SPORTaktiv Skitourenguide 2015

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ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN

Foto: Hagan

aktiv

SKITOURENGUIDE 2015/2016 MATERIAL SICHERHEIT TOUREN PRAXIS Was man Neues 16 goldene Erlebe mit uns die Gefühlte „Haute Route“ Glücksmomente fährt und trägt Touren-Regeln WAS AIRBAG-RUCKSÄCKE KÖNNEN/SIEBEN BUNDESLÄNDER IM TOURENCHECK

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EDITORIAL SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

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Gerhard Polzer SPORTaktiv-Chefredakteur gerhard.polzer@styria.com

GENAU DAS RICHTIGE TIMING Ein eigenes Magazin nur für Skitourengeher? Und das noch dazu schon jetzt im Oktober? Was auf den ersten Blick – und vor allem aus dem Blickwinkel eines traditionellen Pisten-Skifahrers – vielleicht etwas überspitzt erscheinen mag, lässt sich ganz schnell erklären: Zu Punkt 1: Wenn in unserem Land mittlerweile an die 700.000 Menschen mehr oder weniger regelmäßig das Skibergsteigen ausüben, dann ist es nur logisch, dass für diese riesige Interessengemeinschaft auch ein eigenes hochwertiges Magazin produziert wird. Ein Fachmagazin, das die Emotion und Begeisterung der Menschen für diesen wunderbaren Sport verstärkt und ihnen mit wertvollen Tipps noch mehr Spaß und Erfüllung bei ihrem liebsten Hob­by vermittelt. Ein papierener „Mitmarschierer“ quasi. Zu Punkt 2: Es stimmt schon, dass im Oktober noch niemand mit Ski und Fellen bergwärts steigt. Aber das riesige Echo, das unser Skitourenguide im Vorjahr bei seiner Premiere hervorgerufen hat, war Bestätigung genug, dass die zeitliche Platzierung schon zum Herbstbeginn absolut richtig ist. Zum einen passt der Termin bestens für die Skitourenindustrie, die es uns durch ihre Partnerschaft ja erst ermöglicht, dieses Tourenspecial mit einer Auflage von 70.000 Stück kostenlos im Sporthandel aufzulegen – und zusätzlich am 22. November in der Sonntagsnummer der „Presse“ 60.000 Stück beizulegen! Die Sportindustrie will klarerweise früh genug die Möglichkeit nutzen, um in unserem Skitourenguide punktgenau ihrer Zielgruppe alle Innovationen und neuen Produkte vorstellen zu können. Schon beeindruckend, dass modernste Technologien und naturbelassener Sport kein Widerspruch, sondern eine geniale Symbiose sind. Die vielen begeisterten Rückmeldungen im Vorjahr haben aber bestätigt, dass dieser Skitourenguide 2015/2016 auch für unsere Leserschaft genau zur rechten Zeit kommt. Für die eingefleischten Skitourensportler sowieso, die sich durch das Einlesen, Informieren (und vielleicht auch lustvolles Neuausrüsten) sozusagen im Trockendock genüsslich auf die neue Tourensaison einstimmen können. Und nicht zu vergessen: Auch allen Sportlern aus der Lauf-, Rad- und Wanderfraktion lässt dieser frühe Skitourenguide bis zum tatsächlichen Start der Tourensaison noch genug Nachdenkzeit, ob sie nicht doch zumindest im Winter in diesen neuen, faszinierenden (Ausdauer-)Sport wechseln sollten. Glaubt mir: Es wird euch gefallen!

Foto: SPORTaktiv

IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: TOP TIMES MEDIEN GMBH, ein Unternehmen der Styria Media Group, Gadolloplatz 1, 8010 Graz, Tel: 0 316/80 63-25 80 Geschäftsleitung: Mag. Alfred Brunner; Chefredaktion: Gerhard Polzer, gerhard.polzer@styria.com; Produktion: Styria Media Design – m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG; Auflage: 130.000 Stück, Vertrieb: u.a.Beilage SPORTaktiv-­Magazin, Beilage Die PRESSE AM SONNTAG, Druck: Leykam Druck GmbH & Co KG. Alle Angaben ohne Gewähr, Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

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INHALT SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

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Zeig mir ... die schönsten Skitouren in sieben österreichischen Bundesländern

20 GLÜCKSMOMENTE AUF TOUR Sieben leidenschaftliche Skitourengeher über ihre Emotionen und Erlebnisse

26 ... UND ES HAT ZOOM GEMACHT Wie ein Skitouren-Neuling im hohen Norden die Faszination dieses Trendsports erlebt

32 GEH MIT UNS DIE HAUTE ROUTE Die „Mutter aller Skitouren“ – SPORTaktiv macht dieses einzigartige Abenteuer für 9 Leser möglich

36 DREI SKITOUREN IN DREI LÄNDERN Schon ein „Dauerbrenner“: Mit SPORTaktiv geht es ­wieder ins Skitourencamp im Dreiländereck 38 RAUF UND RUNTER Vom Ski bis zur Bekleidung: Was bei der SkitourenAusrüstung in der neuen Saison „State of the Art“ ist

40 ABFAHREN AUF DIE LEICHTGEWICHTE Die Tourenski-Generation 2015/2016: eine Balance ­zwischen Leichtbau und Abfahrtsperformance. Und: die besten 20 Tourenski im Schaufenster

44 AUF DEN SCHUH KOMMT ES AN Warum du beim Kauf sorgsam und strategisch vorgehen sollst. Und: 10 Topmodelle

48 DIE NEUE LEICHTIGKEIT Raffinierte Tourenbindungen: Wie die Hersteller wieder an der Technik gefeilt haben. Und: 10 Topmodelle

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FOTOS: Marmot, iStock, Dynafit, ISMF

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Trocken? Eine saubere, wasserdichte Jacke kann atmen und wird auf der Innenseite nicht feucht!

52 STEIGFELLE: HIGHTECH UNTERM TOURENSKI Adhäsionstechnik oder klassisches Spannklebefell: Es kommt immer auf die richtige Handhabung an. Und: 5 Steigfelle im Schaufenster

54 AUF DER SICHEREN SEITE Wie du mit 16 goldenen Sicherheitsregeln das Risiko einer Skitour minimieren kannst

62 MIT LUFT NACH OBEN So funktionieren die fünf Lawinenrucksack-­Systeme. Und: Airbag oder nicht – 15 Rucksäcke im Überblick

68 W ENN JEDE MINUTE ZÄHLT Wie du im Ernstfall nach einem Verschütteten suchst. Und: die besten LVS-Geräte, Schaufeln und Sonden

72 V OM SKIBERG ZUR SKITOUR Ab Beispiel des „Ronachkopfs“: Wie sich Skiberge fürs Tourengehen neu erfinden. Und: Touren auf der Piste

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76 E INSTIEG IN DIE SKITOURENWELT Steighilfe: SPORTaktiv organisiert ein Trainingscamp ganz speziell für Skitouren-Neulinge

78 L AETITIA ROUX ÜBER ... GEFÜHL Im Exklusiv-Interview: eine Weltklasse-Skibergsteigerin über die Faszination, an die Grenzen zu gehen

OURENGEHEN WIRD BUNTER 90 T Die neue Mode für Skitourensportler – und wie diese Bekleidung „funktionieren“ sollte

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TOUREN-HOTSPOT ZEIG MIR...

DAS SKITOURENLAND TIROL

Und noch drei feine ­Tourentipps in Tirol ... verraten von Monika Silan-­ Gärtner, aus Eben am Achensee, Naturfreunde Tirol Deine 3 Top-Skitouren in Tirol?

1. Auf den Kleinen Gilfert (2.388 m)

in den Tuxer Alpen. Am Ende dieser leichten bis mittelschweren Tour steht man beim Weltreligionen-Friedenskreuz. Ca. 1.100 Höhenmeter sind in drei Stunden zu überwinden.

2. Auf die Rofanspitze (2.259 m) –

mit genialer Abfahrt bis ins Tal Wiesing (566 m). Der Start erfolgt bei der Rofanseilbahn-Talstation. Oder, um den Aufstieg abzukürzen, auch bei der Bergstation. Die 1.600-Höhenmeter-Abfahrt erfolgt über die Scherbensteinalm und die Alpigalm bis zu den ­Häusern bei der Rofansiedlung.

TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

www.sportaktiv.com, www.tourenportal.at

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3. Auf den Grubenkopf (2.337 m)! Dieser Klassiker im hinteren Obernbergtal führt am Obernberger See vorbei und beinhaltet mehrere steile Hänge, ist aber trotzdem nicht übermäßig schwierig.

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FOTOS: Tourismnus Pillerseetal, privat

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TOUREN-HOTSPOT

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DAS SKITOURENLAND

SALZBURG

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Und noch drei Tourentipps in Salzburg ... ... verraten von Andreas Kappacher, 46, aus Kaprun, Naturfreunde Salzburg Welche drei Skitouren in Salzburg stehen noch auf deiner Favoritenliste?

1. Auf den Hohen Tenn (3.317 m) in

den Hohen Tauern. Schon die Tour auf den Grat zum Zwingkopf (3.117 m) ist ein Erlebnis und mit 5,5 Stunden bzw. 2.200 hm sehr herausfordernd. Die Krönung sind die letzten 200 Höhenmeter über den Grat mit finalem Ausblick auf die 3.000er-Gipfelwelt.

2. Knapp an der Tiroler Grenze liegt

der Gabler (3.263 m). Hinauf gelangt man über eine anspruchsvolle Gletschertour, bei der auch eine kurze Felskletterei dabei ist. Nach 5 Stunden und 1.900 hm wartet eine rassige Abfahrt über den Wildgerloskees.

3. Auf die Hohe Riffl (3.338) – FOTOS: Tourismus Großarltal, privat

noch eines meiner Lieblingsziele in den Hohen Tauern. Dafür braucht man aber wirklich viel Erfahrung, die letzten 250 Höhenmeter sind die Ski gegen Steig­eisen und Pickel zu tauschen. Nach 5,5 Stunden Aufstiegs- bzw. Kletterzeit steht man oben am Gipfel.

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DIE TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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DAS SKITOURENLAND

VORARLBERG

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Noch drei Tourentipps in Vorarlberg ... verraten von Günter Griesser, 53, aus Bludenz, Naturfreunde Vorarlberg Deine 3 Top-Skitouren in Vorarlberg?

1. Auf die Haagspitze (3.037 m) im

FOTOS: MARMOT/K2/Vorarlberg Tourismus/Kleinwalsertal.com, privat

Silvrettagebiet. Ausgangspunkt ist das Naturfreundehaus Silvrettahütte Bielerhöhe. Der Anstieg erfolgt durch das Bieltal. Die Gipfelabfahrt durch den steilen und anspruchsvollen Flaschenhals ist ein Hochgenuss und bietet sehr oft Pulverschnee.

2. Auf den Kaltenberg am Arlberg

(2.896 m), von Stuben aus. Rauf geht es in ca. 4 Stunden über 1.200 Höhenmeter mit einer Kletterpassage II mit Fixseil-Sicherung. Runter warten dann ca. 2.700 Höhenmeter reinster Abfahrtsgenuss.

3. Auf die drei Türme (2.830 m) im Rätikon. Diese Tour führt zum Wahrzeichen des Rätikon. Die teils sehr steile Abfahrt durch den Tiergarten unter der mächtigen Sporerplatte ist einfach beeindruckend. DIE TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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DAS SKITOURENLAND KÄRNTEN

Noch drei Tourentipps in Kärnten ... verraten von Christian Urbanz, 34, aus St. Veit an der Glan, Naturfreunde Kärnten Abgesehen von der Region Villach – deine 3 ­Top-Skitouren in Kärnten sind?

1. Auf den Hochstuhl (2.237 m) über

die Grüne Ries’n in den Karawanken. Oben am Kamm, der auch die Staatsgrenze bildet, kann man die Julischen Alpen sehen. Und die Tour ist bis weit ins Frühjahr hinein möglich. Anforderung: ca. 1.300 Höhenmeter, 3:45 Stunden.

2. Über den Mölltaler Gletscher auf

den Sonnblick (3.106 m). Gerade im Frühwinter, wenn sonst noch keine Skitouren möglich sind, bietet sich diese liftunterstützte Tour an. Die tolle Umgebung der Hohen Tauern lässt sich perfekt genießen. Unterschätzen sollte man die Tour aber nicht. Das sind 1.300 Höhenmeter und ca. 4 Stunden.

3. Auf den Ankogel (3.252 m) über

TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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das Kleinelend­kees. Die Nordseite des Ankogels bietet sicher eine der schönsten Skiabfahrten des alpinen Südens! Aber Achtung: Der Anstieg ins Kleinelendtal zieht sich in die Länge, ist auf dem Rückweg nochmals zu bewältigen. 1.320 Höhenmeter, 5 Stunden.

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FOTO: Region Villach/Josef Egarter, privat

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DAS SKITOURENLAND

STEIERMARK

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Noch drei Tourentipps in der Steiermark ... verraten von Eva Bachler, 42, aus Gaal, Naturfreunde Steiermark Abgesehen von der Planneralm – deine 3 Top-Skitouren in der Steiermark?

1. Das Geierhaupt ist mit 2.317 m der höchste Berg in den Seckauer Alpen und bietet eine tolle Aussicht. Diese Hochwinter-/Frühjahrstour startet beim Hochreichartparkplatz, ist mittelschwer und führt über 1.270 hm. Gehzeit 4–5 Stunden.

2. Kragelschinken (1.845 m) und FOTO: Planneralm/Steiermark Tourismus/ikarus.cc, Privat

Plöschkogel (1.668 m) – zwei einfach zu kombinierende Gipfel in den Eisenerzer Alpen. Vom Kragelschinken fährt man Richtung „Blauer Herrgott“ ab und kann so mit 20 Zusatzminuten Gipfel Nummer zwei mitnehmen. Ca. 2,5 Stunden sind einzuplanen.

3. Auf den Festkogel (2.269 m) in den

Ennstaler Alpen! Eine super Frühjahrs­ tour mit rassiger Steilabfahrt. Die Anforderung dafür ist mittel bis hoch. Eckdaten: ca. 1.410 hm und 4,5 Stunden Gehzeit TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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DAS SKITOURENLAND

OBERÖSTERREICH

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Noch drei Tourentipps in Oberösterreich ... verraten von Robert Winter, 48, aus Linz-Leonding, Naturfreunde Oberösterreich Nenn uns drei weitere deiner Top-Skitouren in Oberösterreich:

1. Die Skitourentrilogie Wurzeralm

– drei Gipfel (Stubwies, Rote Wand, Halskogel) in einer Tour! Ausgehend vom Skigebiet lässt sich diese schöne Einsteigertour fast den ganzen Winter über machen, die Abfahrt bietet Varia­tionsmöglichkeiten und eine gemütliche Hütte auf der Wurzeralm ist auch dabei. 1.300 hm, 4–5 Stunden.

2. Die Rumplerrunde im DachsteinFOTOS: skitourenwinter.at, privat

gebiet – eine eindrucksvolle Skirundtour für Konditionsstarke. Bei passenden Bedingungen kann man sogar den Dachsteingipfel (anspruchsvolle Winterkletterei!) mitnehmen. 1.400 Höhenmeter bergauf und 3.000 hm berg­ ab, 7 Stunden Dauer. Achtung: Nur bei stabilem Wetter starten!

3. Übers Sigistal auf den Großen

Brieglersberg! Ein Frühjahresklassiker im Stodertal, mit herrlichem Weitblick ins Tote Gebirge. Die Abfahrt im Frühlingsschnee ist ein Genuss für sich. Ca. 1.450 hm, 4–5 Stunden. TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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DAS SKITOURENLAND

NIEDERÖSTERREICH

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Noch drei Tourentipps in Niederösterreich ... verraten von Peter Plundrak, 51, aus Sollenau, Naturfreunde Niederösterreich Hast du noch drei Top-Skitouren in Niederösterreich für uns parat?

1. Über die Tränkwiese auf den

Schneeberg (2.076 m). Das ist für mich eine Toptour, weil sie als Alternative zu den Standardaufstiegen auf den beliebten Gipfel führt. Abseits der Massen startet sie am Klostertaler Gscheid und schwenkt erst beim Fadenweg in die Standardrouten ein.

2. Vom Lahngraben auf den Göller

(1.766 m). Bei sicheren Firnverhältnissen ist die Abfahrt über die Eisgrube ein Genuss. 800 hm und 2,5 bis 3 Stunden im Aufstieg sind einzuplanen.

3. Äußerst lohnend bei Pulverschnee

FOTOS: Mostviertel Tourismus/weinfranz.at, privat

ist die Tour über das Sterngassl auf den Tiroler Kogel (1.380 m). Übers Sterngassl, einen sanften Graben, geht es aufs Hochplateau, das man dann bis zum Gipfel und zur dortigen zünftigen Annahütte quert. Anforderung: 850 hm, 2,5 Stunden. TOURENBESCHREIBUNGEN IM DETAIL:

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EMOTIONEN

GLÜCKSMOMENTE

AUF TOUR Skitouren faszinieren Jahr für Jahr immer mehr Menschen. Aber was sind dabei eigentlich die ganz besonderen, unvergleichlichen Augenblicke? Für unsere Serie „Glücksmomente“ haben wir diesmal leidenschaftliche Skitourengehern gefragt, was sie an ihrem Sport am meisten begeistert.

PETER GROSS

SCHNELLE TOUR VORM FRÜHSTÜCK TEXT: B a s t i a n

„Die ideale Skitour kann für mich ganz verschiedene Gesichter haben. Zum Beispiel liebe ich es, zeitig in der Früh aufzubrechen und schnell aufzusteigen, eine tolle Pulverabfahrt zu erleben und zum Frühstück schon wieder zurück daheim zu sein. Aber eigentlich freue ich mich über jeden Tag in der Natur und jede Aussicht von einem Berggipfel, und ich bin dankbar, dass ich diese Leidenschaft als Berg- und Skiführer ausleben kann.

Bäumer

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Zum Aufsteigen und Trainieren habe ich sehr leichtes Material daheim; ist dagegen wirklich viel Pulverschnee, greife ich zum abfahrtsorientierten. Als Skitourengeher ist man auch immer ein ‚Materialfreak‘. Das Tüfteln und Gustieren, was Neues auf den Markt kommt – auch das kommt mir daher in den Sinn, wenn ich über ‚Skitouren-Glücksmomente‘ nachdenke ... “

Peter Groß, 36, aus Puchberg am Schneeberg (NÖ)

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ASTRID HAINZ

FOTOS: privat

„AUFGEHEN“ IN DER NATUR

„Das Naturerlebnispotenzial aus ‚Ski-Urzeiten‘ setzt sich heute, so empfinde ich es zumindest, im Skitouren­gehen fort. In kaum einer anderen Sportart trifft der Spruch ‚Raus aus dem Alltag, rein in die Natur‘ den Nagel so sehr auf den Kopf. Die Begeisterung für die Natur lebe ich im Winter, so oft es geht, bei uns in den Kitzbüheler Alpen aus, am liebsten gemeinsam mit meiner Frau. Zumal unzählige Touren praktisch vor unserer Haustür starten. Meine ganz persönlichen Schmankerl-Touren sind dabei in der Kelchsau, im Kurzen und Langen Grund zu finden. Rassige Abfahrtsvarianten sind für mich untrennbar mit dem perfekten Skitourenglück verbunden, weshalb ich beim Material auch gern etwas Mehrgewicht in Kauf nehme. Zum Abrunden gehört das Einkehren nach der Tour ebenfalls unbedingt dazu.“

„Es gibt viele Gründe, warum mich das Skitourengehen begeistert: Die Ruhe beim Aufstieg – man hört nur die Geräusche, die man selbst macht und den Wind, der manchmal um die Ohren pfeift. Das gleichmäßige, rhythmische Gehen, das mich entspannt und den Alltag wunderbar ausblenden lässt; die Möglichkeit, dem Nebel im Tal zu entfliehen und Wintersonne zu genießen. Die fast endlose Fernsicht, die sich durch die trockene Winterluft ergibt. Man wird sich der eigenen Bedeutungslosigkeit und zeitlichen ‚Begrenztheit‘ bewusst – der Berg steht in tausend Jahren auch noch da – was wiederum den Blickwinkel auf andere, vermeintlich große Probleme radikal verändert. Und es bietet die Möglichkeit, mit sich und seinen Gedanken allein sein zu können – ohne Handy, ohne jemandem zuhören oder antworten zu müssen. Für mich ist das Tourengehen daher die perfekte Sportart, mich über den Winter fit und gesund zu halten und dem nebelbedingten Winterblues die kalte Schulter zu zeigen. Allein die Tourenplanung und die damit verbundene Vorfreude ab der Wochenmitte hebt bei trüben Gedanken schon die Laune.“

Astrid Hainz, 51, aus Klagenfurt (K)

STEFAN ASTNER

URSPÜNGLICHES SKIERLEBNIS

Stefan Astner, 36, aus Itter (T)

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EMOTIONEN „In meiner Jugend hat mir mein Papa die ersten Tourenski geschenkt und ist gleich mit mir ins Gelände losgezogen. Seit damals lässt mich der Skitourensport nicht mehr los. Auch mit meinem Mann Hans habe ich später u ­ nzählige Skitouren gemeinsam gemacht. Was daran fasziniert, ist eigentlich einfach zu beschreiben: Es ist herrlich, sich in der Natur zu bewegen, mit Skiern an den Füßen abseits der Skipisten aufzusteigen und dann einen unverspurten Tiefschneehang abzufahren. Eigentlich aus Zufall bin ich später zum Wettkampf-Skibergsteigen gekommen – zum Spaß habe ich (durchaus erfolgreich) bei einigen Rennen mitgemacht, und als dann 2007 das Nationalteam gegründet wurde, hat man mich gefragt, ob ich dabei sein wolle. Arbeit, Familie und erstmals richtig zielgerichtetes Trainieren unter einen Hut zu bringen, war zwar nicht leicht, aber auch in diesen Jahren gab es ­unzählige Glücksmomente – etwa WM-Bronze im Team 2010. 2011 habe ich vom Nationalteam Abschied genommen – ich dachte, man soll aufhören, solange man noch gut ist ...“

LYDIA PRUGGER

VOM SPASS ZUM WETTKAMPF

Lydia Prugger, 46, aus Ramsau am Dachstein (St)

LOIS DANLER

EINS MIT DER NATUR

FOTOS: privat

„Skitouren sind für mich deshalb etwas Besonderes, weil ich in den Bergen aufgewachsen bin und es immer noch unheimlich schätze, hier leben zu dürfen. Das genieße ich in vollen Zügen. ­Natur, Berge und Schnee faszinieren mich also seit jeher, und beim Skitourengehen verbinden sich diese Elemente auf einzigartige Weise. Wenn ich auf einen Berg hinaufgehe, dann fühle ich mich eins mit der Natur, ich hab mich ihr zu fügen, unterzuordnen und achtsam mit ihr umzugehen – das ist immer gleichzeitig eine sportliche Herausforderung und ein spezielles Erlebnis. Auf jeder einzelnen Skitour ergeben sich unzählige ­Glücksmomente, manche noch intensiver als andere: Wenn man zum Beispiel über die Wolkendecke hinauskommt und das Gefühl hat, man könnte da einfach drübermarschieren, dann ist das bestimmt so ein Moment. Oder wenn man vor einem Traumhang steht und weiß, dass das Risiko zu groß sein würde – da kann auch das Verzichten einen besonderen Augenblick bedeuten.“

Lois Danler, 58, aus Neustift im Stubaital (T)

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


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EMOTIONEN THOMAS LIPPITSCH

DIE IDEALE SPUR FINDEN „Was mich am Skitourengehen vor allem begeistert, ist das Abenteuer – die Möglichkeit, neue Touren und Berge zu entdecken. Dabei besteht praktisch freie Wahl des Weges und ich kann selbst entscheiden, welche Spur ich anlege und wie ich mich dem Berg nähere. Die ideale Spurwahl im Aufstieg zu treffen, sich dem Gelände optimal anzupassen, ist die gleiche Herausforderung, wie anschließend die perfekte Abfahrtsspur zu finden. Die Abfahrt ist dabei eine Motivation für sich – wenn nicht sogar die Hauptmotivation: Der beste Schnee, das schönste Gelände ermöglichen es, im Hier und Jetzt so richtig aufgehen zu können. Die unvergesslichsten Momente hab ich dabei sicherlich in Norwegen und Island erlebt – zum Beispiel die Abfahrt vom Storgalten am nördlichsten Ende der Halbinsel Lyngen: Eine fast 1.000 Höhenmeter lange ununterbrochene, perfekte Pulverschneeabfahrt mit Blick aufs tiefblaue Polarmeer – eigentlich unbeschreiblich.“

Thomas Lippitsch, 39, aus Villach (K)

DORIS HAHLHEIMER

„Die Faszination fürs Skitourengehen ergibt sich für mich einerseits aus der Schönheit der Natur, andererseits aus der Herausforderung, Berggipfel mit eigener Körperkraft zu erklimmen. Das Kennenlernen der körperlichen Grenzen, nicht nur Kondition und Skifahrtechnik, sondern auch, was das richtige Verhalten bei Extremtemperaturen oder bei sehr langen Aufstiegen betrifft, ist etwas ganz Besonderes. Ein Toperlebnis war die Fischer-SPORTaktiv-Transalp 2014 von Cortina nach Kufstein. Mehrere Tage auf Touren­ skiern mit einem Superteam unterwegs zu sein – diesen Traum habe ich mir zum „40er“ erfüllt. Andererseits können auch eigentlich unspektakuläre Skitouren besondere Glücksmomente beinhalten. Etwa als ich im letzten Frühling mit meinem 14-jährigen Sohn Alexander zwei Stunden im dichten Nebel auf die Gemeinde­alpe stieg, er dabei selbst spurte, wir oben aus dem Nebel herauskamen und einen Traumausblick zum Schneeberggipfel genießen durften.“

Doris Hahlheimer, 41, aus Klosterneuburg (NÖ)

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SPORTaktiv-WINTERGUIDE 2015/2016

FOTOS: privat

AUS DER NEBELSUPPE



SKITOUR SPORT aktiv

LIVE DABEI

...und es hat

ZOOM

FÜR PASSIONIERTE SKITOURENGEHER ist es natürlich „der schönste Sport der Welt“. Aber ist diese Begeisterung wirklich so ansteckend, wie alle sagen? Empfindet auch ein absoluter Touren-Neuling diese angebliche Faszination? Klaus Höfler, bislang nur leidenschaftlicher Pistenflitzer, ist dieser Frage im wahrsten Sinn des Wortes nachgegangen. TEXT: K l a u s H ö f l e r

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Bergans/Krogh-Hanssen

gemacht ...


E

s ist ein holpriger Start irgendwo in den Tiroler Alpen. Bei jedem zweiten Schritt rutscht der Ski unter mir durch. Als Ausgleich stütze ich mich mit noch mehr Kraft auf die Stöcke, um in der Spur zu bleiben. Mühsam drücke ich mich so den kleinen Anstieg hinauf.

Ob wir noch Freunde werden, die Tourenski und ich? Wo ist der versprochene Spaß? Wo der entspannte Genuss? Als der Profi dann lapidar meint, dass ich die Felle wahrscheinlich verkehrt herum aufgezogen habe, schmilzt mein stolzes Skifahrer-Ego endgültig wie Schnee im Spätfrüh-

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ling. Peinlicher Anfängerfehler. Aber woher soll man denn als Pistenroutinier wissen, dass es bei den zartborstigen Aufstiegshilfen fürs Gelände eine „Wuchsrichtung“ wie beim Fell einer Katze gibt? Also runter mit dem klebrigen Zeugs und richtig wieder raufgespannt. Und statt durchzurutschen


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Touring, Freetouring oder Freeride: Der DALBELLO LUPO TI ist in allen Disziplinen zu Hause! Der Lupo TI (TI steht für „Tech Inserts“) ist der ideale Schuh für BigMountain-Skifahrer, die hinsichtlich Power und Präzision beim Skifahren höchste Leistungen verlangen – und die auch im Aufstieg immer die perfekte Linie suchen. Möglich macht es unter anderem die einzigartige „Cabrio-Architektur“ der Lupo-Serie. Sie erlaubt eine extrem funktionale „Hikingfunktion“ ohne jegliche Kompromisse in der Abfahrtsperformance. Für eine verbesserte Traktion auf allen ­ Oberflächen sorgt die ­XTRA-GRIPTM Touring Sohle . Für den Lupo TI gilt wie für alle Dalbello-Skischuhe 2015/16: Die italienische Traditionsmarke – seit heuer Teil der Marker-Völkl-­Familie – definiert wieder die Grenzen des Skischuhdesigns neu. Zum Beispiel mit innovativen Lösungen, die es erlauben, die Passform von Schale und Innenschuh perfekt zu personalisieren! FACTS ZUM DALBELLO LUPO TI I.D.:

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IM HEIM DER RIESEN Den Beweis bekomme ich drei Monate später, irgendwo in den Bergen Norwegens. Dieses Irgendwo liegt am Rande des Nationalparks Jotunheimen. „Heim der Riesen“ bedeutet der

Der Touren-Einsteiger KLAUS HÖFLER ist Wirtschaftsredakteur der Kleinen Zeitung, zudem Vollblutsportler und bei SPORT­aktiv „der Mann fürs Grobe“: Ob Marathon im Bergwerk, Gigathlon in der Schweiz oder eine 48-Stunden-Wanderung – Klaus Höfler ist für uns live dabei. Diesmal erforschte der eingefleischte Pistenflitzer beim „Slingsby Adventure“, das der norwegische Ausrüster Bergans drei Tage lang für Skitourenfreaks aus ganz Europa veranstaltet, erstmals die faszinierende Welt des Skitourengehens.

www.bergans.com

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nicht unpassende Name übersetzt, inspiriert von der wilden Landschaft und Norwegens höchsten Bergen, die sich hier versammelt h ­ aben. Die sich vom pittoresken Lustra­ fjord heraufschlängelnde Straße führt nach Turtagro, einer Ansammlung von einer Handvoll Ferienhütten und einem Hotel, die etwas verloren in die Gegend gestreut wirken. Und die Passstraße, die heraufführt, endet bei einem geschlossenen Schranken.

„SLINGSBY ADVENTURE“ In dieser Abgeschiedenheit veranstaltet der norwegische Outdoormode-Spezialist Bergans sein „Slingsby f reaks aus Adventure“ für Outdoor­ ganz Europa. Das ist ein dreitägiges Skitouren-Abenteuer, benannt nach dem legendären britischen Alpinisten, der die Gegend im 19. Jahrhundert mit leidenschaftlicher Akribie erkundete. Unter anderem schaffte er es auch als Erster auf den 2.405 Meter hohen Store Skagastolskind, eine Art norwegisches Matterhorn. Der Zacken ist Norwegens dritthöchster Berg und hat sich an diesem Apriltag für die Bergans-Skitourengruppe, die den Hang gegenüber ­ hinaufspurt, ganz besonders herausgeputzt: Die steilen Eisflanken glitzern in der Sonne, über dem Gipfel zerreißt der Wind die letzten Wolkenreste zu fasrigen Fetzen. Ein spektakulärer Ausblick – die eigentliche Belohnung für den Aufstieg ist aber auch hier die Abfahrt über sanft abfallende, trotzdem ausreichend steile, unberührte Hänge. Eine Kombination, die sich die nächsten beiden Tage mehrmals wiederholt: gemütliche Anstiege; unblockierte Ausblicke, die einen erahnen lassen, was skandinavische Weite bedeuten kann, und die klar machen, warum das Land im hohen Norden als Traumziel für Skitouren-Fans gilt: Tiefe Fjorde, die sich wie dunkle Adern in die weiße Landschaft gegraben haben, die Schneehaube des Jostedalsbreen gegenüber, Europas größtem Festlandgletscher. Baumlose Unendlichkeit. Und bei den Abfahrten begeistert ein trockener Schnee, dessen dünne, Eishaut unter den Skiern so leicht bricht, als würde man mit einem Löffel in eine Crème brulée stechen. SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Bergans/Krogh-Hanssen

AUF DEM WEG ZUR PERFEKTION

wie Sommerreifen auf Eis, kleben die Ski plötzlich tatsächlich am Schnee. „Besser, oder?“, fragt Raphael mit sanfter Süffisanz. Ich zimmere mir ein zerknirschtes Lächeln ins Gesicht und nicke erneut, ohne ein Wort zu sagen. Hurtig wie eine Nachwuchsgämse geht es jetzt den Berg hinauf. Ja, es macht tatsächlich Spaß. Das könnte doch noch was werden mit unserer Freundschaft, denke ich mir mit Blick auf die Tourenski. Es wird. Nicht zuletzt wegen dem, was nach dem Aufstieg kommt: ein weiß funkelnder, unverspurter Hang. Knietiefer Pulverschnee. Keine anderen Skifahrer weit und breit. Ein Vollbad im Kitsch. Geht’s noch besser? Ja!


HÖCHSTE DOSIERUNG Ganz egal, auf welches Gipfelplateau wir in den nächsten Tagen aufsteigen, egal, welche Flanke wir wie auf Watte hinunterschweben – dieses Schauspiel der Natur wiederholt sich immer wieder und liefert die Droge „Skitouren“ in höchster Dosierung. Spätestens jetzt hat es auch beim eingefleischten Pistenflitzer „zoom“ gemacht. Gut, zum wirklichen Skifahren kommt man in den fein präparierten und mit Liften aller Art durchzogenen Kunstlandschaften der Skigebiete mehr. Auch die Lawinengefahr bleibt dort verschwindend klein, der Komfort und das Service rundherum groß. Aber es bleibt eben eine Spaßkulisse aus der Retorte, alles gestylt und auf Hochglanz lackiert, gemacht zur Unterhaltung von vielen. Eine Art Wintersport-Vergnügungspark. Auch schön, keine Frage. Skitouren dagegen servieren unverbaute Natur, Einsamkeit und einen Genuss, den man sich erst mit eigener Muskelkraft erarbeiten muss. Freilich

Proben für den Ernstfall: Auch eine Lawinensuchaktion ­gehörte zum Programm in ­hohen Norden.

wird die Anstrengung nicht immer mit daunenhaftem Pulver oder leicht schmierigem Firn belohnt. Was zählt, ist aber das Gesamterlebnis. Skitouren sind ein All-inclusive-Abenteuer – wobei da durchaus auch ein latentes Gefahrenpotenzial dazugehört. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Die relative ist aber überschaubar, wie wir an diesem Nachmittag in Norwegen von den Bergans-Profis lernen.

GESTOCHER IN DER LAWINE Eher hilflos stochere ich zusammen mit einem Spanier und einer Norwegerin Schulter an Schulter im Schnee herum. Es ist Teil einer Suchübung, bei der eine Rettungsaktion nach einer Lawinenverschüttung simuliert wird. Unser Guide hat ein Pieps-Gerät vergraben, das wir schnellstmöglich bergen sollen. Wir folgen den Pfeilen und dem Piepsen auf unseren Suchge-


SKITOUR

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Hervorragende Gleit- und Steigeigenschaften beim Aufstieg, einfachste Bedienung beim Aufund Abfellen sowie eine enorme Langlebigkeit zeichnen unser kleberloses VACUUM BASE 2.0 aus.

räten. Unsere Kreise werden nach anfänglichem Zickzack-Kurs enger und konzentrieren sich schließlich auf einen kleinen Fleck, auf dem wir jetzt mit unseren Sonden herumstochern. Als einer von uns glaubt, endlich auf etwas Hartes gestoßen zu sein, beginnen wir mit unseren Schaufeln wie wild zu graben. Gefunden! Auch wenn es hier noch einem spaßigen Apportierspiel für junge Hunde gleicht – den Ernstfall wünscht sich keiner. Kommen nämlich noch Hektik und Unübersichtlichkeit eines echten Unfalls dazu, helfen auch die technisch immer ausgefeilteren Suchgeräte wohl nur mit viel Glück. Es ist die Schattenseite einer Freizeitbeschäftigung, die einen wahren Boom erlebt. Der Trend weg von der Piste, hin zur Skitour und zum Freeriden hält an, befeuert von immer besser werdendem Skimaterial, immer leichteren Bindungen, komfortableren Schuhen, perfektionierter Kleidung und effektiveren Sicherheitsfeatures, wie die in den letzten Jahren stark angewachsene Palette an Lawinenairbag-Rucksäcken beweist.

LEBENSFREUDE ODER TODESFALLE Ein Restrisiko bleibt aber immer. Nicht zuletzt, weil die Basis für das Naturerlebnis ein Material mit unsteten Charaktereigenschaften bleibt: Schnee ist nicht und nie gleich Schnee. Er kann brüchig oder fest, pulvrig oder klebrig, mit Eisschichten durchzogen, nass oder trocken sein. Er kann stabil geschichtet oder ein labiles Gemisch sein. Ein Tiefschneehang kann Lebensfreude erzeugen –

oder zur Todesfalle werden. Die Schneekristalle tun meist, was sie wollen und nicht immer, was Experten vorhersagen. Diese Unberechenbarkeit ist bei Skitouren ständiger Begleiter. Das lindert freilich nicht die Anziehungskraft des ungesicherten Geländes, erfordert aber permanente Vorsicht. „Einen größeren Abstand halten“, gibt der Bergans-Guide als Befehl an die kleine Gruppe aus, als wir einen steilen Hang queren. Wir folgen artig. Wobei die wahre Prüfung nicht das Halten einer gewissen Distanz ist, sondern die Spitzkehren an den jeweiligen Wendepunkten. Was vorher im flachen Gelände schon mit einer gewissen Eleganz gelungen war, verwelkt im Steilen zu ungelenken Grätschverrenkungen. Interessant, wie sich spanisches von norwegischem Fluchen unterscheidet ... Das Lachen über sich selbst, später oben am Gipfel, klingt dafür in allen Sprachen gleich. Zur Belohnung breitet sich unter uns eine flauschige, weiße Neuschneedecke aus. Beim Runterfahren, irgendwann nach dem zwanzigsten Schwung, höre ich auf, mitzuzählen, beobachte fasziniert die Skispitzen, wie sie wie Delphine im Meer immer wieder vor mir auf- und nieder in den skandinavischen Pulverschnee abtauchen, und genieße ungefiltert das Abenteuer. Und wieder hat es zoom gemacht. Ja, wir sind jetzt beste Freunde geworden, meine Tourenski und ich. Und das Aufziehen der Felle geht mittlerweile auch schon recht zackig und fehlerfrei .

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Die Bergans-­ Guides wussten, wie sie die Tourenneulinge für diesen Sport begeistern können.

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Bergans/Krogh-Hanssen

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„AB IN DEN NORDEN“ MIT DER ALPINSCHULE HIGH LIFE Die Alpinschule high life ist Spezialist für Skitourenführungen und -reisen. Seit mehr als 20 Jahren in den unterschiedlichsten Gebirgsregionen weltweit unterwegs, hat die österreichische high-life-Crew besonders der hohe Norden in den Bann gezogen.

Zwei Ziele im hohen Norden, die unvergessliche Skitourentage garantieren: die Trollhalbinsel in Island ...

E

in kleines, hochspezialisiertes Bergführerteam nimmt dich mit auf Tour. Die sympathische Gruppe sorgt genauso für gute Laune wie die sorgfältig ausgewählten Quartiere oder die exzellente lokale Küche. Und für das richtige Gänsehaut-Feeling auf den Skitourenreisen der Kärntner Alpinschule high life sorgen die Landschaften: Die arktische Landschaft der Lyngenalpen in Norwegen genauso wie die isländische Trollhalbinsel. Die Kombination aus idealen Skibergen und dem Polarmeer muss man einmal live erlebt haben!

A N Z E I G E / FOTOS: Alpinschule high life

Angebots-Tipp Norwegen • Mietautos und Fährfahrten •6 Nächtigungen in Doppel- und Dreibettzimmern mit HP in Lyngen •1 Übernachtung mit Halbpension in Tromsö beim Rückflug. •R eiseleitung und Führung durch einen staatl. geprüften Berg- und Skiführer

Termine: So., 20. März–So., 27. März

und So., 27. März–So., 3. April 2016 PREIS: € 1890,– exkl. Anreiseflug. Der Flug kann gleich über high life mitgebucht werden.

... sowie die Lyngenalpen in Norwegen.

ABFAHREN MIT MEERBLICK Nordöstlich von Tromsö liegt die Halbinsel Lyngen: Einzigartige Tourengipfel stehen inmitten einer gewaltigen Fjordlandschaft. Die Gipfel sind bis zu 1.800 m hoch und scheinen sich direkt aus dem Meer zu erheben. Direkt an der Küste starten somit auch die Skitouren, die geprägt sind von fantastischen Anstiegen sowie Pulverabfahrten mit permanentem Blick aufs Meer. Das tiefblaue Licht sorgt für eine arktische Stimmung. DIE GIPFEL VOR DER HAUSTÜR Auch die Trollhalbinsel im Norden Islands hat einen ganz besonderen, ­ zauberhaften Reiz. Das high-life-Quartier in Olafsfjördur ist der perfekte Stützpunkt, um die Gegend zu erkunden: Direkt vor der Haustüre warten ideale Skiberge! Weite, baumfreie Hänge und der Ausblick auf das blaue Polarmeer sorgen dafür, dass die Reise nach Island unvergesslich wird. Nach den Touren steht Entspannen im eigenen Jacuzzi auf dem Programm – und im Anschluss genießen alle gemeinsam die lokale Küche. Abgerundet wird die Islandreise durch

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den Besuch des Þingvellir Nationalparks, des Gulfoss-Geysirs im Süden der Insel sowie einen gemütlichen Nachmittag in Reykjavik.

Angebots-Tipp Island • A lle Transfers in Island mit Mietautos/Kleinbus • 5 Nächtigungen in Doppelzimmern in gemütlichen Holzblockhäusern, ­Kochgelegenheit, Wohnzimmer und Jacuzzi auf der Terrasse • H albpension und Lunchpaket in Olafsfjördur • 2 Übernachtungen in Appartments gehobener Klasse in Reykjavik • R eiseleitung und Führung durch einen staatl. geprüften Berg- und Skiführer

Termine: Sa., 16. April–Sa., 23. April

und Sa., 23. April–Sa., 30. April 2016 PREIS: € 1980,– exkl. Anreiseflug. Der Flug kann gleich über high life mitgebucht werden. DETAILINFOS UND BUCHUNGEN:

Alpinschule high life Infotelefon: 0 46 3/59 51 89

Alles zu den weiteren Angeboten der Alpinschule high life – Skitourenführungen im gesamten Alpenraum, Skitourenkurse und Tiefschneetraining – unter:

www.highlife.co.at


SPORTaktiv UND HAGAN LADEN ZUM EXKLUSIVEN SKITOUREN-ABENTEUER EIN:

GEH MIT UNS DIE

HAUTE ROUTE!

FOTOS: xxx

FOTO: Hagan

Von Chamonix bis Zermatt eine Woche lang im vergletscherten Hochgebirge unterwegs, umgeben von mächtigen Viertausendern zwischen Mont Blanc und Matterhorn: Die „Haute Route“ ist die „Mutter aller Skitouren“ – und ein exklusives Abenteuer, das SPORTaktiv nun für neun Leser/­-innen möglich macht.

SPORTaktiv-Skitourenguide 201572016


DAS ANGEBOT:

7 Tage auf d er Route mit st Haute geprüftem B aatlich erg u führe r sow nd Ski­ ie Lei hausrüst Topung um

€ 750,–

Die „Haute Route“ führt dich in die faszinierende Welt des Hochgebirges: Ausblicke und Eindrücke, die du nie mehr vergisst ...

B

ergführer Thomas Lippitsch, Chef der Alpinschule High Life und unser Partner bei dieser Leseraktion, bringt die „Faszination Haute Route“ so auf den Punkt: „Jeder Tag bedeutet ein neues Abenteuer! Wie ist das Wetter, wie der Schnee? Welche Anstrengungen warten? Und jeden Tag gibt es unglaubliche Landschaften zu entdecken, wie sie eben nur im Hochgebirge zwischen Mont Blanc und Matterhorn zu finden sind.“ So außergewöhnlich diese Tour ist, so exklusiv ist es auch, die Haute Route tatsächlich begehen zu können. Denn es braucht nicht nur eine gewissenhafte Vorbereitung und viel Können, sondern auch ein starkes Team, das einen in dieses große Abenteuer begleitet. SPORTaktiv aber macht es möglich, dass neun Leserinnen und Leser

die Chance bekommen, die Haute Route zu begehen! Vom 10. bis 16 April findet diese einmalige Hochgebirgs-Skitour statt, für die perfekte Planung, aber auch für die Sicherheit der neun Teilnehmer sorgt neben Thomas Lippitsch ein zweiter „High Life“-Bergführer. Mit von der Partie ist außerdem die Hagan-Tourensportlerin Michaela Eßl, die unter anderem die berühmte „Mountain Attack 2015“ gewonnen hat! Und dank der Firma Hagan sowie weiterer Partner aus der Skitourenindustrie bekommen unsere Leser/-innen für diese Tour ein Top-Ausrüstungspaket leihweise zur Verfügung gestellt. Im Detail findest du dieses Paket auf den kommenden Seiten beschrieben – und dort findest du auch alle Infos zu den Kosten sowie zum Anforderungsprofil für diese Exklusiv-Tour.

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Gleich ein Appell: Bewirb dich nur, wenn du sicher die körperlichen, skiund sicherungtech­ nischen Voraussetzungen für die Tour mitbringst. Nur dann sind die 750 Euro, die diese exklusive Skitour kostet, auch wirklich gut investiert. Wenn du dich aber bereit für das Abenteuer fühlst, dann bewirb dich bis spätestens 31. Dezember per E-Mail an office@highlife.co.at. Und zwar mit deinen Kontaktdaten und vor allem mit einem kurzen (ehrlichen) „Skitouren-Lebenslauf“. Denn der ist letztlich der Schlüssel, nach dem aus allen Bewerbern die neun Teilnehmer/-innen für das „Abenteuer Haute Route“ von unseren Profi-Bergführern ausgewählt und bis Ende Jänner 2016 verständigt werden. In der Februar-Ausgabe von SPORT­ aktiv werden wir dann unser „Haute Route“-Leserteam 2016 vorstellen.


BEWIRB DICH FÜR DIE SKITOUR DEINES LEBENS: Neun Leserinnen und Leser werden zu diesem Abenteuer ausgewählt.

SO LÄUFT UNSER PROJEKT „HAUTE ROUTE“ AB Der Termin steht fest: 10. bis 16. April DIE GEPLANTE TOUR IM DETAIL: 1. Tag: Individuelle Anreise nach Argentière (F); Treffpunkt 13 Uhr bei der Seilbahnstation Grand Montets in Argentière, Auffahrt auf 3.297 m, Abfahrt bzw. Querung zur Argentièrehütte (2.771 m). 2. Tag: Argentièrehütte–Bourg St. Pierre. Tages-Highlights: Col du Chardonnet (3.323 m), Fenêtre de Saleina (3.261 m), Col des Ècandies (2.796m), Abfahrt nach Champex-Lac (1.477 m). 3. Tag: Anstieg zur Valsoreyhütte (3.030 m). 4. Tag: Plateau du Couloir (3.664 m)–­Chanrionhütte (2.462 m). Tages-Highlights: Anstieg zum Col du Sonadon, Abfahrt über den Mont-Durand-Gletscher. 5. Tag: Pigne d’Arolla (3.796 m)–Vignetteshütte (3.158 m). Tages-Highlights: Aufstieg über den Brenay-Gletscher, ­Abfahrt zur ­Vignetteshütte. 6. Tag: Vignetteshütte–Zermatt. Tages-Highlights: Überquerung von drei Pässen – Col de l‘Évêque (3.392 m), Col du Brulé (3.213 m) und Col de Valpelline (3.562 m) 7. Tag: Rücktransfer nach Argentière, individuelle Heimreise. ZIELGRUPPE: erfahrene Skitourensportler mit sehr guter Kondition – die Tagesetappen beinhalten bis ca. 1.400 Bergauf-Höhenmeter, tägliche Gehzeiten: bis 5 Stunden; Weitere Voraussetzungen: • du beherrschst Parallelschwünge in allen Schneearten; • du kannst im Steilgelände sowie in Spaltenzonen sicher schwingen; • du besitzt (zusätzlich zum Ausrüstungs-Leihpaket, das links zu sehen ist) das passende Equipment für diese sieben­tägige Skitour im hochalpinen Gelände wie Harsch­ eisen, Klettergurt, diverses Anseil- und Sicherungsmaterial etc. Und du beherrschst selbstverständlich auch den Umgang mit dem gesamten Skitouren-Material. TEILNEHMER: maximal 9

€ 750,–

BUFF ® and Flat is Boring® are registered trademarks property of Original Buff, S.A. (Spain)

IM PREIS INKLUDIERT: • Die Führung durch Thomas Lippitsch und einen weiteren staatlich geprüften Berg- und Skiführer; • das Top-Ausrüstungspaket auf Leihbasis, wie rechts zu sehen NICHT IM PREIS INKLUDIERT sind die Kosten für Übernachtungen mit Halbpension, Transfers und Liftkarten; mit ca. ­ € 400,– ist dafür zusätzlich zu rechnen DIE AN- UND RÜCKREISE nach/von Argentière erfolgt individuell. Anreiseempfehlung: über Venedig–Mailand–Aosta­ tal–Mt.-Blanc-Tunnel–Chamonix–Argentiere; von Österreich in ca. 8 Stunden erreichbar

Designs, Muster & Modelle kombinieren! Beim Sport das passende BUFF ® Produkt, abgestimmt auf das Outfit und die Anforderung, für Kopf und Hals auswählen. Microfiber Reversible Hat BUFF ® Reflective BUFF ® www.buff.eu www.epmsports.at

ALLE INFOS: ALPINSCHULE HIGH LIFE 9020 Klagenfurt, Tel.: 0463/59 51 89-0 E-Mail: office@highlife.co.at; www.highlife.co.at BEWERBUNGEN BIS 31. DEZEMBER 2015 UNTER DEM KENNWORT „SPORTAKTIV HAUTE ROUTE“ AN: E-Mail: office@highlife.co.at

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Hagan, Hersteller, Privat

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Diese Ausrüstung geht mit auf die große Tour Dieses Top-Leihmaterial ist im Preis inkludiert:

1 Paar Hagan Tourenski 2016 nach deinem Wunsch*, mit passendem Fell (Beispielbild: der „Chimera One“, UVP: € 569,99)

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1 Paar Hagan Tourenskischuhe 2016 nach Wunsch* (Bild: der „Core“, UVP: € 499,99), 1 Hagan Tourenbindung Z02* (UVP: € 329,99) *Anmerkung: Das Ski-, Schuh- und Bindungspaket für die Haute Route kann völlig individuell nach Wunsch gestaltet werden. Z. B. auch mit deinem persönlichen „vertrauten“ Skischuh jeder Marke sowie einer zum Schuh passenden Bindung auf deinem Hagan-Wunsch-Ski!

1 BCA-Sicherheitspaket, bestehend aus: Lawinenrucksack Float 42 (UVP: € 744,90 inkl. Druckflasche); LVS-Gerät Tracker 3 (UVP: € 299,95); Schaufel B1-Extendable (UVP: € 49,95); Sonde Stealth 240 (UVP: € 49,95)

PERSKINDOL AKTIV Als Gel, Fluid, Spray und Bad. Das Wichtigste beim Skitourengehen? Schauen Sie auf Ihre Muskeln und Gelenke! Am besten mit PERSKINDOL AKTIV – für den perfekten Schwung in jedem Gelände. ALS GESCHENK IM PREIS INKLUDIERT: 1 Bergans-Storen-Skitourenjacke (UVP: € 469,95 links das Herren-, rechts das Damenmodell)

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THOMAS LIPPITSCH, staatl. geprüfter Bergund Skiführer, Betreiber der Alpinschule High Life

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SPORTaktiv UND DAS THERMENHOTEL KARAWANKENHOF****

DREI SKITOUREN IN DREI LÄNDERN Das SPORTaktiv-Thermenhotel Karawankenhof ist wieder Gastgeber unserer Alpe-Adria-Skitourencamps für Leser/-innen. Wegen des großen Erfolgs der vergangenen Jahre wird diesen Winter sogar auf drei Termine aufgestockt!

FOTOS: Fitschi-Diamir, Karawankenhof

eine sicher wieder in die Kärntner Nockberge führen wird, eine in die italienischen Julischen Alpen, und die dritte sich rund um Kranjska Gora (Slowenien) abspielen wird. Freuen kann man sich auch aufs „Base­camp“: Der Karawankenhof ist das Tophotel der jungen „Kärnten Therme“, die vor knapp drei Jahren eröffnet wurde. Dort können wir nach den Touren relaxen und bei einem speziellen „­Anti-­­Spat­zen-Aufguss“ saunieren. 360 Euro sind für dieses tolle Gesamtpaket (inklusive drei Übernachtungen samt Halbpension) ein richtiges Schnäppchen. Alle weiteren Details – wie die drei Camptermine oder die Buchungsmodalitäten – findet ihr im Kasten rechts.

FOTOS: xxx

Egal, ob du die Freiheit auf Tourenskiern erst entdecken willst oder seit vielen Jahren schon auf Skitouren unterwegs bist: Beim SPORT­aktiv-Alpe-Adria-Skitourencamp, das wir mit dem 4-Sterne-Thermenhotel Karawankenhof in Villach veranstalten, ist für jede(n) das Passende dabei! Denn zum Ersten werden drei Leistungsgruppen gebildet, zum Zweiten sind Profiguides der Alpinschule „high life“ mit von der Partie, von denen alle noch was lernen können. Und zum Dritten sind drei Skitouren mit drei Gipfeln in drei Ländern auch für erfahrene Tourengeher ein echtes Highlight. Konkret bestimmen Gäste und Bergführer die Touren je nach Schneelage vor Ort gemeinsam. Aber man kann schon verraten, dass


PRÄSENTIEREN:

DAS ANGEBOT:

3 geführ te Skito uren und 3 Nächte m it Halbpension im 4-Ster ne-Hotel um

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Das 3. SPORTaktiv„Alpe-Adria-Skitouren-Camp“ DIE TERMINE 2016: A: 18.–21. Februar B: 25.–28. Februar C: 10.–13. März (jeweils Do.–So.) UNTERKUNFT: 4-Sterne-Thermenhotel Karawankenhof in Warmbad Villach. Mehr Infos zum Hotel: www.karawankenhof.com PROGRAMM: Drei Skitouren in Kärnten, Italien und Slowenien mit staatlich geprüften Bergführern der Alpinschule „high life“; drei Leistungsgruppen, damit Einsteiger und auch erfahrene Tourengeher Spaß haben; geplante Aufstiegszeiten: zwischen drei und fünf Stunden je nach Leistungsgruppe TEILNEHMER: max. 24 Personen pro Termin ZIELGRUPPE: Einsteiger und Könner. Voraus­setzungen: solide Grundfitness und Skifahrtechnik, Skitourenerfahrung bereits vorhanden IM PREIS INKLUDIERTE LEISTUNGEN: • Drei Übernachtungen mit Halbpension im DZ, inkl. Sportler-Frühstücksbuffet, 4-gängigem Abend­menü und Benutzung der gesamten Kärnten Therme • 2.000 m² SPA-Bereich mit Dampfbädern, Hamam und „Anti-Spatzen-Skitouren-Saunaaufguss“ • Sicherheitsprolog (Umgang mit Pieps, Schaufel, Sonde) • Drei geführte Touren mit staatlich geprüften Bergführern • Tipps zur Fahrtechnik im Tiefschnee mit praktischen Übungen für die Tourenabfahrt • Testmaterial von PIEPS (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde) • SKITRAB-Testmaterial (Ski, Bindung, Felle) • „SPORTaktiv-Campschutz powered by NÜRNBERGER“Versicherung für drei Tage • LÖFFLER-Wintersporthaube als Geschenk

€ 360,–

DER TOPPREIS FÜR SPORTaktiv-LESER: zzgl. Ortstaxe, zahlbar vor Ort; EZ-Zuschlag: € 96,– KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort „SPORTaktiv-Alpe-Adria-Skitourencamp“:

THERMENHOTEL KARAWANKENHOF**** Tel.: 0 42 42/30 01-10 E-Mail: reservierung@warmbad.at www.karawankenhof.com, www.kaerntentherme.com

DAS GIBT’S ZUM TESTEN: SKITRAB-Tourenski und SCARPA-Skischuhe (jeweils mehrere Modelle zur Wahl), LVS-Gerät, Sonde und Schaufel von PIEPS

DAS GIBT’S GESCHENKT ZUM BUCHUNGSPAKET: Eine Löffler-Sporthaube


MATERIAL

FSTEIGER U A M I E B K ie mögnsportler, d RIALCHEC

MATE

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FOTOS: Fischer Ski

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


BFAHRER A M I E B K C HE Kauf einfach in MATERIALC en Aufstieg

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MATERIAL

Leicht allein reicht nicht aus: Auf starke Abfahrtseigenschaften wollen moderne Skitourensportler immer weniger verzichten.

ABFAHREN AUF DIE LEICHTGEWICHTE Die Tourenski-Generation 2015/16: Die Balance zwischen Leichtbau und Abfahrtsperformance zu finden, stand für ­diesen Winter im Fokus der Konstrukteure.

TREND 1: ABFAHRTSPERFORMANCE IM BLICKPUNKT Auf eine starke Abfahrtsperformance wollen auch die gewichtsorientierten Tourengeher nicht mehr verzichten. Ein deutliches Indiz dafür: Der bei Giga­sport im letzten Winter meistverkaufte Tourenski hatte 88 mm Mittelbreite. Vor wenigen Jahren hätte diese Zahl noch Freeride-Tourern gut zu Gesicht gestanden. „Gewichtsoptimierung spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, aber es geht heuer eben um die Balance zwischen Leichtbau und Stabilität“, meint Peter Seinitzer. „Effizient im

Aufstieg und gleichzeitig agil in der Abfahrt – das ist die Kombination, die immer stärker gewünscht wird. Zugeständnisse in der Abfahrtsperformance werden dagegen nicht mehr toleriert.“ Erreicht wird diese Wunsch-Kombi durch moderne Materialien (Carbon spielt bei immer mehr Herstellern eine Rolle) und Bauweisen. Tourenski werden etwa zunehmend mit stabilitätsfördernden Seitenwangen ausgestattet, die in früheren Zeiten hauptsächlich bei A lpinskiern zu sehen waren. Was ­ gleich zum zweiten Trend überleitet:

TREND 2: TOURENSKISPORT TRIFFT ALPIN­SKISPORT Hier das freie Gelände, dort die Ski­ piste; hier Tourengeher, dort Alpin­ skifahrer. Diese einst klare Trennung löst sich immer stärker auf. Neben den traditionellen Tourenskimarken mischen auch die einst klassischen Alpinskimarken mit. Und sie zeigen sich dabei ebenso innovativ wie die „Spezialisten“. „Sportliche Bauweisen aus dem Alpinbereich treffen auf leichte Tourenski-Materialen“, so fasst der Giga­ sport-Experte die Tendenz zusammen. Vereinfacht ausgedrückt kombiniert modernes Tourenskima-

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terial also oftmals das Beste aus zwei Welten. Die angenehme Folge: Mit heutigen Tourenskiern lässt es sich leicht und spielerisch wie in früheren Zeiten aufsteigen – beim Abfahren in unterschiedlichem Gelände (ja sogar auf Skipisten) spürt man aber deutliche Vorteile.

TREND 3: INDIVIDUALISIERUNG Vom Händler fertig vorgegebene Tourenski- und Bindungspakete lassen sich laut dem Gigasport-Experten allenfalls noch im Einsteiger-Segment verkaufen. Vor allem erfahrene Skitourensportler wollen sich ihr persönlich passendes Paket individuell zusammenstellen. Der erste Baustein ist dabei eben der Ski. Als Zweites wird die für die eigenen Bedürfnisse passende Bindung und zuletz der Schuh ausgesucht. Wobei keinesfalls „leicht und leicht“ kombiniert werden muss. „Durch Gewichtseinsparungen, die im Ski-, Bindungs- und Skischuhsektor in den letzten Jahren geschafft wurden, trauen sich nun viele erstmals zum breiteren Ski zu greifen“, erklärt Peter Seinitzer. Also etwa: Freeride-Tourer mit leicher Pin-Bindung. Ein Tipp noch dazu: Hochwertige Beratung im Fachhandel zahlt sich aus! SPORTaktivSkitourenguide 2015/2016

FOTO: Head

I

m Vorjahr wurde die 1-Kilogramm-Grenze beim 80 mm breiten Tourenski unterschritten. Diesen Winter geht es vielen Herstellern darum, Leichtbau und Stabilität – und damit verbesserte Abfahrtsperformance – in Einklang zu bringen. Entsprechend gibt es zwar keine Rekordmeldung von den Tourenskiern 2015/16, aber doch eine Reihe von interessanten Entwicklungen, die wir gemeinsam mit Peter Seinitzer, Tourenskimasport, hier terial-Experten von Giga­ herausarbeiten wollen. Drei Haupttrends sind es, die unserem Experten auffallen:


IM SCHAUFENSTER: 10 KLASSISCHE TOURENSKI HERSTELLER ATOMIC

MODELL

GEWICHT

TAILLIERUNG+RADIUS

BACKLAND 85

1.320 g (bei 170 cm)

120-85-109,5 mm, 17 m

PREIS € 449,95

WEB www.atomic.com

ALLGEMEIN: Vom Einsteiger bis zum erfahrenen Tourenfex eignet sich dieser perfekt ausgewogene Tourenski-Allrounder für alle Könnerstufen. Die passenden Felle aus 100 % Mohair gibt es ebenfalls in der Atomic-Backland-Kollektion. BLIZZARD

ZERO G 85

1.015 g (bei 164 cm)

116-85-99,5 mm, 19 m

€ 549,95

www.blizzard-ski.com

ALLGEMEIN: Blizzard vermarktet seinen Zero G 85 als einen der leichtesten Freetourer mit bestechender Abfahrtsperformance. Stabilisiert wird der 1-Kilo-Ski durch die neue dreidimensionale Carbon-Begurtung, die extrem hohe Torsionssteifigkeit und agiles Flexverhalten ermöglicht. DYNAFIT

BROAD PEAK 2.0

1.050 g (bei 167 cm)

112-75-97 mm, 17,7 m

€ 600,–

www.dynafit.com

ALLGEMEIN: Die Kombination aus Micro-Seitenwange entlang der gesamtem Kantenlänge und hochwertiger Holzkern-Carbon-Konstruktion ­verleiht dem Broad Peak besondere Torsions- und Biegesteife – und damit hohe Sicherheitsreserven in steilem Gelände. FISCHER SPORTS

TRANSALP 80

950 g (bei 163 cm)

118-80-104 mm, 17,5 m

€ 699,95

www.fischersports.com

ALLGEMEIN: Sein Mini-Gewicht (950 g in der kürzesten Länge) vereinfacht extrem lange Touren, eine 80-mm-Taille macht Abfahrten zum Genuss. Patentierte Lösungen sorgen für Stabilität und Kontrolle. Kurz: der perfekte Partner für ganz große Abenteuer wie eine Alpenüberquerung! HAGAN

CHIMERA ONE

1.300 g (bei 176 cm)

124-87-109 mm, € 569,99 Multiradius (18-22 m)

www.hagan-ski.com

ALLGEMEIN: Ein Top-Allrounder, der mit exzellenten Aufstiegs- und Abfahrtseigenschaften besticht. Die Gewichtsreduktion und seine Verarbeitungsqualität heben den Hagan Chimera One im Modelljahr 2016 auf eine noch höhere Performancestufe. HEAD

GALACTIC 84 SUPER LIGHT

1.390 g (bei 177 cm)

135-85-117 mm, 15,6 m

€ 519,95

www.head.com

ALLGEMEIN: Der leichte Hochleistungs-Ski besticht durch eine optimale Gewichtsverteilung. Seine superleichte Sandwich-Cap-Konstruktion aus Hightech-Materialien steht für kompromisslose Performance im Fahrmodus. LA SPORTIVA

RST 2.0

980 g (bei 167 cm)

116-77-106 mm, 17 m

€ 449,–

www.lasportiva.com

ALLGEMEIN: Ein Ski, der auch auf anspruchsvollsten Touren alles mitmacht. Die leichte Konstruktion und die progressive Flexibilität machen den RST zum perfekten Gerät für den Einsatz in steilen oder steilsten Geländeformen wie etwa Rinnen. MOVEMENT

VERTEX

1.300 g (bei 169 cm)

119-84-108 mm, 18 m

€ 580,–

www.movementskis.com

ALLGEMEIN: Der Vertex ist in seiner Geometrie durch die Free Touring-Bewegung inspiriert, was ihm (gemeinsam mit einem starken Rocker in der Schaufel) viel Auftrieb und Drehfreude verleiht. Er zeigt sich insgesamt als spielerischer, lebendiger und in allen Bereichen leistungsstarker Ski. SKITRAB

MISTICO

1.120 g (bei 171 cm)

121-90-110 mm, 18,5 m

€ 899,90

www.skitrab.com

ALLGEMEIN: Ein Tourenski, der hohe Aufstiegs- und Abfahrtsqualität miteinander verbindet. Technische Highlights: Ein 14-teiliger Kern sorgt für eine besonders leichtgewichtige Konstruktion, eine Carbon-Ummantelung für Torsions-Steifigkeit.

FOTOS: Hersteller

VÖLKL

VTA 88

1.230 g (bei 170 cm)

127-88-106 mm, 18,9 m

€ 579,95

www.voelkl.com

ALLGEMEIN: Ein ultraleichter Tourenski, der laut Völkl mit der Marker King Pin ein „Traumpaket“ bietet. Mit 88 mm Mittelbreite wendet sich der VTA 88 an moderne Tourengeher, bei denen der Aufstieg im Vordergrund steht, aber auch die Abfahrt zum Genusserlebnis werden soll.

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MATERIAL

IM SCHAUFENSTER: 10 FREERIDE-TOURER HERSTELLER BLIZZARD

MODELL

GEWICHT

TAILLIERUNG+RADIUS

ZERO G 108

1.540 g (bei 171 cm)

136-108-122 mm, 27 m

PREIS € 749,95

WEB www.blizzard-ski.com

ALLGEMEIN: Leicht wie ein klassischer Tourenski, mit der Abfahrtsperformance echter Freeride-Skier: Um diesen Spagat zu erreichen, setzt Blizzard u. a. auf eine dreidimensionale Carbon-Begurtung für extrem hohe Torsionssteifigkeit und agiles Fahrverhalten bei niedrigem Gesamtgewicht. DYNAFIT

CHUGACH

2.050 g (bei 188 cm)

136-108-126 mm, 24 m

€ 680,–

www.dynafit.com

ALLGEMEIN: Der mehrfach ausgezeichnete Ski ist für Freerider gebaut, die mit bergsteigerischen Mitteln neues Terrain betreten wollen. Er v­ erspricht maximalen Kantengriff im steilen, eisigen Gelände und das nötige breitbandige Verhalten für Spaß bei allen Schneearten. FISCHER SPORTS

RANGER 90 TI

1.600 g (bei 179 cm)

122-90-111 mm, 18 m

€ 449,95

www.fischersports.com

ALLGEMEIN: Im Pulverschnee, unwegsamen Gelände oder sogar auf der Skipiste: Der Ranger 90 TI von Fischer bietet Stabilität in allen Lagen. ­Wesentlich dafür verantwortlich sind die Carbon-Schaufel und die Sandwich-Sidewall. HAGAN

CHIMERA ZERO

1.500 g (bei 177 cm)

124-93-114 mm, Multiradius 16–20 m

€ 599,99

www.hagan-ski.com

ALLGEMEIN: Dieses neue Mitglied in der Chimera-Serie ist als komfortorientierter Allmountain-Tourer konzipiert. Mit 93 mm Mittelbreite und 350 mm-Rocker ist er für alle Offpiste-Aufgaben gerüstet. Sein Shape sorgt für maximale Torsion, effiziente Kraftübertragung, stabiles Fahrverhalten. HEAD

MONSTER 98

2.150 g (bei 177 cm)

135-98-120 mm, 21,3 m

€ 509,95

www.head.com

ALLGEMEIN: Heads neue „Monster“-Kollektion ist dafür geschaffen, den gesamten Berg zu rocken. Dabei setzt Head auf die ­ Graphene-Technologie, um Leichtigkeit, Balance und Kontrolle in Einklang zu bringen. K2

WAYBACK 88

1.300 g (bei 167 cm)

126-88-113 mm, 15,5 m

€ 529,95

www.k2skis.com

ALLGEMEIN: Der Kult-Freeride-Tourer von K2 ist ein Ski für alle, die Performance bergauf und bergab suchen. Der Ski verfügt über einen AllTerrain- Rocker und eine Hybritech-Sidewall-Konstruktion. Der Holzkern ist von einem Carbonnetz umhüllt, was die Torsionssteifigkeit unterstützt. MOVEMENT

CONQUEST

1.550 g (bei 177 cm)

138-106-126 mm, 19 m

€ 700,–

www.movementskis.com

ALLGEMEIN: Ein Free-Touring-Ski mit Tip- und Tail-Rocker, der sich auf traumhaften Powderhängen eindeutig am wohlsten fühlt, gleichzeitig aber auch vielseitig in jedem Gelände funktioniert. Top: Trotz seiner Breite – 106 mm unter der Bindung – hält Movement das Gewicht niedrig. SALOMON

MTN LAB

1.800 g (bei 184 cm)

141-115-129 mm, 24 m

€ 899,95 (inkl. Fell)

www.salomon.com

ALLGEMEIN: Der breite Salomon-Ski hält sich beim Gewicht zurück und ermöglicht daher neben seiner starken Abfahrtsperformance auch leichtes Aufsteigen. Salomon beschreibt ihn als dynamisch, reaktionsfreudig und stabil in jeder Lage. SCOTT

SUPERGUIDE 95

1.430 g (bei 184 cm)

130-96-118 mm, Multiradius 16-22 m

€ 599,95

www.scott-sports.com

ALLGEMEIN: Dieser Neuzugang für die Saison 2015/16 ist ein Vertreter von Scotts neuer Skigeneration. Er besitzt einen Carbon-Kevlar-Holzkern für leichtfüßiges Aufsteigen, während die elliptische Seitenwangen-Konstruktion für die nötige Power und Stabilität im Fahrbetrieb sorgt. BMT 109

1.740 g (bei 186 cm)

134-109-119 mm 26,5 m

€ 1.000,–

www.voelkl.com

ALLGEMEIN: Völkl verspricht mit dem V-Werks BMT 109 den perfekten „High End-Kompromiss“ unter den Tourenskiern. Ultraleicht aufsteigen, unerreichte Abfahrtsperformance – 3D-Konstruktion, Full Carbon Jacket, Tapered Shape, Full Rocker etc. machen es möglich.

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Hersteller

VÖLKL


©2015 Polartec, LLC. Polartec®, Polartec® Alpha® are registered trademarks of Polartec, LLC

DYNAFIT MEZZALAMA POLARTEC®JACKET MEN MEZZALAMA POLARTEC® PANT MEN

Polartec® alPHa® Impossible Made Possible. Um eine Überhitzung oder einen Feuchtigkeitsstau zu verhindern, müssen Wärmeisolationsstoffe über eine kontinuierliche Balance aus Wärme, Atmungsaktivität und Trocknungszeit verfügen. Polartec® Alpha® trocknet schneller, reguliert die Temperatur optimal und ist zusätzlich atmungsaktiv. Mit Polartec® Alpha® eröffnet Polartec die Kategorie „Active Insulation“ und verbessert spürbar den Tragekomfort. So müssen bei wechselnden Wetterbedingungen nicht mehr permanent Bekleidungsschichten an- oder ausgezogen werden.

Polartec.com


MATERIAL

J O E L PA R K I N S O N IN DONMEGA

Lass dir Zeit beim Probieren! Auch der leichteste und stabilste Schuh macht keine Freude, wenn er auf der Skitour Schmerzen verursacht.

AUF DEN SCHUH KOMMT ES AN!

I

nvestiert man in ein neues Paar Tourenskischuhe, sind Besonnenheit und Geduld gefragt, um auch lange Zeit die Freude am neuerworbenen Material zu behalten. Zu allererst sollte man sich also genau überlegen, für welches Einsatzgebiet die Schuhe angeschafft werden – denn der Skitouren-Sport ist vielseitiger, als so mancher Einsteiger glauben mag.

Vertrieb AT/D . Deeluxe Sportartikel Handels GmbH

Europastraße 8 / I . A-6322 Kirchbichl . T + 43 (0) 5332 930 81 e-mail: info@deeluxe.com deeluxe-sportartikel.com

44

Die Entscheidung, ob man nun mehr Wert auf einen möglichst angenehmen Aufstieg und leichtes Mate­ rial oder absolute Stabilität bei der Abfahrt im Tiefschnee legt, wirkt sich logischerweise auch auf die Wahl des Schuhmodells aus. Einen smarten Kompromiss bieten da sogenannte Allround-Modelle. Nicht nur, aber gerade Einsteigern und Tourenneulin-

FOTO: Atomic Ski

Weil der Tourenskischuh nicht nur zu dir, sondern auch zur Tour passen muss, sollte man beim Kauf besonders sorgsam und strategisch vorgehen.

SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


gen wollen wir an dieser Stelle die Beratung durch den Fachhändler ans Herz legen. Dieser kennt in der Regel die Eigenheiten bei Performance und Passform der Schuhe genau. Bei der Anprobe sollte man nicht nur die Modelle, sondern auch die Größen einzelner Modelle vergleichen. Zwar kann bei einigen Herstellern wie Fischer durch Thermoverformung sowohl der Innenschuh als auch die Außenschale optimal an den Träger angepasst werden, nur hilft dies recht wenig, wenn man prinzipiell die falsche Größe gewählt hat. Worauf viele beim Kauf vergessen, sind die richtigen Socken. Trage ich bei der Anprobe verhältnismäßig dünne Alltagssocken, auf Tour aber dicke Sportsocken, verfälscht dies logischerweise auch das Ergebnis des Probiervorgangs. Ohne jemanden verunsichern zu wollen, raten wir auf Nummer sicher zu gehen. Die investierte Zeit bei der Anprobe lohnt sich bei derartigen Anschaffungen allemal. Schließlich sollte das Schönste am Tourengehen nicht der Moment sein, an dem man endlich wieder aus den Schuhen schlüpfen kann ...

GEWICHTIGE ENTSCHEIDUNG Als einer der wichtigsten Parameter beim Kauf von neuem Schuhmaterial steht für ambitionierte Tourengeher – wie auch in anderen Sportarten – das Gewicht im Vordergrund. Prinzipiell ist es natürlich von Vorteil, wenn der Schuh nicht allzu schwer ist, da man dieses Gewicht schließlich bergauf bewegen muss. Leichtigkeit allein macht allerdings noch keinen guten Tourenskischuh aus. Nicht selten gehen bessere Abfahrts-Eigenschaften mit „ein paar Gramm“ mehr einher. Was aber nicht heißen muss, dass schwerere Schuhe prinzipiell eine bessere „Bergab-Performance“ liefern. Bei High-End-Modellen kommt beispielsweise immer öfter auch Carbon zum Einsatz, das sowohl durch hohe Steifigkeit als auch geringes Gewicht punkten kann, aber eben entsprechend teurer ist als das ansonsten verwendete Polyurethan (PU).

MODELLE FÜR DAMEN Eine weitere Entwicklung, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, sind spezielle Tourenskischuhe für Damen – wie ja auch die Modelle von Black Diamond und La Sportiva auf der folgenden Seite beweisen. Neben der entsprechenden Farbgebung verfügen die Damenmodelle meist über schmälere Leisten sowie einen niedrigeren Schaft und sparen auf diese Weise wiederum beim mitzutragenden Gewicht. WAS MAN WIRKLICH BRAUCHT Ohne die entsprechende Erfahrung ist es für Sportler nicht immer leicht einzuschätzen, welche Parameter für sie von besonderer Wichtigkeit sind. Dazu zählen neben dem Gewicht auch der Schaftrotationswinkel – und die Zahl der Schuhschnallen. Mit der Schaftrotation geben Hersteller Auskunft über die Beweglichkeit ihrer Modelle. Welchen Winkel man dabei in der Praxis wirklich braucht, verrät wiederum der Fachhändler. Im Grunde kann man aber sagen, dass steile Anstiege und Spitzkehren vom Schuh einen größeren Bewegungs­radius verlangen als moderat steigende Anfängertouren. Wie wichtig die Anzahl der Schnallen ist, beantwortet Manuel Hemedinger, bei Intersport für den Einkauf von Tourenski-Material verantwortlich, folgendermaßen: „Grundsätzlich liegt bei den Herstellern der Schwerpunkt bei Gewichtsreduktion und gleichzeitig guter Fahrperformance. Im Rennbereich verwendet man daher ein bis zwei Schnallen. Im klassischen Touren- und Freeride-Tourenbereich wird meist mit drei Schnallen gearbeitet.“ Je mehr Schnallen ein Tourenskischuh also hat, desto stabiler ist er in der Regel bei der Abfahrt. Weniger Schnallen gehen meist mit einem niedrigeren Schuh einher, der wiederum beim Aufstieg seine Stärke ausspielt. Wofür man sich also entscheidet, ist den persönlichen Vorlieben geschuldet. Entscheidend ist, schon beim Kauf nie außer Acht zu lassen, was man auf Tour wirklich braucht.

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MATERIAL

HERSTELLER

ATOMIC

BLACK DIAMOND

DYNAFIT

FISCHER

HAGAN

MODELL

Backland Carbon

Factor MX / Shiva MX

Khion

Transalp Vacuum TS Lite

Core ST

ALLGEMEIN

Der robuste Backland Carbon von Atomic ermöglicht einen angenehmen Aufstieg, glänzt aber vor allem durch seine P ­ erformance beim Abfahren.

Hohe Steifigkeit und Kraftübertragung sorgen beim Factor MX sowie dem Damenmodell Shiva MX für angenehmen Tragekomfort und Sicherheit beim Freeriden.

Der ergonomische Khion-Tourenskischuh glänzt mit beispielloser Steifheit, ermöglicht durch den patentierten Magnesium-Spoiler und Carbon-Außenschale.

Die Vacuum-Technologie von Fischer sorgt auch auf der härtesten Tour für die perfekte Passform. Thermo-Innenschuhe machen das Modell extraleicht.

Bei diesem Modell sorgt das Multi-Deflect-Buckle-System und Extras wie der überbreite Powerstrap für optimale Kraftverteilung und Kontrolle.

GEWICHT

1.161 g

2 kg / 1.350 g

1.530 g

1.550 g

1.190 g

SCHAFTROTATION

74°

40°

90°

60°

60°

PREIS (UVP)

€ 629,95

€ 500,–

€ 700,–

€ 599,–

€ 499,99

WEB

www.atomic.com

www.blackdiamondequipment.com

www.dynafit.com

www.fischersports. com

www.hagan-ski.com

HERSTELLER

LA SPORTIVA

MOVEMENT

SALOMON

SCARPA

SCOTT

MODELL

Sideral 2.0 / Starlet 2.0

Alp Track

MTN Explore

F1 TR

Superguide Carbon

ALLGEMEIN

Mit thermoverformbarem Innenschuh und praktischem Blockiersystem sind der neue Sideral (für Herren) und der neue Starlet (Damen) absolute Allrounder.

Der Alp Track von Movement richtet sich an ambitionierte Tourengeher, die keine Kompromisse in Sachen Gewicht, Komfort und Performance eingehen möchten.

63° Bewegungsspielraum und die bewährte Salomon-Passform machen den MTN ­Explore angenehm tragbar – sowohl beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt.

Carbon-Versteifung in der Unterschale und BOA-Verschluss sorgen neben weiteren Extras für Sicherheit und eine herausragende Abfahrts-­Performance.

Für die Touren-Saison 2015/16 führt Scott den New POWERLITE-Carbonrahmen ein. Dieser ermöglicht die nötige Beweglichkeit mit maximaler Stabilität.

GEWICHT

1.170 g / 1.070 g

1.190 g

1.462 g

1.240 g

1.415 g

SCHAFTROTATION

68°

62°

63°

62°

60°

PREIS (UVP)

€ 499,–

€ 500,–

€ 499,95

€ 600,–

€ 699,95

WEB

www.lasportiva.com

www.movementskis. com

www.salomon.com

www.scarpa.net

www.scott-sports. com

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Hersteller

IM SCHAUFENSTER: 10 TOURENSKISCHUHE


www.marmot.eu | facebook.com/marmot.mountain.europe Marmot PRO: Toni Steurer | Location: Kleinwalsertal, Austria Anton Brey

Living the Adventure

Skitouring Collection Zuverlässige Ausrüstung für unbeschwerte Abenteuer. Mit Marmot Produkten erlebst Du rundum Komfort, bei anstrengenden Aufstiegen und tiefen Powder Abfahrten. Abgestimmte Produkttechnologien und funktionelle Designs machen’s möglich. < Cerro Torre Jacket www.marmot.eu


MATERIAL

Bei den Tourenbindungen ist Raffinesse angesagt. Etablierte Systeme werden weiter ausgefeilt, verlieren an Gewicht und gewinnen gleichzeitig an Stabilität.

Rahmenlose Bindungen sind dank s­ tändig verbesserter Abfahrtseigenschaften nicht nur für „Gewichts­fetischisten“ ein Thema.

N

och sicherer, noch leichter und noch stabiler – so lautet das Mantra bei der Entwicklung der neuesten Tourenbindungen. Das bedeutet, dass sich einerseits rahmenlose (Pin-)Bindungen wegen ihrer Gewichtsersparnis weiter auf dem Vormarsch befinden, andererseits gibt es etwa mit der „Kingpin“ von Marker (siehe Seite 50) auch die ersten Modelle mit TÜV-Zertifikat. Fazit: Steht man diese Saison vor der Anschaffung ei-

ner neuen Bindung, fällt die Entscheidung gar nicht so leicht.

RAHMENLOS IM TREND Der Trend aber ist eindeutig. Die Zahlen im Verkauf verschieben sich zugunsten der rahmenlosen Modelle, wie auch Manuel Hemedinger, Einkäufer bei Intersport Österreich, weiß: „Zurzeit liegt das Verhältnis der verkauften Bindungen ungefähr bei 60:40 zugunsten der Pinbindungen.“

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VON WEGEN ALTES EISEN Trotz der rahmenlosen Konkurrenten haben auch die klassischen Tourenbindungen nicht gänzlich ausgedient. Dynafits Patent-Monopol auf die

SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Dynafit

DIE NEUE LEICHTIGKEIT

Das Warum ist schnell erklärt: Aufgrund ihres Aufbaus wiegen die rahmenlosen Tourenbindungen nicht selten nur mehr einen Bruchteil ihrer stabil-massiven „Vorfahren“. Zudem kann die neueste Generation der Pin-Bindungen auch durch immer höhere Stabilität und ständig besser werdende Abfahrtseigenschaften punkten. „Die leichtesten Pin-Bindungen wiegen etwas mehr als 100 Gramm und werden bei Rennen eingesetzt. Dagegen können klassische Freeride-Bindungen mit Walk-Funktion gar bis zu 2 kg wiegen“, sagt Hemedinger. Wieso diese Entwicklung gerade boomt? 2014 lief mit Dynafits 30-Jahre-Jubiläum der rahmenlosen Tourenbindung auch das Patent auf diese aus. Seitdem gibt es kaum einen Hersteller, der nicht eine eigene Version auf den Markt gebracht hätte. Aber von Anfang an: 1984 entwickelte der Tiroler Fritz Barthel mit Freunden die ersten Prototypen für Tourenbindungen ohne Rahmen – der Student wollte nicht einsehen, warum er an der Ferse Zusatzgewicht mitschleppen sollte. Das Patent für die von ihm „Low Tech“-Bindung getaufte Innovation erhielt Dynafit, wo das System auch weiterentwickelt wurde. Wie gesagt: Dieses Monopol endete 2014 nach Ablauf des Patents und veränderte die Produktlandschaft im Skitouren-Bereich nachhaltig. Bereits ein Jahr später findet sich im Fachhandel eine breite Palette an rahmenlosen Bindungen, deren gemeinsame Grundlage die „Low Tech“-Variante von 1984 bildet. Bei dieser Auswahl ist es auch nicht verwunderlich, dass sich diverse Hersteller weiter spezialisieren und die ­neuen Bindungen immer raffinierter werden. Optimiert wird nicht mehr nur beim Gewicht (sprich Material) sondern auch bei Kraftübertragung und Tragekomfort.


Pin-Variante machte für andere Hersteller drei Jahrzehnte lang die konzentrierte Entwicklung von Rahmenbindungen notwendig. Es entstanden Modelle, die bis heute technisch solide und mit robustem Material optimale Eigenschaften in den Bereichen Sicherheit und Abfahrt bieten – auch wenn man beim Gewicht eben nicht das Minimum ausreizt wie bei Pin-Bindungen. Ein weiteres Plus der traditionellen Rahmen-Bindungen ist ihr besonderer Bedienkomfort. Die entsprechenden Systeme wurden bis heute derart weiterentwickelt, dass ihre Handhabung der einer typischen Alpinbindung an Einfachheit und Komfort um nichts nachsteht. Gerade für Neugierige, die das erste Mal in den Tourensport reinschnuppern wollen, ist die Rahmenbindung eine gute Alternative: Einerseits fällt bei einfacheren Touren das gegenüber einer Mehrgewicht Pin-Bindung entsprechend weniger ins Gewicht, andererseits befindet man sich bei den meisten Rahmenbindungen auch preislich in überschaubaren Gefilden.

PIEPS JETFORCE DIE REVOLUTION DER LAWINENAIRBAG-TECHNOLOGIE

PIEPS JETFORCE TOUR RIDER 24

SICHERHEIT GEHT TOUR Auch das ist neu: Im Vorjahr erhielten Tourenbindungen erstmals ein Sicherheitszertifikat einer allgemein anerkannten technischen Prüforganisa­ tion, nämlich des TÜV. Dies zeigt das ständige Bemühen der Hersteller, ihre Produkte so sicher wie möglich zu gestalten und diese auch von externen (und sicher nicht unkritischen) Stellen testen zu lassen. Natürlich bedeutet das nicht, dass Tourenbindungen ohne TÜV-Zertifikat schlechter oder zwangsweise unsicher sind. In der Regel gilt wie auch bei anderen Sportarten: Kauft man Material namhafter Hersteller, kann man sehr wohl davon ausgehen, dass die notwendige Sicherheit geboten wird. Um auch wirklich das individuell passende Modell zu erhalten, empfiehlt es sich, gegebenenfalls nach kurzer Eigenrecherche, den Fachhändler ­ aufzusuchen. Hier kann man nicht bl0ß direkt vergleichen, sondern erhält auch wertvolle Tipps zur richtigen Einstellung und Wartung.

PIEPS JETFORCE RIDER 10

PIEPS JETFORCE TOUR PRO 34

ERSTES ELEKTRONISCHES SYSTEM KEINE ZUSATZKOSTEN MEHRFACHAUSLÖSUNGEN

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MATERIAL

IM SCHAUFENSTER: 9 TOURENBINDUNGEN HERSTELLER

MODELL

GEWICHT

Z-WERT

ATK

RAIDER 12

330 g

5-12

PREIS

WEB

€ 499,– bis € 508,–

www.epmsports.at

Mit sechs Stopperbreiten, dem bis Z12 einstellbaren Auslösesystem und der in drei Höhen ­verstellbaren Steighilfe ist die Raider 12 die perfekte Freeride-Bindung für Individualisten und verfügt über eine integrierte Harscheisenaufnahme sowie eine neue ergonomische ­ erriegelung. V DIAMIR

VIPEC 12

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Bei der Vipec 12 sind die Seitwärtsauslösung an den Frontautomaten und die Frontalauslösung hinten technisch getrennt und funktionieren unabhängig. Diese Innovation ermöglicht es, auch den Fersenbereich mit einer seitwärts stabilen Einheit auszustatten.

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RADICAL 2 ST

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Rotationsbacken sorgen bei der Radical 2 ST für erhöhte Sicherheit und kinderleichte Bedienung. Zusätzlich bringen Aluminium-Powerplates unter Vorder- und Hinterbacken eine erhöhte Torsionssteifigkeit und Kontrolle.

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Mit der HM 12 hat Look eine moderne Bindung mit TÜV-Zertifikat am Markt. Kompatibel ist das Modell mit Skischuhen mit Pin-Metalleinsätzen; geringes Gewicht und ein ausgeklügelter ­Fersenautomat sorgen für hervorragende Fahreigenschaften.

HAGAN

Z02

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www.hagan-ski.com

Die Z02 mit Doubleforce-Technik verfügt über ausgefeilte Aufstiegs- und Abfahrtseigen­ schaften. Durch
die mitgleitende Sohlenauflage wird Reibung so weit
reduziert, dass die ­eingestellten Auslösewerte am Vorderbacken auch bei hoher Belastung konstant bleiben.

MARKER

KING PIN 10

730 g

5-10

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www.marker.de

Markers King Pin 10 ist die erste PinTech-Bindung mit TÜV-Zertifikat. Als Allround-Bindung ­besticht sie durch ihre drei Kernfeatures: Protection für bestmögliche Sicherheit, Performance für direkte Kraftübertragung und Komfort für einfaches Handling sowie angenehme G ­ eheigenschaften. SALOMON

MTN

595 g

-

€ 449,95

www.salomon.com

Die MTN ist Salomons leichteste und benutzerfreundlichste Tourenbindung mit ­ patententiertem Step-in-System und Smart-Climbing-Aid-Technology. Zudem verfügt die ­Bindung über zwei Steighilfen und lässt sich über einen Bereich von 30 mm verstellen.

SKITRAB

TR GARA TITAN RELEASE ADJUSTABLE

187,5 g

10

€ 489,90

www.skitrab.com

Die extraleichte TR GARA Titan Release Adjustable verfügt über ein innovatives ­Vorder­backen-System mit Titanium-Spange statt Federn sowie eine definierte Auslösung an der Ferse und 30 mm Verstellbereich.

AAAMBITION 12

1.810 g

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€ 329,95

www.aaa-series.com

Tyrolia bringt mit der Aaambition 12 die wichtigsten Eigenschaften von Alpinbindungen in den Tourenbereich. Freeflex-Technologie und mit dem Stock verstellbare Steighilfe ­ermöglichen dynamisches Aufsteigen und Abfahren.

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Hersteller

TYROLIA


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Von der Geschichte inspiriert – für moderne Bergsportler entwickelt

SKITOUR & BERGSPORT Slingsby, unsere Produktreihe für Skitourengeher und Alpinisten, wurde in enger Zusammenarbeit mit professionellen Bergführern entwickelt. Sie zeichnet sich durch geringes Gewicht und den Verzicht auf jegliche unnötige oder gar störende Ausstattungsdetails bei gleichzeitiger Wahrung der Funktionalität aus.

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Unsere gesamte Kollektion finden Sie unter bergans.de


MATERIAL

HIGH TECH UNTERM TOURENSKI Innovative Adhäsionstechnik oder klassisches Spannklebefell? ­Wofür man sich auch entscheidet – um den richtigen Umgang mit Steigfellen kommt man bei beiden Varianten nicht herum. Qualität eines neuen Fells erkennen. Lösen sich Nieten von den Haken, bedeutet dies in der Praxis meist, dass das Fell komplett ersetzt werden muss.

AUGEN AUF BEIM FELL-KAUF Zwar zählt das Steigfell bei der Anschaffung einer neuen Tourenausrüs-

tung zu den günstigen Utensilien – trotzdem sollte man bereits beim Kauf auf ein paar nicht unwesentliche Kleinigkeiten achten: Mit der Tastprobe kann man zum Beispiel rasch feststellen, ob die Fellhaare auch wirklich parallel zur Gleitrichtung stehen. Stehen sie „schief“, sind logischerweise auch die Gleiteigenschaften eingeschränkt. Bei Modellen namhafter Hersteller (siehe rechte Seite) tritt dieses Problem in der Regel nicht auf. Wie immer gilt auch hier: Wer billig kauft, kauft oft teuer, da minderwertige Felle weder über die gewünschten Eigenschaften noch die entsprechende Haltbarkeit verfügen. Unbedingt zu beachten ist auch, dass Ski und Fell zusammenpassen: So sollte die Breite des Fells auch der des Tourenskis über die komplette Länge entsprechen. Zwar lassen sich Steigfelle auch zuschneiden, Anfängern ist aber von solchen Experimenten abzuraten. Auch an der Montage des Gummispanners lässt sich die

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„PICKERL“ FÜRS FELL Wie beim Auto sollten auch Felle mindestens ein Mal pro Jahr genau unter die Lupe genommen werden. Am wichtigsten ist dabei natürlich der Zustand der Klebeflächen. Halten diese nicht mehr richtig, muss wohl oder übel getauscht werden. Auch der Halt der Haken lässt sich unkompliziert testen. Dabei sollte nichts locker sitzen oder gar wackeln. Ein Tipp noch zum Abschluss: Eine Kontrolle der Felle sollte nicht unmittelbar, sondern zeitig vor der ersten Tour stattfinden! SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Kohla, Hersteller

A

us der Materialkunde: Moderne Steigfelle sind sogenannte Spannklebefelle, die mit einem rückstandsfreien und kälteresistenten Spezialkleber am Ski befestigt und mit Haken an Spitze und Ende des Tourenskis montiert werden. Aber: Ihre innovative Konkurrenz, die sogenannten Adhäsions- oder Vakuumfelle, befindet sich weiter auf dem Vormarsch! Adhäsion beschreibt den mechanischen Zusammenhalt zweier Stoffe durch Molekularkräfte. Dieses Phänomen führt bei der neuen Generation dazu, dass man Felle auf der Tour problemlos zusammenlegen kann, ohne ein entsprechendes Netz dazwischenlegen zu müssen. „Vakuumfelle laufen den klassischen Klebemodellen zunehmend den Rang ab“, weiß auch Manuel Hemedinger von Intersport.

PFLEGE UND LAGERUNG Wie schaut es auf Tour aus? Bevor man vor der Abfahrt das Fell zusammenlegt, sollte es kurz gereinigt werden. Nicht zusammenrollen – Steigfelle werden immer gefaltet. Bei klassischen Spannklebefellen legt man beim Faltvorgang die Originalfolie oder ein passendes Netz auf die Klebeflächen – beim Adhäsionsfell ist das, wie gesagt, nicht mehr notwendig. Wer daheim mit hohen Temperaturen (zum Beispiel am Heizkörper) versucht, die Trocknung der Felle zu beschleunigen, riskiert, dass Klebeeigenschaften verloren gehen. Geduld ist gefragt – am besten trocknen Steigfelle bei Zimmertemperatur! Anschließend werden sie wieder in dem dafür gedachten Sack verstaut. Bei der Lagerung selbst spielt die Temperatur – sofern die Klebeflächen komplett abgedeckt wurden – nur mehr eine untergeordnete Rolle. Feuchtigkeit sollte allerdings auf jeden Fall ferngehalten werden.


Für Aufsteiger Richtig gehen mit dem Steigfell GRUNDSÄTZLICH lässt sich das Gehen mit Steigfellen mit der klassischen Langlauf-Technik, sprich dem Diagonalschritt, vergleichen. DAS GEWICHT verlagert der Tourengeher für maximale Effizienz stets auf das Abdruckbein. DIE BEINE stehen in etwa hüftbreit. Auf diese Weise erhält man gleichzeitig die bestmögliche Bewegungsfreiheit und Balance. DIE FÜSSE sollten stets über die gesamte Sohle hinweg gleichmäßig belastet werden. DER SKI, der gerade nicht belastet wird, wird nach vorne geschoben, ohne ihn abzuheben. IM TIEFSCHNEE: Leistet man Spurarbeit, hebt man den Ski leicht an und schiebt ihn erst dann nach vorne. DIE SCHRITTLÄNGE wählt man so, dass man möglichst rhythmisch und kraftsparend vorankommt. Je steiler die Spur, desto kleiner werden die Schritte. Aus diesem Grund kann man sich auf ebenen Strecken ensprechend schneller fortbewegen. Steighilfen verkürzen die Schrittweite. DIE STÖCKE verwendet man gegengleich zu den Skiern. Wird die Spur steiler, dienen die Stöcke nicht nur als Gleichgewichtshilfe, sondern unterstützen den Beinabdruck. ÜBERQUERT man Gebirgsbäche o. ä., sollte man darauf achten, dass die Felle nicht feucht werden, da sie sonst mit sehr großer Wahrscheinlichkeit „stollen“, also Schneebrocken an ihnen haften bleiben.

Mit Harscheisen

Harscheisen ermöglichen auch auf besonders eisigem und steilem Untergrund das Vorankommen. Gerade bei extremen Steilpassagen verhindern diese Eisen gefährliches Abrutschen. DIE SCHRITTLÄNGE wird mit Harsch­ eisen etwas verkürzt. Zudem hebt man die Beine etwas höher an, um Schleifen oder gar Stolpern zu vermeiden. UM DEN VOLLEN GRIFF zu erhalten, sollte auf die Kombination von Harsch­eisen und Steighilfen verzichtet werden. BLANKES EIS, wie es am Gletscher zu finden ist, zeigt allerdings auch den Harscheisen ihre Grenzen auf. Solche Stellen sollten umgangen werden.

IM SCHAUFENSTER: 5 STEIGFELLE Colltex Whizz Dieses Adhäsionsfell auf Acrylat-­Basis besteht zu 65 % aus Mohair, zu 35 % aus Synthetik und haftet ohne Kleber. Einfaches Handling, ganz ohne Abdecknetz und Haftverlust. UVP: € 149,95

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Contour Hybrid Mix Hybrid-Adhäsionstechnologie aus zwei Lagen macht das Nachbeschichten obsolet. Das Fell aus 70 % Mohair ist leicht abwaschbar und bleibt auch bei extremer Kälte klebrig. UVP: € 149,90

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G3 Alpinist Skin Das Alpinist Skin von G3 ist ein besonders leichtes Synthetikfell für schnelles Gleiten, kann aber auch mit guter Steigfähigkeit überzeugen. UVP: € 169,–

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Pomoca Climb Pro Glide Tipon Dieses Steigfell mit Tipon-Technologie ist derzeit das dünnste und leichteste auf dem Markt, zudem Temperatur- und UV-unempfindlich. UVP: € 200,–

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Kohla Vacuum Base 2.0 Mixmohair (65 % Mohair und 35 % Synthetik) sorgt beim Vacuum Base sowohl für ausgezeichnete Gleit- als auch Steig­eigenschaften. UVP: € 164,90

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FOTO: Istock

SICHERHEIT

TEXT: G e r h a r d

Polzer

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


Auf der sicheren Seite BEI ALL DER „LUSTMACHEREI“, die dieser Skitourenguide beinhaltet, dürfen wir nicht ganz ausblenden, dass Skibergsteigen ein Sport ist, bei dem ein Quantum Risiko immer mit von der Partie sein wird. Daher seid ihr es euch schuldig, dass ihr durch Vernunft, Eigenverantwortung und Wissen um die Gefahren dieses Risiko so klein wie möglich haltet. Es sind 16 goldene Regeln, die euch auf die sichere Seite bringen.

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FOTO: Michael Werlberger

SICHERHEIT

(FAST) VERTIKAL NACH OBEN Bis 85 Prozent Steigung warten bei der „Tour Vertical up“. DIE REGELN bei den vier „Tour Vertical up“-Rennen, die in diesem Winter über die Bühne gehen, sind rasch erklärt: Vier legendäre Ski-Abfahrtsstrecken sollen mit eigener Körperkraft so schnell wie möglich bewältigt werden – aber eben von unten nach oben. Dabei herrscht prinzipiell freie Materialwahl. Los geht’s am 9. Jänner in Hinter­ stoder auf der Hannes-Trinkl-Weltcupstrecke: Auf 3.500 Metern mit einer Steigung bis zu 60 Prozent sind 750 Höhenmeter zu bewältigen. Am 30. Jänner findet das Rennen in Pinzolo-Madonna di Campiglio (Italien) statt, danach macht die Tour auf der legendären Kitzbüheler „Streif“ Station – die steilste Strecke mit bis zu 85 Prozent Steigung in der Mausefalle! Das Finale geht im Schweizer Wengen, auf der Lauberhorn-Strecke, über die Bühne. Bei jedem Rennen gibt es Tagessieger, in Wengen werden zusätzlich auch die Tour-Sieger gekührt. Neben der „Speed­klasse“ gibt es auch die „Rucksackklasse“, eine Art Fun-Klasse ohne Leistungsdruck: Bei der müssen gefüllte Rucksäcke mitgetragen werden! Bleibt abschließend nur noch der Hinweis: Achtung, limitierte Teilnehmerfelder – ab 9. Oktober ist das „Gerangel“ um die Startplätze eröffnet! DIE 4 TERMINE IM ÜBERBLICK. 9. JÄNNER: Hinterstoder; Hannes Trinkl-Weltcupstrecke (A); 30. JÄNNER: Pinzolo-Madonna di Campiglio; Tulot Audi Quattro-Strecke (I); 27. FEBRUAR: Kitzbühel, Streif-Weltcupstrecke (A); 19. MÄRZ: Wengen, Lauberhorn ­Weltcupstrecke (CH);

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A U T - I TA - S U I

Alle Informationen zu den Events und zur Anmeldung:

www.vertical-up.com www.facebook.com/VerticalUp

D

er Mensch ist Weltmeister im Verdrängen und Vergessen. Ein Beispiel gefällig? Wer weiß noch, dass der vergangene Winter für Skitourensportler eine echte Katastrophe war – schneearm, mit hohen Temperaturen und daher überdurchschnittlich gefährlich? Was sich auch in Zahlen dramatisch darstellt: In der letzten Wintersaison 2014/2015 starben allein in Österreich 26 Menschen auf Skitouren oder beim Freeriden in einer Lawine – um 15 mehr als im Jahr zuvor. In der Schweiz betrauerte man 33 Lawinenopfer und die letzte Schockmeldung gab es noch am 1. April dieses Jahres, als eine Lawine in Frankreich zwei junge Kader-Mitglieder des Alpenvereins in den Tod riss. Um es auf den Punkt zu bringen: Es ist unsere Verpflichtung, hier in diesem Skitourenguide – der Emotionen, Vorfreude und Information vermitteln soll – auch das Kapitel „Gefahren“ aufzuschlagen. Nicht, um irgendjemandem den Spaß zu verderben oder gar vom Sport abzuhalten – aber es ist nun einmal, wie es ist: Skisport im freien Gelände heißt auch, sich mit der Natur und ihren oft unberechenbaren Gewaltausbrüchen einzulassen. Und das ist ein Kraftakt, den der Mensch nie gewinnen kann, sondern in dem man ausschließlich durch Vernunft bestehen muss Vernunft heißt in diesem Fall: Jeder, der ins Outback zieht, muss zu hundert Prozent wissen, wie er sich mit der Natur und ihren Gesetzen arrangiert. Und genau dieses Wissen wollen wir euch hier vermitteln – in Form von 16 goldenen Regeln. Soll heißen: Wer diese Regeln uneingeschränkt beachtet und einhält, hat allerbeste Chancen, nicht nur gesund und munter von jeder Skitour zurückzukommen, sondern auch das größtmögliche Quantum Spaß dabei erlebt zu haben. Die Bewertung „allerbeste Chancen“ birgt eine Einschränkung, die keine Regel der Welt verhindern kann: Jeder, der sich dem Skisport im freien Gelände verschreibt, muss auch wissen, dass es immer ein Restrisiko geben wird. Unsere Aufgabe ist es, dieses Restrisiko so klein wie möglich zu halten!

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REGEL 1

INFORMATIONEN SAMMELN

Wie wird das Wetter, welche Schneelage bzw. Schneemenge ist zu erwarten und vor allem: Wie sieht die Lawinensituation konkret aus? Das sind die ersten und entscheidenden Punkte, die schon einige Tage vor einer Skitour zu recherchieren sind. Dank Internet ist das keine Hexerei. Wichtig noch: Die abgerufenen Daten müssen bis zum Tag der Tour ständig aktualisiert werden.

REGEL 2

TOURENPARTNER SUCHEN

Merke: Man geht nie allein auf Tour. Klar gibt es die Möglichkeit, sich vor Ort anderen anzuschließen – aber wer selbst seine Partner auswählt, über deren sportliche und auch menschliche Qualitäten Bescheid weiß, kann keine unliebsamen Überraschungen erleben.

REGEL 3

GENAUE ROUTE PLANEN

Abgestimmt auf die ausgewählten Teilnehmer, auf deren skifahrerisches Können und ihre körperliche Fitness, wird eine für alle passende Tour ausgewählt. Bei der natürlich der aktuelle Lawinenbericht erster und wichtigster Parameter ist – erst an zweiter Stelle steht die Summe der Wünsche aller Teilnehmer.

REGEL 4

ZEITPLAN AUFSTELLEN

Die Länge der Tour, die Berechnung der Anmarsch- und Aufstiegszeit sowie der kalkulierten Zeit fürs Abfahren plus der Rückmarsch zum Auto: Alles das muss im Vorfeld zusammengezählt werden, um nicht auf der Tour wegen einfallender Dunkelheit oder auch Erschöpfung eines Teilnehmers unter Druck zu geraten.

REGEL 5

MATERIAL CHECKEN

Auch das fällt noch in die Kategorie „Hausaufgabe“: Mit dem Erstellen einer Packliste sorgst du nicht nur dafür, dass nichts Wichtiges vergessen wird. Diese Packliste dient zugleich als Checkliste, mit der die einwandfreie Funktionalität aller Materialien SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


REGEL 6

FOTO: Dynafit

DRESSCODE BEACHTEN

Da ist nicht die Farbwahl der Tourenjacke gemeint, sondern die Zusammenstellung der Kleidung. „Funktionell und atmungsaktiv“ – was für sommerliche Ausdauersportler gilt, ist auch für Tourengeher ein Muss. Heißt: Von den Socken über die Unterwäsche, Fleecejacke bis zur Hose und Jacke sollte alles aus Funktionsmaterial bestehen. Ebenfalls nicht vergessen beim Dresscode: Aufgestiegen wird mit Mütze oder Stirnband – bei der Abfahrt aber heißt es in jedem Fall: „Helm auf!“

REGEL 7

AUSRÜSTUNG PACKEN

Da Tourensportler Frühstarter sind, wird das Ausrüstungspackage schon am Vorabend zurechtgelegt, nochmals auf seine Vollständigkeit überprüft und, wenn möglich, auch schon großteils im Auto verstaut. Damit ersparst du dir unnötige Hektik in der Früh.

REGEL 8

IN DIE SICHERHEIT INVESTIEREN

LVS-Gerät, Schaufel und Sonde sind sowieso Pflicht für jeden, der auf Tour geht. Aber wer regelmäßig im freien Gelände unterwegs ist, für den ist die Anschaffung eines Lawinen-Airbag-Rucksacks sicher eine gute Investition (mehr darüber ab Seite 62).

REGEL 9

NACHRICHT HINTERLASSEN

Wenn der letzte Lawinenbericht gecheckt ist und die Tour endgültig fest­steht, informierst du deine Familie, Nachbarn oder Freunde über die geplante Route und den ungefähren Zeitpunkt, wann ihr wieder zurück sein wollt. Seid ihr sicher wieder herunten im Tal, beruhigt ein sofortiger Anruf zu Hause ebenfalls.

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PERFORMANCE OHNE PFC

abgehakt wird – vom Ski über Bindung, Stöcke, Skischuhe (vor allem auch auf Druckstellen) bis zum Rucksack samt allen benötigten Accessoires. Denn nichts ist lästiger, als beim Abmarsch draufzukommen, dass ein Fell nicht richtig klebt, ein Anorak-Verschluss klemmt oder die Harscheisen vergessen wurden. Wichtig: Den Material-­Check nicht erst am Vorabend der Tour machen, denn da kann es für Ersatz oder Reparatur schon zu spät sein. Ebenfalls zum Materialcheck gehört es, sich bereits zu Hause mit den Handgriffen am LVS-Gerät vertraut zu machen.

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Der Touren­skischuh entscheidet über Frust oder Lust auf der Tour. Umso wichtiger ist es, ihn vorher schon auf Druckstellen zu untersuchen.


SICHERHEIT

REGEL 10

NOTRUFNUMMERN SPEICHERN

Im (aufgeladenen) Handy werden auch schon im Vorfeld die wichtigsten Telefonnummern abgespeichert – von Wetterstationen bis zu örtlichen Rettungsdiensten. Die wichtigste ist die Notrufnummer 112, denn sie wählt sich (wichtig: bei nicht entsperrter SIM-Karte!) immer in das stärkste verfügbare Netz ein.

Nicht nur beim Aufsteigen, sondern auch beim Abfahren gelten Sicherheitsregeln, die einzuhalten sind (siehe Punkt 15).

REGEL 11

LVS-GERÄTE GEGENCHECKEN

REGEL 12

REGEL 13

Das richtige Tempo gehen, das für alle passt; eine gute, kräfteschonende und effektive Spur legen; das Gelände auf Gefahren einschätzen können: Das alles sind Kriterien, die der Tourengeher an der Spitze beherrschen sollte. Ein Tipp dazu: Seid ihr in einem unbekannten Gebiet unterwegs, ist es eine gute Investition, sich einem professionellen Tourenguide anzuvertrauen.

Um den vorgegebenen Zeitplan einhalten zu können, sollte man sich in der Gruppe schon vorher auf geplante Pausen einigen. Apropos Pause: Nicht vergessen, rechtzeitig für Energienachschub (z. B. in Form von Kraftriegeln) zu sorgen! Und alle 20 Minuten solltest du Flüssigkeit zu dir nehmen – das geht auch während des Gehens.

FÜHRUNGSROLLE BESTIMMEN

PAUSEN NUTZEN

FOTO: Diamir/Fritschi

Am Beginn der Tour sind unbedingt die LVS-Geräte aller Teilnehmer zu prüfen. Und das funktioniert so: Einer in der Gruppe schaltet sein Gerät auf „Senden“, die anderen schalten einzeln nacheinander in den Suchmodus, um das Testsignal zu empfangen. Danach stellen alle ihr Gerät auf „Senden“ und gehen im 10-m-Abstand am Tester vorbei, der nun im Suchmodus prüft, ob auch alle Geräte senden. Schließlich stellt auch der Tester sein Gerät auf „Senden“ – und jetzt kann es endlich losgehen!

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Fachhändler.

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REGEL 14

AUGEN OFFEN HALTEN

Die Natur hat zu jeder Zeit Überrraschungen parat. Umso wichtiger ist es, dass sich die Teilnehmer nicht auf den Führer verlassen, sondern selbst auf der Tour ständig die Augen offen haben, das Gelände studieren, Warnzeichen wahrnehmen.

REGEL 15

VERNÜNFTIG ABFAHREN

Ist der Gipfel erreicht, wartet als Belohnung die (Genuss-)Abfahrt im unverspurten Gelände. Aber auch hier gilt es, Regeln einzuhalten – beim unkontrollierten Abfahren passieren die meisten Unfälle. Die Sicherheits-Eckdaten: • Einer übernimmt wieder die Führungsrolle und dessen Anweisungen sind strikt zu beachten; • es werden immer wieder Sammelpunkte festgelegt; • unter 30 Grad Hangneigung kann gemeinsam, aber im Abstand von 30 Metern abgefahren werden; • auf steileren Hängen wird einzeln abgefahren – auf Stockzeichen des Führers; • bei schlechter Sicht legt der Gruppenführer eine Spur, in der die anderen nachfahren; • auf Forstwegen und in Hohlwegen ist wegen möglichen Gegenverkehrs besondere Vorsicht geboten; • auch beim Abfahren werden Tempo und Pausen auf die schwächsten Teilnehmer ausgerichtet.

REGEL16

AUSBILDEN LASSEN

Wie anfangs gesagt: Ein Restrisiko bleibt immer bestehen. Soll heißen: Auch bei Einhaltung aller Regeln kann es zu einem Lawinenabgang und zum Verschüttung von Teilnehmern kommen. Um auch in dieser Stresssituation vernünftig und schnell handeln zu können, bedarf es Erfahrung, Wissen und Übung. Daher unsere letzte „goldene Regel“: Kluge und verantwortungsbewusste Tourengeher lassen sich in einem der vielen Skitouren-Sicherheitscamps, die mittlerweile bundesweit angeboten werden, von Profis zeigen, wie man Lawinengefahren erkennt, wie man sich im Ernstfall verhält und vieles mehr. Und dass solche Camps stets auch mit gemeinsamen Tourenerlebnissen verbunden sind, macht den Besuch noch attraktiver. (Siehe nächste Seite)

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SICHERHEIT

KOMM INS CAMP! Learning by doing: Hier kannst du dich in der Lawinenkunde ausbilden lassen: FÜR KURZENTSCHLOSSENE: Die Naturfreunde Österreich veranstalten am 10. Oktober in Graz gemeinsam mit der ZAMG Graz ein großes internationales Lawinensymposium mit öffentlichen Diskussionen und Vorträgen. Infos: www.naturfreunde.at 19. 11. BIS 3. 12. 2015: Theorie-Abende „Skitourenvorbereitung“ im Naturfreunde Clubheim Traun. Rechtzeitig vor dem Start in die neue Skitourensaison rüsten wir uns mit Theoriewissen oder frischen dieses auf. . Anmeldeschluss: 14. Nov.; Preis p.P.: € 20,– Kontakt: Naturfreunde Linz, Siegfried Lehner & Susanne Ohlenschläger; linz@naturfreunde.at 5. 12.BIS 8. 12. 2015: Skitourenopening Obertauern. Starte mit uns in den neuen Winter! Das Programm: ein „Mix“ aus Skitouren und Variantenfahren; Skitechnik auf der Piste und im Gelände, LVS-Training (mit mobiler Trainingsstation) u. v. m. Anmeldeschluss: 31.Okt., Preis p.P.: € 310,-Kontakt: Naturfreunde LINZ , Daniela Klaffenböck, Tel. 0 732/77 18 43, Mail: naturfreunde. linz@speed.at 13. 12. 2015: LVS-Übung in St. Aegyd (NÖ) – Umgang mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät. Treffpunkt: 10 Uhr beim Schilift Podopnik/Gsche, bei Schneemangel Bergrettungs-Depot St.Aegyd. Kosten: Naturfreunde-Mitglieder und Förderer der Bergrettung gratis; Nichtmitglieder € 5,00. Info + Anmeldung: M. Schweiger, 0 680/ 246 16 04; st-aegyd@naturfreunde-staegyd.at 3. 1. BIS 6. 1. 2016: Lawinenseminar am Sadnighaus in Kärnten in zwei Modulen. Modul 1: Lawinenlagebericht, Gefahrenstufen und typische Situationen, Notfallausrüstung etc.; Modul 2: Orientierung & Kartenkunde, Tourenplanung etc. Anmeldung (bis 15. 12.): per Mail an mail@naturfreunde-stmk.at. Kosten: € 360,–. 30./31. 1. ODER 6./7. 2. 2016 Achensee-Skitourencamp: für jeweils 40 Teilnehmer. Kosten: € 99,– bzw. € 139,– mit Übernachtung. www.achensee.com (Mehr darüber auf Seite 93)

NATURFREUNDE ÖSTERREICH: www.naturfreunde.at ALPENVEREIN: www.alpenverein.at SAAC: www.saac.at ORTOVOX SAFETY ACADEMY: www.ortovox.com MAMMUT ALPINE SCHOOL: http://alpineschool.mammut.ch

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Fritschi

Auch hier werdenständig Lawinenkurse angeboten:


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LAWINENRUCKSÄCKE

FOTOS: Thomas Polzer

Das System im Bild: Nach dem Ziehen am Auslösegriff bläst sich der Airbag innerhalb von wenigen Sekunden vollständig auf und verbessert das „­ Volumen-Gewichts-Verhältnis“ eines Menschen so, dass er in einer Fließlawine an der Oberfläche gehalten und nicht nach unten gezogen wird.

TEXT: C h r i s t o f

Domenig

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SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


MIT

LUFT NACH

OBEN LAWINENRUCKSÄCKE sind zwar keine Überlebensversicherung, aber eine geniale Erfindung, deren hohe Wirkungsraten wissenschaftlich gut erforscht sind. Eigentlich fast unverständlich, dass bislang trotzdem nur eine Minderheit von Skitourensportlern (und auch Freeridern) regelmäßig einen Airbagrucksack verwendet. Wir leisten daher hier nochmals Überzeugungsarbeit.

FOTOS: ABS Airbags

D

ie Wirksamkeit von Lawinenairbags ist auch von unabhängiger Seite gut erforscht. Die letzte große Studie etwa stammt aus dem Jahr 2014 und wurde vom bekannten kanadischen Lawinenforscher Pascal Haegeli vorgelegt. Sein Ergebnis: Durch das Tragen eines Lawinenairbags wird das Risiko, in einer Lawine ums Leben zu kommen, halbiert! Die Tatsache, dass ein aufgeblasener Luftsack am Rücken eines Menschen, der in eine Lawine gerät, diesen tendenziell an der Oberfläche hält, ist eigentlich schon lange bekannt. Lawinenrucksack-Pionier ABS erforscht seit den 1980er-Jahren das Prinzip, das wissenschaftlich als ­„Paranuss-Effekt“ bezeichnet wird – und von jedem leicht nachvollzogen werden kann: Schüttelt man eine Müslipackung, dann werden die großen Bestandteile mit verhältnismäßig kleinem Gewicht (wie eben zum Beispiel Paranüsse) an die Oberfläche gedrängt, die kleinen und relativ schweren dagegen nach unten gezogen.

Nicht anders verhält es sich mit einem Menschen in einer Fließlawine: Das „Volumen-Gewichts-Verhältnis“ des menschlichen Körpers ist prinzipiell ungünstiger als das von Schneemassen, dadurch wird er in der Lawine nach unten gedrängt. Vergrößert man aber das Körpervolumen mit einem entsprechend großen Luftsack, kehrt sich dieses Verhältnis um. So hat die Firma ABS errechnet, dass je nach Schneeart bis zu 150 Liter Zusatzvolumen am Körper notwendig sind, damit der Paranusseffekt in der Lawine wirken kann.

DEUTLICHER SICHERHEITSGEWINN Natürlich sind Lawinenrucksäcke keine Überlebensversicherung. Das zugrunde liegende Prinzip kann nur funktionieren, wenn Mensch und Schneemassen in Bewegung sind. Man kann also, wenn die Lawine zum Stillstand kommt, von noch nachfließenden Schneemassen trotzdem teilweise oder ganz verschüttet werden. Nicht vergessen darf man auch, dass in einer Lawinen gewaltige Kräfte

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wirken, die schwere oder sogar tödliche Verletzungen hervorrufen können. Deshalb warnen Experten stets davor, sich durch das Tragen eines Airbagrucksacks zu sehr in Sicherheit zu wiegen und dadurch mehr Risiko einzugehen. Logisch: Auch die obligate LVS-Gerät, Sicherheitsausrüstung Sonde und Schaufel wird durch den Airbag nicht ersetzt, ist immer dabei! Anhand der absolut positiven Ergebnisse verwundert es schon, dass bislang nur eine Minderheit auf jeder Tour einen Airbag­ r ucksack umschnallt. Auch bei den Nutzerzahlen besteht also noch „Luft nach oben“. Vielleicht überzeugt aber die Luftsack-Verweigerer dieses zusätzliche Argument: Der Lawinenairbag ist nicht nur das einzige Ausrüstungsteil, das die Wahrscheinlichkeit, verschüttet zu werden, signifikant verringert – es reduziert auch deutlich die Verschüttungstiefe! Und wie jeder weiß, zählt bei Rettungsaktionen nach einem Lawinenunfall jede Minute – und damit auch jeder freizuschaufelnde Zentimeter ...


LAWINENRUCKSÄCKE

IM ÜBERBLICK

DAS SIND DIE FÜNF „AIRBAG“-SYSTEME AUF DEM MARKT

D

er Pionier im Bereich der Lawinenrucksäcke, ABS, feierte im März 2015 sein 30-jähriges Bestehen. Doch erst in jüngsten Jahren kam richtig Bewegung in den Markt. Kunden können 2015/16 unter fünf unterschiedlichen Systemen wählen. Neben ABS forschen und konstruieren auch Mammut, BCA, Black Diamond und Scott im Segment Lawinenrucksäcke – und sie verfolgen dabei jeweils etwas andere Ansätze und Philosophien. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Systemen sowie die jeweiligen Neuerungen für den Winter 2015/16 wollen wir uns hier genauer anschauen: ABS. Der Marktführer vertraut seit Jahren auf sein Twinbag-System: Statt einem einzelnen großen Sack blasen sich im Bedarfsfall zwei kleinere, seitlich am Rucksack angebrachte Luftsäcke auf. Diese Form verbessert laut ABS die Bewegungsfreiheit, zwei kleine Bags behindern weniger bei einer Fluchtfahrt, sagt ABS und sie sollen weiters den Körper in der Rotation einer Lawine stabilisieren, den Auftrieb erhöhen und das Verletzungsrisiko minimieren. „ABS hat außerdem ein variables Packsystem“, nennt ABS-Expertin Marie Meixner ein weiteres Unterscheidungsmerkmal des Pioniers von den Mitbewerbern. Heißt konkret: Das Sicherheitssystem ist in einer sogenannten „Base Unit“ verbaut, an die dann je nach Bedarf Rucksäcke unterschiedlicher Größe angezippt werden können. Heuer neu: Die bisherigen Produktlinien „Vario“ und „Powder“ heißen nun „Solid Vario“ und „Solid Powder“ – letztere ist eine Leichtvariante für Freerider, die auch Frauen oder Jugendlichen besser passt. Für die Auslösung werden bei

ABS gasgefüllte Stahl- oder (gewichtssparende) Carbonpatronen eingesetzt. Viele namhafte Rucksack-Hersteller verwenden das ABS-System oder stellen damit kompatible Rucksäcke her. MAMMUT. Mammut übernahm vor einigen Jahren „Snowpulse“ und damit ebenfalls einen traditionsreichen Airbag-Hersteller mit viel Erfahrung. Bei seinem „Protection Airbag System“ verfügt der aufgeblasene Luftsack über eine spezielle Form, die Kopf-, Nacken- und Brustbereich vor Verletzungen schützen und außerdem speziell Kopf und Oberkörper an der Oberfläche halten soll. Top bei Mammut: Das „Protection-Airbag-System“ und auch das leichtere „Removable Airbag-System“ können herausgenommen und somit für Rucksackgrößen unterschiedliche

Der Sicherheits-Check WER EINEN LAWINENRUCKSACK besitzt, sollte vor Saisonstart eine Probeauslösung durchführen. Einerseits, um die mechanische Funktion zu überprüfen, andererseits geht es dabei auch darum, sich mit der Auslösesituation vertraut zu machen, damit der Zug am Auslösegriff auch bei Stress sitzt. LAWINENRUCKSÄCKE sollen zudem unbedingt nach Herstellerangaben regelmäßig gewartet werden. Das übernehmen in der Regel Fachhändler, die Rucksäcke mit Gas- oder Druckluftkartuschen nach Trainingsauslösungen auch wieder einsatzbereit machen. RÜCKRUFAKTIONEN von Herstellern sollte man im Sinne der Sicherheit unbedingt beachten. So werden aktuell etwa Jet-Force-Rucksäcke der ersten Generation (Black Diamond, Pieps und Poc des Modelljahres 2014/15) zurückgerufen, um die Software upzudaten. Infos dazu: www.jetforcerecall.com

64

verwendet werden. Heuer neu und mit einem ISPO prämiert ist der Mammut „Ultralight Removable Airbag“: Der Rucksack mit 20 Litern Packvolumen wiegt 1.720 Gramm und ist damit derzeit der leichteste Lawinenrucksack auf dem Markt. BCA. Warum bisher nur eine Minderheit einen Lawinenrucksack trägt? Dafür hat man bei BCA diese Antwort: „Weil die Systeme bis vor Kurzem viel zu schwer und viel zu teuer waren. Unser BCA-Float-System dagegen ist leicht, bezahlbar und einfach in der Handhabung!“ Die BCA-Float-Rucksäcke gibt es in Größen zwischen 8 und 42 Litern Volumen. Weitere Details erklärt BCA-Europe-Marketing-Manager Max Ansel­ stetter: „Der runde Auslösegriff ist leicht auch mit Fäustlingen greifbar und kann links und rechts montiert werden. Es ist ein mechanisches System, das zu 100 Prozent zuverlässig funktioniert, unabhängig von Software und Batterien.“ BCA arbeitet außerdem nicht mit Gas, die Kartusche enthält reine Druckluft, ist mit einer Füllstandsanzeige versehen – und lässt sich mit verhältnismäßig wenig Aufwand wiederbefüllen. BLACK DIAMOND JET FORCE. Seit 2014 gibt es das von Black Diamond gemeinsam mit seiner österreichischen Tochterfirma Pieps entwickelte JetForce-System auf dem Markt. Die Airbags werden dabei nicht mit Druckluft oder Gas befüllt – ein Düsengebläse pumpt Umgebungsluft in den extragroßen 200-Liter-Airbag. Laut Black Diamond ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile: Probeauslösungen sind jederzeit möglich, weil dabei keine Ressourcen verbraucht werden. Einfach den Airbag einpacken und das System ist sofort SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Mammut

Das grundsätzliche Wirkungsprinzip, wie vorne beschrieben, ist bei allen Lawinenruck­ säcken gleich. Im Detail gibt es aber von Hersteller zu Hersteller doch einige Unterschiede.


wieder einsatzbereit. Das gilt auch bei einem „Fehlalarm“ auf Tour – „lieber einmal zu früh auslösen als zu spät“, lautet die Black-Diamond-Devise. Außerdem entweicht die Luft nach drei Minuten von selbst aus dem Airbag. Wird man also trotz aufgeblasenem Airbag verschüttet, dann entsteht eine zusätzliche Atemhöhle – und es wird durch den frei werdenden Platz Druck vom Körper genommen. Die Energie für das Druckluftgebläse kommt aus einem Lithium-­ Ionen-Akku, eine Akkufüllung reicht für fünf Auslösungen. Für 2016 bekam das Jet-Force-System ein Software-Update spendiert. SCOTT ALPRIDE. Das Scott-Airbag-System ist ebenfalls noch jung auf dem Markt und setzt auf Leichtigkeit: Das herausnehmbare System wiegt

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mit Kartusche 1,2 Kilo, als Kit mit Rucksack ab 2,2 Kilo. Es kann in unterschiedlich großen Rucksäcken zwischen 12 und 40 Litern Volumen verwendet werden. Auch das Packmaß des Alpride Airbag-Systems ist vergleichsweise klein, sodass man in einem verhältnismäßig schlanken Rucksack viel Gepäck unterbringt. Eine Besonderheit ist dabei auch, dass Scott vergleichsweise günstige Einmalkartuschen, die mit CO2 und Argon gefüllt sind, verwendet. Sie lassen sich auch besonders einfach tauschen und sind (im Gegensatz zu anderen Lawinenrucksäcken mit gefüllten Gas- oder Druckluftpatronen) für Flugreisen freigegeben. Fakt: Drei Sekunden nach Auslösung ist der Alpride-Airbag, der sich bogenförmig um den Rucksack legt, voll gefüllt!

Ein Lawinenrucksack muss keineswegs klobig und schwer sein. Mammuts „Ultralight Removable Airbag System“ bekam 2015 einen ISPOAward.

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High Alpine Touring

65

Ski Touring

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Free Touring


MATERIAL

IM SCHAUFENSTER: 10 LAWINEN-RUCKSÄCKE Hier 5 Rucksackmodelle mit eingebautem Lawinen-Airbag aus den Produktionsstätten der Airbag-Hersteller.

HERSTELLER

ABS

BCA

BLACK DIAMOND

MAMMUT

SCOTT

MODELL

Solid Vario 32

Float 22

Halo 28 Jetforce

Light Removable Airbag

Air Free AP 30 Kit

ALLGEMEIN

Die Base Unit mit dem ABS-Twin-BagSystem kann mit den Vario-Zip-on-Rucksäcken unterschiedlicher Größe (hier mit 32 l) kombiniert werden.

Der schlanke und leichte BCA-Rucksack bietet ausreichend Volumen, um zusätzlich Rettungsausrüstung, Verpflegung und Bekleidung mitzuführen.

Der mittelgroße Backcountry-Rucksack ist dank Jetforce-Technologie mehrmals auf Touren einsatzbereit. Die Lawinenausrüstung kommt in ein ­separates Fach.

Dieses Modell aus Mammuts R.A.S-Serie ist ein Leichtgewicht unter den Lawinenrucksäcken, der sich mit 30 Litern Volumen ideal für Tagestouren eignet.

Ein großer, Freeski-orientierter Skitourenrucksack, der alle winterspezifisch notwendigen Funktionen und Platz für alles benötigte Equipment bietet.

GEWICHT

2.780 g (inkl. Carbon-Patrone)

2.660 g (inkl. Druckzylinder)

3.400 g

2.260 g (inkl. Carbon-Kartusche)

2.720 g (inkl. Patrone)

INHALT

32 l

22 l

28 l

30 l

30 l

PREIS (UVP)

€ 599,– (Base Unit), € 644,95 (inkl. vollem € 1.050,– € 89,90 (32 l-Zip-on) Druckzylinder)

€ 580,– (ohne Kartusche)

€ 639,95

WEB

www.abs-airbag. com

www.mammut.ch

www.scott-sports. com

www.backcountry access.com

www.blackdiamond equipment.com

HERSTELLER

BERGANS

DEUTER

ORTOVOX

PIEPS

VAUDE

MODELL

Hodlekve 15

OnTop Tour ABS

Base 20 ABS

Jetforce Tour Rider

ABScond Flow 22+6

AIRBAGSYSTEM

ABS

ABS

ABS

Jetforce

ABS

ALLGEMEIN

Ein extrem flacher und leichter Rucksack für freeride­ orientierte Touren­ geher, mit separatem Fach für die Sicherheitsausrüstung.

Den großen Tourenrucksack mit ABS-System gibt es auch als „SL“-Version, die speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnitten ist.

Konzipiert für Freeride- und Tagesskitouren, zeichnet den „Base“ eine körpernahe Passform und schlanke Silhouette aus.

Pieps hat mit Black Diamond gemeinsam die Jetforce Lawinenairbag-Technologie entwickelt. Der Tour Rider ist ideal für Tagesskitouren.

Der Rucksack bietet ein schnell zugängliches Fach fürs Safety-Equipment sowie genug Platz für alles, was auf einer Tages­ skitour benötigt wird.

GEWICHT

2.480 g (inkl. Carbon-Patrone)

3.160 g (inkl. Carbon-Patrone)

2.835 g (inkl. Carbon-Patrone)

3.400 g

3.230 g (inkl. Carbon-Patrone)

INHALT

15 l

40+8 l

20 l

24 l

28 l

PREIS (UVP)

€ 740,–

€ 760,–

€ 679,95

€ 1.050,–

€ 720,–

WEB

www.bergans.de

www.deuter.com

www.ortovox.com

www.pieps.com

www.vaude.com

66

SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Hersteller

Hier fünf Modelle mit eingebautem Airbag von Rucksack-Herstellern, die Lizenzpartner der fünf Lawinenairbag-Spezialisten sind.


5 SKITOUREN-RUCKSÄCKE

FOTOS: Hersteller

Weil nicht alle einen Airbag mittragen wollen: fünf klassische Skitouren-Rucksäcke ohne Lawinenairbag-System.

HERSTELLER

KHOLA

MARMOT

OSPREY

SALEWA

VÖLKL

MODELL

Nordkette

Backcountry 32

Kode 32

Guide 40

Free Ride Backpack

ALLGEMEIN

Der schlanke Rucksack für freeride­ orientierte ­Sportler bietet genügend Platz fürs Sicherheits­ equipment und verbindet Leichtigkeit mit Design.

Für a ­ usgedehnte Backcountry-Abenteuer ist d ­ ieser Rucksack mit SKi-Tragesystem, ­Extratasche für Felle, Eisgerätehalter u. v. m. gedacht.

Der Skitourenrucksack bietet separate Fächer für trockene und nasse Ausrüstungsteile, Helm- und Skibefestigung und viele weitere, durchdachte Details.

Der Salewa Guide 40 ist ein zuverlässiger Begleiter auf langen Touren. Sein Hüftgurt lässt sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben variabel einstellen.

Ein durchdachter Rucksack für Freeride-Ausflüge und ­Tagestouren mit vielen Befestigungsmöglichkeiten für die Ski sowie alle anderen Ausrüstungteile.

GEWICHT

995 g

1.220 g

1.430 g

1.250 g

1.280 g

VOLUMEN

15 l

32 l

32 l

40 l

30 l

PREIS (UVP)

€ 99,90

€ 140,–

€ 140,–

€ 140,–

€ 89,95

WEB

www.kohla.at

www.marmot.de

www.ospreypacks. com

www.salewa.at

www.voelkl.com

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2015/2016 Yearbook

01/2016 Tour1

01/2015 Tour Freeride

2014-15 Free Touring

2014-15 Backcountry


SICHERHEIT

WENN JEDE MINUTE ZÄHLT ...

E

inmal mehr sei betont: Das Verhalten für Notfälle soll man unbedingt in Kursen lernen und immer wieder trainieren. Alpine Vereine wie die Naturfreunde oder Bergsteigerschulen bieten die entsprechenden Ausbildungen an. Um hier aber einen Eindruck zu vermitteln, wie komplex das Notfallverhalten nach einem Lawinenabgang ist (was ja die Notwendigkeit eines Kursbesuchs nur unterstreicht!), wollen wir mit Naturfreunde-Experte Martin Edlinger die 15 Minuten nach einem Lawinenabgang aufrollen. Denn grundsätzlich gilt: Wird ein Lawinenopfer binnen 15 Minuten befreit, besteht eine 90-prozentige ÜberlebenswahrAnzeige Oktober 2015.pdfdanach 1 9/29/2015 10:14:28 scheinlichkeit; sinkt dieAM Überlebenschance rapide!

DER LAWINENABGANG Gruppenmitglieder, die während der Lawine in einer sicheren Position sind, verhalten sich so: „Für sie gilt, die Sturzbahn von Menschen, die in die Lawine geraten, zu verfolgen und sich den ‚Verschwindepunkt‘ zu merken. Ist die Lawine zum Stillstand gekommen, übernimmt einer der Retter sofort die Einsatzleitung, damit kein Chaos entsteht.“ ERST NOTRUF ODER SUCHE? Wann der Notruf abgesetzt wird, ist situationsabhängig. „Zwei Minuten Telefonieren können über Leben oder Tod entscheiden!“ Deswegen gilt: Sofort wird alarmiert, wenn ... • ... mehrere Personen für die Rettung zur Verfügung stehen. Dabei wird pa-

rallel alarmiert und schon mit der LVS-Suche gestartet; • ... professionelle Hilfe sehr schnell zu erwarten ist – z. B. wenn ein Skigebiet in der Nähe ist; • ... falls keine Notfallausrüstung vorhanden ist. Ist man als Helfer allein oder ist rasches Eintreffen von Profihilfe unrealistisch, dann gilt: Suchen, Opfer ausgraben, Erste-Hilfe-Maßnahmen setzen – dann erst alarmieren!

SO LÄUFT DIE RETTUNG AB SUCHE MIT DEM LVS-GERÄT: Der routinierte Umgang mit dem LVS ist der größte Faktor, um Zeit einzusparen. Der zweitgrößte: ein modernes 3-Antennen-Gerät! Das ist der Ablauf: • Alle Geräte auf Empfang stellen – ist

Gewicht: 910g (M) Comfort Limit M

Der neue CARINTHIA G180 ist ein leichter Alpin-Schlafsack mit perfektem WärmeGewichts-Verhältnis. Durch eine komplexe Konstruktion wird ein Comfort Limit von -2,5°C bei einem Gewicht von nur 910g (M) erreicht und ist damit eine sehr beliebte Wahl bei Alpinisten und Bergsteigern.

Dieses Modell wurde bereits von den “Huberbuam” am Cerro Torre in Patagonien erfolgreich eingesetzt.

/CARINTHIA.EU

FOTOS: Martin Edlinger

Allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz: Wird jemand von einer Lawine verschüttet, ist von allen anderen Gruppen­mitgliedern rasches, entschlossenes Handeln gefragt!

-2,5°C

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®


auch nur ein Gerät fälschlich auf Senden, entsteht Mega-Verwirrung! • Die „Signalsuche“: Man rastert den Suchbereich vom ‚Verschwindepunkt‘ aus systematisch nach einem Erstempfang ab. Parallel dazu wird nach aus der Lawine herausragenden Gegenständen Ausschau gehalten. • Die „Grobsuche“: Ist ein Empfangssignal da, gilt es (ein modernes LVS-Gerät vorausgesetzt), der angezeigten Pfeilrichtung zu folgen. Gleichzeitig erscheint die Distanz auf dem Display. • Die „Feinsuche“: Im Distanzbereich von 8 bis 5 Metern verringert man die Geschwindigkeit und führt sein LVS-Gerät nah an die Schneeoberfläche. Ab ca. 2 Metern Distanz wird meist keine Pfeilrichtung mehr angezeigt – man geht nun in der eingeschlagenen Richtung weiter, bis die angezeigte Distanz wieder steigt. Ab dem kleinsten Wert wird systematisch ‚ausgekreuzt‘ (die Feinsuche also im 90-Grad-Winkel wiederholt), um die geringste E ­ntfernung zum Verschütteten zu f­ inden. MIT DER SONDE: Dieser Schritt, „Punktsuche“ genannt, wird laut un-

Der Experte MARTIN EDLINGER ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Abteilungsleiter des Referats Bergsport bei den N ­ aturfreunden Österreich. KONTAKT: martin.edlinger@naturfreunde.at www.naturfreunde.at

serem Experten oft unterschätzt, „weil man ja schon ‚am Punkt‘ ist. Doch der Verschüttete muss mit der Sonde lokalisiert werden, um genau zu wissen, wo und wie man graben muss. Wichtig: Im 90-Grad-Winkel sondieren, und zwar spiralförmig von dem Punkt vorgehen, den man

mit dem LVS-Gerät ermittelt hat. Die Sonde nach ‚Sucherfolg‘ stecken lassen.“ DAS AUSGRABEN: Es gilt, schnellstmöglich den Kopf freizuschaufeln, um die Atmung zu ermöglichen. „Nicht entlang der Sonde einfach hinunterschaufeln – so ein ‚Schacht‘ fällt leicht wieder zu. Es gilt, sich talwärts versetzt großflächig zur Sondenspitze vorzuarbeiten. Sind mehrere Retter vorhanden, wird ein ‚Schneeförderband‘ gebildet.“ ERSTE-HILFE-MASSNAHMEN: • Atemwege frei machen, Bewusstsein und Atmung im Blick behalten, widrigenfalls beatmen/Herzmassage. • Vor weiterem Auskühlen schützen (mit Biwacksack, Aludecke, Bekleidung, windgeschützt lagern). • Sich für die Retter bemerkbar ­machen, Hubschrauber einweisen. Den Rettungsablauf nach einer Lawine haben die Naturfreunde für die Saison 2015/16 auf einer Notfallkarte zusammengefasst, die im Unglücksfall wertvolle Hilfestellung leisten kann. Info bzw. Karte ­anfordern: www.naturfreunde.at

IM SCHAUFENSTER: 4 LVS-GERÄTE

FOTOS: Herstelller

Moderne, digitale 3-Antennen-LVS-Geräte erleichtern die Notfall-Suche wesentlich. Wir haben hier vier Modelle auf dem Prüfstand:

HERSTELLER

BCA

MAMMUT

ARVA

PIEPS

MODELL

Tracker 3

Element Barryvox

NEO

Pieps DSP Sport

HIGHLIGHTS

BCA legt bei seinem ­ racker 3 Wert auf BenutT zerfreundlichkeit, es ist kompakt und die Anzeige erfolgt laut Hersteller in Echtzeit. Bei einer Nachlawine schaltet das Tracker 3 automatisch auf Senden um, sobald es eine Zeitlang nicht bewegt wird.

Ein digitales Drei-Antennen-Gerät, das schnelle, präzise Ortung garantiert und dabei durch e ­ infache Bedienung sowie klare ­Anweisung punktet. Die Eintastenbedienung und das übersichtliche Display erleichtern die Hand­ habung.

Das Neo des französischen Lawinensicherheits-Spezialisten Arva ist ein einfach zu bedienendes 3-Antennen-Gerät mit großer Suchstreifenbreite. Nützlich: Mehrfachverschüttetenanzeige und Markierungsfunktion. Der HD-Bildschirm ist gut ablesbar.

Das Pieps DSP hat eine große Reichweite, eine e ­ inzelne Funktionstaste erleichtert die Bedienung. Das Display ist auf Lesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen optimiert, die Mark-Funktion unterstützt bei Mehrfachverschüttung.

PREIS (UVP)

€ 299,95

€ 290,–

€ 279,–

€ 250,–

WEB

www.backcountryaccess.com www.mammut.ch

www.arva-equipment.com www.pieps.com

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MATERIAL

IN SCHAUFENSTER: 5 LAWINENSCHAUFELN ... Schaufel ist gleich Schaufel? Keineswegs: Im Ernstfall ist die hohe Qualität dieses Ausrüstungsteils überlebenswichtig!

HERSTELLER

BCA

KHOLA

ORTOVOX

PIEPS

STUBAI

MODELL

B1 EXT

Digger

Pro Alu III

Tour T

Tecblade Loop

ALLGEMEIN

Diese ausziehbare Schaufel ist für alle, die Wert auf ein leichtes Gewicht legen, erste Wahl. Vor allem, weil BCA trotzdem höchste Festigkeit verspricht.

Die Schaufel lässt sich leicht zusammenbauen und mühelos verstellen, auch mit Handschuhen. Handschlaufe und Gummigriffband helfen beim Graben.

Beim Schaufeln kann die meiste Zeit gespart werden! Ortovox legt daher Wert auf E ­ rgonomie und ein optimales Gewichts-Steifigkeits-Verhältnis.

Geringstes Gewicht bei extremer H ­ ärte verspricht Pieps. Möglich macht das eine besondere Aluminiumlegierung. Geschärfte Kanten helfen bei Hartschnee.

Die High-End-Lawinenschaufel von Stubai glänzt mit ihrer innovativen Griff­ lösung. Ein langer Hebel sorgt zusätzlich für kraftsparendes Arbeiten.

GEWICHT

600 g

800 g

790 g

635 g

775 g

57-92 cm

84 cm

72 cm

92 cm

€ 59,90

€ 69,95

€ 55,–

€ 59,90

www.ortovox.com

www.pieps.com

www.stubai-sports.com

ARBEITSLÄNGE 73 cm PREIS (UVP)

€ 49,95

WEB

www.backcountryaccess.com www.kohla.at

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FOTOS: Hersteller

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HERSTELLER

BCA

KHOLA

ORTOVOX

PIEPS

STUBAI

MODELL

Stealth 270

Schnellauswurfsonde

240 Light PFA

Aluminium 260

Alu Rapid

ALLGEMEIN

Die klassische S ­ onde mit Quick-Lock-System ist auf einfach­ stes Handling ausgelegt und sofort einsatzbereit, wenn sie gebraucht wird.

Diese ­sechsteilige Schnellauswurf-­ Lawinensonde aus Aluminium ist mit einem Schnellverschluss ausgestattet.

Die leichte Sonde ist sekundenschnell einsatzbereit. Gerade im Training ist die ­Haltemanschette aus EVA-Schaumstoff angenehm.

Rohre aus hochwertiger Aluminiumlegierung ermöglichen einfaches Sondieren. Die Sonde ist schnell aufgespannt und mit ­einer Zentimeter-Skala ausgestattet.

Eine klassische, preiswerte Sonde mit Tiefenmarkierung. Das Fixieren erfolgt durch einfaches ­Ziehen am Band, was im Ernstfall Zeit spart.

GEWICHT

310 g

220 g

260 g

290 g

215 g

LÄNGE

270 cm

260 cm

240 cm

260 cm

265 cm

PREIS (UVP)

€ 54,95

€ 49,90

€ 54,95

€ 50,–

€ 44,90

WEB

www.backcountryaccess.com www.kohla.at

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VOM SKIBERG ZUM SKITOURENBERG

F

ünfzehn Jahre herrschte im Winter am Ronachkopf Stille. Das traditionsreiche Hausskigebiet von Thumersbach, einem kleinen, dörflich strukturierten Ortsteil von Zell am See, war Ende der 1990er-Jahre unrentabel und veraltet geworden; die vier Lifte wurden 1999 geschlossen und abgebaut. 2014 wurde der Berg wiederbelebt: als lawinensicherer und teilweise präparierter Skitourenberg! Und wie sich zeigt, ist das ein Angebot, das in der heimischen Bergwelt noch Seltenheitswert hat, aber – Stichwort „Tourengeher TEXT: C h r i s t o f

Domenig

auf Skipisten“ – durchaus Sinn macht. „Die Grundidee war, den Berg, der im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Gäste ist, auch im Winter wiederzubeleben, so Einheimischen und Gästen ein zusätzliches Angebot zu machen“, erzählt Ingo Dürlinger, Betriebsleiter bei den Schmittenhöhebahnen und einer der „Väter“ des Skitourenberges Ronachkopf. Die Idee geisterte zuvor schon einige Jahre herum, zumal das aufgelassene Skigebiet eine spürbare Lücke im Thumersbacher Freizeitangebot hinterlassen hatte. „Aber Genehmigun-

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gen zu bekommen und die Finanzierung zu bewerkstelligen, waren eine ordentliche Herausforderung“. 2014 war es schließlich so weit. Um einen Eindruck vom Aufwand zu geben: Stadt und Tourismusverband von Zell am See, die Schmittenhöhebahnen AG, dazu kleine ortsansässige Betriebe sowie Private sponserten die Mittel, um die Erst-Infrastruktur zu schaffen – bestehend aus einem Leitsystem, Beschilderung sowie diversem Infomaterial. 40 Thumersbacher versetzten im freiwilligen Arbeitseinsatz die aufgeforsteten 5.000 QuadratSPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTO: Ingo Dürlinger

Vor 15 Jahren wurden die Lifte am Ronachkopf im Salzburger Thumersbach abgebaut. Letzten Winter feierte das einstige Traditionsskigebiet als nunmehriger „Skitourenberg“ sein Comeback. Wir haben beim Betreiber nachgefragt, wie dieses Konzept funktioniert.


meter ehemalige Pistenfläche in einen Zustand zurück, der das Begehen und Befahren mit Tourenskiern ermöglicht. Und Hüttenwirt Thomas Schmiderer von der bis dahin nur im Sommer betriebenen „Enzianhütte“ wurde vom Winterbetrieb überzeugt. Die laufende Präparierung wird von zwei Freiwilligen mit einem Pistengerät, dass die Schmittenhöhebahn zur Verfügung stellt, erledigt.

ABSOLUT LAWINENSICHER Mit diesen Grundvoraussetzungen geht der Skitourenberg Ronachkopf

nun in seinen zweiten Winter. Auch wenn in der schneearmen Saison 2014/15 noch nicht alles wunschgemäß lief, sind Dürlinger und Mitstreiter von der Idee des Skitourenberges unverändert überzeugt: „An den wenigen Neuschneetagen waren bis zu 150 Tourengeher unterwegs – das zeigt, dass der Bedarf besteht.“ Und auch jene, die unterwegs waren, zeigten sich durchwegs begeistert, meint Dürlinger. „Für viele, die sich unsicher fühlen und sich ungern in ein freies, lawinengefährdetes Gelände trauen, ist der Skitourenberg perfekt.

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Zwar haben wir einen Pieps-Checker beim Einstieg aufgebaut, aber das LVS-Gerät kann man sich sparen – es ist genauso lawinensicher wie in jedem Skigebiet. Sollte wirklich einmal Lawinengefahr herrschen, sperren wir ab – doch das war im ersten Jahr nie der Fall.“ Auffällig: der hohe Frauenanteil von „50 bis 60 Prozent. Bei uns trauen sich viele Frauen erstmals auch allein auf eine Skitour“.

PULVERSCHNEETAGE Die Tour auf den Ronachkopf startet in Thumersbach auf rund 800 Metern


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THE ART OF LAYERING

PISTEN-KONFLIKTE Auf der sicheren Seite sind alle, die auf dem Ronachkopf auf Skitour gehen, aber nicht nur wegen des Themas „Lawinensicherheit“, sondern auch, weil sie auf einem Skitourenberg logiskischerweise weder mit Alpin­ fahrern noch mit Skiliftbetreibern in Konflikt geraten können. Als Betriebsleiter der Schmittenhöhebahnen kennt auch Ingo Dürlinger naturgemäß die Streitpunkte, die seit rund einem Jahrzehnt – seit es in Mode kam, Skipisten auf Touren­ skiern hochzusteigen – latent schwelen. Etwa, dass sich tagsüber am Pis-

tenrand aufsteigende Tourenskigeher und abfahrende Alpinskifahrer in die Quere kommen. Schwerer wiegt noch die Tatsache, dass abendlich abfahrende Tourengeher durch Präparierungsarbeiten gefährdet sind. „Auf der ­Schmittenhöhe müssen wir alle Talabfahrten mit Seilwinde präparieren“, erklärt Dürlinger. Die mitunter kilometerlangen Stahlseile sind aber im Dunkeln kaum zu sehen – in ein solches Seil hineinzufahren, bedeutet echte Lebensgefahr! Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass frisch präparierte Pisten Zeit brauchen, um durchfrieren zu können. Werden sie abends von abfahrenden Tourengehern noch benutzt, kann in der Früh von einem „Pistenteppich“ keine Rede mehr sein. Neben den Skibergbetreibern verärgert das klarerweise auch die zahlende Alpin­ skikundschaft. Die in den Anfangsjahren des Pistentourengehens oft hart ausgefochtenen Sträuße (mit Sperren, Strafdrohungen etc.) haben sich mittlerweile zum Glück einigermaßen beruhigt – sicher auch, weil es mittlerweile die zehn offiziellen Empfehlungen für Pistentouren (siehe im Kasten rechts) gibt. Der Appell: Sich an diese Regeln zu halten, nimmt Konflikten von vornherein den Wind aus den Segeln.

TOURENGEHER-ANGEBOTE In vielen Skigebieten wird aber auch versucht, Skitourengeher in den Betrieb mit zu integrieren. Etwa, dass abends eine oder mehrere Pisten später präpariert werden, um Pistentourengehen und Abfahren zu ermöglichen. Im Raum Innsbruck hat sich ebenfalls ein Rotationsprinzip etab-

Beim Losgehen wartet ein LVS-Checkpoint. Lawinengefahr ist bei der ausgeschilderten und „nach Bedarf“ präparierten Tour auf den Ronachkopf aber kein Thema.

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SPORTaktiv-Skitourenguide SPORTaktiv-BIKEGUIDE 2015

FOTOS: Robert Niedring

Seehöhe und bietet bei der früheren Talstation des Skigebiets ausreichend Gratisparkplätze. Von dort geht es auf 1.350 m zum Gipfel hinauf. Die meisten kehren dann beim Herunterfahren bei der Enzianhütte auf 1.260 m ein. Diese Kombination, gemeinsam aufzusteigen und dann noch auf ein „Trankerl“ zusammenzusitzen, schätzen bekanntlich auch viele der sogenannten „Pistentourengeher“, die in den Skigebieten unterwegs sind. Für eine abendliche „Fitness­tour“, wie sie in den Skigebieten ebenfalls beliebt sind, eignet sich auch der Ronachkopf hervorragend, „weil man mit der Stirnlampe überall sicher runterkommt“. Präpariert wird laut Ingo Dürlinger nicht täglich, sondern nach Bedarf: „Frischen Pulverschnee, der auch weniger geübten Geländeskifahrern Spaß macht, lassen wir ein paar Tage unberührt. Sonst präparieren wir, je nach Zustand, alle paar Tage, sodass bei ausreichender Schneelage den ganzen Winter über eine einfach zu befahrende Skiroute zur Verfügung steht.“


liert und bewährt, bei dem jeden Abend in der Woche ein anderes Skigebiet für Tourengeher geöffnet und später präpariert wird. Auch eigene Aufstiegsspuren für Tourengeher sind mittlerweile auf Skibergen gar nicht so selten zu finden. Im Skigebiet Buchensteinwand im Tiroler Pillerseetal wurde ein ganzer Skitourenberg in den Alpinskibetrieb integriert – mit räumlich getrennten Aufstiegsrouten, abgefahren wird gemeinsam auf den Skipisten. Und im Wipptal, ebenfalls in Tirol, ist auf der Sattelberg­ alm ähnlich dem Ronachkopf ebenfalls auf dem Gelände eines aufgelassenen kleinen Skigebiets ein Skitourenberg entstanden. Der Skitourenberg Ronachkopf ist trotzdem noch eine Rarität. In Thumersbach hoffen Ingo Dürlinger und Co. jetzt vor allem auf eines: auf einen schneereichen Winter, damit ihr „Baby“ von den Skitourengehern an noch mehr Tagen als im ersten Winter richtig gut angenommen wird ...

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10 Empfehlungen für Pistentouren Erstellt vom Österr. Kuratorium für ­Alpine Sicherheit 1. WARNHINWEISE und lokale Sperren beachten. 2. DER SPERRE einer Piste oder eines Pistenteils ist Folge zu ­leisten. Beim Einsatz von Pisten­geräten – insbesondere mit Seilwinden – oder bei Lawinen­ sprengungen kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Pisten können daher aus S ­ icherheitsgründen für die Dauer der Arbeit gesperrt sein. 3. NUR AM PISTENRAND und ­immer hintereinander aufsteigen. 4. QUEREN DER PISTE nur an übersichtlichen Stellen – und mit g ­ enügend Abstand zueinander. 5. FRISCH PRÄPARIERTE Pisten nur im Randbereich befahren. 6. BIS SPÄTESTENS 22.30 UHR oder einer anderen vom Seil­bahn­unternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen. 7. SICHTBAR MACHEN! Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden. 8. SIND PISTEN eigens für Pisten­tourengeher gewidmet, nur diese benutzen. 9. HUNDE SIND NICHT auf Pisten ­mitzunehmen. 10. AUSGEWIESENE PARKPLÄTZE ­benutzen und allfällige Parkgebühren entrichten.

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SPORTaktiv UND NASSFELD-LESACHTAL-WEISSENSEE-TOURISMUS

EINSTIEG IN DIE SKITOURENWELT

FOTOS: xxx

Dich faszinieren unberührte Winterlandschaften, bist aber noch nie zuvor auf Tourenskiern gestanden. Du möchtest die Wintersportart mit den größten Wachstumsraten kennenlernen, ohne gleich ins Material zu investieren. Und du willst dich bei deinem (möglicherweise) allerersten Ausflug ins freie, verschneite Gelände von Bergprofis begleitet und angeleitet wissen: Wenn all das auf dich zutrifft, dann bist du in unserem neuen Einsteiger-Skitourencamp genau richtig! Diesen jüngsten „Zuwachs“ unter den beliebten SPORTaktiv-Camps stellen wir gemeinsam mit den Profis der Kärntner Region Nassfeld-Lesachtal-Weissensee auf die Beine. Es geht ins Lesachtal, das als naturbelassenes Skitourenparadies bekannt ist. Von einer schneesicheren Talhöhe von rund 1.000 m aus machen sich Tourengeher hier Richtung Bergwelt auf, um anschließend in unverspurten Tiefschneehängen hinabzuschwingen. Alles, was du in unser Camp mitbringen musst: wintertaugliche Outdoor-Bekleidung, einen Rucksack, und (idealerweise) Teleskopstöcke – das andere Material bekommst du zur Verfügung gestellt. Du solltest halbwegs Ski fahren können (und auch den einen oder anderen Schwung im Tiefschnee schaffen) und mit einer gewissen Grundfitness ausgestattet sein. Skitouren-Vorwissen ist dagegen keines nötig: Staatlich geprüfte Bergführer zeigen dir den Umgang mit der – ebenfalls im Camp zur Verfügung gestellten – Sicherheitsausrüstung und begleiten dich an allen drei Skitourentagen, an denen es in kleinen Gruppen ins Gelände geht. Wenn du dich angesprochen fühlst: Alle Details zum neuen Camp stehen im Kasten rechts. Rasch anmelden, dann sehen wir uns im schönen Lesachtal!

FOTO: Tourismusverabnd Lesachtal/Birgit Christ

Die erfolgreichen SPORTaktiv-Camps bekommen diesen Winter Zuwachs! Alle, die noch nie auf Tourenskiern gestanden sind, aber den sicheren Einstieg in diese Sportart machen wollen, sind beim neuen Camp im Kärntner Lesachtal herzlich willkommen!


LADEN EIN ZUM ... Das 1. SPORTaktivEinsteiger-Skitourencamp

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TERMIN: 21.–24. Jänner 2016 (Do.–So.) UNTERKUNFT: Alpenhotel zum Wanderniki www.wanderniki.at PROGRAMM: Do.:Ankunft und Kennenlern-Abend; Fr.: Einführung in Material- und Lawinenkunde, optional Prolog auf der Piste (Preis für Skipass: € 31,–),­ geführte Schnupperskitour in kleinen Gruppen mit LVS-Suchtraining; Sa.+So.: Einsteigertaugliche geführte Skitouren mit bis zu 500 Höhenmetern in kleinen Gruppen TEILNEHMER: max. 18 Personen ZIELGRUPPE: Skitouren-Neulinge Voraus­setzungen: solide Grundfitness sowie Grundkenntnisse in Tiefschnee-Skifahrtechnik IM PREIS INKLUDIERTE LEISTUNGEN: • Drei Übernachtungen mit Halbpension im DZ, im „Alpenhotel zum Wanderniki“ • Leihausrüstung: SKITRAB-Tourenski mit Bindung und Fellen, SCARPA-Tourenskischuhe, Sicherheitsausrüstung von PIEPS (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde) • Sicherheitseinführung und geführte Touren mit staatlich geprüften Bergführern • „SPORTaktiv-Campschutz powered by NÜRNBERGER“Versicherung für drei Tage • BUFF „Mix & Match“ als Geschenk SELBST MITZUNEHMEN: • Wintertaugliche Outdoor-Bekleidung • Skistöcke oder idealerweise Teleskopstöcke • Rucksack mit ca. 30 l Volumen

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PERSONALITY

LAËTITIA ROUX ÜBER ...

GEFÜHL SIE MAG ES, wenn ihr Körper in Schwierig­ keiten gerät. Sie pusht sich immer weiter – bis über die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit hinaus. Und weil das ein schmaler Grat ist, hört die ­f ranzösische Skibergsteigerin Laëtitia Roux vor allem auf eins: auf ihr Gefühl. Laëtitia, du bist in Savines-le-Lac in den französischen Alpen aufgewachsen. Was sind deine Erinnerungen an die Kindheit? Als Kind war ich sehr aktiv und habe mich den ganzen Tag draußen aufgehalten. Im Alter von drei Jahren hat mich mein Vater zum Skifahren mitgenommen. Außerdem war ich viel auf dem Mountainbike unterwegs und beim Windsurfen. Deshalb habe ich unzählige schöne Erinnerungen an die Zeit meiner Kindheit. Du hast einmal gesagt, dein Vater habe dir bestimmte Werte mit auf den Weg gegeben. Welche Werte sind das? Mein Vater hat mir schon als Mädchen erklärt, wie wichtig es ist, Respekt vor der Natur zu haben. Außerdem hat er meinen Wettkampfgeist unterstützt, ohne mich allerdings zu Wettkämpfen zu drängen. Für ihn war es einfach nur ein spezieller Moment, wenn wir gemeinsam den Gipfel erreichten. Und ich habe die Aufstiege immer genossen – auch dann, wenn ich mich durch schweren Schnee kämpfen musste. Ausdauersportarten sind anstrengend und weniger spaßorientiert als andere Sportarten. Warum hast du das Skibergsteigen zu deinem Lebensinhalt gemacht? Du bist weit entfernt von der Hektik der Städte. Es ist die pure Natur, so friedlich. Hier draußen gibt es nichts

TEXT: A x e l R a b e n s t e i n

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Künstliches. Ich selbst habe mit dem Alpinskifahren begonnen, aber heute möchte ich gar nicht mehr auf eine Piste. Dort sind so viele Menschen, es ist laut, Lifte zerschneiden die Landschaft. Stattdessen zieht es mich in die unberührten Berge. Warum ist das so? Hier bin ich allein auf mich gestellt, nur hier fühle ich die Energie, die in mir steckt. Du genießt die Freiheit, kannst tun, was du möchtest, dir deine eigene Route suchen. Gleichzeitig musst du die Gefahren erkennen und dich mit deiner Umgebung arrangieren. Diese Kombination aus Selbstbestimmung und Anpassung an die Realität macht das Skibergsteigen so interessant. Du stehst auf keinem Tennisplatz. Die Natur ist niemals gleich, der Schnee verändert sich, die Wetterbedingungen sind anders, jeden Tag befindest du dich in einer neuen Umgebung und entdeckst sie auf deine eigene Weise. Das aufregende Umfeld der Berge ist die eine Sache. Aber was ist der Reiz daran, sich immer wieder bis zur eigenen Leistungsgrenze zu verausgaben? Wenn man an seine Grenzen geht, weckt das neue Emotionen und Gefühle. Ich liebe es, physisch aktiv zu sein, mich zu überwinden und immer wieder selbst zu übertreffen. Auch, wenn es weh tut, will ich trotzdem weiterma­ einen chen. Du musst dich mental auf d

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FOTO: ISMF

Bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit: Laëtitia Roux hat im Wettkampf-Skibergsteigen ihre Erfüllung gefunden.

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Skitourengehen als Wettkampf: eine körperliche Gratwanderung im wahrsten Sinn des Wortes.

Körper einlassen, um dich wirklich pushen zu können. Du spürst, dass dein Körper in Schwierigkeiten ist. Dieses Gefühl musst du positiv annehmen, dann spürst du die Grenze deiner Leistungsfähigkeit. Je besser du dieses Gefühl kennst, desto einfacher kannst du dich weiterentwickeln. Erinnerst du dich an einen besonders emotionalen Moment in den Bergen? Ich erinnere mich an einen Tag, als ich mit meinem Kollegen Kilian Jornet auf dem Gipfel des Mont Blanc stand. Es ist der höchste Punkt der Alpen, die Aussicht ist phänomenal – das geht dir wirklich nahe. Wenn man sich regelmäßig intensiven Gefühlen aussetzt – besteht da nicht die Gefahr, dass man süchtig wird nach besonderen Momenten?

Das stimmt, es ist schon eine Art Droge. Auch, wenn dein Körper an schwierigen Stellen einer Route Adre­ nalin ausschüttet, sind das extreme Emotionen. Trotz Euphorie musst du aber immer das Risiko vor Augen haben, das du auf zweierlei Weise spüren kannst: Einerseits fühlst du Unbehagen, weil dein Gehirn dir mitteilt, dass du in Gefahr bist. Andererseits kon­ trollierst du deine Bewegungen und verwandelst das Gefühl der Angst in positive Spannung. Wichtig dabei ist es, gut trainiert zu sein, um in einer technisch anspruchsvollen Situation nicht ­ imit zu ergleichzeitig das körperliche L reichen. Gab es Situationen, in denen du es übertrieben hast? Oh ja, die gab es immer wieder.

Die Skibergsteigerin LAËTITIA ROUX wurde am 21. Juni 1985 in Savines-le-Lac in den französischen Alpen geboren. Im Alter von 9 Jahren begann sie mit dem Skibergsteigen. Ihrem ersten Rennen im Jahr 2005 folgte die Aufnahme ins französische Nationalteam. 2007 wurde sie Europameisterin im „Individual“ sowie „Vertical Race“. In den Jahren 2010 und 2011 wurde sie jeweils Weltmeisterin und 2012 erneut Doppel-Europameisterin. Außerdem gewann sie prestigeträchtige Rennen wie die „Patrouille des Glaciers“ (2012), „Pierra Menta“ (2011) oder die „Trofeo Mezzalama“ (2009). Laëtitia Roux ist ledig und lebt zumeist in La Clusaz (Frankreich).

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Manchmal kann dein Körper den Stress einfach nicht mehr akzeptieren. Dann werden die Schmerzen zu groß und du musst abbrechen, sonst würdest du eine Verletzung riskieren. Ich habe mich auch schon verletzt, weil mein Wille meinen Körper in eine Überbelastung gepusht hat. Ist das die Kunst: Sich immer wieder so nahe wie möglich an seine Limits heranzutasten, um besser zu werden – ohne zu überdrehen? Im Bereich der Topathleten ist die Luft sehr dünn. Die Leistungsunterschiede sind gering, es kommt auf jedes Detail an. Deshalb musst du exakt spüren, wie weit du gehen kannst, um ganz vorne dabei zu sein. Es sind Nuancen, aber genau die machen den Unterschied aus. Du musst sie fühlen und dich an sie herantasten. Körperlich und mental. Im Training wie im Wettkampf. Tauscht du dich darüber auch mit ­anderen Athleten aus? In erster Linie ist Skibergsteigen ja ein Sport für ­Einzelkämpfer … Ich habe immer viel allein trainiert, was auch okay ist. So kannst du dich auf dich selbst und auf deine persönlichen Ziele fokussieren. Aber du musst dich mit anderen Athleten vergleichen – und das nicht nur im Wettkampf. Von den anderen lernst du, wie sie sich motivieren. Du siehst, wie sie sich verhalten, was sie über sich erzählen, welche Emotionen sie haben. Das ist unglaublich wertvoll für das eigene Training. Es sind verlässliche Informationen, die du für dich nutzen kannst. Ich mag es, die Ambition der anderen zu fühlen. Ich will sehen, wie sie sich motivieren. Es erinnert dich daran, warum du das tust. Weil es zwar hart ist – dich aber gleichzeitig glücklich macht. Funktioniert das auch in anderen Sportarten? Es kommt nicht darauf an, welchen Sport du betreibst, wer du bist und was du tust. Tief in uns haben wir alle die gleichen Wünsche und Ambitionen. Diese zu erkennen und zu leben, ist ein großes Glück. Und für mich ist Sport einfach essentiell. Zu Beginn meiner Karriere war ich fast ein wenig verbissen, es war Teil meiner Persönlichkeit. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, mich auszuleben und meinen Wettkampfgeist mit anderen auf positive Weise zu teilen. SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: ISMF

PERSONALITY


ÖSTERREICH

SÜDTIROL

GRAN CANARIA

KROATIEN

Die besten Adressen für deinen Winterurlaub VORARLBERG

STEIERMARK

Hotel Zamangspitze, St. Gallenkirch

Hotel & Spa Rogner Bad Blumau, Bad Blumau

TIROL

Hotel Garni Toscanina, Bad Radkersburg

Dolomiten Residenz Sporthotel Sillian, Sillian

Hotel Schwaigerhof, Rohrmoos

Familien- & Sporthotel Klausen, Kirchberg in Tirol

Narzissenhotel Bad Aussee, Bad Aussee/Reitern

Gradonna Mountain Resort, Kals am Großglockner

Romantik Hotel im Park, Bad Radkersburg

Hotel Vier Jahreszeiten, St. Leonhard

NIEDERÖSTERREICH

SALZBURG

Sporthotel Semmering, Semmering

Alpina Family, Spa & Sporthotel, St. Johann im Pongau

SÜDTIROL

Alpine Palace, Hinterglemm

Aktiv- & Vitalhotel Taubers Unterwirt, Feldthurns

Das Alpenhaus Kaprun, Kaprun

Aktiv- & Wellnesshotel Zentral, Prad am Stilfserjoch

Hotel Sonnleiten, Saalbach

Alpenidyll Hotel Bergschlössl, Lüsen

Hotel Zur Dorfschmiede, Hinterglemm

Falkensteiner Hotel & Spa Alpenresidenz Antholz, Antholz

Naturhotel Edelweiss Wagrain, Wagrain

Falkensteiner Hotel & Spa Falkensteinerhof, Mühlbach

Romantik Hotel Gmachl, Elixhausen

Falkensteiner Hotel & Spa Sonnenparadies, Terenten

Stammhaus Wolf, Hinterglemm

Falkensteiner Hotel Lamm Kastelruth, Kastelruth

Wellness & Spa Hotel Lürzerhof, Untertauern

Hotel Alp Cron Moarhof, Olang

Wellnesshotel Der Krallerhof, Leogang

Hotel Das Gallhaus, St. Johann im Ahrntal

KÄRNTEN

KROATIEN

Bierhotel Loncium, Kötschach Mauthen

Atrium Hotel, Split

Familiensporthotel Brennseehof, Feld am See

Falkensteiner Club Funimation Borik, Zadar

Hotel Arlbergerhof Vital, Weissensee

Falkensteiner Hotel & Spa Iadera, Petrčane

Hotel Katschberghof, Rennweg am Katschberg

Hotel Laguna Molindrio, Poreč

Hotel Marko am Klopeinersee, Seelach am Klopeiner See

Hotel Plavi, Poreč

Hotel Royal X, Seeboden am Millstätter See

Hotel Sol Garden Istra, Umag

Hotel und Spa Sonne, St. Kanzian am Klopeiner See

Hotel Sol Umag, Umag

Landhotel Rosentaler Hof, St. Jakob im Rosental

SPANIEN

Naturel Hotels & Resorts Dorf Schönleitn, Latschach

Finca Villa del Monte, Santa Brígida

Thermenhotel Karawankenhof, Warmbad-Villach

Sport & Wellnesshotel San Agustin, San Bartolome de Tirajana

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PRODUKTE SKITOUREN

NEWS

Doppelt geschützt ERSTMAL GELINGT ES, die mit dem Queens Award ausgezeichneten Technologie System Dual Protection®, in einer Doppeljacken Konstruktion einzusetzen. Damit setzt Maier Sports mit der „Uranus” neue Maßstäbe bei Atmungsaktivität und vollem Wetterschutz. Perfekt für Skitour, Piste und Powder – super leicht und PFC frei imprägniert. www.maier-sports.com

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www.dynafit.com

KOMFORT AUF TOUR CHIMERA TWO ist der Komfortski schlechthin am Tourenmarkt. Mit 83 mm Mittelbreite, 330 mm Rocker und Low-­Profile-3D-Shape bietet er perfekte Eigenschaften für Genießer mit hohen Ansprüchen ans Material.

www.hagan-ski.com

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FOTOS: Hersteller

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NEWS DER ALLESKÖNNER NEUER SIDECUT und Schaufelprofil sorgen beim extraleichten Wayback 82 ECore (nur 1.090 g bei einer Länge von 167 cm) für einfaches Handling und super Kantengriff.

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FÜR GEWINNERTYPEN DER ISPO-AWARD-GEWINNER VTA88 LITE von Völkl brilliert durch Leichtbauweise und speziellen Hybrid-Holzkern. Für leistungsorientierte Tourengeher, die den Aufstieg bevorzugen, aber die Abfahrt trotzdem genießen wollen.

www.voelkl.com

EINFACH GALAKTISCH MUSS EIN GUTER Tourenski wirklich ein mittelmäßiger Alpinski sein? Nein! Der Galactic Superlight von Head überzeugt mit Sandwich-­ Bauweise und wahrer Allround-High-Performance.

www.head.com/ski

AUF ZACK SUPERLEICHTES und hochstabiles 10-ZackSteigeisen aus vergütetem Aluminium mit flexiblem Steg. Das steht auch für geringes Packmaß bei einem Gewicht von nur 590–680 g (abhängig von der Bindungsvariante). Erhältlich mit Riemen-, Schalen-, Kombi- oder Kipp­hebelbindung.

www.stubai-sports.com

REVOLUTIONÄR

FOTOS: Hersteller

PIEPS liefert mit dem Jetforce das erste elektronische Lawinenairbag-System mit Hochleistungsakku und Düsengebläse samt automatischer Funktionsprüfung. Gaskartuschen und deren Tausch sind damit passé.

www.pieps.com

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en Mainstream hinter sich lassen, den Berg erobern, unberührte Landschaft genießen und an Orten entspannen, die nicht jeder erreichen kann … Nicht umsonst boomt der Tiefschneesport in freier Bergnatur. Seit 2013 mischt TYROLIA, der österreichische Weltmarktführer bei alpinen Skibindungen, mit der Tourenbindung AAAmbition wieder im Tourensegment mit und bietet ein perfektes Produkt für alpines Vergnügen abseits der Pisten.

ACCESS ALL AREAS: DIE TOURENBINDUNG DER AAA-SERIES Nach dem Motto „Access All Areas“ hat TYROLIA die vielfach ausgezeichneten AAA-Series fürs Back Country entwickelt. Die Touren-Variante AAAmbition verfügt über den innovativen TYROLIA Alpine Touring (AT)-Backen, der ganz einfach sowohl an Alpin- als auch an Tourenskischuhnormen angepasst werden kann. Das 65 mm breite mechanische Gleitelement (AFS) sorgt für gleichbleibende Auslösewerte – auch bei der Verwendung von Gummisohlen. In

Kombination mit Rolleinsätzen bietet diese Bindung somit alle bewährten TYROLIA-Sicherheitseigenschaften sowie eine schnelle und exakte Zentrierung des Schuhs. Das einzigartige Teleskoprohr macht auch eine schnelle und einfache Anpassung an unterschiedliche Sohlenlängen möglich. Damit ist die Bindung perfekt am Ski positioniert, einfach und bequem. Für die bestmögliche Balance und ermüdungsfreies Gehen hat TYROLIA die neu entwickelte Steighilfe so nah wie möglich an der Alpine Touring (AT)-Ferse positioniert. Die niedrige Standhöhe von 38 mm verbessert zusätzlich die Stabilität. Mit vier unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten der Steighilfe (0°, 5°, 10° oder 15°) hat man die Möglichkeit, den Aufstieg optimal an das Gelände anzupassen, ohne dabei aus der Bindung steigen zu müssen. Denn die AAAmbition-­ Steighilfe kann einfach mit dem Ski­ stock bedient werden, um mit einem Handgriff entweder die optimale Gehpositionen einzustellen oder die Bindung für die nächste Abfahrt wieder zu verriegeln.

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LEICHT ODER SICHER? Im Back Country hat Sicherheit oberste Priorität. Dass sich aber auch Leichtigkeit und Sicherheit mit höchstem Komfort und Anspruch verbinden lassen, beweist TYROLIA mit der neuen AAAmbition Carbon, dem jüngsten Mitglied der AAA-Series, in Perfektion: Der Einsatz des Hightech Werkstoffs Carbon reduziert das Bindungsgewicht der AAAmbition um ganze 200 Gramm. Damit liefert die AAAmbition Carbon mehr Speed bergauf – bei gleichbleibend stabiler Abfahrtsperformance. Fazit: Die AAAmbition Touren­ skibindung erfüllt alle Bedürfnisse von Tourenfans! Sie garantiert die nötigen Freiheiten durch individuelle Einstellungsmöglichkeiten und bietet die hervorragende Sicherheits- und High-End Performance, die bei einer TYROLIA-Bindung selbstverständlich ist. HTM SPORT GMBH Tyroliaplatz 1, A-2320 Schwechat www.tyrolia.com

A N Z E I G E / FOTOS: Tyrolia

MIT TYROLIA AUF „AAAMBITIONIERTE“ TOUREN-ROUTEN


PRODUKTE SKITOUREN

NEWS

Edler Wärmespender EXKLUSIV für den Laserz.TW verwendet Bergsportspezialist Zanier die Wolle Tiroler Bergschafe als natürliche Isolierung. 4-WegStretch und Ziegenleder machen den Handschuh zum edelfunktionellen Bergbegleiter. www.zaniergloves.com

Outdoor erleben MIT TERREX hat adidas eine hochfunktionelle Linie für ambitionierte Berg- und Outdoor-Sportler geschaffen. Die Climaheat TechRock Fleecejacke mit Polartec Highloft sorgt für angenehme Wärme bei minimalem Gewicht (Herren: 425 g, Damen: 345 g).

www.adidas.at

STILECHTER LEICHTBAU MOUNTAIN JACKET und Schiara Pant von Karpos lassen Tourengeher nicht nur optisch gut aussehen. Top-Materialien machen das modische Duo atmungsaktiv, leicht und gewähren auch die notwendige ­Bewegungsfreiheit.

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www.sportful.com/karpos

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FOTOS: Hersteller

GEWICHTSFETISCHISTEN werden mit dem Scarpa F1 mit zwei Schnallen und BOA-Verschlusssystem ihre helle Freude haben. Tourengeher können bei diesem Modell selbst entscheiden, ob die Manschette blockiert oder frei bleibt. UVP: € 550,–


Dein Berg Tirol.

ZWEI BRETTLN, ZWEI FELLE – UND AB IN DEN „TOURENHIMMEL“ In Ostttirol hat Skitourengehen lange Tradition. Tief verschneite Hänge, gut gekennzeichnete Touren und die Tiroler Gastfreundschaft garantieren unvergessliche Erlebnisse.

S

die beste Infrastruktur für Tourengeher – wie kostenlose Parkplätze an den Ausgangspunkten, gute Beschilderung oder ständig aktuelle Wetterund Lawineninformationen.

kitourengehen gehört zu den intensivsten Möglichkeiten, die Natur hautnah zu erleben, den Körper zu fordern und Ballast von der Seele zu werfen. Osttirol mit seinen 266 Dreitausendern im Angesicht von Großglockner und Großvenediger hat sich längst als Region der Skitourengeher etabliert.

FOTOS: Osttirol Information

„3. AUSTRIA SKITOURENFESTIVAL“ Mit dem 3. „Austria Skitourenfestival“ vom 11. bis 13. Dezember in Lienz trägt Osttirol dem Skitouren-Boom gleich zum Saisonstart wieder Rechnung. Auf die Besucher warten interessante Vorträge, ein Safetycamp und die Möglichkeit, gemeinsam mit den Osttiroler Bergführern die schönsten Routen auszuprobieren. Vom Pistengeher über Freerider bis zum hochalpinen Skitourengeher ist hier für jeden das Passende dabei. IM TOURENHIMMEL „König Großglockner“ ist der Mittelpunkt des Nationalparks Hohe Tauern, und südlich davon erstreckt sich Österreichs „Tourenhimmel“ – mit Hunderten Dreitausendern, schneesicherer

Höhenlage und vielen Sonnentagen. Tipp: Bei den Skitouren-Wochen in Kals (6.-10. Jänner und 12. bis 19. März 2016) stellen die Kalser Bergführer Touren für Einsteiger und Aufsteiger auf die Beine, auch der Großglockner darf dabei natürlich nicht fehlen.

DAS „SKITOURENTAL“ Im pistenfreien Villgratental sind Skitourensportler seit jeher unter sich. Weil man sich dort schon vor über 30 Jahren für naturnahen Tourismus entschieden hat, können Gäste die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen und in eine Bilderbuchkulisse eintauchen. Zum Konzept gehören auch kleine Vermieter statt großer Hotelketten, herzliches Gastgebertum und

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6-TAGE-TOUR ALS KRÖNUNG Weil viele Vermieter selbst auf Tourenskiern die Gipfelwelt durchstreifen, tauscht man sich am besten schon beim Osttiroler Frühstück mit ihnen aus. Und bei vielen Urlaubern reift irgendwann der Gedanke, es auch einmal mit der talüberschreitenden ­6 -Tage-Tour „Hochtirol“ zu versuchen: eine eindrucksvolle Ski-Hochgebirgsdurchquerung über die schönsten Gipfeln der Ostalpen – von Kasern in Südtirol durch die faszinierende Gipfel- und Gletscherlandschaft des Venedigergebietes bis zum Großglockner. Konditionsstark muss man schon sein, aber dafür belohnt dich diese Tour täglich mit einem 3.000er. Kontakt:

OSTTIROL INFORMATION, Albin-Egger-Straße 17, A-9900 Lienz Tel.: 0 50 212 212, E-Mail: info@osttirol.com

www.austria-skitourenfestival.at


MATERIAL

DIE CHEMIE SOLLTE STIMMEN SEIT JAHREN HABEN SICH UMWELTSCHÜTZER auf die Verwendung der schädlichen, aber derzeit noch nicht ersetzbaren Chemikalie PFC in der Outdoor-Industrie eingeschossen. Jetzt aber gehen Produzenten wie der Engländer Nick Brown in die Offensive – und versuchen, das Bewusstsein der Verbraucher für PFC-freie Produkte zu schärfen. Denn gerade in freier Wildbahn sollte die Chemie einfach stimmen …

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uch wenn es die Umweltschützer meist nur an den Outdoor-Produkten festmachen: Fakt ist, dass per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt werden – und ein nicht unerheblicher Teil dieser ProTEXT: A x e l R a b e n s t e i n

dukte ist eben die Outdoor-Bekleidung. Zum besseren Verständnis: Perund polyfluorierte Chemikalien (PFC) sind eine Familie von Chemikalien mit sehr nützlichen wasser- und ölabweisenden Eigenschaften, die zugleich auch die Haltbarkeit und Funktionalität von Materialen verbessern. Damit

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sind diese Stoffe natürlich auch ideal für die Produktion von wettertauglicher und strapazierfähiger Outdoor-Kleidung. Die Kehrseite der Medaille: PFCs sind kaum abbaubar, sie verbleiben daher für einen sehr langen Zeitraum (die Halbwertszeit wird mit 2.000 JahSPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


Im kolumbianischen Bogotá hat der Engländer Nick Brown (rechts) eine ganz besondere Produktionsstätte errichten lassen.

FOTOS: Páramo

ren angegeben!) in der Umwelt. Sie reichern sich folglich in Organismen an – und wirken auf diese Weise gesundheitsschädlich auf den Menschen: Die US-Umweltschutzbehörde EPA stellte bereits in den 90er-Jahren fest, dass sich Rückstände von PFC im Körper festsetzen und in der Folge die Organfunktion schädigen und die Krebs­ entwicklung begünstigen können.

QUER ÜBER DEN GLOBUS Damit kein Missverständnis aufkommt: PFC kann nicht über die Haut aufgenommen werden – das Tragen von Outdoorkleidung ist also völlig ungefährlich. Bei der Gesundheitsgefährdung geht es ausschließlich um das Freiwerden von PFC bei der Herstellung und in der Folge bei der Verwendung von Materialen mit PFC, das in die Gewässer und über Umwege damit wieder in den Körper des Menschen gelangen kann. Die Umweltorganisation Greenpeace schickte Mitte des Jahres acht Forschungstrupps an abgelegene Orte auf drei Kontinenten, um Schnee- und Wasserreserven auf PFC-Rückstände zu testen. Dabei wurden die giftigen Verbindungen vom tibetischen Hochland über Naturschutzgebiete im Schweizer Engadin bis in abgelegene Regionen Patagoniens nachgewiesen. Das Dilemma dabei: Es sind die Outdoor-Kunden selbst, die von den Produkten in Sachen Wetterfestigkeit und Haltbarkeit Topwerte erwarten. Und derzeit gäbe es, erklären die Hersteller, einfach keine alternative Tech-

nologie, die diesen Ansprüchen der Outdoorsportler genügen könne. Sehr wohl aber arbeiten alle großen Outdoor-Produzenten mit Vehemenz daran, neue Lösungen zu finden, um zum einen die Kunden zufriedenzustellen und andererseits die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.

VERBRAUCHER SIND GEFORDERT „Es ist schon ironisch, dass ausgerechnet outdoorbegeisterte und naturliebende Menschen durch den Kauf von Funktionsbekleidung die Verbreitung von PFC fördern“, sagt der Engländer Nick Brown, Gründer des Unternehmens Páramo, das generell auf den Einsatz der schädlichen chemischen Verbindung verzichtet: „Gerade diese Verbraucher können nun aber ihren Teil dazu beitragen, eine weitere Verbreitung der schädlichen Stoffe einzudämmen.“ Bislang sei der öffentliche Druck noch nicht groß genug gewesen, um die Herstellungsverfahren umzustellen. Nun gelte es, darüber zu informieren, wie weit verbreitet der Einsatz von PFC sei – und wie schädlich die Stoffe für Menschen und Tiere wirklich sind. Denn schließlich gäbe es, so Nick Brown, sehr wohl Alternativen: „Bei Páramo garantieren wir eine PFC-freie Herstellung von Outdoor-Bekleidung. Wir imprägnieren unsere Produkte mit dem aus umweltverträglichen Rohstoffen hergestellten Nikwax, das ebenso eine hervorragende wasserabweisende Wirkung erzielt.“ Noch gibt es kein eigenes Label,

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das die PFC-freie Herstellung kenntlich macht. Aber entsprechende Unternehmen werden diese Tatsache in den kommenden Monaten mit Sicherheit noch deutlich intensiver kommunizieren. Produkte der britischen Outdoor-Marke Páramo sind im Internet unter www.paramo-clothing.com erhältlich. Derzeit laufen jedenfalls Gespräche mit potenziellen Partnern – in naher Zukunft sollen die PFC-freien Produkte dann auch in Geschäften in Österreich zu finden sein.

ENTWICKLUNGSHILFE Querdenker Nick Brown setzt aber auch noch andere Zeichen bei der Herstellung seiner Páramo-Produkte: Die Fertigungsstätte steht nämlich im kolumbianischen Bogotá – und dient zugleich als Entwicklungshilfe: Bei einem Besuch bei der kolumbianischen Familie seiner Ehefrau erkannte Nick Brown die große Armut in der Bevölkerung – und entschloss sich spontan, hier für Arbeitsplätze und für geregelte Einkommen zu sorgen. Ein Modell, das voll aufging: „Die ,Miquelina-Stiftung‘ im kolumbianischen Bogotá“, erzählt Nick Brown, „bietet nun Jahr für Jahr Beschäftigung und Ausbildung für gut 400 Frauen. Mehr als 120 Häuser wurden bis heute von den Erträgen der Fabrik gebaut, 460 Kinder unter fünf Jahren besuchen den Kindergarten –und 450 Kinder essen täglich in der Páramo-Kantine.“ Gelebter Umweltschutz und praktizierte Entwicklungshilfe in einem. Es geht auch anders ...


BEKLEIDUNG

TOURENGEHEN WIRD BUNTER Die Skitourenbekleidung muss bei schweißtreibenden Aufstiegen und ­windigen Abfahrten Höchstleistungen vollbringen. Gut aussehen soll das Outfit aber auch. Wir haben beim Sportfachhändler nachgefragt, wie eine gute ­Skitourenbekleidung „funktionieren“ sollte.

FOTOS: istcok, Bergans, Marmot, Vaude, Majola, Millet, Maier Sports

TEXT: C l a u d i a

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Riedl

SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016


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BEKLEIDUNG

N

icht nur für die Sportler selbst, auch für die Bekleidung gibt’s auf der Skitour ordentlich was zu tun, denn sie muss schweißtreibenden Aufstiegen, tiefen Minusgraden und windigkalten Abfahrten die Stirn bieten. Wir haben bei Textilprofi Bernhard Kalt von Intersport nachgehakt, was speziell die Skitourenmode so alles können muss: „Um es kurz auszudrücken, müssen die einzelnen Bekleidungsschichten dampf­durchlässig,­antibakteriell, temperaturregulierend und teilweise winddicht sein. Auch die Elastizität und der Feuchtigkeitstransport spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl der optimalen Skitourenmontur.“ Winddichtheit wird dabei durch das Verarbeiten von Membranen, Laminaten, Beschichtungen oder durch Webarten verschiedener Materialien erreicht. Für den Feuchtigkeitstransport werden Kunstfasern oder natürliche Produkte wie beispielsweise Merinowolle verwendet.

SCHICHT FÜR SCHICHT Auf einer Skitour trägt man (im Normalfall) nicht nur eine Kleidungsschicht am Körper, sondern mehrere Schichten von unterschiedlicher Dicke und Material. Dieses „Zwiebelschalenprinzip“ bedeutet bekanntlich, dass die einzelnen Kleidungsstücke nicht nur – ähnlich den Schichten einer Zwiebel – überei-

nander angezogen werden, sondern dass die Schichten miteinander „funktionieren“. Wie sieht das optimale Zwiebelschalenprinzip für Tourensportler aus? Unser Experte Bernhard Kalt weiß, wie man dem Frost die kalte Schulter zeigt: „Grundsätzlich sind drei verschiedene Kleidungsschichten maßgebend, die von innen nach außen ihre Aufgaben erfüllen müssen.“ Gemeint sind hier die Basisschicht, der „2nd-Layer“ (auch Isolationsschicht oder Wärmeschicht genannt) und die Außenschicht beziehungsweise der Witterungsschutz. Die Aufgaben der einzelnen Schichten sind klar verteilt, wie ein kurzer Überblick zeigt: BASISSCHICHT: Das wohl wichtigste Element ist die Unterwäsche, die „next to skin“ den Feuchtigkeitsabtransport übernimmt. Die ideale Skitouren-Underwear muss daher unbedingt aus hochwertigem Funktionsmaterial bestehen und temperaturregulierend sein. Hier bietet sich eine feine Merinoschafwolle als Basismaterial an. Bei den Socken sollte man auf eine gute Bepolsterung achten, um die Blasenbildung zu reduzieren. ISOLATIONS-/WÄRMESCHICHT: Über der ersten Schicht kommt die Wärmeschicht. Diese muss – wie zuvor die Basisschicht – feuchtigkeitstransportierend und temperaturregulierend, aber auch möglichst leicht und elastisch sein. So wird ein

Wärmestau vermieden. Ideal sind hier Materialien wie Fleece oder auch Wolle. AUSSENSCHICHT: Über der Isolationsschicht kann – je nach Wetter – eine leichte und winddichte Softshell oder eine wasserdichte Hardshell getragen werden. Softshell ist zwar größtenteils nicht wasserdicht, dafür weist sie aber eine höhere Dampfdurchlässigkeit und Wärmeableitung auf als Hardshell. Dies steigert wiederum die Leistungsfähigkeit des Sportlers, da er nicht so überhitzt.

DER WINTER TREIBT’S BUNT Männer und Frauen sind bekanntlich verschieden – besonders, wenn es um die Wahl des Outfits geht. Auch bei der Skitourenmode spielt neben der Funktionalität die Optik inzwischen eine große Rolle. Der modische Aspekt ist vor allem für die Damen von Bedeutung, daher ist dieser bei den entsprechenden Damen-Teilen, was Farbe und auch Schnitt angeht, stärker ausgeprägt. Überhaupt scheint es beim Farbtrend laut Bernhard Kalt auch im bislang eher zurückhaltenden Skitourensport einen Wechsel zu geben: „Die Wünsche unserer Kunden werden immer ‚bunter‘. Auch bei den Hosen, wo bisher die Farbe Schwarz stark überwog, werden jetzt gerne rote, blaue oder limegrüne Modelle gekauft.“ Generell kommt bei der Skitourenbekleidung also mehr Farbe

hybrid Steigfelle Adhäsionstechnologie auf dem nächsten Level

Einzigartige Kombination aus 2 unterschiedlichen Kleberschichten

Kein Nachbeschichten – Verschmutzungen abwaschbar

Haftet auch bei großer Kälte und mehrmaligem Auffellen

Einfaches handling – leicht zu trennen Steigfelle made in Tirol contourskins.com


FOTO: Leonhard Habersetzer

ACHENSEE: WINTERZAUBER ABSEITS DER SKIPISTEN Eintauchen in den Skitourensport im Rofan- und Karwendelgebirge – beim „Achensee Skitourencamp“.

TEXTILE TRENDS Beinahe in jedem Skitourenwinter gibt es Trends und Neuheiten im Bekleidungssektor, die uns noch besser schützen, besser wärmen und besser trocken halten sollen. Wir haben uns gefragt, ob sich die Trends des letzten Skitourenwinters auch bewährt haben. Die Merinowolle etwa war schwer im Kommen. INTERSPORT-Experte Kalt hat den Skitourenmarkt beobachtet: „Merinowolle liegt absolut im Trend, ob pur oder als Mixmaterial – und beides funktioniert je nach produzierter Qualität wirklich gut. Auch als Isolationsmaterial in Jacken und Westen anstatt Daunen oder Hohlfaser spielt die Wolle ihre Stärken aus.“ Für den kommenden Skitourenwinter stehen ebenfalls interessante Neuerungen in den Startlöchern. Ein Beispiel von vielen: Polartec bringt mit „Alpha“ ein neues synthetisches Isolationsmaterial auf den Skitourenmarkt. Das Material soll eine höhere Atmungsaktivität aufweisen und steht somit in Konkurrenz zu Primaloft und anderen Produkten. Auch Wolle ist weiter auf dem Vormarsch.

Wer pflegt, gewinnt So pflegst du deine Skitouren­ bekleidung richtig Moderne Skitourenbekleidung ist durchaus langlebig – vorausgesetzt, man lässt ihr die richtige Pflege zuteil werden. Hier einige Pflegetipps im Überblick: GRUNDSATZ: Hardshells sollten aus ökologischer Sicht erst dann gereinigt werden, wenn sie wirklich verschmutzt sind. ANLEITUNG: Nach starkem Gebrauch sollten die Produkte der Pflegeanleitung entsprechend gereinigt werden, um die Funktionen aufrechtzuerhalten. Hierfür gibt es eigene Pflegemittel, zum Beispiel für Membranen, Softshells oder Wolle. WASCHMITTEL: Wird eine Verschmutzung entdeckt, sollte das Produkt sofort gereinigt werden. Für die Reinigung ist ein spezielles Waschmittel aus dem Sportfachhandel zu verwenden, von der Benutzung von Weichspülern wird dringend abgeraten! IMPRÄGNIEREN: Das Imprägnieren ist eine Grundvoraussetzung, damit die Bekleidung auf Dauer wasser- und schmutzabweisend bleibt. Bei Bergans-Produkten etwa ist ein Imprägnieren erst nach mehreren Wäschen erforderlich – spezielle Imprägniermittel aus dem Fachhandel sind aber ein Muss. Millet empfiehlt für seine Produkte zunächst eine Reaktivierung der Originalimprägnierung durch Wärme (im Trockner bei geringer Temperatur).

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www.achensee.com/skitourencamp

ACHENSEE TOURISMUS 6215 Achenkirch am Achensee, Tirol Tel.: 0 52 46/53 00-0 E-Mail: info@achensee.com

www.achensee.com

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FOTO: Karpos

ins Spiel – dies ist allerdings je nach Marke bei Damen und Herren unterschiedlich.

Nur der eigene Atem und das leise Klacken der Skischuhe sind zu hören. Durch tief verschneite Tannenwälder nähert man sich der Baumgrenze. Das Klacken ist langsamer geworden, der Atem schneller. Nur der Grat zum Kreuz muss noch bewältigt werden, danach belohnen unberührte Tiefschneehänge für die Mühen des Aufstiegs. Eine Skitour im Gelände wird allerdings erst dann zum absoluten Erlebnis, wenn man sich sicher fühlt. Beim „Achensee Skitourencamp“ erklären erfahrene Coaches in Sicherheitsschulungen, wie man sich am Berg richtig verhält. Dazu gehört auch der Umgang mit Lawinenpiepser, Sonde, Schaufel und Lawinenairbag. Und vor allem, wie man Routen, das Gelände und besonders seine persönliche Verfassung adäquat einschätzt. Nach den theoretischen Grundlagen bleibt ausreichend Zeit für Praxis: Dafür stellen die namhaften Ausrüster „Dynafit“ und „Ortovox“ ihr neuestes Equipment zur Verfügung, bevor es an der Seite von Profis bei geführten Touren zu den schönsten Flecken des Rofangebirges geht. • Jeweils 40 Teilnehmer können am 30. und 31. Jänner oder am 6. und 7. Februar 2016 dabei sein. Die T­ eilnahme am Skitourencamp kostet € 99,– pro Person; inklusive Übernachtung und Frühstück liegt der Preis bei € 139,–. Infos und Details zur Anmeldung auf


TRAINING

FIT FÜR

DIE TOUR HEIMTRAINING FÜR AUFSTEIGER. ­ Eine Skitour ist kein lockeres Wandern auf Brettln, sondern stellt sowohl Kraft und Ausdauer als auch die koordinativen Fähigkeiten auf die Probe. Eine ordentliche Vorbereitung macht dabei durchaus Sinn – und bringt am Berg mehr Spaß. Rauf und runter ...

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m eine Skitour auch wirklich genießen zu können, bedarf es neben der passenden Ausrüstung vor allem eines nicht zu unterschätzenden Maßes an Grundfitness. Dazu gehört wiederum einerseits eine solide Grundlagenausdauer (über die fleißige Wanderer, Läufer, Biker & Co. meist ohnehin verfügen), aber auch entsprechend der Sportart funktional gestärkte Muskeln. Zur Klarstellung: Beim Ausbilden der spezifischen „Tourengeher“-Muskulatur geht es nicht darum, für Rekordleistungen zu trainieren. Auch Tourengeher ohne Wettkampfambition profitieren definitiv von guten Kraftwerten und von Trittsicherheit. Fehlen diese Faktoren, bleibt nicht nur der Spaß auf der Strecke – im schlimmsten Fall bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr. Regelmäßiger Ausdauersport, bei dem moderate Belastungen über einen längeren Zeitraum bewältigt werden, bildet die Grundlage, um längere Anstiege zu meistern. Wer während des Sommers und im Herbst eifrig wandert, radelt oder Laufeinheiten im TEXT: C h r i s t o p h

Gelände absolviert, wird sich logischerweise auch auf Skitouren kondinitionell leichter tun. Aber auch speziell Nordic Walking eignet sich – vor allem bergauf betrieben – hervorragend, um sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Muskulatur auf die Belastungen am Berg vorzubereiten. Idealerweise schult man dabei mit der richtigen Technik (zu der der adäquate Stockeinsatz gehört) auch die Koordination und das Zusammenspiel von Armen und Beinen, um effizient voranzukommen.

AUF KRAFT NICHT VERGESSEN Da man sich beim Tourengehen (mit der entsprechenden Grundlagenausdauer) hauptsächlich im mittleren Pulsbereich befindet und die Muskulatur einer kontinuierlichen Belastung ausgesetzt wird, macht es durchaus Sinn, Ausdauereinheiten mit Krafttraining zu ergänzen. Damit nach einem anstrengenden Aufstieg noch genügend Kraft und Stabilität für eine genussvolle Abfahrt vorhanden sind, eignen sich insbesondere Körpergewichtübungen, die neben Durchhaltevermögen

Lamprecht

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gleichzeitig Koordination und Körpergefühl schulen. Der so erzielte Kraftzuwachs sorgt nicht nur dafür, dass auch anspruchsvolle Touren ohne Qualen bewältigt werden können – auch erschöpfungsbedingte Gefahrenquellen werden minimiert. Neben einer ausdauernden Beinmuskulatur sind beim Tourengehen vor allem ein stabiler Rumpf- und Schulterbereich gefragt. Wir wissen: Gibt es in einem Bereich muskuläre Defizite, muss im Ernstfall eine andere Muskelgruppe Ausgleichsarbeit leisten, was wiederum zum schnelleren Ermüden führen kann. Prinzipiell lässt sich diesem Problem aber relativ einfach und ohne ausgefallene Fitnessgeräte entgegenwirken – wie auf der nächsten Seite beschrieben: Neben verbesserter Kraftleistung und Koordination sorgt dieses Training mit dem eigenen Körpergewicht für mehr Balance der Muskeln untereinander, da die entsprechende Stützmuskulatur gefordert wird. Unser Experte empfiehlt acht Wochen lang zwei bis drei Einheiten pro Woche – danach bist du auch garantiert fit für jede Tour. SPORTaktiv-Skitourenguide SPORTaktiv 2015/2016


MACH DICH FIT FÜRS AUFSTEIGEN UND ABFAHREN Mario Nerad von Vibes Fitness in Graz hat dieses effektive Eigengewicht-Krafttraining speziell für Skitouren­ sportler zusammengestellt. Variationen und zusätzliche Übungen findest du auf www.sportaktiv.com.

KLAPPMESSER: Mit dem sogenannten Klappmesser oder V-Up werden in erster Linie Hüftbeuger und untere Bauchmuskeln trainiert. Gerade der Hüftbeuger wird beim Tourengehen stark beansprucht und sollte vorher dementsprechend ausgebildet werden. AUSFÜHRUNG: Flach auf den Rücken legen, dann gleichzeitig Beine und Oberkörper heben, dabei kurz mit den Fingern die Zehen berühren und wieder absenken. 3 Sätze à 15 bis 20 Wiederholungen.

AUSFALLSCHRITTE: Hierbei arbeiten hauptsächlich die Oberschenkel. Richtig ausgeführt sorgen Ausfallschritte zudem für die notwendige Stabilität der Knie. AUSFÜHRUNG: Begib dich in die Ausgangsposition (r.) und senke das hintere Bein zur Endposition (l.). Ob man die 15 bis 20 Wiederholungen pro Bein auf einmal oder abwechselnd links-rechts absolviert, ist Geschmacksache. 3 Sätze je Bein.

BEINHEBEN UND -SENKEN: Egal, ob man mit beiden Beinen in der Luft startet und eines absenkt oder die Beine am Boden ausgestreckt und eines hebt – gefordert werden wieder Hüftbeuger und die unteren Bauchmuskeln. AUSFÜHRUNG: Beim ­kontrollierten Heben bzw. Senken nicht mit Schwung arbeiten. Die Arme sorgen (wenn nötig) für Balance. 3 Sätze à 15–20 Wh. pro Bein.

FOTOS: Thomas Polzer; Partner: www.vibes-fitness.at

RUMPFHEBEN: Diese Übung eignet sich hervorragend, um den oftmals vernachlässigten unteren Rücken, genauer gesagt die Rückenstrecker zu trainieren. AUSFÜHRUNG: Nur Zehen und Bauch berühren den Boden (Knie in die Luft!), Arme ausstrecken und den Oberkörper heben. Nicht mit Schwung arbeiten, die Knie bleiben durchgestreckt. 3 Sätze à 15–20 Wh.

WALKING PLANK: Das Auf-allen-Vieren-Gehen fordert Arme, Schultern, Rumpfstabilität sowie Koordination gleichermaßen. AUSFÜHRUNG: Begib dich in die Liegestütz-Ausgangsstellung, der Rücken bleibt gerade, die Körperspannung halten. Mit dem rechten Arm bewegt sich das linke Bein nach vorne (Foto) und umgekehrt. 3 Sätze à 10 Schritte nach vorne und 10 Schritte rückwärts.

BECKENHEBEN: Beim Beckenheben wird vor allem die Rückseite der Oberschenkel gestärkt und bietet somit den passenden Ausgleich zu Ausfallschritten oder Kniebeugen. AUSFÜHRUNG: Auf den Rücken legen, Beine werden so abgestellt, dass die Knie ungefähr einen Winkel von 90 Grad bilden. Fersen stehen fest am Boden, die Hüfte wie am Foto heben (l.) und wieder absenken (r.). 3 Sätze à 15–20 Wh.

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TOURENTIPPS

Nikwax Down Wash Direct –­ Outdoor-Award-Sieger in der Kategorie „Innovation: Nachhaltigkeit“.

DIE ETWAS ANDERE DAUNENPFLEGE

Das PFC-freie Nikwax Down Wash Direct reinigt und imprägniert wasserabweisende ebenso wie unbehandelte Daune und optimiert deren natürliche Leistungseigenschaften. Unabhängige Tests zeigten, dass ein einziger Waschgang mit Nikwax Down Wash Direct die Wasseraufnahme bei unbehandelter Daune nahezu um das 40-fache reduzierte!

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Auch die Jury der diesjährigen OutDoor Messe in Friedrichshafen konnte Down Wash Direct überzeugen: Es erhielt den OUTDOOR INDUSTRY AWARD 2015 in der Kategorie ­„Innovation: Nachhaltigkeit“! ­Besonders umweltschonend und nachhaltig sind übrigens auch alle anderen Nikwax-Produkte: Als einzige Pflegemittelmarke ist Nikwax seit jeher frei von PFC und Treibgasen.

AUF TOURENSUCHE Das ­Internet als optimale Suchmaschine für Skitourengeher. Hier die besten Tourenportale, deren Daten man auch vertrauen kann. www.tourenportal.at: Das Natur-

freunde-Tourenportal liefert mit einer einfach zu bedienenden Suchmaschine detaillierte Informationen zu rund 690 Skitouren und 46 Schneeschuhtouren in Österreich, Bayern und der Schweiz. Über einen Kartenfinder kann das bevorzugte Tourengebiet blitzschnell eingegrenzt werden.

www.bergsteigen.com: Mehr als 520 Skitouren in Österreich und im benachbarten Ausland (Schweiz, Südtirol, Bayern) umfasst die bergsteigen. com-Datenbank. Den Großteil der Skitouren sind die Betreiber selbst gegangen. www.alpintouren.com: Mit mehr als 2.100 Skitouren aller Schwierigkeits-

grade sicher die größte Touren-Suchmaschine. Auf dieser Seite dreht sich alles um Skitouren und Naturerlebnis in den schönsten Skitourenregionen.

www.alpenvereinaktiv.com: Das Alpenverein-Tourenportal mit rund 1.100 Skitouren ist das gemeinsame Tourenportal der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol. www.tourenwelt.at: Übersichtliches

Tourenportal mit ca. 180 Skitouren mit Schwerpunkt in Westösterreich, Südtirol und dem italienischen Aostatal.

www.almenrausch.at: Befasst sich mit den Skitouren-Gebieten und Gebirgsregionen in den Ostalpen (Tirol, Osttirol, Südtirol und Bayern).

www.nikwaxwebshop.at

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FOTO:Millet

In der kalten Jahreszeit ist Daunenbekleidung besonders kuschelig. Damit das so bleibt, sollten auch Daunenprodukte regelmäßig gewaschen werden, um Bauschkraft und Wärmeleistung intakt zu halten.


DIRETTISSIMA RAUF AUF DIE PLANAI Der „SnowRun Planai“ geht am 12. Dezember in die zweite Runde. Es gilt, die berühmte Schladminger Weltcupabfahrt von unten nach oben zu bezwingen.

A N Z E I G E / FOTO: Snow Run Planai

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leich nach dem Startschuss wartet auf die „SnowRunner“ der extrasteile Planai-Zielhang als Herausforderung. Und wenn der einmal bewältigt ist, geht es trotzdem nicht viel gemütlicher zu: 1.080 Höhenmeter auf 3,4 km Länge (als Luftlinie gemessen) lassen die Anforderungen erahnen. Für Kenner des Skigebiets: Das Ziel befindet sich bei der Schafalm. Als Besonderheit können nicht nur Skitourensportler, sondern auch Läufer und Wanderer am teilnehmen. Damit SnowRun Laufsportler aber überhaupt eine Chance haben, nach oben zu kommen, sind Spikes und Stöcke vorgeschrieben. Auch das Tragen eines Sturzhelmes ist Plicht. Leichter tun sich naturgemäß die Skibergsteiger – doch auch für die bedeutet der SnowRun (vor allem ob der Steilheit zu Beginn) eine besondere Herausforderung. Im Normalbetrieb herrscht auf der Planaipiste übrigens „Bergaufverbot“.

STIRNLAMPEN EINSCHALTEN Weiters wissenswert: Der Startschuss erfolgt abends um 18 Uhr, was zum besonderen Flair dieses Bewerbs beiträgt. Die wichtigsten Streckenpassagen sind dabei zwar beleuchtet – neben einem Helm ist eine funktionierende Stirnlampe aber dennoch Voraussetzung, um starten zu dürfen.

SnowRun Planai Der Lauf- und Skitouren-Event TERMIN: 12. Dezember START: 18 Uhr im Planai Stadion, Schladming (St) STRECKE: 3,4 km mit ca. 1.080 hm; Wander- und Jugenklasse: 1,8 km mit ca. 500 hm KLASSEN: Tourenski; Jugend (mit Tourenski); Lauf (mit Spikes und Stöcken), Wanderklasse (freie Ausrüstungswahl) ALLE INFOS UND ANMELDUNGEN:

www.snowrun.at

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Um das spektakuläre Rennen einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen, gibt es auch eine Jugend- und eine Wanderklasse mit verkürzter Strecke. Das Ziel ist in diesen Klassen nach ca. 500 Höhenmetern bei der Mittelstation erreicht. Während die Jugendlichen ebenfalls mit Skitourenausrüstung unterwegs sind, kann die Ausrüstung in der Wanderklasse frei gewählt werden. Egal aber, in welcher Klasse: Allen Teilnehmern wird beim SnowRun Planai ein Topservice geboten: Vom Kleidertransport nach oben über die Verpflegung bei der Mittelstation und im Ziel bis zur Talfahrt mit der Gondel, die ebenfalls im Startgeld inkludiert ist. Und schließlich wartet auf alle Teilnehmer ein prall gefülltes Startersackerl. Alles Weitere steht auf www. snowrun.at. Reinklicken, informieren – und wer sich der Herausforderung gewachsen fühlt, meldet sich dort gleich an!


TOURENTIPP

DAS TIROLER SKITOUREN-ELDORADO Das Wipptal & seine Seitentäler mit idyllischen Bergdörfern stehen für eine hohe Skitouren-Dichte und Topservice für Bergsportler. Motto: Null Prozent Massentourismus, 100 Prozent Tirol!

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PARKHOTEL MATREI Das Parkhotel Matrei liegt zentral im Wipptal und ist der perfekte Ausgangspunkt mit kurzer Anfahrt für Touren in den fünf Seitentälern. Abwechslungsreiche, gesunde Verpflegung, sein Entspannungsbereich und persönlicher Service mit Skitouren-Insiderwissen zeichnen das Parkhotel Matrei aus.

www.parkhotel-matrei.at Tel. 05273-6269

MEHR INFOS UND PROSPEKTE:

TVB Wipptal Tel.: 0 52 72/62 70 E-Mail: tourismus@wipptal.at www.wipptal.at

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ALMIS-BERGHOTEL Eine sehr ansprechende „Basisstation“ in der erlebnisreichen Skitourenregion Obernberg: vom Bett aus in die Tourenski, Panoramasauna mit Blick in die Berge sowie vorzügliche Verpflegung und guter Service erwarten die Gäste. Der Familie Almberger liegt das Wohlfühlen & Genießen am Herzen.

www.almis-berghotel.at Tel.: 0 52 74/575 11

SPORTaktiv-Skitourenguide 2015/2016

FOTOS: Wipptal Tourismus

as Wipptal liegt umgeben von den Stubaier, Tuxer und Zillertaler Alpen und profitiert von der bekannten Wetterscheide Brenner. Da hier Niederschläge von Norden und Süden kommen, ist eine besondere Schneesicherheit so gut wie garantiert. Skitourengeher können deshalb auf ideale Bedingungen im Wipptal und seinen Seitentälern, wie dem Schmirntal, Valsertal und dem Gschnitztal, vertrauen. Vom Bergsteigerdorf St. Jodok, von Navis oder Obernberg aus starten zahlreiche Touren-„Schmankerln“ – von einfach bis anspruchsvoll. Passionierte Skitourengeher können ihre Spuren durch die Weiten der Region ziehen. Idyllische kleine Bergstadel, glitzernde Stille und die einmaligen Gipfelrundblicke faszinieren jeden Skitourengeher! Die atemberaubenden Abfahrten über lange und sanfte Hänge und der Service in den Unterkünften machen das Skitourenerlebnis im Tiroler Wipptal perfekt!


Photo: Michael Müller, KME

SPEED

SUPERLITE

LEICHTIGKEIT FÜR DEIN NÄCHSTES SKITOUREN PROJEKT


DER NEUE N HAGA ! CORE


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