05
2011
thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW
Inhalt
Seite
Tempo raus – Demokratie rein!
G EW Aktuell Irgendwann muss man anfangen
3 f.
Herbert GEWöhnlich
5
Offener Brief zum Floating
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Leserbrief zur Schulordnung
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Die Misstrauenserklärung
15
S chule Gemeinsamer Unterricht auf skandinavisch
6 f.
Berufliche Perspektiven für Jungen und Mädchen
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Die Personalversammlung
9
R echtsstelle Krankengeld
10
Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten
10
Reisekosten bei Klassenfahrten
10
Fachleiter am Studienseminar
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A us den Kreisen 12-14 T ipps und Termine Fünfter Kongress Kinder zum Olymp! 13 Änderungsmeldung
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Vorankündigung Herbstakademie
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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
www.gew-thueringen.de
Irgendwann muss man anfangen Seite 3 f.
Gemeinsamer Unterricht auf skandinavisch Seite 6 f.
Neues aus der Rechtsstelle Seite 10 f.
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Kurznachrichten
Der zwanglose Zwang des besseren Arguments…
Mai - unsere
… mit diesem Zitat von Jürgen Habermas kommentierte Bildungsstaatssekretär Prof. Dr. Roland Merten die Frage nach dem politischen Willen und der tatsächlichen Durchsetzung. Gemeint war die nicht flächendeckende Einführung der Thüringer Gemeinschaftsschule, die interessierte Schulen nun vor einige Schwierigkeiten stellt. Nur leider, so Merten, hätte Habermas wohl mehr Ahnung von Philosophie als von Politik. Ja, den Sieg des besseren Arguments, den wünschte man sich schon in den letzten Monaten. Da war zunächst die Tarif- und Besoldungsrunde 2011. Dem Ergebnis, vorgestellt in der tz 04/2011, haben 94,3 % der Thüringer Mitglieder zugestimmt. Bundesweit lag die Zustimmung bei 82,9 %. Durchaus zähneknirschend mussten die Beschäftigten zur Kenntnis nehmen, dass die Arbeitgeber nicht willens waren und sind, eine Lehrkräfte-Entgeltordnung einzuführen und damit im Bildungsbereich für gleiche Arbeitsbedingungen zu sorgen. Im September wird die Tarifkommission des Bundes entscheiden, wie mit der Sonderkündigungsvereinbarung in den neuen Ländern, und damit auch in Thüringen, umgegangen wird. Einfach ist das nicht, schließlich müssen dann auch hierzulande mehr Lehrerinnen und Lehrer bereit sein, für L-EGO auch tatsächlich die Arbeit niederzulegen. Dazu braucht es offensichtlich mehr als das bessere Argument. Und auch die Debatte um die Thüringer Schulordnung zeigt, wie wichtig gute und bessere Argumente sind. Gelegenheit zum Austausch von Argumenten boten sich nach heftigen Protesten an der Basis dann an verschiedenen Stellen: GEW-Onlinebefragung, GEW-Bildungskonferenz am 8. April in Jena und die Lehrerkonferenz des TMBWK am 12. April in Erfurt. Dazu mehr auf den Seiten 3 und 4. Weitere Themen in dieser Ausgabe sind ein (Bildungs-)Reisebericht aus Schweden (Seite 6f.), der zweite Teil zur geschlechtersensiblen Berufsorientierung (Seite 8) sowie Informationen und Ankündigungen der GEW-Kreisverbände. Manchmal, so scheint es, ist auch die richtige Frage das bessere Argument. Fragen Sie also, beteiligen Sie sich weiterhin an den Debatten. Mischen Sie sich ein! Herzlichst, Kathrin Vitzthum
Jubilare!
Titel, Vorname, Nachname Ort, Alter Ingeborg Pfeiffer Weimar, 91 Gisela Czekalla Hildburghausen, 87 Lieselotte Posmik Altenburg, 83 Ruth Schneider Weimar, 82 Siegmar Goldhardt Crimla, 81 Ingo Heilemann Marksuhl, 81 Dr. Hans Malinowsky Jena, 81 Rolf Henning Arnstadt, 81 Günter Wunsch Chemnitz, 80 Reiner Oehmig Greiz, 80 Heinrich Fischer Arnstadt, 75 Reingert Richter Ichtershausen, 75 Ewald Schösser Gera, 75 Reiner Karg Greiz, 75 Ingrid Schult Nordhausen, 75 Edith Böttger Gera, 75 Wolfgang Heidenreich Roßleben, 75 Manfred Dittmar Geisa, 75 Brigitte Steiner Sömmerda, 70 Hannelore Zergiebel Gera-Röpsen, 70 Martin Schmidt Heilbad Heiligenstadt, 70 Bärbel Puls Erfurt, 70 Dr. Peter Hallpap Jena, 70 Christa Pötzsch Bleicherode, 70 Sigrid Nyári Ettersburg, 70 Brigitte Helbing Hermsdorf/OT Thieme, 70 Dieter Wenzel Greiz, 70 Werner Heller Heilbad Heiligenstadt, 70 Heide Doms Wiehe, 70 Gerda Schlönvoigt Altenburg, 70 Ingrid Hellmann Gera, 70 Ingrid Brill Dippach, 65 Ingrid Wiese Bad Salzungen, 65 Margit Gebhardt Moorgrund, 65 Wolfgang Greipner Altenburg, 65 Heidrun Tellhelm Arenshausen, 65 Brigitte Eberhardt Erfurt, 65 Gudrun Matthies Arnstadt, 65 Elke Lemm Mühlhausen, 65 Elke Golde Gera, 65 Rosemarie Wille Dankmarshausen, 65 Roswitha Schröner Gotha, 65 Hans-Jürgen Fiedler Weimar, 65 Marianne Barnikol Hildburghausen, 65 Sigrid Schug Bad Langensalza, 65
IMPRESSUM
LesePeter Im Mai 2011 erhält den LesePeter das Kinderbuch Inge Meyer-Dietrich & Anja Kiel
Die Hüter des Schwarzen Goldes
Verlag Henselowsky Boschmann – Bücher vonne Ruhr 288 Seiten, geb. 14,90 € ab 10 Jahre ISBN: 978-3-942094-07-8
Als Luca und Sophie im Bergwerksmuseum plötzlich verschwunden sind, ahnt niemand – auch die beiden Schulkinder nicht – in was für ein unglaubliches Abenteuer sie geraten. Zwei unterirdische Zwergenvölker, die Schwarzmännchen und die Blaukobolde, leben seit langer Zeit in Unfrieden. Ein entscheidender Garant ihrer Kräfte ist der Achazurit, ein Kraftstein. Als dieser verschwunden ist, gerät alles aus dem Gleichgewicht, was seit Jahrhunderten verlässlich schien. Die Zwerge halten die beiden Kinder für die geeigneten Helfer in dem Dilemma und haben sie sich kurzerhand „ausgeliehen“ – oder doch entführt? Die Kinder stellen sich der Aufgabe, geraten dabei aber ein ums andere Mal in große Gefahr. Der uralte Berggeist, eine weiße Frau und sogar ein Werwolf spielen in der spannenden Bergwerksgeschichte eine wichtige Rolle – aber sind sie für oder gegen die Kinder?
Herausgeber: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Thüringen im DGB Heinrich-Mann-Straße 22 • 99096 Erfurt Telefon: (03 61) 5 90 95 - 22 • Fax: (03 61) 5 90 95 - 60 E-Mail: info@gew-thueringen.de • Internet: www.gew-thueringen.de E-Mail an die Redaktion: tz@gew-thueringen.de Verantwortliche Redakteurin: Kathrin Vitzthum Redaktionsschluss: 10.04.2011 Herstellung: PROOF Maik Stock „Druckproduktion“ Charlottenstraße 3 • 99096 Erfurt Telefon: 03 61/5 41 87-58 E-Mail: info@proof-ef.de • Internet: www.proof-ef.de Layout / Gestaltung: awosDesign. Nadine Sowa Telefon: 03 62 03/9 40 33 E-Mail: info@awosdesign.de • Internet: www.awosdesign.de Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 02 vom 01.04.2011 Manuskripte und Beiträge: Die in den einzelnen Beiträgen wiedergegebenen Gedanken entsprechen nicht in jedem Falle der Ansicht des GEW-Vorstandes oder der Redakteure. Die Beschlüsse des Vorstandes sind verbindliche GEW-Meinungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. In den Textbeiträgen gilt die männliche Anredeform für beide Geschlechter, wenn nichts anderes ausgewiesen ist. Bei allen Veröffentlichungen behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Manuskripte und sonstige Zuschriften für die Redaktion der thüringer zeitschrift (tz) werden an die Adresse der Geschäftsstelle erbeten. Einsendeschluss für Beiträge ist immer der 10. des Vormonats. Bezugspreis: Der Bezugspreis für die tz beträgt ab 01. Januar 2002 für Nichtmitglieder 1,80 Euro pro Einzelexemplar zuzüglich Porto, das Jahresabo (11 Hefte) – davon eine Doppelausgabe – 18,50 Euro zuzüglich Porto. Das Jahresabonnement kann drei Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt werden. Erfolgt bis zu diesem Zeitpunkt keine Kündigung, wird das Abo um ein Jahr verlängert. Die Lieferung erfolgt gegen Vorkasse an die GEWWirtschaftsdienst GmbH, DKB Bank Berlin, Kto.-Nr.: 1005400559, BLZ: 12030000. Die Abo-Gebühr für Mitglieder der GEW Thüringen ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
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GEW Aktuell
Irgendwann muss man anfangen! Seit dem 11. März wird in Thüringens Schulen heftig diskutiert. Nach der Verabschiedung des neuen Schulgesetzes Ende 2010, das u.a. der Thüringer Gemeinschaftsschule ihren rechtlichen Rahmen gab und individuelle Förderung als verbindliches Prinzip der Schulwirklichkeit festschrieb, veröffentlichte das TMBWK seinen Entwurf der neuen Schulordnung. Leider, so meinen die Kolleginnen und Kollegen, nur über die Presse und die Internetseiten des Ministeriums. Zur Diskussion eingeladen fühlten sie dadurch nicht. Doch die Debatte ließ nicht lange auf sich warten. Während einige auf Stimmungsmache setzten, machte sich die GEW Thüringen für eine sachliche Auseinandersetzung stark. Bereits am Anfang des Jahres stand fest, am 8. April eine Bildungskonferenz zum Thema „Längeres gemeinsames Lernen als Weg zu mehr Chancengerechtigkeit“ in Jena durchzuführen. Im Mittelpunkt sollte dabei die Frage nach der Umsetzung des Schulgesetzes stehen. Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen zum Entwurf der Schulordnung rief die GEW Thüringen zudem am 23. März die Kolleginnen und Kollegen zu einer Onlinebefragung auf. Ingesamt 25 Fragen zu den wesentlichen Änderungen, aber auch zu den Bedingungen vor Ort waren zu beantworten. Mehr als 1.700 Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und sozialpädagogische Fachkräfte, aber auch Eltern, Interessierte und Schulleiter nahmen an der Befragung teil. Für die GEW nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch eine wichtige Basis für die Erarbeitung der Stellungnahme zum Entwurf und Grundlage für die weiteren Gespräche mit dem Ministerium. Hier einige Ergebnisse: Folgende schulpolitische Konzepte unterstütze ich prinzipiell: 1.376 Teilnehmer/innen
Folgendes wird an meiner Schule praktiziert: 1.129 Teilnehmer/innen
Die Debatte ist in der Tat keine einfache. Auf der einen Seite werden die mit dem Entwurf verbundenen schulpolitischen Ziele Längeres gemeinsames Lernen und individuelle Förderung von der Mehrzahl der Befragten prinzipiell unterstützt. Auf der anderen Seite stehen aber die Bedingungen vor Ort und die geplante Verbindlichkeit der altersgemischten Schuleingangsphase und die individuelle Schulausgangsphase in der Kritik. Dass die vorgesehenen Änderungen laut dem Entwurf keine Kosten verursachen sollen, ist für die Kolleginnen und Kollegen der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Gute Bildung, so die einhellige Meinung, braucht Investitionen. Nicht nur, aber vor allem in junges, gut qualifiziertes Personal und in die räumlichen und sächlichen Ressourcen, um die begrüßenswerten bildungspolitischen Ziele auch wirklich in die Tat umsetzen zu können. Es stehen viele Fragen im Raum, die u.a. im Rahmen der Bildungskonferenz am 8. April auch an Bildungsstaatssekretär Prof. Dr. Roland Merten gestellt wurden. Irgendwann muss man anfangen, verteidigte Merten den Entwurf und erklärte zugleich, die laufende Diskussion sei notwendig und hilfreich. Auch Bildungsminister Christoph Matschie, während einer Fragerunde am 8. April, sagte zu, die kritischen Anmerkungen aus den Lehrerkollegien zu berücksichtigen und für die Umsetzung, bspw. der jahrgangsgemischten Schuleingangsphase mehr Zeit einzuräumen.
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GEW Aktuell Altersgemischte Schuleingangsphase 1.215 Teilnehmer/innen
Schulausgangsphase mit individueller Abschlussphase 1.178 Teilnehmer/innen
Recht kurzfristig hat das TMBWK am 12. April zu einer Lehrerkonferenz nach Erfurt eingeladen. Schwerpunkte der Konferenz waren die Themen „jahrgangsgemischte Schuleingangsphase“, „verbale Leistungseinschätzung“ und „Versetzung/Aufrücken“. Rund 600 Lehrerinnen und Lehrer waren der Einladung gefolgt. Die GEW Thüringen empfing die Teilnehmenden mit den Ergebnissen der Onlinebefragung und dem Forderungspapier, dessen Titel auch ein Statement zur laufenden Debatte ist: Tempo raus – Demokratie rein. Berichte aus der Lehrerkonferenz zeichnen, wenig überraschend, ein differenziertes Bild. Minister Matschie und Bildungsstaatssekretär Merten wirken angeschlagen, überrollt von solch fundamentaler Kritik und verweisen darauf, dass viele der Probleme, die die Kolleginnen und Kollegen schildern, das Ergebnis vergangener Schulpolitik ist. Gleichzeitig wird ihnen Mut attestiert, sich einer solchen öffentlichen Auseinandersetzung zu stellen. Denn dies ist erstmalig der Fall, wenn auch der Weg dorthin etwas holperig war. Am Ende der Lehrerkonferenz, wie auch schon auf der Bildungskonferenz der GEW Thüringen, macht Minister Matschie klar: Der Entwurf ist ein Vorschlag. Die vorgeschlagenen Zeiträume für die Umsetzung werde man überdenken, an den Zielen aber festhalten. Irgendwann muss man anfangen. Das gilt sowohl für das Bildungsministerium als für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Neue Ansätze, neue Anforderungen müssen Eingang in den Schulalltag finden, wenn Schulen Kinder und Jugendliche auf das Leben, auf Arbeit und Demokratie vorbereiten wollen. Und anfangen heißt dann auch, alles Notwendige auf der politischen Ebene zu tun, diesen sich verändernden Anforderungen die erforderlichen Ressourcen gegenüber zu stellen und den Vorgaben des Finanzministers Widerstand zu leisten. Denn, dass zumindest steht nach allen Diskussionen fest: Gute Schule gibt es nicht zum Nulltarif. Und dafür wird sich die GEW Thüringen wie bisher mit aller Kraft einsetzen! Kathrin Vitzthum
Die Möglichkeit der Ergänzung der Noten durch verbale Leistungseinschätzungen bis Klassenstufe 8 1.180 Teilnehmer/innen
Wesentliche Eckpunkte der GEW-Stellungnahme Altersgemischte Schuleingangsphase Keine verbindliche Einführung ohne bestimmte Rahmenbedingungen, z. B. zusätzliche Ressourcen/Stunden für jahrgangsgemischtes Arbeiten, mindestens wie beim Modellversuch oder den anschließenden Projekten sowie die Notwendigkeit eines Mehrpädagogensystems. Individuelle Förderung Gestaltungsspielräume der VVO dürfen durch die Schulordnung nicht eingeschränkt werden. Notwendig ist ein Fortbildungskonzept, damit Lehrer/innen und Erzieher/innen grundlegende Kompetenzen für die Veränderung der eigenen Praxis im Bereich des individualisierten Lernens in heterogenen Gruppen erhalten bzw. ihre bisherigen Kenntnisse erweitern. Dazu gehören z. B. Diagnose von Entwicklungsständen, Lernpotenzialen, Lernhindernissen und Lernfortschritten sowie differenzierte, methodische und didaktische Modelle der individuellen Förderung. Versetzung/Nichtversetzung Es ist zu befürchten, dass Schüler/innen, die das Klassenziel in Klasse 3, 5 und 7 nicht erreichen, aber automatisch in die Klasse 4, 6 und 8 aufrücken, ihre Leistungsdefizite nicht ausgegleichen werden, sondern in die nächsthöhere Klassenstufe mitgenommen werden. Es ist nicht klar, wie die spezifische Förderung in der Praxis durchgeführt werden soll und wer dafür verantwortlich ist. Individuelle Abschlussphase Die Umfrage der GEW und Diskussion zur Bildungskonferenz am 8. April zeigen, dass Kolleg/innen keine konkreten Vorstellungen haben, wie das in der Praxis umgesetzt werden soll. Deshalb ist ein spezielles Umsetzungskonzept an den betreffenden Schulen unter Einbeziehung der Erfahrungen der Berufsbildenden Schulen erforderlich.
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GEW Aktuell
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In einem demokratischen Rechtsstaat ist es geradezu Usus, seine Meinung frei und ungezwungen äußern zu dürfen. Diese Meinungsfreiheit hat ein Verband für Lehrer seit kurzem gerade für sich regelrecht neu entdeckt, nachdem er Jahre, man möge fast geneigt sein, von Jahrzehnten zu sprechen, der CDUHerrschaftsriege im Kultusministerium fast nach dem Munde geredet hat… Wen wundert’s, gehörten doch der damalige Kultus-Kjell und einige führende Mannen des ehemaligen Thüringer Kultusministeriums gerade diesem illustren Verband an. Da verbat es sich von selbst, dass allzu offene Kritik an bildungspolitisch fragwürdigen Entwicklungen im Freistaat aus den eigenen Reihen geradezu verpönt war. Gelegenheit dazu hätte es zu hauf gegeben: Schuleingangsphase seit 1997, geplante Abschaffung des Hortes durch das TKM 2003, dann Kommunalisierung ab 2006, Bedarfsdeckender Unterricht durch Lehramtsanwärter seit 2006,
übereilte Einführung des Gemeinsamen Unterrichts seit 2007, Schulamtsfusion 2006/2007 etc. – mündeten in ein gewaltiges Verbandsschweigen. Allzu gern möchte ich derzeit fragen, wo die kritische Stimme dieses Verbandes damals war. Gern möchte ich auch fragen, wo der Vorreiter der lichtgrünen Jackenträger auf dem Erfurter Messegelände gestanden hat, um mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Ganz zu schweigen von seiner immer wieder gepriesenen ganz persönlichen Dialogbereitschaft mit dem Herrn Minister, glänzte er doch nach der Einladung des Bildungsministeriums an die Interessenvertreter der Lehrer gemeinsam über den Entwurf der Thüringer Schulordnung zu reden, durch gepflegte Abwesenheit… natürlich nicht ohne auf der Verbandshomepage mit wiederkehrender Häme auf die Kurzfristigkeit der Terminangabe durch das TKM zu verweisen. (Übrigens ist das TKM mit dem Kultus-Kjell Vergangenheit).
Wie muss es um einen Verband für Lehrer stehen, wenn nur eine Person mit billiger Betroffenheitsrhetorik und populistischer Meinungshascherei versucht, über die Presse beim „Volk“ Gehör zu finden. Zugegeben, clever lancierte Seite-Eins-Schlagzeilen versprechen Aufmerksamkeit. Der kluge Lehrer erkennt und durchschaut das manipulative Geschick des Vorreiters und dessen Versuche, konstruktive Sachkritik bei bildungspolitischen Entwicklungen z. B. in Bezug auf die neue Thüringer Schulordnung und den Gemeinsamen Unterricht zu verhindern. Ihr Herbert GEWöhnlich
Meinungsfreiheit
Ehre wem Ehre gebührt oder der Vogel scheißt nie ins eigene Nest
Offener Brief zum Thema Floating Am 4. April veröffentlichte die GEW Thüringen einen Offenen Brief an Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Bildungsminister Christoph Matschie, um an die im Koalitionsvertrag vereinbarte zügige Einigung der noch ausstehenden Floatingverhandlungen zu erinnern. Die GEW hatte zuletzt am 6. Januar 2011 mit einem erneuten Verhandlungsversuch ihre Positionen im Sinne der betroffenen Floater deutlich gemacht. Nach nahezu drei Monaten ist das TMBWK noch nicht in der Lage, einfache und grundlegende Fragen
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zum Fortgang der Verhandlungen zu beantworten. Da die Zeit abläuft, in der Verhandlungen zu diesem Thema überhaupt noch Sinn haben, stellt sich der Tarifkommission der GEW die Frage, ob die Landesregierung überhaupt noch gewillt ist den Koalitionsvertrag einzuhalten und in ernsthaften Verhandlungen die versprochene Verbesserung der Situation der in faktischer Zwangsteilzeit arbeitenden Kolleginnen und Kollegen zu erreichen. Die GEW Thüringen hat angekündigt, die Verhandlungen als gescheitert zu erklären, falls in den nächsten zwei
Wochen die Verhandlungen seitens der Landesregierung nicht weitergeführt werden. Sie wird dann aber auch gegenüber den betroffenen Kolleginnen und Kollegen sowie der Öffentlichkeit deutlich machen, wer dafür die Verantwortung trägt! Den Offenen Brief finden Sie auch auf der Homepage der GEW Thüringen: www.gew-thueringen.de/ Offener_Brief_an_die_Ministerprsidentin_und_den_Minister_fr_Bildung_Wissenschaft_und_Kultur_ des_L.. Kathrin Vitzthum
Floating
Noch immer warten rund 3.000 Floater auf eine Antwort
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Schule
Gemeinsamer Unterricht auf skandinavisch – Fünf Kolleginnen schauten sich in Schweden um Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, z. B. über die Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Dieses Thema ist derzeit landesweit in aller Munde und sorgt in fast jeder Schule für ordentlich Gesprächsstoff. Und wie Integration in Schweden, einem Land, dessen Bildungssystem zu den fortschrittlichsten in Europa zählt, praktiziert wird, wollten wir erleben. Warum Schweden? Während einer gemeinsamen Urlaubsreise 2008 mit einer nach Schweden ausgewanderten Bekannten, auf der viel über die unterschiedlichen Bildungssysteme und vor allem über Integration diskutiert wurde (sie und auch ihr Ehemann arbeiten beide an einer Schule) reifte die Idee, sich dies einmal vor Ort anzusehen. Als diese Idee in die Schule getragen wurde, war eine ganze Reihe von Kollegen, die
an einem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ arbeiten, begeistert. Lange Planungsphase Die Planung, Beantragung und Überwindung von bürokratischen Hürden nahm dann doch sehr viel mehr Zeit in Anspruch, als wir dachten. Am 31.8.2010 war es dann aber soweit! Fünf Kolleginnen des Staatlichen regionalen Förderzentrums „Kastanienschule“ Jena machten sich auf den Weg zu einer Fortbildungsreise nach Schweden. Ein Flieger brachte uns nach Stockholm, wo wir eine Woche die schwedische Gastfreundschaft unserer Bekannten Tina Tombrock genießen durften. Von ihr bestens organisiert, hatte sie sich einige Tage frei genommen, um uns einen Querschnitt durch die Schulbildungslandschaft in Schweden zu geben und stand uns gern auch als Dolmetscherin zur Verfügung. Was ist anders an schwedischen Schulen? Wir besuchten verschiedene grundlegende Schulen, die in Schweden pflichtgemäß bis zur 9. Klasse besucht werden, eine Kunstschule und ein Tageszentrum für behinderte Künstler. Zu den grundlegenden Schulen gehört oftmals eine Särsskola (Sonderschule), in der Schüler mit unterschiedlichen Behinderungen lernen. Viele Berührungspunkte im Schulalltag zu dem anderen Schulteil bestehen. Allerdings wird insbesondere in den kleinen Klassen der Särsskola den speziellen Bedürfnissen behinderter Schüler Rechnung getragen. Den Alltag bestimmen gemeinsame Projekte, stundenweise, auch tageweise, Integration, alles sehr flexibel, jederzeit änderbar, wenn es notwendig wird. Dabei steht immer das Kind mit seinen besonderen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Das Erfolgsrezept Wir konnten sehen, wie in sehr kleinen Klassen schwerstmehrfachbehinderte Schüler sowie Schüler mit Autismus in ihrem geschützten Bereich lernten und gefördert wurden. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass unter Integration für diese Kinder in erster Linie gemeinsame Pausengestaltung, wenn möglich, gemeinsame Einnahme der Mahlzeiten und gemeinsame Projekte zu verstehen sind. Von den speziell für autistische Schüler eingerichteten Räumen, die mit ihrer sparsamen Ausstattung und den Trennwänden für jeden Schülerarbeitsplatz modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Arbeit mit Autisten entsprechen, waren wir total begeistert. Wir könnten noch endlos berichten von den vielen positiven Erlebnissen, die wir hatten, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.
Fotos: I. Beck
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Schule
Ein langer Weg In vielen Gesprächen haben wir erfahren, dass man in Schweden vor 30 Jahren, ähnlich wie heute in Deutschland, versuchte alle Kinder zu integrieren. Nach einigen Jahren wurde dann aber festgestellt, dass man nicht allen Kindern gerecht wird und hat die totale Integration wieder etwas zurück genommen. Seit ca. 20 Jahren besteht das schwedische Bildungssystem in der heutigen Form. Besonders aufgefallen ist uns immer wieder, wie individuell Förderung in Schweden stattfindet und wie gut die personelle sowie räumliche Ausstattung an allen Schulen ist. Von vielen Dingen sind wir da noch weit entfernt. Denken wir nur an die personellen Gegebenheiten oder aber auch an die entsprechende fachliche Vorbereitung der Kollegen, die gemeinsames Lernen vor Ort leisten sollen. Es war für uns eine sehr erlebnisreiche Woche. Keiner von uns hat bereut, dass er dafür tief in die eigene Tasche greifen musste. Denn was das TMBWK an Zuschüssen gewährte, war nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Foto: I. Beck
Dank an die Kollegen
Nachsatz
Wir bedanken uns auch an dieser Stelle gern noch einmal bei all denen, die uns diese Reise ermöglichten. Zu nennen sind dabei in erster Linie unsere Schulleitung und natürlich auch unsere Kollegen. Immerhin mussten sie auf fünf Kolleginnen gleichzeitig verzichten und deren Arbeit mit leisten.
Die Kolleginnen der Kastanienschule präsentierten ihre Reiseerlebnisse einem breiteren Publikum im März in Jena. Viele, auch ich, waren überrascht, dass in Schweden nicht die totale Integration von Behinderten praktiziert wird, sondern die Kombination von gemeinsamen und getrenntem Unterricht. Und dies durchaus in verschiedenen Gebäuden. Die Bilder zeigten architektonisch ausgewogene Bauten als Schulzentren, die auf die Bedürfnisse der beschulten Kinder abgestimmt sind. Auch der jahrzehntelange Weg der Erkenntnis, was für das behinderte Kind am Ende die besten Entwicklungschancen bietet, regte zum Nachdenken und zur durchaus kontroversen Diskussion an.
Unser Fazit Neben den vielen Gesprächen, Erlebnissen, Fotos und Eindrücken, die wir mit nach Hause gebracht haben, ist uns auch klar geworden, wie wichtig es ist, auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, um Fehler, die in anderen Ländern gemacht wurden, nicht unbedingt zu wiederholen. Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen zu Integration und Inklusion, ergeben sich auch für unsere Schule perspektivisch Veränderungen. Bei der Konzeptentwicklung sowie der Planung und Gestaltung der Lernbedingungen für unsere Schüler sind gute Ideen gefragt. Die Erfahrungen aus Schweden sollten wir dabei nicht aus dem Auge verlieren. Bei unserer Perspektivplanung können die uns sicherlich an der einen oder anderen Stelle hilfreich sein. Ina Beck, Arlett Uhlig-Thiel, Jena
Wenn einer eine Reise tut... Beim Thema „Gemeinsamer Unterricht“ würde eine Dienstreise der politisch Verantwortlichen, die skandinavische Ergebnisse wollen, aber keine skandinavischen Verhältnisse schaffen, vielleicht Wunder wirken. Andreas Stötzer KV Jena-Saale-Holzland
Klassenfahrt nach Berlin (incl. Transfer, Unterbringung, Programm nach Absprache) Broschüre anfordern bei: biss, Fichtestraße 30, 10967 Berlin Telefon (0 30) 6 93 65 30, www.berlin-mit-biss.de
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Schule
Fortsetzung
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Kindergärtner und Kfz-Mechatronikerin: Gleiche berufliche Perspektiven für Jungen und Mädchen? Pädagoginnen und Pädagogen in und außerhalb der Schule greifen im Zuge der Chancengleichheit die Ungleichverteilung der Geschlechter in den Berufen auf, um Mädchen und Jungen den Weg in Berufe zu erleichtern, die nicht den gängigen Stereotypen entsprechen. Die Nachteile, die sich zum Beispiel für Frauen aus einer geschlechtstypischen Wahl ergeben, liegen nach Eccard (2004) in den Merkmalen der klassischen Frauenberufe selbst, die als wenig perspektivenreich nach der Ausbildung gelten. Charakteristisch sind häufig eine geringe Bezahlung, schlechte Aufstiegschancen und eine niedrige Quote bei der Einmündung in den Arbeitsmarkt. Welchen Inhalten sollte sich Berufsund Studienorientierung zuwenden, um Mädchen und Jungen so zu unterstützen, dass sie sich bei der Berufswahl nicht von Stereotypen leiten lassen und damit Nachteile in den Kauf nehmen? Es geht im Kern darum, die unterschiedlichen Perspektiven von Mädchen und Jungen auf Berufe und die eigenen Lebensentwürfe zu reflektieren. Zur Sprache kommen dabei zum einen individuelle Interessen und Fähigkeiten sowie Anforderungen und Perspektiven, die Berufe auszeichnen. Zum anderen sind persönliche und berufliche Ziele, Wünsche und Werte sowie Vorstellungen über den eigenen Lebensstil ebenso ein wichtiger Aspekt der Reflexion. Hier können Stereotypisierungen entdeckt und abgebaut werden. Wenn Lehrerinnen und Lehrer geschlechtersensible Berufsund Studienorientierung als Anliegen verstehen, Jungen und Mädchen in der Berufswahl individuell zu unterstützen, sollten folgende Aspekte in der pädagogischen Arbeit kontinuierlich aufgegriffen werden:
Foto: BaluW/photocase
• Die Gefahr der Stereotypisierungen, d. h. die (unzulässige) Verallgemeinerung, wie Männer und wie Frauen sind und welche Fähigkeiten sie haben bzw. für welche Berufe sie geeignet sind. • Die Diskussion über Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die es tatsächlich gibt und damit eine kritische Auseinandersetzung mit Alltagstheorien, die diese vermeintlichen Unterschiede erklären. • Der Nachteil von Verhaltenstypisierungen, d. h. die Erwartung, wie sich Männer und Frauen rollenkonform verhalten und welche beruflichen Perspektiven sich daraus ergeben (vgl. auch Plaimauer, 2008). Geschlechtergerechte Berufsorientierung heißt, bei Mädchen und Jungen unterschiedliche Aspekte in den Mittelpunkt pädagogischer Arbeit zu rücken. Budde (2007) sieht bei Jungen besonders die Auseinandersetzung mit männlichen Rollenbildern als entscheidend dafür, Konflikte zwischen Berufswahl und männlichem Selbstkonzept aufzulösen. Jahnke-Klein (2007) plädiert für Angebote, die besonders auf die Erhöhung des Zutrauens von Frauen in geschlechtsuntypischen Berufen abzielen. Bei Mädchen und
Jungen kommen also unterschiedliche „Stolpersteine“ zum Tragen, wenn es um die Suche nach dem passenden Beruf geht. Die Integration dieser unterschiedlichen Perspektiven ist nicht nur eine Frage des Einsatzes geeigneter Methoden und Unterrichtskonzepte, sondern sie erfordert auch eine kritische Selbstreflexion von Lehrenden auf das Geschlechterthema: Wie sehe ich selbst die Eignung von Frauen und Männern für das gesamte Berufswahlspektrum? Was würde ich z.B. zu einem Schüler sagen, der die eingangs gestellte Frage beantwortet mit „Frauen sind zu zärtlich für Maschinen.“ (tz 04/2011, S. 6) Die Auseinandersetzung mit Stereotypen lohnt sich allemal. Mädchen und Jungen haben Interesse an Zukunftsentwürfen, die ihnen viele (berufliche) Perspektiven ermöglichen. Dies zeigen nicht zuletzt die steigenden Teilnehmerzahlen an Veranstaltungen wie dem Girls´ Day oder dem Pendant für die Jungs, dem Boys´ Day. Zum Ausprobieren: www.girls-day.de www.boys-day.de Katja Driesel-Lange, Benjamin Dreer & Nicola Schindler thüringer zeitschrift 05/2011
Schule
Die Personalversammlung – lästige Pflicht oder Ausspracheforum? „Der Personalrat hat einmal in jedem Kalenderhalbjahr in einer Personalversammlung einen Tätigkeitsbericht zu erstatten. Der Dienststellenleiter erhält Gelegenheit zur Stellungnahme.“ Diese Regelung im Gesetz (§§ 48, 49 ThürPersVG) bedarf sicherlich keiner Erläuterung. Miteinander reden Die PV ist kein „übergeordnetes Dienststellenparlament“, also kein Beschlussgremium, sondern ein Ausspracheforum. Gerade die Personalversammlung, die eben keine Dienstberatung oder Lehrerkonferenz ist, kann den Rahmen für eine ungezwungene Diskussion bieten. Diese kann sich am Tätigkeitsbericht des Personalrates entzünden, mit dem der Personalrat über seine Aktivitäten im zurückliegenden Berichtszeitraum unterrichtet. Dieser Bericht darf alle Angelegenheiten ansprechen, die die Dienststelle und ihre Beschäftigten betrifft, insbesondere Tarif- , Besoldungs- und Sozialangelegenheiten. Die Aussprache dazu kann aber auch so die „schwierigen“ Themen der einzelnen Schule aufgreifen. Die gibt es an jeder Schule! Gestellte Anträge und eingebrachte Hinweise, Wünsche und Kritiken können allerdings nur als Anregung für die Arbeit des Personalrates betrachtet werden. Sie können aber auch ein Wink in Richtung Kollegium selbst bzw. Schulleitung sein. An der ordentlichen, halbjährlichen Personalversammlung (PV) sind alle Beschäftigten der Dienststelle, auch an andere Dienststellen abgeordnete Beschäftigte, teilnahmeberechtigt. Der Dienststellenleiter hat sicherzustellen, dass möglichst alle Beschäftigten an der Versammlung teilnehmen können.
Ausführliche Informationen für Personalräte zum Thema Personalversammlung finden Sie unter www.gew-thueringen.de unter „Für Personalräte“ Andreas Stötzer, AG Personalrat Organisationsplan für eine Personalversammlung – Tipps für den Personalrat Zeitraum
Veranstaltung
Bemerkungen/Hinweise
ca. 4 Wochen vor der PV
PR-Sitzung
• Zeitpunkt, Ort und Tagesordnung der PV vorläufig festlegen
Gespräch mit dem Leiter der Dienststelle
• Termin und Ort abstimmen • evtl. dienstliche Erfordernisse berücksichtigen
Ggf. Referenten zu Sachthemen ansprechen
• ggf. Termine und Themen für Referate abstimmen
PR-Sitzung
• Zeitpunkt, Ort und Tagesordnung beschließen
Gewerkschaftsvertreter, Gäste, Referenten
abklären: • Wer arbeitet Tätigkeitsbericht aus? • Welche anderen Tagesordnungspunkte werden von wem bis wann vorbereitet? • Einladungen versenden
ca. 2 Wochen vor der PV
PR-Sitzung
• Tätigkeitsbericht besprechen und beschließen • Aufgabenverteilung unter den PR-Mitgliedern (Protokoll, Vortrag des Tätigkeitsberichts ganz oder in Teilen) • Beschäftigte durch Aushang einladen • Dienststellenleiter schriftlich einladen
Nach der PV
PR-Sitzung
Auswertung: • Was war gut? Was ist verbesserungswürdig? • Welche Anträge und Anregungen sind eingegangen? • Wie können diese umgesetzt werden?
Gewerkschafter/innen als Referent/innen gewinnen Die PV ist grundsätzlich nicht öffentlich, was die Teilnahme von Vertretern von in der Dienststelle vertretenen Gewerkschaften nicht ausschließt. Der Personalrat hat sogar die Pflicht, den Dienststellenleiter und die in der Dienststelle vertretenen Gewerkschaften unter Angabe der Tagesordnung über Ort und Zeit der Personalversammlung zu informieren. Er kann sich außerdem zu bestimmten Themen und Tagesordnungspunkten Referent/innen (z. B. von den Gewerkschaften) einladen. Die GEW Thüringen stellt Referent/innen zu folgenden Themen bereit: • Einblicke in die Tarifrunde 2011 (Hintergründe und Ausblick) • Neue Beurteilungsrichtlinien • Die Verwaltungsvorschrift für das nächste Schuljahr – Beteiligung der Beschäftigten bei der Umsetzung • Das Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräch – Fluch oder Segen • Konflikte gibt es bei uns nicht – Der „Leitfaden zur Konfliktbewältigung“ • Langzeiterkrankung – Wie komme ich zurück ins Berufsleben? Das Betriebliche Eingliederungsmanagement an Schulen thüringer zeitschrift 05/2011
ca. 3 Wochen vor der PV
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Aus der Rechtsstelle
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§§§ Aus der Rechtsstelle
Krankengeld Ich bin seit längerer Zeit arbeitsunfähig und beziehe Krankengeld von meiner Krankenkasse. Jetzt hat mich die Krankenkasse aufgefordert, einen Rentenantrag wegen verminderter Erwerbsfähigkeit zu stellen. Wenn ich dies nicht tue, droht sie die Einstellung der Krankengeldzahlung an. Ist die Krankenkasse dazu befugt?
Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten verfassungsgemäß
Reisekosten bei Klassenfahrten
thüringer zeitschrift 05/2011
Aus der Rechtsstelle
§§§
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lehrbeauftragte Fachleiter zutreffen. Diese Regelung hat der Freistaat mit In Kraft Treten des ThürBesG zum 1.6.2008 ersatzlos gestrichen. Das kann ebenfalls nicht hingenommen werden. Die GEWerkschaft setzt sich dafür ein, dass Fachleiter am Studienseminar entsprechend dem ThürBesG vergütet und besoldet werden. So unterstützt die GEW-Landesrechtsstelle betroffene Mitglieder bereits bei der Geltendmachung von Ansprüchen auf Eingruppierung, Beförderung und Zulagenzahlung in Verfahren vor den zuständigen Verwaltungsgerichten und Arbeitsgerichten in Thüringen. Foto: Microsoft
Fachleiter erteilen Unterricht am Studienseminar und nehmen im Rahmen der Lehrerbildung Aufgaben der Lehreraus-, Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung wahr. Das Anforderungsprofil eines Fachleiters unterscheidet sich maßgeblich von dem eines Lehrers der entsprechenden Schulart. So werden neben einem hohen Maß an Flexibilität, Mobilität und Belastbarkeit, ausgeprägter Organisationsfähigkeit, fundierte Kenntnisse in Pädagogik, Psychologie, Allgemeiner und Fachdidaktik, Beratungs- und Beurteilungskompetenz erwartet. Um die Aufgaben eines Fachleiters auf qualitativ hochwertigem Niveau leisten zu können, sind neben dem aufwendigen weiterbildenden Studium und fortlaufenden Qualifizierungsmaßnahmen für Fachleiter zu didaktischen Fragen oder zu fachspezifischen Themen kontinuierliche, berufsbegleitende, umfassende Selbststudien unerlässlich. Das Thüringer Besoldungsgesetz (ThürBesG) sieht in der Besoldungsordnung A für die Tätigkeit als Fachleiter in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern für das Lehramt an Regelschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen die Besoldungsgruppe A 14, für das
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Lehramt an Grundschulen die Besoldungsgruppe A 13 vor. Lehrbeauftragte Fachleiter sollen die Aufgaben eines Fachleiters am Studienseminar nur vorübergehend ausführen. Um flexibel auf die Zahl der auszubildenden Studenten in verschiedenen Fächern reagieren zu können, sollen zukünftig einzig lehrbeauftragte Fachleiter am Studienseminar eingesetzt werden, so das TMBWK. Jedoch die wenigsten der Fachleiter, die seit vielen Jahren in dieser herausgehobenen Tätigkeit erfolgreich beschäftigt sind, werden angemessen besoldet/ vergütet oder erhalten lehrbeauftragte Fachleiter eine entsprechende Zulage. Die Verwaltungsvorschrift zur Vorbereitung von Höhergruppierungen und Beförderungen von Lehrkräften sieht aber ausschließlich Beförderungen bzw. Höhergruppierung von bestellten Fachleitern vor. Das kann so nicht hingenommen werden.
In einem aktuellen Verfahren vor dem VG Gera wies das Gericht deutlich darauf hin, dass der lehrbeauftragten Fachleiterin, die seit Jahren vorübergehend höherwertig tätig ist, eine Zulage für höherwertige Tätigkeit zusteht und empfahl dem TMBWK die Einigung. Das Ministerium wird wohl wie sooft üblich den langen Entscheidungsweg des Gerichts wählen. Absehbar wird für eine angestellte lehrbeauftragte Fachleiterin die Frage der zulässigen Vergütung vor dem Arbeitsgericht zu entscheiden sein. Die GEW-Landesrechtsstelle empfiehlt den Fachleitern und lehrbeauftragten Fachleitern am Studienseminar ihre Besoldung und Eingruppierung überprüfen zu lassen. Es gilt vordergründig Ansprüche zu sichern, die wegen Ausschlussfristen und Verjährungsfristen verloren gehen können, denn bis zu einer klärenden höchstrichterlichen Entscheidung können noch Jahre vergehen. Heike Schiecke
Nach § 46 BBesG wird bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten eine Zulage gewährt, in Höhe der Differenz zum höheren auszuführenden Amt. Das würde für
Fachleiter-Vergütung
Fachleiter am Studienseminar
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Aus den Kreisen BV TU Ilmenau
Urlaub in Zwenzow am Großen Labussee Der Ort Zwenzow mit seinen 106 Einwohnern liegt am Nordufer des Großen Labussee in Mitten der Mecklenburger Kleinseenplatte und grenzt direkt an den Müritz Nationalpark. Zwenzow bietet damit ideale Bedingungen für alle Wassersportarten. Autofreie Wald- und Landwege sprechen besonders Wanderer, Radler und Reiter an. Freie Termine für die Saison 2011: 30.04.2011 – 25.06.2011 30,00 € pro Bungalow und Tag 25.06.2011 – 09.07.2011 33,00 € pro Bungalow und Tag 16.07.2011 – 23.07.2011 33,00 € pro Bungalow und Tag 23.07.2011 – 06.08.2011 33,00 € pro Bungalow und Tag 06.08.2011 – 13.08.2011 33,00 € pro Bungalow und Tag 28.08.2011 – 03.09.2011 33,00 € pro Bungalow und Tag 03.09.2011 – 24.09.2011 30,00 € pro Bungalow und Tag Der Preis bezieht sich auf eine Belegung der Ferienbungalows mit max. 5 Personen, jede weitere Person kostet zusätzlich 5,00 Euro pro Tag. Im Preis enthalten sind der Grundpreis für die Benutzung des Bungalows, die Kosten für Wasser/ Abwasser, Elektroenergie, Rundfunk/Fernsehen sowie Müllabfuhr und die Nutzungsgebühr für die Fahrräder und die Boote. Für die Endreinigung wird eine Gebühr in Höhe von 30,00 Euro pro Bungalow fällig, die bei der Schlüsselübergabe vor Ort zu zahlen ist. Für Mitglieder des GEW-Betriebsverbandes der TU Ilmenau wird ein Rabatt von 3,00 € je Tag gewährt. Für Anfragen steht Ihnen Frau Sterzing, Büro des Personalrates der TU Ilmenau unter der Telefonnummer 03677/69-2505 oder per Mail annett.sterzing@ tu-ilmenau.de zur Verfügung.
Fotos: BV TU Ilmenau
Jena-Saale-Holzland
Suhl
Achtung GEW-Senioren!
Gartenfreunde hergehört!
Wir fahren am 26. Juni 2011 zum Sommertheater nach Rudolstadt. Dort sehen wir „Der Revisor“, eine Komödie von Nikolai Gogol. Die Abfahrt in Jena ist für 13:00 Uhr am Volksbad geplant. Kosten entstehen für den Theatereintritt (15 Euro) und die Busfahrt (7 Euro). Anmeldungen bitte bis zum 30.05. an Eva Lehmann unter 03641-373338.
Wir treffen uns zu unserer geplanten Pflanzentauschbörse am 25.05.2011 bei Margit und Wolfgang Fremde im Garten. Unsere Erfahrungen und Gedanken über das große Thema Garten und Natur tauschen wir in einer gemütlichen Kaffeerunde aus. Treffpunkt: 13:15 Uhr Lauterer Wirtshaus Weitere Informationen erhaltet ihr von mir bei eurer telefonischen Anmeldung bis 19.05.2011 unter 03681/761588. Ich freue mich auf euer Kommen, Margit Fremde, Seniorenvertretung
Hildburghausen Wanderung Liebe Wanderfreunde, wir laden Euch ganz herzlich ein zu unserer Wanderung nach Bürden am Freitag, 24.06.2011, ein. Zeit: 16:00 Uhr Eingang Wildgehege. Einkehr in der Gaststätte „Zur Linde“ Alle Nichtwanderfreunde treffen sich ab 17:45 Uhr. Für die Organisation der Heimfahrt sorgt bitte jeder selbst. Rückmeldung bis 17.06.2011 an Jutta Enders (Tel. 03685/700405) oder Margarethe Scarbath (Tel. 03685/701415).
Wartburgkreis Maiwanderung Am 12. Mai möchte ich alle Senioren sowie Kolleginnen und Kollegen in der Freistellungsphase zur Maiwanderung im Altensteiner Park mit Besichtigung einladen. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am Steinbacher Sportplatz. Ihre Erika Kirchner Kreisvorstand
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Aus den Kreisen
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Ilmkreis Bustour des GEW – Kreisverbandes Ilmkreis
Der Verkauf der Karten erfolgt am 01.06., 15.06. und letztmalig am 29.06. im Büro von 16:00 – 18:00 Uhr. Anmeldungen, für die keine Karten abgeholt wurden, verfallen, da wir am 30.06. die genaue Anzahl der Teilnehmer dem Reisebüro melden müssen. Mit frühlingshaften Grüßen Johannes Reuter (Vorsitzender des KV-Ilmkreis)
Fünfter Kongress Kinder zum Olymp! Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule Dessau-Roßlau, 23. und 24. Juni 2011 – Anhaltisches Theater Dessau Wie kommen Kunst und Kultur in die Schule? Was brauchen Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, damit sie kulturelle Bildung im Schulalltag realisieren und ihre Schüler dafür begeistern können? Welche politischen Rahmenbedingungen müssen in diesem Zusammenhang geschaffen werden? Seit vielen Jahren engagieren sich die verschiedensten Akteure für eine Verbesserung der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Die Bildungsinitiative Kinder zum Olymp!
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der Kulturstiftung der Länder legt seit dem Jahr 2003 einen besonderen Fokus auf die Kooperation zwischen Kultur und Schule. Aber noch immer ist die kulturelle Bildung in der Schule heute nicht selbstverständlich.
ermäßigt 40 Euro (Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner, Schwerbehinderte) und schließt die Kongressunterlagen sowie alle im Programm ausgewiesenen Kaffeepausen und Mahlzeiten am 23. und 24. Juni 2011 ein.
Da die Teilnehmerzahl für den Kongress und die zusätzlichen Angebote begrenzt ist, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung. Diese erfolgt ausschließlich über www.kinderzumolymp.de. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 60 Euro,
Die Anerkennung des Kongresses als Maßnahme der Lehrerfortbildung ist bei den zuständigen Stellen beantragt worden. Informationen dazu und zum Programm finden Sie auf www.kinderzumolymp.de
Tipp
Liebe Mitglieder, eine schöne Tradition unseres Kreisverbandes ist die Bustour in den Herbst. Keine Angst, es hat niemand den Sommer verpasst und er wurde auch nicht abgeschafft wie so manches in der neuen Bildungslandschaft Thüringens. Aus organisatorischen Gründen möchten wir Euch aber bereits jetzt zu unserer herbstlichen Bustour recht herzlich einladen. Sie steht unter dem Motto „Main, Wein ...“ und führt uns am 10.09.2011 nach Würzburg und Veitshöchheim. Geplant ist ein geführter Stadtrundgang durch Würzburg. Im Anschluss daran die Fahrt nach Veitshöchheim mit dem Schiff. Dort besteht die Möglichkeit den Rokokogarten zu besuchen. Mit dem Bus fahren wir dann zum Weingut Hessler, wo uns eine Weinverkostung (6 Weine) erwartet. Wir werden mit dem Reisebüro und Busbetrieb Bernd Enders – Großbreitenbach unterwegs sein. Die Abfahrtszeiten und -orte werden rechtzeitig bekannt gegeben. Die Kosten für GEW-Mitglieder betragen 10 €. Für NichtGEW-Mitglieder beträgt der Reisepreis 41,00 €. Die Anmeldung kann bereits im Mai im Büro Krappgartenstraße 49 in Arnstadt (1. und 3. Mittwoch im Monat) erfolgen. Es können auch Sammellisten abgegeben werden. Auch per Mail könnt Ihr Euch anmelden unter: joschhugo@aol.com
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Aus den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt
Erfurt
Mitstreiter gesucht!
Der KV Erfurt geht „in sich“
Der Vorstand des Kreisverbandes der GEW Saalfeld- Rudolstadt wird im Herbst diesen Jahres neu gewählt. Durch Wohnwechsel und Übergang in die Rente hat sich unser Kreisvorstand verkleinert und wir suchen für die nächste Legislatur Verstärkung! Wer Interesse an einer starken Vertretung der beschäftigten Lehrer – ob Angestellte oder Beamte, Erzieher, SPF‘s, Kindergärtnerinnen oder Erwachsenenbildner in unserem Landkreis hat, sollte sich angesprochen fühlen. Wir möchten ein lebendiges und interessantes Gewerkschaftsleben organisieren, in deren Mittelpunkt nicht nur die pädagogische und fachliche Weiterbildung unserer Mitglieder, sondern auch gemeinsame Erlebnisse, wie Busfahrten, Wanderungen, Kabarett-Besuche, Diskussionsrunden und vieles mehr stehen. Unser besonderes Augenmerk richtet sich auch auf unsere Senioren, die dringend einen oder mehrere Vertreter in unserem Vorstand haben sollten. Meldet Euch bei Interesse schriftlich unter GEWKreisvorstand Saalfeld-Rudolstadt, Caspar- Schulte-Str. 8, 07407 Rudolstadt, telefonisch unter 03672-424584 oder Mobil 0177-5252640 oder per E-Mail unter gew-saalfeldrudolstadt@web.de. Reni-Sibille Eichhorn und Ronald Zedler
Der KV Erfurt hat sich, wie es schon zur Tradition geworden ist, zu seiner jährlichen Klausur in Gotha am 25. und 26. März zusammengefunden. War im vorigen Jahr die Organisation und Vorbereitung des Wahlkampfes zu den Personalratswahlen der Schwerpunkt, so wollten wir in diesem Jahr unser Augenmerk auf die Gestaltung von Veranstaltungen richten. Mitgliederbindung im weitesten Sinn ist genauso wichtig wie Mitgliederwerbung und dabei bestimmt auch nicht einfacher zu bewerkstelligen. Vor diesem Hintergrund und vor allem auch um wieder etwas mehr „Schwung“ in die verschiedenen Veranstaltungen zu bringen, wollten wir uns zusammensetzen und beraten. Wie das so bei GEW ist, waren wir schnell in der Thematik, dank der guten Vorbereitung und Strukturierung von Richard Schaefer, aber genauso schnell waren wir auch bei der zur Zeit sehr „heißen“ Diskussion zum Entwurf der Schulordnung, deren Folgen für Lehrer, Erzieher und SPF und der Frage, wie kann sich der GEW KV Erfurt in die Diskussion einschalten. In Arbeitsgruppen erfassten wir die sich aus unserer Sicht herauskristallisierenden Knackpunkte, fassten sie zusammen und diskutierten, wie wir mit diesem Ergebnis umgehen sollten. Nach einem netten Abend, bei entspannten Gesprächen, kamen wir am Samstag früh zum Thema der Durchführung und Organisation von Veranstaltungen. Da als nächstes die Jubiläumsfeier ansteht, haben wir an diesem Beispiel versucht, eine neue Struktur und neue Ideen in unsere Planung einzubeziehen. Ich glaube, das Ergebnis kann sich sehen lassen, aber die endgültige Bestätigung werden wir wohl erst im Juni nach der Feier sehen. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern des KV Erfurt bedanken, dass sie ihre Freizeit am Wochenende für GEW Arbeit opfern, sich konstruktiv eingebracht haben und sich auch nicht scheuen, weiterhin Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, um die GEW vor Ort zu präsentieren. Ein ganz besonderer Dank geht auch in diesem Jahr wieder an Richard Schaefer. Ihm gelingt es immer wieder aufs Neue, unseren Rede- und Gedankenfluss auf das Thema zu lenken, zielorientiert zu arbeiten und die erzielten Ergebnisse so zu verarbeiten, das wir sie auch zu den verschiedensten Anlässen nutzen können. Heike Tilch, Vorsitzende des GEW KV Erfurt
Lehrertagsfahrt am 17.06.2011 Wen reizt es, aktiv zu werden und einmal selbst mit dem Floß die Saale hinunter zu fahren? Tue dies mit uns gemeinsam zu unserer alljährlichen „Lehrertagswanderung“ am 17.06.2011! Auf der 2-stündigen Floßfahrt werden wir uns in ein Abenteuer stürzen und das herrliche Saaletal vom Fluss aus genießen. Die beschauliche Floßfahrt von Kirchhasel nach Uhlstädt beginnt 16:30 Uhr in Kirchhasel und endet auch wieder in Kirchhasel. Meldet euch bei Interesse schriftlich unter GEW-Kreisvorstand Saalfeld-Rudolstadt, Caspar-Schulte-Str. 8, 07407 Rudolstadt oder telefonisch unter 03672-424584 oder mobil 0177-5252640 oder per Email unter gew-saalfeldrudolstadt@web.de. Wir erwarten eure verbindliche Anmeldung bis zum 19.05.2011. Rita Dang
Information an die Mitglieder des KV Erfurt Die Homepage des KV Erfurt ist aktualisiert. Wenn Sie Informationen zu aktuellen Themen und Veranstaltungen des KV Erfurt möchten oder Anfragen an den KV haben, dann senden Sie uns bitte Ihre aktuelle e-mail Adresse.
Fotos: KV Saalfeld-Rudolstadt thüringer zeitschrift 05/2011
GEW Aktuell
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Die neue Schulordnung des Landes Thüringen ist im Umlauf und sorgt nicht nur bei Pädagogen für ausreichend Gesprächsstoff. Die Zeit der Beteiligung ist recht knapp bemessen, obwohl nun kurzfristig längere Zeit jetzt dafür eingeplant und auch eine thüringenweite Lehrerkonferenz organisiert wird. Es sind viele gute Ansätze vorhanden, über die man sich aber länger und intensiver verständigen muss! Aber mindestens eine Maßnahme ist enthalten, die bei vielen Beteiligten im Grundschulbereich für Unmut sorgt, und dies ist das Vorschreiben der Organisationsform der schulbesuchsjahrübergreifenden Mischung in der Schuleingangsphase. Das ist nicht nach-
zuvollziehen! Das Schulgesetz hat sich doch nicht geändert und viele Schulen realisieren seit Jahren die Schuleingangsphase in verschiedenen Varianten. Also funktioniert es in der Praxis doch bisher. Es jeder Schule vorzuschreiben, dass gemischt werden muss, ist 1. undemokratisch, 2. schwächt es die Schule in der Eigenverantwortung (vom individuellen Schulprofil nicht zu reden) und 3. können die Eltern nicht mehr die Schule mit oder ohne Jahrgangsmischung wählen, d.h. ggf. sogar Bruch der Verfassung (Artikel 24 Abs.1) Es ist doch schon in einem Einschulungsjahrgang so, dass die Entwicklung der Kinder sehr unterschiedlich ist und homogene Klassen nie existierten. Dies sagte Frau Prof. Vernooij auf einer
Fachtagung am letzten Wochenende in Nordhausen so, dass in einem Jahrgang die individuellen Altersentwicklungen zwischen 3-12 Jahren differieren! Und dann noch zwei Besuchsschuljahre mischen?! Hier muss einzig und allein die Schule vor Ort anhand ihrer räumlichen, sächlichen und personellen Möglichkeiten entscheiden können, was und wie realisierbar ist. Ein Diktat des verbindlichen Vorschreibens der schulbesuchsjahrübergreifenden Organisationsform der Schuleingansphase hilft hier wenig! Die Grundschulen haben doch jahrelang bewiesen, dass verschiedene Dinge nebeneinanderher existieren und Erfolg haben können. Uwe Chour (Nordhausen)
Die Misstrauenserklärung Der Staat misstraut den BürgerInnen. Deshalb hat er all jene, die gegen Rechtsextremismus vorgehen und aus Bundesmitteln Fördergelder in Anspruch nehmen, dazu verpflichtet, durch Bekenntnis einen vorab offensichtlich bestehenden Verdacht auszuräumen. Dieser lautet wie folgt: „Hiermit bestätigen wir, dass wir uns zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bekennen und eine den Zielen des Grundgesetzes förderliche Arbeit gewährleisten. Als Träger der geförderten Maßnahmen haben wir zudem im Rahmen unserer Möglichkeiten und auf eigene Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass die als Partner ausgewählten Organisationen, Referenten etc. sich ebenfalls den Zielen des Grundgesetzes verpflichten. Uns ist bewusst, dass keinesfalls der Anschein erweckt werden darf, dass eine Unterstützung extremistischer Strukturen durch die Gewährung materieller oder immaterieller Leistungen Vorschub geleistet wird.“
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Bezeichnend: Alleine vier Seiten Erklärung folgen. Initiatorin des Projekts: Ministerin Kristina Schröder. Ziel: Den Generalverdacht, in den Projekten tummelten sich Personen und Organisationen, die selbst nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stünden, in der Bewegung gegen Rechts, in Form von Schnüffelpraxis und Misstrauenskultur, zu verankern. Mittlerweile regt sich breiter gesellschaftlicher Unmut. Zumal nun in Sachsen eine weitere Verschärfung – hier müssen Presserklärungen der geförderten Projekte auch noch vorab vorgelegt und genehmigt werden – exekutiert wurde. Diese ungeheuerlichen Vorgänge erinnern an vordemokratische Zustände. V.a. vor dem geschichtlichen Hintergrund, dass es Jahre zivilgesellschaftlichen Engagements brauchte, bis auch von staatlicher Seite erkannt wurde, dass es mehr als Verfassungsschutzbehörden bedurfte, um der Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts entgegenzutreten.
Foto: K. Vitzthum
Die Gewerkschaften haben sich dafür ausgesprochen, die Sätze zwei und drei der Erklärung in ihren Projekten nicht zu unterzeichnen und wollen dies auch im Zweifel gerichtlich prüfen lassen. Gleichwohl: breiter öffentlicher gesellschaftlicher Widerstand ist gefragt. Denn mittlerweile geht es nicht nur um „Projekte“, sondern um die Verteidigung der bürgerlichen Freiheiten gegen Tendenzen einer obrigkeitsstaatlich formierten Gesellschaft. Uwe Roßbach
Leserbrief
Schulordnung stößt auf Widerspruch
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Termine, Tipps
Vorankündigung
Änderungsmeldung GEW Thüringen Mitgliederverwaltung Heinrich-Mann-Straße 22 99096 Erfurt
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte nutzen Sie die Änderungsmeldung, um uns Ihre Statusänderungen mitzuteilen. Nur aktuell gültige Daten ermöglichen uns eine zielgerichtete Information an Sie. Die satzungsgemäße Beitragszahlung ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme unserer Serviceleistungen. Bitte rufen Sie uns an, gern überprüfen wir Ihre derzeitig gespeicherten Daten und geben Ihnen Auskunft. Detlef Rost, Mitgliederverwaltung Telefon: 03 61 / 590 95 16 e-mail: rost@gew-thueringen.de
Bitte Änderung eintragen und zurückschicken! Mitgliedsnummer: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Name/Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
EU-Konferenz der GEW vom 03.11. bis 05.11.2011 in Weimar: „Bessere Chancen in Bildung und Beruf durch subjektorientierende Beratung“ Im Rahmen der jährlich stattfindenden Herbstakademie organisiert die GEW in diesem Jahr eine EU-Konferenz zum Thema Bildungsberatung. Diese Konferenz ist Teil des neuen EU-Projektes „Guidance Dialogue – Bessere Chancen in Bildung und Beruf durch Beratung“. Hiermit möchten wir Ihnen/Euch die EU-Konferenz „Bessere Chancen in Bildung und Beruf durch subjektorientierende Beratung“ gerne ankündigen und Sie/Euch bitten, diesen Termin bei Interesse am Thema frei zu halten. Bei dieser Veranstaltung soll u. a. gefragt werden, was unter einer subjektorientierenden Berufsbildungs- und Weiterbildungsberatung zu verstehen ist, besonders dann, wenn sie trägerunabhängig und neutral, kultur- und geschlechtersensibel gestaltetet werden soll. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, den 03.11. ab 16:00 Uhr und endet am Samstag, den 05.11.2011 um 14:00 Uhr. Die dazu notwendigen Übernachtungskosten werden für GEW-Mitglieder vom Veranstalter übernommen, andere Teilnehmer/innen haben aber die Möglichkeit, als Selbstzahler ein Zimmer über uns zu buchen und dieses dann direkt im Hotel zu bezahlen.
Anschrift der Dienststelle: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitgeber: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eingruppierung nach TV-L: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stufe: . . . . . . . . . . . . gilt ab . . . . . . . . . . .
Weitere Informationen sind in der nächsten Zeit auf den Seiten der GEW (www.gew.de) zu finden. Arnfried Gläser, GEW-Hauptvorstand, Referent für Berufliche Bildung und Weiterbildung
Eingruppierung nach TVÖD: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stufe: . . . . . . . . . . . . gilt ab . . . . . . . . . . . Besoldungsgruppe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stufe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bruttoeinkommen (mtl.): . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Bitte nur angeben, wenn Vergütung nicht nach Tarif erfolgt!) Teilzeit in %: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Std./Woche: . . . . . . . . . . . . . . . . . Ich bin im Floating mit . . . . . . . . % Ich bin in Rente: ja
Schulart: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bruttorente: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Euro
Ich arbeite in Altersteilzeit: RL-ATZ-02 RL-ATZ-07 TV-ATZ nach 05.05.98 Beschäftigungsumfang vor der Altersteilzeit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freistellungsphase ATZ ab: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ich habe 55 Plus: ja Entgeltgruppe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . Konto-Nr.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Foto: H. Wenzel-Orf thüringer zeitschrift 05/2011