GELD-Magazin, Mai 2015

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ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD 2015: ALLE SIEGER-FONDS IM ÜBERBLICK

4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 05 | 2015 ° 3,60 Euro

Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte

So fragil ist das Finanzsystem!

Es ist auf hohen Schulden aufgebaut. Ein verschuldetes Land entgeht selten der Krise. Die EZB sucht mit Null-Zinsen den Notausgang. ° HANNES ANDROSCH

° MARKTNEUTRAL

° BILDERBERGER

Der ehemalige Finanzminister und Großindustrielle im Exklusiv-Interview: Warum Österreich ins Hintertreffen gerät und was die Politik anders machen müsste.

Die Risiken an den Börsen steigen. Es gibt aber hervorragende Alternativen: Wie Sie am besten in Währungs-, Multi Assetoder Wandelanleihen-Fonds investieren.

David Rockefeller (100) plant seit 1954 in einem verschworenen Zirkel die Weltherrschaft der Bankiers. Auch eingeweihte Österreicher helfen ihm dabei.


Was erwarten Sie von einem europäischen Aktienfonds?

Erfahrung

Stetigkeit

Stabilität

24

1.

83

Jahre

Quartil

Jahre

durschnittliche Erfahrung der Portfoliomanager des Fonds

Ăźber 1, 3, 5 und |,CJTG

Asset-ManagementErfahrung der Capital Group

Capital Group European Growth & Income Fund (LUX)š 1 Jahr bis 31. Mär., % Fonds Index

2011

2012

2013

2014

2015

6,7 7,4

1,9 -1,5

19,9 14,7

20,3 16,0

27,4 22,0

Ergebnisse des Capital Group European Growth and Income (LUX) nach Abzug von GebĂźhren, Z-Anteile in Euro, Stand 31. März 2015. Quelle: Morningstar Direct. Vergangenheitsergebnisse sind kein Hinweis auf zukĂźnftige Ergebnisse. Wert und Ertrag von Anlagen kĂśnnen schwanken, so dass Anleger ihr investiertes Kapital mĂśglicherweise nicht \WTĂ˜EMGTJCNVGP #WĆƒGIWPI FGT #PVGKNUMNCUUG FGU (QPFU CO #RTKN &CXQT GT\KGNVG 'TIGDPKUUG DG\KGJGP UKEJ CWH die älteren Anteilsklassen und sind bei Bedarf bereinigt, um die VerwaltungsgebĂźhr der empfangenden Anteilsklasse aufzuzeigen. Index ist der MSCI Europe Index, mit Wiederanlage der Nettodividenden und dient lediglich als Hinweis.

Mehr unter thecapitalgroup.com/emea

ISIN: LU0817813032

NUR FĂœR PROFESSIONELLE INVESTOREN 1.Bis September 2014 Capital International European Growth and Income. Quelle/Copyright: Citywire. L. Alfonso Barroso hat ein AA-Rating, jeweils fĂźr die risikoadjustierte Dreijahresperformance vom 31. März 2012 bis zum 31. März 2015. Capital Group European Growth and Income Fund (LUX) wurde von Citiywire mit “Silverâ€? in der Kategerie European Equities Ăźber den Zeitraum vom 31.12.2007 - 31.12.2014 ausgezeichnet. /QTPKPIUVCT -CVGIQTKG 'WTQRG .CTIG %CR $NGPF 'SWKV[ 3WGNNG %QR[TKIJV /QTPKPIUVCT 9GKVGTG +PHQTOCVKQPGP Ă˜DGT FKG /GVJQFKM FGU /QTPKPIUVCT 4CVKPIU Ć‚PFGP 5KG WPVGT YYY OQTPKPIUVCT EQO Dieses von der Capital International Management Company SĂ rl (CIMC), 37A Avenue J.F. Kennedy, L-1855 Luxembourg, herausgegebene Dokument dient nur der Information. CIMC wird von der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF, der Luxemburger Finanzmarktaufsicht) reguliert. CIMC managt diesen Fonds als Teilfonds des Capital International Fund. Er ist als Investmentgesellschaft mit variablem Kapital (SICAV) nach Luxemburger Recht aufgelegt und von der CSSF als UCITS zugelassen. Alle Angaben beziehen sich nur auf den genannten Zeitpunkt

HCNNU PKEJV CPFGTU CPIGIGDGP WPF MĂ’PPGP UKEJ Ă€PFGTP &GT (QPFU GKIPGV UKEJ IIH PWT CNU .CPIHTKUVCPNCIG 'KPG XQNNUVĂ€PFKIG .KUVG FGT <CJNUVGNNGP Ć‚PFGP 5KG CWH FGT IGPCPPVGP 9GDUGKVG Risikofaktoren, die vor einer Anlage zu beachten sind r 9GPP +JTG #PNCIGYĂ€JTWPI IGIGPĂ˜DGT FGT 9Ă€JTWPI CWHYGTVGV KP FGT FKG #PNCIGP FGU (QPFU FGPQOKPKGTV UKPF XGTNKGTV +JTG #PNCIG CP 9GTV r &GT 8GTMCWHURTQURGMV WPF FKG 9GUGPVNKEJGP #PNGIGTKPHQTOCVKQPGP -++& PGPPGP \WUĂ€V\NKEJG 4KUKMGP ,G PCEJ (QPFU MĂ’PPGP FC\W CWEJ FKG 4KUKMGP XQP #PNCIGP KP 'OGTIKPI /CTMGVU WPF QFGT High-Yield-Anleihen zählen. Weitere wichtige Informationen: Angeboten wird der Fonds ausschlieĂ&#x;lich im Verkaufsprospekt, ggf. zusammen mit den Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID). Diese Dokumente enthalten zusammen mit dem aktuellen Rechenschaftsbericht, dem Halbjahresbericht und anderen nach dem Recht ihres Landes ggf. erforderlichen Dokumenten umfassendere Informationen Ăźber den Fonds (auch Ăźber Risiken, GebĂźhren und Kosten) und sollten vor einer Anlage sorgfältig gelesen werden. Die Dokumente und andere fondsrelevante Informationen werden aber nicht an Personen in Ländern ausgegeben, in denen dies rechtswidrig wäre oder gegen aufsichtsrechtliche Vorschriften verstieĂ&#x;e. Sie erhalten die Dokumente auĂ&#x;erdem online unter thecapitalgroup.com/emea, wo Sie auch die aktuellen (QPFURTGKUG Ć‚PFGP &KG UVGWGTNKEJG $GJCPFNWPI JĂ€PIV XQP +JTGT RGTUĂ’PNKEJGP 5KVWCVKQP CD WPF MCPP UKEJ KP <WMWPHV Ă€PFGTP #PNGIGT UQNNVGP FCJGT GKIGPGP UVGWGTNKEJGP 4CV GKPJQNGP &KGUG +PHQTOCVKQPGP sind kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder zum Verkauf von Wertpapieren oder zur Inanspruchnahme von Investmentleistungen. Š 2015 Capital Group. Alle Rechte vorbehalten.


° editorial  05/2015 Risiko reduzieren! D

ie zwei wichtigsten Themen, die uns in Europa beschäftigen, sind die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der EZB und die finanziellen Probleme Griechenlands. Beides lässt sich aber zu einem Problem der Gemeinschaftswährung Euro verdichten. Und der Euro leidet wiederum unter der Schuldenlast der Mitgliedsländer. Dass manche Politiker meinen, es gebe keinen Plan B für einen zumindest temporären Austritts Griechenlands aus der Eurozone, ist einfach gesagt grob fahrlässig. Denn die Starrheit des Eurosystems ist gerade dessen Problem. Derzeit scheint es so, als steuern wir auf eine Transferunion hin, was aber eine klare Zweiklassengesellschaft in Europa erzeugen würde: die Gläubigerländer, die ihre Steuerzahler zur Kassa bitten müssten, und die Schuldnerländer, auf die mit dem Finger gezeigt würde. Die Alternative dazu wäre wahrscheinlich eine Zerfall des Euro. Zu dem Thema Schuldenproblematik lesen Sie mehr in unserer Cover-Story ab Seite 14.

Mario Franzin Chefredakteur GELD-Magazin

Die Finanzmärkte schlafen nicht. Spekulanten stehen in den Startlöchern und warten nur auf ein Schwächezeichen der EZB bzw. eine Überreizung ihrer Möglichkeiten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ließ in einer Rede an der belgischen Universität in seine Ängste blicken: „Wenn Griechenland den Euro verlasse, würde die ,angelsächsische Welt‘ alles versuchen, um die Währungsunion zu zerstören.“ Aber Angst ist immer schon ein schlechter Ratgeber gewesen. Aus Anlegersicht ist die Welt noch heil. In den vergangenen Jahren wurde viel Geld mit Anleihen, Aktien oder auch Immobilien gemacht. Doch diese Trends – vor allem bei Anleihen – sind eindeutig überzogen. Daher ist es ein Gebot der Stunde, sich nach probaten Alternativen umzusehen. Lesen Sie dazu unsere Artikel über Währungsfonds (Seite 28), Multi Asset Fonds (Seite 30) und Wandelanleihen-Fonds (Seite 34). Und nicht zu vergessen: Hedgefonds! Wir haben uns im Rahmen des Alternative Investments Awards (ab Seite 73) alle Produkte gründlich angesehen – zum Teil finden Sie hier risikoarme bis sogar marktneutrale Anlagemöglichkeiten.

° Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH °  Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12, T.: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, office@geld-magazin.at °  Herausgeber Dr. Wolfgang Freisleben °  GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezzana Jovic  °  Chefredakteur Mario Franzin °  Redaktion Mario Franzin (mf), Dr. Wolfgang Freisleben (wf), Mag. Harald Kolerus (hk), Wolfgang Regner (wr) °  GrafiK Noura El-Kordy °  Bildmaterial Dreamstime.com, Shutterstock °  CoverFOTO Shutterstock °  Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct  °  Verlagsleitung Snezana Jovic °  Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller ° Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 °  Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-33 • abo@geld-magazin.at * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance­werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.


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Globales Kartenhaus. Das internationale Finanzsystem ächzt unter einer immensen Schuldenlast. Wann kommt der Zusammenbruch?

geldanlage 26 ° PANORAMA. Afrika: Kenia freut sich über Brennpunkt

­ eldflut aus Norwegen + Portrait LPX Group: Private G Equity und Infrastruktur im Fokus.

06 ° PANORAMA. Pakistan: Der Tiger zeigt Zähne

27 ° interview Eric samuiloff. Der trivium-

08 ° Interview Hannes androsch. Der Groß-

28 ° währungsfonds. Das oft unterschätzte

+ OECD: Finanzbildung soll forciert werden + Studie: US-Unternehmen bremsen europäische Konzerne aus.

industrielle und Ex-Finanzminister wirft einen kriti­ schen Blick auf Österreichs und Europas Wirtschaft.

12 ° Kommentar des herausgebers. Falsche

­ eschäftsführer verrät, warum Immobilien-Investments G gerade jetzt attraktiv sind.

­Instrument zur Portfolio-Diversifikation.

29 ° Interview Jannis Raftopoulos. Der

Prognosen des IWF stürzen ganze Volkswirtschaften – insbesondere Griechenland – ins Desaster.

Direktor von JRC Capital Management beschreibt die schier unendlichen Anlagemöglichkeiten an den weltweiten Devisenmärkten.

14 ° fehler im finanzsystem. Ein Kartenhaus:

30 ° multi asset fonds. Benchmarkdenken ist

Finanzinvestoren verdienen an den hohen Staatsschulden. Politiker spielen ihnen in die Hand. Wird der Bo­ gen überspannt, bricht das Finanzsystem zusammen.

18 ° bilderberger in tirol. Im Juni werden sich in Telfs mächtige Wirtschaftsbosse und Politiker die Hand geben: Das umstrittene Bilderberger-Treffen.

22 ° Finance Watch. UBS: China im Visier +

Goldman Sachs: Partnern droht Aderlass + Deutsche Bank: Österreichische Kreditnehmer ziehen vor Gericht.

BANKING 24 ° PANORAMA. China: Banken sorgen für überhitzten Aktienmarkt + Kommentar der Hypo NOE: Verstehen Banken ihre Kunden wirklich?

25 ° einlagensicherung. Wie sich der Staat aus der Garantie für Spareinlagen stiehlt.

4 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

„out“ – flexibel und aktiv kommt man hingegen zum erhofften Anlageerfolg.

34 ° wandelanleihen-fonds. Sie verbinden die Sicherheit von Bonds mit den Chancen von Aktien.

38 ° solarindustrie. Für die vielgeprüfte Branche

scheint endlich wieder die Sonne. Großinvestoren haben bereits Lunte gerochen.

42 ° interview Bruno Bertocci. Der Nachhaltigkeitsspezialist von UBS Global Asset Management erklärt die Vorteile von ethischen Investments.

44 ° institutional investors congress. Eine hochkarätige Expertenrunde stellt ihre Anlagefavoriten und die interessantesten Assetklassen vor.

47 ° interview Roland Rupprechter. Der ­ eiter Asset Management der HYPO Landesbank L Vorarlberg über die Vorzüge flexibler Aktienfonds.


° INHALT 05/2015 versIcHerung & vOrsOrge 66 ° pAnOrAMA. Studie: Australien hat bestes Pensionssystem der

Welt + VAIÖ/VÖIG: Gemeinsamer Vorstoß für Vorsorgedepot.

AktIen 48 ° pAnOrAMA. Vienna Insurance Group: Tschechien als fruchtbarer Boden + S Immo: Neue Zahlen geben Aktionären Grund zur Freude. 49 ° pOrträt BB BIOtecH. Die börsennotierte

Beteiligungsgesellschaft deckt den Biotech-Boom breit gestreut ab.

50 ° weltBÖrsen. USA: Zinswende? Bitte, warten

68 ° flv-lIstIng. Der monatliche Überblick zu fondsgebundenen Lebensversicherungen. servIce 69 ° wIssen. Was verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Begriff

„Seigniorage“?

70 ° BucHtIpps. Roland Spitzlinger/Julia Draxler: Korruption als Erfolgsrezept? + Wolfgang Eggert: Rätsel um Flug MH17 + Jens Helbig/Christopher Klein: Geldsystem als Hamsterrad.

+ Europa: Wirtschaft gewinnt an Schwung + Japan: Große Flaute hält an + China: Geldpolitik pusht Wirtschaft und Börse.

52 ° AnlAgetIpps. Freenet: Gute Verbindung + Leif-

heit: Erholung nach Schleuderkurs + Visa: Konsumfreude verleiht Auftrieb + Pylan: Übernahmeschlacht.

54 ° ÜBerteuerte AktIen. Vor allem an der Nasdaq sind die Kurse in schwindelerregende Höhen geschossen. Droht jetzt der Crash? 57 ° IntervIew peter steffen. Der Fondsmanager der Ethna-Fonds sieht noch weiteres Potenzial an den Aktienbörsen – obwohl die Risiken steigen.

72° dIe sIeger Das GELD-Magazin präsentiert die

lukrativsten Alternativen für Ihre Vermögensanlage.

73° HedgefOnds. Diese Assetklasse öffnet ein weites

58 ° BÖrse wIen. Überraschend gute Quartalsbe-

richte pushen die Aktienkurse weiter.

Feld: Von Managed Futures und Long/Short-Equity über Multi-Strategie-Ansätze bis zu Global Macro-, Währungs- und Anleihen-Strategien.

60 ° BÖrse deutscHlAnd. DAX rutscht ab – die

82° IMMOBIlIen. Investments in „Grund und Boden“

weitere Zukunft bleibt ungewiss.

AlternAtIve InvestMents 62 ° pAnOrAMA. Lacuna: Übernahme des Asset Managers Atacama abgeschlossen + Deutschland: Finanzminister plant größere Freiheiten für institutionelle Investoren + Zertifikateprofis: Die besten Tipps. 64 ° rOHstOff-rAdAr. Erdöl: Spürbare Erholung + Gold: Weiter schwache Nachfrage + Baumwolle: Schwache Ernte – starker Preis.

erfreuen sich höchster Beliebtheit. Das GELD-Magazin hat die besten Immobilienfonds unter die Lupe genommen. Im Fokus stehen Europa, Asien, aber auch eine globale Perspektive.

86° rOHstOffe & energIe. Commodities sind klassische Alternative Investments. Es eröffnet sich hier ein breites Anlagespektrum, zu dem auch Edelmetalle zählen. Außerdem wird in dieser Kategorie auch der Energiesektor abgedeckt.

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

5


BrennpunktPanorama pakistan

Land des Monats

ECKDATEN (Islamische Republik Pakistan)

Islamische parlamentarische Republik

Staatsform

Islamabad

Hauptstadt

Urdu, Englisch

Amtssprache

Mamnoon Hussain

Staatsoberhaupt

Nawaz Sharif

Regierungschef

796.000 km2 (exklusive Kashmir)

Fläche

Einwohner zwischen 175 und 195 Millionen (Schätzung) Pakistanische Rupie

Währung

PK

Kfz-Kennzeichen

.pk

Internet-TLD

+92

Internat. Telefonvorwahl Unabhängig seit

1947

Nationalfeiertage

23. März und 14. August

Größte Städte Karatschi, Lahore, Faisalabad, Rawalpindi 4 Provinzen sowie

Verwaltungsgliederung

Hauptstadtterritorium und Stammesgebiete

unter Bundesverwaltung

Nachbarstaaten

Afghanistan, China, Indien, Iran K2 (8.611 m)

Höchste Erhebung Tiger von morgen? „Pakistan wird sich

seinen Traum erfüllen und zu einem neuen Tiger in Asien werden!“ Es ist nicht unwahr­ scheinlich, dass diese Prophezeiung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping schon sehr bald Realität wird, ist es doch niemand Geringerer als er selbst, der das zukünf­ tige Raubtier kräftig zu füttern gedenkt. Wie kürzlich medienwirksam verkündet wurde,

plant China Investitionen in Pakistans Infrastruktur in der Höhe von 46 Milliar­ den Dollar; und das lediglich in einem ers­ ten Schritt, wohlgemerkt. Ganz uneigennüt­ zig ist diese Zuwendung Pekings freilich nicht. Mit Hilfe des Milliardenpakets soll ein gigantischer Wirtschaftskorridor entste­ hen, der sich über rund dreitausend Kilo­ meter von der chinesischen Stadt Kashgar

bis zum Indischen Ozean erstrecken wird. Besagter Korridor ist dabei erst der Beginn der Umsetzung einer chinesischen LangfristStrategie zur Wiederbelebung seiner alten Sei­ denstraßen. Ein Plan, der es dem Reich der Mitte bei kluger Ausführung ermöglichen wird, seine wirtschaftliche und politische Macht in der Region weiter zu zementieren und aus­ zubauen.

Starke Worte ´´

„Wir sind der reichste Kontinent, wir sollten diesen Reichtum nützen.“

„Wir haben nur einen Schuss!“

Für EU-Kommissions-

Stefan Pichler, seit Fe-

EU-Handelskommissarin

präsident Jean-Claude

bruar dieses Jahres im

Cecilia Malmström ist

Juncker ist es besonders

Chefsessel bei Air Berlin,

davon überzeugt, dass

im Licht der Flüchtlings-

ist davon überzeugt, dass

vor allem viele kleine und

tragödie im Mittelmeer

ihm zur Sanierung der Air-

mittlere Unternehmen

unverständlich, dass viele

line nur mehr ein Anlauf

vom Transatlantischen

EU-Staaten ihre Aus­gaben

Handelsabkommen TTIP profitieren werden.

6 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

gewährt wird. Dies sei der

für Entwicklungshilfe laufend nach unten

„letzte Exit“, argumentiert er nicht zuletzt in

­korrigieren.

Richtung Belegschaft.

CrediTS: Archiv, Yulan | Dreamstime.com, Shutterstock

„Wer sagt, dass von TTIP nur Großunternehmen profitieren, redet Unsinn.“


SCHULTERSCHLUSS Finanzbildung. Die OECD und das FPSB,

die globale Dachorganisation der weltweit 26 CFP-Verbände, kooperieren zukünftig ver­ stärkt, wenn es um das Thema Finanzerziehung geht. Wie der Österreichische Verband Finan­ cial Planners Anfang des Monats bekannt gab, wurde das FPSB kürzlich als affiliiertes Mitglied der OECD-INFE – dem internationalen Netzwerk für Finanzerziehung im Rahmen der Organisa­ tion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – aufgenommen. „Das Financial Planning Standards Board und seine nationalen Mitgliedsorganisationen engagieren sich für eine verstärkte Finanzbildung der Konsumenten. Wir möchten die Menschen somit dabei unter­ stützen, ihre finanzielle Zukunft selbst gestalten zu können“, kommentiert FPSB-Chairman Steve Helmich.

studie des monats Europa im Rückspiegel der USA. Laut

einer Anfang Mai veröffentlichten Erhebung des Beratungsunternehmens EY haben die europäischen Konzerne im Vergleich mit ih­ ren US-Pendants einiges an Aufholbedarf. Während die 300 größten börsennotierten Un­ ternehmen (Anm.: ausgenommen Banken und Versicherungen) diesseits des Atlantiks im Vorjahr durchschnittlich 0,5 Prozent ihrer Um­ sätze und vier Prozent ihres Gewinns einbüßten, steigerten die 300 amerikanischen „Top-

Player“ ihre Umsätze und Gewinne im Jahr 2014 um 4,1 beziehungsweise ein Prozent. Die Experten von EY führen den euro­ päischen Abstieg vor allem auf die strukturellen Probleme des Alten Kontinents zurück. Spe­ ziell die hohen Staatsschulden und die hohe Arbeitslosigkeit seien Gift für das Wachstum der europäischen Unternehmen, aber auch die mangelnde Innovationskultur und die nach wie vor dominierende „Old Economy“ machen Europa zu schaffen.

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Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 7


Pannenstreifen statt Überholspur Der Industrielle und ehemalige Finanzminister Dr. Hannes Androsch erörtert im Gespräch mit dem GELDMagazin Österreichs Probleme mit dem Staatshaushalt, die Position als Industrie-Standort, die Wege aus der Wirtschaftsschwäche der Eurozone und die Feinheiten der Griechenland-Krise. Wolfgang Freisleben Herr Dr. Androsch, Sie waren kürzlich

Finanzminister Schelling hat einen Zahlungs-

in China, haben dort u.a. ein Buch in chine-

stopp für Anleihen der Hypo Alpe Adria verfügt.

sischer Sprache vorgestellt und wenig später

War das der richtige Weg?

in Wien ein weiteres. Was treibt Sie an?

Im Augenblick schon, nachdem man geduldet hat, dass dieses Problem überhaupt entstan­ den ist. Es hat doch niemand die Frage gestellt, woher die kleine Landeshypothekenanstalt die Mittel für das Wachstum in derartige Dimen­ sionen erhalten hat und wofür sie verwendet wurden. Alle Aufsichtsbehörden haben sicht­ lich glanzvoll versagt, was übrigens auch der Fall war, nachdem das Schlamassel da war und man sich von den Bayern über den Tisch ziehen ließ. Dann wollte man andere Banken schützen und hat verabsäumt, eine Bad Bank zu machen, so wie die Deutschen das mit der Hypo Real Estate gemacht haben. Und die ist zehnmal so groß gewesen wie die Hypo. Mit einer Bad Bank hätte man Zeit gewonnen, das Problem auf viele Jahre verteilt und die bestmögliche, Verlust ­minimierende Verwertung vornehmen können. Das hat man sträflich vermieden. Und dann hat man es noch verabsäumt, die Bank in Konkurs gehen zu lassen, was ein geordnetes Verfahren gewesen wäre.

HANNES ANDROSCH: Neugierde, Interesse und vielleicht auch Sorge, was Österreich an­ langt. Weil wir, vereinfacht ausgedrückt, von der Überholspur auf die Kriechspur zurück­ gefallen sind und drohen, am Pannenstreifen zu landen. Das erste Kapitel Ihres neuen Buches heißt: Die Chancen Österreichs in der globalisierten Welt 2050. Das ist sehr ambitioniert. In welche Richtung gehen die Erkenntnisse?

Seit 1900 hat Europa einen Bedeutungsschwund erlitten – schon allein als Anteil an der Weltbe­ völkerung von damals 20 Prozent auf etwa zehn Prozent jetzt und weniger als fünf Prozent im Jahr 2050. Die heutigen zehn Prozent beanspru­ chen 50 Prozent des globalen Sozialbudgets in einer alternden Gesellschaft mit zu wenig ­neuen Aktivitäten. Die deutsche Bundeskanz­ lerin hat mit Recht beklagt: die großen neuen Firmen, wie z. B. Microsoft, Apple, Google, Fa­ cebook, Intel, kommen aus den USA. Und andere Länder, wie zuvor schon Japan und Süd­ korea, jetzt vor allem China, Vietnam, Thailand und Malaysia, holen auf. Die EU wird in einigen Jahren weniger als 500 Millionen Menschen ha­ ben, Afrika zwei Milliarden – aber eben arme Menschen, wie die Migrationswellen aus Afrika oder auch dem Levante-Raum zeigen. Wo steht Österreich heute?

Österreich kommt mir ein wenig wie die italie­ nischen Stadtstaaten im Mittelalter vor. Jeder hat eine riesige Stadtmauer und große Türme und sie bekämpfen einander. Wir gehen gerade einen Weg wie die Finnen. Die werden das kor­ rigieren müssen und wir auch.

8 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

Hätten Sie als Vorsitzender der Fimbag, die ja

„Der Finanzminister muss sich gegen verkrus­tete Widerstandsnester durchsetzen“

Was würden Sie der Regierung empfehlen?

Der Finanzminister weiß ohnedies, was er tun muss. Aber das ist leichter gesagt als getan. Er muss sich gegen alle diese verkrusteten und ver­ rosteten Widerstandsnester durchsetzen, die bei der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, beim föderalen System, beim immer aufwän­ digeren, aber wenig treffsicheren Sozialsystem, bei den hypertrophen Subventionen angesiedelt sind.

hier auch involviert ist, nicht darauf drängen können?

Nein. Das lag beim Finanzministerium schon allein deswegen, weil die Hypo Alpe Adria bis vor Kurzem ein Verhandlungsgegenstand mit der EU war. Das konnte nur die Bundesregierung, vertreten durch den Finanz­ minister, machen. Die Fimbag ist ja nur eine Agentur unterhalb des Finanzministeriums, die gewisse treuhändige Verwaltungsaufgaben erfüllt. Hat sie auch Kontrollfunktion wie Notenbank und FMA gehabt?

creditS: Archiv

GELD °


°

Im Gespräch mit Dr. Hannes Androsch   brennpunkt

Weit davon entfernt. Auch nicht wie das Finanz­ ministerium selber. Sind die Koalitionsverhandlungen über die Staatsfinanzen viel versprechend?

Die Zielsetzungen gehen in die richtige Rich­ tung, wenngleich die Einzelposten für das Budget erst zu verhandeln sind. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass man nicht in eine Austeritäts-Falle tappt. Wir sind jedenfalls noch weit von dem entfernt, was Schweiz, Schweden und Deutschland längst erreicht haben. Näm­ lich Reduktion von Steuern, Verschuldung und Arbeitslosigkeit, aber mehr Wachstum, Wettbe­ werbsfähigkeit und Innovationsdynamik. Für ein Gesamtkonzept fehlt somit eine ganze ­Reihe weiterer Maßnahmen. Zum Beispiel?

Reformen bei den Pensionen, den Spitälern, beim Föderalismus und dem Finanzausgleich. Wir benötigen eine wirklich wirkungsvolle Schuldenbremse, eine Abkehr von „alles und jedes für den Konsum heute“ zu Lasten der Zu­ kunft. Wenn dann für die Zukunftsaufgaben und Investitionen zu wenig Geld da ist, macht man sich schuldig, gleichsam nicht genügend auszusäen. Das kann man vergleichen mit einem Bauern, der verschuldet ist, kein Saatgut mehr kauft und nicht aussät. Dessen Familie wird über kurz oder lang verhungern. Es gibt produktive Schulden, mit denen man sät – bei Forschung, Infrastruktur, Bildung, Ausbildung, Qualifikation. Oder man lebt in den Tag hinein mit Transferzahlungen, überzogenen Subven­ tionen und mit einem überbordenden Aufwand für die öffentliche Verwaltung und unzählige Privilegien. Die Regierung sieht bei den Pensionen kein Problem – Sie schon. Warum?

Die Geburten sind vom Höchststand mit 135.000 im Jahr 1963 auf unter 80.000 p.a. ge­ sunken, die Lebenserwartung ist gestiegen, das Pensionsantrittsalter niedriger geworden. Da kann man doch nicht glauben, dass sich das aus­ gehen kann. Pensionen und Hackler-Regelung werden zu Lasten der künftigen Generationen mit immer höheren Schulden finanziert. Das ist verantwortungslos und inakzeptabel. Aber es war zu erwarten. Ich bin deswegen schon 1980 als Finanzminister mit Sozialminister Weißen­ berg in Konflikt geraten, obwohl die Belastung des Budgets durch Pensionszuschüsse damals noch ein Bruchteil von heute war. Ich habe mich damit auch an Bundeskanzlers Kreisky gewandt. Der schlug sich auf die Seite des So­ zialministers und war damit auf der Seite der Vergangenheit und gegen die Zukunft. Die fi­ nanziellen Konsequenzen daraus müssen heute die jungen Menschen tragen. Ich frage mich da­ her: Wie kann man einem unter 40-Jährigen, der davon ausgeht, dass seine Pension in ei­ ner angemessenen Höhe gesichert ist, nicht die Wahrheit sagen? Wenn ein Sozialminister das leugnet und ignoriert, dann versündigt er sich an der Zukunft und den nachkommenden ­Generationen. Wo lässt sich beim öffentlichen Dienst ­ansetzen?

Im Vergleich zu Bayern, Baden-Württemberg oder Schweiz haben wir eine wesentlich größe­ re Verwaltung, die deswegen aber sicher nicht effizienter ist als in diesen drei Ländern. Das ist nicht zuletzt die Folge einer suboptimalen staatlichen Organisation mit Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungsträgern. Das wiederum ist eine Folge der sinnlosen und widersprüchlichen Regulierungswut und einer lähmenden und behindernden Überbürokra­ tisierung. Außerdem gibt es im öffentlichen

„Wenn ein Sozialminister das leugnet, versündigt er sich an Generationen“

Dienst hohe Durchschnittseinkommen und Durchschnittspensionen, zugleich auch ein durchschnittliches Pensionsantrittsalter, das in manchen Bereichen nur 52 Jahre beträgt. Der Durchschnitt insgesamt beträgt 59, das nor­ male Pensionsantrittsalter wäre 65 Jahre. Hier klafft eine riesige Diskrepanz. Erachten Sie das Forschungsförderungsvolumen von 552 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre als ausreichend?

Nein. Das ist sicher zu wenig. Allein für die Grundlagenforschung ist bei weitem zu we­ nig vorgesehen. Aber auch für andere Bereiche und für die Universitäten insgesamt. Da wer­ den neuerlich Bildungsausgaben gekürzt, das ist die falsche Prioritätensetzung. Denn es gibt produktive Schulden, die einer Aussaat gleich­

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 9


kommen, wie etwa Forschung, Infrastruktur, Bildung, Ausbildung, Qualifikation. Oder man lebt in den Tag hinein mit Transferzahlungen, überzogenen Subventionen und mit einem überbordenden Aufwand für die öffentliche Verwaltung und unzählige Privilegien. Auch hier gilt: Wenn zu wenig ausgesät wird, muss die Ernte zwangsläufig geringer ausfallen.

Dass man mit 30 Milliarden Euro das zehnfache Investitionsvolumen mobilisiert, entspringt eher dem Prinzip Hoffnung, ist aber keine Lösung. Man hat offenbar wenigstens erkannt, dass man mit Austerität weder die Schwäche der Gesamtnachfrage, die wir ja haben, noch Strukturschwächen beseitigt. Deswegen steht auch die EZB mit der Geldpolitik alleine da, ohne die beiden genannten Zielsetzungen errei­ chen zu können.

Der Geschäftsführer des Leiterplattenherstellers AT&S, an dem Sie wesentlich beteiligt sind, sagte kürzlich, in Österreich werde AT&S

Wäre ein Austritt Griechenlands aus dem Euro

nicht mehr viel investieren. Ist Österreich als

eine Katastrophe?

Industriestandort nicht mehr interessant?

Grundsätzlich gilt: der zweitgrößte Fehler war, dass man Griechenland in die Eurozo­ ne aufgenommen hat. Und der größte wäre ein Grexit, also ein Austritt aus dem Euro. Denn was hätte man dann erreicht? Dann wäre von einem Tag auf den anderen klar, dass man die Schulden abschreiben muss. Daher wäre es schon höchste Zeit gewesen, mit diszipli­ nierenden Auflagen für Griechenland, aber in einer gleichsam verträglichen Medikation, eine längerfristige Lösung zu finden, die die Griechen selber lösen können. Natürlich ver­ hält sich die griechische Regierung in ihrem Vorgehen ungeschickt. Aber die anderen sind in der Griechenland­Frage auch nicht beson­ ders klug vorgegangen.

Bleibt der Standort China für AT&S attraktiv?

Es hat sich viel geändert. Das Lohnniveau hat sich beträchtlich erhöht, die Umweltauflagen sind für die Industrie wesentlich verschärft worden. Und wenn die gegenwärtige Tendenz anhält, dass man das Internet nicht voll glo­ bal nutzen kann, dann wird das Konsequenzen

ÖSTERREICH – WOHIN SOLL DAS LAND GEHEN? Überlegungen zur wirtschaftlichen Zukunft des Landes.

„EZB steht alleine da, ohne die Zielsetzungen erreichen zu können“

haben für FDI’s, für ausländische Direktinvesti­ tionen. Weil dann unter Umständen Vietnam, Thailand oder Malaysia attraktiver sind. Kurz­ um: Was bisher war, ist offensichtlich – ohne China würde AT&S in der heutigen Form nicht mehr existieren. Aber was in zehn Jahren sein wird, ist derzeit nicht vorauszusehen. Was ist von der Geldpolitik der EZB zu halten?

Die Geldpolitik ist in dieser Situation zwar richtig, aber genügt allein nicht. Die Ame­ rikaner haben das viel früher gemacht. Mit dem Quantitative Easing, dessen Rücknahme sie bereits begonnen haben, weil sie mit dem Wirtschaftswachstum ungleich besser aus der Krise herausgekommen sind als Europa. Sie haben das QE in einer Zeit begonnen, in der wir die Zinsen erhöht haben, die Kreditverga­ be verknappt und im öffentlichen Bereich eine Austeritäts­Schiene befahren haben. Seit 2009 ist die Wirtschaftspolitik der Eurozone ungleich schlechter als anderswo, wie z. B. in Großbri­ tannien, USA oder China. Das passt insgesamt nicht zusammen. Weshalb wir in der Eurozone die schwächste Wirtschaftsentwicklung mit ei­ ner riesigen Arbeitslosigkeit haben. Und das trifft inzwischen massiv auch auf Österreich zu.

Hannes Androsch / Josef Taus (Hsg.). Neuer Wissenschaftlicher Verlag. 254 Seiten

10 °GELD-MAGAZIN – MAI 2015

Ist der Investitionsplan von KommissionsPräsident Juncker tauglich?

Inwiefern?

Man hat den Regierungen leichtfertig zu viel Kredite für die falschen Zwecke, wie z. B. den Ankauf deutscher U­Boote und französischer Kampfhubschrauber, gegeben und nicht darauf geachtet, ob sie sich das auch leisten können. Daher trifft die Gläubiger eine Mitschuld. Das steht schon im Alten Testament im Leviticus (= 3. Buch Mose, Anm.). Außerdem will man seit der Griechenland­Rettung 2012 ununter­ brochen deutsche und französische Banken retten, aber nicht Griechenland. Und die grie­ chischen Regierungen wollten ihrerseits nicht begreifen, dass sie auch die Hausaufgaben machen müssen. Aber dass man das auf dem Rücken des „kleinen Mannes“ in Griechenland, der das nicht verursacht hat, glaubt austragen zu können, das ist eine Illusion. Daher hat man es jetzt mit einer Regierung zu tun, die noch nicht begriffen hat, dass es im internationalen Bereich Spielregeln gibt.

creditS: Archiv, beigestellt

Das kann man so nicht schlussfolgern. Im Fer­ nen Osten haben wir investiert, weil dort 90 Prozent des elektronischen Weltmarktes kon­ zentriert ist. Wenn Sie nur denken, dass Apple seine erfolgreichen Produkte wie das iPhone 6 in China fertigen lässt, dann ist das deutlich. Und wenn man sich vor Augen hält, dass wir in wenigen Jahren in dieser Branche mit der Herausforderung konfrontiert sind, immer mehr Funktionen in immer kleinere Produkte zusammenzuführen, wovon dann die Leiter­ platte, also die Vernetzung, nur eine Funktion ist, dann brauchen wir neue Materialien, neue Geräte, neues Equipment, um dieses Mate­ rial auch entsprechend behandeln zu können. Aber schon heute wird offenbar, dass wir wahr­ scheinlich die Materialien und das Equipment, das es zu entwickeln gilt, nur mehr in Japan und Südkorea bekommen werden.


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Die vorliegende Marketingmitteilung der Allianz Investmentbank AG stellt keine Anlageanalyse, Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere ist sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Investmentfondsanteilen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Ein Ranking, Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt Veränderungen im Laufe der Zeit. Die Prospekte und die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kundeninformationsdokumente) der Investmentfonds der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien, sind kostenlos ebendort sowie bei der Allianz Investmentbank AG, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien und im Internet unter www.allianzinvest.at in deutscher Sprache erhältlich.


Brennpunkt ° Kommentar

Wie Dilettanten Europa ruinieren Die Troika durfte in den letzten Jahren in der EU ihr Unwesen treiben. Doch sie hat dabei durch dilettantische Fehler allerlei Unheil angerichtet. Denn der IWF ging bei Berechnungen über die Folgen von staatlichen Sparprogrammen jahrelang von falschen Annahmen aus. Am meisten geschädigt ist Griechenland.

ie Strategien der EZB gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU-Kommission – die ­Troika – zur Lösung der Schulden- und Wachstums­ krise haben sich bisher eher als Scharlatanerie, denn als Erfolgsrezept erwiesen. Die Euro-Staaten taumeln seit Jahren am Rand der Rezession dahin. Denn die famosen Ratschläge seitens des IWF basierten zum Teil auf falschen Annahmen. Sodass er bei seinen Prognosen seit Jahr und Tag immer wieder danebenlag. Als man sich endlich daran machte, nach den Gründen für die krassen Fehler in den Wachstumsprognosen der vergangenen Jahre – jawohl: Jahre! – zu suchen, stieß man endlich auf die Ursache: Man habe die negative Wirkung der Ausgabenkürzungen und Konsolidierungspläne auf die Konjunktur unterschätzt. Diese Irrtümer hat der IWF nicht über die Medien, sondern verschämt in einem seiner Monatsberichte eingestanden, die kaum jemand liest. Dementsprechend nahmen Politiker und Medien kaum davon Notiz. Sind sie bereits so abgestumpft? Oder fehlt schlichtweg der Verstand, zu erkennen, was das bedeutet? Zugegeben, auch ich bin erst jetzt zufällig auf diese ökonomische Fehlleistung gestoßen, die mich allerdings sehr irritiert: Die hochbezahlten Denker beim IWF haben sich jahrelang beim Multiplikator verrechnet. Das ist jene volkswirtschaftliche Größe, mit der die Auswirkungen zusätzlicher Konsum-, Investitions- oder Staatsausgaben auf das Volkseinkommen gemessen werden. Oder umgekehrt die Wirkung von Ausgabenreduzierung durch Sparmaßnahmen. Mit Jahren Verspätung und langem Grübeln über die peinliche Schwäche der Prognosen reifte im IWF die vage

12 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

und keinesfalls sehr wissenschaftliche Erkenntnis heran, dass „der tatsächliche Multiplikator … in der Spanne von 0,9 bis 1,7“ liege, nachdem zuvor von einem niedrigeren Multiplikator ausgegangen worden war. Bezogen wurde das aus konkretem Anlass auf die Reduktion von Staatsausgaben. Dafür hat sich der IWF angesichts seiner eigenen Unfähigkeit nunmehr eine breite Spanne zugestanden. Ob die Prognosen dadurch genauer werden, ist eher zu verneinen. Den schlimmsten Prognose-Irrtum hat sich der IWF in Griechenland geleistet. Für die Jahre 2010 und 2011 hatte er als Folge der verordneten Sparmaßnahmen des Staates einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur drei Prozent angenommen. Tatsächlich betrug das Minus zehn Prozent. Der IWF lag also kumuliert um unfassbare sieben Prozentpunkte daneben – um so viel brach die griechische Wirtschaft schwerer ein als vorhergesagt. Und hat tausenden Menschen Armut und Leid gebracht. Denn der Staat musste auf Anweisung der Troika bei den Ausgaben sparen und Kündigungen von Beschäftigten im öffentlichen Dienst vornehmen. Wegen der ausbleibenden Aufträge mussten das auch Auftragnehmer des Staates. In der Folge schnellte die Arbeitslosigkeit von 7 (2008) auf 28 Prozent (2013) hinauf. In der Bevölkerung breitete sich Armut aus. Wird der IWF für die erzwungene Schädigung der Bevölkerung Schadenersatz leis­ ten? Nein, natürlich nicht. Aber das ist nur eine von vielen Facetten des griechischen Dramas, für das die Bürger keine Verantwortung tragen und dennoch bezahlen müssen. Es ist daher nicht angebracht, „die Griechen“ insgesamt verantwortlich zu machen

„Der IWF hat jahrelang die Konjunktur-Folgen der verordneten Austeritätspolitik zu nieder berechnet. Wolfgang Freisleben, Herausgeber

und die Bevölkerung zu diffamieren. Stattdessen sollten jene Politiker öffentlich genannt und zur Verantwortung gezogen werden, die für die Misere verantwortlich waren. Und natürlich die superreichen Reeder und andere Steuerhinterzieher, die den Fiskus permanent ums Ohr ­hauen. Sie alle bleiben aber anonym. Ignoriert wird auch, dass Griechenland bis zur Wall-Street-Krise ansehnliche Wachstumsraten hatten, die erst dann in Depression umschlugen. Eine besondere neoliberale Delikatesse war zuletzt, dass Griechenland in seiner verheerenden Lage nach einer erzwungenen Schrumpfung des BIP um 30 Prozent binnen sechs Jahren letzte Woche rund 450 Millionen Euro just an den IWF zurückzahlen musste, der das Land mit Fehlprognosen in die schwere Rezession schickte. Andernfalls wollte der IWF das schuldengeplagte Krisenland für bankrott erklären. So nebenbei widerspricht dies den Usancen der Staatsfinanzierung in unserem angelsächsischen Finanzsystem. Denn in diesem werden Staatsschulden nie netto zurückgezahlt, sondern lediglich umgeschuldet – von einer Tasche in die andere. Mit neu begebenen Staatsanleihen werden einfach auslaufende alte getilgt. Deswegen versinken die Staaten im Schuldensumpf.

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Brennpunkt ° Finanzsystem

Fragil wie ein Kartenhaus

I

n der Eurozone braut sich etwas zu­ sammen. Bargeld wird bald verboten; die Staatshaftungen für Spargelder bei Banken werden aufgehoben; die Zinsen auf Bankeinlagen – in der EU immerhin rund 10 Billionen Euro – oszillieren zwi­ schen plus 0,5 und minus 0,5 Prozent; In­ flation e­ ntwertet sie daher; fast alle Staaten müssen für die Zinszahlung den alten Schulden neue aufpfropfen, sodass der Schuldenberg immer weiter wächst; Steu­ ern werden sukzessive weiter erhöht, Staats­ leistungen zusammengestrichen; Staatsver­ mögen, das „Tafelsilber“, muss – sofern überhaupt noch vorhanden – verkauft ­werden. Dass überdies nach der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Bank von England (BoE) auch die Europäische Zen­ tralbank (EZB) ein Billionen-schweres Kaufprogramm für Staatsanleihen gestartet hat und damit so wie die Fed teilweise die Staatsfinanzierung übernimmt nährt den Verdacht, dass das Geld- und Finanzsystem in seinen Grundfesten erschüttert ist und neuerlich so wie 2008 Gefahr läuft, wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen. Doch anstatt das für sie lukrative System zu refor­ mieren, verlangen die internationalen Großbanken „Strukturreformen“ bei den Staaten, die das „perpetuum mobile“ der nie versiegenden Zinszahlungen auf ewige Staatsschulden ­lückenlos gewährleisten sol­ len. Denn im westlichen Finanzsystem ist eine echte Rückzahlung von Staatsschulden gar nicht vorgesehen. Stattdessen finden le­ diglich ­regelmäßige Umschuldungen statt. Aus­l aufende Staatsanleihen werden mit den Erlösen aus dem Verkauf neuer Emissi­ onen getilgt. Die gnadenlose Bereicherung

14 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

Ex-Bundesbankchef Hans Tietmeyer: Politiker werden von Finanzmärkten beherrscht

an Staatsschulden kann aber nicht unend­ lich funktionieren. Das EZB-Kaufprogramm bedeutet da­ her Reduzierung von Staatsschulden durch Umwandlung in frisch geschöpftes Zentral­ bankgeld im Gesamtvolumen von 1,3 Billi­ onen Euro. Es deutet nicht auf Entspan­ nung, sondern auf eine Verschärfung der Lage hin. Mit der behaupteten Deflations­ bekämpfung hat der begonnene Schritt nämlich nur indirekt zu tun. Der Gesetzes­ bruch infolge des ausdrücklichen Verbots der Staatsfinanzierung durch die EZB ist vielmehr die „Ultima Ratio“ – das geradezu verzweifelte Experiment zur Rettung des für die internationale Hoch­finanz höchst lu­ krativen Finanzsystems. Die Euro-Länder erhalten dadurch lediglich eine Schonfrist. Die Lösung des dräuenden Schuldenpro­ blems ist es nicht.

Damit stellt sich aber sofort die Frage, warum die regionalen Zentralbanken über­ haupt durch die Gründung der EZB ihre Macht abgeben mussten, wenn sie jetzt auf ihre Anweisung hin das Anleihen-Kaufpro­ gramm durchführen und damit ohnedies wieder die Finanzierung ihrer Staaten über­ nehmen müssen, so wie es früher Usus war. Eine Begründung dafür hat der ehema­ lige deutsche Bundesbank-Präsident Hans Tietmeyer schon am 03.02.1996 geliefert, als er sagte: „Ich habe bisweilen den Ein­ druck, dass sich die meisten Politiker im­ mer noch nicht darüber im Klaren sind, wie sehr sie bereits heute unter der Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von die­ sen beherrscht werden.“ Namen dieser heimlichen Herrscher wurden erst Jahre später publik, als die für die Kreditbeschaffung des Bundes zustän­ dige Bundesrepublik Deutschland Finanz­ agentur GmbH im Jahr 2008 erstmals – und auch zum letzten Mal – die zehn wichtigsten Gläubiger auflistete. An der Spitze stand das britisch-französische Rothschild-Imperium mit der damals noch von RothschildSchwiegersohn Marcus Agius geführten Londoner Barclays Bank. Merrill Lynch als Nr. 3 gehört seit Oktober 2008 zur Bank of America und ist ebenso wie Morgan Stanley (5), The Royal Bank of Scotland (6) und Goldman Sachs (9) gleichfalls dieser Grup­ pierung zuzurechnen. Zur RockefellerGruppe zählen J.P.MorganChase (8) und Citigroup (10). Sie werden so wie auch Deutsche Bank (2), UBS (4) und Société Gé­ nérale (7) zumindest offiziell von institutio­ nellen Vermögensverwaltern des „Schatten­ bank-Systems“ beherrscht. Darunter immer die „Big four“ BlackRock, State Street, Van­

creditS: Shutterstock, Archiv, wikipedia

Wenn ein Finanzsystem auf Schulden aufbaut, kommt es immer wieder zu Fall. So war es seit Jahrhunderten alle 50 bis 60 Jahre. Die Eurozone wurde von der EZB in die gleiche Richtung geführt. Sie sucht jetzt den Notausgang. EU-Länder mit eigenen Zentralbank-Währungen sind viel besser dran. Wolfgang Freisleben


°

Finanzsystem   Brennpunkt

guard und Fidelity. Deren Kapitalgeber zie­ hen aus der Anonymität heraus die Fäden in der Hochfinanz. Für die mächtigen US-Finanzinstitute gibt die EU-Kommission lediglich den wil­ ligen Komplizen ab. Sie geht vor jenen in die Knie, die für den Crash 2008 verantwortlich waren und von ihren Aktionären dafür mit Gehältern und Bonussen in Rekordhöhe belohnt statt von Gerichten mit Gefängnis bestraft wurden wie jeder andere Gauner. Zu allem Überfluss hat ihr Zinsinkasso be­ dingungslosen Vorrang vor den Ansprü­ chen der Bürger, die für die angerichteten Schäden noch immer bluten müssen, weil die Staaten den Schaden mit neuen Kre­ diten reparieren mussten, die – Überra­ schung, Überraschung – just von den Übel­ tätern bereitgestellt wurden. Beratungs-Favorit der deutschen Kanz­ lerin Angela Merkel ist sinnigerweise Gold­ man Sachs. Die Bank gilt als Hauptverursa­ cher der Finanzkrise. Auch die Vorausset­ zungen für den Euro-Beitritt Griechen­ lands, der sich als Spaltpilz für den Euro er­ weist, haben „Goldmänner“ der Depen­ dance in London durch Beihilfe zur Ver­ schleierung der wahren Verschuldung Grie­ chenlands geschaffen. Dort hatte zu jener

Zeit auch der heutige EZB-Präsident Mario Draghi angeheuert, dessen Hauptaufgabe es war, europäischen Staaten immer mehr Kre­ dite anzudienen, um Goldman Sachs & Co. fette Zinsgewinne zu sichern. US-Kreditsystem in den Händen einiger weniger Die Allmacht der Geldgeber von Staaten, die nicht über eine eigene Noten­ bank verfügen, ist seit langem Realität. Da­ rüber hatte schon 1912 Theodore Roosevelt

Franklin D. Roosevelt: Teile der großen Finanzzentren beherrschen die Regierung

(1858–1919) als 26. Präsident der USA mo­ niert: „Eine große Industrienation wird von ihrem Kreditsystem kontrolliert. Unser Kre­ ditsystem liegt konzentriert in den Händen einiger weniger. Wir sind zu einer der schlechtest regierten, einer der am meisten kontrollierten und dominierten Regierung der Welt geworden. Nicht länger eine Regie­ rung der freien Meinung… sondern eine Regierung der Meinung und des Zwangs ei­ ner kleinen Gruppe dominierender Men­ schen.“ Die 1914 von einem halben Dut­ zend Bankiers gegründete private Noten­ bank Federal Reserve System führte die USA fortan immer tiefer in die Abhängig­ keit von ihren Aktionären. Franklin D. Roosevelt (1882–1945), der 32. Präsident der USA, bekannte später freimütig: „Die tatsächliche Wahrheit ist, dass … gewisse Teile der großen Finanzzentren die Regie­ rung beherrschen.“ Auch Europa steht ge­ nauso wie die USA längst unter dem Diktat der angelsächsischen Großbanken, die ihre Hauptgläubiger sind. Wer das Geld hat, schafft eben an. GroSSteil der Geldmenge besteht aus „Luftgeld“ Die Garantie dafür gewährt das auf Schulden aufgebaute Finanzsystem. Rund 97 Prozent der umlaufenden Geldmenge ist nichts anderes als „Luftgeld“, das bei Ge­ schäftsbanken aus dem Nichts durch Kredit entsteht – aber erst, wenn es vom einge­ räumten Kreditkonto durch den Kreditneh­ mer abgebucht wird. Für die Geldschöpfung der Zentralbanken hingegen gibt es mehre­ re Möglichkeiten: Durch Emission einer neuen Währung; durch Ankauf von Gold, Devisen oder Sonderziehungsrechten; durch Kreditvergabe an Geschäftsbanken; oder durch Kredite an öffentliche Haus­ halte. Ihre größte Macht besteht aber vor allem darin, dass sie nach Gutdünken mit den Leitzinsen die Geld­kosten und mit der Offenmarkt-Politik (dem An- und Verkauf von Wertpapieren aus den Beständen der Banken) das Geldvolumen in der Wirtschaft steuern. Damit sind sie für Spekulationsbla­ sen in der Finanzwirtschaft oder Rezession der Realwirtschaft direkt verantwortlich.

Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 15


Brennpunkt ° Finanzsystem

neuer EZB-Tower: Monetisierung der Staatsschulden verschafft Zeit, aber keine Lösung

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° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

2014 mit 77,61 Billionen Dollar nur 39 Pro­ zent der Schulden. Wie eine Studie des McKinsey Global Institute (MGI) ergab, entfielen auf die Staaten rund 58 Billionen Dollar, auf Unternehmen 56 und auf Haus­ halte 40 Billionen Dollar. 45 Billionen be­ trug der Schuldenstand der Finanzwirt­ schaft. SElBST imPEriEn KommEn dUrCH SCHUldEn ZU fall Bei einer durchschnittlichen Verzin­ sung von vier Prozent wandern jährlich also rund 2,32 Billionen Dollar an Zinszah­ lungen von Staaten, 2,24 von Unternehmen und 1,6 Billionen Dollar von Haushalten an die Gläubiger. Macht in Summe allein durch Zinszahlungen einen Transfer von 6,160.000.000.000 (6,16 Billionen) Dollar pro Jahr von der Realwirtschaft in die Finanzwirtschaft, die sich auf diese Weise mästet. Nun gehen Experten davon aus, dass die Verschuldung der Welt jährlich um zehn Prozent wächst. Damit dürften die globalen Schulden gegenwärtig bereits bei zumindest 220 Billionen Dollar liegen. Die weltweite Wirtschaftsleistung, die durch die Wachs­ tumszahlen der Finanzwirtschaft ohnedies noch „geschönt“ wird, kann mit dem Schul­ denwachstum aber bei weitem nicht Schritt halten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst weltweit im Durchschnitt zwischen 3,5 und 3,9 Prozent pro Jahr, in der EU zwi­ schen 2010 und 2015 sogar nur knapp über ein Prozent, in der Euro­Zone knapp da­ runter. Und selbst dieses magere Dahin­ schleppen ist mit neuen Schulden erkauft worden – geborgtes Wachstum also. Über die Konsequenzen daraus diagnostizierte der britische Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson: „Hohe Verschuldung und lang­ sames Wachstum bringen sogar Imperien zu Fall.“ Um aus diesem Dilemma heraus­ zukommen, wäre bei Einbremsung der Staatsausgaben ein Wirtschaftswachstum von mindestens vier Prozent nötig, das die Inflation anheizen und die Steuereinnah­ men so richtig sprudeln lassen würde. Nach Meinung von Niall Ferguson bleiben Län­ dern mit exzessiver Verschuldung heute nur

drei Möglichkeiten: Den Staatsbankrott zu erklären; die Schulden wegzuinflationieren; oder sich mit einer Mischung aus Wachs­ tum und Budgetüberschüssen zu retten. Da die Varianten zwei und drei derzeit nicht möglich sind, hat die EZB – so wie auch die Fed vor ihr – mit Geldflut und Staatsanlei­ hekäufen den Notausgang als vierte Varian­ te geöffnet. Damit weitet sie die Geldbasis immer weiter aus. Dieses sogenannte Quan­ titative Easing (QE) wurde gemacht, um eine Depression abzuwehren. Die Alternati­ ve wären Bankpleiten und ein Domino­ effekt wie in den 1930ern. Deflation und Depression würde auch heute das System vollends zusammenbrechen lassen. nUr VorÜBErgEHEndE SCHEinBESSErUng dUrCH gEldflUT Ludwig Heinrich Edler von Mises (1881–1973), austro­amerikanischer Wirt­ schaftswissenschaftler und Vertreter der neuerdings wieder in Mode gekommenen Österreichischen Schule der Nationalöko­ nomie, hatte indes schon vor Jahrzehnten kritisiert: „Durch Kunstgriffe der Bank­ und Währungspolitik kann man nur vorü­ bergehende Scheinbesserung erzielen, die dann zu umso schwererer Katastrophe füh­ ren muss. Denn der Schaden, der durch An­ wendung solcher Mittel dem Volkswohl­ stand zugefügt wird, ist umso größer, je län­ ger es gelungen ist, die Scheinblüte durch Schaffung zusätzlicher Kredite vorzutäu­ schen.“ Auf diesen horriblen Trip wurde Euro­ pa ab Beginn der Finanzkrise im September 2008 von seinen unbedarften und der Hoch­ finanz hörigen Politikern geschickt. Und schlitterte immer tiefer in die Schuldenfalle. So wurde die Krise der Euro­Zone lediglich prolongiert, aber nicht wirklich bewältigt. Derzeit arbeitet sich Europa mühsam aus der dritten Rezession seit 2008 heraus. Ob und wann es tatsächlich gelingt, ist noch ungewiss. SCHwErEr BallaST dUrCH PlanloSE EinfÜHrUng dES EUro Die EU schleppt überdies schwer daran, dass sie einst ziemlich planlos durch die

creditS: EZB, wikimedia/CC BY-SA 3.0, IMF, Shutterstock

Das Schuldgeld­System mit dem papie­ renen Fiat­Geld (fiat lat. = es werde) hat sich wie eine Krake über die Welt ausgebreitet. Überall dorthin, wo das mangelnde Wissen um das Geld verhindert hat, dass eine staat­ liche Notenbank Geld für Staatsleistungen erzeugt. Als zusätzlicher Katalysator wirkte schließlich das Bretton­Woods­Abkom­ men, durch das der Dollar zur Weltleitwäh­ rung aufstieg, die fast überall als Zahlungs­ mittel taugt. Weltbank und Währungsfonds mit Sitz in Washington haben die Breschen dafür geschlagen, dass ein halbes Dutzend relevanter Großbanken der Wall Street auch die Entwicklungsländer von ihren aus Luft erzeugten Dollars durch Kredite abhängig machen konnten. Das Ergebnis ist gespenstisch. Weltweit lag die Verschuldung zur Jahrtausendwen­ de bereits bei 87 Billionen US­Dollar (76,2 Billionen Euro), 2007 um 63 Prozent höher bei 142 Billionen Dollar. Seit Ausbruch der Finanzkrise im September 2008 stiegen die Verbindlichkeiten den Banken gegenüber noch einmal um 57 Billionen und lagen An­ fang 2014 mit 199 Billionen Dollar bereits um 128 Prozent höher als im Jahr 2000. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt betrug


Finanzsystem

Einführung einer Gemeinschaftswährung dafür gesorgt hat, dass die – inzwischen ge­ setzlich nur mehr theoretisch einge­ schränkte – EZB die Wirtschaft von 19 Eu­ ro­Staaten innerhalb der 28 EU­Mitglieds­ staaten über eine uniforme Geldpolitik steuert. In Großbritannien, Schweden, Dä­ nemark, Rumänien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Polen und Bulgarien schaffen hin­ gegen weiterhin Notenbanken eigene Lan­ deswährungen. Auffallenderweise haben sie alle keine Schuldenprobleme. Schwe­ dens Staatsverschuldung beträgt 39 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), Dänemark 47, Tschechien 43,8, Polen 48,6, Rumänien 38,1 und Bulgarien 23,6. Auch die Euro­Nachzügler aus dem Baltikum ha­ ben minimale Staatsverschuldungen mitge­ bracht. In der Eurozone lag die durch­ schnittliche Verschuldung Ende 2014 bei 91,9 Prozent. Es sieht also ganz danach aus, als würde das Schuldenproblem der Euro­Länder mit der vorgeblich „unabhängigen“ Notenbank EZB und deren bisherigem Verbot der Staatsfinanzierung zusammenhängen. Da jedoch Politiker keine Ahnung vom Geld­ wesen haben, sind sie den Finanz­Haien hilflos ausgeliefert. Der Schweizer Wirt­ schaftswissenschaftler Hans­Christoph Binswanger gab sich denn auch ziemlich desillusioniert: „99 Prozent der Menschen sehen das Geldproblem nicht. Die Wissen­ schaft sieht es nicht, die Ökonomie sieht es nicht, sie erklärt es sogar als ,nicht existent‘. Solange wir aber die Geldwirtschaft nicht als Problem erkennen, ist keine wirkliche ökologische Wende möglich.“ aUf EinE PlEiTE folgT diE näCHSTE Die schon in den 2000er Jahren nicht gerade rosige Situation der Staatsfinanzen ist heute noch viel dramatischer. Und ob die Eurozone den Weg aus der Schuldenfalle findet, ist höchst zweifelhaft. Schließlich zieht sich durch alle Krisen seit Jahrhun­ derten ein wesentliches Merkmal: Die Fä­ higkeit der Staaten reicht nur begrenzt aus, um Schulden zu bedienen. Dadurch kolla­ biert das System periodisch, ehe der Zyklus von Neuem beginnt. Am Beginn dieser Pha­

° Brennpunkt

Kenneth rogoff: Dass ein verschuldetes Land der Krise entgeht, kommt sehr selten vor

Carmen reinhart: Untersuchte die Systematik der Staatspleiten an 77 Ländern

se des kollabierenden Systems befinden wir uns bereits. Dass derartige Verwerfungen durchaus als Bestandteil des Wirtschafts­ und Finanz­ systems anzusehen sind, beschrieb der Wirtschaftshistoriker Charles Kindleberger in seinem Buch „Manias, Panics and Cra­ shes: A History of Financial Crises“. Er zähl­ te zwischen 1772 und 2000 exakt 44 Finanz­ krisen. Vorangegangen war so wie in den Jahren vor 2008 immer eine unkontrollierte Geldvermehrung, die zu Instabilität infolge verstärkter Spekulation führte. Das gleiche Muster wiederholt sich schon wieder seit 2012.

Schulden, desto gefährlicher. Sind Banken­ krisen der Auslöser, dann kommt es in der Folge so wie in der derzeitigen Krise signifi­ kant zu fallenden Steuereinnahmen und stark steigenden Staatsschulden. Genauer: In den vergangenen zwei Jahrhunderten ha­ ben Bankenkrisen die Staatsverschuldung um durchschnittlich 86 Prozent ansteigen lassen, da die Regierungen verständlicher­ weise dazu tendieren, über eine expansive Finanzpolitik die Konjunktur zu stimulie­ ren. Wie es in den USA und Europa seit 2008 geschieht. Darin ähnelt das gegenwärtige Ablauf­ muster früheren Krisen. Wie Reinhart & Rogoff feststellten, sind solche Einbrüche viel schlimmer als „normale“ Konjunktur­ krisen. In den vergangenen Jahrhunderten brach das gesamte Finanz­ und Schulden­ system etwa alle 50 bis 60 Jahre zusammen. Frankreich erlebte acht Staatsbankrotte zwischen 1558 und 1788, Spanien sechs Pleiten zwischen 1557 und 1647. Seit 1800 konnten deutsche Regierungen achtmal ihre Schulden nicht bezahlen, das letzte Mal 1948. Griechenland ging in dieser Zeit nur fünfmal bankrott, zuletzt 1932. Die durch­ schnittliche Dauer solcher Ausfallsperioden betrug im Zeitraum 1800 bis 1945 sechs Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es drei Jahre. War eine Lösung für die Zahlungsausfälle gefunden und eine Um­ schuldung durchgeführt, begann zwangs­ läufig die Anhäufung der Schulden von Neuem.

Ein VErSCHUldETES land EnTgEHT SElTEn dEr KriSE Kenneth Rogoff von der Harvard­Uni­ versität schrieb in seinem Werk „Dieses Mal ist alles anders – Acht Jahrhunderte Finanz­ krisen“ 2008: „Dass ein verschuldetes Land der Krise entgehen kann, kommt sehr selten vor.“ Serien von Zahlungsausfällen seien dem Finanzsystem sogar immanent. Ge­ meinsam mit seiner Kollegin Carmen Rein­ hart (damals Universität von Maryland) trug der frühere Berater des Internationalen Währungsfonds (IWF) acht Jahre lang Da­ ten über Staatsschulden von 77 Ländern zu­ sammen und studierte die Systematik der Staatspleiten. Alle hatten enorme Schulden­ berge. Konnten die nicht bedient werden, folgte eine Rezession, die wiederum sinken­ de Steuereinnahmen nach sich zog. Je mehr

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

17


Brennpunkt ° Bilderberger

Der Wahn von der Weltherrschaft

A

m Nachmittag des 8. Juni werden ­Helikopter in nur wenige Minuten dauernden Flügen heikle Frachten von ­Bayern durch den eigens gesperrten Luftraum nach Tirol transportieren. Eine Abfangjäger-Staffel wird sich auf dem Innsbrucker Flughafen in Bereitschaft halten. Es gilt, einige der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Wirtschaftsnationen (G7) von einem Luxushotel ins nächste zu fliegen – vom bayrischen Schloss Elmau nahe Garmisch Partenkirchen zu einer Privatveranstaltung in das 35 Straßenkilometer entfernte 5 Stern Superior InneralpenHotel Tyrol in 1.300 Metern Seehöhe auf dem Seefelder Plateau. Dort treffen sich – nach 1988 bereits zum zweiten Mal – nämlich die wahrhaft Mächtigen und ihre ­treuen Vasallen von 9. bis 14. Juni zur alljährlich stattfindenden Bilderberg-Konferenz. Wegen dieser hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel als Gastgeberin sogar das ursprünglich für 4. bis 6. Juni 2015 fixierte G7-Politspektakel auf 7./8. Juni ver­schoben. Gegründet wurde die Bilderberg-Gruppe von dem US-amerikanischen Finanzund Industrie-Tycoon David Rockefeller gemeinsam mit Prinz Bernhard der Niederlande und dem Ober-Freimaurer Joseph Retinger als erstem US-Lobbyisten für einen europäischen Superstaat. Der Name leitet sich vom Hotel „De Bilderberg“ ab, dem Tagungsort der ersten Konferenz im Mai 1954 im niederländischen Oosterbeck bei Arnheim. Seither nahmen rund 2.500 Personen aus etwa 28 Staaten teil. Zu den jährlichen Treffen des informellen Netzwerks des modernen Feudalismus geladen sind jeweils 130 bis 150 europäische und US-amerikanische hochran-

18 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

Prinz Bernhard 1959: Fünf Jahre zuvor war er Bilderberg-Gastgeber für David Rockefeller

gige Vertreter aus Hochfinanz, Politik, Geheimdiensten, Regional- und Weltwirtschaft, Hochschulen, Aristokratie, Militär und Medien. Die Teilnehmer verpflichten sich zur strengsten Geheimhaltung der Gespräche und Sachverhalte. Alle müssen alleine kommen und während der gesamten mehrtägigen Gespräche bleiben. Das Tagungsprogramm besteht im Wesentlichen aus Podiumsdiskussionen, die jeweils etwa eineinhalb Stunden dauern. Die Sitzordnung bestimmt das Alphabet. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten und abseits der Tagesordnung gibt es Gelegenheit für diskrete Gespräche. Ob am 12. Juni ihr Leitwolf David Rockefeller, der zumeist anwesende Bannerträger des globalen Finanzkapitalismus schlechthin, seinen 100. Geburtstag mit „seinen“ Bilderbergern feiern wird, ist vorerst ungewiss. Er hat erst am 28. April die seit 1976 immerhin bereits sechste Herztransplantation – neben zwei Nierentrans-

plantationen – hinter sich gebracht. Durchgeführt wurde die sechsstündige Operation laut Daily News Report von Privatärzten im eigenen OP-Saal des Stammsitzes Kykuit im 1.380 Hektar großen Familienbesitz Pocantico Hills mit Blick nach Süden auf die 25 Meilen entfernte Skyline von New York. Bereits 36 Stunden nach der Operation vertraute er Journalisten an: „Jedes Mal, wenn ich ein neues Herz bekomme, ist es wie der Atem des Lebens, der über meinen Körper fegt. Ich fühle mich ­regeneriert und lebendig.“ Der letzte noch lebende von fünf Enkeln des Öl-Tycoons John D. Rockefeller, dessen eigene Familie und die Nachkommen seiner verstorbenen Geschwister über ein Billionen-Vermögen mit wesentlichen Beteiligungen an den größten Öl-, Industrie- und Finanzkonzernen der Welt verfügen, war geradezu besessen von dem Ziel einer „Neuen Weltordnung“ mit einer Weltregierung unter dem Diktat der Internationalen Hochfinanz. Als Präsident und Großaktionär des zeitweise weltgrößten Geldhau­ ses Chase Manhattan Bank (heute JPMorgan Chase) gab er sich in den 1970ern und 1980ern am Gipfel seiner Macht als Weltpolitiker, der seine Geldmacht nützte, um weltweit mehr als 200 Staatschefs in persönlichen Gesprächen auf Kurs zu bringen. Flankenschutz bekam David von seinem Bruder Nelson als Vizepräsident der USA. Über die Absichten von Rockefeller & Co. schrieb der US-Professor Carroll Quigley (1910–1977), Historiker an der Georgetown University in Washington, als Vertrauter der Finanzelite in seinem Buch „Tragedy and Hope“ (dt.: „Katastrophe und Hoffnung“) Anfang der 1960er: „Die Mäch-

creditS: Archiv, beigestellt (SPÖ/Spiola), wikipedia/ANEFO

Die Bilderberg-Konferenz Anfang Juni im tirolerischen Telfs im unmittelbaren Anschluss an die G7-Tagung von Staats- und Regierungschefs in Bayern wird ein Spektakel der Sonderklasse. Einige werden auf beiden Events dabei sein. Wie der 100-jährige Geburtstag des Gründers David Rockefeller gefeiert wird, bleibt geheim. Wolfgang Freisleben


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Bilderberger   Brennpunkt

te des Finanzkapitalismus haben einen weitreichenden Plan, und zwar nichts Geringeres, als ein Weltsystem der finanziellen Kontrolle in privater Hand zu schaffen, das es ihnen ermöglicht, das politische System jedes Landes und die gesamte Weltwirtschaft zu beherrschen. Dieses System soll im Stil einer Feudalherrschaft durch die verschiedenen Zentralbanken weltweit ­beherrscht werden, die ihre Vorgangsweisen durch geheime Absprachen in zahlreichen privaten Treffen und Konferenzen abstimmen.“

5 Stern Superior Interalpen-Hotel: Schon zum zweiten Mal Tagungsort der Bilderberger

men Markt einleiteten, wurden auf den Bilderberg-Tagungen geboren.“ Und die Gemeinschaftswährung wurde gleichfalls bereits 45 Jahre vor der Einführung dort anBilderberger als geheime diskutiert. ­Schattenregierung der Welt 1991 sah sich David Rockefeller bereits Von David Rockefeller gesteuert, wuchs dem Ziel näher gerückt. Denn auf der Bildie Bilderberger-Gruppe rasch in die Rolle derberg-Konferenz in Baden-Baden einer internationale Schattenregierung hi- (Deutschland) erklärte er in seiner Rede: nein, die danach trachtet, den Einzelstaaten „Wir danken der Washington Post, der New und ihren Bürgern das Recht auf Selbstbe- York Times, dem Time Magazine und andestimmung streitig zu machen, indem sie ren großen Publikationen, deren Herausgeeine subversive Realität schafft. Im Zirkel ber unsere Meetings besucht haben und seit der Bilderberger wird nunmehr fast 40 Jahnämlich nichts Geren ihr Versprechen ringeres geplant, als zur Diskretion gehaldie Souveränität der ten haben. AnsonNationalstaaten sten wäre es für uns durch eine allmächtiunmöglich gewesen, ge globale Regierung einen Plan für die zu ersetzen – mit geWelt zu entwickeln, meinsamer Kontrolle wenn wir im Licht und durch Militär der Öffentlichkeit geabgesichert. Vom Bilstanden wären. Aber derberger und Öldie Welt ist jetzt klüMagnaten George ger und darauf vorMcGhee ist das Zitat bereitet, in Richtung überliefert: „Die Röeiner Weltregierung mischen Verträge, Kontrollbank-Generaldirektor Scholten: zu marschieren. Die die den Gemeinsa­ Folgte Vranitzky im Exekutivkomittee nach supranationale Sou-

veränität einer intellektuellen Elite und der Weltbankiers ist sicher der nationalen Souveränität, wie sie in den letzten Jahrhunderten praktiziert wurde, vorzuziehen.“ Als einer dieser verschwiegenen Medienleute ist Oscar Bronner, Gründer und Herausgeber der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“, seit 2005 regelmäßig geladen. Die Bilderberger-Tagung ist in seiner Zeitung als Ereignis zwar nicht tabu. Sehr wohl aber Hintergründe und die Bestrebungen, um die es Rockefeller & Co. geht. Dass sich die Richtung der ZeitungsBerichterstattung den Bilderberger-Vorgaben jeweils anpasst, ist angesichts der Rockefeller-Danksagung naheliegend. Den Regeln unterworfen hat sich schon seit langem Kontrollbank-Generaldirektor Rudolf Scholten, der von seinem Mentor, Ex-Kanzler Franz Vranitzky, sogar den Platz im Exekutivkomitee übernommen hat. Frühes Wissen um die kommende globale Krise Auf der Bilderberg-Konferenz 2005 in Rottach-Egern/Bayern hielt David Rockefeller offenbar die Zeit für reif, um endgültig nach der Weltherrschaft zu greifen, indem er verkündete: „Wir befinden uns am Anfang einer globalen Umwälzung. Alles,

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 19


was noch fehlt, ist eine große weltweite Krise, bevor die Nationen die Neue Weltordnung akzeptieren.“ Die Folgen sind bekannt. An der Subprime-Hypothekenkrise war die Rockefeller-Bank JPMorgan Chase in den 2000ern führend beteiligt; an der dadurch ausgelösten Finanz- und Bankenkrise verdiente sie dann prächtig. Die Krise erzeugte jenen Druck auf die hilf- und orientierungslosen Politiker, unter dem der Ausbau der EU zu einer zentralistisch geführten politischen Einheit und letztlich die Entmachtung der Nationalstaaten und ihrer Bürger abläuft. Gleichzeitig erfolgt eine Machtübertragung zu demokratisch nicht gewählten und daher nicht legitimierten Führungszirkeln in Brüssel und der übergeordneten Währungs- und Finanzzentrale in der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Besetzung der EZBSpitze mit Mario Draghi als „Trojanischem Pferd“ seines früheren Arbeitgebers, der mächtigen New Yorker Investmentbank Goldman Sachs, bedeutet den erfolgreichen „Sturm der Wall Street auf den EZB-Tower“, wie es ein Publizist einmal nannte, und damit die Unterminierung des Euro-Währungsraums entsprechend dem Wunsch Rockefellers nach einer Feudalherrschaft des Finanzkapitals. Die Wege scheinen nun geebnet, um jene Herrschaft durch die Zentralbanken zu errichten, die Carroll Quigley 1963 vorausgesagt hatte. Denn die drei wichtigsten, nämlich Fed, Bank of England und EZB, sind fest in der Hand einer ­kleinen Geldelite mit international operierenden Banken. Im Geiste Rockefellers ein großer Schritt in Richtung Eine-Welt-Regierung. Wie die Machtpositionen ­vergeben werden Angesichts der Machtfülle im Kreis der Bilderberger wird es interessant sein, später zu erfahren, wer von den Politikern auch in Zukunft noch eine Rolle spielen und sich jeweils die diskreten Empfehlungen für die Politik während der nächsten zwölf Monate weiterhin abholen darf. Oder wer nicht zu den geladenen Auserwählten gehört. Auch wenn es von den Bilderbergern keine Fotos, Abschlusserklärungen oder Pressekonfe-

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Standard-Herausgeber Oscar Bronner: Bestimmt die Vertraulichkeit die Blattlinie?

renzen gibt, so sickern doch immer Hinweise durch, wie die Bilderberger Macht und Einfluss ausspielen. In der EU und den USA genauso wie bei NATO und Weltbank. 2014 fiel auf, dass der britische Premierminister David Cameron nicht mehr geladen war. Stattdessen war der Labour-Schattenminister Ed Balls und Staatssekretärin Justine Greening von den Tories anwesend. Margaret Thatcher wurde einst 1977 erstmals Bilderbergerin und 1979 Premierministerin. 1989 war sie neuerlich anwesend. Nach einem weiteren Treffen wurde sie 1990 aus dem Amt gestürzt, weil sie nicht bereit war, der Aufgabe der britischen Souveränität zuzustimmen. Ihre Nachfolger John Major und Tony Blair wurden gleichfalls zunächst auf einer Bilderberg-Konferenz ge­ testet, ehe sie ins Amt kamen – und auch wieder abtreten mussten. Blair wurde auf der Konferenz 1998 im schottischen Turnburry von anderen Teilnehmern gescholten, dass er nicht genug getan habe, um Großbritannien in die Währungsunion zu bringen. Ein Deutscher soll zu Blair gesagt haben: „Sie sind eine Maggie Thatcher in langen Hosen.“ In den USA wurde z.B. Bill Clinton1991, damals Gouverneur von Arkansas, zum Bilderberger gekürt. Ein Jahr später wurde er 42. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Italiener Romano Prodi rückte im September 1999 zum Präsidenten der Europäischen Kommission auf, nach-

dem er ein Bilderberg-Treffen absolviert hatte. Für Jean-Claude Trichet und José Manuel Barroso war das Meeting im Juni 2003 in Versailles (Frankreich) karrierefördernd. Trichet stieg im November 2003 zum Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) auf. Barroso wurde ein Jahr später Präsident der Europäischen Kommission. Herman van Rompuy, ein zuvor kaum bekannter Lokalpolitiker aus Belgien, wurde nach einem Bilderberg-Dinner 2009 zum ersten ständigen Präsidenten des EU-Mi­ nisterrats befördert – und das gleich für zwei Amtszeiten von 1. Dezember 2009 bis 30. November 2014. Auch EU-Kommis­ sionspräsident Jean-Claude Juncker wurde zuvor von den Bilderbergern getestet. Ziemlich deutlich „vergeben“ wird jeweils der Spitzen-Job bei der unter starkem Einfluss der Rockefeller-Bank JPMorgan Chase stehenden Weltbank. James David Wolfensohn wurde 1995 deren Präsident, nachdem er 1994 in Helsinki (Finnland) und 1995 in Bürgenstück (Schweiz) Bilderberg frequentierte. Das gleiche Avancement wurde Paul Wolfowitz nach seiner Teilnahme 2005 vergönnt. 2006 in Ottawa (Kanada) und 2007 nahm Robert Zoellick an den Bilderberger Treffen teil. Von Juli 2007 bis Juni 2012 folgte er dem wegen einer Affäre zurückgetretenen Wolfowitz nach. George Robertson erhielt ein Jahr nach seiner Teilnahme im schottischen Turnburry (14. bis 17. Mai 1998) den Spitzenjob als NATO-­ Generalsekretär. Auch seine Nachfolger Jaap de Hoop Scheffer, Anders Fogh Rasmussen und Jens Stoltenberg gehören selbstverständlich zu den Bilderbergern – so wie sein Vorgänger Javier Solana und alle anderen davor. Bilderberger waren selbstverständlich auch alle deutschen Kanzler. Gerhard Schröder (SPD) durfte im Mai 2005 in Rottach-Egern (Deutschland) als Gastgeber zwar noch die Begrüßungsrede halten, stand aber nicht auf der Teilnehmerliste – Angela Merkel (CDU) schon. Einen Monat später musste Schröder die Vertrauensfrage stellen, die er offensichtlich verlieren sollte, um nach Neuwahlen das Kanzleramt an Merkel abzugeben.

credit: Archiv

Brennpunkt ° Bilderberger


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brennpunkt ° Meldungen aus der Hochfinanz

UBS plant die Eroberung Chinas als Vermögensverwalter Der Schweizer Bankriese UBS bemüht sich derzeit um eine Beteiligung an der China Postal Savings Bank. Die Rede ist von zehn Prozent des Aktienkapitals, das an die drei Milliarden Dollar kosten dürfte. Die Chancen, die sich damit ergäben, würden ein Mehrfaches einbringen. Denn die Postbank bedient mit einem Netz von 40.000 Filialen annähernd eine halbe Milliarde Kunden. Die Bank soll kommendes Jahr an die Börse gehen. Sollte die UBS entsprechend ihrer bisherigen Strategie in China die Beteiligung erhalten, dann wäre dies wohl der Auftakt für den finalen Eroberungszug der UBS. Der mit umgerechnet rund 1,91 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen (hinter BlackRock) zweitgrößte Wealth Manager der Welt erhielte Zugang zu annä-

hernd einer halben Milliarde potenzieller Neukunden. Das entspricht etwa der Bevölkerung von Europa. Diese Kunden sind Teil einer Volkswirtschaft, die noch immer rasant wächst und sie sind Teil einer Mittelschicht, deren Vermögen laufend zunimmt und darum auch anspruchsvollere Bankdienstleistungen beanspruchen wird. UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber hatte bereits betont, wie wichtig es für einen Vermögensmanager sei, ein Standbein in China zu haben. Die Anzahl Vermögender steige schneller als anderswo und deren Bedürfnis nach diversifizierten Anlageportfolios nehme zu. Der strategische Aufbau der China-Expansion ist bei der UBS schon seit über zwölf Jahren in Gang: 2003 erhielt die UBS als erstes ausländisches Finanzinstitut überhaupt die Lizenz als Qualified Foreign Institu­tional Investor, was ihr Zugang zur

Postal Savings Bank of China in Shanghai

Börse in Shanghai und zu Renminbi-Anlagen verschaffte. Ein Jahr später öffnete die UBS wiederum als erstes ausländisches Institut eine Niederlassung in Peking. 2006 erhielt die UBS die Vollbanklizenz, sodass sie seither die ganze Dienstleistungspalette von Investmentbanking über Asset Management und Private Banking anbieten konnte. (wf)

22 Partner haben der Investmentbank Goldman Sachs seit August 2014 den Rücken gekehrt oder den höchsten Rang in der Bank aufgegeben. Einige blieben in der Firma. Laut einer Goldman-Pflichtmitteilung vom 28. April hat die Investmentbank aktuell 467 Partner. Diese besaßen der Pflichtmitteilung zufolge 34 Millionen Aktien oder 7,7 Prozent des Aktienkapitals von Goldman. Das ist der geringste Anteil seit 2010. Der Rang des Partners ist ein Überbleibsel aus der Unternehmensgeschichte vor dem Börsengang 1999, als Goldman noch als private Partnerschaft existierte. Die Partner erhalten meist ein Jahresgehalt von 900.000 Dollar sowie eine Sonderzahlung aus einem besonderen Bonus-Pool. Alle zwei Jahre werden neue Partner aufgenom-

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Partner kehren Goldman Sachs den Rücken

men, im vergangenen November waren es 78 Personen. Zwischen Mai und August des vergangenen Jahres hatten sich etwa zehn Personen aus dem Partner-Status verabschiedet und auf die attraktive Gage verzichtet. Die vorhergehende Liste wurde vor acht Monaten veröffentlicht, und von den in der Zwischenzeit erfolgten Abgängen wurde bisher nur rund die Hälfte offen

gelegt oder in der Presse ­berichtet. Unter den aktuellsten Abgängen befinden sich beispielsweise Jim Katzman, der den Botox-Hersteller Allergan bei seinem Verkauf an Actavis für 66 Milliarden US-Dollar beraten hat, und Timur Galen, Leiter Unternehmensdienste und Immobilien. Die Pflichtmitteilung von Goldman beinhaltete zwei weitere Neuzugänge. Raj Mahajan wurde im Jänner engagiert, um das Geschäft mit Dark Pools und algorithmischem Handel zu leiten, und Patrick Street stieß im September nach einer Abwesenheit von 20 Monaten wieder zu der Investmentbank, wie aus Daten der Financial Industry Regulatory Authority hervorgeht. Michael DuVally, ein Sprecher der Bank, wollte sich nicht zu den Abgängen äußern. Nur so viel: Mitarbeiter würden nicht unbedingt Goldman Sachs verlassen, wenn sie den Titel aufgeben. (wf)

creditS: Imranahmedsg, Meinzahn | Dreamstime.com, Shutterstock

900.000 Dollar-Gage bei Goldman Sachs zu wenig


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Meldungen aus der Hochfinanz   brennpunkt

Klage von österreichischen Kreditnehmern gegen Deutsche Bank Die Deutsche Bank (DB) bleibt Stamm­ gast bei den Gerichten. Kürzlich wurde auch beim Landesgericht Wien durch den Kreditopferverein (KOV) eine Feststellungsklage eingebracht, um die grundsätzliche Haftung der DB wegen

Justitia und die Deutsche Bank: Die Klagewelle gegen das Geldhaus reißt nicht ab

der Manipulation des Referenzzinssatzes Euribor zu erreichen. Die Kläger stützen sich dabei auf die Verurteilung durch die EU-Kommission zu einer Rekordstrafe von 725,4 Millionen Euro Anfang Dezember 2013. Vor Kurzem kamen noch 2,3 Milliarden Euro seitens des US-Justizministeriums dazu. Da Libor („London Interbank Offered Rate“) und Euribor („Euro Interbank Offered Rate“) die Grundlage der meisten Kreditverträge sind, argumentiert der KOV: Durch das wettbewerbswidrige Verhalten der Deutschen Bank hätten die Kreditnehmer letztlich mehr an Zinsen bezahlen müssen, als wenn die Manipulation

des Referenzzinssatzes nicht stattgefunden hätte. Die Kreditverträge wurden mit österreichischen Banken abgeschlossen, deren Zinssatz an den Euribor gebunden ist. Die Ansprüche der klagenden Kreditnehmer sind somit gleichartig, daher treten sie als formelle Streitgenossen auf. Die europarechtlichen Bestimmungen erklären ausdrücklich, dass alle Personen und Unternehmen, die von wettbewerbswidrigem Verhalten betroffen sind, vor den Gerichten der Mitgliedsstaaten auf Schadenersatz klagen können. Nach der Rechtsprechung des EuGH sind Kommissionsbeschlüsse ein verbindlicher Beleg dafür, dass das Verhalten stattgefunden hat und rechtswidrig war. (wf)

Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 23


BANKINGPanorama CHINA

Land des Monats

ECKDATEN

HAUSGEMACHTE BLASE. Der chinesische

Aktienmarkt boomt, aber wie lange noch? Nach Ansicht von Steve Schwarzmann, Boss des Investmenthauses Blackstone, bewegt man sich im Reich der Mitte aktuell mit Riesenschritten auf eine gefährliche „Überhitzung“ zu. An dieser Entwicklung tragen auch die lokalen Banken Mitschuld. „Es gibt Kleinanleger mit mehreren Brokerkonten und Krediten für Aktienkäufe und Indizien für einige Exzesse im Marktsystem“, so der Top-Manager kürzlich in New York. Schwarzmann rechnet jedoch damit, dass die Regierung in Peking bald Maßnahmen treffen wird, um zu verhindern, dass „ihnen der Markt um die Ohren fliegt“. Unter anderem seien ein Verbot, Aktien auf Pump zu erwerben und die Einführung der Konvertierbarkeit des Renminbi wahrscheinlich.

Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Peking Amtssprache Mandarin Staatsoberhaupt Xi Jinping Regierungschef Li Keqiang Fläche 9.597.995 km2 Einwohner etwa 1,36 Milliarden Bevölkerungsdichte etwa 141,7 pro km2 BIP (2013 in Mrd. USD) 8.939 BIP pro Kopf (2013 in USD) 6.569 Währung Renminbi Internet-TLD .cn Internat. Telefonvorwahl +86 Staatsgründung 1949 Nationalfeiertag 1. Oktober Größte Städte Shanghai, Peking, Chongqing, Xi’an, Wuhan Verwaltungsgliederung 22 Provinzen, 5 Autonome Regionen, 4 „regierungsunmittelbare Städte“, 2 Sonderverwaltungsregionen Nachbarstaaten Afghanistan, Bhutan, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Laos, Mongolei, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Pakistan, Russland, Tadschikistan, Vietnam

HYPO NOE GRUPPE

B

anken des Vertrauens, Banken an Ihrer Seite, Banken mit Leistung aus Leidenschaft – Kundenansprache und Positionierung werden in der Finanzwirtschaft immer wichtiger. Gleichzeitig leidet das Vertrauen in Banken durch immer kurzfristigere Strategiewechsel. So manches Institut ringt um sein Selbstverständnis und versucht die Begeisterung seiner MitarbeiterInnen für die eigene Neupositionierung zu gewinnen. Entscheidend ist: Hat der Kunde Verständnis und Begeisterung für seine Bank? Kann eine Bank auf ihren Kunden zählen, wenn diese ihn plötzlich für „nicht mehr im Zielsegment“ er-

24 22

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

klärt oder aus objektiv nicht nachvollziehbaren Gründen wieder die Begeisterung für ihn entdeckt? Sei es ein Unternehmenskauf, die Beteiligung eines Investors oder die Strukturierung geordneter Nachfolge- und Beteiligungsregelungen. Hier helfen weder Finanzierungslösungen

MAG. DR. ANDREAS STRASSER, Leiter Firmenkunden & Struktu-

„von der Stange“, noch der Verweis auf globale Stärke. Was Unternehmer und Unternehmen in diesen Situationen benötigen, ist ein Bankpartner, der die Eigenheiten des Geschäftsmodells versteht und der Lösungen findet, die auf genauem Verständnis des Geschäftes des Kunden beruhen. Jemand, der das Vertrauen seiner Kunden über Jahre erworben hat und kompetent in der Lage ist, die Interessenabwägungen zwischen Kunden und Bank – gerade bei langfristigen Finanzierungen – kompetent für beide Seiten zu verhandeln und umzusetzen.

rierte Finanzierungen HYPO NOE Gruppe Bank AG

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CREDIT: CREDITS:beigestellt beigestellt, Streetka2004 | Dreamstime.com

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Sicherung der Bankeinlagen

° BRENNPUNKT

Der Staat verabschiedet sich von den Sparern Im Parlament ist der Gesetzesentwurf zu einer neuen Form der Einlagensicherung der Banken in Begutachtung. Um die bisherige Staatshilfe zu ersetzen, müssen die Banken einen eigenen Fonds gründen, aus dem Sparer im Fall einer Bankenpleite entschädigt werden. Der Fonds wird erst schrittweise über Jahre aufgebaut. Wolfgang Freisleben

CREDIT: beigestellt (WKÖ)

S

parer haben derzeit nichts zu laAuch ein anderer Punkt des Gechen. Die Zinsen sind im Keller. setzes scheint festgelegt worden zu Bargeld soll verboten werden. Und sein, um diese beiden Sektoren milde mit dem zur Begutachtung im Parlazu stimmen. So ist es mit Genehmiment kursierenden Entwurf zu einer gung der Finanzmarktaufsicht (FMA) neuen Einlagensicherung für Sparauch nach 2019 noch möglich, einen gelder bei den Banken kappt der eigenen Haftungsverbund zu haben, Staat sein Sicherungsnetz für bisher auf den der größere Notfallfonds nur maximal 100.000 Euro. Ab 2019 soll in letzter Instanz zugreifen kann. Der es nur noch ein großes Sicherungsallgemeine Fonds soll übrigens von der system mit einem Notfallfonds geWirtschaftskammer gemanagt und ben, aus dem im Krisenfall die Sparer veranlagt werden, was bei den betrofentschädigt werden sollen. fenen Banken nicht unbedingt für Doch die Sache hat einen Haken: Zentrale der Wirtschaftskammer: Domizil des neuen Fonds Freude sorgen dürfte. Denn das Geld ist noch nicht da. AnFONDS BEI WIRTSCHAFTSKAMMER gespart wird der Fonds erst schrittweise. Das bedeutet aller Voraussicht nach, form der Einlagensicherung zuzustimmen, Laut Gesetzesentwurf soll die Verwaltung dass die heimischen Banken in den näch- weil sie nicht für Kunden anderer kleinerer der einheitlichen Einlagensicherung ab 1. Jänner 2019 bei der Wirtschaftskammer ansten zehn Jahren in jährlichen Raten 1,5 Banken aufkommen wollten, die zum Teil Milliarden Euro aufbringen müssen. Wie mit hohen Zinsen unangenehme Konkur- gesiedelt sein. Als Beruhigungspille für die stark sich diese Last auf die einzelnen Insti- renz machen. Denn bisher gab es in Öster- Bürger muss die Auszahlung an betroffene tute verteilt, ist dabei noch nicht klar. Das reich fünf gesonderte Einlagensicherungs- Sparer künftig bereits nach sieben statt wie soll erst auf Basis einer Risikoabschätzung systeme: für die Aktienbanken, die Landes- bisher nach längstens 20 Tagen stattfinden. In der Einlagensicherung neu bleibt es berechnet werden. Manche werden zu- hypotheken-Banken, für den Raiffeisennächst jährlich 0,8 Prozent der gedeckten Sektor, die Volksbanken und die Sparkas- bei der gesetzlichen Spareinlagensicherung Einlagen bis 100.000 Euro einzahlen. Für sen. Nur wenn ein Sektor überfordert gewe- von 100.000 Euro – und zwar pro Kunde riskanter agierende Banken können höhere sen wäre, hätte ein anderer einspringen und Bank. Das heißt, ein Kunde kann mehprozentuelle Beiträge anfallen. Bis dahin ist müssen. Die Banken standen jeweils für die rere abgesicherte Konten mit je 100.000 Euro bei unterschiedlichen Banken unterZittern angesagt. Denn niemand weiß, wie ersten 50.000 Euro gerade, der Staat deckte halten. Sollten die Institute in der langen die Bank wirklich dasteht, bei der man Spar- die weiteren 50.000 Euro ab. Diese explizite einlagen liegen hat. Und ob man im Fall ei- Staatsgarantie entfällt durch den neuen Übergangsphase mit ihrem neuen Fonds ner Pleite nicht womöglich Spargelder ver- Bankenfonds. Im bisherigen System ist bei großen Sicherungsfällen überfordert liert. jedenfalls das Geld noch nirgendwo sein, wird der Bund sie angeblich aber nicht Das neue Gesetz kommt jedenfalls den ange spart worden, sondern hätte nach hängen lassen, heißt es. Im neuen BankenForderungen der Sparkassen und Raiffeiner Bankpleite von dem entsprechenden abwicklungsgesetz sind gesetzlich gesichereisen-Banken entgegen. Diese beiden wei- Sicherungssystem aufgetrieben werden te Einlagen von einer Gläubigerbeteiligung definitiv ausgeschlossen. gerten sich in der Vergangenheit, einer Re- müssen. MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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GeldanlagePanorama GELDANLAGE kenia Staatsfonds. Eine Hand voll afrikanischer

Volkswirtschaften – darunter auch jene der in Ostafrika gelegenen Republik Kenia – darf sich in naher Zukunft auf finanzielle Zuwendungen aus dem hohen Norden Europas freuen. Der mit rund 840 Milliarden Euro prall gefüllte Staatsfonds von Norwegen, seines Zeichens der größte Staatsfonds der Welt, gab kürzlich bekannt, sein Akfrika-Exposure in die Höhe schrauben zu wollen. Im Fokus stünden neben Kenia und Nigeria noch eine Reihe anderer westafrikanischer Staaten. Der skandinavische Mega-Fonds setzt seine Expansion in Richtung wachstumsstarke Schwellenländer somit konsequent fort. Am schwarzen Kontinent war der norwegische Staatsfonds bisher lediglich in Südafrika sowie in den nordafrikanischen Ländern Marokko und Ägypten präsent.

Land des Monats

ECKDATEN

Staatsform Republik Hauptstadt Nairobi Amtssprache Swahili, Englisch Staatsoberhaupt Uhuru Kenyatta Regierungschef ebendieser Fläche 580.367 km2 Einwohner etwa 43 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 74,1 pro km2 BIP (2014 in Mrd. USD) 60,2 Währung Kenia-Schilling Kfz-Kennzeichen EAK Internet-TLD .ke Internat. Telefonvorwahl +254 Unabhängig seit 1963 Größte Städte Nairobi, Mombasa, Kisumu, Nakuru Verwaltungsgliederung 47 Counties Nachbarstaaten Äthiopien, Somalia, Südsudan, Tansania, Uganda Höchste Erhebung Batian (5.199 m)

Value Investing mit Listed Private Equity

D

ie LPX Group ist führend im Research für Listed Private Equity und Listed Infrastructure. Das Flaggschiffprodukt des Hauses, der LPActive Value Fund, der in börsengehandelte Private Equity Gesellschaften investiert, wies 2014 eine attraktive Entwicklung auf. Die LPX Group ist ein in Zürich ansässiges Research-Unternehmen hat einen speziellen Value Investing Ansatz entwickelt, dessen Ergebnisse ins Management des LPActive Value Fund einfließen. Generell stehen den Managern unter der Ägide von Dr. Michael Degosciu drei Arten von Investments zur Verfügung: Listed Private Equity Unternehmen, Listed Private Equity Fund of Funds und Private Equity Manager. Der Löwenanteil (circa 90 Prozent des Fonds) wird in Listed Private Equity Unternehmen investiert. Das Investment erfolgt auf

26 °° GELD-MAGAZIN GELD-MAGAZIN –– MAI Mai 2015 2015 26

Basis der Bilanzdaten direkt in Private EquityDeals der Unternehmen. Börsengelistete Private Equity Dachfonds sind auf Grund interessanter Opportunitäten attraktiv, haben jedoch den Nachteil der doppelten Fee-Struktur. Diese Assetklasse ist daher nur mit einem Anteil von zehn Prozent im Depot. Investments in Private Equity Manager selbst werden nicht vorgenommen, da diese keine Investments auf ihrer Bilanz haben und nur an der Managementgebühr auf bestehende Fonds verdienen. AKTUELLE ENTWICKLUNG Wie eingangs erwähnt war die Entwicklung der Unternehmen im LPActive 2014 fast durchwegs positiv. 7,8 Prozent NAV im Schnitt bei den 10 Top-Holdings oder 74,5 Prozent plus im Durchschnitt seit 2010. Auch konnten in 2014 die Private Equity Unternehmen im LPActive

Value Fund wieder erfolgreiche Exits durchführen. Darüber hinaus befinden sich auf den Bilanzen eine Vielzahl exitfähiger Beteiligungen, die daMICHEL DEGOSCIU rauf warten, über einen Managing Director, LPX Börsengang verkauft Group zu werden. Insgesamt kann man feststellen, dass das Private Equity Umfeld intakt ist und weit weg von zu hohen Bewertungen. Auch bieten die beobachteten Discounts nach wie vor einen günstigen Einstiegszeitpunkt auch vor dem Hintergrund, dass Private Equity Unternehmen mit hohen Ausschüttungen bzw. Dividenden locken. www.lpx-group.com

CREDITS: CrediTS: beigestellt, ClaireCphotography | Dreamstime.com

PORTRAIT

LPX GROUP


Im Gespräch mit Eric Samuiloff, trivium

° GELDANLAGE

Investments zum Be- und Angreifen Die demografische Entwicklung und der Trend zu Ein-Personen-Haushalten steigert den Bedarf an Wohnungen, weiß Eric Samuiloff, frischgebackener Sprecher der Geschäftsführung von trivium. Der frühere CEO von Swiss Harald Kolerus Select Life verrät auch, warum ihm Immobilien „einfach gut gefallen“. GELD °

bei Anleihen und Sparbüchern, ist, wie wir alle wissen, derzeit nicht viel zu holen. Hier bieten sich Immobilien als Alternative an, allerdings unter der Voraussetzung, dass sie nicht als spekulative Investments gesehen werden, mit denen automatisch Geld verdient werden kann. Hier kommen wiederum Seriosität, Transparenz und Know-how einer Gesellschaft wie trivium ins Spiel.

Sie sind seit Kurzem zum Sprecher

der Geschäftsführung des Immobilienentwicklers trivium bestellt worden. Wie kam es zu diesem beruflichen Schritt?

ERIC SAMUILOFF: Ich kenne die Führungspersonen von trivium schon sehr lange und habe sie auch mit der von mir gegründeten ERISA Unternehmensberatung betreut. Von allen Beteiligten wurde letztlich eine intensivere Zusammenarbeit gewünscht, die in meiner Position bei trivium nun zum Ausdruck gekommen ist. Das Wachstum und die immer breitere Aufstellung des Unternehmens machten die Verstärkung des Teams logisch. Mit meiner Person wurde jemand an Bord geholt, der die gesamte Themenvielfalt zentral koordinieren soll.

Welche Renditen sind mit Immobilieninvestments zu erzielen?

Begrenzt auf die Mietrendite kann man realistischerweise von drei bis vier Prozent per annum ausgehen. Bei der Entwicklung von Immobilien sind an die zehn Prozent möglich. Hier muss man hinzufügen, dass die Immobilienentwicklung analog zu den höheren Renditechancen mit einem höheren Risiko verbunden ist – aber man hat immer noch Substanzwerte in der Hand.

Sie waren ja zu zuvor als CEO von Swiss Life Select tätig, also im Bereich Vermögensverwaltung und -beratung. Ist der Wechsel in den Immobiliensektor da nicht ein harter Schnitt?

Ich meine: Ganz im Gegenteil! Innerhalb meiner beratenden Tätigkeit haben Immobilien als Komponente immer eine Rolle gespielt. Ich komme ja ursprünglich aus dem Produktbereich und trivium ist wiederum ein Produktanbieter. Das passt gut zusammen, auch wenn Immobilien natürlich etwas anderes sind als zum Beispiel ein Fonds. Ein weiterer positiver Faktor: Ich habe mich immer schon mit Immobilien beschäftigt. Man kann sagen, dass mir Immobilien ganz einfach gefallen. Wahrscheinlich weil man sie im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kann. Deshalb ist es für mich überaus spannend, im Immobilienbereich mitzuwirken.

CREDIT: beigestellt

Können Sie in diesem Zusammenhang das Geschäftsmodell von trivium näher vorstellen?

Unsere Tätigkeit umfasst sowohl das Anbieten von Anlegerwohnungen als auch die unternehmerische Tätigkeit im Bereich der

Eric Samuiloff, Vorsitzender der Geschäftsführung trivium

Welche Trends zeichnen sich amWohnungsmarkt ab?

Immobilienentwicklung. Unser Know-How beinhaltet die Evaluierung geeigneter Objekte, die Konzeption des Projektes, die Preisverhandlung und schlussendlich die Verwertung. Darüber hinaus sind wir beratend tätig und helfen den Kunden bei der Entwicklung seiner Immobilieninvestment-Strategie. Was spricht nun aus Sicht eines Investors für Immobilien?

Wenn man die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ins Auge fasst, erweisen sich Immobilien als sehr attraktiv. Aktien haben sich zweifelsohne als erfolgreiche Anlageklasse erwiesen, aber nicht jeder Investor will in Aktien veranlagen, zumindest nicht sein gesamtes freies Kapital. Im fixverzinslichen Bereich, also

Es gibt eindeutige demografische und soziologische Entwicklungen, die Immo-Investments begünstigen sollten. Vor allem, wenn man den Raum Wien betrachtet, auf den sich trivium hauptsächlich konzentriert. So wächst die Bevölkerungszahl der Bundeshauptstadt beständig – die Zwei-Millionen-Marke ist in Sichtweite. Somit steigt der Bedarf an Wohnungen, der noch durch einen weiteren Trend gestärkt wird: Das sogenannte Micro Living. Darunter versteht man Änderungen der Lebens- und Wohngepflogenheiten, die darin resultieren, dass vermehrt kleinere Wohnungen nachgefragt werden. Das lässt sich auf die steigende Zahl von Single-Haushalten zurückführen oder auch auf die Tatsache, dass viele Freizeitaktivitäten heute außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden. MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage ° Währungsfonds

Vom Euro über Lira bis zum Real Investments in Fremdwährungen sind ein komplexes Thema und werden gerade von privaten Investoren gerne „übersehen“. Das ist schade, denn es bietet sich die Chance, ein Gesamtportfolio abzurunden und zu diversifizieren. Denn die Devisenmärkte sind mit Aktien und Anleihen nur wenig korreliert. Harald Kolerus ie Veranlagung in Währungen gehört sicherlich zu den schwierigsten Herausforderungen an den Finanzmärkten. Denn hier spielen nicht nur fundamentale Rahmenbedingungen eine Rolle, sondern sehr oft auch die Politik jedes einzelnen Landes. Hier wird gar nicht so selten aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit durch bewusste Äußerungen die eigene Währung geschwächt. Ebenso kommt der Notenbank des jeweiligen Landes und deren Zinspolitik eine besondere Bedeutung zu. Durch das bewusste Niedrighalten der Zinsen sowie Quantitative Easing-Maßnahmen (USA, UK, Europa, Japan) wird auf die Währung ein großer Einfluss ausgeübt. Auch spielen (vor allem bei Währungen aus Emerging Markets) die Zinsdifferenzen im kurzfris­ tigen Anlagebereich eine wichtige Rolle – die sogenannten Carry-Trades. Hier verschuldet man sich in den Niedrigzins- und veranlagt in den Hochzinsländern.

° Risikostreuung mithilfe von währungsfonds Erst wenn ein ausgewogener Mix an Anleihen und Aktien vorhanden ist, wird man sich Währungsfonds widmen. Sie tragen zu einem besseren Risikoverhältnis des Portfolios bei, da sie mit Aktien und Anleihen nur gering korreliert sind. Währungsfonds sind zuletzt wieder vermehrt in das Interesse der Anleger gerückt – das lässt sich damit erklären, dass die Renditen der Anleihen bzw. Anleihefonds in den Keller gerutscht sind. Insgesamt muss angemerkt werden: Währungen sollten nie den Schwerpunkt in einem Portfolio bilden, sondern eine gesunde Beimischung darstellen.

Erfolgskomponenten Das Konzept eines Währungsfonds ist hingegen relativ einfach. Während man durch ein Investment in einen Aktienfonds an der Entwicklung der internationalen Börsen partizipiert, kann man durch die Veranlagung in einen Währungsfonds von den Kurschancen an den Devisenmärkten profitieren. Christian Riegler, Leitung Fondsmanagement 3 Banken-Generali Investment, führt weiter aus: „Während Aktienmärkte weitgehend einem großen gemeinsamen Trend folgen – mit regionalen Unterschieden –, haben die meisten Währungen ein völliges Eigenleben. Eine wichtige Ertragskomponente bei Währungsfonds ist die vereinnahmte Zinsdifferenz: Wenn ich also als Euro-Investor in den brasilianischen Real investiere, bekomme ich die Zinsdifferenz dieser beiden Währungen tagtäglich zugerechnet. Bei vielen Hochzinsländern – zum Beispiel Türkei, Südafrika, Indien, Brasilien – ist daher die Zinsdifferenz eine möglich bessere Einnahmequelle als die Währungsentwicklung selbst.“ Das Risiko von Währungsfonds ist laut Riegler jenen von internationalen Anleihefonds gleichzusetzen. „Neben möglichen Zins­ chancen bzw. -risiken, nimmt man auch hier an der Entwicklung von Währungen teil. Von dieser Perspektive aus betrachtet,

„Die meisten Währungen weisen, im Gegensatz zu Aktienmärkten, ein völliges Eigenleben auf.“ Christian Riegler, 3 Banken-Generali

stellen Währungen im Portfoliokontext ein kalkulierbares Risiko dar. Alles auf eine Währung zu setzen ist klarerweise riskant, eine bunte Mischung zu haben, kann dem Portfolio dagegen eine Risikoverminderung bei gleichzeitiger Wahrung von Währungs-­ chancen bringen.“ Bei Investments in den Fremdwährungsmarkt setzen Fondsmanager gerne auf quantitative Methoden, so auch die FX Vision AG: „Unsere Strategie wird in Form eines vollautomatischen Handelssystems verwirklicht. Hier wir durch den systematischen und marktunabhängigen Handel der weltweit bedeutendsten Währungen am Devisenmarkt das Ziel verfolgt, kontinuierlich und beständig positive Erträge zu erwirtschaften“, so der Schweizer Vermögensverwalter. Lesen Sie auch zu diesem Thema auf der rechten Seite das Interview mit JRC Capital Management.

° die besten währungsfonds ISIN IE00B3FMC507 AT0000A08AA8 IE00B3L3LT42 IE00B1FZR162 LU0428345135

FONDSname Insight - Absolute Insight Currency 3 Banken Währungsfonds Neuberger Berman Diversified Currency PIMCO GIS Emerging Markets Currency Schroder ISF Global Managed Currency

Volumen Perf. 1 J. 3 J.p.a. 5 J.p.a. 274 Mio. € 18,0 % 5,2 % 4,4 % 71 Mio. € 10,6 % 3,5 % 2,8 % 4 Mio. € 22,0 % 3,9 % 2,4 % 151 Mio. € 13,3 % 2,0 % 2,1 % 14 Mio. € 10,4 % 0,7 % 0,3 %

ter 1,00 % 0,71 % 1,38 % 1,75 % 1,36 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 06. Mai 2014

28 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

credit: beigestellt

D


Im Gespräch mit Jannis Raftopoulos, JRC

° GELDANLAGE

„Größter Finanzmarkt der Welt“ Investitionen in Währungen bieten ein überaus breites Betätigungsfeld, zeigt sich Jannis Raftopoulos von JRC überzeugt. Die Liquidität ist immens hoch, es kann rund um die Uhr gehandelt werden und Manipulationen Harald Kolerus sowie der Missbrauch von Insiderwissen scheiden praktisch aus. GELD °

Wofür steht JRC, wo liegen die

Schwerpunkte der Anlagephilosophie?

JANNIS RAFTOPOULOS: Die JRC Capital Management GmbH wurde 1994 in Berlin gegründet. Als innovativer Finanzdienstleister sind wir auf quantitative Investmentstrategien in hochliquiden Märkten spezialisiert. Hierzu zählt insbesondere der Währungsmarkt. Gemeinsam mit namenhaften Partnern, wie Banken, Universitäten und Finanzunternehmen, engagieren wir uns seit 1996 bei zahlreichen EU-Forschungsprojekten. Das Ziel ist die Entwicklung profitabler quantitativer Handelssysteme, die in jeder Marktphase bestehen. Das Resultat der beständigen Forschung und der praktischen Implementierung der neuesten Erkenntnisse der empirischen Kapitalmarktforschung, des Risikomanagements, der Chartanalyse und Behavioral Finance ist der erfolgreiche quantitative Handel seit zehn Jahren. Können Sie Ihre quantitative Investmentstrate-

CREDIT: beigestellt

gie im Währungssegment kurz erläutern?

Unser Konzept beruht auf der Kombination unterschiedlicher Handelsstrategien. Die Ergebnisse jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit werden mit Grundsätzen der technischen Analyse verknüpft. Die Quintessenz sind Algorithmen, die regelmäßig statistisch ausgewertet und überwacht werden. Hinzu kommt ein striktes Risiko-Management bei den Einzelmodellen und auf der Portfolioebene. Außerdem achten wir bei der Zusammenstellung des Modellportfolios auf Diversifikation in dreifacher Hinsicht: möglichst wenig korrelierte Währungen, den Einsatz möglichst verschiedener Handelsansätze sowie die Verwendung unterschiedlicher Zeithorizonte. Welche Vorteile, Chancen, aber auch Risiken bergen Investments in Devisen?

Der Devisenmarkt ist der Tagesumsatzes am Devisengrößte Finanzmarkt der markt aus. Neben US-Dollar Welt und zeichnet sich und Euro gehören dazu auch durch seine hohe Liquider japanische Yen (JPY), dität aus. Der Handel mit der australische Dollar, der Währungen hat den Vorneuseeländische Dollar, teil, dass rund um die Uhr der kanadische Dollar, der getraded werden kann. Ein Schweizer Franken sowie weiterer Vorteil ist, Madas britische Pfund. Mit der nipulationen sind so gut Erholung des Ölpreises dürfwie ausgeschlossen. Denn ten wir eine Erholung der dazu bräuchte man ein FiPetro-Währungen erleben. nanzvolumen, das das der Jannis Raftopoulos, Managing Damit sind beispielsweiZentralbanken überstei- Director JRC Capital Management se der russische Rubel oder gen dürfte. Auch gibt es Consultancy & Research GmbH die norwegische Krone gekein Wissen, von dem Inmeint. Auch der Euro dürfte sider profitieren können. weiterhin interessante MögDes Weiteren korrelieren Devisen kaum mit lichkeiten bieten. Das hängt maßgeblich davon anderen Finanzinstrumenten, wie etwa Aktien ab, ob das Quantitative Easing-Programm der oder Anleihen, und eignen sich daher hervor- EZB greift. Die Abwertung des Euro sollte sich ragend zur Diversifikation. Natürlich birgt der mittelfristig in einer wirtschaftlichen Erholung Forex-Markt auch diverse Risiken. So führt die der Eurostaaten auswirken. große Zahl an Marktteilnehmern und die dank moderner Technologien möglichen kurzen Wie wird es mit dem Euro weitergehen? Reaktionszeiten bisweilen an einem Tag zu Die Entwicklung des Euros hängt stark von starken Kursschwankungen. Gerade in diesem der wirtschaftlichen und politischen EntUmstand liegt einerseits die besondere Attrak- wicklung im Euroraum ab. Der Austritt tivität des Devisenhandels, andererseits aber Griechenlands ist meiner Meinung nach eher auch sein Risiko. Weiterhin müssen zahlreiche unwahrscheinlich, ein möglicher Grexit steht wirtschaftliche, soziale sowie politische Fak- aber immer noch im Raum. Brisant sind auch toren im Auge behalten werden. Beispielsweise die Wahlen in Spanien. Wenn sich die steikann eine Erhöhung oder Senkung der landes- genden Inflationserwartungen weiter nähren, bezogenen Leitzinsen starke Schwankungen könnte die aktuelle Schwäche im Anleihenund Aktienmarkt anhalten, so würde der Euro verursachen. weiter steigen. Andernfalls rechnen wir in den Wie sieht die Portfoliozusammensetzung des nächsten Monaten mit einer Range zum DolJRC Global Currency aktuell aus? lar von 1,15 bis Parität. Zum Schweizer Franken Das Portfolio des JRC Global Currency besteht sollte sich das Verhältnis zwischen Parität und im Wesentlichen aus den liquidesten Wäh- 1,10 einpendeln. Eine stärkere Aufwertung des rungspaarungen, den sogenannten Majors. Franken unter den Bereich der Parität hinaus Sie machen in etwa zwei Drittel des gesamten sehen wir nicht. MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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GELDANLAGE ° Multi Asset-Strategien

Viele Wege führen zum Ziel Einfache „Buy and Hold-Strategien“ sind passé . Auch führt die grobe Mischung von Aktien und Anleihen nicht zum idealen Anlageerfolg. Viel versprechend ist hingegen aktives und sehr flexibles Handlen, wobei möglichst alle Anlageklassen „bedient“ werden. Hier kommen Multi Asset Fonds ins Spiel. Das GELD-Magazin stellt die Harald Kolerus Philosophie dieses dynamischen Ansatzes näher vor. s ist nun keine Weltsensation, dass die ausgeklügelte Kombination mehrerer Assetklassen der Performance gut tut und die Diversifikation erhöht. Diese Strategie wird praktisch seit Jahr und Tag von Mischfonds gefahren. Multi Asset Fonds sind nun als konsequente Weiterentwicklung, um nicht zu sagen Perfektionierung dieses Ansatzes zu verstehen. Philippe Champigneulle, Fondsmanager bei DNCA Finance, erklärt: „Im Fokus einer Multi Asset-Strategien stehen die Diversifikation der Vermögensklassen und die Flexibilität des Fondsmanagements. Solche Fonds kombinieren risikoreichere und vergleichsweise sichere Anlageklassen und streuen damit die Chancen und Risiken. Fondsmanager verwalten diese Investmentvehikel aktiv und können das Portfolio so schnell an die Entwicklungen der Märkte anpassen.“ DIFFERENZIERUNG ZU MISCHFONDS Klassische Mischfonds investieren hingegen in vorab ausgewählte Assetklassen – ein Teil entfällt in der Regel auf Aktien, ein anderer auf das breite Anlageuniversum der Anleihen. Die Höhe der Aktienquote bestimmt auch das Risikoprofil eines Mischfonds. Es obliegt dem Fondsmanagement, den richtigen Anlagemix zu erstellen, wobei man klassische Mischfonds im Vergleich zu

Multi Asset Fonds als stärker standardisiert bezeichnen kann. Matthias Hoppe, Fondsmanager bei Franklin Templeton, gibt weiters zu bedenken: „Man muss sehr bedacht agieren, um wirkliche Diversifikation zu erreichen. Innerhalb eines Multi Asset-Konzepts beobachten wir genau, welche Risikobeiträge die einzelnen Assetklassen liefern. Es reicht nicht, eine grobe Aufteilung vorzunehmen, wie zum Beispiel 50 Prozent Aktien, 40 Prozent Renten und der Rest Kassa. Stattdessen muss dem Fondsmanager bewusst sein, wie sich das Risiko zusammensetzt und demnach entsprechend handeln. RISIKOMANAGEMENT HAT PRIORITÄT Als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen klassischen Misch- und Multi Asset Fonds kann also der stärkere Fokus auf das Risikomanagement in letztgenannter Kategorie bezeichnet werden. Hoppe führt weiter aus: „Als Multi Asset Fondsmanager muss man auch bewusst manche Risiken eingehen. So haben wir im Franklin Templeton Strategic Balanced Fund auf die Aufwertung des US-Dollars gesetzt und dieses Thema hauptsächlich über amerikanische Aktien gespielt. Aus dieser Positionierung ergaben sich rund 30 Prozent des Gesamtrisikos des Fonds. Das ist relativ viel, wir haben mit dem Eingehen dieses kalku-

° AUSGESUCHTE MULTI ASSET-FONDS ISIN LU0701928615 LU0626809460 LU0284394235 LU0300737201 LU0327379516

FONDSNAME Pioneer Funds Multi Asset Real Return UBS (Lux) KSS-Multi Asset Income DNCA Invest Eurose Franklin Strategic Income Kapital Konzept Multi Asset Global

VOLUMEN 80 Mio. € 444 Mio. € 4.503 Mio. € 1.598 Mio. € 43 Mio. €

PERF. 1 J. 31,3 % 26,4 % 5,6 % 22,5 % 16,4 %

3 J.p.a. 5 J.p.a. 12,3 % – 9,5 % – 9,1 % 6,2 % 8,6 % 7,3 % 6,6 % 4,3 %

TER 1,83 % 1,84 % 1,50 % 1,35 % 1,31 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 06. Mai 2014

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° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

„Bei Aktien legen wir auf internationale Aufstellung großen Wert.“ Philippe Champigneulle, DNCA

lierten Risikos aber auch viel Geld verdient. Das Dollar-Risiko wurde anschließend wieder reduziert.“ POTENZIAL NUTZEN „Investoren können von Multi AssetStrategien profitieren, indem sie ihr Vermögen mit geringem Risiko breit anlegen. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise und angesichts des aktuell herrschenden Anlagenotstands sind Anleger risikoscheu geworden und meiden die als riskant eingestuften Anlageformen wie beispielsweise Aktien. Gleichzeitig bergen diese aktuell wieder erhöhtes Potenzial. Das kommt der Beliebtheit solcher Ansätze zugute“, so wiederum Champigneulle von DNCA. Das Fondsmanagement von DNCA Finance verfolgt laut dem Spezialisten eine „bodenständige, äußerst defensive“ Investment-Philosophie. Im Fokus stehen Unternehmen aus Europa. Ziel ist es, risikoarme Investments mit niedriger Volatilität und einer besseren Performance als die Peer Group anzubieten. „Dabei verzichten wir auf komplizierte Finanzprodukte und investieren ausschließlich in europäische Aktien, Wandelanleihen, klassische Anleihen sowie Geldmarktprodukte“, so Champigneulle. Zur Multi AssetFondspalette von DNCA gehören die Fonds

CREDITS: beigestellt, Rawpixelimages | Dreamstime.com

E


ADVERTORIAL

VERITAS INVESTMENT GMBH

Rendite mit begrenztem Risiko

D

er Veri Multi Asset Allocation Fonds setzt auf den Risk@Work-Ansatz. Selbst in einem extrem schlechten Marktumfeld werden dadurch die maximalen Verluste begrenzt. Limits gibt es jedoch nur nach unten ... Hohe Renditechancen trotz einer fest definierten Verlustuntergrenze – das ist die Erfolgsformel des Veri Multi Asset Allocation der Frankfurter Fondsboutique Veritas Investment. Möglich macht dies der hauseigene Risk@Work-Ansatz, der sich gegenüber hergebrachten Risikoindikatoren wie dem Value at Risk als überlegen erwiesen hat. „Der Risk@Work simuliert Verlustszenarien, die mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million nicht überschritten werden sollten“, erläutert Hauke Hess, Geschäftsführer für das Portfoliomanagement bei Veritas Investment. „So verbleibt selbst in einem extrem schlechten Marktumfeld immernoch genügend Risikobudget, dass der Fonds aus eigener Kraft wieder seinen vorgesehenen Performancepfad aufnehmen kann.“ Beim Veri Multi Asset Allocation hat Veritas das sogenannte Risikobudget auf zehn Prozent festgelegt. Das bedeutet, dass der Preis für den Fonds zu keiner Zeit unter 90

Prozent des Jahresanfangswertes rutscht – jedenfalls mit der beschriebenen Wahrscheinlichkeit von 1:1 Mio. Die Gewichtung der Assetklassen zueinander wird dabei wöchentlich bzw. bei trägeren Wertpapierklassen monatlich auf das aktuelle Risikobudget eingestellt. Zusätzlich werden Kauf- und Verkaufsignale des Veritas-Trendphasenmodells verwendet, um die Aktienquote in kritischen Marktsituationen vorübergehend unter die vom Risikokapital erlaubte Quote zu reduzieren. Aufgrund der konservativen Grundausrichtung ist der Veri Multi Asset Allocation normalerweise zu 65 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere investiert, davon mehr als die Hälfte Pfandbriefe und Staatsanleihen. Trotzdem kann die Aktienquote, die normalerweise bei 35 Prozent liegt, in Phasen besonders guter Fondsentwicklung auf bis zu 45 Prozent gesteigert werden – ohne dass dadurch die Verlustuntergrenze in Gefahr gerät.

wenn der Fonds zusätzliche drei Prozent Rendite erwirtschaftet hat, wurde in nunmehr gut zwei Jahren schon 5-mal nachgezogen – darunter allein zweimal in diesem Jahr, nämlich am 19. Februar und zuletzt am 10. April. „Das zeigt, dass Anleger HAUKE HESS, Geschäftsihr Investment nach sy- führer Portfoliomanagement stematischen, objektiven Kriterien absichern können, ohne auf Rendite verzichten zu müssen“, sagt Hess.

KONTAKTDATEN Veritas Investment GmbH Taunusanlage 18, D-60325 Frankfurt Client Service Team:

UNTERGRENZE MEHRMALS ANGEHOBEN

T.: 0049/ 69/ 97 57 43 10; info@veritas-investment.de

„Seit wir den Risk@Work-Ansatz beim Veri Multi Asset Allocation am 22. Februar 2013 eingeführt haben, entwickelt sich der Fonds exzellent“, sagt Geschäftsführer Hess. Die Untergrenze, die immer dann heraufgesetzt wird,

FIRMENPORTRÄT

www.veritas-investment.de

VERI MULTI ASSET ALLOCATION (R) PERFORMANCE SEIT STRATEGIEÄNDERUNG

Veritas Investment GmbH wurde 1991 als Kapitalverwaltungsgesellschaft nach deutschem Recht gegründet. Als bankenunabhängige Investmentboutique konzentriert sich Veritas Investment auf ihre Kernkompetenz: das Asset Management. Die Produktpalette umfasst vermögensverwaltende, überwiegend ETF-basierte Fonds mit institutioneller Risikosteuerung sowie nach dem Quality-Value Modell gesteuerte konzentrierte Aktienfonds mit Governance- und Tail-Risk-Filtern (extreme Value-at-Risk). Alle Fonds zeichnen sich durch systematische prognosefreie Investmentansätze aus.

Nachziehen der Wertuntergrenze

120 115 110 105 100 95 90

Veri Multi Asset Allocation (R)

EONIA + 300 BPS

22.04.2015

22.03.2015

22.02.2015

22.01.2015

22.12.2014

22.11.2014

22.10.2014

22.09.2014

22.08.2014

22.07.2014

22.06.2014

22.05.2014

22.04.2014

22.03.2014

22.02.2014

22.01.2014

22.12.2013

22.11.2013

22.10.2013

22.09.2013

22.08.2013

22.07.2013

22.06.2013

22.05.2013

22.04.2013

85 22.03.2013

DE0009763235/976323 17.05.1993 131,55 Mio. Euro maximal 5 % thesaurierend EUR AT, DE

22.02.2013

FONDSDATEN ISIN/WKN Übernahmedatum Fondsvolumen Ausgabeaufschlag Ertragsverwendung Währung Vertriebszulassung

Wertuntergrenze

Bei den dargestellten Wertentwicklungen handelt es sich ausschließlich um Vergangenheitswerte. Es können keine Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung der Fonds gezogen werden. Bei den im Vergleich dargestellten Indizes handelt es sich nicht um definierte Benchmarks. Quelle: Veritas Investment, Stand: 01.04.2015. Zeitraum: Zeitraum: 22.02.2013 bis 30.04.2015

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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GELDANLAGE ° Multi Asset-Strategien

KONSERVATIV BIS DYNAMISCH Auch bei Franklin Templeton setzt man erfolgreich auf das Thema Multi Asset und hat hier mehrere Produkte im Angebot, wie den Franklin Strategic Conservative Fund. Wie der Name schon sagt, richtet er sich an den eher konservativen Anleger, wobei auch hier eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen, Investmentstile und Strategien erfolgt. Die Aktien-Bandbreite reicht von null bis 40 Prozent. Der Franklin Strategic Balanced Fund ist noch dynamischer unterwegs und wurde vom GELD-Magazin mehrfach mit dem Dachfonds Award

° DAS KÖNNEN MULTI ASSET-STRATEGIEN Früher verfolgten gemischte Fonds die Strategie, durch die Kombination verschiedener Anlageklassen das Risiko zu vermindern und die Performance zu verbessern. Multi Asset Fonds haben dieses Konzept jetzt nicht revolutioniert, sondern weiterentwickelt und verfeinert. Es werden mehr Assetklassen eingesetzt und das Fondsmanagement kann flexibler und aktiver handeln. Starre Benchmarks und unbewegliche „Blöcke“ innerhalb der Porfolios sind nicht mehr gewünscht. Es wird auch im Vergleich zu klassischen Mischfonds größerer Wert auf Risikomanagement gelegt.

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° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

ausgezeichnet. Für die beiden genannten Produkte sowie für den Franklin Strategic Dynamic Fund zeichnet jeweils Hoppe als Fondsmanager verantwortlich. „Wir verfolgen im Rahmen unserer Multi Asset-Strategie einen makroökonomischen Ansatz und gehen also Top Down vor. Aktuell sind wir gegenüber risikofreudigeren Anlageformen, vor allem Aktien, positiv eingestellt. Wobei man natürlich immer zwischen Aktien und Aktien unterscheiden muss, aktuell bevorzugen wir hier Papiere aus der Eurozone und Japan“, so der Experte. Im Rentenbereich agiert Hoppe derzeit deutlich vorsichtiger. Hier sind Anleihen aus der Eurozone und aus den Emerging Markets stärker gewichtet, wobei in den Schwellenländern sehr selektiv vorgegangen wird. AKTIEN NICHT ÜBERBEWERTET DNCA-Experte Champigneulle gewährt ebenfalls Einblick in seine Asset Allocation: „Wir halten Aktien in Europa nach wie vor nicht für überbewertet. Die Börsentitel haben mit 29 Prozent aktuell eine historisch hohe Gewichtung im Fonds DNCA Invest Eurose. Der Fonds kann im Bereich Renten zwischen null und 100 Prozent investieren, von den gehaltenen Obligationen haben mindestens 50 Prozent ein Investment Grade-Rating.“ Aufgrund der niedrigen Zinsen ist die mittlere Laufzeit des Rentenportfolios mit zwei Jahren allerdings sehr kurz. „Darüber hinaus nutzen wir Gelegenheiten bei Corporate Bonds von Unternehmen, die wir gut kennen. Attraktive Chancen können sich auch bei Gesellschaften ergeben, die kein offizielles Rating besitzen. Insgesamt erwarten wir eine sich verbessernde wirtschaftliche Situation in Europa, insbesondere in Südeuropa“, führt der Experte weiter aus. Grund dafür sind die radikal veränderten Faktoren wie der schwache Euro, der gesunkene Ölpreis und die extrem niedrigen Zinsen. Im Aktienbereich sollten Anleger laut dem Experten ihren Blick aktuell vor allem auf die Sektoren Telekommunikation (zum Beispiel Vivendi, Orange), Technologie (etwa STMicroelectronics) sowie den Industriegüter- und

„Im Aktienbereich bevorzugen wir aktuell Papiere aus der Eurozone und Japan“

Matthias Hoppe, Franklin Templeton

Dienstleistungsbereich (zum Beispiel Intesa Sanpaolo, Metro) richten. „Was die Länder angeht, sehen wir interessante Anlagechancen insbesondere in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland sowie Italien“, so Champigneulle. Anleger stellen sich natürlich auch die Frage, nach welchen Kriterien nun genau die einzelnen Wertpapiere für Fondsportfolios ausgewählt werden? Champigneulle gibt die Antwort am Beispiel des DNCA Invest Eurose: „Wir prüfen jedes einzelne Unternehmen tiefgehend und nehmen nur die Gesellschaften mit dem besten Rendite-Risiko-Profil ins Portfolio auf, dabei bilden Aktien und Unternehmensanleihen die Hauptanlageklassen. Im Bereich der Aktieninvestments verfolgt das Team einen Value-orientierten Ansatz. Die entscheidenden Faktoren sind zum Beispiel die gesunde Bilanz oder der Cashflow des Unternehmens.“ Zum Anlageuniversum gehören die wichtigsten Large Cap-Unternehmen in Europa, nach dem Auswahlprozess befinden sich 30 Aktien und 120 Unternehmensanleihen im Portfolio. „Großen Wert legen wir zudem darauf, dass die Unternehmen international aufgestellt sind“, so Champigneulle. FAZIT Bei der „Feinadjustierung“ ihrer Multi Asset-Strategie folgt jede Fondsgesellschaften eigenen Konzepten. So setzt etwa Veritas mit dem Veri Multi Asset Allocation Fonds auf den Risk@Work-Ansatz. Dieser simuliert Negativszenarien und soll selbst in extrem schlechtem Marktumfeld Verluste begrenzen. Gemeinsam haben alle Multi Asset Fonds ein flexibles sowie aktives Anlagekonzept, wobei Risikomanagement eine entscheidende Komponente bildet.

CREDITS: beigestellt, Rawpixelimages | Dreamstime.com

Invest Evolutif und Invest Eurose. Beide Fonds sind grundsätzlich für risikoscheue Anleger geeignet – der dynamische Mischfonds DNCA Invest Evolutif setzt allerdings eine leicht höhere Risikobereitschaft voraus. Um von der Hausse an den Aktienmärkten zu profitieren und im Falle einer Baisse das Risiko wieder zu reduzieren, kann die Aktienquote des Fonds zwischen 30 und 100 Prozent variieren. Für Anleger, die risikoaverser sind, eignet sich das Konzept des DNCA Invest Eurose: Der Fonds hat einen maximalen Aktienanteil von 35 Prozent. Darüber hinaus kann das Fondsmanagement höchstens 30 Prozent des Vermögens in Wandelanleihen und bis zu 100 Prozent in Anleihen oder Geldmarktpapiere investieren.


Wissen Sie, was in Ihrem Anleihefonds steck? In unserem Fonds befinden sich ausnahmslos Anleihen, und nichts anderes! Kames Strategic Global Bond Fund Strategische Rentenfonds mit global ausgerichteten Portfolios eignen sich aufgrund ihrer Flexibilität, in jede festverzinsliche Anlageklasse investieren zu können, als ideales Anlageinstrument im derzeit unsicheren Investitionsumfeld. Einige Portfoliomanager nutzen diese Flexibilität jedoch aus, um zur Renditegenerierung auch in nicht-festverzinsliche Anlagen zu investieren, wie etwa Aktien und Währungen. Kames Capital macht sich diese Flexibilität zunutze, um die besten Anlagechancen im Fixed Income-Bereich wahrzunehmen und gleichzeitig das Risiko zu diversifizieren. Unser Strategic Global Bond Fund investiert ausschließlich in Anleihen. Ein reiner Anleihefonds Global diversifiziert Aktives Management des Beta-Exposure gegenüber dem Markt Alpha-Generierung durch Titelauswahl

Quartil-Ranking*

1 Jahr

3 Jahre

5 Jahre

seit Auflegung

2

1

1

1

www.kamescapital.de

Ausschließlich für professionelle Anleger. *Quelle: Lipper, NIW bis NIW, Kurse um 12 Uhr Mittag in Lokalwährung per 30. April 2015, Anteilsklasse B (Inc) USD. Der Fonds wurde am 8. November 2007 aufgelegt. Die Quartil-Rankings basieren auf der Position des Fonds im Vergleich zum globalen Sektormedian des Lipper Global Bond. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit gibt keinen Aufschluss über zukünftige Erträge. Herausgeber: Kames Capital plc ist ein Unternehmen von Aegon Asset Management mit eingetragenem Sitz in 3 Lochside Crescent, Edinburgh, EH12 9SA. Das Unternehmen ist in Großbritannien von der Financial Conduct Authority (FCA-Referenznummer 144267) zugelassen und untersteht ihrer Aufsicht. Kames Capital Investment Company (Ireland) plc ist ein in Deutschland durch die BaFin zugelassener OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) und Österreich durch die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde zugelassener OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren). Der Verkaufsprospekt, die Ergänzung und die Wesentlichen Anlegerinformationen von Kames Capital Investment Company (Ireland) plc finden Sie bei www.kamescapital.de. Der Kames Strategic Global Bond Fund ist Teilfonds der Kames Capital Investment Company (Ireland) plc.


geldanlage ° Wandelanleihen-Fonds

Die unterschätzten „Alleskönner“ Nicht jeder Anleger hat bereits die Vorteile von Wandelanleihen erkannt. Sie verbinden die Sicherheit von Bonds mit den Renditechancen an den Aktienbörsen. Man kann in diesem Zusammenhang von einem Sicherheitspolster sprechen. Gerade in der gegenwärtigen Situation an den Finanzmärkten ist dieses Instrument mehr als einen flüchtigen Blick wert. Harald Kolerus atürlich handelt es sich auch bei Wandelanleihen nicht um die „eierlegende Wollmilchsau“. Diese fabelhafte Kreatur ­existiert lediglich in der Fantasie mancher Investoren. Aber tatsächlich verfügt die Wandelanleihe über Vorzüge, die vielerorts noch immer nicht hinreichend gewürdigt werden. Das beste aus zwei Welten Wandelanleihen sind, wie der Name schon sagt, festverzinsliche Anleihen, die dem Investor ein Wandlungsrecht in Aktien attestieren. Eine Wandlung kann meist zu einem vom Investor beliebig gewählten Zeitpunkt vollzogen werden. Klassische Wandelanleihen transformieren die vom Emittenten begebene Unternehmensanleihe in mehrere vom Emittenten ausgegebene Aktien. Wir betrachten somit eine Anlageklasse, die Eigenschaften der Anleihe und der Aktie vereinen. „Die langfristigen Chan-

cen für Investoren entstehen durch die einzigartige Mischung aus Aktienexposure bei gleichzeitigem Rückschlagschutz“, bringt es Martin Kühle, Investment Director Convertible Bonds bei Schroders, auf den Punkt. Günter Bitschnau, Wandelanleihen-Fondsmanager bei LGT, führt weiter aus: „Der Anleihencharakter von Wandelanleihen zeigt sich in der definierten Laufzeit, der regelmäßigen Couponzahlung sowie der Verpflichtung des Emittenten, das Kapital am Ende der Laufzeit zum Nominalwert zurückzuzahlen. Es gibt aber verschiedene Arten von Wandelanleihen, wie zum Beispiel solche, bei denen der Emittent oder der Gläubiger das Recht besitzt, die Wandelanleihe frühzeitig zu kündigen. Oder solche, bei denen der Emittent den Wert der Anleihe in Aktien statt in Geld zurückbezahlt. Die Wahrscheinlichkeit der Kapitalrückzahlung hängt dabei von der Bonität des Emittenten ab.“

performancevergleich: Wandelanleihen haben die nase vorn 400 350

Wandelanleihen (Thomson Reuters Global Convertible Index) Aktien (MSCI World AC, LOC) Unternehmensanleihen (ML Global Broad Market Corp, Eur hedged)

300 250 200 150 100 1990 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Zieht man eine langfristige Bilanz, schneiden Wandelanleihen im Vergleich mit Corporate Bonds, aber auch Aktien am besten ab. Quelle: Fisch Asset Management

34 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

asymmetrisches profil Auf eine Besonderheit sollte noch hingewisen werden: Das Wandelrecht führt dazu, dass sich die Wandelanleihe – je nach Kursverlauf der zugrunde liegenden Aktie – zeitweise wie eine Aktie, zeitweise wie eine „normale“ Anleihe entwickelt. Wenn sich der Aktienkurs deutlich unter dem Wandelpreis bewegt, ist der Wert der Option sehr tief und die Wandelanleihe verhält sich wie eine gewöhnliche Anleihe. Mit einem steigenden Aktienkurs steigt auch der Wert der Option, und die Wandelanleihe entwickelt sich in Hinblick auf das Risiko in Richtung einer Aktie, eine Ausübung durch den Anleger wird wahrscheinlicher. „Daher entwickelt sich der Kurs der Wandelanleihe im Vergleich zur Aktie asymmetrisch, das heißt, Wandelanleihen partizipieren mehr an steigenden Aktienkursen als an fallenden“, so Bitschnau. komplexes produkt Warum haben nun viele (vor allem private) Anleger das Instrument der Wandelanleihe noch nicht für sich entdeckt? Dazu meint Gerhard Kratochwil, Geschäftsführer von Convertinvest: „Zum einen ist der Wandelanleihemarkt mit rund 350 Milliarden US-Dollar Volumen in Kontrast zum Aktien-, aber vor allem zum Anleihemarkt relativ klein. Zum anderen ist der deutschsprachige Raum historisch gesehen durch Investments in Aktien und Anleihen so stark geprägt, dass Produkte wie die Wandelanleihen ein Nischenprodukt darstellen.“ Hingegen sieht man laut dem Experten in anderen Ländern, wie zum Beispiel Frankreich, einen ganz anderen Zugang zu Wandelanleihen. Stefan Schauer, Portfolio

creditS: beigestellt

N


°

Wandelanleihen-Fonds   geldanlage

„Kurschancen, Kreditqualität und Liquidität sind wichtige Kriterien bei der Auswahl von Wandelanleihen.“

„Wandelanleihen ver­fügen über relativ geringe Marktgröße, was Investoren abhält.“

Klaus Göggelmann, Fisch AM

Manager bei der Deutschen Asset & Wealth Management, meint zum Thema: „Seitens der privaten Anleger fehlt zum Teil das Verständnis über die Anlage in Wandelanleihen aufgrund der Komplexität und unterschiedlichen Handelbarkeit der Titel, des Diversifikationsbedarfs und des hohen Mindestnennwerts vieler Emissionen. Wandelanleihen sind keine standardisierte Anlageklasse, es gibt hier beispielsweise verschiedene Ausgestaltungen mit unterschiedlichen Risiko/Renditen Profilen, wie klassische Wandelanleihen, Umtauschanleihen, Pflichtwandelanleihen und sogenannte Contingent Convertibles (CoCos, Anm.).“ Bitschnau fügt hinzu: „Die relative geringe Markt­größe als auch die Tatsache, dass Wandelanleihen ein strukturiertes Produkt darstellen, dürften zahlreiche Privat­ anleger von einer Investition abhalten.“ Fonds als Lösung Ein aktiv gemanagter Fonds ist demnach wohl die beste Möglichkeit für ein Engagement in Wandelanleihen. Etablierte Vermögensverwalter verfügen über langjährige Erfahrung im Management von Wandelanleihenportfolios sowie die nötigen Kontakte und den Zugang zum vorwiegend außerbörslichen Wandelanleihenmarkt. Das kann sich zusätzlich in niedri­ geren Transaktionskosten niederschlagen und Möglichkeiten für eine Beteiligung an interessanten Neuemissionen eröffnen. Es steht bereits eine breite Palette von Wandelanleihenfonds zur Verfügung. So auch von der Zürcher Fisch Asset Management (Fisch AM), wobei das Unternehmen eine eingehende Expertise im Bereich dieser Anlagemöglichkeit aufweist. Fisch AM bietet im

Günter Bitschnau, LGT

Publikumsfondsbereich drei Strategien an: defensiv, opportunistisch und nachhaltig. Für professionelle Investoren existiert zusätzlich eine Absolute Return-Strategie. Göggelmann erklärt: „Vor allem die defensive Variante hat stark an Volumen hinzugewonnen, wobei die Nachfrage vom aktuell herrschenden Niedrigzinsniveau profitiert. Der Fonds richtet sich in erster Linie an Anleihen-Investoren und setzt sich zu 90 Prozent aus Titeln mit Investmentgrade-Rating zusammen. Die opportunistische Version zielt mehr auf Aktien-Anleger ab. Hier befinden sich vermehrt Anleihen von mittleren und kleineren Unternehmen im Portfolio. Auch dieser Fonds wird gut nachgefragt, Aktien-Investoren haben aufgrund der sehr gut laufenden Börsen aber nicht so einen großen Druck, nach Alternativen zu suchen“, so Klaus Göggelmann, Fondsmanager und Wandelanleihenspezialist bei Fisch AM. Die Sustainable-Strategie unterschei-

det sich dadurch, dass nur Anleihen ins Portfolio aufgenommen werden, die ethischen Gütekriterien entsprechen (hier arbeitet Fisch AM mit den NachhaltigkeitsSpezialisten von Sarasin zusammen.) Bei Convertinvest setzten sich die vier angebotenen Fonds jeweils aus ca. 30 bis 50 Einzeltitel zusammen. „Qualität statt Quantität heißt damit die Devise, ausreichend Diversifikation ist natürlich vorhanden. Alle Fonds werden aktiv über die Aktiensensitivität der Wandelanleihe gesteuert, vereinfacht gesagt, versuchen wir an steigenden Aktienmärkten zu partizipieren und fallende Aktienmärkte durch eine niedrigere Sensitivität abzufedern“, verrät Kratochwil. Der bereits weiter oben erwähnte, sogenannte asymmetrische Verlauf der Wandelanleihe (zu rund zwei Drittel an Gewinnen und einem Drittel an Verlusten beteiligt) unterstützt diese Strategie laut dem Experten zusätzlich.

° die besten wandelanleihen-fonds Europa ISIN LU0265291665 LU0568615057 FR0010644674 LU0086913042 AT0000A09008

FONDSname Volumen Perf. 1 J. PARVEST Conv. Bond Europe Small Cap 283 Mio. € 10,0 % Amundi Funds Convertible Europe 1.198 Mio. € 8,0 % UBAM Convertibles Euro 10-40 3.208 Mio. € 5,1 % PARVEST Convertible Bond Europe 1.108 Mio. € 8,4 % CONVERTINVEST All-Cap Convertibles Fund 55 Mio. € 9,6 %

3 J.p.a. 5 J.p.a. 8,8 % 7,4 % 9,2 % 7,2 % 9,4 % 6,8 % 9,2 % 6,6 % 10,7 % 5,9 %

ter 1,64 % 1,69 % 0,98 % 1,66 % 1,21 %

Quelle: Lipper IM, Alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 06. Mai 2014

° die besten wandelanleihen-fonds Global ISIN LU0428953342 LI0102278962 LU0351442180 LU0194732953 LU0149084633

FONDSname Volumen Perf. 1 J. FISCH CB Sustainable Fund 381 Mio. € 22,5 % LGT Select Convertibles 872 Mio. € 29,9 % Schroder ISF Global Convertible Bond 1.671 Mio. € 31,9 % JPM Global Convertibles 991 Mio. € 29,8 % Morgan Stanley Global Conv. Bond Fund 1.620 Mio. € 29,3 %

3 J.p.a. 5 J.p.a. 14,4 % 11,5 % 15,5 % 9,8 % 15,4 % 8,8 % 15,3 % 8,5 % 13,8 % 8,5 %

ter 1,69 % 1,57 % 1,65 % 1,65 % 1,31 %

Quelle: Lipper IM, Alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 06. Mai 2014

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 35


geldanlage ° Wandelanleihen-Fonds

° was sind wandelanleihen? Wandelanleihen sind festverzinsliche Schuldverschreibungen begeben von Aktiengesellschaften, die neben dem Anspruch auf Kuponzahlungen und Rückzahlung des Nennwerts auch ein Wandlungsrecht in eine bestimmte Anzahl von Aktien der emittierenden Gesellschaft verbriefen. Wandelanleihen bieten Investoren durch die Optionskomponente einen Zugang zu den Aktienmärkten bei signifikant niedrigerer Volatilität durch den eingebetteten Risikopuffer der Anleihekomponente. Für Wandelanleihen mit mittlerer Aktiensensitivität, d.h. mit Delta zwischen 30 und 60 Prozent, gilt als Daumenregel, dass sie ungefähr zu zwei Drittel an steigenden und nur zu einem Drittel an fallenden Aktienmärkten teilnehmen. Das lässt sich über einen längeren Zeitraum nachweislich aufzeigen. Wandelanleihen können als „Allrounder“ sowohl für klassisch Aktien- als auch Anleiheninvestoren bezeichnet werden.

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ben wir bewiesen, dass sich Wandelanleihen vor Aktien und Anleihen in keinster Weise verstecken müssen.“ Asien & Co. Bei Schroders finden sich der ISF Global Convertible Bond sowie der ISF Asian Convertible Bond im Programm: „Beide Fonds ziehen den Hauptnutzen aus dem Hot Spot an Konvexität. Wir suchen fundamental starke Wandelanleihen, die bei steigenden Märkten sehr schnell Fahrt aufnehmen und mit den Aktienmärkten nach oben beschleunigen“, erklärt Schroders Wandelanleihen-Spezialist Kühle. Nach unten liegt laut ihm der Fokus auf einem stabilen Bondfloor, der Kapital schützen muss, wenn es zu Rückschlägen kommt. „Hier ist gutes Kreditresearch wichtig. Das Überleben der Anleihe muss sichergestellt werden. Aktuell sehen wir weiterhin positive Aktienmärkte, das bedeutet, dass die Convertibles in unserem Fonds etwas mehr Aktienexposure haben als der Markt. Hier nehmen wir Änderungen täglich vor. Die rasanten Bewegungen in Hongkong sind ein gutes Beispiel. Wir haben Gewinne dort rechtzeitig eingelockt und suchen jetzt wieder nach günstigen Opportunitäten“, so der Experte, wobei er noch speziell einen Blick auf Asien wirft: „Die Makrodaten aus China geben Grund zur Klage auf sehr hohem Niveau! Auch wenn das Wachstumsversprechen Chinas letztes Jahr nicht erfüllt wurde und Exporte etwas schwächeln: China wächst immer noch deutlich schneller als Europa.“ Dazu kommt laut Kühle eine auseinanderklaffende Schere in der Aktienmarktperformance. China hinkt nämlich in dem Liquiditätsrennen mit der Fed, der EZB und der BoJ (Zentralbank Japans) hinterher – und demnach auch der Aktienmarkt in den letzten Jahren. Kühle: „Die PBOC (Chinesische Nationalbank, Anm.) hat reagiert, erste Zinsschritte und auch Reservesätze gekappt. Und natürlich muss man so eine Situation mit Wandlern spielen. Gerade wenn man nicht genau weiß, wann es losgeht, bringen Wandelanleihen ihren Vorteil.“ Der Spezialist positioniert sich derzeit bei Firmen, die von der fortschreitenden Urbanisierung

„Es ist durchaus eine steigende Nachfrage nach Wandelanleihen zu beobachten.“ Gerhard Kratochwil, Convertinvest

und von steigenden Einkommen der chinesischen Haushalte profitieren. Dazu gehört zum Beispiel Hengan, ein Produzent von Gesundheits- und Hygieneprodukten, der von den derzeit tiefen Rohstoffkosten profitiert. In Taiwan eröffnen sich laut Kühle vielfältige Investitions­möglichkeiten im Technologiebereich: z.B. Zhen Ding, ein Hersteller elektronischer Komponenten und wichtiger Zulieferer von Apple für das neue iPhone.“ Schwierige Titelauswahl Worauf sollten Investoren nun besonders achten, wenn sie in Wandelanleihen investieren und hierbei auf Einzeltitel setzen möchten? Göggelmann von Fisch AM führt aus: „Es stehen vor allem drei Kriterien im Vordergrund. Erstens muss die Kreditqualität der Unternehmen geprüft werden. Denn natürlich sind Rückzahlungen nur möglich, wenn ein Unternehmen solvent ist. Zweitens müssen die Kurschancen der Aktie analysiert werden. Denn wenn der Kurs nicht ,vom Fleck kommt‘, ist keine Wandlung möglich und man erhält lediglich einen Kupon. Drittens stellt die Liquidität einen wichtigen Faktor dar, damit das Papier handelbar bleibt.“ Um den Anleger den gesamten Analyseprozess zu ersparen, werden eben Wandelanleihen-Fonds angeboten. Eine Auswahl erfolgreicher Produkte finden Sie in der Tabelle auf Seite 35. Experten sehen derzeit übrigens eine erhöhte Nachfrage nach Wandelanleihen. „Vor allem bei Investoren, die durch das seit einiger Zeit andauernde Niedrigzinsniveau ihre vorgeschriebene Mindestrendite nicht mehr erzielen können, kommen Wandelanleihen vielen Investoren sehr gelegen“, so Kratochwil abschließend.

credit: beigestellt

Absolute Return Als Besonderheit verfolgt Convert­invest einen Absolute Return-Ansatz, der sich ­exemplarisch anhand des European Convertible & Bond Fund erklären lässt. Die Anlagestrategie wird vor allem durch eine detaillierte Fundamentalanalyse der einzelnen Unternehmen begründet. Die Konditio­ nen der Wandelanleihe selbst und die Beurteilung des Kreditrisikos runden diesen Ansatz ab. Der Fond ist ausschließlich in europäische Emittenten investiert, die ein Investment Grade-Rating besitzen. „Auf aggregiertem Portfolioniveau sprechen wir von einer hybriden Wandelanleihestrategie. Hier ist das Verhältnis von Gewinn- zu Verlustpartizipation am höchsten“, so Kratochwil. Die Aktiensensitivität des Portfolios schwankt demnach zwischen zehn und 40 Prozent (mit einer maximalen Obergrenze von 50 Prozent) und ist laut Kratochwil ein recht konservatives Produkt. Der Experte führt weiter aus: „Insbesondere die nach unten begrenzten Verluste sehen wir als größte Stärke dieser Strategie an. Mit etwa 4,1 Prozent Performance und 3,9 Prozent Volatilität (p.a. seit Auflage 2002, Anm.) ha-


KOLUMNE

LIPPER RESEARCH

Wandelanleihen – geeignet für alle Investoren?

W

andelanleihen werden insbesondere in der Vermögensverwaltung gerne genutzt, um mit einem niedrigeren Risiko von positiven Trends an den Aktienmärkten zu profitieren, und das nicht ohne Grund, denn Wandelanleihen sind Portfoliobausteine, die aufgrund ihrer hybriden Stellung zwischen Aktien und festverzinslichen Wertpapieren positive Eigenschaften besitzen, die fortlaufend auftreten und somit planbar und keine Sondereffekte sind. Zudem können die Eigenschaften von Wandelanleihen in der Regel nicht durch den Kauf der entsprechenden Unternehmensanleihen, in Kombination mit einer Option, nachgebildet werden, da Wandelanleihen, aufgrund ihrer rechtlichen Konstruktion, über individuelle Eigenschaften verfügen, die nur bedingt von der Entwicklung an den Aktienund Rentenmärkten abhängig sind. Der große Nachteil für Investoren ist der, dass nur wenige Unternehmen Wandelanleihen begeben und diese häufig einen hohen Nennwert haben, was große Investitionssummen erfordert. Aus diesem Grund fehlt dem Marktsegment der Wandelanleihen eine gewisse Liquidität für den Handel der Anleihen. Denn auch wenn der Markt insgesamt liquide erscheint, können einzelne Titel keine oder nur eine eingeschränkte Liquidität aufweisen. Wandelanleihen werden von professionellen Investoren häufig als Aktieninvestment mit Fallschirm bezeichnet, da ihr Zinsfloor sich stabilisierend auf den Wert der Anleihe auswirkt, während die Option den Besitzer an der Wertentwicklung der Aktie teilhaben lässt. Diese Eigenschaften nehmen dem Investor die Timing-Entscheidung ab. Wie stark die Wandelanleihe von der Wertentwicklung der unterliegenden Aktie profitiert, hängt davon ab, wie weit der Kurs der Aktien über oder unter dem in der Option festgelegten Kaufpreis (im Geld/aus dem Geld) liegt. Trotz ihrer positiven Eigenschaften gilt auch für Wandelanleihen, dass ein Portfolio nicht komplett aus Wandelanleihen bestehen sollte,

da diese strukturierten Produkte auch Risiken enthalten. In diesem Zusammenhang sind insbesondere das Kreditrisiko des hinter der Wandelanleihe stehenden Unternehmens und die mit der Option verbundenen Risiken zu nennen. Zudem können Wandelanleihen, aufgrund der Freiheit bei der Ausgestaltung der Anleihe, juristische Risiken enthalten, die bei jeder Wandelanleihe gesondert bewertet werden müssen. PROBLEME VON INSTITUTIONELLEN INVESTOREN... Insgesamt betrachtet handelt es sich bei Wandelanleihen um komplexe Anlageprodukte, die von Investoren ein hohes Maß an Fachwissen erfordern, um erfolgreich im Portfolio genutzt werden können. Dies führt in der Kombination mit der eingeschränkten Liquidität in diesem Marktsegment dazu, dass Wandelanleihen, trotz ihrer positiven Eigenschaften, nur ein Nischenmarkt sind. Denn für institutionelle Anleger sind oftmals nicht genug Stück vorhanden, um eine bestimmte Wandelanleihe flächendeckend in ihren Portfolios zu nutzen. Aufgrund der Kombination von einem hohen Analyseaufwand und einer eingeschränkten Liquidität scheuen sich viele institutionelle Investoren davor, in Wandelanleihen zu investieren und setzen diese, wenn überhaupt, nur als gezielte Lösung für spezielle Anlageprobleme ein. Zudem haben institutionellen Anleger Schwierigkeiten, diese hybriden Instrumente hinsichtlich ihres Risikos zu kategorisieren, denn Wandelanleihen haben sowohl Aktienmarkt- wie auch Zinsrisiken. ...UND WIE SIEHT ES BEI PRIVATINVESTOREN AUS? Die Komplexität bei der Analyse der Papiere betrifft auch den Privatinvestor. Zusätzlich werden Wandelanleihen häufig nur in sehr großen Stückelungen begeben, wodurch diese oftmals nicht für den Einsatz in Portfolios von Privatinvestoren geeignet sind, da der Privatinvestor aufgrund des nötigen Kaufvolumens pro Anleihe keine ausreichende Diversifikation in seinem Portfolio erreichen kann. Somit sollten insbesonder Privatanleger Investmentfonds nut-

zen, um von den positiven Eigenschaften der Wandelanleihen in ihrem Portfolio profitieren zu können. INVESTMENTFONDS ALS LÖSUNG FÜR ALLE INVESTOREN

DETLEF GLOW, Head of Lipper

Aufgrund der Stel- Research EMEA lung als Nischensegment sind Wandelanleihen ein Bereich, der sich für aktives Portfoliomanagement eignet, da der Fondsmanager in diesem Bereich durch Analysen und aktive Entscheidungen einen Mehrwert für den Investor schaffen kann. Dementsprechend sollten Anleger für ihre Investitionen spezialisierte Investmentfonds nutzen, da bei diesen Produkten davon auszugehen ist, dass der Fondsmanager beziehungsweise das hinter ihm stehende Analyseteam über das nötige Spezialwissen in den Bereichen Derivate, Kreditrisiken sowie der Anleihe- und Aktienmärkte und über die notwendigen juristischen Kenntnisse verfügt, um die einzelnen Wandelanleihen auf Basis ihrer Ausstattung und den damit verbunden Chancen und Risiken beurteilen zu können. Um herauszufinden, welcher Fonds für sie geeignet ist, sollten Anleger das in der Vergangenheit realisierte Rendite-/Risikoprofil analysieren, um mögliche Risiken und ihre Ertragserwartung ableiten zu können. Ebenso wichtig ist es aber auch, den Verkaufsprospekt und die anderen rechtlichen Unterlagen zu lesen, da diese die rechtliche Grundlage für den Portfoliomanager sind. Ebenso sollten Investoren, die in Wandelanleihenfonds investieren wollen, mit ihrem Anlageberater sprechen, da dieser ihnen helfen kann, das zu ihrem individuellen Risikoprofil passende Produkt zu finden und in das Gesamtportfolio einzupassen. www.lipperleaders.com Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

37


geldanlage ° Photovoltaik

Comeback der Solarindustrie Die Sonne scheint wieder für die Solarstromerzeuger, vor allem für die integrierten Geschäftsmodelle sind ­wieder attraktive Renditen zu holen. Trotz der gefallenen Ölpreise sind die Aktienkurse vieler Solaranbieter nicht unter Druck geraten. Gewiefte Großinvestoren haben dies bereits erkannt. Wolfgang Regner n den letzten Monaten hat sich ein inte­ ressanter Trend im Energiebereich he­ rausgestellt: Obwohl die Ölpreise stark ge­ fallen sind, steigen immer mehr Großinves­ toren in den Bereich erneuerbare Energien ein. So hat etwa Superinvestor Warren Buf­ fet seine Beteiligungen an Ölaktien wie Co­ noco Philips, Exxon oder Chevron abgesto­ ßen und ist mit Milliarden Dollar-Beträgen in die Solarindustrie eingestiegen. Ihm war schon früh – wie es sich für einen genialen Anleger geziemt – aufgefallen, dass die Prei­ se für Solarstom trotz der traditionell engen Korrelation mit den Ölpreisen nicht nen­ nenswert unter Druck geraten sind. Sehr wohl aber haben sich die Kosten für Solar­ module durch den weiterhin harten Kon­ kurrenzkampf vor allem mit chinesischen Herstellern weiter reduziert. Große Solar­ parks können daher den Solarstorm güns­ tiger anbieten, was immer mehr konventio­

solaranlagen in china geschätzte installierte Leistung in Megawatt globaler Marktanteil Chinas 14.000 12.000

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e=erwartet

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nelle Energieversorger anzieht. Auch die Analysen aus dem Bank- und Brokerbe­ reiche sind wieder optimistischer gewor­ den. So traut etwa die Deutsche Bank der Solarindustrie in den nächsten 20 Jahren kumuliert Umsätze von fünf Billionen Dol­ lar zu – bei einem Wachstum um den Faktor zehn. Denn es gibt noch viel Aufholbedarf. Die bisher installierten 130 Gigawatt Solar­ strom machen nur einen geringen Teil des 6000 Gigawatt großen Strommarktes aus. Besonders viel Wachstumsfantasie steckt in den Emerging Markets. So hat sich China zum größten Markt weltweit entwickelt. Aufwärts geht es auch in den Industrie­ staaten. In Großbritannien haben regenera­ tive Energien die Energieerzeugung in Atomkraftwerken überflügelt. Auch in den USA boomt die Solarenergie. Denn diese kommt immer mehr ohne staatliche Sub­ ventionen aus. Die sogenannte Netzparität, also der Punkt, an dem Solarstrom zu den gleichen Kosten erzeugt werden kann wie konventionelle elektrische Energie, ist be­ reits in der Hälfte aller Länder global er­ reicht – Tendenz stark steigend.

´13 ´14e ´15e ´16e

%

Chinas Solarmarkt litt 2014 unter Unsicherheiten im Hinblick auf Installationsziele. In den nächsten Jahren dürfte das Land aber zu den wichtigsten Märkten zählen. Quelle: Deutsche Bank

38 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

Profitable Solarparks Im vierten Quartal 2014 konnten die wichtigsten Solarzellenhersteller ein Um­ satzplus von fast 40 Prozent einfahren. Doch mit dem reinen Verkauf von Solarmodulen lässt sich nach wie vor nicht viel verdienen. Die Renditen sind zwar positiv, doch die Zeit der sprudelnden Gewinne ist wohl für immer vorbei. Dafür birgt der Verkauf des Solarstroms aus firmeneigenen Solarparks an große Stromversorger um einiges mehr an Gewinnpotenzial. Dank der stark gefal­ lenen Preise für Solaranlagen ist Sonnen­

strom in bereits vielen Regionen der Erde nicht nur ohne jegliche Förderung wirt­ schaftlich, sondern es lassen sich Renditen von 50 bis 60 Prozent brutto verdienen. Und das über die gesamte Lebensdauer der An­ lagen, die heutzutage schon bis zu 30 Jahre betragen kann. Das Zauberwort lautet hier­ bei „YieldCos“ – Solarparks, in die die eige­ nen Solarmodule günstig verbaut werden und die dann an die Börse gebracht werden. Vorreiter waren dabei die US-Konzerne First Solar und Sunpower. Doch in kür­ zester Zeit hat die chinesische Konkurrenz, etwa JinkoSolar oder Trina Solar, nachgezo­ gen, wobei derzeit Jinko die Nase vorn hat. Das Unternehmen wächst rasant, 2015 soll die Solarleistung von 500 auf bis zu 1300 Megawatt ausgebaut werden. Lukrative YieldCos Der aktuelle Trend geht verstärkt zu „YieldCos“ – Modulhersteller bauen damit einen eigenen Solarpark und bringen diesen dann gemeinsam mit anderen Solarherstel­ lern an die Börse. „SunEdison war hier Vor­ reiter mit ihrem YieldCo-Vehikel Terra­ Form Power, andere folgten oder werden folgen, wie SunPower und First Solar mit ihrem geplanten gemeinsamen YieldCo-­ Vehikel 8point3. Die YieldCo-Vehikel er­ möglichen es den Projektentwicklern wie SunEdison und SunPower nicht nur eine Einmalzahlung beim Verkauf eines Pro­ jektes zu erlösen wie bisher geschehen, son­ dern an den zukünftigen Cashflows über die Laufzeit der Projekte der nächsten 20 Jahre zu partizipieren. Dadurch lassen sich die Kapitalkosten senken, der gesamt erziel­ bare Cashflow steigt ca. um den Faktor 3. Es ermöglicht den Unternehmen regelmäßige

credit: Iluzia | Dreamstime.com

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Photovoltaik   geldanlage

Enphase Energy ° Smart Netz-Management Besonders interessant werden derzeit von Branchenanalysten Technologien eingeschätzt, die zum Ziel haben, über Leistungsoptimierer die Ausgangsleistung auf Modulebene zu optimieren, die sogenannten Mikroinverter und DC Optimierer. Enphase Energy hat eine Technologie entwickelt, mit der die stark schwankenden Einspeisungen von Solarstrom ins Netz gemanagt werden können. Ein Musterprojekt befindet sich auf Hawaii, der US-Bundesstaat

mit dem größten Anteil an Solarstrom. Dabei wird mit Micro-Wechselrichtern von Enphase der Strom von Gleich- in Wechselstrom um­ gewandelt – und zwar direkt am Solarmodul. Jeder einzelne der Wechselrichter lässt sich direkt ansteuern und kann bei Bedarf die Stromproduktion in wenigen Sekunden herunterfahren. So lassen sich die Schwankungen ausgleichen. Umsätze und Gewinne wachsen zweistellig.

ISIN US29355A1079  Börse Nasdaq

Solar-Module mit YieldCos-Fantasie ° Jinko Solar

ISIN US47759T1007  Börse New York

Ein noch junger Trend besteht darin, dass Solarmodulhersteller selbst eigene Solarparks errichten und dann als sogenannte YieldCos an die Börse bringen. Denn auch wenn der Verkauf einzelner Module wieder profitabel geworden ist – an frühere Boomzeiten kommen die Renditen nicht mehr heran. Am meisten kann man heutzutage mit dem Stromverkauf durch eigene Solarparks verdienen, die mit den selbst erzeugten Modulen bestückt sind.

Jinko Solar kann dank seiner kostengünstigen Modulproduktion beim Stromverkauf aus seinen Solarparks Bruttorenditen von 50 bis 60 Prozent erzielen – bei einer Lebensdauer der Anlagen von bis zu 30 Jahren. Derzeit betreibt Jinko Power eigene Solaranlagen mit einer Leistung von über 500 Megawatt, 2015 sollen weitere 600 bis 800 Megawatt hinzukommen. Jinko hat mit Abstand die meiste Leistung am Netz.

Sunpower ° Diversifizierter Solarstromkonzern Der US-Solarkonzern SunPower profitiert vom Trend weg vom bloßen Solaranbieter hin zum umfassenden Serviceanbieter im Bereich Ener­giemanagement und Speicherlösungen, um ­diese eventuell auch in „smart home“-Lösungen zu integrieren. Dabei kooperiert SunPower mit Tendril Networks. Dazu geht SunPower gemeinsam mit First Solar mit ihrem geplanten gemeinsamen YieldCos-Vehikel „8point3“ an den Börsenstart. Die YieldCos-

Vehikel ermöglichen es Projektentwicklern wie SunPower nicht nur eine Einmalzahlung beim Verkauf eines Projektes zu erlösen wie bisher geschehen, sondern an den Cashflows über die Laufzeit der Projekte der nächsten 20 bis 30 Jahre zu partizipieren. Dadurch lassen sich die Kapitalkosten senken und die Renditen steigern. Die Bewertung anderer „YieldCos“ offenbart bei Sunpower noch einiges an Kurspotenzial.

ISIN US8676524064  Börse Nasdaq

Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 39


geldanlage ° Photovoltaik

Einkünfte, sie werden zum Energieversor­ ger im klassischen Sinne und werden zu­ künftig die erzielten Einkünfte in Form von Dividenden an die Anteilseigner auszahlen können. Wir begrüßen die derzeitigen Ent­ wicklungen ausdrücklich, ist es doch ein Zeichen für den zunehmenden Reifegrad des Sektors und der damit verbundenen zu­ nehmenden Akzeptanz renditesuchender Investoren“, erläutert etwa Thiemo Lang, Senior Portfolio Manager, RobecoSAM Smart Energy Fund. Auch andere Experten favorisieren diesen Trend. „Die Dividen­ den, die solche YieldCos ausschütten kön­ nen, sind auch für institutionelle Investoren sehr attraktiv, da stabil und relativ hoch. Es lassen sich neben den Energieversorgern also auch professionelle Investoren als Kun­ den gewinnen“, sagt James Britland, Aktien­

analyst bei Allianz Global Investors. „Da­ durch können immer größere Parks errich­ tet werden, was das Risiko reduziert und die Kapitalkosten verringert.“ Attraktive Aktientipps Ein interessanter Technologiezulieferer ist die US-Technologieschmiede Enphase Energy. Enphase Energy hat eine Technolo­ gie entwickelt, mit der die stark schwanken­ den Einspeisungen von Solarstrom ins Netz gemanagt werden können. Die globale Marktdurchdringung war im Jahre 2014 nur bei vier Prozent, Schätzungen gehen von einer Verdreifachung des Marktes bis 2018 aus. Zusätzlich bietet Enphase auch Speichersysteme für Solaranlagen an. Für 2018 wird allein in den USA ein Marktvolu­ men von über einer Milliarde Dollar ge­

schätzt. Enphase hat in den USA einen Marktanteil von 37 Prozent, die deutsche SMA Solar nur von 6,5 Prozent. Der Anteil wird wohl weiter wachsen, denn derzeit do­ minieren noch die alten Stringwechselrich­ ter, die nur in der Lage sind, den Strom ei­ ner kompletten Solaranlage zentral umzu­ wandeln. Enphase wächst mit 50 Prozent pro Jahr und ist hoch profitabel und schul­ denfrei – und das alles erhält der Anleger für ein KGV von nur 16 (auf Basis 2016). In­ teressant ist auch die chinesische Jinko So­ lar. Finanzinvestoren, die sich an der Strom­ produktionstochter Jinko Power beteiligten, zahlten für 45 Prozent der Anteile 225 Mil­ lionen Dollar. Für die zweite Jahreshälfte 2015 ist der Börsengang der JinkoSolar YieldCo in den USA geplant. Wenn man sich die Bewertungen bereits börsenno­

interview ° Thiemo Lang,  Senior Portfolio Manager, RobecoSAM Smart Energy Fund Sonneneinstrahlung sehr gut berechenbar. Vereinzelt werden neue Projekte inzwischen auch ohne festen Stromabnahmevertrag erstellt, hier wird der Solarstrom nach Fer­ tigstellung auf dem Spotmarkt verkauft. Dies ist ein Ausdruck dafür, wie wettbewerbsfähig sich der Sektor inzwischen sieht, auch ohne weitere Subventionen auskommen zu können. Wir sind gespannt, wie auf Zeit die neuen un­ gebundenen Solarprojekte helfen werden, die Strompreise senken zu können.

GELD ° Welche Technologien im Solar­

bereich erachten Sie für besonders ­aussichtsreich?

40 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

Setzen Sie mehr auf die direkt im ­Solarmarkt aktiven Unternehmen oder mehr auf Ist das Geschäft mit dem Verkauf von

­spezielle Technologiezulieferer?

­Sonnenstrom wirklich renditeträchtig genug?

Der Solarsektor macht bei uns im Robeco­ SAM Smart Energy Fonds etwa 15 Prozent des Portfolios aus. Wir sind einerseits stark gewichtet in Projektentwickler mit YieldCoAusrichtung wie SunEdison, Canadian Solar und SunPower. Des Weiteren halten wir Posi­ tionen bei den Poly-Siliziumanbietern Wacker Chemie und REC Silicon und haben begrenzte Positionen bei den Modul-Leistungsoptimie­ rern Enphase und SolarEdge.

Die meisten Solaranlagen werden erst ge­ baut, wenn wie in den USA ein langfristiger Stromabnahmevertrag mit dem örtlichen Ener­gieversorger zu einem bestimmten Preis vereinbart wurde oder wie in Europa üblich bestimmte Einspeisevergütungen garantiert werden. Eine sehr hohe Planungssicherheit be­ züglich der erzielbaren Rendite besteht, sind doch die laufenden Kosten und die jährliche

creditS: beigestellt

thiemo lang: Besonders interessant sind derzeit Technologien, die zum Ziel haben, über Leistungsoptimierer die Ausgangsleis­ tung auf Modulebene zu optimieren, die sogenannten Mikroinverter und DC Opti­ mierer. Gegenwärtig werden die Optimierer insbesondere in den USA eingesetzt, vor­ nehmlich bisher bei Dachanlagen und kommerziellen Anlagen. Die globale Markt­ durchdringung war im Jahre 2014 nur bei vier Prozent, Schätzungen gehen von einer Verdreifachung des Marktes bis 2018 aus. Firmen wie Enphase und SolarEdge sind füh­ rend auf diesem Gebiet. Zusätzlich gibt es derzeit ­einen Trend weg vom bloßen Solaran­ bieter hin zum umfassenden Serviceanbieter im Bereich Energiemanagement und Spei­ cherlösungen, um diese eventuell auch in „smart home“-Lösungen zu integrieren. Gute Beispiele dafür sind die Kooperation von SolarCity mit Nest Labs (Google) und von SunPower mit Tendril Networks.


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Photovoltaik   geldanlage

tierter YieldCos ansieht, etwa von Terra­ Form Power, der Stromtochter des US-So­ larkonzerns SunEdison, die ein Börsenge­ wicht von fast zwei Milliarden Dollar auf die Waage bringt, so wird ein Megawatt an Solarleistung mit 1,3 Millionen Dollar be­ wertet. Werden die YieldCos von JinkoSo­ lar, Trina Solar oder Canadian Solar ähnlich bewertet, so ergibt sich erhebliches Kurs­ potenzial. Technologie SOlarSpeicher Marc-Olivier Buffle, Investmentspezia­ list für umweltbezogene Themenfonds bei Pictet Asset Management, gibt seine Ein­ schätzungen der Branche: „Wir erachten verschiedene Technologien als erwähnens­ wert. Da Solarenergie nur während des Ta­ ges produziert wird, generiert sie große Schwankungen, was für ein effizientes Stromnetzmanagement problematisch sein

kann. Energy Storage, d.h. Energiespeiche­ rung, spielt infolgedessen eine außerordent­ lich wichtige Rolle und führt dazu, dass So­ larenergie auch schneller zum Hauptakteur der Energiewende wird. Vor diesem Hinter­ grund ist die Nachricht von Tesla wichtig, weil es den Anfang der Massenproduktion von herkömmlichen Speicherlösungen de­ monstriert. Um die Schwankungen erneuer­ barer Energien auffangen zu können, muss das Stromnetz auch intelligenter werden; dafür gibt es eine ganze Reihe von Techno­ logien, wie beispielsweise intelligente Zäh­ ler, Kommunikationssysteme usw. Hin­ sichtlich Solarzellen zählen Cadmiumtellu­ rid und Polykristallin Siliciumzellen zu den kommerziell wichtigsten Technologien.“ Und Buffle weiter: „Wir halten YieldCos für sinnvoll. Modulhersteller und ihre Inves­ toren haben in der Vergangenheit durch ihre hohe Marktvolatilität gelitten, diese

war jedoch vor allem der sprunghaften Natur der Auftragszahlen geschuldet. Bei dem Verkauf von Elektrizität ist die Visi­ bilität von Cashflows wesentlich besser. ­Modulhersteller sollten damit ihre Preis­ volatilität viel tiefer halten können, was ­wiederum mehr Investoren anziehen und ihre Bewertungsmultiplikatoren erhöhen sollte.“ Und wie ist der Pictet Clean Energy Fund im Solarbereich positioniert? „Wir setzen hauptsächlich auf die direkt im So­ larmarkt tätigen Unternehmen. Aber die Thematik unseres Fonds lautet ‚Energie­ wende‘, d.h. es gibt zahlreiche wichtige Seg­ mente mit sehr interessanten Anlageoppor­ tunitäten. Wie bereits erwähnt, können alle technologischen Komponenten eines intel­ ligenten Stromnetzes Teil des Anlageuni­ versums sein, aber zudem auch der Sektor der Energieeffizienz .“

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Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 41


Die bessere Geldanlage Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Philosophie, sie lässt sich auch erfolgreich in den Investmentprozess integrieren.

Bruno Bertocci, Lead Portfoliomanager der Global Sustainable Equity Strategy der UBS Global Asset Management, erklärt, warum nachhaltige Geldanlagen den herkömmlichen gegenüber überlegen sind. Mario Franzin

UBS auf nachhaltige Geldanlagen spezialisiert? Stand die Kundennachfrage im Vordergrund oder kam der Impuls von Seiten der Aktio­näre und/oder der Geschäftsführung?

Bruno Bertocci: Das kam von beiden Seiten – und schon sehr frühzeitig. Denn bezüglich der nachhaltigen Geldanlage hat UBS bereits in den späten 1990er Jahren eine Reihe von entsprechenden Investments angeboten. Seitdem ist UBS bei Sustainable Investing Vorreiter, unterzeichnete als eines der ersten Unternehmen die Principles for Responsible Investing, unterstützt das Carbon Disclosure Project und ist in jüngerer Zeit auch als Vorstandsmitglied der Globalen Initiative für Nachhaltigkeitsratings sowie im Sustainability Accounting Standards Board engagiert. Zudem ist das Management der UBS ständig bemüht, alle drei Geschäftsbereiche – das Wealth Management, die Investment Bank und das Global Asset Management – unter nachhaltigen Aspekten zu führen. Darüber hinaus gilt bei uns die Überzeugung, dass die Kunden sowohl von einer aktiven Beteiligung sowie der Bereitstellung von Beratungs- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen im Bereich Nachhaltigkeit profitieren und das Sustainable Investing mittlerweile als integraler Bestandteil für unsere Dienstleistungen gesehen wird. Die UBS hat umfangreiche Ressourcen im Bereich nachhaltiger Geldanlage entwickelt. Können Sie uns Ihre Anforderungen daran und Ihren Analyse-Prozess erläutern?

Die UBS hat sich diesbezüglich auf allen Ebenen weiterentwickelt und verfolgt hier eine unternehmensweite Strategie: Die Investment Bank verfügt über ein eigenes Sustainability-Research-Team, das unseren Kunden Investment-Research sowie Bera-

42 ° GELD-magazin – mai 2015

tungsdienstleistungen und konkrete Produkte anbietet. Das Wealth Management bietet den Kunden nachhaltige Lösungen – ausgehend von unserer Plattform mit offener Architektur – über alle Anlageklassen hinweg an, wie auch die Nutzung von Angeboten der UBS Global Asset Management. Im Global Asset Management, wo ich tätig bin, entwickelten wir eine proprietäre Datenbank mit Nachhaltigkeitskriterien, die vollständig in den Investitionsprozess integriert ist. Denn wir vom Sustainable-Investment-Team sind überzeugt, dass Nachhaltigkeitsfaktoren den Anlageprozess ergänzen und mit der traditionellen Finanzanalyse kombiniert werden sollen. Denn daraus resultiert eine überlegene Titelselektion und Portfoliokonstruktion. Wir investieren nur in Unternehmen, die entsprechend der traditionellen Finanzkennzahlen und gleichzeitig auch in Bezug auf sinnvolle Nachhaltigkeitskriterien gut abschneiden. Wir glauben, dass dieser Ansatz generell wertsteigernd und risiko­mindernd ist. Wie gehen Sie mit den z.T. individuell sehr unterschiedlichen Wünschen der Kunden um? Banal gesagt: Der eine will mehr den sozialen Aspekt berücksichtigt wissen, der andere Atomkraft ausschließen und der dritte wiederum den ökologischen Aspekt im Vordergrund haben?

Natürlich steht immer der Kundenwunsch im Vordergrund. Deshalb entwerfen wir auch exakt diejenigen Portfolios, die den Anforderungen unserer Kunden entsprechen. Der Kunde kann bestimmte Ausschlüsse definieren oder eine Liste von Ausnahmen erstellen. Wir liefern dann ein Portfolio, das den Anforderungen des Kunden exakt entspricht. Gleichzeitig sind wir durch unsere Verfahren in der Lage, eine Kombination von starker Fundamentalanalyse und einem hochwertigen Bezug zu Nachhaltigkeitskennzahlen zu liefern. Dies

resultiert in einem aktiv verwalteten Portfolio, das ein hohes Potenzial für gute Renditen hat und nur Unternehmen mit guten Umwelt-, Sozial- und Governance-Richtlinien enthält. Wir glauben, dass Unternehmen, die nach dieser Philosophie verwaltet werden, einen sogenannten „shared value“ schaffen – einen Wert für die Allgemeinheit, für die Mitarbeiter und die Aktionäre – und gleichzeitig einen sozialen Fortschritt ­sichern. Eine Diskussion unter potenziellen Anlegern ist der kolportierte Performance-Nachteil von nachhaltigen Geldanlagen. Wie begegnen Sie diesem Argument?

Wir glauben nicht, dass ein richtig konstru­iertes nachhaltiges Portfolio einen PerformanceNachteil aufweist. Ausschlusskriterien können zwar ein Performance-Hindernis sein, wenn sie zu weit gefasst sind. Aber die typischen Ausschlüsse, die ethisch veranlagende Investoren anwenden, reduzieren das globale Anlage-Universum um lediglich sieben Prozent und haben damit keinen wesentlichen Einfluss auf die Investment-Möglichkeiten. Viel wichtiger ist, dass der nachhaltige Anlageprozess sowohl die fundamentale Bewertung, als auch die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Klar ist aber auch, dass eine geringe Bewertungsdisziplin zu einem Performance-Problem führen kann – aber das gilt auch für herkömmliche Portfolios. Die Nachhaltigkeitsbewertung muss prinzipiell von gut recherchierten Daten, aussagekräftigen Kennzahlen und überlegenen Geschäftsmodellen abhängig gemacht werden. Akademische Studien weisen zudem darauf hin, dass das Einhalten grundlegender Nachhaltigkeitsfaktoren überhaupt die Voraussetzung für eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb ist und damit zu überdurchschnittlichen Kapitalrenditen führt. Ein Unternehmen, das

credit: beigestellt

GELD ° Herr Bertocci, warum hat sich die


°

Im Gespräch mit Bruno Bertocci, UBS  banking

effizient bei der Energienutzung ist, das die besten Mitarbeiter anzieht, das eine gute Kontrolle über die Lieferkette hat und hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbietet, wird aller Voraussicht nach auch ein erfolgreiches Unternehmen sein und bleiben. Unter dieser Annahme kann man Nachhaltigkeitsdaten dazu benützen, um genau diese Art von Unternehmen zu identifizieren. Gemeinsam mit der nötigen Bewertungsdisziplin gibt es dann keinen Grund, bei der Performance mit Gegenwind zu rechnen. Im Gegenteil, für so ein Unternehmen spricht viel mehr dafür als dagegen, ein solides erfolgreiches Investment zu sein. Anleger stehen oft vor dem Problem, dass sie bei nachhaltigen Geldanlagen nicht genau wissen, ob die Strategie tatsächlich in ihrem Sinne ist oder ob es sich um sogenanntes „greenwashing“ handelt. Welchen Ratschlag zur ­Unterscheidung können Sie Anlegern geben?

Es ist wichtig, sich auf das zu konzentrieren, was Unternehmen tun, anstatt auf das, was sie sagen. Dies ist auch der Grund, warum wir glauben, dass die Entwicklung von Standards für Nachhaltigkeitsfaktoren so wichtig ist und warum UBS Global Asset Management ein Unterstützer des Sustainability Accounting Standards Board ist. Wir halten es für selbstverständlich, dass finanzielle Kennzahlen die Fähigkeit eines Unternehmens genau abbilden, Umsatz, Gewinn und Cashflow zu generieren. Mit der Entwicklung von sinnvollen Nachhaltigkeitskennzahlen werden Investoren auch zunehmend in die Lage versetzt, Daten von Unternehmen über ihren Umgang mit Umwelt, Transparenz und sozia­ len Leistungen zu sehen. Dabei ist es wichtig, dass diese Daten branchenspezifisch sind, da nachhaltige Leistung mit dem Geschäftsmodell verbunden ist. Zum Beispiel: Investoren interessiert das Energie- und Umweltprofil eines Versorgers. Der gleiche Maßstab wäre aber für ein Software-Unternehmen nicht relevant, da es nur Mitarbeiter und Büros hat. Die UBS hat sich hier sehr viel Mühe bei der Entwicklung einer proprietären Datenbank mit relevanten Fakten gegeben, die auf unseren Anlageprozess übertragen werden. Kunden würden wir raten, sich auf relevante Informationen zu konzentrieren, die eine klare Verbindung zu der Investition ­haben, die sie erwägen.

Bruno Bertocci, Managing Director der UBS Global Asset Management in Chicago und Lead Portfoliomanager der Global Sustainable Equity Strategy

mai 2015 – geld-magazin ° 43


D

er Institutional Investors Congress hat sich mittlerweile selbst zu einer Institution in der heimischen Finanzszene entwickelt. Eine hochkarätig besetzte Expertenrunde fand zuletzt am 22. April im gewohnt würdigen Rahmen des Hauses der Industrie statt. Diesmal lautete das Thema „Die aussichtsreichsten Assetklassen.“ Aktien, Anleihen, Immobi­ lien oder Rohstoffe – welche Assetklassen hat heuer die Nase vorne? Und wo findet sich das beste Chancen/Risiko-Verhältnis in den kommenden Monaten? Diese und viele andere Fragen beschäftigten das Fachpublikum sowie die fünf Vortragenden. Bei der Partners Group machte man sich etwa auf die Suche nach ­neuen Dividendenquellen und beleuchtete die Vorteile einer aktiven Portfoliodiversifikation. Hierbei standen vor allem Marktbereiche auf der Agenda, die sich sonst nicht immer im Scheinwerferlicht der internationalen

Investorenschar sonnen. Bei Invesco powershares stellte man Aktienrückkaufprogramme als die möglicherweise „bessere Dividende“ vor. Dazu wurde auch ein eigener Index entwickelt, der sich auf sogenannte Buybacks spezialisiert hat. Bei der DekaBank standen wiederum globale Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenqualität im Mittelpunkt. Wobei der Optimismus für Aktien zum Teil aus Mangel an anderen Alternativen herrührt, wie das Publikum im Laufe des Vortrags erfuhr. AXA Investment Managers legten sich wiederum für US-amerikanische Aktien ins Zeug: Für sie bleiben die Vereinigten Staaten das Land der unbegrenzten Gewinnmöglichkeiten. Franklin Templeton Investment Management erklärte die Vorzüge von Hedgefonds-Stretegien, die vor allem in Zeiten von zunehmenden wirtschaftspolitischen Divergenzen den Anlegern ans Herz zu legen seien.

powershares ° Aktienrückkäufe weiter auf dem Vormarsch lich hoch im Kurs – vor allem im herrschenden Niedrigzinsumfeld ist die Nachfrage nach stabilen Fixeinkommen enorm. Kein Wunder also, dass Dividenden-Aktien und Fonds, die eine Dividenden-Strategie fahren, von Investoren „gestürmt“ werden. Es stellt sich in diesem Zusammenhang allerdings die Frage, ob dieser Weg nicht schon etwas „ausgetreten“ ist. Sprich, dass zu viele Anleger eine Anlagechance sehen und die Kurse über Gebühr in die Höhe treiben. Als Alternative (oder besser gesagt Ergänzung) zu Dividenden-Ansätzen schlägt nun Michael Huber, Business Development Director, PowerShares Germany & Austria, vor, Aktienrückkaufprogramme vermehrt ins Auge zu fassen (PowerShares ist sozusagen die ETF-Schiene von Invesco). Michael huber, Business DevelopBuyback zahlt sich aus. Unternehmen, die bei Aktienrückkäufen sehr aktiv sind, ment Director, PowerShares Germany weisen laut dem Experten langfristig gesehen eine überdurchschnittlich hohe Perfor& Austria mance auf. Ein steuertechnischer Vorteil ist den Rückkäufen ebenfalls zuzusprechen: Bei Dividendenauszahlungen greift die Kapitalertragsteuer sofort – im Falle von Aktienrückkäufen fällt hingegen eine Besteuerung erst dann an, wenn der Aktionär seine Papiere wieder abstößt. Somit tritt laut Huber zumindest ein Steuerstundungseffekt auf. Von den Vorteilen der Aktienrückkaufprogramme überzeugt, hat PowerShares ein eigenes ETF-Produkt auf den „Nasdaq Global Buyback Achievers Index“ aufgelegt. Dieser internationale Aktien-Index setzt sich aus Unternehmen zusammen, die im letzten Jahr mindestens fünf Prozent ihrer ausstehenden Aktien zurückgekauft haben (er ist nicht auf die US-Technologiebörse Nasdaq beschränkt, wie das der Produktname vielleicht suggerieren könnte, sondern agiert global). Einzelunternehmen, die im Index enthalten sind, wären zum Beispiel: IBM,Apple,Airbus, NTT, Home Depot, Magna International, Nintendo oder Ahold. Wachsender Milliardenmarkt. Experte Huber hält dabei fest, dass der positive Trend zu Aktienrückkäufen seit 1992 intakt ist, was sich auch an den Vorjahreszahlen ablesen lässt: In den USA flossen 2014 rund 560 Milliarden US-Dollar in Buyback-Programme, in Europa waren es ca. 80 Milliarden Dollar. Die Tendenz ist weiter steigend. In Europa entfallen bereits rund 25 Prozent des an Aktionäre zurückgeführten Kapitals auf Aktienrückkäufe (gemessen am Euro Stoxx 600). In den USA sind es bezugnehmend auf den S&P 500 sogar 60 Prozent.

www.invescopowershares.net 44

geld-magazin MAI 2015

creditS: Shutterstock, Archiv

Die bessere Dividende? Hohe Ausschüttungen stehen bei Anlegern bekannt-


Institutional investors congress ° Die

aussichtsreichsten Assetklassen

partners group ° Auf der Suche nach neuen Dividendenquellen Ausgeklügelte Strategien. „Für Anleger wird es immer schwieriger, eine ansprechende Rendite zu erzielen. Weshalb der Fokus auf Investments, die nicht im Mainstream schwimmen, eine Erfolg versprechende Alternative sein könnten“, erklärt Markus Pimpl, Senior Vice President Partners Group. Diese Strategie kommt nicht von ungefähr, ist das Unternehmen doch vornehmlich auf nicht börsennotierte Investments spezialisiert. Das umfasst zum Beispiel den Bereich der privaten Infrastruktur, wie Seehäfen oder Mautstraßen. Aber auch Private Equity und Private Debt präsentieren sich laut Pimpl attraktiv. Der Experte weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ausgeklügelte, erfolgreiche Anlagestrategien nicht „exotisch“ sein müssen. Für Pimpl steht die konservative Analyse der Fundamentaldaten im Vordergund, wie das auch bei den Aktienfonds der Partners Markus Pimpl, Senior Vice President Group der Fall ist. Genauer vorgestellt wurde nun der Fonds Partners Group Listed InvestPartners Group ments SICAV. Infrastruktur, Real Estate und Private Equity. Das Produkt verfolgt die interessante Strategie, dass drei Bereiche zusammengefasst werden, nämlich: Infrastruktur, Immobilien und Private Equity. Genauer gesagt befindet sich das Fondsmanagement auf der Suche nach attraktiven börsennotierten Unternehmen aus den genannten Sektoren, die auch jeweils durch einen Fonds der Partners Group abgedeckt werden. Nun landen beispielsweise aus dem Immobilienfonds die Aktien mit den stabilsten Cashflows im Listed Investments SICAV. Ebenso wie die dividendenstärksten Titel aus dem Infrastrukturfonds und sogenannte BDCs (Business Development Companies) aus dem Private Equity Fonds. Bei den BDCs handelt es sich um Mittelstandsfinanzierer, die ebenfalls durch hohe Dividenden glänzen.

www.partnersgroup.com/de/

Axa investment managers ° US-Aktien stehen weiter im Fokus Zeit des „easy money“ ist vorbei. Philipp Baar-Baarenfels, Director AXA Investment Managers, bringt die Situation an den Finanzmärkten auf den Punkt: „Die Aktienquote in den meisten Fonds ist bereits ziemlich hoch. Jetzt geht es darum, Chancen zu finden, die noch nicht ausgereizt sind und die vielleicht auch noch einen Tick günstiger bewertet sind als der Gesamtmarkt.“ Nachsatz des Experten: „Ab etwa März 2009 bis heute war es relativ leicht, am Finanzmarkt Geld zu verdienen – und zwar quer durch viele Anlageklassen wie Immobilien, Aktien oder Anleihen. Der Zeitpunkt des einfachen Geldverdienens ist aber jetzt definitiv vorbei.“ Für Baar-Baarenfels drängen sich in diesem Zusammenhang Unternehmen auf, die ihre Hausaufgaben seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 gemacht und erfolgreiche Restrukturierungsprozesse hinter sich gebracht haben. Philipp Baar-Baarenfels, „Solche Konzerne schütten heute attraktive Dividenden aus oder investieren in AktienDirector, AXA Investment Managers rückkaufprogramme“, so der Experte. Wo Geld verdienen? Laut Baar-Baarenfels muss man auf der Suche nach den passenden Aktien in die Tiefe gehen und ganz genau analysieren, welche Unternehmen auch tatsächlich nachhaltige Profite abwerfen. Viele solcher Vorzeigekandidaten findet der Experte nach wie vor in den Vereinigten Staaten. Baar-Baarenfels hat auch einige exemplarische Beispiele bei der Hand, wie etwa das Kreditkarten-Unternehmen Visa oder den Industriegiganten General Electrics. Auch der Flugzeugbauer Boeing gefällt dem Spezialisten sehr gut: „Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr neue Rekorde bei der Bestellung und Auslieferung von Flugzeugen verzeichnet. Auch das jüngste Langstreckenmodell ,Dreamliner‘ erfreut sich reger Nachfrage. Das größte Risko bei einem solchen Unternehmen ist es, nicht darin investiert zu sein.“

www.axa-im.at 45

geld-magazin MAI 2015


Die aussichtsreichsten Assetklassen

dekabank ° In der Not frisst der Teufel (fette) Fliegen Fluchtmöglichkeiten sind ausgereizt. Paul Varga,Leiter Repräsentanz Österreich und CEE der DekaBank, ist immer wieder für starke Worte gut: „Wir sind bullish für Aktien, ein Umstand, der auch aus der Not gedrungen ist. Anders ausgedrückt: In der Not frisst der Teufel Fliegen.“ Damit drückt der Experte bildlich aus, dass es sehr wenige wirklich attraktive Alternativen abseits des Aktienmarktes gibt. „Die Fluchtmöglichkeiten sind ausgereizt. Anleihen etwa sind bekanntlich aufgrund des Niedrigzinsumfeldes kaum interessant. Immobilien wiederum sind wie der Name schon sagt nicht sehr mobil und mitunter schwer zu veräußern. Sie könnten sich sogar als Falle erweisen, und zwar, wenn der Finanzminister hier Begehrlichkeiten zeigt.“ Varga ließ auch deutlich anklingen, dass er kein wirklicher Freund von überschwänglichen Goldinvestments ist: „Gold ist nicht paul varga, Leiter Repräsentanz zuletzt ein Spielball für die Nationalbanken, ein Blick auf die Kursentwicklung des Edel­Österreich und CEE DekaBank metalls zeigt auch, dass es sich hier um keinen sicheren Hafen handelt.“Was gilt es also in dieser Situation zu tun? Globale Aktien und Dividenden. Varga plädiert dafür, das Hauptaugenmerk auf die internationalen Aktienmärkte zu legen: „DAX, S&P oder Nikkei, wohin man blickt zeigt sich eine sehr positive Gesamtentwicklung“, so der Experte. Er spürt auch zusätzlichen Rückenwind aus verschiedenen Richtungen: „So sollten die Quantitative Easing-Maßnahmen der Europäischen Zentralbank Aktien treiben, ebenso wie der zunehmende Konsumboom. Denn immer mehr Sparer lösen Rücklagen auf und beleben den Konsumsektor.“ Für besonders aussichtsreich hält der Experte in Anbetracht aller relevanten Faktoren globale Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenqualität.

www.dekabank.de

franklin templeton ° Ohne Benchmark zum Erfolg ton Investment Management, begab sich in seiner Präsentation auf die Jagd nach einer attraktiven Rendite bzw. stabilen Erträgen in Zeiten „verschwundener Zinsen“. Natürlich liegt eine Antwort auf der Hand: Das Investment in alternative Strategien, wie sie Hedgefonds-Konzepte bieten. Vincent führt aus: „Umfragen unter Hedgefonds-Anlegern haben ergeben, dass 90 Prozent Diversifikation als stäkstes Motiv für Investments in diesen Bereich angeben. Gefolgt von einem Bestreben nach geringerer Volatilität und dem Erzielen von Absolute Return.“ Vincent will diese Ziele erreichen, indem er auf eine NonConstrained-Strategie setzt. Das bedeutet, dass sich das Fondsmanagement nicht durch Benchmarks einengen lassen will; stattdessen orientiert es sich am „Output“ – also eben Peter vincent, Head of Alternative Diversifikation, Absolute Return etc. Sales, Franklin Templeton Für aktives Management. Der Experte sprach sich in diesem Zusammenhang gegen passive Investment-Konzepte aus: „Es ist gerade heute von entscheidender Bedeutung, extrem aktiv zu agieren. Auch was die einzelnen Hedgefonds-Strategien betrifft, wie zum Beispiel Global Macro, Event Driven, Relative Value oder Long/Short-Equity.“ So hat etwa Global Macro im Jahr des Ausbruchs der großen Finanzkrise 2008 sehr gut funktioniert – in den letzten rund fünf Jahren zählte sie hingegen zu ­einer der schlechtesten Strategien. Das unterstreicht für Vincent die Bedeutung von flexiblen Strategiewechseln bzw. Anpassungen – gelingt die Abstimmung, dann tragen Hedgefonds auch wesentlich zur Stabilisierung eines Gesamtportfolios bei. Der Experte rechnete vor, dass Hedgefonds in den vergangenen 20 Jahren weit weniger negative Monate aufwiesen als die globalen Aktienmärkte.

www.franklintempleton.at 46

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creditS: Shutterstock, Archiv

„Nicht gefesselt.“ Auch Peter Vincent, Head of Alternative Sales, Franklin Temple-


Im Gespräch mit Roland Rupprechter, HYPO Vorarlberg

° GELDANLAGE

Innovative Anlagestrategien Bereits 2004 startete Roland Rupprechter, Leiter Asset Management der HYPO Landesbank Vorarlberg, den ersten flexiblen Aktienfonds. Er bewährte sich in der Finanzkrise hervorragend. Seither baute Rupprechter die Palette Mario Franzin an marktneutralen Produkten aus. In der Vermögensverwaltung werden sie sinnvoll kombiniert. GELD ° Herr Rupprechter, Sie starteten 2004

eine dynamische Aktienstrategie mit Absiche-

CREDIT: beigestellt

rung. Warum?

ROLAND RUPPRECHTER: Wir erlebten von 2000 bis 2003 eine ausgeprägte Baisse. Da lag es auf der Hand, eine Strategie zu entwickeln, die in Aufwärtsphasen Gewinne im Aktienmarkt macht, aber in Abwärtsphasen kein Geld verliert. Das schafften wir mit der Strategie HYPO Dynamik Aktien mit Wertsicherung. Dabei handelt es sich um einen globalen Aktienfonds, der bei fallenden Börsen einem mathematischen Modell folgend in den Geldmarkt umschichtet. Damit werden die Draw Down-Phasen gekappt. 2008 war für unseren Fonds der Härtetest. Während die Börsen um bis zu 60 Prozent einbrachen, lag unser maximaler Verlust bei rund 20 Prozent. In der Aufwärtsphase ab März 2009 waren wir natürlich wesentlich rascher wieder in der Gewinnzone als normale global veranlagende Aktienfonds. Letztendlich sind wir solche Strategien aber unseren Kunden schuldig. Wir verwalten heute rund acht Mil liarden Euro. Von den 20.000 Kundendepots, die bei uns geführt werden, sind etwa 3.000 individuelle Vermögensverwaltungsaufträge mit konkreten Performance- und Risikovorgaben.

bei einer zehnjährigen deutschen Bundesanleihe die Zinsen auf zwei Prozent steigen, würde das einen Verlust bei der Anleihe von rund 20 Prozent verursachen. Sie haben da zwei Möglichkeiten. Entweder Sie verkaufen rechtzeitig alle Positionen oder Sie drehen die Duration mittels Bundfutures in den negativen Bereich und gewinnen mit dem Zinsanstieg. Das ist mit unserer HYPO Anleihen Long/Short-Strategie möglich, die wir in unserer Vermögensverwaltung als einen der Bausteine einsetzen.

Sie ergänzten 2008 Ihre Palette an Anlage-

Neben den ausgefeilten Anlagestrategien für

produkten auch mit einem Anleihenfonds, der

die Vermögensverwaltung bieten Sie auch

eine sehr aktive Durationssteuerung aufweist.

einige davon als Publikumsfonds an. Dazu

Im vergangenen Jahr starteten Sie einen Long/

zählen z.B. der HYPO Dynamik Plus, der eine

Short-Anleihenfonds. Damit können Sie auch im

Kapitalsicherung aufweist, oder der HYPO IQ

Roland Rupprechter, Leiter der Vermögensverwaltung, HYPO Landesbank Vorarlberg

Anleihenbereich in fallenden Märkten punkten?

Maximum Return als globaler L/S-Aktienfonds.

Das stimmt. Wir sehen gerade im Anleihenbereich gröbere Verwerfungen mit extrem niedrigen Zinsen. Über kurz oder lang müssen sie wieder steigen. Wenn Sie mit Anleihen ausschließlich long sein können, werden Sie dann mit Anleihen viel Geld verlieren oder Sie müssen die niedrigen Zinsen aussitzen. Sollten z.B.

Den HYPO Dynamik Plus legten wir 2011 auf und erzielen damit eine aktienähnliche Rendite bei halbiertem Aktienrisiko! Das gelingt uns mit einer dynamischen Allokationssteuerung. Dabei passen wir monatlich die strategische Asset Allocation an – hauptsächlich mit liquiden Länder-Indexfonds und ETFs – und ziehen je-

weils einen Floor bei 80 Prozent des letzten Monatsultimo-Höchststandes. Damit kann der Großteil der bereits erzielten Gewinne nicht mehr verloren gehen. Seit Auflage des Fonds erzielte er einen Ertrag von 13,2 Prozent p.a. bei einem Risiko von 6,4 Prozent p.a. Der HYPO IQ Maximum Return ist ein Long/Short-Aktienfonds, den wir auch 2011 auflegten und der mittels Aktienindex-Futures an der Auf- und Abwärtsentwicklung der Aktienmärkte partizipiert. Er wird mittels eines selbstentwickelten Trendfolgemodells verwaltet, das drei bis vier unterschiedliche Zeiträume beobachtet. Zeigen zwei davon einen Trendwechsel an, gehen wir von long auf short oder umgekehrt. Der HYPO IQ Maximum Return ist ein UCITS IVFonds mit täglicher Liquidität, einem Value at Risk-Limit von 4,47 Prozent und langfristig unkorreliert zu den Aktienmärkten. In dem Fonds verwalten wir mittlerweile 75 Millionen Euro. In der Vermögensverwaltung kombinieren Sie die beschriebenen Fonds und hausinternen Strategien. Nach welchem Modell gehen Sie vor?

Wir entwerfen nach der Renditevorstellung und der Risikobereitschaft des Kunden mittels eines mathematischen Modells einer Allokationsoptimierung nach Markovits ein Portfolio aus den eben erwähnten unterschiedlichen Bausteinen. Wir integrieren damit Gewinne aus Anleihen auch bei steigenden Zinsen oder Gewinne aus dem Aktienmarkt bei auch fallenden Börsen und schaffen damit sehr marktneutrale Portfolios. Vergangenes Jahr haben wir eine der Vermögensverwaltung ähnliche Multi-Asset-Klassen-Strategie auch als Publikumsfonds gestartet, den HYPO Absolute Return. Er soll auf Jahresbasis stets eine positive Rendite erzielen – und intern formuliert fünf Prozent p.a. erzielen bei einer Volatilität von möglichst kleiner als fünf Prozent. MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

47


AKTIENPanorama

4

1 3

Land des Monats

27

TSCHECHIEN

ZAHLENSPIEL

0,24

ERLEDIGTE HAUSAUFGABEN. Die börsennotierte

S Immo AG konnte ihre bereits Ende März vorgelegten, vorläufigen Zahlen für 2014 kürzlich bestätigen. Für die Aktionäre des Unternehmens bedeuten diese einigen Grund zur Freude. Während

ECKDATEN (Tschechische Republik)

UMSATZTREIBER. „Die CEE-Expansion vor

25 Jahren war wichtig und richtig!“ Davon ist VIG-Boss Peter Hagen überzeugt; und die Bilanz seines Konzerns gibt ihm Recht. Im vergangenen Jahr nahm die Vienna Insurance Group ein Prämienvolumen von rund 9,1 Milliarden Euro ein. 51 Prozent davon wurden in Zentral- und Osteuropa erwirtschaftet. In puncto Gewinn schneidet CEE sogar noch besser ab. Knapp zwei Drittel des Vorsteuergewinns, der 2014 übrigens um 46 Prozent auf 518 Millionen Euro gesteigert wurde, machte die VIG „im Osten“. Besonders viel Freude dürfte dem Konzern aktuell sein Tschechien-Engagement machen. Dieses bescherte der Versicherung im vergangenen Jahr sogar mehr Gewinn als das Geschäft in Österreich.

Staatsform Parlamentarische Republik Hauptstadt Prag Amtssprache Tschechisch Staatsoberhaupt Milos Zeman Regierungschef Bohuslav Sobotka Fläche 78.866 km2 Einwohner etwa 10,5 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 133,1 pro km2 BIP (2014 in Mrd. Euro) 155 BIP Wachstum (2014) 2% BIP pro Kopf (2014 in Euro) 14.716 Währung Tschechische Krone Kfz-Kennzeichen CZ Internet-TLD .cz Internat. Telefonvorwahl +420 Staatsgründung 1993 Nationalfeiertag 28. Oktober Größte Städte Prag, Brno, Ostrava, Plzen Verwaltungsgliederung 14 Bezirke/Regionen Nachbarstaaten Deutschland, Österreich, Polen, Slowakei Höchste Erhebung Snezka/Schneekoppe (1.603 m)

das EBIT um 45 Prozent auf 138,7 Millionen Euro erhöht werden konnte, kletterte der S Immo Jahresüberschuss um über 20,6 Prozent nach oben. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, stellt das Jahr 2014 auch insgesamt einen Wendepunkt für die S Immo dar. „Nachdem wir in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben in Sachen Effizienz gemacht und wichtige Weichen für künftiges Wachstum gestellt haben, profitieren wir nun vom derzeit niedrigen Zinsumfeld und der guten wirtschaftlichen Entwicklung in unseren Märkten“, kommentiert S Immo CEO Ernst Vejdovszky und ergänzt: „Die hervorragenden Ergebnisse 2014 rechtfertigen in diesem Sinne eine Steigerung der Dividende. Deshalb werden wir der Hauptversammlung eine Ausschüttung in Höhe von 0,24 Euro vorschlagen.“ Im laufenden Jahr plant die Gesellschaft – im Sinne eines weiteren Wachstums – rund 180 Millionen Euro zu investieren. Zwei Drittel der Investitionen sollen dabei nach Deutschland fließen.

STARKE WORTE ´´

„Das Immobilien-Knowhow im Vorstand ist auf Taxifahrerniveau.“

„Aktienmarkt und Realwirtschaft laufen auseinander.“

„Es droht die Erosion der öffentlichen Schuldenmoral.“

Kerbler fährt schwere

Oliver Bäte, künftiger

Geschütze gegen die

Chef des Versicherungs-

Nikolaus von Bomhard,

derzeitigen Vorstände des

riesen Allianz, befürchtet

Chef des deutschen

Unternehmens auf und

angesichts niedriger Zin-

Rückversicherungs-Riesen

fordert in einem Interview

sen, hoher Bewertungen,

MunichRe, kritisiert die

mit dem Standard deren Ablösung. Es gäbe in

48

magerer Wachstumsaus-

Republik Österreich im

der Conwert aktuell keinen mehr, „der weiß, wie

sichten und politischer Risiken baldige Turbu-

Zusammenhang mit der Causa Hypo Alpe Adria

man das Wort Immobilie schreibt“.

lenzen an den internationalen Börsen.

in einem Brief an seine Aktionäre scharf.

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

CREDITS: Archiv, Frbird | Dreamstime.com

Conwert-Gründer Günter


BB Biotech AG

° AKTIEN

Outperformance des Biotech-Sektors Positive klinische Ergebnisse, Übernahmen und Reduktion des Abschlages sorgen im Auftaktquartal 2015 für weitere Kursgewinne bei BB Biotech. Derzeit korrigiert der Kurs, jedoch werden die gestärkte KapitalMario Franzin basis der Portfoliounternehmen und neue Forschungsergebnisse die Kurse weiter antreiben.

D

ie Biotechnologiebranche setzte im ersten Quartal ihren Aufwärtstrend fort. Dabei übertraf der Nasdaq Biotech Index den breiten Aktienmarkt um mehr als zwölf Prozentpunkte. Für das Beteiligungsunternehmen BB Biotech bzw. für dessen Aktionäre verlief das Quartal dementsprechend erfreulich. Die Aktie stieg um 49,1 Prozent, wobei der Portfoliowert um 27,5 Prozent zulegte und sich gleichzeitig der Abschlag auf den NAV von 20 auf rund zehn Prozent reduzierte. Haupttreiber für die Performance waren vor allem nachhaltige Faktoren, wie neue klinische Studienergebnisse, Fortschritte in der WirkstoffPipeline und Übernahmeaktivitäten im Sektor. Dabei stellte für BB Biotech im ersten Quartal der Verkauf der Position in Pharmacyclics an AbbVie die bedeutendste Transaktion dar. Die Veräußerung der gesamten Beteiligung bescherte BB Biotech im ersten Quartal einen Mittelzufluss von rund 167 Millionen Schweizer Franken, mit denen alleine die Barmittelausschüttung (130,1 Millionen CHF) und das Aktienrückkaufprogramm (10,2 Millionen CHF) finanziert werden konnten. BIOTECHS STÄRKEN IHRE BILANZEN Viele kleine und mittelgroße BiotechUnternehmen nützen das derzeitig gute Börsenumfeld und stocken ihr Kapital auf. BB Biotech nahm alleine im ersten Quartal an zehn Kapitalerhöhungen von Portfoliounternehmen teil. Mit den gestärkten Bilanzen wird es diesen Unternehmen nun ermöglicht, weiter in ihre Pipelineprodukte zu investieren, die Eigentümerschaft an ihren Wirkstoffkandidaten zu behalten und nicht frühzeitig Lizenzvereinbarungen eingehen zu müssen. Bei vielen Unternehmen

ist daher das Finanzierungsrisiko gesunken und mit fortschreitenden Erfolgen in der klinischen Pipeline dürften besagte Unternehmen daher deutlich höher bewertet werden, da sie sämtliche Rechte an ihren Wirkstoffen behalten haben. Die Bewertungen der etablierten größeren Unternehmen wie etwa Celgene und Gilead befinden sich in Anbetracht des bedeutenden Wachstums weiterhin auf sehr attraktiven Niveaus. MID CAP-BEREICH AM ATTRAKTIVSTEN Das Portfolio von BB Biotech wurde vor allem durch die Beteiligungen im Mid Cap-Bereich getrieben, wobei Pharmacyclics, Incyte und Neurocrine die größten Performancebeiträge leisteten. Das waren aber keine Einmalereignisse, weitere neue Ergebnisse bei Wirkstoffentwicklungen werden auch heuer den Portfoliowert der BB Biotech positiv beeinflussen. So präsentierte bereits Cempra positive Ergebnisse für ihr richtungsweisendes Antibiotikum Solithromycin zur Behandlung von ambulant erworbener Pneumonie (Lungenentzündung). In den kommenden Monaten werden hier weitere Phase III-Daten erwartet. Intercept legte weitere aktuelle klinische Daten für den Wirkstoff Obeticholsäure bei nicht-alkoholischer Steatohepatitis vor (Leberentzündung). Ein wirkstoffbedingter Anstieg des LDL-Spiegels, der Bedenken hervorgerufen hatte, ließe sich mit einer Statintherapie gut kontrollieren. Neurocrine wiederum präsentierte mehrere neue Daten zu ihrer Wirkstoff-Pipeline. 2015 dürfte überhaupt von einer hohen Menge an veröffentlichten Unternehmensdaten geprägt sein. Nach neuen Forschungsdaten sind besonders Produktzulassungen die

Basis für Umsatz- und Gewinnwachstum der Portfoliofirmen. Auch hier gibt es Erfolge: Novo Nordisk erhielt im ersten Quartal 2015 die FDA-Zulassung für Saxenda als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Diät bei erwachsenen Patienten mit gewichtsbezogenen Begleiterkrankungen. Zudem reagierte der Aktienkurs von Novo Nordisk bereits sehr positiv auf die Ankündigung, dass das Unternehmen seine USZulassungsanträge für die beiden Diabetesmittel Tresiba und Ryzodeg erneut einreichen wird. AUSBLICK Im Biotech-Bereich werden die Rahmenbedingungen auch heuer wieder attraktiv bleiben. Wichtige klinische Meilensteine wie etwa Phase III-Ergebnisse und Produktzulassungen eröffnen neue und bedeutende Behandlungsoptionen und werden bei den Portfoliounternehmen für Umsatz- und Gewinnschübe sorgen – und damit die wichtigsten kurstreibenden Faktoren bleiben.

BB BIOTECH AG

Kursexplosion. Gewinnmitnahmen sorgen jetzt langsam wieder für Kaufkurse.

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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aktien ° Börsen International

USA ° Zinswende verzögert sich Wachstumsschock. Im ersten Quartal 2015 stieg das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 0,2 Prozent – statt der erwarteten 1,0 Prozent. Damit ist die von einigen Anlegern noch für Juni erwartete Zinserhöhung wohl vom Tisch. Die Zinswende wird also frühestens im September kommen – womöglich gar erst 2016.Als Begründung des schwachen Wachstums musste wieder einmal der harte Winter herhalten, dazu noch der starke Dollar, Streiks der Hafenarbeiter an der Westküste und der niedrige Ölpreis. Auch der private Konsum hat sich trotz des tiefen Ölpreises bisher nicht eingestellt. Nun kommt es darauf an, ob die US-Noten­ bank diese Faktoren als bloß vorübergehend einschätzt oder nicht. Die Fed achtet besonders auf die Entwicklung der Jobs – sie strebt Vollbeschäftigung an. Mit einer Arbeitslosenquo­ te von zuletzt 5,5 Prozent ist sie diesem Ziel recht nahe. Allerdings fiel der Stellenzuwachs S&P 500 im März mit 126.000 wieder mager aus. Und 2200 die Kernrate der Konsumentenpreise stieg nur auf 1,4 Prozent und ist damit vom Fed-Ziel 2000 von zwei Prozent noch deutlich entfernt. Auch die Exporte sanken um 7,2 Prozent und das 1800 Wachstumstempo des produzierenden Gewer­ 1600 bes schwächte sich im April ab. Setzen sich die positiven Faktoren am Arbeitsmarkt sowie im 1400 Energiebereich fort, könnte der US-Wirtschaft – so wie schon 2014 –im zweiten Quartal ein 1200 2012 2013 2014 Comeback gelingen.   (wr)

Kaum verändert °

Der S&P 500 Index

bleibt relativ schwach: Er konnte sein Rekordhoch bei 2.115 Punkten nicht mehr erreichen, hielt sich aber gut bei rund 2.080 bis 2.100 Punkten. Solange die Unterstützungszone zwischen 2.000 und 2.050 Punkten hält, besteht kaum Gefahr.

China ° Expansive Notenbank stützt das Wachstum Neues Wachstumsziel. Die chine­

50 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

Höhenflug °

Nach dem starken Anstieg 2014

konnte der Shanghaier A-Share-Index nach dem Bruch des Widerstandes bei 3.500 Punkten bis auf ein neues Rekordhoch bei 4.750 Punkten klettern. Als erste Unterstützung im wahrscheinlichen Fall einer Korrektur könnte die 4.500er-Marke dienen.

creditS: Lipper

Shanghai A-Index sische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2015 um sieben Prozent gegenüber dem 4500 Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal steht ein Zuwachs von 1,3 Prozent zu Buche. Dabei han­ 4000 delt es sich um den schwächsten Zuwachs seit 3500 der Finanzmarktkrise. Die Hintergründe dafür sind schnell aufgezählt: Ein schwächelnder 3000 Export – die Ausfuhren fielen im März im Ver­ 2500 gleich zum Vorjahresmonat um 15 Prozent – und eine moderate Entwicklung im privaten 2000 2012 2013 2014 Konsum. Die Regierung in Peking erwartet für dieses Jahr lediglich ein Plus beim BIP von rund sieben Prozent. 2014 waren es noch 7,4 Prozent. Die Produzentenpreise fielen im März um 4,6 Prozent. Nun wird auch klar, warum die Zentralbank seit November in zwei Schritten die Zinsen gesenkt und weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur beschlossen hat. Auch die Verringerung des Mindestreservesatzes für Geschäftsbanken auf 18,5 Prozent soll die Kreditvergabe beleben. Die chinesischen Börsianer bleiben jedenfalls optimistisch. Selbst nachdem sie Chinas H-Aktien an der Börse Hongkong in kürzester Zeit um 30 Prozent nach oben getrieben haben. Doch es gibt warnende Signale: Zuletzt sind einige chinesische Firmenanleihen ausgefallen. Die Unternehmensschulden sind in China höher als in keinem anderen Land – sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ zur Wirtschaftsleistung.   (wr)


°

Börsen International   AKTIEN

europa ° Wachstumsprognosen wurden nach oben revidiert Positive Prognosen. Der deutsche Sachverständigenrat erhöhte seine BIP-

Korrektur °

Die Konsolidierung seit Mitte März

hat sich nun in eine regelrechte Korrektur gewandelt. Der Euro-Aktien-Index verlor deutlich an Schwung und fiel durch die Marke von 3.700 Punkten auf 3.600 Zähler. Die nächste – eher schwache – Unterstützung befindet sich bei 3.400 Punkten.

Prognose 2015 für Deutschland auf ein Wachstum von 1,8 Prozent. Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute sehen gar einen Zuwachs um 2,1 Prozent. Auch für die Eurozone wurde die Prognose auf ein Plus von 1,3 Prozent erhöht. Dennoch konnte der ifoGeschäftsklimaindex im April nur von 107,9 auf 108,6 Punkte steigen. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Situation zwar besser als im März, doch die zukünftig erwartete kon­ junkturelle Entwicklung wurde etwas schlechter eingeschätzt – wegen der Gefahr eines Grexit sowie nur moderater Exportzuwächse. Dazu kam es zu einem Rückgang des Einkaufsma­ nagerindex um 0,5 Punkte auf 53,5 Zähler. Im produzierenden Gewerbe war im April eine Verringerung des Wachstums zu beobach­ ten. Der Einkaufsmanagerindex sank auf 51,9 Euro Stoxx 50 Punkte, der Index für den Dienstleistungssek­ tor verschlechterte sich auf 53,7 Punkte. Auch 3800 der ZEW-Konjunkturindex sank im April überra­ 3400 schend deutlich um 1,5 auf 53,3 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsfor­ 3000 schung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 238 Anlegern und Analysten mitteilte. Dies ist der 2600 erste Rückgang nach fünf Anstiegen in Fol­ ge. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs auf 2200 55,3 Zähler gerechnet. Die wirtschaftliche Lage 2012 2013 2014 bleibt damit weiterhin uneinheitlich.    (wr)

japan ° Wachstumsflaute bleibt hartnäckig Nikkei 225 20000 18000 16000

Widerstand °

Nach kurzem Rücksetzer stieg

der Nikkei Index fast bis auf 20.200 Punkte. Seither befindet er sich im Korrekturmodus, der ihn bis auf 19.500

14000 12000

Punkte fallen ließ. Noch ist der kurzfristige Aufwärtstrend

10000

intakt – und bei 19.000 Punkten befindet sich eine starke

8000

Unterstützung.

Druck auf Notenbank wächst.

Trotz neuer Wachstumssorgen schaffte Japans Börsenindex Nikkei erstmals seit 15 Jahren den Sprung über die 20.000 Punkte-Marke – auch dank unerwartet guter Unternehmensergeb­ nisse. So übertraf der Supermarkt-Betreiber Aeon die Gewinnerwartungen für 2015. Auch der Modehändler Fast Retailing erhöhte seine Gewinnprognose.Aktienrückkäufe und Dividen­ denerhöhungen sollen auf breiter Front Japans Aktien lukrativer für ihre Anleger machen. Ge­ 2012 2013 2014 nerell sollen die Unternehmensgewinne heuer und 2016 mit zweistelligen Raten steigen – auch als Folge eines größeren Fokus der CEOs auf die Gewinnmargen. Industriefirmen wollen diese auf fünf bis acht Prozent anheben. Zudem hat Japans größter Pensionsfonds gera­ de erst mit seinen Aktienkäufen begonnen. Er will seinen Aktienanteil von derzeit zwölf auf 25 Prozent erhöhen. Dennoch steigt der Druck auf Notenbank-Gouverneur Haruhiko Kuroda, weitere geldpolitische Lockerungen vorzunehmen. Denn das Wachstum war zuletzt fast zum Erliegen gekommen. Bislang ist es der Bank of Japan nicht gelungen, das angestrebte Infla­ tionsziel von zwei Prozent zu erreichen. Die deflationären Tendenzen sind vor allem wegen des Ölpreisverfalls weiterhin intakt. Rechnet man die Mehrwertsteuererhöhung vom letzten Jahr heraus, beträgt die Inflationsrate in Japan derzeit nur null Prozent.   (wr)

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 51


AKTIEN ° Anlagetipps

Optimismus-Korrektur Man hört und liest zwar in letzter Zeit immer öfter, dass die europäischen Privatanleger kaum oder nur wenig in Aktien engagiert sind und glaubt deshalb nicht an eine massive Kurskorrektur. Dies ist jedoch ein Irrtum, wie andere Indikatoren nahelegen. Wolfgang Regner

E

rstens wäre da einmal der „TitelblattIndikator“. In den letzten Wochen gab es immer knalligere Front-Pages in deutschen und österreichischen Finanzmagazinen: „Die Börse steigt weiter“, „Neues DAX-Ziel 15.000 Punkte“ – und da war der Deutsche Aktienindex noch nicht einmal nachhaltig über 12.000 Punkte gestiegen. Diese und ähnliche Titel-Schlagzeilen suggerierten, die Finanzmärkt seien eine Einbahnstraße nach oben. Auch der „Börsenbrief-Indikator“ liefert ein ähnliches Bild. Der Prozentsatz an optimistischen AktienTipp-Gebern näherte sich langsam, aber sicher der roten Zone über 70 Prozent, was eine Überhitzung anzeigt. Auch dem Euro wurde gegenüber dem Dollar kaum noch eine Chance gegeben, die Parität zum US-Greenback zu halten. Wenige Tage nach optimistischen Analysen in dieser Hinsicht stieg der Euro ruckartig auf fast 1,12 Dollar. Auch der Ölpreis erholte sich just wenige Tage, nachdem er bei so

manchem „Experten“ schon bei 20 Dollar gesehen wurde. Damit haben sich fast alle positiven Trends – jedenfalls für die Aktienmärkte – zuletzt deutlich abgeschwächt. Und last, but not least wurden immer weniger gewichtige Faktoren als Unterstützung für die These ins Treffen geführt, dass Aktien nach wie vor nicht teuer sind und viel Zukunftspotenzial hätten. Das mag auf Jahre hinaus zutreffen, doch kurzfristig kümmern sich die Märkte nicht um reine Rechenaufgaben, wie z.B. die Sache mit dem „Abzinsungsfaktor“. Aktionäre, so heißt es, sind die Hauptgewinner von „Abzinsungsgewinnen“. Denn während zukünftige Pensionszahlungen durch die tiefen Zinsen und die aktuell nur sehr niedrigen realisierbaren Renditen immer kostspieliger sind, werden zukünftige Gewinne der Unternehmen bei deren Bewertung durch den Abzinsungseffekt immer wertvoller. Dieser kommt bei der „Discounted Cashflow“-Methode von Analys-

ten zum Einsatz, die zukünftig geschätzte Cashflows auf ihren Gegenwartswert abzinsen und so den aktuellen Wert von Unternehmen berechnen. Weniger Zins bedeutet höhere Gegenwartswerte. Entschieden wird der Kurstrend jedoch nicht durch gefinkelte Mathematik oder gar Esoterik, sondern durch Angebot und Nachfrage. Egal also, ob wir nun eine Milchmädchenhausse gesehen haben oder nicht – angelsächsische Anleger waren Ende 2014 bis zum Kopf und Kragen voll in europäischen Aktien investiert und nutzten die hohen Gewinne des ersten Quartals und den zuletzt steigenden Euro zu massiven Gewinnmitnahmen. Diese können durchaus noch einige Monate so weitergehen – was nicht heißt, dass die häufig eintretende Sommerrally schon abgesagt ist. Dennoch: Teilweise Gewinnmitnahmen könnten derzeit auch für die wenigen Aktieninvestoren unter den Privatanlegern empfehlenswert sein.

Freenet hat sich vom Internetanbieter zum inzwischen größten netzunabhängigen Mobilfunkanbieter Deutschlands gemausert. In seinen Shops vermarktet Freenet die Mobilfunkdienstleistungen der großen Netzanbieter Telekom,Vodafone und E-Plus/O2. Das Geschäft läuft gut und am Erfolg werden auch die Aktionäre beteiligt. Trotz eines Umsatzrückgangs konnte der Gewinn 2014 gesteigert werden – von 239 auf 247 Millionen Euro (1,93 Euro je Aktie). Die Dividende fällt mit 1,50 Euro je Aktie hoch aus (Rendite 5,5%), mehr als 70 Prozent des Gewinns werden ausgeschüttet. Für die Zu-

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° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

kunft scheint Freenet ebenfalls gut aufgestellt zu sein. Bereits früh erkannte das Unternehmen die Nische des „Digital Lifestyle“ und platzierte Cloud-Angebote oder Musik-Flatrates. Nun will man sich stärker im Bereich „Smart Home“ aufstellen. Unter dieser Bezeichnung läuft etwa die Fernsteuerung verschiedener Haushaltsbereiche, beispielsweise die Heizungsregulierung per Handy-App. Experten rechnen damit, dass dieses Segment („Internet der Dinge“) in den kommenden Jahren stark nachgefragt sein wird und sich der Anteil der so ausgestatteten Haushalte bis 2020 verdreifachen könnte.

Angesichts der guten Aussichten erscheint ein KGV von 14,5 noch ausbaufähig zu sein. Dennoch sollten spekulative Anleger erst bei einem Rücksetzer bis auf rund 27,50 Euro neu einsteigen. Ein Stopp-Loss-Limit sollte bei 21,80 Euro platziert werden. ISIN DE000A0Z2ZZ5 Börse Frankfurt

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDITS: Stephan Breton | Dreamstime.com

FREENET ° Telekom kann lukrativ sein


Anlagetipps

° AKTIEN

LEIFHEIT ° Kurssturz nach Großaktionär-Exit Den Ausstieg des Großaktionärs hat der deutsche Haushaltsartikelhersteller Leifheit bereits hinter sich. Das Unternehmen steht für innovative Produkte mit hohem Gebrauchsnutzen und wegweisendem Design in den Bereichen Reinigen, Wäschepflege und Küche. Ob Wäschespinnen, Bügeltische oder Küchenzubehör, in nahezu jedem Haushalt kommen Leifheit-Produkte vor. Ende April hat es die Leifheit-Aktionäre jedoch ordentlich durchgeschüttelt. Der Grund für die zweistelligen Kursverluste war der Ausstieg der Eigentümerfamilien SchulerVoith. Das liegt nicht an der Performance der

Leifheit-Aktie, schon zuvor war Schuler-Pressen von den Familienaktionären an Andritz verkauft worden. Zwar ging es bei den Erlösen von Leifheit zuletzt nur langsam aufwärts, doch das Vorsteuerergebnis entwickelte sich gut. Die Steigerung 2014 von 8,8 auf 21,5 Millionen Euro stellt eine Verbesserung der EBIT-Marge um 5,6 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent dar. Leifheit konnte den starken Rückenwind durch den schwachen Euro voll ausnützen. Zudem hat Leifheit keine Bankverbindlichkeiten – zum Jahresende schlummerten sogar 62,8 Millionen Euro an liquiden Mitteln in der Kassa.

Die Eigenkapitalquote liegt mit 42 Prozent im komfortablen Bereich. Für 2014 wird die Dividende von 1,50 auf 1,80 Euro erhöht, was eine Dividendenrendite von fast vier Prozent bedeutet. Kauf bei rund 45,00 Euro, Stopp-Loss bei 35,78 Euro setzen. ISIN DE0006464506 Börse Frankfurt

Mobile Expansion ° VISA

Das positive Konsumklima und die Wachstumschancen lassen den Gewinn von VISA steigen. Zudem besteht langfristig die Chance auf höhere Ausschüttungen. Die VISA-Aktie befindet sich in einem soliden Aufwärtstrend. Kauf bei rund 56,50 Euro. ISIN US92826C8394 Börse Frankfurt

Der US-Kreditkartenanbieter VISA – weltweit die Nummer zwei – hat ein starkes Geschäftsjahr hinter sich. Der Umsatz legte um 7,8 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar zu, der Gewinn verbesserte sich um 9,2 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Auch im ersten Quartal 2015 konnte VISA mit seinem Umsatz- und Gewinnwachstum überzeugen. Künftig wird auch verstärkt in das mobile Bezahlen per Smartphone investiert. Dazu ist VISA eine strategische Partnerschaft mit Apple eingegangen. Mit einer neuen Nahfunk-Technologie kann man problemlos mit dem Handy bezahlen. Das neue

System kommt vor allem im Einzelhandel zum Einsatz. Noch ist der Markt relativ klein, doch das könnte sich schnell ändern. Immer mehr Supermärkte setzen die neue Technik bereits ein. Zur Sicherheit werden beim Bezahlen keine Bankdaten übertragen, sondern lediglich ein Token, der den Bezahlvorgang legitimiert – wie auch bei Apple Pay. Weiterhin vergibt VISA weltweit Lizenzen an Banken für die Ausgabe und Abrechnung ihrer Kreditkarten und kann auf starke Partnerschaften bauen. Noch liefert Visa kaum Argumente für Dividenden-Anleger, doch auch das kann sich rasch ändern.

MYLAN ° Übernahmeschlacht im Generika-Sektor Die Pharmabranche steht vor dem bislang größten Übernahmekampf des Jahres: Der weltgrößte Generika-Hersteller Teva will den Konkurrenten Mylan gegen dessen Willen kaufen. Um die Mylan-Aktionäre zu überzeugen, will Teva 82 US-Dollar je Aktie auf den Tisch legen – die eine Hälfte des Preises in bar und die andere Hälfte in Form eigener Aktien. Mit dem Angebot will Teva nach eigenen Angaben einen Aufschlag von knapp 38 Prozent auf den Kurs vom 7. April zahlen. Das Datum ist deshalb wichtig, weil Mylan einen Tag später selbst eine Milliarden-Übernahme angekündigt hatte

und seinerseits den Konkurrenten Perrigo für 29 Milliarden Dollar schlucken will – ebenfalls gegen dessen Willen. Gelänge dieser Deal, wäre das neue Unternehmen zu teuer für Teva. Zusammen kommen beide Unternehmen auf einen Jahresumsatz von 27 Milliarden Dollar. Mylan selbst ist der weltweit drittgrößte Generika-Hersteller. Das Produktportfolio umfasst mehr als 1.100 Medikamente, die in 140 Ländern vertrieben werden. 2014 stieg der Umsatz um über zehn Prozent. Der Ausblick ist positiv, denn Mylan übernahm 2014 von Abbott Labs das Generika-Geschäft außerhalb der USA.

Das Gewinnziel von sechs Dollar pro Aktie sollte früher als 2018 erreichbar sein. Der Aktienkurs liegt bei nur 72 Dollar, da die Übernahme durch Teva noch unsicher ist. Nur spekulative Anleger sollten bei 70 Dollar einsteigen (Stopp-Loss bei 58 USD). ISIN US6285301072 Börse Nasdaq

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

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aktien ° Aktienbewertung

Spekulationsblase gefährlich groß Die Höchststände an der Nasdaq erinnern stark an die Dotcom-Blase Ende der 1990er. 82 Start-ups werden an der Börse mit mindestens einer Milliarde Dollar gehandelt. Manche Experten rechnen daher mit einem Crash. Europäische Aktien sind aber noch günstig bewertet, etliche sogar unterhalb des langjährigen Durchschnitts.

Wolfgang Freisleben

A

m 24. April erreichte der US-Technologieindex Nasdaq Composite 5.092,08 Punkte – der höchste Wert seit dem bisherigen Rekord von 5.048,42 Punkten, der vom 10. März 2000 datierte. Damit dauerte es nach dem Platzen der DotcomBlase im April 2000, der Finanzkrise 2007/08 und der ­Eurokrise genau 15 Jahre, einen Monat und 13 Tage, bis der Nasdaq wieder sein „Vor­krisen-Niveau“ erreichte. Damals waren es AOL und Netscape, heute sind es Facebook und Twitter. Letztere ist am 28. April nach einer Revision der Umsatzprognose nach unten um 18 Prozent abgestürzt. Ein erstes, ernst zu nehmendes Warnzeichen. Aus gutem Grund werden daher böse Erinnerungen die Hightech-Blase wach: 82 Start-ups sind Ende April laut Wall Street Journal von Venture CapitalFirmen mit einer Milliarde US-Dollar oder

mehr bewertet worden, was einem Anstieg von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Fundierte Zweifel an der ­Aktien-Spekulationsblase Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die Börse um 50% oder mehr abstürzt, meinen manche internationale Experten inzwischen. „Wir dürfen nicht überrascht sein, wenn es zu einem schweren Aktien-Crash kommt“, erklärte schon vor einigen Wochen der US-Hedgefonds-Manager Mark Spitznagel, der für seine riesigen Profite aus der Milliarden-Dollar-Wette auf die Krise 2008 bekannt ist. Spitznagel ist nicht allein. Auch der schweizerische Investment-Berater und Fondsmanager Marc Faber warnte vor Kurzem: „Wir sind in einer gigantischen ­Finanzblase; sie kann jederzeit platzen.“

milliarden-dollar-start-up-club wächst rasant Unternehmen, die von VC-Firmen mit 1 Mrd. USD oder mehr bewertet werden (Stand 10.04.2015)

Nicht börsenorientierte Unternehmen, in die in den letzten drei Jahren Fremdkapital investiert wurde. Quelle: statista

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­ aber attackierte auch die RegierungspoliF tik von US-Präsident Obama und die riskante Niedrigzinspolitk der US-Notenbank ­Federal Reserve (Fed), weil Sparer und vorsichtige Anleger für die Altersvorsorge ­gezwungen werden, in Aktien und Immobilien zu spekulieren. Tatsächlich gibt es auch in den Rahmenbedingungen einige Besorgnis erregende Anzeichen. So zum Beispiel haben sich allein im Februar 2015 die Devisenreserven Saudi-Arabiens um 20,2 Milliarden USDollar verringert. Das war der höchste Monatsverlust seit mindestens 15 Jahren. Die tiefen Rohölpreise mögen zwar in Europa als unerwartetes Konjunkturpaket gefeiert werden. Doch auf der anderen Seite der Medaille stehen massive Einkommensausfälle in den Erdöl exportierenden Staaten, die sich naturgemäß nicht nur auf die Realwirtschaft auswirken, sondern auch auf die ­Finanzmärkte. „Erstmals seit 20 Jahren ziehen die Opec-Staaten Liquidität aus den Märkten ab, statt sie zuzuführen“, zitierte Bloomberg dazu den BNP-Analysten David ­Spegel. Ölreiche Staaten, so Spegel, werden in diesen Jahren Vermögenswerte im ­Gegenwert von rund 200 Milliarden USDollar verkaufen, um die Lücke zwischen ihren Ausgaben und ihren Einnahmen zu schließen. Barings: Weiterhin gute ­Aussichten für Europa-Aktien Vorerst heizt jedenfalls nach der US-Federal Reserve auch die EZB mit einer Bil­ lionen-schweren Geldflut die Spekulation mit Vermögenswerten weiter an. Die Euroschwäche und die verbesserten Konjunkturdaten dürften den europäischen Aktien-


°

Aktienbewertung   aktien

markt ebenso beflügeln, erwartete der Fondsanbieter Baring Asset Management (Barings). Diese Ansicht wird dadurch untermauert, dass von Jahresbeginn bis zum 22. April bereits 63,6 Milliarden US-Dollar in ETFs (börsengehandelte Fonds) und normale Investmentfonds geflossen sind, die auf europäische Aktien konzentriert sind. Das zeigen Daten des Fondsdatenanbieters EPFR Global. Verglichen mit den Vorjahresdaten entspricht dies einem Anstieg um 70 Prozent. Hartwig Kos, Fondsmanager des Baring Euro Dynamic Asset Allocation Funds, hat sein Engagement in Europa-Aktien aufgrund der guten Aussichten bereits ausgeweitet. Aktuell habe er keine Position in USAktien und einen Anteil von fast 30 Prozent in europäischen Titeln, sagt Kos. Er setze ausschließlich auf europäische Small Caps, da diese, gemessen an den jüngsten Konjunkturdaten, vom besseren Wirtschafts­ umfeld profitieren dürften. Welche Aktienmärkte derzeit wirklich günstig sind Historisch betrachtet sind Aktien das ertragreichste Investment. Nach sechs Jahren Hausse kann allerdings nicht mehr blind investiert werden, da einzelne Märkte beträchtliche Bewertungsunterschiede aufweisen. StarCapital bewertet daher monatlich die Attraktivität von 39 Ländern sowie 38 Branchen. Daraus kann abgeleitet werden, ob aktuell überhaupt ein sinnvoller Einstiegszeitpunkt ist und in welchen Re­ gionen man sich engagieren kann. Aktienmärkte, die anhand ihrer fundamentalen Bewertungsindikatoren wie dem KursBuchwert-Verhältnis oder dem zyklisch adjustierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE, PE10) attraktiv bewertet sind, haben langfristig das größte Renditepotenzial. Basis der Bewertung bildet ein Aktien­ universum von ca. 4.000 Unternehmen. Die Experten nehmen die bekanntesten Bewertungsindikatoren wie das Kurs-GewinnVerhältnis oder das Shiller-KGV, das im Gegensatz zum klassischen KGV Unternehmensgewinne um zyklische Effekte berei­ nigt, zu Hilfe. Beide Indikatoren sind unter

professionellen Investoren keineswegs unumstritten, weil sie die langfristige Zinsentwicklung am Markt nicht berücksichtigen. In der aktuellen Bewertung von fundamentalen und technischen Indikatoren im Rahmen des StarCapital Länder-Score wird das Ranking von China vor Russland, Ungarn, Italien, Österreich und Japan angeführt. Es folgen Korea, Niederlande, Brasilien, Taiwan, Norwegen und Tschechien. Am schlechtesten kommen derzeit Thailand, Südafrika, Türkei, USA, Kanada, Griechenland, Indien, Schweiz, Malaysia, Dänemark, Indonesien und als Schlusslicht Mexiko weg.

Welche DAX-Aktien schon teuer sind und welche nicht Einige Überraschungen gibt es an den deutschen Börsen. Dort wurden Risikofaktoren wie Griechenland oder eine schwelende Ukraine-Krise, die im vergangenen Jahr die Kurse belastet hatten, in den ersten vier Monaten d. J. offenbar völlig ignoriert. Allein durch die Kursanstiege bis Ende April war der Börsenwert der 30 DAX-Werte um mehr als 50 Milliarden auf insgesamt rund 1.150 Milliarden Euro angeschwollen. Obwohl der Leitindex DAX in der Nähe seines historischen Höchststandes notierte, waren einige DAX-Aktien aber historisch gesehen sogar unterbewertet, wie Christian Scheid auf boerse-online.de analysiert hat. Die Ergebnisse verdienen besondere Beachtung: Gemessen am KGV notieren derzeit nämlich 13 der 30 Blue Chips unter ihrem historischen Mittel: Lufthansa (-50,4 Prozent), VW Vorzüge (-42,2), Infineon (-30,4), BMW (-24,7) und Commerzbank (-21,5), Siemens (-19,9), Deutsche Bank (-19,3) K+S (10,2), Daimler (-7,5), SAP (-3,3), Fresenius

Grünes Licht für Aktienkäufe Der US-amerikanische Investmentanalyst Joe Leider stellt wiederum das inverse KGV (auch Gewinnrendite genannt) der Staatsanleihenrendite gegenüber, wodurch sich zum Teil ein völlig anderes Bild ergibt. Ein Beispiel: Mit einem KGV von 14,1 sieht der brasilianische Markt günstig aus. Das relativiert sich aber, wenn man berücksichtigt, dass zehnjährige brasilianische Staatsanleihen ° die top 20 der milliarden-dollarrund 12,5 Prozent Ertrag start-ups bringen. Dann ergibt sich: 100:14,1=7,09 (inverses Unternehmen Aktuelle bei letzte KGV). Zieht man davon bewertung gründung bewertung 12,5 Prozent ab, ergibt in Mrd. Dollar in Dollar Xiaomi 46,0 1,4 Mrd. Dez. 2014 sich sogar eine negative Uber 41,2 2,8 Mrd. Dez. 2014 Risikoprämie von rund Palantir 15,0 1,0 Mrd. Sept. 2014 fünf Prozent. Snapchat 15,0 815,0 Mio. März 2015 Joe Leider weist noch SpaceX 12,0 1,1 Mrd. Januar 2015 auf einen weiteren entPinterest 11,0 1,1 Mrd. März 2015 scheidenden Faktor hin: Flipkart 11,0 2,5 Mrd. Nov. 2014 die Liquidität. Einige der Airbnb 10,0 800,0 Mio. April 2014 Märkte, die laut seiner Dropbox 10,0 607,0 Mio. Januar 2014 Berechnung aktuell am Theranos 9,0 400,0 Mio. Juni 2014 günstigsten bewertet Didi Dache-Kuaidi Dache 8,8 828,0 Mio. April 2015 sind, haben geringes Spotify 8,4 921,0 Mio. April 2015 Marktgewicht und LiquiMeituan 7,0 1,1 Mrd. Januar 2015 dität und somit ein höSquare 6,0 495,0 Mio. Aug. 2014 heres Investmentrisiko. WeWork 5,0 569,0 Mio. Dez. 2014 Zu bevorzugen seien aber Cloudera 4,1 670,0 Mio. März 2014 liquide Märkte, weil bei Dianping 4,0 1,4 Mrd. April 2015 Stripe 3,5 190,0 Mio. Dez. 2014 ihnen die Rückkehr zu Jawbone 3,3 531,0 Mio. Feb. 2014 normalen BewertungsniFanatics 3,1 320,0 Mio. Juni 2012 veaus wahrscheinlich ist,

Quelle: Dow Jones Venture Source und Wall Street Journal

Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 55


aktien ° Aktienbewertung

Medical Care (-1,6), Merck (- 1,4) und RWE (-1,2 ). Die ersten fünf sind sogar mit besonders großen Bewertungsabschlägen im Vergleich zu ihren Durchschnittswerten zu haben. Drei Kennzahlen standen bei dieser Analyse im Mittelpunkt: Das Kurs-GewinnVerhältnis (KGV), basierend auf der Grund­ annahme, dass ein Zusammenhang zwischen zunehmenden Gewinnen und steigenden Aktienkursen besteht. Da jedoch dem KGV Schätzungen zugrunde liegen, die naturgemäß fehlerhaft sein können, wurde auch der Buchwert herangezogen. Er ist deshalb so interessant, weil er wie keine andere Kennziffer Aufschluss darüber gibt, welche Substanz in Form von Vermögenswerten in einem Unternehmen steckt. Dritter Signalgeber der Analyse ist die Dividendenrendite. Sie steht gewissermaßen für die Verzinsung einer Aktie. Wegen der quasi nicht mehr vorhandenen Renditen am Anleihemarkt und mangelnder Alternativen eröffnet das durchaus noch Spielraum nach oben – zumal die Gewinne der Firmen stärker steigen könnten als bislang unterstellt. Bei den verglichenen Durchschnittswerten handelt es sich um das arithmetische Mittel der Jahre 2006 bis 2015. Der Zehn-

jahreszeitraum ist deshalb so interessant, weil er zwei Phasen extremer Übertreibung enthält: 2007 notierten die Kurse in luftigen Höhen. Der Ausbruch der Finanzkrise brachte dann eine Korrektur, die 2009 in einem extremen Ausverkauf endete. Die ­aktuellen Daten für das KGV beruhen auf den Gewinnprognosen für 2015. Das KBV basiert auf den Bilanzzahlen des aktuell verfügbaren Geschäftsberichts. Die Dividendenrendite bezieht sich auf die erwartete Ausschüttung für 2014, die in der Regel 2015 gezahlt wird. Während das DAX-KGV beim BörsenHype 2000 kurzzeitig auf mehr als 30 angeschwollen war, ist der Index nun mit einem KGV von rund 13,7 bewertet. Er kostet damit etwa so viel wie in den vergangenen zehn Jahren. Euro-Abwertung beflügelt Export Für Extra-Impulse sorgt der schwächere Wechselkurs des Euro zum Dollar. Nach dem EZB-Beschluss stürzte die europäische Einheitswährung in der Spitze auf unter 1,11 Dollar ab. „Damit hält der Rückenwind für deutsche Exportunternehmen an, die einen hohen Marktanteil in Ländern besitzen,

° Fundamentalkennzahlen internationaler Aktienmärkte per 27.02.2015

DaX VS. KURS-gewinn-VERHÄLTNIS

Gemessen am KGV ist der DAX weder billig noch teuer. Mit rund 14 liegt die Kennziffer ungefähr auf dem Zehnjahresdurchschnitt. Quelle: boerse-online.de

Land Gewicht* KGV10 KGV KCV KBV KUV DR* RS 26W* RS 52W* China 4,8 18,4 10,1 9,8 1,5 0,8 3,1 115 125 Russland 0,6 5,5 8,3 2,9 0,7 0,6 4,6 105 100 Ungarn 0,0 5,8 180,8 4,3 0,9 0,4 3,6 105 105 Italien 1,2 9,8 29,5 5,3 1,3 0,5 2,7 110 110 Österreich 0,2 7,5 54,1 4,7 1,0 0,6 3,1 110 105 Japan 8,3 28,1 17,7 9,4 1,5 0,8 1,6 115 125 Korea 1,7 12,6 14,9 6,9 1,0 0,5 1,3 110 110 Niederlande 1,5 18,5 23,4 9,2 1,8 0,8 3,0 115 120 Brasilien 1,4 8,8 14,1 5,0 1,4 1,0 4,5 95 95 Taiwan 1,4 21,3 15,9 9,9 1,9 1,0 3,0 115 120 Norwegen 0,4 12,0 14,5 7,0 1,4 1,0 4,7 105 100 Tschechien 0,1 10,4 16,0 6,9 1,5 1,5 6,3 105 105

Score 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

In der aktuellen Bewertung von fundamentalen und technischen Indikatoren im Rahmen des StarCapital Länder-Score wird das Ranking von China vor Russland, Ungarn, Italien, Österreich und Japan angeführt. Es folgen Korea, Niederlande, Brasilien, Taiwan, Norwegen und Tschechien. Am schlechtesten kommen derzeit Thailand, Südafrika, Türkei, USA, Kanada, Griechenland, Indien, Schweiz, Malaysia, Dänemark, Indonesien und als Schlusslicht Mexiko weg. * in Prozent, Quelle: boerse-online.de

56 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

deren Handel überwiegend mit Dollar abgewickelt wird oder deren Währungen stark an den Dollar gebunden sind wie etwa China“, so Commerzbank-Analyst Markus Wallner. Der Experte hat errechnet, dass eine Abwertung des Euro zum Dollar von zehn Prozent den DAX-Konzernen auf operativer Basis zu einem Extra-Profit von zwölf Milliarden Euro verhilft. Das entspricht einem Gewinnplus von acht Prozent. „Von der Euro-Schwäche sollten insbesondere DAX-Unternehmen wie Lanxess, K+S, Bayer, Linde und BMW profitieren“, so Wallner.

DaX VS. KURS-BUCHWERT-VERHÄLTNIS

Mit einem Index-KBV von rund 1,8 liegt die DAX-Bewertung noch deutlich unter den Höchstwerten aus den Jahren 2006 und 2007 Quelle: boerse-online.de


Im Gespräch mit Peter Steffen, ETHENEA

° GELDANLAGE

Noch gute Chancen am Aktienmarkt Mit den Aktienmärkten könnte es noch weiter in Richtung Norden gehen, meint Fondsmanager Peter Steffen. Er

warnt aber gleichzeitig vor Risiken wie dem Übergreifen deflationärer Tendenzen auf die Finanzmärkte. Mit Harald Kolerus Anleihen seien derzeit wiederum „nicht viele Blumentöpfe“ zu gewinnen.

GELD °

Wie beurteilen Sie die aktuelle Situa-

tion der Weltwirtschaft?

PETER STEFFEN: Die Weltwirtschaft kühlt sich ab. Obgleich die Märkte massiv mit Geld geflutet werden, scheint dies keinen besonderen Wachstumsimpuls auszulösen. Das ist eine Besorgnis erregende Entwicklung. Man muss sich fragen, welche Instrumente die Zentralbanken eigentlich einsetzen wollen, wenn wir wirklich einmal wieder eine auch nur kleinere Rezession erleben. Andererseits befeuert das billige Geld natürlich die Kapitalmärkte. Solange die Weltwirtschaft nicht zusammenbricht, ist das Umfeld für viele Unternehmen ausreichend, um die Profitabilität aufrechtzuerhalten. Günstige Zinsen erlauben zudem vermehrt M&A-Aktivität. In Europa könnte vielleicht sogar etwas mehr Wachstum Einzug halten. Es gibt also durchaus weiterhin Chancen für steigende Aktienkurse, wenngleich man sich darüber im Klaren sein muss, dass die Preise für fast alle Anlageinstrumente durch die global synchronisierte Zentralbankpolitik vermutlich auf zu hohen Niveaus gehalten werden. Wieviel zu hoch, ist schwer abzuschätzen, doch die Renditen der letzten Jahre waren definitiv vorgezogene Gewinne. Das größte Risiko ist, dass die strukturellen deflationären Grundtendenzen, die von den Zentralbanken kurzfristig kaschiert werden, sich auch wieder in den Kapitalmärkten niederschlagen. Dann wird es ungemütlich. Mit welcher Zinsentwicklung rechnen Sie, vor

CREDIT: beigestellt

allem mit Blick auf die USA?

Die Fed wird die Zinsen in den USA nur sehr langsam anheben. Ob sie es überhaupt tun wird, hängt von der weiteren Entwicklung der Wirtschaft ab. Noch herrscht die Meinung vor, dass die jüngste Wachstumsdelle in den USA nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Sollte die Schwächephase jedoch anhalten, wird die

Fed die Füße still halten. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass der starke Dollar der Zentralbank zunehmend ein Dorn im Auge ist, denn er drückt inzwischen ganz klar aufs Wirtschaftswachstum. Sollte es tatsächlich zu einem Zinsschritt kommen, steht zu befürchten, dass es nach sechs Jahren mit Nullzinsen erhebliche Verwerfungen geben könnte. Am wahrscheinlichsten ist ein Szenario mit einem stärkeren Dollar, steigenden Anleiherenditen und volatilen Aktienmärkten. Daher haben wir beispielsweise die Durationsrisiken inzwischen etwas zurückgefahren. Insgesamt ist die Ausgangslage jedoch derart unklar, dass es unvernünftig erscheint, die Portfolios zu stark in eine Richtung zu lehnen.

Peter Steffen, Portfolio Manager der Ethna Funds

Welches Strategie-Konzept verfolgt der EthnaWie lange kann die Hausse der Aktienmärkte

DYNAMISCH, um im schwierigen aktuellen

noch anhalten? Was spricht für eine Fortset-

Umfeld eine attraktive Performance erzielen

zung des Aufwärtstrends?

zu können?

Leider haben wir keine Kristallkugel. Nach über sechs Jahren Bullenmarkt sagt einem die Intuition zwar, dass es nicht endlos so weitergehen kann. Aber es gab historisch auch schon längere Bullenmärkte, man denke nur an die 1990er Jahre. Fakt ist: Die Aktienmärkte sind aktuell im Vergleich zur Historie eher teuer. Nur in einigen wenigen Bubble-Phasen haben wir höhere Bewertungen gesehen. Andererseits waren auch die Zinsen noch nie so lange so niedrig. Den meisten Firmen geht es nicht zuletzt deswegen sehr gut, die Cashflows sind enorm. Dividenden steigen und die Firmen kaufen kräftig eigene Aktien zurück oder betreiben Fusionen. Das stützt die Märkte. Zudem entdecken viele Investoren die Aktienmärkte erst sehr langsam wieder für sich. Solange diese Umstände bestehen bleiben und die globale Volkswirtschaft nicht zusammenbricht, könnte der Aufwärtstrend sich also noch ein paar Jahre fortsetzen.

Der Ethna-DYNAMISCH ist ein aktienorientierter Mischfonds. Etwa zwei Drittel des Fonds sind gewöhnlich in Aktien investiert. Das positive Umfeld in den Aktienmärkten kommt dem Fondskonzept also entgegen. Das Portfolio ist stets breit diversifiziert. In den gesamten OECD-Märkten sind wir ständig auf der Suche nach viel versprechenden Titeln. Das Aktienexposure wird zusätzlich aktiv gesteuert, denn wir versuchen stets Wertverluste zu vermeiden. Zuletzt hat der Fonds gut an der starken Entwicklung in den europäischen und japanischen Aktienmärkten partizipieren können. Dort haben wir inzwischen aber auch Gewinne realisiert und sind etwas vorsichtiger geworden. Nun setzen wir eher wieder auf den US-Markt. Auf der Anleihenseite, die rund ein Drittel des Fonds ausmacht, versuchen wir selektiv das eine oder andere Risiko zu nehmen. Viele Blumentöpfe kann man da im Augenblick aber nicht gewinnen. MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

57


aktien ° Österreich

Quartalsberichte überraschen positiv D

er seit Monaten prospektierte Zins­ anstieg in den USA, schwache Konjunkturdaten aus Europa und die expansive Geldpolitik der EZB sorgen seit einem Jahr für einen kräftigen Dollar­anstieg, der erst Mitte April 2015 durch schwächere Wirtschaftsdaten aus den USA und starke Exportzahlen aus Deutschland ins Stocken geriet. Begleitet wurde der Dollaranstieg von einem kräftigen Anstieg der Aktienbörsen in Europa seit Oktober 2014, der auch den Leitindex der Wiener Börse von knapp über 2000 auf derzeit 2.600 Punkte nach oben klettern ließ. Viele Anleger nehmen jetzt aus der Befürchtung heraus, dass die Aktien­ kurse in eine Überbewertung hineinlaufen, Gewinne mit. Damit konnte sich der ATX nicht über 2.600 Punkte halten und kippte nach unten. Zum Teil liegt das aber auch an den Dividendenausschüttungen, die im ATX nicht berücksichtigt werden. Überraschend positive ergebnisse Die Berichtssaison über die Ergebnisse des ersten Quartals 2015 ist voll im Gange und hier sind positive Überraschungen an der Tagesordnung – so bei AT&S, Andritz, Verbund, Polytec, S Immo, Miba usw.

Einer unserer Top-Favoriten, AT&S, meldete in einer Eilaussendung einen Gewinnanstieg im Geschäftsjahr 2014/15 um 82 Prozent auf 69,3 Millionen Euro – vor Kurzem lagen die Erwartungen der Analys­ ten dahingehend noch bei 54 Millionen Euro. Aber bereits im Jänner meldete der steirische Leiterplattenhersteller mit Werken in Österreich, China, Indien und Südkorea ein „extrem starkes Weihnachtsquartal“ und hatte bereits den Ausblick angehoben. Knackpunkt bei AT&S sind die hohen Investitionen – vor allem in das Werk in Chong­qing–, die Ende April von 350 auf 480 Millionen Euro aufgestockt wurden. Damit soll die Produktion auf die modernste Technologie – sogenannte „substrat­ ähnliche Leiterplatten“ – ausgerichtet werden. Mit zunehmender Konkretisierung des guten Geschäftsverlaufes startete der Ak­ tien­kurs von AT&S zu Jahresbeginn bei neun Euro und wurde bis auf rund 16 Euro in die Höhe getrieben. Rechnet man überschlagsmäßig den Gewinn pro Aktie von 1,78 Euro auf den Aktienkurs um, kommt man auf eine Rendite von 12,1 Prozent. Damit stellt AT&S im Portfolio zumindest eine Halteposition dar.

Austrian Traded index (ATX) Korrektur. Ende April markierte der ATX bei 2.663 Punkten ein vorläufiges Jahreshoch und brachte damit seit Jahresbeginn einen Anstieg von mehr als 20 Prozent hinter sich. Trotz der scheinbar tollen Performance konnte damit aber noch nicht einmal das Hoch von Mitte Jänner 2014 (2.730 Punkte) erreicht werden. Charttechnisch ist der Index zwar überkauft, jedoch haben sich die meisten Indexunternehmen fundamental gut entwickelt, was im ATX noch nicht wirklich eingepreist ist.

58 ° GELD-MAGAZIN – Mai 2015

Andritz mit gemischten Zahlen Positiv überraschte im ersten Quartal auch Andritz. Der steirische Anlagenbauer konnte im ersten Quartal den Gewinn von 20,7 auf 44 Millionen Euro mehr als verdoppeln – bei einem Umsatzanstieg von 15,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Diese Erfolgsmeldung wurde jedoch von einer Unzufriedenheit des Vorstandes mit dem Ergebnis konterkariert – das EBITA sei im Jahresvergleich „nur“ um 51 Prozent auf 73,4 Millionen Euro gestiegen, was einem Anstieg der EBITA-Marge von lediglich 1,2 Prozentpunkte entspräche. Grund dafür seien projektbezogene Währungsabsicherungen. Der rückläufige Auftragseingang (von 1,74 auf 1,43 Milliarden Euro ) wird auf Großprojekte im vergangenen Jahr zurückgeführt. Ein Blick auf das Auftragsbuch: es ist mit 7,79 Milliarden Euro nach wie vor gut gefüllt. Bei Andritz empfahlen wir, über 55 Euro den Gewinn mitzunehmen. Auf diesem Kursniveau ist die für 2015 erwartete Rendite auf das Aktienkapital auf fünf Prozent gesunken. Kaufen würden wir die Aktie wieder bei Kursen unter 50 Euro. Erfreulich war auch das Ergebnis eines unserer weiteren Favoriten: Polytec konnte beim Umsatz um 32,1 Prozent zulegen, der Gewinn kletterte um 85,9 Prozent auf 5,9 Millionen Euro. Alles weitere siehe Kasten rechts. Auch der Verbund konnte im ers­ten Quartal den Gewinn um mehr als 50 Prozent auf 63,4 Millionen Euro steigern. Hier machte sich der Verkauf der defizitären thermischen Kraftwerke in Frankreich bezahlt. Doch auch operativ überzeugte der Verbund, der Umsatz stieg um 4,7 Prozent auf 712,1 Millionen Euro, das operative Ergebnis legte um 11,9 Prozent auf 123,8 Millionen Euro zu. Trotz allem halten wir die

Charts: Tai Pan/software-sysstems, BILD: Wiener Börse

Das Rad dreht sich weiter. Etwas bessere Wirtschaftsprognosen für Europa und schwächere Daten aus den USA ließen den Dollar wieder sinken und den Ölpreis steigen. Damit kamen die Kursanstiege von Dollarprofiteuren ins Stocken. Finanzwerte wiederum leiden unter den niedrigen Zinsen. Mario Franzin


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Österreich   AKTIEN

OMV ° Schwaches Quartal durch Produktionsausfälle

Hohe Raffineriemarge. Die OMV för-

ISIN AT0000743059

Verbund-Aktie mit einer Rendite auf das Aktienkapital von rund 3,5 Prozent nach wie vor zu teuer.

Kurs (06.05.2015) Marktkap. Umsatz 2015 e Buchwert/Akt. 2015 e

Zumtobel mit Top-Performance Als einer der Spitzenwerte entwickelte sich der Kurs der Zumtobel-Aktie mit einem Anstieg von 74,3 Prozent in den vergange­ nen sechs Monaten, wobei der durchgeführte Konzernumbau eine wesentliche Rolle spielte. Der Vertrieb wurde verbessert, unrentable Produktionsstandorte geschlossen und Personal abgebaut. Für das eben angelaufene Geschäftsjahr wird ein Gewinn von rund 65 Millionen Euro erwartet, was beim aktuellen Aktienkurs von knapp 25 Euro eine Rendite auf das Aktienkapital von rund sechs Prozent ergibt. Damit dürfte der Kursanstieg vorläufig ausgereizt sein, zumal die Dividende mit rund 1,2 Prozent wenig attraktiv ist. Die Aktie ist lediglich noch für langfristig orientierte Investoren ­interessant.

30,10 € KGV 2015 e

15,5

9,8 Mrd. € KGV 2016 e

10,9

30,7 Mrd. € KGV 2017 e

8,8

36,39 € Dividende 2015 e 4,10 %

derte im ersten Quartal aufgrund von Produktionsstillständen in Norwegen und Libyen mit 303.000 Barrel Öl-Äquivalent um fünf Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig drückt der niedrige Ölpreis auf die Margen. Der starke Dollar kann das nur teilweise kompensieren. Erfreulich hingegen entwickelten sich mit 7,45 Dollar je Fass die Raffineriemargen. Insgesamt ist nun von einem schwachen Quartalsergebnis auszugehen. Dass sich der Aktienkurs um die Marke von 30 Euro hält, ist dem kürzlichen Ölpreisanstieg auf bis zu 70 Dollar je Fass ge­dankt. Diese Entwicklung könnte auch das Jahresergebnis retten.

Polytec ° Umsatz wurde um 32 Prozent gesteigert

Gewinn beinahe verdoppelt. Polytec

ISIN Kurs (06.05.2015)

AT0000743059 8,35 € KGV 2015 e

8,8

Marktkap.

188 Mio. € KGV 2016 e

7,3

Umsatz 2015 e

617 Mio. € KGV 2017 e

6,6

Buchwert/Akt. 2015 e

6,95 € Dividende 2015 e 3,79 %

konnte den Umsatz im ersten Quartal um 32,1 Prozent auf 155,8 Millionen Euro steigern. Zum einen durch die beiden Akquisitionen in den Niederlanden, zum anderen durch das organische Wachstum von 7,3 Prozent. Auch die EBIT-Marge legte von 3,6 auf 5,6 Prozent kräftig zu, was zu einem Gewinnanstieg um 84 Prozent auf 5,9 Millionen Euro führte. Damit scheint die Prognose von knapp 20 Millionen Euro für das Gesamtjahr in der unteren Bandbreite zu liegen. Aber selbst bei 20 Millionen Euro rechnet sich die Rendite auf das Aktienkapital auf 10,2 Prozent, womit die Polytec-Aktie nach wie vor eine der günstigsten in Wien ist.

S IMMO AG

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aktien ° Deutschland

Sell in May and go away ? Investoren an den deutschen Börsen mussten gleich zu Monatsbeginn um die Richtung ringen. Dann schickten schwache US-Daten und die charttechnische Widerstandszone zwischen 11.675 und 11.620 den DAX am 5. Mai mit einem Kurseinbruch um 2,5 Prozent in den Keller. Am 8. Mai folgte ein Rebound.

D

AX-Investoren waren Anfang Mai getreu der Börsenweisheit „Sell in May and go away“ schnell mit Verkäufen bei der Hand. Am 5. des Monats brach der Leitindex der Deutschen Börse um 2,5 Prozent ein, während die US-Börsen nur moderate Verluste verbuchten. Der übergeordnete mittelfristige Abwärtstrend, der seit Ende April besteht, schien sich zu verfestigen. Am 8. Mai sorgten indes die Wahl in Großbritannien und gute US-Jobdaten für neuerlichen Aufwind. Um die US-Wirtschaft steht es offenbar besser als von manch Skeptikern befürchtet. Die Arbeitslosenquote fiel in den USA im April auf den tiefsten Stand seit Mai 2008, die Zahl der neuen Jobs stieg um 223.000. Das entsprach zwar den Erwartungen; an den Aktienmärkten sorgte die Entwicklung aber für gute Stimmung. Dennoch bleibt alles offen. Auch, dass die Notenbank Fed aufgrund der labilen Konjunktursituation auf die Idee kommen könnte, die Zinswende zu verschieben, was tendenziell positiv für den Aktienmarkt wäre. Aber hier ist bei den Investoren im Moment vor allem Rätselraten angesagt.

Wolfgang Freisleben

Dax-Gewinnerliste am 5. Mai leergefegt Mit den Kursverlusten Ende April/Anfang Mai schien den Anlegern ein bisschen der Optimismus abhanden gekommen zu sein, zumal der wieder erstarkte Euro belas­ tete. Stützend wirkten hingegen aktuelle Inflationszahlen aus der Eurozone sowie die starken Wirtschaftsdaten aus Spanien. Die Inflationsrate lag im April bei 0,0 Prozent, nachdem die durchschnittlichen Preise wegen günstiger Energie vier Monate in Folge gesunken waren. Trotz der Abschläge fehlte den Inves­ toren der Mut, die gefallenen Kurse wieder nachhaltig zum Einstieg zu nutzen. Sie sind sich offenbar noch unklar darüber, wohin der größere Trend laufen könnte. Auf Monatssicht büßte der DAX im April 4,3 Prozent ein. Als stärkster Wert glänzte die Deutsche Post mit einem Plus von 1,6 Prozent. Den schwächsten Eindruck hinterließ hingegen die Münchener Rück mit einem Abschlag von 12,9 Prozent. Im Mai setzte sich die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer fort.

DAX Schwächezeichen. Die Chancen auf einen schnellen Abschluss der Konsolidierung verflüchtigten sich am 5. Mai mit dem Unterschreiten der Widerstandszone zwischen 11.675 und 11.620 Punkten mit einem Kurseinbruch um 2,5 Prozent und dem Verlassen des steilen Haussetrends seit Mitte Oktober 2014. Das Tief von Anfang März bei 11.193 Punkten rückte heran. Am 8. Mai tastete sich der DAX allerdings erneut an die charttechnische Widerstands­zone zwischen 11.675 und 11.620 Punkten heran.

60 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

Conti, Deutsche Börse und Linde erfreulich Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat in den ersten drei Monaten 2015 mit rund 9,6 Milliarden Euro 14 Prozent mehr umgesetzt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs um etwa 50 Millionen auf rund eine Milliarde Euro. Die Deutsche Börse hat zum Jahresauftakt ihre Nettoerlöse um 16 Prozent auf 600 Millionen Euro in die Höhe geschraubt. Grund waren die hohen Umsätze an der Börse. Das operative Ergebnis legte ebenfalls um 16 Prozent auf 319,2 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr rechnet die Börse nun mit Umsätzen von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro und damit 100 Millionen Euro mehr als bisher. Der Industriegasekonzern Linde hat seinen Umsatz zum Jahresstart um fast neun Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro verbessert. Das Betriebsergebnis wuchs auf gut eine Milliarde Euro. Rechnet man die Währungseinflüsse heraus, dann waren beide Kennzahlen leicht rückläufig. Zahlenreigen über das erste Quartal Der Pharma- und Chemiekonzern ­Bayer erwartet im Jahr 2015 eine Steigerung des Umsatzes auf 48 bis 49 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nun im oberen Zehner-Prozentbereich anziehen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF meldet weniger Erfreuliches. Denn das Jahr hat mit einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern und vor Sondereinflüssen um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro begonnen. Allerdings war das besser, als Analysten erwartet hatten.

credit: Chaoticphotography | Dreamstime.com


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Deutschland   AKTIEN

FRESENIUS ° Ausblick wurde angehoben

Guter Start. Der Medizinkonzern Fresenius

ISIN Kurs (06.05.2015)

DE0005785604 53,08 € KGV 2015 e

22,0

Marktkap.

29,0 Mrd. € KGV 2016 e

19,0

Umsatz 2015 e

27,2 Mrd. € KGV 2017 e

17,2

Buchwert/Aktie 2015 e

profitiert weiter von Lieferengpässen der USKonkurrenz und schraubt seine Gewinnerwartung nach oben. Im ersten Quartal schnellte das Ergebnis um mehr als ein Viertel nach oben. Nach einem durchwachsenen Vorjahr trug auch die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care wieder mehr zum Gewinn bei. Fresenius hob nach dem starken Jahresstart seine Prognose für das um Währungseinflüsse bereinigte Konzernergebnis deutlich an: Der Konzern erwartet jetzt ein Plus zwischen 13 und 16 Prozent statt wie zuvor zwischen 9 und 12 Prozent. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen stieg im Konzern um 32 Prozent auf 851 Millionen Euro.

18,81 € Divid.-rend. 2015 e 0,94 %

VOLKSWAGEN Vz. ° Poleposition in Aussicht

Attraktiv bewertet. 2015 könnte Volkswa-

Der Sportartikelhersteller Adidas meldete für das erste Quartal einen Umsatz­ anstieg um 17 Prozent auf 4,08 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ohne Wertminderungen legte um 22 Prozent auf 255 Mil­ lionen Euro zu. Infineon hat seinen Umsatz um ein Drittel auf 1,13 Milliarden Euro in die Höhe geschraubt. Grund war die Übernahme des US-Rivalen International Rectifier und der schwache Euro. Das operative Ergebnis kletterte um 17 Prozent auf 198 Millionen Euro. Symrise, Pfeiffer Vacuum und Krones stark Der Aromenhersteller Symrise ist im ersten Quartal besonders stark gewachsen. Der Umsatz legte um 42 Prozent auf 668 Millionen Euro zu. Der Gewinn stieg um 31 Prozent auf 68 Millionen Euro. Nach Übernahmen wird gesucht. Das TecDAX-Unternehmen Pfeiffer Vacuum steigerte die Erlöse um 8,5 Prozent auf 106,9 Millionen Euro und das Betriebsergebnis um rund 61 Prozent auf 16,4 Millionen Euro. Der GetränkeAbfüllanlagenhersteller Krones hat in den ersten drei Monaten 2015 von seinem Sparprogramm profitiert. Das Ergebnis vor Steuern kletterte um 16,5 Prozent auf 50,2 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 5,1 Prozent auf 739 Millionen Euro zu.

ISIN Kurs (06.05.2015)

DE0007664039 220,80 € KGV 2015 e

9,9

Marktkap.

109,0 Mrd. € KGV 2016 e

8,8

Umsatz 2015 e

211,3 Mrd. € KGV 2017 e

8,1

Buchwert/Aktie 2015 e

gen der Sprung auf die Poleposition der größten Autobauer der Welt gelingen. Dauer­rivale Toyota dürfte von 10,2 Millionen verkauften Fahrzeugen leicht schrumpfen, während Volkswagen 10,7 Millionen Autos ausliefern will. Das lässt auch die Herzen der Börsianer höher schlagen. Zumal die Aktie bei allen drei Bewertungskennziffern – KGV, KBV und Dividendenrendite – attraktiver im Preis ist als mit den langjährigen Durchschnittswerten. Mit der Dividende rentieren die Volkswagen-Stämme mit rund 2,6 Prozent, ein Aufschlag von 47 Prozent zum historischen Mittel. Mit dem KGV von 8,4 ist der Titel die zweitgünstigste DAX-Aktie.

200,92 € Divid.-rend. 2015 e 2,35 %

K+S ° Erholung der Kalipreise

ISIN Kurs (06.05.2015)

K+S-Aktie von fast 60 Euro auf unter 20 Euro in den Jahren 2011 bis 2014 hat Spuren hinterlassen. Im Zuge dessen ist das Kurs-BuchwertVerhältnis auf 1,6 zusammengeschrumpft. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre mussten Anleger dagegen den 3,8-fachen Buchwert hinlegen. Dreh- und Angelpunkt sind die Kalipreise, die sich unter anderem aufgrund von absehbaren Produktionsausfällen beim Konkurrenten Uralkali erholen dürften. Zudem spielen K+S der schwache Euro und die gesunkenen Energie­ kosten in die Taschen. Das Bankhaus Lampe hat das Kursziel von 33 auf 38 Euro angehoben und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen.

DE000KSAG888 29,97 € KGV 2015 e

11,8

Marktkap.

5,8 Mrd. € KGV 2016 e

12,6

Umsatz 2015 e

4,1 Mrd. € KGV 2017 e

11,5

Buchwert/Aktie 2015 e

Kursziel angehoben. Der Kursverfall der

23,70 € Divid.-rend. 2015 e 3,50 %

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 61


ALTERNATIVE INVESTMENTSPanorama

Die in Regensburg beheimatete Lacuna Unternehmensgruppe – hierzulande vor allem für ihre Investmentfonds aus dem Healthcare-Bereich bekannt – vermeldete kürzlich die Übernahme des Asset Managers Atacama, einem 2004 gegründeten Vermögensverwalter mit Sitz in München. Lacuna ergänzt ihren Fi-

STARKE WORTE ´´ nanzdienstleistungsbereich somit um ein KWG 32 lizenziertes Unternehmen. „Mit der Übernahme von Atacama können wir zukünftig noch stärker individuelle Bedürfnisse institutioneller Anleger bedienen. Wir wachsen damit nicht nur dynamisch hinsichtlich des Fondsvolumens mit unseren beiden Gesundheitsfonds, sondern parallel auch strukturell und strategisch“, erklärt Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG. „Lacuna bietet in Zukunft sowohl strukturierte Produktlösungen für institutionelle Investoren im Bereich Erneuerbare Energien, als auch im Investmentfondsbereich an“, so Hartauer weiter. Die beiden angesprochenen Healthcare Fonds, der Lacuna - Adamant Asia Pacific Health und der Lacuna - Adamant Global Healthcare, konnten im April übrigens erstmals die Schallmauer von 200 Millionen Euro Assets Under Management durchbrechen.

„Wir werden den großen

Kapitalsammelstellen noch mehr regulatorischen Spielraum geben, damit sie (...) stärker in sichere und rentable Anlagen investieren können.“ Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble möchte institutionellen Investoren im Rahmen der geplanten Etablierung eines InfrastrukturInvestitionsfonds größere Freiheiten einräumen. Eine vernünftige Risikounterlegung durch Eigenmittel sei jedoch Voraussetzung, so der CDU-Politiker.

CREDITS: Archiv, Badboo | Dreamstime.com

BAYRISCHE ÜBERNAHME

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objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitli alytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytis sungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientie Finanzplanung ist Lebensplanung! Daher ist eslangfristig wichtig,ehrlich in Geld-Angelegenheiten auf einen hochqualifizierten ofessionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professione jektiv vertrauensvoll langfristig FINANCIAL ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich professionell objekt Berater -integer etwa kompetent einen CERTIFIED PLANNER™ - zu vertrauen. Experten,analytisch die einelösungsorientiert CFP-Zertifizierung rtrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvo besitzen, haben nicht nur ethisch eine umfassende Ausbildung absolviert und kommissionelle Prüfungen abgelegt, teger kompetent langfristig ehrlich individuell vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompete ngfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfrist sondern sich auch einem strengen Ehrenkodex unterworfen und objektiv zu ständiger Weiterbildung rlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell vertrauensvoll integer kompetentverpflichtet. langfristig ehrlich individue hisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernet Eine Liste aller CFP-Zertifikatsträger in Österreich finden Sie im Web unter www.cfp.at rnetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernet nzheitlich analytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitli ° GELD-MAGAZIN – MAI 2015 alytisch lösungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytis sungsorientiert professionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientie ofessionell objektiv vertrauensvoll integer kompetent langfristig ehrlich individuell ethisch vernetzt vernetzt ganzheitlich analytisch lösungsorientiert professione

62


Preisverleihung

° ALTERNATIVE INVESTMENTS

Zertifikate Award Austria 2015 Bereits zum neunten Mal veranstalteten am 6. Mai 2015 das Zertifikate Forum Austria und das ZertifikateJournal den Zertifikate Award Austria, bei dem die Emittenten und Zertifikate Österreichs für die besten und innovativsten Produkte ausgezeichnet wurden. Als Gesamtsieger über insgesamt sieben Kategorien ging zum wiederholten Male die Raiffeisen Centrobank vor Erste Group Bank AG und UniCredit onemarkets hervor. Das Match um das beste „ÖsterreichZertifikat des Jahres“ konnte ebenfalls die Raiffeisen Centrobank für sich entscheiden. Platz zwei und drei gingen in dieser Kategorie an die Erste Group Bank AG und die Commerzbank. Im Vorfeld der Veranstaltung wählte das Publikum zudem ihr „Zertifikate-Haus des Jahres“. Die meisten Stimmen konnte hier ebenfalls die Raiffeisen Centrobank für sich vereinen. „Der Zertifi-

kate Award Austria ist eine Auszeichnung für die kontinuierliche Arbeit, die die Emittenten das ganze Jahr über leisten“, zeigt sich Heike Arbter, Vorsitzende des Vorstandes des Zertifikate Forum Austria, über den Erfolg der Veranstaltung erfreut. Zertifikate werden in der Vermögensveranlagung zunehmend als Alternative zwischen Sparbuch und Aktie eingesetzt. Privatinvestoren sind auf der Suche nach Rendite, um im anhaltenden Niedrigzinsumfeld nach Abzug der Inflation keinen Vermögensverlust zu erleiden. Gleichzeitig ist das Sicherheitsbedürfnis der Österreicher traditionell sehr

groß. Genau hier punkten Zertifikate: Sie ermöglichen eine individuelle und optimierte Steuerung von Rendite und Sicherheit und können nachhaltig Wert schaffen. Insgesamt neun Emittenten reichten in diesem Jahr ihre Produkte ein und ließen diese von einer unabhängigen 20-köpfigen Jury aus Asset Managern, Retail-Banken, Online-Broker und Finanzjournalisten bewerten. Die Objektivität und Unabhängigkeit des Evaluierungsund Abstimmungsprozesses wurden von der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Ernst & Young geprüft und bestätigt.

° DIE KATEGORIEN UND SIEGER IM ÜBERBLICK 1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG INFO & SERVICE

2. BNP PARIBAS 3. ERSTE GROUP BANK AG 1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG

ÖSTERREICH-ZERTIFIKAT DES JAHRES

2. ERSTE GROUP BANK AG 3. COMMERZBANK

INDEX- UND PARTIZIPATIONSZERTIFIKATE

1. ERSTE GROUP BANK AG ANLAGEPRODUKTE MIT KAPITALSCHUTZ

1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG

HEBELPRODUKTE

DISCOUNT-ZERTIFIKATE UND AKTIENANLEIHEN

3. COMMERZBANK

2. DEUTSCHE BANK 3. COMMERZBANK

1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG 2. BNP PARIBAS

2. VONTOBEL

1. BNP PARIBAS

3. UNICREDIT ONEMARKETS

BONUS- UND EXPRESSZERTIFIKATE

1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG

1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG GESAMTWERTUNG BESTER EMITTENT

2. ERSTE GROUP BANK AG

3. ERSTE GROUP BANK AG

3. UNICREDIT ONEMARKETS

1. VONTOBEL

1. RAIFFEISEN CENTROBANK AG

2. UNICREDIT ONEMARKETS 3. ERSTE GROUP BANK AG

PUBLIKUMSPREIS

2. ERSTE GROUP BANK AG 3. UNICREDIT ONEMARKETS

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

63


rohstoffe ° Aktuelle Trends

erdöl ° Rallye? Optimisten führen zepter. Marktbeobachter und letztlich der Erdöl-Chart selbst bestätigen es: Investoren sind wieder zunehmend bullish auf das „Schwarze Gold“. Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, kommentiert dazu mit einem Blick auf den gesamten Rohstoffmarkt: „Die Öl-Rallye geht unvermindert weiter und half in der vergangenen Woche dabei, Verluste bei Industrie- und Edelmetallen aufzufangen“. Eine mögliche Erklärung für die Öl-Hausse lautet wie folgt: Geopolitische Risiken haben die Bedenken bezüglich des Öl-Überangebots in den Hintergrund gestellt und die Preise wieder steigen lassen. „Sorgen über die Bombenangriffe Saudi-Arabiens im April in Jemen haben zu einem Risikozuschlag auf die Ölpreise geführt“, so Hansen weiter. Diese Entwicklung zusammen mit anhaltenden Signalen über eine beginnende Verlangsamung der USProduktion hätte den Märkten den Schub für die Rohöl (Brent) Gewinne im vergangenen Monat gegeben. „Solange die Sorte WTI nicht unter die Marke von 54 Dollar pro Barrel fällt, bleibt das Potential für weitere Kurssteigerungen intakt“, so Hansen abschließend. Die Öl-Optimisten führen somit derzeit das Zepter, ob das aber das Signal für eine langandauernde Rallye ist, muss noch mit Vorsicht beurteilt werden. Denn schließlich war eine Gegenreaktion auf den starken Preisverfall mehr als überfällig. Vielleicht sehen wir bald schon wieder Gewinnmitnahmen.    (hk)

Industriemetalle ° Turbulenzen bei Kupfer & Co. Kupfer

alle Marktbeobachter sind sich einig, dass die globale Konjunktur – wenn auch bescheiden – weiter wächst. Euphorie will dabei aber keine aufkommen. So haben auch die schlechter als erwarteten weltweiten Konjunkturdaten eine negative Stimmung gegenüber Industriemetallen verbreitet. Insbesondere Kupfer und Aluminium sind betroffen, heißt es zum Thema in einer Analyse der Saxo Bank. Beim Aluminium war mit Anfang Mai ein Dämpfer in der Chartentwicklung zu beobachten, wobei noch nicht von einem Bruch des positiven Trends gesprochen werden kann, der mit Anfang März eingeleitet worden war. Industriemetalle sind nun bei weitem nicht so bedeutend für die Wertanlage bzw. Investitionen wie Gold oder Silber – auch für die Schmuckschatulle scheiden sie natürlich aus. Die Kursentwicklung bei Kupfer, Aluminium, Nickel oder Zink hängt somit im Wesentlichen vom weiteren Verlauf der Konjunktur ab. Hier glauben nun viele Experten wiederum daran, dass die erwähnten negativen Indikatoren nur ein verzerrtes (verknapptes) Bild der ökonomischen Realität widerspiegeln. Vor allem in den Vereinigten Staaten sei mit einer schnellen Wiederaufnahme des Wachstumstempos zu rechnen; Chinas BIP soll heuer um rund sieben Prozent ansteigen. Damit liegt man natürlich nicht mehr im zweistelligen Bereich, dieser Umstand ist aber schon seit längerem bekannt. (hk)

64 ° GELD-MAGAZIN – mai 2015

Glitzerndes Gold. Bei indischen Hochzeiten wird die Braut gerne von Kopf bis Fuß mit Schmuck überhäuft. Bei Finanzinvestoren steht das Edelmetall aktuell aber nicht hoch im Kurs.

Konjunkturabhängig ° Unsicherheiten ob der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft könnten die Nachfrage nach Industriemetallen schmälern. Der Großteil der Experten geht aber von keinem Konjunktureinbruch und somit auch keinem Absturz bei Kupfer & Co. aus.

Chile Peru USA Indonesien China

5390 Tonnen 1275 Tonnen 1178 Tonnen 970 Tonnen 960 Tonnen

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDIT: Singhsomendra | Dreamstime.com

Nachfragerückgang. Praktisch


°

Aktuelle Trends   rohstoffe

Gold ° Keine Besserung Impulse fehlen. Im April und Anfang Mai versuchte sich Gold oberhalb des horizontalen Widerstandes von 1.200 Dollar pro Feinunze festzusetzen – allerdings ohne nachhaltigen Erfolg, der Preis rutschte wieder nach unten ab. Es kann also von keiner spürbaren Entspannung der Situation gesprochen werden, wie auch Stimmen von Marktbeobachtern belegen. „Gold: Verkaufsdruck nimmt zu“, titelte etwa die Rohstoffkolumne der Bank Vontobel Ende April. Verantwortlich wird dafür unter anderem eine enttäuschend schwache Entwicklung der indischen Goldnachfrage gemacht. Auf dem Subkontinent genießt Gold einen besonders hohen Stellenwert und wird bei Festivitäten wie Hochzeiten gerne als Geschenk gereicht – aktuell aber offensichtlich nur schaumgebremst. Analysten von Barclays Capital weisen weiters darauf hin, dass es darüber hinaus auch zu Mittelabflüssen aus börsennotierten Gold-Fonds gekommen sei. Gold Diese Entwicklung konnte zwar bislang durch eine insgesamt festere Nachfrage nach Gold aus Gesamtasien aufgefangen werden, der Bedarf sei aber nicht stark genug, um einen stabile Bodenbildung zu unterstützen. Sprich: Das zarte Aufbäumen könnte schon wieder vorbei sein und Gold droht wieder in den stark ausgeprägten Abwärtstrend einzuschwänken.Auch für Gold werden wieder bessere Zeiten kommen, allerdings sind aktuell weder fundamentale noch charttechnische Impulsgeber zu sehen.  (hk)

Agrarrohstoffe ° Baumwolle Baumwolle

Schwache ernte ° Marktbeobachter gehen von einer schlechten Baumwoll-Saison in wichti­ gen Anbauländern wie Australien oder Brasilien aus. Das würde das Angebot verknappen und lässt die Preise bereits jetzt steigen. Charttechnisch liegt der Kurs im Aufwärtstrend.

China Indien USA Pakistan Brasilien

26,4 % 20,5 % 13,9 % 8,5 % 6,3 %

Guter Start. Ein interessantes Chartbild

hat Baumwolle seit September letzten Jahres ausgebildet: Der Preis sackte ab, um rund um den Jahreswechsel einen Boden zu finden. Seither geht es wieder bergauf und man nähert sich schön langsam der Marke von 70 US-Cent pro amerikanischen Pfund (453 Gramm) an. Diese Bewegung hat nicht nur charttechnische, sondern durchaus fundamentale Ursachen: In zahlreichen Anbauländern der Erde ist nämlich die Baumwollernte zuletzt enttäuschend verlaufen. Australiens Produktion sank gleich um die Hälfte und Brasiliens Ernte kann wegen verschiedener Probleme als qualitativ eher minderwertig angesehen werden, berichtete das „Wall Street Journal.“ Als Folgereaktion war eine stärkere Nachfrage nach amerikanischer Baumwolle zu verzeichnen. Diese zeichnet sich durch ihren hohen Qualitäts-Standard aus, wobei vor allem China große Mengen Baumwolle aus den USA bestellte. Berichten der US-Regierung zufolge gab es neben China auch Bestellungen aus Kolumbien und Vietnam. Die guten Verkaufszahlen machen es laut Louis Rose, Gründer der Beratungsgesellschaft im Agrarbereich, Risk Analytics, wahrscheinlich, dass die US-Landwirtschaftsbehörde ihre Prognose für den Baumwollabsatz im Gesamtjahr anheben könnte. Charttechnische Hürden auf dem Weg nach oben liegen bei rund 75 und 85 Cent.   (hk)

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 65


VERSICHERUNGPanorama AUSTRALIEN

VORSORGEDEPOT Land des Monats

NEUE VORSORGELÖSUNG? Im Rahmen ei-

ECKDATEN

ON TOP. Das nachhaltigste Pensionssystem

der Welt ist in Down Under beheimatet. Das geht zumindest aus einer Anfang April veröffentlichten Studie des Versicherers Allianz hervor. Während Österreich in den letzten Jahren weiter an Boden verloren hat, sich nunmehr auf Platz 27 des Rankings wieder findet und sich trotzdem weiter reformunwillig zeigt, hat man in Australien viele Aufgaben mit Bravour erledigt. Im Gegensatz zum heimischen Umlageverfahren setzt man in Australien auf ein System verpflichtender, kapitalgedeckter Betriebsrenten. Darüber hinaus, und wenigstens das muss zur Verteidigung Österreichs festgehalten werden, liegt auch die australische Geburtenrate über jener der Alpenrepublik.

Staatsform Föderale parlamentarische Monarchie Hauptstadt Canberra Amtssprache keine (Landessprache Englisch) Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II. Regierungschef Tony Abbott Fläche 7.692.024 km2 Einwohner etwa 22,3 Millionen Bevölkerungsdichte etwa 2,9 pro km2 BIP (2014 in Mrd. USD) 1.560 BIP pro Kopf (2014 in USD) 42.809 Währung Australischer Dollar Kfz-Kennzeichen AUS Internet-TLD .au Internat. Telefonvorwahl +61 Staatsgründung 1901 Nationalfeiertag 26. Jänner Größte Städte Sydney, Melbourne, Brisbane, Perth, Adelaide Verwaltungsgliederung 6 Bundesstaaten, 2 Territorien Höchste Erhebung Big Ben (2.745 m)

ner gemeinsamen Pressekonferenz von VÖIG und VAIÖ hat die heimische Fondsbranche ihren Vorschlag für eine neue Art der Pensionsvorsorge, das Vorsorgedepot, präsentiert. Besagtes Depot soll, so es nach den beiden Verbänden geht, die Zukunftsvorsorge ergänzen und dieser, bis auf die gesetzlich vorgeschriebenen Garantien, rechtlich gleichgestellt sein. „Die Zukunftsvorsorge war der erste Schritt, wir dürfen aber nicht stehen bleiben“, ist Heinz Bednar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften, überzeugt. Die größten Vorteile im Vergleich mit der Zukunftsvorsorge sehen VÖIG und VAIÖ in der höheren Flexibilität der neuen Lösung und dem Wegfall der Kapitalgarantie, was wiederum höhere Erträge ermögliche. Ein interessanter, wenn auch sicherlich nicht ganz uneigennütziger Vorschlag.

STARKE WORTE ´´

„Psychologisch haben die Schritte der Politik daher Negativwirkung.“

zutiefst frauenfeindlich und reaktionär.“

Werner Panhauser von

Pensionsexperte Bernd

der Helvetia Versiche-

Marin kommentiert den

rung beschreibt das

Donau Versicherung-Boss

Standpunkt der SPÖ-

neue „Sicherungskonto“

Elisabeth Stadler kritisiert

Frauen, wonach eine

seines Hauses – eine

in einem Interview mit

Anhebung des Frauen-

Veranlagungsmöglich-

dem WirtschaftsBlatt

pensionsalters erst bei

keit innerhalb der fondsgebundenen Lebens-

66

„Das ist zu dumm, wenn nicht

vollständiger Gleichstel-

die vorgenommene

versicherung –, wie es sich für einen Vertriebs-

Streichung der Absetzbarkeit von Versiche-

lung am Arbeitsmarkt denkbar sein soll, im

vorstand gehört.

rungsprämien.

Standard scharf.

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

CREDITS: Archiv; Zerbor, Filedimage | Dreamstime.com

„Es ist sozusagen ein bewachter Parkplatz für das Geld.“



FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING SERVICE

PORTFOLIOS AM PRÜFSTAND PERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ANBIETER

PORTFOLIO

Allianz Elementar Lebensversicherung AG

Dachfonds: Allianz Invest Defensiv Allianz Invest Konservativ Allianz Invest Klassisch Allianz Invest Dynamisch Allianz Invest Progressiv Allianz Invest Portfolio Blue Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds Allianz Invest Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds Allianz Invest Osteuropafonds Allianz Invest Aktienfonds Allianz PIMCO Corporate Allianz PIMCO Mortgage Allianz Invest Austria Plus

1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Tel.: +43 1/878 07-0 Fax: +43 1/878 07-2830 www.allianz.at

FinanceLife Lebensversicherung AG 1029 Wien, Untere Donaustraße 21 Service-Telefon: 0810/200 541 Fax: +43 1/214 54 01/3780 E-Mail: service@financelife.com www.financelife.com

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2012

2013

2014

1.1.-30.4.

100 % Renten 75 % Renten / 25 % Aktien 50 % Renten / 50 % Aktien 25 % Renten / 75 % Aktien 100 % Aktien vermögensverwaltend

11,6 % 11,6 % 10,8 % 9,8 % 9,0 % –

2,0 % 5,6 % 10,1 % 12,3 % 16,1 % 5,2 %

8,2 % 10,3 % 9,9 % 13,8 % 15,1 % 9,8 %

3,9 % 6,9 % 7,6 % 14,1 % 16,7 % 12,3 %

5,2 % 5,2 % 4,5 % 3,8 % 0,1 % 4,7 %

100 % Renten 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien 100 % Aktien 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04)

9,9 % 13,5 % 15,9 % 15,4 % 16,9 % 12,6 % 2,7 % 20,9 %

0,1 % 4,0 % 0,4 % -9,0 % 19,8 % -4,7 % -3,2 % 8,9 %

6,3 % 11,8 % 5,4 % -17,8 % 4,0 % 19,3 % 6,1 % -9,7 %

1,7 % 2,6 % 5,5 % 25,1 % 13,3 % 13,7 % 1,1 % 17,4 %

5,2 % 5,6 % 6,7 % 3,0 % 3,7 % 4,2 % 4,8 % 6,8 %

4,8 % 7,7 % 9,0 % 9,8 %

1,7 % 5,9 % 8,9 % 11,5 %

4,8 % 5,7 % 6,3 % 6,8 %

(02.01.96) (02.01.96) (02.01.96) (02.01.96)

4,5 % 8,4 % 10,7 % 12,5 %

1,2 % 4,8 % 8,2 % 11,6 %

3,3 % 3,6 % 3,1 % 2,0 %

(01.04.99) (31.10.97) (31.10.97) (01.04.99)

6,6 % 7,6 % 10,9 % 14,3 %

1,6 % 4,9 % 9,3 % 13,7 %

4,6 % 3,8 % 2,3 % 0,7 %

(01.01.00) (01.01.00) (01.01.00) (01.01.00)

5,8 % 10,2 % 10,0 % 10,5 %

1,7 % 5,5 % 8,2 % 10,2 %

4,2 % 4,9 % 4,7 % 4,6 %

(01.09.95) (01.09.95) (01.09.95) (01.09.95)

FinanceLife-Lebensversicherung AG / Raiffeisen Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,6 % 0,3 % II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien 8,7 % 3,8 % III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien 7,6 % 2,8 % IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 9,6 % 8,5 % FinananceLife-Lebensversicherung AG / Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten 4,0 % -0,7 % II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien 7,2 % -1,4 % III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien 8,8 % 3,5 % IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien 10,0 % 7,0 % FinanceLifeLebensversicherung AG / Kepler Fonds Polizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten 11,4 % 1,5 % II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien 13,7 % 4,8 % III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien 13,5 % 9,5 % IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien 13,4 % 15,2 % FinanceLife-Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,2 % 0,0 % II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien 7,3 % 1,6 % III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien 7,2 % 3,4 % IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien 9,1 % 8,1 %

Ø SEIT START (P.A.)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG

1011 Wien, Landskrongasse 1–3 Tel.: +43 1/534 01-0 Fax: +43 1/534 01-4113 www.generali.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group

1010 Wien, Schottenring 30 Hotline: 050 350 351 www.ufos.at

Aktienanteil

Kurs 31.12.12 Kurs 31.12.13 Kurs 31.12.14 Kurs 30.04.15

Sicherheitsklasse Balanceklasse Dynamikklasse Aktivklasse

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

15,13 € 13,50 € 11,77 € 7,81 €

15,75 € 14,62 € 13,25 € 9,05 €

16,70 € 15,92 € 14,81 € 10,34 €

17,45 € 17,12 € 16,39 € 11,68 €

A 25 A 50 A 75 A 100

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

10,32 € 8,56 € 7,33 € 5,87 €

10,74 € 9,27 € 8,25 € 6,80 €

11,39 € 10,09 € 9,22 € 7,77 €

11,90 € 10,85 € 10,21 € 8,77 €

PORTFOLIO

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2012

2013

2014

1.1.-30.4.

9,1 % 8,3 % 10,6 % 6,3 % –

5,7 % 10,4 % 11,1 % 14,1 % 8,6 %

8,1 % 8,5 % 13,1 % 8,6 % 9,8 %

6,1 % 8,9 % 15,1 % 9,5 % 8,2 %

Ø SEIT START (P.A.)

UNITED FUNDS OF SUCCESS

WSTV ESPA Traditionell WSTV ESPA Dynamisch WSTV ESPA Progressiv RT Active Global Trend RT Panorama Fonds

2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 100 % Aktienfonds – –

4,6 % 4,3 % 5,5 % 1,9 % 9,0 %

(15.07.03) (15.07.03) (15.07.03) (17.01.00) (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

68

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015


Seigniorage

WISSEN

Gewinne für den Münzherrrn Unter „Seigniorage“ wird vielfach der Gewinn einer Zentralbank bezeichnet. Doch dieses Synonym hat seinen Ursprung im Mittelalter, wo darunter die Differenz zwischen den Herstellungskosten einer Münze und dessen Gebrauchswert im Zahlungsverkehr verstanden wurde. Wolfgang Freisleben

credit: Swisshippo | Dreamstime.com

I

mmer wieder taucht im Finanzwesen der Begriff „Seigniorage“ – ausgesprochen [zenjo’ra: ] – auf. Doch was er bedeutet, weiß kaum jemand. Meist wird er als Synonym für den Gewinn einer Zentralbank verwendet. Doch das wäre zu kurz gegriffen. Die monetäre Seigniorage entspricht nämlich nicht dem Gewinn der Notenbank aus Zentralbankgeldschöpfung. Denn zu diesem Gewinn tragen auch unverzinste ­Mindestreserven der Kreditinstitute bei der Notenbank bei. Letztlich ist es somit ein ­B egriff mit schwammiger und im Detail ­unklarer Bestimmung, aber mehrfacher Verwendung. Der Begriff leitet sich aus dem französischen Wort „Seigneur“ für Münzherr, Feudalherr bzw. Lehnsherr ab, da diese im Mittelalter das ausschließliche Recht zur Münzprägung (das sogenannte Münzregal) hatten. Der Gewinn aus der Geldschöpfung ergab sich in jener Zeit aus dem Unterschied zwischen Metallwert und Prägekosten von Münzgeld einerseits und dem Wert der ausgegebenen Münzen andererseits. Oder aus einer Gebühr, die Privatleute dafür entrichten mussten, dass der Münzherr es gestattete, das von ihnen beigebrachte Edelmetall zu Münzen zu prägen. Da der Feudalherr in der Regel das Prägemonopol für Münzen hatte, fiel ihm auch der Seigniorage-Gewinn zu. Im klassischen Goldstandard entsprach der Nennwert der umlaufenden Geldmünzen in etwa ihrem tatsächlichen Metallwert. Die Münzen konnten jederzeit bei den Notenbanken in Gold umgetauscht werden, ihr Wert war fest an den Goldpreis gebunden. Ein Emissionsgewinn war daher zunächst nicht gegeben, jedoch verlangten die

Notenbanken für diesen Umtausch in der Regel eine Gebühr, die gleichfalls als ­Seigniorage bezeichnet wurde. In der neueren Zeit wird als Seigniorage auch der Unterschiedsbetrag zwischen den Herstellungs- und Bereitstellungskosten von Papiergeld und deren jeweiligem Nennwert bezeichnet. Er fällt als Emissionsgewinn dem jeweiligen Seigneur, also dem Staat bzw. der Notenbank, zu.

den in jeder Periode Zinszahlungen an den privaten Sektor anfallen. Die durch die Exis­ tenz von Zentralbankgeld in jeder Periode real eingesparten Zinsen entsprechen der Opportunitätskosten-Seigniorage. Diese kann folglich im Gegensatz zur monetären Seigniorage auch dann entstehen, wenn die nominale Zentralbankgeldmenge nicht steigt. Ein großes Problem bei der empirischen Verwendung der Opportunitätskosten-Seigniorage stellt die Auswahl eines geeigneten Opportunitätszinssatzes dar. Wird das Opportunitätskostenkonzept auf die zusätzliche Geldschöpfung angewendet, indem alle aus einer zusätzlichen Geldschöpfung resultierenden, zukünftig eingesparten Zinszahlungen mit dem Opportunitätszins auf den Zeitpunkt der Geldschöpfung abgezinst werden, so wird deutlich, dass die kapitalisierte Opportunitätskosten-Seigniorage einer zusätzlichen Geldschöpfung gerade der monetären Seigniorage entspricht. Fiskalische Seigniorage: Unter fiskalischer Seigniorage versteht man den Ertrag des Staates aus monetärer Seigniorage. Während historisch das Recht zur Notenemission auch an private Notenbanken vergeben wurde (und die fiskalische Seigniorage dann aus den Konzessionsabgaben der Notenbanken bestand), besteht heute fast überall ein Notenbankmonopol. Damit fließt die Seigniorage direkt der Notenbank und dem Staat als Inhaber des Münzregals (bezüglich der Münzen) zu.

Die gängigsten Definitionen sind heute: Monetäre Seigniorage: Sofern Zentralbankgeld ungedecktes und unverzinsliches Kreditgeld ist, stellt es für seinen Besitzer zwar eine Forderung dar, dieser hat aber keine Möglichkeit, ihre Tilgung durchzusetzen. Wird zusätzliches Zentralbankgeld geschaffen und in Verkehr gebracht, so fließen der Zentralbank real Mittel zu. Die reale Zunahme des nominalen Bestands an Zentralbankgeld ­spiegelt folglich den Bruttogeldschöpfungsgewinn, die monetäre Seigniorage, wider. Opportunitätskosten-Seigniorage: Während die monetäre Seigniorage direkt beim Akt der Geldschöpfung ansetzt, wird beim Konzept der Opportunitäts­ kosten-Seigniorage auf den realen Ertrag der in der Vergangenheit insgesamt vollzogenen Geldschöpfung abgestellt. Zentralbankgeld stellt eine unverzinsliche Schuld des Staatssektors gegenüber dem privaten Sektor in Höhe der insgesamt umlaufenden Menge an Zentralbankgeld dar. Wäre eine der Höhe nach gleiche Schuld nicht durch Geldschöpfung, sondern durch Kreditaufnahme am Geldoder Kapitalmarkt entstanden, so wür-

Mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 69


NEUERSCHEINUNGEN & PFLICHTLEKTÜRE

PROBIER‘S DOCH MAL MIT KORRUPTION! Die Erfolgsgeheimnisse der Vettern, Freunderln und Amigos Roland Spitzlinger, Julia Draxler. Riemann Verlag, 320 Seiten

Mit ihrem unterhaltsamen Buch geben die Autoren, bisweilen durchaus unernst, Einblick in die Welt der Korruption, wie in Entscheidungskreisen der Hase läuft und gute Netzwerke wichtiger sind als hohe Fachkompetenz. Und wie man mit Korruption, die jedem offen steht, im Leben weiterkommt. Es enthält die sauber recherchierten Methoden und Ablaufpläne auf dem Weg zu den Sonnenplätzen der Gesellschaft, wie man einen Stundenlohn von 25.000 Euro erzielt oder einen Gratis-Luxusurlaub konsumieren kann. Mit viel Witz und zynisch-scharfer Wortwahl zeichnen Spitzlinger und Draxler eine Bestandsaufnahme von Korruption und Untreue im europäischen Raum. Anhand bekannter Korruptionsfälle der letzten Jahre in Deutschland und Österreich analysieren sie, wie man von den verschiedensten Formen der Korruption lernen kann. Das macht dieses Buch nutzbar für jeden. Es erklärt anhand der aktuellen Best-PracticeModelle, wie Korruption funktioniert. Es hilft, Fehler zu vermeiden und mit Knowhow und Umsicht konsequent vorzugehen. Die Anleitung zu einem Businessplan und Tipps zum Krisenmanagement, falls negative Presse, Untersuchungsausschüsse oder eine Anzeige zu überstehen sind, runden dieses praktische Kompendium ab. Das Buch ist für jeden geeignet, der sich von Politikern, Parteigünstlingen und Kriminellen im Nadelstreif etwas abschauen will. Dafür werden konkrete Handlungsempfehlungen und Werkzeuge präsentiert, mit denen auch Anfänger schnell an Macht und Einfluss gewinnen können.

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° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

Ein abgeschossenes Verkehrsflugzeug in der Ukraine. Bilder des Grauens. Und keine Aufklärung. Erst im Sommer 2015 will man den Untersuchungsbericht vorlegen – wichtige Daten des Flugschreibers sollen selbst dann noch geheim bleiben. Das muss jedem zu denken geben. Denn wie schnell eine Aufklärung gehen kann und muss, haben die Abläufe nach dem Absturz von Airbus A320-211 der Lufthansa-Tochter Germanwings in den französischen Alpen gezeigt. Aber warum werden die Daten des Flugschreibers von Flug MH17 verheimlicht? Was verschweigen die ukrainischen, holländischen, malaysischen Behörden? Mangels offizieller Antworten auf diese Fragen machte sich Wolfgang Eggert dran, das Puzzle aus Augenzeugenberichten, Aufnahmen von den gefundenen Trümmern, internationalen Zeitungs- und TV-Berichten sowie sonstigen offiziellen und inoffiziellen Quellen zusammenzusetzen. Und er geht der Frage nach: cui bono? Wem nützt der Abschuss des Passagierflugzeuges? Spannung erzeugen auch die weiteren Fragen und Antworten. Eine lautet z. B., dass die Position der Trümmer auf einen Absturz der Maschine nahezu im Ganzen hinweist. Die beiden Triebwerke lagen nahe beieinander. Welche kriminalistischen Erkenntnisse liefern der Tatort, Amateurvideos, Flugzeugtrümmer und die Aussagen von Verdächtigen? Wer schickte das Flugzeug weg von seinem Kurs, mitten in ein blutiges Kampfgebiet? Auf diese und viele andere Fragen sucht der Autor objektive Antworten. Ein spannendes und hochaktuelles Buch mit zahlreichen Fotos vom Absturzort.

DIE MH17-FALLE Wolfgang Eggert.Verlag Homilius, K. 200 Seiten

TAG AUF TAG IM HAMSTERRAD: GELDSYSTEM VERSTEHEN Jens Helbig, Christopher Klein.Verlag jcbooks. 84 Seiten

Unser ungerechtes und destruktives Geldsystem provoziert Finanzkrisen und macht uns alle sukzessive ärmer, kränker und unzufriedener. Diese Ausgangsthese ist kaum zu leugnen. Zugleich ist die Funktionsweise des Finanzsystems, mit dem wir leben, sogar für Banker nur schwer zu durchschauen. Selbst das Geld, das einst ein simples Zahlungs- und Tauschmittel war, steckt heute voller Tücken und kaum jemand weiß daher, was Geld eigentlich alles ist und wofür man es im weitesten Sinn verwenden kann. Wozu gibt es Mindestreserven, wer betreibt die Geldschöpfung, wie kommt es zu der riesigen Verschuldung? Wer profitiert, wer zahlt drauf? Im ersten Teil des Buches begeben sich die Autoren daher auf die Spur der systemimmanenten Ursachen der Schulden- und Finanzkrise. Schritt für Schritt, einfach und für jeden verständlich. Der zweite Teil richtet die Aufmerksamkeit auf die Konsequenzen, die sich für uns alle ergeben. Das Buch ist einfach geschrieben, ohne zuviel wissenschaftliche Verwirrungen, aber mit einer Prise Humor. Ein Buch für alle, die sich für das Thema interessieren. Die knapp 84 Seiten sind verständlich und zügig zu lesen. Wobei durchaus Spannung aufkommt. Denn die Materie betrifft unser tägliches Leben. Doch die Vorgänge und Zusammenhänge sind im Dschungel der Finanzwelt für jemanden, der nicht täglich damit zu tun hat, kaum zu verstehen. Die Autoren versuchen daher, dieses Thema mit einfachen Worten und Beispielen auch für Laien verständlich darzustellen. Das ist ihnen gut gelungen.

CREDITS: beigestellt

BUCHTIPPS


Wachstumsregionen und -branchen

19. MAI 2015

AUFSTEIGER Branchen wie Informationstechnologie, Healthcare, Infrastruktur oder AutomotiveSystems sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Ebenso gewinnt das Thema „Private Equity“ für Investoren immer mehr an Bedeutung. Welche Regionen und Branchen die attraktivsten Zuwächse verzeichnen erfahren Sie hier. Diese Vortragsreihe im Rahmen des Institutional Investors Congress bietet Ihnen die Möglichkeit, sich über das breite Angebot zu informieren und mit den Experten zu diskutieren. BB Biotech AG Biotechnologie – Volle Forschungspipelines sorgen für nachhaltiges Wachstum Dr. Silvia Schanz, Director Investor Relations, BB Biotech AG Comgest S.A. Asien das neue etwas andere Wachstum Wolfgang Fickus, Member of Investment Committee, Comgest S.A. DNB Asset Management S.A. Technologie tritt aus der Nische: Stabilität, Wachstum und Outperformance Mike Judith, Vice President, DNB Asset Management S.A.

Empfang: 8:30 bis 9:00 Uhr Vorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr anschließend Mittagsbuffet

Ort der Veranstaltung Haus der Industrie Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien „Ludwig Urban – Saal“

Zielgruppen/Gäste Fondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen, CFOs, Private Banker, Kundenbetreuer von Banken, etc.

LPX Group Liquid Access to Private Equity Dr. Michel Degosciu, Managing Director, LPX Group Lacuna AG Sushi Sake Sawai – Japans Comeback im Gesundheitssektor? Dr. Cyrill Zimmermann, Adamant Biomedical Investments AG Ja, ich melde mich zur kostenlosen Teilnahme an der Veranstaltung Institutional Investors Congress am 19. Mai 2015 im Haus der Industrie an. Titel, Vor- und Zuname

Veranstalter

4profit Verlag GmbH Rotenturmstraße 12/1, 1010 Wien T: +43 1 997 17 97 0 F: +43 1 997 17 97 97

Firma Position Straße PLZ, Ort Telefon

FAX

E-Mail Datum

Unterschrift

bitte um Antwort per E-Mail: s.jovic@geld-magazin.at

Anatol Eschelmüller a.eschelmueller @ geld-magazin.at T: +43 1 997 17 97 21 Snezana Jovic s.jovic @ geld-magazin.at +43 1 997 17 97 12


Auszeichnung ° AlternAtive investments AwArd

DIE BESTEN STRATEGIEN Alternative Investments im weiteren Sinn (Hedgefonds, Immobilien und Rohstoffe) stellen eine sinnvolle Ergänzung zu gängigen Investments in Anleihen- und Aktienmärkte dar. Denn sie weisen häufig eine geringe Korrelation zu den herkömmlichen Veranlagungen auf. Im Rahmen des Alternative Investments Award stellt Ihnen das GELD-Magazin die besten Produkte in diesen Bereichen vor. Mario Franzin

ab Seite 73

s

ab Seite 86

ImmoBIlIen

rohstoffe

mAnAGed-FUtUres-trendFOlGer

immOBilien-AKtienFOnds halten be-

rOHstOFF-FOnds Sie haben die aufgabe,

kaufen und verkaufen Terminkontrakte auf ak-

stände an immobilienaktien. die Management-

ein Portfolio von rohstoffen zu managen. Oft-

tienindizes, Währungen, Zinsen oder rohstoffe

leistung besteht darin, einerseits unterbewer-

mals wird ein index als Leitfaden für die Veran-

mittels Trendfolgemodellen und können sowohl

tete aktien auszumachen und zweitens je nach

lagung herangezogen, wie der gSCi (goldman

von steigenden als auch von fallenden Märkten

Marktlage entweder in unterschiedliche re-

Sachs Commodity index) oder der riCi (rogers

profitieren. Sie unterscheiden sich in der Mar-

gionen zu investieren und/oder in die jeweils

international Commodity index). In dieser Ka-

gin-to-equity-ratio, in der Länge der beobachte-

„richtigen” immobiliensegmente (Wohnungs-,

tegorie sind auch zahlreiche ETFs (Exchange

ten Zeitfenster und im diversifizierungsgrad.

büro- oder gewerbeimmobilien). je nach Markt-

Traded Funds) zu finden. Rohstoffe werden prak-

phase sind oftmals sehr unterschiedliche Preis-

tisch immer über Futures-Kontrakte gekauft, da

mUlti-strAteGien unterteilen sich in

und rendite-entwicklungen zu beobachten. als

bei einem physischen Kauf Lagerhaltungskosten

hedgedachfonds und Multi-Strategie-hedge-

anleger hat man die Möglichkeit, entweder in

anfallen und Logistikprobleme entstehen.

fonds unterschiedlicher Volatilitätsgruppen.

global ausgerichtete Portfolios zu investieren

Sie kombinieren je nach Marktsituation unter-

(aktienfonds, immobilien global), die den Vor-

rOHstOFF-AKtienFOnds Sie investie-

schiedliche hedgestrategien.

teil der stärkeren diversifizierung aufweisen,

ren in börsenotierte rohstoffaktien – also explo-

oder über spezielle regionen-fonds (europa,

rations-, Produktions- und weiterverarbeitende

lOnG/sHOrt-eQUitY bei dieser Strate-

uSa, asien/Pazifik) selbst die asset allocation

unternehmen. Zum Teil ist das anlageuniversum

gie werden aktienpositionen Short-Positionen

zu bestimmen.

zusätzlich auf Transport- und rohstoffindustrieinfrastruktur (etwa Verladehäfen) ausgedehnt.

(Leerverkäufen) gegenübergestellt und damit das Marktrisiko verringert. Sonderformen sind

immOBilienFOnds reAl Sie halten im-

die fonds profitieren indirekt von Preissteige-

equity-Market-neutral-fonds, die ein Total-

mobilien bzw. sind an immobilien direkt betei-

rungen bei rohstoffen, indem sich die Margen

return-Konzept verfolgen, indem sie ein aus-

ligt. der Vorteil ist, dass sie keinen Kursschwan-

und damit die gewinne der rohstoff-aktien-

geglichenes Verhältnis von Long- zu Short-Posi-

kungen von Wertpapierbörsen ausgesetzt sind

gesellschaften erhöhen.

tionen aufweisen.

und daher relativ stabile renditen generieren. auf der anderen Seite schlittern reale immobi-

AKtienFOnds edelmetAlle hier han-

GlOBAl-mACrO-FOnds handeln di-

lienfonds oftmals in Liquiditätsprobleme, wenn

delt es sich um einen Spezialfall von rohstoff-

rektional (nach Managementeinschätzung)

anleger größere fondsanteile verkaufen wollen

aktienfonds, die in unternehmen investie-

Produkte, die von volkswirtschaftlichen ent-

– besonders in Krisenzeiten. dann kommt es

ren, die im bereich der goldexploration und

wicklungen abhängen (Währungen, Zinsen,

durchaus vor, dass die rücknahme von fondsan-

-förderung tätig sind. des Öfteren ist das anla-

inflation etc.).

teilen ausgesetzt wird. denn das fondsmanage-

geuniversum auch auf andere edelmetalle, wie

ment wäre in dieser Situation dazu gezwungen,

Silber oder Platin, ausgedehnt.

CUrrenCY-FUnds kaufen und verkaufen

immobilien aus dem bestand zum nachteil der

Währungen, um von Marktschwankungen der

übrigen investoren zu einem ungünstigen Preis

rOHstOFF-AssOZiierte FOnds dazu

devisenkurse zu profitieren.

zu verkaufen.

zählen wir aktienfonds, deren entwicklung von diversen rohstoffpreisen abhängig ist, wie

72

FiXed inCOme HedGeFOnds kaufen

agrarfonds und energiewerte (sie hängen direkt

zu ihrem anleihenportfolio Zinsderivate.

oder indirekt von Öl- und gaspreisen ab).

° GELD-maGaZiN – mai 2015

charts: Tai-Pan / software-systems.at

hedgefonds

ab Seite 82


Alternative Investments Award ° Hedgefonds

/ Managed Futures

SEB Asset Selection

D

as GELD-Magazin veranstaltet seit 15 Jahren den „Alternative Investments Award“ und zeichnet in dessen Rahmen die besten Fonds im Hedge-, Immobilien- und Rohstoffbereich aus. Schön zu beobachten ist, dass diese Anlageprodukte mit der Zeit immer salonfähiger werden. Immobilienfonds und -aktienfonds waren immer gefragt, da sie wenig erklärungsbedürftig sind. Die Beliebtheit von Geldanlagen im Rohstoffbereich schwankte über die Jahre mit der Preisentwicklung von Rohöl, Gold oder Industriemetallen. Aber dazu mehr ab Seite

Sieger über fünf und drei jahre  Der SEB Asset Selection handelt via Futures systematisch aussichtsreiche Trends in den Anlageklassen Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe.

86. Unter den Alternativen Investments im engeren Sinn verstehen wir Fonds, die auch bei fallenden Kursen an den Aktien-, Anleihen-, Rohstoff- und Währungsmärkten Erträge erzielen können. Das ist gerade in der heutigen Zeit interessant. Denn die Anleihenmärkte sind – vor allem in Europa – durch die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen aufgebläht und lassen in den kommenden Jahren Verluste erwarten. Auch die Aktienbörsen stagnieren mehrheitlich auf hohen Niveaus. Was liegt also näher, als mit potenziell fallenden Preisen Gewinne zu

SMN Diversified Futures Fund

managed-futures ° Trendfolger Fonds

SEB Asset Selection Man AHL Trend MUS D19 EUR SMN Diversified Futures Fund

Fonds

SEB Asset Selection Graham Capital Syst. Macro UCITS DB Platinum IV Syst. Alpha Index

Fonds

SMN Diversified Futures Fund Man AHL Trend SEB Asset Selection

Management ISIN SEB Investment Man Investments SMN Investment

LU0256624742 LU0424370004 LU0070804173

Management ISIN SEB Investment Graham Capital State Street

LU0256624742 LU0556498557 LU0462954800

Management ISIN SMN Investment Man Investments SEB Investment

Sieger über ein Jahr  Ausgeprägte Trends an mehreren Märkten verhalfen dem smn ­Diversified Futures Fonds im vergangenen Jahr zu einem satten Plus von 57,3 Prozent.

5 J p.a. Vola Sharpe 3,6 % 7,72 4,3 % 12,70 4,8 % 19,58

0,39 0,30 0,22

3 J p.a. Vola Sharpe 4,7 % 7,44 8,9 % 15,42 4,5 % 7,93

BofAML MLCX Commodity Alpha 5

0,57 0,54 0,50

1 Jahr Vola Sharpe

LU0070804173 57,3 % 17,50 LU0424370004 31,4 % 11,81 LU0256624742 16,8 % 7,76

3,25 2,62 2,10

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

managed-futures ° Rohstoffe Fonds

BofAML MLCX Commodity Alpha 5 Barclays Capital ComBATS Parvest Commodities Arbitrage

Management ISIN Merrill Lynch Barclays BNP Paribas IP

IE00B52DJR19 LU0571660611 LU0360653033

Sieger über ein jahr  Der Fonds bildet den Merrill Lynch Commodity Index eXtraSM Alpha 5 Long Short ab, wobei verschiedene Anlageklassen mit unterschiedlichen Hebeln auf den Index angeboten werden.

1 Jahr Vola Sharpe 5,5 % 2,2 % -4,0 %

6,68 6,20 6,84

0,75 0,27 -0,66

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 73


Hedgefonds Multi-Strategie ° AlternAtive investments AwArd

HEDGEFONDS saurEn gLoBaL hEdgEfonds

machen oder zumindest bereits erzielte Erträge abzusichern. Und so spricht es sich herum, dass Hedgefonds, die nach UCITSVorschriften reguliert sind, keine Zockerprodukte sind, sondern im Gegenteil gegen Kursverluste absichernde Strategien verfolgen. Dabei werden gekauften (Long-) Posi-

tionen in unterschiedlichem Ausmaß sogenannte Leerverkäufe (Shortpositionen) gegenübergestellt (L/S) mit dem Ziel, das Marktrisiko zu reduzieren. In perfektionierter Form nehmen diese Fonds einen Total Return-Charakter an. Je nachdem, wie das Verhältnis zwischen Long- und Short-

hedgefonds multIstrategIe ° daChfonds

Sieger über fünf jahre Der Sauren Global Hedgefonds investiert in Hedgefonds unterschiedlicher Anlagestrategien und -universen. Die Auswahl der Subfonds erfolgt nach eingehender Beobachtung der Fondsmanager.

invEsco gLoBaL aBsoLutE rEturn

fonds

ManagEMEnt

isin

Sauren Global Hedgefonds European SICAV Alliance Galaxy Top Strategie Alternative

IPConcept European Alliance Erste Sparinvest

LU0191372795 LU0223973206 AT0000500855

fonds

ManagEMEnt

isin

5 J p.a. voLa sharpE 3,7 % 3,44 5,7 % 14,64 1,0 % 8,19

0,92 0,35 0,06

3 J p.a. voLa sharpE

GAM Star Alpha Spectrum GAM Sauren Global Hedgefonds IPConcept UBS (Lux) KSS-Gl Alpha Opportunities UBS Quant. Invest.

IE00B5KMD450 LU0191372795 LU0502418741

fonds

ManagEMEnt

isin

1 Jahr voLa sharpE

Erste Sparinvest GAM Erste Sparinvest

AT0000500855 IE00B5KMD450 AT0000A0SEC0

15,7 % 6,3 % 3,2 %

Top Strategie Alternative GAM Star Alpha Spectrum Alpha Diversified 3 Fund

9,5 % 4,4 % 4,6 %

3,72 2,89 3,81 7,81 3,32 2,01

2,41 1,36 1,07 1,94 1,75 1,33

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

hedgefonds multIstrategIe KonserVatIV (VOLa < 4,75)

Sieger über fünf jahre Der Fonds verbindet eine Mikro-Strategie (Long/Short-Aktien global) mit einer Makro-Strategie, die Long/ Short-Positionen in Futures auf globale Aktien, Anleihen und Devisen eingeht.

pionEEr invEstMEnts totaL rEturn

fonds

ManagEMEnt

isin

Invesco Global Absolute Return JPM Systematic Alpha Pioneer Funds AR Multi-Strategy

Invesco JPMorgan Pioneer Investment

LU0334857942 LU0406668003 LU0363630707

fonds

ManagEMEnt

isin

Deutsche A&W Anthilia Capital Pioneer Investments

LU0599946893 LU0599024402 LU0209095446

ManagEMEnt

isin

Deutsche A&W Pioneer Investments Invesco

LU0599946893 LU0209095446 LU1004132566

DWS Concept Kaldemorgen Planetarium - Anthilia White Pioneer Investments Total Return

fonds

DWS Concept Kaldemorgen Pioneer Investments Total Return Invesco Global Targeted Returns

5 J p.a. voLa sharpE 4,8 % 3,0 % 2,2 %

4,73 2,93 3,76

0,91 0,86 0,46

3 J p.a. voLa sharpE 8,1 % 3,3 % 5,1 %

3,47 1,50 2,57

2,19 1,85 1,77

1 Jahr voLa sharpE 7,5 % 6,2 % 8,3 %

2,13 2,02 2,88

3,27 2,80 2,69

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

hedgefonds multIstrategIe dYnamIsCh (VOLa > 4,75)

74

° GELD-maGaZiN – mai 2015

ManagEMEnt

isin

Pioneer Investments Metzler A.M. Volksbank Invest

LU0209095446 LU0375726329 DE000A0M90L3

fonds

ManagEMEnt

isin

Goldman Sachs Tactical Tilt Portfolio Goldman Sachs Odey Giano European Odey A.M. MLIS Och-Ziff European MultiStrategy Oz Management

fonds

Metzler Alpha Strategies VB Alpha-Strategien-Triple GAM Star Barclays Div. Alternatives

LU0654088995 IE00B547H229 LU0571576585

ManagEMEnt

isin

Metzler A.M. Volksbank Invest GAM

IE00B8KKJW05 DE000A0M90L3 IE00B4MP9036

5 J p.a. voLa sharpE 4,8 % 3,7 % 2,4 %

4,92 8,88 6,92

0,88 0,36 0,27

3 J p.a. voLa sharpE 8,2 % 8,2 % 5,1 %

5,73 8,21 5,97

1,34 0,94 0,77

1 Jahr voLa sharpE 9,4 % 6,2 % 4,2 %

7,95 5,52 3,83

1,12 1,03 0,96

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

Sieger über fünf jahre Der Pioneer Investments Total Return investiert zum Großteil in Anleihen, mischt bis zu zehn Prozent Aktien bei und moduliert das Ertrags-Risiko-Verhältnis mit Futures auf Aktienindizes und Bundfuture.

fonds Pioneer Investments Total Return Nordea 1 - Heracles Long/Short VB Alpha-Strategien-Triple


Im Gespräch mit Gernot Heitzinger, SMN Investment Services

° GELDANLAGE

Renaissance der Trendfolger Trendfolgesysteme bilden die Basis für die Steuerung von Managed Futures. Die trendschwachen Jahre 2009 bis 2013 waren daher eine Bewährungsprobe für alle CTA-basierten Handelsmodelle. Nun ist der Turnaround geschafft und SMN konnte dank seiner speziellen Anlagephilosophie den Trend erfolgreich umsetzen. GELD °

Managed Futures sind in den letzten

tischer Handelsstrategien gegen-

ist es SMN gelungen, den Turnaround zu

über klassischen Anlageformen?

schaffen?

Systematische Handelsstrategien versuchen die Fehler menschlichen Handelns weitgehend auszuschalten. Dabei werden in einem Handelssystem in langjähriger Entwicklungsarbeit Regeln definiert, die in der Folge konsequent umgesetzt werden. Diese Gernot Heitzinger, Umsetzung erfolgt ohne mensch- Geschäftsführer SMN liche Intervention. Auch in Investment Services Was sind die Gründe für die Extremsituationen. So vermeidet attraktive Performance-Entwickman Überreaktionen und emotionales Handeln. Mit gut durchdachten Regeln lung speziell im letzten Jahr und aktuell? bleiben Diversifikation und Risikokennzahlen Nach den zuvor erwähnten schwierigen Jahstets im vorgegebenen Rahmen. Diszipliniertes ren, kam es vor allem ab Jahresmitte 2014 zu Handeln ist die Ursache für die guten Langfrist- deutlichen Trends. Die langfristigen Zinsen erreichten weltweit neue Tiefststände, der USD ergebnisse der Strategie. legte gegenüber den meisten Währungen stark Was ist zur Korrelation von Managed Futures zu. Im Herbst fiel auch noch der Ölpreis zur zu anderen Assetklassen zu sagen? Überraschung der meisten Marktteilnehmer Der systematische Investmentprozess unter- signifikant und mit ihm der russische Rubel. scheidet sich deutlich von jenem traditioneller An all diesen Entwicklungen konnte der SMN Anlageprodukte. Dazu kommt der Umstand, Diversified Futures Fund sehr positiv teilhaben. dass Managed Futures sowohl von steigenden, Diese Entwicklung setzte sich auch in den als auch von fallenden Markttrends („short-sel- ersten Monaten 2015 fort, die Aufwärtstendenz ling“) profitieren können. Dies hat eine geringe an den Aktienmärkten wirkte dabei auch unterKorrelation mit anderen Assetklassen zur Fol- stützend. ge, was für eine Beimischung der Strategie zu Viele Assetklassen sind heute nach jahrejedem diversifizierten Portfolio spricht. Die langem Anstieg sehr hoch bewertet, das positiven Ergebnisse von Managed Futures im Zinsniveau ist historisch tief, teilweise negativ. Krisenjahr 2008 sind ein Beispiel für diesen Es ist unwahrscheinlich, dass Anleger in den positiven Portfolio-Effekt. kommenden Jahren jene Erträge erzielen, die in den letzten Jahren möglich waren. Stärkere Was sind aus Ihrer Sicht die Hauptrisiken von Marktbewegungen vorausgesetzt, sollten mit Managed Futures? Managed Futures Fonds auch weiterhin solide Managed Futures-Strategien sind eine lang- langfristige Erträge erzielbar sein. Ich zweifle fristige Anlage und sie sind volatil. Es macht keineswegs daran, dass entsprechende Marktkeinen Sinn, mit der Strategie „Timing“ zu be- bewegungen vor uns liegen.

GERNOT HEITZINGER: Die Jahre zwischen 2009 und 2013 boten ein ungewöhnliches Marktumfeld mit außergewöhnlich niedriger Trendstärke. Dies mag verwundern, da viele der von den Anlegern meistbeachteten Märkte (DAX, S&P, Zinsen, Gold) sehr große Bewegungen aufwiesen, während die meisten anderen Märkte (Rohstoffe, Währungen, Aktienmärkte in Asien und Südeuropa) in einer engen Trading-Range blieben. Kam es in den Jahren vor 2008 spätestens alle eineinhalb Jahre zu trendstarken Perioden, blieben diese dann jahrelang aus. Statistisch war 2009 bis 2013 die längste Phase mit derart geringer Trendstärke innerhalb der letzten 100 Jahre. Ein Trendfolger, der ein solches Marktumfeld Gewinn bringend nutzen kann, ist eigentlich kein Trendfolger. Trotz konstanter Weiterentwicklung ist SMN stets seiner Philosophie treu geblieben, was mit Rückkehr der Trends auch unmittelbar belohnt wurde. Mittel- bis langfristige Trendfolge ist die grundlegende Basis technischer CTA-Handelsmodelle. Was ist die Besonderheit des Systems von SMN?

CREDIT: beigestellt

treiben. Managed Futures sind eine strategische Portfoliobeimischung und dadurch wird man auch von deren risikomindernden Eigenschaften profitieren. Als langjähriger Investor in dieser Strategie ist meine Erfahrung, dass die überdurchschnittlichen langfristigen Erfolge der Strategie vor allem mit viel Geduld in schwierigen Phasen erkauft werden.

Was sind die Vorteile systema-

Jahren ziemlich in Bedrängnis geraten. Wie

Der Mehrwert unserer Strategie liegt in breiter Diversifikation, hoher Liquidität und konsequentem Risikomanagement. Der SMN Diversified Futures Fund (ISIN: LU0070804173) handelt in über 200 verschiedenen Märkten weltweit (Aktien, Zinsen, Währungen und Rohstoffe). Dabei kommt dem Risikomanagement besondere Beachtung zu. Insbesondere in diesem Bereich wurden in den letzten Jahren zahlreiche Entwicklungsschritte gesetzt.

MAI mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 75


Hedgefonds L/S-Aktien marktneutral ° AlternAtive investments AwArd

HEDGEFONDS

MLis MarshaLL WacE tops ucits

Sieger über fünf und drei jahre Der Fonds verfolgt eine marktneutrale Strategie, indem er ein breit gestreutes Aktienportfolio mit Indexfutures absichert und damit das Marktrisiko weitgehend vermeidet.

oLd MutuaL gLoBaL EQuity aBs. rEt.

Positionen ausgelegt ist, lassen sich bei einer 50/50-Aufteilung sogar völlig marktneutrale Portfolios erzeugen, die zumeist Namenszusätze wie „market neutral“ oder auch „Absolute Return“ aufweisen. In welche Assetklasse (Anleihen, Aktien, Währungen) dabei investiert wird und wie stark die Portfolios diversifiziert sind, hat zwar Einfluss auf die Schwankungsbreite der Rücknahmewerte, kaum jedoch auf den langfristigen Total Return-Charakter. STrenge reguLierung Durch die Einführung der UCITS-IVBestimmungen (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities) im Jahr 2011 hat sich bei Hedgefonds einiges geändert. Sie werden – sofern sie entsprechend den UCITS-Bestimmungen zugelassen werden wollen – einer strengen Regulierung unterworfen. So darf ein Hedgefonds nur ein maximal erlaubtes Leverage eingehen. Das heißt, dass der Investitionsgrad im Verhältnis zum Eigenkapital begrenzt ist. Zusätzlich ist ein formeller Risikomanagementprozess vorgeschrieben, der vom Regulator freigegeben werden muss. Neben Gegenpartei-, Liquiditäts- und Konzentrationsrisiko muss auch das globale Marktrisiko überwacht werden. „Komplexe Fonds“ müssen den Value at Risk (VaR) berechnen, der den potenziellen Verlust angibt, der in normalen Marktsituationen mit einer großen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Der VaR darf entweder den absoluten Wert von 20 Prozent nicht übersteigen oder relativ höchstens doppelt

so hoch sein wie für ein Portfolio ohne Derivate. Außerdem muss eine ausreichende Handelbarkeit der Fondsanteile gewährleistet sein und die Fondsgesellschaft ist dazu verpflichtet, zumindest Halbjahresberichte zu erstellen – was das leidige Thema der Intransparenz entschärft. Zusätzlich wurden die Fondsgesellschaften verpflichtet, statt dem bisherigen „vereinfachten Prospekt“ für jeden Fonds ein KundeninformationsDokument (KIID) aufzulegen, das europaweit standardisiert ist. einTeiLung der hedgefOndS Der zuverlässigen Vergleichbarkeit von Hedgefonds widmen sich mittlerweile zahlreiche Datenbankanbieter. Sie fassen gleichartige Produkte zusammen und berechnen daraus Indizes und Subindizes, die als Marktüberblick und als Benchmarks dienen. Als Unterscheidungskriterien wird einerseits die Assetklasse herangezogen, in die veranlagt wird (Anleihen, Währungen, Zinsen, Rohstoffe oder Aktien), und andererseits die Handelsstrategie. Je stärker sich jedoch die Anlagestrategie einem Total Return-Konzept nähert, desto unwichtiger wird die Assetklasse, in der die Strategie umgesetzt wird. Der Datenbankanbieter Lipper fasst diese Fonds in der Kategorie „Absolute Return“ zusammen mit der weiteren Einteilung nach Risiko in Low, Medium und High. SO Wurde beWerTeT Der Stichzeitpunkt für die Auswertungen für den diesjährigen Award war der

hedgefonds l/s-aKtIen ° marKtneutral ManagEMEnt

fonds

Sieger über ein jahr Im Gegensatz zum oben angeführten Siegerfonds ist der Old Mutual Global Equity Absolute Return zu rund 20 Prozent auch in Anleihen investiert und geht in einzelnen Aktien direkt short.

76

° GELD-maGaZiN – mai 2015

isin LU0333227550 LU0411704413 IE00B1HL8R59

MLIS Marshall Wace Tops UCITS Old Mutual Global Equity Abs. Ret. JL Equity Market Neutral

ManagEMEnt

isin

Marshall Wace Old Mutual John Locke Invest.

LU0333227550 IE00BLP5S460 FR0010881821

fonds

ManagEMEnt

isin

Old Mutual G.I. Marshall Wace John Locke Invest.

IE00BLP5S460 LU0333227550 FR0010881821

Old Mutual Global Equity Abs. Ret. MLIS Marshall Wace Tops UCITS JL Equity Market Neutral

5 J p.a. voLa sharpE 4,3 % 3,8 % 1,9 %

3,32 3,19 1,31

1,14 1,04 1,03

3 J p.a. voLa sharpE 6,5 % 8,9 % 7,7 %

3,53 5,22 5,01

1,70 1,61 1,44

1 Jahr voLa sharpE 8,4 % 6,2 % 8,5 %

3,17 3,65 6,93

2,49 1,57 1,15

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

fonds

Marshall Wace MLIS Marshall Wace Tops UCITS BlackRock BSF European Absolute Return Absolute Insight Equity Market Neutral Insight Investment


Ein GELD-Abo macht sich bezahlt! S

ALTE RNAT IVE I NVES TME NTS

Das Mag azin

aft, P olitik

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vestm

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mai 2015 – GELD-MAGAZIN ° 77


Hedgefonds L/S-Aktien ° AlternAtive investments AwArd

HEDGEFONDS schrodEr gaia EgErton EQuity

Sieger über fünf jahre Als Berater des Fonds fungiert die in London ansässige Egerton Capital, die auf die fundamentale Auswahl internationaler Aktien spezialisiert ist – sowohl im Long- als auch im Short-Bereich.

31. Dezember 2014. Die Bildung der Kategorien erfolgte wie auch in den vergangenen Jahren vornehmlich nach der Assetklasse, in die der Fonds investiert, und anschließend nach der Strategie, die er verfolgt. Die Bewertung wurde nach der Sharpe Ratio vorgenommen, die den erzielten Ertrag im Verhältnis zur Schwankungsbreite (Volatilität) setzt. Daher kann in der Reihenfolge der Bewertung durchaus ein Fonds mit höherer Performance hinter einem scheinbar ertragsschwächeren Fonds liegen, wenn dessen Volatilität (Schwankungsbreite) niedriger ist. Somit wurden die risikogewichteten Renditen bewertet. Für die Renditen selbst wurden ausschließlich Euro-gehedgte Tranchen herangezogen bzw. im Falle des Fehlens einer solchen die Performance in Lokalwährung.

Das beinhaltet derzeit zwar aufgrund des schwachen Euro auf der einen Seite einen optischen Nachteil, weil allfällige Fremdwährungsgewinne nicht inkludiert sind, ermöglicht auf der anderen Seite aber erst einen plausiblen Vergleich der Managementleistung. Denn die Entscheidung des Anlegers, das Fremdwährungsrisiko in Kauf zu nehmen bzw. es zu vermeiden, hat nichts mit der qualitativ zu vergleichenden Leistung der Fondsmanager zu tun. Daher wundern Sie sich als Anleger bitte nicht, wenn Sie auf Ihrem Depotauszug bei einzelnen Positionen andere Zahlen vorfinden als hier dargestellt. Gerade im vergangenen Jahr konnten durch den starken Dollaranstieg zum Euro mit den entsprechechenden Tranchen rund 15 Prozent mehr gewonnen werden als mit Euro-gehedgten Fondsanteilen.

hEndErson gartMorE uK aBs. rEturn hedgefonds l/s-aKtIen ° gloBal IndustrIelÄnder

Sieger über fünf jahre Der Fonds besteht im Wesentlichen aus Cash und Anleihen als Sicherheit für ein diversifiziertes Long-/ShortAktienportfolio, das auf Großbritannien konzentriert ist und via CFDs abgebildet wird.

pictEt totaL rEturn-Mandarin

fonds

ManagEMEnt

isin

Schroder GAIA Egerton Equity Henderson Gartmore Japan Abs. Ret. BNP Paribas Plan Int. Derivatives

Schroder Henderson BNP Paribas

LU0463469048 LU0490786331 LU0258897114

fonds

Schroder GAIA Egerton Equity BNP Paribas Plan Int. Derivatives LOYS-Global L/S

ManagEMEnt

isin

NewFinance Capital BNP Paribas IP LOYS

LU0463469048 LU0258897114 LU0720541993

fonds

ManagEMEnt

isin

Nordea 1 - Stable Equity Long/Short Nordea UBS (Irl) Invest Select-Equities Opp. L/S UBS Global A.M. JPM US Select Long-Short Equity J.P. Morgan

LU0826409327 IE00B841P542 LU0572778313

5 J p.a. voLa sharpE 8,7 % 7,28 7,9 % 8,81 9,6 % 24,10

1,12 0,84 0,38

3 J p.a. voLa sharpE 12,0 % 6,31 27,0 % 16,56 8,3 % 5,54

1,81 1,60 1,41

1 Jahr voLa sharpE 11,1 % 11,6 % 4,9 %

4,81 7,59 3,09

2,19 1,46 1,43

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

hedgefonds l/s-aKtIen ° euroPa fonds

ManagEMEnt

Henderson Gartmore UK Abs. Ret. Henderson G.I. First Private Dynamic Equity Allocation First Private Invest. Henderson Horizon Pan Europ. Alpha Henderson G.I.

fonds

ManagEMEnt

JPM Europe Equity Absolute Alpha JPMorgan F&C Real Estate Equity Long/Short Thames River Capital First Private Dynamic Equity Allocation First Private Invest.

isin

3 J p.a. voLa sharpE

LU0490786174 DE000A0KFTJ7 LU0264597617

7,9 % 9,4 % 10,2 %

isin

1 Jahr voLa sharpE

LU1001747408 IE00B7V30396 DE000A0KFTJ7

20,8 % 6,9 % 5,3 %

3,76 4,73 5,28 4,91 1,89 3,58

1,96 1,88 1,84 4,13 3,40 1,34

Sieger über ein jahr In der Lokalwährung US-Dollar erzielte der L/S-Aktienfonds 2014 eine Rendite von 9,3 Prozent. Für Euroanleger, bei denen der Dollargewinn hinzukommt, machte der Ertrag stolze 24,5 Prozent aus.

hedgefonds l/s-aKtIen ° gloBal WaChstumsmÄrKte fonds

Pictet Total Return-Mandarin RAM (Lux) SF-Long/Short EM Equity OAKS Emerging and Frontier Opp.

ManagEMEnt

isin

Pictet A.M. LU0496443531 RAM Active Investments LU0705072345 Charlemagne Capital IE00B95L3899

1 Jahr voLa sharpE 9,3 % 2,4 % 2,0 %

8,87 2,10 5,13

1,00 0,92 0,30

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

78

° GELD-maGaZiN – mai 2015

charts: Tai-Pan / software-systems.at

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014


AlternAtive investments AwArd °

Managed fuTureS-fOndS Der Grundgedanke der Managed Futures-Fonds liegt im systematischen Handel aufgrund quantitativer Modelle mit Derivaten wie Futures und Optionen, die sowohl ge- als auch verkauft werden können. Damit ist es Managed Futures-Strategien möglich, sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen zu profitieren – Hauptsache ist dabei, es bilden sich an den Märkten deutliche Trends. Und dafür war das Jahr 2014 wie geschaffen. Ein stark fallender Ölpreis, steigende Aktien- und Anleihenmärkte – alles hat sich in relativ konstanten Trends abgespielt. Am besten konnte dies der smn Diversified Futures nützen, der im vergangenen Jahr um satte 57,3 Prozent zulegte. Zweitbester Fonds war der Man AHL Trend mit einem Plus von 31,4 Prozent. Im längerfristigen Bereich stach hingegen der SEB Asset Selection hervor, der prinzipiell nur eine etwa halb so hohe Volatilität aus-

weist und dadurch längerfristig auf der sichereren Seite liegt. aKTien einMaL anderS Aktienfonds müssen nach ihren Anlagerichtlinien prinzipiell im entsprechenden Aktienmarkt oder der -branche investiert sein. Wenn der Gesamtmarkt nachgibt, ist es selbst guten Fondsmanagern kaum möglich, positive Renditen zu erwirtschaften. Um diesem Marktrisiko zu entgehen bzw. es zu verringern, gibt es die Möglichkeit, entweder in Anleihen oder den Geldmarkt umzuschichten (flexible gemischte Fonds) oder das Marktrisiko durch Short-Positionen zu verringern. So kaufen Manager von LongShort-Aktienfonds (L/S-Equity) günstig bewertete Aktien und stellen Leerverkäufe von teuren Aktien dagegen. Da in UCITSFonds Leerverkäufe einzelner Aktien nicht erlaubt sind, werden hier den Aktienpositionen Futuresverkäufe entsprechender Ak-

Hedgefonds Global Macro

HEDGEFONDS hsBc trinKaus MuLti MarKEts sELEct

Sieger über fünf jahre und über ein jahr Das Portfolio des Global Macro Fonds enthält hauptsächlich Anleihen und zum geringereren Teil Aktien sowie Aktienoptionen und L/S-Futures auf Aktienindizes.

aMundi funds gLoBaL Macro forEX

hedgefonds ° gloBal maCro fonds

ManagEMEnt

isin

HSBC Trinkaus Multi Markets Select Zest Absolute Return VaR 4 ZEST Global Strategy Fund

HSBC Global A.M. Degroof Gestion Degroof Gestion

DE000A0RAD67 LU0397464685 LU0312243222

fonds

ManagEMEnt

isin

Morgan Stanley Glbl. Bal. Risk Control Morgan Stanley HSBC Trinkaus Multi Markets Select HSBC Global A.M. Jupiter JGF Strategic Total Return Jupiter A.M.

fonds

HSBC Trinkaus Multi Markets Select M&G Episode Macro Bellevue F (Lux) BB Global Macro

LU0694238683 DE000A0RAD67 LU0522253292

ManagEMEnt

isin

HSBC Global A.M. M&G Investment Bellevue A.M.

DE000A0RAD67 GB00B5LHB564 LU0494761835

5 J p.a. voLa sharpE 3,2 % 3,4 % 3,4 %

2,97 3,28 4,13

0,91 0,88 0,71

3 J p.a. voLa sharpE 8,3 % 4,5 % 2,2 %

5,25 2,86 1,43

1,48 1,41 1,21

1 Jahr voLa sharpE 6,9 % 10,0 % 7,1 %

1,69 4,55 3,20

3,80 2,09 2,06

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

Sieger über fünf jahre Die Strategie des Total Return-Fonds wird mit Derivaten auf die unterschiedlichsten Währungspaare umgesetzt, während die Sicherheitsleistung in Investment Grade-Anleihen investiert ist.

gaM star discrEtionary fX

hedgefonds ° WÄhrungsstrategIen fonds

Amundi Funds Global Macro Forex Insight - Absolute Insight Currency Pioneer Funds Abs. Ret. Currencies

fonds

GAM Star Discretionary FX Amundi Funds Global Macro Forex Goldman Sachs Global Currency Plus

fonds

ManagEMEnt

isin

Amundi Insight Investment Pioneer Investment

LU0568619638 IE00B1HL9055 LU0271663857

ManagEMEnt

isin

GAM International Amundi S.A. Goldman Sachs

IE00B5983B16 LU0568619638 LU0378967565

ManagEMEnt

isin

GAM Star Discretionary FX GAM International Goldman Sachs Global Currency Plus Goldman Sachs Pioneer Funds Absolut Return Currencies Pioneer Investment

IE00B5983B16 LU0378967565 LU0271663857

5 J p.a. voLa sharpE 1,0 % 1,2 % 0,6 %

1,91 4,24 1,27

0,26 0,16 0,09

3 J p.a. voLa sharpE 12,2 % 13,85 1,9 % 1,86 2,4 % 3,28

0,84 0,76 0,59

1 Jahr voLa sharpE 23,1 % 17,18 3,9 % 3,34 1,9 % 1,53

1,32 1,03 0,93

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

Sieger über drei jahre und ein jahr Der hohen Rendite des GAM Star Discretionary FX steht eine hohe Volatilität gegenüber – dennoch besteht eine Unabhängigkeit zu den herkömmlichen Aktien- und Anleihenmärken.

mai 2015 – GELD-maGaZiN °

79


Hedgefonds Anleihen-Strategien ° AlternAtive investments AwArd

HEDGEFONDS candriaM Long short crEdit

Sieger über fünf jahre Der Fonds ist als Total Return-Fonds konzipiert und hat zum Ziel, mit Long- und Short-Positionen im Anleihenbereich eine Rendite über EONIA zu erzielen bei einer Volatilität von maximal fünf Prozent.

Xaia crEdit Basis ii

tienindizes gegenübergestellt, um das Marktrisiko zu kompensieren. Je nach Markteinschätzung werden die Anteile der Long- und Short-Positionen variiert, um auch Marktbewegungen teilweise in Rendite umzumünzen. Da bei diesen Produkten auch mehr oder weniger Währungsrisiken eingegangen werden, ist diese Gruppe nach ihrem regionalen Anlageschwerpunkt in Europa, Global/Industrieländer und Global/Wachstumsmärkte unterteilt. Manche L/S-Aktienfonds perfektionieren die Marktneutralität und stellen allen Aktienkäufen exakt gleichgewichtete Shortpositionen gegenüber. Damit erzielen sie marktunabhängige Renditen (Equity Market-Neutral, Tabelle siehe Seite 76). Der Siegerfonds in dieser Kategorie im Fünfjahresbereich, der MLIS Marshall Wace Tops UCITS, weist ein Fondsvolumen von 2,14 Milliarden Euro auf und erzielte über fünf Jahre eine Rendite von 4,3 Prozent p.a. bei einer Volatilität von

nur 3,3 Prozent. Auch im Dreijahresbereich liegt er mit 6,5 Prozent p.a. an erster Stelle. Insgesamt wurden in der Kategorie AktienL/S-Marktneutral 28 Fonds mit einem gesamten Volumen von 12,2 Milliarden Euro bewertet. gLObaL MaCrO: geWinne MiT unTerSChiedLiChen ÖKOnOMien Zwischen unterschiedlichen Volkswirtschaften bilden sich immer wieder Bewertungsdifferenzen hinsichtlich ihrer Währungen und den Zinsniveaus. Hintergründe sind finanzpolitische Entscheidungen der Zentralbanken, Ungleichgewichte in den Handels- und Leistungsbilanzen usw. Diese „Ineffizienzen“ werden von den sogenannten Global Macro Fonds (Tabelle s. unten) genützt, um Profite daraus zu schlagen. Global Macro Fonds sind machmal schwierig von Hedgefonds zu unterscheiden, die ausschließlich mit Anleihen in Fremdwäh-

hedgefonds ° anleIhenstrategIen (VOLa < 2,5)

Sieger über drei jahre und ein jahr Der 1,6 Milliarden Euro schwere XAIA Credit Basis II wird von XAIA Investments in München verwaltet und nützt Preisdifferenzen zwischen Anleihen und Kreditausfallsversicherungen.

dEutschE invEst i short duration crEdit

fonds

ManagEMEnt

isin

Candriam Long Short Credit Threadneedle Credit Opportunities BSF Fixed Income Strategies

Candriam France Threadneedle BlackRock

FR0010760694 GB00B3L0ZS29 LU0438336694

XAIA Credit Basis II BSF Fixed Income Strategies Candriam Long Short Credit

fonds

ManagEMEnt

isin

Assenagon BlackRock Candriam France

LU0462885483 LU0438336694 FR0010760694

fonds

ManagEMEnt

XAIA Credit Basis II Assenagon Deutsche Invest I Short Duration Credit Deutsche A&W Bond Absolute Return G&P Institutional

isin LU0462885483 LU0236145453 LU0305721739

5 J p.a. voLa sharpE 2,6 % 3,8 % 2,5 %

0,93 2,48 1,95

2,26 1,31 1,04

3 J p.a. voLa sharpE 3,6 % 4,5 % 2,2 %

0,52 1,65 0,75

5,92 2,42 2,30

1 Jahr voLa sharpE 2,3 % 2,8 % 4,1 %

0,43 0,74 1,36

4,18 3,12 2,66

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

hedgefonds ° anleIhenstrategIen (VOLa > 2,5)

Sieger über drei jahre Der Fonds investiert weltweit in Staats- und Unternehmensanleihen und setzt Derivate ein, um Preisschwankungen an den Rentenmörkten für einen Mehrertrag bzw. zur Absicherung zu nützen.

80

° GELD-maGaZiN – mai 2015

ManagEMEnt

isin LU0263024555 IE00B3CLDN55 LU0957586737

fonds

isin

ManagEMEnt

Deutsche Invest I Short Duration Credit Deutsche A&W Generali IS Abs. Ret. Credit Strat. Generali Investments Insight - Absolute Insight Credit Insight Investment

fonds

ManagEMEnt

Lupus alpha LS Duration Corp. Invest Lupus alpha Schroder ISF Global Unconst. Bond Schroder Amundi Funds Glb. Macro Bonds & Curr. Amundi

LU0236145453 LU0263024555 IE00B3CLDN55

isin DE000A0RDTA6 LU0912260063 LU0996172093

5 J p.a. voLa sharpE 10,1 % 9,6 % 3,1 %

6,27 7,37 2,58

1,53 1,24 1,01

3 J p.a. voLa sharpE 5,7 % 6,5 % 8,2 %

2,11 3,24 4,31

2,48 1,85 1,80

1 Jahr voLa sharpE 6,5 % 5,4 % 5,0 %

2,94 2,70 2,88

2,05 1,80 1,57

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

fonds

Generali Investments Generali IS AR Credit Strategies Insight Investment Insight - Absolute Insight Credit Swisscanto (LU) Bond Invest Global AR Swisscanto


AlternAtive investments AwArd °

rungen handeln (s.u.), da diese auch von Zins- und Währungsänderungen profitieren. Das Betätigungsfeld der Global Macro Fonds ist jedoch weiter gesteckt und beinhaltet z.B. auch die Möglichkeit, mit Rohstoffen zu spekulieren. Die Abgrenzung zu den Managed Futures-Fonds, die im Wesentlichen auch auf Änderungen bei Zinsen, Währungsrelationen und Rohstoffpreise spekulieren, liegt in der diskretionären Verwaltung – also fundamentales Research statt Trendfolgeprogramm. Bei unserer Siegerermittlung starteten 24 Global Macro Fonds ins Rennen, die insgesamt 17,6 Milliarden Euro verwalten. Der HSBC Trinkaus Multi Markets Select und der Morgan Stanley Global Balanced Risk Control erzielten dabei erste Plätze. Besonders ersterer stach durch eine extrem niedrige Volatilität von 1,7 Prozent bei einer gleichzeitigen Performance von 6,9 Prozent hervor. anLeihen LOng/ShOrT – Z.T. eXTreM KOnSerVaTiVe hedgefOndS Während Global Macro Fonds relativ große Freiheiten bezüglich der Asset-Wahl und der regionalen Gewichtung haben, handeln andere Hedgefonds ausschließlich Anleihen und damit zusammenhängend Währungen. Über Bund- oder Zinsfutures kann die Duration bis in den negativen Bereich gedreht werden, was bei fallenden Anleihenkursen zu Gewinnen führt bzw. das Portfolio gegen ein solches – gerade in heutigen Zeiten drohendes Szenario – absichert. Zumeist sind sie als Total Return-Produkte konzipiert (Debt-Arbitrage), die nur sehr geringe Kursschwankungen aufweisen (siehe Tabelle links). Der Sinn hinter den Anleihenfonds mit Absicherungsstrategien liegt vor allem in der marktneutralen Ausrich-

Hedgefonds Volatilitäts-Strategien

HEDGEFONDS

tung. Und das ist heute interessanter denn je. Denn die meisten Zinsen liegen auf unrealistisch tiefen Niveaus, wodurch zunehmend Kursrisiken entstehen. Das kann aber im Fall des Falles mit Zins- oder Bundfutures aufgefangen werden. Dass die Nachfrage nach diesen vor Zinsänderungsrisiko abgesicherten Produkten kontinuierlich steigt, zeigt die Tatsache, dass es mittlerweile 58 Fonds in dieser Kategorie gibt. Die Hälfte weist im Einjahreszeitraum Volatilitäten von unter zwei Prozent auf. Die Erträge der TopFonds lagen hier im vergangenen Jahr bei bis zu 4,1 Prozent. diVerSifiKaTiOn MiT MuLTiSTraTegieund daCh-hedgefOndS Wer sich nicht auf eine HedgefondsStrategie festlegen möchte, dem stehen mittlerweile 17 Dach-Hedgefonds und 39 Multistrategie-Hedgefonds (Tabellen auf den Seiten 74) zur Verfügung. Aufgrund der hohen Anzahl unterteilten wir die Multistrategie-Hedgefonds in zwei unterschiedliche Volatilitätsklassen, womit Anleger die ihrer Risikoneigung entsprechenden Fonds leichter finden. Die Kunst bei Multistrategie- und Dach-Hedgefonds ist es, die unterschiedlichen Strategien hinsichtlich ihrer Korrelation so zu kombinieren, dass auf der einen Seite das Risiko des Gesamtportfolios verringert wird, aber auf der anderen Seite die Erträge nicht von den Verlusten aufgebraucht werden. Bei manchen Fonds funktioniert das Konzept hervorragend. So konnte beispielsweise der Sauren Global-Hedgefonds über die vergangenen fünf Jahre 3,7 Prozent p.a. erwirtschaften, im vergangenen Jahr stach der Top Strategie Alternative mit einem Plus von 15,7 Prozent hervor – und das bei einer Volatilität von 7,8 Prozent.

hsBc trinKaus discountZErtifiKatE

Sieger über drei jahre Der Fonds hat zum Ziel, mit konservativen Discountzertifikaten auf Aktienindizes im Euroraum mittel- bis langfristige Renditen von vier bis sechs Prozent zu erzielen – mit einer Volatilität eines Anleihenfonds.

rp vEga

hedgefonds ° VolatIlItÄts-strategIen fonds

HSBC Trinkaus Discountzertifikate HSBC Trinkaus Aktienstruktur Europa Antecedo Independent Invest

fonds

RP Vega OptoFlex HSBC Trinkaus Discountzertifikate

ManagEMEnt

isin

HSBC Global A.M. HSBC Global A.M. Antecedo A.M.

DE000A0JDCK8 LU0154656895 DE000A0RAD42

ManagEMEnt

isin

RP Crest Feri Trust HSBC Global A.M.

DE000A1JSUB5 LU0834815366 DE000A0JDCK8

3 J p.a. voLa sharpE 4,8 % 7,9 % 8,0 %

3,01 5,67 6,95

1,42 1,30 1,08

1 Jahr voLa sharpE 8,1 % 4,0 % 3,2 %

4,56 2,44 2,28

1,66 1,44 1,18

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. in Euro gehedgt oder in Lokalwährung). Stichzeitpunkt: 31.12.2014

Sieger über ein jahr Der rund 330 Millionen Euro schwere Fonds wird von der RP Crest GmbH in München verwaltet. Den Call- und Put-Optionen auf Aktienindizes werden auch Optionen auf Rentenfutures beigemischt.

mai 2015 – GELD-maGaZiN °

81


Immobilien-Aktienfonds ° ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD

IMMOBILIENINVESTMENTS IsharEs DM PrOPErtY YIELD UcIts EtF

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der mit 18,1 Milliarden Dollar schwergewichtige ETF setzt auf den FTSE EPRA/NAREIT Developed Dividend Index, der in Immobilienunternehmen investiert, die mindestens zwei Prozent Dividende zahlen.

MEINL GLOBaL PrOPErtY

REALE WERTE – IMMOBILIEN ALS ALTERNATIVE INVESTMENTS Eine völlig andere Klasse der „alternativen Investments“ im weiteren Sinn sind Immobilienanlagen. Sie profitieren einerseits von Mieteinnahmen, deren Höhe grob gesprochen den Wert der Immobilie bestimmt, und andererseits von möglichen Wertsteigerungen der Immobilie selbst. Daher sind Parameter wie Lage, Ausstattung, Vermietungsgrad, Angebots/Nachfrage-Situation im jeweiligen Segment (Wohnung, Büro, Gewerbe) usw. für die Einschätzung der zukünftigen Erträge wichtig. Zusätzlich spielt die Entwicklung des Zinsniveaus eine wesentliche Rolle, da Investments in Immobilien einerseits gegenüber Konkurrenzveranlagungen standhalten müssen und andererseits häufig aus Renditegründen mehr oder weniger kreditfinanziert sind. Die Kunst dabei ist, mit dem fremdfinanzierten Teil der Immobilie höhere Erträge zu erzie-

len als für den Kredit an Zinsen aufgewendet werden muss. Dieses normalerweise renditesteigernde Leverage (Verhältnis der Höhe der Kreditfinanzierung zum Marktwert der Immobilie) ist typisch für Immobilien-Aktiengesellschaften. Da die Immobilienmärkte regional unterschiedliche Zyklen und Bewertungen aufweisen, ist das Angebot an unterschiedlich ausgerichteten Fonds vielfältig. Auf der einen Seite werden global ausgerichtete Immobilien-Aktienfonds angeboten, die eine stärkere Diversifizierung aufweisen und dem Fondsmanagement eine größere Freiheit bieten, durch geschickte regionale Umverteilung stabilere Erträge zu erwirtschaften. Der Siegerfonds bei den globalen Immobilien-Aktienfonds ist mit dem iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF ein Exchange Traded Fund, der in Immobilienaktien investiert, die eine prospektierte Rendite von zumindestens zwei Prozent aufweisen. Ne-

IMMOBILIEN-AKTIENFONDS ° GLOBAL FONDs

iShares DM Prop. Yield UCITS ETF First State Global Property Securities AXA WF Fram. Global Real Est. Sec. SIEGER ÜBER DREI JAHRE Trotz des geringen Fondsvolumens von 10,5 Millionen Euro ist das Kapital global in etwa 40 Positionen investiert. Der Schwerpunkt der Veranlagungen liegt mit rund 50 Prozent in den USA.

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

5 J p.a. VOLa sharPE

DE000A0LGQL5 GB00B2PF3824 LU0266012235

BlackRock First State AXA IM Paris

15,4 % 15,7 % 14,6 %

11,37 12,03 11,28

1,31 1,27 1,25

Meinl Global Property Morgan Stanley Global Property Candriam Equities B Global Property

MaNaGEMENt

IsIN

3 J p.a. VOLa sharPE

AT0000A000C8 LU0266114585 BE0940607956

J. Meinl Invest Morgan Stanley Candriam

18,2 % 16,6 % 17,6 %

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

1 Jahr VOLa sharPE

LU0367026050 GB00B7110331 LI0148225985

Invesco 27,4 % M&G Investment 34,4 % LGT Capital 28,6 %

Invesco Global Income Real Est. Sec. M&G Global Real Estate Securities LGT Select REITS

hENDErsON hF PaN EUrOP. PrOP. EQU.

10,42 9,71 10,33 4,33 6,94 6,10

1,70 1,65 1,65 6,21 4,88 4,61

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. und auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

IMMOBILIEN-AKTIENFONDS ° EUROPA MaNaGEMENt

FONDs

SIEG AUF DER GANZEN LINIE Fondsmanager Guy Barnard und Head of Property Equities, Patrick Sumner, nützten den Immobilienboom in Europa und erwirtschafteten in fünf Jahren einen Ertrag von kumuliert 94,7 Prozent.

82

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

MaNaGEMENt

Henderson HF Pan European Prop. Equ. LU0209156925 AXA WF Fram. Europe Real Est. Sec. LU0216734045 Petercam Securities Real Estate Europe BE0058187841

FONDs

MaNaGEMENt

Henderson HF Pan European Prop. Equ. LU0209156925 Petercam Securities Real Estate Europe BE0058187841 Petercam Real Estate Europe Dividend BE6213828088

IsIN

5 J p.a. VOLa sharPE

Henderson AXA IM Paris Commerzbank

14,3 % 13,2 % 13,4 %

IsIN

3 J p.a. VOLa sharPE

Henderson AXA IM Paris Petercam

24,6 % 22,0 % 19,9 %

IsIN

1 Jahr VOLa sharPE

Henderson Petercam Petercam

30,1 % 26,3 % 21,1 %

13,63 13,43 14,17 10,36 10,32 9,46 8,78 8,00 6,60

1,01 0,95 0,91 2,33 2,08 2,05 3,37 3,22 3,13

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. und auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

FONDs

Henderson HF Pan Europ. Prop. Equ. LU0209156925 AXA WF Fram. Europe Real Est. Sec. LU0216734045 ComStage STOXX Eur. 600 Real Est. ETF LU0378436793


ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD °

ben der relativ einfachen qualitativen Selektion punktet der ETF mit einer jährlichen Gebühr von 0,59 Prozent. Vergleichbare aktiv gemanagte Fonds weisen diesbezüglich Total Expense Ratios von 1,5 Prozent und darüber auf, die erst einmal verdient werden müssen. Im Ein-Jahres-Bereich fallen in dieser Kategorie der M&G Global Real Estate und der Invesco Global Income Real Estate Securities mit Spitzenrenditen auf. Ertragsmäßig liegt der M&G-Fonds voran, der Invesco-Fonds punktet hingegen mit einer niedrigeren Volatilität. Im Drei-JahresBereich mischt – wie auch im vergangenen Jahr – der Meinl Global Property mit, der mit einem Fondsvolumen von etwas über zehn Millionen Euro in rund 40 Positionen investiert ist. Für Investoren, die sich bei Immobilienveranlagungen keinem Fremdwährungsrisiko aussetzen wollen oder einfach den europäischen Markt als aussichtsreicher ein-

schätzen, können zwischen 19 Fonds aus der Kategorie Immobilien-Aktienfonds Europa wählen. Hier liegt der Henderson HF Pan European Property Equity in allen drei Zeiträumen an erster Stelle. Er wurde lange Zeit von Patrick Sumner verwaltet, der heute Head of Property Equities bei Henderson ist. Seit Anfang 2006 zeichnet Guy Barnard verantwortlich, der 2012 bei Henderson zum Deputy Head of Global Property Equities aufgestiegen ist. Mit 560 Millionen Euro Fondsvolumen zählt der Henderson HF Pan European Property Equity zu den größten aktiv gemanagten Immobilien-Aktienfonds Europas. Auffallend in dieser Kategorie ist der iShares European Property Yield ETF, der zwar mit 1,6 Milliarden Euro das absolute Schwergewicht in dieser Kategorie ist, jedoch bei der Performance zwischen vier und neun Prozent p.a. – je nach beobachtetem Zeitraum – hinter den aktiv gemanagten Spitzenfonds liegt.

Immobilien-Aktienfonds

IMMOBILIENINVESTMENTS FIrst statE GLOBaL LIstED INFrastrUctUrE

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der Fünf-SterneFonds wurde 2007 aufgelegt und weist mit 7,8 Prozent eine relativ niedrige Volatilität auf. Von den Branchen her ist der Fonds bei Versorgern, Industrie- und Energieunternehmen investiert.

schrODEr IsF asIa PacIFIc PrOP. sEc.

IMMOBILIENFONDS ° GLOBAL INFRASTRUKTUR FONDs

MaNaGEMENt

First State Global Listed Infrastructure GB00B2PDR286 UBS (Lux) Equity Fund - Infrastructure LU0366711900 Partners Group Listed - Listed Infrastr. LU0263855479

FONDs

MaNaGEMENt

Morgan Stanley Global Infrastr. Fund LU0384381660 UBS (Lux) Eq Fd - Infrastructure LU0366711900 First State Global Listed Infrastructure GB00B2PDR286

FONDs

MaNaGEMENt

Deutsche Invest I Global Infrastructure LU0363470237 Morgan Stanley Global Infrastructure LU0384381660 Macquarie Global Listed Infrastructure LU0433812962

IsIN

5 J p.a. VOLa sharPE

First State UBS Global Partners Group

14,0 % 13,7 % 13,4 %

IsIN

3 J p.a. VOLa sharPE

Morgan Stanley UBS Global First State

18,6 % 16,0 % 16,0 %

IsIN

1 Jahr VOLa sharPE

Deutsche A&W Morgan Stanley Macquarie

34,9 % 30,9 % 25,0 %

7,80 8,40 8,49 7,40 7,26 7,40 4,42 4,41 4,36

1,73 1,57 1,52 2,44 2,13 2,10 7,79 6,89 5,62

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. und auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der 208 Millionen Dollar schwere Fonds wird von Hongkong aus gemanagt und investiert in entwickelte Länder aus dem Pazifikraum (Hongkong, Singapur etc.). Japan ist mit rund 20 Prozent gewichtet.

B&I asIaN rEaL EstatE sEcUrItIEs FUND

IMMOBILIEN-AKTIENFONDS ° ASIEN/PAZIFIK FONDs

MaNaGEMENt

Schroder ISF Asia Pacific Prop. Sec. LU0269905997 iShares Asia Property Yield UCITS ETF DE000A0LGQJ9 iShares STOXX Asia Pac. 600 Real Est. DE000A0H0777

FONDs

MaNaGEMENt

B&I Asian Real Estate Securities Fund LI0115321320 iShares STOXX Asia Pac. 600 Real Est. DE000A0H0777 iShares Asia Property Yield UCITS ETF DE000A0LGQJ9

FONDs

MaNaGEMENt

B&I Asian Real Estate Securities Fund LI0115321320 iShares Asia Property Yield UCITS ETF DE000A0LGQJ9 Aberdeen Global - Asian Prop. Share LU0396313180

IsIN

5 J p.a. VOLa sharPE

Schroder BlackRock BlackRock

11,0 % 11,1 % 10,8 %

IsIN

3 J p.a. VOLa sharPE

B&I Capital BlackRock BlackRock

25,0 % 17,2 % 15,7 %

IsIN

1 Jahr VOLa sharPE

B&I Capital BlackRock Aberdeen

36,2 % 27,6 % 15,3 %

13,37 13,92 14,51 12,79 14,62 13,96 5,38 9,59 8,76

0,79 0,76 0,71 1,91 1,14 1,09 6,63 2,82 1,69

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. und auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

SIEGER DREI ÜBER EIN JAHR Fondsmanager B&I Capital, Hongkong, legt großen Wert auf Risikokontrolle. Das sieht man an der relativ geringen Volatilität der Fonds – trotz der gleichzeitig erzielten überragenden Performance.

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

83


Immobilienfonds ° ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD

IMMOBILIENINVESTMENTS

sEMPErrEaL EstatE

SIEGER ÜBER FÜNF UND EIN JAHR Das Portfolio des SemperReal Estate ist mittlerweile auf 207 Millionen Euro angewachsen. Seine Rendite liegt rund ein Prozent höher als jene des zweitplatzierten Fonds in der Kategorie.

rEaL INVEst aUstrIa

Ein anderes Bild zeigt sich bei den in Asien/Pazifik veranlagenden Fonds. Hier konnten die Börsen im vergangenen Jahr nach einer Stagnation in 2013 wieder ordentlich aufholen. Auch Immobilienfonds profitierten von dem Boom. Der entsprechende Index, der EPRA/NAREIT Developed Asia Total Return, liegt über ein Jahr mit satten 35,1 Prozent (in Euro) im Plus. Über den Zeitraum von fünf Jahren liegt im Peer Group-Vergleich der Schroder ISF Asia Pacific Property Securities mit 11,0 Prozent p.a. an erster Stelle, knapp gefolgt von zwei ETFs. Über die Beobachtungszeiträume drei Jahre und ein Jahr zog jedoch der B&I Asian Real Estate Securities Fund davon. Mit knapp 25 Prozent p.a. über drei Jahre konnte er den zweitplatzierten Fonds, den iShares STOXX Asia Pacific 600 Real Estate, um gut acht Prozent p.a. (!) schlagen. B&I Capital ist ein in Hongkong ansässiges, auf Immobilieninvestments spezialisiertes Unternehmen, das Risikokontrolle ernst nimmt. Der Kursverlauf des Fonds (siehe Seite 83) zeigt auffällig gedämpfte Draw Downs. Neben der überragenden Performance punktet der B&I Asian Real Estate Securities Fund auch mit einer niedrigen Total Expense Ratio von 1,3 Prozent. OFFENE IMMOBILIENFONDS VERSUS IMMOBILIEN-AKTIENFONDS Einer der Vorteile von Immobilien-Aktienfonds im Gegensatz zu den offenen Immobilienfonds ist, dass sie die Aktienbeteiligungen in der Regel rasch liquidieren können. Das ermöglicht den Fondsmanagern,

flexibel auf geänderte Marktbedingungen zu reagieren. Das wird jedoch mit dem Nachteil der Abhängigkeit der Aktienkurse vom Gesamtmarkt erkauft. Bei direkten Investments eines Fonds in Immobilien ist der Verkauf der Assets wesentlich schwieriger. Das zeigte sich besonders im Rahmen der Finanzkrise, als die Immobilienpreise aufgrund eines sprunghaft angestiegenen Angebotes nach unten rasselten und die Illiquidität zu Problemen bei der Rücknahme von Fondsanteilen führte. In unten stehender Tabelle finden Sie die Gewinner der „realen“ Immobilienfonds mit regionalem Anlageschwerpunkt Europa. Man sieht, dass sich die Rücknahmewerte sehr konstant entwickeln, da die Portfolios von Mieterträgen kontinuierlich gespeist werden. Um die ersten Plätze matchen sich vor allem der SemperReal Estate und der Real Invest Austria. Der Real Invest Austria weist ein Fondsvolumen von 2,6 Milliarden Euro auf und ist in etwas mehr als 100 österreichische Büro- und Gewerbe-Immobilien investiert. Knapp zehn Prozent werden als Cash gehalten. Die Total Expense Ratio liegt bei 1,06 Prozent. Das Volumen des wesentlich kleineren SemperReal Estate stieg von 206 auf 277 Millionen Euro. Die Anzahl der verwalteten Immobilien liegt bei 35, wovon 21 in Österreich und 14 in Deutschland angesiedelt sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf renditestarke Immobiliensegmente wie Einzelhandels- und Logistikimmobilien sowie vollvermietete Bürohäuser mit Mietverträgen mit langfristigem Kündigungsverzicht.

IMMOBILIENFONDS ° REAL EUROPA

FONDs

SIEGER ÜBER DREI UND EIN JAHRE Der Real Invest Austria konnte auch heuer wieder seine Spitzenposition verteidigen. Mit einem Immobilienvolumen von 2,6 Milliarden Euro ist er zudem der größte Fonds in seiner Kategorie.

84

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

Real Invest Austria ERSTE IMMOBILIENFONDS SemperReal Estate

FONDs

immofonds 1 Real Invest Austria ERSTE IMMOBILIENFONDS

MaNaGEMENt

IsIN

AT0000622980 AT0000634365 AT0000632195

Semper Constantia 4,3 % BA Real Invest 3,2 % Immo KAG 3,3 %

5 J p.a. VOLa sharPE

MaNaGEMENt

IsIN

AT0000634365 AT0000A08SH5 AT0000622980

BA Real Invest 3,1 % ERSTE Immo KAG 3,0 % Semper Constantia 3,9 %

MaNaGEMENt

IsIN

AT0000632195 AT0000634365 AT0000A08SH5

Immo KAG BA Real Invest ERSTE Immo KAG

0,55 0,40 0,52

6,84 6,83 5,29

3 J p.a. VOLa sharPE 0,34 0,40 0,67

7,59 6,15 5,01

1 Jahr VOLa sharPE 2,8 % 2,9 % 2,9 %

0,39 0,41 0,45

6,00 5,76 5,40

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. und auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

FONDs

SemperReal Estate Real Invest Austria immofonds 1


Zugang zur US Energie-Revolution

Rendite, Wachstum, Diversifikation Der erste in Europa gelistete ETF mit Fokus auf US-Energie-Infrastruktur. Transparenter, flexibler und steuereffizienter Zugang zu attraktiven Renditen und Wachstum bei gleichzeitiger Portfolio-Diversifikation.

ETFS US Energy Infrastructure MLP GO UCITS ETF (XMLP) etfsecurities.com/DE/MLP

Dieses Dokument wurde von ETF Securities (UK) Limited herausgegeben und für die Zwecke von § 21 des Financial Services and Markets Act 2000 genehmigt. ETF Securities UK ist von der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority zugelassen und steht unter ihrer Aufsicht. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen als auch fallen, und Sie erhalten den investierten Betrag möglicherweise nicht oder nicht in voller Höhe zurück. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse. Die Informationen in dieser Mitteilung stellen kein Angebot zum Verkauf und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Wertpapieren dar. Darüber hinaus werden keine Wertpapiere an Personen in Gerichtsbarkeiten, in denen ein solches Angebot oder eine solche Aufforderung, der Kauf oder Verkauf gemäß den geltenden Wertpapiergesetzen nicht zulässig sind, angeboten oder verkauft. Diese Mitteilung darf nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen ver-

wendet werden. Sie sollten ihre Anlageentscheidung ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospekts bitte verfügbare Sprache einfügen) und der wesentlichen Anlegerinformationen (Key Investor Information Document) (in deutscher Sprache) treffen, die auf Anfrage kostenlos bei der deutschen Zahl- und Informationsstelle, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Königsallee 21–23, 40212 Düsseldorf, und über www.etfsecurities.com bezogen werden können. Sie sollten vor einer Anlageentscheidung den Rat eines unabhängigen Anlageberaters einholen, um zu prüfen, ob die Investition unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Situation für Sie geeignet ist. Das Finanzinstrument wird von Solactive AG weder gesponsert noch gefördert, vertrieben oder auf sonstige Weise unterstützt. Solactive AG übernimmt keine ausdrückliche oder implizite Gewährleistung oder Zusicherung bezüglich der Ergebnisse durch die Nutzung des Index und/oder der Index-Marke oder in Bezug auf den Index-

wert zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in sonstiger Hinsicht. Der Index wird von Solactive AG berechnet und veröffentlicht. Solactive AG bemüht sich nach besten Kräften, dass die Berechnung des Index ordnungsgemäß erfolgt. Unabhängig von seinen Verpflichtungen gegenüber dem Emittenten besteht für Solactive AG keine Verpflichtung gegenüber Dritten, einschließlich Anlegern und/oder Finanzintermediären des Finanzinstruments, mögliche Fehler im Index aufzuzeigen. Weder die Veröffentlichung des Index durch Solactive AG noch die Gewährung einer Lizenz zur Nutzung des Index oder der Index-Marke in Verbindung mit dem Finanzinstrument stellt eine Empfehlung von Solactive AG für eine Kapitalanlage in das genannte Finanzinstrument dar oder repräsentiert eine Gewährleistung oder Meinung von Solactive AG in Bezug auf Anlagen in dieses Finanzinstrument.


Rohstoff-Fonds ° ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD

ROHSTOFF-INVESTMENTS cOMstaGE EtF cBK cOMM. EX-aGrI. EtF

ROHSTOFF-INVESTMENTS SIND RISKANTER ALS VIELFACH GEDACHT Bei unserer dritten großen Gruppe der alternativen Investments, den Rohstoffen, wird als Kaufanreiz für die Investoren oft der Inflationsschutz in den Vordergrund gestellt. Dieser spielt aber in Zeiten eines

schwachen Weltwirtschaftswachstums kaum eine Rolle. Eine Besonderheit von direkten Investments in Rohstoffe ist, dass diese im Gegensatz zu Anlagen in Aktien oder Anleihen aus sich heraus keine Rendite generieren – also weder Kuponzahlungen wie bei Anleihen, noch Dividenden wie bei Aktien-

ROHSTOFF-FONDS ° DIVERSIFIZIERT FONDs

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der 344 Millionen Euro schwere ETF weist jährliche Gebühren von 0,3 Prozent auf. Langfristig liegt er damit im Vorteil. Der Dollar-Gewinn dämpfte den Preisrückgang vieler Rohstoffe erheblich.

MaNaGEMENt

LU0419741177 LU0384595467 LU0244125711

FONDs

IsIN

MaNaGEMENt

Lupus alpha Commodity Invest Lupus alpha ComStage ETF CBK Comm. ex-Agri. ETF Commerzbank Strategic Commodity Fund Macquarie

FONDs

LBBW rOhstOFFE 1

IsIN

ComStage ETF CBK Comm. ex-Agri. ETF Commerzbank Market Acces III RICI Enh. Comm. Index RBS Julius Baer Commodity Fund Swiss&Global

MaNaGEMENt

Lupus alpha Commodity Invest Lupus alpha GSQuartix Mod. Str. DJ-UBS Enh. Strat. Goldman Sachs LGT Select Commodity Diversified LGT Capital

DE000A1C6G76 LU0419741177 AT0000A04UL2

IsIN DE000A1C6G76 LU0397155895 LI0123117868

5 J p.a. VOLa sharPE 1,2 % 13,39 0,0 % 10,72 -0,6 % 10,53

0,05 -0,04 -0,10

3 J.p.a. VOLa sharPE 0,7 % 3,43 -3,2 % 13,12 -5,8 % 12,03

0,06 -0,29 -0,53

1 Jahr VOLa sharPE -1,2 % -1,3 % -1,7 %

2,64 6,95 6,50

-0,66 -0,26 -0,33

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

ROHSTOFF-FONDS ° DIVERSIFIZIERT EUR-GEHEDGT FONDs

LBBW Rohstoffe 1 Pioneer S.F. EUR Commodities UBS (Lux) SS RICI EUR SIEGER ÜBER FÜNF UND DREI JAHRE Der 2008 aufgelegte Fonds weist ein Fondsvolumen von 291 Millionen Euro auf und ist in Anleihen investiert. In Rohstoffe wird über Contracts for Difference (CDS) investiert.

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

LBBW AM Pioneer Investments UBS GAM

DE000A0NAUG6 LU0271695388 LU0239752115

5 J p.a. VOLa sharPE -0,6 % 16,85 -6,0 % 14,70 -6,2 % 16,98

LBBW Rohstoffe 1 Deka-Commodities Pioneer S.F. EUR Commodities

MaNaGEMENt

IsIN

LBBW AM Deka Internat. Pioneer Investments

DE000A0NAUG6 -8,1 % 14,53 LU0263138306 -9,1 % 15,14 LU0271695388 -10,2 % 13,43

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

State Street Deka Internat. Pioneer Investments

LU0229883953 -16,9 % 13,42 LU0263138306 -17,4 % 11,85 LU0271695388 -17,5 % 14,13

DB Platinum Commodity Euro Deka-Commodities Pioneer S.F. EUR Commodities

LYXOr UcIts EtF WOrLD WatEr

-0,06 -0,44 -0,39

3 J.p.a. VOLa sharPE -0,59 -0,63 -0,80

1 Jahr VOLa sharPE -1,30 -1,51 -1,27

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

AKTIENFONDS ° WASSER

FONDs

SIEGER ÜBER FÜNF UND EIN JAHR Der 247 Millionen Euro schwere ETF bildet synthetisch den World Water CW NR EUR Index ab. Der Euro wird dabei nicht gehedgt, was im vergangenen Jahr zu satten Währungsgewinnen führte.

86

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

RobecoSAM Sustainable Water Fund iShares Global Water UCITS ETF Lyxor UCITS ETF World Water

FONDs

Lyxor UCITS ETF World Water iShares Global Water UCITS ETF Notenstein (Lux) Sust. Water Base

MaNaGEMENt

IsIN

Lyxor BlackRock Swisscanto

FR0010527275 DE000A0MSAG2 LU0302976872

MaNaGEMENt

IsIN

RobecoSAM BlackRock Lyxor

LU0133061175 DE000A0MSAG2 FR0010527275

MaNaGEMENt

IsIN

Lyxor BlackRock Notenstein

FR0010527275 DE000A0MSAG2 LU0995510970

5 J p.a. VOLa sharPE 15,9 % 14,7 % 13,7 %

9,35 9,43 9,83

1,64 1,51 1,35

3 J.p.a. VOLa sharPE 19,3 % 19,0 % 20,9 %

7,90 8,53 9,48

2,38 2,17 2,15

1 Jahr VOLa sharPE 22,5 % 18,2 % 16,6 %

9,48 8,49 7,74

2,32 2,09 2,08

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

FONDs

Lyxor UCITS ETF World Water iShares Global Water UCITS ETF Swisscanto (LU) Equ. Fund Water


ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD °

gesellschaften. Als Anleger ist man daher bei Investments in Rohstoffe ausschließlich auf Preissteigerung angewiesen. Das wurde vielen Anlegern in den vergangenen Jahren schmerzhaft bewusst, denn die Preise der meisten Rohstoffe gaben seit dem ersten Quartal 2011 mehr oder weniger nach. Besonders der Rohölpreis fiel seit Jahresmitte 2014 aufgrund des Fracking-Booms in den USA bis Mitte März 2015 von etwa 105 Dollar je Barrel auf ein Mehr-Jahres-Tief von 45

Dollar. Mittlerweile konnte er wieder auf rund 60 Dollar zulegen. Lediglich während der Finanzkrise sahen wir Anfang 2009 mit knapp 35 Dollar noch tiefere Notierungen. Gedämpft wurde der Verlust im vergangenen Jahr jedoch durch den starken Dollar, der für Euro-Anleger einen Teil des Preisrückgangs kompensieren konnte. Einen ähnlich starken Verfall der Notierung sah man bei Kupfer, das als Indikator der Weltwirtschaftsentwicklung gilt. Jedoch war der

AKTIENFONDS ° ROHSTOFFE GEMISCHT - GLOBAL FONDs

MaNaGEMENt

Vontobel Future Resources Vontobel TRP - Global Natural Resources Equity T. Rowe Price Pioneer Investments Aktien Rohstoffe Pioneer

FONDs

MaNaGEMENt

Vontobel Future Resources Vontobel TRP - Global Natural Resources Equity T. Rowe Price ESPA Stock Commodities Erste Sparinvest

FONDs

Carmignac Commodities KBC Equity Commodities & Materials BGF Natural Res. Growth & Income

IsIN LU0384406244 LU0272423673 DE000A0JDPS3

IsIN LU0384406244 LU0272423673 AT0000A01VS1

MaNaGEMENt

IsIN

Carmignac KBC BlackRock

LU0164455502 BE0171291868 LU0612318385

5 J p.a. VOLa sharPE 5,4 % 14,54 4,3 % 16,07 3,9 % 17,39

0,33 0,23 0,19

Aktienfonds Rohstoffe

ROHSTOFF-INVESTMENTS VONtOBEL FUtUrE rEsOUrcEs

SIEGER ÜBER FÜNF UND DREI JAHRE Der Fonds investiert nach fundamentalen Kriterien vor allem in Unternehmen in den Bereich Alternative Energien (Wind, Solar, Bio-Brennstoffe) und in das Thema Ressourcen-Verknappung.

3 J.p.a. VOLa sharPE 6,5 % 9,60 4,2 % 13,08 2,8 % 10,87

0,62 0,28 0,21

rOBEcOsaM sMart MatErIaLs

1 Jahr VOLa sharPE 7,9 % 5,6 % 4,2 %

8,78 6,76 8,54

0,84 0,75 0,44

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

AKTIENFONDS ° BASIC MATERIALS FONDs

RobecoSAM Smart Materials UniSector: BasicIndustries db x-trackers MSCI World Mat. ETF

FONDs

DSC Equity Fund - Materials RobecoSAM Smart Materials db x-trackers MSCI World Mat. ETF

MaNaGEMENt

IsIN

RobecoSAM Union Investment State Street

LU0175575991 LU0101442050 LU0540980819

MaNaGEMENt

IsIN

Gutmann KAG RobecoSAM AG State Street

AT0000A0XMQ3 LU0175575991 LU0540980819

3 J.p.a. VOLa sharPE 10,9 % 9,91 5,5 % 9,24 5,0 % 10,85

1,05 0,54 0,42

1 Jahr VOLa sharPE 12,4 % 8,6 % 7,7 %

7,70 7,19 6,75

1,55 1,13 1,06

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

SIEGER ÜBER DREI JAHRE Der Fonds investiert weltweit in Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zum effizienten Umgang mit Rohstoffen sowie innovativen, alternativen Materialien anbieten.

DJE aGrar & ErNÄhrUNG

AKTIENFONDS ° LANDWIRTSCHAFT DJE Agrar & Ernährung Amundi Funds Equity Global Agricult. RobecoSAM Sust. Agribusiness Equ.

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

DJE Kapital Amundi Robeco

LU0350835707 LU0347595026 LU0374106754

FONDs

RobecoSAM Sust. Agribusiness Equ. Amundi Funds Equity Global Agricult. Pictet-Agriculture

MaNaGEMENt

IsIN

Robeco Amundi Pictet

LU0374106754 LU0347595026 LU0366534344

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

Amundi RCM Petercam

LU0347595026 LU0342688198 BE0947763737

Amundi Funds Equity Global Agricult. Allianz Global Agricultural Trends Petercam Equities Agrivalue

5 J p.a. VOLa sharPE 8,9 % 10,12 9,4 % 11,45 9,1 % 11,55

0,83 0,78 0,75

3 J.p.a. VOLa sharPE 14,4 % 11,3 % 10,1 %

9,00 8,35 7,55

1,55 1,29 1,26

1 Jahr VOLa sharPE 21,3 % 24,0 % 16,2 %

7,22 8,75 6,33

2,89 2,68 2,48

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der DJE Agrar & Ernährung investiert global in rund 60 Unternehmen. Abwärtsphasen an den Börsen werden z.T. über Putoptionen auf DAX, EuroStoxx und/oder S&P 500 abgesichert.

MAI 2015 – GELD-MAGAZIN °

87


Aktienfonds Alternative Energien / Edelmetalle ° ALTERNATIVE INVESTMENTS AWARD

ROHSTOFF-INVESTMENTS 4Q-sMart POWEr

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Hauptthema des 4Q-Smart Power ist Energieeffizienz. Er investiert in Aktien zum Thema Smart Grid und Power Management. Bis zur Hälfte darf auch in den Geldmarkt gewechselt werden.

PIctEt-cLEaN ENErGY

Preisrückgang relativ gleichmäßig über die vergangenen vier Jahre verteilt. Von Anfang 2011 bis heute gab die Notierung von knapp 10.000 Dollar pro Tonne sukzessive auf 5.600 Dollar (Anfang Februar 2015) nach. In diesem Umfeld ist es eine Glanzleistung der Fondsmanager, für die Anleger überhaupt positive Renditen zu erzielen (Tabelle auf Seite 86). Die Kategorie der Rohstoff-Fonds umfasst insgesamt 34 zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Produkte. Dabei gibt es einige (Euro-gehedgte), die Fremdwährungsrisiken ausschließen. Das war 2014 fatal, da sie nicht vom Dollar-Anstieg profitieren konnten. ROHSTOFF-UNTERNEHMEN ZAHLEN ZUMINDEST EINE DIVIDENDE Viele Anleger glauben, dass man dem Downside-Risiko bei Rohstoff-Investments weitgehend entkommen kann, indem man Rohstoff-Aktienfonds kauft. Denn Unter-

nehmen sollten es fast immer schaffen, Gewinne zu machen – auch wenn die Rohstoffpreise nachgeben. Diese Erwartung stimmt aber nur bedingt, denn fällt der Preis des Produktes „Rohstoff “, gibt meistens der Gewinn überproportional nach, da sich die Kosten im Unternehmen nicht entsprechend rasch reduzieren lassen. Ein krasses Beispiel sind Fracking-Unternehmen in den USA, die in der Boom-Phase mit hohen Investitionen gestartet wurden und durch den Ölpreis-Rückgang im vergangenen Jahr auf dem linken Fuß erwischt wurden. Insolvenzen sind in diesem Segment an der Tagesordnung. Geschickte Fondsmanager konnten diesen und ähnlichen Turbulenzen jedoch ausweichen (siehe Tabelle auf Seite 87). So liegt beispielsweise der Ertrag des Vontobel Future Resources über fünf Jahre immerhin bei 5,4 Prozent p.a. Wesentlich besser schnitten Fonds ab, die in Teilbereichen investieren, wie zum Beispiel in

AKTIENFONDS ° ALTERNATIVE ENERGIEN FONDs

4Q-Smart Power Pictet-Clean Energy Vontobel Fund New Power SIEGER ÜBER DREI JAHRE Der 580 Millionen Euro schwere Fonds investiert global vor allem in Unternehmen, die zur angestrebten CO2-Verminderung bei Energieproduktion und -verbrauch beitragen oder profitieren.

FONDs

Pictet-Clean Energy Vontobel Fund New Power BGF New Energy

FONDs

BGF New Energy RobecoSAM Smart Energy Fund Pictet-Clean Energy

INVEstEc GsF GLOBaL GOLD

MaNaGEMENt

IsIN

TBF Pictet Vontobel

DE000A0RHHC8 LU0280435388 LU0138259048

MaNaGEMENt

IsIN

Pictet Vontobel BlackRock

LU0280435388 LU0138259048 LU0171290074

MaNaGEMENt

IsIN

BlackRock RobecoSAM AG Pictet

LU0171290074 LU0175571735 LU0280435388

5 J p.a. VOLa sharPE 4,4 % 16,96 3,1 % 11,74 2,8 % 12,65

0,23 0,22 0,18

3 J p.a. VOLa sharPE 13,3 % 11,6 % 10,3 %

9,79 8,64 7,82

1,31 1,28 1,25

1 Jahr VOLa sharPE 9,7 % 6,98 11,2 % 9,52 10,7 % 10,25

1,31 1,12 0,99

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

AKTIENFONDS ° EDELMETALLE

88

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

MaNaGEMENt

IsIN

Investec Van Eck C-Quadrat

LU0345780281 -8,2 % 27,27 LU0172583626 -10,4 % 32,09 AT0000A07HE7 -10,8 % 22,47

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

C-Quadrat Investec Invesco

AT0000A07HE7 -16,9 % 23,36 LU0345780281 -20,3 % 27,81 LU0503253931 -20,6 % 33,40

APM Gold&Resources Fund Investec GSF Global Gold Invesco Gold & Precious Metals Fund

FONDs

BGF World Gold Fund Falcon Gold Equity UCITS Fund Craton Capital Precious Metal Fund

MaNaGEMENt

IsIN

BlackRock Tocqueville Craton Capital

LU0147402951 LU0794517200 LI0016742681

5 J p.a. VOLa sharPE -0,32 -0,34 -0,50

3 J p.a. VOLa sharPE -0,74 -0,75 -0,63

1 Jahr VOLa sharPE 6,6 % 28,53 6,3 % 42,19 6,0 % 40,61

0,21 0,14 0,14

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

FONDs

SIEGER ÜBER EIN JAHR Der Fonds weist bei Morningstar ein Fünf-Sterne-Rating auf, konnte sich jedoch dem schwachen Goldpreis nicht entziehen – eine gute Anlage jedoch für die Spekulation auf einen höheren Goldpreis.

Investec GSF Global Gold LO Funds World Gold Expertise APM Gold&Resources Fund


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SEX STATT GEWALT Das verblüffende Rezept der Bonobos zur Konfliktlösung ARCHÄOLOGIE Auf der Suche nach der vor Japan versunkenen Flotte des Kublai Khan GEISTERTEILCHEN Wie Neutrinos die Wissenschaft in Atem halten

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12.11.14 16:30

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ALTERNATIVE ENERGIE Algen – der Tre T ibstoff der Zukunft NEUSEELANDS SCHRÄGE VÖGEL Kiwi, Kakapo & Co DAS BEDROHTE PARADIES Drama im brasilianischen Regenwald

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10.11.14 11:47

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ROHSTOFF-INVESTMENTS ssGa ENErGY INDEX EQUItY FUND

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Obwohl der Fonds stark in Öltitel veranlagt ist, gelang es dem Fondsmanager – auch mit Rückenwind des starken Dollarkurses – eine verhältnismäßig sehr gute Rendite zu erzielen.

ENErGY s&P Us sEL. sEctOr sOUrcE EtF

Agrar-Rohstoffe, in den Bereich Wasser oder in Neue Energien. So weisen zum Beispiel der Lyxor UCITS ETF World Water oder der iShares Global Water UCITS ETF über alle Zeiträume satte Renditen auf. Auch im Agrarbereich (siehe Tabelle auf Seite 87) legte der Siegerfonds über fünf Jahre, der DJE Agrar & Ernährung um kumuliert 53,3 Prozent zu. Mit einem langfristig ausgerichteten Investment war man auch im Bereich Alternative Energien gut aufgehoben (siehe Tabelle links unten). Hier konnte z.B. der Pictet-Clean Energy über die vergangenen drei Jahre einen Ertrag von kumuliert 45,5 Prozent erzielen. GOLD HAT AN GLANZ VERLOREN Der Preis für das gelbe Edelmetall korrigierte nach dem Hoch bei 1.900 US-Dollar je Unze im September 2011 auf mittlerweile knapp unter 1.200 US-Dollar. Dieser Preisrückgang führte bei den Fonds in dieser Ka-

tegorie (siehe Tabelle links unten) in den vergangenen Jahren zu massiven Verlusten. Lediglich im vergangenen Jahr konnte der starke Dollar die Goldpreisstagnation der vergangenen Monate übertrumpfen und weitere Verluste verhindern. Über die zukünftige Entwicklung des Goldpreises wird jedoch viel spekuliert und macht eine antizyklische Investitionsentscheidung nicht leicht. Auf der einen Seite sprechen die weltweit zahlreichen Krisenherde und die extrem expansive Geldpolitik der Zentralbanken für ein Gold-Comeback, doch was fehlt, ist schlicht Inflation. So reichen die zahlreiche Nachrichten über Goldkäufe von Zentralbanken und der kolportierte allgemeine Nachfrageüberhang nicht aus, um den Goldpreis wieder nachhaltig steigen zu lassen. Deshalb raten zahlreiche Profis, derzeit Anlagen in Gold in mäßigen Mengen dem Depot (und das nur sicherheitshalber) beizumischen.

AKTIENFONDS ° ENERGIE FONDs

SSgA Energy Index Equity Fund MFS Meridian Funds - Global Energy Swisscanto (LU) EF Selection Energy SIEGER ÜBER DREI JAHRE Der ETF bildet den Energie-Sektor des S&P 500 Index nach, beschränkt jedoch das maximale Gewicht eines Einzeltitels auf 20 Prozent des Fondsvermögens. Die TER lieg bei günstigen 0,3 Prozent.

FONDs

Energy S&P US Sel. Sector Source ETF Pioneer Funds Austria - Energy Stock db x-trackers MSCI World Energy ETF

FONDs

Pioneer Funds Austria - Energy Stock Energy S&P US Sel. Sector Source ETF db x-trackers MSCI World Energy ETF

KBc EQUItY UtILItIEs

MaNaGEMENt

IsIN

State Street MFS Swisscanto

FR0000018475 LU0406711613 LU0102843504

MaNaGEMENt

IsIN

Assenagon Pioneer Invest State Street

IE00B435CG94 AT0000706569 LU0540980736

MaNaGEMENt

IsIN

Pioneer Invest Assenagon State Street

AT0000706569 IE00B435CG94 LU0540980736

5 J p.a. VOLa sharPE 5,8 % 14,34 5,0 % 14,10 4,9 % 16,68

0,37 0,32 0,26

3 J p.a. VOLa sharPE 8,2 % 12,03 4,7 % 9,96 4,2 % 11,69

0,64 0,42 0,31

1 Jahr VOLa sharPE 4,2 % 9,49 4,0 % 14,72 0,3 % 15,04

0,39 0,24 -0,01

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

AKTIENFONDS ° VERSORGER

90

° GELD-MAGAZIN – MAI 2015

MaNaGEMENt

IsIN

KBC ING BNP Paribas IP

BE0169742898 LU0119219227 LU0823424782

FONDs

MaNaGEMENt

IsIN

BNP Paribas IP ING KBC

LU0823424782 LU0119219227 BE0169742898

Parvest Equity World Utilities NN (L) Utilities KBC Equity Utilities

FONDs

KBC Equity Utilities NN (L) Utilities DSC Equity Fund - Utilities

MaNaGEMENt

IsIN

KBC ING Gutmann KAG

BE0169742898 LU0119219227 AT0000A10014

5 J p.a. VOLa sharPE 6,7 % 6,7 % 6,8 %

7,61 8,67 8,93

0,81 0,72 0,71

3 J p.a. VOLa sharPE 12,7 % 11,0 % 9,6 %

8,73 8,83 7,74

1,39 1,18 1,17

1 Jahr VOLa sharPE 26,0 % 30,5 % 30,5 %

5,21 6,28 6,31

4,88 4,78 4,75

Quellen: Lipper IM, Morningstar, Vola=Volatilität, Sharpe=Sharpe-Ratio, Jahr: Ertrag in Prozent p.a. auf Euro-Basis. Stichzeitpunkt: 31.12.2014

charts: Tai-Pan / software-systems.at

FONDs

SIEGER ÜBER FÜNF JAHRE Der mit rund 13 Millionen Euro kapitalisierte Fonds setzt auf öffentliche Versorgungsbetriebe in Ländern, die ein kurz- bis mittelfristig beschleunigtes Wirtschaftswachstum aufweisen.

KBC Equity Utilities NN (L) Utilities Parvest Equity World Utilities


. Tavernise PIctures/N aramount Foto: ap/P

Zusammenhänge verstehen. , 28. /Freitag

4 � 1,00 März 201

Nr. 062

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Sa./So., 12./13. Oktober 2013, Nr. 200

Stellen

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WIEN ENE

Gemäß RGIE Bundesf werbu § 6 Absatz 1 Ausschr Gem. §§ ngsgesuch orste Biom des Aussc eignet 1 und eibung hreibu die Gründ nehmensbe ersche 2 des asse Kra einer Gesc inen lassen e anzuf ngsgesetzes reich (StellBundesgese Gemäß forste ftwerk ühren, 1989 haben . § 5 Absat Bioma tzes über häftsfüh enbes die sie lifizierten GmbH z 2a die Bewe Transparen Die WIEN sse Kraftwerk etzungsgese für die rungsfun die Betra Tätigkeiten des Ausschreibu rberin Bekleidung tz) GmbH ENER z ist ein nen ktion uung mit oder Prakt die Besetwird bekan bei der Stelle ngsgesetzes UnternehmGIE Bund der ausge oder Bewe Gemäß treibung nbese zung einer nt gegeben, esfors ika in schriebenen rber in 1989 en des § 5 Absat dem ausgeschrie einem des ihrem dass Bewe Geschäftsfüdass bei tzung im staats Wiene te Biomasse Tätigk wird darau z Bebenen Funktion Vorausgeset größten Waldder WIEN r Stadt nahen rbung 2b des Aussc Arbeitsplat eitsbereich f hingewiese scheid werke Kraftwerk als geBioma Unter zt werde ENER k GmbH hrungsfunktion rung in ung über en von Fraue hreibungsge außer Konze ssekra n, dass z (Funk GIE Bund n eine , eine rns und vorgesehen ftwerks die n um Erfah setzes tion) wirkshalb der Diens Wien, schen Leitungsfunktion entsp eshat ihre Tochter der Österreichs 1989 am 2. Oktob Besetzung dieserdie ausge Entscheidu ist. sam am werde tstelle, rungen aus quaschriebene sowie § en. Die rechende Vorbi Hauptgesch Wien und die . in deren ngen, Funktion er 2013 7 Absat Energie n soll, bisher diesbe äftstätigkei Bereic erwün ige Tätigkldung und GmbH züglichen idealerweis besondersFunktion beson z 3 B-GB h scht sind. An persö eine mehrj , e in G wird t in der eit wirtsc berücksicht ders erwün nlichen elektronisch darauf haftlicheneinem komm soll die Wahr Beährige Fähigkeit igt werde Eigenschaft scht sind hinge unale nalen nehmung einschlägige und gefert Für n rechtl n. Umfe und bei wiesen, igt die Bund en sind lungsweisezur Mitar von unter ichen Zusam ld, umfas Beruf der Entuns wicht nehmensstrserfah, Veran beiterInnen SC Dr. esministerin haben. menhänge st haben ig: twortungsf motiv Einzin : Bewerbung ation, setzen . Branchenke ategiger reude Zukunftsor en sind wir vorau nntnisse forste und 45450 bis Verhandlun Bioma s. ientierung, 8 Fulir-Mülle sse Kraft spätestens gsgesc ergebniso ergeb Bundesmin werk GmbH13.11.2013 hick. nisori rienti Die Wiene r, BA, Thom entier isteriu erte as-Klestil-P, per Adresan die Gener te Denk m für Inner r Stadt GZ.: BMI-O Frauen - und se Wiene alvers latz 14, es sind daherwerke sind HandA1211 1030 Wien, r Stadt ammlung der /0039-I/201 besonders daran intere werke auf Grund teress mit Vertra Holding WIEN ENER 3 ssiert Ausschr nachdrückli iert,, den des Bund ulichk AG, z.Hd. GIE Bund Die Funkt Anteil eibung ch zur eitshinweis esgese esan Frau Bewerbung Fraue tzes vom Wirksamkeion „LeituDie Mariella zu richte n in Leitu Die Gener 25. Jänne Herkunft eingeladen. ngsfunktion n. schreibungsit vom 1. ng der alversamml r 1989, des beka Jänner Abteilung Von I. nen BGBl. en zu erhöh ung 2014 Der Mona gesetzes 1989, Tom nnte Nr. 85 Appl zuIV/4 (zentr en. alen Di Vogels BGBl. neueton tsbezu Diens besetz minde ........en un 454459 Nr. g beträg te) gibt stens im Bund und........ Rätse t bei Beam 85/1989 in ........ gelan Bewertung brutto � l auf. Die Salzbu esmin gt daher ........ der gelten isteriu ........zur sgruppe 3.003,60 und tinnen oder gesetz den Fassu ........ m für ihrer Existenrger Verkehrsverbu Aussc lichen 4 mona ........hreibu bei Vertra Beamte Inner ng. z viel ............. Arbeitsplat Vorschrifte ten in nd tlich aktuelle ng im gsbedienste der Verwe n Stellen erreicht, hat aberGmbH ist ein hunder 35Sinnees“desist mit n durch mindestens zes verbu besetzu ten ndung brutto tprozen Die anrec Ausndene ngsgesetzes auch in den sgruppe � 3.710, beträgt das Gesc tiger Tochter komme Entlohnung henbare schreib Entgelt A 1, Funkt 70. Der betrieb e dreie Bewerberin t der Eigentünden Jahren Von Chrishicht sbesta Vordiens in enstze Bezug des Landes ionsgr viele glück mer die erhöht der Entlohnung nen oder uppe toph Brau rndteil e. loser iten sowie oberste Herausforderungen Salzburg; sie a) die sich event sgruppe 6 Funktio österreichis Bewerber mit nach mann ........ spanischesonstige mit zu bewälti hat in den 18 uell auf n aus: v1 für diese b) die gen. Auf weisbarer Jahren r Expeditioden Beson che Staat Basis II. ........ Funkt volle Grundl ........ sbürg derheiten der Hand Expertise i haben ion age des Mit derzeit nen. ................ erscha c) die des folgen ft, persönlichelungsfähigkeit, in Verke ................ Fülle von 21 Mitarbeiter/inn de Erfor hrsplanun dung verbu und fachli en nimmt . dernis ÖPNRV Aufgaben wahr, se zu erfüll 36 g, Rech das nden sind, -G che Eignu die d) das Auss tsfrag strategischefestgehalten sind. zum Großteil Unternehmen beson en: teiger der ng für die en, Führu Im Zentrum in den §§ 17/18 eine des Allgemdere Ernen BWL-Kenntnis Regionalverkewie operati 30er-Jahr Erfüllung Vonnungs ng, Finan Ulric einen tenden erford hrs. Mit ve Gestaltung steht die nachha des Verhandlungs sen erforde e auf dender Aufgaben, h ernis Bestellu Verwa zierung er erfür des Verwe ltige, dieser ng ltungs Zand fähigkeiten rlich, zusätzl 1979, BGBl ndung Gala geht u.a. Personennahdie ........ die nung, Maximvon Verkeh dienst mit Da Ernen pago sgruppe ich sollten vorhanden die Positio rsdiens und es oder ................ . Nr. 333/1 s-Inseln.der vorgesehen tverträg die Ausschreibung einer ander elektronisch ierung von exzellen Darüb n zum sein. einer hi nung........ auf eine zelner en, Leistun 979), Förderu ........Plans te einen durch er hinau en Verwe Kooperationsp , en Besol hinsic ................ gehaltenen äußerst attrakti ngen, htlich gsabrechs sind bestimmt ne) Umfa dungsgrupp artner/innen das Zusam der Ernentelle der folgende Personenstabe ver Angebo Entwicklung ........ ist, zum Verwe g schiede menwir ssende Projekt ..... neueste andere nungs Fähig wie te, e ndung ken nsten Ebenen 37 (Anla Leitung s, Verhan e nen Aufga Kenntnisse knapper r n einkeiten ge 1 zum erforderniss sgruppe fordern ermöglicht, werdenaber die Kleinhe dlungsführung des knapp Ressou /Gremien, und beson Der Über Um die bengebieten und Erfah A1 de Beamten-D e gleich rcen f) Einge vielen Stakeh u.v.a. deren Kennt auf/in verrufspraxis Position antrete Sie eine sehr it der Struktur wachungs rungen zuwerdie obgena hende einsch ienstrechtsg viele olders bestens einher. auf den tung sowie KennVon nisse erford tiert sein – mit ca. EUR n können. Diese interessante, tnisseSaskialießlich derexpe dig. Zudem nnten Kompe esetz mit der sehr der Organ des Wach Blatakes Rechtrte Walt g) Sehr sollten Sie tenzen in sehrzufriedenzustellen, Laufen und auch eine 5.000,– brutto/ wird – je nach er ausgeschrie erlich: wie der isation ........svorschrifte körpers wird zusätzliche Monat an gute organ Beguter Qualitä aus einer sind SVV komme benen möglichkeit der DV über .. ........ Peiss ........ n und l im Gesp Fixum doPrämie digkeit; Organis sches isatorische Bundespoli des Bund t notwen Leitungsfu Richtlinien räch. n. Als beinhalten ation esministeriu bei entspre max. 5 Jahre und/oder ................ h) Beher nktion können Fähigkeiten zei; Senden mit rechtsb Grundqualifika ähnlicher Größechender ; ms für................ . Sie Ihre verbundeezogenes tion rschung Leistun Wiederbestellu Inneres ........ , Verha frist bis Bewerb gserbringung. Die unter ngsStudium ist ein technimoderner ndlungsgesc und der.. 38 zum 12.11.2 ung unter mit profund Punkt Hauptstraße Metho Wahrun Sicherheits Fähigkeiten hick, Eigen e) den en g der 18/2, 5020013 an HILL office@ verwalwerden bis h) angeführte des Verwa Interna Bewerbungsinitiative hill-sal ltungs tional, bei der zburg.a Salzburg, Tel: n, von und Entsc managemen Eignungsbe t 0662/871656, Itzlinger den heidungsfre Der ausge ts und urteilungBewerberin E-Mail: der Mitar uschriebenen mit gleich nen oder beiterführu Leitung Funktion er Gewic Bewerbern der Abtei ng. erwar htung komm „Verw lung IV/4, III. www.hillberücksicht teten Kenn en im altung Wesen welche nicht die des beweg tnisse internation igt. tlichen folgen und Zuständigk lichen folgen de Aufga Inventarisie al.com Vermö benbereiche de Tätigk gens der rungs-, eit der Abtei Bundesmin park der eiten und Ausrüstung Zentr umfas lung Aufgabenbe Rahmen Zentralleitu GZ.: BMI-Oisterium für s- und IV/1 berüh alleitung; Amtsa st: Inneres reiche Inneres; der von der ng; Beschaffun Materialver rt wird); A1211 usstattung zu: Kantinenw Numero 332 Freitag, 7. auf Februar 2014 15./0038 Jahrgang Angelegenh Abtei gsvorgänge waltungsev -I/201 und Amtsa esen; 3 Grund Ausschr eiten derlung IV/5 erstel und Absch idenz; usrüstung des Bund Hausv Abfallbewi Lagerhaltun lten Die Funkt eibung esgese Richtlinienluss von Verträ erwaltungs rtschaftung (sofern Bewerbung tzes vom g; Druck Wirksamkeion „Leitu angelegenh ; zentra en um Inneres, ereicluster;; Wirtschafts gen in diesen 25. Jänne le die ausge eiten; schreibungsit vom 1. ng der Abtei r 1989, Angelegenh Angelegenhstelle des Fuhrgerech zu Handen lung Jänne schriebene I. BGBl. t, wenn des Leiter eiten im Der Mona gesetzes 1989, r 2014 neu I/7 (EU-Angeleg eiten der Bundesmin Nr. 85 Funktion IV. sie bis Gemäß isteriu zu Amtsk BGBl. tsbezu 18. Novems der Sektio minde § 6 Absat sind samt assa (Zahl ms für Nr. 85/19besetzen und enheiten) im g beträg werbu stens brutto n ber I, z Herre t bei Beam Bundesmin 2013 bei gelangt 89 in der ngsgesuch 1 des Aussc Leben stelle).“ Bewertung eignet daher der oben ngasse 7, 1014 slauf an gelten hreibu die Gründ sgruppe � 3.003,60 und tinnen oder ersche gesetz den Fassu zur Aussc isterium für „das angeführte Wien“ inen lassen lichen 4 mona e anzuf ngsgesetzes bei Vertra Beamten Inneres“ Gemä hreibu ng. zu richteBundesministeriu Arbeitsplat Vorschrifte tlich n Stelle ühren, 1989 haben ng im . gsbedienste in der ist mit lifizie ß § 5 Absat die sie n und Sinne Verwe n durch mindestens zes verbu m für z 2a die Bewe eingelangt sind. rten gelten für die ten des Ausndung brutto anrec ndene als fristdie Betra Tätigkeiten des Ausschreibu rberin Bekleidung sgruppe � 3.710, beträgt das Entlohnung henbare nen Entgelt uung mit oder Prakt A1, Funkt 70. Der ngsgesetzes der ausge oder Bewe Bewerberin sbesta Vordienstze in Gemäß Bezug ionsgr ika in schriebenen rber in ndteile. 1989 iten sowie § 5 Absat dem ausgeschrie erhöh der Entlohnung uppe nen oder einem ihrem a) die Tätigk wird darau sgruppe 6 dass Bewerbung z 2b des sonstige t sich event benen Funktion Beösterreichis Bewerber f hinge uell auf Arbeitsplat eitsbereich Aussc v1 scheid mit den für als gewiesen, b) die ung über en von Fraue hreibungsge II. außer BesonderheBasis derer sich näher z (Funk volle Hand che Staatsbürg diese Funktion dass Erfah mit dieder setzes tion) wirkshalb der Diens Besetzung n um die haben iten des Wien, am erscha c) die 1989 sowie folgen ft, persönlichelungsfähigkeit, tstelle, rungen aus quaam werde 2. Oktob dieser ausgeschrie Struktur des Werkes de Erfor § 7 Absat in deren Funktion er 2013 bene dung verbu n soll, und fachli dernis Bereic erwün besondersFunktion beson z 3 B-GB se zu erfüll nden befasst, merkt übrigens che Eignu h scht sind. d) abges G wird berücksicht ders erwün en: chlossenes sind, ng für elektronisch darauf rasch, warum die Pest nicht die Erfüll igt hinge scht Darüb Hochs werde sind gefertigt Für die ung der chulstudium er hinau n. und bei wiesen. Bund eigenständig erläutert wird: Aufgaben, s sind der Ente) umfas , vorzu folgende SC Dr. esministerin die mit gsweise sende Nach damaligen Usancen Einzin : der vorge nen Aufga Kenntnisse Fähigkeiten Studium ger sehenen und beson der Recht bengebieten und Erfah nahm man keine Artikel zu f) profu 454506 Verwe deren Kennt swisse rungen nde neinsch nschaften. auf ließlich :LVVHQV SicherheitsKenntnisse nisse erford Gebieten wie Medizin auf. der Rechtden mit der der Organ verwa FKDIWOLFK g) sehr ausgeschrie erlich: svorsc IđU GDV haGewisse Institutionen isation gute Kenn ltung; hrifte H U benen und Arbei =HQ n und h) sicher tnisse ZSI istalten Hübner- WUXP IđU /HLWHU LQ Richtlinien Leitungsfu ben imDas guten tsweis zumin es e des nktion dest einer tung und ein unabhängige 6R]LDOH im internAuftreten und Bundesmin ; verbundeBildungsprojekt aber Platz.s, weltw lebenden ationa ,QQRYDWL besonderes system Koordination i) Eigen isteriu len Bereic eit Fremd en erfolgr von ms für unters unter „P“Netzw Gesch initiative, RQ Suchen weiter sprac eiches h, die wir Inneres erken Geschäftsfüh tützt. Der gen; Entscheidu insbesonder ick in der Verha he, vorzugswei wissenschaft die Gestal Non-Proğt-Unterne und der e auf EU-E in dem Exemplar aus 1715, rungsv tung se Engli ngsfre j) Beher ndlungsfüh Wir erwart erantw udigkeit bene; rschung ortung, lichen Leitung von Innovatione hmen, das durch en ein rung, einsch sch; das der tigkeitZeitreisenschreiber sowie Die unter moderner sowie die teilt n, Forschung, sfeldern, sozialwissens besonderes ließlich Letztentschegemeinsam Innovationsprozes Metho FähigkeitenPunkt e) davon 10ergat- chaftliches vor Wir Jahren glücklich Bildung, Verhandlun den Koord bieten eine Jahre idung in mit dem kaufm sen BeraDoktorat/Ph inierungswerden bis j) angeführte des Verwa gen tertein und internen ännischenund Innovations wie seinen oder mehr in leitend Leitun ltungs bei der einemseither D, minde und Organ n, von und managemen internationa gsfunktion Eignungsbe Geschäftsfüh den isationsver Augapfel hütet, fällt der mit breit gefäch er Funktion. stens 15 Jahre Berufsstrategischen Fragen Der ausge ts und Arbeitgeber l hervor urteilungBewerberin rer der Mitar möragend schriebenen . erfahrung und Dienst mit gleich nen oder vernetzten erten Aufga Blick bald auf „Post“. beiterführu Leitung Arbeit in einsch ort: Sie Funkt er Gewic Bewerbern bengebieten sbeginn: der Abtei Institut. ng. lägigen ion komm erwar htung wird als „diejenige AnordKoord , ein engag lung I/7 Zentrum TäBezah berücksicht teten Kenn en im Wesen III. inieru (EU-A lung nach für Sozial iertes und rung aller ng und tnisse ngeleg igt. zu gee Innov ZSI„da ehestm zusam kompetentes und nung“ definiert, enheiten), tlichen folgen Gehalt ation, 1150 reich der den Wirku menfa öglich ab sschem Team wissen (...) 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Wir greifen darin sertes reales Staatsn wir eingel und gelten m für und Papp sind. als frist- und ignoriert dervon „Hübner“ (die Residentz Zeitungs- und Conversati- ner zu. Und zwar der 7. Auf- Band mit lederüberzogenenangt„Kayserliche karto Krän

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Tay die Religionen nvois, en die gra sie nie gedacht, en Lastder Leh, obwohl das OxonitschStelle für ein der öste . Wurfü berichtBuchschließen vom[1668–1731]; er den steh den Werk Ratte hat sich ation aft,Staaten, r � Üb wonachMeere,verSeen, wä- berühmtes stag HinworNieren Sinold, ge- die Luft erfül zuner prüfen. zum P. en „1233. Philipp Balthasar recht Werk. Er Inte be- zu groß“ eund In- und der Buchstaben tische rogramm „Im tag auf Ö1 Kritik isch rn der Opeweise g mit aber mittl bezahlt Christian und Kreis gument men (...) erläutert gebentergrund: tiker ginnt- in Spalte Bundes nn arettis Kri er: Ein auf, tedie26„Leopold- nannt v.als am Don Schütz chen [1657–Presslufthämm lt Vor 300 Jahren, seln,nah Flüße twirtsch Maß erweile Umgan l age mit europä1218 (erstes artnHäuser“ Absvieles Als kab gstes Solop ra“ am So Sei durch „den 1742] war erster zum neue stadtrat Aufgabe des den Wiener Interne der Säge nymeerlosch die er Online“ dreie Tageszeitun gen werden. 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Bewohner einer Ortschaft, in der die Pest wütet, flehen zum Himmel um Hilfe.

auch – siehe oben – in der Donaumetropole wirkte, trugen seine Drucke z.T. Wien als Ortsangabe. In jeder Version aber diente das Werk wissbegierigen Zeitungslesern, die mehr zu einer im Blatt erwähnten Stadt, Gegend etc. erfahren wollten.

zettenfreunden mehr bieten? Etwa die Opferzahl?

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Mit seitlicher Schmuckleiste: Inserat für Hübners Lexikon („Wienerisches Diarium“, 26. Feb. 1774).

Nächste Zeitreisen-Nummer am Freitag, dem 7. März; Hauptthema: Der Beginn der Luftfahrt-Ära in Wien.

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1. FRAGE: Während der 1713/14 in Wien wütenden Pestepidemie wurde die Errichtung welches Baues gelobt – a) Pestsäule, b) Pestkreuz in Währing, c) Karlskirche? Für Tüftler: Wer gab das Gelöbnis? Wer schuf den Bau? Welche Stilmerkmale hat der Bau? 2. FRAGE: Nach welchem großen Nachdrucker heißt eine Gasse beim Wiener Graben? Für Tüftler: Kann man den geschäftstüchtigen Unternehmer des 18. Jhs. Raubdrucker nennen? Wo wurde er 1717 geboren? Welche bedeutende Frau half ihm beim Aufstieg? 3. (ORCHIDEEN-)FRAGE (knifflig!): Welcher besondere Umstand hob nicht zuletzt im 18. Jh. jeweils die Bedeutung der niederösterreichischen Orte Purkersdorf, Sieghartskirchen, Perschling und St. Pölten bzw. Langenzersdorf, Stockerau, Weikersdorf, Maissau und Horn? In welchen Orten erinnern welche Gebäude (Fotos würden Freude bereiten!) an die seinerzeitige Funktion dieser Siedlungen? Welchen Bedeutungswandel machten die Orte bis heute durch? Welcher Faktor war dabei am wichtigsten? ZUSATZORCHIDEE: War einer der angeführten Orte im 18. Jh. Sitz eines Kreisamts? Welche Funktion hatten Kreisämter bzw. Kreishauptmann? Wann schuf man die Ämter? ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro. 332 sollen bis M o n t a g , d e m 3 1 . M ä r z , einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post: „Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030 Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at �

14

Versuch bei „W“, beim Artikel „Wien“ (Sp. 1952/53)!

Wien vor 1800.

Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahm Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.

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Geknackte Kopfnuss: Die Holzdeckel der Bücher verziehen sich oft. Schließen aus Leder oder Metall verhindern, dass sich die Textblätter aufwölben.

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