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MA YANSONG

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HEAVENS!

HEAVENS!

Die Ausstellung „Wir, die Bäume“ zeigte 2019 in der Fondation Cartier in Paris die eher unbekannten Facetten des Lebewesens. Denn Bäume können nicht nur Fotosynthese, sondern fühlen, erinnern und kommunizieren. Zwei Exemplare vor dem Jean-Nouvel-Bau wurden daher mit Sensoren verkabelt und gaben auf einem Bildschirm Auskunft über ihr jeweils aktuelles Befinden. So wurde sichtbar, wie unmittelbar Bäume auf CO², Licht, Feuchtigkeit und Temperatur, sogar auf Berührungen, reagieren. Umgekehrt haben Bäume eine ganz spürbare Wirkung auf uns Menschen. Aus Japan stammt der Trend des „Shinrin-yoku“, des erholsamen, meditativen Waldluftbades mit allen Sinnen: Rinde riechen, Blätter streicheln, Moos spüren. Diese sehr konkrete Naturtherapie soll das Immunsystem stärken; nachweislich wird das Stresshormon Cortisol abgebaut, Blutdruck und Herzfrequenz sinken. In Japan beschäftigen sich seit vielen Jahren Wissenschaftler mit diesen Phänomenen. Der Westen zog nach: Von Usedom bis zum Central Park führen Waldbademeister heute zum Bäume-Umarmen.

Waldbaden

Das in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten formulierte Menschenrecht auf „Streben nach Glück“ ist ein wichtiger Teil der amerikanischen DNA. Der berühmteste aller US-Motivationscoaches hat seit 1988 ein Firmenimperium damit aufgebaut: Wie werde ich glücklicher, gesünder und vor allem – erfolgreicher? Fünfzig Millionen Menschen in 195 Ländern erreicht Tony Robbins mit seinen Büchern, Trainingsprogrammen und tränenreichen Bühnenseminaren, die wie Rockkonzerte zelebriert werden und bis zu 8.000 Euro kosten. Der „CEO-Flüsterer“, der schon Bill Clinton, Michail Gorbatschow oder Prinzessin Diana coachte, verkauft heute auch Vitamin- und Stoffwechselpillen, Apps oder Kreditkarten. Er setzt nach eigenen Angaben über sieben Milliarden Dollar pro Jahr um. Gar nichts kostet das von ihm propagierte, morgendliche „Priming“: eine Mediation mit Atemübungen und positiven Gedanken. „Ich bin unaufhaltsam“ sei einst sein Mantra gewesen, verriet er in der Doku „I Am Not Your Guru“.

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