GELD-Magazin, Februar 2016

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bank von england bestätigt: kredit = geldschöpfung aus dem nichts

4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 02 | 2016 ° 3,60 Euro

Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte

Die Drahtzieher der Revolutionen Ihre Zentrale ist in Belgrad Die Finanzierung kommt aus den USA

Die besten 150 Fondsmanager im Test ° flüchtlings-chaos

° Postenkarussell

° Megatrends

Ausländische Konzerne machen mit dem Schubhaftzentrum Vordernberg und dem Flüchtlingslager Traiskirchen MillionenGewinne – auf Kosten der Steuerzahler.

Banken und Versicherungen versuchen ihr Geschäft in Österreich mit neuen Konzepten zu retten. Dazu wird auch in den Führungsetagen kräftig umgerührt.

So manche Branche boomt gerade in unsicheren Zeiten. Wie Sie mit CyberSecurity, Generika und modernen Technologien überproportional Geld verdienen.


Neue Perspektiven fĂźr die globale Aktienanlage. Neu verfĂźgbarer Fonds.

Capital Group New Perspective Fund (LUX) Wer im schwierigen Umfeld von heute erfolgreich investieren will, braucht einen globalen Ansatz. Fßr uns zählt nicht nur, wo ein Unternehmen seinen Firmensitz hat. Mindestens ebenso wichtig ist, in welchen Ländern es seine Umsätze erzielt. Denn davon hängen Chancen und Risiken massgeblich ab. Auf dieser Vision beruht unsere New-Perspective-Strategie, mit der wir in den USA seit ßber 40 Jahren stabile, ßberdurchschnittliche Erträge erzielen. Jetzt kÜnnen auch europäische Anleger in New Perspective investieren. Dazu legen wir einen Luxemburger Fonds mit UCITS-Fonds Status auf.

New Pespective: Ăœber 40 erfolgreiche Jahre Erträge in USD

New-Perspective Strategie

MSCI ACWI1

Mehrertrag2

'TVTCI R C UGKV #WĆƒGIWPI KO ,CJT

4,8%

&KG 'TIGDPKUUG FGT 8GTICPIGPJGKV UKPF MGKP *KPYGKU CWH MĂ˜PHVKIG 'TIGDPKUUG &GT %CRKVCN )TQWR 0GY 2GTURGEVKXG (WPF .7: YWTFG GTUV CO 1MVQDGT CWHIGNGIV UQFCUU PQEJ MGKPG CWUUCIGMTĂ€HVKIG 2GTHQTOCPEGJKUVQTKG XQTNKGIV &KG JKGT IG\GKIVGP 'TIGDPKUUG UKPF FKG FGU %CRKVCN )TQWR 0GY 2GTURGEVKXG %QORQUKVG GKPGT )TWRRG XQP 2QTVHQNKQU FKG PCEJ FGTUGNDGP +PXGUVOGPVUVTCVGIKG IGOCPCIV YGTFGP QFGT FCUUGNDG #PNCIG\KGN JCDGP &COKV YQNNGP YKT WPUGTG 'THCJTWPI WPF -QORGVGP\ KO NCPIHTKUVKIGP /CPCIGOGPV FKGUGT 5VTCVGIKG \GKIGP 7PUGT .WZGODWTIGT (QPFU IGJĂ’TV UGKV #PHCPI 0QXGODGT \W FKGUGT )TWRRG

Der neue Fonds wird vom gleichen Investmentteam gemanagt wie New Perspective in den USA. Auch der Ansatz ist gleich: Wir investieren weltweit in Blue Chips aller GrĂśssenklassen WPF XGT\KEJVGP CWH GKPG $GPEJOCTM 9GKN WPUGTG 5VTCVGIKG UQ ĆƒGZKDGN KUV MĂ’PPGP WPUGTG 2QTVHQNKQOCPCIGT YGNVYGKV 9CEJUVWOUEJCPEGP .CPIHTKUVVTGPFU WPF *CPFGNUUVTĂ’OG PWV\GP wenn sie Ertrag versprechen. Weltweit integriertes Research bei der Capital Group

Ăźber

375

Investmentspezialisten weltweit3

63

Jahre internationaleAnlagen

22

Jahre durchschnittliche Erfahrung unserer Portfoliomanager3

/GJT Ă˜DGT PGWG 2GTURGMVKXGP HĂ˜T FKG INQDCNG #MVKGPCPNCIG Ć‚PFGP 5KG WPVGT thecapitalgroup.at/newperspective NUR FĂœR PROFESSIONELLE INVESTOREN 2GTHQTOCPEG KP 75& 5VCPF &G\GODGT #PPWCNKUKGTVG 'TIGDPKUUG FGU %CRKVCN )TQWR 0GY 2GTURGEVKXG %QORQUKVG CWH $CUKU FGT OKV FGO #PNCIGXQNWOGP \W /QPCVUDGIKPP IGYKEJVGVGP /QPCVUGTVTĂ€IG XQT #D\WI XQP )GDĂ˜JTGP #WĆƒGIWPI FGU %QORQUKVG /Ă€T\ &KGUG #PICDGP GTIĂ€P\GP FKG PCEJ )+25Š XGTRĆƒKEJVGPFGP QFGT GORHQJNGPGP +PHQTOCVKQPGP FKG YKT +JPGP CWH 9WPUEJ \WT 8GTHĂ˜IWPI UVGNNGP )+25 KUV GKPG *CPFGNUOCTMG FGU %(# +PUVKVWVG Quelle: Capital Group 1. 5GKV 5GRVGODGT /5%+ #NN %QWPVT[ 9QTNF +PFGZ PGV FKXKFGPFU TGKPXGUVGF \WXQT /5%+ 9QTNF PGV FKXKFGPFU TGKPXGUVGF 3WGNNG /5%+ 2. Arithmetisch berechneter Mehrertrag. 3. Stand 31. Dezember 2015. Die Unternehmen der %CRKVCN )TQWR OCPCIGP #MVKGP KP FTGK 5RCTVGP FKG KJTG #PNCIGGPVUEJGKFWPIGP CWVQPQO VTGHHGP WPF WPCDJĂ€PIKI XQPGKPCPFGT CWH *CWRVXGTUCOONWPIGP CDUVKOOGP &KG #PNGKJGURG\KCNKUVGP UKPF HĂ˜T FCU #PNGKJGTGUGCTEJ WPF FCU #PNGKJGOCPCIGOGPV KO IGUCOVGP 7PVGTPGJOGP XGTCPVYQTVNKEJ $GK CMVKGPĂ€JPNKEJGP #PNGKJGP YGTFGP UKG CDGT CWUUEJNKGÂťNKEJ HĂ˜T GKPG FGT FTGK #MVKGPURCTVGP VĂ€VKI &KGUGU XQP FGT %CRKVCN +PVGTPCVKQPCN /CPCIGOGPV %QORCP[ 5ÂźTN %+/% # #XGPWG , ( -GPPGF[ . .WZGODQWTI JGTCWUIGIGDGPG &QMWOGPV FKGPV PWT FGT +PHQTOCVKQP %+/% YKTF XQP FGT %QOOKUUKQP FG 5WTXGKNNCPEG FW 5GEVGWT (KPCPEKGT

%55( FGT .WZGODWTIGT (KPCP\OCTMVCWHUKEJV TGIWNKGTV %+/% OCPCIV FKGUGP (QPFU CNU 6GKNHQPFU FGU %CRKVCN +PVGTPCVKQPCN (WPF 'T CNU +PXGUVOGPVIGUGNNUEJCHV OKV XCTKCDNGO -CRKVCN 5+%#8 PCEJ .WZGODWTIGT 4GEJV CWHIGNGIV WPF XQP FGT %55( CNU 7%+65 \WIGNCUUGP #NNG #PICDGP DG\KGJGP UKEJ PWT CWH FGP IGPCPPVGP <GKVRWPMV HCNNU PKEJV CPFGTU CPIGIGDGP WPF MĂ’PPGP UKEJ Ă€PFGTP 'KPG XQNNUVĂ€PFKIG ¸DGTUKEJV Ă˜DGT FKG <CJNUVGNNGP Ć‚PFGP 5KG CWH FGT IGPCPPVGP 9GDUGKVG &KGUGT (QPFU KUV OĂ’INKEJGTYGKUG PWT HĂ˜T GKPG NCPIHTKUVKIG #PNCIG IGGKIPGV Risikofaktoren, die vor einer Anlage zu beachten sind: Wert und Ertrag von Anlagen kĂśnnen schwanken, so dass Anleger ihr investiertes Kapital mĂśglicherweise nicht zurĂźckerhalten. Wenn Ihre Anlagewährung gegenĂźber der Währung aufwertet, in der die Anlagen des Fonds denominiert sind, verliert Ihre Anlage an Wert. Der Verkaufsprospekt und die Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) nennen zusätzliche Risiken. Je nach Fonds kĂśnnen dazu auch die Risiken von Anlagen in Emerging Markets und/oder High-Yield-Anleihen zählen. Die Märkte der Emerging-Market-Länder sind volatil und kĂśnnen illiquide werden. Weitere wichtige Informationen: #PIGDQVGP YKTF FGT (QPFU CWUUEJNKGÂťNKEJ KO 8GTMCWHURTQURGMV \WUCOOGP OKV FGP 9GUGPVNKEJGP #PNGIGTKPHQTOCVKQPGP -++& &KGUG &QMWOGPVG GPVJCNVGP \WUCOOGP OKV FGT 7PVGTPGJOGPUUCV\WPI FGO CMVWGNNGP 4GEJGPUEJCHVUDGTKEJV FGO *CNDLCJTGUDGTKEJV WPF CPFGTGP PCEJ FGO 4GEJV +JTGU .CPFGU IIH GTHQTFGTNKEJGP &QMWOGPVGP WOHCUUGPFGTG +PHQTOCVKQPGP Ă˜DGT FGP (QPFU CWEJ Ă˜DGT 4KUKMGP )GDĂ˜JTGP WPF -QUVGP WPF UQNNVGP XQT GKPGT #PNCIG UQTIHĂ€NVKI IGNGUGP YGTFGP &KG &QMWOGPVG WPF CPFGTG HQPFUTGNGXCPVG +PHQTOCVKQPGP YGTFGP CDGT PKEJV CP 2GTUQPGP KP .Ă€PFGTP CWUIGIGDGP KP FGPGP FKGU TGEJVUYKFTKI YĂ€TG QFGT IGIGP CWHUKEJVUTGEJVNKEJG 8QTUEJTKHVGP XGTUVKGÂťG 5KG GTJCNVGP FKG &QMWOGPVG QPNKPG WPVGT YYY VJGECRKVCNITQWR EQO GOGC YQ UKG CWEJ FKG CMVWGNNGP (QPFURTGKUG Ć‚PFGP &KG UVGWGTNKEJG $GJCPFNWPI JĂ€PIV XQP +JTGT RGTUĂ’PNKEJGP 5KVWCVKQP CD WPF MCPP UKEJ KP <WMWPHV Ă€PFGTP #PNGIGT UQNNVGP FCJGT GKIGPGP UVGWGTNKEJGP 4CV GKPJQNGP &KGUG +PHQTOCVKQPGP UKPF MGKP #PIGDQV WPF MGKPG #WHHQTFGTWPI \WO -CWH QFGT \WO 8GTMCWH XQP 9GTVRCRKGTGP QFGT \WT +PCPURTWEJPCJOG XQP +PXGUVOGPVNGKUVWPIGP Â… %CRKVCN )TQWR #NNG 4GEJVG XQTDGJCNVGP


° editorial  02/2016 Abwärtsspirale V

ielfach wird ein gewisser Zweckoptimismus verbreitet: Die Zentralbanken würden eine Wirtschaftsflaute bzw. eine dro­ henden Rezession/Deflationen schon verhindern können. Oder: Unternehmen hätten sich nach der Finanzkrise saniert und säßen auf Unmengen Geld, das sie zu investieren bereit wären – sofern sich zunehmende Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleis­ tungen einstellen würde. Viele Wirtschaftsforscher prophezeien seit Jahren ein sich wieder beschleunigendes Wirtschaftswachstum in Europa, eine robuste Konjunktur in Amerika und eine sich erho­ lende Wirtschaft in Japan. Nach und nach müssen die­se Zahlen wieder nach unten revidiert werden. Das geht schon seit Jahren so. Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahren die Schuldenpro­ blematik der Industriestaaten nicht gelöst wurde. Man übertüncht sie mit niedrigen Zinsen. Die Zentralbanken sind praktisch in Geisel­haft und sind dazu genötigt, die Zinsen weiterhin extrem niedrig zu halten. Unlängst unternahm auch die Bank of Japan den Schritt zu Negativzinsen. Nullzinsen führen in der Folge zu latenten Überbewertungen von Vermögensanlagen wie Anleihen, aber auch Immobilien. Drohender Abwertungsbedarf und niedrige Zinsen führen zu ersten Kursverlusten an den Aktienmärkten – allen voran bei Banken und Versicherungen. Schlechtere Bonitäten führen zu Kursverlusten bei Anleihen usw.

Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin

Da institutionelle Anleger, wie Versicherungen und Pensions­ kassen, vor allem gerade in diese Asset­klassen investieren müssen, trifft es am Ende alle, die in irgendeiner Weise Kapital investieren oder ansparen wollen. Ein Dominoeffekt. Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, sein hart verdientes Geld umsichtig anzulegen. Hohe Renditen sind auf absehbare Zeit passé – es geht derzeit schlicht um Kapitalerhalt. Und es ist zu befürchten, dass selbst Bares in Zukunft nicht unbedingt Wahres ist. Bereits in den vergangenen Ausgaben des GELD-Magazins haben wir vor dieser Entwicklung gewarnt und auf geeignete Anlage-Produkte verwiesen, die auch in schwachen bzw. fallenden Märkten Renditen generieren.

º Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH º  Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12, T.: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, office@geld-magazin.at º  Herausgeber Dr. Wolfgang Freisleben º  GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezzana Jovic  º Chefredakteur Mario Franzin º  Redaktion Mario Franzin (mf), Dr. Wolfgang Freisleben (wf), Mag. Harald Kolerus (hk), Wolfgang Regner (wr) º  GrafiK Noura El-Kordy º  Bilder Shutterstock, Manfred Burger º CoverFOTO Shutterstock º  Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct º  Verlagsleitung Snezana Jovic º  Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller º Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 º  Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-33 • abo@geld-magazin.at * Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance­werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.


brennPunkt 06 ° PAnorAmA. Türkei: Starker Mann am

Bosporus + Ungleichheit: Kluft zwischen Arm und Reich wächst dramatisch + Crowdinvesting: Rapid Wien mit meisterlicher Leistung.

08 ° PostenkArussell. Alles dreht sich – alles bewegt sich. In der Finanzbranche kommen neue Spitzenmanager ans Ruder.

10 ° kommentAr des herAusgebers. Die Wirtschaftspolitik besitzt kein taugliches Instrumentarium zur Steuerung der Konjunktur. 12 ° luftgeld. Jetzt wurde wissenschaftlich nachgewiesen: Geld wird hauptsächlich „aus dem Nichts“ erzeugt. Das verspricht nichts Gutes.

18 ° revolutions-Profis. Hinter den Umwälzungen in den arabischen und anderen Ländern steckt immer derselbe Personenkreis. 22 ° gewinne mit gefÄngnissen. Von der Flüchtlings- und Häftlingsbetreuung in Österreich profitieren internationale Investmentfirmen. 24 ° finAnce wAtch. Deutsche Bank: Rekordver-

lust + Verurteilt: Barclays und Credit Suisse + Goldman Sachs: Hohe Strafzahlung.

bAnking 26 ° PAnorAmA. Großbritannien: Fragliches Provisionsverbot + ZKB-Studie: Chinas Probleme werden überschätzt. 27 ° interview gregor kuhn. Contracts for difference sind äußerst flexible und attraktive Anlageinstrumente, ist der IG-Markets-Spezialist überzeugt. geldAnlAge

72 ° Ausgezeichnet. Im Rampenlicht: Die besten Fonds der Welt. 76 ° gruPPensieger. Die erfolgreichsten KAGs der Lipper-Gesamt-

wertung auf einen Blick.

80 ° Absolute return. Sicher ist sicher – Kapitalerhalt genießt hier

höchste Priorität.

82 ° rentenfonds. Bonds bieten ein weites Anlageuniversum und

sollten in keinem Portfolio fehlen.

90 ° wAndelAnleihen-fonds. Rendite mit „Sicherheitsnetz“. 91 ° Aktienfonds. Von den Börsen rund um den Globus proftieren. 103 ° mischfonds. Der richtige Mix aus unterschiedlichen Assetklassen führt zum Erfolg.

105 ° sPeziAllösungen. Alternative Investments & Co.

28 ° PAnorAmA. Ukraine: Die Bonds-Kaiser + ETF Securities: Trendwende bei Rohstoffen erwartet. 30 ° emerging mArkets. Der Aktien-Kurssturz in

China schockte die Welt – Experten erklären, warum sie dennoch gute Chancen in Schwellenländern sehen.

33 ° interview scott fleming. Der KamesExperte sieht attraktive Bewertungen bei Emerging Markets-Bonds. 34 ° interview richArd cArlYle. Der Investmentspezialist bei der Capital Group verrät, wie schöne Erträge und begrenzte Volatilität unter einen Hut zu bringen sind. 35 ° interview XAvier hovAsse. Worauf Investoren in Schwellenländern achten müssen, verrät der Carmignac-Fondsmanager. 36 ° mikrokredite & co. Wer mehr als spenden will, kann auch mit gutem Gewissen investieren. 38 ° generikA. Übernahmeschlachten machen die Pharmabranche spannend.

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° GeLD-MaGaZIN – februar 2016

CREDITS: Shutterstock

thomson reuters liPPer fund AwArds 2016


° Inhalt  02 / 2016

18 Revolutions-Profis

42 ° sicherheit im netz. Cyber-Attacken nehmen zu – spezialisierte Unternehmen bieten Schutz und ­interessante Anlagechancen.

46 ° technologie. Viel Licht und Schatten im Hightech-Sektor: Die besten Fonds sorgen für die ­passende Auswahl.

Aktien 50 ° Panorama. Land des Monats: Montenegro + Alphabet: Wertvollstes Unternehmen der Welt.

51 ° neue regeln. Was bringen die geänderten ­Publizitätsvorschriften an der Börse Wien?

52 ° weltbörsen. Europa: Schwächephase + USA:

22 Privatisierung

Alternative Investments 60 ° PANORAMA.

Neuheit: ETF auf israelischen ­Aktienmarkt+ Zertifikateprofis: Die besten Tipps.

61 ° zertifikate-listing. Attraktive Produkte auf einen Blick.

62 ° rohstoff-radar. Erdöl: Iran ante portas + Gold: Aufwind + Kupfer: Überkapazitäten + Kaffee: Satte Ernten.

Versicherung & vorsorge 64 ° panorama. Albanien: Neuer Exportschlager + IMAS: Pflegebedürftigkeit als unterschätztes Risiko.

Fehler der Fed? + Japan: Coup der Notenbank + China: Wetten gegen Börse.

65 ° FLv-Listing. Der monatliche Überblick zu

54 ° anlagetipps. Nestlé: Appetit auf China +

66 ° pensionen in gefahr. Die Sicherheit unserer

56 ° börse wien. Abschreibungen und Wertberich-

70 ° wissen. TLTRO – die Geldspritze der EZB soll

58 ° börse deutschland. Die Gewinnschät-

71 ° buchtipps. Christoph Pfluger: Das nächste

Capital Stage: Grüne Energie + Norma: Verbindung stimmt + Siemens: Umsatzplus.

tigungen halten das Wiener Parkett auf Trab.

zungen für DAX-Unternehmen wurden kräftig nach unten korrigiert.

fondsgebundenen Lebensversicherungen.

Renten wird unter anderem von der EU-Kommision bezweifelt. Droht jetzt der Unruhestand?

Kreditvergabe ankurbeln.

Geld + Franz Althuber: Österreichisches Steuerrecht + ­Brigitta Zierer: EU-Förderungen für NGOs.

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 5


BRENNPUNKTPanorama TÜRKEI

Land des Monats

sTuDIe Des MONaTs ungLeich. Anfang jedes Jahres publiziert eCKDaTeN (republik Türkei)

gaTeKeePer. Wer die aktuelle mediale Be-

Parlamentarische Republik Ankara Türkisch Recep Tayyip Erdogan Ahmet Davutoglu 814.578 km2 etwa 77,7 Millionen rund 95,4 pro km2 Türkische Lira TR .tr +90 1923 29. Oktober Istanbul, Ankara, Izmir, Bursa, Adana, Gaziantep Verwaltungsgliederung 81 Provinzen Nachbarstaaten Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien, Georgien, Griechenland, Irak, Iran, Syrien Höchste Erhebung Ararat (5.137 m)

richterstattung zur Flüchtlingskrise aufmerksam verfolgt, könnte leicht den Eindruck gewinnen, die Zukunft der Europäischen Union würde am Bosporus entschieden. Und tatsächlich ist es so, dass der Türkei eine besonders essentielle Rolle bei der Eindämmung der Migrationsströme nach Norden zukommt, führen die wichtigsten Flüchtlingsrouten doch nicht zuletzt über ihr Gebiet, bevor sie den Boden der EU erreichen. Ob der Partnerschaft mit Ankara aber auch wirklich zu trauen ist, ist hingegen mehr als fraglich. Während Unionsweit ohnehin noch relativ wenig von den verstärkten Anstrengungen der Türkei zu spüren ist, machen auch mehr und mehr Berichte über die schlechte Versorgungssituation der Flüchtlinge in der Türkei die Runde. Kürzlich war darüber hinaus auch davon die Rede, dass die Türkei Flüchtlinge nach Syrien abschieben würde.

Staatsform Hauptstadt Amtssprache Staatsoberhaupt Regierungschef Fläche Einwohner Bevölkerungsdichte Währung Kfz-Kennzeichen Internet-TLD Internat. Telefonvorwahl Unabhängig seit Nationalfeiertag Größte Städte

die Hilfsorganisation Oxfam mittlerweile bereits traditionell ihre Studie zur Verteilung des weltweiten Vermögens. Die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung lesen sich zwar wenig überraschend, dramatisch sind sie jedoch auf jeden Fall. Speziell zumal die vielbesagte Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderzugehen scheint; auch in den Industrienationen. Während im vergangenen Jahr die 80 reichsten Menschen der Welt zusammen ein gleich großes Vermögen besaßen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, entspricht der Besitz der ärmeren Hälfte in diesem Jahr nur mehr jenem der 62 reichsten Erdenbewohner. Das Vermögen dieser 62 besonders „wohlhabenden“ Menschen ist in den vergangenen fünf Jahren um 44 Prozent auf nunmehr 1,76 Billionen Dollar angewachsen, während das Vermögen der ärmeren Hälfte im gleichen Zeitraum um 41 Prozent zurückging.

sTarKe WOrTe ´´

Starinvestor Bill Gross sieht die ausufernden Pensions- und Sozialkosten in den Vereinigten Staaten als große Gefahr. Die USA stünden aktuell vor einem demografischen Problem im Ausmaß von 66 Milliarden Dollar.

6

° GeLD-MaGaZIN – Februar 2016

„Sie hat die Taten gesetzt, um zu helfen, nicht, um sich zu bereichern.“

§

„Daran führt kein Weg vorbei!“

Kurt Jelinek, der Verteidiger der ehemaligen Budgetreferatsleiterin des

SPÖ-Pensionistenchef

Landes Salzburg, Monika

Karl Blecha wünscht

Rathgeber, betont anläss-

sich von der heimischen

lich des Auftakts des Straf-

Wirtschaft eine „Roboter-

prozesses die „übertrie-

bene Loyalität“ seiner Mandantin.

Abgabe“. Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert.

CREDITS: beigestellt, Archiv, Shutterstock

„Wir sind pleite, ohne es zu wissen!“


RAPID ZIEHT ... ... auch bei der Crowd. Der populärste ös-

terreichische Fußballklub, der SK Rapid, und der heimische Crowdinvesting-Marktführer Conda haben gemeinsam „Crowdinvesting-Geschichte“ geschrieben: Nicht einmal zweieinhalb Monate nach dem Start des Projekts „Rapid InvesTOR“ war die Crowd-Finanzierung des hochmodernen Allianz Stadions, der neuen Heimat des Vereins, auch schon wieder abgeschlossen. Die Crowdinvestoren schöpften die maximale Investitionssumme von drei Millionen Euro gänzlich aus und machten den InvesTOR somit zum größten jemals in Öster­reich realisier-

ten Crowdinvesting-Projekt.Unter den fast 1.500 Investoren finden sich zahlreiche bekannte Namen. So sind Michael Tojner, „Business Angel“ Hansi Hansmann oder Staatssekretär Harald Mahrer mit dabei, genauso wie das „offizielle“ Rapid – allen voran Präsident und Wirtschaftskapitän Michael Krammer und Finanzreferent und Vorstand der Allianz Investmentbank Martin Bruckner. Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek resümiert zufrieden: „Es ist ein großartiges Zeichen, dass wir den bisherigen Rekord eines österreichischen Crowdinvesting-Projekts gleich verdreifacht haben. Damit hätte ich

persönlich nicht in meinen kühnsten Träumen gerechnet, es ist ein eindrucksvoller Beleg, dass die große grün-weiße Community nicht nur der sportlichen, sondern auch der wirtschaftlichen Leitung des SK Rapid ein großes Vertrauen entgegenbringt.“

Zahlenspiele

9.900

Kuckuck. Erstmals seit fünf Jahren sind die Privatkonkurse in Österreich im Jahr

2015 wieder sprunghaft angestiegen. Laut Zahlen der Creditreform ereigneten sich im Vorjahr 9.900 private Pleiten, was einem Plus von 4,1 Prozent entspricht. Der „typische“ heimische Schuldner ist dabei laut Creditreform zwischen 30 und 50 Jahre alt, männlich, Städter und formell wenig gebildet. Die stärksten Zuwächse von Privatkonkursen gab es 2015 mit plus 12,3 Prozent übrigens in Salzburg.

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5.000

Strafrechtliche Sanktionen bei Marktmanipulation

fang Februar angekündigt hatte, eine Obergrenze für Bargeldzah-

Jahrestagung Geldwäsche

Obergrenze? Der oft gebrauchte Wiener Ausspruch „Nur Cash macht fesch“ dürf-

mit RA Dr. SINDELAR, Dr. DIETRICH am 15.04.16, Wien | 11.11.16, Wien

te bald aus der Mode geraten. Nachdem die deutsche Regierung Anlungen in der Höhe von 5.000 Euro einführen zu wollen, sprang auch die EU-Kommission auf den bargeldlosen Zug auf. „Barzahlungen sind Teil des Alltagslebens, aber auch ein gängiges Finanzierungsmittel für Terroristen“, sagte Vize-Kommissionspräsident Valdis Dom-

TOPAKTUELL: 4. Geldwäsche-Richtlinie mit Mag. WIESER, Dr. KODADA u. a. von 07.–08.03.16, Wien 13.–14.03.17, Wien

brovskis kürzlich der Zeitung „Die Welt“. Die Tage des Bargelds dürf-

Von den Besten lernen.

ten in Europa also langsam, aber sicher gezählt sein.

Februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 7


Brennpunkt ° Finanzbranche

Postenkarussell in der Chefetage Zur Bewältigung der Probleme setzen die Großaktionäre bei Banken und Versicherungen auf neue Spitzen­ manager. Mitunter sollen sie auch den ausländischen Zentralen mehr Gewinne abführen. Die Digitalisierung überrollt alle. Die Lebensversicherung hat als Renditeknüller ausgedient. Wolfgang Freisleben n der ansonsten eher diskreten Finanz­ branche dreht sich das Postenkarussell mit atemberaubender Geschwindigkeit. Zu­ letzt wurde am 18. Jänner 2016 mit Willi­ bald Cernko (59) der CEO der Bank Aus­ tria, Österreichs zweitgrößter Bank, aus dem Sessel gekickt. Als neuer Generaldirek­ tor wird nun der bisher im Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständige Robert Zadrazil (45) die Vorgaben der UniCredit

Robert Zadrazil: Aufstieg als Troubleshooter zum CEO der schlingernden Bank Austria

aus Mailand exekutieren. Laut Sprachrege­ lung handelt es sich um einen „Generations­ wechsel“ – und dieser kommt laut Auf­ sichtsratschef Erich Hampel (64) zum „op­ timalen Zeitpunkt“. Zadrazil (seit 2001 in der BA) sei genau „der Richtige“, um „den Umbau unserer Bank auf Basis der vorlie­ genden Konzepte und Entscheidungen er­ folgreich voranzutreiben und zu gestalten“. Bei der Vienna Insurance Group (VIG) war Anfang Dezember 2015 überraschend Generaldirektor Peter Hagen demissioniert. Als Grund wurden „Auffassungsunter­ schiede über die weitere strategische Aus­ richtung und Führung des Konzerns“ be­ gründet. Der Aufsichtsrat bestellte ohne Verzögerung Elisabeth Stadler als Vor­ standsvorsitzende bis 30. Juni 2018. Sie ist

8 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

Elisabeth Stadler: Dirigiert als einzige Dame an der Spitze einer großen Versicherung

die erste und einzige Dame an der Spitze eines heimischen Top-Versicherers und nunmehr auch als CEO eines börsenno­ tierten ATX-Unternehmens. Die Versiche­ rungsmathematikerin war seit 1. September 2014 Generaldirektorin der zum VIG-Kon­ zern gehörenden Donau Versicherung. Bereits am 18. November 2015 hatte der Generali-Konzern mit der Mitteilung über­ rascht, dass Generaldirektor Peter Thirring „aus persönlichen Gründen“ zurücktreten werde. Das einstige „Generali-Urgestein“ arbeitete seit 1984 bei der Konzerngesell­ schaft Erste Allgemeine Versicherung, die per 1. Jänner 1998 mit der Generali Leben zur Generali-Versicherung verschmolzen worden war. Erst im April 2013 war Thir­ ring zum Vorstandsvorsitzenden der Gene­ rali Holding Vienna AG und der Generali Versicherung AG bestellt worden. Dem Ver­

Peter Thirring: Von der Generali mit kurzem Urlaub an die Spitze der Donau Versicherung

nehmen nach soll die Triester Mutter von ihrer Österreich-Tochter mehr ImmobilienVerkaufserlöse verlangt haben. Als neuer CEO der Generali Holding Vienna AG und der Generali Versicherung AG zog umge­ hend Alfred Leu (57), bis dahin CEO der Generali Schweiz Holding, in die Wiener Zentrale ein. Peter Thirring gönnt sich al­ lerdings keinen allzu langen Urlaub. Denn am 12. Jänner 2016 avisierte ihn die DonauVersicherung als künftigen Vorstandsvor­ sitzenden. Ex-VIG-Chef Günter Geyer sieht als Aufsichtsratsvorsitzender in ihm „die

Alfred Leu: Von der Schweizer Versicherung an die Spitze der Generali in Österreich

Idealbesetzung für die Steuerung und Um­ setzung der künftigen Neuausrichtung“. Gesamte Finanzbranche braucht ein Facelifting Die Neuausrichtung betrifft indes die gesamte Finanzbranche. Das Postenkarus­ sell rund um den Jahreswechsel, zu dem hausintern die Jahres-Performance von Un­ ternehmen bereits diskutiert wird, ist daher kein Zufall, sondern bestätigt gravierende Probleme in der Branche. Verstärkt werden sie dann, wenn ausländische Eigentümer wie die eigenkapitalschwache Mailänder UniCredit im Falle der Bank Austria und

creditS: Archiv, beigestellt

I


°

Finanzbranche   Brennpunkt

Günter Geyer: Der Aufsichtsratspräsident der Vienna Insurance Group stellte die Weichen für die Zukunft mit neuen CEO‘s

der gleichfalls italienische Generali-Kon­ zern von ihren österreichischen Töchtern einen bedeutenden Tribut zum Übertün­ chen der eigenen Probleme einfordern. Von Ersterer ist hinlänglich bekannt, dass sie die Gewinne des lukrativen Osteuropa-Ge­ schäfts mit seinen 48.000 Beschäftigten künftig in der Mailänder Bilanz ausweisen will. Der bisher fürs Osteuropa-Geschäft (CEE) zuständige Manager und BA-Vize­ chef, Carlo Vivaldi, soll angeblich Wien im März Richtung Mailand verlassen. In bei­ den Fällen haben die Generaldirektoren in Wien offenbar hartnäckigen Widerstand geleistet. Verständlich. Denn wer lässt sich schon freiwillig Ertragsbringer abspenstig machen? Golden Handshake für einen erfolglosen Bankmanager Bank Austria-Aufsichtsratspräsident Erich Hampel teilte seinem Generaldirektor den Rausschmiss per März eher salopp auf dem Gang vor dem Sitzungssaal unmittel­ bar nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Willi Cernko wird der Abgang natürlich wie üblich mit einem üppigen „Golden Hands­ hake“ in Form von einigen Euro-Millionen fürs kommende Nichtstun versüßt. Inklusi­ ve der Abfertigung vielleicht sogar zweistel­ lig. Denn sein Vertrag war erst kurz zuvor im Oktober 2015 für weitere drei Jahre ver­ längert worden. Wenig später wurde auch Vertriebsvorstand Helmut Bernkopf über seinen Abgang informiert. Pikant daran ist, dass Erich Hampel am 30. September 2009 im rüstigen Alter von 56 Jahren selber unfreiwillig den Chefsessel räumen musste, nachdem er für den Ver­ trieb der Pleite-Fonds des Wall-Street-Be­ trügers „Bernie“ Madoff (verurteilt zu einer

Haftstrafe von 150 Jahren) und die eher du­ biose Minderheitsbeteiligung an der mit Madoff verbündeten Bank Medici verant­ wortlich gemacht wurde. Doch auch für die übrigen Fehlentwicklungen hatte er die Weichen gestellt, als er 2004 die Stärkung und Aufpolsterung der Filialen statt der Digitalisierung an der Kundenfront ange­ ordnet hat. Cernko war da als Vertriebschef Vollzugsorgan. Die ausgezeichnete perso­ nelle Vernetzung und das SP-Parteibuch mit Sitz im Generalrat der Nationalbank sicherten Hampel aber als Trostpflaster die Verwendung im Aufsichtsrat, dem Voll­ zugsorgan für Mailänder Wünsche. Willibald Cernko ist allerdings an sei­ nem Rauswurf selber nicht unschuldig. Denn als er in einem TV-Interview für das Magazin ECO am 16. Dezember 2015 ge­ fragt wurde, warum er die Sanierung des defizitären Privatkundengeschäfts erst jetzt angehen wolle und nicht schon früher, ob­ wohl das Problem schon lange bekannt ge­ wesen sei, antwortete er entwaffnend: „Weil der Druck noch nicht so groß war.“ Bis zum Rauswurf also Schlendrian. Die Entschei­ dungsschwäche ablegen wollten er und Erich Hampel erst, als die Mailänder Bosse die Messer wetzten. Als Bauern­opfer ließ Hampel aber höflich Cernko den Vortritt. Die auf 300 Millionen Euro verdoppelten Sparvorgaben aus Mailand, die Reduzie­ rung von 70 der 190 Filialen und 1.500 Jobs im unrentablen Privatkundengeschäft unter Vorrang der Digitalisierung darf Robert Za­ drazil nun exekutieren. Steuerzahler sollen nun die Sanierung übernehmen Am Problem der hohen Pensionslasten und des komfortablen Dienstrechts aus der Ära der 1991 mit der Länderbank fusio­ nierten gemeindeeigenen Wiener Zentral­ sparkasse für rund 3.300 privilegierte Mit­ arbeiter wollte sich Erich Hampel bisher nicht die Finger verbrennen. Als Genie­ streich sollen diese Betriebspensionen nun der staatlichen ASVG-Pensionsversiche­ rung umgehängt werden, womit die öster­ reichischen Steuerzahler einen Sanierungs­ beitrag für die italienische Großbank leisten

würden. Ein frivoles Ansinnen. PVA-Chef Winfried Pinggera bremst die Euphorie der Neo-Sanierer allerdings: „Man braucht auf jeden Fall eine Gesetzesänderung, weil die Bank Austria bisher laut § 5 von der Voll­ versicherung im ASVG ausgenommen war.“ Das im Parlament womöglich noch vor der Präsidentschaftswahl vorzutragen, könnte wahlentscheidend sein. Auch Assekuranzen stecken tief im Strukturwandel Doch Probleme plagen nicht nur die Bank Austria. Der gesamten Finanzbranche sitzen die Aufsichtsbehörden mit der For­ derung nach Stärkung der Kapitalbasis im Nacken. Basel III für Banken und das EUProjekt Solvency II für Versicherungen hei­ ßen die Schreckgespenster der Branche – Kurzbezeichnungen für die neuen Regulie­ rungsvorschriften. Das von der Europäischen Zentralbank gesteuerte historisch niedrigste Zinsniveau schränkt aber die Ertragsmöglichkeiten ein und zwingt die Assekuranzen in einen ger­ dezu dramatischen Strukturwandel. Die einzelnen Geschäftssparten müssen auf ihre Tauglichkeit und Ergiebigkeit überprüft werden. Das reicht bis zur Kranken- und Kfz-Versicherung. Die Lebensversiche­ rungssparte muss überhaupt neu konzipiert werden. Als „Renditeknüller mit Steuer­ sparschutz“ taugt sie jedenfalls nicht mehr, wie es der deutsche Allianz-Chef Oliver Bäte ausdrückte. Die seit Jahren fortschrei­ tende Digitalisierung unterwirft die tra­ dierten Organisations-Strukturen, darunter vor allem den Vertrieb und damit auch das Profil der Beschäftigten, gravierenden Än­ derungen. Weitere Herausforderungen liegen im frühzeitigen Erkennen der rechtlichen ­Entwicklungen, der Identifikation und Be­ urteilung von Rechtsrisiken für die eigene Tätigkeit und der Risikosteuerung und -überwachung. Dem unternehmensweiten Governance-System mit den vier Schlüssel­ funktionen Compliance, versicherungsma­ thematische Funktion, Risikocontrolling und interne Revision kommt entscheidende Bedeutung zu.

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Brennpunkt ° Kommentar

Kredite und ihr Luftgehalt Mit dem ersten empirischen Nachweis der freihändigen Geldproduktion durch Kreditvergabe ist klar, warum die Wirtschaftspolitik kein taugliches Instrumentarium zur Steuerung der Konjunktur zur Verfügung hat. Die banklose Nationalökonomie hat ausgedient. Wolfgang Freisleben

eit Beginn der Bankenkrise 2008 ist zwar das Interesse an der Rolle der Banken innerhalb und außerhalb der Fachkreise von Wirtschaft, Bank- und Finanzwesen zwar gewachsen. Aber außer Vorschriften zur Erhöhung des Eigenkapitals blieb im Wesentlichen alles beim Alten. In den am häufigsten verwendeten makroökonomi­ schen Modellen und Theorien fehlen weiterhin angemessene Beschreibungen entscheidender Merkmale unseres Finanz­ systems und der Auswirkungen von Bankgeschäften in der Volkswirtschaft. Die Ökonomen und Wirtschaftsforschungsinstitute segeln daher ebenso wie die Zentralbanken mangels tauglicher Computermodelle im Blindflug dahin. Nun hat die Bank von England im März 2014 nach einem entsprechenden empirischen Nachweis durch Professor Richard Werner (siehe Bericht Seite 12) endlich hochoffiziell bestätigt, dass nur drei Prozent der weltweiten Geldmenge von der Geldschöpfung der Zentralbanken stammen und tatsächlich 97 Prozent aus der Kreditvergabe der Geschäftsbanken als den wesentlichen Geldproduzenten. Gemäß dieses neuen Para­digmas sind Ersparnisse zwar nützlich, aber keine wesentliche Voraussetzung für Investitionen und somit für Wirtschaftswachstum. Die Vereinigten Staaten, die eine längere Wachstumsphase mit fast 70 Prozent Anteil des Konsums am BIP und außerordentlich niedriger Sparquote verzeichneten, unterstreichen diese Erkenntnis. Dabei ist die Zweifelhaftigkeit der privilegierten Geldproduktion der Banken klar erkennbar. Das eindrucksvollste Beispiel sind die Fremdwährungskredite, die nie eine fremde Währung gesehen haben, sondern

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reine Fiktion sind. Dennoch verrechnen die Banken ihren Kreditkunden munter quartalsweise Umrechnungsspesen und fiktive Kursverluste, die sie selber gar nicht spüren. Das könnte rechtliche Probleme aufwerfen. Es liegt daher nahe, dass die vorherrschenden, quasi banklosen Theorien zu suboptimaler oder gar verfehlter Bankenregulierung geführt haben. Denn systemische Probleme aus dem Bankensektor können nicht erkannt werden, wenn in den ökonometrischen Modellen keine Banken enthalten sind oder wenn Modelle des Finanzsys­ tems nur einzelne, repräsentative Finanz­ institutionen betrachten, ohne diese entsprechend in makroökonomische Modelle einzubetten. Unter diesen Aspekten ist es kein Wunder, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank seit Jahren keinen nennenswerten Erfolg gebracht hat und im achten Jahr der Krise als gescheitert angesehen werden muss. Weder die angepeilte Inflation stellt sich ein, noch das Wirtschaftswachstum mit Jahresraten wie vor 2007, noch eine deutliche Absenkung von Arbeitslosenraten oder Staatsverschuldung. Die eigenmittelbasierten Ansätze für die Bankenregulierungen, wie sie vom „Basler Ausschuss für Bankenaufsicht“ in der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Form von Basel I, II und III konstruiert worden waren, haben uns daher nicht vor der Bankenkrise geschützt. Die Erkenntnis der wahren Funktion von Banken erfordert nunmehr einen deutlichen Schwenk in der Geld- und Wirtschaftspolitik wie auch der Finanzmarktregulierung, um Probleme wie Bankenkrisen, Arbeitslosigkeit und mangelndes Wirt-

„Ökonomen und Zentralbanken segeln mangels tauglicher Computermodelle im Blindflug dahin.” Wolfgang Freisleben, Herausgeber

schaftswachstum wirksam anzugehen. Es wird allerdings Zeit brauchen, bis diese Erkenntnis vollständig akzeptiert wird – nicht zuletzt, weil sie die zentrale Lehre der traditionellen Ökonomie unterläuft und erst akzeptiert werden muss. Fest steht jedenfalls, dass Wirtschaftswachstum von einer steigenden Zahl von Transaktionen und einer wachsenden Geldmenge abhängt, mit der diese finanziert werden. Doch der Teufel steckt im Detail. Die Wirkung des Bankkredits hängt nämlich von seiner Verwendung ab. Kredite für Investitionen in die Produktion von Gütern und Dienstleistungen schaffen zwar Wachstum, aber keine Inflation. Konsumentenkredite hingegen stimulieren die (Verbraucherpreis-)Inflation. Das Gefährlichste sind Bankkredite für Vermögenswerte. Denn sie erzeugen bei diesen Inflation, die jedoch nicht gemessen wird. Daher entstehen „Boom-Bust-Zyklen“ – Spekulationsblasen und deren Platzen. Die US-Federal Reserve hatte die Dotcom-Blase mit hektischem Auf und Ab der Zinssätze 1995 bis 2000 provoziert. Kurze Zeit später die Subprime-Kreditblase. An den Folgen dieser katastrophalen Politik laboriert die Weltwirtschaft nunmehr im bereits achten Jahr.

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Brennpunkt ° Geldschöpfung

Aufgedeckt: Banken erzeugen mit Krediten Geld aus Luft Der Finanz-Professor Richard Werner hat erstmals empirisch nachgewiesen, was Forschung und Lehre bisher geleugnet haben: 97 Prozent der weltweiten Geldmenge ist gleichbedeutend mit Krediten. Die Bank von England bestätigt und wirft damit Fragen auf. Wolfgang Freisleben er 7. August 2013 wird zweifellos in die (Wirtschafts-) Geschichte eingehen. Als jener Tag, an dem erstmals seit über 100 Jahren nicht nur über Geld theoretisiert, sondern auch der empirische Beweis erbracht wurde, wie Geld abseits der Notenbanken wirklich entsteht. Von diesen wird nämlich nur Bargeld als weltweit gesetzliches Zahlungsmittel in den jeweiligen Ländern geschaffen. Oder gegen Wert­ papiere im Zuge der Offenmarktgeschäfte getauscht. Oder durch den Ankauf von Gold.

Finanzwissenschafter Richard Werner: Kreditschöpfungstheorie ist Realität

Kredit. Dieses Buch- oder Giralgeld wird auch „Fiat“-Geld genannt (fiat lateinisch = „es werde“, abgewandelt aus dem göttlichen Spruch „fiat lux“ – es werde Licht). Es entsteht übrigens unabhängig von Mindestreserve oder sonstiger theoretischer Wischiwaschi-Erklärungen zahlloser sogenannter Wissenschafter und Experten, die Theorien gelehrt haben und immer noch lehren, die nie wirklich bewiesen wurden. Daran liegt es auch, dass unser Finanzsystem als mys­ tisch und für den „normal Sterblichen“ kaum erklärbar eingeschätzt wird. Klarheit schuf 2013 erstmals der deutsche Universitätsprofessor Richard Werner, als er an besagtem Augusttag bei der Raiff­ eisenbank in dem kleinen Städtchen Wildenberg (knapp 1.350 Einwohner) im niederbayerischen Landkreis Kelheim auftauchte, um einen Kredit aufzunehmen. Das wäre an sich nicht bemerkenswert, hätte der an der britischen Universität Southampton lehrende Finanzwissenschafter nicht ein Kamerateam der Londoner öffentlichrechtlichen Rundfunk- und TV-Anstalt BBC im Schlepptau gehabt, das den Geschäftsablauf dokumentieren sollte. Dahinter stand eine spektakuläre Absicht: die Enttarnung des westlichen Geldsystems. Nicht mehr. Und nicht weniger.

Die privaten Geschäftsbanken hingegen erzeugen tagtäglich Geld durch die Kreditvergabe. Einfach so. Aus Luft. Sie sind also nicht Geldvermittler, sondern Geldproduzenten. Geld ist also gleichbedeutend mit

quartalsbericht der Bank von England blieb unbeachtet In Konsequenz der empirischen Erhebungen des Universitäts-Professors und der unanfechtbaren BBC-Dokumentation lüftete die Bank von England (BoE) im März

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2014 in einem Quartalsbericht (Quarterly Bulletin 2014/Q1) erstmals das Jahrhunderte lang sorgsam gehütete Geheimnis und bestätigte hochoffiziell, dass die Geschäftsbanken mit der Kreditvergabe unmittelbar und exzessiv Geld aus dem Nichts schaffen. Daraus resultieren laut BoE rund 97 Prozent der weltweiten Geldmenge. Nur der minimale Rest geht auf das Konto der Zentralbanken. Das Eingeständnis verursachte allerdings vorerst außerhalb der britischen Zentralbank nur wenig Echo. Denn Quartalsberichte von Zentralbanken werden vor allem als statistische Quellen herangezogen. Grundlegende neue Erkenntnisse erwartet sich üblicherweise kaum jemand. Dement-

Quartalsbericht der Bank von England: Brisante Enthüllung über das Geldsystem

creditS: beigestellt, Archiv

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Geldschöpfung   Brennpunkt

sprechend blieb die Offenbarung der breiten Öffentlichkeit bis heute vorenthalten. Außerdem hat die Finanzwelt aus verständlichen Gründen kein Interesse an der ­Offenlegung der Kredit-Geld-Zauberei. Richard Werner legte dann am 16. Dezember 2014 mit der Veröffentlichung seiner Studie mit dem Titel „Can banks individually create money out of nothing? — The theories and the empirical evidence“ im „International Review of Financial Analysis“ nach. Damit unterlegte er die seit Jahrzehnten denunzierte „Kreditschöpfungstheorie“. Auch diesmal blieb das Echo in Forschung, Lehre, Politik und Medien aus. Nur hinter den Kulissen wird gegrübelt. Denn seit dem Ende der 1960er-Jahre galt die „Finanzintermediär-Theorie“ als gängige Lehrmeinung. Sie behauptet, dass die Banken reine Finanzintermediäre seien, die Einlagen sammeln und als Kredite gegen Zinsen weitergeben. Die Theorie dient auch der Rechtfertigung, warum die Kreditzinsen immer deutlich höher sein müssen als die Einlagenzinsen. Das ist jetzt als Schwindel enttarnt. Vor dieser aktuellen wissenschaftlichen Modeerscheinung hatte zwischen den 1930er- und späten 1960er-Jahren das „Teilreserve- oder Multiplikatormodell“ die Lehre dominiert. Dieses beschreibt, dass die Banken im Gegensatz zu Finanzinterme­ diären im Kollektiv Geld schaffen würden. Trotz dieser Fähigkeit zur Geldschöpfung

Kreditchef Ludwig Keil: Augenzeuge einer historischen Offenbarung

BBC London: Im Archiv die Bild- und Filmdokumentation der Geldschöpfung

sei aber jede einzelne Bank nach dieser Sichtweise nur ein reiner Finanzvermittler, der Einlagen sammelt und weiter verleiht – ohne die Fähigkeit, selbst Geld zu schöpfen. raiffeisenbank im bayerischen wildenberg öffnet das tor Professor Richard Werner war allen Theorien nachgegangen, ehe er in den Geschäftsräumen der bayerischen Bank einen Kreditvertrag unterzeichnete und auf seinem neuen Konto 200.000 Euro gutgeschrieben wurden. Als Leiter (und einziger Mitarbeiter) der Kreditabteilung war Ludwig Keil in die Transaktionen involviert, die einschließlich seiner manuellen Eingaben von dem BBC-Reporter Alistair Fee und seinem Kameramann gefilmt wurden. Die Bildschirme des bankinternen IT-Terminals wurden bei jedem Durchführungsschritt fotografiert. Die beiden (einzigen) Bankdirektoren wachten als unbeteiligte Zuschauer über die Offenlegung des internen Standardablaufs ihres Kreditvergabeverfahrens: Am Anfang bei der Kundendokumentation, beim Unterzeichnen des Kreditvertrages und der Buchung des Kreditbetrages auf dem Konto des Kreditnehmers. Durch Überwachung der internen Aufzeichnun­ gen ließ sich bestätigen, dass im Prozess der Kreditvergabe von anderen Konten innerhalb oder außerhalb der Bank keinerlei Mittel transferiert oder neu erschaffen wurden. Auf die Einhebung von Zinsen verzichtete

die Bank zur Unterstützung des wissenschaftlichen Forschungsprojekts. Als Ergebnis der simplen Finanztransaktion in Wildenberg war klar zu erkennen, wie sich die Kreditvergabe in den Büchern einer Bank niederschlägt. Bis dahin galt noch als eher versponnene Idee, dass Banken womöglich „Geld aus dem Nichts“ schaffen könnten. Doch nun führte Richard Werner den weltweit ersten empirischen Beweis in der Geschichte des Geldes, dass Banken durch ihre tägliche Praxis dieser Theorie – der sogenannten „Kreditschöpfungstheorie“ – auch tatsächlich entsprechen. Sie war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aufgekommen und behauptete schlichtweg, dass Geschäftsbanken – und nicht nur die Zentralbanken – bei jedem Kreditvorgang im eigenen Haus Geld „aus dem Nichts“ schöpfen – oder auch: aus Luft erzeugen. Zur Sicherung der Erkenntnisse drehte die BBC danach noch zwei weitere MiniDokumentarfilme mit Professor Werner bei empirischen Nachweisen zur Geldtheorie in der VR-Bank Landau und der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Durch Kreditvergabe entsteht beim Kunden eine Bankeinlage Wie Werner in der Studie analysiert, schafft die Bank mit der Kreditvergabe gleichzeitig eine imaginäre Einlage (im Finanzjargon sinnigerweise als „Sichteinlage“

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Brennpunkt ° Geldschöpfung

Der empirische Beweis stützt die Kreditschöpfungstheorie In der Tagesbilanz der Bank zeigt sich vom Ende des 6. August 2013 bis zum Ende des 7. August 2013, nachdem die Trans­ aktion für die empirische Untersuchung durchgeführt worden ist, auf der Aktivseite unter dem Abschnitt „Forderungen an Kunden“ in der Zeile „mit Laufzeit bis unter 4 Jahre“ eine Zunahme um 200.000 Euro. Auf der Passivseite der Bankbilanz wurde gleichzeitig eine Gutschrift für den Kunden unter der Position „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ in der Zeile „täglich fällig“ mit ebenfalls 200.000 Euro verbucht. Aus dieser Buchung ist zu ersehen, dass die Bank die – ohne Geldzuführung – künst-

lich buchhalterisch geschaffene Kundeneinlage wie einen Kredit an die Bank behandelt. Sie vergibt also buchhalterisch als Forderung einen Kredit und schafft sich damit gleichzeitig selber eine Verbindlichkeit in Höhe desselben Betrags. Beides gegenüber ein- und demselben Kunden. Die Kunden wiederum erhalten von der Bank die Buchung ihrer Kredite unter der Bezeichnung „Einlage“ auf ihrem Kontoauszug – als Forderung gegenüber der Bank. Denn die hat sich ja zur Zahlung verpflichtet (obwohl sie das Geld physisch ja gar nicht zur Verfügung hat). Dies kann jedenfalls nicht mit der gängigen „Finanzintermediär-Theorie“ in Einklang gebracht werden. Die „Teilreserve-Theorie“ wiederum scheidet deshalb aus, weil der Anstieg der Gesamtverbindlichkeiten der Bank am 6. August 2013 ausschließlich durch die Zunahme jener Verbindlichkeit von 200.000 Euro verursacht wurde, die aus der gleich hohen Guthabens-Buchung auf dem Kontokorrentkonto des Kunden resultierte. Daher kann die gesamte Zunahme der Verbindlichkeiten ihre Ursache nicht in einem zufälligen Anstieg der Kundeneinlagen am Tag der Kreditvergabe haben, weil es die nicht gab. Die Passivseite der Bilanz scheint daher nur mit der „Kreditschöpfungstheorie“ im vollkommenen Einklang zu stehen. Fest steht überdies: Wenn man die anderen damals stattgefundenen Transaktio­ nen in der Bank ausklammert, hätte sich die

Bilanz der Bank um den gleichen Betrag verlängert, mit dem der gegenständliche Kredit vergeben wurde. Diese Feststellung stimmt gleichfalls nur mit der „Kreditschöpfungstheorie“ überein. Für dEN Kredit wurde kein Geld von anderen Konten genommen Die Untersuchung der tatsächlichen internen Bankbuchhaltung „in einer unkontrollierten realen Umgebung“ hat außerdem ergeben, dass die Bank in dem Kreditvergabe-Prozess das Geld nicht von anderen internen oder externen Konten abgebucht hat. Auch damit muss sowohl die Teilreserveals auch die Finanzintermediär-Theorie verworfen werden. Stattdessen konnte festgestellt werden, dass die Bank diese Mittel neu „erfunden“ hat, indem sie diese – natürlich irreführend und nicht ganz korrekt – als Einlage (Sichteinlage) auf dem Konto des Kreditnehmers gebucht hat, obwohl eine solche Einlage physisch gar nicht stattgefunden hat. Dies steht im Einklang mit Annahmen der „Kreditschöpfungstheorie“. Damit kann jetzt – erstmals in den 5.000 Jahren der Geschichte des Geld- und Bankwesens – mit Zuversicht gesagt werden, dass es empirisch nachgewiesen ist, dass jede einzelne Bank Geld aus dem Nichts schafft, wenn sie das vergibt, was man „Bankkredit“ nennt. Einfach so – aus Luft. Henry Ford, der Gründer der US-ameri­ kanischen Ford Motor Company, hatte 1946 dafür seine eigene Erklärung: „Eigentlich ist es gut, dass die Menschen der Nation unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ Denn wer versteht schon, dass er das „aus Luft“ fabrizierte Kreditgeld zurückzahlen muss, obwohl es zuvor gar nicht existiert hat, und überdies noch Zinsen für das „Luftgeld“ drauf­zulegen hat? Ärger ist jedenfalls angebracht. Denn über 200 Jahre haben uns die Drahtzieher der geheimen GeldmaschineDas neue Bankkonto von Richard Werner bei der Raiffeisenbank Wildenberg am 7. August 2013

Quelle: Richard Werner

14 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

credit: beigestellt

bezeichnet, die erst entsteht, wenn man sie sieht) auf dem Kontokorrentkonto des Kreditnehmers, obwohl real keine Geldeinlage stattgefunden hat. Gleichzeitig wird auf dem Darlehenskonto des Kunden der gleiche Betrag – mit einem Minus vorangestellt – als Schuld ausgewiesen (siehe Tabelle ­„Finanzübersicht“). Es handelt sich also tatsächlich um eine „Kreditgeldschöpfung aus dem Nichts“. Die Bilanz der Bank verlängert sich. Bargeld, Zentralbankreserven oder Guthaben bei anderen Banken sind unmittelbar nicht ­notwendig, da Reserven und Eigenkapitalanforderungen nur über bestimmte ­B eobachtungszeiträume eingehalten werden müssen.


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Brennpunkt ° Geldschöpfung

rie hinters Licht geführt und gigantische Reichtümer zusammengerafft. Aber das ist eine andere Geschichte und hängt mit der Gründung der drei maßgeblichen westlichen Notenbanken Bank of England (BoE) 1694, US-Federal Reserve System (Fed) 1914 und der Europäischen Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 zusammen. Jede ist in ihrem Bereich als „Bank der Banken“ Statthalter und Bewahrer dieses Systems. Dazu gehören auch die per Definition geschaffenen Bilanzierungs-Regeln der Geschäftsbanken. Denn die sind alles andere als logisch und durchsichtig, wie jeder Bankprüfer bestätigen wird. Letztlich ist die Erzeugung von Kredit und damit Geld heute nichts weiter als ein simpler Buchungsvorgang auf dem Computerbildschirm. Und ein willkürliches Prozedere, um dem Nullsummenspiel der doppelten Buchführung Genüge zu tun. Man könnte meinen, diese Art der doppelten Buchführung sei genau dazu geschaffen worden. Mega-Gewinne der Grossbanken durch eigene Geldschöpfung Die Riesengewinne der internationalen Großbanken sind nun ebenso erklärlich wie die weltweite Verschuldung von 199 Billio­ nen US-Dollar per 2. Quartal 2014. Festgestellt vom McKinsey Global Institute (MGI). Das waren um 57 Billionen mehr als im 4. Quartal 2007 und um 112 Billionen oder 118,7 Prozent mehr als im 4. Quartal 2000. Das heißt, dass die weltweiten Schulden um jährlich 7,7 Billionen Dollar (2000-2007) bzw. 8,8 Billionen Dollar (2008-2014) zugenommen haben. Davon sind rund 20,1 Prozent privaten Haushalten zuzurechnen, 22,6 dem Finanzsektor, 28,1 Unternehmen (ohne Finanzsektor) und 29,2 Prozent den Staaten. Abgeleitet von den erwähnten Jahreszuwachszahlen dürfte sich die Verschuldung der Welt bei den Finanzinstituten inzwischen per Ende 2015 auf rund 212 Billionen US-Dollar summiert haben. Ist schon die Gesamtsumme beängstigend, dann umso mehr der jährliche Zuwachs. Denn wie soll das alles je zurückgezahlt werden? Zu denken gibt dies in mehrfacher ­Hinsicht:

16 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

1. Zunächst müssen von den Schuldnern jährlich Zinszahlungen geleistet werden. Die liegen je nach Zinssatz zwischen 7,43 (bei einem Zinssatz von 3,5 Prozent) und 11,7 Billionen Dollar (bei 5,5 Prozent) p.a. Und sind nicht durch Geldschöpfung gedeckt. Der Zinsleistung entspricht daher zwangsläufig in etwa die jährliche Zuwachsrate der Welt-Verschuldung. 2. Versteht man Kredit als Wertschöpfungsversprechen, aus dem der Kredit einmal „zurück“ gezahlt werden soll, und nimmt man dies für das gesamte weltweite Kreditvolumen, dann stellt man Unerwartetes fest: Dieses Wertschöpfungsversprechen betrug Ende 2014 das etwa 2,6-Fache des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP), also des Volumens von Waren und Dienstleis­ tungen in Höhe von 77,3 Billionen USDollar (2014).1970 war es weniger als das Anderthalbfache. Nimmt man eine durchschnittliche Kredit-Laufzeit von zehn Jahren an, dann müssten jährlich rund 20,3 Billionen Dollar LuftgeldRückzahlung plus – wiederum durchschnittlich – 9,5 Billionen an Zinsen geleistet werden. In Summe somit knapp 30 Billionen Dollar oder fast 39 Prozent des weltweiten BIP. Hier fließt also eine gewaltige Summe alljährlich von der Realwirtschaft in die Finanzwirtschaft, 9,5 Billionen Dollar an Neuverschuldung in die umgekehrte Richtung. 3. Um die Wertschöpfung für die Kreditbedienung dauerhaft leisten zu können, werden Naturressourcen verbraucht – das Ausgangsmaterial, das in Wertschöpfung übergeführt wird. Und mit unserem derzeitigen Know-how und mit unseren Fabriken, das heißt allen Technologien, mit denen wir Wertschöpfung leisten können – zusammengefasst unter dem Begriff „Kultur“ –, verbrauchen wir derzeit, für das heutige Volumen an Waren und Dienstleis­ tungen, schon die natürlichen Ressourcen von 1,5 Planeten, wie der Zukunftsforscher Dirk Solte errechnet hat. Das ist der Grund, weshalb wir ein Umwelt-

problem haben, das immer schlimmer wird. Und es wird noch schlimmer, wenn alle der derzeit 7,3 Milliarden Menschen an den Konsum westlichen Standards herangeführt werden. 4. Eines der Kernprobleme der Finanz­ industrie ist die Haftungsfrage. Denn es ist der internationale Buchhaltungsstandard des „Fair Value“, der das ökonomische Grundprinzip, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, völlig ignoriert. Alle von den Banken gewährten Kredite, also alle als bank­ eigene Vermögenswerte gehaltenen Schuldverschreibungen, werden so bewertet, als würde man sie jederzeit zum „Fair Value“ verkaufen können, als würde es eben einen Markt mit unendlich vielen Nachfragern geben, die im Fall des Falles zugreifen und sie zu diesem Preis kaufen. Allerdings ist dieser Fair Value reine Fiktion, wie sich in der Krise herausgestellt hat. Dies ist auch der Grund, warum die Zentralbanken bei den Banken auf eine Erhöhung des haftenden Eigenkapitals dringen. Nur: Wie soll das funktionieren, wenn keiner mehr auf die Rückzahlung von Krediten vertraut? Die hundertjährige Kontroverse ist beendet Fragen über Fragen, die der Antwort harren. Doch wenigstens kann eine mehr als hundertjährige Kontroverse beendet werden: Jene über die Geldschöpfung. Die beiden zuletzt gängigen Theorien mit einander ausschließenden Ansichten erweisen sich jedenfalls als Pseudowissenschaft und Irrlehre und deren Vertreter bis in die höchsten Ränge der Wirtschaftswissenschaften als Scharlatane. Sie hatten in der Literatur umfang- und wortreich ungeniert falsche Thesen verbreitet, die Vertreter der „Kreditschöpfungstheorie“ regelrecht denunziert und die Wahrheit verschleiert. Dies begann übrigens, rein zufällig natürlich, in der Zeit unmittelbar nach der Gründung des Fed, mit dem in den USA das Luftgeld-System einzementiert wurde. Zum Wohle der Wall Street-Banken.


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Brennpunkt ° Revolutionen

Enttarnt: Die Drahtzieher der Nahost-Revolutionen Flüchtlinge fliehen vor Kriegen nach Europa. Über die wahren Ursachen der Instabilität in den ­arabischen Ländern verlieren die Politiker aber kein Wort. Die Revolutionen wurden nämlich immer von denselben Personen angezettelt. Und aus US-amerikanischen Geldquellen finanziert. Wolfgang Freisleben

Begonnen hat es in Belgrad mit dem widerstandsnest „Otpor“ Die erste revolutionäre Zelle entstand im Oktober 1998 in Belgrad als kleine Stu­ dentenbewegung unter dem Namen Otpor – zu Deutsch: Widerstand. Gesponsert von der in Serbien tätigen Stiftung „US National Endowment for Democracy“. Der Gründer Srdja Popovic und seine Mitstreiter haben durch spektakuläre Aktionen im Jahr 2000 Menschen mobilisiert – angeblich etwa eine Million. Die geballte Faust, das Logo der Widerstands-Bewegung, tauchte nicht nur auf Häusern, Bannern und Flugzetteln auf, sondern auch auf T-Shirts prominenter Künstler und Titelseiten von Zeitungen. Im­ mer wieder verhaftete die Polizei OtporLeute, verhörte und schlug sie. Trotzdem gewann der prowestliche Oppositionsfüh­ rer unter Vojislav Kostunica im Herbst 2000 die Oberhand. Slobodan Milosevic stürzte am 5. Oktober 2000 und die NATO-Bomber ließen Jugoslawien und tausende Opfer Ge­ schichte werden.

18 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

„Nach der serbischen Revolution waren wir in 37 Staaten aktiv“ Srdja Popovic

In einem ORF-TV-Film über die „Revo­ lutions GmbH“ von Patrick Haffner und Alexander Steinbach erklärte Chefinstruk­ tor Popovic 2011, was Sache ist. „Nach der serbischen Revolution waren wir in 37 Staaten aktiv. Wir können erfolgreiche Revolutio­nen vorweisen. In Georgien, der Ukraine, in Libanon, auf den Malediven und jetzt in Ägypten und Tunesien. Die Liste wächst weiter. Wie viele Bewegungen unser Symbol mit der geballten Faust be­ nutzt haben? ­Keine Ahnung.“ Es war jeden­ falls auch in Georgien, Russland, Venezuela, Iran und Ägypten zu sehen. Umsturz-Aktivisten trainierten den gewaltfreien Widerstand In seinem Belgrader Büro hatte er auch die ägyptische Oppositionsbewegung ge­ schult. Denn die Gefolgsleute von Popović & Co werden zu Meistern im RevolutionsHandwerk ausgebildet. Im Nahen Osten ­haben die Umsturz-Aktivisten den gewalt­ freien Widerstand mit lokalen Gruppen jah­ relang trainiert, ehe sie die Menschen auf die Straßen schickten. So war es auch in Ägyp­ ten. Während die Massen auf der ­Straße skandierten, arbeiteten im Hintergrund die

geheimen Kräfte, die mit ihrer strategischen Choreographie immer einen Tick schneller sein mussten als die Staatsmacht mit ihrem ­u ngeheuren ­Apparat von Polizei und ­Geheimdienst. „Bringing Down a Dictator“ Popovic wechselte dann sogar in die Po­ litik, legte aber sein Mandat als Abgeordne­ ter der Demokratischen Partei (DS) nieder, als sein Mentor Zoran Djindjic 2003 ermor­ det wurde. Im selben Jahr lief in den Kinos die Dokumentation „Bringing Down a Dic­ tator“ des US-Regisseurs Steve York über den serbischen Kampf für Demokratie an. Bald meldeten sich Menschen von Weißruss­ land bis Zimbabwe, begierig darauf, die Auf­ stands-Lektionen zu lernen. 2005 wurde auf „canvasopedia.org“ das Booklet „50 ent­ scheidende Punkte für den gewaltlosen Kampf “ online gestellt, in sechs Sprachen. Es liest sich wie ein Handbuch für eilige Revolutionäre, wurde bis heute mehrfach überarbeitet und von zehntausenden Men­ schen aus aller Welt heruntergeladen. Srdja Popovic, der daran mitschrieb, avancierte zum international gefragten Ex­ perten für gewaltfreie Rebellionen. In dieser Rolle fliegt er über 100.000 Meilen im Jahr um den Erdball, um auf Symposien Vorträge zu halten, Studenten in Amerika zu unter­ richten, Aktivisten aus Burma zu trainieren oder im Wiener Gartenbau-Kino die Fragen des Premierenpublikums zu beantworten – im 2014 angelaufenen Kinofilm „Everyday Rebellion“ spielt der gebürtige Serbe sich selbst. Eine Art Guru für friedliche Revolu­ tionen des 21. Jahrhunderts.

creditS: Archiv, wikipedia, wikipedia/Sebastian Derungs

A

rabischer Frühling wurde der Traum genannt. Der Traum von der Demo­ kratie. Zu erreichen in Ländern mit bis zu 82 Millionen Einwohnern und über Jahr­ tausende gewachsenen Gesellschaftsstruk­ turen wie Ägypten mit friedlichen Demon­ stratio­nen. Versprochen von Profi-Revolu­ tionären aus Serbien. Fünf Jahre später ist klar: der Traum war eine Schimäre. Und in Ägypten will kaum mehr einer von Demo­ kratie etwas wissen. Denn was spontan wirkte, war in Wahrheit lange im Ausland geplant.


Revolutionen

die faust als revolutionszeichen tauchte in den verschiedensten Ländern auf

Gemeinsam mit Andrej Milivojevic formte er dann aus Otpor in der serbischen Hauptstadt Belgrad das „Zentrum für ange­ wandte gewaltfreie Aktionen und Strate­ gien“ (The Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies – CANVAS), eine Art Denkfabrik mit angeschlossenem Trainings­ zentrum. Die Gründer hatten sich nichts Geringeres vorgenommen, als erfolgreiche Taktiken und Strategien des gewaltlosen Kampfes gegen repressive Regime zu entwi­ ckeln und sie weltweit unter die neuen Akti­ visten­Generationen zu bringen. Allein im Nahen Osten gelang es, acht Staaten zu de­ stabilisieren. In einigen war Otpor sogar mit eigenen Leuten aktiv, in anderen nur als Be­ rater. „Es wird sehr interessant sein, was da herauskommen wird“, erklärte einer von ih­ nen in dem ORF­TV­Film. Doch die Verheißung der Demokratie löste sich meist in Luft auf. Zurück blieben im arabischen Raum Chaos, Tod, Verar­ mung und Flüchtlingsströme, die sich in Richtung Europa ergießen. Denn für Fehl­ schläge gibt es keine taugliche Exit­Strategie. Wenn es nicht klappt, beginnt das Massen­ morden, wie wir es noch immer im Irak, Syrien, Jemen und Libyen erleben. revolUtionäre als marionetten des westens? Den professionellen Revolutionären haftet aber noch ein anderer Makel an. Jener als Handlanger des amerikanischen Polit­ Establishments. Die finanzielle Rücken­ deckung für die serbische Bewegung kam nämlich aus den USA. Gelder US­amerika­ nischer und britischer Sponsoren ermöglich­ ten dann Otpor, nahezu grenzenlos politisch aktiv werden, potenzielle Revolutionäre an­

zuheuern und auszubilden. Seither werden Aufstände professionell geplant und finan­ ziert. Hinter den Revolutionen steckt jeden­ falls nicht spontaner Idealismus, sondern knallhartes politisches Kalkül. William Engdahl schreibt seit 30 Jahren über Washingtons geheime Geopolitik. Der US­Amerikaner war in der Elite­Universität Princeton und hat ein weites Informations­ netz bis hinein in die US­Geheimdienste. „Die Hauptakteure von Otpor oder heute Canvas, die in rund 50 Staaten aktiv sind, führen einen Plan aus, der in Washington erstellt wird, um Regime zu stürzen“, erklär­ te er im ORF­TV. In den USA wird Canvas sogar als „CIA Coup College“ bezeichnet ­ Umsturzschule des US­Auslandsgeheim­ dienstes. Seit sich die militärischen Invasionen in Afghanistan und Irak als ziemliche Fehl­ schläge erwiesen haben, bedienen sich die USA lieber lokaler Aktivisten. Wie Michael Maier, der Herausgeber der Deutschen Wirtschafts­Nachrichten, in seinem neuen Buch „Das Ende der Behaglichkeit“ schreibt, haben die USA auch die Vorläufer des IS unterstützt oder zumindest sein Entstehen nicht verhindert. Laut einem 2005 erschie­ nenen Bericht des US­Militärgeheim­ dienstes Defense Intelligence Agency (IDA) hätten die Amerikaner frühzeitig Hinweise darauf gehabt, dass sich hier eine radikale

das ende der Behaglichkeit wie die modernen kriege deutschland und europa verändern. michael maier, fBv, 288 seiten.

° Brennpunkt

Us-multi-milliardär george soros hat jahrelang Trainer und Kampagnenmanager für Revolutionen finanziert

Gruppe zusammenrotten würde, aus der sich „Daesh“, der Islamische Staat (IS), ent­ wickelte. Sie schritten jedoch nicht ein, weil sie darauf setzten, dass diese Gruppe beim Sturz der syrischen Regierung behilflich sein könnte. Die Vorläufer des IS haben von den USA Geld und Waffen erhalten, weil diese mit den Golf­Staaten und der Türkei gemeinsam die syrische Opposition unter­ stützen, während Russland, China und der Iran auf der Seite des Assad­Regimes ste­ hen. Gleichzeitig unterstützen die USA gro­ teskerweise mit der Al­Nusra­Front einen der Gegner des Islamischen Staats (IS), ob­ wohl dies der syrische Ableger des ehema­ ligen US­Feindes Al­Kaida ist. Bei diesen wirr verlaufenden Fronten wird ein Frieden nicht leicht zu erreichen sein. Der langfristige Plan der US­Geopoliti­ ker beinhaltete auch die Empfehlung, man möge die unterschiedlichen Glaubensrich­ tungen der Muslime gegeneinander aus­ spielen. Wenn sich Schiiten und Sunniten gegenseitig bekämpften, gäbe dies der US­ Regierung die Möglichkeit, ihren Einfluss in der Region auszubauen. Das war auch der Grund, warum sie 1980 den sunni­ tischen Irak unter Saddam Hussein mit Geld und Waffen in den achtjährigen Krieg gegen den schiitischen Iran schickten. Die Fronten verlaufen inzwischen etwas anders. otpor wUrde mit amerikanischen steUergeldern finanziert Doch dass Otpor mit amerikanischen Steuergeldern finanziert wurde, kam erst nach der serbischen Revolution heraus. Die Serben haben seit 1999 von der vom ameri­ kanischen Kongress finanzierten „National Endowment for Democracy“, die in zahl­ reichen Ländern und auch in der Ukraine fEbruAr 2016 – GELD-MAGAZIN °

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Brennpunkt ° Revolutionen

9/11 brachte einen politischen Staatsstreich in der ­US-Regierung Tiefe Einblicke in die Planungen der USRegierung hatte schon der Vier-Sterne-Ge­ neral der US Army a.D., Wesley Clark, in einem Vortrag beim Think-Tank „Com­ monwealth Club of California“ am 3. Okto­ ber 2007 gewährt, der noch heute auf You­ Toube zu sehen ist. Der ehemalige Ober­ befehlshaber der NATO (1997-2000) und NATO-Kommandeur im Kosovo-Krieg er­ zählte, dass die Kriege der USA im Mittleren Osten bereits seit 1991 geplant waren. Mit dem Terroranschlag am 11. September 2001 in New York sei dann ein politischer Staats­

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streich erfolgt: „Einige eiskalte, hartgesotte­ ne Personen haben die US-Außenpolitik übernommen“, so Clark. Nämlich Wolfo­ witz, der spätere Vizepräsident Dick Cheney und sein Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sowie ein halbes Dutzend anderer Kollaborateure vom „Project for the New American Cen­tury“, einem neokonserva­ tiven amerikani­schen Think-Tank mit Sitz in Washington. Etwa sieben Wochen nach 9/11 hatte Wesley Clark einen Offizier im Pentagon getroffen, der ihm einen Merk­ zettel aus dem Büro des Verteidigungsmini­ sters zeigte, auf dem stand: Wir werden sie­ ben Länder angreifen und deren Regie­ rungen binnen fünf Jahren stürzen. Wir be­ ginnen mit dem Irak und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Iran und den Sudan vor. „Sie wollten den Nahen Osten destabilisieren und unter un­ sere Kontrolle bringen“, erläuterte Wesley Clark. Dies hatte bereits der ehemalige CIAChef (Februar 1993 bis Jänner 1995) James Woolsey angekündigt, als er 2003 durch die USA zog und in Vorträgen an Elite-Univer­ sitäten die geopolitische Strategie der Regie­ rung erklärte. Als Feinde nannte er Iran, Irak, Syrien und al Qaida. Woolsey kün­digte an, dass die USA demokratische Bewegun­ gen im gesamten Nahen Osten unterstützen würden. Unter anderem sollten der ägyp­ tische Präsident Hosni Mubarak und über­ raschenderweise auch die Führer von Sau­ di-Arabien beseitigt werden - durch die ei­ genen Bürger, die mit Demokratie-Verspre­ chen aufgehetzt werden sollten. In Ägypten bedurfte es mehrerer Revo­ lutions-Anläufe 2004, 2006 und 2008, bis sich so viele Menschen organisiert hatten, dass es zur großen Revolution 2011 reichte. Es gab in den Außenbezirken von Kairo Workshops, die von Otpor organisiert wur­ den, um die Aufbegehrer zu trainieren. Am 25. Jänner 2011 begann die endgültige Re­ volution mit dem „Tag des Zorns“. Bereits am 11. Februar trat der langjährige Staats­ präsident Husni Mubarak zurück – wie von James Woolsey angekündigt. Ein Militärrat übernahm die Macht. Das folgende Experi­ ment mit dem demokratisch gewählten Prä­

sidenten Mohammed Mursi von der Mus­ limbruderschaft endete in einem Militär­ putsch. Seit 8. Juni 2014 ­regiert de facto wie­ der das Militär mit Feldmarschall Abd alFattah as-Sisi als Staatspräsident. Terroranschläge und ­Massenproteste Zuvor hatte die Revolution in Tunesien zwar den Machthaber Zine el-Abidine Ben Ali im Dezember 2010 in die Flucht geschla­ gen. Doch die demokratische Ordnung ist auch heute noch mit Terroranschlägen und erneuten Massenprotesten höchst fragil. Die Unruhen in Algerien breiteten sich seit dem 5. Jänner 2011 aus Zorn über massiv gestiegene Grundnahrungsmittelpreise aus. Sie entzündeten sich spontan an Einzel­ ereignissen und waren nicht einheitlich ­organisiert. Eine der zentralen Forderungen der Opposition, die Aufhebung des seit 19 Jahren geltenden Ausnahmezustandes, ­wurde am 24. Februar 2011 durch die alge­ rische Regierung erfüllt. Demonstrationen in Mauretanien, Marokko und Jordanien verliefen 2011 allerdings im Sand. Die ­Proteste in Bahrain in den ersten Monaten 2011wurden letztlich durch Truppen von Saudi-Arabien ­erstickt. In Syrien wurde Anfang 2011 aus dem Widerstand ein Bürgerkrieg. Interessen­ gruppen aus dem Ausland, wie Saudi-Ara­ bien, USA, Türkei auf Seite der Aufstän­ dischen, sowie Iran und Russland auf Regie­ rungsseite sorgten für einen Zustrom von Geld und Waffen. Zudem kämpfen immer mehr ausländische Freiwillige und Söldner mit. Die ursprüngliche Motivation der De­ mokratisierung Syriens spielt seitdem nur noch eine ­geringe Rolle.

creditS: Shutterstock, beigestellt

tätig ist, fast drei Millionen Dollar erhalten sowie weitere Spenden von anderen Stif­ tungen – insgesamt wohl 40 Millionen Dol­ lar aus den USA, wie in der TV-Dokumenta­ tion gemutmaßt wird. Unter den Sponsoren finden sich das „Albert Einstein Institution“, „Freedom House“, die „Open Society Foun­ dation“ des Multimilliardärs George Soros und das „Internation Republican Institute (IRI), das von einem Direktorium mit den republikanischen Hardlinern Senator John McCain, Senator Lindsey Graham und Brent Snowcroft gelenkt wird. Sie alle haben jahre­ lang Trainer und Kampagnenmanager für die „Revolutionen nach Drehbuch“ bezahlt. Der pensionierte US-Oberst und Ex-Militär­ geheimdienstler Robert Helvey veranstaltete schon im Frühjahr 2000 ein Seminar mit 20 jugoslawischen Aktivisten „auf neutralem Boden“ im Hilton-Hotel in Budapest. Ande­ re Lehrgänge mit amerikanischen Freunden von „Freedom House“ fanden in der zweit­ größte serbischen Stadt Novi Sad statt. Freedom House finanzierte auch eine Sachspende von 5.000 Exemplaren des Gene Sharp-Buches „From Dictatorship to De­ mocracy“ mit dem Untertitel „Ein metho­ disches System zur Befreiung“. Darin zählt der US- Professor und ­Gandhi-Jünger vom Bostoner Albert-Einstein-Institut „198 Me­ thoden der gewaltfreien Aktion“ auf. Sharp gilt als Guru der Aktivisten; seine wich­ tigsten Erkenntnisse sind in dem OtporHandbuch zusammengefasst und werden von Hand zu Hand weitergereicht.


Revolutionen

° Brennpunkt

kairo am 1. februar 2011: Ägyptische Protestierer demonstrieren auf dem Tahrir Platz gegen Regierungschef Muhammad Husni Mubarak

wie die demokratie fÜr eigene interessen missBraUcht wird Auf Demokratie wird nicht zwingend Rücksicht genommen. Wie z.B. in der Ukraine. Dort war der Russland­treue ur­ sprüngliche Oppositionschef Wiktor Janu­ kowytsch zunächst am 4. August 2006 vom Parlament auf Vorschlag von Staatspräsi­ dent Juschtschenko durchaus demokratisch zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. Im Frühling 2007 nähert sich Janu­ kowytsch durch das Überlaufen von Ab­ geordneten aus der „orangenen Opposition“ mit der „Anti­Krisen­Koalition“ aus Partei der Regionen, Sozialisten und Kommu­ nisten der Zwei­Drittel­Mehrheit, weshalb Juschtschenko am 2. April 2007 die Volks­ vertretung – höchst undemokratisch ­ ein­ fach auflöste. Am 7. Februar 2010 gewann Janukowytsch – wiederum demokratisch – die Stichwahl mit 3,5 Prozentpunkten Vor­ sprung auf Julia Timoschenko, die eine Ver­ trauensabstimmung im Parlament verlor und als Regierungschefin zurücktreten musste. Am 28. Oktober 2012 gewann Janukowytsch erneut mit der „Partei der Regionen“ mit 35 Prozent der Stimmen vor Timoschenkos Vaterlandspartei mit 25 Pro­ zent die demokratische Parlamentswahl. Ende November 2013 kündigt er an, ein ge­ plantes Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterschreiben zu wollen. Das lief aber bestimmten Interessengruppen zuwi­ der. Am 8. Dezember 2013 forderten Oppo­ sitionelle daher Neuwahlen mit Unterstüt­ zung eines Massenprotests mit angeblich 500.000 nicht gerade unbewaffneten De­ monstranten, die teilweise aus dem Ausland über die Grenze hereingeströmt waren. Am Ergebnis beteiligte sich somit höchstens die

nach demokratischen Gesichtspunkten be­ deutungslose Minderheit von einem Pro­ zent der 45,5 Millionen Einwohner, von westlichen Medien aus den USA bis Deutschland und Österreich dennoch als „Mehrheit der Bevölkerung“ hochgejubelt. Am 19. Jänner 2014 versuchten hunderte Revolutionäre das Parlamentsgebäude zu stürmen, die Opposition unterzeichnete aber am 21. Februar ein Abkommen zur Bil­ dung einer Übergangsregierung sowie die Abhaltung von vorgezogenen Präsident­ schaftswahlen noch im Jahr 2014, dem auch der informelle „Maidan­Rat“ der Protestie­ renden zustimmte. Das war nur mehr mit Gewalt zu stop­ pen. Einen Tag später besetzten daher be­ waffnete Revolutionäre dennoch Amtsräu­ me und Amtsvilla des Präsidenten. Aus Angst um sein Leben setzte sich Januko­ wytsch überstürzt nach Russland ab. Am selben Tag erklärte ihn das Parlament mit 72,9 Prozent der Stimmen in einer juristisch umstrittenen Abstimmung in Abwesenheit für abgesetzt. Für die Bevölkerung ist heute die Lage noch schlechter. Eine Gallup­Umfrage im Dezember 2015 ergab ein vernichtendes und desillusioniertes Bild für die neuen Machthaber. 88 Prozent halten die Regie­ rung für korrupt, 81 Prozent sehen das gleiche Problem in der Wirtschaft. Nur acht Prozent der Ukrainer haben Vertrauen in die Regierung und nur 17 Prozent billigen die Arbeit von Präsident Petro Poroschen­ ko. Der 2014 abgesetzte Präsident Januko­ wytsch hatte durchschnittlich 23 Prozent erreicht, aber jedenfalls nie so wenig wie Poroschenko. Die wahre Macht der Demo­ kratie sieht anders aus.

Während die USA weiterhin die Strip­ penzieher spielen, ist Europa heute mit den Folgen der Arabischen Revolutionen konfrontiert. 2015 versuchten insgesamt mehr als eine Million Menschen die Ein­ wanderung über das Mittelmeer in die EU. Die EU­Kommission schätzt, dass von An­ fang 2016 bis Ende 2017 bis zu drei Millio­ nen weitere Asylbewerber nach Europa kommen könnten. Dass inzwischen auch manchen Politikern Angst und Bange wird, zeigt die Kehrtwende nicht nur der deutschen Kanzlerin, sondern auch in Schweden. Was in Zukunft auf Europa zu­ kommt, lässt sich nach der Lektüre des Buches „Ins Offene – Deutschland, Europa und die Flüchtlinge“ erahnen, wo die Fol­ gen aus den verschiedensten Blickwinkeln von verschiedenen Autoren analysiert wer­ den. Weder die großzügige Aufnahme wei­ terer Flüchtlinge, noch schärfere Kontrollen an den Grenzen, Transitzonen oder ähn­ liche Vorschläge bieten nachhaltige Lö­ sungen, solange die Ursachen hinter den Flüchtlingsströmen nicht beseitigt werden: Der Massenmord in Sy­ rien sowie Not, Bürgerkrieg und Instabilität in anderen Teilen der Region. Im Gegenteil: die Flüchtlingszahlen werden weiter wachsen und zu schweren politischen Ver­ werfungen innerhalb der EU führen.

ins offene deutchland, europa und die flüchtlinge. Jens spahn (hrsg),verlag herder, 288 seiten.

fEbruAr 2016 – GELD-MAGAZIN °

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BRENNPUNKT ° Privatisierung

Investoren lieben Flüchtlinge Mit G4S und ORS haben internationale Investmentfirmen mit der Betreuung von Flüchtlingen in Österreich auf Kosten der Steuerzahler ein profitables Geschäft aufgezogen. G4S betreibt auch das amerikanische Terrorund Foltergefängnis Guantanamo auf Kuba sowie Palästinenser-Gefängnisse in Israel. Wolfgang Freisleben

014 hat in Österreich begonnen, was dem Staat bereits Probleme bereitet: Häftlinge werden an gewinnorientierte Privatfirmen weitergereicht. Eine hoheitliche Staatsaufgabe in den Händen von Renditejägern. Amerikanische Verhältnisse also. Doch während dort Strafgefangene bei Investoren beliebt sind, muss hierzulande vorerst das Leid der Flüchtlinge als profitables Geschäftsmodell herhalten. Seit 2014 betreibt der weltgrößte Sicherheitsdienstleister G4S das Schubhaftzentrum in der eher verschlafenen steirischen Gemeinde Vordernberg (1.037 Einwohner) mit einer Kapazität von bis zu 200 Personen, denen die Abschiebung in ihre Herkunftsländer bevorsteht. Günstig für G4S: Im Vertrag des Innenministeriums (BMI) mit der Gemeinde Vordernberg, die ihrerseits den Vertrag mit G4S abgeschlossen hat, sind

Erstaufnahmelager Traiskirchen: katastrophale Verhältnisse

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° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

461.217 Euro Monatspauschale (ca. 5,5 Millionen Euro im Jahr) vereinbart – im Juni 2015 für genau zwei Häftlinge. G4S hat also bei einer Mindestlaufzeit von 15 Jahren eine vertragliche Umsatzgarantie von bis zu 82,5 Millionen Euro. Egal, wie viele Personen tatsächlich betreut werden. Bürgermeister Walter Hubner ist zwar rasch bei dem Hinweis, dass Vordernberg derzeit überdies in anderen Quartieren 61 Asylwerber beherbergt. Über die Auslastung der G4S-Einrichtung fehlen ihm indes die Worte. Er quetscht sich lediglich ein „weiß ich nicht“ heraus. Das lässt darauf schließen, dass der Nichtwissende mit der Pauschalzahlung aus Steuergeldern ein eher mieses Verlustgeschäft abgeschlossen hat. Die G4S-Haftanstalt in der Steiermark ist immer wieder Thema von kritischen Anfragen der Grünen im Nationalrat. Sie ist aber nur ein Teil des Geschäfts. Insgesamt weist G4S mit Sitz in Wien im veröffentlichten Jahresabschluss 2014 für Sicherheitsdienstleistungen mit 2.834 Mitarbeitern einen Umsatz von 92,5 Millionen Euro (2013: 85,5) und einen Bilanzgewinn von 3,44 Millionen Euro (2013: 5,14 Millionen) aus. ORS MIT TRAISKIRCHEN UND 22 ANDEREN FLÜCHTLINGS-HERBERGEN Der Konkurrent ORS Service GmbH, Tochter einer gleichnamigen Schweizer AG, wurde mit dem Erstaufnahmelager in der ehemaligen Semperit-Industriestadt Traiskirchen (18.400 Einwohner) wegen katastrophaler Unterbringungs- und Hygiene-Verhältnissen für bis zu 4.500 Flüchtlinge berühmt-berüchtigt und betreibt inzwischen 23 ähnliche Einrichtungen in den Bundesländern. ORS machte im Jahr 2014 mit offi-

ziell 203 Beschäftigten einen Umsatz von 23,2 Millionen Euro, wovon rund 21 Millionen aus Steuergeldern stammen, die einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 1,35 Millionen Euro sicherten. Die Geschäftsführung sitzt in der Schweiz, aus Österreich berichtet an sie der Bereichsleiter Wilhelm Brunner. DIE SPUR DES GELDES WEIST INS REICH DER KAPITALGIGANTEN Interessant werden die beiden Flüchtlings-Spezialisten, wenn man den Spuren ihrer Kapitaleigner folgt. Denn mit G4S und ORS saugen sich große internationale Finanzinvestoren mit ihren geschäftlichen Fangarmen in der Alpenrepublik fest. ORS war zunächst eine Gründung der Schweizer Ox Group, die im Juli 2013 von der britischen Investmentgesellschaft Equistone Partners Europe (EPE) geschluckt wurde. Equistone war 1979 unter dem Namen Barclays Private Equity gegründet und im November 2011 von der – mit der weltweit tätigen Privatbankiers-Familie Rothschild eng verbundenen – Londoner Barclays Bank mitsamt den verwalteten Fonds als unabhängige Beteiligungsgesellschaft abgespalten worden. Die vorgeschriebene höhere Eigenkapitalausstattung gemäß Basel III dürfte für die Trennung ebenso bedeutsam gewesen sein wie schon beim Abstoßen der 20 Prozent-Beteiligung am weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock (Volumen: 4,72 Billionen US-Dollar). Aktionär ist Barclays jedenfalls geblieben. Heute ist Equistone einer der führenden europäischen Eigenkapital-Investoren aus dem Dunstkreis der internationalen Hochfinanz mit einem Team von 35 Investmentspezia-

CREDITS: wikimedia/Shane T. McCoy, Shutterstock

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Privatisierung

° BRENNPUNKT

Von G4S betrieben: Umstrittenes Terror-Gefängnis Guantanamo auf Kuba

listen in sechs Büros in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien. Bevorzugt sind Beteiligungen an etablierten mittelständischen Unternehmen mit guter Marktposition, überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial und einem Unternehmenswert zwischen 50 und 300 Millionen Euro. Umsatz- und Ergebniszahlen werden nicht veröffentlicht. G4S DURCH GUANTANAMO UND GEFÄNGNISSE IN ISRAEL BERÜCHTIGT Der G4S-Konzern wiederum betreibt neben dem wegen Folter und anderer Misshandlungen berüchtigten Terroristen-Gefängnis Guantanamo auf Kuba auch weitere Gefängnisse in den USA. Diese gehen auf die Initiative der einst politisch mächtigen US-Privatbank Dillon, Read & Co. (heute UBS Investmentbank) zurück, die 1991 als Mitbegründer der Firma „Cornell Corrections“ und deren erstem Privatgefängnis Donald W. Wyatt Facility in Rhode Island die Bresche für Privatgefängnisse geschlagen hat. Errichtet wurde das Gefängnis von Halliburton unter dessen Generaldirektor Dick Cheney, dem späteren US-Vizepräsidenten. Letztlich wurde aus der Privatisierung der Gefängnisse eine Branche mit mannigfaltigen Nutznießern: Investmentfirmen, Banken, Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten, Baufirmen, Immobilienentwickler und Finanzinvestoren. Sie alle haben ein Interesse daran, dass die Zahl der Häftlinge wächst und sie so lange wie möglich in den Gefängnissen bleiben. Der demokratische US-Präsident Bill Clinton kam diesen Wünschen durch Anpassung der Gesetze und Erhöhung der ver-

schiedenen Budget-Posten willig nach. Unter anderem stimmte er einem Gesetz zu, das lebenslange Haftstrafen für jeden zwingend vorsieht, der dreimal wegen Gewalttaten verurteilt wurde. In Bundesgefängnissen sitzt fast jeder zweite Verurteilte mit langen Haftstrafen wegen Drogendelikten ein. Jene ohne Gewalttaten kosten den Staat jedes Jahr mehr als 80 Milliarden Dollar (72,7 Milliarden Euro). All das beschleunigte den Bau von Gefängnissen. Das Justizministerium ließ dem bald größten privaten Gefängnisbetreiber Cornell Corrections immer mehr Staatsaufträge und Häftlinge zukommen. Nach enormer Wertsteigerung wurde Cornell 2010 von der GEO Group übernommen, die früher Wackenhut Corrections Corporation (WCC) hieß und 1954 von drei FBI-Agenten gegründet worden war. Als zweitgrößter privater Gefängnisbetreiber der USA wurde WCC 2002 von der dänischen Group 4 Falck akquiriert, aus der 2004 durch Zusammenschlüsse die britische G4S entstand. WCC wurde als Tochter der G4S in G4S Secure Solutions (USA) umbenannt. BARACK OBAMA WILL DEN GEFÄNGNIS-HORROR BEENDEN Zu Amtsantritt von Bill Clinton hatten die USA eine Million Häftlinge, im Verhältnis zur Bevölkerung bereits die höchste Zahl von allen Industrienationen. Heute sind es 2,22 Millionen – deutlich mehr als in China mit 1,66 Millionen, Russland (0,74 Millionen) und Brasilien (0,61 Millionen). Natürlich haben die USA auch mit 7,4 den weitaus höchsten Prozentsatz inhaftierter Bürger je 1.000 Einwohner vor Russland (5,3) und Weißrussland (5,1).

Es musste erst der nächste demokratische Präsident Barack Obama kommen, der die Art der willkürlich verhängten Strafen für unangemessen hart hielt. Er will die Gefängnise leeren und begnadigte 2015 persönlich 46 Häftlinge, die trotz vergleichsweise geringfügiger und gewaltloser Drogendelikte zu harten Freiheitsstrafen – in vielen Fällen sogar lebenslang – verurteilt worden waren. Gegen die Schließung des von G4S betriebenen lukrativen Terror-Gefängnisses Guantanamo haben sich die Profiteure bislang erfolgreich gewehrt. G4S ist international in zahlreiche Menschenrechtsverletzungen involviert, weshalb es 2013 für den von Wirtschaftsethikern und Menschenrechtsexperten verliehenen Schmähpreis „Public Eye Award“ nominiert wurde. Die internationale Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) ruft zum Boykott auf, da G4S in Israel Gefängnisse, Verhör- und Folterzentren für rund 5.000 (2013) gefangene Palästinenser betreibt, darunter 195 Kinder. 2014 ordnete die OECD eine Untersuchung gegen G4S in den von Israel besetzten Palästinenser-Gebieten an. Das südafrikanische „Traumazentrum für Überlebende von Gewalt und Folter“ berichtete, dass Dutzende Insassen des G4S-Gefängnisses in Mangaung mit Elektroschocks und Zwangsinjektionen gefoltert wurden. In England besteht eigens eine „Stop G4S“-Aktivistengruppe. Das britische Innenministerium hat bereits den Vertrag mit G4S aufgekündigt. Bei der Absicherung der Olympischen Spiele in London versagte G4S bei der Erfüllung des 284 Millionen Pfund-Auftrages. Die britische Armee musste einspringen. FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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brennpunkt ° Meldungen aus der Hochfinanz

Deutsche Bank mit Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro John Cryan schließt sein erstes Jahr an der Spitze der Deutschen Bank mit einem Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro nach Steuern ab. Doch das liegt nicht nur an den Rechtsstreitigkeiten. Das Gesamtjahr belasteten die im dritten Quartal vorgenommenen Abschreibungen auf das Investmentbanking und die Postbank mit 5,8 Milliarden Euro. Die Investmentbanking-Sparte lieferte im vierten Quartal einen Vorsteuerverlust von knapp 1,2 Milliarden Euro ab. Die Erträge der Sparte schrumpften um 30 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Für Rechtsrisiken musste die Bank 5,2 Milliarden Euro zurückstellen. Die Rück-­ stellungen belaufen sich nun auf insgesamt 6,0 Milliarden Euro. Dabei sollen Cryans Worten zufolge aufsichtsrechtliche Verfahren und Rechtsstreitigkeiten

so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Gegenwärtig ist die Bank mit der Geldwäscheaffäre in der Moskauer Niederlassung und mit Klagen wegen verlustreicher Hypothekenanleihen in den Vereinigten Staaten konfrontiert. Zuletzt sorgte eine Klage im Zusammenhang mit einer angeblichen Schummelsoftware im Devisengeschäft für Aufsehen. Zu den geschädigten Kunden sollen auch Zentralbanken zählen. Der Aufwand für Rechtsrisiken und Strafen beläuft sich seit 2012 nun auf 12,4 Milliarden Euro. Die beiden Kapitalerhöhungen über insgesamt 11,5 Milliarden Euro, die noch unter dem im Juni 2015 zurückgetretenen Co-Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain durchgeführt worden waren, sind längst aufgebraucht. Die Deutsche Bank will nun 9.000 Stellen abbauen und ihre Tochtergesellschaft Postbank

John Cryan: Die Kapitalerhöhung von 11,5 Milliarden Euro ist bereits verbraucht

verkaufen. Insgesamt wird sich die Zahl der Beschäftigten um 30.000 auf 77.000 verringern. Es ist der erste Jahresverlust für den DAX-Konzern seit der Finanzkrise 2008 (3,9 Mrd. Euro). Für 2014 hatte das Institut noch rund 1,7 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen. Der Vorstand wird für 2015 keinen Bonus bekommen. (wf)

Die Londoner Großbank Barclays und die schweizerische Credit Suisse haben im Streit um hauseigene Handelsplattformen (Dark Pools) mit dem obersten New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman und der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) einen Vergleich abgeschlossen.

Die Institute zahlen insgesamt 154,3 Millionen Dollar Strafe. Auf Barclays entfallen 70 Millionen US-Dollar, Credit Suisse muss 84,3 Millionen Dollar berappen. Die Behörden warfen den Banken vor, dass sie ihre Kunden bei den Angaben über ihre Dark Pools getäuscht hätten.

Eric Schneiderman: „Erster großer Sieg gegen betrügerisches Verhalten“

Offenbar sind institutionelle Investoren von Großbanken bei Trades über Dark Pools immer wieder geschädigt worden. Dark Pools sind außerbörsliche Handelsplätze, an denen Investoren unbemerkt vom Rest der Welt große Aktienpakete kaufen oder verkaufen können. Die Gebühren sind in der Regel geringer als an den Börsen. Hochfrequenzhändler wiederum bedienen sich spezieller Computertechniken, um einen Zeitvorsprung vor anderen Anlegern herauszuschlagen –

24 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

mit vollautomatischen Programmen und besonders schnellen Datenleitungen zu den Handelsplätzen. Barclays hat Kunden gegenüber falsch dargestellt, wie die Überwachung des Dark Pools für Hochfrequenzhandel erfolgt. Credit Suisse wiederum hat Aufträge systematisch an den eigenen Dark Pool weitergeleitet, aber den Kunden erklärt, es erfolge keine bevorzugte Behandlung eines bestimmten Handelsplatzes. „Die Vergleiche stellen den ersten g­ roßen Sieg im Kampf gegen betrügerisches Verhalten bei Dark Pools dar: das Eingeständnis, rechtswidrig gehandelt zu haben und Reformen, um Investoren in Zukunft vor Hochfrequenzhändlern zu schützen“, sagte Schneiderman. „Wir werden weiter den Kampf führen mit jenen, die darauf aus sind, das System zu umgehen und ­jenen, die einfach wegschauen.“ (wf)

creditS: beigestellt, Archiv

Dark Pools: Justiz straft Barclays und Credit Suisse


Meldungen aus der Hochfinanz

° brennpunkt

Goldman Sachs erhĂśht Strafzahlungen um weitere 4,7 Milliarden Euro Goldman Sachs erzielte Mitte Jänner 2016 mit den AufsichtsbehĂśrden eine grundsätzliche Einigung zur Zahlung von insgesamt 5,1 Milliarden Dollar, mit der verschiedene laufende und potenzielle Zivilklagen beendet werden sollen. 2014 musste Goldman Sachs fĂźr 3,15 Milliarden Dollar Wertpapiere von den staatlichen ImmobilienďŹ nanzierern Fannie Mae und Freddie Mac zurĂźckkaufen. 2010 kam das Wall Street-Haus noch glimpich mit einer Strafe von 550 Millionen Dollar davon. Anleger hatten den Ermittlungen zufolge insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar durch betrĂźgerische, als Wertpapiere ver-

packte Hypothekenkredite verloren. Der Vergleich wird das Ergebnis von Goldman Sachs im vierten Quartal 2015 aber nur um 1,5 Milliarden Dollar nach Steuern schmälern. Goldman verdiente „nur“ noch 574 Millionen Euro, ein Minus von 72 Prozent gegenĂźber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt kam Goldman Sachs im Quartal auf Nettoeinnahmen von 7,3 Milliarden Dollar, ein RĂźckgang von fĂźn4rtz f Prozent gegenĂźber dem Vorjahreswert. Die Investmentbank, die in den vergangenen Jahren Milliardeneinnahmen aus dem Handel, aber auch aus anderen Sparten des Investmentbankings, wie dem M&AGeschäft, gezogen hat, kämpft derzeit auch operativ: Die Einnahmen im wichtigen

Goldman Sachs: Rßckkäufe von Wertpapieren

Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoen ďŹ elen um acht Prozent. Im Aktienbereich gab es ein Minus (wf) von neun Prozent.

Healthcare September 2014

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New Prescription for Diagnostic '( Labs: Headwinds Ease and Moats Open Doors to New Opportunities

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Our Dx Pick: LabCorp Over Quest Diagnostics

21

Spotlight on Sonic Healthcare

23

Healthcare Outlook

23

Focus Lists

25

Calendar

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Coverage Lists Debbie S. Wang Senior Analyst, Devices + 1 312 384-3937 debbie.wang@morningstar.com

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New changes on the horizon spurred by health care reform are creating substantial changes in the diagnostic lab market and squeezing reimbursement. We think the largest labs with narrow economic moats, including LabCorp LH, Quest Diagnostics DGX, and Sonic Healthcare SHL, are best-positioned to take advantage of the new opportunities. Based largely on cost and scale advantages, we project these labs should outpace market growth through 2020. From a valuation 'HHS 9DOXH %OHQG *URZWK +LJK and strategic perspective, we believe LabCorp represents 9DOXH *URZWK the best competitor to benefit from this evolving landscape.

Elements of Competitive Strength Company

LabCorp Quest Diagnostics Sonic Healthcare

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Source: Morningstar

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Damien Conover, CFA Director, Pharmaceuticals + 1 312 696-6052 damien.conover@morningstar.com

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Major Diagnostic Reference Labs

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Chris Kallos, CFA Analyst, Healthcare + 61 2 9276 4428 chris.kallos@morningstar.com

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New Rx: Low-Cost Structure to Survive the Unrelenting Reimbursement Squeeze

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fEbruAr 2016 – GELD-MAGAZIN °

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bankingPanorama VEREINIGTES KÖNIGREICH

Land des Monats

ECKDATEN (Vereinigtes Königreich Großbritannien & Nordirland)

Rückzieher? Das 2013 in Großbritannien

mit großem Getöse eingeführte Provisionsver­ bot im Finanzdienstleistungsbereich könnte bald schon wieder der Vergangenheit ange­ hören; zumindest teilweise. Wie die BörsenZeitung kürzlich zu vermelden wusste, überlegt die FSA, das britische Pendant zur heimischen Finanzmarktaufsicht, aktuell, ob Fondsgesell­ schaften unter gewissen Voraussetzungen

künftig wieder Provisionen an Banken und Finanzberater leisten dürfen. Wie gemunkelt wird, ist der durch die Einführung der soge­ nannten „Retail Distribution Review“-Richtlinie entstandene Mangel an professioneller Finanz­ beratung mittlerweile so eklatant, dass sich die Behörden in London zum Handeln gezwungen sehen und einige Provisionselemente wieder einführen wollen.

Staatsform Hauptstadt Amtssprache Staatsoberhaupt Regierungschef Fläche Einwohner Bevölkerungsdichte Währung BIP (2014) BIP pro Kopf (2014) Kfz-Kennzeichen Internet-TLD Internat. Telefonvorwahl Staatsgründung Nationalfeiertag Größte Städte Überseegebiete Höchste Erhebung

Parlamentarische Monarchie London Englisch sowie Regionalsprachen Elizabeth II. David Cameron 243.820 km2 etwa 64,1 Millionen rund 263 pro km2 Pfund Sterling 1.816 Milliarden GBP 28.100 GBP GB .uk +44 1707 jeweils zweiter Samstag im Juni London, Birmingham, Glasgow, Liverpool, Leeds 14 Ben Navis (1.344 m)

CHINAS PROBLEME WERDEN ÜBERBEWERTET

tonalbank Österreich erwartet für 2016 ein moderates globales Wachstum. Aufgrund des niedrigen Ölpreises, des schwachen Euro und vor allem des robusten Binnenmarktes be­ vorzugt die Privatbank aktuell europäische Aktien. Länder wie Italien, Spanien oder Portu­ gal realisieren mit mindestens 40 Prozent einen erheblichen Anteil ihrer Exporte innerhalb der Eurozone. „Das Exportminus wird innerhalb der EU kompensiert, die ,bösen Buben’ von ges­ tern profitieren dabei am meisten“, erläutert Christian Nemeth, CIO und frischgebackenes Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich. Bei den Währungen bleibt der USDollar der Favorit der Bank. Die US-Zinswende sei vom Markt recht wohlwollend aufgenom­ men worden. „Steigende Zinsen sind eigentlich etwas Positives, nämlich ein Signal, dass es der Wirtschaft besser geht“, so der Experte, der nicht glaubt, dass hoch verschuldete Industrie­ staaten höhere Zinsen nicht verkraften könnten.

26 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

China gilt für die interna­ tionalen Märkte zwar auch 2016 als Unsicherheits­ faktor. Nemeth relativiert allerdings: „Die Sorge um China wird überbewertet. Die chinesische Regie­ rung ist sich der Probleme bewusst und hat auch genug Handlungsspiel­ raum. China wird nach wie vor wachsen, wenn auch weniger als in den vergangenen Jahren.“ Auch den momentan extrem niedrigen Ölpreis betrachtet man bei der ZKB Österreich mehr als Segen, denn als Fluch: Jeder Ölpreisrückgang um zehn Prozent erhöht das Wirtschaftswachs­ tum im Westen um 0,5 Prozent“, analysiert Nemeth. Eine besonders wichtige Rolle für die globale Wirtschaft spielen auch 2016 wieder die Vereinigten Staaten. „Solange die USA nicht in die Rezession geraten, müssen wir uns kei­ ne Sorgen machen. Das sprichwörtliche Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll.“

Starke Worte ´´

„Vor dem Hintergrund der

extrem niedrigen Zinsen ist das überraschend.“ Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Bankenverbandes, Michael Kemmer, hätte nicht damit gerechnet, dass die Zufriedenheit der deutschen Bankkunden – laut den Ergebnissen einer aktuellen GfK-Studie – auf einem hohen Niveau liegt und im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht zugenommen hat.

CrediTS: beigestellt, Archiv, Shutterstock

Markteinschätzung. Die Zürcher Kan­


Im Gespräch mit Gregor Kuhn, IG Markets

° BANKING

CFDs & Aktien – sinnvoll kombiniert CFDs als vielseitiges und flexibles Investment-Tool bekannter zu machen, ist eines der Ziele von Gregor Kuhn, dem Senior Manager PR & Research von IG Markets. Er spricht im Folgenden über die Kostenstruktur sowie über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser Investmentformen. GELD ° Welche Wertpapierarten sind über die

IG-Plattform handelbar?

GREGOR KUHN: Mehr als 10.000 Underlyings für den CFD-Handel, darunter sind alle Anlageklassen vertreten: Aktien, Indizes, Forex, Rohstoffe und Zinsen. Darüber hinaus Optionen, ETFs und ETCs und seit letztem Jahr auch den physischen Aktienhandel. Seit Anfang dieses Jahres sind sämtliche österreichischen Unternehmenstitel aus ATX und WBI handelbar. Somit ist über uns nicht nur der Handel von derivativen Finanzprodukten, sondern auch ein Direkt-Investment in Aktien möglich.

kostenfrei. Die Kommission ermittelt sich, unabhängig davon, ob Aktien per CFD oder via Direktinvestment gehandelt werden, wie folgt: für Transaktionen deutscher Aktien wird lediglich eine Kommission von 0,05 Prozent des Wertvolumens erhoben, die Mindestgebühr beträgt nur 5 Euro pro An- bzw. Verkauf. Für Aktien aus Österreich gelten wiederum 0,1 Prozent, mindestens 10 Euro. US-Titel werden mit 2 US-Cent pro Aktie abgerechnet, die Mindestgebühr beträgt 10 US-Dollar. Darüber hinaus entstehen keine weiteren Gebühren. Gibt es Marktsituationen, die günstig/ungünstig

Woran orientieren sich die Preise?

für CFD-Spekulationen sind?

Die Preise werden direkt von der Referenzbörse des betreffenden Basiswertes abgeleitet. Abhängig vom aktivierten Marktzugang erfolgt die Kursstellung entweder unsererseits (OTC), oder aber via DMA (Direct Market Access) direkt von der jeweiligen Börse. So ist IG einer der rar gesäten Broker, bei dem Aktien-CFDs zur originären Kursstellung der jeweiligen Börse gehandelt werden können. D.h., hier handelt es sich nicht mehr um einen Market Maker-Kurs, sondern um den tatsächlichen, sekundenaktuellen Xetra-, NYSE-, Nasdaq- oder LSE-Spread.

CFDs eignen sich vor allem für den kurzbis mittelfristigen Investmenthorizont, da es – abhängig von der Anlagedauer – die Finanzierungskosten zu berücksichtigen gilt. Diese fallen mit zunehmender Haltedauer sukzessive stärker ins Gewicht. Ansonsten ist für Trader vor allem hohe Volatilität attraktiv. Mit relativ wenig Kapitalaufwand bieten gerade große Marktschwankungen gehebelten Finanzprodukten attraktive Marktbedingungen. Diese fallen bspw. regelmäßig bei der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten (z.B. NFPs), im Zuge der Berichtssaison oder bei geldpolitischen Events (EZB/FED) an. In diesem Umfeld sind Trader insbesondere intraday aktiv.

CREDIT: beigestellt

Wie schauen die Spesen aus?

Die Gebührenstruktur ist sehr übersichtlich. Bei CFDs fällt, neben dem Spread versteht sich, eine Kommission nur dann an, wenn Aktien oder ETFs/ETCs gehandelt werden. Alle anderen Anlageklassen sind via CFD komplett kommissionsfrei handelbar. Darüber hinaus gilt es Finanzierungskosten zu berücksichtigen, die allerdings nur dann anfallen, wenn die betreffende CFD-Position über Nacht gehalten wird. Im Umkehrschluss sind alle CFD-Positionen, die am selben Tag eröffnet und wieder geschlossen werden, komplett finanzierungs-

Gibt es Stopp-Loss-Orders?

Selbstverständlich! Neben einem normalen Stopp bieten wir auch Trailing Stopps, garantierte Stopps und die Force Open Order an. Ein Trailing Stopp zieht den Stopp dynamisch und automatisch einer Position nach, wenn diese ins Plus klettert. Damit sichert diese Stopp-Variante sukzessive die Gewinne ab, betreibt gewissermaßen aktives Gewinnmanagement, ohne dass Positionen ständig im Auge behalten und

manuell Stopps nachgezogen werden müssen. Der garantierte Stopp wiederum gibt einen absoluten Kapitalschutz, garantiert den gewählten Stoppkurs und schützt damit selbst vor Fast Gregor Kuhn, Senior ManaMarket, Slippage ger PR & Research oder Kurslücken über Nacht. Mit einer Force Open-Order kann im identischen Basiswert gleichzeitig in beide Marktrichtungen spekuliert werden. Innerhalb von Sekunden können unsere Handelspartner damit Long-Positionen über Short-Positionen absichern bzw. hedgen. Sind CFDs als Hedging für Aktien- oder Währungspositionen geeignet?

Die konservativste Variante des CFD-Tradings stellt das Hedging dar. Gerade langfristig orientierte Investoren nutzen CFDs verstärkt zur temporären Absicherung ihres direkt investierten Portfolios. Angenommen, ein Anleger möchte Direktinvestments in diverse Blue Chips aus dem DAX gegen fallende Märkte absichern. Dann geht er per CFD 1:1 Short-Positionen auf den DAX ein. Da der Index selbst eine extrem hohe Korrelation mit den betreffenden Blue Chips aufweist, wird der mögliche Verlust im Aktiendepot über Gewinne aus der CFD-ShortPosition ausgeglichen. Ebenso einfach können Investoren einzelne Aktientitel gegen fallende Kurse oder ausländische Währungspositionen gegen Wechselkursrisiken über CFD-Gegenpositionen absichern. www.ig.com

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

27


GELDANLAGEPanorama UKRAINE

BRÜLLENDE BÄREN Land des Monats

ROHSTOFF-TRENDWENDE? Laut einer Ana-

BOND-KAISER. Anleger, die im vergangenen Jahr auf ukrainische Anleihen gesetzt haben, bewiesen damit ein gutes Händchen. Die ukrainischen Government-Bonds erzielten 2015 einen durchschnittlichen Ertrag von 39 Prozent und waren somit die bestperformenden Staatsanleihen weltweit. Ob ukrainische Anleihen auch weiterhin ein lukratives Investment darstellen, ist derweil jedoch mehr als unsicher. Optimisten und Pessimisten unter den BondExperten halten sich aktuell die Waage.

Staatsform Parlamentarisch-präsidiale Republik Hauptstadt Kiew Amtssprache Ukrainisch Staatsoberhaupt Petro Poroschenko Regierungschef Arsenij Jazenjuk Fläche 603.700 km2 (flächenmäßig zweitgrößtes Land Europas) Einwohner etwa 45,6 Millionen Bevölkerungsdichte rund 75,5 pro km2 Währung Hrywnja BIP (2014) 130,7 Milliarden USD Kfz-Kennzeichen UA Internet-TLD .ua Internat. Telefonvorwahl +380 Unabhängig seit 1991 Nationalfeiertage 24. August Nachbarstaaten Moldawien, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Ungarn, Weißrussland Größte Städte Kiew, Charkiw, Dnipropetrowsk, Odessa, Donezk Höchste Erhebung Howerla (2.061 m)

STARKE WORTE ´´

„Das wirft Fragen auf und bedarf einer genauen Analyse!“ Steven Maijoor, Chef der

„Die Märkte sind momentan ein Geschenk!“

europäischen Finanzmarktaufsicht ESMA, rügt

Der prominente Legg

Teile der Fondsindustrie

Mason Fondsmanager

dafür, ihre Produkte unter

und „Berufsoptimist“ Bill

dem Mantel des aktiven

Miller sieht die seit Jah-

Managements zu verkau-

resbeginn eingefahrenen

fen, obwohl diese lediglich einem Vergleichsindex folgen würden, also sogenannte „IndexKuschler“ sind.

28

° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

Kursverluste als Chance. „Fast alles“ in den USA sein momentan ein „Buy“.

Investment-Konferenz in Frankfurt, dass viele Commodity-Preise bereits so tief gefallen sind, dass sie sogar unter ihren Produktionskosten gehandelt werden. Das wird globale Produzenten letztlich dazu zwingen, Einschnitte auf der Angebotsseite durchzuführen. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage zumindest stabil, wobei es zu einem „Snapback“ kommen könnte. Sprich, die niedrigen Ölpreise stimulieren das Wirtschaftswachstum und führen zu einer deutlichen Verbesserung der Gewinnmargen, was wiederum die Rohstoffnachfrage ankurbeln sollte. Butterfill: „Die Commodity-Märkte haben sich offensichtlich von den Fundamentaldaten verabschiedet und werden ganz alleine vom Sentiment beherrscht. Aber die Stimmung folgt klarerweise dem Preis und die Vergangenheit hat bewiesen, dass in einem Umfeld steigender Zinsen die Preise für Öl und Industrierohstoffe im Normalfall steigen.“

CREDITS: beigestellt, Archiv, Shutterstock

ECKDATEN

lyse von James Butterfill, Head of Research beim Londoner Emissionshaus ETF Securities, sind Rohstoffe aktuell so attraktiv wie nie zuvor. „Wenn man die Futures-Konstellation betrachtet, wird schnell klar, dass wir uns nahe der stärksten ,bearishen’ Positionierung der Geschichte befinden. Für uns ein Zeichen dafür, dass die schlechte Stimmung möglicherweise ihren Gipfel erreicht hat. Das eröffnet vielleicht nicht die beste Anlagechance eines Lebens, aber zumindest die beste Anlagechance innerhalb eines Wirtschaftszyklus“, so der Brite. Butterfill erklärte Anfang Februar am Rande der ETF Securities



GELDANLAGE ° Emerging Markets

Nach dem China-Schock Der Aktienmarkt im Reich der Mitte legte zum Jahreswechsel eine veritable Bruchlandung hin. Auch andernorts läuft es nicht rund: So leiden Russland und Brasilien unter den niedrigen Rohstoffpreisen, das Wachstum in den Schwellenländern sah schon einmal besser aus. Wie attraktiv sind Emerging Markets Harald Kolerus noch für Investoren?

E

s fühlt sich schön langsam wie ein immer wiederkehrendes Mantra an: „Die Schwellenländer werden sich bald erholen. Jetzt ist Geduld gefragt, die Langfristperspektive darf nicht außer Acht gelassen werden“, so oder so ähnlich lauten seit Monaten Kommentare von Fondsmanagern zu den ins Strudeln geratenen Emerging Markets. Nur auf die Erholung warten wir bis heute vergeblich. SCHWERE VERLUSTE So befindet sich etwa der viel beachtete Hongkonger Aktienindex Hang Seng weiterhin im Tiefflug: In den vergangenen zwölf Monaten setzte es ein Minus von schmerzlichen 20 Prozent – wobei sich der Abwärtstrend mit dem Absturz im heurigen Jänner nochmals dramatisch beschleunigt hat. Nicht viel besser sieht das Bild beim breit gestreuten MSCI Emerging Markets aus: Hier liegen die Verluste auf Sicht eines Jahres bei rund 15 Prozent. Verursacht wurde der Kursrutsch durch die sinkende Wachstumsdynamik in den Schwellenländern und verbesserte Aussichten für hoch entwickelte Volkswirtschaften, allen voran die USA. In Folge wurde massenhaft Kapital aus den Emerging in Developed Markets transferiert. Wobei sehr schnell ein „Hauptschuldiger“ ausgemacht war – nämlich Chi-

na, dessen BIP-Prognosen deutlich nach unten gesenkt worden sind. Wie schlimm oder gut steht es nun ums Reich der Mitte und wie wichtig ist es prinzipiell für das Schicksal der Emerging Markets? NACHHALTIGER WEG Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees, sieht die Situation wie folgt: „China und in der Folge die gesamte Weltwirtschaft zahlen heute weiter den Preis für das enorme Wirtschaftsförderungsprogramm von 2008. Hiermit konnte das Land zwar einen katastrophalen Konjunktureinbruch abwenden. Es musste dafür jedoch ein übermäßiges Kreditwachstum und eine Erhöhung der Kapazitäten auf ein immer noch deutlich überhöhtes Niveau in Kauf nehmen.“ Tim Love, Leiter Emerging Markets Equities bei GAM, fügt hinzu: „China befindet sich in einem Transformationsprozess hin zu einer vom Binnenkonsum dominierten Ökonomie mit mehr Qualität, Produktivität, Nachhaltigkeit und weniger Umweltverschmutzung. Es hat sich schon viel in Richtung dieses Ziels bewegt: Die Wirtschaft basiert zu mehr als 50 Prozent auf dem Konsumbereich und wir beobachten zweistellige Wachstumszahlen des Einzelhandels und bei E-Commerce.“ Jian Shi Cortesi, Fonds-

managerin für chinesische Aktien bei GAM, fügt mit Blick auf die Börsen hinzu: „Der chinesische Aktienmarkt hat nach dem Hoch des vergangenen Jahres eine dramatische Korrektur erlebt. Der A-Shares-Index CSI 300 hat fast 50 Prozent eingebüßt, während der MSCI China Index, der chinesische Aktien aus Hongkong und den USA enthält, in den vergangenen neun Monaten um 40 Prozent gefallen ist.“ Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI China unter Ausschluss der American Depository Receipts (ADRs, Zertifikate, die an einer Börse stellvertretend für eine Aktie gehandelt werden) liegt nun bei acht und damit nur unwesentlich höher als während der Finanzkrise 2008. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1 liegt sogar unterhalb des Finanzkrisenwertes von 1,2. Cortesi: „Gerade beim jüngsten Abverkauf im Jänner wurden praktisch keine Unterschiede bezüglich der Fundamentaldaten gemacht. Wir sehen zwar tief greifende Probleme in der chinesischen Schwerindustrie, glauben aber, dass eine Reihe innovativer Unternehmen aus dem

FIAP AKTIEN EMERGING MARKETS

ISIN LU0040507039 LU0469452717 GB00B64TS881 LU0160155395 LU0048575426

FONDSNAME Vontobel Fund Em. Markets Equity WMP EM Established Leaders Fund Stewart Investors Global Em. Mkts. Sust. RAM (Lux) SF-Emerging Markets Equ. Fidelity Funds - Emerging Markets

VOLUMEN PERF. 1 J. 4.480 Mio. € 11,8 % 68 Mio. € 8,3 % 838 Mio. € 6,9 % 1.811 Mio. € 7,8 % 3.298 Mio. € 6,6 %

3 J.p.a. 5 J.p.a. 10,2 % 7,4 % 8,8 % 3,8 % 6,9 % 2,4 % 10,4 % 9,7 % 11,4 % 6,7 %

TER 1,91 % 1,73 % 1,60 % 2,04 % 1,76 %

Quelle: Lipper Hindsight, Stichzeitpunkt: 04. Februar 2016

30

° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

Der Abwärtstrend des SchwellenländerAktienindex setzte Mai letzten Jahres ein.

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

° DIE BESTEN EMERGING MARKETS-FONDS GLOBAL


Emerging Markets

„Treiber für Schwellenländer sind verbesserte Unternehmensgewinnne.“

„Es gibt gute Chancen für Stock Picks im ValueSegment in den Emerging Markets.“

Alice de Charmoy, M&G

Konsumgüter- und dem Technologiesektor hervorragende Zukunftsperspektiven hat. Angesichts der dramatisch niedrigen Bewertungen sehen inzwischen viele Unternehmen, unter anderem im Bereich Technologie, interessant aus.“ Experten wie Cortesi und Love sehen nun in Zeiten des Sell Offs und von Liquiditätsabflüssen steigende Chancen für Stock Picking im Value-Segment Chinas. Auch das Fondsmanagement des Carmignac Portfolio Emerging Discovery setzt auf Stock Picking und glaubt daran, dass vor allem Small und Mid Caps aus Schwellenländern ein stetig wachsendes, viel verspechendes Anlageunivesum bilden. Daran knüpft Ross Teverson an, Fondsmanager des Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained SICAV: „China ist ein interessanter Markt für Stock Picker wie uns. Die Sorgen von Investoren bezüglich niedriger Wachstumsraten und hoher Unternehmensschulden sind zwar verständlich. Wir sind aber der Meinung, dass es ein Fehler wäre, den Markt deswegen zu ignorieren. Wenn man über die negativen Schlagzeilen hinwegsieht, finden Investoren einige viel versprechende Opportunitäten bei Firmen, die sich im Wertschöpfungsprozess weiter entwickeln.“ Sie verdrängen laut dem Experten ausländische Konkurrenten und verfügen über hervorragende langfristige Wachstumsaussichten. Teverson: „Ein solches Beispiel ist Hollysys. Dieses Unternehmen entwirft und produziert Automatisierungs- und Kontrollsysteme für Schienennetze, Industrieanwendungen und Kraftwerke. Wie auch andere chinesische Konzerne nimmt Hollysys multinationalen Konzernen Marktanteile in China ab und beginnt damit, auch im Ausland seine Pro-

° GELDANLAGE

Tim Love, GAM

dukte zu verkaufen. Angesichts eines lediglich neunfachen Kurs-Gewinn-Verhältnisses glauben wir, dass der Markt bisher diese Wachstumschancen nicht eingepreist hat. Wir denken also, dass China eine sehr facettenreiche Volkswirtschaft ist und Investoren viel zu bieten hat, solange diese bereit sind, sich über die negativen Schlagzeilen hinweg auf Fundamentaldaten von Unternehmen zu konzentrieren.“ WÄHRUNG UND WETTBEWERB Ohne Zweifel sind China und auch andere Emerging Markets für Stock Picker ein interessantes Feld, aber wann kann nun tatsächlich mit einem breiteren Comeback der Schwellenländer gerechnet werden? Dazu Teverson von Jupiter: „Es ist schwierig, den genauen Moment einer Erholung vorauszusagen. Wir sind jedoch der Meinung, dass es trotz all der negativen Schlagzeilen zu Schwellenländern wichtig ist, eine längerfristige Perspektive einzunehmen. Zunächst zur Top-Down-Perspektive: Die Währungen vieler Schwellenländer sind entweder nahe oder auf einem Allzeittief. Kurzfristig war dies problematisch, aber es hilft, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Leistungsbilanzungleichgewichte einiger Länder zu verbessern.“ Sollten sich die Währungen nun stabilisieren, könnte es dem Spezialisten zufolge zu einem sich verstärkenden Kreislauf aus niedriger Inflation, niedrigen Zinsen und höheren Wachstumsraten kommen. Zu beachten ist laut Teverson außerdem, dass die Bewertungen sowohl im historischen Vergleich, als auch im Vergleich zu den Industrieländern niedrig sind: „In der Vergangenheit boten vergleichbare Bewertungsniveaus gute, lang-

fristige Kaufgelegenheiten. Aus der BottomUp-Perspektive, die für uns mit Abstand die wichtigste ist, sehen wir einige unterbewertete Aktien in den Schwellenländern“, so der Experte. STEIGENDE GEWINNE Alice de Charmoy, stellvertretende Managerin des M&G Global Emergings Markets Fund, glaubt, dass der Schlüsselfaktor für eine Erholung der Emerging Markets vor allem ein Wiedererstarken der Unternehmensgewinne sei: „Diese werden von Verbesserungen beim Return on Capital angetrieben, wobei der Markt diese Bewegung antizipieren wird, bevor sie in den Unternehmenszahlen aufscheinen wird.“ Das GELD-Magazin wollte von der Expertin auch wissen, ob es vielleicht eine gute Idee sei, die Emerging Markets mit Unternehmen aus den ho ch entw ickelten Industrienationen anzudenken, die über ein hohes Schwellenländer-Exposure verfügen? „Es kann durchaus Vorteile bieten, ,indi-

STEIGENDER KONSUM Prognose, in Prozent 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

2004-14 2015-16 2015-20

China Sub-Sahar. MENA Em. Asia Latein Emerging Afrika ex. China Amerika Europa

9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

China & Co. profitieren vom Binnenwachstum Quelle: 3ik

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

31


GELDANLAGE ° Emerging Markets

INDIEN AUF VORMARSCH Nicht zu vergessen auf Indien, das mancherorts als das „bessere China“ bezeichnet wird. Stimmt das? Tim Love von GAM dazu: „Ja, wir sind in Indien stärker übergewichtet als in China. Ursachen dafür sind die guten Wachstumsmöglichkeiten und die

wirtschaftlichen Reformprogramme auf dem Subkontinent.“ Teverson stimmt zu: „Indien hat natürlich ein großes Potenzial durch seine Demografie und Wachstumsaussichten, aber wir müssen auch im Auge behalten, was in den Bewertungen bereits widergespiegelt wird. Der MSCI India Index wird zum 2,8-Fachen seines Buchwerts gehandelt, China nur zum 1,2-Fachen. Unser stark selektiver Stock Picking-Ansatz erlaubt es uns, nur in solche Firmen zu investieren, bei denen wir davon ausgehen, dass sie in Relation zu ihrer Wachstumsperspektive attraktiv bewertet werden. Ein solches Beispiel ist Hindustan Petroleum, das von einigen der Reformen profitiert, die unter Premierminister Modi auf den Weg gebracht wurden.“ Richard Carlyle, Emerging Markets-Spezialist bei der Capital Group, streut ebenfalls Rosen: „Indien scheint mir für Langfristinvestoren besonders geeignet. Ein Land mit einem so enormen Potenzial kann man kaum übergehen; man denke nur an die junge und wachsende Erwerbsbevölkerung. Der Abhängigkeitskoeffizient ist einer der niedrigsten der Welt und wird es noch viele Jahre bleiben. Indiens Volkswirtschaft profitiert von der demografischen Dividende wie schon viele andere asiatische Länder.“ Wer allerdings die Unternehmen, ihre Branchen und ihre Hauptaktionäre nicht kennt, findet sich in den komplexen

WIRTSCHAFTSWACHSTUM IN PROZENT DES BIP

Trotz einer Abschwächung wachsen Schwellenländer schneller als Developed Markets Quelle: Nordea

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° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

„Emerging Markets-Aktien sind günstig bewertet, das bietet gute Kaufgelegenheiten.“

Ross Teverson, Jupiter

indischen Strukturen bisweilen nur schwer zurecht. Die Corporate Governance ist längst nicht überall gut, macht aber Fortschritte. Auch die sprichwörtliche indische Bürokratie kann irritieren, aber hier gibt es ebenfalls Verbesserungen. Carlyle: „Wer in Indien investieren will, sollte unbedingt erfahrene Partner haben, mit genauer Landeskenntnis und Zugang zu vielfältigen Informationsquellen, mit denen man sich ein Gesamtbild machen kann. So kann man wichtige Informationen von Noise unterscheiden, langfristige Trends erkennen und tragfähigere Anlageentscheidungen treffen. Durch unser internationales Research und Besuche vor Ort können wir bei unseren Anlagen wählerisch sein“ (siehe dazu auch Interview auf Seite 34). Wie sehen nun die Chancen abseits von China, Indien & Co. für kleinere Länder aus – Stichwort: Frontier Markets? „Bei Capital glauben wir, dass man die Frontier-Märkte als Teil eines diversifizierten Emerging Market-Portfolios ansehen sollte, aber nicht als eigenständige Assetklasse. So kann man die Chancen der Länder nutzen, und das bei geringerer Volatilität“, so der Experte. WACHSTUMS-MASCHINE Hört man sich unter Fondsmanagern um, so glauben die Experten an die langfristige Perspektive der Emerging Markets. Es mag auch eine Portion Zweckoptimismus dabei sein, hinter den Worten stehen aber handfeste Fundamentaldaten. So meint Nordea-Produktspezialist Bjørn Burmeister: „Die Schwellenländer bleiben langfristig gesehen die Wachstums-Maschine der Weltwirtschaft. Es ist aber entscheidend, sehr selektiv vorzugehen und die Bewertungen im Auge zu behalten.“

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

rekt‘ in Emerging Markets zu investieren. Zum Beispiel verfügen die in Developed Markets gelisteten Unternehmen oft über ein stärkeres Management und bessere Corporate Governance-Standards. Allerdings tendieren diese Aktien auch dazu, viel teurer als lokale Unternehmen in den Emerging Markets zu sein. Jedenfalls glauben wir, dass sich die Qualitätslücke im Management zwischen Emerging- und Developed Markets schließt. Die Verbesserung in Sachen Corporate Governance zählt zu einem der Langzeittrends, der Investments in Schwellenländern für uns so aufregend macht.“ Als wichtigstes Land in der Anlageregion bezeichnet sie wenig überraschend China, gefolgt von Korea und Taiwan. „Das ergibt sich aus der Demografie und dem BIP pro Kopf. China dominiert wegen seiner riesigen Bevölkerung, Taiwan und Korea beeindrucken wiederum durch das hohe Einkommen der Bürger im Vergleich zu anderen Ländern des Investmentuniversums“, analysiert die Expertin.


Im Gespräch mit Scott Fleming, Kames Capital

° GELDANLAGE

Attraktive Bewertungen bei Bonds Emerging Markets genossen zuletzt nicht immer das beste Image. Schade, denn Anleihen in Schwellenländern

sind günstig zu haben. Auch die Wachstumsstory stimmt weiter, weiß Kames-Experte Scott Fleming.

GELD °

Bei Emerging Markets setzte es im

Aktienbereich hohe Abflüsse und schwache Performanceergebnisse. Sieht die Situation im Anleihensektor erfreulicher aus?

SCOTT FLEMING: Das ist tatsächlich der Fall, der Fixed Income-Bereich in den Emerging Markets hat sich als relativ stabil erwiesen. Dafür sehen wir heute attraktive Bewertungen und auch nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Natürlich gilt es bei der Auswahl der Zielregionen und Assets immer genau zu differenzieren. Der Kames Emerging Markets Bond Fund setzt dabei auf die Expertise unseres Fixed Income-Teams und das Know-how der Emerging Markets-Spezialisten von Aegon Asset Management. Alle Portfolioentscheidungen für den Fonds obliegen aber den Kames-Fondsmanagern. Wie lässt sich die Strategie des Fonds kurz zusammenfassen?

Der Fonds bewegt sich überwiegend im Investment Grade-Bereich, er kann aber auch in High Yields investieren, wenn sich gute Chancen ergeben. Corporate Bonds werden gekauft, wenn sich die Bewertungen als attraktiv sowie die Fundamentaldaten als solide erweisen und das Unternehmen in der Wirtschaft eine strategisch wichtige Rolle spielt. Für die Generation von Alpha ist natürlich auch die Länderauswahl entscheidend.

CREDIT: beigestellt

Haben Sie hier ein Beispiel für uns?

Aktuell haben wir etwa Panama übergewichtet. Das Land profitiert von den niedrigen Ölpreisen, der Erweiterung des Panamakanals und weiteren Infrastrukturinvestments. Der Dienstleistungssektor, Tourismus und die Baubranche stützen die Wirtschaft. Auch sollten Antikorruptionsmaßnahmen und steuerpolitische Schritte dabei helfen, die Verschuldung zu stabilisieren. Das Haushaltsdefizit von 3,7 Prozent erscheint im Vergleich zu einem BIP-Wachstum von

sechs Prozent ohnedies moderat. Last, but not least handelt es sich bei Panama um eine „dollarisierte“ Wirtschaft, man ist der Stärke des Greenback also nicht so stark ausgesetzt wie andere Emerging Markets. Risiken liegen in einem Rückgang des Welthandels mit negativen Effekten für den Panamakanal. Prinzipiell sind wir für das Land aber positiv eingestellt. Auch Paraguay und Guatemala geht es gut, wenn es der US-Wirtschaft gut geht. Scott Fleming, Fondsmanager Kames Capital Hier handelt es sich um relativ kleine Volkswirtschaften. Wie sieht die Situation in Brasilien aus, um in Lateinamerika zu bleiben?

Wie werden sich die niedrigen Rohstoffpreise

Brasilien könnte sich 2016 zu einer der negativen Storys entwickeln. Dafür sind nicht nur die angesprochenen niedrigen Commodity-Preise verantwortlich, die den Rohstoffexporteur natürlich treffen. Wir sehen auch schlechtes Management, der Privatsektor ist ins Straucheln geraten und die Verschuldungsniveaus sind unvorteilhaft hoch gestiegen. Wir halten derzeit keine brasilianischen Staatsanleihen. Nachdem Brasilien im Jänner der am besten performende EM-Bondmarkt war, haben wir mit Gewinn verkauft.

auf die Emerging Markets weiter auswirken?

Für viele Diskussionen sorgt China, manche Beobachter besorgt das nachlassende Wachstum im Reich der Mitte.

Natürlich muss man hier hinzufügen, dass die Regierung in Peking das Abschwächen in Kauf nimmt, um eine Umorientierung auf die Binnenwirtschaft und nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Auf jeden Fall sehen wir in China nicht das Szenario eines „hard landings“. Auch wird die chinesische Wirtschaft zu rund 80 Prozent vom privaten Sektor getragen. Diese Zahl bezieht sich auf die Beschäftigten im Privatsektor, und hier ist speziell bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine sehr niedrige Verschuldung festzustellen.

Auch hier muss man differenzieren. Rohstoffexporteure leiden natürlich unter den niedrigen Niveaus, hier darf Russland nicht unerwähnt bleiben, das über eine nur wenig diversifizierte Wirtschaft verfügt, also extrem rohstoffabhängig ist und besonders stark betroffen ist. Nicht der beste Platz, um veranlagt zu sein. Wir vermeiden deshalb jetzt auch Russland-Investments, ebenso wie in Venezuela und Nigeria. Energie- und Rohstoffimporteure profitieren wiederum von den günstigen Preisen. Ein Beispiel wäre etwa Indien, das auch schöne Wachstumsraten aufweist. Alles in allem kann man aber sagen, dass es zu einer Stabilisierung der Emerging Markets führen wird, wenn die Commodity-Preise wieder einen Boden finden können. Vielleicht könnte das 2016 der Fall sein, obwohl Faktoren wie der Wiedereintritt des Iran in den Weltmarkt noch schwer zu berechnen sind. Unterm Strich gesehen gehe ich jedenfalls davon aus, dass 2016 ein gutes Jahr für Emerging Markets Bonds sein wird, vor allem mit Investmentgrade-Status. Die Bewertungen sind so günstig wie schon seit 2008/09 nicht mehr und viele Länder haben es verstanden, ihren Staatshaushalt unter Kontrolle zu bringen. FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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GELDANLAGE ° Im Gespräch mit Richard Carlyle, Capital Group

Zahlreiche Chancen für Investoren Von Staatsanleihen über Corporate Bonds bis hin zu Aktien sollen alle Möglichkeiten der Emerging Markets genützt werden – so will der Capital Group Emerging Markets Total Opportunities Fonds schöne Erträge bei beschränkter Volatilität erzielen. Richard Carlyle verrät, wie´s funktioniert.

ten Emerging Markets-Anlagen?

RICHARD CARLYLE: Die letzten Jahre waren für die Emerging Markets nicht einfach, aber langfristig spricht noch immer viel für die Schwellenländer. Zu ihnen zählen einige der wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Welt. Welthandel, Strukturreformen und Produktivitätsgewinne können für höhere Unternehmensgewinne sorgen, und die hohen Realrenditen mancher Emerging Markets-Anleihen sind interessant für Investoren mit Bedarf an laufendem Ertrag. Im vielfältigen Emerging Markets-Universum mit seinen über 60 Ländern in unterschiedlichen Entwicklungsphasen sehen wir zahlreiche Chancen für langfristige Investoren. Capital Group Emerging Markets Total Opportunities (LUX), kurz CGETOP, ist ein Multi-Asset-Fonds, der die Erkenntnisse unserer Emerging Markets-Experten weltweit nutzt. Unsere Aktien, Anleihen- und Konjunkturanalysten tauschen sich aus. Das hilft uns, Ideen zu hinterfragen, die Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und bessere Anlagemöglichkeiten zu finden. In den letzten Jahren lief in den Schwellenländern nicht alles nach Plan, warum?

Dieser Abwärtstrend hat konjunkturelle, strukturelle und politische Gründe. Die wichtigsten: Nach der Finanzkrise ist die Weltwirtschaft noch immer krisenanfällig. In einigen Ländern werden weiter Schulden abgebaut. Das Überangebot am Rohstoffmarkt sorgt für Preisdruck. China wächst schwächer; das traditionell exportorientierte Land befindet sich in einer schwierigen Übergangsphase zum Wachstum durch Konsum. Die nachhaltige Dollar-Stärke hat den Erträgen von Emerging Markets-Anlagen geschadet.Wer erfolgreich anlegen will, muss in Zukunft wohl selektiv vorgehen und

34

° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

die Unterschiede zwischen den Ländern ebenso verstehen wie die Bewertungen. Warum ist Chinas Aktienmarkt eingebrochen?

Als Aktien in den ersten Jännerwochen weltweit verloren, wurde das neue Jahr gleich zur Herausforderung. Im Mittelpunkt standen Chinas Bemühungen um nachhaltigeres Wachstum und die Schwierigkeit, trotz nachlassender Konjunktur hohe Schulden zu bedienen. Ziel der Regierung waren daher niedrigere Zinsen, auch durch Währungsabwertungen. Doch die Folge war eine Kapitalflucht; die Chinesen brachten Geld ins Ausland. Für die Regierung wurde die Lage dadurch nicht einfacher. Außerdem hat das Anlegervertrauen Schaden genommen, chinesische Aktien haben massiv verloren. Welche Bedeutung hat das Thema Volatilität?

CGETOP strebt aktienähnliche Erträge bei einer niedrigeren Volatilität an – durch Investitionen in alle denkbaren Emerging Markets-Titel, in Aktien, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und inflationsindexierten Anleihen, denominiert in US-Dollar oder in lokaler Währung. Wir glauben, dass eine flexible Strategie wie CGETOP, die in das gesamte Emerging Markets-Universum investiert und durch ein aktives Risiko- und Ertragsmanagement die Volatilität begrenzt, langfristig erfolgreicher ist als viele andere Ansätze.Die einzelnen Emerging Markets-Assets sind in unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus besonders erfolgreich und ihre Risiko-Ertrags-Profile sind recht heterogen. Die Flexibilität von CGETOP hilft, passend zum Marktumfeld investieren zu können. Welche Rolle spielt China heute global?

Die Angst vor einem schwächeren Wachstum in China scheint übertrieben. Dass die durchschnittlich zehn Prozent der letzten 30 Jahre in

Richard Carlyle, Capital Group

einer reiferen Volkswirtschaft nicht mehr zu erreichen sein würden, steht lange fest. Aber das bedeutet nicht, dass China der Weltwirtschaft nicht mehr nützt. Die CGETOP-Manager beobachten ihre China-Positionen genau. Sie haben aber keinerlei Zweifel an der Bedeutung des Landes für die Weltwirtschaft. Ihre Portfoliopositionen zeigen, dass sie langfristig für China optimistisch sind. Was sind die wichtigsten Länder in Ihrem Portfolio? Wie interessant sind Frontier Markets?

Die CGETOP-Manager bevorzugen Länder mit Reformen, deren Regierungen marktwirtschaftliche Veränderungen durchsetzen und so das Investitionsklima und den Konsum stärken. Beispiele sind China, Indien und Mexiko. Die sogenannten Frontier-Märkte, etwa Argentinien und Slowenien, gelten meist als Länder, die nur von wenigen Analysten beobachtet werden, aber große Wachstumschancen bieten. Sie könnten als nächstes interessant werden, aber Risiken und Kursschwankungen sind oft hoch. www.thecapitalgroup.com

CREDIT: beigestellt

GELD ° Ganz allgemein: Welche Vorteile bie-


Im Gespräch mit Xavier Hovasse, Carmignac

° GELDANLAGE

Entdeckungsreise Emerging Markets Das Haus Carmignac besitzt große Expertise im Bereich der Emerging Markets. Xavier Hovasse, der Lead Manager des Carmignac Emergents und des Carmignac Portfolio Emerging Discovery, spricht im Folgenden über die Herausforderungen, denen sich Investoren bei einem Engagement in diesen Märkten gegenübersehen. GELD °

Herr Hovasse, als Lead Manager des

Carmignac Portfolio Emerging Discovery- und des Carmignac Emergents Fonds kennen Sie

nik-Sektor, E-Commerce-Dienstleistungen, defensive Konsum-Titel und den Finanzbereich (wenn die Fundamentaldaten stimmen).

die entsprechenden Märkte genau. Welche Länder und Regionen rechnen Sie aktuell zu

Greifen wir mal einige Branchen heraus.

den Emerging Markets und wie beurteilen Sie

Wie beurteilen Sie die Perspektiven für den

die aktuelle Entwicklung in diesen?

Gesundheits- und den Telco-Bereich?

XAVIER HOVASSE: Der Begriff Emerging Markets wird generell weit gefasst. Der MSCIEM-Index beispielsweise umfasst Länder wie Taiwan und Korea, aber auch US-amerikanische Unternehmen, die den größten Teil ihrer Erlöse in den Emerging Markets generieren. Wir von Carmignac fokussieren uns mehrheitlich auf die klassischen Märkte wie China, Korea, Indien und viele Länder Südamerikas, wie Mexiko, Brasilien und Argentinien. Die Entwicklung dieser Märkte, besonders des chinesischen, beobachten wir mit wachsamen Augen. Das Vertrauen der Chinesen in die eigene – schwache – Währung ist gering, weshalb die meisten Geschäfte in US-Dollar abgerechnet werden. Darüber hinaus ist das Vertrauen der westlichen Welt in die politische Stabilität des Landes sehr geschwunden, was den wirtschaftlichen Abschwung nicht gerade bremst. Gleichzeitig muss jedoch gesagt werden, dass Chinas Exportbilanz stabil ist. Also sind wir nach wie vor engagiert, aber in geringerem Ausmaß als früher.

Der Telco-Markt ist zweifellos interessanter, speziell in Afrika, weil dort Bedarf und Nachfrage enorm sind. Ein gleiches gilt für Internet-Firmen. In Indien favorisieren wir beispielsweise Konsumtitel im Fast food-Bereich, da dieser auf dem Subkontinent aktuell rasant wächst. Phantasie hat auch der Versicherungs-Sektor, da bei Insurances der Bedarf in den Emerging Markets noch auf lange Sicht nicht gesättigt ist. Das gilt ganz besonders für Lateinamerika und Indien, wo es im Retaill-Versicherungsbedarf große Potneziale vorhanden sind. Wie umfassend ist denn eigentlich das Universum, das sie regelmäßig screenen?

Das Universum, das wir für beide Fonds prüfen, umfasst etwa 700 Titel, von denen schließlich 40 bis 50 Titel pro Fonds ausgewählt werden. Die Haltedauer ist mit vier bis fünf Jahren relativ lang; doch wir sind Conviction-Investoren. Der Löwenanteil der Unternehmen ist in Asien zu Hause, doch ist Indien mit einem Investmentanteil von immerhin 22 Prozent repräsentativ vertreten.

CREDIT: beigestellt

In welche Sektoren wird in den einzelnen Ländern investiert, welche stehen aktuell

Um noch einmal auf China zu kommen.

am Radar?

Wie lange wird Ihrer Meinung nach der

Bei Rohstoffen, vor allem bei Öl, sind wir sehr vorsichtig und meiden diesen Sektor weitgehend. Vorsichtig sind wir darüber hinaus bei zyklischen und stark exportorientierten Märkten sowie bei Branchen, die hohe Investments erfordern, wie das etwa im Explorationsgeschäft der Fall ist. Bullish sind wir für den Elektro-

Bärenmarkt im Reich der Mitte vorherrschen?

Das aktuelle Geschehen in China ist absolut ernst zu nehmen; die Kapitalabflüsse sind tatsächlich beachtlich. Wir beobachten den Markt sehr genau und erlauben uns aus diesem Grund, investiert zu bleiben, wobei wir sehr selektiv vorgehen und beispielsweise breite

Xavier Hovasse, Carmignac Gestion

Konsumtitel wie den Lebensmittel-Retailmarkt im Auge behalten, da dieser beim stabilen Konsumverhalten der Chinesen aktuell kein Risiko darstellt. Ähnliches gilt etwa auch für Korea, wo wir sehr verhalten agieren, denn die Währung ist auch hier – wie in China oder Japan – unter Druck. Werden Sie in nächster Zeit die Allokation der Fonds modifizieren?

Aktuell ist das noch nicht notwendig. Unsere Erwartungen für das laufende Jahr sind eher bescheiden. Die Emerging Markets erleben gerade eine Seitwärtsbewegung, auch ein Draw down ist möglich. Aus diesem Grund werden wir – risikoadjustiert – Modifikationen vornehmen, wenn die Rahmenbedingungen sich entsprechend verändern. Eine signifikante Änderung des Anlagestils wird es jedoch wohl nicht geben. Immerhin haben wir mit unserer Vorgehensweise über zehn Jahre den Referenzindikator immer übertroffen und attraktive Wertentwicklungen erwirtschaftet. www.carmignac.com

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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GELDANLAGE ° Mikrokredite/Entwicklungspolitik

Mehr als eine Spende Bedürftigen unter die Arme zu greifen ist eine Tugend und darf nicht schlechtgeredet werden. Als Ergänzung zu Spenden empfehlen sich aber auch Investments, die menschlich Sinn machen und nicht zuletzt die eigene Geldbörse freuen. Dazu zählen Mikrofinanzkredite. Welche Rolle spielen sie in Zusammenarbeit mit EntwickHarald Kolerus lungspolitik und wie findet man seriöse Anbieter? ie Idee war 2006 den Friedensnobelpreis wert: Der Wirtschaftswissenschafter Muhammad Yunus startete in Bangladesch ein Darlehensprogramm, das die Vergabe von Klein- und Kleinstkrediten an die ärmsten Schichten der Bevölkerung steuerte. Die Initiative wurde von der eigens zu diesem Zweck von Yunus gegründeten Grameen Bank umgesetzt – er gilt somit als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Mikrofinanzkredite. Sie sollen Menschen dabei helfen, aus einem Teufelskreis auszubrechen, der in wirtschaftlich schwachen Ländern und Regionen leider oft vorherrschend ist: „Ohne Geld ist es nicht möglich, eine eigene Existenz aufzubauen. Gewöhnliche Kredite sind nur dann erhältlich, wenn Sicherheiten bestehen – die in der Zielgruppe von Mikrofinanzierungen nicht zu finden sind“, wird die Problematik auf der Informationsplattform www.mikrokredite.biz beschrieben. Das heißt, dass Menschen ohne finanzielle Mittel, die eine Geschäftsidee in Entwicklungsländern verwirklichen wollen, zu keinen Krediten kommen oder dafür bei zweifelhaften lokalen Anbietern horrende Wucherzinsen zahlen müssen. Die Alternative bieten Mikrokredite: Mit oft weniger als 100 Euro werden Menschen in armen Ländern in die Lage versetzt, eine tragfähige Existenz zu errichten. Mikrokre-

dite dienen so zur Anschaffung von einfachsten Produktionsfaktoren, die für weite Teile der Weltbevölkerung aber aus eigener Kraft nicht zu finanzieren ist. Die Jungunternehmer brauchen oft nur Geld für die Anschaffung einer Nähmaschine oder die Einrichtung einer mobilen Garküche. BELIEBTES INSTRUMENT Die Idee hat einiges an Fahrt gewonnen, um nicht sogar von einem kleinen Boom zu sprechen: Die Anbieter sind staatliche Organisationen, ebenso wie NGOs oder spezia lisierte Fonds. Auch Kleinanleger können nun in solche Fonds investieren, die Mikrokredite in Entwicklungsländern aber etwa auch in Industrienationen vergeben – eben dort, wo Kreditengpässe herrschen. Interessant für Investoren: Es können Renditen erzielt werden, die von der allgemeinen Entwicklung am Kapitalmarkt weitgehend unabhängig sind. Das Risiko wird dabei breit gestreut, weil die Darlehen an viele tausend Kreditnehmer vergeben werden. Die Rendite beträgt – natürlich von Produkt zu Produkt variierend – an die drei Prozent pro Jahr. Im herrschenden Niedrigzinsumfeld gar keine so schlechte Performance. Aber Mikrofinanz ist mitunter auch in die Kritik geraten. So hört man, dass manche Anbieter die eigentlich notwendigen stren-

° DIE BESTEN MIKROFINANZ-FONDS ISIN AT0000A0G249 LU0262965956 LU0306115196 LU0375612230 LI0045796468

FONDSNAME ERSTE Responsible Microfinance Finethic Microfinance (Lux) Dual Return Vision Microfinance I Wallberg Global Microfinance Fund EMF Microfinance Fund

VOLUMEN 30 Mio. € 35 Mio. € 228 Mio. € 15 Mio. € 52 Mio. €

PERF. 1 J. 3,45 % 3,17 % 2,38 % 1,85 % 1,05 %

3 J.p.a. 3,36 % 3,76 % 3,02 % 2,28 % 2,68 %

5 J.p.a. 3,15 % 3,96 % 3,28 % 2,48 % 2,50 %

TER 1,10 % k.A. % 1,95 % 1,96 % 2,52 %

Quelle: Finance & Ethiks Research/software-systems, Morningstar Direct, Stichzeitpunkt: 06. Februar 2016

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° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

gen Kriterien für die Kreditvergabe und laufende Kontrollen sehr locker angegangen sind – um es vorsichtig asuzudrücken. Die Folgen waren überschuldete Kreditnehmer und Ausfälle bei den Rückzahlungen. NOTWENDIGE TRANSPARENZ Das GELD-Magazin hat bei Experten nachgefragt, inwiefern die Vorwürfe berechtigt sind und wie sich Anleger über die Seriosität solcher Instrumente einen Überblick verschaffen können. Gunter Schall, Leiter des Referates Wirtschaft & Entwicklung in der Austrian Development Agency (ADA), meint dazu: „In weiter zurückliegenden Jahren gab es auch im Bereich der Mikrofinanz Blasen. Es ist viel Geld zugeflossen und es tummelten sich auch viele Anbieter am Markt. Mittlerweile haben sich aber sehr solide Strukturen entwickelt. Für den Einsatz von Mikrofinanzkrediten stellt sich immer die Frage, wie ein sinnvolles Geschäftsmodell entwickelt werden kann, in das das Geld fließt. Es muss vermieden werden, dass Konsumkredite vergeben werden.“ Damit Anleger bei der Auswahl der Mikrofinanzanbieter die Spreu vom Weizen trennen können, empfiehlt Schall einen Blick auf die entsprechenden Gesellschaften zu werfen. „Der Investor sollte darauf achten, ob ein Anbieter in der Lage ist, Bericht zu legen und welchen internationalen Standards diese Geschäftsberichte genügen. Letztlich geht es um das Schaffen von Transparenz.“ Die ADA selbst verfolgt als Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit drei großen Anliegen: Armut reduzieren, Frieden fördern und Umwelt schützen. Rund 500 Projekte und Programme sowie Mittel von über 100 Millio-

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

D


Mikrokredite/Entwicklungspolitik

° GELDANLAGE

„Wir unterstützen Unternehmen in Märkten, wo der Zugang zu Kapital oft fehlt.“

Andrea Hagmann, OeEB

nen Euro werden jährlich umgesetzt, um die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Das Budget der ADA stellt das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres bereit. Schall führt weiter aus: „Die ADA ist eine Tochter des Außenministeriums und versucht auch dessen strategische Ziele operativ umzusetzen, sozusagen in Programme und Projekte zu gießen. Die Implementierung erfolgt mit Partnern vor Ort.“ Partner sind nun internationale Akteure, etwa UN-Organisationen oder zivilgesellschaftliche Organisationen (NGOs), wie nur zum Beispiel Licht für die Welt oder Care. Wichtig sind aber auch private Unternehmen: „Ohne Einbindung ihres Potenzials können entwicklungspolitische Ziele nicht erreicht werden“, so Schall. Besteht hier aber nicht die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen oder nationale Begehren reicher Staaten in den Vordergrund rücken? Schall: „So lautet ein traditioneller Vorwurf, wobei andererseits gerne kritisiert wird, dass die Geberländer nichts von Entwicklungszusammenarbeit haben. Es gilt also den Spagat zu schaffen: Das prioritäre Ziel, nämlich die Armutsbekämpfung, darf nicht aus den Augen verloren werden. Das muss aber nicht die Interessen Österreichs ausschließen, etwa bei Fragen der internationalen Sicherheit. Es gilt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen.“ UNTERNEHMEN STÄRKEN Ähnlich sieht das auch Andrea Hagmann, Mitglied des Vorstandes der Oesterreichischen Entwicklungsbank AG (OeEB). Die OeEB wurde 2008 als offizielle Entwicklungsbank der Republik Österreich gegrün-

det, sie arbeitet mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen in Entwicklungsund Schwellenländern zu verbessern. OeEB-Vorstandsmitglied Andrea Hagmann führt weiter aus: „Wir sind eine 100-prozentige Tochter der Oesterreichischen Kontrollbank. Als private Aktiengesellschaft mit öffentlichem Auftrag stellen wir Finanzierungen zu marktnahen Konditionen bereit, können aber ein höheres wirtschaftliches Risiko als Kommerzbanken eingehen. Wir beteiligen uns auch an Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern und verstärken mit begleitenden Maßnahmen die entwicklungspolitischen Effekte.“ „Marktnahe“ bedeutet übrigens, dass die Konditionen der OeEB sich aufgrund des höheren Risikos knapp über jenen von Kommerzbanken bewegen. Hagmann weiter: „Wir sind in Märkten tätig, in denen Unternehmen oft der Zugang zu dringend benötigtem Kapital fehlt. Sowohl der Bedarf an Finanzierungen als auch an Eigenkapital ist groß. Investitionen in diese Projekte schaffen Arbeitsplätze, die Projekte tragen zu höherem Steueraufkommen bei und bringen Devisen ins Land.“ Die Auswahl der Projektpartner erfolgt nach eingehender Prüfung und richtet sich regional auch an den Schwerpunkten der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit sowie der Außenhandelsausrichtung der Republik. Sehr aktiv ist man etwa in Südosteuropa, im Südkaukasus in Zentralasien und natürlich in Afrika. Umfasst werden etwa Finanzinstitute, die vor Ort Kredite vergeben, aber auch zum Beispiel Wind- und Solarkraftwerke. Nachhaltigkeitsaspekte, der Schutz von Umwelt und Ressourcen sowie die soziale Verträglichkeit der finanzierten Projekte

sind dabei laut Hagmann grundlegende Prinzipien des Handels. Wie steht Hagmann nun zu der manchmal gehörten Kritik, dass Entwicklungszusammenarbeit hauptsächlich den reichen Industrienationen oder Konzernen selbst hilft? „Bei privatwirtschaftlichen Projekten ist es notwenig, dass auch etwas verdient wird, das muss nicht automatisch Ausbeutung zur Folge haben. Die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards wird deshalb genau überprüft. Sonst besteht auch die Gefahr, von jemandem abhängig zu sein – von Spenden oder Budgettöpfen etwa. Geld verdienen und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu machen, können Hand in Hand gehen“, so Hagmann. Die OeEB ist deshalb nicht an Gewinnmaximierung orientiert, sie will aber schwarze Zahlen schreiben. 2014 hat sie einen Jahresüberschuss von 4,3 Millionen Euro und einen Gewinn von knapp 200.000 Euro erwirtschaftet. Hagmann abschließend: „Aus den Überschüssen werden Rücklagen gebildet, seit unserem Bestehen haben wir in keinem Jahr Verluste geschrieben.“

° MILLIARDEN FÜR ENTWICKLUNG Die Ausgaben für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit der EU stiegen 2014 insgesamt auf 58,2 Milliarden Euro; immerhin plus 2,4 Prozent gegenüber 2013. Allerdings bleiben die EU-Staaten hinter dem 2005 vereinbarten Ziel zurück, ihre Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens aufzustocken. In Österreich waren es 2014 nur 0,26 Prozent der Wirtschaftsleistung, wobei die Ausgaben im Vergleich zu 2013 sogar noch reduziert wurden.

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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geldanlage ° Pharmaindustrie

Übernahmeschlacht bei Generika Der Markt für Pharmaprodukte, deren Patente abgelaufen sind, ist 2015 von großen Umwälzungen ­gekennzeichnet gewesen. Und vieles spricht dafür, dass die M&A-Welle auch 2016 weitergeht. Und gewiefte Aktienanleger können davon profitieren, selbst wenn sie keinen M&A-Kandidaten erwischen. Wolfgang Regner er Generikasektor ist im Gegensatz zu den beiden anderen Hauptmärkten der Pharmabranche, den Biotechfirmen auf der einen und den großen Pharmakonzernen auf der anderen Seite, von einigen Unterschieden gekennzeichnet. Der hervorstechendste ist der massive Kostendruck, der die Hersteller dazu zwingt, ebenfalls massiv zu wachsen – vorwiegend durch Übernahmen von Konkurrenten. Wer die größten Skalenvorteile bieten kann, kann die Konkurrenten preislich unterbieten und den Rahm abschöpfen. Und da es nach Patent­ ablauf möglich ist, dass gleich mehrere Generikaanbieter um eine Zulassung für ein und dieselbe Medikamentenkopie rittern, gilt auch ein möglichst rascher und umfassender Marktzugang als unerlässlich. Für manche kleineren Anbieter werden diese Hürden zu hoch und sie zu Übernahmekandidaten. „Generika sind die stärksten Wachstumstreiber der Gesundheitsbranche weltweit“, so lautet das Urteil, zu dem das IMS Institute for Healthcare Informatics in

seinem Report „Global Outlook for Medicines Through 2018“ kommt. Der globale Generika-Markt schickt sich an, bis 2017 auf jährlich mehr als 400 Milliarden US-Dollar zu wachsen, was einer jährlichen Steigerungsrate von rund zehn Prozent seit 2012 entspricht. Nach Schätzungen der IMS-Experten wird dabei der Anteil der Generika am Gesamtmarkt für Medikamente innerhalb von nur fünf Jahren von rund 27 Prozent im Jahr 2012 auf geschätzte 36 Prozent im Jahr 2017 klettern. Mehrere Faktoren treiben diese Entwicklung voran:

Wachstumstreiber 1. Die Erschließung neuer Märkte für Generikafirmen auf dem Feld der komplexen Moleküle und Biosimilars: Während diese Geschäftsfelder vor wenigen Jahren noch exklusiv den Multinationals und Biotech-Firmen vorbehalten waren, verbuchen Spezialpharma-Firmen mit ersten Zulassungen in den USA und ­Europa wichtige Erfolge. Hinzu kommt, dass zahlreiche biologische Markenmedikamente mit Opportunitäten in den emerging markets einem Marktwert von fast 70 Milliarden US-Dollar, wie z.B. Roche´s Herceptin, das bei Brust- und Magenkrebs zum Einsatz kommt und dessen Patent noch dieses Jahr ausläuft, bis 2020 ihren Patentschutz verlieren werden. 2. Die wachsende Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleis­ Emerging Markets generieren mit Abstand die am schnellsten wach- tungen in den Emerging senden Gesundheitsausgaben der Welt Markets (voraussichtlich Quelle: The Global Use of Medicines: Outlook to 2017, IMS Institue for Healthcare Informatics Nov. 2013, © Sectoral Asset Management Inc.

38 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

+13 Prozent jährlich) bedingt durch höhere Einkommen und damit einhergehend einem höheren Wohlstand in diesen Ländern. Dies führt zwangsläufig zu einem ungesünderen Lebensstil, der wiederum Krankheiten wie Diabetes oder des Herz-Kreislauf-Systems Vorschub leistet. Generika sichern den meisten Menschen in den Emerging Markets den einzigen Zugang zu Medikamenten. 3. Gesundheitsreformen, die die Nutzungsrate von Generikaprodukten – vor allem in den Industrienationen wie z. B. Japan, in denen diese noch relativ niedrig ist (ca. 40 Prozent) – fördern werden, was angesichts der Bevölkerungsalterung und der Kostenexplosion im Gesundheitswesen zwingend notwendig ist. 4. Eine weltweit zunehmende Marktdynamik unter den Generikaproduzenten: ein aktuelles Beispiel hierfür ist Ankündigung der israelischen Ratiopharm-Mutter Teva, für 40,5 Milliarden US-Dollar das Generikageschäft des Konkurrenten Allergan zu übernehmen. M&A-Welle bei Generika Die Produzenten von Medikamentenkopien haben jahrelang von stark steigenden Umsätzen in den USA profitiert. Nun liegen die größten Wachstumschancen aber in den Schwellenländern. Die Übernahmewelle in der Gesundheitsbranche macht vor den Herstellern von NachahmerMedikamenten nicht Halt. Allerdings gingen einige geplante Deals samt den Aktienkursen der nicht akquirierten Generikafirmen den Bach hinunter. So scheiterte der Generikakonzern Mylan bei der Übernahme des irisch-amerikanischen Wettbewer-

CrediT: Shutterstock

D


°

Pharmaindustrie   geldanlage

Teva ° Teure Übernahme

Mylan ° Hoch profitabel

Stada ° Übernahmekandidat

Der weltgrößte Generikahersteller Teva muss nach der verlorenen Übernahmeschlacht gegen den Konkurrenten Mylan auch noch einen Gewinnrückgang vermelden. Unter anderem, weil Teva mehr Geld für Rechtsstreitigkeiten zurücklegte, schrumpfte der Gewinn im zweiten Quartal um gut ein Viertel auf 539 Millio­ nen US-Dollar. Dazu kommt ein leichter Umsatzrückgang um eineinhalb Prozent auf fünf Milliarden Dollar. Teva hat zudem bis zuletzt zwei Übernahmepläne verfolgt. Der Kauf der Generika-Sparte von Allergan glückte, am Widerstand des Konkurrenten Mylan biss sich Teva dagegen die Zähne aus. Teva hatte sich zunächst kräftig mit Mylan-Aktien eingedeckt, nach einer längeren Übernahmeschlacht aber Abstand von dem Geschäft genommen. Mylan-Papiere waren daraufhin wieder abgesackt. Wegen der Kursverluste muss Teva nun Belas­tungen von 623 Millionen Euro in seine Bilanz aufnehmen. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg dagegen im dritten Quartal um zwei Prozent auf 1,35 US-Dollar.

Mylan ist der weltweit drittgrößte GenerikaHersteller und entwickelt verschreibungspflichtige Generika. Das Produktportfolio umfasst mehr als 1100 Generika, die in 140 Ländern vertrieben werden. In den ersten neun Monaten 2015 stiegen Umsatz und Gewinn zweistellig. Besonders gut lief es im dritten Quartal mit einem Umsatzplus von 36 Prozent und einem Gewinnzuwachs um 39 Prozent. Damit konnte Mylan die Jahresziele für 2015 anheben. Wachstumstreiber waren die Spezia­litäten mit einem Plus von 14,8 Prozent. Die Generika-Sparte wuchs dank neuer Produkte und der Übernahme von Abbott Generika um 48 Prozent. Und das, obwohl Mylan mit seinem Übernahmeangebot an den irischen Konkurrenten Perrigo abgeblitzt war. Nur 40 Prozent der Aktien wurden Mylan angedient, woraufhin die Perrigo-Aktie absackte. Nun könnten Abschreibungen auf das noch gehaltene Aktienpaket drohen. Anleger sollten daher die Gesamt-Jahrespräsentation am 10. Februar abwarten.

Die deutsche Stada ist strategisch auf die Herstellung und den Vertrieb von Generika, Präparaten der Selbstmedikation und Spezialpharmazeutika ausgerichtet. Stada konzentriert sich auf Wachstumsegmente im Pharmamarkt, die vom Kostendruck in den Gesundheitssys­temen begünstigt werden und ohne riskante Wirkstoffforschung zugänglich sind. Das Generikaportfolio umfasst Produkte zur Selbstmedikation und aus dem Wellnessbereich sowie Spezialpharmazeutika in Disziplinen wie der Onkologie und Immunologie. Die Gesellschaft vertreibt über 80 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Mit Tochtergesellschaften ist Stada in zahlreichen europäischen Märkten mit eigenen Vertriebslinien für Generika vertreten sowie auch in den USA und China positioniert. Probleme bereitet das Osteuropa-Geschäft – vor allem in Russland läuft es gar nicht rund. Daher dürfte das bereinigte Ergebnis deutlich rückläufig sein – und könnte Stada für eine Übernahme verwundbar machen.

ISIN US8816242098  Börse Frankfurt

ISIN US6285301072  Börse Nasdaq

ISIN DE0007251803  Börse Frankfurt (Xetra)

bers Perrigo. Die Nummer eins der Branche, Teva, konnte zwar den Kauf der amerikanischen Biotech-Firma Auspex abschließen, doch das war ein eher kleinerer Deal. Der Megadeal, nämlich Mylan, hinter der Teva schon einige Zeit her war, scheiterte an der zu geringen Annahmequote der MylanAktionäre. Doch Mylan musste selbst die Flucht nach vorne antreten. „Denn andere Konkurrenten holen immer mehr auf, vor allem jene aus den Emerging Markets. So ist der größte indische Generikakonzern Sun Pharmaceutical zur Nummer sechs aufge-

stiegen, die in Südafrika domizilierte Aspen sogar auf Platz fünf “, weiß Oliver Kubli, Fondsmanager des BB Adamant Global Generika Fund. Die besonders akquisitionsfreudige irisch-amerikanische Actavis belegt bereits den dritten Platz und hat damit Mylan überrundet. Mylan genoss ähnlich wie Teva jahrelang ein komfortables Dasein auf dem USMarkt. Inzwischen sind die hohen Wachstumsraten im US-Geschäft, anders als in Indien oder in China, aber Vergangenheit. Das hängt damit zusammen, dass gegen 90

Prozent der jährlich in Amerika auf Rezept verkauften Medikamente Generika sind – weltweit gesehen ein Spitzenwert. Die israelische Gruppe Teva verdankt ihre führende Stellung einer Serie von Akquisitionen von 2006 bis 2011. Nun steht Teva aber vor einem großen Problem: Dem mit Abstand umsatzstärksten Medikament, Copaxone gegen multiple Sklerose, droht der Patentverlust. 2014 brachte Copaxone Teva 4,2 Milliarden Dollar oder 21 Prozent des Konzernerlöses ein. Bisher verlor das Mittel trotz aufkommender Generika-Konkurrenz

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 39


geldanlage ° Pharmaindustrie

allerdings lediglich zwei Prozent seines Umsatzes. Zuletzt gelang Mylan die Übernahme des Generika-Geschäfts von Abbott Labs außerhalb der USA. Zukunftsmarkt Biosimilars Um seine führende Position im Generika-Markt zu verteidigen, ist Teva in jedem Fall gefordert. Teva muss auch aufpassen, dass es den Anschluss im Geschäft mit Kopien biotechnologisch hergestellter Medikamente, sogenannten Biosimilars, nicht verpasst. Gegenwärtig werden in diesem von der Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz dominierten Markt erst Gesamteinnahmen von 1,5 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Bis 2020 dürften es laut Schätzung des Marktforschungsunternehmens IMS Health aber zehn bis 25 Milliarden Dollar sein. Ab-

schließend stellt sich die Frage nach den Bewertungen, die durch die M&A-Welle deutlich angezogen haben. Michael Sjöström, Fondsmanager des Variopartner SICAV Sectoral Generics Fund P, dazu: „Ja, die Preise sind in den letzten zwei Jahren gestiegen, in letzter Zeit aber wieder zum Teil deutlich zurückgekommen. Der Sektor handelt mit einem Branchen-KGV von rund 16 bei erwartetem Gewinnwachstum zwischen 13 und 16 Prozent. Die großen Pharmakonzerne sind ebenso hoch bewertet, allerdings bei Profitzuwächsen von nur rund fünf Prozent und Dividendenrenditen um die drei Prozent. Der MSCI Biotech ­dagegen hat ein Gewinn-Multiple von 14 (=KGV), aber bei Wachstumsraten von rund 20 Prozent, wobei das Forschungs- und Entwicklungsrisiko darin schon enthalten ist.“

Dynamische Emerging Markets In den Emerging Markets fordern die Patienten einen Ausbau und Verbesserungen des Gesundheitswesens, deswegen wachsen in diesen Regionen die Gesundheitsausgaben besonders stark. „Um diese Kosten nicht explodieren zu lassen, fördern die Regierungen die Marktlancierung von Generika besonders stark. Oft warten sie dabei gar nicht den Patentauslauf des Originals ab und erzwingen die Marktzulassung, selbst wenn die Patente noch aufrecht sind“, erklärt Sectoral-CEO Sjöström. So hat etwa Japan angekündigt, bis zum Jahr 2020 die Marktpenetration von Generika von 45 auf 80 Prozent anzuheben. Chinas Pharmamarkt ist zu 90 Prozent generisch, dennoch wachsen die Pharmaausgaben um 14 Prozent pro Jahr (bis 2020).

interview °

GELD °

Welche Faktoren sprechen für ein

Investment in den Generikasektor?

Sjöström: Die Generikaindustrie ist der NiedrigpreisanbietervonMedikamentenund anderen Gesundheitsprodukten schlechthin. In einer Zeit strikter Budgetdisziplin und von Spardruck im Gesundheitswesen bei gleichzeitig steigenden Kosten für patentgeschützte Pharmaprodukte sind Generika sehr gut positioniert, um von genau diesen beiden Faktoren zu profitieren. Auch in den Emerging Markets verfügen viele Generikaanbieter über eine starke Marktposition, um an den dort besonders stark steigenden Gesundheitsausgaben mitzupartizipieren. Und nicht zuletzt verlieren nun auch immer mehr Biotech-Medikamente ihren Patentschutz – Biosimilars, also Nachbildungen dieser Präparate, sind ein gutes Geschäft für Generikaanbieter, das gerade erst so richtig anläuft. Welche Fortschritte haben Biosimilars, also Kopien von komplexeren Biotech-Medikamenten, zuletzt gemacht?

40 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

Viele Unternehmen, große Konzerne wie auch kleinere Pharmaspezialitätenanbieter, arbeiten an solchen Produkten. So sind z.B. Medikamente wie Mercks Rheumamittel Remicade und Amgens Neupogen (Wachstumsfaktor für weiße Blutkörperchen) in Europa bereits als Kopien auf dem Markt. In den USA hat es bisher erst Novartis’ Zarxio (Nachbildung von Neupogen) geschafft, dafür mit der Aussicht auf gleich fünf Indikationen. Zahlreiche gerade laufende Studien über die Biosimilarität, also die Austauschbarkeit der kopierten Medikamente gegenüber den Originalprodukten, sollten das Wachstum der Biosimilars beschleunigen. In Deutschland ist die generische Markt­ penetration bereits bei fast 80 Prozent, in den USA sogar bei 90 Prozent. Ist da noch genügend Wachstumspotenzial vorhanden?

Durchaus. Auch in Deutschland sind weitere Zuwächse wahrscheinlich, wie auch in anderen Staaten, wo Generika noch nicht so stark vertreten sind, wie etwa in Japan, Italien,

der Schweiz, Spa­nien, Frankreich, Schweden etc. Gleichzeitig verlieren immer mehr Originalmedikamente ihren Patents c hu t z , w a s neue Wachstumschancen eröffnet. Interessante Beispiele sind 2016 etwa Novartis’ Krebsmedikament Gleevec (US-Umsatz 2,4 Milliarden Dollar), AstraZenecas Cholesterinsenker Crestor (3,4 Milliarden Dollar) oder Mercks analoges Produkt Zetia (2,3 Milliarden Dollar) und noch einige mehr. In den kommenden fünf Jahren werden Biotech-Medikamente mit einem Um­ satzvolumen von über 50 Milliarden Dollar ihre Patente verlieren, etwa Glaxos Asthmamedikament Advair oder Sanofis’ Diabetespen Lantus. Besonders bekannt sind Roches Krebsmedikamente Herceptin, Avastin, Amgens Rheumamittel Enbrel oder Biogens Rituxan, allesamt Blockbuster.

creditS: beigestellt, Shutterstock

Michael Sjöström,  Chief investment Officer, Sectoral Asset Management


KOLUMNE

BB BIOTECH

Hohes Wachstum plus Dividende – eine attraktive Kombination für Anleger

W

erte mit hoher Dividendenrendite sind in der Regel in defensiven Sektoren mit geringerem Kurssteigerungspotenzial zu finden. Nicht so bei BB Biotech. Die Beteiligungsgesellschaft vereint hohes Wachstum mit einer substanziellen Dividendenrendite. Für 2016 ist eine Ausschüttung von 14,50 Schweizer Franken pro Aktie geplant, was nicht nur eine Erhöhung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet, sondern auch bereits die vierte Erhöhung in Folge. Dies entspricht einer Rendite von fünf Prozent. In Zeiten rekordtiefer Zinsen und allgemeinen Anlagenotstands eine echte Alternative.

der Jahresgewinn 2015 beträgt 653 Millionen Schweizer Franken (596 Millionen Euro).

lung aufgrund der starken Kurssteigerung auch ein Aktiensplit von 1:5 vorgeschlagen. AUSBLICK 2016

WACHSTUMSSTORY SCHLIESST DIVIDENDE NICHT AUS

Im Portfolio befanden sich Ende des vierten Biotechnologie-Aktien und Dividenden – für Quartals 2015 mit Celgene, Incyte, Ionis Phargewöhnlich stellt das einen Widerspruch dar. maceuticals, Actelion, Gilead und Radius Health Von den 200 Werten im Nasdaq-Biotechnolo- sechs Kernbeteiligungen mit einem Anteil von gie-Index schütten gerade einmal sieben Ak- jeweils über fünf Prozent. Erweitert wurde das tiengesellschaften eine Dividende aus. Inves- Portfolio mit Sage Therapeutics und Cidara toren müssen sich folglich zwischen Dividende Therapeutics. Sage ist auf Erkrankungen des und Wachstum entscheiden. Nicht im Falle der zentralen Nervensystems fokussiert und entBB Biotech AG. Die Aktie vereint beide Kompo- wickelt ein Medikament zur Behandlung des nenten: Während der Biotech-Sektor pro Jahr superrefraktären Status epilepticus. Cidara 2016 mit hohem Tempo wächst, zahlt BB Biotech entwickelt Antiinfektiva, darunterJanuar ein neuartigleichzeitig eine Ausschüttung aus Kapitalein- ges Molekül der Echinocandin-Klasse gegen lagereserven und einbehaltenen Gewinnen von systemische Infektionen mit Candida (Soor). JÄHRLICHES WACHSTUM IM 14,50 Schweizer Franken, was einer Rendite Für 2016 sind neben weiteren ProduktzulasZWEISTELLIGEN PROZENTBEREICH von fünf Prozent auf den Durchschnittskurs der sungen die Veröffentlichung zahlreicher DaAuch in einem schwierigen Börsenumfeld Aktie im Dezember 2015 entspricht. ten zu Pipeline-Produkten der Portfoliobeteilikonnte der Biotech-Sektor 2015 überzeugen. Mit einer fünfprozentigen Dividendenrendite gungen zu erwarten. Bereits 2015 zählten FuDer Nasdaq Biotech Index (NBI) legte in Dollar befindet sich BB Biotech im Vergleich zu den sionen und Akquisitionen zu den wichtigsten um über elf Prozent zu, während die breiten Schweizer SMI-Titeln im ersten Viertel der di- Performancetreibern. Das Team von BB BioAnlagenotstand Niedrigzinsumfeld mit hoher Dividendenrendite in der Regel eherWerte. in defenamerikanischenWerte und europäischen Aktienmärk- sind videndenstärksten Betrachtet man dies- aufgrund tech rechnet auch für die Zukunft mit bedeusiven Kursgewinne Sektoren mit geringerem Kurssteigerungspotenzial zu finden.Index DAX, so gete, wenn überhaupt, im mittleren bezüglich den deutschen tenden M&A-Aktivitäten des Sektors. Auch 2016 bewegen wir uns weiterhin in eineminnerhalb Niedrigzinsumfeld. Nicht so bei verzeichneten. BB Biotech. Die Beteiligungsgesellschaft einstelligen Prozentbereich hört BB Biotechvereint zu denhohes Top-Performern. InnerBB Bio techs Portfolio setzt sich aus Je geringer die Zinsen auf dem Sparkonto, desto grösser wirdetablierten die AnWachstum mit einer substanziellen Dividendenrendite. Für 2016 ist Der Biotech-Sektor entwickelte sich hinge- halb des Stoxx Europe 600 liegtziehungskraft BB Biotech in rentablen Unternehmen mit attraktiver von Dividenden. Risikolose Alternativen gibt esBewerauf eine Ausschüttung von CHF 14.50 pro Aktie geplant, was nicht nur den Finanzmärkten einer 5-jährigen schweizerigen deutlich schneller als die meisten anderen den ersten hundert Werten, während die Aktie nicht. tung Die undRendite innovationsorientierten Small- und eine Erhöhung von 25% gegenüber dem Vorjahr bedeutet, sondern schenViertel Bundesobligation -0.7 ProzentDank und selbst Sektoren weltweit und insbesondere als Pharim Vergleich FTSE 100 im ersten der Mid liegt Capsbeizusammen. dieser5-jährige Vielfalt ist auch bereits die 4. Erhöhung in Folge darstellt. Dies zu entspricht einer deutsche Bundesanleihen weisen aktuell eine negative vonum ma innerhalb des Gesundheitssektors. die Beteiligungsgesellschaft gutRendite gerüstet, Rendite von 5%*. AktionäreNeue erhalten stärksten damit zumDividendenwerte Kurspotenzial vonzu finden ist. -0.2% aus (per 15.01.2016). Insofern stellt BB Biotech sicherlich eine Produktzulassungen, Erfolge inattraktive klinischenDividende Stu- – in Dazu kommen kontinuierliche Aktienrück- das Potenzial der vielen wichtigen Meilensteine BB Biotech eine Zeiten rekordtiefer Zinsen interessante Option dar. und allgemeinen Anlagenotstands echteim Alternative. Die Aktiodien, starke Unternehmenszahlen und weitere eine käufe Umfang von bis zu fünf Prozent des im Jahr 2016 auszuschöpfen. näre stimmen amGründe 17. Märzfür 2016die über die Ausschüttungp.a. ab. Mit der Übernahmeaktivitäten sind die Aktienkapitals Kursavancen. Die soliden Fundamentaldaten 2013 eingeführten ProzentAusBiotech-Sektor – jährliches Wachstum im zweistelligen ENTWICKLUNG AUSSCHÜTTUNG BB BIOTECH und der positivebereich Ausblick manifestieren sich schüttungspolitik verfolgt im weiterhin zweistelligen BB konnte Biotechderdas Ziel, den CHF 14.50 Auch in einemWachstumspotenschwierigen Börsenumfeld Biotech-Sektor zial des Sektors.2015 überzeugen. Der Nasdaq BiotechAktionären jährlich eine Index (NBI) legte in USD um CHF 11.60 Anleger erhalten zu amerikanischen Kapitalrückführung von bis übermit 11%BB zu, Biotech während Zugang die breiten und europäischen Aktienmärkte, wenn überhaupt, mittleren einstellidiesem dynamischen Wachstumsmarkt mit-Kursgewinne zu zehn im Prozent zu ermöggen Prozentbereich verzeichneten. Neue Produktzulassungen, Erfol- CHF 7.00 tels eines diversifizierten Portfolios mit klaren lichen. Neben dem erwarge in klinischen Studien, starke Unternehmenszahlen und weitere Schwerpunkten. BB Biotech legte im letzten teten Beschluss der DiviCHF 4.50 Übernahmeaktivitäten sind die Gründe für die Kursavancen. Jahr um 41,2 Prozent (in Euro inklusive Bar- dende von 14,50 SchweiDie soliden Fundamentaldaten und derzer positive Ausblick manifestiemittelausschüttung) zu, der Net Asset Value Franken je Aktie wird 2013 2014 2015 2016 ren sich im weiterhin des Sek(NAV) je Aktie stieg um 31,6 Prozent zweistelligen (in Euro), Wachstumspotenzial auf der Hauptversamm-

BB "IOTECH

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5%

Im Fokus

nDividende rendite*

Hohes Wachstum plus Dividende – eine attraktive Kombination für Anleger

tors. Damit entwickelt sich der Biotech-Sektor deutlich schneller als die meisten anderen Sektoren weltweit und insbesondere als Pharma innerhalb des Gesundheitssektors.

Anleger erhalten mit BB Biotech Zugang zu diesem dynamischen

FAKTEN ZUR AKTIE Management

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

Bellevue Asset Management

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geldanlage ° Cyber-Security

Internet mit sicherheitsnetz Das digitale Zeitalter birgt viele Vor-, aber auch Nachteile, so die vermehrten virtuellen Angriffe auf Bankkonten, E-Mail-Accounts oder Unternehmensgeheimnisse. Für Sicherheit sollen spezialisierte Firmen sorgen und gleichzeitig interessante Anlagechancen nützen. Die Wachstumsprognosen sind atemberaubend. Harald Kolerus

yber-Attacken werden von professionellen Kriminellen ebenso gestartet wie von Terroristen oder technisch hochbegabten „Spinnern“, die sich wahrscheinlich im Netz ein virtuelles Denkmal setzen wollen. Um harmlose Kavaliersdelikte handelt es sich aber nie, die Angriffe nehmen zu und richten Schäden in Höhe von mehreren Billionen Euro an – auch wenn manche Fälle überaus kurios anmuten. DAs ufO isT GeLANDeT So musste 2002 das US-Verteidigungsministerium 700.000 Dollar aufbringen, um die Schäden der sogenannten „McKinnonAktion“ zu beseitigen. Gary McKinnon ist ein Hacker, der unter dem Asperger-Syndrom leidet und der fixen Idee unterliegt, angebliche geheime UFO-Technologien der US-Regierung aufzudecken ... „Außerirdisch“ mutet auch folgende Zahl an: Das Beratungsunternehmen PwC hat berechnet, dass gestohlene Betriebsgeheimnisse der globalen Wirtschaft im Jahr 2013 zwischen 749 Milliarden und 2,2 Billionen Dollar gekostet haben. Es wird also gehackt und spioniert, was das Zeug hält. Das Internet ist ein unsicherer „Ort“ geworden. Bernd Kiegler, Fondsmanager des Raiffeisen-Technologie-Aktien, kommentiert: „Cyber-Angriffe finden in allen Bereichen der Wirtschaft statt, bei großen Unternehmen, bei Klein- und Mittelbetrieben, bei Behörden und bei persönlichen mobilen Endgeräten und Computern. Durch den Einsatz von mobilen Endgeräten, wie Smartphones und Tablet-PCs, in Unternehmen wurden die natürlichen Unternehmensgrenzen aufgehoben. Mobile Endgeräte sind aber die am einfachsten zu hackenden Endgeräte. Zu-

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° GELD-MAGAZIN – fEbruAr 2016

nehmend sind auch Maschinen, die in die Internetkommunikation eingebunden wurden, durch Hacker gefährdet.“ hOhes WAchsTumsTemPO Schutz sollen nun hoch spezialisierte Sicherheitsdienstleister bieten, mit dem angenehmen „Nebeneffekt“ für Anleger, dass diese Branche überaus kräftig zulegt. „Im Gegensatz zum IT-Gesamtmarkt, der mit Raten von vier bis sechs Prozent pro Jahr wächst, weisen Cyber-Security-Investitionen aktuell Wachstumsraten von zehn bis zu 30 Prozent pro Jahr auf – je nach Unternehmen. In 2015 hatte der Cyber-SecurityMarkt mit einem Marktvolumen von 106 Milliarden Dollar erstmals die 100 Milliarden-Schwelle überschritten“, weiß Heiko Geiger, Head of Public Distribution Deutschland & Österreich bei Vontobel. Der Experte erklärt weiter, warum CyberSecurity immer wichtiger wird: „Die zunehmende intelligente Vernetzung der physischen mit der digitalen Welt schenkt dem Themenkomplex Cyber-Security eine immer größere Bedeutung. Die Digitalisierung wird getrieben durch das Silicon Valley, wo das Mantra gilt, ,software is eating the world‘. Ein Beispiel dafür ist der ElektroAutomobilkonzern Tesla. Dort sind mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter in SoftwareProjekte involviert, zum Vergleich in der deutschen Autoindustrie sind es nur etwa vier Prozent.“ GefAhreN im ANmArsch Gleichzeitig wachsen laut Geiger und anderen Experten damit aber auch die Angriffsmöglichkeiten durch Hacker. Diese könnten über einen Massenangriff, ähnlich

bekannter Spam-Attacken im Internet, ganze Verkehrsadern lahmlegen und Chaos sowie Massenunfälle verursachen. Geiger: „Die größten Wachstumstreiber sind ganz klar Cloud-Computing, Internet der Dinge, Industrie 4.0, autonomes Fahren und Automatisierung der Haushalte. Das Netzwerkunternehmen Cisco, einer der großen Protagonisten des Internet der Dinge, prognostiziert bis zum Jahr 2019 eine Vervierfachung des weltweiten Cloud-Traffics von 2,1 Milliarden auf 8,6 Milliarden TerraByte.“ Kiegler fügt hinzu: „Die Nachfrage nach Cyber-Security-Lösungen stieg in den letzten zehn Jahren kräftig an. Die Wachstumsrate lag 2015 bei plus 40 Prozent. Auf Sicht der nächsten Jahre erwarten wir, dass die Nachfrage in diesem Ausmaß weiter steigt. Durch die wachsende Nutzung von Cloud-Lösungen wird der Schutz von sensiblen Daten noch aufwändiger. Der Datenschutz umfasst also die Cloud-Daten, WebApplikationen, Datenbankinhalte und Dateien sowohl vor externen, als auch vor internen Angreifern.“ ÜBer DeN WOLKeN Ins gleiche Horn stößt Mikko Ripatti, Senior Portfolio Manager bei DNB Asset Management: „Cyber-Security ist wichtig, weil so viele kritische Daten online gehen bzw. in die Cloud wandern. Unserer Meinung nach bildet Cyber-Security einen der Megatrends innerhalb des Technologiesektors, den alle Unternehmen in Betracht ziehen müssen. Jeder ist verwundbar und sollte die Bedrohung ernst nehmen.“ Der Fondsmanager fügt allerdings hinzu, dass er den Sektor zwar für interessant hält, aber mit der hohen Bewertung der Cyber-Security-

CREDITS: Archiv, beigestellt, Shutterstock

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Cyber-Security

„Der Markt für Cyber-Sicherheitslösungen wird sehr schnell extrem anwachsen.“ Bernhard Ruttenstorfer, ESPA

° geldanlage

„Cyber-SecurityAktien sind interessant, allerdings sind die hohen Bewertungen etwas problematisch.“

„Zu den größten Wachstumstreibern zählen Cloud-Computing und Internet der Dinge.“

Story und hat auch das Open End Partizipationszertifikat auf den Cyber-Security Performance-Index aufgelegt (siehe Grafik rechts). Geiger kommentiert: „Generell unterliegen Cyber-Security-Aktien auch den Marktschwankungen an der Börse und dem Technologiesektor im Allgemeinen. Der Cyber-Security Performance-Index eignet sich als Beimischung in ein Portfolio, um mittel- bis längerfristig an der Digitalisierung der Wirtschaft zu partizipieren.“ Eventuelle Rücksetzer könnten laut Geiger für den Anleger mit mittel- bis längerfristigem Anlagehorizont Einstiegsgelegenheiten bedeuten. „In jedem Fall muss man Kursschwankungen aushalten können und einen mittelfristigen Anlagehorizont mitbringen“, so der Experte.

Mikko Ripatti, DNB

Heiko Geiger, Vontobel

Aktien gewisse Probleme hat. Deshalb hält er derzeit keine solchen Unternehmen im Portfolio. Optimistischer zeigt sich hier beispielsweise wiederum Geiger, er bezeichnet Cyber-Security als sehr wichtig innerhalb des Technologieuniversums: „Denn CyberSecurity ist Infrastrukturthema. Vergleichbar eine Maut-Straße oder Maut-Brücke, wenn mehr Autos fahren, steigen die Einnahmen. Ohne Cyber-Security funktioniert die voranschreitende Digitalisierung nicht. Das, was die Elektrizität und damit die Kraftwerksinfrastruktur für die Elektrifizierung unserer Gesellschaft war, ist die Cyber-Security-Branche für die Digitalisierung. Der CS-Markt profitiert damit analog von den Steigerungsraten beim Cloud-Ausbau, Industrie 4.0 und autonomem Fahren.“ Man müsse dabei nur auf die Ambitionen und Wachstumsraten der Cloud-Computing-Unternehmen für die IT-Titanen wie Apple, Amazon, Facebook, Google und Microsoft sehen, dann könne man die Bedeutung des Cyber-Security-Bereichs erkennen. Bei Vontobel glaubt man also an die

sPANNeNDe AKTieN Hervorheben will Geiger aktuell drei Unternehmen, die sehr spannend sind: „Check Point ist seit rund 20 Jahren an der Börse und ist die ,Mutter‘ aller Cyber-Security-Unternehmen. Check Point gehört zu

den Pionieren am Markt, genießt eine sehr starke Stellung im Markt und ist international sehr gut aufgestellt. Cyber Ark hingegen ist alleiniger Anbieter im Bereich Sicherung geschäftskritischer Anwendungen auf bereits befallenen Computern. Das Unternehmen verfügt über ein Umsatzwachstum von 40 Prozent, mit starkem Fokus auf hochmargiges Lizenzgeschäft. Palo Alto Networks zählt seit vier Jahren zu den Marktführern im Bereich von Firewall-Lösungen für Firmenkunden. Laut Unternehmensangaben werden mehr als 1.000 Neukunden pro Quartal akquiriert. Inzwischen kann Palo Alto Networks knapp die Hälfte der Global 2000 Unternehmen zu seinen Kunden zählen.“ Attraktive Einzelaktien sind also vorhanden, wer breiter streuen will, kann etwa auf das genannte Zertifikat zurück greifen oder in Technologiefonds investieren (siehe Seite 46). Diese setzen natürlich nicht nur auf Cyber-Security, sondern auch auf andere spannende HightechThemen. So hat es sich der ESPA Stock Techno zum Ziel gesetzt, in die bedeu-

pALo ALto NEtworks

chEckpoINt systEMs

fortINEt

seit vier Jahren zählt Palo Alto Networks zu den Marktführern bei Firewall-Lösungen

seit rund 20 Jahren an der Börse und die „Mutter“ aller Cyber-Security-Unternehmen

Bietet eine Palette an Sicherheitslösungen für verschiedene IT-Anwendungen an

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geldanlage ° Cyber-Security

tendsten Technologieunternehmen der Welt zu investieren. Dabei entfallen rund 80 Prozent auf US-Titel sowie je zehn Prozent auf europäische und auf japanische Aktien. Das GELD-Magazin wollte nun natürlich wissen, welche Rolle das Thema Cyber-Security für den Fonds spielt? Die Antworten gab der verantwortliche Manager Bernhard Ruttenstorfer: „In dem Fonds beschäftigen wir uns schon lange mit Cyber-Security. Die Bedeutung der Thematik ist bereits immens gestiegen und wird das noch weiter tun. 2014 nahm der Markt für solche Sicherheitslösungen ,nur‘ rund zehn Milliarden US-Dollar ein, Prognosen zufolge soll er bereits bis 2020 auf 120 Milliarden Dollar explodieren!“ Der Spezialist verweist auch auf den engen Zusammenhang zwischen der wachsenden Bedeutung des „Internet of things“, Cloud-Computing etc. und Sicherheitsfragen: „Die Digitalisierung der Welt führt enorme Vorteile, aber eben auch Nachteile mit sich, wie eben auf dem Gebiet der Sicherheit. Es erfolgt eine zunehmende Verknüpfung von immer mehr Geräten, wodurch auch immer mehr Zugangspunkte und somit potenzielle Lücken im Netzwerk entstehen. Diese gilt es zu schließen.“ Auch hier hat Ruttenstorfer eine interessante Zahl zur Hand: „Rund eine Milliarde vernetzter Geräte wurden 2009 gezählt – 2020 soll diese Zahl auf 25 Milliarden steigen.“ Was das

cyber-attacken auf expansionskurs Anzahl der jährlichen Cyberangriffe weltweit in den Jahren 2009 bis 2014 (Gesamtanzahl der erfassten Vorfälle) nt oze 6 Pr 6 n vo GR) 2012 (CA ate r 2011 24,9 s stum 22,7 h Millionen c Wa Millionen

2009 3,4 Millionen

2014 24,8 Millionen 2013 28,9 Millionen

2010 9,4 Millionen

Sicherheitsvorfälle übersteigen das globale Smartphone- und Wirtschaftswachstum. Quelle: PwC, 30.09.2014

44 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

Anlageuniversum betrifft, öffnen sich für Ruttenstorfer nun prinzipiell zwei Möglichkeiten: Große Netzwerkdienste wie zum Beispiel Oracle oder Cisco auf der einen Seite, sie sind sozusagen Mit­anbieter von Sicherheitslösungen. Auf der anderen Seite befinden sich auf die Thematik hoch spezilaisierte Unternehmen wie etwa Palo Alto Networks, Checkpoint Software oder Fortinet. „Um die Cyber-Security-Story abzudecken, konzentrieren wir uns auf die Spezialisten, also die ,pure player‘, die vom Wachstum der Branche am meisten profitieren sollten. Zurzeit sind sie noch nicht sehr profitabel, auch weil sie mit hohen Kosten für Vertrieb, Entwicklung etc. konfrontiert sind. Dafür verzeichnen sie starkes Umsatzwachstum und Prognosen zufolge sollten sie auch nach und nach in die Gewinnzone vorrücken“, so der Fondsmanager. Findet man hier vielleicht auch den einen oder anderen attraktiven Übernahmekandidaten? Ruttenstorfer: „Das wäre sicher nicht uninteressant, derzeit sehe ich aber nicht so viele entsprechende Kandidaten.“ Der Anteil von Cyber-Security im Portfolio des ESPA Stock Techno liegt laut Ruttenstorfer im einstelligen Bereich, wobei eine haargenaue Zahl schwer festzumachen sei, weil eben auch große Unternehmen mit dem Thema beschäftigt sind. Im Raiffeisen-TechnologieAktien wird Cyber-Security durch die Investments in Sicherheitssoftware-Hersteller berücksichtigt, aktuell ist er in dem USWert Imperva inves­tiert. Das Unternehmen serviciert eine breite Kundenschicht, darunter sind Versicherungen, Finanzdienstleister, Gesundheitsversorger, Energieun-

ternehmen, öffentliche Betriebe und Personaldienstleister. „Die Produkte der Firma gelten als best-in-breed, sie sind skalierbar und einfach in der Handhabung und Wartung. Die Geschäftsentwicklung ist sehr dynamisch, der Umsatz wuchs mit ca. plus 40 Prozent p.a. in den letzten fünf Jahren. Die Bilanz der Firma ist solide und das Geschäftsmodell bietet signifikanten operativen Leverage“, so Kiegler. Auf Nummer sicher Abgesehen von den offenbar vorhandenen Anlagechancen und Wachstumspotenzial, sei auch die Frage erlaubt: Sind eigent­lich bei Ihnen Computer, Smartphone & Co. gut gesichert? Einige Grundregeln sollte man beachten, damit es nicht so schnell zu bösen Überraschungen kommt. Dazu zählt die Generierung von schwierigen Passwörtern, die auch alle ein bis drei Monate geändert werden sollten (siehe Beitrag unten). Außerdem sollte der Virenschutz aktiviert und regelmäßig aktua­lisiert werden. IT-Expertin Alexandra Feh­ringer empfiehlt auch darauf zu achten, dass bei der Eingabe von Internetadressen der Wechsel von http zu https erfolgt, was für eine sichere Verbindung steht und vor Fake-Seiten schützen soll. Die Spezialistin rät weiters davon ab, am Smartphone Passwörter einzutippen, wenn man sich an dicht bevölkerten Orten befindet. Hier können neugierige Augen über die Schulter blicken und mitlesen! Besser warten und aus der U-Bahn aussteigen, bevor man ins Internet einsteigt. So viel Zeit muss sogar im digitalen Zeitalter sein.

° sicheres passwort „Bitte verwenden Sie bei Passwörtern nicht den eigenen Namen, den von Verwandten und

auch nicht von Haustieren. Setzen Sie Groß- und Kleinschreibung sowie Zahlen ein“, empfehlen IT-Spezialisten wie Alexandra Fehringer. Auch sollte man für jede Online-Applikation ein eigenes Passwort verwenden und alle ein bis drei Monate ändern. Einen kleinen Tipp hat Fehringer bereit, schwierige Passwörter zu generieren, die man sich aber leicht merkt: Sätze erfinden wie „Am Sonntag gehe ich sehr gerne in den Zoo“. Verwendet man davon nur die Anfangsbuchstaben der Wörter, ergibt sich das Codewort ­„ASgisgidZ“. Dazu noch eine Zahl, die nicht dem eigenen Geburtsdatum oder dem der Liebsten entspricht und das eine oder andere Sonderzeichen – fertig ist das Passwort.


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geldanlage ° Technologie-Fonds

Technologie mit Potenzial Der Technologiesektor ist ein sehr heterogener Bereich – einige Segmente präsentieren sich als echte Überflieger, andere dagegen leiden unter schwachen Investitionen besonders von Seiten der Unternehmen. Wir stellen im Folgenden einige der besten Technologiefonds vor und beleuchten die aktuelle Anlagestrategie. Wolfgang Regner

D

ie Technologiebranche war 2015 einer der am besten performenden Sektoren. Die mittlerweile zu einiger Berühmtheit gelangten „FANG“-Titel (Facebook, Amazon, Netflix und Google) konnten ihre Börsenwerte im Durchschnitt um 90 Prozent steigern. Ist damit der Hightech-Sektor bereits überbewertet? Mit Blick auf die aktuellen Quartalsergebnisse konnten die bekannten Technologieriesen fast alle überzeugen – nur Apple enttäuschte, wenn auch nur geringfügig. Facebook und Google („Alphabet“) profitieren dabei vor allem vom starken Anstieg in der Online-Werbung, basierend auf mobilen Internet-Zugangsgeräten, vor allem Smartphones. Microsoft überraschte mit einem starken Cloud-Geschäft – dabei werden stationäre Rechenzentren und Datenbanken ins Internet verlagert, was hohe Kosteneinsparungen bringen kann. Auch Netflix expandiert mit seinen TV- und anderen Streaming-Diens­ ten. „Die Technologiebranche profitiert von einer Vielzahl an Mega-Trends. Wir inves­ tieren in erster Linie in Innovation, wo immer diese auch für Anleger abzugreifen ist, und meiden stabile, aber gesättigte Marktsegmente, die von disruptiven Technologien angegriffen werden könnten. „Darunter verstehen wir z.B. Big Data-Analysesoftware, die es erlaubt, jene 90 Prozent der Da-

ten zu sammeln und zu analysieren, die früher in den digitalen Mistkübel gewandert sind. Dabei konzentrieren wir uns auf längerfristige Trends wie steigende Mobilität, die Cloud, IT-Sicherheit, Online-Werbung und Biopharmazeutika“, sagt Erik Voss, Manager des Invesco Global Technology. Damit ist der Invesco-Fonds einer der wenigen Technologieprodukte, die auch in den Biotech-Sektor investieren. Und weiter: „USBusiness-Investments sind unterhalb ihrer historischen Trends, wobei jedoch die Technologieausgaben die große Ausnahme sind. In den USA werden internetbasierte Inves­ titionen in den kommenden Jahren um 50 Prozent pro Jahr wachsen und die Softwareausgaben auch noch um 30 Prozent pro Jahr – bei weitem mehr als in anderen Bereichen der Wirtschaft“, weiß Voss. So bietet der E-Commerce hohes Wachstum – derzeit werden zehn Prozent des Einzelhandels online abgewickelt. Künstliche Intelligenz „In weiterer Ferne sehen wir automatisierte Maschinen, die dem Menschen Entscheidungen abnehmen („künstliche Intelligenz“), erklärt Voss. Fahrassistenzsysteme der neuesten Generation sammeln und verwenden Echtzeitdaten aus der Umgebung eines Fahrzeugs, um die Sicherheit und Ef-

° die besten Branchenfonds Technologie ISIN LU0302296495 LU0104030142 AT0000688858 DE0008474149 LU0099574567

FONDSname DNB Technology JPM Europe Technology Raiffeisen-Technologie-Aktien DWS Technology Fidelity Funds - Global Technology

Volumen Perf. 1 J. 3 J.p.a. 5 J.p.a. 213 Mio. € 4,7 % 21,9 % 13,9 % 201 Mio. € 9,1 % 19,4 % 12,5 % 27 Mio. € 4,0 % 18,3 % 11,8 % 192 Mio. € -0,2 % 16,4 % 11,3 % 784 Mio. € -0,7 % 18,8 % 11,2 %

ter 2,79 % 1,90 % 2,25 % 1,70 % 1,91 %

Quelle: Lipper Hindsight, Stichzeitpunkt: 05. Februar 2016

46 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

fizienz zu erhöhen. Sensoren sammeln ebenfalls Daten und eigene Software verarbeitet diese mit dem Ziel, Fahrzeuge vollautomatisch ohne den menschlichen Lenker zu betreiben. Das Internet der Dinge wird mit integrierten 3-D-Schaltkreisen und innovativen Sensorik-Halbleitern, neuem Batterie-Design mittels Nanotechnologie und neuer Drahtloskommunikation schon bald Wirklichkeit. Auch hier werden Daten in Echtzeit produziert und nachverfolgt, deren Betrieb erfolgt vollautomatisch. Allein dieser Markt – wenn auch in seinem Frühstadium – wird ein Vielfaches des Marktvolumens im Mobilfunkbereich ausmachen. „Unternehmen wie Facebook, Alphabet oder Amazon verfügen hier über starke Wettbewerbsvorteile und wir glauben, dass sie dominant bleiben werden. Für New­ comer wird es immer schwieriger, eine kritische Masse zu erreichen, das geht nur über einzigartigen Content (spezielle Apps etc.)“, so Voss. Alphabet hat einen neuen CFO, der einen strategischen Finanzplan ausgearbeitet hat, um Google kosteneffizienter zu machen. Facebook wiederum ist ein extrem seltenes Beispiel eines großen Technologie­ unternehmens. Es ist eine New Media Company mit einzigartiger Marktposition und hohen Eintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenz (gewaltige User Base). Mit Big Data-Applikationen, größtenteils freiem Internet-Content bietet Facebook sozial relevanten Content und Online-Werbung mit überlegener Zielgruppenerfassung und Rückmeldequoten. Die optisch hohe Bewertung der ‚FANG‘-Unternehmen ist gerechtfertigt, da es sich um seltene Unternehmen handelt, die imstande sind, trotz ihrer bereits erreichten riesigen Größe immer


°

Technologie-Fonds   geldanlage

Amazon ° Einstiegschance für Langfristanleger

Alphabet ° stößt Apple vom Thron

Facebook ° Gewinn +124 Prozent

Amazon hat im Weihnachtsgeschäft einen Rekordgewinn eingefahren und doch für Enttäuschung gesorgt. Der weltgrößte OnlineHändler schrieb ungeachtet kostspieliger In­ vestitionen erstmals seit 2012 drei Quartale in Folge schwarze Zahlen. Steigende Kosten im operativen Geschäft schürten jedoch Sorgen, dass das Nettoergebnis nicht so schnell neue Dimensionen erreichen wird. Von 100 Dollar bleibt bei Amazon weniger als ein Dollar als Gewinn hängen – eine schwache Profitabilität. Im vierten Quartal, das traditionell für den Einzelhandel das wichtigste ist, stieg der Gewinn um mehr als das Doppelte auf 482 Millionen Dollar. Analysten hatten allerdings mit einem noch größeren Sprung gerechnet. Der Umsatz (in Q4) kletterte um 22 Prozent auf 35,7 Mil­liar­den Dollar. Auch das Wachstum im Cloud-Geschäft enttäuschte. Zwar schoss der Umsatz hier um fast 70 Prozent auf 2,41 Milliarden Dollar in die Höhe. Im Vorquartal hatte Amazon allerdings noch ein Plus von über 78 Prozent geschafft.

Nach einem starken Umsatzplus im Weihnachtsquartal löst der Google-Mutterkonzern Alphabet den iPhone-Hersteller als wertvollstes Unternehmen der Welt ab. Besonders überzeugte das Anzeigengeschäft im Weihnachtsquartal, in dem der Umsatz um 18 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar stieg. Darüber hinaus wettet das Unternehmen mit zahlreichen Projekten auf zukunftsträchtige Bereiche – etwa selbstfahrende Autos und Ballons, die Menschen in jedem entlegenen Winkel der Erde mit einem Internetzugang versorgen sollen. Dazu läuft die Google-Software Android auf den meisten Smartphones. Google steigerte seinen Gewinn (Q4) auh dank guter Geschäfte der Videoplattform YouTube um fünf Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Der Betriebsverlust in der Sparte „Andere Wetten“ stieg im Gesamtjahr auf 3,57 Milliarden Dollar. So lange aber sich das Kerngeschäft mit einem wachsenden Umsatz gut entwickelt, kann weiter in diese Bereiche in­ vestiert werden.

Für Facebook wird das Werbegeschäft zur Goldgrube. Im abgelaufenen Vierteljahr katapultierte der Internet-Gigant seinen Gewinn um 124 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar. Der Konzernumsatz, der sich zum allergrößten Teil aus dem Anzeigengeschäft speist, sprang um 52 Prozent auf 5,84 Milliarden Dollar. Im Weihnachtsgeschäft rissen sich die Kunden um Anzeigen auf dem weltweit größten Online-Netzwerk, dessen Nutzerzahl weiter kräftig wächst. Vor allem die immer wichtiger werdende Werbung über Smartpho­nes und ­Tablets wird von Facebook dominiert – trotz Belastung durch den starken Dollar. Die Werbeumsätze kommen nun zu 80 Prozent von Anzeigen, die auf Mobilgeräten laufen. Vor einem Jahr lag die Rate noch bei 69 Prozent. Anzeigenkunden sind nun bereit, mehr Geld zu zahlen. Der Durchschnittspreis stieg um 21 Prozent. Basis sind 1,6 Milliarden User (+14 Prozent gegenüber 2014). Und in Asien steht Facebook erst am Anfang (v.a. China mit Potenzial).

ISIN US0231351067  Börse Frankfurt

ISIN US02079K1079  Börse Frankfurt

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Weltweite Anzahl miteinander vernetzter Geräte

Das Internet der Dinge nimmt Gestalt an und zeigt rasantes Wachstum (z.B. Smart Homes) Quelle: GSMA Intelligence

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 47


geldanlage ° Technologie-Fonds

noch überdurchschnittlich stark zu wachsen, ohne nennenswerten negativen Basiseffekt. Die zugrunde liegenden Wachstums­ trends sind strukturell und langfristig, und das gilt auch für Umsätze und Gewinne. Bis 2018 dürfte Alphabets Umsatz laut UBS um rund 60 Prozent auf knapp 100 Milliarden Dollar steigen. Die Netto-Liquidität liegt bei 67,8 Milliarden Dollar. Innovation ist Trumpf Hyun Ho Sohn, Fondsmanager des Fidelity Global Technology Fund, betont: „Alles entscheidend ist der Faktor Innovation. Die Innovations-Leader mit den von uns favorisierten Playern sind die Bereiche Online-Werbung (Alphabet, Baidu), E-Commerce (JD.com, TripAdvisor) und Cloud Computing (Vmware). Im Aufwind befinden sich auch die Tech-Segmente ‚Internet

of Things‘ (IoT), künstliche Intelligenz und der 3-D-Druck. Im IoT gibt es Billionen von Sensoren, die Informationen verarbeiten und miteinander kommunizieren können. Die ersten Profiteure sind IoT-Infrastruktur-Hersteller, die Hauptgewinner aber werden jene Unternehmen sein, die diese neue Technologie in ihre Produkte integrieren können. Ein Beispiel wäre die Smart-Watch, die Vitaldaten des Körpers überwachen und an Websiten übermitteln, die von Ärzten genutzt werden können. Und Haushaltsgeräte können per Smartphone von überall in einer Stadt gesteuert werden (Smart Home). Google und Samsung sind stark im IoT engagiert, Autodesk ist ein führender 3-D-Design-Softwareprovider und Intel ist im Bereich künstliche Intelligenz gut unterwegs.“ Virtuelle Realität (VR) könnte die neue „Killer-Applikation“, das größte Technolo-

giethema für die nächsten zehn bis 15 Jahre werden. Erste VR-Headsets kommen schon heuer auf den Markt, etwa auch die RetailVariante von Facebooks ‚Oculus Rift‘. VR könnte in weiterer Folge aber auch für das Gesundheitswesen (etwa bei der Behandlung von Phobien), in der Gaming-Technologie, aber auch als Laboratorium für Autohersteller, die prüfen wollen, wie ihre Kunden das Fahrgefühl in dem Wagen erleben (von Ford bereits genutzt), von Bedeutung sein. „Audi benutzt Samsung-Headsets, um Kunden virtuelle Testfahrten machen zu lassen und vor dem Kauf viele Einzelheiten im Fahrzeuginneren und Dateneinstellungen zu konfigurieren. PC-Grafik-De­ signer Nvidia oder der Stimmerkennungsspezialist Nuance Communications könnten davon profitieren“, glaubt Hyun Ho Sohn.

interview ° Anders Tandberg-Johansen,  Manager des DNB Technology Fund Welche Unternehmen gefallen Ihnen

Wie sieht es

tumstrends?

Wo sehen Sie die größten Wachs-

in diesem Zusammenhang?

mit den IT-Inve-

Tandberg-Johansen:  Interessanterweise im guten „alten“ Internet, denn die globale Penetrationsrate liegt bei nur 43 Prozent. Fast 60 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Internet-Zugang. Das meiste Wachstum kommt aus den Emerging Markets, wo neue User sich erst gar nicht ans Telefon mit Fixleitung anschließen lassen, sondern mit Smartphones surfen. Weiters die Fragmentierung des TV-Bereichs und anderer traditioneller Medien, die von ­Online-Medien sukzessive überflügelt werden. Dann natürlich die Migration von IT-Services in die Cloud sowie das Internet der Dinge (Smart Homes) und Fintech ­(Online-Banking). Schließlich wird auch die Sicherheit der übers Internet geschickten Informationen immer wichtiger. Ein gegenläufiger Trend ist der Rückgang des Hardware-Sektors auf Kosten der mobilen Anwendungen und des SoftwareBereichs.

Zuerst einmal Google, die in vielen der genannten Megatrends gut positioniert ist, dann SAP/Oracle (in erster Linie ein CloudProfiteur) und Priceline.com (es werden immer mehr Reisen im Internet gebucht). Bei Apple dagegen sind wir vorsichtig. Das Wachstum des Hauptproduktes iPhone geht immer mehr zurück und könnte sogar in den negativen Bereich abtauchen. Der Umsatzanteil dieses Smartphones liegt bei Apple bei fast 70 Prozent. Kurz- bis mittelfristig wird Apple kaum imstande sein, diese Umsatzausfälle durch IT-Services oder neue Mobilprodukte auszugleichen. Die Stärken Apples liegen aber abgesehen von der starken Marke und dem ebenso starken Ökosystem, das alle Apple-Produkte verbindet und kompatibel macht, auch bei den großen Skalenvorteilen – Fixkosten verteilen sich angesichts der schieren Größe von Apple günstig auf die einzelnen Produktbereiche.

stitionen aus?

48 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

Die zuletzt schwächeren Wirtschaftsdaten in den USA und der starke Dollar bedroht natürlich die Exporte. Der Technologiesektor ist dagegen nicht immun, doch sein Wachstum ist immer noch klar stärker als über den Durchschnitt der anderen Märk­te gesehen. Auffällig ist, dass z.B. kleine und mittelgroße Finanzfirmen ziemlich aggressive IT-Budgets haben („Fintechs“). Wo sehen Sie „disruptive“, neue Trends?

Definitiv im Fintech-Bereich, da wird sich schon in diesem Jahr einiges tun. Und was die so herbeigesehnte „Killer-Applikation“ anbelangt: Da müssen Sie nur Mobilität mit dem Internet verbinden und Sie erhalten eine echte und globale Killerapplikation.

credit: beigestellt

GELD °


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AKTIENPanorama MONTENEGRO

Land des Monats

KORRUPTE TOCHTER? Der börsennotierte ECKDATEN

Staatsform Parlamentarische Republik Hauptstadt Podgorica Amtssprache Montenegrinisch Staatsoberhaupt Filip Vujanovic Regierungschef Milo Dukanovic Fläche 13.812 km2 Einwohner etwa 625.000 Bevölkerungsdichte rund 45,25 pro km2 Währung Euro (Fremdwährung) BIP (2014) rund 3,5 Milliarden Euro Kfz-Kennzeichen MNE Internet-TLD .me Internat. Telefonvorwahl +382 Unabhängig seit 2006 Nationalfeiertage 21. Mai und 13. Juli Nachbarstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Serbien Verwaltungsgliederung 23 Gemeinden Größte Städte Podgorica, Niksic, Pljevlja Höchste Erhebung Zla Kolata (2.534 m)

Energieversorger EVN ist in den Dunstkreis eines Korruptionsskandals in Südosteuropa geraten. Ein Manager des WassertechnikUnternehmens WTE, einer Tochterfirma der Niederösterreicher, wurde Mitte Jänner in Montenegro verhaftet. Ihm werden Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Vergabe und Abwicklung eines Abwasser-Projekts angelastet, für welches WTE im Jahr 2009 den Zuschlag erhalten hat. Das Volumen des Auftrags, der die Errichtung des Kanalnetzes und einer Kläranlage für die Gemeinde Budva beinhaltet, beläuft sich auf 65 Millionen Euro. Wie lokale Medien berichten, wurden neben dem WTE-Manager – für den selbstverständlich die Unschuldsvermutung gilt – noch weitere Personen festgenommen, die für andere, ebenfalls am Projekt beteiligte Firmen tätig sind. Der entstandene Schaden wird von den montenegrinischen Behörden auf insgesamt etwa acht Millionen Euro geschätzt.

ZAHLENSPIEL

1

KOPF AN KOPF. Am 2. Februar kannte die Finanzwelt rund um den Globus nur ein

Thema. Nach einer gefühlten Ewigkeit am Thron wurde Apple von der Google-Mutter Alphabet von der Spitze der Liste der wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt verdrängt. Doch die Aufregung währte nur kurz. Nach nur einem Tag landete die sprichwörtliche Krone wieder auf dem Haupt von Apple-CEO Tim Cook.

STARKE WORTE ´´

„Es ist gut vorstellbar, dass in diesem ,Jahr der globalen Schwäche‘ einzig die Eurozone positiv überraschen kann.“

Max Holzer, Leiter der

Opportunitäten, strategische Investments zu Ausverkaufskursen zu erwerben.“

Asset Allocation bei Union

Jean-Charles Mériaux,

Gecams Portfolioma-

Investment, sieht aktuell

Leiter Portfoliomanage-

nagement-Chef Daniel

noch keine Gefahr eines

ment bei DNCA Invest-

Zindstein kann der aktuell

Abschwungs an den ame-

ments, bricht in einem

vorherrschenden Vola-

rikanischen Aktienmärk-

Marktkommentar eine

tilität auf den globalen

ten. Mit hoher Volatilität

Lanze für europäische

Aktienmärkten auch

Aktien.

Positives abgewinnen.

sei künftig jedoch auf jeden Fall zu rechnen.

50

„Genau solche Phasen schaffen

° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

CREDITS: beigestellt, Archiv, Shutterstock

„Zyklen sterben nicht an Altersschwäche.“


°

Börsenregeln   aktien

Ad-hoc-Regeln für den Dritten Markt Das neue EU-Marktmissbrauchsrecht wird 2016 auch Wertpapiere betreffen, die weder zum Amtlichen ­Handel noch zum Geregelten Freiverkehr zugelassen sind. Die verpflichtende Veröffentlichung von Director’s Dealings betrifft Personen, die Zugang zu Insiderinformationen haben.

D

ie Regulierungswut der Brüsseler Bürokraten ist geradezu sprichwörtlich bekannt. Sie setzt sich 2016 auch an den Börsen fort. So sieht das neue EU-Markt­ missbrauchsrecht z. B. eine deutliche Erweiterung der Meldepflichten für Emittenten, wie z.B. Ad-hoc-Publizität und Mitteilung von Director’s Dealings, verpflichtend vor. Der Anwendungsbereich der Marktmissbrauchsgesetze wird auch auf alle Finanzinstrumente ausgedehnt, die zum Handel in multilateralen Handelssystemen (MTF) oder anderen organisierten Handelssystemen (OTF) zugelassen sind. Damit sind am Finanzplatz Wien ab Juli 2016 neuerdings auch Papiere von Emittenten betroffen, die weder zum Amtlichen Handel, noch zum Geregelten Freiverkehr zugelassen sind, sondern im Dritten Markt gehandelt werden. In diesem „Hinterhof “ der Börse notierten beispielsweise auch die skandalbehafteten Meinl-Papiere Airport und Power. Seit 1. November 2007 unter­ liegt der Handel dort nicht mehr dem Börsegesetz. 35 der 120 in Wien gelisteten Firmen wurden damals formal nicht mehr an der Börse gehandelt, sondern über eine ausgelagerte Plattform, ein „Multilaterales Handelssystem“ (MTF). Hintergrund des Novums war die Umsetzung der EU-Richtlinie über Märkte und Finanzinstrumente (MiFID), die zwischen geregelten Märkten und MTFs strikt unterscheidet. Anders als etwa der Amtliche Handel ist der Dritte Markt ungeregelt: Hier gelten nämlich andere Qualitätskriterien, wie z. B. weniger strenge Informationspflichten gegenüber den Aktionären. Die Veröffentlichung von Director’s Dea­lings ist insofern von Bedeutung, als es

Wolfgang Freisleben

Vorstände, Aufsichtsräte und ihnen nahestehende Personen betrifft, die Zugang zu Insiderinformationen haben. Sie haben künftig Käufe und Verkäufe offen zu legen. Diese Meldepflicht gilt nicht nur bei Eigengeschäften in Aktien, sondern auch bei darauf bezogenen Derivaten. Meldepflichtig werden übrigens dann auch Schenkungen oder Erbschaften von Finanzinstrumenten (z. B. Aktien, Anleihen) eines Emittenten, die eine Führungskraft dieses Emittenten empfängt. Behandlung von Insiderinformationen strenger geregelt Neue Vorschriften gibt es künftig auch für den Umgang mit Insiderinformationen im Rahmen einer Marktsondierung (Market Sounding) zur Platzierung von Wertpapieren wie etwa Anleiheemissionen. Über eine solche Marktsondierung müssen Aufzeichnungen angelegt sein, die allen beteilig­ ten Personen zu übermitteln sind. Alle Involvierten sind aufzuklären, dass die (versuchte) Nutzung der weitergegebenen Informationen untersagt ist. Schon im Dezember 2015 hat die Europäische Kommission eine Verordnung zur Prospektrichtlinie präsentiert, mit der die wichtigsten Angaben über einen Emittenten und dessen geplante Emission verständlich, auf ein angemessenes Maß reduziert sowie in einer klaren Sprache formuliert werden sollen. Einer der Kernpunkte der Reform: Der Schwellenwert, ab dem ein Unternehmen einen Prospekt ausgeben muss, wird erhöht. So wird etwa kein EU-Prospekt verlangt, wenn das geplante Kapital unter 500.000 Euro (bisher 100.000 Euro) liegt. Die Mitgliedstaaten können diese Schwel-

lenwerte für ihren Inlandsmarkt weiter anheben; die entsprechende Höchstgrenze wird von fünf auf zehn Millionen Euro ­hinaufgesetzt. Diese Maßnahme soll vor allem Kleinund Mittelbetrieben (KMU) den Weg auf den Kapitalmarkt erleichtern. Dazu gehört auch, dass für KMU ein „Prospekt light“ geschaffen wird. Gleichzeitig erhöht die EU die Schwelle für Firmen, die diese Regelung in Anspruch nehmen können, von einer Marktkapitalisierung von 100 auf 200 Mil­ lionen Euro. Auch für Unternehmen, die bereits notieren und eine Sekundäremission planen, soll es einen vereinfachten Prospekt geben. Davon sind ca.70 Prozent der jährlich gebilligten Prospekte betroffen. Bereits mit 26. November 2015 in Kraft getreten sind umfangreiche Änderungen des Börsegesetzes. Damit setzt Österreich u.a. die Änderungen der TransparenzRichtlinie um. Wesentliches Augenmerk wird dabei auf mittelständische Unternehmen gelegt, für die der erleichterte Zugang zum Kapitalmarkt ermöglicht, Eigenkapital über die Börse aufzubringen, um Innova­ tion und Expansion leichter finanzieren zu können. Zukünftig entfällt die Verpflichtung, Quartalsberichte zu erstellen und zu veröffentlichen. Das senkt die laufenden unternehmensinternen Kosten einer Börsenotiz. Ausnahme: Börsennotierte Unternehmen mit Stammaktien im Topsegment Prime Market verpflichten sich gegenüber der Börse vertraglich auch weiterhin zu erhöhter Transparenz, und zwar über dem vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Maß. Für sie gilt daher weiterhin die Pflicht, Quartalsberichte zu erstellen, jedoch vereinfacht und in geringerem Umfang.

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 51


aktien ° Börsen International

USA ° Wachstumsabkühlung War die FED zu voreilig? Angesichts einer Reihe enttäuschender US-Konjunkturdaten könnte dies durchaus der Fall sein. Manche Analysten gehen sogar schon davon aus, dass die Fed die Zinsen wieder senken wird müssen (+ QE4-Programm). Jedenfalls wird es kaum zu den geplanten drei bis vier weiteren Erhöhungen kommen, die Fed Funds-Futures signalisieren keinen weiteren Zinsschritt mehr in diesem Jahr. Das wäre ein dramatischer Turnaround. Aber bei einem US-BIP-Wachstum im vierten Quartal 2015 von nur 0,7 Prozent scheint er kaum noch abzuwenden. Die Gründe für die Wachstumsschwäche liegen vor allem beim Abbau von Lagerbeständen und einer sich verschlechternde Außenhandelsposition. Der starke US-Dollar ist zu einer Belastung geworden. Doch auch die Unternehmensinves­ titionen steigen weiterhin kaum, und die US-Konsumenten drehen mittlerweile den Cent S&P 500 zweimal um, bevor sie ihn ausgeben. Die Auf2200 tragseingänge für dauerhafte Güter gingen im Dezember um 5,1 Prozent zurück. Nur der Im2000 mobilienmarkt scheint ungebrochen stark zu sein – in manchen Schlüsselregionen (San 1800 Francisco, Dallas, Denver) stiegen die Haus1600 preise um gar rund elf Prozent. Abseits dieses Sektors liefen die Konsumausgaben aber 1400 schlecht, das Weihnachtsgeschäft enttäuschte. Nur mehr die Dienstleistungsbranche hält die 1200 2012 2013 2014 2015 US-Konjunktur über Wasser. (wr)

Rückgang gestoppt ° Der S&P 500 hat nach der markanten Jännerschwäche eine Aufholjagd gestartet. Wie weit diese tragen kann, ist ungewiss, aber die Unterstützung bei 1.860 Punkten hat gehalten und die 1.900er-Marke wurde durchbrochen. Bis 2.100 ist jedoch noch ein weiter Weg.

China ° Wirtschaft weiterhin schwächer Harter Kampf um Prozente.

52 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

Absturz ° Nachdem der HSCI bei 9.000 Punkten Halt gefunden hatte, begab er sich auf einen nur kurzen Erholungskurs. Danach brach der Chinaindex bis auf 7.900 Punkte ein, konnte sich jedoch vorerst wieder auf 8.250 Punkte retten. Jetzt sollte eine Gegenbewegung nach oben starten.

creditS: Lipper

Hang Seng Nach schwachen Daten aus der Industrie enttäuschte nun auch der Einkaufsmanagerindex, 28000 der im Dezember auf 50,2 Punkte gefallen war. 26000 Damit liegt er nur noch knapp über der Wachstumsschwelle. Das Dienstleistungsgewerbe 24000 hatte sich in den vergangenen Monaten besser entwickelt als die Industrie, deren entspre22000 chender Stimmungsindex schon deutlich unter 20000 50 notiert. Der offizielle BIP-Zuwachs belief sich im Jahr 2015 auf 6,9 Prozent, was jedoch von 18000 2012 2013 2014 2015 so manchem Ökonomen angezweifelt wird: Z.B. brach das Eisenbahn-Frachtvolumen im vergangenen Jahr um knapp zwölf Prozent ein. Und der Zuwachs der Industrieproduktion im Dezember zum Vorjahr fiel mit 5,9 Prozent geringer aus als erwartet. Da der Konsum und die Exporte in diesem Jahr weiter schwach ausfallen könnten, hängt viel von staatlichen Inves­ titionen in die Infrastruktur ab. Dazu kommt Pekings Währungspolitik – dass die Regierung im Notfall einen Abwertungswettlauf starten könnte, ist keineswegs vom Tisch. Stabilisierend wirkte zumindest für die Chinabörsen die Maßnahme der Börsenaufsicht, die Marken für den Handelsstopp wieder abzuschaffen. Denn damit waren Spekulanten geradezu eingeladen worden, gegen chinesische Aktien zu wetten. Und immerhin ist Guo Guangchang, Chinas Warren Buffett, nach seinem spurlosen Verschwinden wieder aufgetaucht. (wr)


°

Börsen International   AKTIEN

europa ° Kleine Hoffnungsschimmer Vorerst eine Schwächephase. Auch in Europa sind so manche Konjunkturindi-

Massive Korrektur ° Der Euro-Aktienindex konnte die Unterstützung bei 3.300 Punkten nicht halten und fiel zeitweise sogar unter die 3.000 PunkteMarke. Doch mit einem raschen Rebound rettete er sich gleich wieder über diese wichtige Unterstützung, die nun unbedingt halten sollte.

katoren nicht wie erhofft ausgefallen. Der ifo-Index fiel im Jänner von 108,6 auf 107,3 Punkte – und war damit schwächer als erwartet. Die Börsenturbulenzen in China und die zuletzt nicht mehr überzeugenden US-Konjunkturdaten dürften die deutschen Unternehmen verunsichert haben. Positiv jedoch: Die meisten Frühindikatoren zeigen in eine andere Richtung. Im Inland deutet alles auf anhaltendes Wachstum hin: Beschäftigung, Haushaltseinkommen und Nachfrage steigen. Das Produktivitätswachstum bleibt allerdings bescheiden. Exportbranchen leiden unter der gesunkenen Nachfrage der Erdöl exportierenden Länder und die Schwäche in wichtigen Absatzmärkten wie China, Russland oder Brasilien ist eklatant. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist derzeit eine Konsumstory – und steht damit nur auf einem Euro Stoxx 50 Bein. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung 3800 fielen im Jänner um 5,9 auf 10,2 Punkte und 3600 3400 liegen deutlich unter dem historischen Mittel3200 wert von 25 Zählern. Immerhin erreichte die 3000 Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im De2800 zember den besten Wert seit über vier Jahren. 2600 In Italien kam es allerdings zu einem Beina2400 he-Crash bei den Banken – die geplante Bad 2200 Bank-Lösung für faule Kredite will und will nicht 2000 2012 2013 2014 2015 gelingen. (wr)

japan ° Überraschungscoup der Notenbank Nikkei 225

Ausgekotzt? ° Nachdem der Nikkei-225Index bis auf 17.800 Punkte gefallen war, setzte vorerst eine Stabilisierung ein. Doch dann rauschte der Index binnen weniger Tage auf unter 16.000 Punkte, konnte aber den neuen Widerstand bei 17.000 Punkten wieder überwinden.

Negativzinsen. Die Bank of Japan (BoJ)

überraschte Mitte Jänner die Finanzmärkte mit weiteren geldpolitisch stimulierenden Maß20000 nahmen. Dazu wird ein dreistufiges System 18000 für das QQE-Anleihekaufprogramm eingeführt und der Geldmarkt-Zinssatz der Notenbank auf 16000 minus 0,1 Prozent reduziert. Zugleich wurde 14000 der Zeitraum für die Erreichung der Inflations12000 Zielmarke von zwei Prozent auf Mitte 2017 10000 verschoben. Den Währungshütern in Tokio macht der drastische Verfall des Ölpreises zu 8000 2012 2013 2014 2015 schaffen, der die unerwünscht niedrige Infla­ tionsrate weiter drückt. Man erhofft sich nun in Tokio eine neuerliche Abschwächung des Yen. Schnelle Erfolge sind aber unwahrscheinlich. Dennoch zielt die Maßnahme auch darauf ab, die Banken dazu zu bewegen, mehr Kredite zu vergeben. Analysten zweifeln jedoch daran, dass dadurch Investitionen oder der Konsum angekurbelt werden können. Die Ausgaben der Haushalte lagen im Dezember um 4,4 Prozent unter dem Niveau vor Jahresfrist. Die BoJ fürchtet, dass durch das immer billigere Öl bei den Konsumenten der Eindruck entstehen könnte, dass die Preise auf breiter Front fallen und Käufe zurückgestellt werden. Die Industrieproduktion sank zuletzt mit 1,4 Prozent überraschend deutlich. Japan macht die maue Nachfrage aus Asien – insbesondere aus China – zu schaffen, wohin mehr als die Hälfte der Exporte gehen. (wr)

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 53


aktien ° Anlagetipps

Brutaler Jahresanfang Die meisten Weltbörsen haben einen äußerst schwachen Jahresauftakt hingelegt. Der Jänner 2016 war der schlechteste seit der letzten Finanzkrise. Leider spricht ein schwacher Jänner auch für ein zumindest schwieriges Börsenjahr – hohe Gewinne dürften ausbleiben. Wolfgang Regner

I

n den letzten Wochen wurden immer zahlreichere Belastungsfaktoren für die Weltwirtschaft und damit für die Finanzmärkte offenbar. So kamen auch aus Ame­ rika enttäuschende Konjunkturdaten, was die Notenbank Fed in ein ernstes Dilemma bringt. Es kristallisiert sich immer mehr ­heraus, dass die Zinsanhebung im letzten Dezember ein Fehler war. Aufgrund des weltweit zunehmenden Deflationsdrucks wird der eingeleitete Zinserhöhungszyklus wohl nur von kurzer Dauer sein. Manche Analys­ten gehen sogar schon davon aus, dass die Fed die Zinsen wieder senken wird müssen (und ein QE4-Programm nachschieben). Das wäre ein ernster Vertrauensverlust für die wichtigste Notenbank der Welt. Auch das weltweit hohe Verschuldungsniveau, die strukturelle Abschwächung der chinesi­schen Wirtschaft und zunehmende geopolitische Risiken lassen keine schnelle Rückkehr zu höherem Wirtschaftswachstum erwarten. In den USA

rechnen Analysten für das vierte Quartal 2015 gar nur mehr mit einem Wachstum von 0,6 bis 0,7 Prozent (nach zwei Prozent im Q3). Auch wenn die Finanzsituation der US-Unternehmen außer­halb der Energie­ branche relativ gut ist, sind seit über einem Jahr keine Gewinnanstiege zu verzeichnen. Dazu kommen steigende Risiken aus dem Bereich der US-Energiebranche – die Anzahl der in Betrieb befindlichen Ölbohrlöcher bzw. Plattformen in Amerika ist in den letzten Monaten von 1600 auf 600 gefallen. Speziell im US-Energiesektor könnte es also zu einer Welle von Insolvenzen kommen. Investoren sorgen sich darum, dass der US-Energiebranche die Rolle zufallen könnte, die 2008 die Immobilienbranche übernommen hatte, und in einem Dominoeffekt eine allgemeine Finanzkrise auslösen könnte. Viele Unternehmen der Branche haben Anleihen begeben, das Volumen wird auf 200 Milliarden Dollar geschätzt. 80 Prozent davon müssen bis 2017 umgeschuldet

werden. Nun wird es für sie angesichts des aktuellen Ölpreises schwer, ihre Schulden zu bedienen. Fonds drohen Rückzahlungsforderungen der Investoren. Und da es ihnen nicht möglich sein wird, die illiquid gewordenen Energie-Anleihen zu verkaufen, müssten sie zwangsweise hochwertige Papiere verkaufen. Allerdings ist das Volumen der hochverzinslichen Anleihen aus der Ener­giebranche deutlich geringer als seinerzeit das der Immobilienpapiere. Schließlich sind heute diese Anleihen nicht mehr weitgehend in der Bilanz von Banken. Wie hoch allerdings das US-Bankenexposure im US-Energiesektor ist, weiß niemand genau – angeblich sind es nur 30 Milliarden Dollar an Kreditvolumen. Das allein wäre wohl keine Zutat für eine veritable Finanzkrise. Wie hoch die Anleihepositionen sind, ist jedoch ebenfalls unbekannt. Man kann nur hoffen, dass sich der Ölpreis bald stabilisiert. Sonst gewinnen noch die Nachteile der Ölschwemme die Oberhand.

Trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds in vielen Teilen der Welt läuft es für Siemens besser als gedacht. Der Elektronikriese hat ein starkes Quartal hinter sich und ist mit der Umsetzung seiner Vision 2020 auf einem guten Weg. Offenbar bereitet der Ölpreisverfall dem Münchner DAX-Konzern noch keine großen Sorgen. Die Widerstandskraft im Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie ist wegen des robusten Wartungsgeschäfts sehr hoch. Das gleicht ein schwaches Neugeschäft zum Teil aus. Das ist wichtig, denn Siemens hat 2015 mit dem Zukauf des US-Kompressorenherstellers Dresser-Rand mil­liardenschwer

54 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

in die Ölzulieferindustrie inves­tiert. Aber auch mit Blick auf das Reich der Mitte gibt sich Siemens-Chef Kaeser entspannt: „Wir sehen solide Geschäfte in China. Die Wirtschaft dort ist stärker, als sie geredet wird.“ Der Konzern-Umbau geht unterdessen weiter. Jüngster Coup: Der Erwerb des US-Softwarespezialisten CD-adapco für 970 Millionen Dollar. Damit soll die Vision „Industrie 4.0“ vorangetrieben werden. Weiters positiv ist die starke Entwicklung bei Zügen und der Medizintechnik. Zudem wurde die Prognose für den Gewinn angehoben. Dazu kommt eine hohe Dividende.

Mit einem Umsatzplus von vier Prozent im vierten Quartal weckt Siemens Hoffnungen auf Steigerungen beim Gesamtjahresumsatz. Das Einsparziel von einer Milliarde Euro wird erreicht und der Ordereingang stieg um 25 Prozent. Kauf bei rund 88 Euro. ISIN DE0007236101  Börse Frankfurt (Xetra)

charts: onvista.de

siemens ° trotzt der schwachen Konjunktur


°

Anlagetipps   aktien

Nestlé ° China-Geschäft wird angekurbelt Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will sein zuletzt schwächelndes China-Geschäft durch eine Partnerschaft mit dem Onlinehändler Alibaba ankurbeln. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Online-Umsatz zu steigern. Dazu bietet der Konzern einige Marken auf bekannten chinesischen Onlineshopping-Portalen an. Zuletzt hatte Nestlé in seinem zweitwichtigsten Absatzmarkt nach den USA die schwächere Wirtschaftsentwicklung zu schaffen gemacht. So sank der Umsatz in der Region Asien, Afrika und Ozeanien um 0,5 Prozent auf 10,5 Milliar­ den Franken (Q1-3). Ziel der Zusammenarbeit

mit Alibaba ist auch, den Absatz in ländlichen Regionen zu steigern. Zudem erhofft sich Nestlé mit dem Online-Auftritt auch steigende Verkaufszahlen über herkömmliche Vertriebswege. Konzernweit wächst das Online-Geschäft von Nestlé um mehr als 25 Prozent im Jahr. Zwar musste Nestlé nach einem schwachen dritten Quartal die Umsatzprognose für 2015 senken. Dabei hatte der Nudelskandal in Indien einen erheblichen Anteil. In den ersten neun Monaten wurde ein Umsatz von 64,9 Milliarden Schweizer Franken erzielt – ein Zuwachs von 4,2 Prozent.

2016 soll das organische Wachstum wieder über fünf Prozent liegen. Solide entwickelte sich Nestlés Geschäft in Europa. Auch in Nordamerika gab es signifikante Verbesserungen. Dazu kommt eine attraktive Dividende. Kauf bei 63,50 Euro. ISIN CH0038863350  Börse Frankfurt (Xetra)

Der Öko-Leader ° Capital Stage

In zehn Jahren soll Sonnenstrom bei Erzeugungskosten von vier bis sechs Cent je Kilowattstunde liegen. Fünf bis zehn Cent sind es bei Kohle- und Gaskraftwerken. Eine rosige Zukunft für Capital Stage. Kauf bei 6,90 Euro, Stopp Loss bei 4,78 Euro. ISIN DE0006095003  Börse Frankfurt (Xetra)

In Deutschland deckten 2015 erneuerbare Energien bereits 32,5 Prozent des Stromverbrauchs. Damit wurde so viel Ökostrom verbraucht wie noch nie. Davon profitiert Capital Stage. Das Öko-Unternehmen betreibt 74 Solar- und acht Windparks. Das Geschäftsmodell ist risikoarm, denn die Parks werden erst in einem späten Projektstadium oder schlüsselfertig übernommen und fristenkongruent finanziert. Capital Stage kauft Parks bis 20 MW und agiert damit in einem Nischenmarkt. Die großen institutionellen Investoren engagieren sich in diesem Segment nicht. Auch die Län-

derauswahl ist mit Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien konservativ. Die Prognoseerhöhungen in den vergangenen ­Monaten zeigen, wie aussichtsreich das Unternehmen positioniert ist. Dank staatlicher Gesetze sind die Risiken bei gleichzeitig stabilen Erlösen gering. Auf dem Weltklimagipfel in ­Paris wurde beschlossen, die Erderwärmung auf weniger als 1,5 Grad zu begrenzen. Das geht nur mit effizienten Windkraftanlagen und Solarparks. Neue Projekte in europäischen Märkten verbessern die regionale Diversifikation und sichern das Wachstum.

haltsgeräte. Das Angebot der Gruppe reicht dabei von Industrieanwendungen für Emissionskontrolle, Kühlsysteme und Induktion bis hin zu Vertriebsdienstleistungen. Die Verbindungslösungen der Norma Group ermöglichen es, Energiequellen in diesen Bereichen sauberer und effizienter zu nutzen. Dabei spielt die Technologie des Unternehmens eine wichtige Rolle. Norma konnte in den ersten neun Monaten 2015 den Umsatz um 29,7 Prozent auf 672,6 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBITA) erhöhte sich um 30,8 Prozent auf 120,6 Millionen Euro.

Die EBITA-Marge verbesserte sich auf 17,9 Prozent – gestützt durch den Aufschwung der Industrieproduktion im Euroraum. In Amerika stieg der Umsatz um 79,3 Prozent, in Asien-Pazifik um 21,4 Prozent. Kauf bei 45,78 Euro, Stopp Loss bei 36,88 Euro. ISIN DE000A1H8BV3  Börse Frankfurt (Xetra)

Norma ° Gut verbunden Die deutsche Norma SE ist mit einem Portfolio von mehr als 30.000 Produkten und Lösun­gen der Markt- und Technologieführer für hoch entwickelte Verbindungstechnik und beliefert etwa 10.000 Kunden in 90 Ländern. Norma verfügt über ein weltweites Netzwerk mit 19 Produktionsstätten sowie Absatz- und Vertriebsstandorten. Kernprodukte sind Befestigungsschellen, Verbindungselemente sowie Fluidsysteme. Norma richtet sich an Kunden aus den Branchen landwirtschaftliche Maschinen, Luftfahrt, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen, Infrastruktur, Wassermanagement, Automobile und Haus-

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 55


aktien ° Österreich

Eine Frage der Bewertung

B

ereits in den vergangenen Jahren muss­ ten zahlreiche Unternehmen Bewertungen in ihrer Buchhaltung berichtigen und wiesen damit zum Teil riesige Bilanzverluste aus. Paradebeispiel an der Wiener Börse ist die Erste Bank, die im Geschäftsjahr 2014 trotz eines Betriebsgewinns von 3,09 Milliarden Euro infolge milliardenschwerer Abwertungen und KreditrisikoVorsorgen ein Nach­steuerergebnis von minus 1,44 Milliarden Euro ausweisen musste. Der Raiffeisen Bank International (RBI) ging es kaum besser (siehe Kasten auf der rechten Seite). Seither verbesserten sich die Ergebnisse wieder – vor allem durch die Reduzierung der Kreditvorsorgen. Die Raiff­ eisen Bank International wies für das vergangene Geschäftsjahr einen Gewinn von 383 Millionen Euro aus, was abzüglich der Umbuchung von Aufwendungen ins Jahr 2014 ein KGV von 12,6 ergibt. Die Erste Bank sollte auf einen Jahresgewinn 2015 von rund einer Milliarde Euro gekommen sein, was einem ähnlichen KGV von 11,8 entspricht. Das größere Kurspotenzial weist eindeutig die RBI auf – jedoch mit mehr

Unsicherheiten belastet: den geplanten Verkauf der Polbank, die mit Fremdwährungskrediten in der Höhe von drei Milliarden Euro belastet ist, die Entwicklung des Geschäfts in der Ukraine und in Russland sowie eine mögliche Fusion von RBI und RZB. Während man den Eindruck hat, dass die Banken nun langsam saniert sind (mit Ausnahme der Bank Austria), schlägt das Übel von anderen Seiten zu. In den vergan­genen Monaten beschleunigte sich der Wertberichtigungsreigen, der im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückführen ist: das niedrige Zinsniveau, mit dem Banken und Versiche­ rungen kämpfen, das billige Rohöl, das vor allem OMV und SBO belastet, und der schwache Rubel, der die Geschäfte in Russland bremst. Kein Wunder, wenn die Aktien­kurse an der Wiener Börse auf breiter Front nachgeben. Niedrige Zinsen belasten die Finanzwerte Die Finanzbranche lebt von der Verwahrung, Verwaltung und Verleihung von Geld. Und sie verdient an den Zinsmargen. Das

Austrian Traded index (ATX) Abwärtstrend. Der ATX fiel im Rahmen der Jänner-Baisse zügig unter das Tief vom vergangenen September (2.170 Punkte). Im Rahmen der folgenden technischen Korrektur konnte er diese Marke zwar wieder erreichen, jedoch bislang nicht übertreffen. Derzeit sieht es nach einem intakten Abwärtstrend aus, in dem aber immer wieder Gegenbewegungen vorkommen. Ein Anzeichen für einen möglichen Trendwechsel wäre die Überwindung des Widerstandes bei 2.170 Punkten.

56 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

betrifft sowohl das Kerngeschäft der Banken, aber auch Versicherungen verborgen das Geld der Kunden in Form von Anleihenkäufen. Aufgrund der niedrigen Kreditund Kapitalmarktzinsen sinken in der Folge die Erträge. So reduzierten sich die Zinserträge bei der Erste Bank von 4,69 Millarden Euro im Jahr 2013 auf 4,44 Milliarden Euro (2015). Bei der Raiffeisen Bank International sanken die Zinserträge in den ersten drei Quartalen 2015 im Jahresvergleich um 13,8 Prozent auf 2,50 Milliarden Euro. Die Versicherungen leiden ebenso unter dem niedrigen Zinsniveau, denn die Kunden halten sich bei Einmalerlägen zurück. Aus diesem Grund musste die Vienna Insurance Group (VIG) 2015 einen Rückgang der Prämieneinnahme von 1,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro hinnehmen, Uniqa meldete in den ersten drei Quartalen 2015 hingegen um 8,3 Prozent gesteigerte Prämieneinnahmen (auf 4,87 Milliarden Euro) und einen um 29,6 Prozent höheren Gewinn von 245 Millionen Euro. Trotz des guten Ergebnisses und der tollen Dividendenaussicht (8,7 Prozent) verscherzte es sich Uniqa kurzfristig mit den Aktionären, indem ein umfangreiches Investitionsprogramm zugunsten IT und Vertrieb in der Höhe von rund 500 Millionen Euro für die nächsten drei bis vier Jahre beschlossen wurde – mit hauptsächlicher Belastung in 2016 und folglich sinkendem Gewinn. Mitte Jänner gab zudem die Fondsgesellschaft Lazard bekannt, dass sie ihre Beteilung an Uniqa auf unter vier Prozent reduziert habe. Beide Versicherungswerte wurden an der Börse in den letzten zwölf Monaten mächtig abgestraft: Der Kurs der Vienna Insurance Group halbiert sich beinahe von 40 Euro auf

Charts: Tai Pan/software-sysstems, BILD: Wiener Börse

Buchhaltungs-Effekt. Niedrige Rohstoffpreise, tiefe Zinsen und Währungsverluste zwingen so manches Unternehmen zur Abwertung von Beteiligungen und/oder Assets. Obwohl sich das weder auf den Cashflow, noch auf die Unternehmens-Liquidität negativ auswirkt, verschrecken Wertberichtigungen die Investoren. Mario Franzin


°

Österreich   AKTIEN

FACC ° Um 50 Millionen Euro betrogen

Dramatisch. Die Meldung schlug Mitte

Jänner wie ein Bombe ein: FACC wurde Opfer eines Betruges, in dessen Rahmen insgesamt 50 Millionen Euro über Auslandskonten ver­ schwanden. Das war ein Großteil der Unternehmens-Liquidität, die für Investitionen verplant war. Geht man im Worst Case davon aus, dass das Geld verloren ist, würde das eine Reduktion des Eigenkapitals um 1,09 Euro pro Aktie auf rund 6,35 Euro je Aktie bedeuten. Schwierig abzuschätzen ist noch, inwieweit sich die knappe Liquidität auf aktuelle Projekte auswirken wird. Sollte operativ aber kein gröberer Impact entstehen, wie wir vermuten, sollte der Aktienkurs wieder auf rund sechs Euro klettern.

ISIN AT00000FACC2

derzeit 22 Euro, der Kurs der Uniqa-Aktie fiel von 9,50 auf 5,40 Euro. Beide Versicherungswerte sind bereits auf Kaufniveau. Billiges Rohöl wirkt sich auf Rohstoff-Unternehmen aus Vom niedrigen Ölpreis ist natürlich in erster Linie die OMV betroffen. Sie musste im dritten Quartal 2015 eine Milliarde Euro wertberichtigen, im vierten Quartal nochmals 1,5 Milliarden Euro. Der Buchwert je Aktie wird 2015 um rund zwei Euro auf etwa 33,75 Euro sinken. Der seit knapp einem Jahr amtierende Vorstand Rainer Seele will nun das bereits laufende Sparprogramm weiter verschärfen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass RHI ausländische Werke um 34 Millionen Euro wertberichtigt hat, was unterm Strich 2015, trotz eines um knapp zwei Prozent höheren Umsatzes, zu einem Ebit-Rückgang von 109,3 auf 96 Millionen Euro führte. Die Dividende soll mit 0,75 Euro je Aktie unverändert belassen werden (Rendite: 4,57!). Palfinger mit hervorragenden Zahlen Einen Kontrapunkt zu den zahlreichen Negativ-Meldungen setzte Anfang Februar Palfinger. Der Kran- und Hydraulikhersteller konnte 2015 den Umsatz um fast 16 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro steigern und ein Rekordergebnis von 64,4 Millionen Euro erzielen. Die Dividende wird auf 57 Cent je Aktie angehoben. 18 Cent davon wurden bereits im Dezember ausbezahlt – zu dem noch niedrigeren KESt-Satz von 25 Prozent. Bis 2017 will Palfinger nuns auf einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro wachsen. Die Kursziele der Analysten lauten auf rund 33 Euro, die Aktie notiert derzeit bei 25 Euro.

Kurs (05.02.2016)

4,57 € KGV 2015/16 e

neg.

Marktkap.

209 Mio. € KGV 2016/17 e

7,1

Umsatz 2015/16 e

646 Mio. € KGV 2017/18 e

4,9

Buchwert/Akt. 2015/16 e 6,35 € Div. 2015/16 e

0,0 %

Immofinanz ° Abwertung der Russland-Immobilien

Mindest-Dividende. Die Einkaufszentren

ISIN Kurs (05.02.2016) Marktkap. Umsatz 2015/16 e

in Moskau sind derzeit wenig rentabel. Mietpreisreduktionen infolge der Rubel-Schwäche drückten die Konzern-Mieterlöse bereits im ersten Halbjahr (mit Ende Oktober) von 213,2 auf 160,3 Millionen Euro. Der Konzerngewinn lag trotz Aufwertunsgewinnen bei 132,3 Millio­ nen Euro. Nach dem Verkauf des Logistikportfolios Ende 2015 meldete Immofinanz eine Abwertung der Russland-Immobilien um 400 Millionen Euro und gleichzeitig die geplante Ausschüttung einer Mindestdividende von 0,06 Euro je Aktie (=3,28 Prozent). Das bremste den Kursverlust, der den Aktienkurs seit November von 2,40 auf 1,64 Euro gedrückt hatte.

AT0000809058 1,83 € KGV 2015/16 e

20,3

1.964 Mio. € KGV 2016/17 e

22,9

464 Mio. € KGV 2017/18 e

16,6

Buchwert/Akt. 2015/16 e 3,60 € Div. 2015/16 e

3,28 %

raiffeisen Bank Int. ° Überraschend hoher Jahresgewinn

Bilanzkosmetik. Die RBI befindet sich in

ISIN Kurs (05.02.2016)

AT0000606306 11,15 € KGV 2016 e

8,9

Marktkap.

3.267 Mio. € KGV 2017 e

4,8

Umsatz 2015 e

4.790 Mio. € KGV 2018 e

3,8

Buchwert/Akt. 2015 e

einem umfangreichen Umbauprozess. Die Geschäftsaktivitäten in der Ukraine und in Russland werden abgebaut, der Verkauf der Polbank ist im Laufen, die Probleme mit Fremdwährungskrediten bekommt man langsam in den Griff. Das Ergebnis ist, dass RBI für das abgelaufene Geschäftsjahr einen „überraschend hohen“ Gewinn von 383 Millionen Euro bekannt geben konnte. 124,1 Millionen Euro resultieren jedoch aus einer Verschiebung von Aufwendungen in das Jahr 2014. Für heuer wird ein Gewinn von etwa 350 Millionen Euro erwartet, was ein KGV von rund elf ergibt und damit einen spekulativen Kauf rechtfertigt.

27,13 € Dividende 2015 e 0,00 %

Februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 57


aktien ° Deutschland

Nachhaltige Schwäche beim DAX Analysten haben die 2016er-Gewinnschätzungen für den DAX auf 840 Index-Punkte und ein Gewinnplus von 8,1 Prozent deutlich nach unten korrigiert. Investoren halten das noch für zu optimistisch. Das KGV von 13 erscheint bereits hoch, die Dividendenrendite von drei Prozent durchaus attraktiv

O

ffensichtlich kann der bisher schwache Euro die Nachteile nicht ausgleichen, die sich aus der globalen Wirtschaftsschwäche ergeben. Exportstarke Unternehmen wie etwa Linde, BASF oder ThyssenKrupp haben ihre Geschäftsprognosen gesenkt, die Analysten die 2016erGewinnschätzungen für den DAX auf 840 Index-Punkte und ein Gewinnplus von 8,1 Prozent deutlich korrigiert, wobei Inves­ toren an der Erfüllbarkeit zu zweifeln beginnen. Im Einzelnen wurden die Gewinn­ erwartungen für ThyssenKrupp gegenüber dem Stand 90 Tage zuvor um 13,8 Prozent gedämpft, für BASF um 12,5 Prozent, Deutsche Bank um 11,5 Prozent und Siemens um 6,8 Prozent. Lediglich für Infineon sind die Gewinnschätzungen deutlich gestiegen. Expansive Politik der EZB stimuliert nicht den Konsum Wenn die EZB die Geldpolitik noch expansiver ausrichtet, um das Wachstum und damit auch die Inflation zu stimulieren, bleibt ein Rätsel, wie damit der Absturz der Öl- und Energiepreise ausgeglichen werden. Dass abgesehen davon der Konsu-

Wolfgang Freisleben

menten-Preisindex in erster Linie steigt, wenn auch der Konsum expandiert, ist allerdings bekannt. Dieser wird aber kaum von der expansiven Geldpolitik profitieren. Positiv für den DAX ist, dass die Dividenden-Rendite inzwischen bei knapp drei Prozent liegt. Und das ist deutlich mehr als derzeit am Anleihenmarkt an Zinserträgen zu erzielen ist. Bei kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten rentieren deutsche Bundesanleihen ja bereits im negativen Bereich. Gegen den DAX spricht, dass das KursGewinn-Verhältnis inzwischen bei rund 13 liegt, was ein vergleichsweise hoher Wert ist. Die Bewertung beim US-amerikanischen S&P 500 ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas über 16 aber noch teurer. Allerdings herrscht in den USA auch ein höheres Zinsniveau als in Europa vor: dort werfen die zehnjährigen Staatsanleihen inzwischen wieder eine Rendite von mehr als zwei Prozent ab, was für Investoren bereits eine gute Alternative zum Aktienmarkt sein könnte. Neben dem Zinsniveau könnte auch die zwischen US-Notenbank Federal Reserve und EZB auseinander laufende Geldpolitik

dax Atempause. Der mittelfristige Abwärtstrend ist intakt. Unterhalb des 61,8%-FibonacciRetracements des ersten Erholungsschubes bei 9.540 Punkten wäre sogar ein erneuter Test („Re-Test“) des letzten Bewegungstiefs bei 9.315 Punkten und damit ein weiterer Test der strategisch wichtigen charttechnischen Unterstützungszone im DAX zu erwarten. Diese „letzte Bastion“ gilt es weiterhin nachhaltig zu verteidigen, um ein fortgesetztes „Crash“Szenario bis 8.355 Punkten zu vermeiden.

58 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

dafür sorgen, dass sich der DAX künftig besser entwickelt als der S&P 500. Aber das nur relativ. Denn insgesamt spielen viele ­andere unwägbare Faktoren mit. Weiter ­abrutschende Rohstoffpreise wären z.B. weitere Warnsignale für die Weltwirtschaft. Mit turbulenten Aktienmärkten ist also durchaus zu rechnen. Dax leidet unter dem Trio Infernale Das, was Anlegern zu denken sollte, ist die Tatsache, dass aktuell negative Charttechnik, negative Saisonalität und steigender Goldpreis/fallende Anleihenrenditen Hand in Hand gehen. Das sind drei starke Indizien, die alle in die gleiche Richtung deuten. Anleger sollten sich nun besser auf einen erneuten Test der Unterstützungszone bei 9.300 Punkten einstellen. Es wäre der vierte Anlauf – ein solcher endet in aller Regel negativ. Schwere Kursverluste bei Deutsche Bank und VW Die Aktie der Deutschen Bank könnte im ganzen Jahr der mit Abstand größte DAX-Verlierer werden. Der Kurs nähert sich seinem Finanzkrisen-Tief von 13,34 Euro verdächtig an. Zunehmende Kredit­ risiken und eine pessimistische Analystenstudie von Exane BNP setzen dem DAXTitel neuerlich zu. Volkswagen hat erneut die Folgen des Abgasskandals zu spüren bekommen: Der US-Absatz der Pkw-Kernmarke VW sackte im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent auf 20.079 Autos ab. Bei BMW schrumpfte der Absatz um 4,0 Prozent, Daimler schaffte immerhin ein kleines Verkaufsplus von 1,3 Prozent.

credit: Shutterstock


°

Deutschland   AKTIEN

CARL ZEISS MEDITEC ° Positiver Ausblick

ISIN Kurs (05.02.2016)

DE0005313704 27,59 € KGV 2015

32,7

Marktkap.

2,288 Mrd. € KGV 2016 e

17,8

Umsatz 2016 e

1,103 Mrd. € KGV 2017 e

16,0

Buchwert/Aktie 2016 e

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Carl Zeiss Meditec von 28 auf 31 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Selbst nachdem die Aktie des Medizintechnikherstellers wieder auf dem Niveau von 2013 sei, dürfte es noch weiter aufwärts gehen, schrieb Analyst Scott Bardo. 2016 sollte für das TecDAXUnternehmen ein weiteres Jahr mit starkem Wachstum werden. Nach dem großen Erfolg mit Intraokularlinsen in Europa dürfte das Unternehmen auch durch eine Übernahme in die USA expandieren. Anfang Februar hat der Aktienkurs den kurzfristigen Abwärtstrendkanal souverän nach oben durchbrochen – und das in einem insgesamt schwachen Börsenumfeld.

10,07 € Divid.-rend. 2016 e 2,38 %

XING ° Wachstum

Geschäftseinbruch bei Hannover Rück und Drägerwerk Der Verzicht auf Geschäft wegen des Preiskampfes in der Branche treibt die Aktie des weltweit drittgrößten Rückversicherers Hannover Rück nach unten. Bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung hat der MDAX-Konzern das Prämienvolumen um 1,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro reduziert. Im TecDAX bricht die Drägerwerk-Aktie heftig ein. Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller hat die Dividende dras­ tisch von 1,39 auf 0,19 Euro je Vorzugsaktie zusammengestrichen. Als Gründe wurden die enttäuschende Ergebnisentwicklung und der laufende Umbau genannt. Osram profitiert von Anteils­ verkauf in China Der im Umbau steckende Lichtspezialist Osram hat im ersten Geschäftsquartal kräftig von einem Anteilsverkauf in China profitiert. In den Monaten Oktober bis Dezember fuhr die ehemalige Siemens-Tochter laut endgültigen Zahlen einen Gewinn von 338 Millionen Euro ein, nach einem Verlust von 39 Millionen Euro im Vorjahr.

ISIN Kurs (05.02.2016)

DE000XNG8888 176,00 € KGV 2015

44,2

Marktkap.

2,288 Mrd. € KGV 2016 e

32,5

Umsatz 2016 e

1,103 Mrd. € KGV 2017 e

25,6

Buchwert/Aktie 2016 e

Der Durchbruch durch den charttechnischen Widerstand von 177,60 Euro am 3. Februar bei hohem Volumen war ein Kaufsignal, das den Kurs wieder bis auf das Allzeithoch vom 1. Oktober 2015 bei 200 Euro treiben könnte. Das Wachstum des Karriere-Netzwerkbetreibers dürfte sich weiter beschleunigen, schrieb die Deutsche Bank. Eine starke Bilanz und hohe Cashflows sollten Xing wertsteigernde Zukäufe ermöglichen. CEO Thomas Vollmöller gab zuletzt an, dass man Xing vor allem in der Schweiz mit mehr Aktivität, mehr Durchdringung und mehr Kooperationen ausbauen werde. Die Erlöse dürften 2015 um rund 20 Prozent auf etwa 122 Millionen Euro zugelegt haben.

13,72 € Divid.-rend. 2016 e 1,18 %

SOFTWARE AG ° Gut verdient

ISIN Kurs (05.02.2016) Marktkap. Umsatz 2016 e Buchwert/Aktie 2016 e

DE0003304002 30,72 € KGV 2015

12,0

2.427 Mio. € KGV 2016 e

13,8

881 Mio. € KGV 2017 e

13,0

15,49 € Divid.-rend. 2016 e 1,96 %

Die DZ Bank hat die Software AG nach Zahlen auf „Kaufen“ hochgestuft und den fairen Wert von 27 auf 35 Euro angehoben. Der Ausblick für 2016 sei zuversichtlich ausgefallen. Im vierten Quartal 2015 kletterte der Nettogewinn im Vorjahresvergleich um 19 Prozent auf 56,2 Millionen Euro. Gute Geschäfte in der erklärten Wachstumssparte DBP, in der das zweitgrößte deutsche Softwareunternehmen Programme zur Verzahnung von IT-Systemen anbietet, sowie das konzernweit starke Abschneiden bei lukrativen Wartungsverträgen hatten das Unternehmen zum Jahresschluss kräftig nach vorne gebracht und den Umsatz um vier Prozent auf 257,5 Millionen Euro angehoben.

Februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 59


alternative investmentsPanorama israel

Land des Monats

ECKDATEN (Staat Israel)

Neuer Zugang. Der Finanzriese Blackrock hat kürzlich über sein ETF-

Brand iShares den weltweit ersten Exchange Traded Fund auf den israe­ lischen Aktienmarkt aufgelegt. Der iShares TA-25 Israel UCITS ETF bildet den TA-25 Index der Tel Aviv Stock Exchange dabei physisch ab. „Prä­ zises Investieren war nie so wichtig wie heute. Israels Aktienmarkt hat sich nach der Finanzkrise so schnell erholt, wie es in kaum einem an­ deren Industriestaat der Fall war. Unser Fonds bietet kosteneffizienten Zugang zu diesem widerstandsfähigen Markt und zu einem der welt­ weit führenden technologischen Zentren“, so Alex Pollak, Head of Israel bei Blackrock.

Staatsform Parlamentarische Republik Hauptstadt Jerusalem (international nicht anerkannt) Amtssprache Hebräisch, Arabisch Staatsoberhaupt Reuven Rivlin Regierungschef Benjamin Netanjahu Fläche 20.766 km2 Einwohner etwa 8,3 Millionen Bevölkerungsdichte rund 399,7 pro km2 Währung Schekel BIP (2014) 305 Mrd. USD BIP pro Kopf (2014) 37.731 USD Kfz-Kennzeichen IL Internet-TLD .il Internat. Telefonvorwahl +972 Staatsgründung/Unabhängigkeit 1948 Nationalfeiertag Tag der Unabhängigkeit (jährlich wechselnd nach dem jüdischen Kalender) Größte Städte Jerusalem, Tel Aviv, Haifa Verwaltungsgliederung 6 Bezirke Nachbarstaaten Ägypten (Gazastreifen), Jordanien, Libanon, Syrien (Westjordanland) Höchste Erhebung Meron (1.208 m)

INDEX MIT „OEKOM PRIME STATUS“ Die BNP Paribas emittiert eine Anleihe auf den Solactive Oekom Ethical Low Volati­ lity Index (ISIN: DE000PA896Z0). Der Index bildet die Kursbewegungen europäischer Aktien mit niedriger historischer Schwan­ kungsbreite ab, deren Unternehmen den sogenannten „oekom Prime Status“ erhal­ ten haben. Diesen Status erhalten Unterneh­ men, die im Rahmen des oekom Corporate Ratings zu den führenden Unternehmen ih­ rer Branche zählen und branchenspezifische Mindestanforderungen erfüllen. Der Basis­ wert entspricht dem Ethical Low Volatility TR Index (der Subindex), jedoch abzüglich eines Anpassungsfaktors von 3,5 Prozent p.a. Das führt dazu, dass die Wertentwicklung des In­ dex unter der des Subindex liegt. Eventuell anfallende Dividendenzahlungen werden in den Index reinvestiert. Die mögliche Rendite ist nach oben unbegrenzt. Mindestrückzah­ lung in Höhe des Nennwertes am Laufzeit­ ende. Nachteile: Durchschnittsberechnung bei der Performanceermittlung.

60 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

INSPIRIERT VON WARREN BUFFETT Die Deutsche Bank hat auf die neuen Stra­ tegieIndizes von TraderFox die ersten Zertifi­ kate emittiert. Eines davon ist das TraderFox High-Quality Stocks USA Index Zertifikat (ISIN: DE000XM8TF22). Im zugrunde liegen­ den Index sind 20 Unternehmen aus dem Russel 3000 enthalten. Die Indexkonzepte sind auf durchschnittliche Jahresrenditen von zehn bis 15 Prozent ausgelegt und die enthaltenen Aktien werden in einem zwei­ stufigen Verfahren ausgewählt. Zunächst wird auf Basis der Marktkapitalisierung so­ wie von technischen und fundamentalen Kennzahlen nach einer unternehmerischen Methode der TraderFox GmbH (=Indexspon­ sor) eine Vorauswahl von Aktien getroffen. Im Anschluss daran bestimmt ein Index-Komi­ tee die 20 Aktien, die aufgrund ihrer Bran­ chenzugehörigkeit und Marktkapitalisierung bei der nächsten regulären vierteljährlichen Anpassung im Index gleichgewichtet enthal­ ten sind. Die Berechnung des Index erfolgt durch Solactive AG.

WOHIN SCHWANKT DER ÖLPREIS? Die Societe Generale emittiert ein Memory Express-Zertifikat auf den S&P GSCI Crude Oil Official Close Index ER (ISIN: DE000­ SE3CHD2), der den Basiswert des Zertifikates bildet. Der Anleger erhält einen halbjährlichen Kupon von fünf Euro pro Zertifikat, wenn die Barriere von 60 Prozent des Index Startniveaus am jeweiligen Beobachtungstag nicht unter­ schritten wird. Ausgefallene Kuponzahlungen können in einer der Folgeperioden nachgeholt werden. Zusätzlich bietet sich die halbjährliche Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung zum vollen Nennwert, wenn der Index am je­ weiligen Beobachtungstag zumindest auf der Einlösungsschwelle von 95 Prozent seines Startwertes notiert. Am Laufzeitende erfolgt die Rückzahlung zum vollen Nennwert, wenn der Index auf oder über der Barriere von 60 Pro­ zent des Startniveaus schließt, in diesem Fall werden auch etwaige ausgefallene Kupon­ zahlungen nachgeholt. Im Falle stärkerer Kurs­ verluste des Basiswertes nimmt der Anleger vollständig an Verlusten teil.

CrediT: Shutterstock

Die besten tipps der zertifikateprofis


ZERTIFIKATE ° LISTING SERVICE

Attraktive Angebote ANBIETER

PRODUKTE

Europa-Allee 12 60327 Frankfurt/Main Tel: 0800 295 518 derivate@bnpparibas.com www.bnpp.at

Index-Zertifikate WKN Name PS9SEN Solactive SENIOR CARE TR Index Open End Zertifikat PS8CE0 Solactive FOUNDER-RUN COMPANIES TR Index Open End Zertifikat PS6H0M Solactive HOME AUTOMATION TR Index Open End Zertifikat AA1HXV Rici Enhanced BRENT CRUDE OIL TR Index Open End Zertifikat AA1HXU Rici Enhanced WTI CRUDE OIL TR Index Open End Zertifikat Aktienanleihen Classic WKN Basiswert PB2SD1 ADIDAS PS9R30 ALLIANZ PB2SJ3 BEIERSDORF PB2SN0 LUFTHANSA PB2TSR SIEMENS

Bockenheimer Landstraße 24 60323 Frankfurt/Main Tel: 00800 93 00 93 00 office@vontobel.de www.vontobel-zertifikate.de

Kurs Basis 92,90 € 140,60 € 82,32 € 12,94 € 85,14 €

Strike 80,00 € 138,00 € 82,00 € 12,50 € 80,00 €

Index-Zertifikat WKN Name VFP33M Vontobel OIL-STRATEGY Index-Zertifikat VZ7HDL Solactive EUROPEAN HIGH DIVIDEND LOW VOLATILITY TR VZ96WT Vontobel LUXURY PERFORMANCE Index-Zertifikat VS5ZCS CYBER SECURITY TR Index-Zertifikat Aktienanleihen WKN Basiswert VS73QY FRESENIUS VS73D4 ALLIANZ VS73EL BASF VS8CQG SIEMENS VS73EL VOLKSWAGEN VS8CQG TOTAL

Kurs Basis 56,68 € 140,60 € 59,33 € 85,14 € 101,00 € 39,33 €

Strike 58,00 € 140,00 € 57,00 € 84,00 € 100,00 € 38,00 €

Basiswerte (unter anderem) Fresenius MED, Lifetech Scientific, ... Facebook, Amazon, Netflix, ... Netgear, General Electric, Logitech, ... Brent Oil WTI Oil

Koupon p.a. 7,00 % 9,50 % 10,00 % 7,00 % 9,00 %

Bewertungstag 17.03.2017 16.12.2016 16.12.2016 17.03.2017 17.03.2017

Max. Rendite p.a. 5,94 % 10,90 % 9,30 % 10,41 % 7,78 %

Basiswerte Exxon, Chevron, Valero Energy, Tesoro, Hess Corp. Swiss RE, ABB, Svenska Handelsbk., Imperial Tob. LVMH, Hermes, Tiffany, Swatch, Kering, Chr. Dior Palo Alto Networks, FireEye, Check Point Softw. Koupon p.a. 8,50 % 8,00 % 8,00 % 8,55 % 6,50 % 12,50 %

Bewertungstag 17.03.2017 17.03.2017 17.03.2017 17.03.2017 17.03.2017 16.12.2016

Kurs 92,04 € 47,42 € 49,21 € 43,50 € 42,11 €

Kurs 112,20 € 102,00 € 105,50 € 87,50 €

Max. Rendite p.a. 10,39 % 9,85 % 10,07 % 9,99 % 15,81 % 11,48 %

seit Start -8,63 % -5,82 % -2,28 % -33,17 % -38,22 % Briefkurs 101,14 % 98,77 % 100,69 % 96,45 % 101,26 %

seit Start +7,68 % -0,09 % 2,23 % -14,63 % Briefkurs 99,49 % 99,37 % 99,39 % 99,94 % 92,49 % 100,40 %

Stichzeitpunkt: 04. Februar 2016, alle Angaben ohne Gewähr

Mitglieder-wechsel beim Zertifikate Forum Austria Ein Zugang, zwei abgänge. Das Zer­

tifikate Forum Austria (ZFA), eine Vereinigung von Zertifikate-Emittenten in Österreich, hat zwei Mitglieder verloren und eines dazugewon­ nen. Per Jahresende legten die inzwischen in der Bad-Bank Immigon aufgegangene ÖVAG und die Royal Bank of Scotland (RBS) ihre Mit­ gliedschaften zurück, da sie sich aus dem Zertifikate-Geschäft zurückgezogen haben. Neues Mitglied ist Vontobel Financial Products GmbH aus Frankfurt, die Zertifikate-Tochter der Privatbank Vontobel. Daneben gehören dem ZFA weiterhin die Gründungsmitglieder Raiff­ eisen Centrobank (RCB), Erste Group Bank und UniCredit Bank Austria an. „Wir wollen unsere

Aktivitäten in Österreich weiter ausbauen, ver­ tiefen und uns daher künftig auch aktiv an der Arbeit des Zertifikate Forum Austria für die Wei­ terentwicklung des Marktes für strukturierte Produkte beteiligen“, so Wolfgang Gerhardt,Vor­ stand der Bank Vontobel Europe AG. Ende 2015 wurden von Vontobel über 107.000 Anlageund Hebelprodukte, die in Deutschland an den Wertpapierbörsen in Stuttgart oder Frankfurt gehandelt werden konnten, auch in Österreich öffentlich angeboten. „Die Bereitschaft von Von­ tobel, auch Verbandsarbeit zu leisten, ist für uns die Bestätigung der Stärke des österreichischen Marktes“, freut sich Heike Arbter, Vorstandsvor­ sitzende des Zertifikate Forums Austria.

BESTÄTIGUNG. Das Zertifikate Forum Austria

entwickelte einen österreichweiten Prüfungs­ standard zum „Geprüften Zertifikateberater“. Die Prüfung steht allen Wertpapierberatern und Absolven­ten anderer Ausbildungen of­ fen. Sie wird mehrmals im Jahr in Wien bzw. in den Bundesländern als Präsenzprüfung ab­ gehalten. Die Kosten belaufen sich auf 150 Euro zzgl. USt. Für Teil­ nehmer der Ausbildung von BankAkademie und ÖPWZ entfällt diese Ge­ bühr. Certified Financi­ al Planner und Diplo­ mierte Finanzberater erhalten für diese Prü­ fung 15 CPD-Credits.

FEBRUAR Februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 61


rohstoffe ° Aktuelle Trends

Rohöl ° Schlechte Stimmung – gute Chance? Bärendienst. Der tiefe Fall des Ölpreises ist jetzt schon seit Jahr und Tag in aller Munde. Wie es nun weitergeht, das ist selbst unter hoch spezialisierten Experten umstritten. So zeigt man sich bei ETF Securities eher bullish, weil man der Meinung ist, dass die schlechte Stimmung bald seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. „Im Gegensatz zum Futures-Markt haben ETP-Investoren eine konträre Meinung und positionieren sich vor allem Long in Öl“, heißt es dazu in einer Analyse des Unternehmens. James Butterfill, Head of Research & Investment Strategy bei ETF Securities, führt weiter aus: „Ein Grund für die rückläufigen Ölpreise war die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, was mit einem erhöhten iranischen Ölexport verbunden ist. Der Iran versuchte den Markt im Glauben zu halten, dass sie die Exporte um 1,1 Millionen Barrel erhöhen werden, in Wirklichkeit gehen wir davon aus, dass Exporte um realistisch nur 300.000 Barrel steigen können.“ In weiterer Folge glaubt er, Rohölpreis (Sorte Brent) dass sich der Ölpreis heuer zwischen den Produktionsgrenzkosten von 40 und 70 Dollar pro Barrel bewegen wird. Zumindest kurzfris­tig in die Hände spielen könnte dem Ölpreis auch die Kältewelle in den USA. Andere Spe­zialisten sind der Meinung, dass der Iran kräftiger exportieren und auch die globale Nachfrage den Ölpreis im Zaum halten wird. Hier kommt wiederum China mit seinen gedämpften Wachstumsaussichten ins Spiel. (hk)

peru dreht auf. Anfang des Jahres war

Kupferpreis

eine Erholung im Chartbild des Kupferpreises festzustellen.Marktbeobachter führen die Entwicklung zumindest teilweise auf eine gewisse Festigung der chinesischen Nachfrage zurück. Das Reich der Mitte ist ja der weltweit größte Verbraucher von Industriemetallen, etwa 40 Prozent des globalen Angebots von Kupfers werden in der Volksrepublik nachgefragt. Man könnte also einen beliebten Spruch umformulieren: Geht es China gut – geht es Kupfer (und anderen Industriemetallen) gut. Wirklich berauschend läuft die chinesische Ökonomie aber bekanntlich auch nicht.Weiters kommt hinzu, dass die International Copper Study Group (ICSG) jüngst ihre Kapazitäts-Prognose für den globalen Kupfermarkt veröffentlicht hat: Die weltweite Förderkapazität der Minen werde im Zeitraum 2015 bis 2019 um 4,6 Prozent auf 27 Millionen Tonnen zunehmen. Vor allem Peru hat angekündigt, seine Förderkapazität deutlich auszuweiten. Ende Dezember 2015 hat der rohstoffreiche lateinamerikanische Staat mitgeteilt, dass die Kupferproduktion des Landes 2016 um 65 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen steigen könnte: Angesichts der anhaltenden Überkapazitäten auf dem weltweiten Kupfermarkt haben die Analysten von Barclays ihre Kupferpreisprognose für 2016 von durchschnittlich 5.625 US-Dollar auf 4.350 US-Dollar je Tonne eingekürzt. (hk)

62 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

Wieder im Spiel. In Wien wurde ein kleines Stück Geschichte geschrieben und die Atomgespräche mit dem Iran erfolgreich abgeschlossen. Jetzt darf dass Land wieder Öl exprtieren, das könnte den Preis weiter drücken. Trendwende fraglich ° Der Kupferpreis zeigte im Jänner eine Erholung, jedoch ent­wickelte sich das Metall schon zuvor volatil. Gegen eine nachhaltige Erholung spricht, dass Experten auch weiterhin mit einer Überproduktion von Kupfer rechnen.

Chile Peru USA Indonesien China

5.400 Tonnen 1.275 Tonnen 1.275 Tonnen 970 Tonnen 960 Tonnen

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDIT: Bundesministerium f. Europa, Integration und Äußeres, Dragan Tatic

kupfer ° Überangebot


°

Aktuelle Trends   rohstoffe

Gold ° Neues Jahr – neues Glück Lebenszeichen. Gold ist bekanntlich die erste Anlaufstelle von Investoren in Zeiten von unruhigen und turbulenten Märkten – und diese sind ja in Tagen wie diesen wahrlich keine Seltenheit. Hinzu kommen noch die beträchtlichen Spannungen im Mittleren Osten sowie die Flüchtlingskrise in Europa, und letztlich ist auch die Schuldenproblematik plus GriechenlandFrage noch immer nicht gelöst. Ganz abgesehen davon lässt ein möglicher „Brexit“ grüßen, also ein freiwilliges Ausscheiden Großbritanniens aus der EU – heuer wird die Abstimmung stattfinden (ein genaues Datum steht noch nicht fest). Das alles klingt nicht gerade entspannend und sollte das gelbe Metall eigentlich unterstützen. Tatsächlich verzeichnete physisches Gold im Jänner hohe Mittelzuflüsse, betrachtet man das Chartbild des Goldpreises, so könnte sich bereits zum Jahreswechsel eine Wende zum Besseren vollzogen haben. Der Trendpfeil GOLDPREIS ist jetzt wieder aufwärts gerichtet, ob die Erholung nachhaltig ist, bleibt abzuwarten, die Chancen stehen aber nicht schlecht. In einer Analyse von ETF Securities heißt es zum Thema: „Während die meisten Anleger nicht verstanden haben, warum zyklische Vermögenswerte in der Vergangenheit stark und schnell fielen, erkannten doch einige Investoren, dass Gold in panischen Zeiten gute Ergebnisse verzeichnet und nutzen das zyklische Tief für günstige Einstiegsmöglichkeiten.“ (hk)

Agrarrohstoffe ° Kaffee KAFFEEPREIS

Exporte auf hochtour ° Die großen Kaffeeproduzenten wie Brasilien oder Kolumbien fahren satte Ernten ein, was die Preise natürlich nach unten purzeln lässt. Die Chancen stehen schlecht, dass sich an dieser Situation so schnell etwas Wesentliches ändern wird.

Brasilien Vietnam Indonesien Kolumbien Äthiopien

2,7 Mio. Tonnen 1,2 Mio. Tonnen 634.000 Tonnen 468.000 Tonnen 370.000 Tonnen

Nicht vollmundig. Mit dem Kaffee-

preis geht es schon seit geraumer Zeit bergab. Ausgelöst wurde der Kursrutsch im Oktober 2014, seither befindet sich der Chart im Abwärts­ trend, wobei im Verlauf des vergangenen Jahres eine Abschwächung dieser Bewegung festzustellen war – zuletzt ging es kurzfris­tig sogar ein Stück bergauf. Ursache für den langfristigen Preisverfall ist zweifellos die Überproduktion in wichtigen Exportländern. In einem Kommentar der Bank Vontobel heißt es dazu: „Vor allem wegen unerwarteter Rekordausfuhren Brasiliens waren die Preise der Sorte Arabica im vergangenen Jahr um 30 Prozent zurückgegangen. Die schwächere Währung des weltweit größten Kaffeeproduzenten Brasilien trägt ein Übriges zu den fallenden Notierungen bei.“ Auch Kolumbiens Kaffeebauern produzieren auf Rekordniveau: Das Land hat als zweitgrößter Anbieter von Arabica-Kaffee 2015 die beste Ernte seit 23 Jahren eingefahren. Die Vontobel-Experten rechnen auch weiterhin mit einer Überversorgung: „Die Befürchtung einer Knappheit an Kaffee kann daher auch für die Erntesaison 2015/16 verneint werden. Die Kaffeenotierungen könnten sich damit auch mittelfristig auf weiterhin niedrigem Niveau bewegen. Sollten sich jedoch die erwarteten hohen Ernteerträge in Vietnam wider Erwarten nicht bestätigen, könnte der RobustaPreis wegen der dann einsetzenden weltweiten Verknappung anziehen.“ (hk)

februar 2016 – GELD-MAGAZIN ° 63


VERSICHERUNGPanorama ALBANIEN

STARKE WORTE ´´ Land des Monats

„Am 30. Februar ist es zu spät!“ Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen, zeigt sich darüber verwundert, dass die heimischen Pensions- und Vorsorgekas-

ECKDATEN (Republik Albanien)

VITALER EXPORTSCHLAGER. Der Uniqa Vital

Truck – ein mit modernen Fitness-Teststationen ausgestatteter Sattelschlepper – hat bereits über 150.000 Kilometer und rund 60.000 angefertigte Fitnessprofile „auf seinem Buckel“. Nunmehr hat sich der 20 Tonnen-Gigant, der seit 2005 im Auftrag der betrieblichen Gesundheitsförderung unterwegs ist, auch zum Exportschlager entwickelt: Kürzlich stellte die albanische Tochter der Assekuranz, Sigal Uniqa, der Öffentlichkeit ihren eigenen Vital Truck vor. Ein weiterer Vital Truck ist seit vergangenem Jahr übrigens auch durch Ungarn unterwegs.

Staatsform Hauptstadt Amtssprache Staatsoberhaupt Regierungschef Fläche Einwohner Bevölkerungsdichte Währung BIP (2014) Kfz-Kennzeichen Internet-TLD Internat. Telefonvorwahl Unabhängig seit Nationalfeiertage Nachbarstaaten Verwaltungsgliederung Größte Städte Höchste Erhebung

Parlamentarische Republik Tirana Albanisch Bujar Nishani Edi Rama 28.748 km2 etwa 2,9 Millionen rund 100,9 pro km2 Albanischer Lek rund 10 Milliarden Euro AL .al +355 1912 28. und 29. November Griechenland, Kosovo, Mazedonien, Montenegro 12 Quarke (Präfekturen) Tirana, Durres, Vlora, Elbasan Korab (2.764 m)

sen sowie Versicherungsunternehmen bisher nicht in die Gespräche zur Pensionsreform eingebunden wurden.

„Die Pensionshöhe darf nicht von Aktienkursen abhängig sein!“

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid warnt vor einer Überschätzung der zweiten und dritten Säule der Altersvorsorge sowie vor einer Panikmache im Zusammenhang mit dem staatlichen Pensionssystem.

„Es ist nicht alles paletti.“ ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka drängt auf weitere Reformen im heimischen Pensionssystem.

STUDIE DES MONATS

Man dürfe sich von den aktuellen Zahlen des So-

sentierten IMAS-Umfrage lassen darauf schließen, dass das Risiko, eines Tages selbst zum Pflegefall zu werden, in Österreich nach wie vor unterschätzt wird. Laut der im Auftrag von Roland Rechtsschutz durchgeführten Studie, in deren Rahmen 1.015 Personen befragt wurden, haben sich lediglich 40 Prozent unserer Landsleute schon einmal Gedanken über eine mögliche zukünftige Pflegebedürftigkeit gemacht. 42 Prozent der Österreicher und immerhin sogar 33 Prozent der über 60-Jährigen verdrängen das Thema komplett. Dementsprechend wenig verbreitet ist auch die Patientenverfügung: Gerade einmal acht Pro-

64

° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

zent der Österreicher haben bereits eine solche Verfügung verfasst. Weitere 24 Prozent haben dies zumindest vor. Ein ähnliches Bild entsteht bei der Betreuungsverfügung beziehungsweise der Vorsorgevollmacht: Nur sieben Prozent der Österreicher haben ein derartiges Dokument verfasst. Ein weiteres Fünftel (21 Prozent) plant, dies noch zu tun. „Krankheit und Pflegebedürftigkeit sind Themen, mit denen sich niemand gern beschäftigt, die jedoch jeden betreffen“, so Ludwig Strobl, Vertriebsdirektor von Roland Österreich. Es lohne sich auf jeden Fall, „sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, gegebenenfalls auch mit juristischer Hilfe“.

zialministeriums, die etwa die Zahlungen für die Pensionsversicherung der Arbeitslosen gar nicht berücksichtigen, „nicht Sand in die Augen streuen lassen“.

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

PFLEGEFALL. Die Ergebnisse einer kürzlich prä-


FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING SERVICE

PORTFOLIOS AM PRÜFSTAND PERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ANBIETER

PORTFOLIO

Allianz Elementar Lebensversicherung AG

Dachfonds: Allianz Invest Defensiv Allianz Invest Konservativ Allianz Invest Klassisch Allianz Invest Dynamisch Allianz Invest Progressiv Allianz Invest Portfolio Blue Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds Allianz Invest Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Fonds Allianz Invest Aktienfonds Allianz PIMCO Corporate Allianz PIMCO Mortgage Allianz Invest Austria Plus

1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Tel.: +43 1/878 07-0 Fax: +43 1/878 07-2830 www.allianz.at

FinanceLife Lebensversicherung AG 1029 Wien, Untere Donaustraße 21 Service-Telefon: 0810/200 541 Fax: +43 1/214 54 01/3780 E-Mail: service@financelife.com www.financelife.com

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2013

2014

2015

100 % Renten 75 % Renten / 25 % Aktien 50 % Renten / 50 % Aktien 25 % Renten / 75 % Aktien 100 % Aktien vermögensverwaltend

2,0 % 5,6 % 10,1 % 12,3 % 16,1 % 5,2 %

8,2 % 10,3 % 9,9 % 13,8 % 15,1 % 9,8 %

0,7 % 2,8 % 2,5 % 8,0 % 9,9 % 5,8 %

-0,2 % 4,6 % -2,6 % 4,6 % -4,5 % 3,7 % -6,8 % 2,9 % -8,5 % -0,8 % -5,3 % 2,2 %

100 % Renten 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien 100 % Aktien 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04)

0,1 % 4,0 % 0,4 % -9,0 % 19,8 % -4,7 % -3,2 % 8,9 %

6,3 % 11,8 % 5,4 % -17,8 % 4,0 % 19,3 % 6,1 % -9,7 %

-1,0 % -1,3 % 4,1 % -3,3 % 2,8 % 9,8 % 0,6 % 9,0 %

0,9 % 4,7 % 0,8 % 5,4 % -1,3 % 5,7 % -7,5 % 2,8 % -11,1 % -2,0 % 0,0 % 3,8 % 1,1 % 4,6 % -11,9 % 3,0 %

FinanceLife-Lebensversicherung AG / Raiffeisen Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 0,3 % 4,8 % II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien 3,8 % 7,7 % III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien 2,8 % 9,0 % IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 8,5 % 9,8 % FinananceLife-Lebensversicherung AG / Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten -0,7 % 4,5 % II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien -1,4 % 8,4 % III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien 3,5 % 10,7 % IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien 7,0 % 12,5 % FinanceLifeLebensversicherung AG / Kepler Fonds Polizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten 1,5 % 6,6 % II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien 4,8 % 7,6 % III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien 9,5 % 10,9 % IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien 15,2 % 14,3 % FinanceLife-Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 0,0 % 5,3 % II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien 1,6 % 10,2 % III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien 3,4 % 9,8 % IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien 8,1 % 10,2 %

1.1.-29.1.

Ø SEIT START (P.A.)

0,6 % 5,1 % 5,4 % 7,1 %

-0,1 % -1,4 % -3,9 % -6,5 %

4,5 % 5,3 % 5,5 % 5,8 %

(02.01.96) (02.01.96) (02.01.96) (02.01.96)

0,6 % 4,2 % 6,7 % 8,8 %

0,4 % -1,9 % -4,3 % -6,8 %

2,7 % 2,6 % 2,4 % 3,0 %

(01.04.99) (31.10.97) (31.10.97) (01.04.99)

0,7 % 4,4 % -1,3 % 3,3 % -4,3 % 1,6 % -7,2 % -0,2 %

(01.01.00) (01.01.00) (01.01.00) (01.01.00)

-0,1 % -0,8 % -3,0 % -5,2 %

(01.09.95) (01.09.95) (01.09.95) (01.09.95)

1,3 % 3,8 % 7,3 % 10,7 % 0,8 % 4,4 % 6,4 % 8,2 %

3,9 % 4,5 % 4,1 % 3,9 %

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG

1011 Wien, Landskrongasse 1–3 Tel.: +43 1/534 01-0 Fax: +43 1/534 01-4113 www.generali.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group 1010 Wien, Schottenring 30 Hotline: 050 350 351 www.ufos.at

Aktienanteil

Kurs 31.12.12 Kurs 31.12.13 Kurs 31.12.14 Kurs 31.12.15 Kurs 29.01.16

Sicherheitsklasse Balanceklasse Dynamikklasse Aktivklasse

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

15,13 € 13,50 € 11,77 € 7,81 €

15,75 € 14,62 € 13,25 € 9,05 €

16,70 € 15,92 € 14,81 € 10,34 €

17,19 € 16,79 € 15,98 € 11,33 €

16,81 € 16,02 € 14,87 € 10,28 €

A 25 A 50 A 75 A 100

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

10,32 € 8,56 € 7,33 € 5,87 €

10,74 € 9,27 € 8,25 € 6,80 €

11,39 € 10,09 € 9,22 € 7,77 €

11,73 € 10,63 € 9,95 € 8,51 €

11,47 € 10,14 € 9,26 € 7,73 €

PORTFOLIO

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2013

2014

4,0 % 4,4 % 7,3 % 4,4 % 4,9 %

8,1 % 8,5 % 13,1 % 8,6 % 9,8 %

2015 1.1.-29.01.

Ø SEIT START (P.A.)

UNITED FUNDS OF SUCCESS

WSTV ESPA Traditionell WSTV ESPA Dynamisch WSTV ESPA Progressiv RT Active Global Trend RT Panorama Fonds

2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 100 % Aktienfonds 0-100 % Akien-, 0-100 % Rentenfonds Dachfonds, 45% RT Active Global Trend

-3,3 % -6,1 % -4,2 % -10,7 % -5,4 %

-1,7 % -4,4 % -6,1 % -3,8 % -2,2 %

3,8 % 3,2 % 4,2 % 0,9 % 4,5 %

(15.07.03) (15.07.03) (15.07.03) (17.01.00) (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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VERSICHERUNG ° Pensionen

Droht der Unruhestand? In der Koalitionsregierung ist wieder einmal ein veritabler Streit ausgebrochen: „Die Pensionen sind sicher“, sagen die Roten. „Sie sind es nicht“, meint Schwarz und ortet Handlungsbedarf. Wer hat nun Recht – oder liegt die Wahrheit vielleicht in der Mitte? Das GELD-Magazin hat sich zu der Frage unter Experten in der Harald Kolerus heimischen Versicherungsbranche umgehört. nwiefern die Pensionssicherheit im nun angelaufenen Präsidentschaftswahlkampf eine tragende Rolle spielen wird, lässt sich noch nicht seriös abschätzen – über das bereits fortgeschrittene Alter einiger Kandidaten wurde jedenfalls bereits zur Genüge gewitzelt. Zwischen den Koalitionsparteien ist hingegen der Streit um die Zukunft unserer Pensionen bereits aufgeflammt, wobei die SPÖ beruhigt, die ÖVP aber zur Vorsicht mahnt und zum Beispiel einen Pensionsautomatismus fordert. EU WARNT Abgesehen von diesen Querelen setzt es aber Kritik von der Europäischen Kommission, hier heißt es unter anderem: „Die langfristige Tragfähigkeit des österreichischen Pensionssystems wird nach wie vor durch strukturelle Schwächen beeinträchtigt.“ Oder: „Die bis dato angegangenen Reformen scheinen nicht auszureichen, um die langfristige Tragfähigkeit des Systems sicherzustellen.“ Wie sehen abseits der Politik nun Versicherungsexperten unser Pen-

STEIGENDE KOSTEN FÜR PENSIONEN

Die Zuschüsse für die Alterssicherung belasten zunehmend das Budget. Quelle: APA / Sozialministerium / Pensionskommission

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° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

sionssystem – und sind die genannten Vorwürfe berechtigt? Peter Eichler, Vorstand Uniqa Österreich, kommentiert: „In vielen Punkten stimmen wir den Experten zu. Wie tragfähig ein Pensionssystem ist, kann man relativ gut prognostizieren. In Österreich funktioniert das Pensionssystem nach einem Umlageverfahren. Das bedeutet, der Teil der Gesellschaft, der arbeitet, kommt für die Pension der Menschen auf, die in Pension sind. Die Anzahl der Arbeitenden sinkt aber kontinuierlich: während es 2001 noch 5,06 Millionen Österreicher waren, werden es 2021 nur mehr 4,87 Millionen und 2041 nur noch 4,39 Millionen Menschen sein. Dafür steigt die Anzahl der Pensionisten: während es 2001 noch 1,72 Millionen waren, werden es 2021 schon 2,28 Millionen sein, 2041 bereits 2,85 Millionen.“ JUNG UND ALT Damit das Verhältnis zwischen Jung und Alt konstant bleibt, müsste jede Frau nun im Schnitt 2,1 Kinder bekommen. 2011 lag in Österreich die Anzahl der Kinder pro Frauen im Schnitt aber bei nur 1,74. In Folge droht „Überalterung“, wobei es sich natürlich um kein allein österreichisches Problem handelt: Laut WHO waren 2010 rund 15 Prozent der Europäer älter als 65 Jahre. Das entspricht einer Steigerung der über 65-Jährigen von 30 Prozent seit dem Jahr 1980. Eichler weiter: „Der Durchschnitt mag nicht erschrecken, allerdings sind die Unterschiede zwischen den Ländern in Europa extrem. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 bereits 25 Prozent der Europäer über 65 Jahre alt sind. Das hat zur Folge, dass weniger Berufstätige für immer mehr Pensionisten aufkommen müssen.

Wenn Sie 2050 auf der Mariahilfer Straße spazieren gehen werden, wird jeder siebente Mensch, den Sie sehen, über 85 Jahre alt sein.“ Die Entwicklungen stimmen schon bedenklich: 1955 zahlten für einen Pensionisten etwa vier Erwerbstätige, die rund 50 Jahre in die staatliche Pensionskasse einbezahlten. Pensionisten waren 1955 im Schnitt sieben Jahre lang in Pension. 2013 kommen auf einen Pensionisten nur noch zwei Erwerbstätige, die im Schnitt rund 36 Jahre lange in das staatliche Pensionssystem einzahlen. Ein Pensionist ist heute im Schnitt rund 20 Jahre lang in Pension. OFFENE DISKUSSION Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen (Vienna Insurance Group, VIG), knüpft an: „Was wir vor allem vermissen, ist eine sachliche Diskussion rund um den demografischen Wandel und die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Pensionen. Tatsächlich ist die Geburtenzahl in Österreich von rund 121.000 Kindern im Jahr 1956 auf rund 80.000 Kinder Anfang der 2000er-Jahre gesunken. Im Zeitraum von 2015 bis 2035 wird sich die Altenbelastungsquote – das ist das Verhältnis der über 64-Jährigen zu den 15- bis 64-Jährigen – nahezu verdoppeln, wobei der Anstieg bis 2020 von derzeit 246 auf 305 zunächst noch vergleichsweise moderat ist.“ Im Zeitraum 2020 bis 2035 erfolgt laut Dornaus aber ein sehr steiler Anstieg, und zwar auf 451. Sprich, auf 1.000 Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren kommen dann voraussichtlich 451 Personen des anderen Bevölkerungssegments. Ab 2035 wird sich der Anstieg der Quote zwar verlangsamen, aber nicht absinken. Die Expertin meint

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

I


Pensionen

„Ich vermisse eine sachliche Diskussion zur Finanzierung der gesetzlichen Pension.“

Christine Dornaus, Wiener Städtische

weiter: „In Szenarien, die im Rahmen der Kommission zur langfristigen Pensionssicherung bzw. in den Vorarbeiten zum Allgemeinen Pensionsgesetz 2004 gerechnet wurden, steigt der Pensionsaufwand, gemessen am BIP, in den nächsten Jahrzehnten um teilweise bis zu 49 Prozent. Aus diesen Szenarien ist eindeutig Handlungsbedarf zu erkennen.“ Ähnlich sieht die Situation Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung: „Die Pensionsvorsorge in Österreich ist auf einem, im internationalen Vergleich, sehr hohen Niveau. Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung stößt die Finanzierbarkeit des umlagefinanzierten staatlichen Pensionssystems mit den derzeitigen Pensionsbeiträgen an ihre Grenzen. Bei einer wachsenden Zahl von Pensionisten sind tendenziell sinkende staatliche Pensionen zu erwarten.“ INTERNATIONALER VERGLEICH Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie andere Staaten mit der Problematik umgehen. Hier lohnt sich der Blick auf eine aktuelle Studie der Allianz Gruppe, die den Retirement Income Adequacy (RIA)Indikator entwickelt hat. Dieser bewertet 49 Länder nach der Angemessenheit des Alterseinkommens ihrer Pensionistinnen und Pensionisten. Dabei analysiert er das Einkommen aus staatlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge sowie weitere Indikatoren, wie etwa finanzielle Vermögenswerte, Immobilienbesitz, die im Alter relevanten Ausgaben für die Gesundheitsversorgung sowie das Pensionseintrittsalter und die Lebenszeit in der Pension. Die bestbewerteten Länder in der Analyse sind die

Niederlande, Dänemark und Norwegen. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Österreich, meint dazu: „Sowohl die erste als auch die zweite und dritte Säule der Top-Pensions-Länder sind gut ausgebaut, die Bevölkerung verfügt über ein hohes Vermögen. Zusätzlich sind die Ausgaben für Gesundheit im Alter relativ gering und Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit sind erfolgreich.“ Der Experte sieht demnach großen Aufholbedarf bei der betrieblichen und privaten Vorsorge in Österreich: „Ein Ausbau der zweiten und dritten Säule ist absolut notwendig. Laut dem RIA-Indikator liegt Österreich bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge weltweit im untersten Drittel.“ Dornaus von der VIG pflichtet bei: „Ein stärkeres Augenmerk auf die zweite und dritte Säule – sprich, die Eigenvorsorge – zu legen, wäre notwendig. Und in der Tat ist die Eigenvorsorge – anders als in liberalen Wohlfahrtsstaaten – in Österreich vergleichsweise schwach ausgeprägt und hat erst aufgrund der durch den demografischen Wandel bedingten raschen Abfolge von Pensionsreformen seit Mitte der Neunzigerjahre steigendes Interesse erfahren. Die grundsätzlich gute Versorgung durch die gesetzliche Alterspension in der Vergangenheit hat dabei das Interesse an privater Altersvorsorge gering gehalten. Hier setzt ein Umdenken ein, wenn auch in einer vergleichsweise mäßigen Dynamik.“ VORBILD SCHWEDEN Was könnte sich Österreich noch von anderen Ländern „abschauen“? Uniqa-Chef Eichler meint, dass wir von Schweden viel lernen könnten: „Hier ergibt sich die Pensionshöhe aus den eingezahlten Beträgen

° VERSICHERUNG

„Experten gehen davon aus, dass 2050 bereits 25 Prozent der Europäer über 65 Jahre alt sind.“

Peter Eichler, Uniqa

auf das individuelle Pensionskonto. Diese werden dann durch die offizielle statistische Lebenserwartung dividiert und daraus ergibt sich die Pensionshöhe. Ein Vorteil ist, dass jeder selbst für die Pensionshöhe verantwortlich ist. Zusätzlich gibt es eine größere Kostenwahrheit, weil kein Zuschuss aus dem Budget mehr nötig ist.“ In Österreich entfällt knapp ein Viertel der Gesamtausgaben auf das Pensionssystem oder anders gesagt steuert jeder Erwerbstätige monatlich 151 Euro bei. „Damit auch Menschen mit einem sozial schwachen Hintergrund in der Pension über die Runden kommen, gibt es auch in Schweden eine Mindestpension. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass die Bürger in Schweden selbst entscheiden, wann sie in Pension gehen. Sie können ein beliebiges Alter zwischen 61 und 69 Jahren wählen. Profitieren würden vor allem junge Arbeitnehmer, wenn Österreich sein Pensionsmodell auf das schwedische System umstellen würde. Während in Österreich Männer im Schnitt mit 61,9 Jahren und Frauen mit 59,4 Jahren in Pension gehen, liegt das Pensionsantrittsalter in Schweden deutlich darüber. Hier gehen Frauen im Schnitt mit 64,2 in Pension und Männer mit 66,1 Jahren“, schließt Eichler den Ländervergleich. HERZLOSER AUTOMAT? In Österreich wird jedenfalls heftig um die Einführung eines Pensions-Automatismus gestritten, den die Befürworter (ÖVP) als notwendig und die Gegner (SPÖ) als „herzlos“ bezeichnen. Und würde ein starrer Mechanismus nicht tatsächlich dazu führen, dass auf unvorhersehbare makroökonomische Veränderungen nicht adäquat FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

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VERSICHERUNG ° Pensionen

° LAND DER PENSIONISTEN 2015 gab es einen demographischen Wendepunkt: Erstmals gingen in Österreich mehr Arbeitnehmer in Pension als junge Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt eintraten, bedingt durch die Auswirkungen des Babybooms Ende der 1950er Jahre und dem darauffolgenden Babybust der 1970er- und 1980er Jahre. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen werden sich künftig verschärfen – in den nächsten zwanzig Jahren gehen etwa 750.000 Menschen in Pension, das sind genauso viele wie in den vergangenen sechzig Jahren. Parallel fehlen dem Arbeitsmarkt bis dahin 200.000 Menschen.

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° GELD-MAGAZIN – FEBRUAR 2016

„Eine private Vorsorge ist ein Must-have für alle, die noch vor der Pension stehen.“ Arno Schuchter, Generali

fernt, schnell auf wirtschaftlich-arbeitsmarktbezogene Veränderungen reagieren zu können. „Prinzipiell muss man sich auch hier Gedanken machen, wie man arbeitslose Personen ab 50 wieder in die Arbeitswelt eingliedern kann. Weiters muss berücksichtigt werden, dass es bei einem höheren Regelpensionsantrittsalter sehr wahrscheinlich zu einer höheren Ausgabe im Bereich der Berufsunfähigkeitspensionen kommt“, so Eichler. KEINE ARBEIT FÜR JUNGE? Fassen wir kurz zusammen: Prinzipiell laufen die meisten Vorschläge an die und aus der Politik darauf hinaus, Menschen länger im Arbeitsleben zu halten. Gegenargument: Den „Jungen“ bleibt dann weniger Arbeit übrig. Wer hat Recht? Eichler meint dazu: „Eine Aufgabe, die ein wenig an das ,Ei des Kolumbus‘ erinnert. Hierbei wird zu den wichtigsten Aufgaben des Staates zählen, dass man Arbeitsplätze schafft. Im internationalen Vergleich müssen Anreize geschafft werden, die den Wirtschaftsstandort Österreich für Arbeitgeber interessanter machen. Wenn man die durchaus hohen Steuer-/Lohnnebenkosten sowie bürokratischen Aufwände eines Unternehmers bedenkt, dann gibt es in diesem Bereich genügend Hausaufgaben für den österreichischen Staat.“ Dornaus weist in diesem Zusammenhang auch auf die Rahmenbedingungen des Arbeitslebens hin: „Klar ist, dass es eher früher als später notwendig sein wird, das tatsächliche Pensionsalter an die neue Wirklichkeit – sprich, der erfreulicherweise nach wie vor steigenden Lebenserwartung – anzupassen. Auf der anderen Seite hat sich die Erwerbsarbeit – und das betrifft die Jungen – über

„Wir würden uns wünschen, dass der Staat private Altersvorsorge allgemein fördert. “

Wolfram Littich, Allianz

die vergangenen Jahrzehnte derart gewandelt, dass nur eine zielgerichtete und robuste Ausbildung zukunftssicher erscheint. In diesem Zusammenhang ist unser Eindruck eher, dass sich die verschiedenen Alterssegmente in der Arbeitswelt ergänzen und nicht miteinander konkurrieren.“ STEUERLICHE ANREIZE Will man ein Fazit ziehen, so scheint sich das Drei-Säulen-System in der Altersvorsorge stärker auf den zweiten und dritten Pfeiler, also auf die betriebliche und die private Vorsorge, zu verlagern. „Nur eine Kombination aus den drei Säulen wird die soziale Sicherheit in Österreich gewährleisten können“, meint Generali-Vorstand Schuchter. Wie könnte nun eine Stärkung der Säuler zwei und drei durch den Gesetzgeber unterstützt werden? Schuchter: „Ein steuerliches, zeitgemäßes Anreizsystem ist ein geeignetes Mittel, die Menschen für eine private Pensionsvorsorge zu gewinnen und die Nachfrage zu erhöhen. In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Deutschland, wird dies erfolgreich angewendet. Im Zuge der letzten Steuerreform in Österreich wurden bestehende steuerliche Begünstigungen ersatzlos gestrichen bzw. laufen aus. Aus Sicht der Versicherungswirtschaft ist dies ein nicht nachzuvollziehender Schritt in die falsche Richtung.“ Dornaus pflichtet bei: „Der Staat kann klare und deutliche Signale für Produkte setzen, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, wie etwa die staatlich geförderte Prämienpension. Diese bietet, ebenso wie die Lebensversicherung, die Möglichkeit einer lebenslangen Rentenzahlung. Nur Produkte mit einer derartigen Möglichkeit können verlässlich für die Altersvorsorge herangezogen werden.“

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

reagiert werden kann? Dornaus glaubt das nicht: „Ein Pensions-Automatismus, der eine Koppelung der gesetzlichen Pension an die steigende Lebenserwartung vorsieht, erscheint fachlich ein richtiger Ansatz zu sein. Additiv oder alternativ kann jedoch auch der Ausbau der dritten Säule durch deutliche steuerliche Anreize als richtig qualifiziert werden. Für welchen Weg man sich schlussendlich entscheidet – und die Konkretisierung solcher Ansätze –, ist jedoch ureigene Aufgabe der Politik.“ Auch Littich kann dem Automatismus einiges abgewinnen: „Ziel sollte es sein, das Pensionssystem nachhaltig zu sichern – um den Generationenvertrag aufrechtzuerhalten, muss es angepasst werden. Im Schnitt steigt die Lebenserwartung hierzulande um drei Monate pro Jahr. Ein Automatismus, der demografische Faktoren berücksichtigt und unabhängig von Ideologie funktioniert, wäre wünschenswert für die erste Säule.“ Eichler fügt hinzu: „Ein Pensions-Automatismus ist ein rechnerisch denkbares Modell, bei der praktischen Umsetzung wären jedoch mögliche soziale Härten zu berücksichtigen. Als Vergleich wird es einem Büroangestellten leichter fallen, bis zum Beispiel 68 zu arbeiten, in vielen manuellen Berufen ist das jedoch schwerer vorstellbar, etwa bei einem Dachdecker, Maurer, Bodenleger etc.“ Der Experte gibt außerdem zu bedenken, dass man sich bei einem Pensions-Automatismus automatisch von der Flexibilität ent-


Seit 2007 veranstaltet das GELD-Magazin in regelmäßigen Abständen Kongresse für institutionelle Investoren. In Halbtages-Seminaren stellen dabei jeweils vier bis fünf Gesellschaften ihre Expertise in ihrem speziellen Investmentbereich vor. Abgerundet wird die Veranstaltung durch Impulsreferate unabhängiger Experten, die in inhaltlichem Zusammenhang zur Thematik stehen.

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16. März 2016 – Vermögensverwaltende Fonds & Total-Return-Produkte DIE STRATEGEN. Auch in schwierigen Marktphasen eine positive Performance zu erzielen – diesen hohen Anspruch setzen sich Vermögensverwaltungs- und TotalReturn-Fonds. Erfahren Sie, welche Strategien zu einem nachhaltigen Erfolg führen und welche wahrscheinlich floppen werden.

Empfang: 8:30 bis 9:00 Uhr Vorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr anschließend Mittagsbuffet

20. April 2016 – Die aussichtsreichsten Asset-Klassen RICHTIGE POSITIONIERUNG. Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe. Welche Asset-Klassen heuer die Nase vorne haben werden. Wo Sie demnach das größte Chancen/Risiko-Verhältnis in den kommenden Monaten erwarten können. Hochkarätige Experten stellen die interessantesten aktuellen Trends vor.

18. Mai 2016 – Wachstumsregionen und -branchen AUFSTEIGER. Branchen wie IT, Healthcare, Infrastruktur oder Automotive-Systems sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Ein jahrzehntelanger Aufholbedarf wird auch bestimmte Länder und Regionen zu einem Eldorado für Anleger machen. Wie Sie am meisten davon profitieren können, erfahren Sie hier.

22. Juni 2016 – Nachhaltige Investments & Neue Energien

Ort der Veranstaltung Haus der Industrie Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien „Ludwig Urban – Saal“ Zielgruppen/Gäste Fondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen, CFOs, Private Banker, Kundenbetreuer von Banken, etc.

VERANTWORTUNG. Vom Nischenprodukt zum Mainstream – immer mehr Investoren setzen auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben. Mit Neuen Energien, Ressourceneffizienz und vielen anderen „SRI/ESG“-Themen lässt sich mit gutem Gewissen auch mehr Geld verdienen.

14. September 2016 – Die besten Anleihen-Strategien ZINSEN & WÄHRUNGEN. Bei geschickter Diversifizierung lässt sich aus der Kombination von Staats-, Unternehmens- und dynamischen High-Yield-Anleihen ein renditestarkes und dennoch risikoarmes Portfolio zaubern. Hier erfahren Sie, auf welche Anleihensegmente und regionale Gewichtungen Sie jetzt setzen sollten.

19. Oktober 2016 – Die aussichtsreichsten Aktienmärkte EIGENKAPITAL. Mit Aktien sind generell höhere Renditen zu erzielen. Doch es kommt auf die richtige regionale Positionierung und ein geschicktes Timing an. Hier erfahren Sie, welche Märkte in nächster Zeit ein gutes Chancen/Risiko-Profil aufweisen und in welchen Branchen das meiste Geld zu verdienen ist.

23. November 2016 – Investmentausblick 2017 MEGATRENDS. Welche ökonomischen Entwicklungen, Branchen und Regionen werden das kommende Jahr prägen? Von welchen Trends werden Investoren 2017 am meisten profitieren, welche sollte man wiederum meiden? Ein umfangreicher Expertenausblick gibt Ihnen hier kompetente Antworten.

Veranstalter GELD-MAGAZIN Kontakt 4profit Verlag GmbH Rotenturmstraße 12/1 1010 Wien ANFRAGEN & RESERVIERUNG: Anatol Eschelmüller a.eschelmueller @ geld-magazin.at T: +43 1 997 17 97 21 Snezana Jovic s.jovic @ geld-magazin.at +43 1 997 17 97 12


WISSEN

TLTRO

Die Geldspritze der EZB Um die Kreditvergabe in der Eurozone anzukurbeln, hat die EZB am 5. Juni 2014 beschlossen, die Kredit­ vergabe von Banken zu unterstützen und dazu insgesamt acht gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von bis zu vier Jahren verbindlich angekündigt. Wolfgang Freisleben

70 ° GELD-MAGAZIN – februar 2016

positive Wirkung von TLTROs für die Kre­ ditvergabe hervor: Banken, die sich an die­ sen Geschäften beteiligten, hätten mehr Kredite an kleinere und mittelgroße Unter­ nehmen vergeben. Banken besorgten sich im Dezember 15,6 Milliarden euro Bei der vorerst letzten Auktion am 10.12.2015 haben sich 55 Banken des Euro­ raums nur 18,3 Milliarden Euro zu einem Festzins von 0,05 Prozent mit einer Laufzeit von 1015 Tagen ausgeborgt. Im September waren es 15,548 Milliarden Euro an 88 Bie­ ter zum gleichen Zinssatz und einer Lauf­ zeit von 1092 Tagen. Analysten hatten da­ mals ein Zuteilungsvolumen zwischen 30 und 45 Milliarden Euro erwartet. Im Juni 2015 betrug das Volumen noch 73,789 Mil­ liarden Euro zu gleichen Konditionen für 128 Banken bei einer Laufzeit von 1190 Ta­ gen. Am 24. März 2016 erfolgt die Zuteilung des siebenten GLRGs. Mit ihren sechs sehr langfristigen und an die Kreditvergaben gebundenen Ge­ schäften hat die EZB den Banken bisher 417,9 Milliarden Euro zur Verfügung ge­ stellt. Um die Mittelverwendung festzustellen, war zunächst die Nettokreditvergabe jeder Geschäftsbank zwischen 30. April 2013 und 30. April 2014 ermittelt worden, die die Re­ ferenzgröße darstellte. Die ausgeborgten Mittel sollen für ein gegenüber dieser Refe­ renzgröße gesteigertes Nettokreditvolumen verwendet werden. In einer Pressemittei­ lung der EZB hieß es dazu: „Geschäftspart­ ner, die Kredite […] aufgenommen haben und deren Nettokreditvergabe an den nichtfinanziellen privaten Sektor des Euroraums

(ohne Wohnungsbaukredite an private Haushalte) im Zeitraum vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2016 unterhalb der ­Referenzgröße geblieben ist, werden dazu verpflichtet, die aufgenommenen Mittel im September 2016 zurückzuzahlen.“ Das heißt: Die Banken sollen, müssen aber nicht mit dem Geld die Nettokredit­ vergabe ausweiten. Wenn das Kreditvolu­ men nicht wächst, müssen sie die EZB-­ Kredite schon nach zwei Jahren (im Sep­ tember 2016) zurückzahlen. Man kann das Programm also genauso gut als herkömm­ liche zweijährige Refinanzierungsgeschäfte ohne Zweckbindung betrachten. Der Hinweis auf die „Referenzgröße“ bestätigte, dass die Nettokreditvergabe ­lediglich stabil gehalten werden muss, um in den Genuss von vierjährigen EZB-Kre­ diten zu kommen. Schließlich darf die ­Nettokreditvergabe innerhalb von zwei ­Jahren bis 30. April 2016 nicht unterhalb der Referenzgröße, die aus der Nettokredit­ vergabe von nur einem Jahr gebildet wurde, liegen. Vorzeitige Rückzahlungen jederzeit möglich Bei den vorzeitigen Rückzahlungen ist zwischen den freiwilligen Rückzahlungen und den Pflichtrückzahlungen zu unter­ scheiden. Freiwillig ist dies beginnend zwei Jahre nach Valutierung in halbjährlichem Turnus ganz oder in Teilbeträgen möglich. Vorzeitige Pflichtrückzahlungen sind dann zum 29. September 2016 vollständig gebo­ ten, wenn die anrechenbare Nettokreditver­ gabe im Zeitraum vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2016 unter der zuvor registrierten Referenzgröße liegt.

credit: Shutterstock

D

ie Teil­ nahme an den gezielt länger­ fristigen Refinanzie­ rungsgeschäften/Targeted longer-term refinancing operations (GLRGs/TLTROs) kann entweder als Ein­ zelinstitut oder als Bietergruppe erfolgen. Einzelinstitute müssen Zugang zu den geld­ politischen Tenderoperationen haben, bei einer Bietergruppe ist dies nur für das soge­ nannte Leitinstitut erforderlich. Das aufgelegte Refinanzierungspro­ gramm umfasst aufgrund seiner Zielset­ zung zwei Komponenten. Während die ­erste auf den Kreditbestand abzielt, orien­tiert sich die zweite an der Nettokreditvergabe der Geschäftspartner. Für beide Bereiche werden separate Bietungs­obergrenzen (Kre­ ditlimits) errechnet, die bei der Gebots­ abgabe zu berücksichtigen sind. Die Geldspritzen sind an Bedingungen geknüpft, um sicherzustellen, dass die Mittel tatsächlich in Kredite und damit in die Real­ wirtschaft fließen und nicht wie bisher größ­ tenteils in Aktien, Anleihen oder Immobi­ lien. Das Geld aus den TLTRO durfte auch nicht für Baufinanzierungen genutzt wer­ den. Im September und Dezember 2014 hat­ ten Banken 83 bzw. 130 Milliarden Euro mit einem Zinssatz von 0,25 Prozent (10 Basis­ punkte über dem Hauptrefinanzierungs­ satz) ausgeliehen - sieben Prozent des beste­ henden Kreditvolumens per 30. April 2014. Das war deutlich weniger als erwartet. Dennoch hob EZB-Präsident Mario Draghi bei seiner Anhörung im Wirt­ schafts- und Währungsausschuss des Euro­ paparlaments am 24. September 2015 die


NEUERSCHEINUNGEN & PFLICHTLEKTÜRE

DAS NÄCHSTE GELD DIE ZEHN FALLGRUBEN DES GELDSYSTEMS UND WIE WIR SIE ÜBERWINDEN

CREDITS: beigestellt

Christoph Pfluger. Zeitpunkt Verlag. 252 Seiten.

Christoph Pfluger ist wohl eines der besten Bücher zum Thema „Geld“ gelungen. Wer es liest, versteht, was Sache ist. Und warum unser Geld- und Finanzsystem voller verheerender Fehler steckt. Am Geld zeigt sich die Schwierigkeit, einen Irrtum zu erkennen, den alle teilen. Wir tragen es ständig mit uns herum, opfern den besten Teil unseres Lebens seinem Erwerb und trotzdem machen wir uns kaum Gedanken, woher es kommt, wie es wirkt und wohin es uns führt. Besonders verhängnisvoll ist, dass ausgerechnet viele Politiker und Führungskräfte die Fehlfunktionen des Geldes nicht erkennen (oder nicht erkennen wollen) und das große Schiff der Weltgemeinschaft in eine gefährliche Richtung lenken. Die Auswirkungen summieren sich dramatisch. Ein solcher unscheinbarer Fehler mit explosiver Langzeitwirkung liegt in der Geldschöpfung, dominiert von den Geschäftsbanken, über die kaum jemand eine Meinung hat – und wenn, dann eine falsche. Dabei ist die private Geldschöpfung die mit Abstand wichtigste Ursache für die markanten Missverhältnisse auf der Welt, für die klaffende Schere zwischen Arm und Reich und die um sich greifende Unsicherheit. Das Geld ist ein hochpotentes, aber äußerst undurchsichtiges Steuerungssystem – auch scheinbar kleine Fehler können über die Zeit enorme Konsequenzen haben. So gibt es z. B. keine Gesetze, keine juristisch klaren Definitionen von Geld. Die gebräuchlichste Form, das Giralgeld, ist nicht einmal gesetzliches Zahlungsmittel, sondern nur eine Forderung darauf.

Die Mitgliedschaft in der Geschäftsführung einer GmbH oder AG ist – auch aus abgabenrechtlicher Sicht – stets mit Haftungsrisiken verbunden. Dies geht so weit, dass die Finanzbehörde bei Verdacht einer Straftat zur Anzeige an die Kriminalpolizei oder Staatsanwaltschaft verpflichtet ist. Erhebt sich der Verdacht eines Finanzvergehens, so hat eine Meldung an die zuständige Finanzstrafbehörde zu ergehen. Gemäß § 9 BAO haften die Vertreter von Kapitalgesellschaften neben den durch sie vertretenen Abgabepflichtigen für die diese betreffenden Abgaben insoweit, als die Abgaben infolge schuldhafter Verletzung der den Vertretern auferlegten Pflichten nicht eingebracht werden können. Ebenso haften Finanzstraftäter für die verkürzten Abgabenbeträge. Die abgabenrechtlichen Haftungsnormen führen nicht selten zur persönlichen Inanspruchnahme der jeweils tätigen natürlichen Personen. Das vorliegende Werk befasst sich in der nunmehr aktualisierten und erweiterten Zweitauflage praxisrelevant und wissenschaftlich fundiert mit den im österreichischen Abgabenrecht existierenden Haftungstatbeständen. Renommierte Autoren aus Wissenschaft, Finanzverwaltung und Beratungspraxis stellen dabei in Einzelbeiträgen die wichtigsten Rechtsbereiche dar. Neben allgemeinen Beiträgen zur Haftung werden insbesondere die behördliche Ermessensübung, Besonderheiten des Haftungsverfahrens, finanzstrafrechtliche Aspekte, Sonderfragen im Insolvenzfall und die Auswirkungen von internen Geschäftsverteilungen auf die Haftungssituation im Detail erörtert.

GESCHÄFTSFÜHRER- UND VORSTANDSHAFTUNG IM ÖSTERREICHISCHEN STEUERRECHT Franz Althuber (Hrsg.),Verlag LexisNexis, 308 Seiten

BUCHTIPPS

EU-FÖRDERUNGEN FÜR NON-PROFIT-ORGANISATIONEN TIPPS FÜR PROJEKTANTRÄGE Brigitta Zierer. Linde Verlag. 392 Seiten.

Das Buch der FH-Professorin widmet sich den EU-Förderprinzipien, Finanzierungsinstrumenten und Förderprogrammen in der Periode 2014 bis 2020, die für Non-Profit-Organisationen relevant sein können. Es richtet sich an Personen, die ihr Wissen über die Europäische Union im Hinblick auf ein EU-gefördertes Projekt vertiefen möchten. Der inhaltliche nationale Fokus ist dabei auf Österreich gerichtet. Wichtige historisch-politische Entwicklungslinien der EU werden nachgezeichnet und verschiedene Organe und Institutionen zum besseren Verständnis ihrer spezifischen Funktionslogik vorgestellt. Brigitta Zierer gewährt einen umfassenden Einblick in Organisationsstruktur, Institutionensystem, Strategien und Politikfelder der Europäischen Union. sowie Aspekte des Projektmanagements, die für gelingende EU-Projektanträge wesentlich sind. Organisationen, die nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, sondern gemeinnützigen sozialen, kulturellen, Bildungs-, Gesundheitsoder wissenschaftlichen Zwecken dienen, benötigen öffentliche Förderungen. Und dafür ist die Europäische Union eine wichtige Finanzierungsquelle, deren Förderwesen komplex ist. Besonders detailliert ist auch der Zugang zu den EU-Fördermitteln dargestellt. Das beginnt beim Antrags-Procedere mit Kofinanzierung und Vorfinanzierung, analysiert die rechtlichen Grundlagen für öffentliche Aufträge, verweist auf die Ansprechpartner und auf die verschiedensten Ausschreibungen und die Details der Förderprogramme nicht nur für NGO’s, sondern auch zur Unterstützung von Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung.

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Alle Sieger im Überblick Preisträger. In Österreich sind rund 6.500 Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen – eine regelrechte Qual der Wahl für Investoren. Einen hervorragenden Anhaltspunkt für überdurchschnittlich gut gemanagte Fonds bilden hier, wie jedes Jahr, die Lipper Fund Awards Austria.

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ie Ermittlung der Sieger im Rahmen der Lipper Fund Awards wird von der Financial Community jedes Jahr mit Span­ nung erwartet. Denn die Veröffentlichung der Preisträger stellt für die Gewinner einen Höhepunkt ihrer Karrieren dar. Die Infor­ mation ist aber nicht nur für institutionelle, sondern besonders auch für Privatinvesto­ ren interessant, da sie einen guten Anhalts­ punkt für die eigenen Anlageentscheidun­ gen darstellt. Überprüft man die heutige Rangfolge der Sieger der Lipper Awards aus den vergangenen Jahren, ist fest­zustellen, dass ehemals ausgezeichnete Fonds oftmals auch in den folgenden Jahren wieder über­ proportionale Erträge erwirtschafteten. Auszeichnung Lipper-Leader Bei der Ermittlung der sogenannten Leader-Auszeichnungen hat Lipper ein Rating-­System nach den vier folgenden Kri­ terien entwickelt: Absoluter Ertrag, Kon­sis­ tenz des Ertrags, Kapitalerhalt und Fonds­ gebühren. Damit werden dem Investor bei der Fondsauswahl Werkzeuge in die Hand

° BEWERTUNG nach konsistenter rendite Sattes Plus.  Auf Basis der Kriterien, die zur Auszeichnung der sogenannten Lipper-Leader führen, wird jedes Jahr die „konsistente Rendite“ der Fonds neu errechnet, die der Ermittlung der Award-Preisträger dient. Die Fonds müssen in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zuge­lassen sein und die erstmalige Zulassung muss mindestens drei Jahre zurückliegen – Stichzeitpunkt ist der 31. Dezember 2015. Für die Berechnungen werden jeweils die Kurse in Euro ­herangezogen. Die Berechnungen erfolgen auf Basis monatlicher Daten für die Zeiträume von drei, fünf und zehn Jahren. Als Sieger ausgezeichnete Fonds erhalten ein Gewinner-Zertifikat. Disclaimer.  Trotz umfangreicher Bemühungen um die Richtigkeit und Verlässlichkeit der Daten kann Lipper diese nicht garantieren. Jede Verwendung der Daten für Analysen oder für den Handel von Finanzinstrumenten geschieht im eigenen Risiko des ­Benützers. Die Daten stellen auch weder eine Empfehlung noch ein Angebot zum Kauf dar.

gegeben, mit denen er eine persönliche Ge­ wichtung der einzelnen Aspekte auch selbst vornehmen kann. Die besten 20 Prozent der Fonds innerhalb ihrer Peer Group erhalten die Auszeichnung Lipper-Leader. Die Be­ rechnungen erfolgen auf monatlicher Basis und jeweils für die Zeiträume drei, fünf und zehn Jahre. Einzel-Awards für fonds Auf Basis des konsistenten Ertrags wer­ den die besten Fonds je Anlagekategorie für die Award-Verleihung ausgewählt. „Es wer­ den diejenigen Fonds ausgezeichnet, die im

° International führend Besser als Aktien und Anleihen. Lipper Analytical Services wurde 1973 in den USA von ­Michael Lipper gegründet. Seine Intention war es, präzise Daten von Investmentfonds und deren unabhängige analytische Aufbereitung anzubieten. Nachdem sich das Unternehmen zum führenden Anbieter in den USA entwickelt hatte, wurde es 1998 von Reuters übernommen und mit einigen anderen namhaften Fondsanalysehäusern (zum Beispiel Fitzrovia, TASS, Hedgeworld, Feri-FMI) zu einem international führenden Anbieter fusioniert. Tausende internationale Fondsunternehmen, institutionelle Investoren, Medien und Privatanleger vertrauen mittler­ weile auf die zuverlässige Lieferung der täglichen Fondsdaten und Marktkommentare. Seit mehreren Jahren kürt Lipper die besten Fondsgesellschaften und die besten Investmentfonds zu Siegern. In Österreich sind das GELD-Magazin und e-fund­research die Exklusiv-Partner dieses Awards.

74 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

Vergleich zu anderen Fonds mit demselben Anlageschwerpunkt kontinuierlich über­ durchschnittliche risikoadjustierte Erträge erwirtschaftet haben“, beschreibt Detlef Glow, Head of Lipper Research EMEA, in al­ ler Kürze das Ergebnis des Researchpro­ zesses. Bei den Lipper Fund Awards Austria 2016 wurden heuer in 78 Kategorien 190 Fonds zu Siegern gekürt. Auf den folgenden Seiten finden Sie alle Gewinner mit einer Kurzbeschreibung. Gruppen-Awards für AssetKlassen Zusätzlich zu den Einzelwertungen gibt es sogenannte Gruppen-Awards. Mit ihnen werden Fondsgesellschaften für ein über­ durchschnittlich erfolgreiches Management ihrer Fonds ausgezeichnet. Die Gewinner der einzelnen Anlageklassen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über alle von ihnen verwalteten und zum Vertrieb in Österreich zugelassenen Fonds hinweg das beste durch­ schnittliche perzentile Ergebnis beim „con­ sistent return“ erreichen konnten. Als Asset­ klassen gelten Aktien, Anleihen und ge­ mischte Fonds. Über alle Assetklassen hin­ weg gerechnet gibt es wieder einen GesamtAward („overall“). Wir gratulieren allen ­Gewinnern.


Die GRUPPEN-AwardS GROSSE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT Gemischte Fonds Aktien Anleihen

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KLEINE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT Gemischte Fonds Aktien Anleihen

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Aktien Schweiz Aktien SCHWELLENländer Global Aktien SCHWELLENländer Europa Aktien Russland Aktien Lateinamerika Aktien Brasilien Aktien Asien-Pazifik Aktien Asien-Pazifik – kleine und mittelgroSSe Unternehmen Aktien Asien-Pazifik ohne Japan Aktien China Aktien GRoSSraum CHINA (China, Taiwan & Singapur) Aktien Indien Aktien SÜDKorea Aktien Japan Aktien Japan – kleine und mittelgroSSe Unternehmen Aktien USA Aktien USA – kleine und mittelgroSSe Unternehmen

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Die Einzel-AwardS Absolute Return-Fonds Absolute Return in EURo – LOW Absolute Return in EUR0 – medium Absolute Return in EUR0 – HIGH

Anleihenfonds

Anleihen in Euro – gemischt Anleihen in Euro – Kurze Laufzeiten Anleihen in Euro – Inflationsgebunden Anleihen in Euro – unternehmen Anleihen in Euro – Hochzins Anleihen Europa Anleihen Europa – Hochzins Anleihen Eurozone – Staatsanleihen Anleihen Global Anleihen Global – Euro geHedged Anleihen Global – Unternehmen Anleihen Global – Hochzins Anleihen Global – INFLATIONSGEBUNDEN Anleihen Global – US-Dollar gehedged Anleihen SCHWELLENländer Global – in HARTWÄHRUNG Anleihen SCHWELLENländer Global – in LOKALEN WÄHRUNGEN Anleihen SCHWELLENländer Global – Unternehmen Anleihen Asien/Pazifik – in HARTWÄHRUNG Anleihen Asien/Pazifik – in LOKALEN WÄHRUNGEN Anleihen SCHWELLENländer europa Anleihen in Britischen Pfund Anleihen in Schweizer Franken Anleihen in US-Dollar Anleihen in US-Dollar – kurze Laufzeiten Anleihen in US-Dollar – Hochzins Anleihen in US-Dollar – Unternehmen Wandelanleihen global Wandelanleihen Europa anleihen Zielsparfonds bis 2020

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Aktienfonds Länder & Regionen Aktien Global Aktien Global – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN Aktien Global – kleine und mittelgroSSe Unternehmen Aktien Europa Aktien Europa – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN Aktien Europa – kleine und mittelgroSSe Unternehmen Aktien Europa ohne Grossbritannien Aktien Eurozone Aktien Grossbritannien Aktien Deutschland Aktien Österreich

Seite 91 Seite 91 Seite 91 Seite 92 Seite 92 Seite 92 Seite 92 Seite 93 Seite 93 Seite 94 Seite 94

Aktienfonds Branchen Aktien Global – BANKEN UND ANDERE Finanzwerte Aktien Global – Pharma & Gesundheit Aktien Global – Biotechnologie Aktien Global – Luxusgüter Aktien Global – Informationstechnologie Aktien Global – Werkstoffe Aktien Global – Versorger Aktien Global – Energie Aktien Global – Gold & Edelmetalle Aktien Global – Immobilien Aktien Europa – Immobilien

Gemischte Fonds

Gemischte Fonds Konservativ (EUR) – Global Gemischte Fonds Konservativ (EUR) – Europa Gemischte Fonds Ausgewogen (EUR) – Global Gemischte Fonds Aggressiv (EUR) – Global Gemischte Fonds Flexibel (EUR) – Global Gemischte Fonds Flexibel (EUR) – Europa Gemischte Fonds Ausgewogen (CHF) Gemischte Fonds Ausgewogen (USD) – Global Gemischte Fonds Flexibel (USD) – Global

Alternative fonds Alternative Multi-Strategien Alternative Global Macro Alternative Zinsstrategien Alternative WÄHRUNGsstrategien ROHSTOFFE gemischt

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Februar 2016 – GELD-MAGAZIN °

75


DIe Gruppen-Sieger

BlackRock ° Kategorie Grosse KAG „insgesamt“ Global Player. BlackRock ist ein weltweit führender An-

rund 13.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern in Nord- und

bieter von Investmentmanagement, Risikomanagement und

Südamerika, Europa, Asien, Austra­lien, dem Mittleren Osten

Beratung für institutionelle und private Anleger.Dazu bietet man

und Afrika. In Österreich ist BlackRock seit 2007 mit einem

ein breites Spektrum an Produkten an, das Vermögensverwal-

­eigenen Standort vertreten.

tungsmandate, Publikumsfonds, iShares® (börsengehandelte Indexfonds) und andere gepoolte Investmentvehikel umfasst. Thomas Loszach,

Zudem bietet BlackRock über BlackRock Solutions® institutio-

Director,

nellen Kunden Risikomanagement, strategische Beratung und

BlackRock

Investmentsystemlösungen an. Das Unternehmen beschäftigt

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: A-1010 Wien, Graben 19/9 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (31.12.2015): 4.645 Mrd. USD Gründung: 1988 www.blackrock.com

KEPLER-FONDS KAG ° Kategorie kleine kag „insgesamt“ Die KEPLER-FONDS KAG, eine Tochtergesellschaft der Raiff-

Fondsschmiede bietet ihren Kunden einen dynamischen In-

eisenlandesbank Oberösterreich, zählt beim verwalteten

vestmentansatz, der Behavioral Finance zur Gestaltung der

Kundenvolumen zu den Top 4 der österreichischen Fondsge-

Asset Allocation berücksichtigt. Bei Aktienfonds wird seit Jah-

sellschaften – per 30. Dezember 2015 war in 138 Fonds ein

ren ein Minimum-Varianz-Ansatz erfolgreich umgesetzt.

Volumen von 13,28 Milliarden Euro veranlagt.KEPLER ist ein international prämierter Spezialist in der Anleihen-Titelselektion Andreas Lassner-Klein,

und ein Pionier für nachhaltige Geldanlagen. Ein Team mit 72

Geschäftsführer,

Mitarbeitern setzt den Schwerpunkt im Portfoliomanagement

KEPLER-FONDS KAG

für institutionelle Kunden und für Publikumsfonds. Die Linzer

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: A-4020 Linz, Europaplatz 1a Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2015): 13,3 Mrd. € Gründung: 1998 www.kepler.at

Allianz Global Investors ° Kategorie GROSSE KAG „Gemischte Fonds“ Spezielles hauseigenes Research. Als Tochtergesell-

Wirtschafts- und Branchensektoren bietet das hauseigene

schaft der börsenotierten Allianz SE verwaltet Allianz Global

GrassrootsSM Research, ein Netzwerk von über 300 Fachjour-

Investors (AllianzGI) als aktiver Investmentmanager per Sep-

nalisten und 50.000 industriellen Kontakten, Einsichten, die

tember 2015 ein Vermögen von über 427 Milliarden Euro für

weit über die Fundamentalanalyse hinausgehen.

institutionelle und private Kunden. AllianzGI ist an 18 Märkten und mit spezialisierten unternehmenseigenen ResearchTobias C. Pross

Teams rund um den Globus vertreten, beschäftigt über 500

Head of Europe,

Anlagespezialisten, darunter Portfoliomanager mit jahrzehn-

Allianz Global Investors

telanger Erfahrung. Zusätzlich zur fundamentalen Analyse von

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-60323 Frankfurt/Main, Bockenheimer Landstraße 42-44 Verwaltetes Vermögen (per 30.09.2015): 427 Mrd. € Gründung: 1949 (als ADIG) www.allianzglobalinvestors.de

UNION Investment ° Kategorie kleine kag „Gemischte Fonds“ GENOSSENSCHAFTLICHER FONDSANBIETER. Union In-

Innerhalb der Gruppe ist Union Investment der Experte für die

vestment ist eine der führenden Fondsgesellschaften in

Fondsvermögensverwaltung. Das Unternehmen verwaltet mehr

Deutschland. In Österreich ist das Unternehmen mit der Union

als 250 Milliarden Euro für über vier Millionen Kunden und be-

Investment Austria vertreten. Union Investment bietet Lösungen

schäftigt rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

für Privatkunden sowie institutionelle Anleger und steht seit 60 Jahren für Partnerschaftlichkeit und Professionalität im FondsHans Joachim Reinke,

geschäft. Gegründet wurde die Gesellschaft im Jahr 1956 und

Vorstandsvorsitzender,

ist seitdem Mitglied in der genossenschaftlichen FinanzGrup-

Union Asset Mgmt. Holding

pe. Zu dieser gehören rund 1.100 Volks- und Raiffeisenbanken.

76 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-60311 Frankfurt am Main, Weißfrauenstraße 7 Verwaltetes Vermögen Drittkunden (per 30.09.2015): 251 Mrd. € Gründung: 1956 www.union-investment.de


KOLUMNE

LIPPER RESEARCH

Die Lipper Fund Awards

I

n einem Umfeld, in dem immer komplexer werdende Produkte es selbst gut informierten Anlegern nahezu unmöglich machen, den oder die Fonds zu finden, die seinen Anforderungen wirklich gerecht werden, stellen Fondsratings eine gute Orientierungshilfe dar. Ähnlich verhält es sich mit den jährlich von Ratinganbietern und anderen Institutionen verliehenen Awards. Diese Auszeichnungen werden von den Anbietern immer gern für Marketingzwecke eingesetzt, sind sie doch ein Beleg dafür, dass der ausgezeichnete Fonds sich über einen bestimmten Zeitraum, auf Basis der Bewertungskriterien, gegen alle seine Mitbewerber durchsetzen konnte. Schließlich wird ein Award nur für den besten Fonds vergeben, während die beste Ratingnote in der Regel an eine Gruppe von Fonds vergeben wird.

Da es nicht möglich ist, auf Basis von individuellen Kriterien und Vorgaben eine allgemeingültige Bewertung von Investmentfonds vorzunehmen, steht bei den Lipper Fund Awards die Leistung des Fondsmanagers im Verhältnis zu seinen Mitbewerbern im Fokus. Da sich diese Leistung am ehesten an der Beständigkeit des risikoadjustierten Ertrages ablesen lässt, wird für die Ermittlung der Gewinner der Lipper Fund Awards der Lipper Leader für konsistenten Ertrag verwendet. Im Gegensatz zu dem monatlich berechneten Lipper Leaders Rating wird der beste Fonds einer Vergleichsgruppe nur einmal im Jahr mit einem Fund Award für den jeweiligen Anlagezeitraum (3, 5 und 10 Jahre) ausgezeichnet. LIPPER FUND AWARDS FÜR EINZELFONDS Bei den Lipper Fund Awards werden alle in dem jeweiligen Land zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds aus den Anlageklassen Aktien, Renten und Mischfonds berücksichtigt, in deren Vergleichsgruppen jeweils mehr als zehn Fonds enthalten sind. Somit konnten sich die Gewinner eines Lipper Fund Awards ge-

DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEA

gen mindestens neun weitere Produkte durchsetzen und über den entsprechenden Bewertungszeitraum die beste risikoadjustierte Rendite erzielen. Ein wichtiges Kriterium für die Qualität eines Ratings beziehungsweise Awards ist die Anzahl der bewerteten Kategorien. Während einige Marktbeobachter in der Vielzahl der Kategorien eine Inflationierung der Awards sehen, stellt eine große Anzahl von Vergleichsgruppen in Wirklichkeit sicher, dass nur Fonds mit demselben Anlageschwerpunkt miteinander verglichen werden. FUND AWARDS FÜR KAPITALANLAGEGESELLSCHAFTEN Um bei der Bewertung der Kapitalanlagegesellschaften vergleichbare Gruppen zu schaffen, werden Anbieter anhand der von ihnen verwalteten Vermögen in kleine und große Gesellschaften unterteilt. Zusätzlich müssen große Gesellschaften mindestens fünf Aktienfonds, fünf Rentenfonds und drei gemischte Portfolios verwalten, während kleine Anbieter jeweils nur drei Fonds je Anlageklasse managen müssen. Für die Berechnung der Lipper Fund Awards werden alle Fonds der jeweiligen Anlageklasse berücksichtigt. Somit konnte sich die jeweils beste große und kleine Kapitalanlagegesell-

schaft mit allen von ihr verwalteten Portfolios, durchschnittlich betrachtet, über den Zeitraum von drei Jahren bessere risikoadjustierte Erträge erzielen als ihre Mitbewerber. FAZIT Alle Ratings und Awards haben für den Anleger einen Nachteil: Sie bewerten die Ergebnisse der Fonds aus der Vergangenheit und haben somit nur eine geringe Aussagekraft für die zukünftigen Ergebnisse eines Fonds. Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass die Vergangenheit die einzige Orientierungshilfe ist, die Investoren bei der Fondsauswahl haben. Somit sind die Qualität der Bewertungsmethodologie und eine ausreichend feine Einteilung in einzelnen Anlageklassen wichtige Einflussfaktoren für die Aussagekraft von Awards und Ratings Allerdings müssen Anlageberater und Investoren, die bei der Fondsauswahl Awards und Ratings einsetzen, die Ergebnisse der Fonds in jedem Fall regelmäßig überprüfen, um sicherzugehen, dass die von ihnen gewählten Produkte nach wie vor den jeweiligen Anforderungen entsprechen. www.lipperleaders.com Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

77


DIe Gruppen-Sieger

COMGEST ° Kategorie GROSSE KAG „Aktienfonds“ 1985 gegründet, verwaltet Comgest heute insgesamt

drei bis fünf Jahren) und durch in der Regel niedrige Volati-

20,8 Milliarden Euro ausschließlich in Aktienfonds für größ-

litäten. Die Kunden von Comgest sind vorwiegend langfristig

tenteils ­institutionelle Anleger. Sämtliche Assets werden aktiv

orientierte, konservative Anleger, die eine hohe Transparenz, In-

nach einem einheitlichen „Quality Growth“-Ansatz fernab der

tegrität und Kontinuität des Anlageprozesses schätzen.

Benchmarks verwaltet.Das Ziel von Comgest ist es,in solide Unternehmen zu investieren, die ein regelmäßiges, zweistelliges Dieter Wimmer,

sowie prognostizierbares Gewinnwachstum aufweisen. Da­

Leiter Sales Österreich,

rüber hinaus zeichnen sich sämtliche Produkte durch geringe

Comgest

Umschlagshäufigkeiten aus (durchschnittliche Haltedauer von

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-40477 Düsseldorf, Prinz-Georg-Straße 7 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (per 31.12.2015): 20,8 Mrd. € Gründung: 1985 www.comgest.com

SEILERN Invest ° Kategorie kleine kag „Aktienfonds“ Fonds-Boutique. Seilern Investment Management ist ein

eine gesamte Periode wirtschaftlichen Erfolges investiert,

Asset Managementunternehmen, das sich auf das Verwalten

eine über Jahre hindurch bewährte Strategie. Seilern Invest-

von Kapitalanlagen in konzentrierten Portfolios spezialisiert.

ment Management mit Firmensitz in London beschäftigt

Dabei legt man Wert auf eine fundierte Analyse der streng

zehn Mitarbeiter und ist seit 1989 in Österreich tätig.

selektierten Qualitätsaktien, in die dann auch langfristig investiert wird. Das im Jahre 1989 gegründete Unternehmen Peter Seilern,

verfolgt seither unablässig diese effektive Investmentphilo-

Chairman,

sophie. Man ist stets auf der Suche nach einzigartigen sowie

Seilern Investment Mgmt.

zukunftsträchtigen Geschäftsmodellen und bleibt dann über

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: Broughton House, 6-8 Sackville Street, W1S 3DG, London Verwaltetes Fondsvolumen (per 31.12.2015): 313 Mio. USD Gründung: 1989 www.seilerninvest.com

BlackRock ° Kategorie GROSSE KAG „Anleihenfonds“ Global Player. BlackRock ist ein weltweit führender An-

an. Das Unternehmen beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter in

bieter von Investmentmanagement, Risikomanagement

mehr als 30 Ländern in Nord- und Südamerika, Europa,Asien,

und Beratung für institutionelle und private Anleger. Dazu

Australien, dem Mittleren Osten und Afrika. In Österreich ist

bietet man ein breites Spektrum an Produkten an, das Ver-

BlackRock seit 2007 mit einem eigenen Standort vertreten.

mögensverwaltungsmandate, Publikumsfonds, iShares® (börsengehandelte Indexfonds) und andere gepoolte InThomas Loszach,

vestmentvehikel umfasst. Zudem bietet BlackRock über

Director,

BlackRock Solutions® institutionellen Kunden Risikomanage-

BlackRock

ment, strategische Beratung und Investmentsystemlösungen

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: A-1010 Wien, Graben 19/9 Verwaltetes Fondsvolumen weltweit (31.12.2015): 4.645 Mrd. USD Gründung: 1988 www.blackrock.com

T. Rowe Price ° Kategorie kleine kag „Anleihenfonds“ Anleihen-Spezialist. Seit der Gründung 1937 verfolgt

dass eigenständiges Fundamental-Research, „Bottom-

T. Rowe Price eine klare Maxime: Mit herausragenden aktiven

up“-Wertpapierauswahl sowie rigorose und wiederholbare

Aktien- und Anleihen-Strategien und ausgezeichnetem Ser-

Anlageprozesse zu einer nachhaltigen Outperformance für

vice unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihre finanziellen

die Kunden führt.

Ziele zu erreichen. T. Rowe Price ist unabhängig und bietet ausschließlich Vermögensverwaltungs-Dienstleistungen an. Carsten Kutschera,

Bereits seit 1971 verwalten die Fondsgesellschaft erfolgreich

Head of Intermediary

Anleiheportfolios und wollen langfristige Werte schaffen. Zu

Relationship Mgmt.

den Anlagegrundsätzen gehört seit jeher die Überzeugung,

78 ° GELD-MAGAZIN – Februar 2016

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse D-60325 Frankfurt, Bockenheimer Landstr. 17/19 Verwaltetes Vermögen (31.12.2015): 702,5 Mrd. € Gründung: 1937 www.trowprice.com/sicavfunds


So ein Streber. Und wieder Klassenbester: Die KEPLER-FONDS KAG wurde vom Analysehaus FERI Eurorating Services unter mehr als 200 Fondsanbietern das dritte Jahr in Folge ausgezeichnet. Und auch bei den Lipper Fund Awards Austria 2016 liegt KEPLER auf Platz 1. Setzen Sie auf österreichische Management-Qualität. Mehr unter www.kepler.at

Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf oder Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Aktuelle Prospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS KAG, Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Zahlstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich.

www.kepler.at


DIe besten Absolute Return-Fonds

Gewinne unabhängig von Anleihenund Aktienmärkten Vermeidung von Verlusten. Das Ziel der Absolute Return-Fonds ist es, Renditen über dem Geldmarkt zu erzielen bei gleichzeitig niedrigen Schwankungsbreiten und der weitgehenden Vermeidung von Verlusten. Dies ist vor allem mit breit angelegten, flexibel gemanagten Anleihenportfolios zu erzielen unter Bedachtnahme von Zins- und Währungsveränderungen. Als Alternative bieten sich aber auch konservative trendfolgende Mischfonds an.

AbsolutE Return EUR Low Anleihen PLUS. In dieser Kategorie werden von Lipper 43

Fonds den ersten Platz – allerdings im Drei-Jahres-Zeitraum.

Fonds gelistet, deren Anlagestrategien hauptsächlich dem Ka-

Hier liegt dieses Jahr der 4Q-Special Income an erster Stelle.

pitalerhalt dienen, gleichzeitig aber eine über dem Geldmarkt liegende Rendite anstreben. Zu diesem Zweck kommen vor

Sieger 5 Jahre

allem Anleihenstrategien in Betracht. Der Siegerfonds über

Ascensio II Absolute Return Bond Fund

fünf Jahre, der Ascensio II Absolute Return Bond Fund, wur-

Management WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,62 % Fondsvolumen 4 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,60 %

Karl Stöbich,

de bereits 1999 aufgelegt und wird von der in Linz ansässigen

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

WSS Vermögensmanagement GmbH gesteuert. Bereits ver-

WSS Vermögensmgmt.

gangenes Jahr gewann der nur vier Millionen Euro kleine

Management TBF Global Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 83 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,02 %

4Q-SPECIAL INCOME

Absolute Return EUR Medium Konservativ. Das Anlageziel des Nordea 1 – Stable Return

liegt der Siegerfonds DJE – Zins & Dividende (Fondsmanager

ist ein positiver absoluter Ertrag über dem 3-Monats-Euribor.

Jan Ehrhardt) um gut drei Prozent p.a. vorne.

Hierzu inves­tiert der über acht Milliarden Euro schwere Fonds weltweit sowohl in Aktien, als auch in fest- oder variabel ver-

Sieger 5 Jahre

zinsliche Anleihen – davon bis zu jeweils 20 Prozent in hoch rentierliche Anleihen.Verwaltet wird der Fonds seit seiner Aufla-

Management Fondsvolumen

Claus Vorm,

ge im Februar 2005 von Claus Vorm und Asbjørn Trolle Hansen.

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Beide Fondsmanager sind auf Versicherungsmathematik bzw.

Nordea Invest. Mgmt.

strukturierte Investments spezialisiert. Im Drei-Jahres-Bereich

Management Fondsvolumen

Nordea 1 - Stable Return

Nordea Invest. Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,53 % 8.124 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,73 %

DJE - Zins & Dividende

DJE Kapital AG Ertrag 5 Jahre p.a. – 160 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,89 %

Absolute Return EUR High Unterschiedliche Strategien. In dieser Kategorie, die

der vom Manager-Trio James Elliot, Talib Sheikh und Shrenick

insgesamt 48 Fonds umfasst, finden sich vor allem flexibel ge-

Shah verwaltete JPM Global Macro Opportunities.

managte gemischte Fonds, die das Aktienrisiko in schlechten

HAIG Return Global

Börsenphasen reduzieren. Sehr gute Arbeit leistet hier Frank

Sieger 10 und 5 Jahre

Th. Zinnecker, der mit dem knapp 50 Millionen Euro schweren

Reuss Private Europe Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,61 % 49 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,31 %

JPM Global Macro Opportunities

HAIG Return Global heuer sowohl im Zehn- als auch im Fünf-

Management Fondsvolumen

Frank Th. Zinnecker

Jahres-Bereich den ersten Platz erringen konnte. Zinnecker ist

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

seit 1974 Fondsmanager und verwaltet den im Jahr 2003 auf-

HollyHedge Consult

gelegten Siegerfonds als Subberater. Sieger über drei Jahre ist

Management J.P. Morgan Bank (Lux) Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,58 % Fondsvolumen 1.610 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,80 %

80 ° geld-magazin – Februar 2016


ADVERTORIAL

BRUNO WALTER FINANCE SA

Erfahrung, Disziplin und Effizienz

D

ie Bruno Walter Finance SA wurde 2005 gegründet und ist im Rahmen ihrer Portfolio-Analyse und ihres PortfolioManagements, die nach dem Top down-Ansatz erfolgen, auf langfristige Anlagestrategie ausgerichtet. Die beiden Investmentfonds des Hauses schaffen im Rahmen einer breit aufgestellten Asset Allocation signifikanten Mehrwert, der Vermögenserhalt und attraktive Rendite aufs Beste vereint. Der Allround QUADInvest Growth B wurde beim diesjährigen Lipper Fund Award Austria zum wiederholten Mal mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Die in Montreux am Genfer See ansässige Bruno Walter Finance SA ist ein schweizerischer Vermögensverwalter, der in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft firmiert. Das Unternehmen ist Bewilligungsträger der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FIN-MA) und Mitglied im Schweizerischen Verband der Vermögensverwalter. Zum Unternehmensgegenstand zählen die Aufgabenbereiche Vermögensverwaltung, Finanzberatung und Fonds-Management. 3-STUFIGER BERATUNGSANSATZ Die Bruno Walter Finance SA bietet Finanzberatungs-Dienstleistungen in Form von Beratungsmandaten, Verwaltungsaufträgen sowie von „Family office“-Lösungen an. Beim klassischen Beratungsmandat bestimmt der In-

vestor die Anlageentscheidungen selbst und erhält vom Bruno Walter-Beratungsteam die passenden Empfehlungen, die sich mit dessen Zielen decken. Beim Verwaltungsauftrag wird vom Unternehmen eine individuelle Anlagestrategie entwickelt, die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse und das Risikoprofil des einzelnen Kunden abgestimmt ist. Mit der „Family office“-Lösung schließlich wird neben dem umfassenden Vermögensmanagement administrative Unterstützung, die Vermögenskonsolidierung sowie der Zugang zu einem Netzwerk von Spezialisten geboten. ANLAGE-ANSATZ Der in diesem Jahr erneut ausgezeichnete Multirange SICAV Allround QUADInvest Fonds investiert global in Wachstumswerte, die nach fundamentalen Bewertungskriterien ausgewählt werden und die über ein überdurchschnittliches Gewinn- und Renditewachstumspotenzial verfügen. Ziel dieses Ansatzes ist es, langfristigen Kapitalzuwachs zu erzielen. INVESTMENTUNIVERSUM Im Fokus stehen Aktien und andere Beteiligungspapiere sowie Wertrechte von Unternehmen aus anerkannten Ländern, weiters festund variabel verzinste Wertpapiere, Wandelund Optionsanleihen und Geldmarkt-Instrumente. Das Engagement in Zielfonds liegt bei rund zehn Prozent des Anlagevolumens. Der

FONDSENTWICKLUNG 2011–2015

Multirange SICAV Allround QUADInvest USD Growth Cat 50% Barclays US Agg TR & 50% FTSE Wld TR

Balanced USD flexible (Peers)

Allround QUADInvest USD Growth per 31.12.2015

° DIE GRÖSSTEN POSITIONEN

UNTERNEHMEN IN PROZENT Google 2,18 SunnyOptical 1,92 Tencent 1,64 Danaher 1,55 Infosys 1,51 Facebook 1,46 Walgreens, Boots Alliance 1,42 Thermo Fisher 1,38 Illumina Inc. 1,33 Gilead Sciences 1,27

OLIVIER WALTER, CEO Bruno Walter Finance SA

Cash-Anteil kann – so es der Markt erfordert – auf bis zu 49 Prozent angehoben werden. BRANCHENALLOKATION Bei den Zielinvestments stehen Informations-, Technologie-, Healthcare-, Biotech- sowie breite Konsumgüter-Titel im Vordergrund. Diese werden nach einem klar definierten Investmentansatz ausgewählt, der einen Top downAnsatz verfolgt. Die ausgewählten Titel müssen hinsichtlich Wachstum, Zyklik, Bewertung, Momentum und nicht zuletzt vom Thema her den strengen Anforderungen entsprechen. Sie ermöglichen langfristig den Erfolg des Fonds, der speziell für risikobewusste, langfristig orientierte Anleger gedacht ist. INVESTMENTAUSBLICK Für das Jahr 2016 prognostiziert die Bruno Walter Finance SA Szenarien, die sich in wirtschaftlicher und monetärer Hinsicht kaum von denen des letzten Jahres unterscheiden. Auf regionaler Ebne dürfte sich die wirtschaftliche Tätigkeit in Europa wieder erholen und in den USA sogar leicht zunehmen. In Asien wird sich der Wachstumsrückgang in China sowie in den Entwicklungs- und Schwellenländern aller Wahrscheinlichkeit nach abschwächen. Alles in allem und aus Mangel an Alternativen ist das Investmenthaus überzeugt, dass der Aktienmarkt trotz einer verhältnismäßig hohen Bewertung noch relativ attraktiv bleiben wird. www.walterfinance.ch

FEBRUAR 2016 – GELD-MAGAZIN °

81


Die besten AnleihenFonds

Gewinne aus Anleihen und zum Teil auch aus Währungen Die Verschuldung von Staaten ist noch immer ein brisantes Thema. Das führt zu Verwerfungen an den Anleihen­ märkten. Hohe Gewinne konnten vergangenes Jahr wieder mit Anleihen schlechter Bonität erzielt werden. Anleihen mit anhaltend guter Bonität dienen hingegen als sicherer Hafen. Gute Fondsmanager schlagen aus diesen Zinsänderungen Profite. Mit Anleihen in lokalen Währungen kann ein zusätzliches Körberlgeld verdient werden.

Anleihen Eur Heimvorteil. Die Kategorie „Anleihen in Euro“ umfasst 151

Renten investiert in die jeweils am nachhaltigsten agierenden

Fonds und ist besonders für risikoaverse Anleger interessant.

Emittenten (Best-in-Class-Ansatz).

Im Durchschnitt konnte mit diesen Fonds in den vergangenen zehn Jahren ein Ertrag von 32,8 Prozent erzielt werden. Der Al-

Sieger 10 und 5 Jahre

lianz Invest Rentenfonds legte in diesem Zeitraum kumuliert

Allianz Invest Rentenfonds

um 60,1 Prozent zu. Das bescherte ihm heuer den ersten Platz

Management Allianz Global Investors Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,43 % Fondsvolumen 202 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,94 %

Anton Kuzmanoski,

im Zehn- und Fünf-Jahres-Zeitraum. Verwaltet wird der Fonds

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

seit April 2006 von Anton Kuzmanoski, der im Portfolio rund 75

Allianz Invest KAG

Positionen hält. Der wesentlich größere Deka-Nachhaltigkeit

Management Fondsvolumen

Deka-Nachhaltigkeit Renten

Deka Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,58 % 1.610 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,80 %

Anleihen Eur Kurze LaufzeitEN Geringes Zinsänderungsrisiko. Carlos Galvis ma-

Rang ablaufen, der von Anton Kuzmanoski und Sebastian

nagte den Carmignac Sécurité von April 2011 bis April 2014.

Klimonczyk, beide Allianz Invest KAG, gemanagt wird.

Dann löste ihn Keith Ney ab, der auch langjährige Erfahrungen im Long/Short-Bereich mitbrachte. Er verwaltet im Fonds 7,1

Sieger 10 Jahre

Milliarden Euro. Rund drei Viertel des auf gut 150 Positionen

Management Fondsvolumen

verteilten Fondsvermögens sind in kurzlaufende, in Euro deKeith Ney,

nominierte Staats- und Unternehmensanleihen veranlagt.

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Über den Zeitraum von fünf und drei Jahren konnte ihm aber

Carmignac Gestion

der wesentlich kleinere Allianz Invest Eurorent den ersten

Management Fondsvolumen

Carmignac Sécurité

Carmignac Gestion Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,20 % 7.111 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,27 %

Allianz Invest Eurorent

Allianz Invest KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,01 % 95 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,54 %

Anleihen Eur inflationsindexiert Schutz vor Geldentwertung. Die Notenbanken der

Inflation-Linked Bonds mit einem Zehn-Jahres-Ertrag von 29,2

Industrieländer – v. a. EZB und BoJ – verfolgen weiterhin eine

Prozent hervor bzw. über fünf Jahre 21,9 Prozent. Im Durch-

expansive Geldpolitik und sorgen für anhaltend niedrige Zin-

schnitt erzielten die Fonds in dieser Kategorie über zehn Jahre

sen.Eine Inflationsentwicklung wird gegenüber ursprünglichen

27,4 Prozent und über fünf Jahre 15,5 Prozent.

Befürchtungen von deflationären Tendenzen in Europa verhindert. Daher liegen die Renditen der inflationsgeschützten Ludo Geris,

Anleihenfonds unter jenen der nicht inflationsgeschützten. Als

Fondsmanager,

Sieger in der 20 Fonds umfassenden Vergleichsgruppe ging

KBC Asset Management

heuer in allen drei Beobachtungszeiträumen der KBC Bonds

82 ° geld-magazin – Februar 2016

Sieger 10, 5 und 3 Jahre KBC Bonds Inflation-Linked Bonds

Management KBC Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,60 % Fondsvolumen 314 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,04 % TER 0,73 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,74 %


Ich habe alles im Griff. Aber bei der Veranlagung vertraue ich Siegern.

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Allianz Investmentbank

Die vorliegende Marketingmitteilung der Allianz Investmentbank AG stellt keine Anlageanalyse, Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere ist sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Investmentfondsanteilen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Ein Ranking, Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt Veränderungen im Laufe der Zeit. Allianz Invest Dynamisch: Ausgabeaufschlag bis zu 4,00%, Verwaltungsgebühr zzt. 0,50% (max. 1,00%), Laufende Kosten 1,49%. Allianz Invest Eurorent: Ausgabeaufschlag bis zu 2,00%, Verwaltungsgebühr zzt. 0,40% (max.0,50%), Laufende Kosten 0,44%. Allianz Invest Rentenfonds Ausgabeaufschlag bis zu 2,50%, Verwaltungsgebühr zzt. 0,53% (max. 0,60%), Laufende Kosten 0,56%. Die Prospekte und die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kundeninformationsdokumente) der Fonds der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Hietzinger Kai 101 – 105, A-1130 Wien, sind kostenlos ebendort sowie bei der Allianz Investmentbank AG, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien und im Internet unter www.allianzinvest.at in deutscher Sprache erhältlich. Alle Allianz Invest Dachfonds können gemäß den von der Finanzmarktaufsicht genehmigten Fondsbestimmungen mehr als 35 vH des Fondsvermögens in Wertpapiere und/oder Geldmarktinstrumente von öffentlichen Emittenten anlegen. Eine Auflistung dieser Emittenten findet sich im Prospekt, Abschnitt II, Punkt 14. 02.15_wer


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen Eur Unternehmen Wachsendes Segment. Die zum Teil negativen Renditen

bei Euro-Staatsanleihen ließ viele Anleger nach Alternativen suchen. Und diese fanden sie in Unternehmensanleihen. Be-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

reits 103 Fonds bieten in diesem Segment aktiv gemanagte

Sieger 5 Jahre

Portfolios an. Über zehn Jahre liegt hier zum wiederholten Male der Apollo Euro Corporate Bond Fund mit kumuliert 68,0

Management Fondsvolumen

Tatjana Greil-Castro,

Prozent an erster Stelle. Im Fünf-Jahres-Bereich reüssierte der

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

Vontobel Fund - EUR Corporate Bond Mid Yield, der in Euro-An-

Muzinich & Co.

leihen mittlerer Bonität (Moody‘s A1 bis Baa3) veranlagt.

Management Fondsvolumen

Apollo Euro Corporate Bond Fund Muzinich & Co. Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,32 % 276 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,29 %

Vontobel - EUR Corp. Bond Mid Yield Vontobel Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,18 % 1.635 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,45 %

Nordea 1 - European Financial Debt Nordea Ertrag 5 Jahre p.a. – 292 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,35 %

Anleihen Eur Hochzins gemanagtes Bonitätsrisiko. Im Vergleich zu den

Fonds, die ausschließlich in Unternehmensanleihen inves­ tieren, kaufen High Yield-Fonds auch Staatsanleihen mit

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

UBS (Lux) Bond Fund - Euro High Yield

UBS Asset Mgmt. (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,20 % 4.465 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,04 %

Candriam Bonds Euro High Yield

geringerer Bonität (etwa BBB bis B). Das eröffnet zusätzliche

Sieger 5 Jahre

Gelegenheiten, die insbesondere der Siegerfonds über zehn

Candriam France Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,21 % 1.461 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,36 %

Henderson HF Euro High Yield Bond

Jahre, der UBS (Lux) Bond Fund - Euro High Yield, zu nutzen ge-

Management Fondsvolumen

Craig G. Ellinger,

wusst hat. Der Fonds legte in den vergangenen zehn Jahren

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

– trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise – um satte 100,5 Pro-

UBS Asset Mgmt. (UK)

zent zu, der Durchschnitt liegt „nur“ bei 65,1 Prozent.

Management Henderson Gl. Investors Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 173 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,59 %

Anleihen EuropA Breit gestreut. Der Kepler Europa Rentenfonds weist

konnte der Fonds über zehn Jahre um 65,2 Prozent zulegen,

mehr als 240 Einzelpositionen auf und investiert zu knapp 30

was ihm den Sieg in diesem Zeitraum einbrachte. Auch im

Prozent in Anleihen osteuropäischer Emittenten. Selbst grie-

Fünf- und Drei-Jahres-Bereich gewann der Fonds mit einem

chische Anleihen finden sich im Portfolio – jedoch nur zu rund

Wertzuwachs von 45,0 bzw. 20,9 Prozent.

einem Prozent. Die Diversifikation im Portfolio wird zusätzlich noch durch die Investition in einzelne Subfonds, wie zum Reinhold Zeitlhofer,

Beispiel den Kepler High Grade Corporate Rentenfonds, gestei-

Fondsmanager,

gert. Damit hält Fondsmanager Reinhold Zeitlhofer das Risiko

Kepler-Fonds KAG

gering, generiert jedoch höhere Renditen. Mit dieser Strategie

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

KEPLER Europa Rentenfonds

Kepler-Fonds KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,14 % 269 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,70 % 0,65 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,53 %

Anleihen EuropA Hochzins Nichts für schwache Nerven. Die Fonds in dieser

Kategorie investieren vor allem in Unternehmensanleihen, die ein Rating von BBB oder niedriger aufweisen. Das Jahr 2008

Sieger 10 Jahre Morgan Stanley Europ. Curr HY Bond

Management Fondsvolumen

Morgan Stanley Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,53 % 1.255 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,38 %

Lazard European HighYield

war mit dem starken Rückgang der Anleihenkurse ein Horror-

Sieger 5 Jahre

jahr. Die Fonds mussten 2008 ein Minus zwischen 35 und 50

Lazard Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,28 % 40 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,88 %

T Rowe European High Yield Bond

Prozent einstecken. Die Erholung erfolgte im Jahr darauf mit

Management Fondsvolumen

Leon Grenyer,

plus 70 bis plus 100 Prozent. Langfristig gesehen – über zehn

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

­Jahre – legte der Top-Fonds, Morgan Stanley European Curren-

Morgan Stanley

cies High Yield Bond Fund, kumuliert um 88,4 Prozent zu.

Management Fondsvolumen

84 ° geld-magazin – Februar 2016

T. Rowe Price Ertrag 5 Jahre p.a. – 271 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,35 %


Anleihen Eurozone – STAATSANLEIHEN Sparbuch-Alternative. Harald Besser konnte sich ­heuer

mit dem Kathrein Euro Bond im Zehn-Jahres-Zeitraum mit einem kumulierten Ertrag von 52,9 Prozent gegen 33 Konkur-

Kathrein Euro Bond

Sieger 10 Jahre

Management Kathrein Privatbank AG Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,33 % Fondsvolumen 180 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,40 %

renten durchsetzen. Im Durchschnitt erzielten Fonds in dieser

Sieger 5 Jahre

Kategorie über den genannten Zeitraum 39,3 Prozent. Bes-

Deutsche Invest I Euro-Gov Bonds

ser verwaltet den Fonds bereit seit 1999 und ist durch keine

Management Dt. Asset & Wealth Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,36 % Fondsvolumen 1.554 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,02 %

Harald Besser,

Benchmark eingeschränkt. Der Fonds beinhaltet derzeit rund

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre Amundi Funds Bond Euro Government

45 Positionen, zeichnet sich durch eine sehr niedrige Um-

Kathrein Privatbank AG

schlagsrate und geringe Gebühren (TER: 0,60 %) aus.

Amundi A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,79 % 356 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,06 %

Management Fondsvolumen

Anleihen Global Volkswirtschaftliche Expertise. Der diesjährige

Siegerfonds im Zehn-Jahres-Zeitraum, der Templeton Global Total Return, gewann bereits bei den Lipper Awards seit 2012

Templeton Global Total Return

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,23 % 23.454 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,31 %

jedes Jahr in dieser Kategorie, die 210 Fonds umfasst. Mit 23,5

Sieger 10 und 5 Jahre

Mrd. Euro ist er volumsmäßig ein absolutes Schwergewicht, beinhaltet rund 470 Positionen und steht seit 2003 unter der

Management Fondsvolumen

Michael Hasenstab,

Ägide von Michael Hasenstab. Der Fonds war vergangenes

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Jahr extrem stark in den Schwellenländern Asiens (32%), in

Franklin Templeton

Lateinamerika (27,9%) und in Osteuropa (20,5%) investiert.

Management Fondsvolumen

Kames Strategic Global Bond

Kames Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,53 % 1.049 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,96 %

BGF Global Government Bond

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,07 % 531 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,80 %

Anleihen Global – EUro gehedged Kein Währungsrisiko. Albert Jalso managt seit Sep-

Währungsfutures zum Euro abgesichert. Anleger aus dem Eu-

tember 2011 den Russel II Global Bond, der insgesamt ein

rororaum riskieren damit keine Währungsverluste.

Fondsvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro aufweist. Die zum Euro gehedgte Tranche macht rund ein Fünftel davon aus. Bei

Sieger 10 Jahre

der Verwaltung des Fonds legt Jalso auf eine extrem breite

Russell – Global Bond Euro Hdg.

Russell Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,19 % 419 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,26 %

Streuung der Assets Wert, gut drei Viertel des Portfolios hat

Management Fondsvolumen

Albert Jalso,

er in Investment Grade-Anleihen veranlagt (BBB- oder bes-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

seres Rating nach Standard & Poor’s). In der Euro-gehedgten

Russell Investments

Variante, dem Siegerfonds, werden die Positionen über

Management Fondsvolumen

ESPA RETURN SYSTEM-EXTRA

Erste Sparinvest KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,27 % 34 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,02 %

Anleihen Global – Unternehmen Globale Expertise. 32 global anlegende Unternehmens-

aufgrund des starken US-Dollar eine niedrigere Performance

anleihen-Fonds sind in Österreich zum Vertrieb zugelassen,

als die ungehedgte Tranche aufweist.

aber nur 15 davon existieren über mehr als fünf Jahre. Der Siegerfonds, JPM Flexible Credit, wird von Lisa Coleman, Head of

Sieger 5 Jahre

the Global Investment Grade Corporate Credit Team, und Andreas Michalitsianos von London aus gemanagt. Über Futures

Management Fondsvolumen

Lisa Coleman,

werden zum Teil Zins- und Währungsrisiken abgesichert. Den

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

Fonds gibt es neben der in US-Dollar denominierten Haupt-

JPMorgan Asset Mgmt.

anteilsklasse auch in einer Euro-gehedgten Variante, die

Managemen Fondsvolumen

JPM Flexible Credit

JPMorgan A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,55 % 147 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,99 %

PARVEST Bond World Corporate

BNP Paribas A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,83 % 128 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,46 %

Februar 2016 – geld-magazin °

85


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen Global – Hochzins Satte Renditen. Der Siegerfonds AllianceBernstein-Glo-

volumen ist auf knapp 1.000 Positionen verteilt und war zum

bal High Yield ist mit dem verwalteten Volumen von 14,2

Ultimo 2015 zu rund 63 Prozent in den USA veranlagt.

Milliarden Euro das absolute Schwergewicht in dieser Anla-

AllianceBernstein-Global High Yield

gekategorie. Er zeigt über zehn Jahre die beste konsistente

Sieger 10 Jahre

Rendite, obwohl die jährliche Gesamtkostenquote von 1,80 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Bemerkenswert ist, dass

Management Fondsvolumen

Douglas J. Peebles,

seit Anbeginn des Fonds, im September 1997, das damals ein-

Head of Fixed Income,

Sieger 5 und 3 Jahre

gesetzte Manager-Trio Gershon Distenfeld, Douglas Peebles

AllianceBernstein

und Paul Denoon noch heute den Fonds verwaltet. Das Fonds-

Management Fondsvolumen

AllianceBernstein Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,71 % 14.230 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,75 %

Aviva Inv. Global High Yield Bond Aviva Investors Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,96 % 2.959 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,40 %

Anleihen GLOBAL – INflationsgebunden Das Phantom der Märkte. Die Angst vor Inflation hat

schwere Fonds in diesem Zeitraum weit über dem Durch-

seit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken die ­Märkte

schnitt seiner Peer Group von 23,7 Prozent.

überschattet. Doch statt Inflation zeigten sich vielmehr deflationäre Tendenzen. So stehen inflationsgesicherte Anleihen

Sieger 3 Jahre

weiterhin in der Warteschlange. In Österreich sind 18 Fonds dieser Assetklasse zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Zum

Management Fondsvolumen

Julien Renoncourt,

Sieger gekürt wurde heuer im Fünf-Jahres-Zeitraum der HSBC

Fondsmanager,

Sieger 5 Jahre

GIF Global Inflation Linked Bond. Mit einem kumulierten Wert-

HSBC Global A.M.

zuwachs von 44,9 Prozent liegt der mit rund 33 Millionen Euro

Management Fondsvolumen

HSBC GIF Global Inflation Linked Bond HSBC Global A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,96 % 33 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,58 %

BGF Global Inflation Linked Bond BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,59 % 142 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,80 %

Anleihen Global USD-Gehedged Für US-Dollar-Fans. Die auf US-Dollar abgestimmten

Tranche 1,3 Milliarden Euro. Verwaltet wird der Fonds seit

Anleihen-Fonds bilden mit lediglich zehn zum Vertrieb in Ös-

2012 von Dan Ivasync und Alfred Murata – Ivasync wurde übri-

terreich zugelassenen Produkten eine sehr kleine Kategorie.

gens nach dem Abgang von Bill Gross im September 2014 zu

Lediglich drei davon weisen eine Performance von mehr als

dessen Nachfolger ernannt und überarbeitete erfolgreich den

zehn Jahren auf. Im Drei-Jahres-Bereich liegt der PIMCO GIS

gesamten Investmentprozess bei PIMCO.

Income (USD), der einer der 29 angebotenen Tranchen des Dan Ivascyn,

PIMCO GIS Income ist, mit einer kumulierten Rendite von 36,6

Group CIO,

Sieger 3 Jahre

Prozent (in Euro) an erster Stelle. Der gesamte Fonds weist

Pacific Investment

ein Volumen von 11,5 Milliarden Euro auf, die Dollar-gehedgte

Management Fondsvolumen

PIMCO GIS Income (USD)

Pacific Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.276 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,94 %

Anleihen SchwellenLÄNDER Global Hartwährung Renner in Hartwährung. In der Kategorie Anleihen EM

seit März 2013 Marco Ruijer, der bei ING Lead Portfoliomana-

Global in Hartwährung rittern 84 Fonds um die Anlegergunst.

ger Hartwährung des Emerging Markets Anleihen-Teams ist.

Von 2009 bis Mitte 2012 wiesen sie satte Renditen zwischen zehn und 20 Prozent pro Jahr auf. 2013 lag der Durchschnitt

Sieger 10 und 5 Jahre

bei minus 12,2 Prozent. Trotz der zwischenzeitlichen Rück-

NN (L) EM Debt (HC)

schläge konnte der Siegerfonds, NN (L) EM Debt (ehem. ING

Management NN Investment Partners Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,54 % Fondsvolumen 2.434 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,36 %

Marco Ruijer,

(L) Renta Fund Emerging Markets Debt), über die vergangenen

Lead Portfoliomanager,

Sieger 3 Jahre

zehn Jahre um 106,9 Prozent zulegen, über die vergangenen

NN Investment Partners

fünf Jahre um 56,5 Prozent. Verantwortlich für den Fonds ist

Management Fondsvolumen

86 ° geld-magazin – Februar 2016

WIP EM. Markets Fixed Income Fund

Prudential Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,24 % 125 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,87 %


Anleihen SchwellenLÄNDER Global Lokalwährung Plus Währungsspekulation. Anleihen in Lan-

die vergangenen fünf Jahre einen Wertzuwachs von 28,7 Pro-

deswährungen können neben den Kuponerträgen auch

zent erzielen. Der Durchschnitt liegt bei lediglich 3,5 Prozent!

Währungsgewinne bieten. Und besonders die Währungen der Wachstumsmärkte profitieren von tendenziellen Upgrades

Sieger 5 Jahre

der Bonitätsstufen durch Ratingagenturen. Von den 67 Fonds in dieser Kategorie konnte sich auch heuer wieder Starfonds-

Management Fondsvolumen

Michael Hasenstab,

manager Michael Hasenstab mit dem Templeton Emerging

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Markets Bond als Sieger durchsetzen. Er ist für diesen Fonds

Franklin Templeton

bereits seit August 2006 verantwortlich und konnte damit über

Management Fondsvolumen

Templeton Emerging Markets Bond

Franklin Templeton Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,18 % 3.645 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,86 %

LGT Bond Fund EMMA Quality

LGT Capital Partners Ertrag 5 Jahre p.a. – 109 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,77 %

Anleihen SchwellenLÄNDER Global Unternehmen Bond Picking. In der 46 Fonds umfassenden Kategorie

rate Bond ist auf mehr als 200 Einzelpositionen aufgeteilt und

gibt es nur 13 Produkte länger als fünf Jahre. Den Sieg erzielte

erzielte über fünf Jahre einen Ertrag von 50,9 Prozent.

dieses Jahr im Fünf-Jahres-Zeitraum der JPM Emerging Market Corporate Bond, der im Juli 2010 aufgelegt wurde und mittler-

Sieger 5 Jahre JPM Emerging Markets Corporate Bond

Portfoliomanager zeichnet Pierre-Yves Bareau verantwortlich,

Management Fondsvolumen

Pierre-Yves Bareau,

der bei JPMorgan als Global Head of the Emerging Markets

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Debt Team auch für fünf andere Emerging Market Bond Fonds

JPMorgan A.M.

zuständig ist. Das Portfolio des JPM Emerging Market Corpo-

Management Fondsvolumen

weile ein Fondsvolumen von 1,51 Milliarden Euro aufweist. Als

JPMorgan A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,57 % 1.514 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,72 %

Goldman Sachs Gro & EM Corp. Bond Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. – 243 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,91 %

Anleihen ASien Pazifik Hartwährung Junges Segment. In dieser Kategorie hat man in Österreich

der Durchschnitt lediglich 11,0 Prozent erzielte. Der CS (Lux)

genau 15 Fonds zur Auswahl, von denen nur sechs eine Perfor-

Asia Corporate Bond Fund wird seit seinem Start im September

mance von mehr als fünf Jahren aufweisen – über drei Jahre

2012 von Adrian Chee geleitet, der das 740 Millionen schwe-

sind es auch nur neun Produkte. Die beiden größten Fonds,

re Portfolio breit gestreut in rund 200 Einzeltitel veranlagt und

mit einem Fondsvermögen von jeweils mehr als 2,5 Milliarden

lokale Währungen zum Dollar absichert.

Euro, sind der Fidelity Asian High Yield und der Eastspring Asian Adrian Chee,

Bond. Beide liegen jedoch weit hinter dem Siegerfonds, dem

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

CS (Lux) Asia Corporate Bond Fund, zurück. Er konnte über drei

Credit Suisse (Singapur)

Jahre einen Ertrag von 38,8 Prozent erwirtschaften, während

Management Credit Suisse (Singapore) Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 739 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,55 %

CS (Lux) Asia Corporate Bond Fund

Anleihen ASien Pazifik Lokalwährung Geringe Volumina. Die Berücksichtigung von lokalen

ist das Fondsmanager-Trio Ken Hu (CIO Fixed Income), Chris

Währungen kann eine Quelle zusätzlichen Ertrages sein. Doch

Lau und Jackson Leung (beide Senior Portfolio Manager) sehr

der starke Dollar reduzierte in den vergangenen Jahren zur

erfolgreich. Sie konnten in den vergangenen drei Jahren einen

sinnvollen Veranlagung die Auswahl an geeigneten Ländern.

Ertrag (in Euro) von 22,3 Prozent erwirtschaften, der Durch-

Interessanterweise gibt es in dieser Kategorie mit Ausnahme

schnitt der Kategorie liegt bei 11,3 Prozent.

des Templeton Asian Bond, der eine Milliarde Euro an FondsChris Lau,

vermögen aufweist, nur kleine oder mittelgroße Fonds. So

Senior Portfolio Manager,

Sieger 3 Jahre

machte das Volumen des Invesco Asian Bond Ende 2015 nur

Invesco Hong Kong

18,4 Millionen US-Dollar aus (=17,0 Millionen Euro). Dennoch

Management Fondsvolumen

Invesco Asian Bond

Invesco Hong Kong Ertrag 5 Jahre p.a. – 17 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,95 %

Februar 2016 – geld-magazin °

87


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen SchwellenLÄNDER Europa Konvergenz. Der Anleihenmarkt Osteuropas bietet nicht

leihen aus der Türkei, Ungarn und Irland. Der Ertrag des Fonds

nur Renditen aus höheren Kupons, auch Währungsgewinne

kann sich über fünf Jahre mit 36,7 Prozent bzw. über drei Jah-

winken bei geschickter Allokation. Sieger über alle drei Beob­

re mit plus 10,2 Prozent sehen lassen. Der Durchschnitt der

achtungszeiträume ist der seit Anfang 2012 von Aristoteles

Kategorie liegt bei 16,2 Prozent bzw. 4,5 Prozent.

Damianidis verwaltete UBS (Lux) Bond - Emerging Europe. Er hat das Fondsvermögen in der Höhe von 45 Millionen Euro Aristoteles Damianidis,

in rund 70 Einzeltitel vor allem in Lokalwährung veranlagt.

Fondsmanager,

Der Fonds zeigte vergangenes Jahr mit 22 Prozent eine hohe

UBS Asset Management

Gewichtung von polnischen Staatsanleihen, dann folgen An-

Sieger 10, 5 und 3 Jahre UBS (Lux) Bond - Emerging Europe

Management UBS Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,64 % Fondsvolumen 45 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,41 % TER 1,37 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,27 %

Anleihen – Britisches Pfund Europas Aussenseiter. Für Bondinvestoren aus dem

Anfang 2011 rund 20 Prozent bei. Im Portfolio befanden sich

Euro­raum waren Anleihen in Pfund seit 2009 wegen der re-

Ende 2015 rund 130 Positionen, davon 41,8 Prozent Staats-

lativen Stärke der britischen Währung zum Euro interessant.

anleihen und 30,6 Prozent Unternehmensanleihen. Von den

Deshalb konnten die Fonds in dieser Kategorie über die ver-

Laufzeiten (Duration) her sieht man eine relativ gleichmäßige

gangenen fünf Jahre gute Renditen erzielen. Der Siegerfonds,

Verteilung von drei bis zu 30 Jahren.

Goldman Sachs Sterling Fixed Income Plus, legte in Euro gerechnet in diesem Zeitraum um 58,1 Prozent zu, über drei

Sieger 5 und 3 Jahre

Jahre um 24,3 Prozent. Alleine die relative Stärke des bri-

Management Fondsvolumen

tischen Pfund zum Euro trug zur Performance des Fonds seit

Goldman Sachs Sterling FI Plus

Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,29 % 31 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,27 %

Anleihen – Schweizer Franken Harte Währung. Beim Schweizer Franken schlug der

heuer der KBC Renta Swissrenta in allen Beobachtungszeiträu-

Währungseffekt von 2008 bis 2011 bei den Anleihen-Fonds

men den ersten Platz erringen. Er weist 27 Positionen von bunt

positiv zu Buche. Die eidgenössische Währung stieg zum Euro

gemischten Anleihen, die in Schweizer Franken begeben wur-

um rund 25 Prozent. Einen weiteren kräftigen Anstieg gab es

den, auf – darunter auch eine österreichische Staatsanleihe.

2015 im Jänner,als die Schweizer Nationalbank überraschend die Interventionen zugunsten einer Franken-Schwächung aufAlexandra Vanhuyse,

gab. Seither schwächte sich die eidgenössische Währung zum

Fondsmanagerin,

Euro wieder langsam ab. Als Sieger in dieser Fondskategorie,

KBC Asset Management

in der in Österreich 18 Produkte zur Auswahl stehen, konnte

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

KBC Renta Swissrenta

Management KBC Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,46 % Fondsvolumen 22 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,51 % TER 0,64 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,67 %

Anleihen US-Dollar Anhaltende Stärke. Der US-Dollar hatte von 2000 bis

2008 eine ausgeprägte Schwächephase, in der sich dessen Wert zum Euro halbierte. 2008 bis 2013 fluktuierte der US-Dol-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

lar zwischen 1,20 und 1,50 Euro. Erst ab Mitte 2014 zeigte der

Sieger 5 Jahre

Greenback wieder Stärke und legte bis heute um rund 25 Prozent zu. Der Siegerfonds über zehn Jahre, der Old Mutual Total

Management Fondsvolumen

Bill Gross,

Return USD Bond, der von Janus Capital gemanagt wird, konn-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

te in diesem Zeitraum (in Euro) 70,4 Prozent erwirtschaften,

Janus Capital

der JPM US Bond über fünf Jahre um 55,1 Prozent.

Management Fondsvolumen

88 ° geld-magazin – Februar 2016

Old Mutual Total Return USD Bond Janus Capital Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,47 % 228 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,17 %

JPM US Bond

JPMorgan Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,36 % 162 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,64 %

KEPLER Dollar Rentenfonds

Kepler-Fonds KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,56 % 14 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,32 %


Anleihen US-Dollar Kurze Laufzeiten Short Duration. US-Treasuries weisen im kurzfristigen

nagt, der das 329 Millionen US-Dollar schwere Portfolio mit

Bereich Verzinsungen von lediglich 0,5 bis ein Prozent auf.

170 Positionen breit gestreut veranlagt hat.

Damit ist kein Staat zu machen. Deshalb kaufen viele Fondsmanager in der 23 Fonds umfassenden Kategorie vermehrt

Sieger 10 Jahre

Unternehmensanleihen, die höhere Renditen abwerfen. Für

Janus US Short-Term Bond Fund

Janus Capital Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,52 % 306 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,06 %

Anleger aus dem Euroraum kam in den vergangenen ein-

Management Fondsvolumen

Gibson Smith,

einhalb Jahren der Dollargewinn hinzu. Der Siegerfonds im

Portfoliomanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Zehn-Jahres-Bereich, der Janus US Short-Term Bond Fund,

Janus Capital

wird seit seinem Start im Jahr 1998 von Gibson Smith gema-

Management Fondsvolumen

BGF USD Short Duration Bond

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,07 % 1.376 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,46 %

Anleihen USD Hochzins Gemanagte Bonitäten. Der Siegerfonds Fidelity Funds

zehn Jahre 91,1 Prozent. Im Fünf- und Drei-Jahres-Bereich

– US High Yield wird bereits seit 2003 von Harley Lank gema-

wurde er vom UBAM Global High Yield Solution überboten.

nagt. Als Advisor zeichnet die renommierte Investmentfirma Brown Brothers Harriman mitverantwortlich. Die Strategie

Sieger 10 Jahre

des Fondsmanagements liegt in der breiten Verteilung des

Fidelity Funds - US High Yield

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,68 % 3.876 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,49 %

Fondsvermögens von 3,9 Milliarden Euro auf knapp 500 lang-

Management Fondsvolumen

Harley Lank,

laufende Unternehmensanleihen im Bonitätsbereich zwischen

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

BBB und CCC. Die Schuldtitel weisen Kupons zwischen sechs

FIL Fund Management

und zehn Prozent auf und sorgten für satte Renditen – über

Management Fondsvolumen

UBAM Global High Yield Solution

Union Bancaire Privee Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,79 % 3.768 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,36 %

Anleihen USD Unternehmen Das Phantom der Märkte. Viele US-Anleihenfonds

Positionen auf. Über fünf Jahre konnte er ­in Euro einen Wert-

mischen Unternehmensanleihen zur Renditesteigerung bei.

zuwachs von 58,7 Prozent erzielen, über drei Jahre kumuliert

Die Kategorie der ausschließlich in Unternehensanleihen in-

36,4 Prozent. Vergleichsweise lag der durchschnittliche Ertrag

vestierenden Fonds weist 14 Produkte auf. Zur Verringerung

der Fonds in dieser Kategorie über fünf Jahre bei 46,7 Prozent

des höheren Risikos werden zumeist die Assets breit gestreut

bzw. über drei Jahre bei 24,7 Prozent.

angelegt. So weist der seit August 2013 von Lyndon Man Lyndon Man,

und Luke Greenwood verwaltete Siegerfonds Invesco Global

Fondsmanager,

Investment Grade Corporate Bond trotz seines relativ gerin-

Invesco Asset Mgmt.

gen Fondsvolumens von 149 Millionen US-Dollar rund 200

Sieger 5 und 3 Jahre Invesco Global Inv. Grade Corp. Bond

Management Fondsvolumen

Invesco A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,67 % 142 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,91 %

SIE ERREICHEN DIE RELEVANTEN MEDIEN IN ÖSTERREICH NICHT? IHNEN FEHLT DER DRAHT ZU DEN WICHTIGEN INVESTOREN IM LAND? Februar 2016 – geld-magazin °

89


DIe besten WandelanleihenFonds

Aktienähnliche Renditen mit Sicherheitsnetz Emittenten von Wandelanleihen zahlen jährlich Zinsen, die von den Gläubigern mit dem Kupon eingelöst werden und am Ende der Laufzeit wird die Anleihe getilgt. Das Besondere an Wandelanleihen aber ist, dass sie das Recht für den Gläubiger beinhaltet, statt der Tilgung in eine bestimmte Anzahl von Aktien des Emittenten zu tauschen. Steht der Kurs der Aktie höher als das Nominale der Anleihe, ist das für den Gläubiger ein einträgliches Geschäft.

WandelAnleihen Global Aktienoptionen mit Floor. Wandelanleihen bieten ne-

schwere Fonds zeichnet sich neben dem überdurchschnitt-

ben einer Kuponverzinsung ein Wandlungsrecht in Aktien und

lichen Ertrag auch durch seine geringe Volatilität aus.

profitieren daher auch von Aktienkursanstiegen. Nach unten sind die Investments – unberücksichtigt eines Ausfallsrisikos –

Sieger 10 Jahre

mit dem Nominale der Anleihen abgesichert. Der Siegerfonds im Zehn-Jahres-Bereich, der F&C Global Convertible Fund,

Management Fondsvolumen

Anja Eijking,

wird von Anja Eijking von London aus verwaltet und investiert

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

ausschließlich im Investmentgrade-Bereich in Emittenten aus

F&C Management

den USA, Europa, Japan oder Asien. Der 734 Millionen Euro

Management Fondsvolumen

F&C Global Convertible Bond

F&C Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,01 % 734 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,77 %

Schroder ISF Global Conv. Bond

Schroder I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,31 % 1.592 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,66 %

WandelAnleihen Europa Klein, aber oho. Der Convertinvest All-Cap Convertibles

Jahre konnte der Siegerfonds einen Ertrag von 25,0 Prozent

Fund gehört mit seinem Fondsvolumen von 70 Millionen Euro

erzielen, über drei Jahre 24,5 Prozent.

zu den kleinen der 20 Fonds in dieser Kategorie. Er wird seit

CONVERTINVEST All-Cap Conv. Fund

seiner Auflage im März 2008 von Gerhard Kratochwil und Nils

Sieger 5 Jahre

Lesser gemanagt. Sie haben den Wandelanleihenfonds mit rund 40 Positionen überschaubar ausgerichtet. Der Fonds

Management Fondsvolumen

Gerhard Kratochwil,

stellt die aggressivere Alternative zum Convertinvest European

GF und Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre BNP Paribas Conv. Bond Best Sel. Europe

Convertible & Bond Fund dar, der über eine exakte Deltasteue-

Convertinvest

rung einen strengen Total Return-Charakter aufweist. Über fünf

Management Fondsvolumen

Convertinvest Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,56 % 70 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,59 %

BNP Paribas A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,77 % 160 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,76 %

Anleihen Laufzeitfonds EUR – bis 2020 Das Ziel ist das Ziel! Laufzeitfonds ermöglichen eine gute

Laufzeitfonds bis 2020 gibt es immerhin 45 in Österreich zum

Planbarkeit bei der Vermögensveranlagung. Sinn macht ein

Vertrieb zugelassene Produkte. Der Siegerfonds im Drei-Jah-

Ablaufmanagement bei gemischten Portfolios und bei An-

res-Bereich, der DWS Select High Yield Bonds 2017, konnte

leihenfonds – nicht jedoch bei reinen Aktienportfolios. Bei

– bereits um die Total Expense Ratio von 0,8 Prozent p.a. – in

Anleihen-Laufzeitfonds wird das Datum der Tilgungen der An-

diesem Zeitraum um 10,2 Prozent zulegen.

leihen im Portfolio auf einen bestimmten Zeitpunkt bzw. eng begrenzten Zeitraum gebündelt. Damit fällt praktisch das

Sieger 3 Jahre

Kursrisiko weg – zumindestens, wenn man den Fonds bis zum

Management Dt. Asset & Wealth Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 57 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,30 %

Ende der definierten Laufzeit hält. In der Kategorie Anleihen-

90 ° geld-magazin – Februar 2016

DWS Select High Yield Bonds 2017


Aktieninvestments sind bereits seit Jahren gefragt Aktienfonds. Machen Unternehmen Gewinne, so schlägt sich dies in Dividendenzahlungen und Aktienkurssteigerungen nieder. Auf lange Sicht ist mit dieser Form der Geldanlage die höchste Rendite zu machen – vorausgesetzt, man setzt auf die richtigen Fondsmanager. Diese suchen für die Anleger die aussichtsreichsten Regionen, die zukunftsträchtigsten Branchen und vor allem die günstigsten Unternehmen.

Aktien Global Königsklasse. In dieser Kategorie rittern in Österreich gan-

ze 571 Fonds um die Gunst der Anleger.Hier einen Lipper-Award zu erringen, ist deshalb eine ganz besondere Auszeichnung.

UniFavorit: Aktien

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Union Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,10 % 1.068 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,74 %

Stryx World Growth

Über zehn Jahre gewann der seit 2010 von Frank Thormann

Sieger 5 Jahre

und Bernd Schröder verwaltete UniFavorit:Aktien. Während der

Seilern Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,01 % 174 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 21,78 %

Morgan Stanley Global Opportunity

Durchschnitt der Fonds in diesem Zeitraum um 46,3 Prozent

Management Fondsvolumen

Frank Thormann,

zulegte, schaffte Thormann (und seine Vorgänger) einen Er-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

trag von 161,9 Prozent. Das ist insofern beachtenswert, da

Union Investment

sich in diesem Zeitraum die globale Finanzkrise abspielte.

Management Fondsvolumen

Morgan Stanley Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,35 % 657 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 28,93 %

Aktien GLOBAL Dividenden Laufende Erträge. Beteiligungen an Aktiengesellschaf­

einen Wertzuwachs von 77,1 Prozent. Der Durchschnitt in die-

ten, die starke Cashflows aufweisen und hohe Dividenden

ser Kategorie liegt bei 59,7 Prozent.

zahlen, bringen Ruhe und laufende Erträge ins Portfolio. Die­se „Dividenden-Strate­gie” verfolgen 48 in Österreich zum Ver-

Sieger 5 Jahre

trieb zugelassene Fonds. Gewinner in dieser Kategorie ist über fünf Jahre der Newton Global Income Sterling. Fondsmana-

Management Fondsvolumen

Nick Clay,

ger Nick Clay ist seit August 2012 für den Fonds verantwortlich

Portfoliomanager,

Sieger 3 Jahre

und hält das 5,7 Milliarden Euro schwere Portfolio mit rund 50

Newton I.M.

Positionen überschaubar. Über fünf Jahre erzielte der Fonds

Management Fondsvolumen

Newton Global Income Sterling Newton I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,10 % 5.712 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,06 %

Fidelity Funds - Global Dividend

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. – 3.673 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,66 %

Aktien Global kleine und mittlere Unternehmen intensives research. Kleine und mittere Unternehmen

der ebenfalls von Mustoe gemanagt wird, etwas aggressiver

bieten höhere Wachstumschancen, unterliegen aber auch hö-

aufgestellt. Sein Ertrag über drei Jahre: 80,2 Prozent.

heren Kursschwankungen. Heuer gewann in dieser Kategorie, die 19 Fonds umfasst, im Fünf-Jahres-Zeitraum der Goldman

Sieger 5 Jahre Goldman Sachs Gl. Sm. Cap CORE Equity

Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,87 % 382 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,72 %

gen Volumens von 382 Millio­nen Euro ist der Fonds mit rund

Management Fondsvolumen

Nick Mustoe,

500 Positionen extrem breit aufgestellt. Der Sieger über drei

Chief Investment Officer,

Jahre, der von Nick Mustoe verwaltete Invesco Smaller Compa-

Sieger 3 Jahre Invesco Global Smaller Companies Equ.

Invesco Perpetual

nies, ist der im Vergleich zum älteren Invesco Small Cap Equity,

Sachs Global Small Cap Core Equity. Trotz seines relativ gerin-

Management Fondsvolumen

Invesco A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. – 117 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 21,70 %

Februar 2016 – geld-magazin °

91


DIe besten AktienFonds

Aktien Europa Einsame Spitze. Seit 2009 geht es – mit kurzen Unterbre-

gangenen zehn Jahren um stolze 174,3 Prozent steigern – der

chungen – an den euro­päischen Aktienmärkten bergauf. Über

Durchschnitt der Kategorie liegt bei „lediglich“ 36,5 Prozent.

die vergangenen zehn Jahre konnte der Durchschnitt der Fonds (trotz Finanzkrise) um 86,5 Prozent zulegen, über fünf

Sieger 10 Jahre

Jupiter JGF European Growth

Jupiter Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,61 % 2.333 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,63 %

und heuer Sieger über zehn Jahre ist im Bereich europäischer

Management Fondsvolumen

Alexander Darwall,

Aktien Alexander Darwall, der im Jahr 2007 das Fondsma-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

nagement für den Jupiter JGF European Growth von Malcom

Jupiter Asset Mgmt.

Miller übernahm. Sie konnten den Wert des Fonds in den ver-

Management Fondsvolumen

Jahre um 58 Prozent. Einer der erfolgreichsten Fondsmanager

BSF European Opport. Extension BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,68 % 643 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 33,52 %

Aktien Europa Dividenden Ohne Währungsrisiko. Seitdem die Renditen bei fixver-

zinsten Produkten immer unattraktiver geworden sind, stieg die Nachfrage nach Dividenden-Aktien. Das pushte die Aktienkurse nach oben. Der Siegerfonds über zehn Jahre, der

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Sieger 5 Jahre Invesco Pan European Equity Income

Portfolio mit 300 Aktienpositionen auf und konnte über die ver-

Management Fondsvolumen

Michael Barakos,

gangenen zehn Jahre um 69,3 Prozent zulegen (Durchschnitt:

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

36,4 Prozent). Über fünf Jahre gewann der Invesco Pan Euro-

JPMorgan A.M. (UK)

pean Equity Income mit einem Plus von 84,7 Prozent.

Management Fondsvolumen

JPM Europe Strategic Dividend, weist ein stark diversifiziertes

JPM Europe Strategic Dividend

JPMorgan A.M. (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,40 % 3.879 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,95 %

Invesco A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,27 % 139 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,60 %

First Private Euro Dividenden STAUFER First Private I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,95 % 199 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,34 %

Aktien Europa kleine und mittlere Unternehmen Stärkeres Wachstum. Zum Siegerfonds über zehn Jah-

Sieger 10 Jahre

Baring Europe Select Trust

Management Fondsvolumen

Baring Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,01 % 1.872 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,32 %

weist mittlerweile ein Fondsvermögen von 1,9 Milliarden Euro

Sieger 5 Jahre

Deutschland, Schweiz und Italien dominierend. Über zehn

Management Fondsvolumen

SLI Global SICAV Europ. Sm. Companies

auf. Von der Regionengewichtung sind die Märkte Frankreich, Nicholas Williams,

Jahre konnte der Fonds einen Wertzuwachs von 184,3 Pro-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

zent erzielen – der Durchschnitt der 69 Fonds umfassenden

Baring Asset Mgmt.

Kategorie schaffte in diesem Zeitraum „nur“ 85,7 Prozent.

Management Fondsvolumen

re wurde heuer neuerlich der Baring Europe Select Trust gekürt. Er wird seit Jänner 2005 von Nicholas Williams verwaltet und

Standard Life Invest. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,16 % 335 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 25,98 %

Alken Fund - Small Cap Europe

Alken Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,32 % 289 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 27,95 %

Aktien EuroPA ohne GroSSbritannien Ausschluss der Briten. Es ist eine gewisse Ironie, dass

JOHCM Continental European gewann heuer mit einer Perfor-

gerade die in London angesiedelte Fondsgesellschaft Black-

mance von 59,8 Prozent in der Drei-Jahres-Bewertung.

Rock in der 19 Fonds umfassenden Kategorie „Aktien Europa ex Großbritannien“ über zehn und fünf Jahre die Nase vor-

Sieger 10 und 5 Jahre BGF Continental European Flexible

diese Zeiträume um 163,9 Prozent bzw. um 71,3 Prozent zule-

Management Fondsvolumen

Alister M. Hibbert,

gen. Der Durchschnitt schaffte hingegen nur 66,5 Pro­zent bzw.

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

59,2 Prozent. Das „Flexible“ im Fondsnamen bezieht sich üb-

BlackRock

rigens auf die Gewichtung von Growth- und Value-Aktien. Der

Management Fondsvolumen

ne hat. So konnte der BGF Continental European Flexible über

92 ° geld-magazin – Februar 2016

BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,18 % 3.037 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,48 %

JOHCM Continental European

JO Hambro Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,63 % 2.108 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,71 %


DIe besten AktienFonds

Vorausdenken, um vorne zu bleiben. Wir freuen uns Ăźber unsere Auszeichnungen bei den Lipper Fund Awards 2016 Austria

3ODW] I U GHQ 3LRQHHU )XQGV $XVWULD Ɍ .RPIRUW ,QYHVW WUDGLWLRQHOO Kategorie „Mixed Asset EUR Conservative – Global“, 5 Jahre 3ODW] I U GHQ 3LRQHHU )XQGV $XVWULD Ɍ (WKLN )RQGV Kategorie „Mixed Asset EUR Conservative – Global“, 3 Jahre

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 Aktien Eurozone Einheitswährung. Mit einem Plus von 79,4 Prozent liegt

der BGF Euro-Markets im Zehn-Jahres-Bereich auch heuer wieder an ers­ter Stelle. Die beiden Fondsmanager Alice Gas-

BGF Euro-Markets

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

kell und Andreas ZĂśllinger sind seit November 2007 fĂźr diesen

Sieger 5 Jahre

Fonds verantwortlich und halten das Portfolio auf rund 50 Blue Chips konzentriert. Dem hohen Wertzuwachs des Fonds steht

Management Fondsvolumen

Andreas ZĂśllinger,

beim EuroStoxx50 ein Plus von lediglich 24,1 Prozent gegen-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Ăźber. Die Peer Group konnte im Schnitt mit 24,2 Prozent etwa

BlackRock

die gleiche Performance wie der Vergleichsindex erzielen.

Management Fondsvolumen

BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,01 % 4.011 Mio. â‚Ź Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,89 %

Henderson HF Euroland

Henderson Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,99 % 1.066 Mio. â‚Ź Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,44 %

Invesco Euro Equity Fund

Invesco Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,37 % 465 Mio. â‚Ź Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,45 %

 Aktien GroSSbritannien Angloamerikanisches Europa. Der Thread­needle

erzielte er jeweils einen rund doppelt so hohen Wertzuwachs

UK Select liegt dieses Jahr ßber alle Zeiträume an erster Stel-

als der Durchschnitt seiner Vergleichsgruppe. Westwood hält

le in der 26 Fonds umfassenden Kategorie (vergangenes Jahr

entsprechend dem Fondszusatz „Select“ das Portfolio mit

errang der mit einem Fondsvolumen von 2,3 Milliarden Euro

rund 50 Positionen relativ konzentriert.

wesentlich grĂśĂ&#x;ere Threadneedle UK Fund im Zehn-JahresZeitraum den ersten Platz). Der Siegerfonds wird seit Juni Mark Westwood,

2006 von Mark Westwood verwaltet und konnte Ăźber zehn

Fondsmanager,

Jahre einen Ertrag von 104,2 Prozent erwirtschaften, Ăźber fĂźnf

Threadneedle

Jahre 87,4 Prozent und Ăźber drei Jahre 66,0 Prozent. Damit

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

Threadneedle UK Select

Threadneedle Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,38 % 293 Mio. â‚Ź Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,36 % 1,67 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,18 %

Februar 2016 – geld-magazin °

93


DIe besten AktienFonds

Aktien Deutschland Zugpferd. Die Exporterfolge der deutschen Unternehmen

Drei-Jahres-Zeitraum jagte ihm der von Olgerd Eichler verwal-

schlagen sich in steigenden Aktienkursen nieder. So legte der

tete Mainfirst Germany Fund die Siegerplätze ab.

Deutsche Aktienindex in den vergangenen zehn Jahren von 4.200 auf über 10.000 Punkte zu – trotz der zwischenzeit-

Sieger 10 Jahre

lich herben Kurseinbrüchen im Jahr 2008. Der Siegerfonds

DWS Deutschland

über zehn Jahre, der DWS Deutschland, der seit Juli 2002 von

Management Dt. Asset & Wealth Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,26 % Fondsvolumen 5.273 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,42 %

Tim Albrecht,

Tim Albrecht verwaltet wird, erzielte in diesem Zeitraum einen

Portfoliomanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Ertrag von 191 Prozent. Der Durchschnitt der 40 Fonds umfas-

Dt. Asset & Wealth Mgmt.

senden Vergleichsgruppe schaffte 81,2 Prozent. Im Fünf- und

Management Fondsvolumen

MainFirst - Germany Fund

MainFirst Bank AG Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,21 % 152 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 28,44 %

Aktien öSTERREICH Outperformance. Der österreichische Aktienmarkt hinkt

zeichnend ist auch seine Performance im vergangenen Jahr

weit hinter dem DAX her und liegt mit aktuell 2.150 Punk-

von 20,5 Prozent. In diesem Zeitraum kletterte der ATX Prime

ten um 50 Prozent unter seinem Allzeithoch vom Juli 2007.

um 12,9 Prozent, der Durchschnitt der Österreich-­Aktienfonds

Während der ATX Prime-Index im Vergleich vor zehn Jah-

liegt sogar mit 11,2 Prozent noch leicht darunter.

ren mit 32,8 Prozent im Minus liegt, macht der Verlust der Österreich-­Aktienfonds im Durchschnitt 13,8 Prozent aus.Alois Alois Wögerbauer,

Wögerbauer schaffte es hingegen, durch sehr aktives Fonds-

Fondsmanager,

management, mit dem 3 Banken Österreich-Fonds über diesen

3 Banken Generali Invest

Zeitraum einen Ertrag von 17,7 Prozent zu erwirtschaften. Be-

Sieger 5 und 3 Jahre

3 Banken Österreich-Fonds

Management 3 Banken Generali Invest Ertrag 10 Jahre p.a. + 1,64 % Fondsvolumen 93 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,48 % TER 2,25 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,40 %

Aktien sCHWEIZ Heimvorteil. Im Jänner 2015 gab die Schweizerische

ein Plus von 143,2 Prozent. Die Outperformance zum Durch-

Nationalbank (SNB) nach umfangreichen Devisen-Interven-

schnitt der Vergleichsgruppe liegt damit bei knapp 40 Prozent.

tionen die Quasi-Euro-Bindung auf, woraufhin der Franken

Möller hält das Portfolio mit rund 50 Positionen absichtlich

um 15 Prozent aufwertete. Für Anleger aus dem Euroraum

überschaubar – er ist ein typischer Value-Investor.

resultierten daraus Währungsgewinne als Zusatzertrag. Der Siegerfonds UBAM Swiss Equity setzte sich in der 19 Produkte Martin Möller,

umfassenden Kategorie in allen drei bewerteten Zeiträumen

Fondsmanager,

durch. Er wird seit Juli 2006 von Martin Möller verwaltet und

UBP Swiss Equities Team

erzielte über den Zeitraum von zehn Jahren in Euro gerechnet

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

UBAM Swiss Equity

Management Union Bancaire Privee SA Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,29 % Fondsvolumen 1.061 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,10 % TER 1,41 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,10 %

Aktien SchwellenLÄNDER gLOBAL Rauer Wind. Um den Sieg in der Kategorie „Aktienfonds

Wachstumsländer Global” rittern 174 Fonds. Die ersten Plätze im Zehn- und Fünf-Jahres-Bereich gingen heuer wieder an

Sieger 10 Jahre Stewart Investors Global Em. markets

Management Fondsvolumen

Stewart Investors (ehem. First State). Fondsmanager Jonathan

Sieger 5 Jahre

Asante wurde nach mehreren Jahren der Zusammenarbeit mit Emerging Markets-Legende Angus Tulloch zum Leiter für

Management Fondsvolumen

Jonathan Asante,

den Bereich Aktien Global Emerging Markets ernannt. Er er-

Leiter Aktien Global EM,

Sieger 3 Jahre

zielte mit dem Siegerfonds über zehn Jahre trotz der letzten

Steward Investment

drei schwierigen Jahre ein Plus von 131,8 Prozent.

Management Fondsvolumen

94 ° geld-magazin – Februar 2016

Stewart Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,76 % 821 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,81 %

Stewart Investors Global Em Sust.

Stewart Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,21 % 313 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,39 %

Fidelity FAST Emerging Markets

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.150 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,38 %


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Die bessere Entscheidung

*laut Investment Trends Studie 2015

Aktien SchwellenLÄNDER eUROPA Schwierige Märkte. 54 Aktienfonds versuchen ihr Bes­

waltet. Bis dahin waren Schroders Emerging-Market-Chef Allan

tes, in Osteuropa Erträge zu erzielen. Doch der ehemaligen

Conway und Tom Wilson dafür verantwortlich.

Konvergenz-Phantasie ist seit Jahren Ernüchterung gewichen. So schaffte selbst der beste der Fonds, der Schroder

Sieger 10 Jahre

ISF Emerging Europe, in zehn Jahren ein Plus von kumuliert nur 4,1 Prozent. Der Durchschnitt der Fonds liegt über diesem

Management Fondsvolumen

Mohsin Memon,

Zeitraum mit 20,7 Prozent im Minus. Der 297 Millionen Euro

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

schwere Schroder ISF Emerging Europe wird in London seit

Schroders I.M.

November 2014 von Rollo Roscow und Mohsin Memon ver-

Management Fondsvolumen

Schroder ISF Emerging Europe

Schroder I.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 0,40 % 297 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. – 3,10 %

Trigon New Europe Fund

AS Trigon Funds Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,83 % 50 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,47 %

Aktien rUSSLAND Krisen-Szenario. Der russische Aktienmarkt erlebte zwi-

unter Portfoliomanager Vladimir Tsuprov, der das Portfolio mit

schen 2000 und 2006 einen enormen Aufschwung, bei dem

rund 45 Werten sehr übersichtlich hält, mit minus 32,9 Pro-

der Aktienindex um 300 Prozent zulegte. 2008 folgte die Er-

zent glimpflicher davon. Der schlechteste Fonds über diesen

nüchterung – rund 75 Prozent gingen wieder verloren. Seit

Zeitraum, der East Capital (Lux) Russian, musste sogar ein Mi-

dem neuerlichen Hoch im Jahr 2011 gab die Moskauer Börse

nus von 43,8 Prozent einstecken.

ständig nach – ab Mitte 2014 halbierte sowohl der Index als Vladimir Tsuprov,

auch der Rubel. In diesem Umfeld liegt die Fünf-Jahres-Perfor-

CIO,

Sieger 5 und 3 Jahre

mance der 18 angebotenen Fonds im Schnitt bei minus 44,8

TKB Investment Partners

Prozent (in Euro). Der Parvest Equity Russia Opportunities kam

Management TKB Investment Partners Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 61 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

PARVEST Equity Russia Opport. - 6,95 % - 6,57 %

Februar 2016 – geld-magazin °

95


DIe besten AktienFonds

Aktien lATEINAMERIKA Boom and Bust. Nach dem Boom bis 2007, in dem Aktien

JPM Latin America Equity

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

JP Morgan Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,36 % 510 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. - 9,19 %

ging es wieder bergab. Der Siegerfonds JPM Latin America

Sieger 5 Jahre

und liegt über diesen Zeitraum mit 26,3 Prozent im Plus. Über

Management Fondsvolumen

Stewart Investors Latin America

Equity konnte über zehn Jahre die Boomphase noch nützen Gregory Luttrell,

fünf Jahre liegt der Stewart Investors Latin America bereits

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

mit 9,2 Prozent im Minus. Im Drei-Jahres-Zeitraum weist der

JPMorgan I.M.

Durchschnitt der Fonds einen Verlust von 36,5 Prozent auf.

Management Fondsvolumen

aus Lateinamerika um 700 Prozent zulegten, korrigierten die Börsen wieder kräftig. Seit dem Zwischenhoch im Jahr 2011

First State Ertrag 5 Jahre p.a. 138 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

- 2,92 % - 8,33 %

BTG Pactual - Latin American Equity BTG Pactual A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. 3 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– - 7,59 %

Aktien Brasilien Wirtschaftskrise. Neben den politische Einflussnah-

absolut gesehen dennoch ein Minus von 21,3 Prozent einste-

men in der brasilianischen Wirtschaft führten vor allem die

cken. Fondsmanager José Zitelmann ist bereits seit 1998 für

schwachen Rohstoffpreise 2015 zu einer Schrumpfung

den brasilianischen Broker und Vermögensverwalter Pactual

der Wirtschaft um 3,7 Prozent. Der Aktienmarkt taumelt seit

in Rio de Janeiro tätig. 2006 wurde Pactual von der UBS über-

Jahren unter hohen Schwankungen nach unten. Auch der bra-

nommen, drei Jahre später von BTG gekauft.

silianische Real verlor seit 2011 gegenüber dem Euro rund José Zitelmann,

30 Prozent an Wert. In diesem Umfeld erzielte der Siegerfonds

Head of Equity Strategies,

Sieger 3 Jahre

BTG Pactual - Brazil Equity Plus über die vergangenen drei

BTG Pactual A. M.

Jahre zwar eine Outperformance von rund 27 Prozent, musste

Management Fondsvolumen

BTG Pactual - Brazil Equity Plus

BTG Pactual A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. 3 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– - 7,69 %

Aktien aSIEN-pAZIFIK Breite Wirtschaftsregion. Zur Region Asien-Pazifik

wird Japan und Australien dazugezählt. Mit Investments auch in den beiden Industrieländern lässt sich die Volatilität des

Invesco Pacific Equity

Sieger 10 Jahre

Invesco A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,35 % 100 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,92 %

Management Fondsvolumen

Portfolios deutlich reduzieren. Trotzdem ist die Performance

Sieger 5 Jahre

des „Emerging Asia” teilweise enthalten. So legte der Invesco Pacific Equity, der seit 2001 von Stuart Parks gemanagt wird, in

Management Fondsvolumen

Stuart Parks,

den vergangenen zehn Jahren um 85,1 Prozent zu. Gewinner

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

über fünf Jahre wurde heuer wieder mit plus 55,8 Prozent der

Invesco Asset Mgmt.

wesentlich größere Fidelity Funds - Pacific.

Management Fondsvolumen

Fidelity Funds - Pacific

FIL Fund Managemet Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,33 % 1.668 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,52 %

Comgest Growth Asia

Comgest Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,10 % 67 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,54 %

Aktien aSIEN-pAZIFIK kleine und mittlere Unternehmen Hohes Beta. Zusätzlich zur Wachstumsfantasie aus

14 Fonds liegt über drei Jahre nur bei 29,8 Prozent. Fondsma-

Schwellenländern kommt die Hebelwirkung kleiner Unterneh-

nager Sam Le Cornu verwaltet den knapp eine Milliarde Euro

men. So verwundert es nicht, dass die Performancezahlen im

schweren Macquarie Asia New Stars seit seiner Auflegung im

Vergleich zur Kategorie „Aktien Pazifik ex Japan“ höher liegen.

Oktober 2011 gemeinsam mit John Bugg nach rein funda-

Der Siegerfonds Macquarie Asia New Stars konnte in den ver-

mentalen Kriterien.

gangenen drei Jahren um 68,9 Prozent zulegen, obwohl die Sam Le Cornu,

vergangenen sechs Monate aufgrund der rückläufigen Chi-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

na-Börsen etwa 23 Prozent Performance gekostet haben. Der

Macquarie I.M.

durchschnittliche Ertrag der in dieser Kategorie enthaltenen

Management Fondsvolumen

96 ° geld-magazin – Februar 2016

Macquarie Asia New Stars

Macquarie I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. – 959 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,80 %


ϲ͘ ʹ ϳ͘ Ɖƌŝů ϮϬϭϲ ƵƐƚƌŝĂ dƌĞŶĚ ,ŽƚĞů ^ĂǀŽLJĞŶ sŝĞŶŶĂ

ǁǁǁ͘ŝŝƌ͘ĂƚͬŬƵƌƐ

ϭϭ͘ //Z ĂŶŬĞŶŬŽŶŐƌĞƐƐ ͮ ϰ <ŽŶĨĞƌĞŶnjĞŶ ͮ ϮϬϬ dĞŝůŶĞŚŵĞƌ o ĂŚůƵŶŐƐǀĞƌŬĞŚƌ o ŽŵƉůŝĂŶĐĞ ƵŶĚ 'ĞůĚǁćƐĐŚĞďĞŬćŵƉĨƵŶŐ o /d ŝŶ ĂŶŬĞŶ o DĂƌŬƞŽůŐĞ͕ DĂƌŬƚƐĞƌǀŝĐĞ ƵŶĚ ĂĐŬŽĸĐĞ Ɛ ƉƌćƐĞŶƟĞƌĞŶ ƐŝĐŚ͗

hŶƐĞƌ WĂƌƚŶĞƌ͗ the way secure IT works

Aktien aSIEN-pAZIFIK OHNE jAPAN Sieg auf der ganzen Linie. Über zehn und fünf Jahre

­Sustainability verantwortlich. Er hat nur 50 Werte im Fonds –

gewann in dieser Anlageregion der auf Nachhaltigkeit aus-

es ist eben die Qualität entscheidend.

gelegte Fonds von First State. Leiter des Asien-Pazifik-Teams und globale Schwellenländer ist Angus Tulloch, der 1980 von

Sieger 10 und 5 Jahre

der Fondsgesellschaft Cazenove als Investmentanalyst nach Hongkong gesandt wurde. Sieben Jahre danach wechselte

Management Fondsvolumen

David Gait,

er zu First State. Tulloch und sein Team sind auf Fundamen-

Asien-Pazifik-Team,

Sieger 3 Jahre

talanalyse eingeschworen. Sein Kollege David Gait zeichnet

Stewart Investors

gemeinsam mit Sashi Reddy für den First State Asia Pacific

Management Fondsvolumen

Stewart Inv. Asia Pacific Sustain.

Stewart Investors Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,64 % 410 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,97 %

BGF Asian Growth Leaders

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. – 746 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,43 %

Aktien chINA BOoM and Bust. Ab Mitte 2014 kam es an den Aktienmär-

auch den A-Shares-Boom 2014/2015 nützen und liegen trotz

kten in China durch die Marktöffnung (A-Shares) innerhalb

anschließend kräftiger Korrektur noch satt im Plus.

eines Jahres zu einem Anstieg der Börsen um gut 100 Prozent. Der Aktienindex in Hongkong wurde mit in die Höhe gezogen.

Sieger 10 Jahre

Dann trat Ernüchterung ein und die Gewinne wurden beinahe zur Gänze wieder verloren. Auf Sicht von zehn Jahren, in

Management Fondsvolumen

Magdalene Miller,

denen auch noch die Boomphase 2006/2007 enthalten ist,

Fondsmanagerin,

Sieger 5 und 3 Jahre

weist der Siegerfonds SLI Global - China Equites noch einen

Standard Life Investment

Wertzuwachs von 309,6 Prozent auf. Manche Fonds konnten

Management Fondsvolumen

SLI GloBAL SICAV China Equities

Standard Life Ertrag 10 Jahre p.a. + 15,13 % 112 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,58 %

UBS (Lux) EF - China Opportunity

UBS Global A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,72 % 1.269 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,61 %

Februar 2016 – geld-magazin °

97


DIe besten AktienFonds

Aktien Grossraum China WirtschaftsRegion. Vom Wachstum Chinas profitie-

kong und erhielt auch für die Drei-Jahres-Performance von

ren auch die umliegenden Länder. So ist es durchaus sinnvoll,

63,5 Prozent einen ersten Platz.

Investments auch dahingehend regional zu streuen. Beson-

First State Greater China Growth

ders beeindruckend ist der Wertzuwachs des Siegerfonds First

Sieger 10 Jahre

State Greater China Growth von 225,9 Prozent über die vergangenen zehn Jahre. In den letzten fünf Jahren konnte der

Management Fondsvolumen

Martin Lau,

UBS EF - Greater China trotz negativer Performance in 2011

Fondsmanager,

kumuliert um 47,4 Prozent zulegen. Fondsmanager Bin Shi

Sieger 5 und 3 Jahre UBS (Lux) Equ. Fund - Greater China

First State Investment

verwaltet diesen 337 Millionen Euro schweren Fonds in Hong-

Management Fondsvolumen

First State (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,53 % 480 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,08 %

UBS Asset Mgmt. (HK) Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,10 % 337 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,80 %

Aktien iNDIEN Korrektur. Indiens Wirtschaft wuchs 2015 um 7,5 Pro-

zent, die Inflation lag bei 6,1 Prozent. Die Börse in Bombay korrigierte jedoch nach dem Höhenflug in 2014 vergangenes

Pinebridge India Equity

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Jahr wieder um etwa 20 Prozent. Auf Sicht der vergangenen

Sieger 5 Jahre

zehn Jahre konnte der seit Juni 2011 von Elizabeth Soon verwaltete Siegerfonds Pinebridge India Equity um 255,8 Prozent

Management Fondsvolumen

Elizabeth Soon,

zulegen. Dass der Erfolg nicht vielmehr ihrem Vorgänger Pe-

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

ter Soo zuzuschreiben ist, zeigt sich daran, dass Soon mit plus

PineBridge Invest Asia

86,6 Prozent auch die beste Drei-Jahres-Perfomance erzielte.

Management Fondsvolumen

PineBridge Invest Asia Ertrag 10 Jahre p.a. + 13,53 % 869 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,13 %

Goldman Sachs India Equity

Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,86 % 1.422 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,51 %

Pinebridge India Equity

PineBridge Invest Asia Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,13 % 869 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,84 %

Aktien SüdkOREA Schwache Entwicklung. Südkorea kämpft wegen des

heuer wieder der Invesco Korean Equity, der 1996 aufgelegt

schwachen Yen mit dem Export nach Japan. Darunter leidet die

wurde und seit 2008 von Simon Jeong gemanagt wird. Der

Wirtschaft – besonders seit der Ausweitung des QE der Bank of

Wertzuwachs über fünf Jahre liegt bei satten 64,9 Prozent, der

Japan. Dennoch sollte man Südkorea nicht unterschätzen, An-

Kategorien-Durchschnitt bei 16,7 Prozent. Im Drei-Jahres-Zeit-

fang 2016 wurde das Land von Bloomberg zum innovativsten

raum gewann Jeong mit einem Ertrag von 68,0 Prozent.

Wirtschaftsraum weltweit gekürt (Deutschland folgt auf Platz Simon Jeong,

zwei). Um in Südkorea zu investieren, stehen elf Aktienfonds

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

zur Verfügung – acht davon mit einer Historie von mehr als

Invesco Hong Kong

zehn Jahren. Siegerfonds über fünf Jahre und drei Jahre ist

Management Fondsvolumen

Invesco Korean Equity

Invesco HK Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,51 % 259 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,87 %

Aktien jAPAN Erholung. Der japanische Aktienmarkt profitiert von der

von Ernst Glanzmann verwaltet, der das Portfolio mit rund 100

ultralockeren Geldpolitik – der schwache Yen unterstützt den

japanischen Blue Chips bestückt hat.

Export, doch das Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordwerte. Japan-Aktienfonds konnten infolge des Yen-Rückganges nur

Sieger 10 Jahre

teilweise vom Börsenboom profitieren, erzielten aber in den

Julius Baer EF Japan

vergangenen drei Jahren trotzdem Gewinne von bis zu 90,3

Management GAM I.M. (Switzerland) Ertrag 10 Jahre p.a. + 2,21 % Fondsvolumen 2.525 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,32 %

Ernst Glanzmann,

Prozent (Comgest Growth Japan). Über zehn Jahre liegt der

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

2,5 Milliarden Euro schwere Julius Bär EF Japan mit einem

GAM I.M. (Switzerland)

Plus von 24,25 Prozent an erster Stelle. Er wird seit Juli 2008

Management Fondsvolumen

98 ° geld-magazin – Februar 2016

Comgest Growth Japan

Comgest Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,25 % 53 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 23,98 %


Aktien jAPAN kleine und mittlere Unternehmen Stock Picking. Die richtige Aktienauswahl macht sich

mehr als verdoppelte, und erzielte mit dem Fonds in den ver-

in einem zyklischen Markt wie Japan bezahlt. So erzielte Yun

gangenen fünf Jahren einen Gewinn von 106,4 Prozent, über

Young Lee, der den bereits 1985 aufgelegten Henderson HF

drei Jahre 92,7 Prozent. Untypisch für einen Small Cap Fonds

Japanese Smaller Companies seit 2005 managt, über die

ist die relativ geringe Anzahl von etwa 60 Aktienpositionen.

vergan­genen zehn Jahre einen Ertragszuwachs von 60,2 Prozent. Der Durchschnitt der 12 Fonds in dieser Kategorie Yun Young Lee,

schaffte über diesen Zeitraum gerade einmal 8,3 Prozent. Gut

Fondsmanager,

konnte Lee auch den Börsenanstieg Mitte 2012 bis 2015 nüt-

Henderson Glb. Investors

zen, bei dem der Nikkei-Index von 9.000 auf 20.500 Punkte

Sieger 10, 5 und 3 Jahre Henderson HF Japanese Sm. Comp.

Management Fondsvolumen TER

Henderson G.I. Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,82 % 180 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,59 % 1,82 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 24,37 %

Aktien USA Konjunktur Stottert. Die vergangenen zehn Jahre

waren für US-Fondsmanager kein reines Honigschlecken. Dennoch konnte der Siegerfonds Alger American Asset Growth, der

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

alger American Asset Growth Fund

Alger Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,10 % 540 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,30 %

T Rowe US Blue Chip Equity

bereits seit 1996 von Patrick Kelly gemanagt wird, um 161,9

Sieger 5 Jahre

Prozent zulegen – der Durchschnitt der in diese Kategorie zu-

T. Rowe Price Int. Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,72 % 352 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 27,57 %

New Capital US Growth

geordneten 192 Aktienfonds schaffte in den vergangenen

Management Fondsvolumen

Patrick Kelly,

zehn Jahren gerade mal 83,9 Prozent – und das, obwohl der

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Anstieg des US-Dollar zum Euro in diesem Zeitraum um rund

Alger Management

20 Prozent bereits in der Performance inkludiert ist.

Management EFG Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,49 % Fondsvolumen 202 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 27,94 %

Aktien USA kleine und mittlere Unternehmen Technologie-Vorsprung. Im Zehn-Jahres-Zeitraum

setzte sich in dieser 37 Fonds umassenden Kategorie heuer wieder der Threadneedle American Smaller Companies mit

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Threadneedle American Smaller Comp. Threadneedle A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,34 % 799 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,40 %

T Rowe US Sm. Companies Equity

einer Performance von 144,3 Prozent durch. Der rund 800 Mil-

Sieger 5 Jahre

lionen Euro schwere Fonds wird seit 2005 von Diane Sobin

T. Rowe Price Int. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,71 % 716 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,61 %

BGF US Small & MidCap Opportunities

verwaltet, die auch für fünf andere US-Aktienfonds von Thread-

Management Fondsvolumen

Diane Sobin,

needle verantwortlich ist. Über fünf Jahre sticht hingegen der

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

T Row US Smaller Companies Equity mit einer Performance

Threadneedle A.M.

von 113,8 Prozent hervor. Er hält etwa 200 Positionen.

Management Fondsvolumen

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,39 % 366 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,72 %

Aktien Branche fINANZ Unter Druck. Finanzwerte mussten in den vergangenen

Sieger 10 Jahre

Fidelity Funds - Glb. Financial Serv.

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,57 % 719 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,72 %

noch schaffte Sotiris Boutsis mit dem Fidelity Funds - Global

Sieger 5 Jahre

DWS Financials Typ O

Financial Services über zehn Jahre einen Wertzuwachs von

Jahren außerordentliche Belastungen verdauen. Faule Kredite, Bankensteuern und das im Umfeld niedriger Zinserträge. Den-

42,0 Prozent. Die zunehmende Erholung des Sektors wider-

Management Dt. Asset & Wealth Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,83 % Fondsvolumen 86 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,62 %

Sotiris Boutsis,

spiegelt sich im wieder ansehnlichen Ertrag über drei Jahre:

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Der Sieger über diesen Zeitraum ist der Polar Capital Global

FIL Fund Management

Insurance mit einem Zuwachs von 86,3 Prozent

Management Fondsvolumen

Polar Capital Global Insurance Polar Capital Ertrag 5 Jahre p.a. – 477 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,34 %

Februar 2016 – geld-magazin °

99


DIe besten AktienFonds

Aktien Branche gESUNDHEIT Grundbedürfnisse. Des einen Leid ist des anderen

gelt die Performance des Janus Global Life Science Fund von

Freud. Laufen Wirkstoff-Patente von Pharmafirmen aus, stür-

238,8 Prozent bzw. 163,7 Prozent die Boom-Branche wider.

zen sich Generikahersteller darauf und produzieren sie ebenfalls. Daher sind Pharmafirmen ständig unter Zugzwang,

Sieger 10 Jahre

neue Substanzen zu entwickeln bzw. Biotech-Firmen zu über-

BGF World Healthscience

BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,05 % 3.291 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 23,15 %

nehmen. Der Gewinner über zehn Jahre (von 39 Fonds) ist der

Management Fondsvolumen

Tom Callan,

BGF World Healthscience, der seit 2011 von Tom Callan und

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Erin Xie verwaltet wird. Er konnte über zehn Jahre ein Plus von

BlackRock

satten 185,3 Prozent erzielen. Über fünf und drei Jahre spie-

Management Fondsvolumen

Janus Global Life Sciences Fund

Janus Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 27,95 % 1.576 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 37,43 %

Aktien Branche Biotechnologie Innovationen. Mit Biotechnologie-Aktien wurde in den

mance im Drei-Jahres-Bereich (+ 230 %) ausgezeichnet. Er

letzten Jahren das meiste Geld verdient. Die Branche wurde

wurde erst Ende 2011 aufgelegt und von HBM Partners in Zug

durch Innovationskraft mächtig in die Höhe getrieben. Deshalb

in der Schweiz verwaltet. Aufgrund der relativ kurzen Historie

weisen praktisch alle elf Fonds in dieser Kategorie Traumren-

liegt das Fondsvolumen erst bei 24 Millionen Euro, das Port­

diten auf. Über zehn Jahre stieg z.B. der Wert des Franklin

folio ist mit knapp 40 Werten bestückt.

Biotechnology Discovery um 324,4 Prozent – trotz zwischenIvo Staijen,

zeitlicher Korrekturen. Über fünf Jahre waren mit dem ESPA

Vorstandsvorsitzender,

Sieger 3 Jahre

Stock Biotech 318,5 Prozent zu verdienen. Mit einem Award

HBM Partners AG

wurde der HBM Global Biotechnology Fund für seine Perfor-

Management Fondsvolumen

HBM Global Biotechnology Fund

HBM Partners AG Ertrag 5 Jahre p.a. – 24 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 48,86 %

Aktien Branche Konsum-/Luxusgüter Solide Entwicklung gefragt. Unternehmen aus

Hälfte dieser Rendite (+ 96,3 %). Fondsmanager Jack Neele

dem Konsumgütersektor, wie beispielsweise die Branchen Au-

ist für das Portfolio bereits seit Juni 2007 verantwortlich.

tomobile, langlebige Konsumgüter, Medien und Einzelhandel,

Robeco Global Consumer Trends

weisen zumeist ein gesundes Geschäftsmodell, solide Wachs-

Sieger 10 Jahre

tumsaussichten und eine angemessene Bewertung auf. Der bereits 1998 aufgelegte Siegerfonds Robeco Global Consu-

Management Fondsvolumen

Jack Neele,

mer Trends konnte über zehn Jahre mit einem Wertzuwachs

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

von satten 194,1 Prozent in dieser Kategorie gewinnen. Der

Robeco Institutional

Durchschnitt der Fonds erreichte über diesen Zeitraum nur die

Management Fondsvolumen

Robeco Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,38 % 1.540 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,50 %

Invesco Global Leisure

Invesco Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,04 % 271 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 26,67 %

Aktien Branche iT Der Trend unseres Zeitalters. Ohne IT geht gar nichts

Ho Sohn, Fidelity Global Technology, mit einem Wertzuwachs

– kein Handy, kein Internet, keine Datenverwaltung und keine

von 105,7 Prozent bzw. 100,1 Prozent die ersten Preise.

computergestützte Planung. Und die Entwicklung in diesem Bereich ist enorm: rasant wachsende Speichermedien und

Sieger 10 Jahre

schnellere Prozessoren ermöglichen immer komplexere An-

Franklin Technology

Franklin Advisers Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,73 % 1.025 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,51 %

wendungen für jedermann.Wer auf die richtigen Unternehmen

Management Fondsvolumen

John Scandalios,

setzt, muss einfach damit Geld verdienen. Der Siegerfonds

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre Fidelity Funds - Global Technology

Franklin Technology legte in den vergangenen zehn Jahren

Franklin Advisers

um 153,2 Prozent zu. Über fünf und drei Jahre gewann Hyun

100 ° geld-magazin – Februar 2016

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,77 % 815 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 25,92 %


CAE 03_14 HILFE_GeldMagazin_210x140 RZ.indd 1

08.05.15 14:07

Aktien Branche Werkstoffe Sammelsurium. In dieser Kategorie finden sich Fonds,

gelegte Fonds seit seiner Gründung von Christoph Butz und

die in „Future Resources“, Commodities & Material“, „World

Gabriel Micheli. Butz ist Forsttechniker und Certified Investment

Minig“ und auch Holzbewirtschaftung, -verarbeitung und

Analyst. Micheli bringt vornehmlich das betriebwirtschaftliche

-handel (Timber) investieren. Die höchste konsistente Rendi-

Know-how ein. Das Fondsvermögen von immerhin 334 Millio-

te erwirtschaftete im Umfeld sinkender Rohstoffpreise auch

nen Euro ist in rund 60 Unternehmen investiert.

heuer wieder der Pictet-Timber, der über fünf Jahre um 42,5 Christoph Butz,

Prozent und über drei Jahre um 29,6 Prozent zulegen konn-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

te. Der Durchschnitt des Sektors musste über diese Zeiträume

Pictet Asset Mgmt.

sogar leichte Verluste einstecken. Verwaltet wird der 2008 auf-

Management Fondsvolumen

Pictet-Timber

Pictet A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,59 % 334 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,57 %

Aktien Branche VERSORGER Infrastruktur. Energieherstellung und die Bereitstellung

laut Lipper-Datenbank im Oktober 2015 einen Fondsmanager-

von Wasser, Strom und Wärme ist in den vergangenen Jah-

Wechsel. Jonas Desomer übernahm das Zepter von Catherine

ren nur in bestimmten Nischen ein einträgliches Geschäft

Ryan. Desomer ist bei KBC seit Anfang 2010 tätig, kommt aus

gewesen. Denn übergelagert waren in diesen Branchen ren-

dem Bereich Structured Portfolio Management und ist noch

ditehemmende Themen wie Energiewende und fallende

für neun weitere KBC-Aktienfonds verantwortlich.

Öl-/Gaspreise. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Fonds Jonas Desomer,

die oberen Plätze in dieser Kategorie dominieren. Beim Sie-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

gerfonds, KBC Eco Fund Water, der über drei Jahre mit einer

KBC Fund Management

Performance von 52,0 Prozent den ersten Platz errang, gab es

Management KBC Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,42 % Fondsvolumen 169 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,96 %

KBC Eco Fund Water

Februar 2016 – geld-magazin °

101


DIe besten AktienFonds

Aktien Branche Energie Energie-Wende. Bis 2008 erlebten Energie- und Roh-

Meridian Global Energy, der von der Massachusetts Financial

stoffpreise einen enormen Preisanstieg. Mit Ausbruch der

Services Company in Boston verwaltet wird.

Finanzkrise brach das Spekulationsgebilde aber regelrecht zusammen. Die 2008 erzielten Höchststände konnten bis heute

Sieger 10 Jahre

nicht wieder erreicht werden. Daher liegt selbst im Zehn-Jah-

NN (L) Energy

res-Bereich der Siegerfonds NN (L) Energy mit rund sechs

Management ING Investment Partners Ertrag 10 Jahre p.a. - 0,62 % Fondsvolumen 46 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. - 3,33 %

Pieter Schop,

Prozent im Minus, der Durchschnitt der Kategorie bei minus

Fondsmana­ger,

22,9 Prozent. Über fünf und drei Jahre sieht die Situation ähn-

Sieger 5 und 3 Jahre MFS Meridian Funds-Global Energy

NN Investment Partners

lich aus. Der beste Fonds über diese Zeiträume ist der MFS

Management Massachusetts Fin. Serv. Ertrag 5 Jahre p.a. Fondsvolumen 19 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

- 0,52 % - 0,33 %

Aktien Branche Gold & Edelmetalle Langsame Erholung. Der Goldpreis gab seit dem Hoch

Jahres-Bereich, der Investec GSF Global Gold, liegt über alle

im September 2011 von 1.900 Dollar je Unze bis Mitte De-

Zeiträume knapp über dem Branchen-Durchschnitt.

zember 2015 kontinuierlich nach und markierte zu diesem

Investec GSF Global Gold

Zeitpunkt ein Sechs-Jahres-Tief bei 1.052 Dollar. Für die Mar-

Sieger 5 Jahre

gen der Förder- und Verarbeitungsindustrie ist der niedrige

Investec A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. - 18,68 % 169 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. - 21,97 %

BAKERSTEEL PreciousMetals Fund

Preis ein Desaster. Und das zeigt sich deutlich: In den letz-

Management Fondsvolumen

Hanré Rossouw,

ten drei Jahren verloren die 19 Fonds in dieser Kategorie im

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Durchschnitt 54,3 Prozent an Wert, über fünf Jahre liegen sie

Investec Asset Mgmt.

noch immer mit 66,3 Prozent im Minus. Der Gewinner im Fünf-

Management Baker Steel Capital Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. - 19,10 % Fondsvolumen 40 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. - 16,54 %

iMMOBILIENAKTIEN – gLOBAL Reale Werte. Immobilienpreise entwickeln meist umge-

kehrt proportional zur Rendite von festverzinslichen Anlagen. Daher ist das niedrige Zinsniveau am Immobilienmarkt ein

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Kurstreiber. Global investierende Fonds können idealerweise

Sieger 5 Jahre

auch regional und sektoral unterschiedliche Entwicklungen für eine Performancemaximierung nützen. So liegt der Ertrag

Management Fondsvolumen

Guy Barnard,

des Siegerfonds, des Henderson HF Global Property Equities,

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

der seit seiner Auflage im Jahr 2005 von Guy Barnard gema-

Henderson Gl. Investors

nagt wird, bei stolzen 66,7 Prozent.

Management Fondsvolumen

Henderson HF Global Property Equities Henderson Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,24 % 378 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,77 %

JSS Real Estate Equity - Global

Sarasin & Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,38 % 71 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,92 %

Nordea 1 - Global Real Estate Fund

Cohen & Steers Ertrag 5 Jahre p.a. – 205 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,93 %

iMMOBILIENAKTIEN – eUROPA Ambivalenter Markt. In den Jahren 2003 bis 2007 er-

ihm Guy Barnard mit dem Henderson HF Pan European Pro-

lebten die Immobilienmärkte in Europa einen regelrechten

perty Equity die ersten Ränge ab.

Boom. In den folgenden zwei Jahren gingen diese Gewinne jedoch wieder völlig verloren. Seither konnten die Fonds im

Sieger 10 Jahre

Wert wieder mehr als verdoppeln. Unterm Strich erwirtschaftete der Siegerfonds über zehn Jahre, der AXA Europe Real

Management Fondsvolumen

Frédéric Tempel,

Estate Securities, der bereits seit 2003 vom äußerst erfolg-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

reichen Fondsmanager Frédéric Tempel verwaltet wird, einen

AXA Investment

Ertrag von 110 Prozent. Im Fünf- und Drei-Jahres-Bereich lief

Management Fondsvolumen

102 ° geld-magazin – Februar 2016

AXA WF Fram. Europe Real Estate Sec. AXA Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,69 % 756 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,19 %

Henderson HF Pan Europ. Prop. Equ. Henderson Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,36 % 503 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,50 %


Ein Wertpapier-Cocktail für jeden Geschmack Gemischte Fonds. Es gilt die Faustregel: Je länger der Anlagehorizont, desto höher sollte der Aktienanteil gewählt werden. Eine Sonderform stellen die „flexibel“ gemanagten gemischten Fonds dar, bei denen es dem Fondsmanager überlassen wird, die richtige Gewichtung der beiden Assetklassen je nach Marktsituation zu wählen.

MISCHfONDS eur kONSERVATIV – Global Grossteil in Anleihen. Die 111 Fonds, die in dieser

Katego­rie gelistet sind, eignen sich besonders für risikoaverse Anleger. Aktienanlagen erfolgen zu maximal einem Viertel des

DWS Concept ARTS Conservative

Sieger 10 Jahre

ARTS Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,73 % 261 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,24 %

Management Fondsvolumen

Fondsvermögens. Der Siegerfonds über zehn Jahre ist heuer

Sieger 5 Jahre

wieder der DWS Concept ARTS Conservative. Er wird von Leo Willert mittels eines eigens programmierten systematischen

Management Fondsvolumen

Leo Willert,

trendfolgenden Handelssystems gemanagt. Damit schaffte er

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

über zehn Jahre einen Ertrag von 74,6 Prozent bei einem ma-

ARTS Asset Management

ximalen Verlust von 9,8 Prozent.

Management Fondsvolumen

PIA - Komfort Invest traditionell

Pioneer Invest. Austria Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,13 % 501 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,89 %

Pioneer Funds Austria - Ethik Fonds

Pioneer Invest. Austria Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,08 % 103 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,47 %

MISCHfONDS eur kONSERVATIV – Europa Regional begrenzt. In dieser Kategorie sind lediglich 14

Das Portfolio ist mit etwa 120 Positionen bestückt, wobei der

Fonds angeführt. Die Anlagestrategie die gleiche wie bei der

Aktien­anteil relativ konstant bei 30 Prozent liegt. Im Wertver-

obigen Peer Group, nur dass Anleihen und Aktien ausschließ-

lauf zeichnet sich der Fonds durch eine geringe Volatilität aus

lich von kontinentaleuropäischen Unternehmen ins Portfolio

und konnte trotzdem in den vergangenen fünf Jahren einen

gekauft werden. Gewinner sowohl über fünf als auch drei

Ertrag von 50,2 Prozent erzielen.

Jahre ist der Kapital Plus, der bereits 1994 aufgelegt wurde Stefan Kloss,

und über ein Fondsvolumen von satten 3,2 Milliarden Euro

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

verfügt. Er wird seit Mai 2011 von Stefan Kloss verwaltet, zu-

Allianz Global Investors

vor war Thorsten Winkelmann für den Fonds verantwortlich.

Management Allianz Global Investors Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,46 % Fondsvolumen 3.184 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,58 %

Kapital Plus

MISCHfONDS eur aUSGEWOGEN – Global Fifty-Fifty. Bei den in dieser Kategorie gelisteten 144 Fonds

wird das Vermögen etwa zur Hälfte in Anleihen und zur anderen Hälfte in ausgesuchte Aktien veranlagt. Damit sind schöne

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Renditen bei begrenztem Risiko zu erzielen. Der über zehn

Sieger 5 Jahre

und drei Jahre an erster Stelle gelistete RT PIF Traditionell wird von Karl Halsegger (Rentenkomponente) und Andreas Rieger

Management Fondsvolumen

Karl Halsegger,

(Aktien­komponente) verwaltet. Der Anleihenanteil liegt bei 40

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Prozent, der Aktienanteil variiert zwischen 50 und 60 Prozent.

Ringturm KAG

Über zehn Jahre liegt der Wertzuwachs bei 73,3 Prozent.

Management Fondsvolumen

RT PIF Traditionell

Ringturm KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,65 % 7 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,33 %

KEPLER Vorsorge Mixfonds

Kepler-Fonds KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,38 % 114 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,81 %

RT PIF Traditionell

Ringturm KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,50 % 7 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,38 %

Februar 2016 – geld-magazin °

103


DIe besten Gemischten Fonds

MISCHfONDS eur aGGRESSIV – Global BL Global 75

Sieger 10 Jahre

Aktienlastig. Der Sieger im Zehn-Jahres-Bereich in der

Management Banque de Luxembourg Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,07 % Fondsvolumen 437 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,97 %

67 Fonds umfassenden Kategorie ist der 1993 aufgelegte BL Global 75. Er wird seit 2005 von Joël Reuland verwaltet, der den Aktienanteil zwischen zwei Drittel und bis zu 100

Sieger 5 Jahre

Prozent des Portfolios variiert. Teilweise sichert Reuland in negativen Marktphasen die Aktien­positionen durch Indexfutures

Management Fondsvolumen

Joël Reuland,

ab. Mit neun Prozent des Portfolios war Ende 2015 der Anteil

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

an Gold-ETFs auffallend hoch. Der Anleihenanteil besteht ganz

Banque de Luxembourg

konservativ aus US-Treasuries und deutschen Staatsanleihen.

Management Fondsvolumen

Sparinvest-Procedo

Sparinvest S.A. Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,04 % 276 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,34 %

Allianz Invest Dynamisch

Allianz Invest KAG Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,39 % 64 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,61 %

MISCHfONDS eur fLEXIBEL – Global hohe Kunst der Asset Allocation. Fondsmanager

von flexibel gemanagten Fonds haben nicht nur die Möglichkeit, die Anlageregionen zu variieren, sondern auch das

UniRak

Sieger 10 Jahre

Union Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,93 % 2.884 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,31 %

Management Fondsvolumen

Aktien-/Anleihenverhältnis. So kann bei fallenden Aktienbör-

Sieger 5 Jahre

sen im Extremfall komplett in Anleihen umgeschichtet werden. Damit wird Anlegern mit diesen Fonds eine komplette Ver-

Management Fondsvolumen

Thomas Jökel,

mögensverwaltung angeboten. In diese Königsklasse sind in

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Österreich ganze 283 Fonds zum Vertrieb zugelassen. Die Be-

Union Investment

wertung sollte hier prinzipiell nach der Sharpe Ratio erfolgen.

Management Fondsvolumen

Seilern Global Trust

Seilern Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,19 % 6 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,28 %

HWB PORTFOLIO Plus Fonds V

HWB Capital Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,08 % 54 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,64 %

MISCHfONDS eur fLEXIBEL – Europa Variabler Aktienanteil. Der Siegerfonds über fünf Jah-

sierte WSS - Europa mit einem Wertzuwachs von 52,5 Prozent

re, der Sycomore Partners Fund, wird seit seiner Auflage im

als Sieger der 16 Fonds umfassenden Kategorie hervor.

Jahr 2008 von den beiden Co-Fondsmanagern Cyril Charlot

Sycomore Partners Fund

und Emeric Préaubert von Paris aus verwaltet, wo der Stamm-

Sieger 5 Jahre

sitz der 2001 gegründeten Fondsboutique Sycomore Asset

Sycomore A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,60 % 618 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,14 %

WSS - Europa

Management S.A. liegt. Insgesamt verwaltet sie derzeit rund

Management Fondsvolumen

Cyril Charlot,

drei Milliarden Euro, der Sycomore Partners Fund ist mit einem

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Fondsvolumen von 618 Millionen Euro eines ihrer Flaggschiffe.

Sycomore A.M.

Im Drei-Jahres-Bereich ging der mit elf Millionen Euro kapitali-

Management WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,53 % Fondsvolumen 11 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,10 %

MISCHfONDS chf auSGEWOGEN Fünfzig - fünfzig. Der Sieger über zehn Jahre, der Vivace

2010 von Mark Whitehead und Guy Monson verwaltet wird.

(Lux) Ausgewogen, wurde von 2009 bis Ende März 2015 von

Den Fonds gibt es auch in einer Euro-Tranche.

Sandra Wolfensberger und Andrea Quapp verwaltet. Seither übernahm Michael Müller das Fondsmanagement, der bei der

Sieger 10 Jahre

als Advisor fungierenden Valiant Bank AG in Bern tätig ist. Die beiden abgelösten Damen errangen übrigens vergangenes

Management Fondsvolumen

Jahr mit dem Allegro (Lux) Wachstum im Zehn-Jahres-Bereich

Sieger 5 und 3 Jahre

den ersten Platz bei den Lipper Fund Awards. Über fünf und

Management Fondsvolumen

drei Jahre siegte der JSS GlobalSar - Balanced (CHF), der seit

104 ° geld-magazin – Februar 2016

Vivace (Lux) - Ausgewogen

Valiant Bank AG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,34 % 118 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,55 %

JSS GlobalSar - Balanced (CHF)

Sarasin & Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,31 % 202 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,17 %


MISCHfONDS USD AUSGEWOGEN – GLOBAL Fremdwährung. In der Regel investiert ein Fonds-

mit ist der Anleger dem Dollarrisiko ausgesetzt. Zusätzlich gibt

anleger eines global ausgelegten Fonds aufgrund der

von dem Fonds aber auch drei gehedgte Euro-Varianten.

Geschäftstätigkeiten der Portfoliounternehmen in einen globalen Währungskorb. Fonds, die vom Vertrieb her auf den

Sieger 5 Jahre MFS Meridian Funds - Glbl. Total Return

Fremdwährungsrisiken zum Dollar ab, um die Fondskenn-

Management Massachusetts Fin. Services Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,45 % Fondsvolumen 2.467 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,45 %

Steven R. Gorham,

zahlen auf US-Dollar-Basis zu optimieren. Vom MFS Meridian

Fondsmanager,

Fund werden 15 verschiedene Tranchen angeboten, wobei die

Sieger 3 Jahre UBS (Lux) Strategy Fund - Balanced (USD)

Massachusetts Fin. Serv.

meisten auf US-Dollar oder ungehedged auf Euro lauten. Da-

US-amerikanischen Markt ausgerichtet sind, sichern zum Teil

Management UBS Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,19 % Fondsvolumen 829 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,36 %

MISCHfONDS USD FLEXIBEL – GLOBAL Gute Mischung. Der Siegerfonds über drei Jahre, der All-

ben werden. Über fünf Jahre erzielte der Allround QUADInvest

round QUADInvest Growth, wird von Olivier Walter, Bruno Walter

Growth einen Wertzuwachs von 94,3 Prozent, in den ver-

Finance in Montreux, Schweiz, verwaltet. Die langfristig aus-

gangenen drei Jahren 87,7 Prozent. Die größten der insgesamt

gelegte Anlagestrategie ist einerseits auf Kapitalerhalt und

mehr als 100 Aktienpositionen im Fonds sind derzeit Google,

andererseits auf attraktive Renditen ausgelegt. Um dieses Ziel

Sunny Optical Technology,Tencent, Danaher und Infosys.

zu erreichen, wird das 60 Millionen Euro schwere Portfolio nach Olivier Walter,

einem klar definierten Investmentansatz (Top-Down-Kriterien)

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

global in Wachstumswerte investiert. Der Cash-Anteil kann,

Bruno Walter Finance

wenn es der Markt erfordert, auf bis zu 49 Prozent angeho-

Management Fondsvolumen

Allround QUADInvest Growth

Bruno Walter Finance Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,51 % 60 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,69 %

Alternative Investments sind weitgehend marktunabhängig Spezielle Strategien. Die folgenden Kategorien fallen aus den üblichen Segmenten Anleihen-, Aktien- und gemischte Fonds heraus. Denn sie verfolgen mit Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoff-Handel oder einzelnen Shortpositionen ganz spezielle Anlagestrategien. In der Regel ergeben sich dadurch Total Return-ähnliche Kursverläufe.

ALTERNATIVE MULTI-STRATEGIEN Konzert-Meister. Fonds aus der Kategorie Multi-Strate-

aus US-Treasuries und einem Aktienanteil von zehn bis 15 Pro-

gien, von denen in Österreich immerhin 29 Stück angeboten

zent. Die Umsetzung der einzelnen Anlagestrategien, wie z. B.

werden, sind für alle Marktphasen geeignet. Denn sie generie-

weitere Aktienexposures, Währungsspekulationen usw. erfolgt

ren Erträge aus unterschiedlichen Assetklassen,die zueinander

über Derivate. Über drei Jahre legte der Fonds um 32,2 Pro-

keine oder nur geringe Korrelationen aufweisen. Der Sieger-

zent zu bei einer Volatilität von 9,3 Prozent.

fonds CS (Lux) Liquid Alternative Beta wird von der Credit Suisse Asset Management in New York verwaltet und entspre-

Sieger 3 Jahre

chend der sogenannten Liquid Alternative Beta Strategie (LAB

Management Fondsvolumen

Strategy) gemanagt. Das Portfolio besteht zu etwa 70 Prozent

CS (Lux) Liquid Alternative Beta

Credit Suisse A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. – 222 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,51 %

Februar 2016 – geld-magazin °

105


DIe besten Sonstigen Fonds

ALTERNATIVE GLOBAL MACRO Absolute Return. Global Macro-Fonds nützen vor allem

weist mittlerweile ein Fondsvolumen von rund 800 Millionen

makroökonomische Marktentwicklungen, um daraus Kapital

Euro auf. Andreas Köster, Managing Director und Head of Asset

zu schlagen. So gehören zu Global Macro-Strategien Spe-

Allocation and Currency bei UBS Global Asset Management,

kulationen auf Währungen oder Zinsveränderungen, auf

verwaltet den Fond seit 2010 und erzielte in den vergangenen

steigende und fallende Rohstoffpreise, auf Aktien- oder Ren-

fünf Jahren einen Ertrag von 34,9 Prozent.

tenindizes. In der Regel werden die Anlageentscheidungen Andreas Köster,

über Derivate umgesetzt. Das Portfolio selbst besteht haupt-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

sächlich aus Anleihen, die als Margin dienen. Der Siegerfonds

UBS Asset Management

UBS (Lux) KSS-Dynamic Alpha wurde 2005 aufgelegt und

Management UBS Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,47 % Fondsvolumen 813 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,40 %

UBS (Lux) KSS-Dynamic Alpha

ALTERNATIVE ZinsStrategien Absolute Return. In der Kategorie „Alternative - Credit Fo-

Erdbebenkatastrophen. Durch die große Streuung bleibt für

cus“ werden in Österreich 28 Fonds angeboten. Sie investieren

den Fonds das Risiko gering bei gleichzeitig satten Renditen.

in Anleihen und können dabei Long- und Shortpositionen ein-

Plenum CAT Bond Fund (CHF)

gehen. Das macht sie besonders in Phasen von Zinsanstiegen

Sieger 5 Jahre

interessant, in denen Kursrückgänge der Anleihen abgefan-

Plenum Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,06 % 97 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,28 %

GAM Star Credit Opportunities (USD)

gen werden können. Der Siegerfonds Plenum CAT Bond Fund

Management Fondsvolumen

Dirk Schmelzer,

ist in knapp über 100 sogenannten Katastrophen-Anleihen

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

investiert, die Versicherungen gegen extrem große Schadens-

Plenum Investments

fälle absichern, wie Überschwemmungs-, Wirbelsturm- oder

Management Fondsvolumen

GAM I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.119 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,58 %

ALTERNATIVE Währungsstrategien Absolute Return. Die Relationen von Währungen zu-

Sieger ging auch heuer wieder der GAM Star Discretionary FX

einander entwickeln sich im Normalfall entsprechend der

hervor, der in den vergangenen drei Jahren um 49,9 Prozent

unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen der Länder. Bereits

zulegen konnte. In seinem Kursverlauf entspricht er einem

Veränderungen der Erwartungen lösen Kapitalströme in die

marktneutralen Long-/Shortfonds, der zu den Aktien- und An-

eine oder andere Währung aus. Als jüngste Beispiele kön-

leihenmärkten keinerlei Korrelation aufweist.

nen Anstieg des US-Dollar oder des Schweizer Franken zum Adrian Owens,

Euro herangezogen werden. Kundige Fondsmanager schla-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

gen daraus Kapital. In Österreich gibt es 11 Investmentfonds,

GAM I.M.

die auf die Relationsänderungen von Währungen setzen. Als

Management Fondsvolumen

GAM Star Discretionary FX

GAM I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,82 % 157 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,41 %

ROHSTOFFE gemischt Inflationsschutz. Als Anlageprodukt werden Rohstoff­

Minus von 34,4 Prozent ausweisen, über drei Jahre ein Minus

investments gerne als Portfoliobeimischung verwendet, da

von 31,5 Prozent.

sie eine geringe Korrelation mit Anleihen- und Aktienbörsen aufweisen und einen Inflationsschutz bieten. Das weltweit

Sieger 5 Jahre

schwache Wirtschaftswachstum verringerte jedoch die Nachfrage nach Rohstoffen, was auf deren Preise drückte. Und das

Management Fondsvolumen

Fabien Weber,

spiegelt sich in den Kursverläufen der Fonds wider. So musste

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

selbst der Sieger in dieser 38 Fonds umfassenden Kategorie,

GAM I.M.

der Julius Bär Commodity Fund, für die letzten fünf Jahre ein

Management Fondsvolumen

106 ° geld-magazin – Februar 2016

Julius Baer Commodity Fund (USD) GAM I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. - 8,09 % 176 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. - 11,84 %

LO Funds - Comm. Risk Parity (USD)

Lombard Odier A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. 44 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a.

– - 9,53 %


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