Faszination Segeln

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NICO KRAUSS

FASZINATION SEGELN



03–09 2012

ROTONDA BUSINESS-CLUB KÖLN


Aufbruch zu neuen Ufern Die Seefahrt ist eine Metapher für unternehmerisches Denken und Handeln. Sie steht für Aufbruch und Neubeginn, für Risiko und Abenteuer. Die großen Seefahrer haben die Welt neu entdeckt, Licht in tiefe Dunkelheit gebracht, neue Erdteile vermessen. Dieser Traum hat sich bis heute gehalten und findet gerade im klassischen Segeln immer wieder seinen Ausdruck. Alte, eingefahrene Pfade zu verlassen, sich neuen, ungewohnten Herausforderungen zu stellen, das teilen Regatta-, Fahrtensegler oder Weltenbummler gleichermaßen. Nur wenigen ist es wie Nico Krauss gelungen, die Faszination und Lei­­den­schaft, die das Segeln ausmacht, in Bildern sicht- und spürbar zu machen. Dies hat uns motiviert, eine Werkschau mit den Arbeiten des renommierten und erfahrenen Fotografen in der Rotonda Galerie zu zeigen. Entstanden ist dies in enger Zu­­­­­sam­­menarbeit mit Evalotte Schildmeier, Geschäftsführerin der Hamburger elbkaigalerie, die die Ausstellung mit großem Engagement entwickelt und aufgebaut hat. Ohne sie wäre die Ausstellung nicht möglich geworden! Ihr und Nico Krauss sowie allen weiteren Partnern, die sich für die Ausstellung eingesetzt haben, gilt mein Dank. Jochen Rieker, dem Chefredakteur der Yacht, Oliver Berking, der inzwischen auf einer eigenen Werft in Flensburg klassische Yachten restauriert und neu baut, Rainer Höfler von der Audi AG, als Förderer des Segelsports. Dank auch an die Crew von Tobias Groß und an Inken Grosz-Herzig für den großartigen Katalog sowie an das Rotonda-Team, das es immer wieder ermöglicht, dass Wirtschaft und Kultur hier so wunderbare Symbiosen eingehen können.

Der besondere Augenblick Es gibt Segelsport-Fotografen, die wie Landschaftsmaler arbeiten, ruhig, kalkuliert, mit Abstand und Plan. Es gibt Jäger, die den einen perfekten Moment beherrschen, den richtigen Windwinkel, die perfekte Welle, den Ausdruck größtmöglicher Spannung. Es gibt Künstler, die Boote zu Skulpturen machen. Gestalter, die einen alten Tampen, eine rostige Klüse, den Riss im Holzrumpf einer klassischen Yacht zum sinnlichen Objekt verwandeln können. Nico Krauss ist all das. Er kann all das. Und mehr. Er nimmt Menschen mit in eine Welt, die ihnen eigentlich fremd ist und die uns wohl deshalb auch so ungemein fasziniert. Egal ob wir Segler sind oder Landratten – so wie uns die See bewegt, bewegen seine Bilder.

Andreas Grosz, Geschäftsführer Rotonda Business-Club, Köln

Jochen Rieker, Chefredakteur Yacht, Hamburg

GRUSSWORT ANDREAS GROSZ

VORWORT JOCHEN RIEKER

Bilder für das innere Auge – Fotograf Nico Krauss über die berauschenden Situationen des Segelsports Ihre Bilder zeigen die Segelboote häufig in spektakulären Szenen. Was hat Sie persönlich am Segeln gepackt? Das Faszinierende ist für mich die Vielseitigkeit: Die Stille und Weite beim Cruising, elegante zeitlose Klassiker und dramatische Action auf den modernen Regattayachten. Je nach Location, Licht, Wellen und Wind entstehen sehr schnell völlig neue Momente – und damit Bilder für mein Auge und die Kamera. Das ist berauschend. Wenn ich privat auf dem Meer bin, kann ich mich dem hingeben. Im Job bleibe ich wach, um das Sekunden-Schauspiel auf den Sensor zu bekommen. Der Segelsport scheint als Werbeträger eine Entdeckung in großen Unternehmen zu erleben. Wie erklären Sie sich das – die Suche nach mehr Sinn, Poesie, Natur oder die Faszination an Technik, klaren Formen, Dynamik? Etwas von jedem. Und ganz wichtig: Teamspirit! Das lässt sich nirgends so gut transportieren wie im Segelsport. Verantwortung übernehmen, vorausschauendes Handeln, klare Kommunikation, Arbeitsteilung – wenn das klappt, ist das Ziel erreichbar. An Bord und an Land.

INTERVIEW NICO KRAUSS


Wie erklären Sie sich das enorm gestiegene Interesse an den Segel­klassikern? Alte Werte neu entdecken – ich denke das hat etwas mit der Besinnung auf Beständiges zu tun. In den modernen Industrieprodukten findet sich keine Individualität, das austauschbare Stück Plastik ist heute hier und morgen kaputt auf dem Müll. Das ist langweilig, gesichtslos. Klassische Yachten sind dagegen wie Kunstwerke, die sich aufgrund des Baumaterials und der Linienführung des Konstrukteurs harmonisch ins Wasser als ihrem ureigensten Element fügen. Für ästhetisch empfindsame Menschen ist der Anblick eines Holz beplankten Rumpfes eine echte Bereicherung. Es ist erstaunlich, was so eine klassische Yacht an Erhabenheit, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen kann. Attribute die in unserem High-Speed-Alltag fehlen. Kann man heute noch beim Segeln das letzte Abenteuer erleben? Ja, ziemlich sicher. Da sind noch viele Reviere zu entdecken und Meilen zu loggen auf den Weltmeeren. Zumal Abenteuer sehr subjektiv zu gestalten sind: mit der Hansa-Jolle über den Englischen Kanal, mit einem Folkeboot um die Welt oder mit einem Trimaran mit 30 Knoten durch den Beagle-Kanal? Kann alles zum Nervenkitzel werden! Nur das letzte Abenteuer sollte es nicht sein … dafür ist Segeln einfach zu schön. Gute Seemannschaft und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel sind beste Voraussetzungen, noch viele Abenteuer auf dem Wasser zu erleben.

Sie sind in vielseitiger Weise für das Thema Schifffahrt unterwegs. Was fasziniert Sie speziell an Ihren freien Arbeiten? Neben den Brotjobs erlebe ich meinen Freelance-Job als Privileg: Die Linse ist das Guckloch in unbekannte Welten. Ich kann viel reisen, bin auf dem Meer unterwegs und treffe tolle Leute. Der größte Luxus: ohne externe Auftraggeber und fremde Zeitvorgaben Ideen zu entwickeln und eigene Themen für Ausstellungs- und Buchprojekte realisieren zu können. Auf die innere Stimme hören und eigene Bilder sehen. Wie man sieht lande ich fast immer wieder am Wasser oder auf dem Meer.

Höher, schneller, weiter: ist das Segeln längst ein Abbild der Hochleistungsgesellschaft – von einem Rekord zum anderen, siehe das Beispiel der 16jährigen Weltumseglerin Laura Dekker? Menschen messen gern ihre Kräfte. Das ist keine moderne Erscheinung. Auch beim Segeln gibt es viele Möglichkeiten dazu. Gegen die Energie der Winde und Wellen lässt sich nichts ausrichten – es geht darum, die Kräfte für sich zu nutzen und sich zurücknehmen zu können. Das ist spannend. Der Rekord an sich schafft einen Wert, der sich vermarkten lässt und legitimiert diese Aktionen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Das private Erleben der Segler ist dagegen nicht messbar und stellt meiner Ansicht nach den eigentlichen Wert für den Einzelnen dar. Das ist den Zuschauern mittels unserer Vermarktungs-Medien jedoch schwer darstellbar.

Wie viele Seemeilen werden Sie in diesem Jahr voraussichtlich unterwegs sein und wohin führt Sie das persönliche Logbuch des Segelns? Die Wahrheit ist: Ich verbringe oft mehr Meilen im Auto, Flugzeug oder auf dem Schlauchboot als auf einer Segelyacht. Denn die Bilder schieße ich meistens nicht von Bord aus. Und die Zeit nach einem Job für ein paar Meilen Freizeitsegeln zu nutzen, ist nur selten drin. Der Auftraggeber braucht das Fotomaterial direkt nach dem Shooting. Im Arbeits-Kalender sind Jobs vermerkt in Schweden, Dänemark, Norwegen, Italien und Süd-Frankreich. Europa ist wunderbar und seine Segelszene sehr vielseitig und lebendig. Gerne bin ich auch unterwegs in den Heimatrevieren Nord- und Ostsee. Privat werde ich mit meinem Bruder in den schwedischen West-Schären segeln. Er lebt dort und kennt das Revier, ich kann also abschalten. Meist nimmt er mir sofort die Kamera weg und drückt mir stattdessen die Pinne in die Hand. Dann gibt’s endlich Bilder für mein inneres Auge. Inken Grosz-Herzig im Gespräch mit Nico Krauss, Fotograf, Hamburg


Grundsee 2008

Hvide Sande Dänemark

200×100cm 2300€



HETI 2009

Kieler Förde Deutschland

125×125cm 1250€



Nyala 2009

Flensburger Förde Deutschland

200×80cm 2500€



Race Shosholoza 2008

Kieler Förde Deutschland

120×80cm 880€



Nyala 2009

Flensburger Förde Deutschland

60×85cm 580€



Sphinx 2009

Flensburger Förde Deutschland

120×80cm 880€



S. Y. Mariquita 2010

Cannes Frankreich

120×80cm 880€



Nr. One on Shamrock 2010

Cannes Frankreich

120×80cm 920€



Act8 flight5 2005

Sizilien Italien

130×65cm 1000€



Vorsetzen in Lee 2010

Cannes Frankreich

120×80cm 930€



Blau 2010

Portofino Italien

120×80cm 800€



Kieler Förde 2008

Kieler Förde Deutschland

180×45cm 830€



Mariquita 2010

Cannes Frankreich

60×100cm 680€



Les Voiles de Saint Tropez 2010

Cannes Frankreich

80×48cm 580€



Details Shosholoza 2006

Trapani ITALIEN

120×80cm 880€



Klassisch 2009

Risör Norwegen

120×80cm 720€



Trivia Rumpf 2008

Cannes Frankreich

100×50cm 580€



Flight5 2006

Valencia Spanien

66×100cm 730€



Licht 2010

Cannes Frankreich

120×80cm 880€



Lelantina 2008

St. Tropez Frankreich

80×55cm 590€



Mariquita 2010

Cannes Frankreich

120×80cm 900€



Wasser 2010

Cannes Frankreich

120×70cm 830€



Klassiker 2009

Cannes Frankreich

120×80cm 1000€



TRIVIA Raumschots 2008

Cannes Frankreich

120×80cm 880€



Bowmen of Lulworth 2008

St. Tropez Frankreich

60×45cm 480€



Block in Leder 2007

120×80cm 930€



EleonOra im Licht 2008

Cannes Frankreich

80×50cm 680€



Vor dem Start 2006

Valencia Spanien

40×100cm 450€



Verfolgung 2000

HAURAKI Bay Auckland NEUSEELAND

75×50cm 480€



Seezeichen 2007

Lerøyna bei Bergen Norwegen

75×50cm 700€



Malmö Act7 2005

Malmö Schweden

100×45cm 680€



Audi Race 2009

Valencia Spanien

75×50cm 730€



WALLY INDIO Reflexion 2009

Porto Cervo Italien

75×50cm 1480€, nur als Duo verkäuflich


Spi Bergen auf Wally INDIO 2009

Porto Cervo Italien

75×50cm 1480€, nur als Duo verkäuflich


Sirius 2006

Cannes Frankreich

65×45cm 630€



Diese Publikation erscheint im Rahmen der Ausstellung »Nico Krauss – Faszination Segeln« in der Rotonda Galerie, die in Kooperation mit der elbkaigalerie realisiert wurde. Alle Fotografien sind als Fine Art Prints auf 3 mm hochwertigem AluDibond kaschiert und durch einen semi-matten, transparenten UV-Film geschützt. Sie sind als signierte Sonderedition in limitierter Auflage erhältlich. Katalogpreis 15 € Herausgeber Andreas Grosz, Rotonda Business-Club, Köln Gestaltung großgestalten Kommunikationsdesign, Köln Text Inken Grosz-Herzig, Journalistin, Köln Druck Druckhaus Süd, Köln ISBN 978-3-00-037652-8 Rotonda Business-Club Pantaleonswall 27 50676 Köln www.rotonda.de elbkaigalerie Evalotte Schildmeier Fotostudio Schützenverein Schützenstraße 109 22761 Hamburg www.elbkai-galerie.de

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ISBN 978-3-00-037652-8

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ELBKAIGALERIE HAMBURG


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