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Heilig ist dieser Tag

Msgr. Andreas STRAUB, Bayreuth emeritierter Visitator der Donauschwaben

„Jeder Tag ist ein Geschenk“, sagen bewusst ältere Menschen. Das gilt insbesondere aber für den Sonntag – den Tag des Herrn. Denn: „Der Sonntag ist der Tag des Herrn Am Sonntag ruh´ und bete gern“. und „Am Sonntag lass die Arbeit stehn. Die Glocke ruft zum Kirchengehn“. So oder mit ähnlichen „Merk-Sätzen“ für den Religionsunterricht – kann man den Kleinen schon einprägen, was wichtig ist, ja was wesentlich ist, um unseren Glauben zu praktizieren, zu hegen und zu bezeugen. Ob dies für uns Heutige, auch für unsere Kinder und Jugendlichen noch gilt?!

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Als Neupriester, vor 58 Jahren, nämlich als Kaplan von Neusanktanna im Banat, konnte man Jung und Alt noch so und mit attraktivgestalteten Sonntagsgottesdiensten, also das Gottesvolk, motivieren. Damals: Ja! Aber heutzutage?!

Zu viele Angebote locken am „Wochenende“ die Familien den Sonntag nicht mit einem Gottesdienst, sondern anderwärts bei Spiel, bei Party´s, bei einer Geburtstags- oder einer anderen Familienfeier zu begeh´n.

Die Zeiten, aber auch die Menschen mit ihrer Einstellung zum Gebot: „Du sollst den Tag des Herrn heiligen“, hat sich gewandelt. Den Sonntag heilig halten und als den „Tag des Herrn“ zu feiern, fällt vielen Christen schwer! Dabei sollte man bedenken: Nicht Gott braucht uns, sondern wir brauchen IHN! Und was unseren Vorfahren heilig und lebenswichtig war, sollen und dürfen wir nicht aufgeben!

Wir brauchen den Segen, die Begegnung mit Gott und mit der Gemeinde.

Wir sollen erleben: Wir sind nicht als Glaubende allein!

Den Alltag unterbrechen, Gott die Ehre geben und für alles danken.

Dafür ist der Sonntag und jedes Fest im Kirchenjahr da! Darum: Heilig ist dieser Tag! Er soll auch uns heiligen, hoffnungsfroh stimmen!

Die Ahnen sagten es so:

„Wie der Sonntag, so dein Leben und dein Sterbetag“! Unser Heimat- und Bekennerbischof Dr. h.c. Augustin Pacha hat es bei jeder Firmung – als Stärkung und Ermahnung den jungen Menschen gleichsam ins Stammbuch geschrieben:

- Kein Tag ohne Gebet! - Kein Sonntag ohne Hl. Messe! - Kein Freitag ohne Opfer und Fasten! - Kein Ostern ohne Empfang der Hl. Sakramente“!

Wenn wir mit Herz und christlichem Sinn daran festhalten, dann wird der Segen Gottes auf uns, unseren Familien und unserem Volk ruhen; auf eine gute Zukunft dürfen wir so hoffen!

Ein Wort des Propheten Nehemia (8,10) gibt Zuversicht und Trost:

„Daher macht euch keine Sorgen! Denn die Freude an Gott ist unsere Kraft“!

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