Jugendzentrum Andritz
Jugendzentrum Andritz
Entwerfen 2 • Sommersemester 2019 • Institut für Gebäudelehre • TU Graz Prof. Dipl.-Ing. Hans Gangoly • Dipl.-Ing. Eva Sollgruber • Dipl.-Ing. Burkhard Schelischansky
Einleitung 7 Grundstück 11 Exkursion 20 Städtebau 25 Ausgewählte Arbeiten 29
Einleitung
„Was macht eine Stadt für ihre Bürger eigentlich attraktiv? Eine funktionierende Infrastruktur? Bezahlbarer Wohnraum? Saubere Luft? Ein breites Bildungs- Freizeit- und Kulturangebot? Viel Grün? All das ist sicherlich wesentlich – und definiert doch nur den Rahmen für Lebensqualität. Tatsächlich wünschen wir Bürger uns vor allem Gemeinschaft. Wir suchen Nähe. Nachbarschaft. Soziales Miteinander.“ (Riesch, Susanne: Der menschliche Maßstab, in: edition brand eins (2019), H. 3, 1) Viele Stadtquartiere in Graz kämpfen auf Grund von Stadtverdichtung und Bewohnerfluktuation mit dem Problem der vermehrten Anonymisierung von Nachbarschaften und dem damit einhergehenden Fehlen von Orten der Identifikation. Mit dem Entwurf eines Jugendzentrums in Graz-Andritz nehmen wir uns diesen Problemen an und wollen einen Begegnungsort schaffen, an dem sich Jugendliche abseits der sozialen Netzwerke und ohne Konsumzwang treffen und austauschen können. Neben Fragen der Programmierung – changierend zwischen Sport, Handwerk und Kultur – werden wir uns mit dem grundlegenden Thema des architektonischen Ausdrucks eines solchen Ortes beschäftigen. Was macht ein Jugendzentrum heutzutage aus? Welche Präsenz hat es im Stadtraum und mit welchen architektonischen Mitteln wird die Entwurfsabsicht transportiert? Hans Gangoly und Eva Sollgruber
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ISOLATION
REBELLION
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VIELFALT
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INSEL
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TREFFPUNKT
PRODUKTIVITÄT
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POGRAMM
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OFFENHEIT
OASE
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SPORT
INNEN / AUSSEN
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Grundstück
© Helmut Tezak, März 2019
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Die Anfänge Der heutige Bezirk Andritz umfasst die ehemaligen Katastralgemeinden Ober- und Unter Andritz, St. Veit - Stattegg, Schattleiten und Weinitzen. Die Besiedelung dieses Gebietes reicht zurück bis zur Römerzeit, wo vor allem das Gebiet in Weinzödl und der Graben Richtung Stattegg bis zur Leber bevorzugt wurden. Die darauffolgende Epoche der Völkerwanderung brachte die Slawen in den Großraum Graz. Ihre Siedlungen hielten sich an den Rändern des Grazer Beckens und im geschützten Norden am längsten. Andritz: findet erstmals im Jahre 1265 urkundliche Erwähnung als „Endritz“, welches sich vom altslawischen „je(n)dru“ = stark, schnell herleitet; „jendriza“ = rasch fließender Bach. Im 8. Jahrhundert n. Chr. wurde das slawische Herzogtum Karantien dem Reich Kaiser Karls dem Großen einverleibt, aber die endgültige Verdrängung der Slawen gelang erst im 11. Jahrhundert n. Chr.. Damit war der Weg frei für die Ansiedelung des deutschen Adels, von Kirchen und Klöstern. Auch im Norden von Graz wurde gerodet, das Land aufgeteilt und vergeben. Ein großteil diese Besitztums ging später an die Stadtecker über, die zu den mächtigsten Ministerialien des steirischen Landesfürsten zählten. Den Mittelpunkt ihres Herrschaftsbereiches bildete ein Herrenhof mit der Eigenkirche St. Veit. Dieses Gebiet wurde später aufgeteilt und es entstand der Ort Oberandritz. Um 1547 gingen die Besitztümer in habsburgische Hand über, wo sie mit der Herrschaft Gösting vereinigt wurden. Diese Besitzverhältnisse hielten sich bis 1848, dem Jahr, in dem es zu einer neuen politischen Einteilung kam. Man schuf den politischen Bezirk Graz - Umgebung und mit ihm auch die Ortschaften Oberund Unter Andritz. Unter Andritz erstreckte sich als Straßendorf am Zusammentreffen der Andritzer Reichsstraße mit der Grazerstraße, während Ober Andritz als ein Großweiler einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt am Zusammentreffen der Stattegger Straße mit der St. Veiter - Straße, der Weinitzenstraße und dem Rotmoosweg bildete. Das Gebiet des heutigen XII. Grazer Stadtbezirkes war im Mittelalter fast ausschließlich agrarisch genutzt und die Bevölkerung zum größten Teil in der Landwirtschaft tätig. Auch betrieb man bis in das frühe 19. Jahrhundert Weinbau, vorwiegend in Weinzödl, auf der Platte oder in St. Veit am Aigen (die Bezeichnung des Hügels im Bereich der Kirche). Sehr bedeutungsvoll für die Entwicklung dieses Bezirkes war die Mur mit seinen zahlreichen Wasserarmen entlang des linken Flussufers. Schon seit dem 13. Jahrhundert betrieb das Wasser diese Mühlen und andere gewerbliche Betriebe, wie lederverarbeitendes Gewerbe.
Die industrielle Entwicklung von Andritz Andritz spielte eine bedeutende wirtschaftliche Rolle in dieser Gegend. Aus dem späten 16. Jahrhundert lässt sich eine Pulvermühle oder Pulverstampf nachweisen. Man belieferte von dort das Militär der innerösterreichischen Haupt- und Residenzstadt Graz, da zu dieser Zeit die Türken vor der Stadt standen. Die industrielle Entwicklung im Raum Andritz zeigte sich außer in der Pulver- und Papiererzeugungsbetrieben im 17. und 18. Jahrhundert auch an mehreren Ziegelbrennereien in der heutigen Ziegelstraße und an der bedeutendsten Fabrik in dieser Region, der späteren Andritzer Maschinenfabrik. Johann Korösi is untrennbar mit der industriellen Entwicklung von Andritz verbunden und gilt als ein großes Vorbild auf dem Gebiet des humanen Arbeitgebers. 1852 erwarb er die sogenannte Trummer - Mühle in Andritz und ging mit dem Ziel ans Werk eine „großartige Maschinenfabrik“ zu erbauen. Er war der neuen neuen Technik sehr aufgeschlossen und bediente sich schon bald der Energie der Dampfmaschinen. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach wurde auch diese Fabrik in die Kriegsproduktion mit einbezogen. Andritz wächst Hand in Hand gehend mit der Industrialisierung erhöhte sich in Graz und seiner Umgebung der Bevölkerungsstand. Die Stadt wurde zu klein. Da es immer wieder zu neuen Industriegründen in den Vororten kam, wie in Andritz, Eggenberg oder Gösting, verlegten sich auch die Wohnviertel in die Gegend. Mit der starken Zuwanderung änderte sich aber auch die Bevölkerungsstruktur. Der zuvor vorherrschende Bauernstand vermischte sich mit dem Arbeitsstand. Anfang des 20. Jahrhunderts vollzog sich durch die Errichtung einer Straßenbahnverbindung zwischen Graz und Andritz schon ein großer Schritt in Richtung Eingemeindung des Vorortes. Andritz kommt zu Graz Mit dem Anschluss 1938 vollzog sich auch die Eingemeindung von Andritz. Die alten Grazer Vororte wurden infolge einer vielfach ungeordneten Stadterweiterung seit 1945 und der damit meist verbundenen mangelhaften Zentrenbildung in ihrer Gestalt stark verändert, wobei der typische Ortscharakter verloren ging. Andritz konnte im Vergleich zu anderen randbezirken gewisse dörfliche Züge erhalten, litt aber in jüngerer Zeit sehr stark an der immer größer werdenden Zersiedelung.
Auszügen aus der Diplomarbeit „Zentrumsvision für Andritz“ von Barbara Furhmann, TU Graz 2001
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Stattegg
Weinitzen
Platte
Neustift
St. Veit
Oberandritz
Weinzรถdl
St. Gotthard
Unterandritz
Bezirk Andritz
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Maschinenfabrik Andritz AG
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Andritz Zentrum
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Ziegelstraße
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Luftbild Andritz
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Ansicht Osten
Ansicht Westen
Schnitt B-B
Bauplatz
Bauplatz
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Ansichten
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© Helmut Tezak, März 2019
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© Helmut Tezak, März 2019
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Exkursion
Programm 10:00 Treffpunkt „Andritzer Hauptplatz“ 10:00 - 11:00 Grundstücksbesichtigung 11:00 - 12:00 Spaziergang durch Andritz Besichtigung: Alpha Wolf (Pentaplan, 2001-2006) Wohnanlage Nordberggasse (1989-1998) 12:00 - 13:00 Jugendcafé Andritz 13:30 Jugendzentrum ECHO (pürstl langmaier architekten, 2017)
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Alpha Wolf
Wohnanlage Nordberggasse
Bauplatz
JugendcafĂŠ Andritz
Hauptplatz Andritz
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Städtebau Einsatzmodelle 1:500
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Ausgewählte Arbeiten
Emir Dostovic 30 Verena Forstner 36 Ardit Hamza 42 Celine Fabienne Kapper 48 Thomas Kubin 54 Barbara Maria Langmann 60 Britta Nader 66 Daniel Neubauer 72 Sandra Rabanser 78 Anna Schoissengeyer 84 Magdalena Zoller 90
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EMIR DOSTOVIC
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Grundriss ErdgeschoĂ&#x;
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Grundrisse ObergeschoĂ&#x;e
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Schnitte | Ansicht
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Modellfoto
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VERENA FORSTNER
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Grundriss ErdgeschoĂ&#x;
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Schnitte
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Schaubild
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ARDIT HAMZA
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Bewegun
gsraum
Tanzen
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Lager Instrum ente 11m
Proberaum
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chen 11m 2
Werkstatt
Kreativ
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Arbeitsrau
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Lager Schauk
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Bibliothek Compute + rbe
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Werkstat Holz und 33m 2 Metall
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Fahrrad
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Lager für Werkstätt gesamt en 2 20m
Lager Gartenger äte 11m 2
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Grundriss Erdgeschoß
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CELINE FABIENNE KAPPER
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Grundriss ObergeschoĂ&#x;e
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THOMAS KUBIN
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BARBARA MARIA LANGMANN
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BRITTA NADER
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DANIEL NEUBAUER
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MAGDALENA ZOLLER
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Abbildungen (Seite 8-9) 1 Wann sind Kinder reif fĂźrs Smartphone? (Quelle: dpa) https://www.t-online.de/leben/familie/erziehung/id_67962672/wann-sind-kinder-reif-fuer-ein-smartphone-.html 2 Richard Harris: youth Culture, 2008 (Buchcover) 3 London Tomorrow Exhibition, London School of Architecture, 2017 4 Haus-Rucker-Co: Palmtree Island (Oasis), 1971 5 Carpaneto Architekten, Fatkoehl Architekten, BARarchitekten: Baugruppe Spreefeld, Berlin 2013 6 arthelps: Kunst.Sehen.Machen, 2019 7 Cedric Price: Fun Palace, 1959-61 8 Bruther: Cultural and Sports Center, Paris 2015 (photo by Filip Dujardin) 9 Massimiliano Cafagna: Oltre le Mura, 2017 10 Muoto: PUblic Condenser, Paris 2016 11 raamwerk: Jugendzentrum Lichtervelde (JOC), 2016
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Dokumentation der Lehrveranstaltung Entwerfen 2 „Jugendzentrum Andritz“ im Sommersemester 2019 herausgegeben am Institut für Gebäudelehre | TU Graz, 2018 Institut für Gebäudelehre Lessingstraße 25/IV 8010 Graz Leitung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Hans Gangoly www.gl.tugraz.at www.facebook.com/Gebaeudelehre Lehrveranstaltungsleitung: Prof. Dipl.-Ing. Hans Gangoly Dipl.-Ing. Eva Sollgruber Dipl.-Ing. Burkhard Schelischansky StudienassistentInnen: Sarah Höllisch Sandra Wenzl David Ortner Titelbild: Linearama, Top of Iceberg, 2017