Arbeitsheft Armut

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PPH/FOMOS F4: Armut und Wohlstand!

HOLTH

Armut ist ... ? 1.

Bildanalyse

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2. ABC-Liste zum Begriff „Armut“ Suche zur Armut passende Begriffe. A

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3. Gudissa und Clara (Praktische Philosophie 2 S.106) - Lies den dir zugeteilten Text. - Erkläre den Text deiner Banknachbarin / deinem Banknachbarn. Lasse dir anschließend von deiner Banknachbarin/deinem Banknachbarn ihren/seinen Text erklären. - Beantworte folgende Frage: Gudissa verdient als Schuhputzer etwas 20€; Claras Mutter erhält für ihre Familie Arbeitslosengeld, also etwa 20 Mal so viel: Geht es Claras Familie deswegen 20 Mal besser als Gudissa und ihren Angehörigen?

5.Absolute und relative Armut (Cluster) Relative Armut Nach dieser Definition ist arm, wer monatlich weniger als die Hälfte eines monatlichen Durchschnitteinkommens des Landes, indem er wohnt, zur Verfügung hat. Relative Armut macht sich auch durch eine sozio-kulturelle Verarmung bemerkbar, womit der Mangel an Teilhabe an bestimmten sozialen Aktivitäten als Folge des finanziellen Mangels gemeint ist (wie z. B. Theater- oder Kinobesuch, Klassenfahrten). Absolute Armut Der ehemalige Präsident der Weltbank, Robert Strange McNamara, hat den Begriff der absoluten Armut eingeführt. Er definierte „absolute Armut“ wie folgt: „Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen.“ Arme Menschen können sich keine ordentliche Ernährung und wichtige Bedarfsartikel des täglichen Lebens leisten (Kleidung, Medikamente, menschenwürdiges Zuhause). Diese Menschen leiden an Hunger.

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Was braucht man? 1. Zitat

Diskussion

Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bed端rfnissen. 2.Was braucht man?

Think-Pair-Share

a.Think Schreibe mindestens 12 Sachen auf, die man deiner Meinung nach unbedingt braucht.

b.Pair Einige dich mit deinem Banknachbarn auf 6 Begriffe.

c. Share Einigt euch nun als Klasse auf 5 Begriffe. Fertigt eine Bed端rfnispyramide an der Tafel an. Der Begriff der oben auf der Spitze der Pyramide stehen wird, gilt als der wichtigste Begriff.

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3.Abraham Maslows Bedürfnispyramide Textanalyse und Zeichnung Fertige zu folgendem Text eine Pyramide an, die Maslows Theorie wiederspiegelt. Die menschlichen Bedürfnisse bilden die „Stufen“ der Pyramide und bauen aufeinander auf. Der Mensch versucht, zunächst die Bedürfnisse der niedrigsten Stufe zu befriedigen, bevor die nächste Stufe zum neuen Bedürfnis in Angriff genommen wird. Solange ein Bedürfnis einer niedrigeren Stufe nicht erfüllt ist, ist ein Bedürfnis einer höheren Stufe noch nicht vorhanden, oder es zeigt sich noch nicht. Erst das inzwischen befriedigte Bedürfnis erhöht die Motivation, ein weiteres zu befriedigen. Laut Maslow müssen zunächst die physiologischen (körperlichen) Bedürfnisse befriedigt sein. Hierzu zählt zum Beispiel die Atmung, die Nahrung, die Gesundheit oder der Wohnraum. Nachdem diese Bedürfnisse erfüllt sind, verspürt der Mensch das Bedürfnis nach Sicherheit: er möchte sich vor Gefahren schützen, verlangt nach Recht und Ordnung, ein festes Einkommen. Auf der nächsten Ebene stehen die sozialen Bedürfnisse: hierzu zählt die Familie, aber auch der Freundeskreis, wie auch die Kommunikation, Freundschaft und Liebe im Allgemeinen. Auf der vorletzten Ebene der Bedürfnispyramide sieht Maslow die Individualbedürfnisse: der Mensch verlangt, nachdem er die drei ersten Stufen erklommen hat, nach einer höheren Wertschätzung durch Status, Anerkennung (Lob und Auszeichnungen), Wohlstand, private und berufliche Erfolge. Als letzte Kategorie erwähnt Maslow die Selbstverwirklichung: nachdem der Mensch alle vorhergehenden Bedürfnisse erfüllt hat, strebt er schlussendlich nach Perfektion, Erleuchtung oder Individualität. Maslow unterscheidet zudem zwischen Defizitbedürfnissen und unstillbaren Bedürfnissen. Die Defizitbedürfnisse (die unteren drei Stufen der Pyramide, und auch Teile der vierten) müssen befriedigt sein, damit man zufrieden ist, aber wenn sie erfüllt sind, hat man keine weitere Motivation um diese zu befriedigen. Beispiel: Wenn man nicht mehr durstig ist, versucht man beispielsweise nicht mehr zu trinken. Unstillbare Bedürfnisse können demgegenüber nie richtig befriedigt werden. Diese treten ab der fünften Stufe auf, teilweise aber auch bereits ab der vierten. Beispiel: Ein Künstler malt zur Selbstverwirklichung; sein Bedürfnis nach Kreativität ist nicht nach einer bestimmten Anzahl von Bildern gestillt. Ein Individuum hat Erfolg gehabt und möchte diesen Erfolg immer wieder übertreffen.

5. Hausaufgabe Vergleiche deine Bedürfnispyramide mit der von Maslow. Welche Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten stellst du fest? Bei welchem Punkt bist du mit Maslow einverstanden? Bei welchem Punkt widersprichst du ihm? Begründe deine Antwort.

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Armut und Kinderarbeit

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1. Bildanalyse Meine Gedanken und Gef端hle

Perspektivenwechsel Gedanken und Gef端hle des Kindes

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2. Kinderarbeit

Experiment

Fühle dich 5 Minuten, wie sich viele Kinder in Indien und in vielen anderen Teilen der Welt täglich fühlen: - schau dir die Anleitung für die Papiertüten genau an. - Falte nun so schnell und so genau wie möglich so viele Papiertüten, wie du schaffst. Beantworte nun nach Ablauf der fünf Minuten folgende Fragen:

a. Anzahl der Tüten nach 5 Minuten : !

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c. Mögliche Anzahl der Tüten in einem Acht-Stunden-Tag:! !

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b. Mögliche Anzahl der Tüten in einer Stunde : !

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d. Mein Verdienst an einem Tag / in einem Monat: !

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Verdienst an einer Tüte : 0,05 Rupien 1 Rupie = ca. 0,015 Euro 1 Euro = ca. 70 Rupien

e. Wie viele Tüten müßtest du falten um 1 INR zu verdienen? !

f. Wie viele Tüten müßtest du falten um 1 € zu verdienen?

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g. Wie lange müßtest du für 1 l Milch, 1 Decke, einfache Sandalen, die Miete, 50 Antiobiotika - Tabletten oder einen Arztbesuch arbeiten?

Anzahl der Tüten

Zeit (in Stunden)

1 l Milch Decke Sandalen Miete (1 Monat) 50 Antibiotika-Tabletten Arztbesuch

3. Was tun gegen Kinderarbeit?

Gruppencluster

Foto hier einkleben

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Warenpreise in Rupien (INR) Lebensmittel

Preis

Miete

Preis

1 kg Gemüse

20.-

für eine Hütte, pro Monat

500.-

1 kg Reis

18-80 .-

Sonstige Waren

1 Dutzend Eier

21.-

1 Decke

250.-

1 l Milch

14.-

Petroleumofen

300.-

1 kg Mehl

12.-

1 l Petroleum

13.-

1 kg Huhn

65.-

1 Topf

120.-

1 Tasse Tee

4.-

1 kg Seife

50.-

Kleidung

Preis

Extras

Preis

Hose

120.- bis 300.-

Tageszeitung

2,50.-

Hemden

120.-

Eisenbahnfahrkarte (Delhi-Kalkutta und zurück)

800.-

Einfache Sandalen

160.-

Busfahrschein in Kalkutta

8.-

Medikamente

Preis

Arztgebühr

5.-

50 AntibiotikaTabletten

300.-

1 Flasche Hustensaft

35.-

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Kinderarbeit: Ursachen und Lösungsvorschläge 1. Einige Ursachen - Materielle Armut: Ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in absoluter Armut und muss mit weniger als 1 US$ pro Tag überleben. Die Eltern der Kinder verdienen oft so wenig, dass sie ihre Familien nicht ernähren können und die Kinder mitarbeiten müssen. Viele Kinder verdienen sogar das Geld für die ganze Familie. Denn Kinder sind billige Arbeitskräfte und finden aus diesem Grund häufiger Arbeit als ihre Eltern. - Schlechtes Schulsystem - es fehlen Grundschulen - keine Schulpflicht: Das Bildungssystem wird von vielen Regierungen vernachlässigt, d. h. es gibt zu wenige Schulen und nur schlecht ausgebildete Lehrer. Weltweit besuchen knapp 100 Millionen Kinder nicht einmal die Grundschule. Diese Kinder haben keine Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen und somit nur geringe Chancen auf einen “guten” Job. Sie können ihr Leben lang nur einfache, schlecht bezahlte Arbeiten übernehmen - so wie ihre Eltern, die meist auch Analphabeten sind. - Keine Gesundheitsversorgung: In den meisten Ländern gibt es keine kostenlose Gesundheitsversorgung für arme Familien und auch kein Versicherungssystem. Die armen Familien müssen den Arzt oder das Krankenhaus mit Bargeld bezahlen. Wenn sie nicht genug Geld haben, müssen sie einen Kredit aufnehmen. Diesen können die Eltern meist ohne Mitarbeit ihrer Kinder nicht zurückzahlen. Um ihre Schulden zu tilgen, vermitteln die Eltern ihre Kinder auch oft an Firmen. - Korruption: Die Behörden und die Polizei in vielen armen Ländern sind häufig bestechlich, d. h. sie zeigen Kinderarbeit nicht an, obwohl sie verboten ist. - Billige Arbeitskraft: Arbeitgeber stellen gerne Kinder ein, da sie diesen weniger Lohn zahlen müssen; Kinder sind leichter zu schikanieren und organisieren sich auch nicht in Gewerkschaften.

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2. Einige Lösungsvorschläge - Sozialsiegel: Kaufen Sie, wo möglich Produkte aus fairem Handel oder mit einem seriösen Sozialsiegel. Diese Kennzeichnungen sind eine Möglichkeit zu erkennen, unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt wurden. Die Angabe des Herstellungslandes auf einem Produkt allein sagt wenig aus: Denn in jedem Land gibt es Betriebe, die Kinder ausbeuten und solche, die das nicht tun. Auch Markenartikel und teure Designerprodukte können unter Beteiligung von Kindern und Ausbeutung Erwachsener hergestellt sein. - Druck auf Großverbraucher ausüben: Sorgen Sie dafür, dass Großverbraucher zu gesiegelten Produkten greifen: In Kantinen kann TransFair-Kaffee ausgeschenkt werden, Gewerkschaften oder Vereine sollten nur noch Blumen aus gesiegelter Produktion verschenken und verwenden. Sportvereine und Schulen können Bälle aus Fairem Handel anschaffen. - Firmen kontaktieren: Schreiben Sie an Firmen und fragen Sie, wie diese Firma zu Kinderarbeit steht. Fordern Sie, dass Handelsunternehmen ihre Zulieferer verpflichten, die grundlegenden Arbeitsrechte einzuhalten und Existenz sichernde Löhne zu zahlen. Solche Nachfragen zeigen Unternehmen, dass Verbraucher auch ein Interesse daran haben, dass Waren unter Einhaltung der Menschenrechte hergestellt werden. - Projekte für Kinderarbeiter unterstützen: Unterstützen Sie Projekte für Kinderarbeiter. Vor Ort kann sofort und direkt geholfen werden, ausbeuterische Kinderarbeit nachhaltig zu beenden.

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Kinderarbeit (Definition): „Kinderarbeit“ ist enger definiert als der Begriff „erwerbstätige Kinder“. „Kinderarbeit“ schließt erstens alle Kinder aus, die älter als 12 Jahre sind und nur einige Stunden pro Woche eine erlaubte leichte Arbeit verrichten. Zweitens sind Kinder ausgeschlossen, die älter als 15 Jahre sind und deren Arbeit nicht als „gefährlich“ eingestuft wird. Grundlage für den Begriff der Kinderarbeit ist das ILO-Übereinkommen 138. Von Kindern verrichtete „gefährliche Arbeit“ ist jede Tätigkeit oder Beschäftigung, die sich ihrer Natur nach schädlich auf die Sicherheit, die körperliche oder seelische Gesundheit und die sittliche Entwicklung des Kindes auswirkt oder auswirken kann. Gefahren können auch von einer übermäßigen Arbeitsbelastung ausgehen – selbst dann, wenn eine Tätigkeit oder Beschäftigung als nicht gefährlich gilt. Zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit gehören nach dem ILO* - Übereinkommen 182 zudem: - alle Formen der Sklaverei oder alle sklavereiähnlichen Praktiken (Kinderhandel, Schuldknechtschaft, Leibeigenschaft, Zwangs- oder Pflichtarbeit, Zwangs- oder Pflichtrekrutierung für den Einsatz in bewaffneten Konflikten), - das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zur Prostitution, zur Herstellung von Pornografie oder zu pornografischen Darbietungen, - das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zu unerlaubten Tätigkeiten, insbesondere zur Gewinnung von und zum Handel mit Drogen. * ILO = International Labour Association (Internationale Arbeitsorganisation), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen ! ! ! ! ! Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Kinderarbeit (Definition): „Kinderarbeit“ ist enger definiert als der Begriff „erwerbstätige Kinder“. „Kinderarbeit“ schließt erstens alle Kinder aus, die älter als 12 Jahre sind und nur einige Stunden pro Woche eine erlaubte leichte Arbeit verrichten. Zweitens sind Kinder ausgeschlossen, die älter als 15 Jahre sind und deren Arbeit nicht als „gefährlich“ eingestuft wird. Grundlage für den Begriff der Kinderarbeit ist das ILO-Übereinkommen 138. Von Kindern verrichtete „gefährliche Arbeit“ ist jede Tätigkeit oder Beschäftigung, die sich ihrer Natur nach schädlich auf die Sicherheit, die körperliche oder seelische Gesundheit und die sittliche Entwicklung des Kindes auswirkt oder auswirken kann. Gefahren können auch von einer übermäßigen Arbeitsbelastung ausgehen – selbst dann, wenn eine Tätigkeit oder Beschäftigung als nicht gefährlich gilt. Zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit gehören nach dem ILO* - Übereinkommen 182 zudem: - alle Formen der Sklaverei oder alle sklavereiähnlichen Praktiken (Kinderhandel, Schuldknechtschaft, Leibeigenschaft, Zwangs- oder Pflichtarbeit, Zwangs- oder Pflichtrekrutierung für den Einsatz in bewaffneten Konflikten), - das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zur Prostitution, zur Herstellung von Pornografie oder zu pornografischen Darbietungen, - das Heranziehen, Vermitteln oder Anbieten eines Kindes zu unerlaubten Tätigkeiten, insbesondere zur Gewinnung von und zum Handel mit Drogen. * ILO = International Labour Association (Internationale Arbeitsorganisation, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen! Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

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Kinderarbeit 2PUKLYHYILP[ 1DFK $OWHU *HVFKOHFKW $UEHLWVULVLNR XQG 5HJLRQ 1DFK $OWHU *HVFKOHFKW $UEHLWVULVLNR XQG 5HJLRQ .LQGHUDUEHLWHU LQ 7VG

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Cluster zum Thema Kinderarbeit: Ursachen und Lösungen

Materielle Armut: die Eltern verdienen nicht genug Geld um die gesamte Familie zu ernähren

Schlechtes Schulsystem - >keine Schulpflicht

URSACHEN

Sozialsiegel Druck auf Großverbraucher

KINDERARBEIT

LÖSUNGEN

Handelsunternehmen kontaktieren

keine Gesundheitsversor gung

Kinder sind billige Arbeitskräfte -> Korruption

Unterstützung von Projekten für Kinderarbeiter

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Die Verteilung des Reichtums 1.Bildanalyse

Titelerfindung

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2.Das Weltspiel

Gruppenarbeit

Auf unserer Erde ist die Bevölkerung und ihr Einkommen nicht gleichmäßig verteilt. Es gibt reiche und arme Menschen. Wie sieht diese Verteilung von reich und arm aus? Material: Jede Gruppe besitzt 20 grüne und 20 weisse Chips: - die 20 grünen Chips stellen 100% der Weltbevölkerung dar. - die 20 weissen Chips stellen 100% des Welteinkommens dar. Eure Aufgaben: Auf der Erde leben momentan fast 7 Milliarden Menschen. A) Überlegt euch, wie diese Menschen eurer Meinung nach auf die 5 Erdteile Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Afrika und Asien verteilt sind. Legt die grünen Chips entsprechend eurer Schätzung auf die einzelnen Erdteile. B) Überlegt euch nun, wie viel Prozent des Welteinkommens1 auf die einzelnen Erdteile entfallen. Verteilt die weissen Chips für das Welteinkommen auf die einzelnen Erdteile. C) Tragt nun eure Vermutungen bezüglich der Weltbevölkerung und des Welteinkommens in diese Tabelle ein. D) Vergleicht eure Vermutungen mit denen der anderen Gruppe. E) Vergleicht eure Vermutungen mit der Lösung. Weltbevölkerung (in %) Deine Verteilung

Wirkliche Verteilung

Welteinkommen (in %) Deine Verteilung

Wirkliche Verteilung

Europa Nordamerika Afrika Asien Lateinamerika

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Welteinkommen = Alles, was auf der Welt zur Bestreitung des Lebensunterhaltes verdient wird.

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3.Eine Ursache für diese ungleiche Verteilung / Video- und Textanalyse Vor- und Nachteile der Globalisierung Die Globalisierung ist Ursache für Wohlstand als auch für Armut. Die durch Kommunikation, Reiseverkehr, Transport, Zahlungsverkehr usw. kleiner gewordene Welt ermöglicht es vielen Firmen, ihre Produkte rund um die Welt an den Mann und an die Frau zu bringen. Das bringt diesen Firmen und den für sie arbeitenden Menschen Umsatzgewinne und damit Wohlstand. Die Entstehung eines globalen Marktes bedeutet Gewinne und Wohlstand für Firmen, Länder und Individuen. Wohlstand entsteht auch dadurch, dass gängige Produkte in Billiglohnländern hergestellt werden, so dass sie auf unseren Märkten günstig angeboten werden. Dies erhöht die Kaufkraft des uns zur Verfügung stehenden Geldes und damit unseren Wohlstand. Aber die Globalisierung hat nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Globalisierung verursacht Armut. Weil Produktionsstätten in Billiglohnländer verlagert werden oder weil ganze Produktionssparten ausgelagert (outsourcing) und Produkte – selbst wenn sie im eigenen Lande produziert werden – von „billigen“ Arbeitskräften hergestellt werden, erleben wir derzeit einen Verfall der Löhne (zumindest die der weniger qualifizierten Arbeitskräfte) bzw. eine hohe Arbeitslosenquote. Es ist aber nicht allein die Globalisierung, die für diese Entwicklung verantwortlich ist, sondern auch die immer weiter steigende Produktivität, die mit immer weniger Arbeitskräften auskommt, sowie der Fakt, dass Aktiengesellschaften mehr an Gewinnen als an der Erhaltung von Arbeitsplätzen interessiert sind. In dem Bemühen, die Wünsche der Börsen und Aktionäre auf Kurszuwächse und Ausschüttungen zu befriedigen, setzen die Firmen auf kurzfristige Gewinne und nehmen dafür Kurzarbeit, Entlassungen und damit den Kaufkraftschwund großer Bevölkerungsteile in Kauf, die langfristig die Gewinne reduzieren. Ein weiterer Grund, weshalb die Globalisierung Verlierer erzeugt, ist durch die Möglichkeit entstanden, innerhalb kürzester Zeit große Menge Geldes rund um den Globus zu verschieben, um auf diese Weise an Kursgewinnen und Währungsschwankungen zu verdienen. Anleger und Investitionsfirmen bringen ihr Geld dorthin, wo hohe Zinsen gewährt werden und die Steuern niedrig sind. Wer Geld anzulegen hat, der kann es vermehren – sogar weit über die wirtschaftlichen Wachstumsraten hinaus. Wer keines hat und auf seiner Hände Arbeit angewiesen ist, muss sich notfalls mit geringerem Lohn zufrieden geben oder ist auf eine bescheidene Sozialhilfe angewiesen, wenn er seinen Arbeitsplatz verliert. !

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Quelle: www.armut.de

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Arbeitsauftrag: F端lle die folgende Tabelle aus: Vorteile der Globalisierung

Nachteile der Globalisierung

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Der Teufelskreis der Armut 1. Zitat

Diskussion

Wer in Armut lebt, ist selbst schuld. 2. Teufelkreise der Armut

Einzelarbeit/Gruppenarbeit

Arbeitsaufräge: - Lies den dir zugeteilten Text. - Erstelle mit deinen Klassenkameraden einen „Teufelskreis der Armut“

Teufelskreis der Armut

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3.Was tun gegen Armut? 4. Bildung: Ein Ausweg aus der Armut!

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Gruppencluster (Foto) Textanalyse/Hausaufgabe

Text A) BILDUNG IST KEINE WUNDERWAFFE GEGEN ARMUT Bedeutet mehr Bildung weniger Armut? Nein, sagt der Armutsforscher Christoph Butterwegge, denn auch eine gute Schul- oder Berufsausbildung bedeutet nicht, dass alle Jugendlichen einen Arbeitsplatz bekommen - so wie es die Politik vorgaukelt. Man spricht von "Bildungsarmut" und tut so, als könne eine gute Schulbildung oder Berufsausbildung verhindern, dass Jugendliche ohne Arbeitsplatz bleiben. Tatsächlich verhindern Bildungsdefizite vielfach, dass junge Menschen auf dem überforderten Arbeitsmarkt sofort Fuß fassen. Auch führt die Armut von Familien häufig dazu, dass deren Kinder keine weiterführende Schule besuchen oder sie ohne Abschlusszeugnis wieder verlassen. Armut in der Familie führt bereits in der Sekundarstufe häufig zu Bildungsdefiziten der betroffenen Kinder. Der umgekehrte Effekt ist sehr viel weniger signifikant: Ein schlechter oder fehlender Schulabschluss verringert zwar die Erwerbschancen, wirkt sich aber weniger nachteilig auf den Wohlstand einer Person aus, wenn diese vermögend ist oder Kapital besitzt. Mehr Bildung, weniger Armutsrisiko - was unter günstigen Umständen ohne Zweifel zum individuellen beruflichen Aufstieg taugt, versagt als gesellschaftliches Patentrezept. Denn wenn alle Kinder, was durchaus wünschenswert wäre, mehr Bildungsmöglichkeiten bekämen, würden sie um die wenigen Ausbildungs- und Arbeitsplätze womöglich nur auf einem höheren Niveau, aber nicht mit besseren Chancen konkurrieren. Folglich gäbe es am Ende mehr Taxifahrer mit Abitur und abgeschlossenem Hochschulstudium, aber kaum weniger Armut. Eine bessere (Aus-)Bildung erhöht die Konkurrenzfähigkeit eines Heranwachsenden auf dem Arbeitsmarkt, ohne jedoch die Erwerbslosigkeit und die (Kinder-)Armut als gesellschaftliche Phänomene zu beseitigen. ! (Quelle: spiegel online 25.08.08 gekürzt) Text B): EMPOWERMENT Armut ist nicht nur von Geldmangel gekennzeichnet, sondern vor allem von einem Mangel an Wissen, einem Mangel an Gelegenheiten, einem Mangel an empowerment, also einem Bewusstseinsmangel. Empowerment bedeutet, dass ich mir etwas zutraue, dass ich etwas kann, dass ich Rechte und Fähigkeiten habe, dass ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Ich kann mein Leben gestalten, muss nicht Opfer von äußeren Umständen sein, sondern verstehe mich als Subjekt und Gestalter meiner eigenen Zukunft. Das ist Bildung. Das ist Wohlstand. Das ist mein Vermögenswert, das ist mein Kapital. Im vom Bürgerkrieg vielfach zerrütteten Libanon legen die Menschen großen Wert auf ihre Bildung, weil sie glauben: „Man kann mir alles nehmen, nur das nicht, was zwischen meinen Ohren ist.“ Mangel an Bildung ist also eine der wesentlichen Ursachen von Armut, und Bildung einer der Schlüssel zum Wohlstand. Andererseits: Mangel an Bildung kann auch eine Folge der Armut sein, wenn der Mangel an Geld dazu führt, dass Eltern wegen dem Schulgeld der Kinder die Schuluniformen, das Schulmaterial und die Schulbücher nicht kaufen können. Insofern droht sich hier der Teufelskreis von Armut und Unwissenheit zu entfalten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass allen Kindern, auch den ärmsten, der kostenlose Schulbesuch ermöglicht wird, damit alle eine Chance für würdiges Leben bekommen. !! ! ! ! ! ! ! ! (Quelle: Armut.de) Aufgabenstellung: Nimm auf Grundlage der zwei Texte Stellung zu folgender Behauptung: Bildung ist ein wirksames Mittel gegen Armut.

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Text A: Jang aus Differdingen, 35 Jahre Wieder ein Tag, an dem ich mich mit meiner Frau gestritten habe. Der Grund ist immer der Gleiche: ich bin seit anderthalb Jahren arbeitslos, weil meine ehemalige Firma (ARCELORMITTAL) die Kosten senken musste also Arbeiter entlassen hat - um ihr Profit vergrößern zu können. So eine Situation ist schwer zu ertragen. Nun behauptet meine Frau, dass ich mir keine Mühe gebe, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Doch ich kämpfe täglich um Arbeit, da meine Allocation de chômage nicht ausreicht, um mir und meiner Familie ein menschenwürdiges Leben sichern zu können. Meine Frau und ich sind jung Eltern geworden. Jetzt haben wir finanzielle Probleme, unserem Kind das Beste zu bieten. Mir ging es früher auch nicht anders. Als ich Kind war, hatten meine Eltern ebenfalls zu wenig Geld. Ich wurde in der Schule oft als asozial „bezeichnet“, weil ich nie Markenklamotten tragen konnte. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf die „alberne“ Schule, und schaffte nur mit Ach und Krach meine 5e. Ich wollte nur noch eines: GELD VERDIENEN. Aber ohne einen guten Schulabschluss ist es heutzutage besonders schwer eine ordentliche, gut bezahlte Arbeit zu finden. So gibt es immer wieder und immer häufiger Streit mit meiner Frau und unserem Sohn. Ich will nicht, dass unser Kind wegen dieser Probleme in der Schule gehänselt wird oder versagt! Ohne einen ordentlichen Schulabschluss beginnt ein teuflischer Kreislauf: Schlechter Abschluss - kein Ausbildungsplatz. Also bleibt irgendwie nur das Geldverdienen übrig. Und das Verdiente reicht meist hinten und vorne nicht. Solltest du dann noch arbeitslos werden, ist der Ofen ganz aus. Das wünsche ich keinem, ehrlich!!

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Text B: Samuel aus Ghana, 35 Jahre Heute ist wieder einer dieser grausamen tage, an denen ich meiner Familie kein Abendessen bereitstellen konnte. Mein Leben hier in Ghana ist wie ein Teufelskreis, der sich ständig wiederholt. Ich sehe im Moment keine Möglichkeit, diesen Kreis zu umgehen oder irgendwie zu durchbrechen! Aber lest selbst: Mein jüngster Sohn Sahit ist seit einem Jahr krank. Meine Frau und ich wissen nicht, was ihm fehlt. Für einen Besuch beim Arzt reicht das Geld nicht aus, nicht einmal die Fahrt in die Stadt zur Arztpraxis können wir uns leisten. Ich selbst bin auch sehr krank, und doch gehe ich weiterhin zur Arbeit. Aufgrund meiner Arbeit ist meine Arbeitsleistung stark gesunken. Früher konnte ich täglich vierzehn Stunden arbeiten, heute schaffe ich gerade noch zehn Stunden die mir wie eine kleine Ewigkeit vorkommen. Natürlich verdiene ich so noch weniger. Geringer Lohn bedeutet für mich und meine Familie weniger Geld. Weniger Geld heißt weniger oder wie heute, gar nichts zu essen. Kein Essen bedeutet weniger körperliche Widerstandskraft, schneller krank werden und länger krank sein und schließlich folgt dann irgendwann als letzter Ausweg der Tod. Wie gesagt, unser Leben ist ein Teufelskreis. Wie wir da rauskommen sollen? Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wie!

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PPH/FOMOS Fragenkreis 4: Armut und Wohlstand

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5. 5.

4.

Anne-Sophie ist 17 und arbeitet genau wie Verena als Putzhilfe. In der Schule hat sie nie viel geleistet: lernen fand sie doof.

Verena ist 35 Jahre alt. Sie war eine exzellente Schülerin, wurde jedoch mit 17 schwanger, so dass sie die Schule abbrechen musste. Ihren Traum von einem Universitätsstudium konnte sie sich nie erfüllen. Sie arbeitet seit 18 Jahren als Putzhilfe.

6.

Jerôme ist Angestellter bei einem Versicherungsunternehmen. Er hatte sich nach dem Abitur bei dieser Firma beworben. Er hat zwei Kinder, ein kleines Haus und ein Mittelklassewagen. Sein größter Wunsch wäre es, eine Weltreise zu unternehmen: hierzu fehlt ihm jedoch das Geld.

AUFGABENSTELLUNG: Du hast 3000 ! zur Verfügung. - Verteile diese auf die 6 Kandidaten/Kandidatinnen. - Begründe jeweils kurz wieso du wem welchen Betrag zuteilst.

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1. 2. 3.

4.

Idriss bekommt von mir __________ ! weil,

Alexander bekommt von mir __________ ! weil,

Guillaume von Luxemburg bekommt von mir __________ ! weil,

Verena bekommt von mir __________ ! weil,

5.

Anne-Sophie bekommt von mir __________ ! weil,

6.

J茅r么me bekommt von mir __________ ! weil,

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