Typografische Innereien

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impressum Gina SchÜler Hochschule Mannheim Fakultät Gestaltung 2. Semester Januar 2009

Quellen Der kleine Besserwisser Die Gestalten Verlag ISBN-Nr. 978-3899551662 bodytypes smart books ISBN-Nr. 3-908492-69-6 Buchstaben kommen selten allein Niggli-Verlag ISBN-Nr. 978-3721205015 Emil Ruder, Typographie Niggli-Verlag ISBN-Nr. 978-3721200430 Geschichte der Schrift Larissa Winter DTP-Dozentin, HS Mannheim Wikipedia


Typografische Innereien


Einf체hrung

Erl채uterungen

1

Rustica

Quadrata

Capitalis Monumentalis

3

Geschichte Unziale

7

Karolingische Minuskel

Halbunziale

13 11


Humanistische Minuskel

17

Gotische Minuskel

15

Grotesk

Antiqua

21

Textur

19

Definitionen Buchstabe Minuskeln

23

25


Majuskeln Oberlänge Unterlänge

Schriftlinie Serife Punze

Mittellänge hp-Höhe Versalhöhe

27

Strichstärke Schriftgröße

29

2 Schriftschnitt Laufweite

30 Fachbegriffe

Anatomie


Drei Grundformen des Zeichens Proportionen: Höhe und Breite

Merkmale und Achsenverläufe

37

Verhalten in Liniensystem Innere und äußere Weißräume

36

Entwicklung der Punze

Entwicklung

Musterseite Rasterbeispiel

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einf체hrung Erl채uterungen Auf den folgenden Seiten findet sich eine kleine Zusammenfassung der Schriftgeschichte, sowie einzelne Beispiele, die die typographischen Bestandteile visuell darstellen.

In der Geschichte wird die Entstehung und Entwicklung beschrieben. Von der Capitalis Monumentalis bis hin zu den modernen Groteskschriften werden die einzelnen Stationen aufgef체hrt.

Es werden Definitionen und Erkl채rungen zu den verschiedenen Begriffen der Typografie geliefert. Diese sind anhand von Beispielen veranschaulicht.


Im weiteren wird genauer auf die Anatomie der Buchstaben eingegangen. Von den Grundformen des Zeichens bis hin zu den Proportionen. Bestimmte Bezeichnungen werden erl채utert und visualisiert.


geschichte Capitalis Monumentalis 100 n. Chr.

Die Capitalis Monumentalis ist eine römische Monumentalschrift aus der Antike und gilt als historischer Prototyp für die gesamte westliche Typografie. Sie wird auch nach ihrem primären Beschreibstoff als „Lapidarschrift“ (von lat. lapis = Stein) bezeichnet. Sie ist eine reine Versalschrift, die ihre Form vor allem dem Medium Stein zu verdanken hat. Sie wurde mit einem Flachpinsel vorgezeichnet und dann in den Stein gemeißelt. Trotzdem wurden bereits damals Strichstärkenunterschiede angewandt. Sie ist sowohl der Vorläufer (aus ihr entwickelten sich unsere Minuskeln) als auch direkter Bestandteil der Antiqua (Majuskeln wurden übernommen). Die Proportionen der Buchstaben der Capitalis Monumentalis gehen von einem Quadrat aus. Die Buch-


Punze des großen O der Capitalis Monumentalis

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staben A, O, Q und V entsprechen exakt einem Quadrat, die restlichen werden in einem bestimmten Verhältnis davon abgeleitet. Die Proportionen entsprechen dabei denen der Capitalis Quadrata, mit dem Unterschied, dass die Buchstabenlinien der Capitalis einen unterschiedlichen Duktus besitzen. In der Paläografie und der Epigrafik werden beide Begriffe nur nach ihrem Beschreibstoff unterschieden: Capitalis Quadrata oder Capitalis elegans wird in Büchern (auf Pergament, Papyrus) verwendet, Capitalis Monumentalis oder Scriptura monumentalis auf Stein, Metall etc. Auch die zweite Variante der Capitalis trägt entsprechend unterschiedliche Namen: kanonisierte Kapitalis in Büchern, Scriptura actuaria in Inschriften.

Die Capitalis Monumentalis kennt nur Großbuchstaben und weder Wortabstände, noch Silbentrennung. Das wahrscheinlich bekannteste noch erhaltene Beispiel dieser Schrift, die besonders während der Renaissance als nachahmenswert empfunden wurde, stellt die Inschrift der Trajanssäule aus dem 2. Jahrhundert dar. Ihre Merkmale: Sie wird in Stein gehauen.


geschichte Capitalis Quadrata 300-500 n. Chr.

Die Capitalis Quadrata war eine Buchschrift der Römer. Sie richtet sich sehr stark an das Vorbild, die in Stein gemeißelte Capitalis Monumentalis. Die Quadrata wurde bis zum 5. Jhd. die Buchschrift profaner und klerikaler Handschriften. Sie ist eine antike Versalschrift. Der Name leitet sich von der geometrischen Formgebung der einzelnen Buchstaben her, die sich an Quadrat, gleichseitigem Dreieck und Kreis orientiert. Ebenso wie die Capitalis Monumentalis wird die Quadratschrift mit Serifen notiert, Worttrennungen und Ligaturen sind eher selten. Ab der zweiten Hälfte des 1. Jhd. n. Chr. bis zum Ende des 3. Jhd. n. Chr. erlebte die Quadratschrift unter den Kaisern Augustus, Tiberius, bis hin zu Trajan, Hadrian und Marc


Aurel ihren Höhepunkt. Sie blieb bis in das 6. Jhd. in Gebrauch, in einzelnen Prachthandschriften und als Auszeichnungsschrift ist sie sogar bis in das 9. Jhd. zu finden. Während die Capitalis Quadrata für Prachthandschriften insbesondere von Texten der römischen Klassik verwendet worden ist, ist die kanonisierte Capitalis mit ihren schmaleren und weniger geometrisch durchgebildeten Buchstaben als zierlichere und weniger imposante Standardbuchschrift im Gebrauch. Dazu war eine kursive Variante der Capitalis für den alltägliche Zwecke in Gebrauch, die ältere römische Kursive (Majuskelkursive), die für das lockere und flüchtige Schreiben besser geeignet war.

Ihre Merkmale: Sie wurde auf Pergament und auf Papyrus geschrieben.

Schriftbild der Capitals Quadrata


geschichte Capitalis Rustica 300 n. Chr.

Schriftbild der Capitalis Rustica

Die Capitalis Rustica ist eine Variante der antiken römischen Majuskelschrift Capitalis. Aus ökonomischen Gründen entsteht diese schnell zu schreibende Buchschrift, sie ist quasi die Schnellschreibvariante der Quadrata. Die Formen der Rustika, welche vor allem für Manuskripte, aber auch für Inschriften verwendet wurde, sind fließender als die der Quadrata. Anders als die harmonische Capitalis Quadrata mit ihren strengen geometrischen Vorgaben zeichnet sich die Rustica (von lat. rusticus = ländlich, bäuerlich) durch ihre schmale, kurvig-bogige Formgebung aus, die eine zügigere Notation erlaubte. Die Rustica kommt bereits im 1. Jhd. n. Chr. auf und bleibt bis ins 5. Jhd. n. Chr. in Gebrauch. Da sie in der Antike die vermutlich vorherr-


schende Buchschrift war, wird sie in der Paläografie bevorzugt als kanonisierte Capitalis bezeichnet. Im weiteren Verlauf des Mittelalters blieb die Capitalis Rustica als Auszeichnungsschrift in Gebrauch, zum Beispiel für Überschriften.

Punze des großen O der Capitalis Rustica


geschichte Unziale 400 n. Chr.

Punze des großen A der Unziale

Die Unziale oder Unzialschrift (früher Uncialschrift) ist eine Majuskelschrift und wurde mit der Rohrfeder auf Pergament geschrieben. Man wechselte vom faserigen Papyrus zum glatteren Pergament und vom pflanzlichen, leicht splitternden Rohr zum Federkiel als Schreibwerkzeug. Mit dem Christentum und kulturellen Einflüssen aus dem Orient entsteht aus der römischen Kursivschrift und der Capitalis Rustica diese geschwungene Buchschrift. In dieser Versalschrift werden Ober- und Unterlängen und erste Formen von Initialen/ Schmuckbuchstaben etabliert. Den Namen Unziale hat Jean Mabillon im 17. Jahrhundert eingeführt, indem er wohl eine Briefstelle bei Hieronymus missverstanden hat, in der dieser über die „zollgro-


Schriftbild der Unziale

ßen“ (lat. uncia, ein zwölftel Fuß, ein Zoll) Buchstaben klagt. Im Gegensatz zur Capitalis ist die Unziale eine vorwiegende Buchschrift. Sie entstand im 4. Jahrhundert und wurde bis zum 6. Jahrhundert für Bücher (Codices) und darüber hinaus als Auszeichnungsschrift verwendet. Sie erhält eine deutlich runde Formgebung, die gerundeten, serifenlosen Buchstaben und einige Ober- und Unterlängen sind charakteristisch. Diese sind aber noch nicht sehr ausgeprägt. Es gibt drei Formen der Unziale: griechische Unziale (4. bis 15. Jhd.) lateinische Unziale (4. bis 8. Jhd.) gotische Unziale (4. Jhd.) Ihre Merkmale: Sie ist ausgesprochen geeignet als Federschrift.


geschichte Halbunziale 400 n. Chr.

Die römische Kursive wandelt sich zur Halbunizale. Sie ist gewissermaßen ein Pendant zur Unziale. Die ausgeprägten Ober- und Unterlängen haben den Charakter einer echten Minuskelschrift. Die Halbunziale ist die dominante Bücherschrift in der Spätantike. Gegen Ende des 4. Jahrhundert kam in Europa die Halbunziale (auch Semiunziale) auf, deren Name in die Irre führt, denn die Formen fußen nicht auf der Unziale sondern zum Großteil auf der jüngeren römischen Kursive. Die Halbunziale besitzt deshalb schon ausgeprägte Ober- und Unterlängen und gilt als erste kalligraphische Minuskelschrift. Obwohl sie weniger als die Unziale gebraucht wurde, war sie die wichtigste Schrift der christlichen Literatur und wurde


Schriftbild der Halbunziale

Minuskel e der Halbunziale

hierbei von der karolingischen Minuskel mit den überwiegend heute noch gültigen Kleinbuchstaben (literae minutae genannt) abgelöst. Typisch für die Halbunziale ist das dreiförmige „g“. Ihre Merkmale: Die Buchstaben sind zusammengezogen. Sie ist eine Federschrift.


Minuskel g der karolingischen Minuskel

geschichte Karolingische Minuskel 800 n. Chr.

Als karolingische Minuskel (Carolina) wird eine Schriftart bezeichnet, die am Ende des 8. Jahrhunderts im Umfeld Karls des Großen entwickelt wurde, um im gesamten Frankenreich über eine einheitliche Buch- und Verwaltungsschrift zu verfügen. Entwickelt wurde sie von Abt Alkuin von York (732 - 804). Eine Schreibreform der Karolinger setzt die Karolinigsche Minuskel als allgemein verbindliche Schrift fest. In ihr sind fast alle Kleinbuchstaben des heutigen Alphabets durchgebildet. Die karolingische Minuskel zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit des Schriftbildes aus. Aus ihr entwickelten sich über die gotische Minuskel die Kleinbuchstaben der deutschen Schriften und über die humanistische Minuskel die heutigen Kleinbuchstaben


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der lateinischen Schrift. Sie ersetzt die bis dahin gebräuchliche lateinische Schrift in Großbuchstaben (Majuskel) und die Unziale, eine Schriftart, die durch Abrundung der Buchstaben der römischen Capitalis und der Quadrata entstanden ist. Die Gebrauchs- und die Buchschrift folgen einem einheitlichen Muster: Die Minuskelschrift verfügt über Ober- und Unterlängen, die Worte sind klar voneinander abgesetzt, Zeilenanfänge können mit Schmuck- oder Großbuchstaben hervorgehoben werden, der FeinFett-Kontrast der Striche ermöglicht gute Lesbarkeit. Die karolingischen Minuskeln verbreiteten sich ab dem 9. Jahrhundert von den Schreibzentren des Karolingerreiches (Tours, Reims und Aachen) sehr schnell aus.

Gegen Ende des 11. Jahrhundert entwickelte sich in Belgien und Nordfrankreich aus der karolingischen Minuskel die frühgotische Minuskel als neuer Schrifttyp, der sich rasch in ganz Europa verbreitete und die karolingische Minuskel verdrängte. Später entwickelten sich aus den karolingischen Minuskeln die gotische Minuskel und die humanistische Minuskel. Die karolingische Minuskel bildet also die Grundlage für unsere heutigen Kleinbuchstaben sowohl der Schreib- als auch der Druckschrift. Ihre Merkmale: Sie hat niedrige Mittellängen und einen weiten Zeilenabstand. Sie ist eine Federschrift.


geschichte Gotische Minuskel 12. Jahrhundert

Die gotische Minuskel ist eine Minuskelschrift, die in Skriptorien des Mittelalters in der gotischen Zeit entwickelt wurde und in Handschriften die karolingische Minuskel ablöste. Die gotische Minuskel wurde aber auch für Inschriften eingesetzt. Als seinerzeit moderne Schrift wurde die gotische Minuskel auch zur in Inkunabeln verwendeten Druckschrift, in ihrer Reinform entspricht sie der Textura des Buchdrucks. Wie alle Minuskelschriften steht die gotische Minuskel in einem Vierlinienschema, bei dem die Zeile in drei Schriftzonen, Unter-, Mittelund Oberlängenbereich eingeteilt ist. Der Mittellängenbereich wird dabei von der Grundlinie, auf der die Buchstaben stehen, und der Oberlinie des Mittellängenbereichs begrenzt. Bei der gotischen Mi-


nuskel ist charakteristisch, dass die Schäfte der Buchstaben an der Grundlinie und der Oberlinie des Mittelängenbereiches brechen, sie ist eine gebrochene Schrift. Die Bögen der Buchstaben können stumpfwinklig abbrechen wie auch spitzwinklig abknicken und werden durch senkrechte und schräge Bestandteile ersetzt. Ihre Merkmale: Sie hat höhere Mittellängen und einen geringen Zeilenabstand. Sie ist eine Schreib- und Druckschrift.

Schriftbild der Gotischen Minuskel


geschichte Humanistische Minuskel 15. Jahrhundert

Schriftbild der Humanistischen Minuskel

Die Renaissanceschrift des 15. Jhd. ist die humanistische Minuskel. Die italienischen Humanisten nahmen die karolingische Minuskel wieder auf, um in dieser Schrift ihre Klassikerhandschriften zu schreiben. Sie entstand aus dem Interesse für die Welt der Antike. Die Humanisten nahmen sich die karolingischen Schriften zum Vorbild. Als Versalien zur humanistischen Minuskel dient die Capitalis. Die Schrift ist aus dem Grundbedürfnis des Menschen heraus entstanden, Informationen zu fixieren und zu archivieren bzw. zu dokumentieren. Die maßgeblichen Beweggründe hierfür waren in erster Linie ökonomischen / merkantilen und magischen / religiösen Ursprungs. Die Entwicklung der Schrift ist, wie alle anderen Errungenschaften der


Punze des g der Humanistischen Minuskel

Menschen, eine fließende, die sich nur sehr schwer in klare Abschnitte und Epochen unterteilen lässt und keinen örtlich oder zeitlich fixierbaren Ursprung hat. So entwickelten sich zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Schriftsysteme. Sie bildet die Grundlage für alle neueren Schriften. Ihre Merkmale: Sie wird mit Feder geschrieben, sie ist eine gezeichnete und für den Druck geschnittene Type.


Punze des Minuskel o der Textur

geschichte Gebrochene Schriften / Textur 15. Jahrhundert

Die Textur ist eine enge und schnell geschriebene Schrift mit aneinandergerückten Buchstaben. Sie entstand in Nordfrankreich zur Zeit der Gotik, daher wird sie oft auch als Gotisch oder gotische Buchschrift bezeichnet. Die Bezeichnung „Textura“ geht auf das 12. Jhd. zurück, ihre Erscheinung und Ausrichtung ist vertikal orientiert. Vorläufer war die gotische Minuskel, die aus der karolingischen Minuskel entstand. Sie wird auch Textura (lat. textur „Gewebe“) oder Gitterschrift genannt und zählt zu den gebrochenen Schriften. Bei der Textura kommt es zu einer vollständigen Brechung der Bögen. Da sowohl die Buchstaben als auch die Zeilen bei Texturatexten mit nur geringem Abstand geschrieben wur-


Schriftbild der Textur

den, entstand ein sehr dunkles, für modernen Druck gewöhnte Augen meist schwer lesbares Schriftbild, ein „Buchstabenteppich“. Daher hat die Textura auch ihren Namen. Gutenberg, Erfinder der Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern, nahm diese Schriftart als Vorbild für seine erste Druckschrift. Die italienische Rotunda (nicht so rautenförmig) sowie die deutsche Schwabacher (luftiger) und Fraktur (verschnörkelter) sind spätere Abarten der Textura. Ihre Merkmale: Sie wird mit der Feder geschrieben, sie ist eine gezeichnete und für den Druck geschnittene Type.


Punze des a der Weidemann

geschichte

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Antiqua ab 15. Jahrhundert

Antiqua (lat. antiquus „alt, einstig“) bezeichnet Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem lateinischen Alphabet basieren und sich ursprünglich auf Vorbilder der römischen Antike bezogen. Die Antiqua bildete sich in der Epoche des Humanismus (15. Jahrhundert) in Italien als zunächst handgeschriebene Buchschrift heraus. Antiqua-Schriften und deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- und Schreibschriften für westliche Sprachen. Umgangssprachlich bezeichnet man als Antiqua auch Serifenschriften als Gegensatz zur serifenlosen „Linear-Antiqua“, den Grotesk-Schriften. Bei dem ersten venezianischen und französischen Prototypen ist noch deutlich der Federduktus zu erkennen. Man erkennt bei jeder


Antiquaentwicklung den Zeitgeist der jeweiligen Epoche, vor allem in der Anmutung der Architektur, der Serifen und der Strichstärkenunterschiede.

Entwicklungsstufen / Gliederung nach DIN 16518: Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Klassizistische Antiqua Serifenbetonte Linear-Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua Antiqua-Varianten Schreibschriften Handschriftliche Antiqua Gebrochene Schriften Fremde Schriften


Punze des Majuskel O der Futura

geschichte Grotesk ab 19. Jahrhundert

Die Grotesk, auch Sans Serif (französisch für „ohne Serifen“) ist eine aus der Antiqua abgeleitete Schriftart, bei der die Strichstärke der Buchstaben (nahezu) gleichmäßig ist und die keine Serifen besitzt. Sie ist zur Zeit der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts in England entstanden. Da sie die erste Druckschriften ohne Serifen war und somit allen Lesegewohnheiten widersprach, wurde sie als „grotesque“ empfunden. Zunächst wurde sie nur für Reklame und Plakate eingesetzt. Später experimentierte man mit den Elementen der Typografie der 20er z.B. mit der formalen Klarheit des Ausdrucks und schnörkellosen, geometrisch konstruierten Grotesk-Formen. Mit Bauhaus, Tschicholds „Neuer Typographie“ und der Futura von Paul


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fenlosen Antiqua eine einheitliche Strichstärke. Das scheint aber nur so, denn eigentlich unterscheiden sich die Strichstärken, um ein optisch gleichmäßiges Bild herzustellen. Dieses wird deutlich bei den Übergängen an den Rundungen und bei den neueren Schnitten. Klassifikationen: Amerikanische Grotesk Franklin Gothic, News Gothic Statische Grotesk Helvetica, Arial, Univers Geometrische Grotesk Futura, Avant Garde Dynamische Grotesk Gill Sans, Frutiger, Meta, TheSans

Punze des B der Helvetica

Renner erlebte die Grotesk ihren endgültigen Durchbruch. Bis heute sind Serifentypen die Grundform im Druckwesen. Ihre Vorteile spielen die Grotesk-Schriftarten erst in der Webtypografie aus, wo die Serifen die Lesbarkeit kaum erhöhen, und insbesondere bei kleinen Schriftgrößen verringern. Grotesk-Schriften weisen einfach geformte Glyphen auf und sind heute die Standardardschriftart auf Computersystemen, sodass der Ausdruck „Grotesk“ befremdlich wirkt, daher ist auch der Ausdruck „Sans Serif“ in der Desktop-Publishing-Branche der übliche. Heutzutage ist das vielfältige Angebot an Groteskschriften unübersehbar, was auf die Bedeutung dieser Schriften hinweist. Auf den ersten Blick haben die Schriften der Seri-


definitionen Buchstabe Der Buchstabe ist ein grafisches Zeichen, das zur Wiedergabe von Sprachlauten verwendet wird. Ein Buchstabe kann einen oder mehrere Laute bezeichnen. Im modernen Desktop-Publishing wird das Zeichen auch Glyphe genannt. In der Typographie ist eine Glyphe die grafische Darstellung eines Schriftzeichens. Der Buchstabe ist das kleinste Element, um ein Wort zu bilden / Text zu formen, deren Anordnung wiederum die typographische Form und Lesbarkeit eines Textes entscheidend bestimmt. Die Summe aller Elemente eines Buchstabens vermittelt die wesentlichen Eigenschaften einer Schrift. Das Alphabet ist eine visuelle Wiedergabe aller lautlichen Einheiten einer Sprache in fester Abfolge.

Minuskeln Minuskeln werden auch Gemeine oder Kleinbuchstaben genannt. Sie passen in das so genannte Vierlinienschema. In diesem Schema können die Minuskeln eine Oberlänge (z.B. h, k) oder auch eine Unterlänge besitzen (z.B. g, j). Die lateinische Wort Minuskel ist von „minusculus“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie „ehr klein, gewöhnlich, häufig vorkommend, verbreitet, einfach, normal oder nieder“.


Majuskeln Sie werden auch als Versalien oder Großbuchstaben bezeichnet und beschränken sich vorwiegend auf ein Zweilinienschema. Im Lateinischen bedeutet „majusculus“ soviel wie „etwas größer“. Der wesentliche Unterschied zwischen Gemeinen und Versalien besteht also darin, dass Gemeine sowohl Ober- als auch Unterlängen besitzen.

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Oberlänge Oberlängen sind die Bereiche der Kleinbuchstaben, die die Mittellinie nach oben überschreiten. Die k-Linie begrenzt die Oberlängen der Kleinbuchstaben bei Renaissance-Antiquas (Überhang).

Unterlänge Die Unterlänge, auch p-Linie, beschreibt die Bereiche der Kleinbuchstaben, die die Grundlinie nach unten unterschreiten. Strecke zwischen der Grundlinie und dem unteren Ende des Buchstabens


definitionen

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Mittellänge Die Mittellänge ist die Höhe der Kleinbuchstaben ohne Oberlängen, sie wird von der Grundlinie aus gemessen. Sie wird auch als x-Höhe bezeichnet.

hp-Höhe Sie ist die größte vertikale Ausdehnung und bezeichnet den Raum vom obersten bis zum untersten Punkt einer Schrift.

Versalhöhe Sie entspricht der Höhe eines Großbuchstabens (Versalien, Majuskeln) und wird auch h-Höhe genannt. Sie bezeichnet die Distanz von der Schriftlinie bis zur Oberlänge der Versalien.


Das Unbedruckte ist nicht eine undefinierbare Leere, sondern ein Element des Bedruckten.

Schriftlinie Sie wird auch Grundlinie genannt. Sie ist eine gedachte Linie, auf der alle Buchstaben aufsitzen. Die Rundungen ragen leicht über die Grundlinie hinaus.

Serife Als Serife bezeichnet man die „Füßchen“ (An- und Abstriche) von Antiqua- und Egyptienne-Schriften, die einen Buchstaben am Ende, quer zu seiner Grundrichtung abschließen. Diese Endstriche gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen je nach Schriftart. Nicht zu verwechseln mit dem Abbzw. Anstrich und dem Tropfen. Der Abstrich ist der verjüngte Abschluss eines nach unten gezogenen Striches. Hierbei wird die Feder am Strichende mit einer leichten Drehung nach oben vom Papier genommen. Der Ansatz zum Strich, an den keine Serife ansetzt, bezeichnet den Anstrich. Der Tropfen hingegen bildet sich häufig im Bogen des a,c,f,g,r,j und y.

Punze Punzen sind in der Typografie die ausgesparten, nichtdruckenden Innenflächen eines Buchstaben. Man unterscheidet völlig geschlossene Punzen mit geschlossenen Buchstabeninnenflächen (a,b,d,e,g,o,p,q) und einseitig offene Punzen (h,m,n,u). Die Punzenbreite des Kleinbuchstabens n dient als Anhaltspunkt für den optimalen Wortzwischenraum. Der Name leitet sich von den gleichnamigen Werkzeugen ab, die ursprünglich im Hochdruckverfahren zur Erzeugung von Punzen verwendet wurden. In der zeitgemäßen Typographie ist das Weiß nicht passiver Hintergrund für typographische Zeichen, das Weiß und die typographischen Zeichen sind gleichwertig.


definitionen Strichstärke Strichstärke ist ein Begriff, der sich auf die Linien bezieht, aus denen einzelnen Buchstaben einer Schriftart aufgebaut sind. Schriftfamilien sind in der Regel in verschiedenen Strichstärken ausgebaut, z.B. leicht, normal, fett, extrafett etc. Es gibt sowohl Schriftarten, bei denen die Strichstärke konstant ist (Grotesk- und Egyptienneschriften) als auch mit variabeler Strichstärke (Antiquaschriften). Hier unterscheidet man zwischen dem Haarstrich, der sich auf die feineren Linien in den Buchstabenformen bezieht und dem Grundstrich, der die kräftigeren Linien bezeichnet. Wechselnde Strichstärken sind besonders in den Achsen bzw. Rundungen einzelner Buchstaben gut sichtbar.

Schriftgröße Wird allgemein als Schriftgrad bzw. Buchstabengröße bezeichnet. Im Schriftsatz auch Kegelgröße genannt. Mit Hilfe des Typometers lassen sich die in Punkt anzugebende Größen feststellen. Die Schriftgröße ist die vertikale Ausdehnung eines Buchstabens, bestehend aus Oberlänge, Mittellänge und Unterlänge. In unmittelbarem Zusammenhang mit der Schriftgröße steht die Breite eines Buchstabens (inklusive Vorund Nachbreite): Dickte / Dicke.


30 Schriftschnitt Der Schriftschnitt ist eine Variationsmöglichkeit des Schriftbildes. Schriftfamilie: Alle Varianten des Schriftbildes vereint. Die Klassiker sind kursiv / fett. Man unterscheidet zwischen Schriftbreiten wie schmal, normal und breit (condensed, regular, extended) und Schriftstärken wie mager, normal, halbfett, fett und extra fett (light, regular, semibold, bold, black). Weitere Schnitte sind die Schriftlage kursiv und die Kapitälchen.

Laufweite Es bezeichnet den Abstand der Buchstaben zueinander und ergibt sich aus Vor- und Nachbreite eines Buchstabens, dem definierten Weißraum vor und nach dem Buchstabenbild. Die Laufweite wird so angelegt, dass möglichst alle Kombinationen ein gutes Wortbild ergeben. Sie darf nicht zu eng sein und auch nicht zu weiten Abstand haben. Jede Schrift hat eine andere Laufweite. Wir empfinden ein Wortbild als ausgeglichen, wenn sich ein rhythmischer Wechsel von Strichen ergibt. Dafür ist es erforderlich, dass der Raum zwischen den Buchstaben etwa so groß ist wie ihre Punzen.


anatomie Schenkel

Bogen

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Fachbegriffe visualiert an der Garamond


Scheitel

Schlaufe

Kopf

Querstrich

Deckstrich

Schweif

Tropfen

Punze

Schulterstrich


anatomie

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Stamm

Fähnchen / Ohr

Bein

Schulter


Schweif

Punkt

Serifen

Schaft

Bauch

Cauda

FuĂ&#x;


anatomie

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Drei Grundformen des Zeichens Der Buchstabe ist ein grafisches Zeichen, das zur Wiedergabe von Sprachluten verwendet wird. Er besteht in unserer Zeit aus Versalien (Großbuchstaben) und Gemeinen (Kleinbuchstaben). Versalien orientieren sich an den drei geometrischen Grundformen: Dreieck, Kreis und Quadrat. Die Formen und Richtungskontraste sind dabei grundlegend für die Anmutung der Buchstabenform.

h

h

Proportionen: Höhe und Breite Typografie verwendet eigene Maßsysteme und -einheiten, die die proportionale Größe, den Abstand und die Zeilenhöhe eines Buchstaben bestimmen. Es wird heutzutage in Punkt gemessen. Den nichtdruckenden Bereich, der das Buchstabenbild umgibt, nennt man Fleisch. Entscheidend für die Wahl der Größe ist der Zweck der Verwendung. Im Satzbereich werden drei Gruppen eingeteilt: Konsultationsgrößen (5 bis 8 pt, für Fußnoten, Bemerkungen) Lesegrößen (9 bis 12 pt, für den Mengensatz) Schaugrößen (ab 14 pt, für Headlines, auf Plakaten)


Schriftlinie hp-Höhe Versalhöhe Mittellänge Unterlänge

Bhpx

Oberlänge

Verhalten im Liniensystem Buchstaben lassen sich in ein Liniensystem einordnen. Dieses ist vergleichbar mit dem Liniensystem bei Musiknoten. Die Mittellänge (x-Linie) ist die von der Grundlinie aus gemessene, normale Höhe der Kleinbuchstaben. Oberlängen sind die Bereiche der Kleinbuchstaben, die die Mittellinie nach oben überschreiten. Die k-Linie begrenzt die Oberlängen der Kleinbuchstaben bei Renaissance-Antiquas (Überhang). Die Unterlänge (p-Linie) beschreibt die Bereiche der Kleinbuchstaben, die die Grundlinie nach unten unterschreiten.

Innere und äußere Weißräume Neben sichtbaren Räumen spielen auch die Weißräume zwischen den Buchstaben eine entscheidende Rolle. Der Innenraum eines Buchstabens wird als Binnenraum, auch Punze bezeichnet. Eine Punze muss nicht unbedingt geschlossen sein. Auch ein „c“ hat eine Punze. Seit der Zeit des Bleisatzes bestimmt das Fleisch den Abstand der Zeichen zueinander. Schriften haben verschiedene Dicktenwerte. Die Laufweite wird durch die Zeichenbreite und den Abstand der Buchstaben zueinander bestimmt. Der Wortabstand ergibt sich aus der Laufweite oder dem Buchstabenabstand. Die Erweiterung des Wort- und Buchstabenabstands wird mit Spationieren bezeichnet.

Die dunkleren Flächen im Inneren der Buchstaben und die weißen zwischen ihnen sollten alle ähnlich groß sein, damit sich ein rhythmisches, gut lesbares Wortbild ergibt. Der weiße Innenraum eines Buchstabens ist an der Form des Buchstabens beteiligt. Beim Entwerfen der Schrift muss Form und Gegenform ständig gegeneinander abgewogen werden. Das Zusammenstellen der Buchstaben beruht auf einem Spiel zwischen dem Weiß des Innenraums und dem Weiß der Buchstabenabstände.


anatomie Merkmale und Achsenverläufe Anhand der verschiedenen Klassen der Antiqua-Schriften dargestellt.

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Venezianische Renaissance-Antiqua Der Querstrich vom e liegt schräg. Die Achse der Rundungen ist nach links geneigt. Haar- und Grundstriche sind in der Grundstärke nicht sehr verschieden. Die Serifen sind ein bisschen ausgerundet, die Oberlängen der Minuskeln meist etwas länger als die Höhe der Versalien. Es gibt einen nach rechts gerichteten Schreibduktus, gute Zeilenführung sorgt für gute Lesbarkeit. Es gibt relativ wenig unterschiedliche Strichstärken, das führt zu einem ruhigen Gesamtbild. Beispiel: Weidemann


Französische Renaissance-Antiqua Sie hat viele Eigenschaften der Venezianische Renaissance-Antiqua. Allerdings gibt es größere Unterschiede in der Strichdicke. Die Buchstabenform ist etwas regelmäßiger und der Querstrich des e liegt waagrecht. Beispiel: Garamond (Bembo, Palatino)

Barock-Antiqua Unter Einfluss der KupferstecherSchriften gibt es hier größere Unterschiede der Strichstärken. Die Achse der Rundungen liegt fast senkrecht. Die Serifen sind wenig oder fast gar nicht ausgerundet. Die Serifen der Kleinbuchstaben sind oben schräg, unten gerade angesetzt. Beispiel: Baskerville (Caslon, Rotis Serif, Times)


anatomie

Klassizistische Antiqua Haar- und Grundstriche unterscheiden sich stark und es ergibt sich ein kontrastreiches Bild mit strenger Eleganz. Die Achse der Rundungen ist senkrecht, die Serifen waagrecht angesetzt. Buchstabenformen wirken statisch und konstruiert. Die Winkel zwischen Serifen und Grundstrichen sind kaum ausgerundet, es gibt eine starke Betonung der Senkrechten. Starker Kontrast zwischen feinen und dicken Linien, dadurch sind die Schriften schwer lesbar. Beispiel: Bodoni (Didot, Walbaum)


Serifenbetonte Linear-Antiqua Es gibt eine starke Betonung der Serifen. Haar- und Grundstriche und Serifen sind optisch einheitlich, es gibt viele verschiedene Anmutungen und Varianten. Beispiel: Rockwell (Clarendon, Memphis)

Serifenlose Linear-Antiqua Optisch ist die serifenlose LinearAntiqua in der Strichst채rke teils einheitlich, manchmal auch nicht. Es gibt viele verschiedene Arten. Beispiel: Frutiger (Futura, Gill, Helvetica, Univers)

40


entwicklung

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Entwicklung Anhand des Buchstabeninnenraums des a, der Punzen, wird erläutert, wie sich die Schriften im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Capitalis Monumentalis Bei der Capitalis Monumentalis ist es auffällig, dass sie nur aus Majuskeln besteht. Hier ist die Punze des A zu sehen.

Capitalis Quadrata Bei diesem Beispiel der Capitalis Quadrata ist zu erkennen, dass das Majuskel-A zu dieser Zeit keine geschlossene Punze hatte, sondern nur eine geĂśffnete.


Capitalis Rustica Die Capitalis Rustica ist eine Weiterentwicklung der Capitalis Quadrata. Wie hier zu sehen ist, hat das große A immer noch eine geöffnete Punze.

Unziale Die Unziale wurde mit einer Feder geschrieben. Dadurch ist sie viel geschwungener und dynamischer als ihre Vorgänger. Das A hat einen großen Schwung, der sich in der Punze widerspiegelt.

Halbunziale Die Halbunziale hat nun auch Minuskeln. Hier ist ein Beispiel der Punze des Minuskel-a zu sehen. Es wirkt wesentlich runder und ist geschlossen.


entwicklung

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Karolingische Minuskel Die Karolingische Minuskel bestand nur aus Minuskeln. Sie war ebenfalls eine Federschrift und hatte ein geschwungenes, einheitliches Gesamtbild.

Gotische Minuskel Die Karolingische Minuskel wirde von der Gotischen Minuskel abgelรถst. Sie wurde wie alle Minuskelschriften in einem Vierlinienschema angelegt und ist gut lesbar.


Humanistische Minuskel Um die Humanistische Minuskel zu entwickeln, wurden große Teile der Karolingischen Minuskel wieder aufgenommen. Das a war allerdings bedeutend niedriger, wie hier an der Punze des Minuskel-a zu erkennen ist.

Textur Ein aneinander gerücktes, dunkles Schriftbild ist charakteristisch für die Textur. Sie wurde eng und schnell geschrieben. Die besondere Enge der Schrift lässt sich sehr gut an der hohen und schmalen Punze des kleinen a erkennen.

Venezianische Renaissance-Antiqua Die Achse der Rundungen bei der Venezianischen Renaissance-Antiqua ist leicht nach links geneigt, der Schreibduktus zeigt nach rechts. Bei diesem Beispiel ist die Punze des Minuskel-a der Schrift Weidemann zu sehen.


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entwicklung Französische Renaissance-Antiqua Die Buchstabenform der Französischen Renaissance-Antiqua ist viel regelmäßiger. Die Punze des kleinen a der Garamond ist länglich.

Barock-Antiqua Die Achse der Rundungen liegt fast senkrecht, was auch an der Punze des Minuskel-a der Baskerville zu erkennen ist.


Klassizistische Antiqua Die Rundungenachse steht senkrecht, die Schrift wirkt statisch und konstruiert. Der Buchstabeninnenraum des a der Bodoni ist gleichmäßig und wohl gerundet.

Serifenbetonte Linear-Antiqua Es gibt eine sehr starke Betong der Serifen und die Strichstärken sind gleich. Die Punze des Minuskel-a der Rockwell stellt die fast konstruierte Form gut dar.

Serifenlose Linear-Antiqua Die Serifenlose Linear-Antiqua hat, wie der Name schon sagt, keine Serifen. Sie wirkt sauber und ist gut lesbar. wie hier an dem Beispiel Frutiger zu erkennen ist.


entwicklung Amerikanische Grotesk Das Beispiel der Punze des kleinen a der News Gothic zeigt, dass die Schriften unter der Klassifikation der Amerikanischen Grotesk insgesamt statisch und konstruiert sind.

Statische Grotesk Die Statische Grotesk Helvetica hat einen geschwungenen Bauch, was an diesem Buchstabeninnenraum verdeutlicht wird.


Geometrische Grotesk Die Futura gehört zu der Geometrischen Grotesk und ist mehr als alle anderen Klassifikationen der Grotesk konstruiert und geometrisch entwickelt worden. Die Punze des a ist fast kreisrund.

Dynamische Grotesk Die Dynamische Grotesk, wie zum Beispiel die Gill Sans, zeigt, dass die Groteskschriften sehr schlicht und schnörkellos sind. Ihre Strichstärken sind nahezu gleich.

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musterseite

Raster Mein Raster besteht aus 3 Spalten. Zudem habe ich meine Gestaltung an eine horizontale Linie ausgerichtet, die sich etwas unterhalb der Seitenmitte befindet. Die Kapitelüberschriften, sowie Informationstexte, Illustrationen und Bildunterschriften richten sich nach oben oder unten an ihr aus. Ich habe ebenso mit der Pagnierung gespielt, diese mal oben, mal unten oder auch seitenverkehrt an dieser Rasterlinie ausgerichtet.

Schrift Meine Schriftwahl fiel auf Helvetica Regular 8 pt für den Fliesstext, sowie Helvetica Bold 8 pt für Überschriften. Für Rubriktitel und Seitenzahlen wurde Helvetica Bold 40 pt verwendet. Für Bilduntertitel Helvetica Regular 6,5 pt. Ich empfinde diese Schrift als äußerst ästhetisch und klar, so dass sie stilistisch sehr gut zu meinem Entwurf passt.


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Farbe Meine Farbwahl beschränkt sich auf Schwarz 100 % und 45 %. Meine einheitlich schlichte Gestaltung bietet sich für einen schwarz / weiß-Entwurf sehr gut an und ich wollte diese „klare Linie“ damit fortsetzen.

Bilduntertitel


Typografische Innereien Eine Ăœbersicht der Geschichte, Entwicklung und Anatomie der Buchstaben und deren Bestandteile, wie zum Beispiel den Punzen.


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