GELD-Magazin, März 2018

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Starinvestor Peter Thiel: Wie er mit PayPal und Facebook Milliarden verdiente!

Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte

4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 02 03||2017 2018 °° 3,90 3,90Euro Euro

° Boom in Indien Mit welchen Aktienfonds Sie maximal profitieren ° Anleihen mit Potenzial Wo Sie trotz steigender Zinsen Gewinne machen ° Immobilienfonds Mit welchen Megatrends das meiste Geld zu verdienen ist Lipper Fund Awards 2018

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15 JAHRE AUSGEZEICHNETE PERFORMANCE! ARTS Asset Management wurde in den vergangenen 15 Jahren neunmal zu Österreichs besten Dachfondsmanager gekürt und erhielt für ihre flexiblen Mischfonds mehr als 330 internationale Auszeichnungen. Das vollautomatisierte Handelssystem von ARTS passt sich flexibel an sämtliche Marktsituationen an und trifft alle Anlageentscheidungen frei von Emotionen. So sollen langfristig positive Erträge generiert und Verluste mittels aktivem Risikomanagement begrenzt werden. ARTS Asset Management GmbH ist ein Unternehmen der C-QUADRAT Gruppe und verwaltet aktuell rund 2,6 Milliarden Euro.

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Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich unverbindlichen Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist sie als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Dieses Dokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Das Kundeninformationsdokument und der Verkaufsprospekt für die genannten Fonds stehen auf Deutsch oder Englisch kostenlos unter www.c-quadrat.com zur Verfügung. Performanceergebnisse der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Alle Rechte vorbehalten. Stand März 2018


° editorial  03/2018 Stress an den Finanzmärkten

D

ie Aktienbörsen haben wieder in einen Korrekturmodus ­umgeschwenkt, an den Anleihenmärkten weht bereits seit etwa einem Jahr ein kälterer Wind. Aber wen wundert es? An den ­Aktien­börsen erlebten wir zwar bereits zweimal so eine Phase innerhalb des seit 2009 anhaltenden Aufschwungs – 2011 vor allem durch die Unruhen während des arabischen Frühlings und der LibyenKrise und 2015 aufgrund der Angst vor einem abrupten Ende des chinesischen Wirtschaftsbooms. Den Hintergrund der derzeitigen Börsenschwäche bringt Didier Saint-Georges, Managing Director und Mitglied des Investmentkomitees beim französischen Asset Manager Carmignac, durch den Kommentartitel „Das Erwachen der geldpolitischen Realität“ auf den Punkt. Die Zentralbanken haben die Märkte in den letzten neun Jahren durch Anleihenkäufe und Nullzinspolitik mit Liquidität überschwemmt. Der Erfolg der expansiven Geldpolitik dabei ist, dass tatsächlich weltweit ein Umfeld von Wirtschaftswachstum und Infla­ tion entstanden ist – und auch die Preise sämtlicher Vermögenswerte gestützt wurden. Mit der Erreichung dieses Ziels fahren die Notenbanken nun, wie versprochen, ihre geldpolitischen Maßnahmen langsam zurück. Das kommt einem Entzug der bislang eingesetzten Droge Liquidität gleich, der aber durch das starke Wirtschaftswachstum bislang gut verdaut wurde. Hinzu kamen aber nun die von US-Präsident Trump verhängten Strafzölle, die Anleger einen Handelskrieg entsprechend „America first“ befürchten lassen.

Mario Franzin, Chefredakteur GELD-Magazin

Und das ist der springende Punkt. Ein Handelskrieg würde die Wirtschaften schwächen, die gerade mit dem Zinsanhebungs-Stress beschäftigt sind. Anleger stellen sich gerade darauf ein, dass sich die gewohnten Wachstumsfaktoren umkehren und die Kurse an den Finanzmärkten wieder die Realität abbilden werden. Sollten die Wirtschaften jedoch zu schwach sein, um den Stress an den Finanzmärkten zu bewältigen, müssten die Zentralbanken wieder zu Notmaßnahmen greifen, was eine länger dauernde Verunsicherung bei den Investoren nach sich ziehen würde. Wir halten Sie im GELDMagazin unter anderem zu diesem Thema auf dem Laufenden.

º Medieneigentümer 4profit Verlag GmbH º Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 T: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, E: office@geld-magazin.at º Herausgeber 4profit Verlag GmbH º GeschäftsführUNG Mario Franzin, Snezzana Jovic  º Chefredakteur Mario Franzin º Redaktion Mario Franzin, Mag. Harald Kolerus, Michael Kordovsky, Wolfgang Regner, Moritz Schuh º grafische Leitung Noura El-Kordy  º Coverfoto Shutterstock º Datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct º Verlagsleitung Snezana Jovic º Eventmarketing Ivana Jovic º Projektleitung & verkauf Dr. Anatol Eschelmüller º IT-management Oliver Uhlir º Druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 º Vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien www.geld-magazin.at Abo-Hotline: +43/1/997 17 97-12 • abo@geld-magazin.at Österreichische

* Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance­werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.

ÖAK Auflagenkontrolle


Brennpunkt 06 ° PANORAMA. Financial Planners: Geld ist

­ rauensache + Facebook: „Senioren“ als User + Allianz: F Österreicher als Zinsverlierer + GAM: Luxusbranche funkelt kräftig.

08 ° Porträt peter thiel. Der Starinvestor unterstützt Donald Trump und will jetzt sogar dem Tod ein Schnippchen schlagen. 10 ° US-Korrektur. Nach dem Flash-Crash kam eine fast ebenso blitzartige Erholung.

12 ° neues Regierungsprogramm. Blau-

64 ° gruppensieger. Die erfolgreichsten KAGs. 68 ° absolute return-Fonds. Positive Renditen auch bei „Schlechtwetter“ an der Börse.

69 ° rentenfonds. Ein schier unendliches Anlageuniversum. 78 ° Wandelanleihen-fonds. Wunderbar wandelbar. 80 ° Aktienfonds. Alle wichtigen Regionen und Branchen abdecken.

14 ° Finance Watch. Fed: Jerome Powell neuer ­Notenbankchef + Deutsche Bundesbank: Kritik an EZB-Kurs + Riesiger Schuldenberg: Warnung vor neuer Finanzkrise.

wirtschaft 16 ° PANORAMA. Österreich: Konjunktur erreicht Höhepunkt + Studie: Share Economy im Vormarsch.

18 ° geldwäsche. Kampf gegen Schattenwirt-

schaft und Terrorfinanzierung ist noch ausbaufähig.

94 ° Gemischte Fonds. Der „Cocktail“ für Gewinne.

banking

98 ° speziallösungen. Alternative Strategien.

20 ° PANORAMA. Arbeiterkammer: Steigende

67 ° Expertstalk mit michael Kohlhase. Der Geschäftsführer der

­ ankspesen + Heimische Banken: Rekordbilanzen + B Schoellerbank: Neue Anleihe mit Kapitalschutz.

79 ° Expertstalk mit markus weissörtel. „Aktives Management ent-

geldanlage

Kohlhase Vermögensverwaltung über die richtige Anleihenstrategie.

scheidet“, so der Geschäftsführer von WSS Vermögensmanagement.

83 ° Expertstalk mit Tobias tretter. Der Verwaltungsrat von

Commodity Capital ist sehr erfolgreich mit Rohstoffen im Geschäft.

85 ° Expertstalk mt Julien bernier. Wie Quant-Modelle zum RenditeBooster werden, erklärt der CIO von Chahine Capital.

95 ° Expertstalk mit hauke hess. Der Veritas-Geschäftsführer stellt sein Fühwarnsystem für Anleger vor.

22 ° Panorama. China: Jahr des Hundes steht für

Veränderung + Wandelanleihen: Stark im Trend + ­Europa-Aktien: „Häßliche Entlein“ – „stolze Schwäne“.

24 ° riesenfonds. Sie bewegen Milliardenbeträge und stehen für Stabilität. Zumeist können die Schwer­ gewichte ihrem Image entsprechen.

26 ° Europa-fonds. Aktien vom „alten Kontinent“ bleiben weiterhin top.

4 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

CrediTS: Shutterstock

thomson reuters lipper fund awards 2018 61 ° ausgezeichnet. Fokus auf die besten Fonds der Welt.

Schwarz will dem heimischen Kapitalmarkt unter die Arme greifen.


° Inhalt  03 / 2018 30 ° Indien-fonds. Solides Wirtschaftswachstum und Strukturreformen versprechen spannende Renditen. Doch Vorsicht: Viele Indien-Aktien sind bereits hoch bewertet.

34 ° Immobilien-aktienFonds. Der europäische Markt steht heuer vor einer Reifeprüfung.

38 ° Emerging Markets. Die besten Anleihenfonds für Schwellenländer.

50 ° börse deutschland. Der DAX bereitet Kopfzerbrechen. Ursache sind Inflationsängste.

alternative investments 52 ° panorama. Lombard Odier: Neue Long/

Short-Strategie + Zertifikateprofis: Die besten Tipps.

53 ° zertifikate-listing. Attraktive Produkte. 54 ° rohstoff-radar. Aluminium: Trump

aktien 42 ° PANORAMA. CA Immo mit Rekordgewinn +

Wolford wird chinesisch + AMAG: Glänzende Zahlen

43 ° ExpertsTalk: Arkadius Materla. Der Online-Trading-Profi von GKFX über den Reiz des schnellen Handelns im Internet.

44 ° weltbörsen. USA: Inflation „läuft davon“ +

schockt mit Strafzöllen + Erdöl: Nachfrage steigt + Gold: ­Analysten eher skeptisch.

immobilien 56 ° panorama. EHL Immobilien: Stadtplan für die wichtigsten Bürohäuser + CC Wien Invest: Startschuss für großes Stadtentwicklungsprojekt in Wien.

Europa: Konjunkturlok mit Schwächen + China: Positive Überraschung + Japan: Schwaches Wachstum.

versicherung

46 ° anlagetipps. Carl Zeiss Meditec: Einen Blick

58 ° panorama. VIG: Fusion in Kroatien +

48 ° Börse wien. Querschüsse aus den USA vermie-

59 ° FLV-Listing. Fondsgebundene Lebensversiche-

wert + Schneider Electric: Rekordgewinn + Lanxess: Die Chemie stimmt.

sen die Laune. Langfristinvestoren kaufen aber jetzt.

­ elvetia: Unruhe bei Berufseinsteigern + Valida: H ­Performance ausgezeichnet.

rungen im Überblick.

Der Bulle kommt nach Hause. BNP Paribas ist zum dritten Mal Zertifikatehaus des Jahres.

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März 2018 – GELD-MAGAZIN ° 5


brennpunktPanorama Geld ist Frauensache geschlechterk a m p f. G e ra d e i n

Beziehungen überlassen viele Frauen die Finanz­ planung ihrem Partner. Nach wie vor herrscht auch die weit verbrei­ tete Meinung, dass finanzielle Angelegen­ heiten in erster Linie Männersache sind. Der Österreichische Verband Financial Planners wi­ derspricht und hat Tipps für das in Wirklichkeit gar nicht „schwache Geschlecht“ gesammelt. „Frauen können viel besser mit Geld umgehen, als sie vielleicht glauben. Sie informieren sich in finanziellen Angelegenheiten besser als Männer und halten an ihren Entscheidungen fest, während Männer ihr Wissen öfter über­ schätzen und auch höhere Risiken eingehen,

Zahlenspiel indem sie zum Beispiel bei Aktien nicht in Fonds, sondern in Einzeltitel investieren“, so Sonja Ebhart-Pfeiffer, Vorstandsmitglied Ös­ terreichischer Verband Financial Planners. „Zudem legen Frauen bei der Geldanlage mehr Wert auf soziale Fairness und Nachhaltigkeit. Es ist ihnen also wichtig, auf welche Art und Weise sich ihr Geld vermehrt. Ein weibliches Manko sollte jedenfalls bekämpft werden:Viele Frauen fragen nicht nach Gehaltserhöhungen, sondern warten, bis der oder die Vorgesetzte zu ihnen kommt. Anlässe wie größere Verant­ wortung oder gelungene Projekte sollten aktiv genutzt werden, um über das Gehalt zu ver­ handeln. Denn nur wer öfter fragt, erhöht auch seine Chancen. Männer agieren hier eher nach dem Motto ,Frechheit siegt’ und pokern hoch. Es wäre ja gelacht, wenn Frauen das nicht ebenso könnten.

49

prozent der Unternehmen welt­ weit wurden in den vergangenen zwei

Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität. Die Zahl der gemeldeten Betrugsfälle ist damit um 13 Pro­ zent gestiegen und erreicht einen neuen Höchst­ wert – das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Global Economic Crime and Fraud Survey“ der Unternehmensberatung PwC. Unterschlagung (45%) liegt demnach bei Unternehmen weiterhin an erster Stelle im Bereich Wirtschaftskriminali­ tät, gefolgt von Cybercrime (31%), Verbraucher­ betrug (29%) und geschäftlichem Fehlverhalten (28%). Die diesjährige Umfrage zeigt einen deut­ lichen Anstieg (plus 6% auf 52%) bei Fällen von Wirtschaftskriminalität durch interne Betrüger. Kristof Wabl, Senior Manager bei PwC Österreich, kommentiert die Ergebnisse: „Wir können einen Anstieg der gemeldeten Vorfälle nicht mit einem tatsächlichen Wachsen von Wirtschaftskriminali­ tät gleichsetzen. Die Studie macht allerdings

Greises facebook

Monster-computer kommt

deutlich, dass das Bewusstsein in Unternehmen im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität gestiegen ist. Dies gilt vor allem für Cyberkrimi­

Modernität, Dynamik und Jugend. Oder etwa doch nicht? Tatsächlich kämpft das soziale Netzwerk schon längst um die Gunst junger Nutzer. Nun hat eine Analyse von eMarketer in den USA ergeben, dass die Abwanderung noch schneller voranschreitet als ursprünglich angenommen. Insgesamt wird die Plattform 2018 laut der Prognose um ein Prozent auf rund 169,5 Millionen Nutzer wachsen. Doch der Anteil junger und sehr junger Nutzer wird in diesem Zeitraum deutlich schrumpfen: Um 9,3 Prozent in der Altersgruppe bis elf Jahre, um 5,6 Prozent bei den 12- bis 17-Jährigen und um 5,8 Prozent bei den 18- bis 24-Jährigen. Damit nimmt laut eMarketer die Nutzerschaft in diesen ­Altersgruppen zum ersten Mal ab.

6 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

nalität, wo Unternehmen wesentlich mehr über

schritt sind kaum Grenzen gesetzt und er macht bei Computern erst recht nicht Halt: „Die Rechengeschwindigkeit wird einen starken Schub erhalten, denn am Horizont sind bereits die ersten Quantencomputer zu sehen. Sowohl IBM als auch Intel haben angekündigt, dass sie über funktionierende 49- und 50-Quan­ tenbit-Prozessoren verfügen, und auch Google arbeitet an einem Quantencomputer“, so AXA IM in einem Kommentar. Zwar befänden sich die Quantenrechner noch in einer frühen Pha­ se ihrer Entwicklung, dennoch werde allgemein erwartet, dass ihre Rechengeschwindigkeit die Leistung konventioneller Computer bei Weitem übersteigen kann. „Quantencomputer verspre­ chen sozusagen, Maschinen-Hulks zu werden, um das Phänomen in Superhelden-Terminolo­ gie zu verpacken“, so die Analyse.

die Risiken und Möglichkeiten wissen sowie wel­ che präventiven Maßnahmen ergriffen werden können.“

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Rang im Korruptionsindex von Trans­ parency International. Auf diesem Platz

liegt Österreich gemeinsam mit Belgien und den USA von insgesamt 180 erfassten Staaten. Nach­ dem Österreich 2012 auf Rang 25, im Jahr 2013 auf Platz 26 abgestürzt war und sich 2015 ein leichter Aufwärtstrend abzeichnete, bildeten sich in den letzten zwei Jahren keine signifikanten Veränderungen in der internationalen Wahrneh­ mung Österreichs zu Korruption ab. „Die weitge­ hende Stagnation Österreichs ist Besorgnis erre­ gend und ein deutliches Signal an Politik, Wirt­ schaft und Verwaltung“, warnt Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von Transparency Interna­ tional Österreich. „Der zögerlich begonnene Weg in Richtung mehr Transparenz und Korruptions­ freiheit wird viel zu langsam und nicht konse­ quent genug weitergegangen“, betont die Exper­ tin. Sie begrüßt allerdings den Beschluss der ­neuen Bundesregierung zu einer nationalen AntiKorruptionsstrategie.

CrediTS: beigestellt, Shutterstock

verlorene jugend. Facebook steht für

Quantensprung. Dem technischen Fort­


Zinspolitik: österreicher als verlierer sparbuch hat ausgedient. Österrei­

chische Haushalte haben laut Berechnungen der Allianz durch die Niedrigzinspolitik seit dem Jahr 2008 insgesamt 10,4 Milliarden Euro an Nettozinseinkommen verloren – pro Kopf bedeutet das ein Minus von rund 1300 Euro. „Geldpolitik hat verteilungspolitische Wirkungen, extreme Geldpolitik hat extreme verteilungspolitische Wirkungen“, kommen­ tiert Martin Bruckner, Vorstandssprecher der Allianz Investmentbank AG und Chief Invest­ ment Officer der Allianz Gruppe in Österreich. In Österreich hat sich das Nettozinseinkommen der privaten Haushalte sukzessive verschlech­ tert: Erzielten sie im Jahr 2008 noch einen Zinsüberschuss von 0,7 Milliarden Euro, so befindet sich das Nettozinseinkommen spä­ testens seit 2013 im Sinkflug – im Jahr 2016 stand ein Fehlbetrag von 1,9 Milliarden Euro zu Buche. Treiber dieser Entwicklung hierzu­ lande sind vor allem die Zinserträge, die im

Betrachtungszeitraum um 80 Prozent einbra­ chen – obwohl die Vermögenswerte, vor allem Bankeinlagen, um 20 Prozent zulegten. Auf der Verliererseite stehen aber auch die privaten Haushalte in den Niederlanden, Frank­reich, Belgien, Deutschland sowie Italien. Zu den großen Gewinnern der Niedrigzinspolitik zählen hingegen die Volkswirtschaften Spa­ niens, der Niederlande und Portugals. Für die beiden Südländer gilt dabei: Die Verschlechte­ rung der Nettozinseinkommen von Staat und Banken wird durch die Verbesserungen bei Unternehmen und Haushalten deutlich über­ kompensiert. Negativ war die Entwicklung auch für die Volkswirtschaften Frankreichs und Finnlands. In beiden Fällen sind es vor allem die Rückgänge des Nettozinseinkommens bei Banken, die das Gesamtergebnis beeinflussen. Fazit der Allianz-Studie: Um aus dem Tal der Nullzinsen aufzusteigen, bleibt für heimische Sparer nur ein Weg: „Um den Folgen der Ver­ teilungspolitik der EZB entgegenzuwirken, ist eine stärkere Ausrichtung auf kapitalmarkt­ nahe Produkte notwendig. Das Sparbuch hat zum Zweck des Vermögensaufbaus schon lan­ ge ausgedient“, so Bruckner.

GAM: luxus hat immer saison

nachteil.

Infolge der Ab­ wertung des US-Dollars ist die Portfolio­ performance europäischer Investoren im Jahr 2017 erheblich belastet worden. Dies belegt das „Global Portfolio Baro­ meter“ von Natixis. Im Gegensatz dazu konnten US- und lateinamerikanische Port­ folios von dieser Entwicklung profitieren. In einem Jahr, in dessen Verlauf US-Aktien in Dollar gerechnet mehr als 20 Prozent zugelegt haben, hätte ein europäischer In­ vestor aber lediglich einen Zuwachs von sechs Prozent verbucht, weil der Dollar ge­ genüber dem Euro abgewertet hat. Bei in Dollar investierten Anlegern war hingegen genau das Gegenteil der Fall: Europäische Aktien legten auf Euro-Basis zwar lediglich etwa zehn Prozent zu, berücksichtigt man aber die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar, so hätten Dollar-Investoren ein Plus von 25 Prozent verzeichnet.

dollar – vs. – euro

schlechtes zeugnis

Glänzende entwicklung. Die Luxus­

Steueroase Österreich. In der re­

industrie wird laut dem Vermögensverwalter GAM im heurigen Jahr um rund fünf Prozent wachsen. Angefeuert werden die teuren Mar­ kennamen von der weiterhin starken Nachfrage aus Emerging Markets, vor allem China. Ein wei­ terer Treiber sind die sogenannten Millen­nials, die zunehmend als Konsumenten auftreten und auch das nötige „Kleingeld“ zur Verfügung haben. Das überdurchschnittliche Wachstum macht Luxusgüter nicht zuletzt für Investoren interessant, Aktien aus diesem Segment zeich­ nen sich überdies „durch solide Bilanzen und die Generierung hoher Cashflows aus“, wie es in einem aktuellen Kommentar des Fonds „GAM Luxury Brands Equity“ heißt. Interes­ sante börsennotierte Luxus-Unternehmen gebe es dabei laut den Experten zu Genüge. Da hätten wir zum Beispiel Swatch: Der weltgröß­

nommierten „Zeit“ wurde die Alpenrepublik unlängst ziemlich frontal angegriffen. In dem Bericht heißt es: „Eine kleine Tabaktrafik zahlt in Österreich fast genauso viel Steuern wie ein milliardenschwerer Industriekonzern. Die großen Unternehmen werden vom Finanz­ ministerium umarmt, die kleinen zur Ader gelassen.“ Laut der Zeitschrift könne man mit Fug und Recht sagen: „Für multinationale Kon­ zerne ist Österreich eine Steueroase.“ Auch die Ursachendiagnose fällt nicht gerade schmei­ chelhaft aus: Letztlich beruhe die geringe Steuerleistung von Konzernen auf der Dumm­ heit, dem Desinteresse und der aktiven Beihilfe von Politikern: „In vielen Fällen handelt es sich um eine Komplizenschaft von Konzernen und Politik.“ Aber vielleicht bekommt ja das Volk jene Politiker, die es verdient?

te Uhrenhersteller hat die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung übertroffen und im ab­ gelaufenen Quartal hohe Nachfrage aus Asien gesehen. LVMH und Estée Lauder – um zwei weitere prominente Namen zu nennen – haben ebenfalls durch starkes Wachstum beein­ druckt. Das Fazit lautet: Wer sich keinen teuren Schmuck, schnittige Autos, edle Spiri­tuosen usw. leisten will oder kann, sollte vielleicht ein Auge auf Luxus-Aktien werfen.

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 7


Brennpunkt

° Porträt Peter Thiel

milliardär mit Ecken und Kanten Er ist ein erfolgreicher Investor und steinreich. Soweit liest sich die Story von Peter Thiel wie die vieler Größen aus dem Silicon Valley. Allerdings polarisiert der Multimilliardär mit kontroversiellen Aussagen zu Wirtschaft und Gesellschaft. Der geborene Deutsche unterstützte Donald Trump, hasst staatliche Regulierung und liebHarald Kolerus äugelt obendrein mit dem ewigen Leben. erne wird Peter Thiel zu einem seiner Lieblingsthemen zitiert – und es handelt sich hier nicht um Geld oder Investments, sondern weit weniger Profanes: den Tod. „Man kann ihn akzeptieren, man kann ihn leugnen oder man kann ihn bekämpfen“, so das Bonmot. Thiel hat sich für den letztgenannten Weg entschieden und experimentiert laut „Die Zeit“ mit diversen Diäten und Wachstumshormonen, die ein langes Leben versprechen. „bLutdurst“ Es geht aber auch noch viel extremer: Der Selfmade-Milliardär lieb äugelt mit Blutauffrischungen durch die Spenden junger Probanden und hat bereits hohe Summen in diese Methodik investiert. Außerdem will er nach seinem Tod eingefroren werden, sollte zu seinen Lebzeiten der Schlüssel zur Unendlichkeit noch nicht gefunden sein. Und wenn er schon nicht ewig leben kann, so will er laut eigenem Bekunden zumindest 120 Jahre alt werden. Dazu passt ins Bild, dass Thiel Kryonik-Startups finanziert, Unternehmen, die sich auf das „Tieffrieren“ von Menschen spe zia li sieren. Abgesehen von ethischen Bedenken, stellt sich peter thieL die biographie thomas rappold. Fbv. 330 seiten.

8 ° GELD-mAGAzIN – märz 2018

hier natürlich die Frage: Wie tickt dieser Mann eigentlich? Wobei sein Werdegang durchaus für gesunden Menschenverstand, unternehmerischen Instinkt und Realitätsbezug spricht – auch wenn er gerne visionär handelt. Schon seine akademische Karriere verlief erfolgreich: Er studierte Philosophie und Rechtswissenschaften an der US-Eliteuniversität Stanford und darf sich Bachelor of Arts sowie Doctor of Jurisprudence nennen. Nach abgeschlossenem Studium arbeitete er als Anwalt, diesen Job hing er jedoch schnell an den Nagel. Thiel wurde DerivateTrader bei der Credit Suisse und gründete schließlich seinen eigenen Anlagefonds – Thiel Capital Management. der richtiGe riecher Reich wurde er allerdings mit zwei heute sehr prominenten Namen: PayPal und Facebook. Thiel investierte den relativ überschaubaren Betrag von 280.000 Dollar in den Internet-Bezahldienst PayPal und übernahm auch gleich den Vorstandsposten. Er brachte das rasant wachsende Unternehmen 2002 an die Börse, wobei noch im selben Jahr die Übernahme durch Ebay erfolgte. Das war der Grundstein für das Milliardenimperium des Peter Thiel: Mit dem Erlös (55 Millionen Dollar) aus dem Verkauf gründete er seinen Hedgefonds Clarium Capital. Sein bisher genialster Schachzug war allerdings die sehr frühe Beteiligung an einem damals noch jungen Startup namens Facebook. Mit Postings und Chats Geld verdienen? Mit einem Projekt, das in einer Studentenbude aus von einem unbekannten Studienabbrecher (Mark Zuckerberg) gegründet worden ist? Daran glaubten im Jahr 2004 nur wenige Anleger –

Thiel war einer von ihnen und investierte 500.000 Dollar. Somit war er der erste externe Kapitalgeber des sozialen Netzwerks, das heute eine globale Internet-Großmacht darstellt. Wie stark Thiels Anteile im Wert gestiegen waren, wurde beim Börsengang im Jahr 2012 sichtbar: Thiel konnte Aktien um über eine Milliarde Dollar verkaufen. buLLdoZer AM stArt Thiel betont, dass der Einstieg bei Facebook für ihn eine „no brainer“-Entscheidung war, soll heißen, er musste gar nicht darüber nachdenken. „Thiel erkannte, dass das Start-up schnell wuchs und lediglich Geld für neue Computer benötigte. Er versprach denn auch Zuckerberg, ihm relativ freie Hand zu lassen“, ist in dem Buch „Wie Peter Thiel die Welt revolutionierte. Die Biografie“ von Thomas Rappold nachzulesen (erschienen im Finanzbuchverlag). Die Facebook-Erfolgsstory ist bekannt, wobei Autor Rappold ein martialisches Bild benützt: „Facebook wirkt wie ein Bulldozer oder Mähdrescher, der sich nicht aufhalten lässt und alles platt macht, was ihm in den Weg kommt.“ Thiel hat als Aufsichtsratsmitglied diesen Bulldozer entscheidend mitgelenkt und den unternehmerisch noch relativ unerfahrenen Zuckerberg (er war gerade einmal Anfang 20) geholfen, in die richtige Richtung zu steuern, wofür der Facebook-Gründer auch mehrfach seinen Dank ausgesprochen hat. Für Thiel hat sich das Engagement jedenfalls bezahlt gemacht: Er verfügte nach Angaben von Forbes heute über 2,5 Milliarden US-Dollar Privatvermögen und landet somit im Ranking der reichsten Menschen der Welt zwar „nur“ auf Platz 745, aber es kann ja vielleicht noch

BILDER: FBV, CHART: Tai-Pan/Mountain-Data

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Porträt Peter Thiel   Brennpunkt

Peter Thiel: „Ich bin stolz, Amerikaner und Republikaner zu sein.“

etwas mehr werden. In der sogenannten „Midas-Liste“ der Top-Technologie-Investoren wird er auf Platz zwölf geführt. Rang 73 nimmt er übrigens auf dem ebenfalls von Forbes erstellten Rating der mächtigsten Menschen der Welt ein (angeführt von Putin, Trump und Merkel).

zur person: Peter Thiel wurde am 11. Oktober 1967 in Frankfurt am Main geboren, aber bereits als er ein Jahr alt war, wanderten seine Eltern mit ihm in die Vereinigten Staaten aus. Dort studierte er erfolgreich Philosophie und Jus an der renommierten Stanford University. Im Anschluss arbeitete er in einer Anwaltskanzlei und danach als Derivate-Händler bei der Credit Suisse. Seine wirkliche Passion sind (nicht gerade risikoarme) Investments, so war er Mitbegründer von PayPal und der erste externe Geldgeber von Facebook. Diese Beteiligung ebnete ihm den Weg zum ­Multimilliardär mit einem geschätzten Vermögen von 2,5 Milliarden Dollar. Auch heute noch liebt Thiel ausgefallene Investment-Ideen, so setzt er etwa auf die Legalisierung von Cannabis in den Vereinigten Staaten. Die Vision ist es, so etwas wie ein „Starbucks für Kiffer“ aufzubauen. Unkonventionell war Thiel schon immer.

Libertärer und schwul Thiel ist zweifellos ein heller Kopf, das beweist unter anderem seine Elo-Zahl von 2199, womit er zu den tausend besten Schachspielern in den USA zählt. Seine Investments haben sich ohnedies meist als die richtigen Züge erwiesen. Nicht immer muss man hingegen die wirtschaftlichen und politischen Überzeugungen des Milliardärs teilen. Er gilt als libertär, soll heißen, dass er den Staat in seinen Funktionen möglichst beschränken will. Das Individuum soll sich dadurch frei entfalten können. So weit, so gut, dass Thiel Donald Trump im Wahlkampf massiv unterstützte, können ihm allerdings viele nicht verzeihen. Generell wird Thiel immer wieder als Außenseiter im Silicon Valley beschrieben. Ins Bild passt auch, dass Thiel für die Legalisierung von Cannabis eintritt und einen nicht genau bekannten Millionenbetrag in Privateer Holdings gesteckt hat. Hierbei handelt es sich um einen auf die Cannabisindustrie spezialisierten Finanzinvestor, der das Kiffen salonfähig machen will. Ob das wiederum Donald Trump gefällt, ist nicht dokumentiert. Einen starken Auftritt hatte Thiel jedenfalls auf dem Parteitag der Republikaner im Jahr 2016, der ansonsten eher medien- und öffentlichkeitsscheue Thiel bekannte sich hier öffentlich zu seiner Homosexualität: „Ich bin stolz, schwul zu sein.

Ich bin stolz, ein Republikaner zu sein. Aber vor allem bin ich stolz, Amerikaner zu sein“, so der geborene Deutsche. Tipps von thiel Thiel versteht es also, zu überraschen und auch (vermeintliche?) Widersprüche zu vereinen. Zweifellos kann man einiges von dieser schillernden Persönlichkeit lernen. Deshalb zum Abschluss noch ein paar Tipps für Start-ups, die auf der Plattform www.gruenderszene.de zu finden sind. So sprach Thiel: „Das Erste, was man tun muss, um eine erfolgreiche Firma aufzubauen, ist: Die Firma nicht zu verkaufen.“ Wenn Gründer zu ihm für ein Investment kommen und dann sofort von einem späteren Exit sprechen, dann wisse er gleich: „Die haben keinen Plan und keine Vision!“ Daher ein weiterer Rat: „Denkt nicht zu früh an einen Exit! Bewahrt euch den Optimismus, dass euer Ding das nächste, große Ding wird!“ Noch eine Weisheit: „Scheitern an sich ist schlecht. Allerdings, wenn du nie scheiterst, dann warst du nicht ambitioniert genug.“

paypal

Peter Thiels „Baby“ PayPal konnte auf Sicht eines Jahres rund 60 Prozent zulegen.

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Brennpunkt

° US-Crash

Der ganz normale Wahnsinn Aktionäre hielten den Atem an, als der Dow Jones Anfang Februar ohrenbetäubend nach unten donnerte – der Verlust von über 1100 Punkten innerhalb eines Tages stellte dabei einen historischen Rekord auf. Die Angst vor einer Verkaufspanik und dem großen Crash ging allerdings nicht lange um: Die Börsen befinden sich bereits Harald Kolerus wieder auf Erholungskurs. An solche Achterbahnfahrten wird man sich gewöhnen müssen. m GELD-Magazin war bereits eine Vorwarnung zu lesen: Die Banc of America zeigte sich alarmiert, weil die Zuflüsse in US-Aktien kaum erahnte Höhen erreicht hatten. Damit war im sogenannten Bull & Bear Indicator das „größte Verkaufssignal seit fünf Jahren“ zu erkennen gewesen. Dass es sich dabei um keine hohlen Worte handelte, bekamen Aktionäre kurz darauf zu spüren: Die US-Börsen gingen schlagartig auf Tauchkurs. Aber wie unerwartet kam der Absturz eigentlich, wenn Stimmungsbarometer schon zuvor die „rote Fahne“ gehisst hatten? Tatsächlich hält sich die Überraschung unter Experten in Grenzen. So meint Frank Caruso, Fondsmanager des American Growth Portfolios von AllianceBernstein: „In vielerlei Hinsicht wurde der Abschwung weithin erwartet, aber die Geschwindigkeit und die Größe haben viele überrascht und waren für einige Anlegern eher unangenehm. Auslöser waren wohl stärker als erwartete US-Gehaltszahlen sowie Anleihen-Renditen, die aufgrund von Inflationsängsten weiter anzogen. Es gab

S&P 500: ERhOLUNG 2.800 2.600 2.400 2.200 2.000 1.800 1.600 1.400

2013

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2015

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2017

der breite uS-index ließ sich durch den Flash-Crash nicht wirklich aufhalten.

10 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

bereits vorher Befürchtungen, dass steigende Zinsen zu einer Neubewertung von Aktien führen würden; diese Nachrichten lösten dann breitere Verkäufe aus. Auch technische Kräfte haben mitgespielt.“ Denn Regelbasierte Anlagestrategien, die bei Volatilitätssprüngen gezwungen sind, Aktien zu veräußern, haben Verluste laut dem Experten möglicherweise noch vergrößert: „Der Verkauf war oft breit gestreut, ohne Rücksicht auf die fundamentale Stärke einzelner Unternehmen.“ „unauSWeiChliChe KoRReKtuR“ Ebenfalls „nicht überrascht“ zeigt sich Matthew Benkendorf, Chief Investment Officer der Quality Growth Boutique bei Vontobel Asset Management: „Unserer Ansicht nach war eine Korrektur unausweichlich, nur der Zeitpunkt war unsicher. In den vergangenen Jahren haben die Aktienmärkte gute Nachrichten widergespiegelt, wie Deregulierung in den USA, den stärkeren Arbeitsmarkt, Lohnwachstum und die jüngsten Steuerkürzungen. Jetzt ändern die Investoren aber ihren Fokus und legen ihn auf ,bad news‘, wie das US-Haushaltsdefizit, was einer der wichtigsten Katalysatoren für den jüngsten Ausverkauf war.“ Alles in allem spricht der Experte allerdings von einer gesunden Korrektur: „Dass eine gesunde Portion Skepsis an die Märkte zurückkehrt, ist eine gute Sache. Von Panik ist also unter den abgebrühten Investmentprofis wenig zu spüren.“ So auch bei Christian Preussner, Leitender Client Portfolio Manager für US-Aktien bei JPMorgan Asset Management: „Unserer Ansicht nach haben wir eine rein technische Reaktion der Märkte auf eine lange und außergewöhnlich

„Eine gesunde Portion Skepsis an den Märkten ist eine gute Sache“

Matthew Benkendorf, Vontobel

ruhige Phase an den Aktienmärkten gesehen, die in einigen Segmenten sicherlich zu einseitigen Positionen und exzessiver Risikonahme geführt haben.“ So wurde in den vergangenen Monaten sehr ausgeprägt auf einen anhaltend niedrigen VIX (Volatility Index) spekuliert. Preussner führt aus: „Die quasi Verdoppelung des Volatilitätsbarometers in den letzten Tagen hat gerade in diesen Short-Vola-Positionen für Korrekturbedarf gesorgt, was entsprechend zu massiven Glattstellungen führte und sicherlich zu dem starken Verkaufsdruck an den Märkten beigetragen hat. Wir erwarten in der fortgeschrittenen Phase des Wirtschaftszyklus nun weiterhin eine höhere Volatilität an den Kapitalmärkten, aber der Aufwärtstrend erscheint weiterhin intakt.“ FlaSh-CRaSh Innerhalb der langfristigen Aufwärtsbewegung könnte uns ein Phänomen jedoch immer häufiger begleiten: „Die Gefahr von sogenannten Flash-Crashs ist in den letzten Jahren größer geworden, und zwar einerseits durch den großen Verkaufserfolg volatilitätsbasierter Investmentstrategien, deren Volumen nach Schätzungen des IWF inzwischen bei über 800 Milliarden liegen dürfte. Bei Marktturbulenzen

CREDITS: beigestellt, vector-eps.com

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US-Crash   Brennpunkt

tragen diese Ansätze zur Verschärfung der Lage bei. Andererseits sorgen höhere Bewertungen bei Aktien und Kreditmärkten für eine verstärkte Verunsicherung bei den Investoren“, analysiert Preussner. Ein Blick auf den breit gestreuten US-Aktienindex S&P 500 sowie auf den Dow Jones demonstriert jedenfalls eindrucksvoll, dass sich die Hausse von einem Flash-Crash nicht so schnell aufhalten lässt: Die Verluste wurden innerhalb von wenigen Wochen fast schon wieder wettgemacht. Die Langfristperformance ist ohnedies fast ohne Makel: Beim Dow beispielsweise sind es auf Sicht der vergangenen zwölf Monate rund 20 Prozent plus, in fünf Jahren annähernd 80 Prozent und in zehn Jahren gar 100 Prozent plus. Solides Fundament Ist somit tatsächlich wieder alles im Lot, und wie geht es nun mit den US-Börsen in absehbarer Zukunft weiter? Anders gefragt, was spricht weiterhin (ein starkes Nervenkostüm vorausgesetzt) für Investments in amerikanische Aktien? Dazu Caruso: „Wenn die Märkte fallen, ist es leicht, das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren – die wirtschaftlichen Bedingungen und die Fundamentaldaten der Unternehmen sind weiterhin stark. Die US-Wirtschaft expandiert, unterstützt durch einen soliden Konsum und verbesserte Geschäftsinvestitio­

„Wir glauben, dass Investoren die günstigen Kurse zum Kauf nutzen werden“

„In vielerlei Hinsicht wurde der Abschwung weithin erwartet, unklar war der Zeitpunkt“

Christian Preussner, JPMorgan

Frank Caruso, AllianceBernstein

nen. Das Verbrauchervertrauen ist robust, gestützt durch einen starken Arbeitsmarkt, und die Steuerreform sollte die Kapitalin­ vestitionen und den Konsum weiter ankurbeln. Die Erträge sind ebenfalls ermutigend. Viele der S&P 500-Unternehmen haben die Erwartungen übertroffen und weltweit sind die Gewinne bisher durchschnittlich um etwa 15 Prozent gestiegen. Die Gewinnerwartungen der US-Unternehmen für das Jahr 2018 wurden seit Ende 2017 um 6,4 Prozent nach oben korrigiert, gemessen am Russell 3000 Index.“ Als Bottom up-Inves­ tor ist der Experte außerdem der Ansicht, dass es keinen Sinn macht, die kurzfristigen Schwankungen von Aktien oder Märkten vorherzusagen: „Langfristige Anlagestrategien sollten sich nicht mit dem Auf und Ab der Märkte ändern. Unsere Überzeugung beruht darauf, dass außergewöhnliche Unternehmen zu finden, die über längere Zeiträume hinweg überdurchschnittliche

USA: Wirtschaftswachstum hält an 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2

2012

2013

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2017

2018

Der Konjunkturmotor läuft in den Vereinigten Staaten noch immer rund und war nicht der Auslöser für den Kursrutsch. Entscheidender waren markttechnische Bewegungen. Quelle: Bureau of Economic Analysis, Prognose DekaBank

Renditen erzielen können. Wir gehen davon aus, dass es in 2018 zu mehr Höhen und Tiefen der Märkte kommen wird, als wir 2017 erlebt haben. Dies bietet uns Gelegenheiten, einige neue Namen einzuführen und Teile unseres Portfolios für langfristigen Erfolg neu zu positionieren.“ Kaufgelegenheit Auch Preussner zeigt sich mit Blick über den Großen Teich durchaus optimistisch: „Wir erwarten in den kommenden Wochen, dass fundamental orientierte Investoren verstärkt an die Märkte zurückkehren und die günstigeren Kurse zum Kauf nutzen, da die fundamentalen Erklärungsansätze des aktuellen Kursrückgangs sich nicht als tragfähig erweisen. Die Anleger sollten sich generell nach dem außergewöhnlich ruhigen Jahr 2017 wieder damit vertraut machen, dass Aktien im S&P 500 durchschnittlich einen 13-prozentigen Rücksetzer im Jahr erleben und dennoch in den meisten Fällen das Jahr positiv beenden. So kann die ak­ tuelle Korrektur durchaus zu einer gesunden Bereinigung im Sentiment und der Erwartungshaltung der Investoren beitragen.“ Bei der Aktienauswahl empfiehlt auch Vontobel-Spezialist Benkendorf, Fundamentaldaten im Auge zu behalten und auf Bottom up-Research zu setzen: „Der beste Weg, in US-Aktien zu investieren, ist der Fokus auf Qualitätsunternehmen, die sich ein einem stabilen sowie wachsenden Umfeld bewegen, hohe Returns auf das eingesetzte Kapital liefern, solide Bilanzen aufweisen, Free Cashflow produzieren und kompetative Vorteile genießen. Das ist unser Rezept für konstantes und widerstandsfähiges Gewinnwachstum.“ In diesem Sinne kann der nächste Flash-Crash ruhig kommen. MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN ° 11


Brennpunkt ° Geplantes Regierungsprogramm

Revitalisierung des Kapitalmarktes Mitte Dezember wurde das Programm der neuen schwarz-blauen Regierung präsentiert und offenbarte ein deutliches Interesse an der Aufarbeitung kapitalmarktpolitischer Agenden. Doch wie konkret sieht es wirklich aus und welche Vorhaben lassen sich bereits herauslesen? Moritz Schuh ie schon im Wahlkampf, stellt der Standortwettbewerb auch im gemeinsamen Regierungsprogramm der ­neuen Koalition ein zentrales Thema dar. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen, ­Steuer- und Abgabensenkungen sowie Bürokratieabbau werden auch die Stärkung und Reformierung des österreichischen Kapitalmarktes als entscheidende Faktoren für die internationale Konkurrenzfähigkeit hervorgehoben. Ein Bekenntnis, das sowohl auf Seiten der Anleger, als auch der In­ dustrie auf Gegenliebe trifft. Der ATX stieg kurz nach Veröffentlichung des schwarzblauen Programms um 130 Punkte. Börse Wien-Chef Christoph Boschan zeigte sich zu den Plänen zufrieden, plädierte aber für eine rasche Umsetzung des Programms. Auch die Industriellenvereinigung und das Aktienforum begrüßten in einer gemeinsamen Pressekonferenz Mitte Februar die „ersten positiven Signale für eine kapitalmarktpolitische Wende“. Doch was bedeutet diese konkret? GroSSe Pläne in der Theorie Im Kapitel Wirtschaftsstandort und Entbürokratisierung widmet sich das Programm der Regierung auf knapp einer Seite den Plänen zur Schaffung einer „lückenlosen Unternehmensfinanzierung entlang aller Entwicklungsphasen“. Um Neugründungen, Innovationen und Investitionen voranzutreiben und somit den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken, muss die Verfügbarkeit von Kapital über den gesam­ ten Unternehmenszyklus und für alle Betriebsgrößen verbessert werden. Dazu sollen neben der Unterstützung der klassischen Kreditfinanzierung auch alternative Finan-

12 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

zierungsformen ausgebaut und erleichtert werden. Im Bereich des Kapitalmarktes will man mit Reformen die Praxisnähe und Effizienz steigern sowie Kosten und Bürokratie für Unternehmen senken. Wie genau dies aussehen soll, wird im Programm großteils nur vage skizziert. Einige Punkte lassen jedoch bereits bestimmte Vorhaben erahnen. Risikokapital von Institutionellen investoren ermöglichen Die Austrian Private Equity und Venture Capital Organisation (AVCO), die Dachorganisation der österreichischen Beteiligungskapitalindustrie, trat letzten Oktober mit einem Maßnahmenkatalog zur Förderung vorbörslichen Risikokapitals an die Regierung heran. Speziell wurde darin eine Standortstrategie für die Gründung und Ansiedlung von Eigenkapitalfonds gefordert. Österreichischen und internationalen Investoren soll durch geeignete Rahmenbedingungen die Investition in Risikokapitalfonds ermöglicht werden. Dadurch soll die Lücke gerade in diesem Bereich geschlossen werden, die der Rückzug der Banken aufgrund der strengeren regulatorischen Vorgaben seit der Wirtschaftskrise hinterließ. Die neue Regierung scheint diesem Wunsch nachkommen zu wollen. Um als internationaler Standort für VC/PE-Managementgesellschaften und Fonds attraktiv zu werden, verspricht man nämlich, eine entsprechende Gesamtstrategie Risikokapital zu entwickeln. Außerdem soll auch eine Novellierung der Gesetzgebung betreffend Mittelstandfinanzierungsgesellschaften stattfinden, wobei diese auf die Rechtsform einer KG ausgeweitet werden soll. Mit einer

auf die Bedürfnisse von Wagnisfinanzie­rern zugeschnittenen Fondsgestaltung soll es inund ausländischen institutionellen Inves­ toren ermöglicht werden, via österreichi­ scher Fonds in Wagniskapital zu investieren. Konkret schwebt der schwarz-blauen Regierung vor, die Anlageklasse Eigen- und Risikokapital für institutionelle Investoren, wie Pensionskassen und betriebliche Vorsorgen, in der Größenordnung von drei bis zehn Prozent für Investitionen in österreichische Unternehmen zu öffnen. Dritter Markt der Wiener Börse soll belebt werden Unter dem Punkt ‚Kapitalmarkt reformieren‘ wird auf den Abbau von Regulierungen und die, im Regierungsprogramm auffallend viel zitierte, Rücknahme von Gold-Plating verwiesen. Mit diesem Begriff wird die nationale Übererfüllung von EURichtlinien und Verordnungen beschrieben. Und auf eine solche bezieht man sich hier konkret am Beispiel des Dritten Marktes der Wiener Börse. Dieser ist ein ungeregelter und von der Wiener Börse AG als multilaterales Handelssystem betriebener Markt, auf dem Wertpapiere einbezogen werden, die nicht zum Amtlichen Handel geeignet sind. Er wäre also vor allem für Klein- und Mittelbetriebe und in weiterer Folge wiederum für die Start-up-Szene interessant, weil er keinen Börsenprospekt erfordert und keine Vorschriften in Bezug auf die Rechtsform besteht. Seit dem Jahr 2011 ist er für inländische Emittenten aber faktisch gesperrt. Durch das damalige Gesellschaftsrechtsänderungsgesetz dürfen Unternehmen, die nicht am geregelten Markt notiert sind, nur mehr

creditS: beigestellt, IV / Johannes Zinner, Parlamentsdirektion / Simonis

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Geplantes Regierungsprogramm   Brennpunkt

Namensaktien ausgeben, was demnach auch den Dritten Markt der Wiener Börse betrifft. Das stellt natürlich eine große Hürde dar, da keine Meldepflicht von Banken an ein Aktienregister besteht und damit auch keine Hauptversammlung für Aktionäre abgehalten werden kann. Weiters führt das dazu, dass Mittelstandsunternehmen so auch keine Dividenden ausschütten können, da diese nur auf eine im Aktienregister eingetragene Kontonummer überwiesen werden dürfen. Dies gilt jedoch nicht für ausländische Unternehmen, weshalb der Investorenmangel an der KMU-Börse nur für österreichi­sche Betriebe gilt. Ein Problem, dass nicht nur Börsen-Chef Boschan seit Langem anprangert, sondern auch im vergangenen Jahr die Freiheitliche Wirtschaft dazu veranlasste, einen diesbezüglichen Antrag an das Wirtschaftsparlament der WKO einzubringen. Eine regulatorische oder technische Lösung ist daher wahrscheinlich und würde, neben der ebenfalls geplanten Kosten- und Aufwandsreduktion bei Börsengängen, die in Österreich unterentwickelte Kapitalmarktfinanzierung wachstumsstarker Unternehmen fördern. Stärkung der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge Auch die von vielen Seiten geforderte Reform des Pensionsversicherungsgesetzes fand Anklang bei der Erarbeitung des ak­ tuellen Programms. Geplant wird, die Zweite und Dritte Säule der Pensionsvorsorge durch Prämienbegünstigung und verbesserte Anlagemöglichkeiten zu fördern. Eine Neuerung, die aufgrund der erforderlichen Risikostreuung und dem Ziel höherer Renditen auch alternativen Investmentformen zugute käme. Da mit Hartwig Löger nun ein Mann mit steiler Karriere in der Versicherungsbranche das Amt des Finanzministers bekleidet, ist davon auszugehen, dass entsprechende Pläne auch zeitnah umgesetzt werden dürften.

Mehr financial Education und Kapitalmarktbeauftragter neu Zwei weitere Themen, die offensichtlich auf Wunsch der Wirtschaft verankert wurden, betreffen die Förderung der finanziel­ len Bildung in der Bevölkerung und die neuerliche Schaffung eines Kapitalmarktbeauftragten. Beides würde dazu beitragen, die Praxisnähe im Bereich des Kapitalmarktes zu erhöhen und wurde ebenfalls während der Pressekonferenz der Industriel­ lenvereinigung (IV) und des Aktienfo­rums (AF) gefordert. Das Ergebnis einer dort vorgestellten Umfrage zu kapitalmarktpolitischen Fragestellungen des Markt- und Meinungsforschers Peter Hajek zeigte auf, dass die österreichische Bevölkerung im Bereich Veranlagung nur sehr wenig informiert ist. Achtzig Prozent der Befragten gaben an, zu Themen wie Wertpapieren und Börse wenig oder gar keine Kenntnisse zu besitzen. Das ist einer der Gründe, warum hierzulande Ersparnisse häufig am Sparbuch belassen werden. Aufgrund der niedrigen Zinsen fällt daher die durchschnittliche reale Rendite der heimischen Anleger im Vergleich zu anderen europäischen Ländern folglich äußerst niedrig aus. Der zweite Punkt, die geplante Schaffung eines Kapitalmarktbeauftragten, wurde ebenfalls von IV und AF begrüßt. „Dieser soll eine Schnittstelle zwischen Investo­ ren, Politik und dem Gesetzgeber sein“, so Robert Ottel, Präsident des Aktienforums. Mit der Neuschaffung eines solchen Vermittlers – nach dem Rücktritt von Richard Schenz als ehemaliger Kapitalmarktbeauftragter im Jänner 2009 wurde diese Institu­ tion einfach aufgelassen – könnten künftig wieder regulatorische Ineffizienzen vermindert und das Vertrauen in den Standort gestärkt werden. Dazu solle großes Augenmerk auf die Ausgestaltung und Besetzung der Funktion gelegt werden. Man darf also, wie bei vielen anderen Punkten auch, auf konkrete Lösungen noch gespannt sein.

„Die Private Vorsorge entwickelte sich wegen der staatlichen Bevormundung nicht richtig“ Sepp Schellhorn, Finanzsprecher, NEOS

„Eine Förderung der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge wird die Aktiennachfrage stärken“

Christoph Boschan, CEO, Börse Wien

„Auch ohne staatliche Eingriffe wird die Wiener Börse ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben“ Jan Krainer, SPÖ-Finanzsprecher

„Die ersten positiven Signale für eine kapitalmarktpolitische Wende sind wichtig“ Christoph Neumayer, Generalsekretär, IV

„Viele Regulierungen, die abgeschafft werden sollen, sind Konsequenz der letzten Finanzkrise“ Bruno Rossmann, Finanzsprecher, Liste Pilz

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 13


BRENNPUNKT

° Kurzmeldungen aus der Hochfinanz

Kryptowährungen

Neuer Chef der US-Notenbank Fed

Nach den öffentlichkeitswirksamen Emissionen eigener Kryptowährungen, wie zum Beispiel von Kodak oder Venezuela (PetroCoin), plant nun auch der japanische E-Commerce-Riese Rakuten eine eigene Kryptowährung.

US-Präsident Donald Trump hat sich diesmal durchgesetzt. Sein Wunschkandidat Jerome Powell wurde am 5. Februar zum Chef der US-Zentralbank Fed gekürt – ein Mann an der Spitze der Geldpolitik mit ungewöhnlichem Lebenslauf.

Bereits im vergangenen Jahr befeuerte die Spekulation um eine Akzeptanz von Kryptowährungen durch Amazon die Kurse zahlreicher digitaler Coins. Daraus wurde bislang nichts. Konkret kündigte Kodak jedoch im Jänner eine KodakCoin an, mit der Fotografen ihre digitalen Bilderrechte einfacher verwalten können. Am 20. Februar folgte Venezuela mit dem ICO des PetroCoins, von dem 100 Millionen Token platziert werden sollen (für 6 Mrd. USD). Anstatt Amazon startet nun die japanische Rakuten den ersten Coin im E-CommerceBereich. Ziel sei es dabei, sich von Rivalen wie Amazon, Alibaba oder Ebay abzuheben und die Beziehung zwischen Händlern und (mf) Kunden neu zu beleben.

Jerome Powell hat nicht wie seine Vorgänger Volkswirtschaft studiert, sondern ist gelernter Jurist. Er arbeitete als Investmentbanker und saß in zahlreichen Aufsichtsräten von Unternehmen. Erste politische Erfahrung konnte er in der Zeit von George W. Bush im Finanzministerium sammeln. Bereits seit sechs Jahren ist Powell Mitglied im Fed-Komitee – er wurde im Jahr 2011 von Barack Obama nominiert – und trug in dieser Zeit alle geldpolitischen Entscheidungen maßgeblich mit. Aus diesem Grund wird allgemein erwartet, dass Powell die vorsichtige Zinsanhebungspolitik, wie sie Janet Yellen praktizierte, fortsetzen werde und damit für Kontinuität sorgt. Po-

Jerome Powell will die vorsichtige Geldpolitik seiner Vorgängerin Janet Yellen fortsetzen.

well bestätigte dies bei seiner Antrittsrede: „Weitere graduelle Erhöhungen der Leitzinsen werden am besten eine Überhitzung der Wirtschaft vermeiden und das nachhaltige Erreichen einer Inflationsrate von zwei Prozent ermöglichen.“ An der Wall Street waren die Anleger erleichtert. Trump seinerseits hofft, dass Powell eine Lockerung der Bankenregeln unterstützt, „...um das Wirtschaftswachstum in den USA weiter zu (mf) fördern“.

Der Präsident der Deutschen Bundesbank und Mitglied im EZB-Rat, Jens Weidmann, plädierte bereits im Herbst 2017 für ein definitives Enddatum für das Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Mehrheit des Rates war bislang jedoch anderer Ansicht. Jens Weidmann war und ist – trotz seiner Mitgliedschaft im EZB-Rat – einer der härtesten Kritiker der Europäischen Zentralbank. Er befürwortet gegen den RatKonsens eine raschere Rückkehr zu einer normalen Geldpolitik. Besonders die umfangreichen Käufe von Staatsanleihen der EU-Mitgliedsländer sind ihm ein Dorn im Auge sowie die trotz kräftigem Wirtschaftswachstum anhaltende Nullzinspolitik. „Die

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° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

Jens Weidmann fordert eine raschere Rückkehr zu einer normalen Geldpolitik der EZB.

Käufe der Anleihen haben nicht vernachlässigbare Nebenwirkungen. Die Zentralbank ist inzwischen zum größten Gläubiger der Staaten geworden, indem sie bereits für 2,3 Billionen Euro Papiere gekauft hat“, mokierte er in einem Interview gegenüber der

Frankfurter Allgemeinen. Auch gegen die Nullzinspolitik findet Weidmann zunehmend Argumente. Auch wenn die Wirtschaft derzeit noch nicht überhitzt sei, so erwarte er wegen des Aufschwungs ein kräftiges Lohnwachstum – in Deutschland 2019 mehr als drei Prozent, was sich auf die Inflationsrate auswirken werde. Entsprechend Weidmanns Meinung, dass weniger die Zentralbank für die Lösung der zahlreicher Probleme zuständig sei, sondern vielmehr die Mitgliedsstaaten selbst, lehnt er auch den Vorschlag der EU-Kommission ab, einen weiteren Krisenfonds einzurichten. „Die Fiskalregeln werden im Ergebnis nicht gestärkt, während gleichzeitig zunehmende Elemente von Gemeinschaftshaftung eingeführt werden. Das macht die EU nicht zukunftsfester“, meint Weidmann dazu. (mf)

CREDITS: William Whtie/Ueli Hiltpold, Deutsche Bundesbank/Gaby Gerster, Federalreserve

„Zu expansiv“: Bundesbank-Chef Jens Weidmann kritisiert EZB-Kurs


Kurzmeldungen aus der Hochfinanz

° BRENNPUNKT

Globaler Schuldenberg: Finanzkrise lässt grüßen Der ehemalige Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und derzeitige Berater der OECD übt heftige Kritik an den Zentralbanken. Sie seien schuld, dass das globale Finanzsystem derzeit schlimmer dastehe als im Jahr 2008. „Indem die Notenbanken neun Jahre lang billiges Geld in die Märkte gepumpt haben, haben sie zu einer Reihe perverser Effekte beigetragen“, warnt William White, ehemaliger Chefökonom der BIZ, in einem Interview gegenüber dem British Telegraph. Zuletzt habe sich 2007 vor Ausbruch der Finanzkrise ein ähnliches Bild gezeigt. Insbesondere sei das Kreditwachstum in den Schwellenländern exzessiv gewachsen

und habe sie in eine Schuldenabhängigkeit getrieben. Global gesehen sei die Schuldenquote zum BIP seit 2008 um weitere 51 Prozent gewachsen und erreichte nun mit 327 Prozent ein neues Rekordhoch. White beschreibt dies als ein neues Phänomen in der Wirtschaftsgeschichte. Das QE der Zentralbanken und die Negativzinsen haben zudem das Kreditsystem verzerrt und den Schuldscheinmarkt zu einem Art Schattenbankwesen entwickelt. „Tatsächlich tauchen fast täglich neue beunruhigende Beweise für eine zunehmende Kreditverschlechterung auf “, warnt White und nennt Beispiel dafür – die Megainsolvenz der britischen Baugruppe Carillion im Jänner oder die missliche Lage des Möbelhändlers Steinhoff. Beide hatten zuletzt

William White: „Die Lage am Kreditmarkt ist derzeit noch schlimmer als im Vorkrisenjahr 2007.“

noch Schuldscheine am Markt platziert, bei denen die Investoren um ihr Geld umfallen werden. Als Fazit erwartet White einen massiven Schuldenschnitt und ein neuerliches (mf) riesiges Bankenrettungsprogramm.

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WirtschaftPanorama Konjunktur-barometer: kleine schrammen Dynamik lässt nach.Die österreichische

Industrie setzt ihren Wachstumskurs fort, gleichzeitig kann jedoch das sehr hohenTempo vom Jahresende 2017 nicht mehr durchgehalten werden. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex zeigt im Februar mit 59,2 Punkten eine weiterhin sehr dynamische österreichische Industrie. Alle Indikatoren deuten jedoch an, dass das Stimmungshoch, wie zu erwarten war, überschritten wurde, das Wachstum damit zwar hoch bleibt, aber nicht mehr weiter steigt“, analysiert UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Grund für Schwarzmalerei besteht laut dem Experten aber keine. Österreichs Industrie befindet sich im Gleichklang mit den wichtigsten Handels-

Zahlenspiel

partnern im Euroraum, die ebenfalls in den ersten zwei Monaten geringe Abschläge von ihren Rekordwerten zu Jahresende 2017 hinnehmen mussten. „Der leichte Rückgang der österreichischen Industriestimmung in den ersten zwei Monaten 2018 verläuft parallel zur Entwicklung im Euroraum“, so Bruckbauer, „aber so wie in Österreich bleibt auch im Euroraum die Dynamik trotz dieses leichten Rückgangs historisch gesehen sehr hoch und dies bedeutet im gesamten Euroraum zu Beginn des Jahres 2018 einen sehr dynamischen Industriesektor.“ Weiterhin liegt der EinkaufsManagerIndex für Österreich leicht über jenem des Euroraums, aber erstmals seit November etwas unter jenem Deutschlands.

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Medaillen haben heimische Sportler bei den Olympischen Spielen in

Pyeongchang abgeräumt. Eine zufriedenstellende Bilanz – aber auch Österreichs Exporteure erfreuen sich an der aufstrebenden Volkswirtschaft Südkoreas. Ein durchschnittliches BIPWachstum von drei Prozent in der jüngsten Vergangenheit und eine ebenso positive Prognose für 2018 stellen eine gute Basis dar. Zählte die Halbinsel in den 1960ern weltweit noch zu einem der ärmsten Länder, ist Südkorea heutzutage nach China, Japan und Indien die viertgrößte Volkswirtschaft in Asien und Nummer drei unter den asiatischen Exportmärkten österreichischer Firmen. Bis November 2017 lieferten heimische Unternehmen Waren im Wert von 1,2 Milliarden Euro nach Korea. Das ist ein Plus von 50 Prozent

unicredit bank austria einkaufsmanagerindex saisonbereinigt

unbereinigt

im Vergleich zu 2016. „Gut ausgebildete Arbeitskräfte, hoher Lebensstandard und große Aufgeschlossenheit neuen Medien sowie Technologien gegenüber bieten Expansionspotenzial für heimische Unternehmen. Österreichische Firmen punkten in Nischenbereichen und bei Qualitätsprodukten. „Wir spüren vor allem die Nachfrage im Stahl- und Eisenbahnsektor“, so Helmut Bernkopf, Mitglied des Vorstands der Oesterreichischen Kontrollbank. Einen Schatten auf das Bild wirft allerdings der Konflikt mit Nordkorea.

86 Quelle: IHS Markit, UniCredit Research

PWC: Teilen liegt im trend

marken und medien

Prozent der Jugendlichen in Österreich bestätigen, dass in ih-

rem Unternehmen ganz klar eine Willkommenskultur für „neue Lehrlinge“ herrscht, indem sie sagen, „man fühlt sich als neuer Lehrling hier willkommen“. Zu diesem Ergebnis kam Great Place to Work, ein Anbieter von Mitarbeiterbefra-

share economy. In Österreich ist das

In aller munde. Red Bull ist in österrei-

gungen. Eine wichtige Rolle für die positiven

Teilen von Unterkünften, Autos, Musik sowie anderen Produkten und Dienstleistungen zu einem unverzichtbaren Teil des digitalen ­Lebensstils vieler Menschen geworden. Das zeigen die Ergebnisse der neuen PwC-Studie „Share Economy“. 47 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr mindestens einen Share Economy-Service genutzt und im Durschnitt dabei 574 Euro ausgegeben. Am beliebtesten waren die Bereiche Medien & Unterhaltung, gefolgt von Hotels & Unterkünften, Mobilität sowie Handel & Konsumgüter.

chischen Medien die mit Abstand präsenteste Marke der umsatzstärksten oder ATX-notierten Unternehmen des Landes, so das APA-DeFacto Brand-Ranking für 2017. An zweiter Stelle lagen die ÖBB, auf Rang drei bis sieben folgen Autofirmen. Diese können ihre Nennungen unter anderem auf Produkt- und Testberichte sowie sportliche Engagements zurückführen. VW auf Rang drei und die Konzerntöchter Audi (Rang 6) und Porsche (7) „verdanken“ ihre Medienberichte allerdings in unterschiedlichem Ausmaß auch dem Abgasskandal.

Rückmeldungen spielen laut aktueller Untersu-

16 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

chung die Ausbilder. Offenheit für Fragen von Lehrlingen (85% Zustimmung), Unterstützung für die persönliche Weiterentwicklung (85%) und Anerkennung für geleistete Arbeit (82%) tragen dazu bei, dass 85 Prozent der Lehrlinge bestätigen, gerne zur Arbeit zu kommen. Die meis­ten Lehrlinge (96%), die zur Lehrabschluss­prüfung antreten, bestehen diese auch in den Betrieben, die mit der Zertifizierung „Österreichs Beste Lehrbetriebe – von Lehrlingen empfohlen“ ausgezeichnet wurden.


ALLIANZ INVESTMENTBANK AG

VERANLAGUNG VERLANGT VERTRAUEN Sicherheit und Beständigkeit sind bei der Veranlagung von größter Bedeutung. Die Allianz Fonds bieten die passende Geldanlage für jeden, ob kleine Ansparsummen oder großes Vermögen. Vom konservativen bis zum risikobewussten Investment. allianzinvest.at

Die vorliegende Marketingmitteilung der Allianz Investmentbank AG stellt keine Anlageanalyse, Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere ist sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Investmentfondsanteilen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Ein Ranking, Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt Veränderungen im Laufe der Zeit. Die Prospekte und die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kundeninformationsdokumente) der Investmentfonds der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien, sind kostenlos ebendort sowie bei der Allianz Investmentbank AG, Hietzinger Kai 101–105, A-1130 Wien und im Internet unter www.allianzinvest.at in deutscher Sprache erhältlich.


wirtschaft ° Geldwäsche-Prävention

Bitte bloß kein Schwarzgeld! Ob Wirtschaftstreuhänder, Gewerbetreibender, Notar oder Rechtsanwalt – Angehörige dieser und anderer ­Berufsstände haben seit 2017 umfassende neue Regelungen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu beachten. Das Themen- und Risikobewusstsein scheint allerdings noch nicht in allen Branchen voll entfaltet. Gastbeitrag von Mag. Elisabeth Staudner und Mag. Günther Ritzinger en Startschuss für die Umsetzung der 4. EU-Geldwäscherichtlinie gab am 1. Jänner 2017 die Finanzbranche mit dem Finanzmarkt-Geldwäschegesetz, dessen Normadressaten Banken, Zahlungsinstitute und andere Finanzinstitute sind. Im Laufe dieses Jahres folgten die Umsetzungen für andere Berufsgruppen in der Gewerbeordnung, der Rechtsanwalts- und Notariatsordnung, dem Wirtschaftstreuhandberufsgesetz und anderen Gesetzen. Wenngleich sich die Richtlinie nicht in allen Gesetzen gleichermaßen wortident widerspiegelt, so folgt die dahinterstehende Logik stets ein und demselben Schema: Der Norm­adressat hat einerseits Sorgfaltspflich­ ten wahrzunehmen, die es ihm ermöglichen, den (potenziellen) Kunden und dessen Hintergrund ausreichend zu beleuchten (KYC – „know your customer“); andererseits hat er bei Vorliegen von Verdachtsmomenten Meldepflichten gegen­über der staat-

lichen Geldwäschemeldestelle des Bundes­ kriminalamts (BKA) wahrzunehmen.

zur person:

zur person:

Mag. Elisabeth Staudner ist selbstständige Partnerin des Wiener Beratungsunternehmens Wiesmayr & Partner (www.wiesmayr.eu) und Geschäftsführerin bei Ziel Invest. Sie verfügt über fundiertes Wissen in den ­Bereichen ­Asset- und Risikomanagement, nicht zuletzt aufgrund über 25 Jahren beruflicher Erfahrung in führenden Positionen des Vermögensmanagements, unter anderem als Geschäftsführerin einer österreichischen Kapitalanlagegesellschaft.

Mag. Günther Ritzinger ist geschäftsführender Gesellschafter der 2010 gegründeten Wiener Beratungsfirma Kapitalmarkt Consult (www.kapitalmarktconsult.at). Seine beruflichen Erfahrungen sammelte er zuvor unter anderem als leitender Mitarbeiter der Finanzmarktaufsicht (FMA) sowie als leitender Mitarbeiter von Banken und Wertpapierfirmen in den Bereichen Recht, Compliance, Interne Revision und Risikomanagement.

18 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

AM ANFANG WAR DIE ANALYSE Damit ein Unternehmen aber überhaupt seinen Sorgfalts- und Meldepflichten bestmöglich und – wie vom Gesetzgeber gefordert – risikobasiert nachkommen kann, muss es zunächst einmal seine diesbezüglichen geschäfts- und kundenspezifischen Risiken erkennen und verstehen. Die Unternehmen haben daher eine Geldwäsche-Risikoanalyse durchzuführen, in deren Zuge sie ihre einzelnen Geschäftsfelder dahingehend evaluieren, wie hoch das Risiko ist, zu Zwecken der Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung missbraucht zu werden. Bei dieser Analyse müssen alle risikorelevanten Aspekte Berücksichtigung finden, wie zum Beispiel Kunden, Dienstleistungsarten, Transaktionen oder geografische Spezifika; soweit für die Tätigkeit des Unternehmens

relevant, sind auch die für den Wirkungsbereich des jeweiligen Unternehmens vorliegenden nationalen und EU-weiten Risiko­ analysen sowie die gesetzlich normierten Risikofaktoren zu berücksichtigen. Die Risikoanalyse ist schriftlich zu dokumentieren und am aktuellen Stand zu halten. SORGFALTSPFLICHTEN IM ÜBERBLICK Die Erfüllung der Sorgfaltspflichten ist die Voraussetzung für die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Sorgfaltspflichten beziehen sich im Unterschied zur Risikoanalyse nicht auf das Unternehmen, sondern auf den einzelnen Kunden. Die Pflichten sind vor Begründung ­einer Geschäftsbeziehung bzw. vor Dienstleistungserbringung anzuwenden und umfassen Feststellungs- und Prüfungsmaßnahmen insbesondere in Bezug auf folgende kundenbezogenen Merkmale: Identität des Kunden (vor Begründung einer dauerhaften Geschäftsbeziehung beziehungsweise vor Durchführung von 15.000 Euro übersteigenden Transaktio­ nen zu prüfen); Identität des wirtschaftlichen Eigentümers; Herkunft der Mittel; Vorliegen eines allfälligen Treuhandverhältnisses; Zweck und Art der Geschäftsbeziehung; Vorliegen einer Person des öffentlichen Interesses (PEP – „politisch exponierte Person“); kontinuierliche Überwachung der Geschäftsbeziehung. Die Sorgfaltspflichten sind risikobasiert anzuwenden, wobei es in gesetzlich geson-

credits: beigestellt

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Geldwäsche-Prävention   wirtschaft

dert normierten Fällen auch zur verpflich­ tenden Anwendung verstärkter Sorgfaltspflichten bzw. zur Anwendung vereinfachter Sorgfaltspflichten kommen kann. Ungeachtet dieser Differenzierungen gilt: Ist die Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten nicht möglich, so darf die Geschäftsbeziehung nicht aufgenommen werden bzw. ist eine bereits bestehende Geschäftsbeziehung zu beenden. Auch eine bereits beabsichtigte Transaktion hat in diesem Fall zu unterbleiben. VERDACHTSMELDUNGEN Neben den Sorgfaltspflichten stellen die Meldepflichten ein weiteres Kernelement der Geldwäschebestimmungen dar. Erlangt ein Unternehmen Kenntnis davon, dass finan­ zielle Mittel aus kriminellen Tätigkeiten stammen oder mit Terrorismusfinanzierung in Verbindung stehen, so hat es die Geldwäschemeldestelle darüber unverzüglich und formell zu informieren. Probleme entstehen in der Praxis dabei nicht selten deshalb, weil der Meldende den betreffenden Kunden über die Meldung grundsätzlich nicht informieren darf und weil bereits beabsichtigte bzw. vom Kunden gewünschte Transaktionen zu unterbleiben haben. Die Anzahl von Verdachtsmeldungen stieg in den letzten Jahren stetig an: allein von 2013 bis 2016 erhöhte sie sich von 1490 auf 2150 Meldungen gemäß den Jahresberichten 2013 und 2016 der Geldwäschemeldestelle. Von einer Umkehr dieser Tendenz ist angesichts der neuen Maximalstrafen bei Verstößen gegen die Geldwäschebestimmungen nicht auszugehen. Interessant ist, dass von den 2150 im Jahr 2016 getätigten Verdachtsmeldungen nicht weniger als 2002 Meldungen von Banken stammen; alle übrigen meldepflichtigen Berufsgruppen teilen sich somit überschaubare 148 Meldungen. Wirklich überraschend ist dies nicht, waren es bis dato doch allem voran die Bankgeschäfte (Einlagen-, Kredit-, Finanztransfergeschäft usw.), die den Erfolg von Geldwäsche und Terroris-

musfinanzierung determinierten. Allerdings relativiert die stetig wachsende Szene der Kryptowährungen zunehmend die diesbezügliche Relevanz der Banken; besonders kritische Stimmen meinen gar, die Geld­ wäschebestimmungen führten sich ad absurdum, solange Kryptowährungen unreguliert blieben. DOKUMENTATIONS- UND ­AUFZEICHNUNGSPFLICHTEN Flankierend zu den Kernpflichten (Sorgfalts- und Meldepflichten) haben Unternehmen umfassende Aufzeichnungspflichten, die es unter anderem der jeweiligen Aufsicht (berufliche Kammern, FMA etc.) ermöglichen sollen, die Einhaltung der Geldwäschebestimmungen durch die Unternehmen zu überprüfen. Die Dokumente sind zumindest für die Dauer von fünf Jahren nach dem letzten Geschäftsfall bzw. nach Beendigung der Geschäftsbeziehung aufzubewahren und umfassen etwa Unterlagen, die der Erfüllung der Sorgfaltspflichten dienen, Transaktionsbelege, Unterlagen im Zusammenhang mit Verdachtsmeldungen sowie Unterlagen im

Zusammenhang mit der Risikoeinstufung des Kunden. Zwecks Nachweis sollte jedes Unternehmen aber auch eine interne „Geldwäsche-Leitlinie“ erstellen, die die wesentlichen Pflichten der Geldwäschebestimmungen in verständlicher Form aufzeigt und die von den relevanten Mitarbeitern – gleichsam einer Dienstanweisung – verpflichtend zu beachten ist. HOHES STRAFPOTENzIAL Erwähnt seien schließlich die neuen Strafrahmen, die mit der Umsetzung der 4. Geldwäscherichtlinie einhergehen. Diese wurden massiv ausgeweitet und reichen nunmehr in den Millionen-Euro-Bereich. Spitzenreiter sind hier die Strafbestimmungen zu Finanzinstituten, wonach es in schwerwiegenden Fällen gar zu Geldstrafen von bis zu fünf Millionen Euro kommen kann – gegenüber dem Verwaltungsstrafverantwortlichen als natürliche Person, wohlgemerkt! Vor dem Hintergrund der Bedenklichkeit dieser Rechtssituation bleibt zu hoffen, dass die strafsetzenden Autoritäten mit entsprechendem Augenmaß agieren.

° Das neue Register der wirtschaftlichen Eigentümer Im Zusammenhang mit der 4. EU-Geldwäscherichtlinie trat am 15. Jänner 2018 das Wirtschaftliche Eigentümer Registergesetz (WiEReG) in Kraft. Es sieht die verpflichtende Meldung von Eigentümerdaten für ein vom Bund eingerichtetes Register vor. Die Strafen bei Verletzung der Meldepflicht sind empfindlich hoch. Wer hat zu melden? Von der Meldepflicht sind insbesondere Personen- und Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, (Versicherungs-)Vereine und Stiftungen mit Sitz im Inland betroffen. Was ist zu melden? Zu melden sind im Wesentlichen die folgenden Daten zum wirtschaftlichen Eigentümer als natürliche Person: Vor- und Zuname, Wohnsitz, Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit sowie Art und Umfang des wirtschaftlichen Interesses. Wann ist zu melden? Die Meldung hat binnen vier Wochen nach erstmaliger Registereintragung (Firmenbuch) bzw. Begründung der Verwaltung im Inland zu erfolgen, jedenfalls aber erstmalig bis 1. Juni 2018. Wie ist zu melden? Die Meldung erfolgt elektronisch über das Unternehmensserviceportal des Bundes.

März 2018 – GELD-MAGAZIN ° 19


BANKINGPanorama FUSIONSPLÄNE. Die Arbeiterkammer (AK)

hat 53 Preise und Entgelte bei Krediten, Wertpapieren, beim Sparen und Zahlungsverkehr zwischen November 2016 und November 2017 bei zwölf Banken in Wien unter die Lupe genommen. Acht der zwölf Institute haben ihre Spesen – häufig auf dem Niveau der Inflationsrate – angehoben. Negativ fiel den Konsumentenschützern dabei auf: Einzelne Banken haben teils kräftig an der Gebührenschraube gedreht. Die Bank Austria und die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien nahmen je 19 Verteuerungen vor. Im Durchschnitt hob die Bank Austria ihre Spesen um 2,41 Prozent, die Raiffeisen um 4,76 Prozent an. Die bankdirekt. at erhöhte zwar auch zwölf ihrer Entgelte – jedoch in einem geringeren Ausmaß (im Schnitt um 1,28%). „Der Bankenmonitor zeigt ein-

HYPO VORARLBERG

zelne, teils empfindliche Preisausreißer“, so AK-Experte Christian Prantner. Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien verlangt nun für den Depot-Übertrag inländischer Wertpapiere um zwei Drittel (von 20 auf 33,33 EUR) mehr. Die Gebühr für eine Ratenstundung stieg um fast 43 Prozent auf 100 Euro. Vier Institute – Bank Austria, Erste Bank, BAWAG P.S.K. und Raiffeisen – erhöhten die Gebühren für Bareinzahlungen auf fremde Konten (Zahlscheinzahlungen) um bis zu knapp 28 Prozent. Am teuersten ist die Zahlscheingebühr mit sieben Euro (+7,69%) nun bei der Bank Austria. Die Erste Bank hat die stärkste prozentuelle Erhöhung (+27,66% auf 6 EUR) – wenngleich das die einzige Preissteigerung hier war. Die AK kritisiert, dass hohe Spesen bei Kreditstundungen jene Menschen belasten, die sowieso schon finanziell angeschlagen sind. Zudem bestrafen hohe Spesen bei Buchungen am Bankschalter etwa ältere Menschen oder jene, die nicht alles in Selbstbedienung oder Internet-Banking erledigen wollen oder können.

SCHOELLERBANK

BAWAG / ERSTE BANK ERFOLGREICHE BILANZEN. Die Bawag

Group weist für 2017 einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 517 Millionen Euro aus, was einer Steigerung um zwölf Prozent entspricht und eine neue Höchstmarke zeichnet. „2017 war ein außergewöhnliches Jahr für unser Unternehmen. Wir führten den größten Börsengang in der österreichischen Geschichte durch, schlossen mehrere Übernahmen und Integrationen ab und setzten unsere laufenden operativen und strategischen Initiativen fort, während wir ein weiteres Jahr mit Rekordergebnissen verzeichnen konnten“, so CEO Anas Abuzaakouk. Aber auch die Erste Group hat durchaus Grund zur Freude: Mit einem Nettoergebnis von 1,3 Milliarden wurde das zweite Rekordjahr in Folge geschrieben. Die Erste will nun ihre Dividende von 1 auf 1,2 Euro pro Aktie erhöhen.

LLB: „FONDSPOWERHOUSE“

HINAUFGESTUFT. Moody’s hat ein Update für

ANLEIHE MIT KAPITALSCHUTZ. Die Schoell-

AUSBAU DER PRÄSENZ. Die Liechten-

die Hypo Vorarlberg veröffentlicht. Das Urteil fällt sehr positiv aus: Das Institut konnte das Langfrist-Rating um eine Stufe, von „Baa1“ auf „A3“, verbessern, der Ausblick bleibt weiterhin stabil. Beim aktuellen Upgrade hat Moody’s vor allem die stabile Kapitalausstattung der Hypo Vorarlberg bzw. die Pläne zur weiteren Härtung des Eigenkapitals als positiv bewertet. Die Verbesserung ist auch auf den Abbau von landesgarantierten Fälligkeiten im Jahr 2017 zurückzuführen, die alle erfolgreich refinanziert wurden. Michel Haller, Vorstandsvorsitzender der Hypo Vorarlberg, dazu: „Einmal mehr wurde uns von unabhängiger Stelle bestätigt, dass Kunden und Investoren uns weiterhin ihr Vertrauen schenken können.“

erbank hat in Zusammenarbeit mit der UniCredit ein neues Produkt aufgelegt: Mit der „HVB USD Garant Anleihe 04/2024“ setzt der Anleger auf einen Aktienkorb, bestehend aus 15 Titeln renommierter US-amerikanischer Unternehmen. Die Risiken bleiben laut der Schoellerbank dennoch minimiert: Sollte die Entwicklung des zugrunde liegenden Aktienkorbes nicht positiv verlaufen, verfügt die Anleihe zum Laufzeitende nach sechs Jahren über einen Kapitalschutz durch den Emittenten. „Nach den jüngsten Börsenturbulenzen könnte die Anleihe der richtige Einstieg sein, um von einer hohen Rückzahlung des eingesetzten Kapitals am Laufzeitende zu profitieren Der implementierte Kapitalschutz sorgt für ein beruhigendes Gefühl beim sicherheitsbewussten Anleger“, so die Schoellerbank. Hinweis: Bei Ausfall des Emittenten kann es zu einem Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Die Zeichnung ist noch bis zum 28. März 2018 möglich.

steinische Landesbank AG (LLB) hat einen Kaufvertrag zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien der LB (Swiss) Investment AG mit Sitz in Zürich unterzeichnet. Mit dieser strategiekonformen Transaktion wird die LLB-Gruppe ihr Fondsgeschäft stark ausbauen und in Zukunft von den drei Standorten Liechtenstein, Österreich und der Schweiz aus betreiben. Sie wird damit zum „Fondspowerhouse in der FLACH-Region“ (Liechtenstein, Österreich und Schweiz), wie es seitens der LLB heißt. Group CEO Roland Matt kommentiert die Entscheidung wie folgt: „Die Akquisition ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Umsetzung unserer Strategie StepUp2020, die auf nachhaltig profitables Wachstum setzt. Die Übernahme eröffnet uns den Eintritt in den Schweizer Fondsmarkt. Die LLB-Gruppe kann damit ihr strategisches Ziel, das Fondsgeschäft geografisch zu erweitern und weiter auszubauen, mit ihrem Wunschpartner umsetzen.“

20 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

CREDITS: beigestellt, Shutterstock

ARBEITERKAMMER: BANKSPESEN WEITER GESTIEGEN


Nicht zum ersten Mal die erste Wahl

Erneut die beste Fondsgesellschaft am heimischen Markt. Was für uns im täglichen Handeln zählt, sind hohe Qualität und Transparenz in den Anlageprodukten, der Mut zur eigenen Meinung und eine ruhige Hand in der Entscheidung, gepaart mit hoher Flexibilität, wenn es darauf ankommt. Das hat uns bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren die Auszeichnung „Beste Inländische Fondsgesellschaft“ und „Beste Fondsgesellschaft in Österreich“ des Finanzmagazins „Börsianer“ eingebracht. Wählen auch Sie Österreichs beste Fondsgesellschaft.

Herausgeber: 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. Die Auszeichnung „Beste Unternehmen der Finanzbranche in Österreich 2017“ wird vom Finanzmagazin „Börsianer“ nach qualitativen und quantitativen Methoden in einem dreisäuligen Scoring-Modell (erstens Peergroup, zweitens Kennzahlen, drittens Redaktion) ermittelt und von der BDO Austria ausgewertet. Das Ziel des goldenen Rankings ist, den Kunden von Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften sowie Pensions- und Vorsorgekassen einen Überblick über die besten Unternehmen in Österreich zu geben. Insgesamt werden dafür 13 Gesamt- und Rubriksieger aus fünf Branchen prämiert. Der „Börsianer“ ist ein auf die Finanzbranche spezialisiertes Finanzmagazin mit Sitz in Wien. Nähere Informationen zur Auszeichnung finden Sie im Finanzmagazin „Börsianer“, 23. Ausgabe, Dezember 2017, Seite 22 ff (Regeln der Auszeichnung) bzw. Seite 44 ff. Nähere Informationen zur 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Untere Donaulände 36, 4020 Linz und zur Produktpalette sowie die einschlägigen Rechtsdokumente zu den jeweiligen Investmentfonds finden Sie unter www.3bg.at.


geldanlagePanorama Reformen. Im Reich der Mitte ist das soge­

nannte „Jahr des Hundes“ eingeläutet wurden – was wird es bringen? Dazu heißt es in einem Kommentar von Jupiter Asset Management: „Das Jahr dürfte eine Zeit der Veränderungen in China einleiten.Politische Entscheidungsträger sind gezwungen, zwischen wichtigen Wirt­ schaftsreformen auf der einen und dem Erhalt des Wachstums auf der anderen Seite abzuwä­ gen.“ Mit den einhergehenden Veränderungen entsteht laut den Experten auch Volatilität, wo­

AXA: Roboter-Vormarsch

durch es noch wichtiger wird, jene Firmen, die eine grundlegend positive Veränderung er­ fahren, von denjenigen zu unterscheiden, die einfach nur zyklischen Rückenwind erleben. Matthew Vaight, Fondsmanager des M&G Glo­ bal Emerging Markets Fund, sieht wiederum Anzeichen dafür, dass die jüngsten Reformen der Regierung Wirkung zeigen: „In mehre­ ren Branchen werden derzeit Überkapazitäten abgebaut und das Finanzsystem stabilisiert sich. Deshalb haben wir unser Engagement in China erhöht.“ Interessanterweise wird ausge­ rechnet das „alte China“ wieder attraktiver. In den letzten Jahren hatte sich der Fokus vieler Inves­toren auf die angestrebte New Economy mit einem steigenden Anteil des Dienstleis­ tungssektors verschoben. Vaight hält nun jedoch die aktuellen Bewertungen von Aktien, die mit populären Themen wie Internet, Social Media und Konsum in Zusammenhang stehen, für deutlich zu hoch. Attraktiver seien staats­ eigene Fertigungs- und Industrieunternehmen.

Trend zu wandelanleihen

schwellenländer in front attraktives Gewinnwachstum.

Zahlreiche Emerging Markets-Aktien wer­ den heuer wieder ein gutes Jahr erleben, so der Tenor einer aktuellen Marktanalyse von GAM. Verschiedene positive Faktoren sollten demnach unterstützend wirken: „Das Wachs­ tum des inländischen Konsums als Motor der chinesischen Wirtschaft (siehe auch Bei­ trag links, Anm.) ist einer davon. Weitere Beispiele sind langfristige Trends in den Be­ reichen E-Commerce, Gesundheitswesen, Reisen und Tourismus, Bildung, Urbanisierung sowie Cleantech. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe technologischer oder anderer disruptiver Themen, wie Entwicklungen im Be­ reich der Künstlichen Intelligenz, Blockchain, Elektrofahrzeuge, autonome Fahrzeuge und Hochleistungsrechner.“ Der Experte meint weiters, Aktien aus Schwellenländern würden ein attraktives Gewinnwachstum, hohe Free Cashflow-Renditen und überdurchschnittliche Expansionsmöglichkeiten bieten.

Erste Asset Management

Automatisierung nimmt zu. Robotik

Verdoppelt. Der Markt für Wandelanlei­

neu im team.Wolfgang Traindl und Peter Karl

ist ein gesellschaftlich relevantes Thema, des­ sen Bedeutung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter wachsen dürfte. Tom Riley, Fondsmanager des AXA WF Framlington Robo­ tech Fonds, belegt diese These mit Fakten, die Anleger kennen sollten: Wegen des Trends zu mehr Automatisierung und innovativen neuen Technologien ist die Nachfrage nach Industrie­ robotern gestiegen. Bislang ging dieses Wachstum von der Automobilindustrie aus.Weil Roboter aber intelligenter und flexibler werden und immer besser mit Menschen zusammen­ arbeiten können, werden sie jedoch in immer mehr Branchen eingesetzt. So ist der Einsatz von Robotern in der Nahrungsmittel- und Ge­ tränkeindustrie im Jahr 2016 um 20 Pro­ zent gestiegen. Und im Elektroniksektor haben die Roboterkäufe 2016 gleich um über 40 Pro­ zent zugenommen.

hen ist in Bewegung. Ende Jänner 2018 lag das Volumen der Neuemissionen weltweit bei 15,3 Millarden Dollar und ist damit dop­ pelt so hoch wie zu Beginn 2017. „Das ist der beste Emissionsstart seit zehn Jahren. Ange­ führt wurde die starke Emissionstätigkeit von Asien und den USA. Viele Unternehmen nut­ zen das derzeit noch günstige Zinsniveau, um sich mit Wandelanleihen zu refinanzie­ ren und damit ihre Wachstumsmöglichkeiten auszuschöpfen“, kommentiert Marc-Alexan­ der Knieß, Portfolio Manager des Lupus alpha Global Convertible Bonds. Wandelanleihen kombinieren die Eigenschaften von Aktien und Anleihen in einem Papier: Sie profitieren von steigenden Aktienmärkten, sind aber gleich­ zeitig über die Anleihekomponente nach unten abgesichert. „Wandelanleihen sind besonders in unsicheren Marktphasen ein gutes Diversi­ fikationsinstrument“, ergänzt Stefan Schauer, ebenfalls Portfolio Manager des Lupus alpha Global Convertible Bonds.

wurden mit 1. März Mitglieder der Geschäfts­ führungen der Erste Asset Management sowie der Erste Sparinvest. Traindl wird die Bereiche Institutional Sales und Internal Audit verant­ worten. Er leitete über 20 Jahre den Bereich Private Banking und in­ stitutionelle Kunden der Erste Bank Oesterreich. Karl (Bild) wird künftig die Bereiche Produktmanagement und Re­ tail Sales Österreich verantworten und seine Expertise für alternative Anlageklassen, die er als Geschäftsführer der Erste Immobilien KAG gesammelt hat, einbringen. Er ist seit der Gründung dieses Unternehmens im Jahr 2007 Vorsitzender der Geschäftsführung und hat die Gesellschaft zu einem Immobilienmanager mit einem verwalteten Fondsvolumen von 1,8 Milliarden Euro entwickelt.

22 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

CrediTS: beigestellt, Klaus Ranger, Shutterstock

china: Jahr des hundes, Jahr der Veränderung


„hässliche entlein“ nicht unterschätzen Europa. Trotz kurzfristiger Korrektur haben

sich europäische Aktien seit einiger Zeit präch­ tig entwickelt, nicht zuletzt, weil die Konjunktur anspringt und die politischen Risiken in den Hintergrund gerückt sind. Bedeutet das, dass in Europa keine günstigen Aktien mehr zu fin­ den sind? Keineswegs, meinen Tawhid Ali und Andrew Birse (Bild), beide Portfolio Mana­ ger European Equities beim Asset Manager AllianceBernstein (AB) und verantwortlich für das AB FCP European Equity Portfolio und das AB FCP Eurozo­ ne Equity Portfolio: „In den Aktienteichen tum­ meln sich nach wie vor zahlreiche ‚hässliche Entlein‘ – also Aktien, die auf den ersten Blick unattraktiv wirken, aber durchaus das Potenzial

zum ‚stolzen Schwan‘ besitzen“, so der bild­ liche Vergleich aus dem Tierreich. Drei scheinbar „hässliche Entlein“ halten die beiden Stock Picker für besonders interes­ sant: Das finnische Sportartikelunternehmen Amer Sports, die spanische CaixaBank und Airbus. Greifen wir ein Beispiel heraus: Mit einem Marktanteil von 18 Prozent ist die Cai­ xaBank die Nummer eins unter Spaniens Geschäftsbanken.Im Zuge der fortschreitenden Gesundung der iberischen Wirtschaft nach ei­ ner langen Krise verbessert sich bei CaixaBank die Kreditqualität, die Margen steigen und die Finanzierungskosten fallen. Durch die starke Marktstellung profitiert die Bank überdurch­ schnittlich vom zusätzlichen Vertriebspotenzial von Versicherungen und Investmentfonds an ihre Privatkunden. Die Dividendenrendite liegt bei rund vier Prozent.Also vielmehr ein Schwan als ein Quietsch-Entchen.

carmignac: SüSSe träume Rückkehr zur vernunft. Die starken

Kurseinbrüche an den Aktienmärkten haben viele Anleger verunsichert. Didier SaintGeorges, Mitglied des Investmentkomitees von Carmignac, nimmt an, dass „die kürzliche Kor­ rektur eine Rückkehr zu rationalem Verhalten einläutet, so unange­ nehm dies für manche Anleger auch sein mag“. Das Erwachen aus dem süßen Traum der letzten Jahre sei für viele eine ganz neue Erfahrung. Derzeit zeichne sich ab, dass der „Königsweg“ gefunden sei, um die lange Phase der geldpolitischen Offensive zu beenden. Die Chancen auf eine auf soliden Be­ wertungen basierende Aktienmarktrally schätzt Saint-Georges dager nicht schlecht ein.

Online menschelt‘s nicht

M

it dem wirtschaftlichen Optimismus und den steigenden Investitionen er­ halten Banken die Möglichkeit, bei komplexen Finanzierungen ihre Qualität zu beweisen. Liquidität ist für Unternehmen essentiell. Für kurzfristige Rahmenerhöhungen, etwa bei schlechterer Auftragslage muss man als Bera­ ter gewappnet sein. Das Schlagwort Crowd­ funding ist in diesem Zusammenhang in al­ ler Munde. Welches Potenzial hat Crowdfun­ ding in der Donauregion? In Österreich wurde die Finanzierungsart durch einen Schuhher­ steller im Waldviertel bekannt. Das Unterneh­ men bekam keinen Kredit von seiner Haus­ bank und borgte sich – um Liquidität zu sichern – bei Freunden Geld. Was können Ban­ ken daraus lernen? „Analoges“ Crowdfunding, wie in diesem Beispiel, ist selten. Die zahl­ reichen Crowdfunding-Finanzierungen wer­

Markus Pieringer, Leiter Firmenkunden bei der HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG

den online abgewickelt. Sie sind auf den ers­ten Blick geprägt von digitaler Anonymität – Men­ schen leihen Geld an Projekte, die sie aus dem Internet kennen. Aber nur auf den ersten Blick: Viele Unternehmer stellen ihr Vorhaben und ­ihren Lebenshintergrund detailreich vor. Die

F­ inanzierungsvariante ist geprägt von ­einer gewissen Verbindung zwischen Kreditgebern und -nehmern, trotzdem kann Crowdfunding nie die Qualität einer sicheren Kundenbezie­ hung erreichen. Es geht zurück zu den Wurzeln: Unterneh­ merinnen und Unternehmer suchen vermehrt eine Vertrauensbank, die auch in Krisenzeiten an ihrer Seite ist. Ein verlässlicher Ansprech­ partner ist unbezahlbar. Crowdfunding sollte nicht als Konkurrenz gesehen werden, denn jenes Vertrauen und die Sicherheit, die Kunden bei ihrem Bankberater spüren, kann so nicht erreicht werden. Die Digitalisierung kann eine vertrauensvolle Kunde-Bank-Beziehung nicht ersetzen, gerade wenn es finanziell eng wird, setzen Kunden auf Tradition – und dann muss es menscheln. www.hyponoe.at

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 23

kolumne

HYPO NOE Landesbank für NÖ und Wien AG


geldanlage ° Riesen-Fonds

Gigantomanie

A

ls Land mit dem kleinsten BIP der Welt wird der pazifische Inselstaat Tuvalu mit äußerst bescheidenen 40 Millionen US-Dollar (rund 32 Mio. Euro) geführt. Vor allem im Vergleich mit den größten Fonds der Welt: Der JPM US Dollar Liquidity weist ein stolzes Volumen von 81,4 Milliarden Euro auf; der PIMCO GIS Income kommt auf 60,4 Milliarden Euro. Aber nicht nur kleine, exotische Inselreiche können von den Riesen-Fonds in die Tasche gesteckt werden, auch Mitglieder der Europäischen Union, wie zum Beispiel Estland (20,8 Mrd. Euro) und Lettland (24,8 Mrd. Euro), sehen hier etwas blass aus. Hinzugefügt werden muss, dass es sich bei dem genannten JPMProdukt um einen Geldmarktfonds und beim PIMCO GIS Income um einen reinen Anleihenfonds handelt. Mischfonds: GroSSe Brocken Aber auch gemischte Fonds – die für Privatanleger im Sinne der Risikostreuung wohl etwas passender sind – sammeln viel

Geld ein. In dieser Kategorie liegt der JPM Global Income mit 24,3 Milliarden Euro an erster Stelle. Er wurde im Dezember 2008 lanciert, also just in jenem Jahr, in dem die große Finanzkrise losgetreten worden ist. Durchaus beeindruckend ist in diesem Zusammenhang, dass seither ein stolzes Plus von rund 118 Prozent erzielt wurde, das Fondsmanagement setzt auf ein globales Portfolio aus „ertragbringenden Wertpapieren“, wobei gegebenenfalls Derivate eingesetzt werden können. High Yields spielen mit einer Gewichtung von ca. 25 Prozent derzeit eine wichtige Rolle, geografisch ist man im Gesamtportfolio mit beinahe 50 Prozent fest in den USA positioniert. Europa ex Großbritannien (17%) und Schwellenländer (15%) folgen auf den weiteren Plätzen. Mit einem Volumen von 21,6 Milliarden Euro ist der Carmignac Patrimoine die Nummer zwei unter den größten Mischfonds. Der Fonds ist nicht nur riesig, sondern auch sozusagen ein „alter Hase“ und

JPM Global income

iShares Core S&P 500 UCITS ETF

Fondsvolumen: 24 Milliarden Euro – aber die Performance fällt in Euro schwach aus.

Über 21 Milliarden Euro schwer – der iShares ETF auf US-Aktien zieht viel Kapital an.

24 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

schon seit 1989 am Markt. Ein nahe liegender Schluss ist nun, dass Alter und Größe auch ein gewisses Qualitätskriterium darstellen – im Gegensatz zu „schwachbrüsti­ gen“ Produkten, die vielleicht nach ein paar Jahren Wettbewerb schon wieder das Zeitliche gesegnet haben. Dass die RiesenFonds über entsprechende Erfahrung, internationale Vernetzung und gut bezahlte Manager verfügen, sollte auch nicht gerade zum Nachteil gereichen. Beim französischen Carmignac Patrimoine macht sich das auch in einer soliden Langfristperformance von kumuliert rund 55 Prozent auf Sicht von zehn Jahren bemerkbar. Interessant ist natürlich nicht zuletzt die sehr kurzfristige Performance angesichts des Flash-Crashs in den USA vom vergangenen Februar; auch hier schneidet der Patrimoine nicht schlecht ab: Auf Sicht eines Monats kommt er auf ein Plus von knapp drei ­Prozent, im bisherigen Jahresverlauf schaut unter dem Strich eine schwarze Null heraus. Werfen wir noch kurz einen Blick auf die Anlagestrategie dieses Fonds: Er versucht drei Performancetreiber zu nutzen – internationale Anleihen, internationale Aktien und Währungen. Mindestens 50 Prozent des Vermögens sind dabei stets in Rentenwerten und Geldmarktprodukten angelegt. Die flexible Anlagestrategie, die nach der besten Rentabilität sucht, soll Kapitalschwankungen abmildern. Derzeit sind im Aktienteil des Portfolios Informationstechnologie-Werte mit rund 28 Prozent am stärks­ten gewichtet, gefolgt von Finanzwerten (20%) und dem Bereich Energie (11%). Bei der Länder-Gewichtung haben Aktien aus Nordamerika aktuell mit knapp

credit: Shutterstock

Sie werfen über 20 Milliarden Euro in die Waagschale – die volumensstärksten Aktien- und Mischfonds der Welt. Reine Geldmarkt- bzw. Anleihenprodukte erreichen sogar schwindelerregende Höhen zwischen 30 und 80 Milliarden Euro! Aber ist die schiere Größe gleichzeitig ein Qualitätskriterium für Outperformance und Stabilität? Riesen-Fonds im Realitätscheck. Harald Kolerus


°

Riesen-Fonds   geldanlage

60 Prozent deutlich die Nase vorne, gefolgt von Europa (20%) und Asien (11%). Ebenfalls kein Leichtgewicht ist der ­Allianz Income and Growth – mit 18,4 Milliarden Euro Fondsvolumen die Nummer drei unter den Mischfonds. Die Anlagestrategie setzt hier einen Fokus auf Nordamerika: Der Fonds engagiert sich vorwiegend in einer Kombination aus Aktieninstrumen­ ten, Hochzinsanleihen und Wandelschuldverschreibungen von Emittenten aus den USA oder Kanada. Derzeit ist das Portfolio zu rund je einem Drittel in Aktien, Wandelanleihen und Hochzinsanleihen relativ gleichmäßig aufgeteilt. Seit Auflage im Jahr 2011 hat der Fonds insgesamt um über 65 Prozent zugelegt. Aktienfonds: ETFs im rennen Aber vielleicht will man ja nicht nur auf Mischfonds, sondern auch reine Aktienfonds setzen. Die Suche nach den größten Produkten kommt zu dem interessanten Ergebnis, dass hier ETFs stark vertreten sind. So geht der erste Platz an den iShares Core S&P 500 UCITS ETF mit einem Volumen von 21,6 Milliarden Euro. Der Fonds strebt, wie der Name bereits nahe legt, die Nachbildung des S&P 500 Index an, der aus den 500 US-Unternehmen mit der höchs­ten Marktkapitalisierung besteht. Hier setzt man also auf die Entwicklung der US-Börse, was sich zumindest langfristig mehr als ausgezahlt hat: Seit Auflage des Produkts im Mai 2010 konnte ein Plus von rund 150 Prozent eingefahren werden – durchaus ein Volltreffer. Wobei ETF (Exchange Traded Funds) be-

kanntlich Fonds sind, die sich in ihrer Zusammensetzung an der Gewichtung eines bestimmten Index orientieren. Durch diese Passivität muss man Verluste der Benchmark praktisch „schlucken“, so wie zuletzt bei der Korrektur der Wall Street. Das hat prinzipielle Kritik laut werden lassen: Da kein Fondsmanager aktiv eingreift, könne das nicht nur stärkere Verluste für Einzel­ investoren bedeuten, sondern auch Preis­ trends verstärken und somit einen BullenMarkt noch weiter anfeuern. Empirisch belegt konnte diese Behauptung allerdings noch nicht werden, eine Untersuchung des Internationalen Währungsfonds aus dem Jahr 2015 kam zu dem Schluss, dass keine nachteiligen Effekte durch ETF nachgewiesen werden konnten. Klar ist hingegen, dass sich die Indexfonds stark wachsender Be-

liebtheit erfreuen. Dazu passt, dass mit dem Vanguard S&P 500 UCITS ETF der Platz mit dem zweithöchsten Fondsvolumen (18,7 Mrd. Euro) unter den reinen Aktienfonds wiederum an ein passiv gemanagtes Produkt geht. Im Fokus steht ebenfalls der S&P 500. Fazit: Streuung Ob aktiv oder passiv gemanagt sollte nicht zu einer Glaubensfrage ausarten. In einem gut diversifizierten Gesamtportfolio ist genug Platz für beide Anlageformen. Größe allein ist bei der Auswahl nicht entscheidend, eine gewisse Orientierungshilfe bieten Fondsvolumen in Kombination mit entsprechend langer Historie und natürlich den wichtigsten Performance-Kennzahlen aber allemal.

° Die gröSSten mischfonds ISIN LU0395794307 FR0010135103 LU0689472784 DE000A0RPAM5 LU0227384020

FONDSname JPM Global Income Carmignac Patrimoine Allianz Income and Growth PrivatFonds: Kontrolliert Nordea 1 - Stable Return

Volumen Perf. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 19,2 Mrd. € 1,7 % 6,3 % 23,8 % 21,2 Mrd. € – 2,1 % – 3,9 % 16,4 % 18,6 Mrd. € – 5,3 % 8,4 % 52,7 % 16,7 Mrd. € 0,4 % 3,0 % 20,1 % 16,0 Mrd. € – 1,4 % 3,8 % 23,9 %

ter 1,45 % 1,76 % 1,55 % 1,97 % 1,79 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, TER= Total Expense Ratio, Stichzeitpunkt: 1. März 2018

° die gröSSten aktienfonds ISIN IE00B5BMR087 IE00B3XXRP09 DE0009848119 IE00B4L5Y983 DE0005933956

FONDSname iShares Core S&P 500 UCITS ETF Vanguard S&P 500 UCITS ETF DWS Top Dividende iShares Core MSCI World UCITS ETF iShares EURO STOXX 50

Volumen Perf. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 21,6 Mrd. € – 1,6 % 24,9 % 108,9 % 18,7 Mrd. € – 1,6 % 24,8 % 109,1 % 17,7 Mrd. € – 8,6 % 5,7 % 47,8 % 11,4 Mrd. € – 0,5 % 16,9 % 79,0 % 9,4 Mrd. € 3,2 % 5,3 % 55,2 %

ter 0,07 % 0,07 % 1,45 % 0,20 % 0,06 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, TER= Total Expense Ratio, Stichzeitpunkt: 1. März 2018

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 25


Geldanlage ° Europa-Aktienfonds

Europa-Aktien bleiben top 2017 hat Europa so ziemlich alle Analysten und Finanzexperten mit einer dynamischen Konjunkturbeschleunigung überrascht. Das Resultat aber sind neu aufgeflammte Inflations- und Zinsängste. Doch Europa-Aktien bleiben attraktiv. Wir stellen Ihnen einige der langfristig besten Aktienfonds vor. Wolfgang Regner as Wirtschaftswachstum der Euro­ zone hat das Niveau vor der Euro-Kri­ se 2011 erreicht. Nun, nach dem rasanten Anstieg etwa der Stimmungsindikatoren, liegt es nahe, hinsichtlich des fundamenta­ len Hintergrundes eine Topbildung auszu­ rufen. Doch die Frühindikatoren legen nahe, dass Europa stärker wachsen kann, als es der langfristige Trend erwarten ließe. Die Zugpferde der Binnenkonjunktur ziehen alle den Kontinent in die gleiche Richtung: nach vorne. So etwa die Konsumentenzu­ versicht, die neue Hochs erreicht hat und sogar über dem Niveau vor der Finanzkrise liegt, die fallende Arbeitslosenrate auf zu­ letzt 8,8 Prozent sowie die anziehenden Un­ ternehmensinvestitionen. Dennoch ist das Glas noch nicht voll. Die niedrige Kapazi­ tätsauslastung in einigen Branchen deutet darauf hin, dass es nach wie vor eine große

BIP-WACHSTUM in Prozent (e = erwartet) 1,9

2,1

1,9

1,7 1,8

2,2 2,2

2,4 2,1

1,3 0,5 0,5 2012

- 0,9

- 0,2

Deutschland Eurozone 2014 2015 2016 2017 2018e

2013

Die Wachstumslokomotive Deutschland zieht die Eurozone mit nach oben. Für 2018 rechnet die deutsche Bundesregierung mit einem satten Plus von 2,4 Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutschland

26 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

Produktionslücke gibt, die so schnell nicht geschlossen werden kann. Damit ist noch ein gutes Stück bergauf zu gehen, bis ein zyk­li­s ches Top und eine Überhitzung in Sicht kommen könnten. Der Preisdruck durch Digitalisierung und Globalisierung dürfte die Inflation unter Kontrolle halten, trotz des starken Wachstums. Die Kerninfla­ tion im Jahresdurchschnitt liegt bei nur rund einem Prozent, da auch kaum Lohn­ druck besteht, die Löhne liegen nur 0,2 Pro­ zent über ihrem Drei-Jahres-Durchschnitt. Damit wird die Geldpolitik der Euro­päi­ schen Zentralbank relativ ­locker bleiben. Chancen & Risiken Auch politische Gefahren gibt es 2018 deutlich weniger – nur die Wahlen in Italien könnten für Volatilität sorgen. Positiv ist auch, dass Europa im Zyklus früher dran ist als andere Regionen, vor allem die USA. Das heißt, es gibt hier noch einiges für Wirt­ schaft und Börse zu holen, mehr als anders­ wo. In Europa steigen die Investitionen – die Vorsicht vieler Unternehmen nach den Schocks der Finanz- und der Eurokrise be­ deutet, dass diese sich jetzt in einer sehr ge­ sunden finanziellen Lage befinden und die tiefen Zinsen verstärkt für Expansionsfi­ nanzierung nützen. Damit verfügen die eu­ ropäischen Unternehmen über einen hö­ heren operativen Hebel als Konkurrenten in Übersee. Das könnte auch den M&AMarkt weiter antreiben. Zusammen mit dem Wirtschaftswachstum haben auch die Unternehmensgewinne ein Comeback hin­ gelegt, mit der höchsten Wachstumsrate seit sieben Jahren. 2018 sollten die Gewinne der Unternehmen um rund zehn Prozent wach­ sen. Eine Belastung stellt der starke Euro

dar. Dieser hat das Momentum positiver Gewinnrevisionen etwas abgeschwächt. Mit drei US-Zinserhöhungen oder sogar mehr dürfte der Dollar aber einen Boden ausbil­ den. Das wäre dann ein Treiber für die Un­ ternehmensgewinne. Amazonifizierung Auch für Gergely Majoros, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac Ges­ tion, ist die europäische Konjunktur weiter­ hin in einer Beschleunigungs- bzw. Aufhol­ phase. Die Frühindikatoren sind weiterhin viel versprechend. „Wir bleiben aber wach­ sam, da der globale Zyklus in den nächsten Monaten eine Verlangsamung erleben könnte, wovon sich Europa auch nicht ab­ koppeln können wird.“ Große Inflationsge­ fahr sieht Majoros jedoch nicht. „Aufgrund der schwachen Demografie, der weltweit hohen Verschuldung und der ‚Amazonifi­ zierung‘ in vielen Sektoren der Wirtschaft, die eine desinflationäre Tendenz haben, dürfte Inflation nicht das große Thema für die Märkte sein.“ Carmignac Grande Europe „Wir sind für Europa weiterhin kon­ struktiv aufgestellt. Wir bevorzugen Quali­ tätsunternehmen, d.h. Wachstumsunter­ nehmen mit einer gesunden Bilanz, die un­ abhängig vom Zyklus weiterwachsen kön­ nen. Wir investieren in Technologie-Unter­ nehmen wie ASML, den niederländischen Maschinenhersteller für die Halbleiterindu­ strie. Die neue Technologie des Unterneh­ mens setzt sich langsam in einem weiter stark wachsenden Markt durch. Generell suchen wir disruptive Unternehmen, die aufgrund des Einsatzes von neuen Techno­

CrediT: Shutterstock

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Europa-Aktienfonds   Geldanlage

logien Marktanteile von etablierten Unter­ nehmen gewinnen können“, erklärt Carmi­ gnac-Experte Majoros. In starken Konjunk­ turphasen performen Zykliker (Value-Ti­ tel) zwar oft besser als Growth-Aktien, doch Carmignac hält am Qualitätsansatz fest. „In diesem Stadium des Zyklus, wo die globalen Frühindikatoren sich stabilisiert bzw. teil­ weise angefangen haben zu fallen, bevorzu­ gen wir Qualitätsunternehmen, also solche mit visiblem (nachhaltigem) Wachstum und einer gesunden Bilanz. Wir haben nur wenige Zykliker im Portfolio. Wir sind un­ ter anderem konstruktiv für den Ölpreis und daher in ausgewählten Ölgesellschaften in den USA investiert“, erklärt Majoros. Jupiter European Growth Fondsmanager Alexander Darwall zu seinem Ansatz: „Unsere Unternehmen ha­ ben geringe Kapitalerfordernisse, operieren global, unterhalb des Radars von Politikern und sind nur gering verschuldet. Die besten Opportunitäten ergeben sich dort, wo sich die Konsumgewohnheiten ändern oder die Nachfrage nach bestimmten Produkten steigt und dies Hand in Hand mit technolo­ gischen oder regulatorischen neuen Ent­ wicklungen geht.“ So verzeichnen Kreuz­ fahrten ein weit größeres Wachstum als landgebundener Tourismus. Viele alternati­ ve Finanzunternehmen („Fintechs“), ein Kerngebiet für unsere Investmentstrategie, lösen Aktivitäten, die früher in den Univer­ salbanken integriert waren, aus dieser Struktur heraus und wachsen rasant. Bei­ spiele wären die Bereiche Leasing oder digi­ tale Zahlungsabwicklung. „Für die Gewin­ ner der Digitalisierung sind die Chancen größer als jemals zuvor. Unsere Investment­

strategie hat das Ziel, solche Erfolgsmuster zu identifizieren, die in vielen unterschied­ lichen Industrien zu finden sind. Wir in­ vestieren in Firmen, die sich durch Preis­ macht und starke Wachstumstreiber aus­ zeichnen und die in einer günstigen Wett­ bewerbslandschaft operieren. Gewinner wären etwa Wirecard, Carnival Cruises, Amadeus IT und Ryanair.“ BGF Europ. Special Situations Dieser BGF-Europa-Fonds ist kein ­Spezialfonds, der sich auf Segmente wie M&A-Aktivitäten, event-driven- oder Turn­ around-Situationen konzentriert. „Für uns sind ‚Special Situation Companies‘ Unter­ nehmen, deren Potenzial vom Markt unter­ schätzt wird. Diese Firmen zeigen meist eine ‚Growth‘-Investment-Charakteristik, also überdurchschnittliche Wachstumsra­ ten und steigende Kapitalrenditen. Auch Restrukturierungs-Storys gehören dazu. Aufgrund der Preistransparenz als Folge von Digitalisierung und Globalisierung gibt es Gewinner mit und Verlierer ohne Preis­ macht. Ein Beispiel für einen Gewinner wäre das französische Rüstungsunterneh­ men Safran. Relativ stark gewichtet sind wir in Kaz Minerals. Das Rohstoffunternehmen sollte von der Inbetriebnahme zweier neuer Bergwerke in Kasachstan und sinkenden

Kosten samt steigenden Cashflows profitie­ ren. Iliad ist ein alternativer Telekombetrei­ ber in Frankreich, profitiert von der Regu­ lierung und expandiert gerade nach Italien. So wie in Frankreich, könnte Iliad auch in Italien als Disruptor erhebliche Marktan­ teile gewinnen. Generell sind Zykliker stär­ ker im Fonds vertreten“, erläutert Matt Wil­ liams, Produktstratege für europäische Ak­ tienportfolios bei BlackRock. Comgest Growth Europe Opport. Der „GEO“ wiederum wird nach dem jahrelang bewährten Quality Growth-An­ satz von Comgest gemanagt. „Mit unserer klar auf Qualitätswachstum ausgerichteten Anlagestrategie konzentrieren wir uns auf diejenigen Unternehmen, die in der Lage sind, auch ohne eine Konjunkturbeschleu­ nigung dynamisches Umsatz- und Gewinn­ wachstum zu erzielen. Das dynamische Umfeld hat sich auch für unsere weniger ­zyklischen Unternehmen verbessert. Das beschleunigte Wachstum in den globalen Schwellenländern ist ein Faktor, den es hier zu nennen gibt. Im Jahr 2017 haben wir etwa Unternehmen wie Lonza, Sika oder Halma, ein englisches Unternehmen, das im Umweltbereich tätig ist, dem Portfolio beigemischt. Es gibt auch viele Quality Growth-Unternehmen, die in zyklischen

° Ausgewählte Aktienfonds Europa ISIN IE00B4ZJ4188 LU0054735948 DE0008470337 LU0260085492 LU0154234636

FONDSname Comgest Growth Europe Opportunities NESTOR Europa Fonds Invesco Europa Core Aktienfonds Jupiter JGF European Growth BGF European Special Situations

Volumen Perf. 1 J. 3 Jahre 5 Jahre ter 420 Mio. € 18,0 % 35,6 % 90,1 % 1,60 % 9 Mio. € 17,0 % 30,9 % 73,6 % 2,45 % 108 Mio. € 6,2 % 15,7 % 69,2 % 1,09 % 2.318 Mio. € 12,4 % 16,2 % 68,2 % 1,72 % 1.394 Mio. € 7,8 % 13,1 % 59,7 % 1,82 % Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 02. März 2018

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 27


Geldanlage ° Europa-Aktienfonds

Wachstumsmärkten aktiv sind. Unser bes­ tes Beispiel ist ASML, unsere größte Fonds­ position. ASML produziert Lithografiema­ schinen, also Ausrüstung für die Halbleiter­ industrie, die ein zyklischer Wachstums­ markt ist. Mit der neuen extremen Ultravio­ lett-Technologie können nanofeine Gra­ vuren auf den Silizium-Wafern hergestellt werden. Wir möchten Preismacht und ein Wachstum von rund 15 Prozent pro Jahr in unseren Unternehmen sehen“, so Weis. Dank eines eigenen Research-Teams kann der „GEO“ auch in Mid Caps investieren. Allianz Europe Equity Growth Beim Allianz Europe Equity Growth fährt Thorsten Winkelmann, Head Euro­ pean Equity Growth bei AllianzGI, eben­ falls einen qualitätsorientierten Investmen­ tansatz. „Unternehmen mit strukturellem

Wachstum bieten auch in schwierigeren Marktphasen Potenzial“, sagt Winkelmann. Er will Wachstumstreiber wie Technologie­ führerschaft (Skalenvorteile, Preismacht), Markteintrittsbarrieren, Kostenvorteile (Produkte nur schwer substituierbar) oder Top-Geschäftsmodelle identifizieren. Ent­ scheidend für die Aktienauswahl sind letzt­ lich drei Faktoren: Die Bewertung, struktu­ relles Wachstum und Qualität. Mittels „Grassroots Research“, einer eigenständigen Research-Einheit der AllianzGI, die die Wettbewerbssituation und Kundenbezie­ hungen von Unternehmen und Branchen an der Basis bzw. direkt vor Ort erforscht, kann Winkelmann quasi „das Gras wachsen hören“. Mit einer ungefilterten Feldfor­ schung lassen sich Markttrends frühzeitig erkennen und für Anlageentscheidungen nutzen. Sie ist darüber hinaus hilfreich zum

Verständnis von Marktzugangsbarrieren – ein Umstand, der in der heutigen disrup­ tiven Welt zunehmend von Bedeutung ist. Invesco Pan European ­Structured Equity Fund Fondsmanager Thorsten Paarmann strebt danach, das Risiko/Ertragsverhältnis zu optimieren. Dabei fließen Eigenschaften, die Aktien attraktiv machen – wie z.B. die Bewertung, die relative Stärke, die Gewinn­ erwartungen oder das Managementverhal­ ten –, mit in die Analyse ein. „Wir wollen gute Aktien mit einer Risikobegrenzung kombinieren. Als Optimierer fungiert ein Computerprogramm, das rein quantitativ, ohne menschliches Zutun, das Verhältnis attraktiver Aktien relativ zum Portfoliorisi­ ko optimiert – also mehr Ertrag zu nied­ rigerem Risiko liefert“, erklärt Paarmann.

interview ° Franz Weis,  Fondsmanager und Teamleiter bei Comgest Spielen Makrodaten in Ihrem

­Investmentansatz eine Rolle?

weis: Nein, überhaupt nicht. Der Grund dafür ist einfach: Wir können die operative Performance von Unternehmen besser einschätzen und prognostizieren als etwa den Euro-Dollar-Währungskurs, Konjunkturdaten oder gar die Geldpolitik der Notenbanken. Aus gutem Grund beruht unser Stil deshalb auf einer 100-prozentigen Bottom up-Sicht, d.h. makroökonomische und damit geldpolitische Fragen haben keinen Einfluss auf unser Stock Picking. Denn es ist sehr schwierig, zuverlässige Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung abzugeben. Auch die anerkanntesten Ökonomen sind ständig gezwungen, ihre Schätzungen zu ­revidieren. Steigende Zinsen machen Ihnen keine Sorgen?

Bond- und Aktienmärkte reagieren, wie man seit Beginn Februar beobachten kann, äußerst nervös auf alle Anzeichen aufkei-

28 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

mender Inflation, die die Zentralbanken zu einem restriktiveren Kurs zwingen würden. Wer langfristig denkt, der muss sich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf steigende Zinsen und eine weniger lockere Geldpolitik einstellen. Das wird stark verschuldete Unternehmen am stärksten treffen. Qualitätswachstumstitel aus unserem Anlageuniversum gehören nicht dazu. Können Sie aus dem Feedback Ihrer ­Unternehmen Rückschlüsse auf die Inflation ziehen?

Ich kann sagen, dass unsere Unternehmen wieder mehr Spielraum für Preiserhöhungen sehen, als das noch vor zwei oder drei Jahren der Fall war, da sich die Konsum- und Investitionsgüternachfrage spürbar verbessert hat. Alles in allem ist das Preisumfeld – nicht zuletzt aufgrund des wiedererstarkten Euro – eher als stabil einzustufen. Produktivitätssteigerungen sollten es erlauben, Lohnerhöhungen ohne Inflation zu verdauen.

Wie sieht es auf Unternehmens­ ebene aus?

Durch stetige Rationalisierungsinvestitionen ist das Margenniveau in Zeiten der schwachen Konjunktur der Jahre 2011 bis 2016 nicht in den Keller gefallen. Getrieben vom ersten gesunden Umsatzwachstum ­europäischer Unternehmen seit fünf Jahren, konnten die Margen 2017 kräftig steigen. Die Gewinnspannen sind dort am stärksten gestiegen, wo der operative Hebel am stärks­ ten ist. Das gilt etwa für das Paradebeispiel der Rohstoffunternehmen. Wir gehen nicht davon aus, dass das über den Wirtschafts­ zyklus getriebene Margenpotenzial noch immens ist. Das vom Konsensus erwartete Gewinnwachstum von knapp 13 Prozent scheint aber fair zu sein.

credit: beigestellt

GELD °


ADVERTORIAL

ETHENEA INDEPENDENT INVESTORS S.A.

Mischfonds als attraktives Investment für jedes Risikoprofil

M

anchmal kann es so einfach sein. Wenn Sie sich auf eine einzige, unumstößliche Börsenweisheit besinnen müssten – quasi die goldene Regel aller Regeln: Welche würden Sie dann auswählen? Und wie würden Sie die Auswahl treffen? Die Regel sollte theoretisch belastbar sein, sich bereits möglichst lange in der Praxis bewährt haben und im besten Falle noch in fünfzig Jahren Bestand haben. Damit sollten wir am Ziel angekommen sein. NICHT ALLE EIER IN EINEN KORB LEGEN

Der modernen Portfoliotheorie von H. Markowitz folgend, lautet der gute Rat an Anleger, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Dieser ist so simpel wie auch alt und clever. Dabei gilt die goldene Regel sowohl bei der Auswahl einzelner Investments innerhalb einer Anlageklasse, als auch bei der übergeordneten Zusammenstellung eines aus mehreren Anlageklassen bestehenden Portfolios. In einem einzigen Wort verdichtet wird aus der Börsenregel Diversifikation. DIE IDEE DER DIVERSIFIKATION IST DER NUKLEUS VON MISCHFONDS Wir halten starre Quoten für einzelne Assetklassen bei gemischten Portfolios für nicht zielführend, denn gerade die Stärke, flexibel auf das jeweilige Marktumfeld zu reagieren, eröffnet attraktive Renditen bei begrenztem Risiko. Das gilt sowohl für die Wahl einzelner Titel und der jeweiligen Anlageklasse, als auch für die geografische Allokation. Bei der Vielzahl existierender Körbe und der sich regelmäßig ändernden Qualität des Flechtwerks ist die richtige Wahl zum richtigen Zeitpunkt allerdings nicht trivial. Wer großen Wert auf die breiten Streuung seines Anlagevermögens und aktives Management seiner Mittel legt, kommt um aktiv verwaltete Mischfonds kaum herum. Hier kümmert sich ein professionelles Team erfahrener Spezialisten fortwährend um die optimale Zusammenstellung der

Bei Eierkörben kommt es nicht nur auf die Qualität des Flechtwerks an, sondern auch auf die Bestückung und Auswahl des Inhalts. Genauso verhält es sich bei den Portfolios unserer aktiv gemanagten Mischfonds von ETHENEA.

Anlageklassen. Maximierung der Ertragschancen bei gleichzeitiger Minimierung der Risiken – abgestimmt auf das jeweilige Fondsprofil. VORSICHT VOR FALSCH VERSTANDENER STREUUNG In den vergangenen Jahren wurde tendenziell der Anschein erweckt, dass ein Mehr besser ist. Bei niedrigen Zinsen und hoch bewerteten Aktien zog manch einer die Schlussfolgerung, dass nur mit immer neuen Anlageklassen attraktive Renditen erwirtschaftet werden könnten. Unser Eindruck ist es, dass oftmals potenzielle Risiken, v.a. aber auch die begrenzte Liquidität dieser Anlagen nicht vollständig berücksichtigt wurde. Wir investieren nur in Anlageklassen, die wir sehr gut kennen und bei denen wir die Risiken jederzeit und vollständig kontrollieren können. Den Kern bilden globale Aktien und Anleihen. Zur Diversifikation nutzen wir in erster Linie Währungen und in begrenztem Umfang auch Edelmetalle sowie Rohstoffe. Zum Risikomanagement nutzen wir liquide Derivate und Optionen.

man die Überzeugung von der eigenen Herangehensweise an die Kapitalmärkte kaum nach außen tragen. Jede unserer Anlageentscheidungen ist geprägt von einem hohen Risikobewusstsein und dem Ziel, die uns anvertrauten Geldwerte zu erhalten und darüber hinaus langfristig stabile Erträge zu erzielen. Das uns anvertraute Vermögen behandeln wir so, als ob der Anleger uns sein gesamtes liquides Vermögen übertragen hätte. Das höchste Gebot ist immer: Substanz erhalten. Da nicht alle Anleger über eine vergleichbare Risikotragfähigkeit und Ertragserwartung verfügen, haben wir die Ethna Fonds auf drei verschiedene Anlegergruppen ausgerichtet: Der Ethna-DEFENSIV richtet sich an Anleger, die den Fokus auf Stabilität und Werterhalt legen sowie zusätzlich von den Trends und Entwicklungen der globalen Rentenmärkte profitieren möchten. Das Portfolio des Ethna-AKTIV basiert auf einer flexiblen und ausgewogenen Anlagestrategie. Damit werden unnötige Risiken vermieden und eine geringe Volatilität erreicht und langfristig ein angemessener Wertzuwachs generiert. Der Ethna-DYNAMISCH richtet sich an Anleger, die ihr Kapital mittelbis langfristig anlegen möchten und bewusst die erhöhten Wertschwankungen an den internationalen Aktienmärkten in Kauf nehmen zugunsten eines höheren Ertragspotenzials. Weitere Informationen zu den Fonds finden Sie auf unserer Website www.ethenea.com. Diese einfach zu überschauende Palette an Anlagelösungen aus dem Hause ETHENEA geben wir unseren Kunden in die Hand, um den individuell passenden Mischfonds für das jeweilige Anlegerprofil auszuwählen. Um die aktive Bestückung, Verteilung und Diversifikation der Eierkörbe innerhalb der Fonds kümmert sich dann unser Team erfahrener Portfoliomanager. www.ethenea.com

WIR ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG Bei ETHENEA sind 80 Mitarbeiter verantwortlich für drei Fonds. Viel glaubwürdiger kann

MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN °

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Geldanlage ° Indien-Fonds

Auf der Überholspur

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0 Prozent hat die indische Börse auf Sicht eines Jahres zugelegt, in fünf Jah­ ren kletterte der breite Index Sensex sogar um rund 80 Prozent. Natürlich ist der welt­ weite Kursrutsch auch an indischen Aktien nicht spurlos vorübergegangen, sondern schlug eine harte Kerbe. Jedoch scheint sich der Sensex – parallel zur Entwicklung an den internationalen Märkten – bereits wie­ der stabilisiert zu haben und den Aufwärts­ trend fortzusetzen. Auf der anderen Seite haben indische Aktien im Zuge des Booms bereits recht stattliche Bewertungen er­ reicht und der Subkontinent selbst ist über weite Strecken von einer Infrastruktur west­ lichen Standards meilenweit entfernt. In­ dien ist generell ein Land der Widersprü­ che: Die Universitäten bilden scharenweise gut ausgebildete Ingenieure aus – das ge­ samte Bildungssystem ist aber (vornehm ausgedrückt) verbesserungsfähig: Die An­ alphabetenrate liegt bei rund 25 Prozent. Ins Auge springt auch weit verbreitete Ar­ mut, nicht zuletzt in Mega-Städten wie New Delhi und im Corruption Perceptions In­

börse indien: Spannend 36.000 34.000 32.000 30.000 28.000 26.000 24.000 22.000 20.000 18.000 2013

2014

2015

2016

2017

Der Sensex konnte in den vergangenen fünf Jahren rund 80 Prozent zulegen.

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dex 2017 nimmt das Land Rang 79 von 176 Plätzen ein. Was zeichnet Indien nun ange­ sichts aller Fakten als Investitionsstandort aus, sowohl gegenüber anderen Schwellen­ märkten als auch im Vergleich zu Industrie­ ländern? Und besonders wichtig: Auf wel­ che Risiken müssen Anleger sich in Indien einstellen? Dazu meint Kristy Fong, Senior Investment Manager Aktien Asien bei Aber­ deen Standard Investment: „Im Vergleich zu anderen Schwellenmärkten unterschei­ den sich die besten indischen Unternehmen durch ihre gute Corporate Governance. Und gegenüber den Industrieländern wächst Indien natürlich viel schneller und es wird noch Jahre dauern, bevor die Wirt­ schaft an ihre Grenzen stößt. Allerdings sind indische Aktien teuer, weil der Markt in seinen Bewertungen von einer Erholung der Unternehmensgewinne ausgeht, die bis­ her ausgeblieben ist. Auch wenn die Regie­ rung ihre Reformen nicht so schnell um­ setzt wie erhofft, könnten Anleger ihre po­ sitive Einschätzung korrigieren.“ Riesiger Markt Leigh Innes, Portfoliospezialistin bei T. Rowe Price, sieht die Ausgangslage so: „Indien ist ein absolut typisches Schwellen­ land mit einer starken Demografie, starkem strukturellen Wachstum und guten Reform­ fortschritten unter Premierminister Naren­ dra Modi. Es gibt einen riesigen, uner­ schlossenen Verbrauchermarkt, der eine enorme Chance für jedes Unternehmen darstellt, das die Massen anspricht. Das gilt insbesondere, da sich das Land entwickelt und die Konsumenten ihre neuen Möglich­ keiten stärker nutzen wollen. In diesem Zu­ sammenhang sind folgende Fakten interes­

sant: Nur drei Prozent der Inder sind jemals geflogen, nur einer von 45 besitzt ein Auto oder einen Lastwagen. Wenn fast 300 Mil­ lionen Inder zum „Mittelstand“ gehören, wie HSBC publiziert hat, verdienen einige dieser 300 Millionen etwa drei Dollar pro Tag. Innes: „Für viele befindet sich Indien in einer frühen Phase derselben Reise, die China zu einer wirtschaftlichen Supermacht hat werden lassen. Indien verfügt weiters über ein tief verwurzeltes demokratisches System.“ Manchmal unterschätzt Laut Avinash Vazirani, Indien-Fonds­ manager bei Jupiter Asset Management,

credits: beigestellt, Shutterstock

Beeindruckendes Wirtschaftswachstum, schöne Börsenerfolge und viel versprechende politische Reformen – ­Indien hat Anlegern viel zu bieten. Wieviel Geld lässt sich am Subkontinent in dieser heißen Phase verdienen? „Eine ganze Menge“, meinen Investmentprofis. Allerdings sollte man unbedingt einige länderspezifische Risiken nicht außer Acht lassen. Harald Kolerus


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Indien-Fonds   Geldanlage

„Für den langfris­tigen Wachstumskurs Indiens sind wir äußerst optimistisch“ Avinash Vazirani, Jupiter

gibt es wiederum verschiedene Faktoren, die die langfristige Profitabilität indischer Unternehmen vorantreiben sollten und die vom Markt immer noch unterschätzt wer­ den: Diese Faktoren sind die ,Goods and Services Tax‘ (GST), die Einführung von Direktzahlungen (Direct Benefit Transfers), zunehmender Zugang zum schnellen Inter­ net und finanzielle Inklusion. Zum letzten Punkt gehört auch die Einführung von In­ diaStack, einer umfassenden staatlichen Software-Plattform, die eine Infrastruktur für die biometrische Identifizierung, Digi­ tal Lockers, E-Signaturen und digitale Zah­ lungen verbindet. Der Spezialist ist der An­ sicht, dass die Digitalisierung in Indien

2018 ein Schlüsselthema sein wird, wenn man die Geschwindigkeit betrachtet, mit der die Technologie angenommen wird. So verfügten im Juni 2016 lediglich drei Pro­ zent der Nutzer drahtloser Daten über 4G, im Juni 2017 waren es bereits 39 Prozent. Tendenz weiter steigend. Mögliche Störungen Aber natürlich gibt es auch Risiken, Va­ zirani dazu: „Kurzfristig müssen die Aus­ wirkungen der neuen GST noch weiter ab­ gefedert werden, wodurch es zu einigen weiteren Störungen kommen könnte. Zu dieser Unsicherheit kommen im Laufe der nächsten 18 Monate Wahlen in einigen

Mumbai – die Finanzmetropole Indiens zieht zahlreiche Investoren an. Wobei sich hochmoderne Wolkenkratzer neben ­traditionelle Wohnäuser drängen.

„Indische ­Unternehmen überzeugen durch ihre gute Corporate Governance“ Kristy Fong, Aberdeen

Bundesstaaten hinzu, die die Volatilität auf dem indischen Aktienmarkt erhöhen könnten.“ Es wird in Staaten gewählt, die etwa 24 Prozent der Sitze im Unterhaus (Lok Sabha) und 23 Prozent der Sitze im Oberhaus (Rajya Sabha) des Parlaments re­ präsentieren. Dazu gehört auch Modis Hei­ matstaat Gujarat. „Gute Ergebnisse bei den Wahlen in den Bundesstaaten könnten ein positives Zeichen für die Parlamentswahlen im Jahr 2019 sein. Wir gehen davon aus, dass Modi wiedergewählt werden dürfte und er somit weitere Reformen auf den Weg bringen könnte. Langfristig sehen wir er­ hebliche Vorteile aufgrund der Digitalisie­ rung und der wirtschaftlichen Reformen in Indien. Wir sind äußerst optimistisch hin­ sichtlich des langfristigen Wachstumskurses der indischen Wirtschaft und der Profitabi­ lität der Unternehmen im Jupiter India Fund“, so Vazirani. Nachsatz des Experten angesichts des internationalen Umfelds: „Viel schwieriger ist es, die Risiken von Er­ schütterungen der globalen Anlagemärkte zu prognostizieren. Bei Investitionen in In­ dien kommt es, wie in jedem Aktienmarkt, darauf an, Unternehmen auszuwählen, die langfristig agieren und wachsen können – ungeachtet der wirtschaftlichen und poli­ tischen Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind.“ Fundamentale Analyse Ähnlich sieht das Aktien-Spezialistin Fong von Aberdeen: „Wir denken in der Re­ gel nicht in Sektoren, sondern suchen nach Unternehmen mit soliden Geschäftsmodel­ len, guten Management-Teams und über­ durchschnittlichem Potenzial – sowohl im Branchenvergleich als auch im Verhältnis märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 31


Geldanlage ° Indien-Fonds

500 Millionen Menschen aus armen Ver­ hältnissen versorgen und wird das größte staatlich finanzierte Gesundheitsprogramm der Welt sein. Vazirani meint dazu: „Für die Armen bedeutet das eine größere finan­ zielle Sicherheit und wir gehen davon aus, dass dies mittel- bis langfristig zu einem kräftigen Anstieg des Konsums führen könnte, da Menschen mit einer höheren Ausgabenbereitschaft mehr Geld zur Verfü­ gung haben werden. Wir sind überzeugt, dass dies den Gesundheits- und Konsum­ sektor in Indien verändern wird und dass die Gewinne daraus momentan noch deut­ lich unterschätzt werden. Nach unserer An­ sicht wird dieses Programm ähnlich wie das bestehende staatliche Lebensversicherungsund Ernteausfallversicherungsprogramm funktionieren, wobei der Staat den Privat­ sektor zur Deckung ansprechen wird. Wir erwarten daher, dass die privaten Kranken­ häuser und allgemeinen Versicherungsun­ ternehmen davon profitieren werden“, so der Indien-Fondsmanager. Gewisse Skepsis Interessant ist natürlich auch die Mei­ nung von Experten, die nicht auf Indien konzentriert sind, sondern aus dem gesam­ ten Emerging Markets-Universum schöp­ fen. So wie Roger Merz und Thomas Schaff­ ner, Portfoliomanager des „Vontobel-Fonds

Solides BIP-wachstum 12%

Veränderung des BIP zum Vorjahr

10%

10,3%

9,8% 8,5%

8%

7,5% 6,6%

6% 4%

8,0% 7,1%

6,4%

6,7%

5,5% 3,9%

2% 0%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

2017

Indiens Wirtschaft ist 2010 sogar zweistellig gewachsen – seither geht es etwas geruhsamer voran, dennoch wurde 2017 eine BIP-Steigerung von knapp sieben Prozent erreicht. Quelle: Statista 2018

32 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

„Das Hauptproblem ist die ambitionierte Bewertung indischer Unternehmen“ Roger Merz, Vontobel

- mtx Sustainable Emerging Markets Lea­ ders“. Unter den Top 10 Länderpositionen in dem Fonds ist Indien gar nicht vorhan­ den, warum? Entsprechen die Unterneh­ men oder die gesamten Rahmenbedin­ gungen in Indien nicht den Nachhaltig­ keitskriterien? Dazu Merz Schaffner in ei­ ner schriftlichen Stellungnahme auf Anfra­ ge des GELD-Magazins: „Das ist korrekt. Der Grund hierfür liegt aber weniger bei den Nachhaltigkeitskriterien des Fonds. Unternehmen, in die wir investieren, müs­ sen die folgenden vier Voraussetzungen er­ füllen: Bezüglich ihrer Gesamtkapitalrendi­ te (ROIC) im ersten Quartil innerhalb ihrer Branche liegen, über Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz in derselben Branche verfügen, die Aktien müssen at­ traktiv bewertet sein und müssen branchen­ spezifischen Anforderungen bezüglich ESG ((Environment Social Governance, Anm.) erfüllen. Bezüglich der Bewertung schei­ tern jedoch die meisten wichtigen Aktien im indischen Sensex. Dies trifft besonders auf die Banken zu, die im Index die wich­ tigste Branche darstellen. Aus Nachhaltig­ keitsgründen schließen wir von den zehn größten Aktien nur ITC als Tabakprodu­ zenten und Larsen & Toubro als Zulieferer für die Waffenindustrie aus.“ Geringer Portfolioanteil Aktuell ist der Fonds lediglich in zwei indischen Firmen engagiert, das entspricht 3,5 Prozent des Portfolios.„Im Vergleich zum MSCI Emerging Markets sind wir so­ mit fünf Prozentpunkte untergewichtet, was doch relativ substanziell ist. In den letzten drei Jahren haben wir die Positionen in In­ dien laufend reduziert. Dies hat firmenspe­ zifische Gründe“, so die Experten. Wie inte­

creditS: beigestellt

zum gesamten Markt. Optimistisch sind wir für Unternehmen wie HDFC (Finanzen) und Tata Consultancy Services (IT).“ Also ist fundamentalbasiertes Stock Picking an­ gesagt, dennoch sind einige weitere Überle­ gungen zu der Wirtschafts- und Branchen­ entwicklung Indiens interessant. Dazu meint Jupiter-Spezialist Vazirani: „Unserer Meinung nach dürfte die steigende Akzep­ tanz von Technologie in Indien kombiniert mit einer effizienteren Logistik durch die Einführung der GST im Juli 2017 die Infla­ tion bremsen und dem Konsum Auftrieb geben. Wir sind der Ansicht, dass Unter­ nehmen, die mit dem inländischen Konsum verbunden sind, die größten Gewinne aus diesen Themen ziehen können. Das sind zum Beispiel Kraftstoffhändler, Vermö­ gensverwaltungsgesellschaften und inlän­ dische Fluglinien. Zudem haben Reformen wie die GST und die Geldentwertung die Menschen ermutigt, sich der regulären Wirtschaft zuzuwenden. Davon dürften aus unserer Sicht insbesondere die öffentlichen Banken, Investmentfonds und Lebensversi­ cherungen profitieren.“ Dabei gab es im kürzlich vorgestellten Haushalt (Union Budget) außerdem im Bereich Gesundheit einige neue Entwicklungen. So kündigte der Finanzminister die Einführung einer neuen Gesundheitsversicherung für 100 Millionen (!) Haushalte an. Diese Versicherung soll


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Indien-Fonds   geldanlage

ressant ist Indien nun für Aktieninvestoren tatsächlich? Merz und Schaffner antworten: „Grundsätzlich würde Indien über eine grö­ ßere Anzahl qualitativ hochstehender Fir­ men verfügen, die unsere Kriterien bezüg­ lich Gesamtkapitalrenditen und Wettbe­ werbsvorteile erfüllen. Hier gilt es insbe­ sondere den Finanzsektor, die Konsumgü­ terindustrie und die IT-Branche zu erwäh­ nen. Das Hauptproblem ist aber wie er­ wähnt die relativ hohe Bewertung. Der MSCI India steht aktuell bei einer P/E-Ra­ tio (Kurs-Gewinn-Verhältnis für die nächs­ ten zwölf Monate, Anm.) von 19. Dies vergleicht sich mit einem P/E-Ratio von 13 für den Durchschnitt aller Emerging Markets.“

Fazit: Diversifikation Somit ist Indien nicht für jeden Fonds­ manager die allererste Wahl. Man muss auch unbedingt anmerken, dass Invest­ ments auf dem Subkontinent nur als Teil eines gut diversifizierten Gesamtportfolios wirklich Sinn machen. Dann kann man eine „Wette“ auf hohes Wirtschaftswachstum

(6,7 Prozent waren es 2017) und ambitio­ nierte Strukturreformen in der größten De­ mokratie der Welt abgeben. Wer also auf die spannende Indien-Story nicht verzichten will, dem stehen jedenfalls hochqualitative Fonds zur Verfügung. Eine Auswahl von Top-Performern findet sich gleich in der Tabelle unten.

° Die Besten Aktienfonds Indien ISIN IE00B3SHDY84 LU0333810181 GB00B1FXTF86 LU0267983889 LU0365089902

FONDSname Nomura Funds Ireland-India Equity Goldman Sachs India Equity Stewart Investors Indian Subcontinent Invesco India Equity Jupiter JGF India Select

Volumen Perf. 1 J. 3 Jahre 5 Jahre 269 Mio. € 14,1 % 32,0 % 118,8 % 2.206 Mio. € 10,3 % 12,7 % 117,6 % 288 Mio. € 3,3 % 7,1 % 104,7 % 382 Mio. € 8,3 % 15,4 % 104,7 % 303 Mio. € – 1,3 % 11,4 % 92,6 %

ter 1,71 % 2,25 % 1,92 % 2,15 % 1,97 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 02. März 2018

interview ° Leigh Innes,  Portfoliospezialistin bei T. Rowe Price GELD °

In Indien laufen massive Umstruk-

turierungen, wie sind diese einzuschätzen?

Leigh Innes: Premier Modi hat kürzlich einige positive Reformen durchgesetzt. Die Demonetisierung der beiden größten Banknoten, eine einschneidende und schnelle Maßnahme im Kampf gegen Schwarzgeld und zur Verbesserung der Steuerbemessungsgrundlage, war zwar radikal, sollte dem Land aber auf lange Sicht zugute kommen. In Anerkennung dieser positiven Reformen hat Moody’s im November sein Länderrating für Indien hochgestuft. Während wir viele Reformen von Modi positiv einschätzen, sind wir vorsichtiger, was seine aggressive Haltung zu den Spannungen mit Pakistan sowie dem Umgang mit Muslimen innerhalb Indiens angeht. Wir befürchten, dass durch diese aggressive Haltung die politischen und religiösen Spannungen an der Grenze zu den Nachbarländern eskalieren könnten. Die andere Sorge, die wir in Indien haben, ist, dass Indien gegenüber anderen Schwellenländern übergewichtet wird. Die Bewertungen scheinen in bestimmten Sektoren recht hoch zu sein, weshalb wir in unserer Positionierung selektiv sind, denn die

Kurse vieler Unternehmen preisen sehr optimistische Szenarien ein. Manchmal wird Indien als das „bessere China“ bezeichnet. Was sagen Sie dazu?

Für den Vergleich mit China gibt es drei wichtige Gründe: das Wachstum, die Demografie und das politische System. Was das Wachstum betrifft, versucht China derzeit, die eigene bislang investitions- und exportbasierte Wirtschaft hin zu einer Wirtschaft zu transformieren, die von Konsum und internem Wachstum getragen wird. Indien strebt ein BIP-Wachstum von etwa sieben bis acht Prozent an und dürfte in diesem Jahr wieder den Titel der „am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der Welt“ zurückgewinnen. In Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung ist Chinas demografischer Rückenwind weitgehend abgeflaut und das Land muss die Auswirkungen der „EinKind-Politik“ bewältigen. Indien dagegen wird bald das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Zudem hat Indien eine riesige und nicht durchdrungene Mittelschicht, die weiter wächst und zunehmend Einkommen zur Verfügung hat. Das bietet jedem

Unternehmen, das es schafft, die Mittelschicht er­- folgreich anzusprechen, ein gewaltiges Potenzial. Schließlich ist das politische System Indiens für viele Unternehmen deutlich interessanter als das chinesische. Demokratie, eine offene Wirtschaft und Rechtsstaatlichkeit tragen zu einem unterstützenden und sicheren Umfeld für Investoren in Indien bei. Welche Aktien sind attraktiv?

Unsere größten relativen Positionen liegen im Finanzsektor. Innerhalb der Branche sind wir übergewichtet bei Housing Development Finance, einem indischen Hypothekenfinanzierer, bei der ICICI Bank, Indiens größter Privatbank, und bei der Axis Bank, einer Privatbank, die ihren Fokus auf Privatkundenkredite gelegt hat, als sich die Kreditnachfrage von Großunternehmen verlangsamte.

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 33


GELDANLAGE ° Immobilien-Aktienfonds Europa

Gefahr von steigenden Zinsen und Inflation bleibt moderat

I

mmobilieninvestoren sind jedoch wei­ terhin optimistisch. Fundamentaldaten wie Vermietungsgrad, Angebotswachstum und Mietenperformance sehen auf den ers­ ten Blick sehr gut aus. Trotzdem besteht die Sorge, dass die teils überhöhten Preise das Transaktionsvolumen negativ beeinflussen, insbesondere im Bereich großer Immobi­ lienportfolios, da der Einsatz von Leverage zurückgefahren wurde. Vorsichtig sind die Investoren auch, wenn die Performance von Immobilienunternehmen zum Großteil auf die Aufwertung des Portfolios in der Bilanz zurückzuführen ist. Sinkende Erträge aus Immobilien sind bereits in Asien und den USA zu spüren und werden sich auch auf Europa ausbreiten, wo derzeit Frankreich und Deutschland ihre historisch niedrigsten Renditen erreicht haben. Dennoch, der

starke globale Konjunkturausblick und niedriges Angebotswachstum weisen auf ein günstiges Umfeld für Immobilieninves­ toren hin. 2018 werden Anleger ihren Hori­ zont erweitern müssen, etwa in Richtung Infrastruktur oder andere nicht traditio­ nelle Immobiliensektoren. Das ist das Fazit einer Studie des Immobiliendienstleisters PGIM Real Estate.

Fünf Mega-Trends Die zurückgehende Notenbank-Liqui­ dität und langsam steigende Zinsen be­ deuten eine geringere Stabilität von ­Immobilienwerten, auch in der Bilanz. Zuletzt haben die global guten Wirt­ schaftsdaten dem Immobilienmarkt noch einen kräftigen Schub gegeben und die Immobilienwerte sind in vielen

° definitionen NAV – Net Asset Value grob gesagt der Buchwert des Eigenkapitals, bereinigt um latente Steuerpositionen (minus aktivierter latenter Steuern zuzüglich passivierter latenter Steuern, also Steuerrückstellungen). Der Goodwill – etwa aus Firmenwerten übernommener Gesellschaften – ist abzuziehen. Stille Reserven sind jedoch hinzuzurechnen, falls Vermögenswerte in der Bilanz nicht nach dem Fair ValuePrinzip bilanziert wurden (z.B. bei selbst betriebenen Hotels ist eine positive Differenz zwischen buchhalterischem Wert und dem Verkehrswert zum NAV hinzuzurechnen). FFO – Funds from Operation eine vom Cashflow (Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern) abgeleitete Kennzahl, adjustiert um Bewertungs-Zuschreibungen und Investitionen. In Österreich gibt es die Tendenz, Veräußerungsgewinne als einen Teil des FFO zu inkludieren. International dagegen werden solche Ergebniseffekte oft als Einmalerlöse betitelt und damit bereinigt, um eine nachhaltige Gewinngröße zu erhalten. Auch bei der Bewertung von Zinsabsicherungsgeschäften wird nicht einheitlich vor­ gegangen – manchmal wird der Barwert dieser bei der NAV-Berechnung rückgerechnet.

34 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

Märkten auf Rekordhochs gestiegen. Für Immobilieninvestoren hat histo­ risch gesehen ein strikterer Zinszyklus für gute Renditen gesorgt, denn er re­ flektierte eine starke Konjunktur und hohe Nachfrage. Risikoprämien sind gefallen und haben die angehobenen Zinsen kompensiert. Das Angebotswachstum ist in großen Märkten moderat gestiegen. Steigende Mieternachfrage und niedrigere Immo­ bilienentwicklungsaktivität sollten das Mietenwachstum gut unterstützen. Dennoch könnte global gesehen die Verfügbarkeit vermietbarer Bürofläche um acht Millionen Quadratmeter bis 2019 steigen und der globale Leerstand sogar um 0,8 Prozent pro Jahr zulegen. Das hätte direkte negative Auswirkun­ gen auf das Mietenwachstum. Logistik wird Einzelhandelsimmobilien outperformen. Beide Segmente sind vom Wachstum der Konsumausgaben abhängig, doch diese haben sich in den letzten Jahren immer stärker in den On­ line-Bereich verlagert. Der jahrelang ungewöhnlich niedrige Unterschied   it gut und schlecht per­ formenden Immobilienmärkten wird sich deutlich vergrößern. Wertverände­ rungen werden ebenfalls von Segment zu Segment auseinanderdriften. Ge­ schickte Fondsmanager können von sinkender Korrelation und steigenden Diversifikationsvorteilen profitieren. Da die Erträge von Immobilen im CoreBereich zurückgehen, wenden sich In­

credit: Shutterstock

Es sieht so aus, als ob 2018 das erste Jahr werden könnte, in dem sich die Notenbank-Liquidität zurückzieht. In Europa wird dies vorerst noch sehr langsam erfolgen, aber dennoch die Finanzmärkte belasten. Auf den ersten Blick vor allem den Immobilienmarkt, der von den Kapitalspritzen besonders profitiert hat. Wolfgang Regner


°

Immobilien-Aktienfonds Europa   GELDANLAGE

vestoren alternativen Segmenten zu, etwa Infrastruktur. Auch Wohnungen, etwa in modernen Baracken, Self Sto­ rage und Studentenheime zeigen ein steigendes Dealvolumen. Immobilien-aktienfonds Der DPAM Invest B Real Estate Europe favorisiert weiterhin deutsche Wohnimmo­ bilien, Logistik in Frankreich und den Be­ nelux-Staaten, Büros in Madrid und den deutschen Hauptmärkten, aber auch Paris und Großbritannien trotz deren relativer Schwäche. „Im Retailbereich setzen wir nur auf regional dominante Shopping Center. Die gestiegenen US-Zinsen und Bondren­ diten sollte europäische Immobilieninves­ toren nicht verunsichern. Zinserhöhungen haben nur einen kurzfristigen Einfluss auf Immobilienaktien, Renditesteigerungen im Anleihesektor führen auch nur zu kurzfris­ tigen Kursrückgängen. Je länger der Be­ trachtungshorizont, desto geringer wird dieser Effekt. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird so schnell die Zinsen nicht er­ höhen und nur die Anleihekäufe herunter­ fahren. Das dürfte kaum negative Einflüsse auf die Cashflows von börsengelisteten Im­ mobilienfirmen haben. Die Finanzierungs­ kosten werden tief bleiben. Dank Umschul­ dungen sind viele dieser Immobilienunter­ nehmen weit weniger zinssensitiv als noch in früheren Jahren“, analysiert Olivier Her­ toghe, Senior PM der Expertise europäi­ scher Immobilienaktien bei Degroof Peter­ cam AM. Auch der Verschuldungsgrad (loan to value ratio, LTV) hat sich deutlich auf rund 40 Prozent reduziert, die Eigenka­ pitalquoten sind entsprechend höher. Die Risikoprämien sind für europäische REITs

ungewöhnlich hoch: Die Dividendenrendi­ te abzüglich der risikofreien Zinsrate befin­ det sich auf einem Vier-Jahres-Hoch von rund drei Prozent. „Zudem sind börseno­ tierte Immobilienaktien günstiger im Er­ werb und liquider als Direktinvestments in

Immobilien sind. Oft handeln sie mit einem erheblichen Discount zum NAV.“ Espa stock europe-property Erste Sparinvest-Fondsmanagerin Ga­ briela Tinti bleibt selektiv optimistisch ge­

° die besten Immobilien-Aktienfonds Europa ISIN LU0088927925 AT0000500285 BE6213829094 FR0000170193 FR0000170193

FONDSname Janus Henderson HF Pan Europ. Prop. Equ. Wiener Privatbank European Property DPAM Invest Real Estate Europe Dividend AXA Aedificandi BNP Paribas Easy FTSE EPRA Eurozone ETF

Volumen Perf. 1 J. 3 Jahre 5 Jahre 272 Mio. € 12,6 % 8,8 % 92,4 % 11 Mio. € 16,9 % 13,9 % 79,7 % 217 Mio. € 10,7 % 16,2 % 79,1 % 570 Mio. € 11,7 % 8,8 % 71,3 % 320 Mio. € 11,0 % 11,6 % 71,1 %

ter 1,66 % 2,24 % 1,79 % 1,66 % 0,50 %

Quelle: Morningstar Direct, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 02. März 2018

Immobilienuhr: Aufsteigende und ABsteigende Märkte London City Paris CBD Köln, Düsseldorf Dublin Hamburg, Stuttgart Frankfurt, Manchester Budapest, Kopenhagen, Edinburg, München, Prag, Stockholm Berlin, Luxemburg Amsterdam, Barcelona, Lissabon, Madrid, Rom, St. Petersburg Mailand

Nachlassende Mietensteigerungen

Fallende Mieten

Anziehende Mietensteigerungen

Mietenrückgang verlangsamt sich

Brüssel Lyon, Oslo Athen

Istanbul London WE Genf Bukarest, Kiew, Moskau; Warschau, Zürich

Sieht man sich die Immobilienuhr genauer an, erkennt man auf den ersten Blick die Dynamik Europas im Bereich Büroimmobilien. Nur wenige Städte berichten ein relativ stabiles Mieten­ niveau, also ein Null- bis leichtes Minuswachstum, etwa Istanbul, London Westend sowie osteuropäische Märkte wie Kiew, Warschau und Moskau. Alle anderen „Major Markets“ verzeichnen ein steigendes oder sinkendes Mietenwachstum. Weiter aufwärts geht es etwa in Brüssel, Athen, Mailand, Amsterdam, Barcelona, Madrid, Rom und interessanterweise auch in St. Petersburg. Etwas langsamer wird das Wachstum in Berlin, München, Stockholm, Budapest, Prag, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Köln, Paris und in der Londoner City. Quelle: JLL, Januar 2018

MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN ° 35


GELDANLAGE ° Immobilien-Aktienfonds Europa

stimmt. „An den Hauptmärkten Europas sehen wir zwar steigende Preise für Wohn­ immobilien, doch diese sind eher Nachfra­ ge-getrieben. In den meisten Metropolen besteht zu wenig Angebot. Der Bedarf, der durch Zuzug und Demografie gegeben ist, kann nicht gedeckt werden. Auch in Spa­ nien, ein Sorgenkind während der Finanz­ krise, sehen wir wieder positive Signale. In Berlin, Paris und Madrid favorisieren wir Wohn- und Büro-Immobilien.“ Ein starkes Wirtschaftswachstum (mit anziehender In­ flation) wirkt sich sowohl auf die Nachfrage nach Business-Immobilien als auch auf Wohnimmobilien positiv aus. Bei der Ak­ tienauswahl steht bei Fondsmanagerin Tin­ ti der FFO, (Funds from Operations) also die Cashflow-Entwicklung, im Fokus. „Zu unterscheiden ist auch zwischen FFO 1 und FFO 2, also mit und ohne Verkaufserlöse.

Der NNAV (Net Net Asset Value, also der NAV bereinigt um die Steuern, die bei Li­ quidierung der Gesellschaft anfallen wür­ den), ist auch wichtig, um zu analysieren, ob das Unternehmen billig oder teuer zu seinem inneren Wert ist bzw. ob das FFOWachstum eventuell eine höhere NNAVBewertung rechtfertigt“, erklärt Tinti. So notiert der gelistete britische Markt mit einem Abschlag von ca. 24 Prozent zu den NNAVs und ist daher auch um einiges güns­ tiger als der Kontinentalmarkt. Und das, obwohl der direkte UK-Immobilien-Markt sich weiter als stabil präsentiert. AXA WF Fram. European Real Estate „Derzeit favorisieren wir Logistik­ immobilien und Datenzentren. Die rasch wachsenden Online-Einzelhändler benöti­ gen größere Lagerflächen und bessere Lo­

gistiklösungen, um rasch liefern zu können. Der Offline Retail-Sektor (Einkaufszen­ tren) leidet unter diesem Trend zu Online Shopping, da sind wir vorsichtig“, erklärt Frédéric Tempel, Head of Investments bei AXA Framlington. „Weiters gefallen uns der Bereich Studentenheime. Ein weiterer profitabler Trend sind Mergers & Akquisi­ tions (M&A) im Segment deutscher Wohn­ immobilienfirmen. In Deutschland entste­ hen neue Haushalte in einem Tempo, das wir letztmalig Anfang 1990 sahen. Das An­ gebot hat nicht mit der Nachfrage Schritt gehalten, wie z.B. in Berlin. Was die Zinsge­ fahr anbelangt, so ist festzuhalten, dass die Erträge börsengelisteter Immobilienaktien stark mit dem Wirtschaftswachstum korre­ liert sind. „Da dieses weiterhin stark ist, sind wir positiv für die Assetklasse Immo­ bilienaktien gestimmt“, so Tempel.

interview °

GELD °

Manche Immobilienexperten

sprechen von einer Immobilienblase – zu Recht?

Nicolas Scherf: Wenn man sich die Bewertungen und den Wachstumsausblick der Immobilien-AGs, die an den Börsen notieren, ansieht, so sind viele Immobilienmärkte immer noch attraktiv bewertet und natürlich auch die Immobilienunternehmen. Ein gutes Beispiel dafür ist Deutschland, obwohl viele deutsche Metropolen zyklisch gesehen sich in einem Aufholprozess befinden. Auch in Spanien ist die Wertentwicklung nach wie vor gut und der Leerstand stark gesunken. In Stockholm, wo eine Überbewertung nachgesagt wird, lassen sich am Büromarkt noch immer attraktive Deals abschließen, nur der Wohnungsbereich ist über eine faire Bewertung deutlich gestiegen.

nach wie vor in einer Expansionsphase befindet, vor allem was den Büromarkt anbelangt. Natürlich beachten wir auch die aktuellen Trends bei Zubauten und können feststellen, dass in vielen Metropolen nicht zu viele Projekte entwickelt werden, die Bautätigkeit bleibt also moderat. Vor allem in Deutschland ist der Leerstand auf mehrjährige Tiefs gefallen und besonders davon profitiert hat die Hauptstadt Berlin. Selbst in London hat der Brexit nicht zu dem befürchteten Einbruch am britischen Immobilienmarkt geführt. Auch derzeit finden große Transaktionen im Milliarden-PfundBereich statt, und zwar mit einer Prämie zu den Buchwerten gepreist. Wir erwarten aber, dass die Londoner Mieten moderat fallen werden. Wird der US-Immobilienmarkt eine neuer-

Wie sieht es in Europa aus?

liche Krise auslösen?

Generell ist zu sagen, dass aufgrund der überraschend guten Konjunkturentwicklung sich der europäische Immobiliensektor

Der US-Immobilienmarkt ist im Zyklus weit vorangeschritten, da die Zinsen und die Anleiherenditen steigen, was eine Konkurrenz für

36 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

die Assetklasse Immobilien darstellt. Allerdings steigen auch die Immo-Yields und in vielen US-Städten wird dies zunächst nicht zu einem deutlichen Preiseinbruch führen. Allerdings werden etwa in New York aufgrund der hohen Bautätigkeit die Mieten stagnieren, aber nicht zum Teil deutlich fallen wie in Teilsegmenten des Retail-Bereichs (auch hier siehe die Konkurrenz von Amazon). Besser als bei Unternehmen mit Einzelhandelsportfolios läuft es in den Segmenten Datenzentren oder der Logistikbereich – hier sehen wir eine positive strukturelle Wachstumsstory. Aufgrund seiner reifen Phase ist es möglich, dass der US-Immobilienmarkt als erster Teilmarkt in eine Rezession fällt, einen Crash erwarten wir aber nicht. Dazu ist die Nachfrage aus Asien noch zu groß.

credit: beigestellt

Nicolas Scherf,  Portfoliomanager des Janus Henderson Pan Europ. Property Equity fund


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Die bessere Entscheidung


geldanlage ° Schwellenländer-Anleihen

Selektive Renditechancen Die Rahmenbedingungen für riskante Bondsegmente haben sich zuletzt verschlechtert. Heuer kommt es auf die richtige Schwellenländerselektion an – so die Quintessenz der Aussagen renommierter Fondsmanager. Das GELD-Magazin zeigt Emerging Markets Bond Funds mit außergewöhnlichen Chancen. Michael Kordovsky

S

eit der Finanzkrise 2008 hat die Fed ihre Bilanz vorübergehend um 3,6 Billionen Dollar ausgeweitet und auch die EZB und Bank of Japan verfolgten eine expansive Geldpolitik (vor allem durch Anleihenkäufe der Notenbanken). Daher sanken die Anleihenrenditen weltweit. Dies führte zu einer positiven Korrelation zwischen USStaatsanleihen, Aktien und globalen Risikoanlagen, die nun bei Aufhebung der expansiven Geldpolitik – einer Bilanzsummenschrumpfung der Fed und einem Ende der Anleihenkäufe der EZB – durch einen Zinsanstieg und gleichzeitigem Wertverlust bei Anleihen im negativen Sinne anhalten könnte. In diesem Umfeld gibt sich Michael Hasenstab, CIO Templeton Global Macro, bezüglich der passenden SchwellenländerAnleiheninvestments vorsichtig und rät zu sehr selektiver Vorgehensweise bei der Anleihenwahl: „Die Folgen der strafferen Geldpolitik für die Schwellenländer dürften 2018 von Land zu Land variieren. In bestimmten Ländern gibt es noch attraktive

EM. Markets AnleihenFonds

Bewertungen, aber nicht alle Schwellenmärkte werden unserer Meinung nach steigende Zinsen gut verkraften.“ Hasenstab bevorzugt solide Binnenwirtschaften: „Es ist wichtig, Länder mit nicht systemischem Value zu erkennen, die weniger mit breit angelegten Marktrisiken korrelieren. Länder, die stärker binnenwirtschaftlich orientiert sind und weniger vom Welthandel abhängen, weisen häufig diese nicht systemischen Eigenschaften, zusammen mit inhärenter Robustheit gegen globale Schocks, auf.“ Seine Selektion: „Einige wenige haben bereits diese Robustheit in den letzten Jahren bewiesen, insbesondere Indonesien. Bei anderen stehen die wirtschaftlichen Risiken im Zusammenhang mit den laufenden Reformen im Land und weniger mit den Ereignissen außerhalb, wie etwa Brasilien oder Argentinien.“ Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet Asset Management, erkennt eine hohe relative Attraktivität: „Der Renditeaufschlag von Schwellenländeranleihen sowohl in harten als auch in lokalen Währungen ist trotz der zuletzt höheren US Trea­sury-Renditen noch beachtlich, was das Interesse der Investoren erklärt. So rentieren lokale Schwellenländeranleihen mit etwa 6,1 Prozent und Hartwährungsanlei-

hen mit ca. 5,75 Prozent, womit diese Anlageklassen zu den höchst rentierlichen weltweit zählen. Daher erwarten wir auch in diesem Jahr Mittelzuflüsse in EM-Anleihenfonds und positive Anlageergebnisse, allein schon aufgrund der hohen laufenden Kuponerträge.“ Weiters verweist Liebe auf die Unterbewertung der SchwellenländerWährungen trotz der dort vorherrschenden konjunkturellen Dynamik: „Nach unseren Berechnungen beläuft sich die Unterbewertung auf ca. 23 Prozent, was zwar nicht automatisch eine rasche Aufwertung nach sich zieht, aber einen gewissen fundamentalen Puffer gegenüber einem Abwertungsdruck darstellt.“ Venezuela, Türkei und Mexiko für Mutige Gut aufgehoben sind Anleger in EMBond Funds, die Lokalwährungs-Anleihen mit Hartwährungsbonds kombinieren. Der Spitzenperformer Edmont de Rothschild Fund Emerging Bonds, der in den vergangenen zehn Jahren 108,8 Prozent im Plus liegt, nützt häufig Contrarian-Chancen. Dazu Fondsmanager Jean-Jacques Durand: „Entscheidend ist, dass wir hochflexibel, opportunistisch und oft konträr handeln und zudem in der Lage sind, kurz­

Hartwährungsanleihen (rot) haben gegenüber Papieren in lokalen Währungen die Nase vorn.

ISIN LU0083568666 LU1160351034 GB00B93RT031 LU0128467544 AT0000A189P1 LU0029876355

FONDSname Volumen 1 Jahr Candriam Bonds Emerging Markets 2.246 Mio.€ – 4,5 % Edmont de Rothschild Emerging Bonds 512 Mio.€ – 19,5 % M&G Global Emerging Bond Fund 937 Mio.€ – 5,8 % Pictet-Emerging Local Currency Debt 5.744 Mio.€ – 9,0 % Spängler IQAM Bond LC Emerging Markets 132 Mio.€ – 1,7 % Templeton Emerging Markets Bond 7.942 Mio.€ – 5,6 %

3 Jahre 10,9 % 31,4 % 11,6 % 3,4 % 2,5 % 9,2 %

5 Jahre 33,6 % 48,8 % – 23,1 % – 16,6 %

ter 1,30 % 1,32 % 1,44 % 1,39 % 1,62 % 1,89 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 28. Februar 2018

38 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

creditS: beigestellt

° die interessantesten Emerging Markets Anleihenfonds


Schwellenländer-Anleihen ° geldanlage

„Nicht alle Schwellenländer werden steigende Zinsen gut verkraften“ Michael Hasenstab, Templeton

fristige Senkungen tolerieren zu können. Unsere Strategie fußt auf zwei voneinander unabhängigen Entscheidungen: eine zum globalen Exposure des Fonds, das von der Attraktivität der Schwellenländeranleihen als Anlageklasse abhängt; die andere besteht daraus, starke Überzeugungen zu finden und uns darauf zu fokussieren.“ Entsprechend die aktuelle Positionierung (31.1.) mit 16 Prozent Venezuela, zehn Prozent Türkei und je rund sieben Prozent Ukraine sowie Mexiko. Die außergewöhnliche Venezuela-Gewichtung erklärt Durand wie folgt: „Venezuela bleibt unsere größte Länderposition in Hartwährungsanleihen. Und dies trotz des Zahlungsverzugs, da die Asymmetrie zwischen den aktuellen Marktpreisen und die langfristigen Erholungsperspektiven bedeutend sind. Wir erwarten irgendwann eine Wende der Politik aufgrund der unhaltbaren Lage. Angesichts der Ressourcen des Landes sehen die langfristigen Aussichten viel besser aus.“ Und auch die Türkei ist für ihn ein weiterer interessanter Fall: „Der politische Abschlag auf türkische Papiere führt zu sehr attraktiven Bewertungen für Anleihen und Währung. In Anbetracht der Fundamentaldaten und der Positionierung der Inves­ toren ist dieser Rabatt aus unserer Sicht überhöht.“ In Mexiko sieht Durand ebenfalls Chancen: „Wir können auch Mexiko erwähnen, dessen Währung durch die von Trump getriebene Volatilität und durch die Angst vor den kommenden Wahlen in Geiselhaft genommen wurde. Wir glauben, dass dies überzogen ist, denn die mexikanische Wirtschaft ist gesund. Außerdem erleben wir zurzeit in Mexiko ein Reform-

Momentum, das nicht einfach zurückgesetzt werden kann.“ Der wachsende Druck seitens der steigenden US-Zinsen wird laut Durand das Potenzial der EM-Bonds definitiv drosseln. „Die Bewertungen sind deutlich zu hoch für die Risiken, die eine Rolle spielen. In unserem Fonds behalten wir daher eine sehr niedrige Laufzeit bei und können uns, wenn nötig, von US-Treasury-Futures unterstützen lassen. Zudem halten wir einen hohen Anteil an Cash und anderen Absicherungen, um uns gegen diese für uns schwache und überwertete Anlageklasse abzusichern“, erklärt Durand, der gleichzeitig vor Risiken in China warnt: „Wir sind der Meinung, dass Anleger die Risiken von chinesischen Staatsanleihen und der Wahrscheinlichkeit einer schweren Krise nicht richtig bewerten. Eine solche Krise könnte aus den Ungleichheiten, die in den letzten zehn Jahren angewachsen sind, resultieren.“

Exporteure wie Angola, Ecuador und Kasachstan, zumal wir 2018 anhaltend positiv für die Bereiche Öl/Industriemetalle gestimmt sind“, erklärt Deltcheva, die – trotz der politischen Risiken – aufgrund verbesserter Wachstumsperspektiven und niedrigerer Inflation auch für Brasilien und Mexiko optimistisch ist. Dies findet gemäß dem Relative Value-Ansatz von Candriam in Investments in Petrobras- und PemexAnleihen Ausdruck. Und es gibt noch weitere außergewöhnliche Chancen: „Ukrainische Anleihen profitieren von hoher Rendite, aber das Land verzeichnet auch eine Verbesserung der Devisenreserven und in nächster Zeit fallen nur niedrige Rückzahlungen an“, begründet Deltcheva ihre Präferenz und weist auf die sinkende Abhängigkeit von EU- und IWFHilfen hin, zumal es der ukrainischen Regierung gelang, sich durch die Eurobond-

Professionelles Ausnützen von Markt-Ineffizienzen Eine Spitzenperformance lieferte auch der Candriam Bonds Emerging Markets, rund 127 Prozent auf zehn Jahre in US-Dollar. Laut Diliana Deltcheva, Head of Emerging Market von Candriam, nützt der Fonds mit Hilfe einer Reihe analytischer Tools Markt-Ineffizienzen. Auch nachhaltige Aspekte (ESG-Kritierien) spielen in der Länderanalyse eine Rolle. Der InvestmentSchwerpunkt sind öffentliche US-DollarAnleihen von Schwellenländern. „Aktuell bevorzugen wir High Yielder mit positivem Struktur-Reform-Momentum oder IWFProgrammen wie Argentinien, Ukraine und Ägypten. Auch bevorzugen wir Rohstoff-

° Renditen Staatsanleihen 10 Jahre Laufzeit (per 28.2.) Ägypten* Nigeria* Türkei* Brasilien* Südafrika* Indien* Mexiko* Russland* Kolumbien* Indonesien* China Polen USA Ungarn Deutschland

14,80% 13,76% 11,58% 9,58% 8,15% 7,72% 7,64% 7,03% 6,62% 6,60% 3,86% 3,35% 2,87% 2,66% 0,65% * Mit diesen Renditen lohnt es sich. Quelle: investing.com

März 2018 – GELD-MAGAZIN ° 39


geldanlage ° Schwellenländer-Anleihen

„Aktuell bevorzugen wir High Yields aus Ländern mit lau­ fen­den Strukturreformen“ Diliana Deltcheva, Candriam

Lokalwährungschancen suchen Ebenfalls mit Vorsicht und einer breiten Länderstreuung agiert Claudia Calich, Fondsmanagern des M&G Global Emerging Bond Fund, der auf mehrere Jahre gesehen ein günstiges Chancen/Risiko-Verhältnis aufwies. Auch für Calich kommt es heuer auf die richtige Länderselektion an: „Da gibt es Länder mit anhaltenden Verbesserungen bei gleichzeitig noch attraktiven Bewertungen, während andere Länder bereits sehr nahe am Ende ihres Zyklus angelangt sind.“ Als teilweise teuer erachtet sie die ­asiatischen Länder und die europäischen Schwellenländer seien am Höhepunkt ihrer Boomphase. Vereinzelte Value-Chancen hingegen gebe es in Lateinamerika und Afrika. Calich sieht konkret Chancen in der sich langsam, aber kontinuierlich erholenden argentinischen Volkswirtschaft, der attraktiven Bewertung von Anleihen der Dominikanischen Republik und lokal emittierten Bonds aus Kolumbien, wie z.B. jenen

der Stadt Bogota (im Vergleich zu Staats­ titeln eine Value-Chance). Aufgrund der anhaltenden Dollarschwäche und höherer Erträge wurde die Allokation von Lokalwährungs-EM-Bonds vorangetrieben. Positiv eingestellt ist Calich dabei zum Rubel als „Commodity Story“ und zur Indischen Rupie, mit der am Vertrauen des Marktes in das starke Wirtschaftswachstum profitiert werden kann. Darüber hinaus hält sich das ausländische Engagement am lokalen indischen Bondmarkt in engen Grenzen. Eine weitere Chance sieht Calich im Peruanischen Sol bezüglich Bewertung und der vor allem durch Inlandsnachfrage induzierten Wachstumsstory. Als österreichischer reiner Lokalwährungsfonds interessant erscheint der Spängler IQAM Bond LC Emerging Markets, der per 31.12.2017 den Kolumbianischen Peso, die Türkische Lira und den Russischen Rubel mit je 16, 1 bzw. zehn Prozent am stärks­ ten gewichtet hatte. Diese Währungen weichen im realen Wechselkurs jeweils mit -10, -16 bzw. -0,5 Prozent von ihrem Sechs-Jahres-Durchschnitt ab. Der Fonds verhält sich

Candriam Bonds Em. Markets

Templeton EM. Markets Bonds

Über zehn Jahre konnte der Fonds das ­Kapital trotz Finanzkrise mehr als verdoppeln.

Der Templeton-Fonds weist einen sehr ähnlichen Verlauf wie der Candriam-Fonds auf.

40 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

„Vereinzelte Value-Chancen finden wir noch in Lateinamerika und Afrika“ Claudia Calich, M&G Investments

gegenüber den jüngsten Renditeanstiegen in den USA und Europa relativ robust. Dazu die Experten von Spängler IQAM Invest: „Per 19.02.2018 liegt der Fonds (institutionelle Tranche) mit 0,14 Prozent year to date im Plus. Die Renditen russischer Anleihen gingen seit Jahresanfang sogar deutlich zurück. Insgesamt ist die Auswirkung steigender G3-Zinsen auf die Assetklasse kleiner als oft vermutet: Die Korrelation zwischen dem Referenzindex für diese Assetklasse (JPM GBI EM Global) und zehnjährigen US-Treasuries beträgt seit 2003 minus 0,12 und ist damit statistisch nicht signifikant.“ Doch die Experten warnen: Temporär kann sich ein starker G3-Zinsanstieg sehr wohl markant negativ auswirken! Im Templeton Emerging Markets Bond Fund, der es in der Euro-Tranche auf 7,6 Prozent p.a. in den vergangenen zehn Jahren brachte, sind Brasilien, Ägypten, Indien, Indonesien, Argentinien, Mexiko und Ghana am stärksten gewichtet. Hasenstab setzt hier auf höher verzinste EM-Bonds aus Ländern mit besserer Binnenwirtschaft. In Asien zählt eine geringere Abhängigkeit von China, wie sie z.B. Indien und Indonesien aufweisen, während in Lateinamerika der Fokus auf Länder liegt, die sich, wie z.B. Brasilien und Argentinien, vom Populismus verabschiedeten und sich einer orthodoxeren Wirtschaftspolitik zuwenden. Mit je 19, 15 bzw. 13 Prozent unter den EMWährungen am stärksten gewichtet sind per 31.1. der Mexikanische Peso, der Brasilianische Real und die Indische Rupie. Laut Hasenstab sollten sich hochverzinste Schwellenländeranleihen in einer Phase der Bilanzschrumpfung durch die Fed besser entwickeln als niedriger verzinste EMBonds.

creditS: beigestellt/Archiv

Emission 2017 Geld zu beschaffen. Argentinien sollte laut Deltcheva weiterhin von Präsident Macri’s strukturellen Reformen profitieren, die zu Investments ermutigen könnten, volkswirtschaftliche Ineffizienzen beseitigen und zu stärkerem Wachstum führen – eine Entwicklung, die bereits von einem S&P-Rating-Upgrade auf B+/stable begleitet wurde. Der Fonds hält Anleihensegmente mit höherer US-Treasury-Exposure untergewichtet.


Vermögensverwaltende Fonds TR - & Multi Asset-Strategien

14. MÄRZ 2018

GERINGES RISIKO Auch in schwierigen Marktphasen eine positive Performance zu erzielen – diesen hohen Anspruch setzen sich Vermögensverwaltungs- und Total Return Fonds. Erfahren Sie, welche Strategien zu einem nachhaltigen Erfolg führen und auf welche Produkte Sie demnach am besten setzen sollten. Diese Veranstaltung ist akkreditiert bei: WKO-Fachverband Finanzdienstleister

Impulsvortrag: MiFID II – Neuerungen und erste Praxiserfahrungen Mag. Günther Ritzinger, Geschäftsführer Kapitalmarkt Consult KCU GmbH

Aktive Asset-Allokation in stürmischen Zeiten Stephan Kuhnke, CEO & Leiter Leiter Portfolio Management Bantleon Bank AG

Investieren mittels Risikoprämien – der Charme liquider alternativer Anlageklassen

Empfang: 8:30 bis 9:00 Uhr Vorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr anschließend Mittagsbuffet

Ort der Veranstaltung Haus der Industrie Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien „Ludwig Urban – Saal“

Zielgruppen/Gäste Fondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen, CFOs, Private Banker, Kundenbetreuer von Banken, etc.

Johannes Haubrich, Produktspezialist Nordea Asset Management

Global Macro Investing: Finding Returns in a Low Yield World Matthew F. Murphy, Institutional Portfolio Manager Eaton Vance Investment Managers

Ja, ich melde mich zur kostenlosen Teilnahme an der Veranstaltung Institutional Investors Congress am 14. März 2018 im Haus der Industrie an.

Titel, Vor- und Zuname Firma

Veranstalter

4profit Verlag GmbH Rotenturmstraße 12/1, 1010 Wien T: +43 1 997 17 97 0 F: +43 1 997 17 97 97

Position Straße PLZ, Ort Telefon

FAX

E-Mail Datum

Unterschrift

bitte um Antwort per E-Mail: office@geld-magazin.at

Snezana Jovic s.jovic @ geld-magazin.at T: +43 1 997 17 97 12 Antatol Eschelmüller a.eschelmueller @ geld-magazin.at T: +43 1 997 17 97 21


aktienPanorama Chinesen schnappen sich Wolford

Rekordergebnis. Der auf Gewerbeimmo-

Weisser Ritter. Das Bieterrennen um den

bilien spezialisierte Konzern CA Immo konnte im Jahr 2017 die Nettomieterlöse um elf Prozent auf 163,4 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft (FFO I) kletterte dabei überproportional um 16 Prozent auf 106,8 Millionen Euro. Der FFO II, bei dem das Verkaufsergebnis hinzugerechnet wurde, stieg aufgrund der profitablen Verkäufe des Tower 185 in Frankfurt sowie des AVA-Hofes in Salzburg sogar um 51,7 Prozent auf 169,7 Millionen Euro. Auch das Neubewertungsergebnis fiel mit 104 Millionen Euro (nach 138,3 Mio. EUR in 2016) passabel aus. Das EBIT lag trotz eines geringeren Neubewertungsergebnisses mit 340,5 Millionen Euro um 15,9 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Unterm Strich stieg der Nettogewinn um 28 Prozent auf den Rekordwert von 234,9 Millionen Euro.

angeschlagenen Textilhersteller Wolford ist entschieden. Die chinesische Fosun übernimmt um 12,80 Euro je Aktie 51 Prozent des Stammkapitals. Die Eigentümerfamilien Wilhelm und Palmers erhalten damit 32,6 Millionen Euro. An die restlichen Aktionäre will Fosun ein Kaufangebot à 13,67 Euro je Aktie machen und dem Unternehmen 22 Millionen Euro in Form einer Kapitalerhöhung zuführen. Mit dem frischen Geld will Wolford die hohen Verbindlichkeiten reduzieren, aber auch die Geschäftstätigkeit erweitern. Geplant ist der Ausbau von 40 Top-Standorten, eine Modernisierung der Produktion und die Erweiterung des Onlinehandels – besonders die Etablierung in China und Japan. Die Produktion am Stammsitz in Bregenz mit 600 Mitarbeitern soll unverändert bestehen bleiben. Es seien hier keine weiteren Verlagerungen geplant.

AMAG

Flughafen WIen

Legware: Die Hauptproduktgruppe des Luxustextil-Konzerns Wolford aus Vorarlberg.

Andritz

Gewinnanstieg. Der Aluminiumkonzern

Gute Aussichten. Der Flughafen Wien konn-

Stabile Entwicklung. Der Anlagenbauer

AMAG konnte im Jahr 2017 die Absatzmenge um vier Prozent auf 421.700 Tonnen erhöhen. Die Umsatzerlöse stiegen dank des um 23 Prozen höheren Aluminiumpreises um 14,3 Prozent auf 1036 Millionen Euro und knackten damit erstmals die Milliarden-Grenze. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbuchte AMAG ein Plus von 15,0 Prozent auf 164,5 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 19,0 Prozent auf 86,8 Millionen Euro. Netto ergab sich unterm Strich ein Gewinn von 63,2 Millionen Euro und damit um 36 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Gewinn je Aktie errechnet sich auf 1,79 Euro, als Dividende sind für 2017 unverändert 1,20 Euro je Aktie vorgesehen. Beim derzeitigen Börsekurs von 53,60 Euro entspricht dies einer Rendite von 2,36 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr geht der Vorstand von zusätzlichen Wachstumspotenzialen aus, die durch gezielte Investitionen zur Verlängerung der Wertschöpfungstiefe im Segment Walzen und durch die Modernisierung des Anlagenparks im Segment Gießen erschlossen werden sollen. Für konkrete Umsatz- oder Ergebnisprognosen sei es aber noch zu früh.

te 2017 nach den vorläufigen Zahlen den Umsatz um 1,6 Prozent auf 753,2 Millionen Euro steigern, das EBITDA ist hingegen um ein Prozent auf 326,5 Millionen Euro gesunken. Dank weniger negativer Einmaleffekte stieg das Nettoergebnis dennoch um 11,8 Prozent auf 114,7 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung wurde weiter auf 227 Millionen Euro reduziert. Die Dividende soll um knapp neun Prozent auf 0,68 Euro je Aktie angehoben werden. Für das laufende Geschäftsjahr hob das Management die Erwartungen auf einen Umsatzanstieg auf mehr als 760 Millionen Euro und auf ein Nettoergebnis von mindestens 140 Millionen Euro an.

Andritz musste 2017 beim Umsatz einen leichten Rückgang von 2,5 Prozent auf 5,89 Milliarden Euro hinnehmen. Durch eine verbesserte Profitabilität, die allerdings mit Hilfe eines positiven Einmaleffektes erreicht wurde, konnte das EBITDA mit 541,7 Millionen in unveränderter Höhe ausgewiesen werden. Das Nettogewinn schrumpfte aber trotzdem um 4,2 Prozent auf 263 Millionen Euro (2,53 EUR/Aktie, KGV 19,5). Ein Lichtblick zeigte sich beim Auftrags­eingang, der sich 2017 um acht Prozent auf 5,58 Milliarden Euro verbesserte, der Auftragsstand liegt mit 6,38 Milliarden Euro allerdings noch sechs Prozent unter dem Niveau von 2016. Hauptgrund dafür ist die weiterhin schwierige Marktlage im Hydro-Bereich.Trotz des mageren Ergebnisses will Andritz-Chef Wolfgang Leitner die Dividende für 2017 von 1,50 Euro auf 1,55 Euro je Aktie anheben. Das entspricht beim derzeitigen Börsenkurs von 49,20 Euro einer Rendite von 3,15 Prozent. Für 2018 wird durch die bereits umgesetzten Restrukturierungs- und Optimierungsmaßnahmen wieder ein positiver Trend erwartet. Die Analysten der Erste Bank bestätigen ihre AkkumulierenEmpfehlung mit Kursziel 52,40 Euro.

42 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

Passagiere: Heuer erwartet der Flughafen Wien um gut sieben Prozent mehr Abfertigungen.

CrediTS: beigestellt, Archiv

CA Immo


Interview mit Arkadius Materla, GKFX

° EXPERTSTALK

Mittendrin statt nur dabei Online-Trading bietet die Möglichkeit, rasch und unkompliziert an den Finanzmärkten teilzuhaben. Was den Reiz beim CFD- und Forex-Trading ausmacht und worauf Einsteiger achten sollten, erklärt Arkadius Materla, Country Executive für Österreich und Deutschland bei GKFX. GELD ° Sie sprechen davon, dass Online-

Trading im Trend liegt. Wie zeigt sich das und worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?

ARKADIUS MATERLA: Wir erleben in den letzten Jahren einen starken Anstieg in den Kundenzahlen. Ob das ein allgemeiner Trend ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Sicherlich spielt auch die Zinspolitik der letzten Jahre eine Rolle, die sich teils sehr negativ auf die Rendite klassischer Investments ausgewirkt hat. Ich glaube allerdings, dass sich zunehmend ein Trend hin zum Selbermachen zeigt. Trader wollen an den Finanzmärkten teilhaben und selbst bestimmen, wann und wie viel sie einsetzen. CFD-Trading bietet genau das. Der Zugang zu Forex- und CFD-Produkten ist recht einfach. Bedingt durch den Hebel gibt es nur geringe Kapitalanforderungen. Man eröffnet ein Konto bei einem Broker, installiert die Handelsplattform auf dem PC oder Smartphone und schon ist man mittendrin. Sehen Sie Trading als klassisches Investment und welche Zielgruppe(n) wollen Sie primär ansprechen?

Die Frage ist, was man unter einem klassischen Investment versteht. Wenn die sichere Rendite im Vordergrund steht, etwa zur Altersvorsorge, so ist das CFD-Trading sicher nicht das richtige Instrument, weil der Totalverlust der Einlage möglich ist. Wenn ich aber ein starkes Interesse an den Finanzmärkten habe, dann bietet Daytrading die Möglichkeit, an wirtschaftlichen Entwicklungen unmittelbar teilzuhaben. Sie können Daytrading am besten mit dem klassischen Parketthandel, der bis etwa 2010 an den Börsen stattfand, vergleichen. Hoch emotional, schnell und unmittelbar. Die Ideen und Methoden sind die gleichen, nur eben digital. Darin liegt der besondere Reiz. Eine bestimmte Zielgruppe lässt sich dabei nur schwierig ein-

grenzen. CFD-Produkte sind an sich für jeden interessant, der sich für Wirtschaftspolitik und Finanzmärkte begeistern kann. Sie bieten online ein umfassendes Schulungsangebot an. Was gilt es unbedingt zu beachten, bevor man die ersten Trades macht?

Drei Dinge sollten Einsteiger beherzigen: Üben, üben und nochmal üben. Gerade als Anfänger sollte man auf keinen Fall mit geringen Vorkenntnissen mit eigenem Kapital traden, sondern erst einmal die Grundlagen erlernen. Sobald man sich sicher fühlt, kann man die ersten Versuche mit Echtgeld starten. Man sollte dabei jedoch nur Kapital einsetzen, das man auch im Fall eines Verlustes verschmerzen kann. GKFX bietet hierfür eine unverbindliche und kostenfreie Trading-Demo an, die mit bis zu 100.000 €/£/$ virtuellem Kapital ausgestattet ist. Zusätzlich bieten wir eine ganze Reihe Webinare, Videos und Tutorials an, in denen Experten ausführlich und anschaulich die Grundlagen des Tradings erklären. Bei Fragen zur Plattform helfen unsere Service-Mitarbeiter gerne weiter.

Arkadius Materla, Country Executive für Österreich und Deutschland bei GKFX

ab 17.00 Uhr eine Webinar-Reihe laufen, die diese Lücke schließt. In der wöchentlichen Reihe „Die Märkte auf der Couch“ steht der Trader im Vordergrund und nicht der Experte. Unser Marktanalyst Kristian Volaric beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Trading-Psychologie und wendet sie praktisch auf die kommende Handelswoche an. Es geht nicht darum, fertige Lösungen anzubieten, sondern Trader für Risiken und Chancen ihres individuellen Trading-Stils zu sensibilisieren.

Oft wird im Zusammenhang mit Trading die psychologische Komponente ins Spiel gebracht.

Welche Rolle spielt Innovation bei GKFX und

Wie wichtig ist Psychologie beim Traden?

was haben Sie diesbezüglich geplant?

Es gibt einen oft zitierten Spruch im Trading, der eigentlich alles sagt: „Die meisten Trader scheitern nicht an den Märkten, sondern an sich selbst.“ Trading ist hoch emotional. Bei großen Verlusten neigen Trader dazu, hohe Risiken einzugehen, um die Verluste wieder auszugleichen. Dabei wäre es sinnvoller, eine Pause einzulegen und über die eigenen Fehler nachzudenken. Die größte Schwierigkeit besteht aber darin, diese überhaupt zu erkennen. Hier wird Ihnen ein Experte auch nicht pauschal weiterhelfen können. Deshalb haben wir aktuell immer freitags

Gerade in unserer Branche stellen Innovationen eine riesige Herausforderung dar. Die einzelnen Broker unterscheiden sich nur marginal in ihrem Produktangebot. Es ist für einen Broker deshalb wichtig, immer einen Schritt weiter zu denken. Wir arbeiten ständig daran, das Produkterlebnis für unsere Kunden weiter zu optimieren. Derzeit arbeiten wir an verschiedenen Tools, die unseren Kunden einen neuen Einblick in die Märkte geben werden. www.gkfx.de

MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN °

43


aktien ° Börsen International

USA ° Inflation zieht an Sorge vor Zinserhöhungen. Die Inflation in den USA ist stärker als erwartet gestiegen und schürt Spekulationen auf eine aggressivere Zinspolitik. Die an den Finanz­ märkten viel beachtete Teuerungsrate lag im Jänner bei 2,1 Prozent. Experten wurden auf dem falschen Fuß erwischt, da sie nur mit 1,9 Prozent gerechnet hatten. Der relativ schwache Dollar treibt die Einfuhrpreise nach oben. Zudem sorgten anziehende Energiekosten für ei­ nen Preisschub. Ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel zogen die Lebenshaltungskosten zum Vormonat um 0,3 Prozent an – das ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr. Die US-Inflation spricht nun für vier Fed-Zinsschritte im laufenden Jahr. Noch vor Wochen hatte der Markt nur mit zwei Erhöhungen gerechnet. Der deutliche Anstieg der Löhne auf den höchsten Stand seit acht Jahren jedoch hatte Spekulationen auf eine schärfere S&P 500 Zinspolitik angeheizt. Allerdings achtet die Fed besonders auf Preisveränderungen bei per­ 2.800 sönlichen Verbraucherausgaben (PCE) ohne 2.600 Energie- und Nahrungsmittelkosten. Hier lag die Steigerungsrate zuletzt bei 1,5 Prozent und 2.400 damit unter dem Ziel der Fed von 2,0 Prozent. 2.200 Der Einzelhandel spürte zu Jahresbeginn eine gewisse Zurückhaltung: Die Umsätze sanken 2.000 hier im Jänner so kräftig wie seit knapp einem 1.800 Jahr nicht mehr. Sie fielen um 0,3 Prozent zum 2014 2015 2016 2017 Vormonat. (wr)

Im Korrekturmodus ° Der S&P 500 ­Index kletterte Anfang Februar auf fast 2900 Punkte. Von da an ging es jedoch rasant abwärts – in der Spitze bis auf 2580 Punkte, ein Verlust von rund zehn Prozent. Die Hälfte wurde bisher wieder aufgeholt. Das Stopp Loss bei 2425 Punkten bleibt bestehen.

China ° Positive Überraschung Wachstum robust. Die chine­

44 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

Aufwärtstrend gestoppt ° Der Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) konnte nach einem Mehrjahreshoch bei 13.700 Punkten die Unterstützung bei 12.000 Punkten gerade noch halten und erholte sich auf 12.700 Punkte. Nun gibt es eine Handelsrange zwischen diesen beiden Indexmarken.

CHARTS: Lipper, IM

Hang seng China Enterprises sische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2017 mit 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresqua­ 14.000 rtal gewachsen. Das Gesamtjahreswachstum 2017 beläuft sich auf 6,9 Prozent. Dies ist das 12.000 ­erste Mal seit 2010, dass sich das jährliche Wachstum in China gegenüber dem Vorjahr verbessert. Befürchtungen, dass die jüngsten 10.000 staatlichen und regulatorischen Maßnahmen zur Eindämmung übermäßigen Kreditwachs­ 8.000 tums eine „harte Landung” in China zur 2014 2015 2016 2017 Folge haben könnten, sind nicht eingetreten. Im Jänner sind die Verbraucherpreise im Jah­ resvergleich nur um 1,5 Prozent gestiegen. Im Dezember hatte die Inflationsrate noch 1,8 Prozent betragen. Allerdings erleichtert das geldpolitische Stützungsmaßnahmen, sollten diese notwendig werden. Das Kreditwachstum ist hoch. Der Schuldenberg des Privatsek­ tors, insbesondere der Unternehmen, schwillt weiter an. Zudem belasteten die anhaltenden Überinvestitionen. Zumindest konnte die chinesische Regierung den steigenden Immobi­ lienpreisen Einhalt gebieten. Da sich China dieses Jahr auf die Qualität der wirtschaftlichen Expansion und weniger auf strenge numerische Ziele konzentriert, wird erwartet, dass sich die Verschärfung der Kreditkonditionen fortsetzen wird. Dennoch sehen Analysten bei den Unter­ nehmensgewinnen das größte Überraschungspotenzial aller Emerging Markets. (wr)


°

Börsen International   AKTIEN

europa ° Konjunkturlokomotive zeigt Schwäche Stimmung verschlechtert sich. Der Geschäftsklima-Index des Münchner

Deutlich abgerutscht ° Der Euro Stoxx 50 konnte den negativen Vorgaben von der Wall Street nicht Paroli bieten und stürzte von fast 3700 auf 3300 Punkte. Dabei fiel auch die Unterstützung bei 3480 Punkten, die nun zum Widerstand wird. Nun sollte die 3200er-Marke unbedingt halten.

ifo-Instituts fiel Ende Februar auf 115,4 Punkte von 117,6 Zählern im Vormonat. Die deutsche Wirtschaft tritt nun offenbar auf die Euphoriebremse, denn zuvor hatte der ifo-Index Rekord­ hochs erreicht. Die Manager beurteilten ihre Geschäftslage und auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger rosig als zuletzt. Die Industriefirmen beurteilten auch den Auftragsbestand etwas weniger gut, das liegt am starken Euro sowie am hohen Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie. Dennoch dürfte die Konjunktur laut ifo-Institut weiter an­ ziehen: Die Daten deuten auf ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 0,7 Prozent hin, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende 2017 um 0,6 Prozent zugelegt hatte. Zudem bedarf es dreier Rückgänge des ifo-Ge­ schäftsklimas in Folge, um eine Trendwende zu Euro Stoxx 50 signalisieren. Doch auch in Frankreich hat das Geschäftsklima nachgegeben. Und es besteht 3.800 die Bedrohung durch einen Wettlauf um Straf­ 3.600 zölle zwischen den USA und der EU.Abgesehen 3.400 davon sieht es ganz danach aus, als hätte das Wachstum in Europa seinen Gipfel erreicht. 3.200 Denn auch der Index der ZEW-Konjunkturerwar­ 3.000 tungen fiel von 20,4 auf 17,8 Punkte, ebenfalls 2.800 ein Hinweis, dass die Wachstumsraten allmäh­ lich einen Plafond erreicht haben und nicht 2.600 2014 2015 2016 2017 weiter an Dynamik gewinnen dürften. (wr)

japan ° Langsames Wachstum, Inflation stark Nikkei 225

Wie erwartet abwärts ° Der Nikkei ­Index konnte sein 25-Jahres-Hoch bei 24.150 Punkten nicht halten und stürzte bis auf 21.000 Punkte ab, wobei die Unterstützung bei 22.300 Punkten durchbrochen wurde. Nun besteht bei 22.300 bis 22.500 Punkten die erste größere Widerstandszone.

Divergenzen. Japans Wachstum fiel im

vierten Quartal so gering aus wie seit zwei Jah­ ren nicht mehr. Die Wirtschaftsleistung ist im 24.000 Vergleich zum Vorquartal hochgerechnet auf 22.000 ein Jahr um 0,5 Prozent gewachsen. Damit wächst die japanische Wirtschaft das achte 20.000 Quartal in Folge und somit so lange wie seit 18.000 1989 nicht mehr. Allerdings verlangsamte sich das Tempo deutlich. So war das BIP im dritten 16.000 Quartal um revidierte 2,2 Prozent gewachsen. 14.000 Doch es gibt auch Positives: Auf dem Arbeits­ 2014 2015 2016 2017 markt herrscht Vollbeschäftigung, die Löhne wachsen, die Firmeninvestitionen dürften 2018 um 17 Prozent steigen, der Geschäftsklimaindex der Bank of Japan (BoJ) kletterte im letzten Quartal des Jahres 2017 auf seinen höchsten Stand seit über 25 Jahren. Hinzu kommt, dass das Ertragsniveau aller Unternehmen deutlich höher ist als vor der großen Finanzkrise. Auch die Inflation hat endlich angezogen. Für 2018 und 2019 liegen die Konsenserwartungen für die Inflationsraten zwischen 0,8 und 1,1 Prozent. Dies wäre eines der höchsten Niveaus seit fast 25 Jahren. Tritt dieses Szenario ein, dürfte die BoJ mit der Beendigung der Negativ­ zinspolitik und der Renditekurvensteuerung beginnen. Auch das ETF-Kaufprogramm könnte auslaufen. Da die Zentralbank das ganze Jahr 2017 über der größte Käufer am Aktienmarkt war, könnte dies zu einiger Unruhe an der Tokioter Börse führen. (wr)

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 45


aktien ° Anlagetipps

Aufwärtstrend am Ende? Im Zuge neu aufgeflammter Inflations- und damit Zinsängste hat sich in den letzten Wochen ein starker Markt­umschwung vollzogen. Angesichts steigender Renditen werden Anleihen zunehmend attraktiver und ­damit zur direkten Konkurrenz für Aktien. Wolfgang Regner

B

esonders ausgeprägt fiel der Zinsanstieg an den Bondmärkten in den USA aus. Dort stiegen die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen (Treasuries) fast auf drei Prozent – und übertreffen nun erstmals seit vielen Jahren die durchschnittliche Dividendenrendite des Dow Jones-Index. Zudem stiegen die Löhne so stark wie seit acht Jahren nicht mehr. Auch die Inflationsdaten überraschten auf der Oberseite und damit negativ. „Die US-Inflation spricht für vier Fed-Zinsschritte in 2018“, sagte BayernLBÖkonomin Christiane von Berg. Die USNotenbank hatte den Leitzins zuletzt im Dezember auf die Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent angehoben und nur drei weitere Schritte für 2018 signalisiert. Die Finanzmärkte hatten sogar nur mit zwei Zinsschritten gerechnet. Dieser Optimismus war offensichtlich unbegründet. Zwar ist der Inflations- und Zinsumschwung vor allem in den USA zu beobachten – in Europa tut sich da bisher nicht viel.

Aber die Investoren befürchten ein Übergreifen des Trends zu höherer Inflation und steigenden Anleihenrenditen. Und selbst wenn dieser erst nächstes Jahr voll zur Entwicklung kommen sollte, gilt immer noch: Wenn der Dow Jones hustet, bekommen ­europäische Aktien eine Grippe. Das war auch diesmal nicht anders. Allerdings gibt es Gerüchte, dass dem Börseneinbruch durch die Manipulation eines an den Börsen vielbeachteten „Angstbarometers“ nachgeholfen wurde. Konkret geht es um den sogenannten US-Volatilitätsindex „Vix“, der einerseits das Ausmaß der Kursschwankungen von Aktien an den US-Börsen beschreibt und an dem sich andererseits der Wert spekulativer Finanzprodukte orientiert. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers sei es Händlern mithilfe ausgefeilter Algorithmen möglich, den VIX-Index auf und ab zu bewegen, ohne tatsächliche Transaktionen abzuschließen. Hierfür reichten bloße Scheingebote auf sogenannte

Optionsgeschäfte aus, die zu unrealistischen Preisen abgegeben werden, sodass sie keine Interessenten finden. Zudem kamen VIX-Produkte, die auf sinkende Volatilität setzten, ausgerechnet durch außerbörsliche Verkäufe von VIXFutures einer großen Finanzadresse stark unter Druck, davon abgeleitete VIX-Derivate wie ECNs (Exchange Traded Notes) wurden sogar mit einem geringen Restwert liquidiert. Dieser Passus in den Prospekten für ECNs war offenbar von vielen Anlegern ignoriert worden, die so bis zu 90 Prozent ihres Investments verloren. Allerdings sind solche Finanzprodukte ausschließlich für Börsenprofis konzipiert, die sich auch die Mühe machen, hunderte Seiten lange Produktprospekte genau zu studieren. Dieses Beispiel zeigt neuerlich, dass die alte Börsenweisheit noch immer gilt: Privatanleger sollten nur in Produkte investieren, die sie auch verstehen und deren Risiken sie abschätzen können.

Carl Zeiss Meditec ist einer der weltweit führenden Medizintechnik-Anbieter mit einem starken Fokus auf das Geschäft mit der Augenheilkunde (Ophthalmologie). Neben Geräten für Augenärzte und Kliniken fertigt Carl Zeiss Meditec auch Operationsmikroskope für andere Fachärzte. Ärzte in aller Welt bekommen mit Zeiss Meditec-Technologien intelligente Werkzeuge in die Hand, um die vier wesentlichen Krankheitsbilder des Auges, Fehlsichtigkeit (Refraktion), Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) und Netzhauterkrankungen (Retina-Erkrankungen), wirksam zu behandeln. Carl

46 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

Zeiss hält trotz eines Ergebnisrückgangs im ers­ ten Quartal 2017/18 an seinen Zielen fest. Der Umsatz kletterte um 5,3 Prozent auf 295 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 44,2 Millionen Euro auf 38,9 Millionen Euro zurück. Allerdings hatte 2016 der Verkauf von Anlagen in den USA zu einem positiven Sondereffekt geführt. 2018 soll die bereinigte EBIT-Marge (Anteil des operativen Gewinns am Umsatz) sich in der Bandbreite von 14 bis 16 Prozent bewegen. Eine verjüngte Produktpalette hält das Wachstum bei Carl Zeiss Meditec in Gang.

Die Carl Zeiss Meditec-Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend. Kurzfristig wurde der positive Trend aber nach unten durchbrochen. Anleger sollten ein Abstauberlimit bei 49,00 Euro und ein Stopp Loss bei 31,90 Euro setzen. ISIN DE0005313704  Börse Frankfurt (Xetra)

charts: Tai-Pan/Mountain-View Data

Carl Zeiss Meditec ° Alles für die Augen


°

Anlagetipps   aktien

nVidia ° Künstliche Intelligenz (KI) Zahlreiche Fahrzeughersteller sind auf den Trend Autonomes Fahren aufgesprungen und nutzen die Drive PX Technik von Nvidia in ihren Fahrzeugen – etwa Toyota, Mercedes, Audi, ­Volvo und auch Tesla. Ende 2017 hat Nvidia mit der Drive PX Pegasus den weltweit ersten Supercomputer für Roboter-Taxis vorgestellt. Dieser Rechner schafft 320 Billionen (!) Operatio­ nen pro Sekunde und ist mehr als zehnmal leistungsfähiger als die Vorgänger-Generation bei einer Leistungsaufnahme von lediglich 500 Watt. Mit dem Pegasus Supercomputer und seinen Sensoren sowie Kameras sind erst-

mals Roboter-Taxis auf Level 5 Niveau möglich. Das heißt, dass diese Fahrzeuge völlig autonom ohne Fahrer, Lenkrad und Pedale fahren können. Das Herzstück ist eine leistungsstarke Künstliche Intelligenz (KI), die im Computer integriert ist. Dies bedeutet, dass das Auto durch maschinelles Lernen selbstständig dazu lernt und so immer leistungsfähiger wird. Beim Investmenthaus Evercore ISI glaubt man, dass Nvidia im Bereich KI durch seine einzigartige Grafikprozessor- und System-Architektur eine technologische Kompetenz erreicht hat, die nicht mehr replizierbar ist.

Die Pegasus-Plattform ist mit speziellen Grafikchips bestückt. Außerdem kommen Grafikkarten bei Kryptowährungen zum Einsatz. Die Nvidia-Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend. Kauf bei 176 Euro, Stopp Loss bei 147 Euro. ISIN US67066G1040  Börse Frankfurt (Xetra)

Mit Buffett bergauf ° Lanxess

Für 2018 erwarten Analysten Umsätze von rund 7,7 Milliarden Euro (Börsenwert nur 6,2 Milliarden). Lanxess werde ein attraktiver Übernahmekandidat, so Kepler Cheuvreux. Kauf bei 58,80 Euro, Stopp Loss bei 47,90 Euro. ISIN DE0005470405  Börse Frankfurt (Xetra)

Beim Spezialchemie-Konzern Lanxess wirkt die Neuausrichtung: Mit dem Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo (50/50 mit Saudi Aramco) ist dem Weltmarktführer in diesem Bereich ein Befreiungsschlag gelungen. Die starke Abhängigkeit von der Reifen- und Auto­ industrie hatte Lanxess in den vergangenen Jahren in Bedrängnis gebracht. Doch Lanxess ist auch ein wichtiger Lieferant für die Pharma- und Agrarindustrie und stellt Kunststoffe her. Der Ausblick ist gut. Mit Arlanxeo haben die Kölner ihre Abhängigkeit vom Kautschukmarkt verringert und die Risiken geteilt. Nicht

umsonst ist der Starinvestor Warren Buffett mit fünf Prozent bei Lanxess eingestiegen. Ihm gefällt offenbar die Wachstumspolitik – etwa die Übernahme des Desinfektionsmittelherstellers Chemours 2016 oder der Kauf von Chem­ tura. Das US-Unternehmen ist ein Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoffadditiven. Im letzten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA (operativer Gewinn) erhöhte sich um 35 Prozent auf 347 Millionen Euro, im Gesamtjahr 2017 stieg es auf einen Rekordwert von 1,3 Milliarden Euro.

Schneider Electric ° Rekordgewinn Die französische Schneider Electric SA ist auf die Herstellung von Produkten in den Bereichen elektrische Energieverteilung und ­industrielle Automation spezialisiert. Die Gesellschaft agiert in den Feldern Energie und Infrastruktur, Netzwerk- und Datenindustrie sowie industriel­ le und private Gebäudetechnik und stellt dabei Erneuerbare Energien, Utility Management (u. a. Beleuchtung, Ventilation, Aufzüge und Alarmsysteme), intelligente Stromversorgung, Prozessautomation und Energieversorgung zur Verfügung. Schneider Electric hat 2017 mit einem Nettogewinn von 2,2 Milliarden Euro

(+23%) einen neuen Rekordgewinn erzielt. Der Umsatz wuchs um 1,2 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 3,2 Prozent. Wachstumstreiber war das Geschäft mit der Automatisierungstechnik, das um fast sechs Prozent zulegte. Der deutlich größere Bereich Energiemanagement erhöhte seine Erlöse um 2,3 Prozent, konnte jedoch das Wachstum im vierten Quartal ordentlich beschleunigen. 2018 soll der Umsatz um drei bis fünf Prozent wachsen, das operative Ergebnis (EBITDA) am oberen Ende der Spanne von vier bis sieben Prozent zulegen.

Schneider Electric-Aktien sollten ihren langfristigen Aufwärtstrend auch 2018 fortsetzen können. Zuletzt kam der Titel im Einklang mit dem Gesamtmarkt etwas unter Druck. Einstieg daher noch etwas tiefer bei rund 62,00 Euro. Stopp Loss bei 48,00 Euro. ISIN FR0000121972  Börse Frankfurt (Xetra)

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 47


aktien ° Österreich

Störfeuer aus den USA Die Saison der Jahresberichte ist in vollem Gange. Im Großen und Ganzen haben die Unternehmen 2017 gut verdient. Doch die Zinsanhebungen der Fed, der schwache Dollar und die Strafzölle in den USA verunsichern die Anleger. Die dadurch verursachten Kursrückgänge können nun für selektive Käufe genützt werden. Mario Franzin erade in Korrektur-Phasen ist es interessant zu sehen, welche Aktien kaum nach unten reagieren und welche ordentlich Federn lassen müssen. Hier offenbaren sich die spezifischen Einflüssen der jeweiligen Korrektur-Auslöser, wie z.B. Währungs-, Ölpreis- und Zinsänderungen, sowie wirtschaftspolitisch gravierende Eingriffe. Die Aktien an der Wiener Börse stehen derzeit unter der Spannung zwischen mehrheitlich guten Jahresergebnissen und anderseits dem Stress durch Zinsanhebungen in den USA bzw. dem gleichzeitig schwachen Dollar und dem zunehmenden Handelsprotektionismus. Finanzwerte erholen sich weiter Zuletzt veröffentlichten die Erste Bank und die Bawag ihre Ergebnisse. Beide Banken konnten dabei mit gutem Zahlen aufwarten. Die Erste Bank steigerte den Gewinn auf 1316 Millionen Euro und damit um rund 50 Millionen Euro stärker als erwartet. Die Dividende wird auf 1,20 Euro erhöht, was eine ansprechende Rendite von 2,90 Prozent ergibt. Damit verwundert es nicht, dass der

Kurs der Aktie heuer bereits weiter (um 14,8%) gestiegen ist, während der ATX in diesem Zeitraum mit knapp einem Prozent im Minus liegt. Die Bawag erfreute die Aktionäre vorderhand mit einem Rekordergebnis vor ­Steuern, das um 12 Prozent auf 517 Millionen Euro gestiegen ist. Der Nettogewinn ging allerdings um 1,4 Prozent auf 467 Mil­ lionen Euro bzw. 4,67 Euro je Aktie zurück (KGV 8,9), vor allem durch einen Anstieg der operativen Aufwendungen um 20 Prozent auf 528,8 Millionen Euro (inklusive einem Incentiv-Programm für das Management in Höhe von 55 Millionen Euro). Im Jänner meldete die Bawag eine vorzeitige Auflösung der Filialkooperation mit der Post. Sie soll nun Ende 2019 und damit ein Jahr früher als geplant beendet sein. Dafür musste die Bawag 110 Millionen Euro rückstellen und noch etwa 150 verbliebene Postfilialen räumen. Das Netz an eigenen Filialen soll von 76 auf rund 100 Standorte ausgebaut werden. Aufgrund des eher schwachen Ausblicks gab der Aktienkurs der Bawag seit Mitte Jänner um rund zehn Prozent nach.

Austrian Traded index (ATX) An der Kippe. Der ATX befindet sich gerade noch in seinem Aufwärtstrend. Doch Querschüsse aus den USA, die sich negativ auf die europäischen Börsen auswirkten, machen auch ihm langsam zu schaffen. Vom (etwas euphorischen) Hoch bei 3700 Punkten am 24. Jänner korrigierte der ATX deutlich auf die Unterstützung bei 3300 Punkten zurück. Die darauf folgende Erholungsbewegung fiel ausgesprochen schwach aus, was die Befürchtung eines Trendbruches nährt.

48 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

Der Versicherungskonzern Uniqa konnte mit dem vorläufigen Jahresergebnis 2017 ebenfalls die Erwartungen weitgehend erfüllen. Die Prämieneinnahmen wurden um 4,9 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro gesteigert und trotz höherer Schadenzahlungen (wegen zahlreicher Unwetter) sank die Combined Ratio auf 97,5 Prozent. Ein Wermutstropfen waren die Erträge aus Kapitalanlagen, die aufgrund des anhaltendenden Niedrigzinsumfeldes um 4,7 Prozent auf 560,9 Millionen Euro gesunken sind. Das alles konnte die Uniqa jedoch durch den Verkauf des Casino-Anteils (um 53 Mio. EUR) kompensieren, sodass unterm Strich das Vor­ steuer­ergebnis um 7,4 Prozent auf 242,2 Millionen Euro anstieg. Bei der Dividende ist die Uniqa großzügig. Sie will mit 0,51 Euro pro Aktie beinahe den gesamten Jahresgewinn an die Aktionäre auszahlen, was einer stolzen Dividendenrendite von 5,60 Prozent gleichkommt. Die Kehrseite der Medaille ist dabei, dass man kaum mehr von weiteren Kursanstiegen verwöhnt werden wird. Industriewerte sehr selektiv Über den Kamm geschoren kann man feststellen, dass sich die meisten Industriewerte im vergangenen Jahr ganz gut entwickelt haben – mit einigen wenigen Ausnahmen, wie z.B. Zumtobl oder Semperit. Bei einigen war das Ergebnis zwar leicht schwächer als erwartet, jedoch wurde quasi als Trost der Ausblick wiederum positiver dargestellt. In diese Kategorie fallen z.B. Andritz und AMAG (siehe die Meldungen auf Seite 42), Kapsch TrafficCom, Wienerberger (siehe Kasten rechts) sowie der Flughafen Wien. Bemerkenswert war in den vergangenen Wochen der Kursverlauf der Voestalpine.

Charts: Tai Pan/software-sysstems

G


°

Österreich   AKTIEN

Erste Bank ° Niedrigere Risikokosten pushten das Ergebnis

Noch kurz zuvor wurde der Stahlhersteller von Analysten hoch gelobt – und dennoch riss der Aufwärtstrend Ende Jänner relativ abrupt ab. Der Aktienkurs gab seither von 55 Euro auf derzeit 44,60 Euro nach. Ursache sind die in den USA verhängten (zu Redak­ tionsschluss noch in Ankündigung befindlichen) Strafzölle auf Stahl in der Höhe von 25 Prozent. Die Voestalpine beschwichtigt jedoch: Von der rund einen Umsatzmilliarde in den USA werden zwei Drittel lokal produziert, daher sei die Voestalpine von den Strafzöllen nur in geringem Maß betroffen. Gute ergebnisse und Sonderfaktoren im immobiliensektor Besonders erfreulich waren die Zahlen der CA Immo für 2017: Unterm Strich ein Anstieg des Nettogewinns um 28 Prozent auf 234,9 Millionen Euro (siehe Details Seite 42). Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand einen weiteren Anstieg des FFO I (operatives Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft) von 106,8 auf mindes­ tens 115 Millionen Euro – plus einer Weiter­ entwicklung hochwertiger Büroimmobilien in den Kernmärkten, in denen die CA Immo über hohe Grundstücksreserven verfügt. Zu einem Aufatmen bei den Aktionären der CA Immo führte die Nachricht über einen Abbruch der Fusionsgespräche seitens Immofinanz. Der Kurs der CA Immo stieg, jener der Immofinanz hingegen fiel. Aus unserer Sicht unbegründet, denn der Gesprächsabbruch ist eine durchaus vernünftige Entscheidung. In einer Verhandlung über die Fusionsbedingungen hätte die unterbewertete Immofinanz eher schlechte Karten. Aufhorchen ließ zu diesem Thema die S Immo: Bei ihr hat sich die Struktur der Großaktionäre durch den Einstieg der Signa-Gruppe deutlich verändert. Und es dürfte nicht ganz uneigennützig sein, dass die S Immo ihre Beteiligung an der Immofinanz unlängst auf 11,82 Prozent erhöht hat. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier etwas im Busch ist.

ISIN

Der Anstieg des Gewinns um vier Prozent auf 1316 Millionen Euro ist vor allem auf die weiter gesunkenen Risikokosten und die wesentlich niedrigere Bankensteuer zurückzuführen. Denn operativ ging der Zinsüberschuss trotz des gesteigerten Kreditvolumens (+6,8%) um 0,5 Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen die Betriebsaufwendungen um 3,2 Prozent, was unterm Strich einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 5,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro nach sich zog. Derzeit notiert die Aktie der Erste Bank bei einem KGV von 13,5 und einem Kurs, der knapp 40 Prozent über dem Buchwert liegt. Daher ist sie derzeit eine Halteposition.

AT0000652011

Kurs (02.03.2018)

41,45 € KGV 2017

13,5

17,8 Mrd. € KGV 2018 e

12,9

BetriebsErtrag 2018 e 6,8 Mrd. € KGV 2019 e

12,1

Marktkap. Buchwert/Aktie 2018 e

32,15 € Divid.-Rend. 2017 2,90 %

Immofinanz ° Fusionsgespräche mit CA Immo abgebrochen Der Verkauf des Russland-Portfolios hat der Immofinanz das Bilanzergebnis im vergangenen Jahr deutlich versalzen. Bereits in den ersten drei Quartalen wurde dadurch der (bereinigte) Gewinn von 116,3 Millionen Euro auf minus 59,1 Millionen Euro gedrückt. Neben dieser vorderhand schlechten Optik konnte Immofinanz jedoch operativ schön zulegen (Portfolio bereinigt, Vermietungsgrad gesteigert, Finanzierungsstruktur verbessert etc.), was sich aber erst in den diesjährigen Zahlen zeigen wird. Daher ist die derzeitige Kurskorrektur – v.a. aufgrund der abgebrochenen Fusionsgespräche mit der CA Immo – eine Kaufgelegenheit.

ISIN AT0000809058 Kurs (02.03.2018) Marktkap.

1,90 € KGV 2017 e

21,1

2.121 Mio. € KGV 2018 e

19,0

Umsatz 2018 e

382 Mio. € KGV 2019 e

Buchwert/Aktie 2018 e

2,80 € Divid. 2017 e

13,6 3,16 %

Wienerberger ° Gewinnwachstum dank US-Steuerreform Wienerberger konnte 2017 den Umsatz um 4,9 Prozent steigern, jedoch schrumpften die Margen. Das führte zu einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses um 8,6 Prozent auf 144,9 Millionen Euro. Netto blieben 123,2 Millionen Euro und damit 50,2 Prozent mehr übrig als im Jahr zuvor – v.a. dank der Aktivierung latenter Steuern in den USA. Die wesentlichen Trends, schwacher Markt in Westeuropa und USA bei guter Entwicklung in Osteuropa, dürften auch heuer anhalten und insgesamt zu einem weiteren moderaten Wachstum führen. Das Kursziel seitens der Erste Bank-Analysten wurde mit unveränderten 22,50 Euro bestätigt.

ISIN AT0000831706 Kurs (02.03.2018)

20,62 € KGV 2017

17,3

Marktkap.

2.423 Mio. € KGV 2018 e

15,5

Umsatz 2018 e

3.270 Mio. € KGV 2019 e

12,9

Buchwert/Aktie 2018 e

15,51 € Divid.-Rend. 2017 1,94 %

März 2018 – GELD-MAGAZIN ° 49


aktien ° Deutschland

DAX kommt unter Druck Nach dem guten Jahresstart setzte ab Mitte Jänner ein teils atemberaubender Stimmungsumschwung ein: Anlegersorgen, die Inflation könnte schneller als erwartet steigen und so rascher zu höheren Zinsen führen, führten zu Kurseinbußen vom Hoch abwärts von rund zehn Prozent.

B

erichte, wonach der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater, der ein Vermögen von 160 Milliarden Dollar verwaltet, im großen Stil auf Kursverluste bei europäi­ schen Großkonzernen wettet, sorgten für zusätzliche Unruhe an den Aktienmärkten. Seit Ende Jänner hat der Investor Leerverkaufspositionen um fast sechs Milliarden Euro bei 13 DAX-Konzernen aufgebaut, darunter Deutsche Bank, Allianz, BASF und Siemens, wie aus Veröffentlichungen im deutschen Bundesanzeiger hervorgeht. Die mögliche Begründung ist: Bridgewater positioniert sich für einen Wirtschaftsabschwung in Europa. „Wir wissen nicht genau, wie weit die Aktienmärkte und dann die Wirtschaft vom Gipfel entfernt sind, aber es ist klar, dass die Anleihenmärkte den Gipfel überschritten haben“, schrieb Hedgefondsgründer Ray Dalio. Allein bei Siemens hat Bridgewater rund 800 Millionen Euro im Feuer – Leerverkaufspositionen im Volumen von 0,86 Prozent des Grundkapitals. Bei der Deutschen Bank waren es 0,78 Prozent, bei der Allianz 0,87 Prozent und bei BASF 0,84 Prozent des Nominales.

Wolfgang Regner

Wann kommt der Abschwung? Die deutsche Wirtschaft ist 2017 bereits das achte Jahr in Folge gewachsen. Nach Prognosen aller führenden Institute hält der kräftige Aufschwung in diesem und im kommenden Jahr an. Allerdings stößt der Konjunkturboom allmählich an seine Grenzen. Fundamental gesehen scheint immer noch die Sonne, denn die Mehrheit der DAX-Konzerne lieferte besser als erwartete Quartals- und Gesamtjahresberichte ab, wie aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Nur zehn Prozent der Unternehmen aus der höchsten deutschen Börsenliga mussten ihre Gewinn- oder Umsatzerwartungen reduzieren. Vor allem die milliardenschwere US-Steuerreform hinterließ teilweise tiefe Kratzer in den Bilanzen. Allein die Deutsche Bank bezifferte den negativen Effekt daraus auf rund 1,4 Milliarden Euro im vierten Quartal. Zwar senkte die Reform die Steuerquote für Firmen deutlich. Zugleich können Verluste aus der Vergangenheit nicht mehr im gleichen Maße auf künftige Steuern angerechnet werden. Das belastete auch andere Unter-

DAX Umschwung nach unten. Der DAX musste seit Mitte Jänner die höchsten Verluste seit Mitte 2015 hinnehmen. Verantwortlich dafür war ein Stimmungsreversal: Die Zahl der Optimisten ist im Zuge neu entfachter Zins- und Inflationsängste deutlich gefallen. Nun sind DAX-Unterstützungen bei 13.320 sowie 13.175 Punkten zu Widerständen geworden. Die höchste Hürde könnte die 200-Tage-Linie werden, die derzeit bei 12.800 Punkten liegt. Hauptunterstützung ist nun die 11.800er-Marke.

50 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

nehmen wie Heidelberger Druckmaschinen oder das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen. Deutsche Bank: Grossaktionär muss Grundstücke verkaufen Um seinen Liquiditätsengpass zu beseitigen, trennt sich der hoch verschuldete Deutsche Bank-Großaktionär HNA von zwei Grundstücken in Hongkong. Wie der chinesische Mischkonzern mitteilte, soll der Verkauf rund 1,7 Milliarden Euro in die Kassa spülen. Das Konglomerat HNA hatte in den zurückliegenden Jahren für rund 50 Milliarden Dollar in aller Welt Beteiligun­ gen erworben, darunter Anfang 2017 auch einen knapp zehnprozentigen Anteil an der Deutschen Bank. Diesen reduzierte HNA zuletzt leicht und hält nun direkt und über komplexe Derivatestrukturen noch 9,2 Prozent. Schon zuvor hatte sich die Finanzsitua­ tion der laut einem Anleiheverkaufsprospekt auf einem Schuldenberg von 100 Milliarden Dollar sitzenden HNA etwas verbessert, nachdem die chinesische Citic Bank eine 3,2 Milliarden Dollar umfassende Kreditlinie gewährt hatte. Die Deutsche Bank sollte aber von einer Besserung des Handels­ umfelds profitieren. Die größeren Schwankungen an den Finanzmärkten sind positiv für das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (FICC). IPO-Torschlusspanik Angesichts des Marktumschwunges werden nun die neuen Börsenaspiranten zunehmend nervös. So will die Medizintechnik-Tochter von Siemens noch vor Ostern an die Börse. Der Münchner Industriekonzern gab bereits den offiziellen Start-


°

Deutschland   AKTIEN

Daimler ° Neuer Diesel-Skandal?

schuss für den Börsengang von Siemens Healthineers, der der größte in Deutschland seit mehr als 20 Jahren werden könnte. Negativ zu werten ist schon einmal, dass der Erlös – die Rede ist von bis zu sieben Milliar­ den Euro – vollständig an den Mutterkonzern Siemens geht, Healthineers selbst bekommt keine Kapitalerhöhung. Allerdings zahlt Siemens wohl zum Börsengang etwa die Hälfte der Schulden der Tochter zurück, um dieser einen größeren Spielraum für Übernahmen zu geben. Healthineers kann künftig eigene Aktien verwenden, um Zukäufe zu finanzieren. Ebenso drängt nun auch die Asset Management-Sparte der Deutschen Bank an die Börse. Für Anleger sind dies nur zwei Beispiele, wenn auch die größten. Doch mittelfristig waren Anzahl und Volumen von Börsengängen ein guter Indikator für eine bevorstehende Trendumkehr. Chancen eines Zinsumschwunges Wirbelstürme und Niedrigzinsen belas­ teten die Allianz im vergangenen Jahr. ­Dennoch erzielte der Versicherer 2017 erneut einen zweistelligen Milliardengewinn. In diesem schwierigen Marktumfeld können sich die Zahlen der Allianz sehen lassen. Die Nachfrage nach den neuen Lebensversicherungsverträgen und das Wachstum in der Vermögensverwaltung machen Mut. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Die Allianz übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten. Die US-Steuerreform belastete dabei mit 135 Millionen Euro. In Zukunft soll die Reform den Münchnern nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro pro Jahr bringen. Natur­ katastrophen schlugen mit 1,1 Milliarden Euro zu Buche. Die wichtige Schaden-­ Kosten-Quote (Combined Ratio) blieb mit 95,2 nach 94,3 Prozent unter der wichtigen 100er-Marke. Die Allianz ist also weiterhin sehr profitabel.

ISIN

DE0007100000

Kurs (02.03.2018)

67,35 € KGV 2017 e

7,9

73,7 Mrd. € KGV 2018 e

7,4

170,4 Mrd. € KGV 2019 e

7,3

Marktkap. Umsatz 2018 e

Buchwert/Aktie 2017 e

60,75 € Dividende 2017 e 5,16 %

Nach Volkswagen gerät nun auch der Stuttgarter Autobauer immer stärker ins Visier der US-Ermittler. „Informierte Kreise“ beziehen sich auf US-Ermittlungsakten, wonach es bei Daimler mehrere Softwarefunktionen gegeben habe, die vermutlich nur entwickelt worden seien, um die US-Abgastests auf dem Prüfstand zu bestehen. Ein Händler sprach daraufhin von weiteren Untersuchungen mit der Gefahr bedeutender Strafzahlungen. Stellen sich die Vorwürfe als richtig heraus, stünde CEO Dieter Zetsche ordentlich unter Druck, hat er doch derartige Vorwürfe immer scharf zurückgewiesen. Noch größere Sorgen der Anleger bestehen um die Eigenkapitalrendite und das Markenbild von Daimler.

Henkel ° Ein prall gefüllter Markentopf

ISIN

DE0006048432

Kurs Vz. (02.03.2018)

106,80 € KGV 2017 e

20,3

Marktkap.

44,9 Mrd. € KGV 2018 e

19,0

Umsatz 2018 e

20,5 Mrd. € KGV 2019 e

17,8

Buchwert/Aktie 2017 e

35,90 € Dividende 2017 e 1,62 %

Henkel ist im Klebstoffgeschäft weltweit führend und zählt auch zu den führenden Anbietern von Waschmitteln und Haushaltsreinigern. Im größten Segment spielt Henkel das starke Konjunkturumfeld in die Hände: Im dritten Quartal 2017 nahmen die Umsätze mit Klebstoffen um 4,9 Prozent zu. CFO Carsten Knobel wandte sich gegen Befürchtungen, wonach Henkel für einen Wirtschaftsabschwung anfällig sein könnte. „Seit 2009 haben wir den Anteil des zyklischen Geschäfts im Klebstoffbereich von 60 auf 40 Prozent reduziert.“ Im Konsumgüterbereich stellt der Onlinehandel eine Herausforderung dar. Henkel will den digital erzielten Umsatz bis 2020 auf vier Milliarden Euro verdoppeln.

Heidelberger Druck ° Neue Hoffnung dank Digitalgeschäft

ISIN Kurs (02.03.2018) Marktkap. Umsatz 2018/19 e Bw/Aktie 2017/18 e

DE0007314007 2,87 € KGV 2017/18 e

17,5

827 Mio. € KGV 2018/19 e

13,1

2.550 Mio. € KGV 2019/20 e

9,5

1,43 € Divid. 2017/18 e 0,20 %

Das kräftige Auftragsplus im abgelaufenen Quartal von 16 Prozent auf 678 Millionen Euro hat die Analysten positiv überrascht. Digitaldruckmaschinen seien in allen Regio­ nen gefragt. Auch seien erste Verträge nach dem Subskriptionsmodell unterzeichnet worden, bei dem Kunden für mehrere Jahre ein Paket aus Maschine, Services, Verbrauchsgütern und Software beziehen. Die Umstellung auf das Digitalgeschäft beginnt sich positiv auszuwirken. Der weltweit führende Hersteller von Bogenoffset-Druckmaschinen ist zuversichtlich, das Mittelfristziel von drei Milliarden Euro Umsatz und mehr als 100 Millionen Euro Nettogewinn zu erreichen.

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 51


ALTERNATIVE INVESTMENTSPanorama IMMO-CROWDFUNDING

LONG/SHORT-AKTIENFONDS + NACHHALTIG

6,5 PROZENT ZINSEN. Als zweites Projekt in

GUTE KOMBINATION. Lombard Odier

Wien bietet der Online-Finanzierer zinsland. at eine Beteiligung an der Finanzierung des Wohnbauprojektes Brünner Straße 247 im 21. Wiener Gemeindebezirk an. Insgesamt werden via Homepage 1,5 Millionen Euro eingeworben. Die Investoren werden auf 30 Monate mit 6,5 Prozent Zinsen p.a. belohnt. Die Gesamtinvestition für das Projekt beträgt 9,1 Millionen Euro. Damit wird eine Wohnhausanlage mit 34 Eigentumswohnungen und elf Pkw-Stellplätzen errichtet. Die Zwei- und DreiZimmer-Wohnungen sind zwischen 35 und 80 Quadratmeter groß und sollen durch praktische Grundrisse punkten. Für die Entwicklung des Projektes ist die Trendhaus-Gruppe verantwortlich. Die Vermittlung der Wohnungen erfolgt ab sofort durch Re/Max. Die Wohnungspreise betragen je nach Lage und Größe 4000 bis 4200 Euro pro Quadratmeter.

(LO) stärkt ihre 1798 Alternative Plattform mit einer neuen global veranlagenden Long/ Short-Aktienstrategie, die zudem einen Nachhaltigkeits-Ansatz verfolgt. Der Start des neuen Long/Short-Aktienfonds wird mit einem zugesagten Kapital von 100 Millionen Euro im zweiten Quartal erfolgen. Für die Entwicklung und Umsetzung des strategischen Ansatzes gewann der CEO der 1798 Alternative Plattform, Jean-Pascal Porcherot, zwei Spezialisten hinzu: „Arnaud Langlois und Cyrus Azamgin haben ein tiefes Verständnis dafür, wie Nachhaltigkeit und andere Faktoren in einem Portfolio zusammenwirken, um Alpha zu generieren“, so Porcherot. Arnaud Langlois verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Portfoliomanagement. Zuvor war er Portfoliomanager bei Millennium und bei UBS O‘Connor, wo er den Sustainability L/S Equity Fund aufgelegt hat. Zuvor war er neun Jahre im

Jean-Pascal Porcherot, CEO, 1798 Alternative Plattform von Lobard Odier Aktienresearch bei JPMorgan tätig, wo er ein mit Bestnoten bewerteter Konsum- und Nachhaltigkeitsanalyst war. Cyrus Azamgin hat mit Arnaud bereits bei JPMorgan, UBS O‘Connor und Millennium zusammengearbeitet.

PROFIT MIT MITTELSTANDSINDEX GEX® Das Open End Zertifikat auf den GEX ® (ISIN: DE000TB97852) aus dem Hause HSBC Trinkaus ermöglicht dem Anleger die Partizipation am Erfolg mittelständischer Unternehmen, die einen großen Teil der deutschen Volkswirtschaft ausmachen. Der Mittelstandsindex GEX® enthält an der Börse Frankfurt im Prime Standard notierte deutsche mittelständische Unternehmen in der Wachstumsphase. Diese sogenannten ‚Entrepreneurial Firms‘ werden von ihren Eigentümern geleitet. Bei den GEX-Unternehmen müssen Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder oder deren Familien zwischen 25 und 75 Prozent der Stimmrechte besitzen und ihr Börsengang darf nicht länger als zehn Jahre zurückliegen. Mittelständische Unternehmen erwirtschaften etwa die Hälfte des Bruttosozialprodukts und leisten knapp die Hälfte aller Investitionen. Sie benötigen zur Finanzierung ihrer unternehmerischen Ideen Eigenkapital. Eine wichtige Quelle dafür sind die Anteilskäufe von Anlegern über die Börse.

52 ° GELD-MAGAZIN – MÄRZ 2018

INDEXKONZEPT FÜR ECHTEN MEHRWERT Nur sehr wenigen Aktienfonds gelingt es, über einen Zyklus von Auf- und Abschwungphasen des Kapitalmarktes einen Mehrertrag (Alpha) gegenüber ihrem Vergleichsindex für ihre Anleger zu erzielen.Anders die sysShares® Minimum Varianz-Indizes: Durch eine alternative, möglichst verlustresistente Kombination der in einem Marktindex enthaltenen Qualitätsaktien werden zwischenzeitliche Marktkorrekturen abgebremst. So erwirtschaften die sysShares® MinVar-Indizes mittel- bis langfrsitig einen signifikanten Renditevorsprung gegenüber dem jeweiligen Vergleichsindex. 100 Prozent transparente, strikt regelbasierte Aktienauswahl u. -gewichtung, Dividenden werden reinvestiert, 1:1-Partizipation über Open end-Indexzertifikate, eine Zertifikate-Gebühr von 1,2 Prozent p.a. Highlight: der sysShares Mid Cap Germany MinVar TR Index erzielte +317 Prozent seit Jänner 2007. Die HypoVereinsbank ist der Emittent eines Open endIndexzertifikates (ISIN: DE000HY41P23) auf diesen Index.

KRÖNUNG FÜRS DEPOT Der DividendenAdel-Eurozone-Index umfasst Aktien von 25 europäischen Unternehmen mit hoher Ausschüttungsqualität. Maßgeblich für die Zusammensetzung des Index ist eine jährlich vom Research-Haus DividendenAdel (www.dividendenadel.de) veröffentlichte Analyse, die auf der Methodik des „Magischen Vierecks“ basiert und auf vier Kriterien abzielt: Kontinuität, Ausschüttungsquote, Rendite und Wachstum. Zum DividendenAdel zählt demnach ein Unternehmen, das seine Dividende zehn Jahre lang wenigstens stabil gehalten hat, 25 bis 75 Prozent seiner Gewinne ausschüttet, historisch und aktuell eine Dividendenrendite von zumindest einem Prozent abwirft und für die vergangenen fünf Jahre ein überdurchschnittliches Dividendenwachstum aufweist. Im Februar emittierte die Deutsche Bank das DividendenAdel Eurozone Index Zertifikat (ISIN: DE000DM1DVA8) mit dividendenstarken 25 Unternehmen aus sechs Ländern der Eurozone. Die jährliche Managementgebühr liegt bei 1,2 Prozent.

CREDIT: beigestellt

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Kurs Basis

Strike

134,60 € 37,06 € 14,83 € 184,56 € 79,96 € 26,60 € 172,00 € 82,66 € 104,40 € 65,28 € 41,59 € 37,90 € 99,30 € 123,20 € 64,63 € 173,70 € 7,18 € 63,72 € 131,80 € 45,56 €

138,00 € 38,00 € 15,00 € 190,00 € 80,00 € 26,00 € 175,00 € 84,00 € 110,00 € 66,00 € 42,00 € 38,00 € 102,00 € 122,00 € 65,00 € 170,00 € 7,00 € 62,00 € 125,00 € 45,00 €

Koupon p.a.

Bewertungstag

11,00 % 9,00 % 9,50 % 10,00 % 8,00 % 10,00 % 7,50 % 8,50 % 9,00 % 9,50 % 9,50 % 7,50 % 9,00 % 9,50 % 8,00 % 8,00 % 8,50 % 8,50 % 8,00 % 8,00 %

21.06.2019 21.06.2019 15.03.2019 21.06.2019 21.06.2019 15.03.2019 21.06.2019 21.06.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 21.06.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019 15.03.2019

Max. Rendite p.a. Briefkurs 14,42 % 12,36 % 10,79 % 10,58 % 10,49 % 10,24 % 10,13 % 10,09 % 10,06 % 9,90 % 9,86 % 9,84 % 9,70 % 9,69 % 8,82 % 8,40 % 8,23 % 8,09 % 7,94 % 7,89 %

99,82 % 99,04 % 99,12 % 99,23 % 99,12 % 99,48 % 99,63 % 100,36 % 99,33 % 99,76 % 99,36 % 99,81 % 99,40 % 100,11 % 99,79 % 99,48 % 100,25 % 100,35 % 99,74 % 100,05 %

Stand: 2. März 2018, alle Angaben ohne Gewähr

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Rohstoffe ° Aktuelle Trends

Rohöl ° Erholt Verdauter Crash. Nach dem dramatischen Kursrutsch Ende Jänner/Anfang Februar konnte Erdöl schnell wieder einigen Boden gutmachen. Für Rückenwind sorgen nach Einschätzung der Rohstoffexperten der Commerzbank freundliche Aktienmärkte und geopolitische Spannungen im Nahen Osten. Dort steuern Israel und der Iran immer mehr auf Konfrontationskurs und auch das militärische Vorgehen der Türkei im Norden Syriens birgt Konfliktpotenzial, da die von der Türkei bekämpfte Kurdenmiliz von den USA unterstützt wird. Ein düsteres Bild also, das die Angst vor Versorgungsengpässen schürt und somit den Preis für das Schwarze Gold unterstützt. Weiters positiv für Erdöl ist die erfreuliche Konjunkturlage. Experten der Investmentbank Bernstein verwiesen in einer aktuellen Analyse auf die anziehende Weltwirtschaft, die eine steigende Nachfrage nach Rohöl zur Folge hat. Zuletzt hätten zahlreiche Länder ihre WachsRohölpreis (Sorte Brent) tumsprognose nach oben revidiert, vor diesem Hintergrund sind die Prognosen für die RohölNachfrage zuletzt ebenfalls nach oben revidiert worden. Negativ könnte sich hingegen der erneute Anstieg aktiver Bohrlöcher in den USA auswirken. Heute sind in den Staaten so viele Bohrlöcher in Betrieb wie seit drei Jahren nicht mehr, was die Rohölproduktion weiter ansteigen lassen dürfte. Derzeit spiegelt sich das im Chart­ bild allerdings nicht wider, der Aufwärtstrend ist wieder in Angriff genommen worden. (hk)

Nickel ° Preis-Fantasie Nickelpreis

ben einen steinigen Weg hinter sich: Zwischen 2011 und 2015 haben sie fünf Jahre in Folge an Wert verloren. Seit 2016 ist aber eine Erholung im Laufen. Am weitesten ist Nickel von seinem Preisniveau 2011 entfernt, obwohl es sich gegenüber dem Tief bereits stark verteuert hat. „Wir sind überzeugt, dass weitere Preiszuwächse möglich sind, da sich die Struktur von Angebot und Nachfrage verändert“, so Nitesh Shah, Rohstoffexperte bei ETF Securities. Hintergrund: Das Angebot der Minen konnte in den letzten Jahren nicht mit dem Bedarf Schritt halten, da die Bergbauunternehmen im Zuge der Preisschwäche die Investitionen kürzten. Laut der Internationalen Studiengruppe Nickel wird die primäre Nickelproduktion 2018 um 148.000 Tonnen, das heißt gemessen an der Nachfrage um 8,7 Prozent, hinter dem primären Nickelbedarf zurückbleiben. Das Angebotsdefizit geht damit in das dritte Jahr in Folge. Was die „Nickel-Bullen“ von ETF Securities weiters positiv stimmt: Im Zuge des chinesischen Baubooms erlebte die Nachfrage nach minderwertigem Nickel-Roheisen (NPI) in den letzten Jahrzehnten einen beträchtlichen Aufschwung. 2016 und 2017 ging die Produktion jedoch zurück. Auf dem Weg zu einer besseren Umweltbilanz könnte China seine NPI-Abhängigkeit zugunsten höherwertiger Nickelprodukte verringern, was das Angebot hochgradiger Nickelerze verknappen würde. (hk)

54 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

Uncle Sam belegt Eisen und Aluminium mit Strafzöllen. Die Rohstoffe spielen eine wesentliche Rolle für Rüstung und Sicherheit.

Boom erwartet ° Nickel hat sich seit dem Jahr 2016 bereits spürbar verteuert, Rohstoff­ experten trauen dem Industriemetall allerdings noch weitere Kurssteigerungen zu, denn die Nach­ frage aus China sollte anziehen – das Angebot bleibt hingegen begrenzt.

Nickelförderung

Russland Australien Kanada Neukaledonien Indonesien

300.000 Tonnen 218.000 Tonnen 162.000 Tonnen 111.000 Tonnen 103.000 Tonnen

CHARTS: Tai-Pan / software-systems CREDIT: Shutterstock

Angebotsdefizit. Industriemetalle ha-


°

Aktuelle Trends   rohstoffe

Gold ° Hartnäckiger Widerstand Begrenztes Interesse. Gold hat in den vergangenen drei Jahren rund zehn Prozent zugelegt – ein „Goldrausch“ sieht anders aus.Wobei das Edelmetall bereits im Dezember 2016 in einen Aufwärtstrend eingeschwenkt ist, der bis heute anhält. Lichteren Höhen steht jedoch ein ziemlich garstiger Widerstand im Bereich von 1350 Dollar pro Feinunze im Wege. Bereits im Juli 2016 sowie im September 2017 war man an dieser Marke gescheitert. Jetzt war es wieder einmal soweit: Sowohl im heurigen Jänner als auch Februar wurden Anläufe genommen, um die Hürde zu überwinden – beide Male vergeblich. Wie wird es nun weitergehen? Das hängt nicht zuletzt von der Entwicklung des US-Dollar ab, denn ein steigender Greenback belastet für gewöhnlich den Goldpreis. Für die kommenden zwölf Monate erwarten nun Analysten der DZ Bank eine weitere Abschwächung der US-Währung. Zugleich wurde die Zwölf-Monats-Prognose Goldpreis für Gold auf 1250 US-Dollar angehoben. „Allerdings ­sehen wir wegen der dynamischen weltweiten Konjunk­t urentwicklung ein begrenztes Interesse an Gold“, so die Experten. Langfristig bleibe die voranschreitende Zinsnormalisierung bei überschaubarer Infla­tion ein bedeutender Belastungsfaktor. „Solange es weder zu einem nachhaltigen Aktien-Crash oder einer rasant steigenden Inflation kommt, bleiben die Aussichten für Gold leicht eingetrübt“, so das Fazit der DZ Bank. (hk)

Aluminium ° Nationale Sicherheit in Gefahr? Aluminiumpreis

america first° Aluminium befindet sich seit Dezember 2015 in einem kräftigen Aufwärts­ trendkanal. Jetzt sieht es so aus, als würde Donald Trump mit Importzöllen tatsächlich einen heftigen Handelskrieg rund um das wichtige Industrie­ metall provozieren.

Aluminiumproduktion

China Russland Kanada Australien USA

13 Mio. Tonnen 3,3 Mio. Tonnen 3,0 Mio. Tonnen 1,9 Mio. Tonnen 1,7 Mio. Tonnen

GrüSSe von Trump. Donald Trump

fordert zum Schutz der US-Wirtschaft hohe Strafzölle auf Stahl- und Aluminium­-Importe (25% bzw. 10 %). Die Argumentation dafür erscheint geküns­telt: Aluminium und Stahl spielen in den USA eine große Rolle für die Rüstungsindustrie – nach Einschätzung des Handelsministeriums gefährden die Importe amerikanische Interessen. „Die Frage war, ob die Nationale Sicherheit beeinträchtigt ist.Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass sie das ist“, wird US-Handelsminister Wilbur Ross im „Vontobel Rohstoffreport“ zitiert. Dass Aluminium-Importe die hochgerüstete USArmee tatsächlich ins Wanken bringen könnte, darf an dieser Stelle wohl bezweifelt werden. Der Verdacht liegt nahe, dass hier die protektionistische Wirtschaftspolitik Trumps in „neuen Kleidern“ verkauft wird. Tatsächlich betonte Trump auch, dass die Maßnahmen einen wichtigen Eckpfeiler innerhalb seiner „America first“-Pläne bilden würde. „Unsere Stahl- und Aluminiumbranche sowie viele andere wurden jahrzehntelang durch unfairen Handel und schlechte Politik mit vielen Ländern der Welt dezimiert. Wir werden neue Jobs bekommen und pulsierende Unternehmen.“ Ob diese Rechnung aufgeht, ist höchst unsicher. Noch gravierender ist allerdings, dass durch die hohen Zölle ein Handelskrieg ausgelöst werden könnte. Wichtige Produzenten wie China Brasilien, Mexiko oder Kanada haben bereits Widerstand angekündigt. (hk)

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 55


ImmobilienPanorama Startschuss für Entwicklung der Körnerkaserne

City map. EHL Immobilien hat die jährlich

Neue Flächenwidmung. Der Wiener Ge-

erscheinende „EHL City Map Wien“ zu Jahresbeginn umfassend aktualisiert. Der Stadtplan enthält die wichtigsten Büro- und Einzelhandelsobjekte im Raum Wien sowie aktuell in Bau bzw. Planung befindliche Gewerbeobjekte. Die derzeit angeführten 117 Büro- und 35 Einzelhandelsobjekten werden in der City Map informativer wie nie zuvor angezeigt und stellen für Investoren sowie Mietinteressenten eine gute Grundlage dar, um sich rasch einen Überblick über die wichtigsten Standorte zu verschaffen. Ergänzt wird die Karte mit Informationen zu relevanten Daten und Fakten der Objekte, wie z.B. einer detaillierten Darstellung der Branchenstruktur in den beiden wichtigsten Wiener Einkaufsmeilen, dem Goldenen U im Bereich Kärntner Straße-GrabenKohlmarkt und der Mariahilfer Straße. Die EHL City Map 2018 kann kostenlos unter www.ehl.at/de/ marktberichte als PDF heruntergeladen werden.

meinderat beschloss Ende Februar die neue Flächenwidmung für die im Jahr 2015 von der CC Wien Invest (Consulting Company) erworbene Teilfläche der Körnerkaserne im 14. Bezirk. Damit ist der Weg für das größte private Stadtteilentwicklungsprojekt Wiens frei und die Realisierung soll nun zügig vorangetrieben werden. Auf die rund 900 geplanten Wohneinheiten entfällt die Mehrzahl auf geförderte Wohnungen, wobei dieser Projektteil von mehreren führenden Wohnbauträgern umgesetzt wird. Die Projektleitung übernehmen die Sozialbau AG und die ÖSW Gruppe. Dabei ist die Sozialbau AG mit anderen Wohnbauträgern für die rund 500 geförderten Mietwohnungen verantwortlich (davon fallen auf die Sozialbau AG selbst 200 Wohnungen), das Österreichische Siedlungswerk für die freifinanzierten Wohnungen. Auf dem insgesamt rund vier Hektar großen Areal mit perfekter

Infrastruktur sieht das Siegerprojekt des Architekturbüros driendl*architects auch eine Öffnung großer Teile des früheren Kasernengeländes für die öffentliche Nutzung vor. Außerdem bleibt der Baumbestand großteils erhalten. „Es entstehen somit nicht nur rund 900 Wohnungen, sondern die Umgebung und die Anrainer profitieren auch von großen Grünflächen, die bisher nicht öffentlich zugänglich waren“, so Anton Kammerstätter, Geschäftsführer der Consulting Company.

BILD: driendl*architects

Gewerbeimmobilien/Büros

Immobilieninvestments und Risiko

R

isikolose Immobilienprodukte sind Märchen, die Sie keinem Verkäufer glauben sollten. Das Risiko steht auch hier im Zusammenhang mit der Rendite, die Sie erwirtschaften wollen. Wichtig ist also darauf zu achten, das Verhältnis von Rendite und Risiko auszugleichen – wie bei jeder Veranlagung auch. Prinzipiell gilt, dass Sie immer 100 Prozent Ihres Kapitals verlieren können. Bei Immobilien als Anlageklasse kann man aber im Normalfall einen möglichen Verlust gut einschätzen. Dazu ein paar Beispiele: Zur klassischen Vorsorgewohnung: Wenn sie mit 100 Prozent Eigenkapital gekauft wird, hat sie ein Renditepotential zwischen 1,5 Prozent (Neubau) und 3,5 Prozent (Altbau). Hinzu kommt je nach Lage eine Wertsteigerung von ein bis fünf Prozent p.a.. Mit 100 Prozent

56 ° GELD-MAGAZIN – februar 2018

Eigenkapital ist das Verlustrisiko auf „Notsituationen“ beschränkt. D.h. Sie verlieren hier nur Geld, wenn Sie rasch und deshalb unter dem Marktpreis verkaufen müssen. Wenn Sie so eine Wohnung mit 25 Prozent Eigenkapital kaufen, dann kann es natürlich sein, dass Sie dann bis zu 100 Prozent Ihres eingesetzten Kapitals verlieren. Zu Immobilienanleihen: Laut Werbung ist eine Anleihe vermeintlich sicher. Ein Unternehmen garantiert, die Zinsen von etwa drei bis sechs Prozent p.a. zu zahlen und die Anleihe am Ende zu tilgen. Doch dieses Geld wird anstelle von Eigenkapital in Immobilien-Entwicklungs­ projekte investiert – hinzu kommt eine Bankfinanzierung in Höhe von ca. 80 Prozent. Funktioniert das Projektentwicklungsgeschäft nicht, macht das Unternehmen einen Verlust und die Anleihengläubiger fallen dann um ihr

Geld um. Die geringe Entlohnung für die Anleihe steht daher in einem sehr schlechten Verhältnis zum Risiko. Fairer ist es, direkt in ein Immobilienprojekt zu investieren und voll am Gewinn zu partizi­ mario kmenta, pieren. Am Risiko nehGeschäftsführer, men Sie ohnehin teil. trivium gmbH Es sollte daher auch ein Renditepotential vorhanden sein, das zumindest zweistellig ist. Dann gehen Sie Risiko ein und werden dafür aber auch entsprechend belohnt. Das Verhältnis stimmt also wieder. Schauen Sie daher immer hinter die Kulissen von Werbefoldern! mario.kmenta@trivium.at

FOTO: beigestellt

kolumne

trivium gmbh


EMPFEHLUNG

****4 ELEMENTE SPA & GOLF HOTEL BALANCE

Frühling – Zeit, das neue Ich wachzurütteln!

D

ie kalten dunklen Tage sind gezählt. Die ersten warmen Sonnenstrahlen prickeln auf unserer Haut, wir spüren Motivation und neue Energie und sind bereit für Veränderung. „Dieser Elan muss genutzt werden!“, weiß Andrea Grossmann, Chefin des 4 Elemente SPA & GOLF Hotel Balance in Pörtschach am Wörthersee. „Der Frühlingsbeginn ist nicht nur der ideale Zeitpunkt, um Trägheit, Winterspeck und Müdigkeit den Kampf anzusagen. Die Zeit ist auch reif, um den Neustart-Knopf im Kopf zu drücken“, so die Haubenköchin.

Damit neben der Natur auch ihre Gäste wieder so richtig aufblühen, stellt das ****Superior 4 Elemente SPA & GOLF Hotel Balance den Frühling unter das Motto „Health & Beauty“. Mit speziell geschnürten Packages sollen die Sinne neu geschärft werden. Bewusster leben und genießen. Eine aufregende Kulinarik erleben, sich in Bewegung setzen für mehr Schwung & Energie und natürlich für die Balance von Körper & Seele, Beauty & Body. Es geht darum, sich selbst etwas Gutes zu tun,

die Lebensqualität zu steigern, Selbstheilungskräfte zu aktivieren, die Lebenslust neu zu entdecken und ganz wichtig: Zeit für sich selbst zu reservieren. Nichts leichter als das, bietet das exklusive Hotel Balance doch eine Wohlfühloase der ganz besonderen Art im Zeichen der 4 Elemente – ideal, um abzuschalten! GESUNDHEIT – GEHT AUCH DURCH DEN MAGEN Neben der „Entschleunigung“ sind auch Essen & Ernährung Themen, für die Andrea Grossmann schon immer „brennt“. Nicht nur liebt sie das Werkeln in einer kreativen Küche, als erfolgreiche Kochbuchautorin teilt sie ihre Rezepte und gibt wertvolle Tipps. Apropos wert-

volle Tipps: Auch ihr letztes Buch findet sich schon in den Bestseller-Listen. Selbst von Reflux, sprich Sodbrennen, geplagt, wurde gemeinsam mit Mediziner Prof. Dr. Martin Riegler ein eigenes Ernährungskonzept zur Reflux-Linderung entwickelt. Ein einzigartiges Programm, das auch bei den Gästen im Balance Hotel großen Anklang findet. Zusammen mit kreativen Kochkursen für eine gesunde Küche im Alltag und daheim! Somit ist die Zeit der Ausreden endgültig vorbei – JETZT ist die Zeit, das neue Ich wachzukitzeln! „Richtig essen bei Reflux und Sodbrennen“ – 50 genussvolle Rezepte für mehr Lebensqualität. Autoren: Andrea Grossmann und Univ. Prof. Dr. Martin Riegler – erschienen im Styria Verlag (ISBN 978-3-7088-0678-5). Balance ****Superior Das 4 Elemente SPA & GOLF Hotel am Wörthersee Familie Grossmann Winklerner Straße 68, A-9210 Pörtschach T: 0043/4272-2479 Email: office@balancehotel.at

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MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN °

57


versicherungPanorama ALLIANZ: Starkes ergebnis

VALIDA: Nummer eins

Führungswech-

Dividendenerhöhung. Die Allianz Grup-

Solide wertentwicklung. Die Valida

sel. Wie bereits bekannt

pe verweist auf ein erfolgreiches Jahr 2017: Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg um drei Prozent auf 126,1 Milliarden Euro und das operative Ergebnis wuchs leicht um 0,4 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis ist laut dem Unternehmen weitgehend auf höhere Ergebnisse aus dem Asset Management- und dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft zurückzuführen. „Die Gruppe hat ihre Ergebnisziele erreicht, ihre Kapitalstärke bewahrt und im Jahr 2017 Aktienrückkäufe an ihre Aktionäre in Höhe von drei Milliarden Euro abgeschlossen“, so Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE. Gute Nachricht für Investoren: Der Vorstand wird eine Dividendenerhöhung um 5,3 Prozent auf 8 Euro je Aktie für 2017 vorschlagen, nach 7,60 Euro im Vorjahr. Detail am Rande: „Orkane, Stürme und Waldbrände setzten der Versicherungsindustrie im vergangenen Jahr zu und machten 2017 für Versicherer zum teuersten Natur­ katastrophenjahr aller Zeiten. Wir haben unseren Kunden in diesen schwierigen Situa­ tionen schnell geholfen “, erklärte Oliver Bäte

Plus Vorsorgekasse erzielte 2017 das beste Performance-Ergebnis der heimischen Branche, so eine jüngst veröffentlichte Analyse des Beratungsunternehmens Mercer. Mit drei Prozent erreichte sie für ihre Kunden eine mit deutlichem Abstand bessere Wertentwicklung als der Mitbewerb. Der durchschnittliche Performancezuwachs aller Vorsorgekassen lag bei 2,15 Prozent. Martin Sardelic, CEO der Valida Holding und Vorstandsmitglied der Valida Vorsorgekasse, zeigt sich über das Ergebnis erfreut: „Neben einer exzellenten Servicierung wünschen sich unsere Kunden eben eine starke Performance. Alles Wünsche, die wir seit Jahren bestens erfüllen.“ Wobei auch auf Nachhaltigkeit geachtet wird: Laut Valida entsprechen 100 Prozent des in der Vorsorgekasse verwalteten Vermögens höchsten ethischen Standards.

gegeben, fusioniert die Vienna Insurance Group (VIG) ihre beiden Gesellschaften in Kroatien. Der Bankenversicherer ­Erste osiguranje wird unter Vorbehalt der Zustimmung der lokalen Behörden voraussichtlich Ende April 2018 mit der Wiener osiguranje verschmolzen. Jasminka Horvat Martinovic (Bild) löst dabei Walter Leonhartsberger-Schrott mit 1. Mai 2018 als CEO der Wiener osiguranje ab. Martinovic war seit dem Jahr 2014 Mitglied des Vorstands der Wiener osiguranje. Die Mathematikerin und lizenzierte Aktuarin wird weiterhin für die Bereiche Sach- und Rückversichung sowie für die IT verantwortlich sein. Die VIG ist seit 1999 auf dem kroatischen Versicherungsmarkt präsent. LeonhartsbergerSchrott war seit dem Jahr 2005 für die VIG dort tätig. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Verschmelzung der Institute in Kroatien wird er in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

helvetia: Verunsicherung bei berufseinsteigern Neue Studie. Die drohende Pensionslücke

ist auch bei der Jugend angekommen: 66 Prozent der österreichischen Berufseinsteiger gehen davon aus, für ihren Lebensabend nicht ausreichend finanziell abgesichert zu sein. Gleichzeitig belasten die Gedanken rund um das „liebe Geld“ – 61 Prozent sorgen sich um die Leistbarkeit von Wohnraum, 53 Prozent um die einer eigenen Familie. Das Versicherungsverhalten der jungen Erwachsenen ist wiederum überraschend konventionell. Der persönliche Abschluss (54%) schlägt OnlineVersicherungen (15%) deutlich und Empfehlungen von Familie und Freunden sind bei fast zwei Drittel kaufentscheidend. Das sind einige Ergebnisse

58 ° GELD-MAGAZIN – märz 2018

einer repräsentativen Studie, die das Marktforschungsinstitut meinungsraum.at für Helvetia Österreich durchgeführt hat.Werner Panhauser, Vorstand für Vertrieb bei Helvetia Österreich, kommentiert: „Mit über 90 Prozent zählen die meisten Verträge der Berufseinsteiger zum Bereich Schaden-Unfall, insbesondere zu Kfz und Haftpflicht/Rechtsschutz. In die private Altersvorsorge und Unfallversicherung investieren mit 21 bzw. 10 Prozent aller ‚jungen Verträge‘ noch viel zu wenige junge Erwachsene, obwohl das Bewusstsein für die Pensionslücke endlich wächst.“ Für Verunsicherung sorgen bei jungen Erwachsenen übrigens nicht zuletzt die Verträge selbst: 62 Prozent halten Versicherungsverträge für sehr kompliziert und ebenso viele glauben, dass das „Kleingedruckte“ oft dazu führt, dass Versicherungen im Schadensfall nicht oder weniger zahlen. Hier gilt es noch Vertrauen zu stärken.

ÖVM-Forum im april Digitalisierung und mehr. Die Zu-

kunft des Versicherungsvertriebs steht im Mittelpunkt des diesjährigen ÖVM-Forums (Österreichischen Versicherungsmaklerring), das am 11. und 12. April 2018 im Design-Center Linz stattfinden wird. Auf der Agenda stehen Themen wie die fortschreitende Digitalisierung, Automatisierung und Bürokratisierung, die auch die Versicherungsbranche und ihre Vertriebsorganisationen mit voller Wucht erfasst haben. Die für 2018 geplante Umsetzung der EU-Richtlinie IDD ist eine zusätzliche Herausforderung für den Versicherungsvertrieb. „Auf dem Forum stellt der ÖVM neue Informationsund Service-Angebote in den Mittelpunkt und macht damit deutlich, dass es in Zukunft mehr denn je um Fachwissen und Praxis-Know-how, aber weiter um persönliche Ansprache und professionelle Präsenz beim Kunden geht“, so die Veranstalter.

CrediTS: beigestellt

VIG: Fusion in Kroatien


FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING SERVICE

PORTFOLIOS AM PRÜFSTAND PERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ANBIETER

PORTFOLIO

Allianz Elementar Lebensversicherung AG

Dachfonds: Allianz Invest Defensiv Allianz Invest Konservativ Allianz Invest Klassisch Allianz Invest Dynamisch Allianz Invest Progressiv Allianz Invest Portfolio Blue Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds Allianz Invest Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds Allianz Invest Osteuropa Fonds Allianz Invest Aktienfonds Allianz PIMCO Corporate Allianz PIMCO Mortgage Allianz Invest Austria Plus

1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Tel.: +43 1/878 07-0 Fax: +43 1/878 07-2830 www.allianz.at

UNIQA Österreich Versicherungen AG

1029 Wien, Untere Donaustraße 21 Service-Telefon: 0810/200 541 Fax: +43 1/214 54 01/3780 E-Mail: info@uniqa.at www.uniqa.at

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2015

2016

2017

1.1.-28.2.

100 % Renten 75 % Renten / 25 % Aktien 50 % Renten / 50 % Aktien 25 % Renten / 75 % Aktien 100 % Aktien vermögensverwaltend

0,7 % 2,8 % 2,5 % 8,0 % 9,9 % 5,8 %

5,0 % 5,0 % 4,4 % 7,6 % 7,8 % 4,4 %

2,8 % 3,3 % 7,1 % 7,3 % 9,4 % 5,7 %

-0,8 % -0,5 % 0,1 % -0,4 % -0,1 % 0,5 %

100 % Renten 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien 100 % Aktien 100 % Renten 100 % Renten 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04)

-1,0 % -1,3 % 4,1 % -3,3 % 2,8 % 9,8 % 0,6 % 9,0 %

3,0 % 7,3 % 1,9 % 21,5 % -3,8 % 11,0 % -0,1 % 12,7 %

-1,2 % 1,9 % 4,6 % 10,6 % 7,7 % -7,5 % -0,6 % 32,8 %

-0,3 % 3,0 % 2,3 % 3,5 %

3,4 % 4,6 % 7,3 % 10,2 %

0,8 % 2,4 % 4,7 % 7,0 %

-0,5 % -0,8 % 0,0 % 0,3 %

4,2 % 5,1 % 5,7 % 6,3 %

(02.01.96) (02.01.96) (02.01.96) (02.01.96)

0,0 % 2,5 % 4,1 % 5,4 %

0,8 % 1,7 % 3,2 % 4,2 %

-0,6 % 1,1 % 3,5 % 6,2 %

-0,2 % -0,3 % -0,4 % -0,5 %

2,8 % 3,1 % 2,8 % 1,9 %

(01.04.99) (31.10.97) (31.10.97) (01.04.99)

0,5 % 2,0 % 4,8 % 7,4 %

2,2 % 6,1 % 7,2 % 8,4 %

0,7 % 3,6 % 5,1 % 6,5 %

-0,5 % -0,7 % -0,7 % -0,7 %

4,0 % 3,5 % 2,3 % 1,0 %

(01.01.00) (01.01.00) (01.01.00) (01.01.00)

-0,1 % 2,4 % 3,4 % 4,6 %

3,2 % 4,8 % 6,7 % 7,8 %

0,8 % 1,9 % 4,8 % 7,1 %

-0,6 % -0,4 % -0,4 % -0,7 %

3,7 % 4,4 % 4,4 % 4,4 %

(01.09.95) (01.09.95) (01.09.95) (01.09.95)

Raiffeisen Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien KEPLER-FONDS Fondspolizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien UNIQA Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien

Ø SEIT START (P.A.) 4,4 % 4,6 % 4,2 % 3,7 % 0,7 % 3,6 %

-0,9 % 4,1 % -0,7 % 5,2 % -0,5 % 5,5 % 5,7 % 5,0 % -0,9 % -0,9 % -5,4 % 3,1 % -2,3 % 3,7 % -0,5 % 6,7 %

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG

1011 Wien, Landskrongasse 1–3 Tel.: +43 1/534 01-0 Fax: +43 1/534 01-4113 www.generali.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group

1010 Wien, Schottenring 30 Hotline: 050 350 351 www.ufos.at

Aktienanteil

Kurs 31.12.14 Kurs 31.12.15 Kurs 31.12.16 Kurs 31.12.17 Kurs 28.02.18

Sicherheitsklasse Balanceklasse Dynamikklasse Aktivklasse

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

16,70 € 15,92 € 14,81 € 10,34 €

17,19 € 16,79 € 15,98 € 11,33 €

17,71 € 17,51 € 16,84 € 12,03 €

17,86 € 18,00 € 17,62 € 12,77 €

17,73 € 17,88 € 17,51 € 12,69 €

A 25 A 50 A 75 A 100

ca. 25 % ca. 50 % ca. 75 % ca. 100 %

11,39 € 10,09 € 9,22 € 7,77 €

11,73 € 10,63 € 9,95 € 8,51 €

12,07 € 11,08 € 10,46 € 9,03 €

12,17 € 11,38 € 10,96 € 9,59 €

12,08 € 11,31 € 10,89 € 9,54 €

PORTFOLIO

VERMÖGENSAUFTEILUNG

2015

2016

2017

1.1.-28.2.

Ø SEIT START (P.A.)

0,5 % 0,9 % 6,8 % -2,4 % 0,6 %

3,1 % 3,3 % 7,1 % -3,8 % 1,3 %

6,2 % 10,2 % 7,6 % 13,2 % 7,2 %

-0,2 % 0,2 % -0,6 % -0,2 % -0,2 %

UNITED FUNDS OF SUCCESS

WSTV ESPA Traditionell WSTV ESPA Dynamisch WSTV ESPA Progressiv RT Active Global Trend RT Panorama Fonds

2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 100 % Aktienfonds 0-100 % Akien-, 0-100 % Rentenfonds Dachfonds, 45% RT Active Global Trend

3,9 % 3,9 % 5,0 % 1,5 % 5,1 %

(15.07.03) (15.07.03) (15.07.03) (17.01.00) (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN °

59


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März 2018 – GELD-MAGAZIN °

61


Alle Sieger im Überblick Preisträger. In Österreich sind rund 6500 Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen – eine regelrechte Qual der Wahl für Investoren. Einen hervorragenden Anhaltspunkt für überdurchschnittlich gut gemanagte Fonds bilden hier, wie jedes Jahr, die Lipper Fund Awards Austria.

D

ie Ermittlung der Sieger im Rahmen der Lipper Fund Awards wird von der Financial Community jedes Jahr mit Span­ nung erwartet. Denn die Veröffentlichung der Preisträger stellt für die Gewinner einen Höhepunkt ihrer Karrieren dar. Die Infor­ mation ist aber nicht nur für institutionelle, sondern besonders auch für Privatinvesto­ ren interessant, da sie einen guten Anhalts­ punkt für die eigenen Anlageentscheidun­ gen darstellt. Überprüft man die heutige Rangfolge der Sieger der Lipper Awards aus den vergangenen Jahren, ist fest­zustellen, dass ehemals ausgezeichnete Fonds oftmals auch in den folgenden Jahren wieder über­ proportionale Erträge erwirtschafteten. Auszeichnung Lipper-Leader Bei der Ermittlung der sogenannten Leader-Auszeichnungen hat Lipper ein Rating-­System nach den vier folgenden Kri­ terien entwickelt: Absoluter Ertrag, Kon­sis­ tenz des Ertrags, Kapitalerhalt und Fonds­ gebühren. Damit werden dem Investor bei der Fondsauswahl Werkzeuge in die Hand

° BEWERTUNG nach konsistenter rendite Sattes Plus.  Auf Basis der Kriterien, die zur Auszeichnung der sogenannten Lipper-Leader führen, wird jedes Jahr die „konsistente Rendite“ der Fonds neu errechnet, die der Ermittlung der Award-Preisträger dient. Die Fonds müssen in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zuge­lassen sein und die erstmalige Zulassung muss mindestens drei Jahre zurückliegen – Stichzeitpunkt ist der 31. Dezember 2017. Für die Berechnungen werden jeweils die Kurse in Euro ­herangezogen. Die Berechnungen erfolgen auf Basis monatlicher Daten für die Zeiträume von drei, fünf und zehn Jahren. Als Sieger ausgezeichnete Fonds erhalten ein Gewinner-Zertifikat. Disclaimer.  Trotz umfangreicher Bemühungen um die Richtigkeit und Verlässlichkeit der Daten kann Lipper diese nicht garantieren. Jede Verwendung der Daten für Analysen oder für den Handel von Finanzinstrumenten geschieht im eigenen Risiko des ­Benützers. Die Daten stellen auch weder eine Empfehlung noch ein Angebot zum Kauf dar.

gegeben, mit denen er eine persönliche Ge­ wichtung der einzelnen Aspekte auch selbst vornehmen kann. Die besten 20 Prozent der Fonds innerhalb ihrer Peer Group erhalten die Auszeichnung Lipper-Leader. Die Be­ rechnungen erfolgen auf monatlicher Basis und jeweils für die Zeiträume drei, fünf und zehn Jahre. Einzel-Awards für fonds Auf Basis des konsistenten Ertrags wer­ den die besten Fonds je Anlagekategorie für die Award-Verleihung ausgewählt. „Es wer­ den diejenigen Fonds ausgezeichnet, die im

° International führend Besser als Aktien und Anleihen. Lipper Analytical Services wurde 1973 in den USA von ­Michael Lipper gegründet. Seine Intention war es, präzise Daten von Investmentfonds und deren unabhängige analytische Aufbereitung anzubieten. Nachdem sich das Unternehmen zum führenden Anbieter in den USA entwickelt hatte, wurde es 1998 von Reuters übernommen und mit einigen anderen namhaften Fondsanalysehäusern (zum Beispiel Fitzrovia, TASS, Hedgeworld, Feri-FMI) zu einem international führenden Anbieter fusioniert. Tausende internationale Fondsunternehmen, institutionelle Investoren, Medien und Privatanleger vertrauen mittler­ weile auf die zuverlässige Lieferung der täglichen Fondsdaten und Marktkommentare. Seit mehreren Jahren kürt Lipper die besten Fondsgesellschaften und die besten Investmentfonds zu Siegern. In Österreich ist das GELD-Magazin der Exklusiv-Partner dieses Awards.

62 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

Vergleich zu anderen Fonds mit demselben Anlageschwerpunkt kontinuierlich über­ durchschnittliche risikoadjustierte Erträge erwirtschaftet haben“, beschreibt Detlef Glow, Head of Lipper Research EMEA, in al­ ler Kürze das Ergebnis des Researchpro­ zesses. Bei den Lipper Fund Awards Austria 2018 wurden heuer in 84 Kategorien 219 Awards an 166 Fonds verliehen. Ab Seite 68 finden Sie alle Gewinner mit einer Kurzbe­ schreibung. Gruppen-Awards für AssetKlassen Zusätzlich zu den Einzelwertungen gibt es sogenannte Gruppen-Awards. Mit ihnen werden Fondsgesellschaften für ein über­ durchschnittlich erfolgreiches Management ihrer Fonds ausgezeichnet. Die Gewinner der einzelnen Anlageklassen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über alle von ihnen verwalteten und zum Vertrieb in Österreich zugelassenen Fonds hinweg das beste durch­ schnittliche perzentile Ergebnis beim „con­ sistent return“ erreichen konnten. Als Asset­ klassen gelten Aktien, Anleihen und ge­ mischte Fonds. Über alle Assetklassen hin­ weg gerechnet gibt es wieder einen GesamtAward („overall“). Wir gratulieren allen ­Gewinnern!


Die GRUPPEN-AwardS GROSSE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT Gemischte Fonds Aktien Anleihen

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KLEINE FONDSGESELLSCHAFTEN GESAMT Gemischte Fonds Aktien Anleihen

Seite 64 Seite 64 Seite 66 Seite 66

Aktien Deutschland Aktien Österreich Aktien Schweiz Aktien SCHWELLENländer Global Aktien SCHWELLENländer Europa Aktien Russland Aktien Lateinamerika Aktien Asien-Pazifik Aktien Asien-Pazifik – kleine und mittlere Unternehmen Aktien Asien-Pazifik ohne Japan Aktien China Aktien GRoSSraum CHINA (China, Taiwan & Singapur) Aktien Indien Aktien Japan Aktien Japan – kleine und mittlere Unternehmen Aktien USA Aktien USA – kleine und mittlere Unternehmen

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Die Einzel-AwardS Absolute Return-Fonds Absolute Return in EURo – LOW Absolute Return in EUR0 – medium Absolute Return in EUR0 – HIGH

Anleihenfonds

Anleihen in Euro – gemischt Anleihen in Euro – Kurze Laufzeiten Anleihen in Euro – Inflationsgebunden Anleihen in Euro – unternehmen Anleihen in Euro – unternehmen, Kurze Laufzeiten Anleihen in Euro – Hochzins Anleihen Europa Anleihen Europa – Hochzins Anleihen Eurozone – Staatsanleihen Anleihen Global Anleihen Global – Euro geHedged Anleihen Global – Unternehmen Anleihen Global – Hochzins Anleihen Global – INFLATIONSGEBUNDEN Anleihen Global – US-Dollar gehedged Anleihen SCHWELLENländer Global – in HARTWÄHRUNG Anleihen SCHWELLENländer Global – in LOKALEN WÄHRUNGEN Anleihen SCHWELLENländer Global – Unternehmen Anleihen Asien/Pazifik – in HARTWÄHRUNG Anleihen Asien/Pazifik – in LOKALEN WÄHRUNGEN Anleihen SCHWELLENländer europa Anleihen in Schweizer Franken Anleihen in US-Dollar Anleihen in US-Dollar – kurze Laufzeiten Anleihen in US-Dollar – Hochzins Anleihen in US-Dollar – Unternehmen Wandelanleihen global Wandelanleihen Europa anleihen Zielsparfonds 2020+

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Aktienfonds Länder & Regionen Aktien Global Aktien Global – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN Aktien Global – kleine und mittlere Unternehmen Aktien Europa Aktien Europa – SCHWERPUNKT DIVIDENDEN Aktien Europa – kleine und mittlere Unternehmen Aktien Europa ohne Grossbritannien Aktien Eurozone Aktien Grossbritannien

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Aktienfonds Branchen Aktien Global – BANKEN UND ANDERE Finanzwerte Aktien Global – Pharma & Gesundheit Aktien Global – Biotechnologie Aktien Global – Luxusgüter Aktien Global – Informationstechnologie Aktien Global – Werkstoffe Aktien Global – Energie Aktien Global – Gold & Edelmetalle Aktien Global – Immobilien Aktien Europa – Immobilien

Gemischte Fonds

Gemischte Fonds Konservativ (EUR) – Global Gemischte Fonds Konservativ (EUR) – Europa Gemischte Fonds Ausgewogen (EUR) – Global Gemischte Fonds Aggressiv (EUR) – Global Gemischte Fonds Flexibel (EUR) – Global Gemischte Fonds Flexibel (EUR) – Europa Gemischte Fonds Ausgewogen (CHF) Gemischte Fonds Ausgewogen (USD) – Global Gemischte Fonds Flexibel (USD) – Global

Alternative fonds Alternative Multi-Strategien Global Macro Long/Short Aktien Europa Alternative Zinsstrategien Managed Futures

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März 2018 – GELD-MAGAZIN °

63


DIe Gruppen-Sieger

Allianz GLobal Investors ° Kategorie Grosse KAG „insgesamt“ Global Player. Allianz Global Investors ist ein breit auf-

und jeweils über 100 in den USA und der ­Region Asien-­Pazifik.

gestellter aktiver Investmentmanager und verwaltet über

Durch die globale Aufstellung kann Allianz Global Investors

498 Milliarden Euro AuM für institutionelle und private Anleger

­lokale Chancen direkt erkennen und dieses Wissen weltweit

aus aller Welt. Die Palette umfasst Aktien-, Renten-, Alter­native-

und über alle Anlageklassen hinweg nutzen.

sowie Multi Asset-Strategien. Die Expertise reicht von Industrie- bis zu Schwellenländern, von Einzelländer- bis zu Sandra Sonnleitner,

globalen Strategien, von thematischen bis zu Sektorportfolios.

Head of Retail/Wholesale

Weltweit arbeiten an 25 Standorten mehr als 690 Anlagespe-

DACH, Allianz G.I.

zialisten für Allianz Global Investors, davon über 400 in Europa

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-60323 Frankfurt, Bockheimer Landstraße 42-44 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2017): 498 Mrd. € Gründung: 1998 at.allianzgi.com

DJE ° Kategorie kleine kag „insgesamt“ „Vermögen sorgsam vermehren.“ Die DJE Kapital

sowie Publikumsfonds. 
Das DJE-Researchteam verfolgt eine

AG ist seit über 40 Jahren als unabhängige Vermögensverwal-

wertorientierte und risikoarme Anlagepolitik, basierend auf der

tung und seit 30 Jahren als Asset Manager am Kapitalmarkt

FMM-Methode, dem hauseigenen dreidimensionalen Analyse-

aktiv. Sie zählt zu den führenden bankenunabhängigen

verfahren.
Derzeit werden über 12 Milliarden Euro verwaltet.

Gesellschaften im deutschsprachigen Raum. Das familiengeführte Unternehmen mit ca. 100 Mitarbeitern aus Pullach bei Jens Ehrhardt,

München und weiteren Standorten in Deutschland, Luxem-

Gründer und Geschäfts-

burg und in der Schweiz bietet seinen Kunden individuelle

führer, DJE Kapital AG

Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-82049 Pullach, Pullacher-Straße 24 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2017): 12 Mrd. € Gründung: 1974 www.dje.at

Flossbach von Storch ° Kategorie GROSSE KAG „Gemischte Fonds“ Konsequent unabhängig. Flossbach von Storch ist ei-

unabhängig und frei von der Einflussnahme Dritter, bildet das

ner der größten bankenunabhängigen Vermögensverwalter in

Fundament der Anlagestrategie – eine Strategie, die aktiv ist

Deutschland – und nach wie vor im Eigentum seiner Gründer

und kaufmännisch geprägt. Die Chancen einer Anlage müs-

und leitenden Angestellten. Mehr als 180 Mitarbeiter küm-

sen stets deutlich größer sein als die Risiken.

mern sich um ein Vermögen von mehr als 35 Milliarden Euro. Flossbach von Storch steht für Multi Asset. Vermögen erhalten Bert Flossbach,

und mehren, indem man es auf verschiedene Anlageklassen

Gründer und Vorstand,

aufteilt – ein Teil der Firmen-DNA. Die Anlagephilosophie fin-

Flossbach von Storch AG

det sich in allen Fonds und Mandaten wieder. Das Weltbild,

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-50679 Köln, Ottoplatz 1 Verwaltetes Vermögen (per 31.12.2017): 35 Mrd. € Gründung: 1998 www.flossbachvonstorch.de

ODDO BHF Frankfurt-Trust ° Kategorie kleine kag „Gemischte Fonds“ Langfristiger Partner. ODDO BHF Frankfurt-Trust ist Teil

Renten- und Multi Asset-Ansätze. Die Teams operieren aus

des Asset Managements der 1849 gegründeten, unabhän-

­Investmentzentren in Düsseldorf, Frankfurt am Main und ­Paris

gigen deutsch-französischen Finanzgruppe ODDO BHF. Mit

sowie an weiteren Standorten in Luxemburg, Mailand, Genf,

einem verwalteten Vermögen von 61 Milliarden Euro ist ODDO

Stockholm, Madrid und Abu Dhabi.

BHF Asset Management (OBAM) einer der führenden unabhängigen Vermögensverwalter in Europa. OBAM bietet seinen Matthias Mohr, Head of

institutionellen und privaten Kunden eine attraktive Auswahl

Sales Austria & Germany,

an leistungsfähigen Anlagelösungen in den wichtigsten An-

ODDO BHF Frankfurt-Trust

lageklassen, d.h. europäische Aktien, quantitative Strategien,

64 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-60323 Frankfurt am Main, Bockenheimer Landstraße 10 Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2017): 15,3 Mrd. € Gründung: 1969 www.frunkfurt-trust.de


VERTRAUEN SIE DARAUF UNSERE STÄRKE UND AGILITÄT HELFEN IHNEN IN JEDEM MARKTUMFELD In einer Welt des permanenten Wandels ist es beruhigend, einen Vermögensverwalter an seiner Seite zu wissen, der für die Zukunft solide und erstklassig aufgestellt ist. Investmenterfahrung seit 1937 Mehr als 826 Mrd. Euro betreutes Anlagevermögen Eines der weltweit größten Research-Teams

In Europa schenken uns immer mehr Kunden ihr Vertrauen – werden Sie einer davon Erfahren Sie mehr auf troweprice.de

Ausgezeichnet beim Thomson Reuters Lipper Fund Award 2018 Austria Group Award: Bond Funds – Best Asset Manager Asset Size: Large

Experten für Aktien, Anleihen und Multi Asset Nur für professionelle Anleger. Der Wert und der Ertrag einer Anlage können sowohl steigen als auch fallen. Anleger erhalten den ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht zurück. Stand: 31. Dezember 2017, die Gesamtheit des Anlagevermögens wird von der T. Rowe Price Unternehmensgruppe verwaltet. Herausgegeben im Europäischen Wirtschaftsraum von T. Rowe Price International Ltd, 60 Queen Victoria Street, London EC4N 4TZ. T. Rowe Price International Ltd ist durch die britische Finanzaufsicht autorisiert und reglementiert. T. ROWE PRICE, INVEST WITH CONFIDENCE und das Bighornschaf-Design sind, gemeinsam und/ oder getrennt voneinander, Marken oder eingetragene Warenzeichen der T. Rowe Price Group, Inc. Alle Rechte vorbehalten. CIUTME2LW


DIe Gruppen-Sieger

Alliance Bernstein ° Kategorie GROSSE KAG „Aktienfonds“ Vermögen Schützen und vermehren. AllianceBern-

native UCITS-Fonds sowie Anleihenstrategien, die das gesamte

stein ist eine weltweit führende Fondsgesellschaft mit einer

­Risiko-Ertragsspektrum umfassen. AllianceBernstein findet für

breiten Palette von Anlagelösungen für Institutionen und Privat­

ihre Leistungen hohe Anerkennung und erhielt bei Awards und

anleger. Das wichtigste Anliegen von AllianceBernstein ist es,

Branchenvergleichen bereits unzählige Auszeichnungen.

ihren Kunden durch innovative Ansätze dabei zu helfen, ihr Vermögen zu schützen und zu mehren. Die Investmentkapazitäten Martin Dilg, Managing

umfassen diverse Anlageformen und geografische Märkte.

Director, Financial Institu-

Dazu gehören in Luxemburg domizilierte globale, regionale

tions, AllianceBernstein

und sektorspezifische Aktienfonds, Multi Asset- und alter­

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: D-80539 München, Maximilianstraße 21 Verwaltetes Fondsvolumen (per 31.12.2017): 461,8 Mrd. € Gründung: 1967 www.alliancebernstein.com

Sparinvest ° Kategorie kleine kag „Aktienfonds“ Value-Investments. Sparinvest ist ein internationaler

eine breite Palette weiterer Strategien an, deren langfristiger

Asset Manager, der seit 2001 von Luxemburg aus seinen

Erfolg belegt ist. Zu diesen Strategien zählen beispielsweise

Geschäftsbetrieb auf ganz Europa ausgeweitet hat. Das

die strategische Asset Allocation, dänische Anleihen, Invest-

Unternehmen befindet sich im Besitz einer Vielzahl instituti-

ments in Small Caps sowie Momentum-Strategien.

oneller Aktionäre aus Dänemark, die die Unabhängigkeit und die umsichtige Anlagestrategie der Firma sichern. Das UnterJesper Schmidt,

nehmen hat sich als Spezialist für Value-Investments – und

Regionaldirektor,

zwar sowohl mit Aktien- als auch mit Anleihenfonds – einen

Sparinvest S.A.

Namen gemacht. Darüber hinaus bietet Sparinvest auch

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse: L-2449 Luxembourg, 28, boulevard Royal Verwaltetes Fondsvolumen (31.12.2017): 11,2 Mrd. € Gründung: 1968 www.sparinvest.lu

T. Rowe Price ° Kategorie GROSSE KAG „Anleihenfonds“ Anleihen-Spezialist. T. Rowe Price ist ein unabhän-

schaftsumfeld unterliegt zwangsläufig dem Wandel, doch die

giger Vermögensverwalter, der seine Kunden seit 1937

Grundprinzipien, die T. Rowe Price leiten, bleiben konstant: Im

bei der Umsetzung ihrer langfristigen finanziellen Planung

Mittelpunkt steht die Pflege langfristiger Beziehungen auf der

tatkräftig unterstützt. Anleger können aus einem breiten An-

Basis von Integrität, gründlichem Denken und Stabilität.

gebot an aktiven Aktien-, Anleihe- und Multi Asset-Strategien wählen. Per 31. Dezember 2017 verwaltet T. Rowe Price VerCarsten Kutschera,

mögenswerte in der Höhe von 826 Milliarden Euro und ist

Head of Relationship

in 47 Ländern vertreten – in Europa, Nord- und Südamerika,

Mgmt.,T. Rowe Price

Asien, Australien und im Nahen Osten. Das Börsen- und Wirt-

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse D-60325 Frankfurt, Bockenheimer Landstr. 17/19 Verwaltetes Vermögen (31.12.2017): 826 Mrd. € Gründung: 1937 www.trowprice.at

Dr. Kohlhase ° Kategorie kleine kag „Anleihenfonds“ Anleihenspezialist. Die Dr. Kohlhase Vermögensverwal-

Vermögensaufbau sowie der Vermögenserhalt. Das Angebot

tungsges.mbH mit Sitz in München ist bankenunabhängig.

richtet sich sowohl an private wie auch an institutionelle Anle-

Sie wurde 1980 von Dr. Detlef Kohlhase gegründet und ist mit

ger. Einen besonderen Stellenwert der Unternehmenstätigkeit

ihren acht Mitarbeitern in den Bereichen Vermögensverwal-

nehmen die Anlagestrategien im verzinslichen Bereich ein.

tung und Fondsmanagement aktiv. Darüber hinaus koordiniert sie die Vertriebs- und Marketingaktivitäten für ihre eigenen Michael Kohlhase,

Fonds. Die in Familienbesitz befindliche Gesellschaft versteht

Geschäftsführer, Kohlhase

sich als Verwalter für das liquide Vermögen bei konservativer

Vermögensverwaltung

Anlageausrichtung. Oberstes Anlageziel ist der langfristige

66 ° GELD-MAGAZIN – März 2018

Steckbrief der Fondsgesellschaft Adresse D-80333 München, Ottostrasse 5 Verwaltetes Vermögen (31.12.2017): 87 Mio. € Gründung: 1980 www.kohlhase.de


Interview mit Michael Kohlhase, Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung

° EXPERTSTALK

Prospektives Management für konstante Renditen Anleihenportfolios sind nach wie vor interessant. Michael Kohlhase erklärt, mit welchen Strategien er in seinen Rentenfonds trotz Zinsanstiegen ansehnliche Erträge erwirtschaftet. Im Aktienbereich präferiert er wiederum ausgewählte Emerging Markets und den Rohstoffbereich. Temporäre Marktrückgänge sichert er zum Teil ab. Mario Franzin

GELD ° Die Korrektur an den Börsen hat eini-

ge Anleger verschreckt. Wozu raten Sie derzeit

eine relativ geringe Zinssensitivität aufweisen. Zinsderivative nutzen wir in der Regel nicht.

Ihren Investoren? Eher zu Aktien oder eher zu Anleihen? Welche Regionen präferieren Sie in

Spielen Sie in Ihren Fonds auch Währungswet-

den kommenden Monaten?

ten oder sichern Sie diese prinzipiell ab?

MICHAEL KOHLHASE: Jede Marktkorrektur verschreckt Anleger. Allerdings war es dieses Mal aus unserer Sicht längst überfällig und noch nicht so ausgeprägt, wie es hätte sein können. Man muss wohl bedenken, dass die niedrigen Zinsen, die der Konjunkturentwicklung geschuldet sind, viele normale Marktentwicklungen verdecken. Allgemein raten wir zu einem Schwerpunkt in Anleihen. Dies tun wir schon seit Jahrzehnten, in den letzten Jahren war es schwer, an dieser Meinung festzuhalten. Die Aktienanlagen schienen einfach zu attraktiv und im Anleihenbereich gab es nur Renditen, wenn man ins Risiko gegangen ist. Im Aktienbereich bevorzugen wir Anlagen im Emerging Market-Bereich und auch insbesondere Rohstoffanlagen werden wieder interessant.

Unsere Fonds sind in Euro bzw. US-Dollar notiert und Währungsanlagen außerhalb der Fondswährung sichern wir ab. Dies sowie die überschaubaren Laufzeiten bei breiter Diversifikation führen im Übrigen zu einer sehr geringen Volatilität. Aktive Währungswetten wären eine weitere Risikoquelle, die wir lieber vermeiden bzw. in einem separaten Produkt spielen würden.

Sie verwalten vier verschiedene Rentenfonds. Welche Strategie verfolgen Sie bei der DKORenten-Produktfamilie angesichts steigender Zinsen? Sichern Sie Zinsänderungsrisiken auch derivativ ab?

Auch wir haben die Zinswende in den USA und in Europa gesehen. Dies bedeutet natürlich eine schwierige Ausgangslage, da man nicht abschätzen kann, wie stark und in welchem Zeitraum die Zinsen nun weiter steigen werden. Wir achten sehr auf überschaubare Laufzeiten und vernünftige Spreads. Dabei haben wir festgestellt, dass Titel mit vergleichsweise hoher Rendite

Wie flexibel verwalten Sie Ihren Mischfonds DKO-Optima? Was ist Ihre Anlagestrategie bei Gefahr im Verzug an den Rentenmärkten bzw. auch bei Aktien – also, wenn sich beide Märkte

Dr. Michael Kohlhase, Geschäftsführer, Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung

mit einer hohen Korrelation nach unten bewegen würden?

Das grundsätzliche Verhältnis Aktien zu Anleihen ist relativ starr. Den Aktienanteil fahren wir durch Einsatz von Derivaten sehr variabel. Die Anleihen fahren wir ähnlich wie in den Rentenfonds und sehen eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten. Allerdings könnte das beschriebene Szenario uns mehr herausfordern, als wir es im Moment abschätzen würden. In der Form sehen wir es aber als unwahrscheinlich an und haben bestimmt die Nerven und die Ruhe, vernünftig zu reagieren. Das Volumen Ihrer Fonds ist relativ klein. Sehen Sie dies als Nachteil?

Natürlich hätten wir gerne mehr Volumen. Man muss aber bedenken, dass wir als kleiner

Anbieter nicht alle potenziellen Investoren aktiv erreichen können. Hierzu fehlen uns die Kapazitäten. Jedoch glauben wir, dass eine reine Volumensbetrachtung nicht sinnvoll ist. Letztendlich kommt es auf den Investmentstil und die Ergebnisse an. Insofern freuen wir uns immer besonders, wenn unsere Fonds ausgezeichnet werden. Dies ist eine Bestätigung für unsere Strategie Qualität vor opportunistischem Marketingerfolg. Und nicht zuletzt sehen wir es viel eher als einen Vorteil an, dass wir mit dem von uns betreuten Volumen sehr beweglich im Markt agieren können. www.kohlhase.de

MÄRZ 2018 – GELD-MAGAZIN °

67


DIe besten Absolute Return-Fonds

Unabhängig von Anleihen- und Aktienmärkten Vermeidung von Verlusten. Das Ziel der Absolute Return-Fonds ist es, Renditen über dem Geldmarkt zu erzielen bei gleichzeitig niedrigen Schwankungsbreiten und der weitgehenden Vermeidung von Verlusten. Dies ist vor allem mit breit angelegten, flexibel gemanagten Anleihenportfolios zu erzielen unter Bedachtnahme von Zins- und Währungsveränderungen. Als Alternative bieten sich aber auch konservative trendfolgende Mischfonds an.

AbsolutE Return EUR Low Anleihen PLUS. In dieser Kategorie tummeln sich 38

Millionen Euro und wird von der WSS Vermögensmanagement

Fonds, deren Anlagestrategien hauptsächlich dem Kapita-

GmbH verwaltet (siehe auch Seite 79).

lerhalt dienen, gleichzeitig aber eine über dem Geldmarkt liegende Rendite anstreben. Zu diesem Zweck kommen vor

Sieger 10 Jahre

allem Anleihenstrategien in Betracht. Heuer gewann im Zehn-

ARIQON Konservativ

ARIQON Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,64 % 127 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 1,39 %

Jahres-Bereich der von Michael Hanak gemanagte Ariqon

Management Fondsvolumen

Michael Hanak,

Konservativ,. Im Fünf- und Drei-Jahres-Zeitraum liegt neuer-

Geschäftsführer,

Sieger 5 und 3 Jahre

lich der Ascensio II Absolute Return Bond Fund an erster Stelle.

ARIQON Asset Mgmt.

Er wurde 1999 aufgelegt, verfügt über ein Vermögen von 5,4

Management WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,00 % Fondsvolumen 5 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,49 %

Ascensio II Abs. Return Bond Fund

Absolute Return EUR Medium Konservativ. Die Fondsboutique TBF Global Asset Ma-

und Hidden Assets. In diesem Rahmen investiert der Fonds

nagement verwaltet mehr als 1,5 Milliarden Euro. Neben allen

in Unternehmen v.a. aus dem deutschsprachigen Raum mit

4Q-Fonds verantwortet die Gesellschaft auch den TBF Japan,

attraktivem Übernahme-, Struktur- und/oder Squeeze Out-Po-

TBF Euro Short Term Bond, Rockcap US Corporate Bond Fund

tenzial. Hinweis: Seit 31. Jänner 2017 befindet sich der Fonds

und den Greiff Special Situations Fund. Das Fonds­portfolio des

im Softclose und ist somit für Neuinvestoren gesperrt.

Greiff „special situations“ Fund OP, bei dem Greiff Capital MaDirk Sammueller,

nagement als Advisor fungiert, setzt sich aus vier Bausteinen

Fondsmanager,,

Sieger 5 und 3 Jahre

zusammen: Safety (Beherrschungs- & Gewinnabführungs-

Greiff Capital Mgmt.

verträge), Event (u.a. Merger Arbitrage), Special Situations

Management Fondsvolumen

GREIFF special situations Fund OP

Greiff Capital Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,52 % 289 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,23 %

Absolute Return EUR High Unterschiedliche Strategien. Die Kategorie umfasst

vor allem flexibel gemanagte gemischte Fonds, die das Aktienrisiko in schlechten Börsenphasen reduzieren. Sehr gute Arbeit

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

leistet hier Frank Zinnecker, der auch heuer wieder mit dem

Sieger 5 Jahre

rund 50 Millionen Euro schweren HAIG Return Global im ZehnJahres-Bereich den ersten Platz erringen konnte. Zinnecker ist

Management Fondsvolumen

Frank Zinnecker,

seit 1974 Fondsmanager und verwaltet den im Jahr 2003 auf-

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

gelegten Siegerfonds als Subberater. Sieger über fünf Jahre ist

HollyHedge Consult

der von Jan Ehrhardt gemanagte DJE - Zins & Dividende,

Management Fondsvolumen

68 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

HAIG Return Global

HollyHedge Consult Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,31 % 50 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,32 %

DJE - Zins & Dividende

DJE Kapital Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,74 % 819 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,67 %

PRO INVEST PLUS

Kremser Bank Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,22 % 108 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,40 %


DIe besten AnleihenFonds

Gewinne aus Anleihen und zum Teil auch aus Währungen Die Wirtschaftserholung und die Straffung der Geldpolitik sind dies- und jenseits des Atlantiks die vorherrschenden Themen. Denn sie können zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen. Gewinne konnten noch mit Anleihen schlechter Bonität erzielt werden. Anleihen mit anhaltend guter Bonität sind fraglich sichere Häfen. Mit Anleihen in lokalen Währungen kann jedoch ein zusätzliches Körberlgeld verdient werden.

Anleihen Eur Heimvorteil. Die Kategorie „Anleihen in Euro“ umfasst 158

Dezember 2011 aufgelegte Deka-Nachhaltigkeit Renten er-

Fonds und ist besonders für risikoaverse Anleger interessant.

zielte über fünf Jahre ein Plus von 34,4 Prozent.

Im Durchschnitt konnte mit diesen Fonds in den vergangenen zehn Jahren ein kumulierter Ertrag von 36,7 Prozent erzielt

Sieger 10 Jahre

werden. Der Allianz Invest Rentenfonds legte in diesem Zeitraum um 73,3 Prozent zu. Das bescherte ihm auch heuer

Management Fondsvolumen

Anton Kuzmanoski,

wieder den ersten Platz im Zehn-Jahres-Zeitraum. Verwaltet

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

wird der Fonds seit April 2006 von Anton Kuzmanoski, der im

Allianz Invest KAG

Portfolio rund 80 Positionen hält. Der wesentlich größere im

Management Fondsvolumen

Allianz Invest Rentenfonds

Allianz Invest KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,69 % 142 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,62 %

Deka-Nachhaltigkeit Renten

Deka Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,09 % 637 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,77 %

Anleihen Eur Kurze LaufzeitEN Geringes Zinsänderungsrisiko. Heuer ge-

mo 2017 in italienischen, tschechischen und französischen

wann über alle drei Beobachtungszeiträume der Allianz

Papieren gehalten. Der Erfolg des Fondsmanagements führte

Invest Eurorent, der von Anton Kuzmanoski und Sebastian

zu einer kontinuierlichen Zunahme des Fondsvolumens – in

Klimonczyk, beide Allianz Invest KAG, gemanagt wird. Über die

den vergangenen zwei Jahren von 88 auf 115 Millionen Euro.

vergangenen zehn Jahre konnten sie mit dem Fonds einen Wertzuwachs von 38,0 Prozent erwirtschaften. Das Portfolio Anton Kuzmanoski,

besteht aus einer bunten Mischung von rund 65 Staats- und

Fondsmanager,

Unternehmensanleihen. Regional sind zu rund 15 Prozent in

Allianz Invest KAG

Osteuropa veranlagt. Die größten Positionen wurden zu Ulti-

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

Allianz Invest Eurorent

Allianz Invest KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,27 % 115 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,37 % 0,40 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 1,57 %

Anleihen Eur inflationsindexiert Schutz vor Geldentwertung. Die Europäische

Zentralbank (EZB) verfolgt auch heuer noch eine expansive Geldpolitik und sorgt für anhaltend niedrige Zinsen. Nach Jah-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

ren der Intervention keimt aber langsam wieder Inflation auf.

Sieger 5 Jahre

In diesem Zyklus sind inflationsgeschützte Anleihen wieder durchaus interessant. Als Sieger in der 25 Fonds umfassenden

Management Fondsvolumen

Andreas Palmetshofer,

Vergleichsgruppe konnte heuer der 3 Banken Inflationsschutz-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

fonds reüssieren. Er ist in Euro gehedgt und weist über zehn

3 Banken Generali

Jahre einen Wertzuwachs von 37,6 Prozent auf.

Management Fondsvolumen

3 Banken Inflationsschutzfonds

3 Banken Generali Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,24 % 92 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 1,52 %

DPAM Bonds L Inflation-Linked

Degroof Petercam Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,57 % 74 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,14 %

Nomura Real Return Fonds

Nomura A.M. (D) Ertrag 5 Jahre p.a. + 1,49 % 151 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,24 %

MÄRZ 2018 – geld-magazin °

69


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen Eur Unternehmen Wachsendes Segment. Die zum Teil negativen Renditen

bei Euro-Staatsanleihen lässt viele Anleger nach Alternativen suchen. Und diese finden sie in Unternehmensanleihen. Be-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

reits 113 Fonds bieten in diesem Segment aktiv gemanagte

Sieger 5 Jahre

Portfolios an. Über zehn Jahre liegt hier zum wiederholten Male der Apollo Euro Corporate Bond Fund an erster Stelle.

Management Fondsvolumen

Tatjana Greil-Castro,

Fondsmanagerin Tatjana Greil-Castro investiert vor allem im

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

Investment Grade-Bereich. Über drei Jahre gewann wieder ein

Muzinich & Co.

Schroder-Fonds, der von Patrick Vogel verwaltet wird.

Management Fondsvolumen

Apollo Euro Corporate Bond Fund Muzinich & Co. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,04 % 412 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,90 %

Robeco Financial Institutions Bonds Robeco Institutional Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,37 % 2.611 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,98 %

Schroder ISF EURO Credit Conviction

Schroder Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.767 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,82 %

Anleihen Eur Unternehmen Kurze Laufzeiten Weniger Zinssensitiv. Diese Kategorie ist relativ jung

kurzlaufende Unternehmensanleihen anlegt. Darunter fallen

und weist nur 15 Fonds auf. Darunter befinden sich jedoch

auch Bankschuldverschreibungen und Nachranganleihen.

einige durchaus schwergewichtige Produkte, wie zum Bei-

Der Anlageschwerpunkt liegt auf europäischen Unterneh-

spiel der Muzinich Enhancedyield Short-Term Euro Hedged

mensanleihen – zu mindestens 80 Prozent des Portfolios im

mit einem Volumen von 8,5 Milliarden Euro, der ebenso wie

Bereich „Investment Grade“.

der Siegerfonds in der Kategorie Anleihen EUR Unternehmen Olaf Struckmeier,

von Tatjana Greil-Castro verwaltet wird. Heuer gewann in die-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

ser Kategorie jedoch der UniEuroKapital Corporates, der das

Union Investment

Fondsvermögen von 1,4 Milliarden Euro in auf Euro lautende

Management Fondsvolumen

UniEuroKapital Corporates

Union Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,51 % 1.381 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 1,49 %

Anleihen Eur Hochzins gemanagtes Bonitätsrisiko. Im Vergleich zu den

Fonds, die ausschließlich in Unternehmensanleihen inves­ tieren, kaufen High Yield-Fonds auch Staatsanleihen mit

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

UBS (Lux) Bond Fund - Euro High Yield

UBS Asset Mgmt. (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,14 % 2.579 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,66 %

Schroder ISF EURO High Yield

geringerer Bonität (etwa BBB bis B). Das eröffnet zusätzliche

Sieger 5 Jahre

Gelegenheiten, die insbesondere der Siegerfonds über zehn

Schroder Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,70 % 1.315 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,70 %

DPAM Bonds EUR Corporate High Yield

Jahre, der UBS (Lux) Bond Fund - Euro High Yield, zu nutzen ge-

Management Fondsvolumen

Zachary Swabe,

wusst hat. Der Fonds legte in den vergangenen zehn Jahren

Portfoliomanager,

Sieger 3 Jahre

– trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise – um satte 118,9 Pro-

UBS Asset Mgmt. (UK)

zent zu, der Durchschnitt liegt „nur“ bei 77,3 Prozent.

Management Degroof Petercam A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 89 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,14 %

Anleihen EuropA Breit gestreut. Reinhold Zeitlhofer gewann in dieser Kate-

Strategie konnte der Fonds über zehn Jahre um 79,4 Prozent

gorie wie auch in den vergangenen beiden Jahren in allen drei

zulegen, was ihm den Sieg in diesem Zeitraum einbrachte.

bewerteten Zeiträumen den ersten Platz. Sein Portfolio weist

Auch im Fünf- und Drei-Jahres-Bereich gewann der Fonds mit

mehr als 360 Einzelpositionen auf und ist zu knapp zehn Pro-

einem Wertzuwachs von 30,6 bzw. 11,9 Prozent.

zent in Anleihen osteuropäischer Emittenten investiert. Die Diversifikation im Portfolio wird zusätzlich durch die Investi­ Reinhold Zeitlhofer,

tion in einzelne Subfonds, wie zum Beispiel den Kepler High

Fondsmanager,

Grade Corporate Rentenfonds, gesteigert. Damit hält Zeitlhofer

Kepler-Fonds KAG

das Risiko gering, generiert jedoch höhere Renditen. Mit dieser

70 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

KEPLER Europa Rentenfonds

Kepler-Fonds KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,02 % 351 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,47 % 0,59 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,81 %


Anleihen EuropA Hochzins Nichts für schwache Nerven. Die Fonds in dieser Ka-

ger mehr als verdoppeln. Der Durchschnitt der Fonds in dieser

tegorie investieren vor allem in Unternehmensanleihen, die ein

Kategorie legte um 71,8 Prozent zu.

Rating von BBB oder niedriger aufweisen. Das Jahr 2008 war mit dem starken Rückgang der Anleihenkurse ein Horrorjahr.

Sieger 10 und 3 Jahre Robeco European High Yield Bonds

zent einstecken. Die Erholung erfolgte im Jahr darauf mit plus

Management Fondsvolumen

Robeco Institutional Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,46 % 294 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,61 %

Roeland Moraal,

70 bis 100 Prozent. Langfristig gesehen – über zehn ­Jahre –

Fondsmanager,

Sieger 5 Jahre

Robeco Institutional

einem Wertzuwachs von 105,4 Prozent das Kapital der Anle-

Management Fondsvolumen

T Rowe European High Yield Bond

konnte der Top-Fonds, Robeco European High Yield Bonds, mit

Die Fonds mussten 2008 ein Minus zwischen 35 und 50 Pro-

T. Rowe Price Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,81 % 673 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,72 %

Anleihen Eurozone – STAATSANLEIHEN Sparbuch-Alternative. Herbert Steindorfer konnte sich

­auch heuer wieder mit dem s Waldviertel Bond im ZehnJahres-Zeitraum mit einem kumulierten Ertrag von 62,2

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Prozent gegen 33 Konkurrenten durchsetzen. Im Durchschnitt

Sieger 5 Jahre

erzielten Fonds in dieser Kategorie über den genannten Zeitraum 42,9 Prozent. Steindorfer verwaltet den Fonds bereit seit

Management Fondsvolumen

Herbert Steindorfer,

seiner Auflage im Mai 2006. Der Fonds beinhaltet derzeit rund

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

40 Positionen, zeichnet sich durch eine niedrige jährliche

Erste Sparinvest KAG

Umschlags­rate und geringe Gebühren (TER: 0,67%) aus.

Management Fondsvolumen

s Waldviertel Bond

Erste Sparinvest KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,95 % 65 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,14 %

Generali IS Euro Bond

Generali Investments Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,92 % 1.060 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,58 %

BlueBay Inv. Grade Euro Gov. Bond

BlueBay Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.852 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,25 %

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MÄRZ 2018 – geld-magazin °

71


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen Global Volkswirtschaftliche Expertise. Der Siegerfonds

Templeton Global Total Return

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,72 % 17.135 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,24 %

Fonds umfasst. Mit 17,1 Milliarden Euro ist er ein absolutes

Sieger 5 Jahre

New Capital Wealthy Nations Bond

Schwergewicht. Fondsmanager Michael Hasenstab ist seit

im Zehn-Jahres-Zeitraum, der Templeton Global Total Return, gewann seit 2012 jedes Jahr in dieser Kategorie, die 168

2003 für den Templeton Global Total Return verantwortlich. Er

Management EFG Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,54 % Fondsvolumen 814 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,74 %

Michael Hasenstab,

hat im vergangenen Jahr die Anzahl der Positionen im Fonds

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

auf etwa 180 reduziert. Davon sind die meisten aus Schwel-

Franklin Templeton

lenländern wie Brasilien, Indien, Mexiko oder Indonesien.

Management Fondsvolumen

Flossbach von Storch - Bond Opp.

Flossbach von Storch Ertrag 5 Jahre p.a. – 631 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,29 %

Anleihen Global – EUro gehedged Kein Währungsrisiko. James Mitchell managt seit

Viertel des Portfolios hat er in Investment Grade-Anleihen ver-

Februar 2012 den Russell Investments Global Bond, der ins-

anlagt (BBB- oder besseres Rating nach Standard & Poor’s).

gesamt ein Fondsvolumen von rund zwei Milliarden Euro

In der Euro-gehedgten Variante, dem Siegerfonds, werden die

aufweist. Die zum Euro gehedgte Tranche macht etwa ein

Posi­tionen über Währungsfutures zum Euro abgesichert.

Fünftel davon aus. Im vergangenen beiden Jahren gewann der Fonds im Zehn-Jahres-Zeitraum den ersten Platz, heuer James Mitchell,

steht er im Drei-Jahres-Bereich auf dem Siegerstockerl. Bei der

Fondsmanager,

Verwaltung des Fonds legt Mitchell mit rund 1500 Einzelpositi-

Russell Investments

onen auf eine extrem breite Streuung der Assets Wert, gut drei

Russell Global Bond Euro Hdg.

Sieger 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

Russell Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,54 % 398 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,04 % 1,04 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 1,28 %

Anleihen Global – Unternehmen Globale Expertise. Voriges Jahr waren 32 global anle-

wood verwaltet und ist mit 1,2 Milliarden Euro der fünftgrößte

gende Unternehmensanleihen-Fonds sind in Österreich zum

Fonds in dieser Kategorie. Das Portfolio ist zu rund einem Drittel

Vertrieb zugelassen, mittlerweile sind es bereits 41. 23 davon

in Kontinentaleuropa und zu einem Viertel in Großbritannien

existieren mehr als fünf Jahre. Der Siegerfonds im Fünf- und

veranlagt. Alle anderen Regionen sind zu ­Lasten dieser beiden

Drei-Jahres-Bereich, der Invesco Global Investment Grade Cor-

stark untergewichtet.

porate Bond, verdrängte heuer den SLI Global Corporate Bond Lyndon Man,

und den M&G Global Corporate Bond von ihren ersten Plätzen

Fondsmanager,

im Vorjahr. Der Invesco Global Investment Grade Corporate

Invesco Asset Mgmt.

Bond wird seit August 2013 von Lyndon Man und Luke Green-

Sieger 5 und 3 Jahre Invesco Glb. Inv. Grade Corp. Bond

Management Fondsvolumen

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,67 % 1.209 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,77 %

Anleihen Global – Hochzins Satte Renditen. Der Siegerfonds Putnam Global High Yield

Bond konnte den Vorjahresgewinner, den AB FCP I-Global High Yield Portfolio, der mit einem verwalteten Volumen von gut 20 Milliarden Euro ein absolutes Schwergewicht ist, vom Sieger-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Sieger 5 Jahre Morgan Stanley Global High Yield Bond

über zehn Jahre mit einem Plus von 126,9 Prozent die beste

Management Fondsvolumen

Paul Scanlon,

konsistente Rendite, obwohl die jährliche Gesamtkostenquote

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

von 1,63 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Insgesamt rit-

Putnam Investments

terten 24 Fonds im Zehn-Jahres-Bereich um den ersten Platz.

Management Fondsvolumen

stockerl verdrängen. Der Putnam Global High Yield Bond zeigt

72 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Putnam Global High Yield Bond

Putnam Advisory Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,53 % 266 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,72 % Morgan Stanley Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,54 % 625 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,10 %

Janus Henderson Glb. High Yield Bond Janus Henderson Ertrag 5 Jahre p.a. – 96 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,08 %


Anleihen GLOBAL – INflationsgebunden Das Phantom der Märkte. Die Angst vor Inflation hat

Zeitraum knapp vor dem Drei-Jahres-Sieger, dem HSBC GIF

seit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken die ­Märkte

Global Inflation Linked Bond, der 22,9 Prozent schaffte.

überschattet. Erst seit etwa einem halben Jahr ist Inflation aber

BGF Global Inflation Linked Bond

wieder ein Thema, inflationsgesicherte Anleihen sind seither

Sieger 5 Jahre

wieder attraktiv. In Österreich sind 19 Fonds dieser Assetklasse zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Zum Sieger gekürt

Management Fondsvolumen

Chris Allen,

wurde heuer im Fünf-Jahres-Zeitraum der BGF Global Infla­tion

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Linked Bond. Mit einem kumulierten Wertzuwachs von 23,4

BlackRock

Prozent liegt der 153 Millionen Euro schwere Fonds in diesem

Management HSBC Global A.M. (UK) Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,21 % Fondsvolumen 287 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,67 %

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,30 % 153 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,53 %

HSBC GIF Global Inflation Linked Bond

Anleihen Global USD-Gehedged Für US-Dollar-Fans. Die auf US-Dollar abgestimmten

Anleihen-Fonds bilden mit 23 zum Vertrieb in Österreich zugelassenen Produkten eine kleine Kategorie. Im Zehn-Jah-

Sieger 10 Jahre Amundi Funds Bond Global Aggregate

Amundi Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. +10,81 % 5.194 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,52 %

Management Fondsvolumen

res-Bereich konnte sich heuer Fondsmanager Laurent Crosnier

Sieger 5 Jahre

mit dem Amundi Funds Bond Global Corporate gegen seine

PIMCO GIS Income

Pacific Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,12 % 60.299 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,47 %

Konkurrenten durchsetzen. Im Fünf-Jahres-Bereich liegt der

Management Fondsvolumen

Laurent Crosnier,

mit einem Fondsvolumen von mehr als 60 Milliarden Euro

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

extrem schwergewichtige PIMCO GIS Income mit einer kumu-

Amundi Asset Mgmt.

lierten Rendite von 41,1 Prozent an ers­ter Stelle.

Management Fondsvolumen

PIMCO GIS Diversified Income

Pacific Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,51 % 6.611 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,75 %

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73


DIe besten AnleihenFonds

Anleihen SchwellenLÄNDER Global Hartwährung Renner in Hartwährung. In der Kategorie Anleihen EM

Candriam Bonds Emerging Markets

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Candriam Belgium Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,58 % 2.127 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,66 %

bis Mitte 2012 wiesen sie satte Renditen zwischen zehn und

Sieger 5 Jahre

12,2 Prozent. Trotz der zwischenzeitlichen Rückschläge konn-

Management Fondsvolumen

Nordea 1 - Emerging Market Bond

20 Prozent pro Jahr auf. 2013 lag der Durchschnitt bei minus Diliana Deltcheva,

te der Siegerfonds, Candriam Bonds Emerging Markets, über

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre Ashmore Emerg. Mkts. Short Duration

die vergangenen zehn Jahre um 149,8 Prozent zulegen, über

Candriam Belgium

die vergangenen fünf Jahre um 38,1 Prozent.

Global in Hartwährung rittern 76 Fonds mit einem Track Record von mehr als drei Jahren um die Anlegergunst. Von 2009

Management Fondsvolumen

PGIM Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,49 % 1.782 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,09 %

Ashmore Investment Ertrag 5 Jahre p.a. – 2.463 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,91 %

Anleihen SchwellenLÄNDER Global Lokalwährung Plus Währungsspekulation. Anleihen in Landes­

die vergangenen zehn Jahre einen Wertzuwachs von 109,2

währungen können neben den Kuponerträgen auch

Prozent erzielen. Der Durchschnitt liegt hier bei 49,3 Prozent.

Währungsgewinne erzielen. Und besonders die Währungen der Wachstumsmärkte profitieren von tendenziellen Upgrades

Sieger 10 und 5 Jahre Templeton Emerging Markets Bond

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,65 % 7.702 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,51 %

in dieser Kategorie konnte sich auch heuer wieder Starfonds-

Management Fondsvolumen

Michael Hasenstab,

manager Michael Hasenstab mit dem Templeton Emerging

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre GAM Multibond - Em. mkts. Opport. Bond

Markets Bond als Sieger durchsetzen. Er ist für diesen Fonds

Franklin Templeton

bereits seit August 2006 verantwortlich und konnte damit über

der Bonitätsstufen durch Ratingagenturen. Von den 75 Fonds

Management Fondsvolumen

GAM Investment (CH) Ertrag 5 Jahre p.a. – 309 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,58 %

Anleihen SchwellenLÄNDER Global Unternehmen Bond Picking. In der 52 Fonds umfassenden Kategorie

Edmond de Rothschild Fund-Emerging Credit mit einem Wert-

gibt es immerhin 34 Produkte länger als fünf Jahre. Den Sieg

zuwachs von 42,5 Prozent reüssieren.

erzielte dieses Jahr im Fünf-Jahres-Zeitraum der MainFirst -

MainFirst - Em Corp. Bond Fund Bal.

Emerging Corporate Bond Fund Balanced, der im Oktober

Sieger 5 Jahre

2012 aufgelegt wurde und Ende 2017 ein Fondsvolumen von 223 Millionen Euro aufwies. Er konnte heuer den Sieger

Management Fondsvolumen

Thomas Rutz,

des vergangenen Jahres, den Goldman Sachs Emerging Mar-

Fondsmanager,

kets Corporate Bond, knapp schlagen. Über drei Jahre konnte

Sieger 3 Jahre Edmond de Rothschild Fund-Emerg. Credit

MainFirst Affiliated

der ebenfalls mit der Lipper-Höchstnote „5“ ausgezeichnete

Management Fondsvolumen

MainFirst Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,15 % 223 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,54 %

Edmond de Rothschild Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,58 % 309 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,52 %

Anleihen ASien Pazifik Hartwährung Junges Segment. In dieser Kategorie hat man in Öster-

te, während der Durchschnitt der Kategorie bei lediglich 17,5

reich genau 23 Fonds zur Auswahl, von denen nur zehn eine

Prozent liegt. Dem 2007 aufgelegten Siegerfonds folgte 2011

Performance von mehr als fünf Jahren aufweisen – über drei

der Fidelity Funds - Asian Bond, der ebenfalls von Bryan Col-

Jahre sind es 14 Produkte. Die drei größten Fonds in dieser Ka-

lins verwaltet wird. 2017 legte das Fondsvolumen des Fidelity

tegorie, mit einem Fondsvermögen von jeweils mehr als 2,5

Funds - Asian High Yield von drei auf 3,7 Milliarden Euro zu.

Milliarden Euro, sind der Fidelity Asian High Yield, der Eastspring Bryan Collins,

Asian Bond und der BGF Asian Tiger Bond. Die letzten beiden

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

liegen jedoch etwas hinter dem Fidelity-Fonds zurück, der über

FIL Fund Management

fünf Jahre einen Ertrag von 43,8 Prozent erwirtschaften konn-

Management Fondsvolumen

74 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Fidelity Funds - Asian High Yield

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,53 % 3.704 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,48 %


Schreiben Sie mit Ihrer Geschichte das Tagebuch „100 Jahre Republik“. 2018 erzählen wir die Geschichte unserer Republik in besonderer Form. Mit Ihren persönlichen Geschichten und Bildern spielen Sie dabei eine Hauptrolle. Schicken Sie uns Ihre Erzählungen und Fotos, die zeigen, was uns als Österreicher geprägt hat. Wir gestalten daraus ein Tagebuch der Menschen unserer Republik. Ab Februar veröffentlichen wir ausgewählte Beiträge. E-Mail: 100Jahre@wienerzeitung.at Post: Wiener Zeitung, Kennwort „100 Jahre“, Maria Jacobi Gasse 1, 1030 Wien. wienerzeitung.at/100 Jahre facebook.com/wienerzeitung

Zusammenhänge verstehen

Mit der Zusendung des Beitrages (Text und/oder Foto) erklärt der Einsender, dass er der Urheber des Beitrages ist und überträgt der Wiener Zeitung GmbH das zeitlich unbeschränkte Nutzungsrecht an seinem Beitrag. Die Wiener Zeitung hat das Recht, eingesandte Texte zu redigieren und zu kürzen und die Beiträge samt Hinweis auf den Urheber in ihrer Online- und Printausgabe zu veröffentlichen. Der Einsender erklärt, dass er über den Beitrag frei verfügen darf und dass keine Rechte Dritter verletzt werden (bei Verletzung von Rechten Dritter, hält der Einsender die Wiener Zeitung GmbH schad- und klaglos). Der Einsender hat im Voraus die Zustimmung aller allfällig auf dem Foto abgebildeten Personen eingeholt. Beiträge dürfen keine personenbezogenen Daten enthalten. Die Wiener Zeitung GmbH behält sich das Recht vor, eingesandte Beiträge ohne Angabe von Gründen abzulehnen bzw. nicht zu veröffentlichen. Fotos: Carstensen, Rübelt, Uwera, Interfoto, DPA, picturedesk.com, ÖNB-Bildarchiv


ad Anleihen Asien Pazifik: Asien/Pazifik???

DIe besten AnleihenFonds

Anleihen ASien Pazifik Lokalwährung Geringe Volumina. Die Berücksichtigung von lokalen

Asia Local Currency Bond Fund, der nur ein Fondsvolumen

Währungen kann eine Quelle zusätzlichen Ertrages sein. Doch

von 21 Millionen Euro aufweist. Dennoch ist Fondsmanager

der schwache Dollar reduzierte in den vergangenen beiden

Adrian Chee sehr erfolgreich. Er konnte in den vergangenen

Jahren die Auswahl an geeigneten Ländern. Interessanter-

fünf Jahren einen Ertrag von 24,1 Prozent erwirtschaften, der

weise gibt es in dieser Kategorie nur mittelgroße und kleine

Durchschnitt der Kategorie liegt bei 13,6 Prozent.

Fonds. Selbst der ursprünglich mit einer Milliarde Euro schwerAdrian Chee,

gewichtigste Fonds, der Templeton Asian Bond, schrumpfte im

Head Portfolio Manager,

Sieger 5 und 3 Jahre

vergangenen Jahr auf 520 Millionen Euro. Siegerfonds bei

Credit Suisse (Singapur)

den Lipper Fund Awards Austria ist heuer wieder der CS (Lux)

Management Credit Suisse (Singapur) Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,40 % Fondsvolumen 21 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,52 %

CS (Lux) Asia loc. curr. Bond Fund

Anleihen SchwellenLÄNDER Europa Konvergenz. Der Anleihenmarkt Osteuropas bietet nicht

türkischen Staatsanleihen. Der Ertrag des Fonds liegt über

nur Renditen aus höheren Kupons, auch Währungsgewinne

zehn Jahre bei 85,1 Prozent bzw. über fünf Jahre bei 22,5

winken bei geschickter Allokation. In dieser Kategorie werden

Prozent. Der Durchschnitt in dieser Kategorie liegt über diese

in Österreich zurzeit 14 Fonds angeboten. Sieger über alle drei

Zeiträume bei lediglich 36,9 Prozent bzw. 9,3 Prozent.

Bewertungszeiträume ist heuer wieder der von Federico Kaune verwaltete UBS (Lux) Bond - Emerging Europe. Er hat das Federico Kaune,

Fondsvermögen in der Höhe von 87 Millionen Euro in rund

Head of Emerging Mar-

120 Einzeltitel veranlagt. Der Fonds zeigte im vergangenen

kets Debt, UBS Glb. A.M.

Jahr eine hohe Gewichtung von ungarischen, polnischen und

Sieger 10, 5 und 3 Jahre UBS (Lux) Bond - Emerging Europe

Management UBS Global Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,35 % Fondsvolumen 87 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,15 % TER 1,39 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,86 %

Anleihen – Schweizer Franken Relativ Harte Währung. Beim Schweizer Franken

stehen, konnte heuer Fisch Asset Management den Vorjahres-

schlug der Währungseffekt von 2008 bis heute bei den

sieger KBC Renta Swissrenta in allen Beobachtungszeiträumen

Anleihen-Fonds positiv zu Buche. Die eidgenössische Wäh-

schlagen. Der Fisch Bond Fund (CH) weist rund 90 Positionen

rung stieg zum Euro um rund 35 Prozent – inklusive des

auf, die in Schweizer Franken begeben wurden.

kräftigen Anstiegs im Jänner 2015, als die Schweizer Nationalbank überraschend die Interventionen zugunsten einer Klaus Göggelmann,

Franken-Schwächung aufgab. Seither schwächte sich die eid-

Senior Portfolio Manager,

genössische Währung wieder leicht ab. Als Sieger in dieser

Fisch Asset Management

Fondskategorie, in der in Österreich 18 Produkte zur Auswahl

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

FISCH Bond Fund (CHF)

Management Fisch Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,78 % Fondsvolumen 163 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,16 % TER 1,19 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 2,01 %

Anleihen US-Dollar Anhaltende Schwäche. Der US-Dollar verlor im Wert

seit Anfang 2017 rund 15 Prozent zum Euro, über die vergangenen zehn Jahre liegt er aber noch immer rund 20

Sieger 10 Jahre

Prozen im Plus. USD-Anleihenfonds, von denen rund 70 in Ös-

Sieger 5 Jahre

terreich angeboten werden, leiden unter der Euro-Stärke und liegen alle über die vergangenen 12 Monate mit gut zehn Pro-

Management Fondsvolumen

Timothy Rowe,

zent im Minus (in Euro). Das absolute Schwergewicht in dieser

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Kategorie ist der AB American Income Portfolio, der trotz allem

Amundi Smith Breeden

im Fünf-Jahres-Zeitraum mit 26,2 Prozent im Plus liegt.

Management Fondsvolumen

76 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Amundi Funds US Aggregate

Management Amundi Smith Breeden Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,95 % Fondsvolumen 323 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,98 %

AB FCP I-American Income Portfolio AllianceBernstein Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,76 % 10.453 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 3,51 %

Solitaire Global Bond Fund

Solitaire Aquila Ertrag 5 Jahre p.a. – 142 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,27 %


Anleihen US-Dollar Kurze Laufzeiten Short Duration. US-Treasuries weisen im kurzfristigen

­einen Ertrag von 50,3 Prozent „retten“ konnte. Aber auch er

Bereich (ein Jahr) mittlerweile wieder Verzinsungen von

liegt über ein Jahr (in Euro) mit 11,7 Prozent im Minus

rund 2,3 Prozent auf. Viele Fondsmanager in der 24 Fonds umfassenden Kategorie setzten zusätzlich auf Unternehmens-

Sieger 10 und 5 Jahre CS (Lux) Corp. Short Dur. USD Bond

Euroraum fraß der starke Euro im vergangenen Jahr von der

Management Fondsvolumen

Credit Suisse Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,16 % 333 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 3,10 %

Romeo Sakac,

Performance mehr als die Kuponrenditen weg. Der Siegerfonds

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Credit Suisse Asset Mgmt.

Duration USD Bond, der aus den starken Dollar-Zeiten noch

Management Fondsvolumen

Lord Abbett Short Duration Income

im Zehn-Jahres-Bereich ist heuer der CS (Lux) Corporate Short

anleihen, die höhere Renditen abwerfen. Für Anleger aus dem

Lord, Abbett & Co. Ertrag 5 Jahre p.a. – 1.502 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 1,83 %

Anleihen USD Hochzins Gemanagte Bonitäten. Der Siegerfonds Fidelity Funds

– US High Yield wird bereits seit 2003 von Harley Lank gemanagt. Seine Strategie liegt in der breiten Verteilung des

Fidelity Funds - US High Yield

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,93 % 3.246 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,99 %

UBAM Global High Yield Solution

Fondsvermögens von 3,25 Milliarden Euro auf rund 500 Unter-

Sieger 5 Jahre

nehmensanleihen im Bonitätsbereich zwischen BBB und CCC.

Union Bancaire Privee Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,59 % 5.027 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,11 %

AXA WF US Dynamic High Yield Bonds

Die Schuldtitel weisen Kupons zwischen sieben und zwölf Pro-

Management Fondsvolumen

Harley Lank,

zent auf und sorgen für satte Renditen. Im Fünf-Jahres-Bereich

Portfolio Manager,

Sieger 3 Jahre

wurde Lank vom UBAM Global High Yield Solution überflügelt,

FIL Fund Management

der in diesem Zeitraum um 58,1 Prozent zulegen konnte.

Management AXA Investment Managers Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 193 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,35 %

Anleihen USD Unternehmen Corporate Bonds. Viele US-Anleihenfonds mischen Un-

Voya Investment Management als Advisor hinzu. So konnte er

ternehmensanleihen zur Renditesteigerung bei. Die Kategorie

über fünf Jahre ­in Euro einen Wertzuwachs von 33,6 Prozent

der ausschließlich in Unternehensanleihen investierenden

erzielen, über drei Jahre kumuliert 13,5 Prozent. Der durch-

Fonds weist 42 Produkte auf. Zur Verringerung des höheren

schnittliche Ertrag der Fonds in dieser Kategorie lag über fünf

Risikos werden zumeist die Assets breit gestreut angelegt.

Jahre bei 25,8 Prozent bzw. über drei Jahre bei 10,9 Prozent.

So weist der von Kurt Kringelis verwaltete Siegerfonds NN (L) Kurt Kringelis,

US Credit rund 300 Positionen auf. Zur Unterstützung bei der

Senior Portfolio Manager,

Auswahl der Einzelwerte und der Beobachtung der Bonitäts-

NN Investment Partners

entwicklung der Zielunternehmen zieht Kringelis das Team von

NN (L) US Credit Management NN Investment Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,72 % Fondsvolumen 1.606 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,96 % Sieger 5 und 3 Jahre

SIE ERREICHEN DIE RELEVANTEN MEDIEN IN ÖSTERREICH NICHT? IHNEN FEHLT DER DRAHT ZU DEN WICHTIGEN INVESTOREN IM LAND? MÄRZ 2018 – geld-magazin °

77


DIe besten WandelanleihenFonds

Aktienähnliche Renditen mit Sicherheitsnetz Emittenten von Wandelanleihen zahlen jährlich Zinsen, die von den Gläubigern mit dem Kupon eingelöst werden und am Ende der Laufzeit wird die Anleihe getilgt. Das Besondere an Wandelanleihen aber ist, dass sie das Recht für den Gläubiger beinhaltet, statt der Tilgung in eine bestimmte Anzahl von Aktien des Emittenten zu tauschen. Steht der Kurs der Aktie höher als das Nominale der Anleihe, ist das für den Gläubiger ein einträgliches Geschäft.

WandelAnleihen Global Aktienoptionen mit Floor. Wandelanleihen bieten ne-

sehr übersichtlich und verwaltet sie hinsichtlich Zinsentwick-

ben einer Kuponverzinsung ein Wandlungsrecht in Aktien und

lung, Währungen und Bonitätsrisiken sehr aktiv (bottom up

profitieren daher auch von Aktienkursanstiegen. Nach unten

stock picking). Ende 2017 hatte er die Regionen USA mit 45

sind die Investments – unberücksichtigt eines Ausfallsrisikos –

Prozent und Europa mit 37 Prozent hoch gewichtet.

mit dem Nominale der Anleihen abgesichert. Im vergangenen Jahr gewann in jedem Zeitraum ein anderer Fonds, heuer Arnaud Brillois,

überflügelte der Lazard Convertible Global in allen drei Bewer-

Fondsmanager,

tungszeiträumen seine 61 (!) Konkurrenten. Fondsmanager

Lazard Feres Gestion

Arnaud Brillois hält das Portfolio mit knapp über 70 Positionen

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

Lazard Convertible Global

Lazard Feres Gestion Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,27 % 936 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,50 % 0,98 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,50 %

WandelAnleihen Europa Klein, aber oho. Die Fonds in dieser Kategorie konnten in

Parvest Convertible Bond Europe Small Cap mit einer knapp

den vergangenen Jahren von steigenden Aktienkursen an den

höheren Performance von 17,5 Prozent.

Börsen profitieren. Gleichzeitig führt die Wirtschaftserholung zu einer Bonitätsverbesserung der Unternehmen. So konnte

Sieger 5 Jahre

der Convertinvest All-Cap Convertible Fund in der 22 Fonds

CONVERTINVEST All-Cap Convert. Fund

umfassenden Kategorie in den vergangenen fünf Jahren um

Management Convertinvest Fin. Services Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,00 % Fondsvolumen 124 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,01 %

Gerhard Kratochwil,

33,5 Prozent zulegen. Seit vergangenem Jahr wird der Fonds

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

von Stefan Steinberger und Horst Simbürger, beide Convert­

Convertinvest

invest, verwaltet. Über drei Jahre glänzt heuer neuerlich der

Management Fondsvolumen

PARVEST Conv. Bond Europe Small Cap BNP Paribas A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,02 % 298 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,52 %

Anleihen Laufzeitfonds EUR – 2020+ Das Ziel ist das Ziel! Laufzeitfonds ermöglichen eine gute

Produkte. Der Siegerfonds im Drei-Jahres-Bereich, der Pio­neer

Planbarkeit bei der Vermögensveranlagung. Sinn macht ein

Funds Austria - Bond Opportunities 1/2020 wurde 2013 aufge-

Ablaufmanagement bei gemischten Portfolios und bei An-

legt und erzielte seither einen Wertzuwachs von 22,7 Prozent.

leihenfonds – nicht jedoch bei reinen Aktienportfolios. Bei

Der Fonds ist nur ein Produkt einer ganzen Serie von Anleihen

Anleihen Laufzeitfonds wird das Datum der Tilgungen der An-

Laufzeitfonds mit unterschiedlichen Ablaufdaten.

leihen im Portfolio auf einen bestimmten Zeitpunkt bzw. eng Margarete Strasser,

begrenzten Zeitraum gebündelt. Damit fällt praktisch das Kurs-

Portfoliomanagerin,

Sieger 3 Jahre

risiko weg. In der Kategorie Anleihen Laufzeitfonds bis 2020

Pioneer Investments (A)

gibt es immerhin 41 in Österreich zum Vertrieb zuge­lassene

Management Pioneer Investments (A) Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 10 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,93 %

78 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

PFA - Bond Opportunities 1/2020


°

Interview mit Markus Weissörtel, WSS Vermögensmanagement   ExpertsTalk

Flexible „Frühaufsteher“ sorgen für außergewöhnliche Renditen Vier Fonds im Angebot – drei davon wurden bei der Lipper-Bewertung ausgezeichnet. Dieses Kunststück muss einmal nachgemacht werden. Zum Erfolg führt die Kombination von technischer und fundamentaler Aktien­ analyse, schnelles Kaufen und Verkaufen sowie der Einsatz von Futures, noch bevor die Börsen aufsperren. GELD ° WSS Vermögensmanagement ist viel-

leicht noch nicht jedem unserer Leser ein Begriff, können Sie Ihr Unternehmen skizzieren?

Markus weissörtel: WSS wurde im Jahr 2005 mit Sitz in Linz von Karl Stöbich, Her­ bert Scherrer und mir gegründet. Also von ehemaligen Bankmitarbeitern, die in Ober­ österreich im Wertpapiergeschäft tätig waren. Ausschlaggebend dafür war, dass wir uns in unseren Freiheiten zunehmend eingeschränkt fühlten. Wir aber wollten unsere Strategie um­ setzen und haben uns auf eigene Beine gestellt. Wir verfügen als Wertpapierfirma über die große Konzession, die die Annahme und Über­ mittlung von Aufträgen, Anlageberatung und Portfolioverwaltung inkludiert. Gestartet sind wir mit einem verwalteten Volumen von 50 Millionen Euro, heute halten wir bereits bei 350 Millionen. Das umfasst 90 Millionen Euro in unseren drei Spezial- und vier Publikumsfonds. Das für uns sehr wichtige Wertpapiergeschäft macht den Differenzbetrag aus. Durch diese Einzeldepots mit Aktien, Anleihen, Zertifikaten usw. bleiben wir in engem Kontakt mit den Kunden. Ein Vorteil, denn ich halte es für wich­ tig, das Sentiment so zu spüren. WSS ist das Kunststück gelungen, dass von vier Publikumsfonds heuer gleich drei von ­Lipper ausgezeichnet wurden, dabei ist ein Fonds für die Auswertung gar noch nicht lange genug im Rennen. Wie schafft man das?

Alle unsere Fonds haben ein spezielles Thema, das für den Kunden Mehrwert schaffen soll. Exem­plarisch möchte ich unseren Europafonds näher beschreiben. Ursprünglich war im Abso­ lute Return-Konzept vorgegeben, dass hier die Aktienquote zwischen 0 und 100 Prozent diffe­

rieren konnte. Das hat sich insofern geändert, dass der Fonds heute mindestens 50 Prozent an Aktien halten muss. Allerdings bietet unser spe­ zielles Future-Overlay die Möglichkeit, sowohl Long als auch Short zu gehen und so entspre­ chend zu hedgen. Tatsächlich können wir die Aktienquote dadurch extrem flexibel gestalten: zwischen 0 und 150 Prozent. Das OverlayKonzept alleine hat uns 2017 ein zusätzliches Performance-Plus von rund sechs Prozent ein­ gebracht. Futures werden schon ab acht Uhr morgens, also noch vor Börseneröffnung, ge­ handelt, wobei dieser Markt als relativ illiquide bezeichnet werden muss. Das ist ein riesiger Vorteil für uns, weil wir hier mit unserer über­ schaubaren Größe – der Europafonds hat ein Volumen von rund 30 Millionen Euro – sehr gut agieren können. Milliardenschwere Fonds kön­ nen hier praktisch nicht manövrieren. Aber natürlich stellen Futures nur eine zusätzliche Komponente dar?

Das ist korrekt, der WSS-Europa ist ein sehr aktiv gemanagter Europa-Aktienfonds und ver­ folgt ein klares Stock-Picking Konzept. Anhand fundamentaler Analyse erstellen wir zunächst eine sogenannte Master-List, hier finden sich Unternehmen, die wir auch aufgrund ihres Pro­ duktangebots prinzipiell für interessant halten. Gekauft werden die Titel aber erst dann, wenn auch die technischen Voraussetzungen stim­ men. Eine Besonderheit ist dabei, dass unsere Turn-Over-Ratio extrem hoch ist. Das bedeu­ tet, dass wir oft kaufen bzw. verkaufen. Das kann man sich so vorstellen: Wir haben eine Aktie im Portfolio, von der wir fundamental überzeugt sind, die aber aktuell aus technischer Sicht überteuert erscheint. Dann können wir

Mag. Markus Weissörtel, Geschäftsführer, WSS Vermögensmanagement GmbH

diesen Wert verkaufen, setzen ihn auf eine Be­ obachtungsliste und kaufen ihn wieder, wenn sich die technische Situation verbessert hat. Auch das funktioniert innerhalb eines kleinen Teams sehr gut – wenn man langwierige Be­ sprechungen abwarten muss, ist es oft schon zu spät und der Markt ist bereits in die falsche Richtung gegangen. Waren Sie eigentlich von den Korrekturen der Börsen im heurigen Jahr überrascht?

Im Wesentlichen nicht. Wir hatten schon vor­ her gesagt: Wenn eine Korrektur kommt, dann wird sie relativ heftig ausfallen und technischer Natur sein. So war es dann, wobei wir glauben, dass der Verkaufsdruck fast ausschließlich von Fondsmanagern gekommen ist. Banken sowie Versicherungen halten aufgrund diverser Eigenkapitalvorschriften gar nicht so viele Aktien und private Investoren kaufen mehr als sie ver­ kaufen. Auch weil sie keine Alternativen sehen. www.wss-vm.com

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 79


DIe besten AktienFonds

Aktieninvestments sind bereits seit Jahren gefragt Aktienfonds. Machen Unternehmen Gewinne, so schlägt sich dies in Dividendenzahlungen und Aktienkurssteigerungen nieder. Auf lange Sicht ist mit dieser Form der Geldanlage die höchste Rendite zu machen – vorausgesetzt, man setzt auf die richtigen Fondsmanager. Diese suchen für die Anleger die aussichtsreichsten Regionen, die zukunftsträchtigsten Branchen und vor allem die günstigsten Unternehmen.

Aktien Global Königsklasse. In dieser Kategorie rittern in Österreich 491

fünf und drei Jahre wird er vom Morgan Stanley Global Oppor-

Fonds mit einem Track Record von mehr als drei Jahren um die

tunities mit 186,2 Prozent bzw. 76,5 Prozent weit überflügelt.

Gunst der Anleger. Hier einen Award zu erringen, ist eine ganz besondere Auszeichnung. Über zehn Jahre gewann ­heuer

Sieger 10 Jahre Robeco Global Consumer Trends Equ.

Robeco Institutional Ertrag 10 Jahre p.a. + 11,92 % 1.429 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,98 %

verwaltete Robeco Global Consumer Trend Equity. Während

Management Fondsvolumen

Jack Neele,

der Durchschnitt der Fonds in diesem Zeitraum um 56,9 Pro-

Portfolio Manager,

Sieger 5 und 3 Jahre

zent zulegte, schaffte Neele mit dem nun rund 1,4 Milliarden

Robeco Institutional

Euro schweren Portfolio einen Ertrag von 208,7 Prozent. Über

Management Fondsvolumen

wieder der seit 2007 von Jack Neele und Richard Speetjens

Morgan Stanley Global Opp.

Morgan Stanley Ertrag 5 Jahre p.a. + 23,39 % 3.173 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,82 %

Aktien GLOBAL Dividenden Laufende Erträge. Beteiligungen an Aktiengesellschaf­

Jahre erzielte der Fonds einen Wert­zuwachs von 96,1 Prozent.

ten, die starke Cashflows aufweisen und hohe Dividenden

Der Durchschnitt in dieser Kategorie liegt bei 63,6 Prozent.

zahlen, bringen Ruhe und laufende Erträge ins Portfolio. Die­se „Dividenden-Strate­gie” verfolgen 56 in Österreich zum Ver-

Sieger 10 und 5 Jahre

trieb zugelassene Fonds. Gewinner in dieser Kategorie über fünf Jahre ist der KBC Equity Fund High Dividend. Fondsma-

Management Fondsvolumen

Nick Clay,

nager Michal Majchrzak hat das 643 Millionen Euro schwere

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Portfolio auf gut 150 Positionen relativ breit ­gestreut, hoch ge-

Newton Invest. Mgmt.

wichtet ist die Region USA mit 57 Prozent Anteil. Über zehn

Management Fondsvolumen

KBC Equity Fund High Dividend

KBC Fund Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,96 % 643 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,70 %

Newton Global Income Sterling

Newton Invest. Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,11 % 6.523 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 9,45 %

Aktien Global kleine und mittlere Unternehmen intensives research. Kleine und mittlere Unternehmen

Equity (Auflage 1996, Volumen: 480 Mio. Euro), der ebenfalls

bieten höhere Wachstumschancen, unterliegen aber auch hö-

von Erik Esselink gemanagt wird, ist der Siegerfonds etwas

heren Kursschwankungen. Heuer gewann in dieser Kategorie,

aggressiver aufgestellt. Sein Ertrag über fünf Jahre: 123,1 Pro-

die 21 Fonds umfasst, sowohl im Fünf-Jahres- wie auch im

zent, über drei Jahre 48,0 Prozent – der Durchschnitt liegt bei

Drei-Jahres-Zeitraum der Invesco Global Smaller Companies

79,6 Prozent bzw. 29,3 Prozent.

(im vergangenen Jahr gewann er im Fünf-Jahres-Zeitraum). Erik Esselink,

Das Fondsvolumen stieg 2017 von 112 Millio­nen Euro auf

Fondsmanager,

197 Millionen Euro. Mit rund 200 Positionen ist das Portfolio

Invesco Perpetual

breit aufgestellt. Im Vergleich zum älteren Invesco Small Cap

80 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Sieger 5 und 3 Jahre Invesco Global Smaller Companies

Management Fondsvolumen

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,40 % 197 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,94 %


Aktien Europa Einsame Spitze. Seit 2009 geht es – mit kurzen Unter-

Prozent des Kapitals als Long-Positionen – und stellt knapp 30

brechungen – an den euro­päischen Aktienmärkten bergauf.

Prozent an Short-Positionen gegenüber. Damit gelingt es ihm,

Über die vergangenen zehn Jahre konnte der Durchschnitt

zusätzliches Alpha zu generieren. Der Fonds legte in den ver-

der Fonds wegen der Finanzkrise 2007/08 kumuliert nur um

gangenen zehn Jahren um sagenhafte 262,2 Prozent zu.

26,8 Prozent zulegen, über fünf Jahre wieder um 51,7 Prozent. Einer der erfolgreichsten Fondsmanager und heuer David Tovey,

Sieger über zehn, fünf und drei Jahre ist im Bereich europäi­

Fondsmanager,

scher Aktien David Tovey, der bereits seit 1998 bei BlackRock

BlackRock

arbeitet. Er hält im Fonds rund 150 Positionen – davon 120

Sieger 10, 5 und 3 Jahre BSF European Opport. Extension

BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 13,72 % 1.139 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 23,83 % 2,71 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,75 %

Management Fondsvolumen TER

Aktien Europa Dividenden Ohne Währungsrisiko. Da die Renditen bei fixverzins­

ten Produkten relativ unattraktiv sind, ist die Nachfrage nach Dividenden-Aktien hoch. Das pushte die Aktienkurse. Der Sie-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

gerfonds über zehn Jahre, der JPM Europe Strategic Dividend,

Sieger 5 Jahre

weist mit knapp 300 Positionen ein gut diversifiziertes Portfo-

JPM Europe Strategic Dividend

JPMorgan A. M. (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,27 % 3.709 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,32 %

First Private Euro Divid. STAUFER

First Private I.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,08 % 231 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,69 %

lio auf und konnte über die vergangenen zehn Jahre um 52,0

Management Fondsvolumen

Michael Barakos,

Prozent zulegen (Durchschnitt: 24,6 Prozent). Über fünf Jahre

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre LBBW Zyklus Strategie

gewann der First Private Euro Dividenden STAUFER mit einem

JPMorgan A. M. (UK)

Plus von 101,9 Prozent (Durchschnitt: 55,0 Prozent).

LBBW Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,94 % 67 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,28 %

Management Fondsvolumen

Aktien Europa kleine und mittlere Unternehmen Stärkeres Wachstum. Zum Siegerfonds über zehn Jah-

re wurde heuer der Squad Capital - Squad Growth gekürt. Er wird von Sebastian Hahn, HC Capital Advisors, als Co-Berater verwaltet und weist mittlerweile ein Fondsvermögen von 137

SQUAD CAPITAL - SQUAD GROWTH

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

HC Capital Advisors Ertrag 10 Jahre p.a. + 14,07 % 137 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,00 %

Sieger 5 Jahre Bellevue (Lux) BB Entrepreneur Eur Small

Bellevue Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,11 % 259 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 23,02 %

tionen investiert ist. Über zehn Jahre konnte der Fonds einen

Management Fondsvolumen

Sebastian Hahn,

Wertzuwachs von sagenhaften 273,3 Prozent erzielen – der

Fondsberater,

Durchschnitt der 82 Fonds umfassenden Kategorie schaffte in

Sieger 3 Jahre SQUAD CAPITAL - SQUAD Eur. Convictions

HC Capital Advisors

diesem Zeitraum „nur“ 81,1 Prozent.

Millionen Euro auf, das relativ breit gestreut in etwa 85 Posi-

Management Fondsvolumen

HC Capital Advisors Ertrag 5 Jahre p.a. – 105 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 25,62 %

Aktien EuroPA ohne GroSSbritannien Ausschluss der Briten. Es ist eine gewisse Ironie, dass

des Fonds wirkte sich auch positiv auf das Fondsvolumen aus,

gerade die in London angesiedelte Fondsgesellschaft Black-

das 2017 von 2,3 auf satte 5,1 Milliarden Euro stieg.

Rock in der 18 Fonds umfassenden Kategorie „Aktien Europa ex Großbritannien“ auch heuer wieder über zehn Jahre die

Sieger 10 Jahre

Nase vorne hat. So konnte der BGF Continental European Flexible über diesen Zeitraum um glatte 140 Prozent zulegen, der

Management Fondsvolumen

Alister M. Hibbert,

Durchschnitt schaffte in diesem Zeitraum nur 50 Prozent. Das

Portfolio Manager,

Sieger 5 und 3 Jahre

„Flexible“ im Fondsnamen bezieht sich übrigens auf die wech-

BlackRock

selnde Gewichtung von Growth- und Value-Aktien. Der Erfolg

Management Fondsvolumen

BGF Continental European Flexible BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,13 % 5.080 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,98 %

Digital Funds Stars Europe Ex-UK

J.Chahine Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,35 % 457 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,80 %

MÄRZ 2018 – geld-magazin °

81


DIe besten AktienFonds

Aktien Eurozone Einheitswährung. Mit einem Plus von 103,3 Prozent

systematisch verwaltete DB Platinum IV Croci mit einem ku-

liegt der Allianz Wachstum Euroland im Zehn-Jahres-Bereich

mulierten Plus von 93,3 bzw. 46,6 Prozent als Sieger hervor.

an erster Stelle. Fondsmanager Andreas Hildebrand übernahm im Juni 2017 die Verantwortung für den 384 Millionen Euro

Sieger 10 Jahre

schweren Fonds von Matthias Born, der zu Berenberg wech-

Allianz Wachstum Euroland

selte und dort seither für den Berenberg Eurozone Focus Fund

Management Allianz Global Investors Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,35 % Fondsvolumen 384 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,27 %

Andreas Hildebrand,

zuständig ist. Dem hohen Wertzuwachs des Allianz Wachs-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

tum Euroland steht die Peer Group mit im Schnitt 13,8 Prozent

Allianz Global Investors

gegenüber. Über fünf und drei Jahre ging der fundamental

Management State Street Glb. Advisors Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,09 % Fondsvolumen 604 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,60 %

DB Platinum IV CROCI Euro

Aktien GroSSbritannien Fonds litten unter Brexit. Vergangenes Jahr lag der

Threadneedle UK ebenfalls im Zehn-Jahres-Bereich an erster Stelle in der 25 Fonds umfassenden Kategorie. Heuer konn-

Threadneedle UK

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Threadneedle A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,28 % 2.541 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,98 %

Fidelity FAST UK

te Fondsmanager Chris Kinder, der den Fonds seit November

Sieger 5 Jahre

2014 managt, auf einen Wertzuwachs von 69,5 Prozent zu-

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,68 % 63 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,30 %

JOHCM UK Dynamic

rückblicken. Der Durchschnitt der Fonds in dieser Kategorie

Management Fondsvolumen

Chris Kinder,

erreichte einen kumulierten Ertrag von 45,3 Prozent. In Mit-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

leidenschaft gezogen wurden alle UK-Funds 2016 durch das

Threadneedle A.M.

Brexit-Votum mit damals durchschnittlich minus 4,4 Prozent.

Management JO Hambro Capital Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,20 % Fondsvolumen 1.082 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,59 %

Aktien Deutschland Zugpferd. Die Exporterfolge der deutschen Unternehmen

schlagen sich in steigenden Aktienkursen nieder. So legte der Deutsche Aktienindex in den vergangenen zehn Jahren von

DWS Deutschland

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

7800 auf 12.500 Punkte zu – trotz der zwischenzeitlich her-

Sieger 5 Jahre

ben Kurseinbrüche im Jahr 2008. Der Siegerfonds über zehn Jahre, heuer wieder der DWS Deutschland, der seit Juli 2002

Management Fondsvolumen

Tim Albrecht,

von Tim Albrecht verwaltet wird, erzielte in diesem Zeitraum ei-

Portfoliomanager,

Sieger 3 Jahre

nen Ertrag von 151,7 Prozent. Der Durchschnitt der 40 Fonds

Dt. Asset & Wealth Mgmt.

umfassenden Vergleichsgruppe schaffte nur 52,8 Prozent.

Management Fondsvolumen

Deutsche Asset Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,66 % 7.614 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,95 %

DB Platinum IV Platow

pfp Advisory Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,87 % 173 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,52 %

DWS Aktien Strategie Deutschland

Deutsche Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,15 % 3.606 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 16,41 %

Aktien öSTERREICH Outperformance. Der österreichische Aktienmarkt (ATX

von 43,7 Prozent bzw. 86,9 Prozent. In diesem Zeitraum ent-

Prime-Index) konnte sich in den vergangenen drei Jahren

wickelte sich der Durchschnitt der Österreich-Aktienfonds mit

mit einem Anstieg von 58,6 Prozent überproportional erho-

minus 2,9 Prozent (!) bzw. plus 52,8 Prozent weit schlechter

len. Durch aktives Stock Picking legten die Fonds in dieser 13

als der 3 Banken Österreich-Fonds.

Fonds umfassenden Kategorie in diesem Zeitraum im Durchschnitt um 61,2 Prozent zu. Alois Wögerbauer schaffte mit Alois Wögerbauer,

dem 3 Banken Österreich-Fonds über diesen Zeitraum einen

Geschäftsführer,

Wertzuwachs von sogar 81,8 Prozent. Bezeichnend ist auch

3 Banken Generali Invest

seine Performance über die vergangenen zehn und fünf Jahre

82 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

3 Banken Österreich-Fonds

Management 3 Banken Generali Invest Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,69 % Fondsvolumen 187 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,32 % TER 1,68 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,03 %


Interview mit Tobias Tretter, Commodity Capital ° ExpertsTalk

Expertise in Rohstoffen und Minen Die Commodity Capital AG ist ein weltweit etablierter innovativer Spezialist im Bereich Edelmetalle und Rohstoffe. Das Unternehmen analysiert Rohstoffprojekte auf der ganzen Welt und setzt dieses Wissen im Management von drei Investmentfonds aktiv in Rendite um. Auch in diesem Jahr wurde die Boutique mit gleich mehreren Thomson Reuters Lipper Fund Awards prämiert. GELD ° Sie investieren in Unternehmen, die

Wodurch ist ein Engagement in Fonds Ihres

Rohstoffe fördern. Welche Rohstoffe sind für

Hauses für den Investor interessant?

Sie derzeit besonders interessant?

Neben der guten Rendite ist unser breit gestreutes Portfolio risikobewusst investiert. Sowohl die Sektoren, das Unternehmensstadium als auch die Länder und Rohstoffarten werden gut diversifiziert. Des Weiteren achten wir bei unseren Besuchen der Minen vor Ort auf einen guten Umgang mit der lokalen Bevölkerung und der Umwelt. Wir versuchen das Portfolio nachhaltig aufzubauen und achten bei unseren Investments auf politische und wirtschaftliche Stabilität.

Tobias Tretter: Wir finden aktuell Rohstoffe interessant, die für die Herstellung von Batterien notwendig sind. Lithium, Nickel oder auch Kobalt konnten in den letzten Jahren alle anderen Metalle outperformen und wir sehen eine Überrendite auch in diesem Jahr. ­Lithium ist der Hauptrohstoff beim Umstieg vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroantrieb. Durch den Bau der geplanten Gigafabriken sowie die Ermangelung geeigneter Mineningeneure sehen wir den Ausbau der notwendigen Abbaukapazitäten von derzeit 220.000 auf eine Million Tonnen Lithium jährlich bis 2025 als nahezu unmöglich an. Aber auch die Basismetalle stehen unseres Erachtens vor einem neuen Aufschwung. Neben Nickel bleibt Zink weiterhin einer unserer Favoriten, da trotz eines gestiegenen Zinkpreises keine neuen Projekte in Produktion gehen konnten. Ebenfalls positiv sehen wir Kupfer, das erst vor Kurzem ein neues Vier-JahresHoch erklommen hat. Auch hier ist vor allem die aktuelle Verfügbarkeit ein Problem. Es gibt schlicht weg keine neuen Projekte, die in ­Produktion gegangen sind und auch die Pipeline ist, was große und attraktive, wirtschaftlich interessante Lagestätten betrifft, eher überschaubar. Auch Edelmetalle sind für uns interessant. Obwohl die Exploration trotz positiver Fundamentaldaten noch immer brach liegt, suchen die Majors nach spannenden neuen Projekten zur Übernahme. Die Aktienpreise sind weitestgehend stabil, da Investoren den Sektor aktuell meiden, jedoch kaum Verkaufsdruck vorherrscht. Es bedarf wahrscheinlich nur eines kleinen Anstoßes, um einen erneuten Aufwärtszyklus zu starten.

Tobias Tretter, Verwaltungsrat, Commodity Capital AG

Der Structured Solutions Next Generation Ein Investment Ihrer Fonds hängt stark vom

­Resources Fund wird zum zweiten Mal in Folge

Stadium des Minenlebenszyklus ab. Wann

prämiert. Was ist seine Besonderheit?

­investieren Sie und warum?

Der Fonds investiert in Unternehmen, die für Zukunftstechnologien relevant sind und wichtige Rohstoffe, wie derzeit etwa für E-Mobilität, fördern. Wir setzen auf Lithium und Rohstoffe, die zur Herstellung von Lithium-IonenBatterien benötigt werden, wie Magnesium, Nickel oder auch Kobalt. Der Fonds korreliert nicht mit den klassischen Rohstoff-Indizes und agiert Benchmark-unabhängig. Die Volatilität lag 2017 bei 36,18 Prozent, knappe 20 Prozent über dem S&P-Global Natural Resources Index (in US-Dollar). Der Beta-Faktor liegt jedoch nur zu einem Drittel der Zeitperioden über dem Marktrisikowert von 1,00 und stellt sich somit attraktiver als der Beta-Faktor des Referenzindex dar. Fulminant zeigt sich die kumulierte Wertentwicklung, die bei plus 132,45 Prozent (in Euro) liegt. Vergleichsweise bescheiden präsentiert sich demgegenüber die Gesamtperformance des S&P-Vergleichsindex hier mit 86,65 Prozent (in Euro) und einem Plus von 24,45 Prozent auf Euro-Basis.

Wir treffen Investitionsentscheidungen gern nach dem Minenlebenszyklus, der Unternehmen in drei Phasen unterteilt. Nach der Entdeckung einer Lagerstätte (Exploration) wird diese weiterentwickelt bis hin zur Produktionsaufnahme (Juniorphase). Danach produziert das Unternehmen (Produzent) und wird gern von großen Majors übernommen. Wir investieren aus diesem Grund gerne in Junior-Unternehmen. Das sind Gesellschaften, die sich in genau jener Phase befinden, in der die Mine mit der Produktion begonnen hat. Die größten Risiken, wie der Nachweis des Erzkörpers, die Umweltstudie oder auch das Platzen der Finanzierung des Projektes, sind zu diesem Zeitpunkt erfolgreich bewältigt und das Unternehmen kann die Früchte der jahrelangen Arbeit ernten. Die Chancen liegen zu diesem Zeitpunkt vor allem darin, dass das Unternehmen als Investmentmöglichkeit für große institutionelle Investoren interessant wird oder als lukrativer Übernahmekandidat für Majors auf der „Speisekarte“ steht.

www.commodity-capital.com

märz 2018 – GELD-MAGAZIN ° 83


DIe besten AktienFonds

Aktien sCHWEIZ Heimvorteil. Im Jänner 2015 gab die Schweizerische Na­

erzielte über zehn Jahre in Euro gerechnet ein Plus von 138,2

tionalbank die Quasi-Euro-Bindung auf, der Franken verlor aber

Prozent (Durchschnitt der Kategorie: 103,2 Prozent).

seither den Währungsvorteil von rund 15 Prozent beinahe wie-

UBAM Swiss Equity

der zur Gänze. Für Anleger aus dem Euroraum schwanden die

Sieger 10 und 5 Jahre

Währungsgewinne dahin. Der Siegerfonds UBAM Swiss Equity,

Union Bancaire Privee Ertrag 10 Jahre p.a. + 9,06 % 1.519 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,23 %

New Capital Swiss Select Equity

der auch im Vorjahr im Zehn-Jahres-Zeitraum an erster Stelle

Management Fondsvolumen

Eleanor Taylor Jolidon,

lag, setzte sich heuer auch im Fünf-Jahres-Zeitraum durch –

Fondsmanagerin,

Sieger 3 Jahre

2015 gewann er sogar in allen drei Bewertungszeiträumen. Er

UBP Swiss Equities Team

wird seit Anfang 2008 von Eleanor Taylor Jolidon verwaltet und

Management EFG Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. – Fondsvolumen 132 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,95 %

Aktien SchwellenLÄNDER gLOBAL Höhere Volatilität. Um den Sieg in der Kategorie „Aktien-

ments und arbeitete bis 2012 in Singapur als Senior Research

fonds Wachstumsländer Global” rittern kapp 170 Fonds. Der

Analystin. Seit 2012 ist sie wieder von London aus tätig.

erste Platz im Zehn-Jahres-Bereich ging heuer an den Russell Investment Emerging Markets Equity, der in diesem Zeitraum

Sieger 10 Jahre Russell Investment Em. Markets Equity

Russell Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,05 % 2.753 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,60 %

schnitt erzielten die Fonds in dieser Kategorie über zehn Jahre

Management Fondsvolumen

Kathrine Husvaeg,

ein Plus von 29 Prozent. Fondsmanagerin Kathrine Hus­vaeg

Fondsmanagerin,

ist seit Oktober 2015 für den Russel Investment Emerging

Sieger 5 und 3 Jahre Vontobel Fund MTX Sust. Em Leaders

Russell Investments

Markets Equity verantwortlich. Sie kam 2004 zu Russell Invest-

einen Ertrag von 48,8 Prozent erwirtschaften konnte. Im Durch-

Management Fondsvolumen

Vontobel Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,15 % 1.099 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,87 %

Aktien SchwellenLÄNDER eUROPA Differenzierte Märkte. Osteuropa-Aktienfonds litten

von 2011 bis 2015 unter einer massiven Underperformance, doch seit Mitte 2016 profitieren sie wiederum vom Aufholpro-

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

zess der Region. Der beste Fonds, der Schroder ISF Emerging

Sieger 5 Jahre

Europe, erzielte in den vergangenen zehn Jahren ein Plus von kumuliert 8,6 Prozent und wird seit November 2014 von Rollo

Management Fondsvolumen

Rollo Roscow,

Roscow von London aus verwaltet. Um die Leistung von Rollow

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

zu würdigen, der durchschnittliche „Ertrag“ der Fonds in dieser

Schroders I.M.

Kategorie liegt über zehn Jahre bei minus 29,2 Prozent.

Management Fondsvolumen

Schroder ISF Emerging Europe

Schroder I.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 0,83 % 1.065 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,75 %

Trigon New Europe Fund

AS Trigon Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,80 % 143 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,23 %

Meinl Eastern Europe

Julius Meinl Invest Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,21 % 1 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 21,75 %

Aktien rUSSLAND Kräftige Erholung. Der russische Aktienmarkt erlebte

Opportunities in diesem Zeitraum ein Plus von 28,9 Prozent

nach einem 300 Prozent-Anstieg ab 2008 eine Ernüchterung

erzielen, der Pictet-Russian Equities 11,0 Prozent.

– rund 75 Prozent gingen wieder verloren! Seit dem neuer-

PARVEST Equity Russia Opport.

lichen Hoch im Jahr 2011 gab die Moskauer Börse ständig

Sieger 5 Jahre

nach – ab Mitte 2014 halbierte der Index sogar. Erst ab 2016

Alfred Berg A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,21 % 145 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,52 %

Pictet-Russian Equities

folgte wieder eine kräftige Erholung, die kumulierte Fünf-Jah-

Management Fondsvolumen

Dan Fredrikson,

res-Performance der 16 Fonds in dieser Kategorie liegt im

Portfolio Manager,

Sieger 3 Jahre

Schnitt noch bei minus 1,9 Prozent. Portfolio Manager Dan

Alfred Berg A.M.

Fredrikson konnte hingegen mit dem Parvest Equity Russia

Management Pictet Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,11 % Fondsvolumen 369 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 23,15 %

84 ° geld-magazin – MÄRZ 2018


Interview mit Julien Bernier, Chahine Capital

° EXPERTSTALK

Quant-Modelle als Rendite-Booster Das Fondsmanagement-Team der Digital Stars Fonds von Chahine Capital hat es geschafft, auf Basis von quantitativen Modellen Fonds-Portfolios zu entwickeln, die benchmarkunabhängig kontinuierlich attraktive Renditen erwirtschaften und immer wieder mit zahlreichen Fonds-Preisen ausgestattet werden. GELD ° Am Anfang der Geschäftstätigkeit von

Bedeutet das, dass Sie konsequent eine

Chahine stand nicht das Managen von Fonds,

Momentumstrategie verfolgen?

sondern das Sammeln von Unternehmens-

Das ist richtig. Momentum ist für uns ein extrem relevantes Instrument, um die Entwicklungskraft eines Unternehmens oder eines Sektors zu bestimmen. So finden wir heraus, ob eine Gesellschaft sich aus ihrem originären und dauerhaft wiederholbaren Unternehmensgeschäft heraus entwickelt oder ob das Momentum eben nur kurzfristiger Natur ist und beispielsweise auf einer Übernahme basiert. So filtern wir Risikofaktoren in Unternehmen, aber auch in Branchen heraus und optimieren auf diese Weise unsere Allokation. 2017 war beispielsweise ein starkes Jahr im Bereich Semiconductors – wir haben hier unser Engagement verstärkt und so eine Sektor-Rotation vollzogen.

daten. Wie kam dabei nun eines zum anderen?

JULIEN BERNIER: Begonnen hat alles 1987, als Dr. Jacques Chahine begann, Unternehmensdaten börsennotierter Gesellschaften auf digitaler Basis zu sammeln – ein Novum damals – und diese an Finanzanalysten und Broker zu vertreiben. Bald war eine Plattform geschaffen – eine Art Mini-Bloomberg-Datenbank (JCF Quant)–, die quantitativ orientierte Manager maßgeblich in ihrer Arbeit unterstützte. Viele Kunden in Europa – auch in Österreich – wurden mit Daten beliefert und entwickelten damit erfolgreiche Produkte. 1998 begann Dr. Chahine selbst auf Basis seiner Plattform Fonds zu entwickeln, damit war der Grundstein zu den Digital Stars Europe Fonds gelegt. 2004 wurde die Datenbank-Plattform an FactSet verkauft und Dr. Chahine und ich widmeten sich ausschließlich dem Fondsgeschäft. Wie gehen Sie beim Management vor? Wie wählen Sie Unternehmen aus? Halten Sie persönlichen Kontakt zu den Aktiengesellschaften?

Ich beginne gleich mit ihrer letzten Frage. Wir nehmen generell keine Unternehmensbesuche vor. Stattdessen screenen wir unsere Datenbank und stellen dann – beim Digital Stars Europe ist es beispielsweise so – auf Basis von 1700 Titeln aus entwickelten Aktienmärkten ein Portfolio von 160 Werten zusammen. Wir halten maximal 3,5 Prozent pro Titel in unserem Portfolio. Alle Titel werden laufend nach quantitativen Managementmethoden geprüft. Am Ende eines Monats wird das Fondsportfolio nach Preismomentum-Kriterien angepasst und Mitte des Monats nach dem Gewinnmomentum, sodass schlecht durch gut performende Titel ersetzt werden.

Julien Bernier, CIO, Fund Manager

Prozent – auch hier war der Effekt der sensationellen Entwicklung von Semiconductor-Werten positiv spürbar.

Mit dem Digital Stars Europe ex UK Fonds wurde ein Europa-Fonds ohne UK-Anteil

Gibt es Sektoren, die Sie absolut meiden und

aufgelegt. Was war der Grund dafür?

welche österreichischen Titel sind in diesem

Wir haben den Fonds 2006 auf Anregung britischer Investoren aufgelegt, die auf diese Weise ein Investment-Vehikel erhielten, mit dem das Pfund-Risiko eliminiert werden konnte. Heute ist dieser Fonds für europäische Investoren in gleicher Weise interessant, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Brexit oder die Volatilität der britischen Währung. Bei diesem Fonds ist das Investment-Universum erheblich kleiner. Hier wählen wir aus einem Universum von 1200 Titeln ein Fondsportfolio von 130 Werten, die nach dem Muster des Stars Europe Fonds gemanagt werden. Es handelt sich dabei um einen All-Cap-Fonds, der optimal aktuelle Momentum-Trends berücksichtigt und mit zehn Prozent jährlicher Performance seit Auflage deutlich über dem Referenzindex liegt und seine Investoren wahrlich nicht enttäuscht. 2017 lag die Performance sogar bei 25

Fonds enthalten?

In Österreich sind wir aktuell bei der OMV, Raiffeisen International und bei AT&S investiert. Titel, die sie uns gefallen, weil sie Perspektive bieten. Prinzipiell gibt es kaum Sektoren, die wir völlig meiden. Wir favorisieren aktuell stark IT-Werte, Basic Materials und Consumer Discretionary. Untergewichtet sind wir immer bei Immobilien-Titeln und bei Consumer Staples. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Immobilien-Werte oder Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie liefern stabile Erträge ohne Fantasie und Perspektive auf attraktives Wachstum. Das ist für uns nicht interessant, denn Wachstumstitel bieten uns interessanten Mehrwert, und genau dieser ist für den Erfolg unserer Fonds ausschlaggebend. www.chahinecapital.com

MÄRZ MÄRZ 2018 2018 –– GELD-MAGAZIN geld-magazin °

85


DIe besten AktienFonds

Aktien lATEINAMERIKA Boom and Bust. Nach dem Boom bis 2007, in dem Aktien

fünf und drei Jahre liegt heuer der Stewart Investors Latin Ame-

aus Lateinamerika um 700 Prozent zulegten, korrigierten die

rica mit kumuliert 11,7 Prozent bzw. 33,8 Prozent im Plus.

Börsen kräftig. Auch nach dem Zwischenhoch im Jahr 2011

BSF Latin American Opportunities

ging es wieder bergab. Erst seit Anfang 2016 erholten sich die

Sieger 10 Jahre

Börsen in Lateinamerika wieder. Der Siegerfonds über zehn Jahre, der BSF Latin American Opportunities, weist in diesem

Management Fondsvolumen

Will Landers,

Zeitraum einen kumulierten Ertrag von 44,0 Prozent aus. Der

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Durchschnitt der Lateinamerika-Aktienfonds liegt im Zehn-

BlackRock

Jahres-Zeitraum noch immer mit 10,3 Prozent im Minus. Über

Management Fondsvolumen

BlackRock Ertrag 10 Jahre p.a. + 4,24 % 22 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. – 1,50 %

Stewart Investors Latin America

First State Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,17 % 231 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,15 %

Aktien aSIEN-pAZIFIK Breite Wirtschaftsregion. Zur Region Asien-Pazifik

wird Japan und Australien dazugezählt. Mit Investments auch in den beiden Industrieländern lässt sich die Volatilität des

Invesco Pacific Equity

Sieger 10 Jahre

Invesco A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,88 % 197 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,90 %

Management Fondsvolumen

Portfolios deutlich reduzieren. Trotzdem ist die Performance

Sieger 5 Jahre

des „Emerging Asia” teilweise enthalten. So legte der Invesco Pacific Equity, der seit 2001 von Stuart Parks gemanagt wird, in

Management Fondsvolumen

Stuart Parks,

den vergangenen zehn Jahren um 113,7 Prozent zu. Gewin-

Investment Manager,

Sieger 3 Jahre

ner über fünf Jahre wurde heuer mit plus 110,5 Prozent der

Invesco Asset Mgmt.

etwas kleinere Comgest Growth Asia.

Management Fondsvolumen

Comgest Growth Asia

Comgest Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,04 % 132 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,76 %

JPM Pacific Equity

JPMorgan Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,39 % 637 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,42 %

Aktien aSIEN-pAZIFIK kleine und mittlere Unternehmen Hohes Beta. Zusätzlich zur Wachstumsfantasie aus Schwel-

Prozent und über drei Jahre bei lediglich 23,2 Prozent. Fonds-

lenländern kommt die Hebelwirkung kleiner Unternehmen. So

managerin Elina Fung verwaltet den Fonds seit Jänner 2012

verwundert es nicht, dass die Performancezahlen im Vergleich

gemeinsam mit Alex Kwan nach rein fundamentalen Kriterien.

zur Kategorie „Aktien Pazifik ex Japan“ höher liegen. Der Sie-

Sie haben das mittlerweile 1,4 Milliarden Euro schwere Portfo-

gerfonds ist heuer wieder der HSBC GIF Asia ex Japan Equity

lio in rund 120 Beteiligungen investiert.

Smaller Companies. Er konnte in den vergangenen fünf JahElina Fung, Investment

ren um 128,3 Prozent zulegen, in den letzten drei Jahren um

Director of Equities,

53,7 Prozent. Der durchschnittliche Ertrag der in dieser Ka-

HSBC Global A.M.

tegorie enthaltenen 15 Fonds liegt über fünf Jahre bei 52,4

Sieger 5 UND 3 Jahre HSBC GIF Asia Ex Japan Equ Sm. CoMP.

Management HSBC Global Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,94 % Fondsvolumen 1.382 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,39 %

Aktien aSIEN-pAZIFIK OHNE jAPAN Hauptsächlich Schwellenländer. Über zehn ­Jahre

Hongkong tätig. Über fünf und drei Jahre liegt der Hermes Asia

gewann in dieser Anlageregion heuer der Schroder ISF Asian

ex Japan Equity mit 132,0 bzw. 55,7 Prozent deutlich vorne.

Total Return Fund, der in diesem Zeitraum um 241,7 Prozent zulegen konnte. Der knapp 3,5 Milliarden Euro schwere Fonds

Sieger 10 Jahre

wird bereits seit 2007 von Robin Parbrook und King Fuei Lee

Schroder ISF Asian Total Return

gemanagt. Parbrook arbeitet bereits seit 1998 für Schroders

Management Schroder Investment SGP Ertrag 10 Jahre p.a. + 13,06 % Fondsvolumen 3.450 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,92 %

Robin Parbrook,

und war sechs Jahre als Asian Fund Manager in Hongkong tä-

Head of Asia Equity Team,

Sieger 5 und 3 Jahre

tig, wurde dann CIO für Pazifik ex Japan-Aktien in Singapur. Seit

Schroder Investment

2005 ist er als Head des Asia ex Japan Equity Teams wieder in

Management Fondsvolumen

86 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Hermes Asia ex Japan Equity

Hermes Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,32 % 3.381 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,89 %


KOLUMNE

LIPPER RESEARCH

Die Lipper Fund Awards

D

FUND AWARDS FÜR KAPITALANLAGEGESELLSCHAFTEN

as Angebot an Investmentfonds in Österreich wird immer größer und die einzelnen Produkte immer komplexer. Diese Umstände machen es selbst gut informierten Anlegern nahezu unmöglich, den oder die Fonds zu finden, die ihren Anforderungen wirklich gerecht werden. Aus diesem Grund nutzen viele Anlageberater und Investoren Fondsratings bei der Fondsauswahl, bieten diese Bewertungen doch eine gute Orientierungshilfe. Ähnlich verhält es sich mit den jährlich von Ratinganbietern und anderen Institutionen verliehenen Awards. Diese Auszeichnungen werden von den Anbietern gern für Marketingzwecke eingesetzt, da sie belegen, dass der ausgezeichnete Fonds sich über einen bestimmten Zeitraum hinweg, auf Basis der jeweiligen Bewertungskriterien, gegen alle seine Mitbewerber durchsetzen konnte. Dabei wird ein Award nur an den besten Fonds vergeben, während die beste Ratingnote in der Regel an eine Gruppe von Fonds vergeben wird. Da es nicht möglich ist, auf Basis von individuellen Kriterien und Vorgaben eine allgemeingültige Bewertung von Investmentfonds vorzunehmen, steht bei den Lipper Fund Awards die Leistung des Fondsmanagers im Verhältnis zu seinen Mitbewerbern im Blickpunkt. Da sich diese Leistung am ehesten an der Beständigkeit des risikoadjustierten Ertrages ablesen lässt, wird für die Ermittlung der Gewinner der Lipper Fund Awards der Lipper Leader für konsistenten Ertrag verwendet. Im Gegensatz zu dem monatlich berechneten Lipper Leaders Rating wird der beste Fonds einer Vergleichsgruppe nur einmal im Jahr mit einem Fund Award für den jeweiligen Anlagezeitraum (3, 5 und 10 Jahre) ausgezeichnet. LIPPER FUND AWARDS FÜR EINZELFONDS Bei den Lipper Fund Awards für Österreich werden alle in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds aus den Anlageklassen Aktien, Renten und Mischfonds berücksichtigt,

Um bei der Bewertung der Kapitalanlagegesellschaften vergleichbare Gruppen zu schaffen, werden die Anbieter von Lipper anhand der von ihnen verwalteten Vermögen in kleine und große Gesellschaften unterteilt. Zusätzlich müssen große Gesellschaften mindestens fünf Aktienfonds, fünf Rentenfonds und drei gemischte Portfolios verwalten, während kleine Anbieter jeweils nur drei Fonds je Anlageklasse managen müssen. Für die Berechnung der Lipper Fund Awards werden alle Fonds der jeweiligen Anlageklasse berücksichtigt. Somit konnte die jeweils beste große beziehungsweise kleine Kapitalanlagegesellschaft mit allen von ihr verwalteten Portfolios, durchschnittlich betrachtet, über den Zeitraum von drei Jahren bessere risikoadjustierte Erträge erzielen als ihre Mitbewerber. FAZIT

DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEA

die mindestens drei Jahre alt sind und deren Vergleichsgruppen jeweils aus mehr als zehn Fonds bestehen. Somit konnten sich die Gewinner eines Lipper Fund Awards gegen mindestens neun weitere Produkte durchsetzen und über den entsprechenden Bewertungszeitraum die beste risikoadjustierte Rendite erzielen. Ein wichtiges Kriterium für die Qualität eines Ratings beziehungsweise Awards ist die Anzahl der bewerteten Kategorien. Während einige Marktbeobachter in der Vielzahl der Kategorien eine Inflationierung der Awards sehen, stellt eine große Anzahl von Vergleichsgruppen in Wirklichkeit sicher, dass nur Fonds mit demselben Anlageschwerpunkt miteinander verglichen werden.

Alle Ratings und Awards haben für den Anleger einen Nachteil, sie bewerten die Ergebnisse der Fonds in der Vergangenheit und haben somit nur eine geringe Aussagekraft für die zukünftigen Ergebnisse eines Fonds. Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass die Vergangenheit die einzige Orientierungshilfe ist, die Investoren bei der Fondsauswahl haben. Somit sind die Qualität der Bewertungsmethodologie und eine ausreichend feine Gliederung der einzelnen Anlageklassen wichtige Einflussfaktoren für die Aussagekraft von Awards und Ratings. Sollten Anlageberater oder Investoren bei der Fondsauswahl Awards und/oder Ratings einsetzen, müssen sie die Ergebnisse der von ihnen ausgewählten Fonds in jedem Fall regelmäßig überprüfen, um sicherzugehen, dass die von ihnen gewählten Produkte nach wie vor den jeweiligen Anforderungen entsprechen. www.lipperleaders.com Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

MÄRZ MÄRZ 2018 2018 –– GELD-MAGAZIN geld-magazin °

87


DIe besten AktienFonds

Aktien chINA BOoM and Bust. Ab Mitte 2014 kam es in China durch die

einem weit überdurchschnittlichen Wertzuwachs von 160,2

Marktöffnung (A-Shares) innerhalb eines Jahres zu einem An-

bzw. 82,3 Prozent der UBS - China Opportunity auf.

stieg der Börsen um gut 100 Prozent. Dann trat Ernüchterung ein und die Gewinne wurden beinahe zur Gänze wieder verlo-

Sieger 10 Jahre

ren. In diesem up and down weist der Siegerfonds SLI Global

SLI Global SICAV China Equities

SICAV China Equities über zehn Jahre dennoch einen kumu-

Management Standard Life Investments Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,30 % Fondsvolumen 158 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,72 %

Magdalene Miller,

lierten Wertzuwachs von 84,4 Prozent auf, der Durchschnitt

Portfolio Managerin,

Sieger 5 und 3 Jahre

in dieser Kategorie liegt bei etwa der Hälfte dieses Ertrages.

Standard Life Investments

Über fünf und drei Jahre trumpft heuer hingegen wieder mit

Management Fondsvolumen

UBS (Lux) EF - China Opportunity

UBS A.M. (HK) Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,01 % 2.887 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 22,05 %

Aktien Grossraum China WirtschaftsRegion. Vom Wachstum Chinas profitieren

überzeugen. Er wird von Projit Chatterjee, der aus Mumbai in

auch die umliegenden Länder. So ist es sinnvoll, Investments

Indien stammt, von Singapur aus verwaltet.

auch dahingehend zu streuen. Besonders beeindruckend ist der Wertzuwachs des Siegerfonds Fidelity Funds - Greater

Sieger 10 Jahre

China von 135,1 Prozent über die vergangenen zehn Jahre

Fidelity Funds - Greater China

FIL Fund Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 8,92 % 540 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 14,88 %

(der Durchschnitt: + 54,6 %). Für das Management zeichnet

Management Fondsvolumen

Raymond Ma,

bereits seit Juli 2012 Raymond Ma verantwortlich. Über die

Fondsmanager,

letzten fünf und drei Jahre konnte der UBS (Lux) Equity Fund -

Sieger 5 und 3 Jahre UBS (Lux) Equ. Fund - Greater China

FIL Fund Management

Greater China mit kumuliert 128,8 Prozent bzw. 75,2 Prozent

UBS Asset Mgmt. (HK) Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,99 % 704 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,53 %

WIEN NORD

Management Fondsvolumen

88 ° geld-magazin – MÄRZ 2017 2018


Aktien iNDIEN Wieder in Fahrt. Indiens Wirtschaft wuchs 2017 um 6,3

Prozent nach sieben Prozent in 2016, die Inflation ist auf etwa fünf Prozent gestiegen. Die Börse in Bombay hat nach einer

Stewart Inv. Indian Subcontinent

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Stewart Investors (UK) Ertrag 10 Jahre p.a. + 10,33 % 306 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,15 %

Goldman Sachs India Equity

Konsolidierungsphase ab Februar 2016 wieder Fahrt aufge-

Sieger 5 Jahre

nommen. Auf Sicht der vergangenen zehn Jahre konnte der

Goldman Sachs Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,88 % 2.257 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,30 %

Nomura Funds Ireland-India Equity

seit Juli 2008 von David Gait verwaltete Siegerfonds um 167,6

Management Fondsvolumen

David Gait,

Prozent zulegen. Gait hält das Portfolio mit rund 45 Positionen

Senior Portfolio Manager,

Sieger 3 Jahre

sehr konzentriert. Über fünf Jahre wurde Gait vom Goldman

Stewart Investors (UK)

Sachs India Equity (+ 127,7 % vs. 111,5 %) knapp überholt.

Management Nomura Asset Mgmt. UK Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,70 % Fondsvolumen 242 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 19,65 %

Aktien jAPAN Erholung. Der japanische Aktienmarkt profitiert von der

mit plus 260,9 bzw. 92,0 Prozent weit vorne. Der Durchschnitt

ultralockeren Geldpolitik – der schwache Yen unterstützt den

erzielte hier „nur“ 94,4 bzw. 43,9 Prozent.

Export, doch das Handelsbilanzdefizit stieg auf Rekordwerte. Seit Mitte 2016 kam es bei der japanischen Währung zu ei-

Sieger 10 Jahre

ner Gegenreaktion – der Yen kletterte wieder auf 0,76 Euro.

Schroder ISF Japanese Opp.

Schroder Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,90 % 1.799 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,02 %

Japan-Aktienfonds erzielten in den vergangenen zehn Jah-

Management Fondsvolumen

Ken Maeda,

ren Gewinne von bis zu 114 Prozent (Schroder ISF Japanese

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Opportunities).Über fünf und drei Jahre liegt der mit 162 Millio­

Schroder Investment

nen Euro wesentlich kleinere Yuki Japan Rebounding Growth

Management Fondsvolumen

Yuki Japan Rebounding Growth

Yuki Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 29,27 % 162 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 24,28 %

Aktien jAPAN kleine und mittlere Unternehmen Stock Picking. Die richtige Aktienauswahl macht sich in

zen, bei dem der Nikkei-Index von 9000 auf 20.500 Punkte

einem zyklischen Markt wie Japan bezahlt. Und das macht

mehr als verdoppelte.

Fondsmanager Yun Young Lee goldrichtig. Er verwaltet den 1985 aufgelegten Janus Henderson HF Japanese Smaller

Sieger 10 Jahre Janus Henderson HF Japanese Sm. Comp.

Janus Henderson G.I. Ertrag 10 Jahre p.a. + 14,17 % 564 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,83 %

ne Konkurrenz – hier erzielte er einen Ertragszuwachs von

Management Fondsvolumen

Yun Young Lee,

276,7 Prozent. Der Durchschnitt der elf Fonds in dieser Kate-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

gorie schaffte über diesen Zeitraum 184,9 Prozent. Besonders

Janus Henderson G.I.

gut konnte Lee den Börsenanstieg Mitte 2012 bis 2015 nüt-

Management Fondsvolumen

Companies seit 2005 und übertrumpfte über zehn Jahre sei-

PARVEST Equity Japan Small Cap

Sumitomo Mitsui A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,51 % 1.685 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 24,27 %

Aktien USA gröSSter Aktienmarkt. In dieser Kategorie werden in

ce. Über fünf und drei Jahre gewann heuer der Stryx America,

Österreich 189 Fonds angeboten. Alleine T Rowe Price hat hier

mit etwa gleicher Performance, aber niedrigerer Volatilität.

vier Fonds im Rennen – plus einen US Small Cap-Fonds. Im Zehn-Jahres-Bereich konnte sich heuer wieder der T Rowe US

Sieger 10 Jahre

Large Cap Growth mit einem Wertzuwachs von 159,3 Prozent an erster Stelle halten. Der Fonds wird seit Anfang 2017 von

Management Fondsvolumen

Taymour Tamaddon,

Taymour Tamaddon verwaltet – zuvor war Robert Sharps (seit

Porftfolio Manager,

Sieger 5 und 3 Jahre

2003) für den Fonds verantwortlich.Tamaddon ist gleichzeitig

T. Rowe Price

Chairman des Investment Advisory Committees bei T Rowe Pri-

Management Fondsvolumen

T Rowe US Large Cap Growth Equity T. Rowe Price Int. Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,25 % 1.250 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,72 %

Stryx America

Seilern Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 20,22 % 96 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 15,06 %

MÄRZ 2018 – geld-magazin °

89


DIe besten Branchen-AktienFonds

Aktien USA kleine und mittlere Unternehmen Technologie-Vorsprung. Auch heuer gewann wie-

der Fondsmanager Ryan Burgess mit dem T Rowe US Smaller Companies im Zehn-Jahres-Bereich den ersten Platz in der

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

35 Fonds umfassenden Kategorie. Der Fonds profitierte vom

Sieger 5 Jahre

ungebrochenen Aktienboom seit Februar 2009 und die Fondsmanager erzielten mit durchschnittlich 200 Positionen im

Management Fondsvolumen

Ryan Burgess,

Portfolio einen Wertzuwachs von 229,8 Prozent. Im Fünf-Jah-

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

res-Bereich siegte Shunsuke Matsushima mit dem Parvest

T. Rowe Price

Equity USA Small Cap mit 176,2 Prozent.

Management Fondsvolumen

T Rowe US Smaller Companies Equity T. Rowe Price Ertrag 10 Jahre p.a. + 12,66 % 1.065 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,38 %

PARVEST Equity USA Small Cap

BNP Paribas A.M. USA Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,35 % 792 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,74 %

JPM US Smaller Companies

JP Morgan Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,13 % 1.005 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,21 %

Aktien Branche fINANZ Gute Erholung. Finanzwerte mussten in den vergan­

Sieger 10 Jahre Robeco New World Financial Equities

Management Fondsvolumen

Robeco Institutional Ertrag 10 Jahre p.a. + 3,19 % 808 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,66 %

2016 zeigte sich mit einem Anstieg der langfristigen Zinsen

Sieger 5 Jahre

KBC Equity Fund Finance

Licht am Horizont. Patrick Lemmens, bereits seit 2008 Fonds-

genen Jahren außerordentliche Belastungen verdauen: Faule Kredite, Bankensteuern und sinkende Zinserträge. Erst Mitte

manager des Robeco New World Financial Equities, konnte

Management KBC Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,82 % Fondsvolumen 62 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,21 %

Patrick Lemmens,

sich im Zehn-Jahres-Bereich mit einem Wertzuwachs von

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

37,1 Prozent den ersten Platz erkämpfen. Der Durchschnitt der

Robeco Institutional

Kategorie (12 Fonds) liegt mit 34,9 Prozent knapp darunter.

Management NN Investment Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,73 % Fondsvolumen 148 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,09 %

NN (L) Banking & Insurance

Aktien Branche gESUNDHEIT Grundbedürfnisse. Laufen Wirkstoff-Patente von Phar-

mafirmen aus, stürzen sich Generikahersteller darauf und produzieren sie ebenfalls. Daher entwickeln Pharmafirmen

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

FCP OP Medical Biohealth-Trends

Medical Strategy Ertrag 10 Jahre p.a. + 15,25 % 106 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 22,54 %

BGF World Healthscience

ständig neue Heilsubstanzen bzw. übernehmen passende

Sieger 5 Jahre

Biotech-Firmen. Das treibt die Aktienkurse. Der Gewinner

BlackRock Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,00 % 2.517 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,67 %

MIV Global Medtech Fund

in dieser Kategorie über zehn Jahre ist der FCP OP Medical

Management Fondsvolumen

Michael Fischer,

Biohealth-Trends. Er wird von der auf Pharma-Portfolios spe­

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

zialisierten Medical Strategy verwaltet, die mit den Fonds über

Medical Strategy

zehn Jahre ein Plus von satten 314,0 Prozent erzielte.

Management KBC Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 18,73 % Fondsvolumen 926 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 12,64 %

Aktien Branche Biotechnologie Innovationen. Mit Biotechnologie-Aktien wurde langfristig

Biotechnology, legte in diesem Zeitraum sogar um 475,8 Pro-

eine Menge Geld verdient – trotz Korrektur um rund 40 Prozent

zent zu. Da über zehn Jahr nur sieben Fonds zur Bewertung

im Jahr 2015. Seit Februar 2016 steigen die Fonds wieder um

kommen, wurde heuer lediglich im Drei-Jahres-Zeitraum ein

rund 40 Prozent. Die Branche wird einfach durch ihre Innova­

Award vergeben. Diesen erhielt heuer wieder David Pinniger

tionskraft in die Höhe getrieben. Deshalb weisen praktisch alle

mit dem Polar Capital Biotechnology.

elf Fonds dieser Kategorie trotz zwischenzeitlicher Korrekturen David Pinniger,

noch immer Traumrenditen auf. Über zehn Jahre erreichten sie

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

im Durchschnitt einen Wertzuwachs von um 202,5 Prozent.

Polar Capital

Der Top-Fonds in diesem Zeitraum, der Candriam Equities L

Management Fondsvolumen

90 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

Polar Capital Biotechnology

Polar Capital Ertrag 5 Jahre p.a. – 242 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,73 %


Aktien Branche Konsum-/Luxusgüter Solide Entwicklung gefragt. Unternehmen aus dem

weniger als die Hälfte (+65,7% bzw. 24,0%). Fondsmanager

Luxusgütersektor bzw. der Freizeitindustrie weisen zumeist ein

Ido Cohen ist für das in dieser Kategorie mit 742 Millionen

gesundes Geschäftsmodell, solide Wachstumsaussichten und

Euro mittlerweile größte Portfolio (im Vorjahr noch mit 277 Mil-

eine angemessene Bewertung auf. Zudem zeigen sie sich re-

lionen Euro zweigrößter) bereits seit Mai 2011 verantwortlich

lativ krisenresistent. Der bereits 1994 aufgelegte Siegerfonds

und hat das Fondsvermögen in gut 60 Einzeltitel veranlagt.

Invesco Global Leisure konnte heuer wieder über fünf und drei Ido Cohen,

Jahre mit einem Wertzuwachs von satten 169,3 Prozent bzw.

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

50,3 Prozent in dieser Kategorie (13 Fonds) gewinnen. Der

Invesco Advisers

Durchschnitt der Fonds erreichte über diese Zeiträume weit

Management Fondsvolumen

Invesco Global Leisure

Invesco Advisers Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,90 % 607 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 14,54 %

Aktien Branche informationstechnologie Trend unseres Zeitalters. Ohne IT geht gar nichts –

wann wieder Hyun Ho Sohn mit dem Fidelity Global Technology

kein Handy, kein Internet und keine Datenverwaltung. Und die

und einem Wertzuwachs von 185,6 Prozent.

Entwicklung in diesem Bereich ist enorm: rasant wachsende Speichermedien, schnellere Prozessoren und blitzschnelle

Sieger 10 und 3 Jahre Polar Capital Global Technology

dungen für jedermann. Wer auf die richtigen Unternehmen

Management Fondsvolumen

Nick Evans,

setzt, muss einfach damit Geld verdienen. Der Siegerfonds Po-

Fondsmanager,

Sieger 5 Jahre

lar Capital Global Technology legte damit in den vergangenen

Polar Capital

zehn Jahren um satte 256,9 Prozent zu. Über fünf Jahre ge-

Management Fondsvolumen

Datenübertragungen ermöglichen immer komplexere Anwen-

Polar Capital Ertrag 10 Jahre p.a. + 13,56 % 1.554 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,71 %

Fidelity Funds - Global Technology

FIL Fund Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 23,34 % 2.500 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 20,21 %

Aktien Branche Werkstoffe Preiserholung. In dieser Kategorie finden sich Fonds aus

in Kobalt- oder Graphit-Hersteller. Also in alle Unternehmen,

den Bereichen „Future Resources“, „Commodities & Material“

die Rohstoffe explorieren und fördern, die vor allem in Batte-

und „World Mining“. Die höchsten Renditen erwirtschaftete

rien Verwendung finden. Dies ist auch der Grund, warum der

hier über fünf und drei Jahre der Structured Solutions Next Ge-

Fonds in dieser Kategorie extrem weit über dem Durchschnitt

neration Resources Fund – mit plus 139,7 bzw. 284,6 Prozent.

(+43,4% bzw. 36,2%) performte (siehe auch Seite 83).

Fondsmanager Tobias Tretter veranlagte bis Anfang 2017 ausTobias Tretter,

schließlich in Lithium-Aktien – der Fonds hieß damals noch

Geschäftsführer,

Structured Solutions Lithium Resources. Mit der Umbenen-

Commodity Capital

nung auf Next Generation Resources investierte Tretter auch

Sieger 5 und 3 Jahre Struct. Solution Next Gen. Res. Fund

Management Fondsvolumen

Commodity Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,09 % 87 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 56,61 %

Aktien Branche Energie Energie War out. Bis 2008 erlebten Energie- und Roh-

24,3 Prozent. Über drei Jahre erzielte der Siegerfonds NN (L)

stoffpreise einen enormen Preisanstieg. Mit Ausbruch der

Energy auch lediglich 2,4 Prozent.

Finanzkrise brach das Spekulationsgebilde aber regelrecht zu-

SWC (LU) EF Global Energy

sammen. Die 2008 erzielten Höchststände konnten bis heute

Sieger 10 und 5 Jahre

nicht wieder erreicht werden. Daher liegt im Zehn-Jahres-Be-

Swisscanto A.M. Ertrag 10 Jahre p.a. + 0,21 % 29 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 1,42 %

NN (L) Energy

reich selbst beim Siegerfonds SWC (LU) EF Global Energy der

Management Fondsvolumen

Paolo Zagaria,

Wertzuwachs bei kumuliert „nur“ 2,1 Prozent – also praktisch

Fondsmana­ger,

Sieger 3 Jahre

nicht der Rede wert. Der Durchschnitt in der Kategorie liegt

Swisscanto A.M.

über zehn Jahre aber vergleichsweise noch immer bei minus

Management NN Investment Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 1,29 % Fondsvolumen 86 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 0,79 %

MÄRZ 2018 – geld-magazin °

91


DIe besten Branchen-Aktienfonds

Aktien Branche Gold & Edelmetalle Dollar-Schwäche. Der Goldpreis gab seit dem Hoch im

der beste Fonds, der Konwave Gold Equity, mit 1,3 Prozent im

September 2011 von 1.900 Dollar je Unze bis Mitte Dezember

Minus, der Durchschnitt sogar bei minus 23,6 Prozent.

2015 kontinuierlich bis auf ein Sechs-Jahres-Tief bei 1.050 Dollar nach. Seither konnte der Goldpreis wieder auf rund

Sieger 10 Jahre

1.330 Dollar zulegen. Die Kurse von Minenwerten explodierten

Konwave Gold Equity Fund

Konwave AG Ertrag 10 Jahre p.a. – 1,27 % 289 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. – 7,05 %

2016 förmlich, 2017 gaben sie aufgrund des schwachen Dol-

Management Fondsvolumen

Erich Meier,

lar wieder nach. In der Drei-Jahres-Performance von 111,7

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Prozent des Bakersteel Precious Metals Fund zeigt sich noch

Konwave AG

die 2016er-Euphorie. Über zehn Jahre liegt hingegen selbst

Management Fondsvolumen

BAKERSTEEL Precious Metals Fund

Baker Steel Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 2,39 % 141 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 28,38 %

iMMOBILIENAKTIEN – gLOBAL Zins-Sensitiv. Immobilienpreise entwickeln sich meist

umgekehrt proportional zur Rendite von festverzinslichen Anlagen. Das niedrige Zinsniveau war daher über viele Jahre am

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

First State Global Property Securities

First State Investment Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,65 % 315 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,08 %

Nordea 1 - Global Real Estate Fund

Immobilienmarkt ein Kurstreiber – mit Spitzenrenditen im Jahr

Sieger 5 Jahre

2014. Seither sind die Erträge in diesem Sektor wieder deutlich

Cohen & Steers Capital Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,76 % 674 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,65 %

LLB Aktien Immobilien Global

geschrumpft. Über zehn Jahre liegt der Ertrag des Siegerfonds,

Management Fondsvolumen

Stephen Hayes,

des First State Global Property Securities, der seit September

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

2012 von Stephen Haynes gemanagt wird, noch bei 77,7 Pro-

First State Investment

zent. 2017 wurden im Schnitt nur mehr 0,7 Prozent erzielt.

Management LLB Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,65 % Fondsvolumen 73 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,73 %

iMMOBILIENAKTIEN – eUROPA Ambivalenter Markt. 2008 und 2009 gingen die zuvor

erzielten hohen Gewinne an den Immobilienmärkten in Europa wieder völlig verloren. Seither konnten die Fonds im Wert

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

AXA WF Fram. Europe Real Estate Sec.

AXA Invest. Managers Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,06 % 612 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,41 %

Janus Hend. HF Pan European Prop. Equ.

wieder mehr als verdoppeln. Unterm Strich erwirtschaftete

Sieger 5 Jahre

der Siegerfonds über zehn Jahre, der AXA Europe Real Estate

Janus Henderson G.I. Ertrag 5 Jahre p.a. + 15,19 % 310 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,45 %

Wiener Privatbank European Property

Securities, der bereits seit 2003 von Frédéric Tempel verwal-

Management Fondsvolumen

Frédéric Tempel,

tet wird, einen Ertrag von 79,7 Prozent. Im Fünf-Jahres-Bereich

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

lief ihm Guy Barnard mit dem Janus Henderson HF Pan Euro-

AXA Investment Managers

pean Property Equity mit 102,8 Prozent den ersten Rang ab.

Management Matejka & Partner A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 13,45 % Fondsvolumen 10 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 13,85 %

SIE ERREICHEN DIE RELEVANTEN MEDIEN IN ÖSTERREICH NICHT? IHNEN FEHLT DER DRAHT ZU DEN WICHTIGEN INVESTOREN IM LAND? 92 ° geld-magazin – MÄRZ 2018


DIe besten Gemischten Fonds

Ein Wertpapier-Cocktail für jeden Geschmack Gemischte Fonds. Es gilt die Faustregel: Je länger der Anlagehorizont, desto höher sollte der Aktienanteil gewählt werden. Eine Sonderform stellen die „flexibel“ gemanagten gemischten Fonds dar, bei denen es dem Fondsmanager überlassen wird, die richtige Gewichtung der beiden Assetklassen je nach Marktsituation zu wählen.

MISCHfONDS eur kONSERVATIV – Global Grossteil in Anleihen. Die 126 Fonds, die in dieser Ka-

tegorie gelistet sind, eignen sich besonders für risikoaverse Anleger. Aktienanlagen erfolgen zu maximal einem Viertel des

StarCapital Winbonds plus

Sieger 10 Jahre

StarCapital Ertrag 10 Jahre p.a. + 7,10 % 558 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,26 %

Management Fondsvolumen

Aramea Rendite Plus

Fondsvermögens. Der Siegerfonds über zehn Jahre ist heuer

Sieger 5 Jahre

wieder der StarCapital Winbond plus, bei dem eine Kombina-

Management Fondsvolumen

Aramea Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,81 % 1.042 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,98 %

4Q-INCOME FONDS

tion von Value- und Momentumfaktoren angewendet wird. Peter E. Huber,

Die StarCapital AG in Oberursel (Deutschland) wurde Anfang

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

2016 von der Schweizer Bellevue-Gruppe übernommen, das

StarCapital AG

Fondsmanagement jedoch unverändert belassen.

Management TBF Global Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,06 % Fondsvolumen 122 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,28 %

MISCHfONDS eur kONSERVATIV – Europa Regional begrenzt. In dieser Kategorie sind lediglich

Paul Causer verwalten den Fonds bereits seit seiner Auflag im

14 Fonds angeführt. Anlagestrategie ist die gleiche wie bei

Jahr 2006 und konnten über die vergangen fünf Jahre eine

der obigen Peer Group, nur dass Anleihen und Aktien aus-

Wertzuwachs von 38,2 Prozent erzielen – über drei Jahre 14,2

schließlich von europäischen Unternehmen gekauft werden.

Prozent. Der Durchschnitt erzielte in diesen Zeiträumen, eben-

Gewinner über fünf und drei Jahre war heuer – ebenso wie im

falls kumuliert, nur 15,0 Prozent bzw. 5,7 Prozent.

vergangenen Jahr – der Invesco Pan European High Income, Paul Read,

der mit elf Milliarden Euro das weitaus höchste Fondsvolumen

Fondsmanager,

in dieser Kategorie aufweist. Der Aktienanteil macht relativ

Invesco Asset Mgmt.

konstant 20 Prozen aus. Die Fondsmanager Paul Read und

Sieger 5 und 3 Jahre Invesco Pan European High Income

Management Fondsvolumen

Invesco Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,68 % 11.122 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,53 %

MISCHfONDS eur aUSGEWOGEN – Global Fifty-Fifty. Bei den in dieser Kategorie gelisteten 146 Fonds

Sieger 10 Jahre

KEPLER Vorsorge Mixfonds

Management Fondsvolumen

Kepler-Fonds KAG Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,14 % 250 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,12 %

Renditen bei begrenztem Risiko zu erzielen. Einen schönen Er-

Sieger 5 Jahre

Allianz Strategy 50

folg verzeichnete Fondsmanager Rudolf Gattringer auch heuer

wird das Vermögen etwa zur Hälfte in Anleihen und zur anderen Hälfte in ausgesuchte Aktien veranlagt. Damit sind schöne

wieder, der mit dem rund 250 Millionen Euro schweren Kepler

Management Allianz Global Investors Ertrag 5 Jahre p.a. + 9,55 % Fondsvolumen 3.377 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,88 %

Rudolf Gattringer,

Vorsorge Mixfonds über zehn Jahre den ersten Platz erzielte.

Fondsmanager,

Seine Performance liegt mit 81,5 Prozent knapp viermal höher

Sieger 3 Jahre Global Em. Markets Balance Portfolio

Kepler-Fonds KAG

als jene des Durchschnitts in dieser Kategorie (+22,4 %).

Management Fondsvolumen

Deutsche Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,42 % 108 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,49 %

MÄRZ 2018 – geld-magazin °

93


DIe besten Gemischten Fonds

MISCHfONDS eur aGGRESSIV – Global Aktienlastig. Der Sieger in allen drei Bewertungszeiträu-

konzipiert und ist in knapp 30 Fonds veranlagt. Allianz-eigene

men in der 70 Fonds umfassenden Kategorie ist der 2001

Fonds oder passive ETFs kommen dabei nur marginal vor. Ei-

aufgelegte PremiumStars Chance, der seit Juli 2016 von Rene

ner der Vorteile des Fonds sind die temporären Hedges gegen

Gärtner, Allianz Global Investors in Frankfurt, gemanagt wird.

Fremdwährungs- und Marktrisiken.

Zuvor war Manuela Thies 12 Jahre lang für den Fonds verantwortlich. Also geht ein Gutteil der Zehn-Jahres-Performance Rene Gärtner,

von 74,9 Prozent (inkl. Finanzkrise im Jahr 2008) auf ihr Kon-

Fondsmanager,

to. Der Durchschnitt in der Kategorie erzielte hier kumuliert nur

Allianz Global Investors

24,6 Prozent. Der PremiumStars Chance ist als Dachfonds

PremiumStars Chance

Sieger 10, 5 und 3 Jahre

Management Fondsvolumen TER

Allianz Global Investors Ertrag 10 Jahre p.a. + 5,75 % 127 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,46 % 2,11 % Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,77 %

MISCHfONDS eur fLEXIBEL – Global Hohe Kunst der Asset Allocation. Fondsmanager

zent den ersten Rang ab, der Kategorie-Durchschnitt liegt bei

von flexibel gemanagten Fonds haben nicht nur die Mög-

9,0 Prozent (siehe auch Seite 79).

lichkeit, die Anlageregionen zu variieren, sondern auch das

Seilern Global Trust

Aktien-/Anleihenverhältnis. In dieser Königsklasse sind 288

Sieger 10 und 5 Jahre

Fonds zum Vertrieb zugelassen. Einer der herausragenden

Seilern Invest. Mgmt. Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,58 % 19 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 12,47 %

WSS-International

Fondsmanager ist Peter Seilern, der mit dem Seilern Global

Management Fondsvolumen

Peter Seilern,

Trust heuer sowohl im Zehn- (+89,3%) wie auch im Fünf-

Geschäftsführer,

Sieger 3 Jahre

Jahres-Bereich (+80,0%) siegte. Über drei Jahre lief ihm der

Seilern Investment Mgmt.

WSS-International mit weit überdurchschnittlichen 39,0 Pro-

Management WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,68 % Fondsvolumen 15 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,70 %

MISCHfONDS eur fLEXIBEL – Europa Variabler Aktienanteil. Der Siegerfonds über fünf und

zur Performance-Steigerung ein. Über fünf Jahre erreichte der

drei Jahre ist heuer, wie auch 2016 und 2017, neuerlich der

WSS-Europa einen enormen Wertzuwachs von 161,1 Prozent,

WSS-Europa, der von der WSS Vermögensmanagement GmbH

über drei Jahre 91,2 Prozent. Der Durchschnitt der Vergleichs-

in Linz verwaltet wird. Der Fonds wurde im September 2005

gruppe liegt nur bei kumuliert 28,0 Prozent bzw. 9,4 Prozent

aufgelegt und erreichte Ende 2017 beim Volumen knapp die

(siehe auch Seite 79).

30 Millionen Euro-Marke. Fondsmanager Markus Weissörtel Markus Weissörtel,

managt das Portfolio äußerst aktiv. Zum Teil mischt Weissörtel

Vorstand,

Sieger 5 und 3 Jahre

den hauseigenen WSS Aktien-Optionenstrategie bei und setzt

WSS Vermögensmgmt.

bei Bedarf Derivate sowohl zu Kursabsicherungen wie auch

Management WSS Vermögensmgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 21,15 % Fondsvolumen 29 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 24,09 %

WSS-Europa

MISCHfONDS chf auSGEWOGEN Fünfzig - fünfzig. Der Sieger über zehn Jahre in der 15

Fonds umfassenden Kategorie ist heuer der Pictet-Piclife CHF, der im April 2007 aufgelegt wurde und seither von Eric Rosset

Sieger 10 Jahre

Pictet-Piclife CHF

Management Pictet Asset Management Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,03 % Fondsvolumen 103 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 5,88 %

JSS GlobalSar - Balanced (CHF)

gemanagt wird. Der Pictet-Piclife ist prinzipiell als Dachfonds

Sieger 5 Jahre

konzipiert,wobei Rosset zumeist hauseigene Fonds einsetzt.Zu

Sarasin & Partners Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,96 % 171 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,64 %

RFINANZ Strategy Fund-Balanced (CHF)

einem geringen Teil mischt er dem Portfolio auch Einzelaktien

Management Fondsvolumen

Eric Rosset,

bei. Über fünf Jahre siegte heuer neuerlich der JSS GlobalSar

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

- Balanced (CHF), der seit 2010 von Mark Whitehead und Guy

Pictet Asset Management

Monson (beide bei Sarasin & Partners) verwaltet wird.

Management RFinanz (Liechtenstein) Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,18 % Fondsvolumen 14 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 4,95 %

94 ° geld-magazin – MÄRZ 2018


ADVERTORIAL

BRUNO WALTER FINANCE

Wealth Management made in Switzerland

U

nabhängigkeit, Grundwerte und Erfahrung, das sind die drei Grundpfeiler, auf denen das Vermögensmanagement von Bruno Walter Finance basiert. Die eigengemanagten Ucits-Fonds des Hauses, die so gut wie jedes Jahr mit zahlreichen Preisen – unter anderem mit dem Thomson Reuters Lipper Fund Award – ausgezeichnet werden, sind Bestandteil ihrer Asset Allocation.

Die Grundlage der großen Kundenzufriedenheit und der langen Kundentreue wiederum bilden die solide Asset Allocation, die disziplinierte Investmentpolitik sowie der integrierte Top-down-Ansatz. Diese Faktoren sind die Voraussetzungen dafür, dem individuellen Risikoprofil der Klienten gerecht werden zu können und schließlich zur Verwirklichung deren Investmentziele beizutragen.

Der Allround QUADInvest Growth B Fonds, der auch in diesem Jahr mit dem Thomson Reuters Lipper Fund Award Austria ausgezeichnet wurde, ist eines der Flaggschiffprodukte der Bruno Walter Finance SA, die ihren Sitz in Montreux am Genfer See hat. Das Unternehmen firmiert als schweizerische Aktiengesellschaft und ist auf die Bereiche Vermögensverwaltung, Finanzberatung und Fonds-Management spezialisiert. Die Firma hat die Bewilligung von der Aufsichtsbehörde FINMA.

Die relevanten Investment-Entscheidungen werden durch das dreiköpfige InvestmentTeam bestimmt. Gemeinsam zeichnet es für die makroökonomische-, die Länder- und die Sektoren-Analyse verantwortlich. Diese bildet die Grundlage für den Top-down-Prozess, bei dem die Anlageentscheidungen getroffen werden. Im Zentrum stehen immer Qualitätsaktien mit starker Marktkapitalisierung sowie Anleihen im Investment Grade-Bereich. Es wird ausschließlich in traditionelle Anlagepapiere investiert.

LANGFRISTIGE KUNDENBEZIEHUNGEN

INVESTMENT-KOMITEE

THEMEN IM FOKUS

Die Beratungsleistung des Hauses ist auf ganzheitliche langfristige Kundenbeziehungen ausgelegt. Strategieberatung für den Vermögensaufbau von Klienten mit individuellen Investment-Bedürfnissen und unterschiedlicher Risikobereitschaft bildet die Basis der Dienstleistung der Bruno Walter Finance SA (BWF).

Die politischen Spannungen in zahlreichen Regionen der Welt, die nationalistischen Bestrebungen im Handel und die Folge der Unberechenbarkeit gewisser Leader könnten das Anlageklima belasten und größere Schwankungen in den Finanzmärkten auslösen. Die Aussichten auf einen langsamen Anstieg der Zinssätze und die Fortsetzung des gegenwärtigen Wirschafts- und Börsenzyklus ENTWICKLUNG DES MULTIRANGE – SICAV sind weitere Parameter, denen ALLROUND QUADINVEST USD GROWTH Rechnung zu tragen ist. Unter Multirange – SICAV Allround QUADInvest USD Growth diesen Voraussetzungen sind 1.870 Cat 50% Barclays US Agg TR & 50% FTSE Wld TR Firmenleitung und Fonds1.700 Balanced USD flexible (Peers) management überzeugt – 1.530 trotz der relativ hoher Preise und einem Mangel an zu1.360 friedenstellenden Investment1.190 alternativen – angemessen 1.020 an einer vertretbaren Überge850 wichtung von Aktien festzu2014 2015 2016 2017 2018 halten.

OLIVIER WALTER, Geschäftsführer und Fondsmanager

AKTUELLE ALLOCATION Die umfangreiche Expertise der BWF bildet die Grundlage der Allocation des Allround QUADInvest Growth Fonds. Geografisch stehen die USA (60 Prozent) und Asien (27 Prozent) im Fokus, während die Eurozone sowie die Schweiz vergleichsweise untergewichtet sind. Sektorenseitig liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Informationstechnologie (40 Prozent) und Healthcare (28 Prozent), Konsum-, Industrie- und Finanztitel sind jeweils nur im einstelligen Prozentbereich berücksichtigt. Die Performance erreichte nach einem Abschwung in den Jahren 2015/16 im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Höhenflug mit 28,63 Prozent. Referenzindizes wurden mit bedeutendem Abstand überflügelt. Der Fonds hat auf einer 1,3,5-Jahr-Basis jeweilig 23,79 Prozent, 10,88 Prozent, 15,35 Prozent erreicht. Diese extrem positive Entwicklung macht den Erfolg des erwähnten Fonds aus und ist aktuell der Grund für die zahlreichen Prämierungen, die er erhält. www.walterfinance.ch

Quelle: Bruno Walter Finance SA

MÄRZ MÄRZ2018 2018––GELD-MAGAZIN geld-magazin °

95 95


DIe besten Gemischten Fonds

MISCHfONDS USD AUSGEWOGEN – GLOBAL Fremdwährung. Global ausgelegte Fonds investieren

Templeton Global Income

Sieger 10 Jahre

Management Fondsvolumen

Franklin Templeton Ertrag 10 Jahre p.a. + 6,19 % 895 Mio. € Ertrag 5 Jahre p.a. + 7,01 %

auf den US-amerikanischen Markt ausgerichtet sind, sichern

Sieger 5 Jahre

UBS (Lux) Strategy Fund - Balanced

zum Teil Fremdwährungsrisiken zum Dollar ab. Im Zehn-Jah-

aufgrund der Geschäftstätigkeiten der Portfoliounternehmen in einen globalen Währungskorb. Fonds, die vom Vertrieb her

res-Bereich gewann in dieser Kategorie der Templeton Global

Management UBS Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 8,16 % Fondsvolumen 1.258 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 5,39 %

Michael Hasenstab,

Income mit einem Ertrag von 82,5 Prozent. Beim Management

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

teilen sich Michael Hasenstab (verantwortlich für den Anlei-

Franklin Templeton

henteil) und Heather Arnold (Aktienanteil) die Aufgabe.

Management Capital Research & Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. – Fondsvolumen 143 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,19 %

Capital Group Global Allocation

MISCHfONDS USD FLEXIBEL – GLOBAL Gute Mischung. Der Siegerfonds über fünf und drei Jah-

Prozent angehoben werden. Über fünf Jahre erzielte der All-

re, auch heuer wieder der Allround QUADInvest Growth, wird

round QUADInvest Growth einen Wertzuwachs von 121,8

von Olivier Walter, Bruno Walter Finance in Montreux, Schweiz,

Prozent, in den vergangenen drei Jahren 35,1 Prozent. Die

verwaltet. Die Anlagestrategie ist langfristig einerseits auf Ka-

größten der mehr als 100 Aktienpositionen im Fonds sind

pitalerhalt und andererseits auf attraktive Renditen ausgelegt.

Nvidia, Sunny Optical und Alibaba (siehe auch Seite 95).

Um dieses Ziel zu erreichen, wird das rund 80 Millionen Euro Olivier Walter,

schwere Portfolio nach einem klar definierten Investmentan-

Fondsmanager,

Sieger 5 und3 Jahre

satz (Top-Down-Kriterien) in Wachstumswerte investiert. Der

Bruno Walter Finance

Cash-Anteil kann, wenn es der Markt erfordert, auf bis zu 49

Management Fondsvolumen

Allround QUADInvest Growth

Bruno Walter Finance Ertrag 5 Jahre p.a. + 17,26 % 81 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 10,54 %

Alternative Investments sind weitgehend marktunabhängig Spezielle Strategien. Die folgenden Kategorien fallen aus den üblichen Segmenten Anleihen-, Aktien- und gemischte Fonds heraus. Denn sie verfolgen mit Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoff-Handel oder einzelnen Shortpositionen ganz spezielle Anlagestrategien. In der Regel ergeben sich dadurch Total Return-ähnliche Kursverläufe.

ALTERNATIVE MULTI-STRATEGIEN Konzert-Meister. Fonds aus dieser Kategorie, von denen

H2O Multibonds ein beachtliches Volumen auf und ist zum

in Österreich mittlerweile 45 Produkte angeboten werden, sind

Großteil in italienischen, portugiesischen und griechischen

für alle Marktphasen geeignet. Denn sie generieren Erträge

Anleihen veranlagt. Mit Zins-Futures und Währungsoptionen

aus unterschiedlichen Strategien, die zueinander nur geringe

steigerten Crastes und Touboul den Ertrag – über fünf Jahre

Korrelationen aufweisen. Der Siegerfonds über beide Bewer-

auf 140,1 Prozent, über drei Jahre auf 66,7 Prozent.

tungszeiträume ist heuer der H2O Multibonds, der im August Bruno Crastes,

2010 aufgelegt wurde und seither vom Manager-Duo Bruno

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Crastes und Jérémy Touboul, beide H2O Asset Management

H2O Asset Management

in London, gemanagt wird. Mit 1,46 Milliarden Euro weist der

Management Fondsvolumen

96 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

H2O Multibonds

H2O Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 19,14 % 1.459 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 18,55 %


Interview mit Hauke Hess, Veritas Investment

° EXPERTSTALK

Anleger – Seht die Signale! Das Management des Börsenampelfonds Global (R) (DE0009763268) von Veritas Investment agiert prognosefrei und geht streng systematisch vor. Entsprechend zuverlässig funktionierte das Frühwarnsystem für die Märkte, durch das der Fonds kontinuierlich performte und immer wieder Auszeichnungen erhielt: Aktuell den Thomson Reuters Lipper Fund Award Austria. GELD ° Herr Hess, was ist die Besonderheit

Wie leiten Sie die jeweiligen Ampelfarben ab?

des Börsenampelfonds und worin besteht die

Worauf basieren die Signale?

Funktion der Ampel?

Signalgeber sind die Börsen der G20-Staaten. Insgesamt betrachten wir Kursverläufe und Stimmungslagen von 21 Börsen. So sehen wir, ob in Asien, Amerika oder Europa gerade Gewitterwolken aufziehen oder eitler Sonnenschein an dem jeweiligen Markt herrscht. Aus der Summe dieser Signale leitet die Börsenampel dann die Großwetterlage ab, die unseren Investitionsgrad bestimmt.

HAUKE HESS: Der Börsenampelfonds Global passt sich voll automatisch und sehr schnell der jeweiligen Stimmung an den Börsen an. Denn die eingebaute Börsenampel zeigt jeweils, wie hoch aktuell das Investment an der Börse sein soll. Ist das Klima an den Börsen freundlich, zeigt die Börsenampel Grün. Die Investitionsquote liegt dann zwischen 80 und 100 Prozent. Bei Wetterumschwung springt die Börsenampel auf Gelb und es ist Vorsicht geboten. Zieht ein Sturmtief auf und die Stimmung an den Märkten kippt, schaltet die Börsenampel auf Rot. Automatisch verringert sich der Investitionsgrad dann auf bis zu 20 Prozent. Das meiste Geld ist in solch einer Situation nicht an den Börsen investiert und bleibt so in trockenen Tüchern.

Wie verlässlich ist denn die Börsenampel?

Unser Ziel ist es, die Chancen der Märkte zu nutzen und gleichzeitig immer mal wieder eintretende Durststrecken zu vermeiden. Das gelingt uns recht eindrucksvoll. Lag beispielsweise die Volatilität von April 2014 bis Jahresende 2017 beim DAX bei 18,7 Prozent, schwankte im gleichen Zeitraum der Börsenampelfonds lediglich um 9,5 Prozent. In diesem Zeitraum wechselte die Börsenampel insgesamt 16-mal die Farbe und schützte so die Anleger vor durchaus empfindlichen Verlustphasen. Wie sehen Allokation und Performance des Fonds aus und wie ist Ihre Prognose für 2018?

Die vier wichtigen Indizes aus Deutschland (DAX), Europa (STOXX 50), USA (S&P 500) und Japan (Topix) bilden gleich gewichtet über Futures ab. Das ist sehr kostengünstig. Da wir das Börsenampelsignal wöchentlich ermitteln, können wir so auch sehr schnell auf mögliche Veränderungen reagieren. Mit der Wertentwicklung sind wir durchaus zufrieden. Im letzten Jahr lag die Performance bei 11,31 Prozent. Wie die Märkte sich weiter entwickeln, weiß natürlich keiner. Deshalb verzichten wir auch auf die üblichen Marktprognosen für Dollar, DAX und Co. Wir verlassen

Hauke Hess, Geschäftsführer von Veritas Investment

uns lieber auf unsere Systematiken. Doch sollte der durchaus positive globale Trend nachhaltig brechen und es mal runtergehen, wird sich der Investitionsgrad des Fonds automatisch anpassen. Deshalb fühlen wir uns für jedes Börsenwetter gut gewappnet. Der Februar war ja ein recht ruppiger Monat mit deutlichen Korrekturen. Hatten die aktuellen Turbulenzen an den US-Märkten Einfluss auf die Börsenampel?

Nein, bisher nicht. Zwar hustete die Wall Street, aber eine Ansteckung der anderen Märkte ist bisher nicht zu erkennen. Das kann sich natürlich auch sehr zügig ändern. Doch auch jetzt, Ende Februar, steht die Ampel weiterhin stabil auf Grün. Der Fonds ist hoch investiert. www.veritas-investment.de

MÄRZ MÄRZ 2018 2018 –– GELD-MAGAZIN geld-magazin °

97


DIe besten Sonstigen Fonds

Global Macro Zinsen und Währungen. Global Makro ist ähnlich den

Großteil mit Anleihenpositionen aber auch mittels Derivaten

Multi-Strategie-Fonds. Daher ist es nicht sehr überraschend,

Zinsen und Währungen und erzielten in den vergangenen fünf

dass auch hier mit dem H2O Allegro ein Fonds aus dem Hause

Jahren einen enormen Wertzuwachs von 119,2 Prozent und

H2O Asset Management, London, in den beiden Bewertungs-

über drei Jahre 61,6 Prozent. Der Durschnitt in der Kategorie

zeiträumen fünf und drei Jahren gewonnen hat. Insgesamt

liegt lediglich bei 13,6 Prozent bzw. 7,4 Prozent.

ritterten 23 Fonds um den Sieg in dieser Kategorie. Wie auch Vincent Chailley,

beim H2O Multibonds, dem Sieger bei den Multi Strategie-

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

Fonds, ist beim H2O Allegro mit Vincent Chailley und Loïc

H2O Asset Management

Cadiou ein Fondsmanager-Duo am Werk. Sie arbitrieren zum

Management H2O Asset Management Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,99 % Fondsvolumen 421 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 17,32 %

H2O Allegro

Long/Short Aktien Europa Alpha-Generierung. Long/Short-Aktienfonds können

piter JGF Europa, mit netto 60 Prozent Aktien long. Er weist

das Marktrisiko signifikant reduzieren, indem sie Long-Positi-

mit einem Wertzuwachs von 37,9 Prozent über fünf Jahre

onen aussichtreicher Aktien Shortpositionen von zukünftigen

und 20,1 Prozent über drei Jahre eine stolze Rendite auf. Der

Underperformern gegenüberstellen. Damit erzielen sie im

Durchschnitt in dieser Kategorie schaffte in diesen Zeiträumen

Ideal­fall (L/S Aktien marktneutral) eine Art marktunabhängige

mit 17,0 Prozent bzw. 5,6 Prozent nur einen Bruchteil davon.

Differenzrendite. Die meisten L/S-Aktienfonds weisen jedoch Michael Buhl-Nielsen,

in der Regel ein signifikantes Übergewicht an Long-Positionen

Fondsmanager,

Sieger 5 und 3 Jahre

auf, wodurch sie stärker von Marktaufschwüngen profitieren

Jupiter Asset Mgmt.

– so auch der Siegerfonds über fünf und drei Jahre, der Ju-

Management Fondsvolumen

Jupiter JGF Europa

Jupiter Asset Mgmt. Ertrag 5 Jahre p.a. + 6,64 % 147 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,28 %

ALTERNATIVE ZinsStrategien Absolute Return. In der Kategorie „Alternative - Credit

dem GAM US Dollar Special Bond verwaltet Smouha auch auf

Focus“ werden in Österreich 43 Fonds angeboten. Sie investie-

britische Pfund und Euro spezialisierte Tranchen.

ren in Anleihen und können dabei Long- und Shortpositionen eingehen. Das macht sie besonders in Phasen von Zinsan-

Sieger 5 Jahre

stiegen interessant, in denen Kursrückgänge der Anleihen abgefangen werden können. Der knapp 1,6 Milliarden Euro

Management Fondsvolumen

Anthony Smouha,

schwere Siegerfonds GAM Star Credit Opportunities ist in über

CEO,

Sieger 3 Jahre

200 Unternehmensanleihen investiert und wird von Anthony

Atlanticomnium S.A.

Smouha, CEO der Atlanticonium S.A. in Genf, verwaltet. Neben

Management Fondsvolumen

GAM Star Credit Opportunities (USD)

Atlanticomnium S.A. Ertrag 5 Jahre p.a. + 11,28 % 3.998 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 7,88 %

GAM Star Credit Opportunities (EUR)

Atlanticomnium S.A. Ertrag 5 Jahre p.a. + 10,18 % 5.115 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 8,15 %

Managed Futures The Trend ist your friend. In dieser Kategorie findet man

15 und 100 Prozent variiert und im Anleihenanteil Zinsände-

in Österreich 20 Produkte. Der Siegerfonds BNP Paribas Plan

rungsrisiken mit Futures absichert (siehe auch Seite 97).

International Derivatives wurde bereits 2006 aufgelegt Fondsmanager war bis Oktober 2017 Oliver Rombi, der dann von

Sieger 5 Jahre

Maxime Panel abgelöst wurde. Der Fonds ist via Futures breit in internationale Aktien (Indizes) investiert – mit einer Gleich-

Management Fondsvolumen

Maxime Panel

gewichtung auf die Regionen Asien, Europa und den USA. Im

Fondsmanager,

Sieger 3 Jahre

Drei-Jahres-Bereich gewann der Börsenampel Fonds Global,

BNP Paribas A.M.

der systematisch u.a. den Aktieninvestitionsgrad zwischen

Management Fondsvolumen

98 ° geld-magazin – MÄRZ 2018

BNP Paribas Plan Int. Derivatives

BNP Paribas A.M. Ertrag 5 Jahre p.a. + 16,92 % 74 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 11,25 %

Boersenampel Fonds Global

Veritas Investment Ertrag 5 Jahre p.a. + 4,47 % 8 Mio. € Ertrag 3 Jahre p.a. + 6,30 %


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