EggenbergQuartier
EggenbergQuartier
Entwerfen 4 · Sommersemester 2014 · Institut für Gebäudelehre · TU Graz Gernot Reisenhofer · Eva Sollgruber
Dokumentation der Lehrveranstaltung Entwerfen 4 „Eggenberg Quartier“ im Sommersemester 2014 herausgegeben am Institut für Gebäudelehre | TU Graz, 2014 Institut für Gebäudelehre Lessingstraße 25/IV 8010 Graz Leitung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Hans Gangoly www.gl.tugraz.at www.facebook.com/Gebaeudelehre Lehrveranstaltungsleitung: Dipl.-Ing. Gernot Reisenhofer Dipl.-Ing. Eva Sollgruber Studienassistent: Manuel Draschl
Einleitung 07 Ausgew채hlte Entw체rfe 15 Modelle 65 Impressum 71
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Die räumliche Struktur von Graz ist außerhalb ihrer Gründerzeitkante von einer Vielzahl heterogener, durchmischter Bauformen und -typologien geprägt, die im unstrukturierten Wachstum der Stadt und einer fehlenden Raumplanung ihren Ursprung haben. Betrachtet man diese dezentralen Bezirke von Graz fallen drei Aspekte auf: die mangelnde Qualität an Freiraumgestaltung, ein Bedarf an baulicher Nachverdichtung und das Fehlen von öffentlichen Programmen und gestalteten Kollektivflächen. Im Hinblick auf eine weiter wachsende Bevölkerung, die vor allem in diesen Stadtgebieten neuen Wohnraum findet, braucht es Ideen jene Potenziale zu nutzen und dezentrale Stadtquartiere zukunftsweisend weiterzudenken, um deren Identität zu stärken. Am Beispiel des Bezirks Eggenberg wird ein Szenario urbaner Nachverdichtung durchgespielt und die daraus ergebenden programmatischen Lücken an urbaner Infrastruktur durch den Entwurf eines Quartierszentrums gefüllt. Wie kann jenes Zentrum aussehen, das den Bedarf an öffentlichen Raum in einem fußläufig erschlossenen Quartier abdeckt und den architektonischen Rahmen für urbanes Leben bildet? Gernot Reisenhofer / Eva Sollgruber
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Die Stadt Graz und ihre Morphologie sind stark von gründerzeitlichen Blockrandbebauungen geprägt, die im 19. Jahrhundert rund um die mittelalterliche Altstadt entstanden sind. Diesen Stadtquartieren werden die positiven Attribute der (alten) europäischen Stadt zugesprochen: Geschichte, Dichte, soziale Durchmischung sowie qualitative öffentliche wie private Freiräume. Außerhalb dieser gründerzeitlichen Wohngebiete wird die Stadt Graz brüchig, lose und zerfällt in einen Einfamilienhausteppich – durch großflächige Gewerbezonen durchbrochen – der sich bis ins Umland erstreckt, ohne eine klare Grenze zwischen Stadt und Land definieren zu können. Eggenberg ist einer jener Bezirke in Graz, der an diese gründerzeitliche Kernstadt anschließt und in die Weiten des zersiedelten Speckgürtels hinausreicht. Planungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts sahen zwar auch hier eine gründerzeitliche Blockrandbebauung vor, diese wurde aber nie fertig gebaut, sodass dieser Bezirk heute von heterogenen Bauformen und einer zersiedelten Stadtstruktur geprägt ist. Das für den Entwurf zu bearbeitende Quartier befindet sich in Eggenberg, begrenzt durch die Eggenberger Allee im Süden, die Georgigasse im Norden, die Vinzenzgasse im Osten und die Janzgasse im Westen. Es ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahnlinie 1 und 7) an das Altstadtzentrum angebunden und in unmittelbarer Nähe zum öffentliche Sport- und Wellnessbad „Auster“, dessen Neubau, geplant von dem Architekturbüro Fasch&Fuchs, 2011 eröffnet wurde. Südlich des Quartiers befindet sich eine Vielzahl an Shopping-, Gastro- und Versorgungseinrichtungen für die Bewohner des Bezirks. Dieser Bereich, der sich um den Supermarkt der Verbrauchermarktkette Merkur konzentriert, wurde vom Grazer Stadtplanungsamt im neuesten Stadtentwicklungskonzept1 als Stadtteilzentrum des Bezirks Eggenberg deklariert.
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Projektgruppe Stadtentwicklungskonzept Flächenwidmungsplan: 4.0 Stadtentwicklungskonzept Graz, Graz 2014.
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Georgigasse
Janzgasse
Vinzenzgasse
Auster
Eggen b
erger
Merkur
Lageplan M1:1500
Lageplan Quartier
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Allee
Dies sind die zwei Anknüpfungspunkte für dieses Seminar: Die Frage nach einem Stadtteilzentrum bzw. Quartierszentrum, das mit seinem Programm über die Erfüllung des Nahversorgungs- und Konsumbedarfs der Bevölkerung hinausgeht, (hier sehen wir Potential für kulturelle oder soziale, somit öffentlich-städtische Funktionen) und die Frage nach den Möglichkeiten und Potentialen einer baulichen Nachverdichtung für das Quartier. Wachsende Bevölkerungszahlen – eine Realität in Graz2 – bedeuten steigenden Bedarf an Wohnraum. Dieser Wohnraum muss und kann nicht ausschließlich, wie üblich, in Bereichen der Randbezirke verwirklicht werden – ohne bestehenden ÖPNV, Nahversorgungseinrichtungen, Arbeitsplätze etc., was ein vermehrtes Aufkommen des Individualverkehrs und eine flächenmäßige, ökologisch ungünstige, Expansion der Stadt mit sich zieht – sondern auch in Zentrumsnähe. Vor allem in Hinblick auf Ressourcenknappheit, Umwelt- und Klimaschutz, aber auch in Hinblick auf die Frage wie wir in Zukunft in Städten leben wollen und welche Gestalt diese Städte annehmen könnten ist das Thema der Nachverdichtung ein dringliches. Das ausgewählte Quartier, zentrumsnah, mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung aber einer heterogenen, zusammenhanglosen Bebauung, bietet viele Potentiale für solch eine bauliche Nachverdichtung. Es wurde daher das Ziel einer Quartiersdichte von 1,5 formuliert (Bestand: 0,8) da Fußläufigkeit, Durchmischung und genutzte öffentliche Plätze erst ab dieser Dichte glaubhaft erscheinen wie Untersuchungen von Susanne Frank und Dietmar Eberle an bestehenden Quartieren gezeigt haben3. Um dieses ambitionierte Ziel annähernd erreichen zu können, wurden einige der Bestandgebäude, teilweise leerstehende Wohnbauten oder obsolet gewordene Fabrikgebäude, zum „Abbruch freigegeben.“ (siehe Axonometrie grau schraffierte Baukörper) Basierend auf diesen Vorgaben entwickelten die Studierenden (in 2er-Teams) städtebauliche Zukunftsszenarien für das Quartier. Es wurden Themen wie funktionierende öffentliche Plätze oder die Schwelle von öffentlichen zu privaten Freiräumen behandelt. Im Weiteren wurde ein Quartierszentrum entworfen – ein öffentliches Gebäude, das den Bedarf an sozialen und/oder kulturellen Einrichtungen im Quartier gerecht wird. Die daraus entstandenen Projekte zeigen eine enorme Bandbreite an richtungsweisenden Entwicklungsmöglichkeiten, nicht nur für das Quartier, sondern für die gesamte Stadt Graz auf.
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Magistrat Graz, Präsidialabteilung, Referat für Statistik: Bevölkerungsprognose für die Landeshauptstadt Graz 2012-2031, Graz 2012. Dietmar, Eberle; Susanne, Frank: 19 Thesen zur Dichte. In: GAM - Graz Architecture Magazine 08 (2012) S. 19-23
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Planungsgebiet ca. 60.000m2 路 Quartiersdichte Bestand 0,8
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Planungsgebiet 路 Luftbild
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Planungsgebiet 路 Bestandfotos
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Ausgewählte Entwürfe
Helena Eichlinger · Sarah Klauzner 16 Agnes Nagler · Thomas Simon 22 Alexander Hofer · Daniel Mekul 28 Markus Gollmann · Natalie Lochner · Eva Schlosser 34 Karin Krenn · Nina Pertiller 40 Nina Reiterer · Helene Thümmel 46 Cedric Gödl · Stefan Perperschlager 52 Matea Dusper · Lisa Hrinkow 58
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Helena Eichlinger 路 Sarah Klauzner
16
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,53
Schnitt 17
18
19
Grundriss EG
Grundriss OG
Schnitt
20
21
Agnes Nagler 路 Thomas Simon
22
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,7
Schnitt 23
24
25
Grundriss EG
Schnitt
26
27
Alexander Hofer 路 Daniel Mekul
28
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,4
Schnitt 29
30
31
Grundriss EG
Schnitt
32
33
Markus Gollmann 路 Natalie Lochner 路 Eva Schlosser
34
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,46
Schnitt 35
36
37
Grundriss EG
Schnitt
38
39
Karin Krenn 路 Nina Pertiller
40
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,42
Schnitt 41
42
43
Grundriss EG
Grundriss OG
Schnitt
44
45
Nina Reiterer 路 Helene Th眉mmel
46
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,48
Schnitt 47
48
49
Grundriss EG
Grundriss OG1 - OG4
Schnitt
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Cedric G枚dl 路 Stefan Perperschlager
52
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,45
Schnitt 53
54
55
Grundriss EG
Grundriss OG
Schnitt
56
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Matea Dusper 路 Lisa Hrinkow
58
Lageplan 他 Quartiersdichte 1,43
Schnitt 59
60
61
Grundriss EG
Grundriss OG
Schnitt
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Modelle
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oben: Helena Eichlinger 路 Sarah Klauzner unten: Agnes Nagler 路 Thomas Simon 66
oben: Alexander Hofer 路 Daniel Mekul unten: Markus Gollmann 路 Natalie Lochner 路 Eva Schlosser 67
oben: Karin Krenn 路 Nina Pertiller unten: Nina Reiterer 路 Helene Th眉mmel 68
oben: Cedric G枚dl 路 Stefan Perperschlager unten: Matea Dusper 路 Lisa Hrinkow 69
Impressum Broschüre zur Lehrveranstaltung „Entwerfen 4“ SS 2014 Institut für Gebäudelehre Fakultät für Architektur / Technische Universität Graz Lessingstraße 25 / IV 8010 Graz www.gl.tugraz.at https://www.facebook.com/Gebaeudelehre Leitung Dipl.-Ing. Gernot Reisenhofer Dipl.-Ing. Eva Sollgruber
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