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Nachhaltigkeit

Empa nimmt nachhaltige Materialkreisläufe unter die Lupe Recycling und Nachhaltigkeit sind vielschichtige und komplexe Themen. «Es lohnt sich, genau hinzuschauen», sagt Claudia Som, Senior Scientist des Technology and Society Lab der Empa. Mit ihren Forschungskolleginnen identifiziert sie drei «Recycling-Fallen» und räumt mit weitverbreiteten Mythen auf.

Bild: © engin-akyurt – unsplash.com

Recycling-Falle 3: Kurze Modetrends Recycling-Falle 1: Gute Vieles muss ein T-Shirt leisten – Geruch absorbieren, Naturfasern haptisch beeindrucken und eine optische Augenweide Polyester galt aufgrund grober sein. Damit aber nicht genug: Empa-Forschende haben Schätzwerte als die Manifestanun die Umwelt-Performance eines Baumwoll-T-Shirts tion des Bösen, während man untersucht. Die grösste Auswirkung auf die UmweltbiBaumwolle als «gute» Naturlanz hatte dabei die Nutzungsdauer. Demnach haben faser sah. Empa-Forscherin jene Shirts die Nase vorn, die erst nach 44-maligem Mélanie Schmutz ist nun der Waschen entsorgt werden. Wer bereits nach einer Saison Umweltverträglichkeit der FaBild: © marianne-krohn – unsplash.com (rund 11-mal Waschen) das Hemd an den Nagel hängt, serproduktion nachgegangen. verschlechtert damit dessen CO2-Fussabdruck etwa um das 2,5-fache. In puncto CO2-Ausstoss liegen beide Fasertypen nach ihren Berechnungen gleichauf. Anders beim Wasserverbrauch: Die FaserprodukImmerhin um tion für ein Baumwoll-T-Shirt hinterlässt einen Wasser-Fussabdruck rund 30 Prozent von 50 Kubikmetern. Bei Polyester ist es dagegen weniger als ein Kusteigt der Enbikmeter. Beim Verbrauch fossiler Brennstoffe steht die Faserproduktiergieverbrauch on für ein T-Shirt aus Polyester allerdings schlecht da; sie benötigt mit des Kleidungsknapp 25 MJ-Äquivalenten so viel wie 2000 AA-Batterien (Baumwolle: stücks, wenn 750 AA-Batterien). Fazit: «Wirklich gut oder böse ist keiner der Stoffe. man es nach Es hängt von den Anforderungen an die Faser und vom spezifischen jedem Waschen Herstellungsprozess ab», so Mélanie Schmutz. im Tumbler trocknet. Bild: © Karina Tess – unsplash.com

Recycling-Falle 2: Böses Erdöl Bisher wurden Chemiefasern vorwiegend aus Erdöl hergestellt. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe wie Cellulose könnte die Umweltverträglichkeit unserer Kleidung verbessern. Die EmpaForscherinnen Tijana Ivanović und Claudia Som haben nun die Umweltauswirkungen von konventionellem Polyester mit denjenigen biologisch-basierter Varianten verglichen. Dabei kamen sie zum Schluss, dass lediglich drei der neun Ersatzprodukte eine ähnliche Umweltbelastung wie Polyester erreichen. Die restlichen «Bio-Polymere» schnitten schlechter ab. Der Grund: Die Rohstoffe werden derzeit intensivlandwirtschaftlich produziert, und die Umwandlungsrate vom Rohstoff zur Textilfaser ist nicht effizient – so werden etwa vier Kilogramm Mais für ein Kilogramm Fasern benötigt. Als Nächstes werden die Forscherinnen deshalb alternative Prozesse unter die Lupe nehmen, die beispielsweise Laubblätter nutzen.

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Die Empa ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie in der Schweiz. Es gehört zum ETH-Bereich. Wissenschaftlicher Fokus sind nachhaltige Materialkreisläufe. Die Empa möchte mit ihrer Forschung zur Transparenz beitragen und Entscheidungsgrundlagen für die Industrie erarbeiten.

SAVE THE DATE 1. Februar 2022, Gesamtmasche ERFA-Kreis „Öko-Design und Recycling“ Die Empa-Forscherin Claudia Som, wird beim Gesamtmasche ERFA-Kreis zu Gast sein, um sich mit Mitgliedsunternehmen zum Thema auszutauschen.

Weitere Informationen zur Empa finden Sie unter https://www.empa.ch


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