“stimmt heute aber nicht mehr mit der Realität überein, weil eben sehr viele Anleger solche Titel für sich entdeckt und die Kurse Arne sand, Fondsmanager und in lichtere Höhen geführt haben. ­geschäftsführender Gesellschafter bei Richtige Auswahl entscheidet. Sand ist aber weiterhin auf der Suche nach smart-invest günstigen Dividenden-Aktien, deshalb misst er der Titel-Selektion höchste Bedeutung bei, um nicht überteuert einzukaufen und auch andere Risiken abzusichern – so wie zum Beispiel die Gefahr, dass die Dividendenrenditen sinken könnten, weil die Ausschüttungen mit der Kurssteigerung einer Aktie nicht mithalten können. Sand stützt sich für den Fonds smart-invest Dividendum AR bei der Auswahl auf eine genaue, systematische Analyse der Bilanzkennzahlen der in Frage kommenden Unternehmen: „So erstellen wir ein gut diversifiziertes Aktienportfolio aus den relativ am günstigsten bewerteten Dividenden-Titeln. Durch unseren systematischen Ansatz schließen wir menschliche, durch Emotionen getriebene Fehlerquellen aus.“ Weiters müssen die ausgewählten Titel ausreichend liquide sein und eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent aufweisen – Unternehmen mit hoher Verschuldung gefallen Arnd nicht. Aktives Risikomanagement notwendig. Der Experte fügt hinzu: „Auch sorgfältig ausgewählte Qualitätsaktien können in Krisenzeiten deutlich mehr als die Hälfte ihres Wertes verlieren, deshalb ist ein aktives Risikomanagement unerlässlich.“ Dieses erfolgt etwa beim smart-invest Dividendum AR durch den Verkauf von passenden Index-Futures zur Absicherung. Für eine gewisse Stabilität sorgt außerdem die Tatsache, dass Dividendentitel bei Rückschlägen an der Börse nicht so stark fallen wie der Gesamtmarkt.

www.smart-invest.at 42

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Gut, aber teuer? Arne Sand,Fondsmanager und geschäftsführender Gesellschaf-


Institutional investors congress ° Vermögensverwaltungs-

und Total Return-Fonds

Kames capital ° Risiko minimieren mit marktneutralen Strategien Liquidität & Rendite. „Viele Anleger sitzen auf hoher Liquidität und befinden sich auf der verzweifelten Suche nach attraktiven Renditen“, fasst Felicita Fiala, Fixed Income-Produktspezialistin bei der schottischen Fondsgesellschaft Kames Capital, die Grundproblematik von Investoren im gegenwärtigen Umfeld zusammen. Dabei kommen noch folgende Risiken verschärfend ins Spiel: Eine mögliche Zinswende in den USA sorgt für Unsicherheiten, ebenso wie die tatsächlichen Auswirkungen des Quantitative Easing-Programms der EZB, das ja gerade erst gestartet worden ist. Prinzipiell stellt auch die divergierende Politik der Notenbanken Fed (vermutete Zinserhöhung und strengere Geldpolitik) und EZB (Geldschwemme, um die Wirtschaft anzukurbeln) einen Unsicherheitsfaktor für Investoren dar. Fiala rät deshalb als sinnvolle Ergänzung zu „klassischen Felicita Fiala, Fixed Income-ProAnageformen“ zu einer Absolute Return-Strategie. duktspezialistin, Kames Capital Diversifikation & Co. „Absolute Return-Konzepte bieten gleich mehrere Vorteile: Sie sorgen für Kapitalschutz, ausreichende Diversifikation und Ertrag in allen Marktlagen“, erklärt die Expertin. Wobei sie schnell hinzufügt, dass innerhalb des breiten Absoute Return-Universums sehr unterschiedliche Strategien beheimatet sind, die unter anderem stark differierende Risikofreudigkeit aufweisen. Absolute Return ist eben nicht gleich Absolute Return. Fiala hält in diesem Zusammenhang viel von einem sogenannten marktneutralen Ansatz – denn hier steht nicht die Rendite-Maximierung um jeden Preis im Vordergrund, sondern Risiken bzw. deren Begrenzung rücken in den Blickpunkt. Dabei soll laut der Expertin natürlich nicht auf eine attraktive Performance vergessen werden; im Fokus steht ein ausgeglichenes und beständiges Risiko-Rendite-Profil, das Investoren vor herben Kursrückschlägen schützen soll. www.kamescapital.com

Bellevue AM ° Erfolgreich in „deprimierendem Umfeld“ agieren Stabile Rendite trotz niedriger Zinsen. Lucio Soso, Portfolio Manager und Global Macro-Spezialist bei Bellevue Asset Management, bringt die Situation für Inves­ toren, die im Fixed Income-Bereich reüssieren wollen, auf den Punkt: „Das Umfeld ist auf den ersten Blick deprimierend: Wir sehen sehr niedrige bis sogar niedrige Zinsen. Die Verzinsung liegt unter der Inflationsrate, woran sich auf absehbare Zeit nichts Wesentliches verändern wird. Gleichzeitig kämpfen viele Industrienationen, insbesondere innerhalb der Eurozone, mit einem historisch tiefen Wachstum. Deshalb stehen wir auf Jahre ­hinaus vor einem sehr herausfordernden Umfeld“, so der Experte. All-Wetter-Strategie. Soso sucht nun nach Alternativen, um innerhalb des geschilderten, nicht gerade erfreulichen Szenarios im Sinne der Investoren erfolgreich Lucio Soso, Lead Portfolio ­Manager handeln zu können. Die Lösung glaubt er im BB Global Macro gefunden zu haben, das BB Global Macro, Bellevue Asset der Experte gerne als „sein Baby“ bezeichnet. Der Fonds verfolgt einen Absolute Return­Management Ansatz und strebt eine annualisierte Performance von fünf bis acht Prozent bei einer Volatilität von fünf bis zehn Prozent an. Die Besonderheit: Der BB Global Macro bewegt sich sozusagen an der Grenze zwischen einem Long-only- und einem Hedgefondsportfolio, sprich: Er hat die Möglichkeit, auch short gehen zu können. Eine Möglichkeit, die laut Soso derzeit „nicht so stark eingesetzt wird, allerdings sind wir für alle Eventualitäten gewappnet“. Wenn das Fondsmanagement keine speziellen Marktaussichten identifiziert hat, wird ein ausbalanciertes Portfolio angestrebt: „Wir erachten eine Allokation von 25 Prozent Aktien und 75 Prozent Obligationen als ein gutes neutrales Portfolio für das aktuelle Marktumfeld und auch bei langsam steigenden Zinsen als tragfähige Anlagelösung “, schließt Soso.

www.bellevue.ch 43

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Vermögensverwaltungs- und Total Return-Fonds

Patriarch ° „Buy and hold“ ist Vergangenheit „Verrückte Märkte.“ Praktisch jeder kennt den Spruch von Börsen-Legende André Kostolany, der sinngemäß wie folgt lautet: „Gute Aktien kaufen, dann ein paar Jahrzehnte in Winterschlaf gehen – nach dem Aufwachen ist man reich.“ Michael Kopf von der Patriarch Multi-Manager GmbH zweifelt nicht daran, dass diese Weisheit zu Lebzeiten ­Kostolanys (er ist 1998 verstorben) seine Berechtigun hatte, heute stimme sie allerdings nicht mehr, weil seither „die Märkte verrückt spielen“, so Kopf. In der Gegenwart sei hingegen flexibleres Agieren und vor allem der Faktor Risikomanagement zunehmend in den Fokus gerückt. Eine komplexe und zeitintensive Aufgabe, die kaum von einem Privatinvestor alleine geschultert werden kann. Hier rücken Fondslösungen in den Vordergund, wobei die Auswahl eines einzigen oder einer Handvoll Fonds im Regelfall noch nicht als Michael Kopf, Senior Schulungsumfassende Anlagestrategie zu bezeichnen ist. und Vertriebsleiter, Patriarch Multi„Trend 200.“ Bei Patriarch hat man in diesem Zusammenhang ein ausgeklügeltes Manager AG Konzept für kapitalabsichernde Fondsvermögensverwaltung – genannt „Trend 200“ – entwickelt. Im Rahmen einer Dachfonds-Strategie werden hier die interessantesten ­Märkte abgedeckt, wobei die Asset Allocation durch den namhaften Vermögensverwalter DJE Kapital AG (Dr. Ehrhardt Vermögensverwaltung) erfolgt.Wählen kann man bei „Trend 200“ unter drei Portfolios, nämlich: „Wachstum“, „Dynamik“ und „VIP“. Die Varianten haben eine differierende Risikoausrichtung, wonach sich auch die Aktienquote orientiert. So kann der „VIP Trend 200“ seinen Aktienanteil auf bis zu 100 Prozent des Portfoliowertes steigern. Der Fonds kann nicht nur auf die internationalen Aktien- und Rohstoffmärkte zurückgreifen, sondern auch in HedgeDachfonds bzw. Absolute Return-Fonds investieren. www.patriarch-fonds.de

Meag ° Absolute Return-Konzept bietet Renditechancen im Niedrigzinsumfeld Fremdwährungs-Spezialist bei MEAG, startet seinen Vortrag mit einem Rundumblick zu den globalen Wirtschafts-Hot Spots, das Bild fällt unterschiedlich aus: „2015 erwarten wir für die Vereinigten Staaten ein starkes Wachstum, obwohl die letzten Konjunkturzahlen etwas schwächer ausgefallen sind – aber das sollte man nicht überinterpretieren. In Europa sind hingegen einige schwergewichtige Länder mit Problemen konfrontiert, vor allem Italien und Frankreich. Dort wurde die Reformpolitik zu einem großen Teil auf Eis gelegt. Einen positiven Wachstumsimpuls für die Weltwirtschaft sehen wir aufgrund des Ölpreisverfalls.“ Als Risiken bezeichnet der Experte ein mögliches schwächeres Wachstum in China, deutlich höhere US-Renditen und eine weitere Zuspitzung der Lage im UkraineStefan amenda, Leitung Team InstituKonflikt. Die niedrigen Zinsen bezeichnet Amenda als „globales Phänomen“, wobei er tionelle Fonds, Em. Mark. & FX MEAG anmerkt, dass die ultra-expansive Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed sowie der EZB irgendwann zu Ende gehen wird und somit Bonds-Assets an Wert verlieren werden. Bis dahin kann es allerdings noch einige Zeit daueren. Der Experte rät in diesem Umfeld zu einer Absolute Return-Strategie, wie sie von MEAG verfolgt wird. Systematische Risikobegrenzung. Bei einem Absolute Return-Konzept wird ein stetiger positiver Ertrag auf Jahressicht sowie langfristig hoher Wertzuwachs, unabhängig von der jeweiligen Marktsituation, angestrebt. Umgesetzt wird diese Strategie im MEAG FairReturn, bei dem Risikomanagement eine zentrale Bedeutung zukommt. Anvisiert wird eine jährliche Zielrendite von drei Prozent; in der Realität wurde diese Vorgabe deutlich übertroffen: Auf Sicht der letzten fünf Jahre kommt der Fonds auf eine Rendite von 5,6 Prozent per annum.

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Weltwirtschaft & Problemzonen. Stefan Amenda, Emerging Markets- und


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Die neue Freiheit der Anleihe-Fonds Bei den Fixed Income-Portfolios macht sich eine Neuausrichtung deutlich bemerkbar. Unconstrained Bond Fonds mit flexiblem Management statt fixer Benchmark werden zunehmend bevorzugt, weil sie auf Marktänderungen rasch reagieren. Das größte Risiko sind künftig steigende Zinsen. Wolfgang Freisleben

ill Gross, 70, galt jahrzehntelang als Ikone der Investment-Branche. Er hat sich ebenso lang dafür feiern lassen, dass die Kupons von Dollar-Anleihen seit dem Hochzinsniveau mit Spitzen zwischen 15 und 16 Prozent (1981) bis 2014 gegen null gesunken und die Anleihenkurse gleichsam automatisch nach oben abzogen. Hier mitzuschwimmen war eigentlich keine Kunst. Deutsche und österreichische Langläufer brachten 1981 rund elf Prozent. Für Tagesgeld wurde in Deutschland im Handel unter Banken bis zu 30 Prozent gezahlt. Die drei Jahrzehnte währende Blüte der Fixzins-Anleihen ist aber nun endgültig zu Ende. Bill Gross war 1971 Mitbegründer der Allianz-Tochter Pimco, die er als Managing Director und Chief Investment Officer zu einem der weltgrößten Investmenthäuser für verzinsliche Wertpapiere führte – mit 1,68 Billionen an verwaltetem Vermögen Anfang 2015. Davon steckten im April 2013 noch 293 Milliarden Dollar in dem von Bill Gross persönlich geleiteten Total Return Fund. Damals griff Gross allerdings gehörig

PIMCO Total Return Bond

Pimco Total Return Fonds: Mit Bill Gross gehörig ins Hintertreffen geraten

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daneben und fuhr mit US-Staatsanleihen, Inflation Linked Bonds und Brasilien-Anleihen herbe Verluste ein. Zum Jahresende 2013 hatte der Fonds eine negative Performance von 1,9 Prozent und lag damit schlechter als Dutzende seiner Konkurrenten. Kunden quittierten dies mit einem Rekord-Kapitalabfluss von 41,1 Milliarden Dollar. 2014 wurden weitere 60,5 Milliarden aus dem Fonds abgezogen. Bill Gross als Ölpreisopfer Nach seinem erzwungenen Abschied von Pimco am 26. September 2014 heuerte Gross umgehend bei Janus Capital Group (JCG) an und nahm einen „Unconstrained Bond Fund“ unter seine Fittiche. Doch er hinkte auch hier bei einem Volumen von 1,46 Milliarden US-Dollar unter Berücksichtigung von Zinsen mit einem Verlust von 0,56 Prozent im vierten Quartal 2014 den Konkurrenten hinterher. Der Drei-Monats-Libor verzeichnete ein Plus von 0,06 Prozent. Gross hatte sich wie ein Anfänger mit Investments in der Ölbranche vertan – just, als der Ölpreis kollabierte. Die Investmentgesellschaft verwaltet derzeit ein Vermögen von 175 Milliarden US-Dollar. Dabei gilt das „Unconstrained Bond Management“ derzeit als Erfolg versprechende Alternative zur „Fixed Income-Strategie“. Das bestätigte JP Morgan-Fondsmanager Bill Eigen dem Londoner Finanznachrichtendienst Citywire gegenüber: „Tatsächlich ist bei Investoren eine Neuausrichtung der Fixed Income-Portfolios bemerkbar, indem sie von traditionelleren, Benchmark-orientierten Strategien auf unconstrained und flexiblere Ansätze umschwenken.“ Der Begriff „unconstrained“

Ehemalige Ikone Bill Gross, 70: Hinkt auch bei dem neuen Arbeitgeber Janus Capital der Konkurrenz hinterher

ist in diesem Zusammenhang am besten mit „uneingeschränkt“ zu übersetzen und steht hier für eine Anlagestrategie, die keinen vordefinierten Richtlinien unterliegt, sondern dank der gewollten Freiheit und Flexibilität einen Mehrwert erbringen soll. Die Erfolge, die manche systematischen Handelsansätze im Aktienbereich zuletzt verbuchen konnten, weil sie – stark vereinfacht gesagt – mit Stop-Loss-Limits arbeiten, scheinen sich langsam, aber sicher auch auf das Anleihen-Management auszuwirken. Die Fixed Income-Strategie droht angesichts niedriger Zinssätze und ultra-niedriger Erträge in den nächsten Jahren ein Flop zu werden. Denn die Volatilität nimmt auch in den Fixed Income-Märkten zu, wodurch die Investoren höherem Risiko ausgesetzt sind, als sie ahnen. Im Gegensatz zu Fonds, die eine festverzinsliche Benchmark nachbilden, ist ein Fondsmanager durch einen ungebundenen Ansatz in der Lage, sich bei veränderten Marktbedingungen flexibel durch das globale Anleihen-Universum zu bewegen. In einem ökonomischen Umfeld wie dem gegenwärtigen, in dem zahlreiche Volkswirtschaften und Märkte weltweit von starker Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit geprägt sind, kann diese Freiheit von besonderem Nutzen sein.

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° Exchange Traded Funds

Jubiläumsjahr für ETFs in Europa Das Jahr 2015 brachte bisher an den Börsen einige Überraschungen. Diese schlagen sich auch in jenen Indizes nieder, die von Exchange Traded Funds (ETFs) abgebildet werden. Das in ETFs veranlagte Geldvolumen in Europa hat erstmals die 400 Milliarden Euro-Barriere überwunden. Wolfgang Freisleben

rei Viertel der Anbieter börsengehandelter Indexfonds (ETFs) rechnen mit einer Verdoppelung des weltweit verwalteten Vermögens von ETFs bis 2020 – von 2,3 Billionen Euro auf 4,5 Billionen Euro. Das hat eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ergeben. Auf die Frage, welche Produkte sie für die erfolgreichsten halten, bezeichnete fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) „Smart Beta“ als die wichtigste Innovation im ETF-Markt. PwC befragte Ende 2014 weltweit Spitzenmanager von etwa 60 ETF-Anbietern. Die teilnehmenden Unternehmen stehen für mehr als 70 Prozent der weltweit in 5.400 ETFs angelegten Vermögenswerte. In Europa kann das Jubiläum „15 Jahre ETF“ mit neuen Rekorden begangen werden. Am 11. April 2000 wurden im damals neu gegründeten XTF-Segment der Deutschen Börse die ersten ETFs in Deutschland

DB X-TrACKErS CSI300 CONSUMEr DISCrETIONArY UCITS

Der CSI300 Consumer Discretionary-Index bildet die Wertentwicklung von chinesischen A-Aktien des CSI 300 Nicht-Basiskonsumgüter-Sektors ab. ISIN: LU0781021950

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° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

und Europa gelistet – knapp zehn Jahre nach dem weltweit ersten ETF in Kanada. Seitdem erlebten ETFs einen beispiellosen Aufschwung. Im Februar 2015 durchbrach das Volumen bei den 1.549 ETFs in Europa mit einem Plus von 6,8 Prozent nach Angaben der Deka-Bank erstmals die Barriere von 400 Milliarden auf 407,7 Milliarden. Dieser Anstieg ging vor allem auf das Konto der Aktien. ETFs dieser Anlageklasse erhöhten die Assets under Management (AuM) um 7,7 Prozent auf 294,5 Milliarden Euro. Obwohl sich das Renditeniveau der Anleihen kaum bewegte, legten RentenETFs um 4,7 Prozent auf 84,3 Milliarden Euro zu. Die temporäre Erholung des Ölpreises bescherte den Rohstoffen ein leicht erhöhtes Volumen. Es stieg um 0,8 Prozent auf 15,03 Milliarden Euro. Bei so vielen guten Anlagemöglichkeiten wurden die Geld-

ISHArES S&p GLOBAL CLEAN ENErGY

Überraschend stark performte der S&P Global Clean Energy Index. Er bietet Zugang zu den 30 größten und liquidesten börsennotierten Unternehmen weltweit, die im Geschäftsfeld „Saubere Energie“ tätig sind. ISIN: DE000A0M5X10

marktkonten abgebaut: um drei Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Derivative ETFs waren in diesem bewegten Monat wiederum gefragt, vor allem als verstärkte Hebelkraft nach oben. Ihr Volumen stieg um 13,2 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro.

LYXOr ETF MSCI EMU

Der MSCI EMU Index enthält europäische Large- und Mid Caps aus verschiedenen Wirtschaftssektoren. ISIN: FR0007085501

SOUrCE STOXX EUrOpE 600 OpTIMISED AUTO & pArTS UCITS ETF

Der STOXX® Europe 600 Optimised Automobiles & Parts (Return) erreichte seit Jahresbeginn 2015 eine Performance von 26,1 Prozent. ISIN: IE00B5NLX835

credit: Opicobello | Dreamstime.com

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Im Gespräch mit Viktor Nossek, WisdomTree ° GELDANLAGE

Fondsmanagern fehlt es oft an Mut Der Aktienmarkt bietet noch immer Kurspotenzial – auch wenn man Vorsicht walten lassen muss, meint Viktor Nossek, Leiter Research des ETF-Anbieters WisdomTree Europa. Weiters spricht er über die Probleme von aktiv gemanagten Fonds, die Zukunft von Smart Beta-ETFs und die größten Risiken und Chancen für Anleger. GELD °

Smart Beta ist unter den ETFs

angesagt. Wie funktionieren Ihre Produkte?

VIKTOR NOSSEK: Unsere derzeitigen ETFProdukte umfassen zwei unterschiedliche Strategien: Die „Equity Income“-Strategie fokussiert sich auf Unternehmen, die relativ zum Aktienkurs die höchsten Dividenden ausschütten. Die Strategie ist eher defensiv, da überwiegend große Konzerne mit diversifizierten Geschäftsprofilen oder Unternehmen in stabilen Sektoren den Aktienkorb bilden. Die „Small Cap Dividend“-Strategie setzt auf kleine Unternehmen, die aufgrund ihrer Dividendenpolitik dem Investor ein stabiles Wachstumspotenzial bieten. Bei beiden Gruppen findet der Prozess der Selektion und Gewichtung jährlich statt.

CREDIT: beigestellt

Was macht Ihre beiden Strategien smart?

Erstens basiert die Zusammensetzung nicht auf der Marktkapitalisierung, sondern auf Bardividenden. Daher sind Aktien, die keine Dividenden ausschütten, nicht Bestandteil unseres ETFs. Mit dem jährlichen Rebalancing verfügen unsere ETFs nachhaltig über eine hohe Dividendenrendite. Das bietet gerade für zinshungrige Investoren eine interessante Alternative. Zweitens sind beide Strategien smart, weil das Bewertungsrisiko jedes Jahr durch das Rebalancing beseitigt wird. Dadurch werden die teuren Aktien unter- und die niedrig bewerten Aktien übergewichtet. Mit den ETFs erhalten Anleger jedes Jahr einen angepassten Aktienkorb, der die Schere zwischen Marktwert und Fundamentalwert schließt. Anleger sind dadurch großen Kursschwankungen über mehrjährige Investmentperioden weniger stark ausgesetzt. Drittens werden interessante Aktien aus der wachstumsstarken Technologiebranche aufgrund der „lockeren“ Aufnahmebedingungen

frühzeitig in den Aktienkorb aufgenommen. Dadurch profitieren Investoren rechtzeitig von strukturellen Wenden am Aktienmarkt. Haben aktiv gemanagte Fonds überhaupt noch eine Daseinsberechtigung?

Immer weniger. Denn meist fehlt es den Fondsmanagern an Mut, um von der Benchmark stark abweichende Positionen einzugehen. Daher zahlt sich das sogenannte „Benchmarkhugging“ nicht aus, wenn ETFs kostengünstiger dieselbe oder eine bessere Performance erwirtschaften und das oft sogar mit einem geringeren Risiko. Zudem lassen sich Fondsmanager von aktiv gemanagten Fonds anders als bei den Smart Beta-Strategien zu oft von Emotionen am Markt leiten und weichen von ihrer Anlagestrategie ab. Bei den Smart Beta-Strategien hingegen hat die ETF-Verwaltung das Mandat, die Strategie systematisch, konsequent und präzise durchzuführen. Sie steht nicht unter dem ständigen Druck, in relativ kurzer Zeit die Benchmark schlagen zu müssen. Die Anleger können zudem genau verfolgen, welche Aktien jedes Jahr neu in den Aktienkorb kommen und welche herausgenommen werden. Schließlich stellen wir fest, dass sich einzelne Aktien im Kursprofil schon längst nicht mehr so stark unterscheiden wie vor 20 Jahren. Denn unter anderem synchronisiert die Liberalisierung der Kapitalmärkte zunehmend die Zu- und Abflüsse der Geldströme zwischen den einzelnen Märkten. Dieser Trend erschwert es für die aktiv gemanagten Fonds, kurz- bis mittelfristig eine Outperformance zu erwirtschaften. Wo sehen Sie auf den Aktienmärkten 2015 die größten Chancen?

In Europa und da vor allem im Small CapBereich. Europa ist ein Reform- und

Restrukturierungsfall und steht vor einer strukturellen Wende, die noch nicht vollständig in den Ak tienkursen berücksichtigt ist. In Ländern wie Griechenland, Spanien, Irland und Portugal führen der Viktor Nossek, Leiter langjährige Druck auf Research, WisdomTree die Löhne und die von Europa Brüssel auferlegten Sparmaßnahmen allmählich zu verbesserten Konjunkturdaten. Auch wenn noch nicht alles ausgestanden ist, sollte das Gröbste hinter uns liegen. Europa leidet unter einem chronischen Investitionsdefizit. Nun deutet vieles auf eine Verbesserung des Investitionsklimas hin. Das kurbelt die Binnennachfrage an und führt zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum. Investoren können mit Anlagen in europäische Small Caps gezielt auf diese strukturelle Wende setzen. Ist die Aktienhausse noch gerechtfertigt?

Da muss man vorsichtig sein. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die US-Notenbank Fed mit dem ersten Leitzinsanstieg die Lockerung der US-amerikanischen Geldpolitik beenden wird. Für US-Unternehmen wird es bei höheren Zinsen, aufgewertetem Dollar und sinkender Exportkraft schwieriger, Gewinnwachstum zu erzielen. Daher sind dort künftig geringere Kursavancen zu erwarten. Europa hinkt diesem Trend einige Jahre hinterher. Gerade europäische und japanische Aktien, die in erster Linie vom starken Dollar beziehungsweise schwachen Euro und Yen profitieren, haben das Potenzial, auch dieses Jahr wieder kräftige Kursgewinne zu erzielen. APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

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° Exchange Traded Funds

In der Einzelanalyse legten die großen Standard-ETFs beim Nettomittelaufkommen solide zu. Mit 964 Millionen Euro schaffte der DAX, der im ersten Quartal 21 Prozent zugelegt hatte, ein deutliches Plus. 708 Millionen Euro gingen in den Euro STOXX 50. Die Emerging Markets, deren Kurse nur bescheiden zugelegt hatten, verbuchten immerhin 718 Millionen Euro frisches Geld.

wollen die Menschen nicht verzichten, unabhängig von der finanziellen Situation oder dem wirtschaftlichen Umfeld. Dazu zählen hauptsächlich Nahrungsmittel, Getränke, Artikel für Haushalt und Körperpflege. Nicht-Basiskonsumgüter hingegen gelten als stark zyklisch, weil auf sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzichtet oder deren Konsum deutlich eingeschränkt werden kann. Dazu gehören beispielsweise Autos, Bekleidung, Medien und ganz allgemein Luxusgüter. Der CSI300 Consumer DiscretionaryIndex bildet die Wertentwicklung von chinesischen A-Aktien des CSI 300 Nicht-Basiskonsumgüter-Sektors ab – einer der insgesamt zehn Teil-Sektoren, die den Ausgangs-Index bilden. Der Ausgangs-Index ist ein nach der Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichteter Index, der die Wertentwicklung von an der Shanghai Stock Exchange oder der Shenzhen Stock Exchange gehandelten A-Aktien abbildet und umfasst die 300 Aktien mit der größten Marktkapitalisierung und Liquidität aus dem Gesamtuniversum der börsennotierten A-AktienUnternehmen in der VRC.

ChINA UND JApAN StARtEtEN StARk INS JAhR 2015 Der CSI 300 (Kurs-) Index bietet Zugang zu den 300 größten und liquidesten in chinesischen Renminbi notierten und an den Wertpapierbörsen Shanghai und Shenzhen gehandelten Wertpapiere von in China ansässigen Unternehmen (die ‚A-Aktien‘). Mit +29,7 Prozent gaben die chinesischen Börsen im ersten Quartal starke Lebenszeichen von sich.

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AnlAgefokus index kursAnstieg in 2015 Aktien china nicht-Basiskonsumgüter 45,3 % csi 300 consumer discretionary Aktien Welt energie 33,5 % s&P global clean energy Aktien china gesundheitswesen 32,9 % csi 300 Health care Aktien europa 31,01% Msci eMu (usd Hedged) Aktien europa nicht-Basiskonsumgüter 30,7 % stoxx® europe 600 optimised Automobiles & Parts Aktien europa nicht-Basiskonsumgüter 30,1 % stoxx® europe 600 Automobiles & Parts Aktien china 29,7 % Msci china A Aktien russland 27,4 % Msci russia capped Aktien china 25,2 % csi 300 Aktien Japan 25,1 % Msci Japan

Der db x-tracker CSI300 Health Care UCITS ETF enthält chinesische A-Aktien des CSI 300 Gesundheits-Sektors, einer der insgesamt zehn Sektoren des Ausgangs-Index CSI 300, der ein nach Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichteter Index ist. Sowohl der db x-tracker CSI300 Health Care UCITS ETF als auch der Ausgangsindex werden in Renmimbi (CNY) quotiert und reagieren auch auf Währungsveränderungen. ISIN: LU0460389678

Bei den ETFs wurden auch all jene belohnt, die darauf gesetzt hatten, dass dem dramatischen Wertverlust an der Moskauer Börse eine gehörige Gegenreaktion folgen sollte. Indexfonds mit russischen Aktien erholten sich um rund 27 Prozent. Der MSCI Russia Capped Index umfasst die größten Unternehmen in Russland. Auf den gleichen Index gibt es auch den db x-trackers MSCI Russia Capped Index UCITS ETF. ISIN: DE000A1JXC86

CoMEBACk DER SAUBEREN ENERgIE AN DEN BöRSEN Im Performance-Ranking werden die Top 10 im ersten Quartal 2015 von Automobilkonzernen und ihren Zulieferern mit drei Indizes dominiert. Sie finden sich unter den Konsumgütern des nicht täglichen Bedarfs aus China und Europa. Überraschend auch das Comeback des Index für saubere Energie auf Platz zwei. Eher enttäuschend rangiert der deutsche Leitindex DAX trotz der guten Performance nur auf Rang 30 – sieben Plätze hinter dem MDAX. Die Konsumgüter bewiesen wieder einmal, dass sie keine homogene Gruppe sind. Denn auf Basiskonsumgüter können oder

*) Stand: 29.03.15; Angaben in EUR basierend auf dem besten ETF des jeweiligen Index in 2015

50

° GELD-MAGAZIN – AprIL 2015

Der CSI 300 Health Care Total Return Net Index bildet die Wertentwicklung von chinesischen A-Aktien des CSI 300 Gesundheits-Sektors ab, einer der insgesamt zehn Sektoren, die den Ausgangs-Index bilden. Der Ausgangs-Index ist ein nach der Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichteter Index, der die Wertentwicklung von an der Shanghai Stock Exchange oder der Shenzhen Stock Exchange gehandelten A-Aktien abbildet. Der Ausgangs-Index umfasst die 300 Aktien mit der größten Marktkapitalisierung und Liquidität aus dem Gesamtuniversum der börsennotierten A-Aktien-Unternehmen in der VRC.

credit: Opicobello | Dreamstime.com

geldanlage


Wachstumsregionen und -branchen

19. MAI 2015

AUFSTEIGER Branchen wie IT, Healthcare, Infrastruktur oder Automotive-Systems sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Ein jahrzehntelanger Aufholbedarf wird bestimmte Länder und Regionen auch weiterhin zu einem Eldorado machen. Wie Sie am meisten davon profitieren können, erfahren Sie hier. Diese Vortragsreihe im Rahmen des Institutional Investors Congress bietet Ihnen die Möglichkeit, sich über das breite Angebot zu informieren und mit den Experten zu diskutieren. BB Biotech AG Biotechnologie – Volle Forschungspipelines sorgen für nachhaltiges Wachstum Dr. Silvia Schanz, Director Investor Relations, BB Biotech AG Comgest S.A. Asien das neue etwas andere Wachstum Wolfgang Fickus, Member of Investment Committee, Comgest S.A. DNB Asset Management S.A. Technologie tritt aus der Nische: Stabilität, Wachstum und Outperformance Mike Judith, Vice President, DNB Asset Management S.A.

Empfang: 8:30 bis 9:00 Uhr Vorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr anschließend Mittagsbuffet

Ort der Veranstaltung Haus der Industrie Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien „Ludwig Urban – Saal“

Zielgruppen/Gäste Fondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen, CFOs, Private Banker, Kundenbetreuer von Banken, etc.

LPX Group Liquid Access to Private Equity Dr. Michel Degosciu, Managing Director, LPX Group Lacuna AG Sushi Sake Sawai – Japans Comeback im Gesundheitssektor? Dr. Cyrill Zimmermann, Adamant Biomedical Investments AG Ja, ich melde mich zur kostenlosen Teilnahme an der Veranstaltung Institutional Investors Congress am 19. Mai 2015 im Haus der Industrie an. Titel, Vor- und Zuname

Veranstalter

4profit Verlag GmbH Rotenturmstraße 12/1, 1010 Wien T: +43 1 997 17 97 0 F: +43 1 997 17 97 97

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Anatol Eschelmüller a.eschelmueller @ geld-magazin.at T: +43 1 997 17 97 21 Snezana Jovic s.jovic @ geld-magazin.at +43 1 997 17 97 12


geldanlage ° Nachhaltige Investments

Was der Bauer nicht kennt... Einer Umfrage des Instituts für Banken und Finanzierung der Universität Graz zufolge halten knapp 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung nachhaltige Geldanlagen für sinnvoll. Doch die Mehrheit der Befragten hat nicht in eine derartige Anlage investiert. Der Grund liegt schlicht im Informationsdefizit. Mario Franzin

as Interesse von Privatanlegern an nachhaltigen Investments ist prinzi­ piell groß: Laut einer Online-Befragung des Instituts für Banken und Finanzierung der Universität Graz, die auf Initiative des Öko­ sozialen Forums und der Raiffeisen Klima­ schutzinitiative durchgeführt wurde, sehen 87,4 Prozent von 334 befragten Personen nachhaltige Geldanlagen als sinnvolle Al­ ternative zu konventionellen Investments. „Nachhaltige Geldanlage und ökosoziale Marktwirtschaft gehen in dieselbe Rich­ tung“, betont Herwig Pilaj, wissenschaft­ licher Mitarbeiter am Institut für Banken und Finanzierung der Universität Graz. Während ein konventioneller Geldgeber ausschließlich nach finanziellen Gesichts­ punkten veranlagt, spielt für den nachhaltig orientierten Investor eine verantwortungs­ volle Veranlagung, getragen von persön­ lichen Wertvorstellungen, eine große Rolle. „Bemerkenswert dabei ist, dass selbst kon­ ventionelle Anleger sogar grundsätzlich be­ reit sind, auf einen Teil ihrer Rendite zu ver­

Aktien Ethik/Ökologie

Der FIAP Aktien Ethik/Ökologie liegt gleichauf mit konventionellen Aktien (graue Linie). Quelle: software-systems

52 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

zichten“, so Pilaj und fügt hinzu: „Im Schnitt stimmt den Anlegern eine ‚nachhaltige‘ Rendite von 3,7 Prozent gleich zufrieden wie eine ‚konventionelle‘ Rendite von fünf Prozent.“ Die Differenz wird als expressiver Benefit bezeichnet: zusätzlich zur rein fi­ nanziellen Entscheidung kommt der ge­ fühlsmäßige Faktor hinzu, positiv auf die Gesellschaft bzw. die Umwelt einzuwirken. Wenn sich Anleger darüber hinaus im Kla­ ren wären, dass nachhaltige Geldanlagen – und das ist durch zahlreiche Studien belegt – keinen Renditenachteil gegenüber her­ kömmlichen Geldanlagen aufweisen, wür­ den sie das „gute Gefühl“ praktisch als Sah­ nehäubchen gratis dazu erhalten. Diese Tat­ sache würde nun vermuten lassen, dass die Wahl nach Möglichkeit immer auf nachhal­ tige Investmentfonds fallen müsste. Dem ist aber überraschenderweise nicht so. Der hohe Prozentsatz an Zustimmung zu nach­ haltigen Investments steht in krassem Ge­ gensatz zum tatsächlich investierten Volu­ men: In Österreich sind lediglich 4,5 Pro­ zent in nachhaltige Geldanlagen investiert – weltweit sind es immerhin rund 20 Pro­ zent. Was sind nun die Ursachen für dieses Auseinanderklaffen zwischen grundsätzlich positiver Einstellung und der dürftigen Um­ setzung in der Anlagestrategie? Nachhaltige AnlageStrategien sind zu wenig greifbar Zwei Gründe dafür stechen besonders hervor. Erstens kam bei der Befragung im Rahmen der Studie heraus, dass knapp 18 Prozent der Probanden zum Zeitpunkt der Befragung die Möglichkeit einer nachhal­ tigen Geldanlage überhaupt nicht kannten. Und zweitens: Von den übrigen Befragten

„Je mehr ­ nleger sich A für nachhaltige Fonds entscheiden, ­desto ­rascher wird das Angebot steigen.“ Erwin Hameseder, AR-Vors. der RZB

fühlten sich knapp zwei Drittel unzurei­ chend informiert bzw. sehen zu wenige klar erkennbare Zusammenhänge zwischen Geldanlage und Nachhaltigkeit. Selbst jene Anleger, die bereits aus Überzeugung nach­ haltig investieren, bemängeln die Nachvoll­ ziehbarkeit der Finanzprodukte und -stra­ tegien. Wer als „nachhaltig“ bezeichnete Produkte wählt, muss dem Anbieter ver­ trauen. Selbst Experten haben Probleme, zu beurteilen, ob einzelne Produkte einer nachhaltigen Geldanlage entsprechen oder lediglich ein „Greenwashing“ der Unterneh­ men sind, bei denen ein grünes Mäntelchen über das Produkt gehängt wird. „Derzeit sind ethische Investments bei privaten Anlegern noch eine Nische. Das wird sich aber in den nächsten Jahren än­ dern. Die Nachhaltigkeitsfonds der Kapital­ anlagegesellschaften im Raiffeisen-Sektor verzeichnen jedenfalls steigende Zuflüsse und performen sehr gut“, betont Erwin Ha­ meseder, Aufsichtsratspräsident der RZB und der RLB NÖ-Wien. Laut Wolfgang Pin­ ner, CIO für nachhaltige Geldanlage bei der Raiffeisen Capital Management, lagen die Nettomittelzuflüsse im vergangenen Jahr bei den drei von ihm verwalteten Nachhal­

creditS: Erwin Hameseder: Thomas Topf, Stephan Pernkopf: Wikimedia Commons/KarlGruber

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°

Nachhaltige Investments   geldanlage

tigkeitsfonds bei 42 Millionen Euro. Insge­ samt verwaltet Pinner rund eine Milliarde Euro unter nachhaltigen Aspekten. Das Ver­ hältnis von institutionellen und privaten Anlegern liegt bei etwa zwei zu eins. Hames­ eder fasst zusammen: „Weltweit sind rund 20 Prozent in nachhaltigen Geldanlagen in­ vestiert, in Österreich sind es nur etwa 4,5 Prozent – also rund 7,1 Milliarden Euro. Doch immerhin ist das Volumen in nach­ haltigen Fonds vergangenes Jahr um 27 Pro­ zent angewachsen.“ Das Bewusstsein für nachhaltiges Ver­ halten ist mittlerweile in der Bevölkerung in fast allen Bereichen – angefangen von der Freizeitgestaltung über die Mobilität bis hin zur Energieversorgung – breit verankert. „Es ist richtig und unbedingt notwendig, dass diese Entwicklung auch vor dem Ver­ halten der Privatanleger nicht Halt macht“, fordert Hameseder. So würden einzelne Raiffeisenbanken Projekte mit speziell da­ für gewidmeten Spareinlagen finanzieren. Die Raiffeisenbank Grimmenstein hat vor einigen Jahren ein Kapitalsparbuch aufge­ legt, um mit diesen Mitteln ein Mehrgene­ rationen-Haus zu finanzieren. Mit einer normalen Rentabilität für die Investoren würde es dieses Haus heute nicht geben. Ge­ rade solche Umsetzungen haben eine hohe Akzeptanz, denn „die Menschen sehen, dass ihr Erspartes unmittelbar zur wirtschaft­ lichen Wertschöpfung in der Region ver­ wendet wird“, so Hameseder. Auch Bürger­ beteiligungsmodelle im Bereich Photovol­ taik oder auch Windenergieanlagen sind in den vergangenen Jahren en vogue gewor­ den, doch bei den Investmentfonds ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten – und die Vorzeichen stehen gut.

Beratung über Nachhaltigkeit lässt zu wünschen übrig Im Rahmen der Online-Befragung wur­ de auch nach der angebotenen Beratungs­ qualität gefragt. Dabei stellte sich heraus, dass das Thema Nachhaltigkeit in Bera­ tungsgesprächen kaum oder unzureichend angesprochen wird. „Über 40 Prozent wer­ den zu diesem Thema überhaupt nicht be­ raten. Und wenn beraten wird, dann hat die Qualität ein hohes Verbesserungspoten­zial“, drückt sich Pilaj diplomatisch aus. Nur drei Prozent der Befragten gaben an, mit der Be­ ratung über Nachhaltigkeit zufrieden zu sein. „Das ist eine Chance für Anbieter, sich zu profilieren“, so der Uni-Experte. „Die Hauptverantwortung bleibt aber bei den Anlegern. Nur mit mündigen Investoren funktioniert eine ökosoziale Marktwirt­ schaft“, resümiert Pilaj. Obwohl Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums, bei der Motivation der Anleger in

„Ich appelliere an alle Anleger, bei ihrer Bank aktiv nach nachhaltigen Geldanlagen zu fragen.“ Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums

erster Linie an das gute Gewissen und nicht an den Renditeanspruch appelliert, hält er auch fest, dass Ethik und Rendite kein Wi­ derspruch sein müssen. Wie zum Beweis dieser Aussage wurden im neuen FER Nach­ haltigkeitsreport von Finance & Ethics Re­ search den nachhaltigen Fonds Rekordzu­ flüsse und -performance attestiert. Dabei konnten die nachhaltigen Aktienfonds mit einem Wertzuwachs von 17 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten den Gesamt­ markt um gut zwei Prozent outperformen, die nachhaltigen Anleihenfonds lagen mit 7,5 Prozent um gut 2,5 Prozent über ihrer konventionellen Vergleichsgruppe.

° die besten Aktienfonds Nachhaltig Global ISIN LU0428704042 LU0076532638 LU0113400328 LU0119216553 AT0000A06Q31

FONDSname LO Funds - Generation Global UBS (Lux) Equ. Fund - Global Sustainable Candriam Equities L Sustainable World ING (L) Invest Sustainable Equity BAWAG PSK Öko Sozial Stock

Volumen Perf. 1 J. 965 Mio. € 42,3 % 207 Mio. € 40,5 % 354 Mio. € 34,4 % 391 Mio. € 37,5 % 87 Mio. € 37,1 %

3 J.p.a. 23,4 % 20,8 % 19,7 % 17,5 % 18,7 %

5 J.p.a. 15,1 % 14,4 % 13,7 % 13,1 % 12,5 %

ter 1,85 % 2,09 % 1,75 % 1,86 % 2,68 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Reihung nach Ertrag (5-Jahre), Stichzeitpunkt: 09. April 2015

° die besten Anleihenfonds Nachhaltig Global ISIN LU0428953342 LU0343771977 LI0106892909 BE0945478197 AT0000681184

FONDSname FISCH CB Sustainable Fund * Swisscanto (LU) Fund Green Invest Income LGT Sustainable Bond Fund Global Candriam Sustainable World Bonds s EthikBond

Volumen Perf. 1 J. 217 Mio. € 22,9 % 40 Mio. € 21,6 % 116 Mio. € 20,8 % 12 Mio. € 21,8 % 22 Mio. € 14,2 %

3 J.p.a. 5 J.p.a. 13,9 % 11,3 % 6,9 % 8,1 % 6,7 % 7,3 % 7,5 % 6,7 % 6,3 % 5,1 %

ter 1,69 % 1,04 % 1,19 % 1,07 % 1,08 %

* Wandelanleihenfonds, Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Reihung nach Ertrag (5-Jahre), Stichzeitpunkt: 09. April 2015

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 53


GELDANLAGE ° Exchange Traded Funds

Neue Strategien mit Faktorfonds In den letzten Jahren sind neue Gewichtungsmethoden für Indizes sehr populär geworden. Vor allem hat die Finanzkrise den Bedarf nach optimalerem Risikomanagement aufgezeigt. Zentrales Ziel der alternativen Methoden ist, ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis zu erreichen. Wolfgang Regner

investiert ist, ist noch keine Garantie dafür, dass das Portfolio auch gut diversifiziert ist. Jeder Index kann nur einen Teil des jeweiligen Marktes abdecken und folgt stets einem gewissen Gewichtungsschema. Hinzu kommt, dass die Berechnungsmethoden heute so vielfältig sind, dass man nur noch schwer den Überblick behalten kann. Die wichtigste Erkenntnis für Anleger scheint aber jene zu sein, dass ein allgemeiner Gradmesser für die Entwicklung eines Marktsegments – wie ein Börseindex – nicht unbe-

GROSSE WERDEN IMMER GRÖSSER Der Nachteil der kapitalisierungsgewichteten Indizes wird zudem dadurch aggraviert, indem die Marktkapitalisierung großer Werte tendenziell immer weiter steigt. Die Großen werden im Index immer stärker repräsentiert, die Kleineren bleiben klein. Das betrifft vor allem Strategien, die nicht alle Einzeltitel abbilden wollen, son-

DB PLATINUM IV EQUITY FACTOR PREMIA

SOURCE EQUAL RISK EUROPEAN EQUITY ETF

ISHARES MSCI EUROPE SIZE FACTOR UCITS ETF

Dabei handelt es sich um ein marktneutrales Konzept, das nach bestimmten Aktienfaktoren ein Portfolio bestückt, um die nach diesen Faktoren ermöglichte Überrendite zu isolieren. Dabei handelt es sich um Value- bzw. Qualitäts-Aktien, Low Volatility, Small Caps und Aktien mit hohem Kursmomentum. Marktneutral bedeutet, dass der Fonds beabsichtigt, für eine positive Wertentwicklung nur diese Risikoprämien zu extrahieren und nicht auf steigende Aktienmärkte angewiesen ist.

Auch dieser ETF strebt möglichst geringe Schwankungen an. Zuerst baut Partner Edmond de Rothschild Asset Management aus den 250 größten europäischen Aktien aus 18 Ländern ein Portfolio aus 125 Titeln, die relativ wenig schwanken. Im zweiten Schritt setzt Rothschild die Aktien so zusammen, dass jeder Titel in gleichem Ausmaß zum Risiko beiträgt. Stabile Konsumwerte wie Nestlé sind daher höher gewichtet als volatilere Autowerte wie BMW oder Volkswagen.

Dieser börsengehandelte Indexfonds soll die Wertentwicklung von Titeln mit mittlerer Marktkapitalisierung des MCSI Europe Index abbilden, wobei jede Aktie im Portfolio gleich gewichtet wird. Somit entfällt der Einfluss der Marktkapitalisierung der einzelnen Portfoliobestandteile. Dies bedingt automatisch eine stärkere Gewichtung von kleineren Unternehmen mit mittlerem Marktwert. Zweimal im Jahr erfolgt ein Rebalancing – alle Titel werden wieder gleich gewichtet.

ISIN LU0902964005

54

„Der Hauptvorteil der neuen Faktorfonds liegt darin, dass sie aktive Aktienstrategien deutlich günstiger abbilden können, als die herkömmlichen aktiv gemanagten Fonds.“

enerell findet man bei vielen im Folgenden vorgestellten Fondskonzepten Anlagestrategien, die von rein marktkapitalisierungsgewichteten Benchmarks abweichen. Traditionell wurden und werden Portfolios vor allem nach dem klassischen Prinzip der Gewichtung nach der Marktkapitalisierung aufgebaut. Einer der größten Nachteile eines kapitalisierungsgewichteten Portfolios ist jedoch, dass wenige Werte den Index dominieren können. So entfallen beim US-amerikanischen S&P 500 etwa 50 Prozent des gesamten Indexgewichts auf die zehn Prozent der größten Werte (also 50 Aktien) und die größten 250 Aktien haben ein Gewicht von rund 86 Prozent. Dies ist der Grund, warum das kapitalisierungsgewichtete Portfolio von Kritikern auch als eine „träge“ Herangehensweise an die Diversifikation angesehen wird. Oder anders ausgedrückt: Die Tatsache, dass man in viele verschiedene Einzelwerte

° GELD-MAGAZIN – APRIL 2015

Sascha Specketer, Source

ISIN DE000A13PG75

dingt einem gut strukturierten Investment gleichkommt.

ISIN IE00BQN1KC32

CREDITS: beigestellt, Maciek905 | Dreamstime.com

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Gemäß RGIE Bundesf werbu § 6 Absatz 1 Ausschr Gem. §§ ngsgesuch orste Biom des Aussc eignet 1 und eibung hreibu die Gründ nehmensbe ersche 2 des asse Kra einer Gesc inen lassen e anzuf ngsgesetzes reich (StellBundesgese Gemäß forste ftwerk ühren, 1989 haben . § 5 Absat Bioma tzes über häftsfüh enbes die sie lifizierten GmbH z 2a die Bewe Transparen Die WIEN sse Kraftwerk etzungsgese für die rungsfun die Betra Tätigkeiten des Ausschreibu rberin Bekleidung tz) GmbH ENER z ist ein nen ktion uung mit oder Prakt die Besetwird bekan bei der Stelle ngsgesetzes UnternehmGIE Bund der ausge oder Bewe Gemäß treibung nbese zung einer nt gegeben, esfors ika in schriebenen rber in 1989 en des § 5 Absat dem ausgeschrie einem des ihrem dass Bewe Geschäftsfüdass bei tzung im staats Wiene te Biomasse Tätigk wird darau z Bebenen Funktion Vorausgeset größten Waldder WIEN r Stadt nahen rbung 2b des Aussc Arbeitsplat eitsbereich f hingewiese scheid werke Kraftwerk als geBioma Unter zt werde ENER k GmbH hrungsfunktion rung in ung über en von Fraue hreibungsge außer Konze ssekra n, dass z (Funk GIE Bund n eine , eine rns und vorgesehen ftwerks die n um Erfah setzes tion) wirkshalb der Diens Wien, schen Leitungsfunktion entsp eshat ihre Tochter der Österreichs 1989 am 2. Oktob Besetzung dieserdie ausge Entscheidu ist. sam am werde tstelle, rungen aus quaschriebene sowie § en. Die rechende Vorbi Hauptgesch Wien und die . in deren ngen, Funktion er 7 Absat Energ n soll, bisher 2013 diesbe ldung äftstätigkei ie GmbH Bereic erwün ige Tätigk züglichen idealerweis besondersFunktion beson z 3 B-GB und eine h scht sind. An persö , e in G wird t in der eit wirtsc berücksicht ders erwün mehrjährige nlichen elektronisch darauf haftlicheneinem komm soll die Wahr BeFähigkeit igt werde Eigenschaft scht sind hinge nalen und rechtl unale gefertigt Für die n Umfe nehmung einschlägige n. und bei wiesen, en sind lungsweisezur Mitar von ichen Bund der EntunternehmBerufserfah uns wicht Zusam ld, umfasst , Veran beiterInnen SC Dr. esministerin haben. menhänge haben ig: ensstr twortungsf motiv Einzin : Bewerbung ation, setzen . Branchenke ategiger reude en wir vorau nntnisse forste und VerhaZukunftsor 454508 Bioma sind bis spätes s. ientie ndlungsgesc Fulir-Mülle sse Kraft rung, ergeb tens ergebniso Bundesmin werk GmbH13.11.2013 hick. nisori rienti Die Wiene r, BA, Thom entier isteriu erte as-Klestil-P, per Adresan die Gener te Denk m für Inner r Stadt GZ.: BMI-O Frauen - und se Wiene alvers latz 14, es sind daherwerke sind HandA1211 1030 Wien, r Stadt ammlung der /0039-I/201 besonders daran intere werke auf Grund teress mit Vertra Holding WIEN ENER 3 ssiert Ausschr nachdrückli iert,, den des Bund ulichk AG, z.Hd. GIE Bund Die Funkt Anteil eibung ch zur eitshinweis esgese an Fraue Frau Marie esBewerbung ion tzes Wirks „LeituDie zu richte vom 25. n in Leitu Die Gener amke lla Herkunft eingeladen. Jänner ngsfunktion n. schreibungsit vom 1. ng der alversamml 1989, BGBl des beka Jänner Abteilung Von I. nen en zu erhöh ung 2014 . Nr. 85 Der Mona gesetzes 1989, Tom nnte Appl zuIV/4 (zentr en. alen Di Vogels BGBl. neueton tsbezu Diens besetz minde ........en un 454459 Nr. g beträg te) gibt stens im Bund und........ Rätse t bei Beam 85/1989 in ........ gelan Bewertung brutto � l auf. Die Salzbu esmin gt daher ........ der gelten isteriu ........zur sgruppe 3.003,60 und tinnen oder gesetz den Fassu ........ m für ihrer Existenrger Verkehrsverbu Aussc lichen 4 mona ........hreibu bei Vertra Beamte Inner ng. z viel ............. Arbeitsplat Vorschrifte ten in nd tlich aktuelle ng im gsbedienste der Verwe n Stellen erreicht, hat aberGmbH ist ein hunder 35Sinnees“desist mit n durch mindestens zes verbu besetzu ten ndung brutto tprozen Die anrec Ausndene ngsgesetzes auch in den sgruppe � 3.710, beträgt das Gesc tiger Tochter komme Entlohnung henbare schreib Entgelt A 1, Funkt 70. 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Jänne le die ausge eiten; schreibungsit vom 1. ng der Abtei r 1989, Angelegenh Angelegenhstelle des Fuhrgerech zu Handen lung Jänne schriebene I. BGBl. t, wenn des Leiter eiten im Der Mona gesetzes 1989, r 2014 neu I/7 (EU-Angeleg eiten der Bundesmin Nr. 85 Funktion IV. sie bis Gemäß isteriu zu besetz Amtsk BGBl. tsbezu 18. Novems der Sektio minde sind samt assa (Zahl ms für Nr. g beträg en und enheiten) im werbu § 6 Absatz 1 stens n I, Herre ber 2013 t bei Beam 85/1989 in Bund gelan ngsge Leben stelle) Bewertung brutto � des ngass bei der esmin Ausschreibu gt daher der gelten such die .“ eignet sgruppe 3.003,60 und tinnen oder oben angef e 7, 1014 slauf an „das ersche gesetz Gründ den Fassu zur Aussc isterium für Wien“ inen lassen lichen 4 mona e anzuf ngsgesetzes bei Vertra Beamten ührten Inneres“ Gemä hreibu ng. zu richteBundesministeriu Arbeitsplat Vorschrifte tlich ühren, 1989 haben Stelle ng im . gsbedienste in der ist mit lifizie ß § 5 Absat die sie n und Sinne Verwe n durch mindestens zes verbu m für z 2a die Bewe eingelangt sind. rten gelten für die ten des Ausndung brutto anrec ndene als fristdie Betra Tätigkeiten des Ausschreibu rberin Bekleidung sgruppe � 3.710, beträgt das Entlohnung henbare nen Entgelt uung mit oder Prakt A1, Funkt 70. Der ngsgesetzes der ausge oder Bewe Bewerberin sbesta Vordienstze in Gemäß Bezug ionsgr ika in schriebenen rber in ndteile. 1989 iten sowie § 5 Absat dem ausgeschrie erhöh der Entlohnung uppe nen oder einem ihrem a) die Tätigk wird darau sgruppe 6 dass Bewerbung z 2b des sonstige t sich event benen Funktion Beösterreichis Bewerber f hinge uell auf Arbeitsplat eitsbereich Aussc v1 scheid mit den für als gewiesen, b) die ung über en von Fraue hreibungsge II. außer BesonderheBasis derer sich näher z (Funk volle Hand che Staatsbürg diese Funktion dass Erfah mit dieder setzes tion) wirkshalb der Diens Besetzung n um die haben iten des Wien, am erscha c) die 1989 sowie folgen ft, persönlichelungsfähigkeit, tstelle, rungen aus quaam werde 2. Oktob dieser ausgeschrie Struktur des Werkes de Erfor § 7 Absat in deren Funktion er 2013 bene dung verbu n soll, und fachli dernis Bereic erwün besondersFunktion beson z 3 B-GB se zu erfüll nden befasst, merkt übrigens che Eignu h scht sind. d) abges G wird berücksicht ders erwün en: chlossenes sind, ng für elektronisch darauf rasch, warum die Pest nicht die Erfüll igt werde hingewiese scht sind Darüb Hochs gefertigt Für die ung der chulstudium er hinau n. und n. bei der Bund eigenständig erläutert wird: Aufgaben, s sind e) umfas , vorzu Entfolgende SC Dr. esministerin die mit gsweise sende Nach damaligen Usancen Einzin : der vorge nen Aufga Kenntnisse Fähigkeiten Studium ger sehenen und beson der Recht bengebieten und Erfah nahm man keine Artikel zu f) profu 454506 Verwe deren Kennt swisse rungen nde neinsch nschaften. auf ließlich :LVVHQV SicherheitsKenntnisse nisse erford Gebieten wie Medizin auf. der Rechtden mit der der Organ verwa FKDIWOLFK g) sehr ausgeschrie erlich: svorsc IđU GDV haGewisse Institutionen isation gute Kenn ltung; H U benen und Arbei hriften und =HQ h) sicher tnisse ZSI istalten Hübner- WUXP IđU /HLWHU LQ Richtlinien Leitungsfu ben imDas guten tsweis zumin es e des nktion dest einer tung und ein unabhängige 6R]LDOH im internAuftreten und Bundesmin ; verbundeBildungsprojekt aber Platz.s, weltw lebenden ationa ,QQRYDWL besonderes system Koordination i) Eigen isteriu len Bereic eit erfolgr Fremd en ms für unters untervon Gesch initiative, RQ Suchen weiter „P“Netzwerken sprac eiches h, die wir Inneres Geschäftsfüh tützt. Der gen; Entscheidu insbesonder ick in der Verha he, vorzugswei wissenschaft die Gestal Non-Proğt-Unterne und der e auf EU-E in dem Exemplar aus 1715, rungsv tung se Engli ngsfre j) Beher ndlungsfüh Wir erwart erantw udigkeit bene; rschung ortung, lichen Leitung von Innovatione hmen, das durch en ein sozialw rung, einsch sch; das der tigkeitZeitreisenschreiber sowie Die unter moderner sowie die teilt n, Forsch sfelde Innov beson gemei issens ließlich Letztentsche ung, Bildun rn, davon ergat- chaftli ations Metho nsam deres FähigkeitenPunkt e) vor Wir Jahren glücklich Verhandlun den Koord ches Dokto 10 Jahre g, Berabieten eine idung in mit dem kaufmprozessen und inierungswerden bis j) angeführte des Verwa gen tertein und rat/PhD, internen Innovations ännischen wie seinen oder mehr in leitend Leitun ltungs bei der einemseither und Organ n, von minde und managemen internationa gsfunktion Eignungsbe Geschäftsfüh den isationsver Augapfel hütet, fällt der mit breit gefäch er Funktion. stens 15 Jahre Berufsstrategischen Fragen Der ausge ts und Arbeitgeber l hervor urteilungBewerberin rer der Mitar möragend schriebenen . erfahrung und Dienst mit gleich nen oder vernetzten erten Aufga Blick bald auf „Post“. beiterführu Leitung Arbeit in einsch ort: Sie Funkt er Gewic Bewerbern bengebieten sbeginn: der Abtei Institut. ng. lägigen ion komm erwar htung wird als „diejenige AnordKoord , ein engag lung I/7 Zentrum TäBezah berücksicht teten Kenn en im Wesen III. inieru (EU-A lung nach für Sozial iertes und rung aller ng und tnisse ngeleg igt. zu gee Innov ZSI„da ehestm zusam kompetentes und nung“ definiert, enheiten), tlichen folgen Gehalt ation, 1150 reich der den Wirku menfa öglich ab sschem Team wissen (...) Stunden theils Wien ngsbereich ssende Behan welche folgen de Tätigkeiten a: € 4.300, Mitte 2014 Europ Bitte richten legenh äische und Aufga eiten des de Aufga dlung Sie fahrende (...) sönlich theils reitende, trag nachÜberzahlung Dokumenta der intern n Union, ausge Bundesmin sowie Bewerbung benbereiche e Refere Ihre strategische benbereiche österreichisc gemäß Einstu isteriu nomm nzen, Dienst scher oder inkl. Leben möglichkei tion des ationalen Strate umfas ms für Boten anenglis andere Ortezeugn verzu: en die fung durch Planu hem Recht st: slauf derungspro ten aus EU-P sbestandes gie; Angel in den WirkuInneres berüh ng und cher Sprach 'HWDLOOLHUWH werden, schicket auche bis wie-isse, AuĠistungund Unterlagen Angestelltengesetz Vordienstzei Grund ngsbereich renden ,QIRUPD rogrammen der Europ egenheiten jekte; Europ ten, Dienst satzpo 10. Dezem (Publik der WLRQHQ XQWHUStädten Büro äische der EU-G sition der Abtei Angelegenh derum aus andern und Berat äischen verber 2013 von ihnen akquir ationsliste, n Union des Bund ZZZ ]V eiten im ieper E-Mai L DW Anspr (Außenstell esministeriu ung der Union; Wahr rundsatzpo lung I/4 fallen Be(...) mit Briefen, Paqueten l an instituierten bzw. koordi echpartnerI litik und Facha nehm ms für e Brüss Bewerbung nnen t@zsi.at EU-In den Angenierten Inneres bteilungen ung von finanz el). und Personen ankommen.“ stitutionen en um Projekte) für perbei Inneres, an der iellen die ausge Ständigender Antragstell in deutFörderungs ; gerech zu Handen Der Verzahnung von Post schriebene Vertre ung für t, wenn des Leiter IV. tung Öster EU-För-(u.). Funkt s der(r. und PeriodicaDie wird freilich 18. Säculum pur: Vor Post-Abfahrtsie in bis Wien; Lesende ob.); Kupferstich aus „Hübner“ (M.); Foliant mitreichs Schließen ion sind 18. Novem „Chr Sektio istchurch bei der n I, Herre samt ber 2013 kein Augenmerk geschenkt. Cardboar ngasse Lebenslauf bei 7, 1014 an d Cathedra ür Hübners (...) verbesir jedoch wenden uns der oben efragt und gleich lles Mögliche erfahren Auch von Postmeistern pubangeführte Wien“ge- „das Bund zu richte esmin n Stelle zum l“ aus Holz lizierte Postamtszeitungen isteriu über die nun dem echten Hübsucht! Wir greifen darin sertes reales Staatsn wir eingel und gelten m für und Papp sind. als frist- und ignoriert dervon „Hübner“ (die Residentz Zeitungs- und Conversati- ner zu. Und zwar der 7. Auf- Band mit lederüberzogenenangt„Kayserliche karto Krän

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Bewohner einer Ortschaft, in der die Pest wütet, flehen zum Himmel um Hilfe.

auch – siehe oben – in der Donaumetropole wirkte, trugen seine Drucke z.T. Wien als Ortsangabe. In jeder Version aber diente das Werk wissbegierigen Zeitungslesern, die mehr zu einer im Blatt erwähnten Stadt, Gegend etc. erfahren wollten.

zettenfreunden mehr bieten? Etwa die Opferzahl?

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ZEITREISEN-NUSS NUMERO 332

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1. FRAGE: Während der 1713/14 in Wien wütenden Pestepidemie wurde die Errichtung welches Baues gelobt – a) Pestsäule, b) Pestkreuz in Währing, c) Karlskirche? Für Tüftler: Wer gab das Gelöbnis? Wer schuf den Bau? Welche Stilmerkmale hat der Bau? 2. FRAGE: Nach welchem großen Nachdrucker heißt eine Gasse beim Wiener Graben? Für Tüftler: Kann man den geschäftstüchtigen Unternehmer des 18. Jhs. Raubdrucker nennen? Wo wurde er 1717 geboren? Welche bedeutende Frau half ihm beim Aufstieg? 3. (ORCHIDEEN-)FRAGE (knifflig!): Welcher besondere Umstand hob nicht zuletzt im 18. Jh. jeweils die Bedeutung der niederösterreichischen Orte Purkersdorf, Sieghartskirchen, Perschling und St. Pölten bzw. Langenzersdorf, Stockerau, Weikersdorf, Maissau und Horn? In welchen Orten erinnern welche Gebäude (Fotos würden Freude bereiten!) an die seinerzeitige Funktion dieser Siedlungen? Welchen Bedeutungswandel machten die Orte bis heute durch? Welcher Faktor war dabei am wichtigsten? ZUSATZORCHIDEE: War einer der angeführten Orte im 18. Jh. Sitz eines Kreisamts? Welche Funktion hatten Kreisämter bzw. Kreishauptmann? Wann schuf man die Ämter? ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro. 332 sollen bis M o n t a g , d e m 3 1 . M ä r z , einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post: „Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at �

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Nächste Zeitreisen-Nummer am Freitag, dem 7. März; Hauptthema: Der Beginn der Luftfahrt-Ära in Wien.

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ANTIZYKLISCHES STOCK PICKING Land des Monats

Finanzwerte als Tabu. Die in London an-

Ölpreis-Profiteur. Der besonders nied-

rige Ölpreis ist nicht nur für die Konjunktur der meisten Industriestaaten vorteilhaft. Auch viele Schwellenländer profitieren aktuell vom billigen Öl. Für die Netto-Importeure unter den Emerging Markets bedeutet der Ölpreisverfall, entgegen der landläufigen Meinung, nichts anderes, als für die entwickelten Staaten, nämlich „ein fulminantes Konjunkturprogramm“. Zu diesem Schluss kommt Matthew Vaight, Manager des M&G Global Emerging Markets-Fonds, in einem kürzlich veröffentlichten Kommentar. Besonders die Volkswirtschaften der Länder, die Energie subventionieren, dürften mit positiven Auswirkungen des günstigen Ölpreises rechnen. Investoren sollten sich daher ver­ stärkt mit den Aktienmärkten der großen NettoImporteure unter den Emerging Markets, etwa jenem von Indonesien, beschäftigen.

ECKDATEN

Staatsform Republik Hauptstadt Jakarta Amtssprache Indonesisch Staatsoberhaupt Joko Widodo Regierungschef ebendieser Fläche 1.904.569 km2 Einwohner etwa 250 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 131 pro km2 Währung Indonesische Rupiah Kfz-Kennzeichen RI Internet-TLD .id Internat. Telefonvorwahl +62 Unabhängig seit 1945 (von den Niederlanden; Ausrufung) Nationalfeiertag 17. August Größte Städte Jakarta, Surabaya, Medan, Bandung Verwaltungsgliederung 31 Provinzen, 2 Sonderregionen, 1 Hauptstadtdistrikt Höchste Erhebung Puncak Jaya (4.884 m)

sässige Investment Management Boutique J O Hambro Capital Management wurde in diesem Jahr schon mehrfach mit Preisen bedacht. Dies ist nicht zuletzt auf das Know-how der Fondsmanager in puncto antizyklisches Stock Picking zurückzuführen. „Unsere Fondsmanager sind der Auffassung, dass sich die Wahrscheinlichkeit, attraktive Aktien zu identifizieren, erhöht, wenn sie ihr Research in Bereichen ansetzen, in denen traditionelle Wachstums-Investoren keine Opportunitäten vermuten. Hier kann es sich um Aktien handeln, die sich am Anfang des Wachstumszyklus befinden oder solche, die abseits von populären Marktmeinungen unterwegs sind. Es kann sich jedoch auch um Aktien handeln, die sich wieder in der Erholungsphase befinden“, kommentiert Annabelle Wegner von J O Hambro. Aktuell bevorzugen die Experten des Unternehmens die Sektoren Technologie und Gesundheit. Finanzwerte sind unterdessen – laut Fondsmanager Christopher Lees – tabu: „Finanzwerte werden den nächsten Value-Trap darstellen, den man auf jeden Fall vermeiden sollte. Aufgrund ihrer zyklischen Eigenschaften haben Finanzwerte in Zeiten von abflachenden Zinskurven – in einer solchen befinden wir uns aktuell – besonders zu kämpfen. Gleichfalls sind sie strukturell stark durch Regulierungen in jedem Bereich ihres Geschäftsmodells unter Druck geraten.“

Starke Worte ´´

wie dumm Europa da agiert.““

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wann es rumpelt, aber irgendwann rumpelt es wieder.““

„Reduzieren Sie Ihr

Aktienportfolio (...), halten Sie das Geld in bar und nehmen Sie sich schöne lange Sommerferien.“

Immofinanz-Boss Eduard

Hans-Jörg Vetter, Chef

Zehetner wünscht sich in

der größten deutschen

Steen Jakobsen, Chef-

einem Interview mit dem

Landesbank LBBW, pro-

ökonom der dänischen

Kurier eine eigenständi­ge

phezeit, dass am Aktien-

Saxobank, rät Aktienanle-

– von den USA unabhän-

und Rentenmarkt gerade

gern aktuell, ihr Portfolio

gige – Russland-Politik

„die Mutter aller Blasen“

auf den Stand von Anfang

der EU. Vom russi­schen

entstehe. Banken, Fonds

2014 zurückzufahren und

Markt an sich hält der scheidende Manager je-

und Versicherungen würden aktuell zu hohe

einstweilen etwas Urlaub

doch trotz aktueller Krise nach wie vor sehr viel.

Risiken eingehen, so Vetter.

zu machen.

56 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

CrediTS: beigestellt, Archiv, Aleksandar Todorovic | Dreamstime.com

„Es ist so furchtbar schlimm,


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aktien ° Börsen International

USA ° Wirtschaft bleibt robust Null performance. Seit Jahresbeginn kommt die Wall Street nicht vom Fleck – und das trotz der immer noch gut laufenden Konjunktur. Aber es wird klar, warum. Denn am 8. April veröffentlichte der Aluminiumkonzern Alcoa seiner Quartalszahlen und der Gewinn fiel mit 5,82 Milliarden Dollar niedriger aus als von Analysten erwartet. Die durchschnittliche Gewinnerwartung für das erste Quartal ist von Analysten zuletzt signifikant auf aktuell -8,4 Prozent reduziert worden. Dafür sind mehrere Belastungsfaktoren verantwortlich. Erstens der Ölpreis, der 61 Prozent an Wert verloren hat, was dramatisch auf die Gewinnmargen im Ener­ giesektor drückt. Zweitens der starke US-Dollar, der seit dem Jahreswechsel knapp elf Prozent an Wert gewonnen hat und seit Beginn des Aufwärtstrends um 26 Prozent aufgewertet hat. Das belastet Exportkonzerne doppelt: Durch verminderte Absatzchancen und die Wäh­ S&P 500 rungsumrechnungen in den Bilanzen. Und 2200 nicht zuletzt zeigen Marktindikatoren, dass sich Großinvestoren von den US-Börsen 2000 zurückziehen. So konnte das On-Balan­ ce-Volumen (OBV) bis Ende Februar zwar 1800 noch zulegen, danach stand der Rückgang 1600 im OBV jedoch im Einklang mit dem IndexRücksetzer und markierte zuletzt sogar ein 1400 markantes neues Tief. Das ist bedenklich: Schließlich sind die Groß­investoren die 1200 2012 2013 2014 Trendsetter am Aktienmarkt! (wr)

Rekordfahrt vorbei? °

Der S&P 500

bleibt relativ schwach: Er konnte sein Rekordhoch bei 2.115 Punkten nicht lange halten und fiel daraufhin bis auf 2.040 Punkte zurück. Um stärkere Verluste zu vermeiden, sollte die Unterstützungszone zwischen 2.000 und 2.050 Punkten halten.

thailand ° Aufwärtstrend gebremst Ausblick gedämpft. Der thailändi­

58 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

Volatil °

Der Index der thailändischen Börse be-

findet sich in einer Seitwärtsbewegung. Nach Erreichung eines Hochs bei 1.600 Punkten, konnte diese Marke zum dritten Mal in Folge nicht überwunden werden. Daraufhin fiel der SET auf 1.500 Punkte zurück. Diese Marke sollte nun unbedingt halten.

creditS: Lipper

SET Bangkok sche Aktienmarkt hat im Februar nur leicht zugelegt. Der Grund sind schlechtere Aussich­ 1600 ten für die Unternehmensgewinne. Sie waren bereits im Schlussquartal 2014 eher ge­ dämpft, allerdings lagen sie noch weitgehend 1400 im Rahmen der Erwartungen. Das Bruttoin­ landsprodukt (BIP) Thailands stieg im vierten 1200 Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeit­ raum um 2,3 Prozent. Treibender Faktor waren vor allem die Nettoexporte. Auf der anderen 1000 2012 2013 2014 Seite sank die Binnennachfrage. Auch im Be­ richtsmonat lief die heimische Wirtschaft auf recht niedrigen Touren. Die Privathaushalte waren mit ihren Ausgaben zurückhaltend und die Exportdaten fielen enttäuschend aus. Auf Sektorenebene legten Energietitel deutlich zu und schnitten im Monat März am besten ab. Aktien aus den Bereichen Gesundheit, Grundstoffe und Telekommunikationsdienstleistungen verzeichneten ebenfalls Kursgewinne. Dagegen gaben Versorgertitel nach und rangierten ganz hinten. In Anbetracht der unerwartet lang­ samen Konjunkturerholung bleiben Analysten vorsichtig gestimmt. Zwar ist Thailand unter asiatischen Staaten der größte Nutznießer fallender Rohölpreise, doch erlebt es einen schritt­ weisen Rückgang der Unternehmensgewinne. HSBC empfiehlt, einige Zeit abzuwarten, bis die Bewertungen etwas moderater sind. (wr)


°

Börsen International   AKTIEN

europa ° Erster Erfolg der EZB Skeptiker überrascht. Allein die Ankündigung des Anleihekaufprogramms der

Konsolidierung °

Der Euro Stoxx 50

konnte noch etwas Schwung seines diesjährigen Aufwärtstrends mitnehmen und die Marke von 3.700 Punkten durchbrechen. Von hier ausgehend setzte jedoch eine Konsolidierungsphase ein, die den Index fünf bis zehn Prozent kosten könnte.

EZB hatte in den letzten Wochen viele Anleihenrenditen auf neue Tiefststände gedrückt. Jetzt setzt sich diese Entwicklung fort – die zehnjährigen Anleihen Italiens, Spaniens und Irlands markierten neue Rekordtiefs. Auch die Renditen der zehnjährigen deutschen Bundesanlei­ hen fielen um zwei Basispunkte auf 0,288 Prozent. Allerdings befürchten einige Analysten aufgrund der EZB-Käufe eine Verknappung des Angebots, denn Banken und Versicherungen halten an ihren Bundesanleihen fest, weil sie diese als Sicherheiten in ihrer Bilanz brauchen. Und es bleibt die Frage, warum Banken mit mehr Liquidität mehr Kredite vergeben sollten? Liquidität ist schon heute in Euroland mehr als genug da. Die Wachstumshemmer für Kre­ dite sind die Eigenkapitalschwächen der Banken. Und so nimmt das Kreditvolumen in Euro Stoxx 50 der Eurozone immer noch ab. Wichtig wäre, 3800 dass die EZB den Banken schlechte Kredite 3600 abkauft. Immerhin traut die Investmenbank 3400 HSBC europäischen Konzernen 2015 Ge­ 3200 winnüberraschungen zu – und zwar ein 3000 Wachstum von durchschnittlich 25 Prozent 2800 – nach vier Jahren ununterbrochener Abstu­ 2600 fungen. HSBC favorisiert vor allem Hersteller 2400 von Investitionsgütern und Dienstleister. Ver­ 2200 sicherer und Versorger raten die Experten 2000 2012 2013 2014 dagegen nun unterzugewichten.  (wr)

japan ° Letzte Hoffnung Tourismus Nikkei 225 20000 18000 16000

20.000 Punkte °

Nach einem kurzen Rück-

schlag setzte der Nikkei Index seinen kurzfristigen Aufwärtstrend fort. Dabei verfehlte er die Marke von 20.000 Punkten nur knapp. Es ist jedoch zu erwarten, dass er nach einer moderaten Konsolidierung seinen Angriff auf das 15-Jahres-Hoch wieder aufnehmen wird.

14000 12000 10000 8000

Inflation bleibt bei Null. Trotz

der massiven Geldspritzen der Bank of Japan (BoJ) konnte sich die japanische Wirtschaft bisher nur moderat erholen. Nun sollen es die ausländischen Touristen richten: Nach Ansicht japanischer Analysten könnte der Tourismus einer der erfolgreichsten Bereiche der japa­ nischen Wirtschaftspolitik Abenomics werden. Zuletzt hat die Zahl der ausländischen Besu­ cher mit 13,41 Millionen ein Rekordniveau erreicht. Ziel der Regierung ist es nun, die Zahl 2012 2013 2014 der ausländischen Touristen bis zum Jahr 2030 auf 30 Millionen zu erhöhen – auch dank der Rugby-Weltmeisterschaft 2019 sowie der Olympischen Spiele/Paralympischen Spiele 2020 in Tokio. Eine weitere Initiative ist die Steigerung japanischer Agrarexporte. Ob dies Premier Shinzo Abes Amt noch retten kann, ist jedoch zweifelhaft. Es bleiben ihm dafür maximal sechs Monate, um seine Wirtschaftsreformen endlich voranzubringen. Gelingt dies nicht, könnte es einen schweren Rückschlag in die Rezession geben. Noch überwiegen die positiven Faktoren: Steigende Unternehmensinvestitionen, die Schaffung neuer Jobs und steigende Immobi­ lienpreise. Auf Aktienebene empfehlen Analysten nach den gestiegenen Bewertungen den Investoren, sich in alternativen Sektoren bzw. bei bisher wenig beliebten Titeln umzusehen. Dazu zählen Asahi Glass, der Kunststofferzeuger Kaneka sowie der Autobauer Honda.  (wr)

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 59


AKTIEN ° Anlagetipps

Rekordkurse brauchen Rekordgewinne Angesichts der starken zweistelligen Kursgewinne der letzten Monate fragen sich immer mehr Anleger, ob die nunmehr erreichten Bewertungen noch fundamental gerechtfertigt sind. Finanzexperten beantworten diese Frage gleich mit einem doppelten Ja. Wolfgang Regner

Z

um einen kommt es natürlich auf die Unternehmensgewinne an. Sieht man sich etwa das deutsche Aktienkursbarometer, den DAX-Index, an, so zeigt sich: Nicht nur der DAX hat in diesem Jahr Rekordstände erreicht, sondern auch die DAX-Unternehmen sorgen für Rekorde. Im vergangenen Jahr 2014 haben die DAX-Konzerne sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn historische Höchststände erzielt. Der Umsatz der DAX-Konzerne (ohne Finanzwerte) stieg im Jahr 2014 um 2,5 Prozent auf 1,12 Billionen Euro. Der operative Gewinn (EBIT) der 25 Unternehmen (30 DAX-Unternehmen minus fünf Finanzwerte) stieg um 5,4 Prozent auf 89,8 Milliarden Euro. Diese Zahlen stammen aus einer gerade erst veröffentlichten Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Aber auch die Dividendenausschüttungen werden 2015 ein Rekordhoch erreichen. 20 der 30 DAX-Unternehmen haben laut der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) eine Erhöhung der Divi-

dendenausschüttung angekündigt. Unterm Strich ist mit einer Ausschüttung von 29,6 Milliarden Euro zu rechnen. Das entspricht einem Plus von 8,6 Prozent gegenüber 2014. Bislang galten die 27,8 Milliarden Euro aus dem Jahr 2008 als Höchstmarke. Vor allem zyklische Sektoren tragen zur Steigerung bei. So legen die Schwergewichte Daimler und Siemens etwa zehn Prozent bei der Dividende zu. In den Gewinnentwicklungen zeigen laut Ernst & Young die Sparprogramme Wirkung: Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) stieg von 8,4 auf 8,8 Prozent. Rund 58 Prozent der Unternehmen steigerten ihre Profitabilität. Zudem haben die Unternehmen allen Krisen und politischen Auseinandersetzungen zum Trotz gute Gründe, optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr 2015 zu blicken: Der niedrige Ölpreis hilft Unternehmen und Verbrauchern, höhere Reallöhne befeuern den heimischen Konsum und das Wachstum in den USA und China kommt den deutschen Export-Unterneh-

men zugute. Die meisten Unternehmen rechnen daher auch für 2015 mit steigenden Umsätzen und Gewinnen. Zuletzt entwickelten sich die Unternehmen, die mit einer starken globalen Aufstellung punkten können, besonders gut. So legten die in Nordamerika und Asien erwirtschafteten Umsätze um 7,5 Prozent zu. In Europa stiegen die Erlöse in 2014 dagegen nur um knapp 0,9 Prozent. Der zweite Grund, warum die DAX-Rekorde gerechtfertigt sein dürften, sind die rekordtiefen Zinsen. So bringen es langlaufende deutsche Bundesanleihen auf ein KGV von an die 200. Der DAX dagegen wird derzeit mit rund dem 15-Fachen der Gewinne gehandelt und wirft dazu noch Dividenden ab, die um ein Vielfaches höher sind als die Anleiherenditen. Das Resümee lautet daher: Die Kursgewinne – nicht nur des DAX, denn beim Euro Stoxx zeigt sich ein ähnliches Bild – sind nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern fest im fundamentalen Datenkranz der Unternehmen verankert.

Artikel und Zubehör für Sport und Freizeit – von vielen hundert Vertragspartnern in Billiglohnländern herstellen. Nike hat den Gewinn im zweiten Quartal (per Ende November 2014) überraschend deutlich um 23 Prozent auf 655 Millionen Dollar gesteigert. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 7,38 Milliarden Dollar. Der Markt hatte Nike deutlich weniger zugetraut. Besonders hervorzuheben ist Westeuropa, wo der Umsatz von Nike um 22 Prozent zulegte (in Amerika um 16 Prozent). Die Vorbestellungen, ein wichtiger Indikator für das künftige Wachstum, legten global um elf Prozent zu.

Das Produktportfolio ist so breit aufgestellt, dass es immer irgendwo neue Trends (Gewinnchancen) gibt, die das restliche Geschäft mitziehen. Die Brutto-Gewinnmarge hat sich zuletzt auf stolze 45,1 Prozent verbessert. Kauf bei 85 Euro. ISIN US6541061031 Börse Frankfurt (Xetra)

Sport nimmt in unser aller Leben einen immer größeren Raum ein. Gab es früher nur ein paar Unentwegte, die bei Wind und Wetter die Parks unsicher machten, begegnen uns heute zu jeder Tages- und Nachtzeit Läufer, Radfahrer oder Walker. Dazu kommt Funktionskleidung, die praktisch und modisch sein muss, Schuhe sollten zum Laufstil passen und nicht zuletzt nach ein paar hundert Kilometern ersetzt werden. Diese Trends freuen Sportartikel-Hersteller wie den US-Weltmarktführer Nike, das größte Sportartikelunternehmen der Welt. Die Gesellschaft lässt ihre Produkte – darunter Bekleidung,

60

° GELD-MAGAZIN – APRIL 2015

CHARTS: onvista.de CREDIT: Shutterstock

NIKE ° Zieht allen davon


Anlagetipps

° AKTIEN

PORSCHE ° Doppelte Chance Auf den ersten Blick ist Porsche ein Sportwagenhersteller. Schaut man etwas genauer hin, fällt auf, dass es sich eher um ein Beteiligungsunternehmen handelt. Entscheidend für den Kursverlauf sind daher nicht so sehr die Absatzzahlen bei Porsche, sondern die Kursentwicklung der VW-Aktie. Neben der attraktiven Dividende lockt der Titel mit einer deutlichen Unterbewertung. Operativ brummt der Motor. Im Gesamtjahr 2014 lag das Nettoergebnis mit 3,03 Milliarden Euro nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert von 2,4 Milliarden, sondern übertraf auch die eigene Zielsetzung von

2,2 bis 2,7 Milliarden Euro. Die Absatzzahlen der Marke Porsche kletterten um 20,6 Prozent auf 187.000 Einheiten. 2015 will Porsche die Verkaufsmarke von 200.000 Autos knacken. Interessant aber ist Folgendes: Porsche hält 50,7 Prozent der Stammaktien der VW AG. Die VW-Beteiligung von gut 50 Prozent entspricht einem Gegenwert von 37,1 Milliarden Euro, was bezogen auf eine einzelne Porsche-Aktie rund 121 Euro entspricht. Inklusive der Nettofinanzposition von 7,50 Euro je Aktie müssten die Papiere von Porsche somit bei knapp 130 Euro stehen. Aktuell sind es aber nur 90 Euro.

Die Gerichtsprozesse gegen Hedgefonds sind in den USA bereits beendet. Für Europa schätzen Analysten den maximalen Schadenersatz auf fünf Milliarden Euro. Auch in Deutschland konnte Porsche einen Prozesserfolg verbuchen. Kauf bei 88,90 Euro. ISIN DE000PAH0038 Börse Frankfurt (Xetra)

Aggressiver Pharma-Dienstleister ° EXPRESS SCRIPTS

In den nächsten fünf Jahren ist ein Gewinnwachstum von 12,9 Prozent p.a. möglich. Die Bewertung ist mit einem geschätzten KGV für 2016 von 13,5 noch günstig. Auch der Chart zeigt einen schönen Aufwärtstrend. Kauf bei 82 Dallar. ISIN US3021821000 Börse Nasdaq

Express Scripts ist der drittgrößte Pharmahändler in den USA, der im Auftrag der Krankenkassen die Arzneimittelversorgung in den USA übernimmt. Dabei stehen harte Verhandlungen mit den Medikamentenherstellern auf der Tagesordnung. Aktuell geht es z.B. um das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi von Gilead Sciences. Dieses Mittel ist mit fünfstelligen Behandlungsbeträgen enorm teuer. Aktionäre freuen sich über einen Deal, den Express Scripts mit dem Gilead-Konkurrenten AbbVie abgeschlossen hat. Dieser sieht vor, dass Kunden von Express Scripts ausschließlich das

Abbvie-Hepatitis-C-Medikament Viekra Pak verordnet bekommen – zu einem deutlich geringeren Preis als Sovaldi. Das ist die beste Werbung für Express Scripts. Auch die jüngst vorgelegten Viertquartalszahlen waren besser als erwartet. Der Umsatz wurde von 25,8 auf 26,3 Milliarden Dollar gesteigert. Beim Nettogewinn stand sogar eine Verbesserung von 501,9 auf 581,8 Millionen Dollar zu Buche. Die Analysten trauen Express Scripts nach einem Übergangsjahr 2015 im Jahr 2016 eine weitere Gewinnverbesserung zu. Auch beim Umsatz sollte Express Scripts deutlich zulegen.

lieferte CEWE rund 2,3 Milliarden Fotos, 5,9 Millionen Exemplare des CEWE Fotobuchs sowie Foto-Geschenkartikel an 30.000 Handelskunden und erzielte damit einen Konzernumsatz von 523,8 Millionen Euro (Vorjahr 2013: 536,2 Millionen). CEWE will die Ertragskraft 2015 erneut steigern. 2014 wurden alle Ergebnisziele erreicht. Die Kapitalrendite ROCE legte auf 16,9 Prozent zu (2013: 15%), das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich deutlich von 28,9 auf 32,6 Millionen Euro. Mehr als verdoppelt hat sich der Free Cashflow auf 28,1 Millionen Euro.

Die Dividende wird auf 1,55 Euro je Aktie angehoben. Dazu weist CEWE eine Netto-Vermögensposition von 23,5 Millionen Euro auf, die Eigenkapitalquote liegt bei 51,1 Prozent. Die Ertragsziele wurden zuletzt angehoben. Kauf bei rund 54 Euro. ISIN DE0005403901 Börse Frankfurt

CEWE ° Der Digital-Fotoprofi Der Foto- und Online-Druckserviceanbieter CEWE ist mit elf Produktionsstandorten in 24 europäischen Ländern als Technologie- und Marktführer präsent und in drei Geschäftsbereichen tätig: Erstens im Fotofinishing: Produktion und Vertrieb von Fotoprodukten wie dem CEWE Fotobuch, CEWE Cards, Kalender, Wandbilder und einzelnen Fotos. Zweitens im Einzelhandel mit Foto-Hardware wie z.B. Kameras oder Objektiven (z.B. in Norwegen, Schweden, Polen, Tschechien und Slowakei). Und schließlich im kommerziellen Online-Druck via CEWEPRINT.de, saxoprint.de oder viaprinto.de. 2014

APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

61


aktien ° Österreich

Hohe Dividenden winken Die Jahresergebnisse 2014 stehen fest. Anteile am Gewinn werden nun in den kommenden Wochen an die Aktionäre als Dividende ausbezahlt. Semperit ist mit einer Ausschüttung von 14 Prozent ein Sonderfall. Mario Franzin Renditen zwischen drei und viereinhalb Prozent sind durchaus keine Seltenheit. n den Börsen in Europa herrscht eitel Wonne. Leichte Korrekturen werden sofort wieder für Käufe genützt. Unterstützt wird die gute Laune von der zögerlichen Fed-Strategie hinsichtlich ihrer geplanten Zinserhöhung und dem schwachen Euro, der wiederum die Exporte unterstützt. In Europa selbst zeigen sich die Konjunkturdaten sehr gemischt. In Deutschland überraschte die Industrieproduktion im Februar positiv, in Frankreich wurde hingegen die Prognose für das Wirtschaftswachstum auf 1,5 Prozent nach unten korrigiert. Insgesamt überwiegt jedoch in Europa der Optimismus. Der Einkaufsmanager-Index kletterte im März auf 54,0 Punkte und damit so rasch wie seit 2011 nicht mehr. Zuletzt sorgte die Stabilisierung des Rohölpreises der Sorte Brent über 50 US-Dollar für eine weitere Erholung des russischen Rubels, was wiederum die Aktienkurse alle „ostlas­ tigen“ Unternehmen an der Wiener Börse nach oben trieb, wie zuletzt Raiffeisen Bank International, Schoeller Bleckmann Oilfield (SBO) und OMV. Insgesamt konnte der ATX seit Jahresbeginn um 21,3 Prozent zulegen und am 9. April die Marke von 2.600 Punkten überschreiten – nachdem der Bör-

seindex im März zwischen 2.450 und 2.550 Punkte konsolidierte. Dividenden-Saison hat begonnen Während europäische Staatsanleihen bei kürzeren Laufzeiten zum Teil bereits negative Renditen aufweisen, bieten Dividenden neben den Aktienkurssteigerungen eine willkommene Einnahmequelle. Die höchste Dividende wird heuer Semperit bezahlen. Zu der regulären Dividende von 1,10 Euro werden zusätzlich 4,90 Euro – also insgesamt sechs Euro – je Aktie ausbezahlt. Das entspricht auf den aktuellen Kurs von 42,85 Euro einer Bruttorendite von 14 Prozent. Ex-Dividendentag ist der 5. Mai, die Auszahlung erfolgt am 8. Mai. Bei Semperit ist aber kaum damit zu rechnen, dass der Dividendenabschlag wieder rasch aufgeholt wird, denn die Ausschüttung verringert die Substanz des Unternehmens um rund 75 Millionen Euro oder 3,65 Euro je Aktie – 123,4 Millionen werden als Dividende ausbezahlt, während der Jahresgewinn 2014 bei 49,7 Millionen Euro lag. Wir erwarten bei Semperit im laufenden und im kommenden Jahr eine Rendite auf das Aktienkapital von rund sechs bis sieben Prozent. Das heißt,

Austrian Traded index (ATX) Weiter geht‘s. Nachdem der ATX während seiner Konsolidierung im März zwischen 2.550 und 2.450 Punkten am 27. März nochmals die Unterstützung bei 2.450 Punkten getestet hatte, drehte er wieder nach oben – und zwar konsequent. Im Rahmen dieses Anstieges überwand er nicht nur kurzerhand den Widerstand bei 2.550 Punkten, sondern knackte drei Tage später jenen bei 2.600 Punkten. Der nächste signifikante Widerstand liegt bei 2.700 bzw. 2.730 Punkten.

62 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

theoretisch dürfte der Dividendenabschlag erst in etwa eineinhalb Jahren wieder aufgeholt worden sein. C-Quadrat bezahlt 6,27 Prozent Mit drei Euro je Aktie oder 6,27 Prozent bezahlt der Fondsanbieter C-Quadrat die zweithöchste Dividende (Ex-Dividende am 13. Mai, Auszahlung am 19. Mai). Im Gegensatz zu Semperit stemmt C-Quadrat die Ausschüttung in der Höhe von 13,1 Millionen Euro locker aus dem Jahresüberschuss 2014, der bei 22,4 Millionen Euro lag. Doch die Dividende verblasst im Vergleich zur Kurssteigerung der Aktie von gut 50 Prozent alleine im vergangenen halben Jahr. Zum Großteil ist die rasante Gewinnentwicklung von C-Quadrat auf das positive Börsenumfeld und die dementsprechend hohe Performance der Fonds zurückzuführen, wobei C-Quadrat von den erfolgsabhängigen Verwaltungsgebühren profitiert. 5,24 Prozent von Atrium An dritter Stelle der Dividendenkaiser rangiert Atrium European Real Estate. Das in Jersey angesiedelte Immobilienunternehmen wird die Dividende 2015 in der Höhe von zumindestens 0,27 Euro je Aktie (lt. Geschäftsbericht 2014) jeweils zu einem Viertel zu jedem Quartalsende ausbezahlen. In Summe entspricht dies einer Dividendenrendite von 5,24 Prozent bzw. einer Ausschüttung von insgesamt 90,1 Millionen Euro. Die Aktie der Atrium European Real Estate ist zwar an der Börse Wien wenig liquide, doch eine attraktive Halteposition. Der Börsekurs liegt bei 4,58 Euro, der NAV bei 5,62 Euro (IFRS) bzw. bei 6,08 Euro (EPRA). Der Nettogeldfluss aus operativer Tätigkeit lag 2014 bei 151,9 Millionen Euro.

Charts: Tai Pan/software-sysstems, BILD: Wiener Börse

A


°

Österreich   AKTIEN

Immofinanz ° Übernahmeschlacht mit CA Immo

Ost-immobilien belasteten. Beim Angebot der CA Immo, die bis zu 25 Prozent an der Immofinanz à 2,80 Euro kaufen will, reagierte Immofinanz ihrerseits mit einem Kaufangebot an CA Immo-Aktionäre, bis zu 29 Prozent à 18,50 Euro zu übernehmen. Vorstand Eduard Zehetner rät seinen Aktionären zudem ab, das Angebot der CA Immo anzunehmen und reagiert seinerseits mit einem Bündel an Gegenmaßnahmen: Ein Aktienrückkaufprogramm über 30 Millionen Stück wird gestartet, 44,5 Millionen eigene Aktien wurden eingezogen und auf der einberufenen a.o. HV soll die Kontrollschwelle auf 15 Prozent gesenkt werden. Die Aktionäre werden davon profitieren.

ISIN AT0000809058

Abwertungen, die 2014 zu einem Jahresverlust von 57,8 Millionen Euro führten, sollten hier nicht abschrecken.

Kurs (10.04.2015) Marktkap. Umsatz 2014/15 e

2,80 € KGV 2013/14

17,5

3.005 Mio. € KGV 2014/15 e

neg.

650 Mio. € KGV 2015/16 e

20,0

Buchwert/Akt. 2014/15 e 4,58 € Divid. 2014/15 e 1,79 %

Uniqa und OMV mit Top-dividenden Auf die günstige Bewertung der Uniqa wiesen wir bereits mehrmals hin. Auch im schwierigen Marktumfeld 2014 konnte der Versicherungskonzern den Gewinn von 236,8 auf 289,9 Millionen Euro steigern. Das entspricht einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,8 bzw. einer Rendite auf das Aktienkapital von 10,6 Prozent. Knapp die Hälfte des Jahresgewinns – 129,8 Millionen Euro – zahlt Uniqa als Dividende an die Aktionäre: 0,42 Euro je Aktie oder 4,63 Prozent beim aktuellen Börsekurs von 9,07 Euro. Für 2015 wird bei Uniqa ein weiterer Gewinnanstieg auf rund 330 Millionen Euro erwartet, was das KGV auf 8,5 verringert und die Dividende im kommenden Jahr zumindestens absichern sollte. OMV leidet hingegen unter dem niedrigen Rohöl- und Gaspreis und muss immer wieder temporäre Produktionsausfälle in Krisenregionen verschmerzen. Das führte 2014 zu einem herben Gewinnrückgang von 1,73 Milliarden auf 613 Millionen Euro. Rund zwei Drittel davon werden als Dividende ausbezahlt (1,25 Euro je Aktie, am 28. Mai). Für die Aktionäre bedeutet das eine Rendite von 4,54 Prozent – der Börsenkurs erholte sich seit Jahresbeginn bereits um rund 25 Prozent. Über vier Prozent Dividende weist auch die Österreichische Post auf, die am 29. April 1,95 Euro je Aktie ausbezahlt (4,16 Prozent) – von 2,17 Euro Gewinn je Aktie. AMAG schüttet am 28. April 1,20 Euro aus – 42,3 Millionen Euro von 59,2 Millionen Euro Jahregewinn.

polytec ° Akquisition der Plastic Solutions pusht Umsatz

Neue hochkurse zu erwarten. Poly-

ISIN Kurs (10.04.2015)

AT0000A00XX9 8,10 € KGV 2014

Marktkap.

181 Mio. € KGV 2015 e

Umsatz 2015 e

629 Mio. € KGV 2016 e

Buchwert/Akt. 2015 e

tec übernahm im November den Geschäftsbereich Plastic Solutions von der voestalpine. Die zwei Standorte in den Niederlanden erlösten mit rund 700 Mitarbeitern 120 Millionen Euro, die heuer vollkonsolidiert werden. Polytec erweitert damit die Palette an Autoteilen und bekommt Zugang zu neuen Kundengruppen. Für 2015 bedeutet das voraussichtlich einen Umsatzanstieg von 491 Millionen auf rund 630 Millionen Euro und einen Gewinnanstieg auf etwa 19 Millionen Euro (KGV 9,5). Damit sollte einem weiteren Kursanstieg der Aktie nichts im Wege stehen, zumal das Geschäft der Kunden (v.a. Autokonzerne) anhaltend gut läuft.

6,95 € Dividende 2014

12,5 9,5 7,9 3,09 %

voestalpine ° Talsohle bei Stahlpreisen scheint erreicht zu sein

ISIN Kurs (10.04.2015) Marktkap. Umsatz 2014/15 e

Kursziel erhöht. Vorstand Wolfgang Eder bemängelt seit Langem die Überkapazitäten der europäischen Stahlhersteller, die im vergangenen Jahr auf die Preise drückten. Doch die Situation scheint sich langsam zu bessern. Bei den letzten Quartalsverträgen konnte voest­ alpine bereits etwas höhere Preise durchsetzen. Für 2014/15 wird von den Analysten der Erste Bank ein Gewinnanstieg von 2,60 Euro auf 3,13 Euro je Aktie erwartet (KGV 11,8). Bei der Dividende liegt die Schätzung bei 1,10 Euro (2,97 Prozent). Aufgrund der nun besseren Aussichten hoben die Analysten das Kursziel von 35 auf 40,50 Euro an. Das eröffnet wieder einen Kurs-Spielraum nach oben.

AT0000937503 37,08 € KGV 2013/14

14,3

6,39 Mrd. € KGV 2014/15 e

12,6

11,11 Mrd. € KGV 2015/16 e

11,3

Buchwert/Akt. 2014/15 e 26,56 € Divid. 2014/15 e 2,97 %

April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 63


aktien ° Österreich

Börse Wien ° Die wichtigsten Kennzahlen zu den Unternehmen ISIN Unternehmen

Kurs am Kursveränd. Markt- 10.04.2015 6 M 1 J 3 J Kapital. in € in % in % in % in Mio. €

AT0000603709 Agrana 80,00 AT00000AMAG3 AMAG 33,00 AT0000A18XM4 ams (in EUR) 44,90 AT0000730007 Andritz 57,20 AT0000969985 AT&S 15,40 JE00B3DCF752 Atrium Europ. Real Estate 4,58 AT0000A02177 BDI BioEnergy 10,74 DE000A0DNAY5 bet-at-home 61,37 AT000BINDER3 Binder & Co 21,00 AT00BUWOG001 Buwog 19,45 AT0000737705 BWT 19,51 AT0000A00Y78 C.A.T. Oil 12,47 AT0000641352 CA Immobilien 17,63 AT0000697750 Conwert 11,48 AT0000613005 C-Quadrat 47,82 AT0000818802 Do & Co 69,59 AT0000652011 Erste Group Bank 24,01 AT0000741053 EVN 10,50 AT00000FACC2 FACC 7,33 AT0000911805 Flughafen Wien 80,55 AT0000762406 Frauenthal Holding 9,00 AT0000809058 Immofinanz 2,80 AT000KAPSCH9 Kapsch TrafficCom 21,60 AT0000645403 KTM 131,50 AT0000644505 Lenzing 62,52 AT0000723606 Linz Textil 428,95 AT0000938204 Mayr-Melnhof 98,50 AT0000743059 OMV 27,53 AT0000APOST4 Österreichische Post 46,90 AT0000758305 Palfinger 24,08 AT0000A00XX9 Polytec 8,10 AT0000609607 Porr 46,90 AT0000606306 Raiffeisen Bank Int. 14,80 AT0000676903 RHI 28,51 AT0000922554 Rosenbauer 81,97 AT0000652250 S IMMO 8,45 AT0000A0E9W5 S&T 4,32 AT0000946652 Schoeller-Bleckmann 64,50 AT0000785555 Semperit 42,85 AT000000STR1 Strabag 20,98 AT0000720008 Telekom Austria 6,57 AT0000815402 UBM Realitäten 39,50 AT0000821103 Uniqa 9,07 AT0000746409 Verbund 15,98 AT0000908504 Vienna Insurance Group 42,62 AT0000937503 voestalpine 37,08 AT0000827209 Warimpex 0,98 AT0000831706 Wienerberger 14,90 AT0000834007 Wolford 22,50 AT0000837307 Zumtobel 23,37

9,1 -5,9 -0,7 1 136 42,6 37,0 74,4 1 164 69,9 106,3 323,6 3 275 51,3 26,3 60,4 5 949 93,3 78,3 71,1 598 16,9 10,3 25,5 1 711 19,4 -22,5 -22,0 41 47,6 53,1 118,4 215 12,0 -7,9 -32,3 79 27,2 0,0 0,0 1 937 11,5 24,3 41,4 348 -9,0 -12,9 98,0 609 17,7 30,6 111,9 1 700 29,4 17,1 24,8 980 70,8 82,1 113,3 209 37,5 78,2 142,5 678 36,1 -3,0 55,9 10 319 4,9 7,1 7,1 1 889 -1,0 0,0 0,0 336 30,6 13,3 167,2 1 692 -5,5 -7,0 -6,3 68 31,5 2,1 54,6 3 005 2,8 -44,9 -66,4 281 27,7 56,6 222,3 1 426 40,4 44,1 -21,0 1 660 2,1 -15,9 -8,0 129 6,4 5,2 13,6 1 970 13,5 -14,0 10,5 8 982 20,2 28,6 81,8 3 168 33,0 -17,0 35,3 905 35,0 8,0 18,8 181 0,6 -7,1 42,8 558 -6,7 -37,8 -32,6 4 336 43,7 16,8 56,7 1 135 23,7 23,3 99,0 557 38,8 56,3 96,5 565 62,4 60,0 107,9 170 -6,5 -23,2 0,5 1 032 23,3 1,3 33,2 882 26,4 5,0 -2,2 2 392 -7,7 -7,7 -22,3 2 911 67,0 139,5 57,7 237 5,5 -6,0 -27,5 2 803 4,9 4,7 -25,1 5 552 23,6 20,3 39,8 5 455 27,0 13,0 62,9 6 394 0,5 -37,6 -5,5 53 56,8 9,0 81,0 1 751 9,8 20,0 -3,5 113 58,8 38,0 138,4 1 017

Umsatz BW/A 2014 2014 in Mio. € in €

2 615 81,27 823 17,33 537 9,44 5 859 10,16 628 11,98 204 5,65 16 12,58 95 18,90 88 7,26 186 15,99 505 10,93 422 5,35 145 19,88 381 12,69 95 8,25 766 20,40 6 878 22,96 1 975 13,45 577 7,74 630 46,14 637 11,36 648 4,58 457 15,60 865 30,21 1 864 40,15 118 325,92 2 087 56,40 35 913 35,77 2 371 10,39 1 063 11,82 491 7,00 2 962 26,28 5 345 30,35 1 721 13,00 785 28,17 189 8,62 386 2,24 489 26,58 930 21,45 12 694 29,27 4 020 2,89 343 36,29 5 313 9,35 2 826 13,50 9 401 39,60 11 101 26,56 68 1,70 2 835 14,18 159 15,29 1 284 7,76

G/A G/A KGV KGV 2015e 2016e 2015e 2016e in € in €

Div. Rend. 2014 2014 in € in %

11,2 15,7 19,0 19,1 12,3 13,5 13,3 11,5 k.A. 20,3 23,0 14,2 14,0 20,9 13,7 17,4 9,8 12,4 7,6 16,4 3,4 11,2 10,8 21,9 11,5 57,2 14,2 10,6 19,1 15,0 7,9 8,1 6,0 10,4 13,1 14,3 11,4 14,7 14,7 11,8 18,8 6,5 8,0 22,8 11,6 10,0 19,6 20,4 22,7 15,8

3,60 4,50 1,20 3,64 0,39 0,86 1,00 1,75 0,22 1,43 0,24 5,24 0,00 0,00 1,20 1,96 0,60 2,86 0,70 3,60 0,10 0,51 0,38 3,05 0,45 2,55 0,00 0,00 3,00 6,27 0,96 1,38 0,00 0,00 0,42 4,00 0,10 1,36 1,65 2,05 0,20 2,22 0,05 1,79 0,00 0,00 1,20 0,91 1,00 1,60 42,00 9,79 2,60 2,64 1,25 4,54 1,95 4,16 0,34 1,41 0,25 3,09 1,06 2,26 0,00 0,00 0,75 2,63 1,45 1,77 0,22 2,60 0,07 1,62 1,50 2,33 6,00 14,00 0,50 2,38 0,05 0,76 1,25 3,16 0,42 4,63 0,29 1,81 1,40 3,28 1,10 2,97 0,00 0,00 0,15 1,01 0,30 1,33 0,30 1,28

6,18 1,70 2,01 2,70 1,25 0,32 0,26 5,16 1,00 0,81 0,80 0,52 1,07 0,45 3,50 3,45 1,92 0,90 0,65 4,50 2,26 0,14 1,90 5,50 4,65 5,50 6,65 1,60 2,35 1,36 0,85 4,81 -0,24 2,53 5,40 0,55 0,32 4,00 2,60 1,55 0,27 4,27 1,07 0,53 3,45 3,28 0,03 0,42 0,68 1,48

7,12 2,10 2,36 3,00 1,25 0,34 0,81 5,34 k.A. 0,96 0,85 0,88 1,26 0,55 3,50 4,01 2,46 0,85 0,96 4,90 2,65 0,25 2,00 6,00 5,44 7,50 6,95 2,60 2,45 1,61 1,03 5,78 2,45 2,74 6,25 0,59 0,38 4,40 2,91 1,78 0,35 6,07 1,13 0,70 3,68 3,70 0,05 0,73 0,99 1,48

12,9 19,4 22,3 21,2 12,3 14,3 41,3 11,9 21,0 24,0 24,4 24,0 16,5 25,5 13,7 20,2 12,5 11,7 11,3 17,9 4,0 20,0 11,4 23,9 13,4 78,0 14,8 17,2 20,0 17,7 9,5 9,8 neg. 11,3 15,2 15,4 13,5 16,1 16,5 13,5 24,3 9,3 8,5 30,2 12,4 11,3 32,7 35,5 33,1 15,8

Quelle: software-systems, onvista, Erste Bank Research, Markt-Kapital.=Marktkapitalisierung, BW/A=Buchwert pro Aktie, G/A=Gewinn pro Aktie, KGV=Kurs/Gewinn-Verhältnis, Div.=Dividende, Rend.=Dividendenrendite (vor KESt.)

64 ° GELD-MAGAZIN – April 2015


Rahofer. PALFINGER AG · 5020 Salzburg, Österreich

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Der ewige Kampf zwischen Bulle und Bär betrifft auch die Aktionäre von PALFINGER. Gegen das Auf und Ab der Märkte ist zwar kein Kran gewachsen, aber wir verfolgen eine klare Strategie für nachhaltiges Wachstum. Warum wir optimistisch in die Zukunft blicken, erfahren Sie von Hannes Roither unter h.roither@palfinger.com oder +43 (0)662 46 84 2260. WWW.PALFINGER.AG


aktien ° Deutschland

DAX bleibt Favorit bei Anlegern Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat dem DAX im ersten Quartal ein Plus von 22 Prozent verschafft. Allerdings zeigt die deutsche Wirtschaft kleine Schwächen. Erste erwartete Zinserhöhungen in den USA lassen noch einige Zeit auf sich warten.

D

er deutsche Leitindex DAX ließ mit einer Rendite von 22 Prozent im ersten Quartal 2015 die Wall Street weit hinter sich. Der Dow Jones lag mit minus 0,3 Prozent knapp hinter dem marktbreiten S&P 500 (+0,4 Prozent). Der japanische Nikkei schaffte im ersten Quartal 2015 immerhin ein Plus von 10,1 Prozent. Doch in Zukunft könnte die deutsche Börse stärker von der Entwicklung in New York abhängen. Dann nämlich, wenn die Fed-Präsidentin Janet Yellen tatsächlich mit der ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren beginnt. Die USNotenbank hält den Leitzins bereits seit Ende 2008, als die globale Finanzkrise ihren Höhepunkt hatte, auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. Ein jüngst überraschend schwach ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht dämpfte die Erwartung der Zinsanhebung im Sommer. Experten gehen davon aus, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im gerade abgelaufenen ­ersten Quartal nur noch mit einer Jahres­ rate von 0,6 Prozent gewachsen ist. Ende 2014 war das Plus noch viermal so hoch ausgefallen.

Wolfgang Freisleben

Börsen-Party kann in der ­Eurozone weitergehen In der Eurozone kann die Börsen-Party jedenfalls weitergehen, weil die EZB ihre ­ultra-lockere Geldpolitik auf jeden Fall bis September 2016 durchziehen will. Die Wirtschaft wächst so stark wie lange nicht mehr. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister kletterte im März um 0,7 auf 54,0 Punkte, wie das Markit-Institut mitteilte. „Sicher ist, dass die Eurozone derzeit den stärksten Wachstumsschub seit dem Jahr 2011 verzeichnet“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Allerdings sei ungewiss, ob die Wirtschaft eine ausreichende Dynamik entwickle, um eine kräftige und nachhaltige Erholung zu sichern. In Deutschland enttäuschten jedenfalls zuletzt die Industrieaufträge im ­Februar mit einem Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Experten hatten mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent gerechnet. „Die Konjunktur in Deutschland ist nicht so stark, wie es viele angesichts des kräftigen Wachstums im vierten Quartal und der gestiegenen Frühindikatoren ge-

dax Konsolidierung. Beim DAX zeigte sich Anfang des Monats eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Die nach Ostern gerissene Kurslücke (untere Gapkante bei 11.991 Punkten) konnte verteidigt werden. Übergeordnet bildet die verbliebene Kurslücke von Ende März zusammen mit der 200Stunden-Linie (aktuell bei 11.881 Punkten) und dem Korrekturtief vom April bei 11.880 Punkten eine Schlüsselunterstützungszone. Solange aber eine negative Weichenstellung ausbleibt, stehen die Ampeln auf Grün.

66 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

hofft hatten“, erklärten die Volkswirte der Commerzbank. Daimler, BMW und Conti weniger gefragt Im DAX setzten Gewinnmitnahmen die monatelang gut gelaufenen Aktien deutscher Autobauer und ihrer Zulieferer wie Continental seit Mitte März unter Druck. Dies, obwohl Daimler über ein Absatzplus von 16,3 Prozent im März auf 195.451 Fahrzeuge und damit über den stärksten Absatzmonat der Unternehmensgeschichte berichtet hat. Zu allem Übel hat auch noch das Analysehaus Kepler Cheuvreux BMW und Daimler heruntergestuft. Die Allianz-Aktie zeigte sich indes unbeeindruckt davon, dass die Allianz-Fonds-Tochter Pimco weiter mit starken Geldabflüssen zu kämpfen hat und stieg zeitweise sogar gegen den Markt weiter. Adidas und Lufthansa stehen unter Druck Adidas-Aktien laufen schlechter als der Markt. Die US-Investmentbank Raymond James hat die Papiere des Unternehmens von „Marketperform“ auf „Underperform“ abgestuft. Die Stärke des US-Dollars werde Adidas das Ergebnis verhageln. Immerhin fallen demnach 90 Prozent der Kosten bei Zulieferern in US-Währung an. Die Lufthansa-Aktie hatte seit dem Absturz eines Jets der Billigtochter Germanwings vor rund drei Wochen bis zu zwölf Prozent an Wert verloren. Zu allem Überfluss stufte die US-Bank JPMorgan den DAX-Titel von „Neutral“ auf „Underweight“ ab, beließ aber das Kursziel auf 12,00 Euro. Die Analysten bevorzugen unter den europäischen Flug-

credit: Alterfalter | Dreamstime.com


°

Deutschland   AKTIEN

DEUTSCHE POST ° Allzeit-Hoch

ISIN Kurs (10.04.2015)

DE0005552004 31,08 € KGV 2014

17,8

Marktkap.

37,57 Mrd. € KGV 2015 e

16,9

Umsatz 2015 e

59,95 Mrd. € KGV 2016 e

15,1

Buchwert/Aktie 2015 e

Die Aktie der Deutschen Post hat zuletzt vom Übernahmeangebot des US-Logistikkonzerns FedEx für den niederländischen Rivalen TNT Express profitiert und nahm umgehend Anlauf auf ein neues Allzeit-Hoch, das zuletzt Anfang März bei 30,78 Euro markiert worden war. Noch ist unsicher, ob die Kartellbehörden der Transaktion zustimmen werden, mit der FedEx seine Marktstellung in Europa deutlich verbessern würde. Am Markt wird aber damit spekuliert, dass die Integration von FedEx und TNT kurzfristig Qualitätsprobleme verursachen könnte, wovon die Deutsche Post profitieren würde. Die DZ Bank hat die Deutsche Post auf „Kaufen“ mit einem fairen Wert von 30,50 Euro belassen.

8,71 € Divid.-rend. 2015 e 3,06 %

WACKER CHEMIE ° Attraktiv durch Verkäufe

Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für die Aktie von Wacker Chemie von 128 auf 140 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Die Trennung vom Halbleitergeschäft Siltronic werde eine immer realistischere Option, hieß es. Der Spezialchemiekonzern hat kürzlich im chinesischen Nanjing eine Produktionsanlage zur Herstellung von Polyvinylacetat-Festharzen als Basis für Kaugummirohmasse in Betrieb genommen. In die Anlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen haben die Münchner rund 20 Millionen Euro investiert. Sie ist nach Unternehmensangaben die größte ihrer Art in Asien und nach höchsten Lebensmittelstandards zertifiziert.

gesellschaften die Billigflieger gegenüber den traditionellen Airlines. Ryanair & Co. böten ein überlegenes Chance/Risiko-Verhältnis und ein kontinuierliches Wachstums­ potenzial. Die traditionellen Unternehmen hingegen litten weiterhin unter dem unerbittlichen Wettbewerb mit den Konkurrenten aus dem Nahen Osten. ISIN

Wincor und Wirecard gefragt, Aixtron nicht Im MDAX führt die Wincor-Aktie des Herstellers von Geldautomaten mit großem Abstand das Feld an. Grund sind Gerüchte über einen möglichen Einstieg eines finanzstarken Investors. Dem Paderborner Konzern haben allerdings die Finanzkrise und zuletzt der Russland-Konflikt zugesetzt. Im TecDAX erhöht der Online-Zahlungsdienstleister Wirecard seine Dividende. Die Ausschüttung an die Anteilseigner – darunter Vorstandschef Markus Braun als einer der Hauptaktionäre – soll um einen Cent auf 13 Cent je Aktie angehoben werden. Das entspricht einer Steigerung um acht Prozent. Der Nachsteuergewinn kletterte 2014 um 30 Prozent auf 108 Millionen Euro. Zu den schwächsten Werten im TecDAX gehörte die Aixtron-Aktie. Die Privatbank ­B erenberg hat den Titel von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 13 auf acht Euro gesenkt.

Kurs (10.04.2015)

DE000WCH8881 114,75 € KGV 2014

24,5

Marktkap.

5,97 Mrd. € KGV 2015 e

34,8

Umsatz 2015 e

5,20 Mrd. € KGV 2016 e

19,4

Buchwert/Aktie 2015 e

43,43 € Divid.-rend. 2015 e 1,09 %

zalando ° Goldman-Liebling

ISIN Kurs (10.04.2015)

DE000ZAL1111 24,46 € KGV 2014

112,6

Marktkap.

6,03 Mrd. € KGV 2015 e

77,2

Umsatz 2015 e

2,72 Mrd. € KGV 2016 e

47,5

Buchwert/Aktie 2015e

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hat die SDAX-Papiere des Online-Modehauses Zalando auf seine „Conviction Buy List“ gesetzt. Das Zwei-Jahres-Ziel geben die Goldmänner gewohnt protzig mit 35 Euro an. Im Vergleich zum Kursniveau Anfang April würde dies einen Anstieg um fast 50 Prozent bedeuten. Die Investitionen in den Aufbau einer ganzheitlichen Modeplattform dürften sich laut Studie auszahlen. Dadurch könne sich das Unternehmen von einem Pionier zu einem Unternehmen mit nachhaltiger Führungsposition im Modehandel via Internet wandeln. Die angebotenen Produkte und Modemarken würden die derzeit starke Stellung im Wettbewerb untermauern.

5,02 € Divid.-rend. 2015 e 0,00 %

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 67


aktien ° Luxusgüter

Das Jahr der luxus-aktien Ob Schweizer Uhren, teure Handtaschen oder Schmuck: Die Luxusgüterindustrie wies in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches Wachstum auf und hat auch 2014 ihren Höhenflug fortgesetzt. Profitieren könnte das Segment dabei insbesondere von der kauffreudigen Kundschaft aus Asien. Wolfgang Freisleben

uxus kommt nicht aus der Mode. Ob an der Fifth Avenue in New York, den Champs-Élysées in Paris oder der Bahnhofstraße in Zürich: Noch nie wurden weltweit so viele Luxusgüter umgesetzt wie im vergangenen Jahr mit rund 223 Milliarden Euro (+2 Prozent). 2012 wies der weltweite Luxusgüter-Markt erst ein Marktvolumen von 212 Milliarden und 2013 von 218 Milliarden Euro auf. Langsamer, aber stabil: Das sei die neue Normalität am weltweiten Luxusgütermarkt, hielten Experten des Beratungsunternehmens Bain&Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma in ihrer Ende 2014 präsentierten „Luxury Goods Worldwide Market“-Studie fest. Die Luxusgüterindustrie profitiert von einer überdurchschnittlichen Zunahme der wohlhabenden Bevölkerungsschichten bzw. einem Wachstum der kaufkräftigen Klientel. Entgegen allen weltwirtschaftlichen Turbulenzen streben immer mehr Menschen der großen Industrie- und Schwellenländer, wie China und Russland, sowie der ölreichen Staaten im Nahen Osten nach

Luxusgütern und sind bereit, hohe Preise für exklusive Mode, Uhren, Schmuck und Accessoires zu zahlen. EUroPas lUXUsmarkt ist stark Vom toUrismUs abhängig Dabei beeinflusst zunehmend der internationale Tourismus die Entwicklung am Luxusgütermarkt. Abgesehen von Japan, China und Südamerika sind heute alle Märkte stark von kauffreudigen Touristen abhängig. Chinesische Kunden sind die größte und am schnellsten wachsende Gruppe unter den Luxusgüterkäufern, berichtet die Studie. Sie wenden im Ausland drei Mal so viel für Luxusgüter auf als zu Hause. Dagegen kaufen Japaner vor allem im eigenen Land, nachdem der Yen seit 2012 nahezu 30 Prozent seines Außenwerts verloren hat. Mit einem Plus von drei Prozent blieben aber Nord- und Südamerika 2014 der weltweit stärkste Markt für Luxusgüter. Auch hier werden kauffreudige Touristen immer wichtiger. Europa ist von den Luxusausgaben der Touristen besonders abhängig.

DoW JoNEs luxurY iNDEx VErsus WElt-aKtiENiNDEx Der Index enthält Unternehmen aus dem Universum „luxury goods & services“ und spiegelt die Wertentwicklung von 30 der weltweit größten Luxusgüter-Produzenten wider. Die Auswahl und Gewichtung der Werte wird von S&P Dow Jones in Kooperation mit dem Wall Street Journal vorgenommen. Die maximale Gewichtung jedes Einzelwertes darf zehn Prozent des Gesamtvolumens nicht überschreiten. Aktuell sind die Regionen USA, Deutschland und Frankreich mit je rund 25 Prozent etwa gleich gewichtet.

68

° GElD-MaGaZiN – april 2015

2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 2010

2011

2012

2013

2014

Die weltweit größten Luxusgütermärkte werden von den USA mit 64,9 Milliarden Euro angeführt, gefolgt von Japan mit 18 Milliarden im Vorjahr. Der Luxuskonsum in China hat sich 2014 mit einem Umsatzrückgang um zwei Prozent erstmals negativ entwickelt, was unter anderem mit den weiter verschärften Korruptionsgesetzen im Zusammenhang gebracht werden. In Europa ist der Markt hingegen um zwei Prozent gewachsen. Dabei erreichte er in Deutschland mit einem Plus von vier Prozent ein Volumen von 10,3 Milliarden Euro, wovon 3,4 Milliarden allein auf München entfallen. In Frankreich bleibt Paris das Zugpferd. Dagegen haben die Umsätze in den französischen Ferienorten gelitten, weil russische Touristen ausgeblieben sind. EnormEs wachstUm bEim absatz Von lUXUsaUtos Sehr stark nachgefragt werden Luxusautos: Die Studienverfasser haben dem Markt 2014 ein Wachstum von zehn Prozent zugeordnet. Vor allem in Schwellenländern gelten Luxusautos noch als Status-

TOP-TEN-AKTIEN

BMW Daimler LVMH-Moet Vuitton Richemont Cie Financiere Northern Trust Porsche Automobil Holding Kering Michael Kors Holdings Swatch Group Coach

GEWICHTUNG IM INDEX

9,89 % 9,88 % 9,70 % 9,67 % 5,36 % 5,28 % 5,10 % 4,63 % 4,59 % 4,01 %

CREDIT: Lakhesis | Dreamstime.com

L


°

Luxusgüter   aktien

symbol und die hohe Individualisierung der Ausstattung sowie After SalesDienstleis­tungen könnten den Basispreis eines Fahrzeugs verdoppeln oder gar verdreifachen. Der Markt für Jachten hatte sich mit einem erwarteten Wachstum von zwei Prozent erholt. Das Geschäft mit Privatflugzeugen legte dank der guten Nachfrage aus den Schwellenländern um neun Prozent zu. Auch Luxushotels profitieren von einer beständig steigenden Nachfrage und dürften ebenfalls ein Plus von neun Prozent erreicht haben. Im Markt für Kreuzfahrten sorgten erneut jüngere Kunden ab 30 Jahren für ein Plus von fünf Prozent. Bei Luxusgütern zum persönlichen Gebrauch dominieren laut Studie hochwertige Accessoires mit 29 Prozent Marktanteil – der Anstieg 2014 in diesem Segment lag bei vier Prozent. Erstmals seit 2007 überstieg der Zuwachs bei hochwertigen Schuhen den der Lederwaren deutlich. Uhren verloren vor allem aufgrund des Abschwungs in Asien an Wachstumsdynamik. Einzelhandel als Vertriebs­ schiene besonders wichtig Im Vertrieb von Luxusgütern wächst die Bedeutung des Einzelhandels. Er steht für rund 30 Prozent des Marktes für Güter des persönlichen Gebrauchs. Dabei bevorzugen die Kunden das Einkaufserlebnis in Monobrand-Läden. Beim Online-Einkauf hingegen wählen sie das virtuelle Multimarkenumfeld mit breitem Sortiment, heißt es in der erwähnten Studie. Eine zunehmende Bedeutung kommt dem Secondhand-Markt

Luxottica

zu, der inzwischen ein Volumen von rund 16 Milliarden Euro erreicht. Außerdem hat sich die Marktdurchdringung von Outlets in den vergangenen drei Jahren nahezu verdoppelt. Der Index enthält nur Unternehmen aus den Bereichen Mode (Bekleidung, Schuhe, Lederwaren) und Accessoires (Schmuck, Uhren, Brillen) und spiegelt die Wertentwicklung der zehn nach Marktkapitalisierung größten Luxusgüter-Produzenten eines größeren Auswahlpools wider. Zu Beginn des Index am 22.02.2013 waren die zehn Werte mit je zehn Prozent gleich gewichtet. Die Index-Zusammensetzung wird periodisch angepasst und ausschließlich auf Kurse anerkannter Börsen zurückgegriffen. An den Anpassungstagen sind alle Werte zunächst gleich gewichtet. Die Differenzen ergeben sich dann aus den ­unterschiedlichen Kursentwicklungen. Mit dem Kursanstieg der Aktie des italienischen Brillenherstellers Luxottica Group Spa seit Oktober 2014 konnte der frühere Spitzenreiter LVMH nicht ganz mithalten.

der Bank Vontobel AG. Und jetzt steht die 400 Jahre alte Schweizer Uhrenindustrie sogar vor einer ernsthaften Bedrohung, wenn der US-Konzern Apple Inc. 20 bis 30 Millionen Apple Watches pro Jahr absetzen sollte, wie es Elmar Mock, der Miterfinder der Plastikuhr „Swatch“, prophezeit. Die Apple Watch kommt als Sport-Modell mit einem Preis ab 349 Dollar auf den Markt, eine Mittelklasse-Version für 549 Dollar und das goldene Spitzenklassemodell Apple Watch Edition mit 10.000 Dollar.

Hermès International

WertmäSSig kommt die Hälfte aller Uhren aus der Schweiz Die Aktie des Schweizer Uhrenherstellers Swatch sackte seit Oktober 2014 kontinuierlich ab. Und das liegt wohl an den Markterwartungen. Die Schweiz exportierte im Jahr 2014 28,6 Millionen Uhren. Nur gemessen am Wert stammt noch mehr als die Hälfte der weltweiten Uhren aus dem Alpenland, gemessen an der Stückzahl nur ein Bruchteil, erklärte Rene Weber, Analyst bei

LVMH

Estée Lauder

Christian Dior

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 69


alternative investmentsPanorama OUTPERFORMER

DÉjÀ-vu. Argentinien

hat im andauernden Rechtsstreit mit den beiden US-Hedgefonds Aurelius und NML Capital im März eine schwe­ re Schlappe erlitten. Die Andenrepublik, die sich standhaft weigert, ihre aus der Staatsplei­ te im Jahr 2001 stammenden Schulden in der Höhe von 1,3 Milliarden Dollar bei den beiden Fonds zu begleichen, kommt nach dem aktuel­ len Urteil eines New Yorker Bezirksgerichts immer stärker in die Bredouille. Richter Thomas Griesa untersagte dem US-Bankenriesen Citi­ group erneut, Zinsen auf bestimmte aktuelle argentinische Staatsanleihen auszuzahlen; dieser Zinsdienst „widerspreche der Gleich­ behandlung von Gläubigern“. Sollte sich das Institut dem Urteil tatsächlich beugen und die Zinsen nicht ausbezahlen, läuft es Gefahr, die Bank­lizenz in Argentinien zu verlieren. Hedgefonds – vs. – Argentinien

Absolute Return. „2014 war seit der

Finanzkrise eines der besten Jahre für Ab­solute Return-Produkte. Alternative UCITSFonds haben Hedgefonds deutlich ge­schlagen“, so Ralf Lochmüller, Managing Partner und Sprecher von Lupus alpha. Loch­ müller bezieht sich bei seiner Aussage auf die Ergebnisse einer Absolute Return-Studie sei­ nes Hauses. Die halbjährlich auf Basis von Daten des Fondsanalysehauses Lipper durch­ geführte Studie ergab jüngst, dass die absolute Rendite von Absolute Return-Fonds 2014 im Durchschnitt bei 5,89 Prozent lag. Der HFRX Global Hedge Fonds Index verlor hingegen im gleichen Zeitraum 0,42 Prozent. „Auch im Ver­ gleich zu europäischen Aktien hatten 2014 Absolute Return-Fonds die Nase vorn. Die Rendite im Euro Stoxx 50 betrug 3,93 Pro­ zent“, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

Starke Worte ´´

„Wer nicht ins Wasser geht, kann auch nicht schwimmen lernen.“

Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivateverbandes, umschreibt das Verhältnis von Rendite und Risiko sehr treffend. Der DDV bietet seit Kurzem eine kostenfreie App an, die Anleger dabei unterstützen soll, Risiken bei Zertifikaten zu erkennen und richtig zu bewerten.

INTERNATIONALE ENERGIEUNTERNEHMEN Mit der neuen HVB USD Energie Aktienkorb Anleihe 4/2015 - 4/2021 (ISIN: DE000HV­ B1UZ6) der UniCredit Bank AG (HypoVereins­ bank) können Anleger in einen Aktienkorb, bestehend aus zehn Aktien internationaler Energieunternehmen, investieren und das mit 100%igem Kapitalschutz am Laufzeiten­ de (im April 2021). Der Aktienkorb besteht aus zehn gleichgewichteten Aktien: Exxon Mobil Corp, Chevron Corp, Rio Tinto PLC, Ro­ yal Dutch Shell PLC,Total S.A., GDF Suez, ENI S.p.A., Repsol S.A., Bhp Billiton PLC, E.ON SE. An 13 Beobachtungstagen zu Laufzeitbe­ ginn (erster Beobachtungszeitraum) und an 13 Beobachtungstagen zum Laufzeiten­ de (zweiter Beobachtungszeitraum) werden die jeweiligen Schlusskurse der Aktien an der jeweils maßgeblichen Börse (Referenz­ preise) festgestellt. Die Rückzahlung ergibt sich dann aus der Wertentwicklung des Akti­ enkorbes. Erzielt der Aktienkorb eine negati­ ve Wertentwicklung, greift der Kapitalschutz. Die Laufzeit beträgt sechs Jahre.

70 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

FINTECH – DIGITALER STRUKTURWANDEL Auf den digitalen Strukturwandel im Finanz­ sektor setzt das UBS Open End Index-Zerti­ fikat auf Solactive FinTech 20 Total Return Index (ISIN: DE000UBS2FT6), dessen Basis­ wert die Wertentwicklung innovativer, bör­ sennotierter FinTech-Unternehmen abbildet. In die engere Auswahl für den Index kom­ men die nach Marktkapitalisierung 20 größ­ ten Unternehmen. Das Aktienuniversum bilden alle Unternehmen, deren Aktien an ­einer Börse gelistet sind, die auch ausländischen Investoren einen Handelszugang ohne Re­ striktionen gewährt. Potenzielle Indexmit­ glieder sollen einen signifikanten Geschäfts­ anteil im FinTech-Bereich aufweisen. Darüber hinaus muss die Marktkapitalisierung bei Indexaufnahme mindestens 250 Mio. USD, das durchschnittliche Tageshandelsvolumen über die vergangenen drei Monate mind. eine Mio. USD betragen. Index­anpassungen finden regulär 2x im Jahr statt – März und September. Indexmitglieder werden bei je­ der Indexanpassung gleich gewichtet.

TRENDS IN DER AUTOMOBILBRANCHE Das Index Tracker Zertifikat auf den Future of Cars Basket (ISIN: CH0242045034) der Leonteq Securities AG und einer Laufzeit bis Juni 2017 bietet Anlegern die Möglichkeit, an der zukünftigen Wertentwicklung von elf Unternehmen aus den Bereichen Automobil und Technologie (das sind: Tesla Motors/USA, BYD/China, Nissan Motor/Japan, BMW und Daimler/beide Deutschland, Mitsubishi Mo­ tors/Japan, Google/USA, Nvidia/USA, Conti­ nental und Leonie/beide Deutschland, Valeo/ Frankreich) teilhaben zu können. Alternative Antriebsarten (aktuell hat der Elektromotor beste Chancen) haben in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen und stellen eine immer stärker werdende Konkurrenz für den etablierten Verbrennungsmotor dar. Die Art und Weise, wie in Zukunft das Auto ge­ steuert wird (Autonomes Fahren), sorgt für tiefgreifende Veränderungen; fast wöchent­ lich gehen etablierte Automobilhersteller neue Kooperationen mit Technologiefirmen und Automobilzulieferern ein.

CrediTS: Archiv, Anton Starikov | Dreamstime.com

Die besten tipps der zertifikateprofis


ADVERTORIAL

DEUTSCHE BÖRSE COMMODITIES

Mit Xetra-Gold flexibel in Gold investieren

W

er als Anleger in Gold investieren möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten: Es gibt Barren, Münzen, Schmuck – und auch Wertpapiere wie Xetra-Gold. Damit haben Anleger den Vorteil, Gold über die Börse flexibel wie eine Aktie zu handeln. Am bekanntesten ist wohl der Kauf von physischem Gold, das wertvolle Edelmetall lässt sich so direkt in den eigenen Händen halten. Gedanken müssen sich Besitzer dann allerdings über eine sichere Lagerung machen. Und diese ist häufig mit Zusatzkosten verbunden – etwa durch Gebühren für ein Bankschließfach oder den Kauf eines eigenen Tresors. Längst gibt es aber auch viele Wertpapiere, die auf Gold basieren und eine Lagerung zuhause überflüssig machen. Das sind meist Gold-Zertifikate, Aktien von Goldminenbetreibern oder einzelne ETCs (Exchange Traded Commodities). Eines der bekanntesten börsengehandelten ETCs ist Xetra-Gold, das von der Deutschen Börse Commodities herausgegeben wird und zu 100 Prozent mit Gold hinterlegt ist. XetraGold vereint ein Investment in physisches Gold mit den Vorteilen des Börsenhandels und stellt so eine sinnvolle Alternative zum physischen Kauf von Münzen oder Barren dar. Auch gegenüber den meisten anderen börsengehandelten Produkten, die lediglich einen an die Veränderungen des Goldpreises gekoppelten Zahlungsanspruch bieten, hat Xetra-Gold einige Vorteile. Denn Anleger haben jederzeit die Möglichkeit, sich das hinterlegte Gold über ihre Depotbank

Aktuell sind für Xetra-Gold 55,4 Tonnen Gold im Wert von fast zwei Milliarden Euro hinterlegt.

ausliefern zu lassen. Das Gold wird im Tresor der Clearstream Banking AG, die zur Deutsche Börse AG gehört, sicher verwahrt. Beim Erwerb zahlen Anleger zudem weder Ausgabeaufschlag, Transportkosten oder Versicherungskosten, wie sie beim Erwerb von physischem Gold in der Regel anfallen. Lediglich die im Börsenhandel üblichen Transaktionskosten sind zu entrichten. Die Spannen bei Anund Verkauf entsprechen den am Weltmarkt üblichen Konditionen und sind deutlich niedriger als bei herkömmlichen, auf Gold basierenden Finanzprodukten. „Anleger haben mit Xetra-Gold eine der günstigsten Möglichkeiten, physisches Gold zu erwerben und zu handeln. Die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis liegt in der Regel bei nur 0,1 Prozent“, erklärt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH. „Zudem fallen bei Xetra-Gold keine Management- oder Verwaltungsgebühren an. Bei Alternativprodukten

ÜBER DIE DEUTSCHE BÖRSE COMMODITIES GMBH Die Deutsche Börse Commodities GmbH ist Emittentin von Xetra-Gold, einer zu 100 Prozent mit Gold unterlegten Inhaberschuldverschreibung mit Auslieferungsanspruch auf physisches Gold. In der Gestalt eines Wertpapiers ist Xetra-Gold wie eine Aktie handelbar. Besonders für Privatanleger ist die kleine Stückelung ab einem Gramm von Vorteil. Der Investor kauft das Gold immer zum Großhandelspreis in Euro pro Gramm. Xetra-Gold wird im Tresor der Clearstream Banking AG, die zur Deutschen Börse gehört, verwahrt. Investoren können sich das Gold aber auch jederzeit ausliefern lassen.

sollten Anleger genau prüfen, ob und in welcher Höhe diese laufenden Kosten anfallen.“ Ein weiterer Pluspunkt von Xetra-Gold ist besonders für Privatanleger interessant: die kleine Stückelung ab einem Gramm. Denn ein Anteil Xetra-Gold entspricht genau einem Gramm Gold. Und dann ist da auch noch die Frage der Notierung beim Goldkauf. Die Medien waren in den letzten Wochen voll von Negativ-Meldungen zum Goldpreis, von immensen Kursverlusten war zu lesen. Wichtig ist dabei jedoch: Bei der Kursbetrachtung handelt es sich in den meisten Fällen um die Notierung von Gold in US-Dollar. Anleger im Euro-Raum, die Gold in Euro kaufen, konnten hingegen im ersten Quartal 2015 eine Rendite von fast 15 Prozent mit einem Gold-Investment erzielen. Weil auch Xetra-Gold in Euro notiert ist, ist es nicht den Kursschwankungen des US-Dollars ausgesetzt. Dass es sich bei dem Wertpapier der Deutsche Börse Commodities um ein anerkanntes Produkt handelt, zeigen auch die Statistiken: Der Goldbestand zur physischen Deckung von Xetra-Gold ist im März auf ein neues Rekordvolumen von rund 55,4 Tonnen angewachsen. Das bedeutet allein seit Jahresbeginn einen Anstieg von etwa 5,5 Tonnen. Der aktuelle Gegenwert des im Tresor verwahrten Goldes beläuft sich damit auf fast zwei Milliarden Euro. www.xetra-gold.de

APRIL 2014 – GELD-MAGAZIN °

71


rohstoffe ° Aktuelle Trends

Rohöl ° Pulverfass Nahost einsatz im jemen. Der erdölreiche Nahe Osten will nicht zur Ruhe kommen: Zuletzt kam es zu einer von Saudi-Arabien angeführten Militärintervention im Jemen, wobei das Land an einer wichtigen Route für den Transport von Rohöl liegt.Vorgegangen wird gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen – es ist bereits zu schweren Kampfhandlungen gekommen und rund um die Hafenstadt Aden sind zahlreiche Tote zu beklagen. In Medienberichten wurde Aden ob der Verwüstungen bereits als „Geisterstadt“ bezeichnet. Syrien und Irak werden wiederum nach wie vor vom Konflikt mit dem „Islamischen Staat“ in Atem gehalten – ein Ende der brutalen ­Kämpfe ist noch nicht in Sicht. All das sollte eigentlich dazu führen, dass der Ölpreis wieder anzieht, so die landläufige Meinung. Von einer wirklichen Erholung kann in der Praxis allerdings nicht gesprochen werden: Zwar wurde das Tief von 50 Dollar pro Barrel vom Jänner überwunden, es Rohöl (Brent) gelang aber nicht, sich über dem Niveau von 60 Dollar zu etablieren. Eine Ursache für die maue Entwicklung sehen die Analysten der Volksbank in den Fortschritten rund um das umstrittene Atomprogramm des Iran. Nachdem die Verhandlungen erfolgreich verlaufen sind, rechnen zahlreiche Beobachter mit einem allmählichen Ende der Sanktionen gegen den Gottesstaat. Das bedeutet, dass iranisches Öl möglicherweise das Angebot des Weltmarktes bereichern und die Preise erneut drücken könnte.  (hk)

platin ° Unterbewertet? Platin

ETF Securities haben sich in einer sehr ausführlichen Analyse mit den Investmentchancen von Platin und Palladium beschäftigt. Fazit der Analysten: Beide Edelmetalle sind unterbewertet. Der Verfall bei Platin sei auf den starken DollarKurs sowie eine zuletzt generell eher verhaltene Stimmung gegenüber Rohstoffinvestments zurückzuführen gewesen. Jetzt erwarten die Experten jedoch eine Verbesserung des Sentiments und eine stärkere Konzentration auf die Fundamentaldaten. Platin und Palladium werden beide in der Katalysatorentechnik von Fahrzeugen eingesetzt und können somit in gewisser Weise als Konjunktur-Indikatoren gesehen werden. Die Weltwirtschaft läuft jetzt nicht gerade auf Hochtouren, es wird aber von weiterem (mäßigen) Wachstum ausgegangen, das sollte auch die genannten Edelmetalle wieder ankurbeln. Laut einer Umfrage von ETF-Securities unter isnstitutionellen Investoren gaben die Teilnehmer übrigens an, dass Rohstoffe 2015 zu ihren bevorzugten Anlageklassen gehören. Dabei glauben 40 Prozent der britischen Investoren, dass sich Edelmetalle besser als andere Rohstoffe entwickeln werden. Hingegen favorisieren zum Beispiel italienische und Schweizer Investoren mit 47 bzw. 30 Prozent Agrarrohstoffe. Darüber hinaus interessieren sich die Anleger derzeit vor allem für Öl.  (hk)

72 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

Kriegsschauplatz Jemen. Unter Führung von Saudi-Arabien soll ein militärisches Vorgehen gegen die Huthi-Rebellen Frieden im Land erzwingen. Auf den Ölpreis hatte der Konflikt bisher keine größeren Auswirkungen.

aufgefangen. ° Im Juli 2014 notierte Platin bei 1.500 Dollar, in weiterer Folge fiel der Chart bis auf 1.100 Dollar, wo jetzt allerdings eine Bodenbildung vollzogen scheint. Analysten glauben an weiteres Potenzial des Edelmetalls im Zuge des besseren Sentiments für Rohstoffinvestments.

Südafrika Russland Simbabwe Kanada USA

140 Tonnen 25 Tonnen 12 Tonnen 7 Tonnen 3,7 Tonnen

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDIT: Dchulov | Dreamstime.com

wackelige beine. Die Experten von


°

Aktuelle Trends   rohstoffe

Gold ° Berg- und Talfahrt Bären haben Oberhand. Im vergangenen November notierte der Goldpreis noch bei sehr bescheidenen 1.140 Dollar je Feinunze – dann kam aber gehörig Bewegung in den Markt und Gold preschte bis Mitte Jänner 2015 auf immerhin 1.300 Dollar vor. Ist somit der Abwärtstrend überwunden und kann das Edelmetal wieder die lichten Höhen vergangener Zeiten erreichen? Ganz so einfach ist die Geschichte offensichtlich nicht – so schnell, wie es mit dem Gold bergauf gegangen ist, wurde auch wieder der Rückzug angetreten. Innerhalb weniger Wochen fiel der Preis auf 1.150 Dollar, um dann wieder auf 1.200 Dollar anzusteigen. Kurz und bündig gesagt: Ein lupenreiner Aufwärtstrend sieht anders aus. Langfristig betrachtet befindet sich Gold sogar noch immer in einem Abwärtstrendkanal, wobei 2014 und im Laufe des heurigen Jahres die Dynamik des Wertverfalls zumindest gebremst werden konnte. Wie wird Gold es jetzt weitergehen? Manche Marktbeobachter vermuten, dass der Goldpreis noch für längere Zeit zwischen 1.150 und 1.200 Dollar pendeln wird. Wobei die Marke von 1.150 Dollar als Begrenzungslinie bzw. Unterstützung nach unten verstanden werden muss – ein Unterschreiten würde somit Verkaufssignale generieren. Viele Experten wie Artur Passos, Goldanalyst bei der Nachrichtenagentur Bloomberg, bleiben weiterhin bearish, was den mittel- bis langfristigen Goldpreisverlauf anbelangt.   (hk)

Agrarrohstoffe ° Kaffee Kaffee

Trendwechsel. ° Der Kaffeepreis hat sich seit Anfang März wieder stark verteuert. Verantwortlich dafür zeichnen vor allem schlechte Ernteprognosen für Brasilien sowie langfristig gesehen der steigende Gusto Chinas auf den koffeinhaltigen Muntermacher.

Brasilien Vietnam Indonesien Kolumbien Indien

2900 Tsd. Tonnen 1400 Tsd. Tonnen 698 Tsd. Tonnen 653 Tsd. Tonnen 318 Tsd. Tonnen

China hat durst. Der Kaffeepreis hat

im Oktober letzten Jahres einen steilen Abwärts­ trend eingeleitet, der die Notierung von 220 auf rund125 US-Cent führte. Seit Anfang März geht es aber wieder bergauf und man konnte bereits die Marke von 140 Cent hinter sich lassen. Neue Wetter-Prognosen haben dabei dem Preis kurzfristig Aufwind verliehen: So sehen Meteorologen für den Erntebeginn in Brasilien eine mögliche neue Dürre. Das bedeutet Angebotsverknappung und somit steigende Preise. Eine langfristige Ursache, die den Kaffeepreis pushen könnte, ist wiederum in einem Trendwechsel der globalen Ernährungsgewohnheiten zu suchen. So sieht Reevin Norrish, Chefanalyst bei der britischen Großbank Barclays Capital, eine aussichtsreiche Zukunft für den Kaffee-Weltmarkt. In China entstehe eine wachsende Mittelschicht, die sich immer mehr für das vor allem im Westen und Japan beliebte Getränk interessiere. Der Analyst rechnet damit, dass Chinas Kaffeenachfrage in den kommenden fünf Jahren um 27 Prozent per annum wachsen wird. Das seien gute Nachrichten für jene Kaffee anbauenden Nationen, die bereits Geschäfte in China machen. Norrish nennt in diesem Zusammenhang Brasilien als größten Nutznießer des chinesischen Dursts nach Kaffee. Der Analyst betont jedoch, dass das hohe chinesische Wachstum bei der Kaffeenachfrage alle produzierenden Länder positiv beeinflussen werde.  (hk)

april 2015 – GELD-MAGAZIN ° 73


VERSICHERUNGPanorama +++ TICKER+++TICKER+++TICKER+++ TICKER+++ TICKER+++

ZAHLENSPIEL

100

GEFÄHRLICHER URLAUB. Laut einer Auswertung der Europäi-

schen Reiseversicherung versterben Jahr für Jahr rund 100 Österreicher und Österreiche-

JUNGE PUSHEN ONLINE

rinnen auf Reisen. Die meisten Todesfälle stehen dabei in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Er-

BRANCHENPRIMUS. Die Valida Pension AG erzielte im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Performance von 9,11 Prozent und konnte ihre Konkurrenten – der Branchendurchschnitt lag bei 7,85 Prozent – somit klar hinter sich lassen. Die Assets under Management kletterten 2014 um zwölf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro.

krankungen. Ebenso wissenswert: Jeder 50. UrBRANCHENSTUDIE. Die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Umfrage der Unternehmensberatung Towers Watson schmeicheln den europäischen Versicherungen nur wenig. Laut der unter etwa 7.000 Konsumenten in sieben Ländern durchgeführten Erhebung stehen vor allem die Verständlichkeit und Transparenz der Produkte in der Kritik der Verbraucher. Rund 16 Prozent der Befragten gaben an, aus Gründen des mangelnden Verständnisses und der mangelnden Vergleichbarkeit der Produkte erst gar keine Versicherungen abschließen zu wollen. Auch ein weiteres Detailergebnis der Umfrage dürfte bei den Versicherern – oder zumindest bei deren Vertriebsmitarbeitern – die Alarmglocken schrillen lassen: Insbesondere die jungen Konsumenten agieren eher risikoscheu und sehr preisbewusst und möchten sich im Internet künftig nicht mehr nur über Versicherungsprodukte informieren, sondern diese auch gleich online abschließen können.

lauber hat im Zuge seiner Reise mit gröberen

+++

Problemen zu tun. Die Liste reicht hierbei von vergleichsweise „kleinen“ Problemen, wie etwa verlorenem Reisegepäck, bis hin zu massiven Vorfällen, wie einem schweren Unfall oder Raub.

2,8

GLEICH VIEL STAAT ... UND TROTZDEM MEHR PRIVAT. Der

Trend zur privaten Vorsorge ist hierzulande nach

ERSCHRECKEND. Rund 100.000 Menschen in Österreich sind nicht krankenversichert; darauf machte das Rote Kreuz Anfang April aufmerksam. Neben Migranten und illegal in Österreich befindlichen Menschen sind auch gebürtige Österreicher, wie etwa arbeitslose Uniabsolventen, von dieser prekären Situation betroffen.

wie vor ungebrochen. Laut Angaben des Versicherungsverbandes besitzen bereits rund 2,8

+++

Millionen Österreicher eine private Krankenversicherung; 1,5 Millionen davon haben eine Sonderklasseversicherung. Wie eine Umfrage der Karmasin Motivforschung zeigt, ist die Motivation, eine solche abzuschließen, hauptsächlich jene, einen schnelleren Behandlungs- oder OPTermin zu bekommen. Auch die Möglichkeiten, vor einer Operation eine zweite Meinung einzuholen und die Kinder gegebenenfalls ins Spital begleiten zu können, sind ausschlaggebend.

PRO ZIVILCOURAGE. Der Rechtsschutzspezialist DAS vermeldet, dass die Juristen des Unternehmens aktuell mit vermehrten Anfragen zum Thema Cybermobbing konfrontiert sind.Vor allem Jugendliche würden online immer häufiger bedroht oder belästigt. DAS-Vorstand Ingo Kaufmann fordert daher mehr gesellschaftliche Aufklärung und begrüßt die „klare Definition des neuen Tatbestandes Cybermobbing“.

STARKE WORTE ´´

nicht erinnern, dass wir jemals mehr Geld verloren haben.“

„Wir haben auf keinen Fall ein Ausgabenproblem.“

Pensionsexperte Bernd

Josef Trawöger, Chef der

Marin kritisiert den Werte-

Österreichischen Beam-

Hundstorfer ist offensicht-

wandel vieler Arbeitneh-

tenversicherung, hat die

lich der Meinung, dass

mer scharf und geht

15 Millionen Euro, die

Österreichs Pensionssys-

dabei vor allem mit der

sein Haus mit Partizipa-

tem ohnehin auf soliden

tionsscheinen der ÖVAG

Beinen steht. Finanz-

heimischen Beamtenschaft hart ins Gericht.

74

„Ich kann mich

Sozialminister Rudolf

Von der Regierung fordert Marin im Pensions-

verloren hat, noch nicht gänzlich abgeschrie-

bereich ein mit Fachleuten ausgearbeitetes

ben. Laut dem Magazin Format hat sich die

Forderung nach konkreten Terminplänen für

Gesamtpaket anstatt sinnloser Einzelmaß-

ÖBV mittlerweile einem Volksbanken-Strafver-

Maßnahmen im Pensionssektor seien nur

nahmen.

fahren angeschlossen.

„Schall und Rauch“.

° GELD-MAGAZIN – APRIL 2015

minister Schellings

CREDITS: beigestellt, Archiv, Syda Productions | Dreamstime.com

„Was früher Wohnung oder Job waren, ist heute die Frühpension (...); auf Kosten aller.“


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versicherung ° Spezialprodukte

Vom Manager bis zum Laptop Es gibt Risiken, die oft übersehen werden – aber im Ernstfall schwer wiegen. So haften etwa Manager mit ­ihrem Privatvermögen für eventuelle Fehlentscheidungen – oder man denke an die zunehmenden VirenAttacken aus dem Internet. Spezielle ­Versicherungsprodukte bieten hier finanziellen Schutz. Harald Kolerus ührungskräfte verdienen gut, dafür sind sie aber auch im täglichen Berufs­ leben extrem gefordert – und sie tragen Risi­ken, die im Extremfall ihre materielle Existenz gefährden können. So haften etwa Geschäftsführer unbegrenzt mit ihrem per­ sönlichen Vermögen, wenn weitreichende Fehlentscheidungen im Job nachgewiesen werden können. bedrohliche Szenarien In Österreich sind die Schadenszena­ rien bei der sogenannten Innenhaftung (Haftung für Pflichtverletzungen gegenüber dem eigenen Unternehmen) aufgrund de­ ren gesetzlichen Ausgestaltung sehr vielfäl­ tig. Häufige Schadensauslöser sind bei­ spielsweise Fehlinvestitionen, fehlerhafte Prognosen der Unternehmensentwicklung, Änderung der Unternehmensstruktur oder Wechsel der Eigentümer bzw. der Geschäfts­ leitung. Bei der sogenannten Außenhaftung stehen Pflichtverletzungen im Zusammen­ hang mit einer Insolvenz des Unternehmens im Vordergrund. Es kann also so richtig

teuer werden! Um hier für ausreichenden Schutz zu sorgen, wurden D&O-Versiche­ rungen (Directors & Officers) entwickelt. Die D&O-Versicherung ist eine Vermö­ gensschadenhaftpflichtversicherung für Manager, sie wird von einer Gesellschaft für alle ihre Organe (Vorstand, Aufsichtsrat, GeschäftsführerIn) inklusive der Organe ihrer Tochtergesellschaften abgeschlossen. Versichert sind Schadenersatzansprüche, die im Zuge von Manager-Tätigkeiten auf­ treten können. Gedeckt sind Ansprüche ge­ schädigter Dritter (Außenansprüche), aber auch Ansprüche der Gesellschaft gegen die versicherten Personen, sprich die Organe der Gesellschaft. „Dadurch kann im Scha­ denfall auch die/der Versicherungsneh­ merIn selbst Schadenersatz bekommen. Der Abschluss einer D&O liegt also nicht nur im Interesse des versicherten Managers, son­ dern auch im Interesse der Gesellschaft, die die Versicherung abschließt“, erklärt Erich Leiß, Vorstand der Wiener Städtischen Ver­ sicherung. Versicherungsschutz besteht bei den D&O-Versicherungen der Wiener Städ­

° führungskräfte, gut versichert Zu den Klassikern unter den „Managerversicherungen“ zählen sogenante D&O-Polizzen ­ (Directors and Officers-Versicherung, auch Organ- oder Manager-Haftpflichtversicherung) und Managerstrafrechtsschutzversicherungen. D&O-Versicherungen werden in den meis­ ten Fällen von Unternehmen für ihre Organe und leitende Mitarbeiter abgeschlossen. Versicherungsschutz besteht für die Abwehr unberechtigter oder die Entschädigung berechtigter Ansprüche von Dritten gegenüber Organen und Managern. „Eine Managerstrafrechtsschutzversicherung begegnet der Gefahr, aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in ein zivilrechtliches Strafverfahren verwickelt zu werden, das gegen das persönliche Vermögen der Person gerichtet ist“, erklärt Walter Kupec, Vorstand der Generali Versicherung AG. D&O-Versicherungen werden laut Branchenkreisen verstärkt nachgefragt und zählen mittlerweile – ­zumindest bei größeren und mittleren Unternehmen – zu den Standardversicherungen.

76 ° GELD-MAGAZIN – April 2015

tischen für den Fall, dass die versicherte Person aufgrund einer Pflichtverletzung bei Ausübung der versicherten Tätigkeit für ei­ nen Vermögensschaden haftbar gemacht wird. Leiß: „Die D&O-Versicherung um­ fasst die gerichtliche und außergerichtliche Abwehr unbegründeter sowie die Befriedi­ gung begründeter Schadenersatzansprüche (Vermögensschäden, Anm.).“ Typische Schadenfälle aus der D&O sind verletzte Überwachungspflichten und Fehlentschei­ dungen einer Managerin, eines Managers. Zum Beispiel: Der Geschäftsführer eines Unternehmens stellt einen unqualifizierten Mitarbeiter ein, der dem Unternehmen auf­ grund mangelnder Kenntnisse einen be­ trächtlichen finanziellen Schaden zufügt. Der Geschäftsführer wird von der Firma auf Schadenersatz geklagt. Oder: Der Vorstand einer AG unterschätzt bei einem Auslands­ geschäft das Währungsrisiko. Durch einen plötzlichen Kursverfall entstehen Verluste, die das Unternehmen ersetzt haben will. individuelle berechnung Die Prämien sind laut Leiß abhängig von der Branche, in der die Kunden tätig sind, von der Unternehmensgröße und der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, der Marktposition, gegebenenfalls auch von der Mitversicherung von Tochtergesell­ schaften etc. Der Experte führt weiter aus: „Es wird jeder Fall individuell beurteilt. Weiters ist die Höhe der Versicherungssum­ me ein maßgeblicher Faktor für die Prämie. Übliche Versicherungssummen sind für KMU zwei bis fünf Millionen Euro, größere Unternehmen gehen bis zu 20 Millionen Euro. Bei börsenotierten Unternehmen sind es 50 Millionen Euro und mehr.“

creditS: beigestellt

F


°

xxxxxxxx   Brennpunkt

„Auch Hardund Software von Unternehmen können versichert werden.“

„Unser neues Produkt Cyber Protect deckt Schäden der Internet-Kriminalität ab.“

Walter Kupec, Generali

Severin Gettinger, Allianz

Schutz vor cyber-crime D&O-Polizzen werden auch von ande­ ren großen Assekuranzen wie der Allianz, der Generali oder von Spezialanbietern of­ feriert (lesen Sie dazu auch das Interview mit Georg Aichinger von Koban Soldara auf Seite 78). Damit ist die Palette von „außer­ gewöhnlichen“ Versicherungsleistungen aber noch längst nicht zu Ende. So können sich etwa Unternehmen mit Allianz Cyber Protect umfassend gegen Cyber-Risiken ab­ sichern: „Gedeckt sind Schäden, die Firmen als Opfer von Internetkriminalität selbst er­ leiden oder für die sie von ihren Kunden haftbar gemacht werden können. Die neue Cyberversicherung kombiniert Bausteine aus der Eigenschaden- und Drittschaden­ versicherung und bietet so einen effektiven Schutz gegen die wachsenden Gefahren aus dem Netz“, führt Allianz-Experte Severin Gettinger aus. Allianz Cyber Protect bein­ haltet dabei Ertragsausfälle durch Betriebs­ störungen ebenso wie die Kosten für die Wiederherstellung beschädigter oder zer­ störter Daten, forensischer Untersuchungen oder Krisenkommunikation nach Hacker­ angriffen oder Datenschutzverletzungen. Zur Auswahl stehen drei Varianten, die sich in Prämienhöhe und Deckungsumfang ­u nterscheiden. Gettinger: „Mit einer ­D eckungssumme bis zu zehn Millionen Euro bietet die Standardversion einen brei­ ten Schutz gegen alle wichtigen Cyberrisi­ ken, erfordert aber nur eine schlanke Risi­ koprüfung vor Vertragszeichnung. Bei den Varianten Allianz Cyber Protect Premium und Premium Plus reicht die Deckung bis zu 50 Millionen Euro und umfasst auch selbst verschuldete Prozessschwächen oder Mitarbeiterfehler als Auslöser für IT-Aus­

Absicherung mit Spaßfaktor.

fälle oder Datenpannen.“ Bei den Pre­miumVarianten erfolgt zudem eine ausführliche Vorabprüfung der IT-Prozesse durch spe­ zialisierte Risikoingenieure. hard- und software Bleiben wir im Bereich Computer & IT: Mit einer Elektronikversicherung der Ge­ nerali kann neben der Hardware auch die Software von Unternehmen versichert wer­ den. „Datenverluste, die durch einen ersatz­ pflichtigen Sachschaden an den Datenträ­ gern oder an der EDV-Anlage entstehen, sind versichert, jedoch nur insoweit, als sie wiederbeschaffbar und für den Versiche­ rungsnehmer erforderlich sind“, erklärt Walter Kupec, Vorstand der Generali Versi­ cherung. Mit einer Deckungserweiterung in der Softwareversicherung können aber zu­ sätzlich auch Datenverluste ohne vorange­ gangenen Sachschaden (zum Beispiel feh­ lerhafte Bedienung, Vorsatz Dritter, Com­ puterviren, Störung oder Ausfall in der Stromversorgung, Über- und Unterspan­ nung etc.) mitversichert werden.

Beste Leistungen, günstige Konditionen, umfangreiche Optionen – so muss eine optimale Ablebensversicherung aussehen. Auch wenn es in der Freizeit mit dem Motorrad quer durch die Lande geht, Surfen auf dem Neusiedler See oder Mountainbiken in den Alpen ansteht. Spaß gehört zum Leben und deshalb ist dieser bei allen unseren Tarifen mit dabei – ohne Zuschlag. Mehr Infos unter www.dialog-leben.at/rlv

Auf Reisen Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge bietet die Generali wiederum für Expat­ riates, das sind von ihrem Unternehmen für einen Zeithorizont von meist einem bis fünf Jahren ins Ausland entsendete Mitarbeiter, einen umfassenden Krankenversicherungs­ schutz. Das Produkt MedCare: Expatriates bietet den Mitarbeitern und deren Familien Kostenersatz für stationäre und ambulante Heilbehandlungen, Bergung und Transport mit einer jährlichen Gesamtversicherungs­ summe von bis zu drei Millionen Euro. In diesem Sinne: Gute Reise!

Alle Risiken sind kombinierbar mit BUZ, UZV und EUZ.

DER Spezialversicherer April 2015 – GELD-MAGAZIN ° 77 für biometrische Risiken


versicherung ° Im Gespräch mit Georg Aichinger, Koban Soldora

„Risiken werden oft unterschätzt“ Führungskräfte haften für Fehlleistungen persönlich und unbegrenzt – das kann im schlimmsten Fall zum finan­

ziellen Ruin führen! Sogenannte D&O-Versicherungen bieten hingegen ausreichenden Schutz, wie Georg ­Aichinger, Geschäftsführer von Koban Soldora, weiß. Harald Kolerus Herr Aichinger, Managerversiche-

rungen sind einem breiten Publikum nur ­begrenzt bekannt, worum handelt es sich hier genau?

georg aichinger: In Fachkreisen spricht man von Directors & Officers-Versicherungen – kurz D&O genannt. Führungskräfte wie GmbHGeschäftsführer, Vorstände oder Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften oder Stiftungen können – wenn ihnen eine Pflichtverletzung oder ein Sorgfaltsverstoß nachgewiesen wird – für einen eingetretenen Schaden in unbegrenzter Höhe persönlich haftbar gemacht werden. Dieser Gefahr sind sich viele Führungskräfte nicht ausreichend bewusst. Eine D&O-Versicherung bietet hingegen Schutz, wenn eine Schaden­ ersatzklage erhoben wird. Stellt sich heraus, dass ein zivilrechtlicher Anspruch nicht besteht, übernimmt der Versicherer die angeführten Abwehrkosten. Das gleiche gilt, wenn die Klage vom Gericht als begründet erachtet wird. Der Versicherer erfüllt in diesem Fall zusätzlich auch den Anspruch, das heißt, er kommt für den Schaden auf und schützt somit die versicherten Personen vor der Gefährdung ihrer finanziellen Existenz. Einfacher ausgedrückt: Die Funktion der D&O-Versicherung besteht darin, die Kosten des Anwalts zu bezahlen, der sich für die Abwehr unbegründeter Ansprüche einsetzt. Sollte doch etwas „hängen bleiben“ und sich ein Fehlverhalten manifestieren, dann kümmert sich der Versicherer um den Schadensausgleich. Für wen sind D&O-Produkte besonders zu empfehlen? Und was kosten solche Versicherungen?

Wir haben den Personenkreis der Führungskräfte bereits genannt, wobei vor allem im Bereich der KMU noch Lücken bzw. Nachholbedarf bestehen. Die Bewusstseinsbildung ist

78 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

hier besonders wichtig, denn so haftet auch ein Geschäftsführer, der im Firmenbuch eingetragen ist, selbst wenn er nicht operativ tätig ist. Die Kostenfrage ist natürlich individuell zu beantworten und richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie Versicherungssumme und Risiko. Es gibt allerdings eine Faustregel: Pro einer Million Euro Versicherungssumme ist mit ungefähr 1000 Euro Prämie jährlich zu rechnen. Meistens, in rund 90 Prozent der Fälle, werden die Prämien nicht von der versicherten Person selbst, sondern von der beschäftigenden Firma bezahlt. Denn oft werden die Klagen von den Unternehmen an Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter gestellt, wenn durch vermutetes Fehlverhalten Schäden aufgetreten sind. Für die geschädigte Firma bietet die D&O-Versicherung den Vorteil, dass ihr ein Haftungsfonds zur Verfügung steht, aus dem ihre Ansprüche befriedigt werden können. Der Beklagte könnte die Schadenssumme nämlich selbst oft gar nicht aus eigenen Mitteln bewältigen – somit stellt D&O ein adäquates Bilanzschutzinstrument für Unternehmen dar.

ist, dass sich die Klage auf den Zeitpunkt bezieht, in dem der Versicherungsschutz aufrecht war. Diese Variante ist natürlich sehr sinnvoll, weil Klagen ja oft erst Jahre nach einem vermuteten oder tatsächlichen Schadensfall auftreten können. Auch ist die Frage von Ausschlusskriterien zu behandeln, in manchen Produkten reicht es nämlich schon zum Ausschluss, wenn im Rahmen der Klage alleine der Vorwurf einer strafrechtlichen Verfehlung im Raum steht.

Worauf sollte man vor Abschluss einer

Welche Aufgaben erfüllt nun Koban ­Soldora

D&O-Versicherung besonders achten?

im Zusammenhang mit solchen speziellen

Die Vielfalt ist mittlerweile sehr groß. Die Auswahl des richtigen Produkts ist entscheidend, denn die angebotenen Verträge sehen zwar ähnlich aus, in Wirklichkeit unterscheiden sie sich untereinander aber stark. Das betrifft zum Beispiel die Abdeckung der Schadenssumme, wobei natürlich ein sehr hoher Deckungsgrad erreicht werden sollte. Ein anderer wesentlicher Punkt betrifft die sogenannte Nachhaftung. So bieten manche Versicherungen gar keine Nachhaftung an, sprich: Erfolgt eine Klage nach der Kündigung des D&O-Vertrages, werden keine Leistungen mehr erbracht. Andere Versicherer bieten unbegrenzte Nachhaftung, entscheidend

­Versicherungslösungen?

Dr. Georg Aichinger, Koban Soldora

Koban Soldora ist auf die Versicherungsbedürfnisse von Rechtsanwälten und Geschäftsführern sowie Aufsichtsräten spezialisiert. Als Versicherungsmakler suchen wir für unsere Kunden die individuell passende Versicherung. Hier achtet unser Team, das hauptsächlich aus Juristen besteht, darauf, dass Fragen der Deckung, der Nachhaftung oder von möglichen Ausschlüssen von der Versicherungsleistung im Sinne unserer Kunden geklärt werden. Weiters können bestehende D&O-Verträge kostenfrei auf ­Deckungslücken von uns geprüft werden. www.kobansoldora.at

credit: beigestellt

GELD °


FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING SERVICE

PORTFOLIOS AM PRÜFSTAND PERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ANBIETER

PORTFOLIO

Allianz Elementar Lebensversicherung AG

Dachfonds: Allianz Invest Defensiv Allianz Invest Konservativ Allianz Invest Klassisch Allianz Invest Dynamisch Allianz Invest Progressiv Allianz Invest Portfolio Blue Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds Allianz Invest Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds Allianz Invest Osteuropafonds Allianz Invest Aktienfonds Allianz PIMCO Corporate Allianz PIMCO Mortgage Allianz Invest Austria Plus

1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Tel.: +43 1/878 07-0 Fax: +43 1/878 07-2830 www.allianz.at

FinanceLife Lebensversicherung AG 1029 Wien, Untere Donaustraße 21 Service-Telefon: 0810/200 541 Fax: +43 1/214 54 01/3780 E-Mail: service@financelife.com www.financelife.com

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2012

2013

2014

1.1.-31.3.

100 % Renten 75 % Renten / 25 % Aktien 50 % Renten / 50 % Aktien 25 % Renten / 75 % Aktien 100 % Aktien vermögensverwaltend

11,6 % 11,6 % 10,8 % 9,8 % 9,0 % –

2,0 % 5,6 % 10,1 % 12,3 % 16,1 % 5,2 %

8,2 % 10,3 % 9,9 % 13,8 % 15,1 % 9,8 %

3,9 % 6,7 % 6,9 % 12,8 % 15,0 % 11,2 %

5,2 % 5,2 % 4,5 % 3,8 % 0,0 % 4,6 %

100 % Renten 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien 100 % Aktien 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04)

9,9 % 13,5 % 15,9 % 15,4 % 16,9 % 12,6 % 2,7 % 20,9 %

0,1 % 4,0 % 0,4 % -9,0 % 19,8 % -4,7 % -3,2 % 8,9 %

6,3 % 11,8 % 5,4 % -17,8 % 4,0 % 19,3 % 6,1 % -9,7 %

1,8 % 2,6 % 5,0 % 15,6 % 13,9 % 14,8 % 0,8 % 14,9 %

5,2 % 5,6 % 6,7 % 2,5 % 3,8 % 4,3 % 4,8 % 6,6 %

4,8 % 7,7 % 9,0 % 9,8 %

1,7 % 6,4 % 8,7 % 10,9 %

4,8 % 5,8 % 6,3 % 6,8 %

(02.01.96) (02.01.96) (02.01.96) (02.01.96)

4,5 % 8,4 % 10,7 % 12,5 %

1,5 % 4,9 % 7,8 % 10,8 %

3,3 % 3,6 % 3,1 % 1,9 %

(01.04.99) (31.10.97) (31.10.97) (01.04.99)

6,6 % 7,6 % 10,9 % 14,3 %

1,5 % 4,5 % 8,7 % 13,1 %

4,6 % 3,8 % 2,3 % 0,6 %

(01.01.00) (01.01.00) (01.01.00) (01.01.00)

5,8 % 10,2 % 10,0 % 10,5 %

1,9 % 6,3 % 8,7 % 10,9 %

4,2 % 5,0 % 4,8 % 4,7 %

(01.09.95) (01.09.95) (01.09.95) (01.09.95)

FinanceLife-Lebensversicherung AG / Raiffeisen Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,6 % 0,3 % II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien 8,7 % 3,8 % III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien 7,6 % 2,8 % IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 9,6 % 8,5 % FinananceLife-Lebensversicherung AG / Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten 4,0 % -0,7 % II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien 7,2 % -1,4 % III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien 8,8 % 3,5 % IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien 10,0 % 7,0 % FinanceLifeLebensversicherung AG / Kepler Fonds Polizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten 11,4 % 1,5 % II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien 13,7 % 4,8 % III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien 13,5 % 9,5 % IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien 13,4 % 15,2 % FinanceLife-Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,2 % 0,0 % II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien 7,3 % 1,6 % III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien 7,2 % 3,4 % IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien 9,1 % 8,1 %

Ø SEIT START (P.A.)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG

1011 Wien, Landskrongasse 1–3 Tel.: +43 1/534 01-0 Fax: +43 1/534 01-4113 www.generali.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group 1010 Wien, Schottenring 30 Hotline: 050 350 351 www.ufos.at

Aktienanteil

Kurs 31.12.12 Kurs 31.12.13 Kurs 31.12.14 Kurs 31.03.15

Sicherheitsklasse Balanceklasse Dynamikklasse Aktivklasse

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

15,13 € 13,50 € 11,77 € 7,81 €

15,75 € 14,62 € 13,25 € 9,05 €

16,70 € 15,92 € 14,81 € 10,34 €

17,45 € 17,24 € 16,52 € 11,81 €

A 25 A 50 A 75 A 100

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

10,32 € 8,56 € 7,33 € 5,87 €

10,74 € 9,27 € 8,25 € 6,80 €

11,39 € 10,09 € 9,22 € 7,77 €

11,97 € 10,92 € 10,29 € 8,87 €

PORTFOLIO

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2012

2013

2014

1.1.-31.3.

9,1 % 8,3 % 10,6 % 6,3 % –

5,7 % 10,4 % 11,1 % 14,1 % 8,6 %

8,1 % 8,5 % 13,1 % 8,6 % 9,8 %

5,3 % 7,4 % 14,1 % 9,7 % 7,7 %

Ø SEIT START (P.A.)

UNITED FUNDS OF SUCCESS

WSTV ESPA Traditionell WSTV ESPA Dynamisch WSTV ESPA Progressiv RT Active Global Trend RT Panorama Fonds

2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 100 % Aktienfonds – –

4,6 % 4,3 % 5,5 % 2,0 % 9,0 %

(15.07.03) (15.07.03) (15.07.03) (17.01.00) (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

APRIL 2015 – GELD-MAGAZIN °

79


WISSEN

Cantillon-Effekt

Vom Kreislauf des Geldes

E

r war einer der ersten Öko­ nomen, der den Gedanken eines Geldkreislaufes ausarbeitete und dabei auf die Bedeutung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes gestoßen ist. Richard Cantillon (1680–1734) lebte zwar bereits vor 300 Jahren, seine Auffassung vom Wesen des Kreditgeschäfts, die auf der Erhöhung der Umlaufge­ schwindigkeit des Geldes beruht, war jedoch laut Joseph A. Schum­ peter, dem österreichischen Natio­ nalökonom und Politiker, Grund­ lage der offiziellen Theorie des Bankwesens bis zum 1. Weltkrieg. Geboren in Irland, arbeitete Richard Cantillon von 1714 bis 1720 als Bankier in Paris. 1734 wurde er in London vermutlich Opfer eines Raubmordes. Da­ nach wurde das Haus in Brand gesteckt, sämtliche darin befindlichen Manuskripte wurden verbrannt. So ist lediglich der „Es­ sai sur la nature du commerce en général“ („Abhandlung über die Natur des Handels im allgemeinen“) erhalten geblieben, in dem er den nach ihm benannten Cantillon-Ef­ fekt beschreibt. Er wurde zwischen 1730 und 1734 geschrieben, aber erst posthum im Jahre 1755 veröffentlicht. Das Werk fand jedoch schon vor Drucklegung als Manu­ skript große Beachtung. Der Cantillon-Effekt bezeichnet in der Ökonomie den Effekt, dass sich eine Erhö­ hung der Geldmenge nicht automatisch gleichmäßig auf alle Bereiche einer Volks­ wirtschaft verteilt, sondern in Stufen, wobei manche Bereiche (insbesondere der Bank­ sektor und staatsnahe Firmen) zuerst profi­ tieren, während der Rest der Volkswirt­

80 ° GELD-MAGAZIN – april 2015

schaft später folgt. Wenn die Vermehrung des Bargeldes von Gold- oder Silberminen ausgeht, die sich in einem Staat befinden, so werden der Eigentümer dieser Minen, die Unternehmer, die Schmelzer, die Raffinie­ rer und überhaupt alle jene, die dort ar­ beiten, jedenfalls ihre Ausgaben entspre­ chend ihren Gewinnen erhöhen. Sie werden in ihren Haushalten mehr Fleisch und mehr Wein oder Bier verbrauchen als früher, sie werden sich daran gewöhnen, bessere Klei­ dung und schönere Wäsche zu tragen, bes­ ser eingerichtete Häuser und andere erle­ senere Bequemlichkeiten des Lebens zu be­ sitzen. Sie werden daher einigen Handwer­ kern Beschäftigung geben, die vorher nicht so viel Arbeit hatten und die nun aus dem gleichen Grund auch ihre Ausgaben erhö­ hen werden. All diese Ausgabenerhöhungen vermindern den Anteil der anderen Bewoh­ ner des Staates, die zunächst nicht an den Reichtümern der fraglichen Minen teil­ haben können.

Die Preiserhöhungen im Gefolge der steigenden Nachfrage werden die Pächter veranlassen, in einem anderen Jahre mehr Boden zur Er­ zeugung dieser Dinge zu verwen­ den; dieselben Pächter werden aus dieser Erhöhung der Preise Ge­ winn ziehen und werden wie die anderen die Ausgaben für ihre Fa­ milien erhöhen. Alles natürlich bezogen auf die Gegebenheiten der damaligen Zeit. Unter dieser Entwicklung lei­ den zunächst die Grundeigentü­ mer während der Laufzeit ihrer Pachtverträge zu fixen Preisen, dann ihre Diener und alle Arbei­ ter oder Angestellte mit festen Gehältern, die davon ihre Familien erhalten. Sie alle müssen ihre Ausgaben entsprechend den neuen Marktgegebenheiten einschränken. Viele werden auch gezwungen sein, die Re­ gion zu verlassen, um anderwärts ihr Glück zu suchen. Die Eigentümer ihrerseits wer­ den viele von ihnen entlassen und es wird dazu kommen, dass die Übrigen eine Loh­ nerhöhung verlangen werden, um leben zu können, wie sie es gewohnt waren. Das ist ungefähr die Weise, in der eine beträcht­ liche Vermehrung des Geldes aus Minen den Konsum erhöht und unter Verminde­ rung der Einwohnerzahl größere Ausgaben jener, die zurückbleiben, zur Folge hat. Besondere Beachtung findet der Cantil­ lon-Effekt bei den Gründern und Anhän­ gern der Österreichischen Schule der Natio­ nalökonomie, wie Ludwig von Mises, Fried­ rich August von Hayek und Ron Paul, die Cantillon als einen ihrer frühen Vorläufer ansehen.

credit: wikipedia

Mit dem Cantillon-Effekt hat der gleichnamige französische Ökonom im 18. Jahrhundert erstmals die monetäre Umlaufgeschwindigkeit durchdacht und die möglichen Effekte in der damaligen Zeit beschrieben. Er fand auch bei der Österreichischen Schule der Nationalökonomie Beachtung. Wolfgang Freisleben


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Zusammenhänge verstehen. , 28. /Freitag

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Oktob Besetzung dieserdie ausge Entscheidu ist. sam am werde tstelle, rungen aus quaschriebene sowie § en. Die rechende Vorbi Hauptgesch Wien und die . in deren ngen, Funktion er 2013 7 Absat Energie n soll, bisher diesbe äftstätigkei Bereic erwün ige Tätigkldung und GmbH züglichen idealerweis besondersFunktion beson z 3 B-GB h scht sind. An persö eine mehrj , e in G wird t in der eit wirtsc berücksicht ders erwün nlichen elektronisch darauf haftlicheneinem komm soll die Wahr Beährige Fähigkeit igt werde Eigenschaft scht sind hinge unale nalen nehmung einschlägige und gefert Für n rechtl n. Umfe und bei wiesen, igt die Bund en sind lungsweisezur Mitar von unter ichen Zusam ld, umfas Beruf der Entuns wicht nehmensstrserfah, Veran beiterInnen SC Dr. esministerin haben. menhänge st haben ig: twortungsf motiv Einzin : Bewerbung ation, setzen . Branchenke ategiger reude Zukunftsor en sind wir vorau nntnisse forste und 45450 bis Verhandlun Bioma s. ientierung, 8 Fulir-Mülle sse Kraft spätestens gsgesc ergebniso ergeb Bundesmin werk GmbH13.11.2013 hick. nisori rienti Die Wiene r, BA, Thom entier isteriu erte as-Klestil-P, per Adresan die Gener te Denk m für Inner r Stadt GZ.: BMI-O Frauen - und se Wiene alvers latz 14, es sind daherwerke sind HandA1211 1030 Wien, r Stadt ammlung der /0039-I/201 besonders daran intere werke auf Grund teress mit Vertra Holding WIEN ENER 3 ssiert Ausschr nachdrückli iert,, den des Bund ulichk AG, z.Hd. GIE Bund Die Funkt Anteil eibung ch zur eitshinweis esgese esan Frau Bewerbung Fraue tzes vom Wirksamkeion „LeituDie Mariella zu richte n in Leitu Die Gener 25. Jänne Herkunft eingeladen. ngsfunktion n. schreibungsit vom 1. ng der alversamml r 1989, des beka Jänner Abteilung Von I. nen BGBl. en zu erhöh ung 2014 Der Mona gesetzes 1989, Tom nnte Nr. 85 Appl zuIV/4 (zentr en. alen Di Vogels BGBl. neueton tsbezu Diens besetz minde ........en un 454459 Nr. g beträg te) gibt stens im Bund und........ Rätse t bei Beam 85/1989 in ........ gelan Bewertung brutto � l auf. Die Salzbu esmin gt daher ........ der gelten isteriu ........zur sgruppe 3.003,60 und tinnen oder gesetz den Fassu ........ m für ihrer Existenrger Verkehrsverbu Aussc lichen 4 mona ........hreibu bei Vertra Beamte Inner ng. z viel ............. Arbeitsplat Vorschrifte ten in nd tlich aktuelle ng im gsbedienste der Verwe n Stellen erreicht, hat aberGmbH ist ein hunder 35Sinnees“desist mit n durch mindestens zes verbu besetzu ten ndung brutto tprozen Die anrec Ausndene ngsgesetzes auch in den sgruppe � 3.710, beträgt das Gesc tiger Tochter komme Entlohnung henbare schreib Entgelt A 1, Funkt 70. Der betrieb e dreie Bewerberin t der Eigentünden Jahren Von Chrishicht sbesta Vordiens in enstze Bezug des Landes ionsgr viele glück mer die erhöht der Entlohnung nen oder uppe toph Brau rndteil e. loser iten sowie oberste Herausforderungen Salzburg; sie a) die sich event sgruppe 6 Funktio österreichis Bewerber mit nach mann ........ spanischesonstige mit zu bewälti hat in den 18 uell auf n aus: v1 für diese b) die gen. Auf weisbarer Jahren r Expeditioden Beson che Staat Basis II. ........ 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Personennahdie ........ die nung, Maximvon Verkeh dienst mit Da Ernen pago sgruppe ich sollten vorhanden die Positio rsdiens und es oder ................ . Nr. 333/1 s-Inseln.der vorgesehen tverträg die Ausschreibung einer ander elektronisch ierung von exzellen Darüb n zum sein. einer hi nung........ auf eine zelner en, Leistun 979), Förderu ........Plans te einen durch er hinau en Verwe Kooperationsp , en Besol hinsic ................ gehaltenen äußerst attrakti ngen, htlich gsabrechs sind bestimmt ne) Umfa dungsgrupp artner/innen das Zusam der Ernentelle der folgende Personenstabe ver Angebo Entwicklung ........ ist, zum Verwe g schiede menwir ssende Projekt ..... neueste andere nungs Fähig wie te, e ndung ken nsten Ebenen 37 (Anla Leitung s, Verhan e nen Aufga Kenntnisse knapper r n einkeiten ge 1 zum erforderniss sgruppe fordern ermöglicht, werdenaber die Kleinhe dlungsführung des knapp Ressou /Gremien, und beson Der Über Um die bengebieten und Erfah A1 de Beamten-D e gleich rcen f) Einge vielen Stakeh u.v.a. deren Kennt auf/in verrufspraxis Position antrete Sie eine sehr it der Struktur wachungs rungen zuwerdie obgena hende einsch ienstrechtsg viele olders bestens einher. auf den tung sowie KennVon nisse erford tiert sein – mit ca. EUR n können. Diese interessante, tnisseSaskialießlich derexpe dig. Zudem nnten Kompe esetz mit der sehr der Organ des Wach Blatakes Rechtrte Walt g) Sehr sollten Sie tenzen in sehrzufriedenzustellen, Laufen und auch eine 5.000,– brutto/ wird – je nach er ausgeschrie erlich: wie der isation ........svorschrifte körpers wird zusätzliche Monat an gute organ Beguter Qualitä aus einer sind SVV komme benen möglichkeit der DV über .. ........ Peiss ........ n und l im Gesp Fixum doPrämie digkeit; Organis sches isatorische Bundespoli des Bund t notwen Leitungsfu Richtlinien räch. n. Als beinhalten ation esministeriu bei entspre max. 5 Jahre und/oder ................ h) Beher nktion können Fähigkeiten zei; Senden mit rechtsb Grundqualifika ähnlicher Größechender ; ms für................ . Sie Ihre verbundeezogenes tion rschung Leistun Wiederbestellu Inneres ........ , Verha frist bis Bewerb gserbringung. Die unter ngsStudium ist ein technimoderner ndlungsgesc und der.. 38 zum 12.11.2 ung unter mit profund Punkt Hauptstraße Metho Wahrun Sicherheits Fähigkeiten hick, Eigen e) den en g der 18/2, 5020013 an HILL office@ verwalwerden bis h) angeführte des Verwa Interna Bewerbungsinitiative hill-sal ltungs tional, bei der zburg.a Salzburg, Tel: n, von und Entsc managemen Eignungsbe t 0662/871656, Itzlinger den heidungsfre Der ausge ts und urteilungBewerberin E-Mail: der Mitar uschriebenen mit gleich nen oder beiterführu Leitung Funktion er Gewic Bewerbern der Abtei ng. erwar htung komm „Verw lung IV/4, III. www.hillberücksicht teten Kenn en im altung Wesen welche nicht die des beweg tnisse internation igt. tlichen folgen und Zuständigk lichen folgen de Aufga Inventarisie al.com Vermö benbereiche de Tätigk gens der rungs-, eit der Abtei Bundesmin park der eiten und Ausrüstung Zentr umfas lung Aufgabenbe Rahmen Zentralleitu GZ.: BMI-Oisterium für s- und IV/1 berüh alleitung; Amtsa st: Inneres reiche Inneres; der von der ng; Beschaffun Materialver rt wird); A1211 usstattung zu: Kantinenw Numero 332 Freitag, 7. auf Februar 2014 15./0038 Jahrgang Angelegenh Abtei gsvorgänge waltungsev -I/201 und Amtsa esen; 3 Grund Ausschr eiten derlung IV/5 erstel und Absch idenz; usrüstung des Bund Hausv Abfallbewi Lagerhaltun lten Die Funkt eibung esgese Richtlinienluss von Verträ erwaltungs rtschaftung (sofern Bewerbung tzes vom g; Druck Wirksamkeion „Leitu angelegenh ; zentra en um Inneres, ereicluster;; Wirtschafts gen in diesen 25. Jänne le die ausge eiten; schreibungsit vom 1. ng der Abtei r 1989, Angelegenh Angelegenhstelle des Fuhrgerech zu Handen lung Jänne schriebene I. BGBl. t, wenn des Leiter eiten im Der Mona gesetzes 1989, r 2014 neu I/7 (EU-Angeleg eiten der Bundesmin Nr. 85 Funktion IV. sie bis Gemäß isteriu zu Amtsk BGBl. tsbezu 18. Novems der Sektio minde § 6 Absat sind samt assa (Zahl ms für Nr. 85/19besetzen und enheiten) im g beträg werbu stens brutto n ber I, z Herre t bei Beam Bundesmin 2013 bei gelangt 89 in der ngsgesuch 1 des Aussc Leben stelle).“ Bewertung eignet daher der oben ngasse 7, 1014 slauf an gelten hreibu die Gründ sgruppe � 3.003,60 und tinnen oder ersche gesetz den Fassu zur Aussc isterium für „das angeführte Wien“ inen lassen lichen 4 mona e anzuf ngsgesetzes bei Vertra Beamten Inneres“ Gemä hreibu ng. zu richteBundesministeriu Arbeitsplat Vorschrifte tlich n Stelle ühren, 1989 haben ng im . gsbedienste in der ist mit lifizie ß § 5 Absat die sie n und Sinne Verwe n durch mindestens zes verbu m für z 2a die Bewe eingelangt sind. rten gelten für die ten des Ausndung brutto anrec ndene als fristdie Betra Tätigkeiten des Ausschreibu rberin Bekleidung sgruppe � 3.710, beträgt das Entlohnung henbare nen Entgelt uung mit oder Prakt A1, Funkt 70. Der ngsgesetzes der ausge oder Bewe Bewerberin sbesta Vordienstze in Gemäß Bezug ionsgr ika in schriebenen rber in ndteile. 1989 iten sowie § 5 Absat dem ausgeschrie erhöh der Entlohnung uppe nen oder einem ihrem a) die Tätigk wird darau sgruppe 6 dass Bewerbung z 2b des sonstige t sich event benen Funktion Beösterreichis Bewerber f hinge uell auf Arbeitsplat eitsbereich Aussc v1 scheid mit den für als gewiesen, b) die ung über en von Fraue hreibungsge II. außer BesonderheBasis derer sich näher z (Funk volle Hand che Staatsbürg diese Funktion dass Erfah mit dieder setzes tion) wirkshalb der Diens Besetzung n um die haben iten des Wien, am erscha c) die 1989 sowie folgen ft, persönlichelungsfähigkeit, tstelle, rungen aus quaam werde 2. Oktob dieser ausgeschrie Struktur des Werkes de Erfor § 7 Absat in deren Funktion er 2013 bene dung verbu n soll, und fachli dernis Bereic erwün besondersFunktion beson z 3 B-GB se zu erfüll nden befasst, merkt übrigens che Eignu h scht sind. d) abges G wird berücksicht ders erwün en: chlossenes sind, ng für elektronisch darauf rasch, warum die Pest nicht die Erfüll igt hinge scht Darüb Hochs werde sind gefertigt Für die ung der chulstudium er hinau n. und bei wiesen. Bund eigenständig erläutert wird: Aufgaben, s sind der Ente) umfas , vorzu folgende SC Dr. esministerin die mit gsweise sende Nach damaligen Usancen Einzin : der vorge nen Aufga Kenntnisse Fähigkeiten Studium ger sehenen und beson der Recht bengebieten und Erfah nahm man keine Artikel zu f) profu 454506 Verwe deren Kennt swisse rungen nde neinsch nschaften. auf ließlich :LVVHQV SicherheitsKenntnisse nisse erford Gebieten wie Medizin auf. der Rechtden mit der der Organ verwa FKDIWOLFK g) sehr ausgeschrie erlich: svorsc IđU GDV haGewisse Institutionen isation gute Kenn ltung; hrifte H U benen und Arbei =HQ n und h) sicher tnisse ZSI istalten Hübner- WUXP IđU /HLWHU LQ Richtlinien Leitungsfu ben imDas guten tsweis zumin es e des nktion dest einer tung und ein unabhängige 6R]LDOH im internAuftreten und Bundesmin ; verbundeBildungsprojekt aber Platz.s, weltw lebenden ationa ,QQRYDWL besonderes system Koordination i) Eigen isteriu len Bereic eit Fremd en erfolgr von ms für unters unter „P“Netzw Gesch initiative, RQ Suchen weiter sprac eiches h, die wir Inneres erken Geschäftsfüh tützt. Der gen; Entscheidu insbesonder ick in der Verha he, vorzugswei wissenschaft die Gestal Non-Proğt-Unterne und der e auf EU-E in dem Exemplar aus 1715, rungsv tung se Engli ngsfre j) Beher ndlungsfüh Wir erwart erantw udigkeit bene; rschung ortung, lichen Leitung von Innovatione hmen, das durch en ein rung, einsch sch; das der tigkeitZeitreisenschreiber sowie Die unter moderner sowie die teilt n, Forschung, sfeldern, sozialwissens besonderes ließlich Letztentschegemeinsam Innovationsprozes Metho FähigkeitenPunkt e) davon 10ergat- chaftliches vor Wir Jahren glücklich Bildung, Verhandlun den Koord bieten eine Jahre idung in mit dem kaufm sen BeraDoktorat/Ph inierungswerden bis j) angeführte des Verwa gen tertein und internen ännischenund Innovations wie seinen oder mehr in leitend Leitun ltungs bei der einemseither D, minde und Organ n, von und managemen internationa gsfunktion Eignungsbe Geschäftsfüh den isationsver Augapfel hütet, fällt der mit breit gefäch er Funktion. stens 15 Jahre Berufsstrategischen Fragen Der ausge ts und Arbeitgeber l hervor urteilungBewerberin rer der Mitar möragend schriebenen . erfahrung und Dienst mit gleich nen oder vernetzten erten Aufga Blick bald auf „Post“. beiterführu Leitung Arbeit in einsch ort: Sie Funkt er Gewic Bewerbern bengebieten sbeginn: der Abtei Institut. ng. lägigen ion komm erwar htung wird als „diejenige AnordKoord , ein engag lung I/7 Zentrum TäBezah berücksicht teten Kenn en im Wesen III. inieru (EU-A lung nach für Sozial iertes und rung aller ng und tnisse ngeleg igt. zu gee Innov ZSI„da ehestm zusam kompetentes und nung“ definiert, enheiten), tlichen folgen Gehalt ation, 1150 reich der den Wirku menfa öglich ab sschem Team wissen (...) Stunden theils Wien ngsbereich ssende Behan welche folgen de Tätigkeiten a: € 4.300, Mitte 2014 Europ Bitte richten legenh äische und Aufga eiten des de Aufga dlung Sie fahrende (...) sönlich theils reitende, trag nachÜberzahlung Dokumenta der intern n Union, ausge Bundesmin sowie Bewerbung benbereiche e Refere Ihre strategische benbereiche österreichisc gemäß Einstu isteriu nomm nzen, Dienst scher oder inkl. Leben möglichkei tion des ationalen Strate umfas ms für Boten anenglis andere Ortezeugn verzu: en die Planu hem Anges fung durch Recht st: slauf und derungspro ten aus EU-P sbestandes gie; Angel in den WirkuInneres berüh ng und cher Sprach isse, AuĠist 'HWDLOOLHUWH werden, Vordie tellten Unterl schicket auch wieGrund nstzei gesetz ngsbe renden agen e bis 10. ,QIRUPD rogrammen der Europ egenheiten jekte; Europ ten, Dienst satzpo WLRQHQ XQWHUStädten Büro Angelegenh Dezemberung der von ihnen (Publikations äische der EU-Greich der Abtei sition derum aus andern und Berat äischen vern Union des Bund ZZZ ]V liste, 2013 per eiten im ieL DW (Außenstell esministeriu ung der Union; Wahr rundsatzpo lung I/4 fallen E-Mail akquirierten bzw. Ansprechpa Be(...) mit Briefen, Paqueten litik und Fachabteilu nehm an institu rtnerInnen ms für den Angee Brüss koordi Bewerbung ung t@zsi. 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Wir greifen darin sertes reales Staatsn wir eingel und gelten m für und Papp sind. als frist- und ignoriert dervon „Hübner“ (die Residentz Zeitungs- und Conversati- ner zu. Und zwar der 7. Auf- Band mit lederüberzogenenangt„Kayserliche karto Krän

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Tay die Religionen nvois, en die gra sie nie gedacht, en Lastder Leh, obwohl das OxonitschStelle für ein der öste . Wurfü berichtBuchschließen vom[1668–1731]; er den steh den Werk Ratte hat sich ation aft,Staaten, r � Üb wonachMeere,verSeen, wä- berühmtes stag HinworNieren Sinold, ge- die Luft erfül zuner prüfen. zum P. en „1233. Philipp Balthasar recht Werk. Er Inte be- zu groß“ eund In- und der Buchstaben tische rogramm „Im tag auf Ö1 Kritik isch rn der Opeweise g mit aber mittl bezahlt Christian und Kreis gument men (...) erläutert gebentergrund: tiker ginnt- in Spalte Bundes nn arettis Kri er: Ein auf, tedie26„Leopold- nannt v.als am Don Schütz chen [1657–Presslufthämm lt Vor 300 Jahren, seln,nah Flüße twirtsch Maß erweile Umgan l age mit europä1218 (erstes artnHäuser“ Absvieles Als kab gstes Solop ra“ am So Sei durch „den 1742] war erster zum neue stadtrat Aufgabe des den Wiener Interne der Säge nymeerlosch die er Online“ dreie Tageszeitun gen werden. 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Bewohner einer Ortschaft, in der die Pest wütet, flehen zum Himmel um Hilfe.

auch – siehe oben – in der Donaumetropole wirkte, trugen seine Drucke z.T. Wien als Ortsangabe. In jeder Version aber diente das Werk wissbegierigen Zeitungslesern, die mehr zu einer im Blatt erwähnten Stadt, Gegend etc. erfahren wollten.

zettenfreunden mehr bieten? Etwa die Opferzahl?

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Mit seitlicher Schmuckleiste: Inserat für Hübners Lexikon („Wienerisches Diarium“, 26. Feb. 1774).

Nächste Zeitreisen-Nummer am Freitag, dem 7. März; Hauptthema: Der Beginn der Luftfahrt-Ära in Wien.

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1. FRAGE: Während der 1713/14 in Wien wütenden Pestepidemie wurde die Errichtung welches Baues gelobt – a) Pestsäule, b) Pestkreuz in Währing, c) Karlskirche? Für Tüftler: Wer gab das Gelöbnis? Wer schuf den Bau? Welche Stilmerkmale hat der Bau? 2. FRAGE: Nach welchem großen Nachdrucker heißt eine Gasse beim Wiener Graben? Für Tüftler: Kann man den geschäftstüchtigen Unternehmer des 18. Jhs. Raubdrucker nennen? Wo wurde er 1717 geboren? Welche bedeutende Frau half ihm beim Aufstieg? 3. (ORCHIDEEN-)FRAGE (knifflig!): Welcher besondere Umstand hob nicht zuletzt im 18. Jh. jeweils die Bedeutung der niederösterreichischen Orte Purkersdorf, Sieghartskirchen, Perschling und St. Pölten bzw. Langenzersdorf, Stockerau, Weikersdorf, Maissau und Horn? In welchen Orten erinnern welche Gebäude (Fotos würden Freude bereiten!) an die seinerzeitige Funktion dieser Siedlungen? Welchen Bedeutungswandel machten die Orte bis heute durch? Welcher Faktor war dabei am wichtigsten? ZUSATZORCHIDEE: War einer der angeführten Orte im 18. Jh. Sitz eines Kreisamts? Welche Funktion hatten Kreisämter bzw. Kreishauptmann? Wann schuf man die Ämter? ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro. 332 sollen bis M o n t a g , d e m 3 1 . M ä r z , einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post: „Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at �

14

Versuch bei „W“, beim Artikel „Wien“ (Sp. 1952/53)!

Wien vor 1800.

Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahm Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.

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Geknackte Kopfnuss: Die Holzdeckel der Bücher verziehen sich oft. Schließen aus Leder oder Metall verhindern, dass sich die Textblätter aufwölben.

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NEUERSCHEINUNGEN & PFLICHTLEKTÜRE

POLITIKER, PATRIOTEN, PROFITEURE Wer führt uns Europäer an den Abgrund? Wolfgang Hetzer. Westend Verlag. 284 Seiten.

Wolfgang Hetzers Buch liefert Munition für EU-freundliche Wutbürger, bei denen sich ein diffuses Unwohlsein ausbreitet. EU-kritische und nationalistische Parteien sind im Vormarsch. Die „Titanic Europa“ steuert mit profilierungssüchtigen Politikern und skrupellosen Finanzhaien womöglich einen Eisberg an. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Schließlich war er viele Jahre als hochrangiger EU-Beamter gegen Geldwäsche, Betrug und Korruption im Einsatz und sieht nunmehr als realistische Gefahr die EU an den Abgrund des Scheiterns wanken. Wolfgang Hetzer stellt Fragen und gibt Antworten, die den vorgeblichen „Eliten“ in Brüssel, die er zweiflerisch unter Anführungszeichen setzt, nicht unbedingt zupass kommen. „Grenzwertig dümmliche Floskeln“ sind ihm sichtlich zuwider – wie z. B. Angela Merkels „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“. Ebenso die Tatsache, dass die Rettungsmaßnahmen eine gigantische Ausweitung der Gemeinschaftshaftung nach sich gezogen haben, ohne dass hinreichend wirksame Kontrollrechte geschaffen wurden. Seine Analysen erfolgen pointiert und treffsicher. Ergebnis: Die EU ist ein Elitenprojekt geblieben, das an den Herzen seiner 500 Millionen Bürger vorbeizielt, sodass der Sinn für das Gemeinsame verloren gegangen ist. Europa erscheint den Bürgern weniger als Versprechen, sondern als Bedrohung. „Brüssel“ wird als undurchschaubares, bürokratisches, zentralistisches, wucherndes, teures und undemokratisches Gebilde wahrgenommen. Beweise stehen im Buch.

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° GELD-MAGAZIN – APRIL 2015

Das Buch ist von mehreren Autoren geschrieben und bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem, was unsere Wirtschaft bewegt. Journalisten der Zeitschrift „Falter“ und Experten erklären komplizierte Zusammenhänge, gehen den Ursachen der seit 2008 andauernden Krise auf den Grund. Der Leser erfährt viel, um die Debatten über die Krise zu verstehen und vor allem, was eigentlich seit dem Crash der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 tatsächlich geschehen ist. Schließlich interessiert Wirtschaft nicht nur Banker, Ökonomen und Anleger. Denn je länger die Krise andauert, desto mehr begreifen die Bürger, wie stark die Frage möglichen künftigen Wohlstands von Wirtschaft und Wirtschaftspolitik abhängt. Die Autoren sind bemüht, größere Zusammenhänge darzustellen und damit die Wissenslücken zu schließen, die sich aus der alltäglichen Berichterstattung der Medien ergibt. So zum Beispiel, warum die Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) offensichtlich bisher wirkungslos geblieben sind. Oder die Hintergründe der Debatten über die von der Troika (EZB, Internationaler Währungsfonds und EU-Kommission) oktroyierten Sparpakete, mit denen die Volkswirtschaften, insbesondere Griechenlands, aber auch anderer südeuropäischer Länder saniert werden sollen. Das Buch umfasst überdies Porträts einflussreicher historischer Wirtschaftsdenker, deren Weltbilder bis heute fortwirken. Auch ein Streitgespräch dreier Ökonomen unterschiedlicher Ausrichtung – eines Liberalen, eines Keynesianers und einer Umweltökonomin – eröffnet neue Einblicke. DIE KRISE VERSTEHEN Ökonomie: die Debatten, die Theorien, die Denker, die Lehren Joseph Gepp (Hg.). Falter Verlag. 216 Seiten.

NACHHALTIGES INVESTIEREN Wolfgang Pinner. Linde Verlag. 248 Seiten.

Beim Thema nachhaltiges Investment geht es um die Berücksichtigung von Ökonomie, Ökologie und soziale Kriterien. Beim Best in classAnsatz wird in Unternehmen investiert, die den sogenannten ESG-Kriterien (Environment = Umwelt, Social und Governance = Transparenz) entsprechen. Als Investor kann man sich bei entsprechend zertifizierten Produkten erwarten, dass sie diese nachhaltige Ausrichtung aufweisen. Sinn dabei ist, mit der Geldanlage Natur und Gesellschaft positiv zu beeinflussen, den schonende Umgang mit Ressourcen für die Zukunft und die Gerechtigkeit der Mittelverteilung zu fördern. „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“, bringt es der Autor Wolfgang Pinner auf den Punkt. Neben diesem Best in class-Ansatz wenden zahlreiche Fondsmanager zusätzlich konkrete Ausschlusskriterien an (wie z.B. Waffenindustrie, Atomkraft, Tabak, Alkohol, Arbeitsrechte, Kinderarbeit usw.). Damit wird eine eindeutige Positionierung für das Investmentprodukt im Bereich nachhaltiger Geldanlage festgelegt. Kriterien, mit denen sich der Investor nicht abfinden will, werden von Beginn an nicht in den Investmentprozess miteinbezogen und die jeweiligen Unternehmen nicht berücksichtigt. Pinner beschreibt in seinem Buch die unterschiedlichen nachhaltigen Strategien, die besten Quellen, über die man derartige Investmentprodukte auswählen kann und worauf der Investor achten soll, um nicht auf sogenanntes Green-washing hereinzufallen.

CREDITS: beigestellt

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