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„WIR SIND IM GESCHÄFT, UM UNSEREN HEIMATPLANETEN ZU RETTEN“

Patagonia-Gründer Yvon Chouinard empfehlt seinen Mitarbeitern Surfpausen, pfeift auf Wachstum und kämpft für den Klimaschutz.

Zuletzt hat er deshalb einen spektakulären Schritt gesetzt.

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BIRGIT GROSSMANN

Community Marketing und Impact Managerin für Zentraleuropa bei Patagonia zum Umweltschutz deutlich vergrößert. Dafür übertrug er seine Eigentumsrechte an zwei neue Instanzen: Der Patagonia Purpose Trust besitzt die stimmberechtigten Anteile, das sind nur zwei Prozent. Die restlichen 98 Prozent besitzt das Holdfast Collective, eine gemeinnützige Organisation. Jeder US-Dollar, den Patagonia verdient, wird dafür verwendet, die Umwelt zu schützen und die Klimakrise zu bekämpfen. Aufgrund der neuen Rechtsstruktur ist die Erde somit die einzige Anteilseignerin von Patagonia. tätig zu sein, das Umweltschutz ins Zentrum stellt. Was unser Team eint, ist die Liebe zur Natur. Und das Vertrauen, dass Patagonia seinen Werten treu bleibt und Verantwortung übernimmt. Wir verstehen uns als weltweite Gemeinschaft von Gleichgesinnten, denen unser Heimatplanet am Herzen liegt. Unsere Community zählen wir da natürlich dazu.

Wie kam es zu Patagonias Einsatz für die Umwelt?

Der Mann war zeit seines Lebens Abenteurer – und Pionier. Er war Kletterer und Kajakfahrer, Surfer und Skifahrer. Seit Jahrzehnten engagiert sich US-Unternehmer Yvon Chouinard, Jahrgang 1938, für den Umweltschutz und hat früh erkannt, dass Wachstum nicht das Wesen verantwortungsvollen Wirtschaftens sein kann. Seinen Mitarbeitern gönnt er während der Arbeitszeit Surf- oder Schwimmpausen (dem Österreich-Vertrieb am Attersee). Und im Herbst 2022 hat er seine Firma der Erde geschenkt. Wie das geht, erklärt Managerin Birgit Grossmann.

Patagonia gehört der Erde –was bedeutet das?

Yvon Chouinard entschied sich für eine neue Rechtsstruktur, die unseren Beitrag

Unser Unternehmensgründer Yvon Chouinard erkannte früh: Wenn wir die Natur genießen wollen, müssen wir alles daransetzen, sie zu schützen. Es begann mit umweltfreundlichen Produkten, bald folgten Initiativen wie „One Percent for the Planet“. Seit 1985 spendet Patagonia mindestens ein Prozent seines Jahresumsatzes und unterstützt damit Umweltprojekte (man ist damit übrigens Vorbild für viele andere Unternehmen). Bis heute sind das in Summe rund 150 Millionen US-Dollar. Die Vision unseres Gründers: Wir sind im Geschäft, um unseren Heimatplaneten zu retten.

Wie geht es dem Team von Patagonia damit?

Sehr gut, wer würde nicht gerne für unsere Erde arbeiten? Es ist unglaublich motivierend und ermutigend, für ein Unternehmen

Verantwortung übernehmen, Vertrauen schafen – wie gelingt das?

Am Beginn steht ein Eingeständnis: Jedes Produkt, das hergestellt wird, hat negative Auswirkungen auf den Planeten und unsere Zukunft. Das lässt sich nicht abstreiten. Deshalb versucht Patagonia, sein Unternehmertum so verantwortungsbewusst wie möglich zu gestalten. Auf die Lieferkette und die Materialien legen wir besonderes Augenmerk. Dort entstehen bei Bekleidungsherstellern 95 Prozent der

Emissionen. Um diese zu reduzieren, verwenden wir schon für 87 Prozent unseres Sortiments recycelte Stoffe oder Bio- und regenerative Baumwolle. Bis 2025 wollen wir ausschließlich „preferred“ Materialien, also aus Sicht der Nachhaltigkeit bevorzugte Materialien, einsetzen.

Wie kann man überprüfen, dass man sich auf Patagonia verlassen kann?

Wir sind zum Beispiel eine zertifzierte Beneft Corporation, das ist ein internationales Gütesiegel für Unternehmen mit ökologischen und sozialen Standards. Außerdem waren wir die erste Marke, die offzieller Partner des bluesign-Netzwerks wurde. Das Produktionssystem garantiert reduzierten Rohstoffverbrauch und minimierte Belastungen für Mensch und Umwelt. Und wir sind stolz darauf, dass wir von allen Bekleidungsherstellern die meisten FairTrade-Modelle anbieten.

Wie soll es weitergehen?

Mit sehr ehrgeizigen Zielen! Bis 2025 möchten wir alle Kleidungsstücke in Fabriken herstellen, die Existenzlöhne zahlen. Das ist ein Einkommen, das nicht nur das bloße Überleben, sondern auch soziale und kulturelle Teilhabe sichert. Außerdem sollen bis 2030 alle Baumwoll- und Hanffasern, die in Patagonia-Produkten verarbeitet werden, „Regenerative Organic“-zertifziert sein. All diese Ziele setzen sehr hohe sozial verantwortliche Standards voraus. Falls nötig, unterstützen wir unsere Zulieferer

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