GN-Trauer: 2021

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November 2021

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A B S C H I E D

G E S T A L T E N

Erste Trauererfahrung

Hospizhilfe

Friedwald

Tod ist für Kinder kein Tabuthema

Corona beeinträchtigt die Betreuung

Letzte Ruhestätte unter einem Baum


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MIKULL A BES TATTUNGEN

„Öffnen Sie das Tor zu gemeinsamen Erinnerungen“

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röstlicher Zuspruch aus dem Umfeld sowie das gemeinsame Erinnern sind im Trauerfall die besten Mittel gegen den Schmerz – das weiß auch Familie Mikulla aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Begleitung Trauernder nur zu gut. Aus diesem Grund bietet das Bestattungshaus Mikulla ab sofort mit seinem neuen Gedenkportal eine besondere Möglichkeit, den Verlust eines geliebten Menschen im Kreise der gesamten Trauergemeinschaft zu verarbeiten. Im Gedenkportal besteht die Möglichkeit, für jeden Verstorbenen kostenlos eine persönliche Gedenkseite zu eröffnen, die Angehörige und Mittrauernde auf vielfältige Weise nutzen können. So ist es möglich, in einem Kondolenzbuch tröstende Worte für die Hinterbliebenen zu hinterlassen, virtuelle Kerzen für den Verstorbenen anzuzünden, Charakteristisches aus dem vergangenen Leben zu schreiben und Fotos hochzuladen. So entsteht aus vielen liebevollen Erinnerungen ein detailliertes Porträt, das den Verstorbenen in Ehren hält. Ðer Familie Mikulla ist ein weiterer Aspekt besonders wichtig: Vielen fällt es heute schwer, im Angesicht von Tod und Trauer

Helmut, Martina und Alexander Mikulla (von links) sowie das Team kümmern sich erfahren, einfühlsam und kompetent um Trauernde und Hinterbliebene. Foto: Franz Frieling die richtigen Worte zu finden oder überhaupt Kontakt aufzunehmen. Hier bietet das Gedenkportal eine gute Möglichkeit, Gesprächs- und Hilfsbereitschaft zu signalisieren, ohne vielleicht den falschen Moment zu erwischen. Dies gilt besonders in der Zeit nach der Bestattung, wenn für die nächsten Angehörigen oft die eigentliche Trauerarbeit erst beginnt.

Die Zukunft des Trauerns ist geprägt von den Möglichkeiten virtueller Kommunikation. Familie Mikulla sieht das Gedenkportal als Chance, dem Tabuthema Tod und Trauer offener zu begegnen und das Internet als das zu nutzen, was es in doppeltem Sinne sein soll: ein soziales Netz. Dazu zählt natürlich auch, dass Persönlichkeitsrechte gewahrt werden und nur das öffentlich wird, was öffentlich

werden soll. Deshalb sind der Zugriff auf die Gedenkseiten und die Sichtbarkeit der Einträge selbstverständlich nach den Wünschen des Seiteninhabers geregelt. Das Gedenkportal von Mikulla Bestattungen und weitere Informationen sind unter www.mikulla-bestattungen.de zu finden.

Wir sind für Sie da in der Grafschaft Bentheim

Bestattungen | Beratung | Trauerhalle | Traueranzeigen | Vorsorge | Vorträge Neuenhauser Straße 37 | 48529 Nordhorn | T: 05921 34642 | E: info@mikulla-bestattungen.de | www.mikulla-bestattungen.de

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Unternehmensporträt


EDITORIAL

I N H A LT

Der Umgang mit dem Tod wird nie selbstverständlich

Mikulla Bestattungen: Gemeinsame Erinnerungen . . . . . . . . . . . . . . 2

Der Tod begegnet jedem Menschen, ein lieber Angehöriger

Kinder und Trauer: Den Verlust begreifen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

oder Freund wird aus dem persönlichen Umfeld gerissen. Sein Verlust löst tiefen Schmerz aus, den viele nicht ohne Hilfe überwinden können. Die Trauer hinterlässt ihre Spuren, die sich auch körperlich bemerkbar machen. Besonders schwierig wird es für Eltern, Kindern die erste Tod- und Trauererfahrung nahe zu bringen. Experten raten dazu, dieses Thema nicht zu tabuisieren und offen mit den Kindern darüber zu reden.

Treffpunkt Friedhof: Reden über Gott und die Welt. . . . . . . . . . . . . . 4 Bestattungshaus Hunsche: Persönlicher, verlässlicher Partner . 5

Bestattungen Gitter: Der Mensch steht im Mittelpunkt. . . . . . . . . . 7 Hospizhilfe: Mit Schuldgefühl zurückgeblieben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Trauerbekundungen: Den Abschied mit anderen teilen. . . . . . . . . 9 Trauerbekundungen: Trauerflor am Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Sozialbestattung: Wenn Geld für die Beisetzung fehlt. . . . . . . . . . . 10

Dies sind zwei Aspekte des komplexen Themas Trauer, denen sich das GN-Trauermagazin in diesem Jahr widmet. Der Besuch des Grabes ist für viele Menschen ein Weg, um sich mit dem Verlust des Angehörigen auseinander zu setzen. Friedhöfe unterliegen einem ständigen Wandel und sind mittlerweile sogar ein Treffpunkt, an dem Menschen sich verabreden, um zu reden. Mit der Aufnahme in das Verzeichnis „Immaterielles Kulturerbe“ wird verdeutlicht, dass Friedhöfe nicht nur funktionale Orte sind. An immer mehr Orten gibt es einen Friedwald, wo Menschen ihre letzte Ruhe finden. Bestattungsvorsorge und Testament sind wichtige Instrumente, mit denen die Menschen zu Lebzeiten für den Fall ihres Todes vorsorgen und Beisetzung und Erbe bestimmen. Immer mehr Menschen leben einsam und ohne Angehörige. Um ihre Beerdigung kümmern sich die christlichen Gemeinden. Auch die Zahl der Sozialbestattungen nimmt zu. Beide Aspekte beleuchten Berichte im GN-Trauermagazin. Corona hat das Leben und auch den Tod und die Beisetzung

Bestattungsvorsorge: Finanzielle Absicherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Gedenkgottesdienst: Bestattung ohne Angehörige . . . . . . . . . . . . . 12 Friedhofskultur: Grabgestaltung nimmt neue Formen an . . . . . . 13 Testament: Der letzte Wille muss eindeutig sein. . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Hinterbliebenenrente: Paare müssen ein Jahr verheiratet sein .15 Trauerhilfe: Trauerbegleiter spenden Trost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Selbsthilfegruppen: Gegenseitig Halt und Stärke geben. . . . . . . . 17 Fahrten für Hinterbliebene: Erste Reise nach Trauerfall. . . . . . . . . 18 Die eigene Beerdigung vorbereiten: Schon zu Lebzeiten. . . . . 19 Umweltschutz: Natur auch auf Friedhöfen genießen

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Friedwald: Letzte Ruhe unter einem Baum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Folgen der Trauer: Wenn auch der Körper leidet . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Checkliste: Woran gedacht werden muss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

verändert. Die Arbeit der Hospizhilfe ist durch die Epidemie schwieriger geworden. Die Helfer der Hospizhilfe berichten aus ihren Erfahrungen.

Eckhard Fuchs Redakteur

Inhalt / Editorial

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Der Friedhof in Bremen-Arsten ist nicht nur ein Ort der Trauer, hier treffen sich Menschen.

Foto: Kirche Bremen

Reden über Gott und die Welt Der Friedhof in Bremen-Arsten ist ein Treffpunkt für Ältere Der Friedhof ist nicht nur Gottesacker und Trauerstätte, sondern auch ein Ort der Begegnung. Das zeigt sich besonders auf dem Kirchhof im Bremer Stadtteil Arsten, wo Hinterbliebene Gelegenheit zum Gespräch finden. Noch ist niemand zu sehen. Der richtige Moment, um die rote Bank auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen vorzubereiten. Regine Kloft-Ollesch kramt ein feuchtes Tuch hervor, wischt sorgfältig das Holz sauber, verteilt Sitzkissen und legt eine Decke parat. „Falls jemandem kalt wird“, sagt die diakonisch-pädagogische Mitarbeiterin, die in der Gemeinde unter anderem den Besuchsdienst für Ältere organisiert. Der große Friedhof, der im dörflich

BREMEN

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geprägten Stadtteil „Kirchhof“ heißt, beginnt gleich hinter der alten St.-Johannes-Kirche, die alles überragt. Trotz des herbstlichen Wetters leuchten auf den Gräbern bunte Blumen, oft flitzen Eichhörnchen durch die Baumkronen über der Bank, die mit einem kleinen Dach Schutz vor Regen bietet. Im zweiten Jahr lädt Kloft-Ollesch hier immer mittwochs zum „KirchhofKlöönsnack“ ein, zum spontanen Gespräch über Gott und die Welt.

sich warten. Kein Wunder, regnet es doch mittlerweile Bindfäden. Doch da kommt Ingrid Adloff auf die Bank zu, die sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich im Besuchskreis der Gemeinde engagiert. „In den Corona-Monaten, in denen wir nicht mehr in die Häuser kamen, war der Treffpunkt besonders wichtig“, ist die 83-Jährige überzeugt. Es gehe darum, etwas gegen die Einsamkeit zu tun: „Das Wichtigste ist, dass man einen Gesprächspartner hat.“

Ein Angebot, das sich vor allem an Ältere wendet, die ohnehin oft auf dem Friedhof sind. „Ich dachte mir, es wäre gut, wenn es für sie im Stadtteil einen Treffpunkt gibt, wo sie reden können“, sagt Kloft-Ollesch. „Und da bietet sich der Kirchhof an, der auch mit dem Rollator gut zu erreichen ist.“

„Man kann alles sagen, was man will, was einen bedrückt oder beglückt“, bekräftigt Kloft-Ollesch. Sie ist mit Ruhe und Freundlichkeit ganz Ohr, wenn jemand sein Herz ausschütten möchte. Im Zuhören sieht sie ihre wichtigste Aufgabe, ganz ähnlich wie der Reformator Martin Luther, der gesagt haben soll: „Der Mensch hat zwei Ohren und einen Mund. Deshalb sollten wir doppelt so viel zuhören wie sprechen.“

Normalerweise ist viel Betrieb. Doch heute lassen die Gäste auf

Zuhören, Zwischentöne wahrnehmen, sich selbst zurücknehmen, das will gelernt sein - so viel wird im Gespräch mit der Initiatorin des Treffpunktes schnell deutlich. Und so kann es sein, dass ihr Gäste auf der roten Bank Geschichten anvertrauen von Dingen, die schiefgegangen sind im Leben, die ihnen schon lange auf der Seele brennen: an einem Ort, der Tod und Leben zusammenbringt. „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird“, sagt die Religionswissenschaftlerin. Und es sind diese vertrauensvollen Gespräche, die aus dem Friedhof an der St.-Johannes-Kirche mehr machen als eine letzte Ruhestätte und einen Ort der Trauerbewältigung. „In der Begegnung mit anderen ist der Kirchhof gleichzeitig Erholungs- und Lebensraum, der Halt gibt“, findet Kloft-Ollesch. epd

Treffpunkt Friedhof


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BES TATTUNGSHAUS HUNSCHE

Persönlicher und verlässlicher Partner

BESTATTUNGEN TRAUERBEGLEITUNG VORSORGE

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as Bestattungshaus Hunsche aus Bad Bentheim begleitet Menschen auf ihrem Weg mit Würde. Hinterbliebene erfahren kompetent und umsichtig Beistand und Unterstützung. Dabei ist der Name Hunsche in Bad Bentheim schon lange ein Begriff. Seit 1915 gibt es die Gärtnerei, die Frank Hunsche in vierter Generation führt. Im Jahr 2000 übernahm er die Bestattungen von seinem Vorgänger Böve. Seitdem hat er in der Burgstadt einen Namen als vertrauenswürdiger Partner in allen Fragen rund um Beisetzungen und zur Bestattungsvorsorge. Der Tod eines nahen Angehörigen bringt neben den Notwendigkeiten auch Pflichten mit sich, die sehr kurzfristig geregelt werden müssen und deshalb eine zusätzliche Belastung für die Hinterbliebenen darstellen. Das Bestattungshaus Hunsche übernimmt alle diese Aufgaben und kümmert sich um die standesamtlichen Angelegenheiten, beispielsweise dem Abholen der Sterbeurkunde, händigt Urkunden aus, nimmt Kontakt zum Pastor auf, stimmt den Bestattungstermin ab und unterstützt bei der Wahl der Grabstätte. Frank Hunsche führt Erd-, Seeund Feuerbestattungen auf allen Friedhöfen sowie AnonymBestattungen, In- und Auslandsüberführungen und Rückholungen durch. Er kümmert sich um alle Formalitäten und ist allzeit offen für die Fragen der Angehörigen und Hinterbliebenen. Die Überführung vom Sterbeort zum Friedhof übernimmt er unverzüglich – auch nachts oder an Sonn- und Feiertagen. Bei einem Sterbefall besucht Frank Hunsche die Angehörigen zuhause und führt ein Trauergespräch mit ihnen. Er bespricht und formuliert die Texte für

Unternehmensporträt

Erd-, Feuer- und Seebestattungen

Überführungen

Erledigung sämtlicher Formalitäten

Ihr Berater und Helfer im Trauerfall

Frank Hunsche betreut Trauernde und Hinterbliebene mit Fingerspitzengefühl. Foto: Fuchs Trauerbriefe und -karten sowie Zeitungsanzeigen. Trauerbriefe. Karten und Einladungen zur Kaffeetafel nach der Beisetzung werden an Ort und Stelle im Bestattungshaus gedruckt. Gemeinsam mit den Angehörigen sucht Frank Hunsche auch die Särge aus, die es in verschiedenen Holzarten, vielen Farbgebungen und in zahlreichen Preisklassen gibt. Ein Vorteil ist es für die Hinterbliebenen, dass sie im direkt am evangelischen Friedhof gelegene Blumenhaus, das ebenfalls von Frank Hunsche geführt wird, den gewünschten Blumenschmuck für den Tag der Beisetzung sowie die spätere Grabgestaltung und -pflege auswählen können. Speziell die Grabpflege gewinne immer mehr an Bedeutung, so der Experte. Immer mehr Menschen wollten schon zu Lebzeiten ihre Grabpflege geregelt wissen und

sprächen ihn ganz gezielt auf die Möglichkeiten an. Zur Grabpflege gehören die jahreszeitliche Bepflanzung, aber auch die erste Gestaltung, nachdem die Kränze verwelkt sind. Für Frank Hunsche ist es besonders wichtig, den persönlichen Kontakt zu den Hinterbliebenen zu haben und ihnen in den schwierigen Stunden ein verlässlicher Partner zu sein. Ehrlichkeit und absolute Transparenz sind für ihn elementare Grundsätze. Jede Bestattung ist individuell und so stellt sich Frank Hunsche immer wieder neu auf die Angehörigen ein. Mit viel Empathie vermittelt er Trost in schwierigen Zeiten, wenn Hinterbliebene das wünschen. Situationsbedingt geht er einfühlsam mit seinen Kunden um und erfüllt ihre Wünsche beziehungsweise die der Verstorbenen.

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Den Verlust begreifen Experten raten dazu, Kinder nach Todesfällen aktiv an der Trauer zu beteiligen Tod und Trauer sind für die meisten Menschen Themen, die Ängste und Unsicherheiten auslösen. Das gilt besonders für Eltern, die vor der Frage stehen, wie sie mit trauernden Kindern umgehen sollen. Besser fernhalten von Trauerfeiern und Beerdigungen? Den Tod mit einem tiefen Schlaf erklären? Experten wie der niedersächsische Kinder- und Jugendlichentherapeut Dirk Wagner raten, offen mit dem Thema umzugehen. Kinder machten Trauererfahrungen und müssten auf ihre Weise lernen, damit zu leben. Früher wurden die meisten Menschen zu Hause geboren und starben dort auch, blickt der Experte aus Moisburg bei Hamburg zurück. „Der Leichnam wurde auch nicht sofort abgeholt, sondern teilweise mehrere Tage im Haus aufgebahrt. Kinder, Nachbarn, Freunde konnten sich am Sarg verabschieden.“ Doch das ist vorbei. Heute kommt der Tote in der Regel schnell in den Kühlraum des Bestatters.

Jehns Erfahrung. Kinder trauerten allerdings anders als Erwachsene, verdeutlicht Diakon Matthias Schmidt, der in einem Team das kirchliche Trauerprojekt „Anderland“ für Kinder und Jugendliche in OsterholzScharmbeck nahe Bremen leitet. „Manche sind wütend und aggressiv, andere ziehen sich zurück und sind ängstlich. Kinder sind oft urplötzlich traurig: Sie springen mit ihrer Trauer wie in Pfützen und dann auch wieder raus.“ Deshalb sei eine jeweils individuelle Begleitung wichtig. Im Umgang mit kindlicher Trauer gebe es kein Rezept, bestätigt Familientherapeut Wagner. „Da ist jede Familie einzigartig.“ Klar sei, dass Kinder im Vorschulalter die Traurigkeit der Erwachsenen wahrnähmen und möglicherweise zu falschen Schlüssen kämen, wenn ihnen nicht gesagt werde, was passiert sei. So könnten sie in ihrer von Magie bestimmten Vorstellungswelt das Gefühl entwickeln, dass sie am Tod eines Menschen Schuld seien. Im Gespräch dagegen bleibe das Kind nicht mit seinen Gedanken al-

lein. „Es kann Fragen stellen, sich mitteilen, einen Beitrag leisten.“

fassen dürfe und im wahrsten Sinne des Wortes begreife, dass ein Körper kalt geworden sei.

Der Worpsweder Jehn hat die Erfahrung gemacht, dass Kinder meist genaue Vorstellungen davon haben, wie man mit einem toten Körper umgeht. „Das hat viel mit Würde zu tun. Dazu gehört, ein Loch zu buddeln. Dann soll der Körper in eine Schachtel gelegt werden.“ Den Kindern sei es wichtig, dass es den Toten gut gehe: „So sollte eine Maus in einer Schachtel mit Löchern im Deckel beerdigt werden, damit das tote Tier genügend Luft bekommt.“

Der Theologe und Trauerexperte Klaus Dirschauer unterstützt diesen Gedanken. Um überhaupt zu verstehen, dass der Tod kein böser Traum ist, könnte es seiner Auffassung nach hilfreich sein, die Leiche zu Hause aufzubahren – so, wie es früher eben oft üblich war. „Erst einmal den Tod aushalten, darauf kommt es an“, sagt Dirschauer, für den das Aufbahren Zeit für Fragen, Klage und Dankbarkeit eröffnet.

Dagegen seien Vergleiche zwischen Tod und tiefem Schlaf fatal, warnt Wagner. In der kindlichen Fantasie könne dann die Frage auftauchen, was passiere, wenn der Schlafende im mit Erde bedeckten Sarg aufwache. „Wir müssen verhindern, dass ein belastendes Familiengeheimnis entsteht“, rät Wagner. Der Unterschied zwischen Tod und Schlaf müsse deutlich werden. Das könne passieren, indem das Kind den Leichnam an-

„Kinder sollten alles fragen dürfen, was Herz, Seele und Kopf bewegt“, bekräftigt Wagner. Es komme gar nicht darauf an, Schmerzen zu vermeiden, die gehörten zum Trauerprozess dazu. Auch sei es gar nicht schlimm, wenn Eltern nicht sofort Antworten auf alle Fragen hätten. „Viel wichtiger ist es, wenn Kinder begleitet werden, ihre Ängste mitteilen können, und wenn sie dann Orientierung, Halt und Schutz erfahren.“ epd

Eltern seien nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen bestrebt, ihre Kinder vor allem zu beschützen, was Schmerzen bereite, sagt Wagner. Eigentlich sind schon Kinder Experten im Abschied-Nehmen. Der Fund toter Tiere, die gestorbenen Großeltern, aber auch Abschiede wie der Wechsel vom Kindergarten auf die Grundschule, Umzüge oder die Trennung der Eltern: „Jedes Kind erlebt das, genauso wie Freude und Glück“, meint Liedermacher David Jehn aus Worpswede bei Bremen, der zu dem Thema zusammen mit seinem Bruder Nicolas ein großes Musikprojekt mit Grundschülern angeleitet hat. „Das gehört genauso wie Geburt und Geburtstagsfeiern zum Leben dazu – die Kinder selbst gehen damit ganz offen um“, ist

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Trauernde Kinder brauchen Halt. Jedoch sollte auf keinen Fall der Satz „Sei doch nicht traurig“ fallen.

Foto: dpa

Kinder und Trauer


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BES TATTUNGEN GITTER VORSORGE EINE SORGE WENIGER

Michael Gitter ist einer der ersten demenzfreundlichen Bestatter in Deutschland.

Foto: privat

Der Mensch steht im Mittelpunkt

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eit mittlerweile mehr als sechs Jahren ist der 36-jährige Bestattermeister Michael Gitter mit seinem Unternehmen in Emlichheim ansässig. In dieser Zeit haben sich viele betroffene Familien dem Unternehmer und seinen Mitarbeitern anvertraut. Im Mittelpunkt steht der Mensch uns seine individuellen Wünsche und Bedürfnisse. Seit der Gründung hat sich das Leistungsspektrum des Bestattungshauses kontinuierlich gesteigert. So sind mittlerweile über den Standard hinaus gehende Druckprodukte wie zum Beispiel Bilder auf Keilrahmen, individuelle Kranzschleifen und Abschiedsbanner in diversen Größen kurzfristig verfügbar, da alle Produkte im eigenen Hause produziert werden. Ein weiterer Meilenstein war die Umsetzung des digitalen Kundencenters. Hier haben Kunden die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus, Abmeldungen zu tätigen, Trauerdruckadressen zu übermitteln, eine kostenfreie Ge-

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INFORMATIONEN GIBT ES HIER: WWW.BESTATTUNGEN-GITTER.DE

Michael Gitter kümmert sich um alle Details einer Beisetzung. denkseite für ihren verstorbenen Angehörigen zu erstellen und in Zukunft auch weitere Leistungen wie zum Beispiel die Musikauswahl für die Trauerfeier zu tätigen. Seit 2021 gehört Michael Gitter auch zu den ersten demenzfreundlichen Bestattern in Deutschland. Er ist somit auf die schwierige Situation vorbereitet,

Foto: dpa

Familien zu begleiten, die einen an Demenz erkrankten Angehörigen mit in den Prozess des Abschieds einbeziehen müssen. Hierbei ist immer eine individuelle, auf die erkrankte Person abgestimmte Planung notwendig. Die Planung soll Ängste der Angehörigen mindern und dem erkrankten Familienmitglied einen auf ihn zugeschnittenen Abschied ermöglichen.

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Mit Schuldgefühl zurückgeblieben Die Hospizhilfe berichtet über ihre Arbeit und die Probleme durch Corona Die Pandemie wirkte sich auch auf den Umgang mit Trauer aus. Oft konnten Angehörige ihre sterbenden Verwandten nicht so begleiten, wie sie es sich gewünscht haben. In Gesprächen mit Trauernden wurde deutlich, wie zusätzlich erschwerend es in der Pandemiezeit war, einen nahestehenden Menschen zu verlieren. Im Krankenhaus sowie in den Pflegeeinrichtungen wurde sehr unterschiedlich mit der Ansteckungsgefahr von Sterbenden mit und ohne Corona umgegangen. Die Sterbenden konnten häufig nicht so intensiv vom Ehepartner oder den Kindern bis in den Tod begleitet werden, wie das in normalen Zeiten möglich gewesen wäre. Pflegende haben oft über ihre eigenen Grenzen hinaus alles gegeben, sie waren aber nicht die vertrauten allernächsten Angehörigen. Trauernde blieben oft mit schrecklichen Schuldgefühlen zurück, nicht alles am Lebensende für den Angehörigen getan zu haben. Thema in den Begleitungen war: Warum konnte ich nicht da sein? Ich hätte sie/ihn noch so gern berührt oder in den Arm genommen. Viele Menschen mussten Abschied aus der Ferne nehmen. Erschwerend waren auch die Beerdigungen, die nur in kleinstem Kreis stattfinden durften. Es gab Trauernde, die darunter sehr gelitten haben, nicht mit allen Angehörigen und Freunden den letzten Weg zum Friedhof gegangen zu sein. In der Trauerbegleitung geht es darum, auf die Gefühle jeder einzelnen Person einzugehen. Es wird gefragt: Wie fühlen sie sich jetzt? Wie geht es ihnen körperlich und seelisch? Das Ziel ist, dass die betroffene Person über ihre Gefühle, manchmal sind das auch sehr gegen-

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„Ein gebrochenes Herz ist nicht das Ende. Wenn wir etwas verlieren, das wir von ganzem Herzen lieben, kommt nicht das Ende, sondern die Trauer. Aber die Traurigkeit ist nicht nur einfach Traurigkeit im Schmerz. Sie ist auch eine Kraft, die etwas in uns verwandelt. Wenn wir die Trauer zulassen, dann nimmt sie uns den Schmerz. Ganz langsam nur, aber dafür stetig.“ M. Schroeter-Rupieper Foto: Hospizhilfe sätzliche Gefühle, sprechen kann. Es ist wichtig, ihnen Raum zu geben. Häufig wird eine Körperstelle benannt, die besonders schmerzt. Dem einen schnürt sich die Kehle zu, jemand anders spürt einen Stein auf der Brust, oder man hat das Gefühl von einem Stein im Magen. Das Bewusstwerden der eigenen Gefühle, sei es durch das Aussprechen, Aufschreiben, Malen, sich körperlich fordern oder zur Ruhe zu kommen ist ein wichtiger Prozess in der immer ganz individuellen Trauerverarbeitung. Die Hospizhilfe bietet für Erwachsene und Kinder unterschiedliche Angebote der Trauerbearbeitung an. Einzelgespräche sind für jeden grundsätzlich möglich, für die Teilnahme an Gruppen sind sie Voraussetzung. Im Erwachsenenbereich können sich Trauernde monatlich in einem Gesprächskreis (eine feste Gruppe) treffen und austauschen. Eine weitere Mög-

lichkeit ist die Teilnahme an einem Trauerfrühstück (offene Gruppe). Teilnehmer des Trauerfrühstücks äußern immer wieder, wie schön es ist, an einem Sonntag in der Gemeinschaft frühstücken zu können und dabei Menschen in ähnlicher Situation kennenzulernen und sich dabei austauschen zu können. Der Austausch zwischen Trauernden ist eine große Hilfe und ein Gewinn. Die Trostinsel ist ein Treffpunkt für trauernde Kinder. Spielerisch, kreativ und ungezwungen erleben sie, dass auch andere Kinder betroffen sind und es einen geschützten Raum gibt, in dem man sich nicht erklären muss. Weitere Angebote sind die Beratung und Begleitung von Angehörigen und engen Bezugspersonen im Umgang mit trauernden Kindern und jungen Erwachsenen. Die Unterstützung von Familien, in denen ein Fa-

milienmitglied schwer erkrankt ist: Wie kann ich meinen Kindern sagen, dass der Angehörige sterben muss? Inwieweit kann ich Kinder mit einbeziehen, ohne dass sie Schaden nehmen? Soll/darf mein Kind mit zur Beerdigung? Darf mein Kind den Verstorbenen anschauen, wie verabschieden? Unendlich viele Fragen, auf die wir oft nicht vorbereitet sind… Über die vielen Fragen vor dem zu erwartenden Tod kann ein Gespräch entlastend und hilfreich sein. Die Zeit zwischen Tod und Beerdigung ist eine ganz besondere Zeit, die für immer in Erinnerung bleibt und den späteren Trauerprozess mit beeinflussen kann. Fortbildungen und Beratung für Mitarbeiter in Schulen, Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen werden angeboten. Kontakt: Hospizhilfe Grafschaft Bentheim e.V., Telefon: 05921-7540

Hospizhilfe


Den Abschied mit anderen teilen Immer mehr Menschen bekunden ihr Beileid auf Internet-Portalen Nicht nur die digitale Präsentation der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Schaffens noch zu Lebzeiten liegt im Trend: Auch das Thema „Digital Trauern“ nimmt an Wichtigkeit zu. „Eine eigene Gedenkseite oder ein schön gestaltetes Erinnerungsbuch sind aus einer zeitgemäßen Trauerkultur nicht mehr wegzudenken“, so der Vorsitzende des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Jürgen Stahl. Das Internet ist nicht mehr nur eine reine Informationsquelle oder eine Einkaufsplattform, es spielt auch in den Sozialen Medien eine immer stärkere und wichtigere Rolle. „Das Bedürfnis, online zu kommunizieren, sich darzustellen und sich auszudrücken ist immens. Nicht umsonst haben die entsprechenden Plattformen diesen Erfolg. Dieses Bedürfnis besteht auch und ganz besonders bei einem Trauerfall“, so Stahl. Ge-

nau dafür, und auch, um einen Raum für die Trauerarbeit zu schaffen, sei ein Gedenkportal auf der Website des Bestatters der ideale Ort. „Das gilt nicht zuletzt, weil die Trauergemeinschaft in der heutigen Zeit geographisch häufig weit auseinander lebt“, erklärt der Verbandsvorsitzende. Ein gutes Gedenkportal bietet eine Plattform für Kondolierende und für die, die dem Verstorbenen im übertragenen Sinne „eine Nachricht hinterlassen“ wollen. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, virtuelle Kerzen anzuzünden und so des Verstorbenen zu gedenken. „Zusätzlich können hier zum Beispiel wohltätige Spenden im Sinne des Verstorbenen getätigt, Blumen für das Grab bestellt und auch ein eigenes Foto-Erinnerungsbuch mit allen Inhalten der Gedenkseite kreiert werden“, berichtet Stahl. „Das alles bietet dem Hinterbliebenen und allen Freunden des geliebten Verstorbenen einen unglaublich wichtigen Raum für die Trauerbewältigung.“

Die digitale Trauer nimmt einen größeren Stellenwert bei der Bewältigung des Erlebten ein. Foto: Rapid Data GmbH

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Trauerflor am Auto Sicht und Beleuchtung nicht beeinträchtigen Einige Autofahrer binden als Ausdruck der eigenen Trauer oder als Zeichen des Mitgefühls einen Trauerflor ans Auto. So ein schwarzes Schleifchen an Antenne, Türgriff oder Außenspiegel ist rechtlich nicht zu beanstanden, erklärt der Tüv Rheinland. Der Flor darf nur nicht die Sicht des Fahrers oder der Fahrerin stören und weder Beleuchtung noch Kennzeichen des Autos verdecken. Manche Teile sind zudem nicht auf die dauerhafte zusätzliche Belastung ausgelegt. Schaden nehmen könnten je nach Ausführung des Flors unter Umständen die Antenne, der Antennenfuß sowie das Bauteil, an dem die Antenne befestigt ist. KÖLN

Sitzt die Dachantenne weit hinten, sollte ein dort angebrachtes Band nicht so lang sein, dass es sich im Gestänge des Scheibenwischers verfangen könnte.

Massive Schäden am Wischergestänge und dem Wischermotor können die Folge sein. epd

Ein schwarzer Flor am Auto als Zeichen der Trauer ist zulässig. Foto: dpa

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Die Kostenübernahme der Beisetzung von sogenannten Sozialbestattungen führt häufig zu rechtlichen Auseinandersetzungen.

Fotos: dpa

Wenn Geld für die Beisetzung fehlt Die Kosten von 20.000 Beisetzungen im Jahr tragen die Sozialkassen „Umsonst ist der Tod, und der kostet das Leben!“ – so bekannt diese alte Volksweisheit sein mag, so irrtümlich ist sie doch, denn bei jedem der über 900.000 jährlichen Sterbefälle in Deutschland entstehen Kosten für die Bestattung der Verstorbenen. Rund 20.000 Mal im Jahr gewähren die Sozialhilfeträger in Deutschland eine Kostenübernahme im Rahmen einer Sozialbestattung. Grundlage dafür ist der Paragraph 74 Sozialgesetzbuch (Zwölftes Buch), nach dem die erforderlichen Kosten einer Bestattung übernommen werden, soweit den hierzu Verpflichteten nicht zugemutet werden kann, diese zu tragen. Was auf den ersten Blick einfach klingt, führt in der Praxis immer wieder zu rechtlichen Auseinan-

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dersetzungen. Im Mittelpunkt steht dabei häufig die Frage, wer die Verpflichteten sind – neben der Zumutbarkeit (meist bezogen auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Antragsteller) und dem Leistungsumfang der Bestattung. Wer nur aus einer moralischen Verpflichtung heraus eine Bestattung zum Beispiel für einen verstorbenen Freund in Auftrag gibt, kann nicht mit der Kostenerstattung durch das Sozialamt rechnen. „Schließlich wäre er nach geltendem Recht nicht verpflichtet, die Bestattungskosten zu tragen“, erläutert Rechtsanwalt Torsten Schmitt, Rechtsreferent von Aeternitas e.V., der Verbraucherinitiative Bestattungskultur. Verpflichtet zur Tragung der Bestattungskosten sind nach Paragraph 1968 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) erst einmal die Erben. Müssen diese, zum

Beispiel weil sie das Erbe ausgeschlagen haben, nicht dafür aufkommen, greift eine weitere Regelung: Dann folgt aus einer zu Lebzeiten bestandenen Unterhaltspflicht gegenüber den Verstorbenen die Pflicht, deren Bestattungskosten zu übernehmen. Sind auch dadurch keine Kostentragungspflichtigen zu bestimmen, müssen die Bestat-

Es bleibt nur eine schlichte Erinnerung.

tungspflichtigen bezahlen. Hierbei handelt es sich um diejenigen, die verpflichtet sind, die Bestattung einer verstorbenen Person zu veranlassen. Die Reihenfolge geben die Bestattungsgesetze oder -verordnungen der Länder vor. An den ersten Positionen finden sich dabei (bis auf einzelne Ausnahmen) Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, (volljährige) Kinder und Eltern. Umfassende Informationen zum Thema finden sich im von Aeternitas aktuell überarbeiteten „Ratgeber Sozialbestattung“. Dieser steht auf der Webseite des Vereins kostenlos zum Download bereit. Darin wird nicht nur erklärt, wer zu den „Verpflichteten“ zählt, sondern ebenso, wann das Tragen der Bestattungskosten nicht zumutbar ist, welche Leistungen die erforderlichen Kosten umfassen und wann und wo entsprechende Antrag zu stellen sind.

Sozialbestattung


Vorsorge zu Lebzeiten treffen Einzahlung auf Treuhandkonto schafft klare finanzielle Absicherung Mit dem evangelisch-reformierten Friedhof in Schüttorf hat der letzte Friedhof der Samtgemeinde Schüttorf die Friedhofsgebühren erhöht. Die Gebühren/Entgelte für Friedhofsleistungen können bis zu 55 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Wenn man bereits zu Lebzeiten seine Angehörigen in der Trauersituation entlasten möchte und diese später nicht die finanzielle Last tragen sollen, ist eine Bestattungsvorsorge unumgänglich. Menschen fragen sich dann nicht selten „Reicht da kein Sparbuch? So wie früher?“ Da hat der Bestatter dann das Geld bei sich im Tresor verwahrt oder es wurde auf den Namen des Vorsorgenden ein Sparbuch mit Sperrvermerk bei der örtlichen Bank eröffnet. Der Bestatter ließ sich den Zugriff beziehungsweise die Auszahlungsmöglichkeit mit Eintragung einer Vollmacht bestätigen und nahm das Sparbuch dann zu sich „in Verwahrung“. Von einem solchen Sparbuch auf den Namen des Vorsorgenden als Bestattungsvorsorge kann jedoch nur abgeraten werden, da das Geld damit nicht „zweckgebunden“ an die Bestattungskosten hinterlegt ist. Den

Bevor man Sozialhilfe bekommt, muss eigenes Vermögen aufgebraucht werden. Eine Bestattungsvorsorge ist aber in der Regel geschützt. Fotos: dpa Vorsorgenden oder Erben ist der aktuelle Stand des Vorsorgevermögens (auch für Grabpflege) auch nicht bekannt. Und im Falle einer Pflegebedürftigkeit, die nicht selten mit der Inanspruchnahme von Sozialhilfe

verbunden ist, könnte das Amt die Reduzierung dieses Sparvermögens auf einen „Schonbetrag“ zur Deckung der Pflegekosten einfordern. Oder Erben verwenden den Sparbetrag nicht oder nur teilweise für die eigenen gewünschten Bestattungsleistungen. Es gibt eine bessere Alternative.

Keine Negativzinsen auf Einlagesummen

Bestattungsvorsorge garantiert die gewünschte Beisetzung.

Bestattungsvorsorge

Mit einem BestattungsvorsorgeTreuhandvertrag der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG ist man auf der sicheren Seite. Denn bei dieser Form der Bestattungsvorsorge wird der gesamte Vorsorgebetrag bereits zu Lebzeiten als Einmalzahlung oder in Teilzahlungen auf das Treuhandkonto eingezahlt, wodurch eine klare finanzielle Absicherung geschaffen ist. Die Vorsorgeeinlage ist durch ihre Zweckgebundenheit „Treuhand-

sicher“ gegen den Zugriff Dritter geschützt und wird zusätzlich durch eine Global-Ausfallbürgschaft abgesichert. Außerdem entfallen auf die Einlagesumme auch keine Negativzinsen. Die Treuhandeinlage ist keine Versicherung, sondern eine sichere und transparente Form der Geldanlage und eine garantiert sichere Alternative zur „Sparbuchvorsorge“. Mit dieser Geldanlage steht im Leistungsfall das eingezahlte Geld für die Bestattung direkt zur Verfügung. Als Police gibt es eine „Treuhandbestätigung“. Jeweils zu Jahresbeginn erhält der Vorsorgende (oder eine andere berechtigte Person) über den Vertrags-Bestatter einen Kontoauszug mit dem aktuellen Stand des Vorsorgevermögens. Weitere Informationen zur Bestattungsvorsorge erteilt der Bestatter vor Ort oder unter www.bestatter.de

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Abschied in Würde ohne Angehörige Aus Nächstenliebe organisieren die christlichen Kirchen Gedenkgottesdienste Die Beisetzung von Verstorbenen ohne Angehörige findet in namentlich gekennzeichneten Gräbern statt.

Die Zahl der Bestattungen von Verstorbenen ohne Familienangehörige nimmt seit Jahren zu. Gründe dafür sind Geldsorgen und Einsamkeit. Mit Armut und Alter wachse die Einsamkeit, beobachtet die Pfarrerin der Citykirche Mannheim, Anne Ressel. „Die Zahlen wachsen stetig, Corona hat den Trend noch verstärkt“, sagt sie. Die langjährige Diakoniepfarrerin gestaltet in Absprache mit der Stadt Mannheim vier Mal im Jahr einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für „Verstorbene ohne Angehörige“. Die Stadt sorgt für den Rahmen, stellt die Trauerhalle, Blumen und Orgelmusik. 2500 Euro koste die „einfache Sozialbestattung“ in der Stadt, sagt Katrin Fix vom Friedhofsamt Mannheim. Predigt und Aussegnung teilen sich die evangelische und katholische Kirchengemeinde. Mehr als die Namen der Toten, die ihr das Friedhofsamt übermittelt, weiß Anne Ressel in der Regel nicht. Nachforschungen im Telefonbuch führen die Pfarrerin bisweilen

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zum früheren Umfeld des Verstorbenen. Menschen ohne Angehörige, das sind nicht nur Obdachlose, weiß Anne Ressel. Es gebe Hochbetagte, deren Verwandte längst tot sind, Singles ohne Nachkommen und schließlich „Menschen, die den Aufwand einer Beisetzung scheuen.“ Manchmal sei es auch der letzte Wille des Verstorbenen, der Familie nicht zur Last zu fallen, Kindern die Gräberpflege nicht zuzumuten. Die Gesellschaft für Bestattungen und Vorsorge in Hamburg geht von deutschlandweit rund 10.000 Sozialbestattungen im Jahr aus. Wenn der Staat das letzte Geleit übernimmt, geht es sparsam zu: blecherne Urnen, anonyme Beisetzung am Rand der Friedhofsmauer. 1481 Euro Zuschuss ist der Höchstbetrag, den das Sozialamt für die „einfache Sozialbestattung“ erstattet. „Es ist nicht in Ordnung, Menschen ohne Angehörige nach ihrem Tod einfach unter die Erde zu schaffen“, sagt Florian Barth. Der Pfarrer der Stadtmission Heidelberg organisiert seit sieben Jahren Gedenkgottesdienste für „Verstorbene ohne

Angehörige“. Zwei Drittel der Toten seien getaufte Mitglieder der Kirche, sagte Barth, ihnen stehe eine kirchliche Beisetzung zu. Der Impuls zu diesen Sammeltrauerfeiern kam über einen Kontakt zur Tobias-Gemeinschaft in Lüneburg. Die ökumenische Initiative setzt sich für eine würdige Bestattung aller Toten ein. Sie gelte wie „die Unterstützung von Hungernden, Dürstenden, Fremden, Gefangenen, Armen und Kranken als eines der sieben Werke der Barmherzigkeit und sei Ausdruck christlicher Nächstenliebe“, heißt es auf der Homepage der Initiative. Die biblische Figur des Tobias soll trotz eigener Not Verstorbene ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Stellung oder Religion begraben haben. „Ich dachte, ich stehe allein am Grab“, erinnert sich Florian Barth an seine Erwartungen vor dem ersten Gottesdienst am Urnengräberfeld des Friedhofs in Heidelberg-Kirchheim. Tatsächlich sei die Trauerhalle selbst im Lockdown regelmäßig voll gewesen, sagt der Geistliche. Über

Foto: dpa

eine kostenlose Anzeige in der örtlichen Presse informiere er potenzielle Nachbarn oder Freunde, so Barth. Mit ihnen sucht er vor der Trauerfeier das Gespräch, ihre Erinnerungen an die Verstorbenen fügt er spontan in seine Predigt ein. „Einmal kam ein früherer Klassenkamerad, er war der einzige Trauergast“, erinnert er sich. Ein anderes Mal habe er einen Gitarrenlehrer beerdigt, bei der Trauerfeier seien ein Schüler und dessen Mutter gewesen. „So möchte ich nicht sterben“, sagt der Pfarrer. Er wolle Spuren hinterlassen. Manchmal seien auch noch lebende Angehörige dabei, die „Geld sparen“ wollten, weiß Anne Ressel. Die meisten ihrer Verstorbenen aus Mannheim-Mitte hätten jedoch weder Geld noch enge Freunde. Hin und wieder kämen Kumpels vom Kiosk, Bekannte aus der Unterkunft oder frühere Nachbarn. „Ich habe eine Verantwortung für diese Menschen“, sagt Anne Ressel und bereitet sich „mit Herzblut“ auf ihren nächsten Gedenkgottesdienst für „Verstorbene ohne Angehörige“ vor. epd

Gedenkgottesdienst


Friedhöfe unterliegen dem Wandel Die Grabgestaltung nimmt neue Formen an / Charta für Friedhofskultur geplant

Sie sind Orte der Begegnung. Auf Friedhöfen begegnen sich nicht nur Menschen; sie sind auch Orte der Kultur, an denen sich Zeitalter begegnen. Sie sind Spiegel unseres kulturellen Verständnisses des Sterbens und unseres gesellschaftlichen Umgangs mit Tod und Trauer. Zwar herrscht unter Fachleuten Einigkeit darüber, dass sich das Erscheinungsbild der Friedhöfe in Deutschland und die Friedhofslandschaft insgesamt in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig wandeln werden. Es fehlt jedoch an starken Stimmen, die die damit verbundenen Herausforderungen auch in der breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Die Stiftung Deutsche Bestattungskultur arbeitet mit am Friedhof interessierten Partnern und Akteuren zusammen, um den gewerke- und disziplinübergreifenden Dialog zu befördern. Der Friedhof behauptet als kulturelle Größe nach wie vor ei-

nen selbstverständlichen Platz im Bewusstsein der Menschen. Dennoch geht an den Friedhöfen der Wandel der Bestattungskultur nicht spurlos vorüber. Grab- und Friedhofsgestaltung nehmen neue Formen an. Zugleich ist der Friedhof für immer weniger Menschen ein attraktiver Ort für ihre Trauer. Friedhöfe haben heute ein Image-Problem. Und so geraten viele, kirchliche wie kommunale Friedhöfe nicht nur unter Innovationsdruck, sondern auch in finanzielle Schwierigkeiten. Das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur und Verbände der Bestattungskultur sprechen sich in einer gemeinsam erarbeiteten Charta für eine zeitgenössische Friedhofskultur aus. „Die Friedhöfe verändern sich, es gibt eine große Aufbruchstimmung im Friedhofswesen“, sagte der Geschäftsführer des Vereins, Tobias Pehle, anlässlich des Tags des Friedhofs. Ziel der Charta sei es, ein von allen getragenes Bekenntnis für eine zeitgemäße Bestattungs- und Friedhofskultur zu formulieren und sich zugleich von alternativen Bestattungen außerhalb des Kulturraums Friedhof abzugrenzen. Viele der rund 30.000 aktiven Friedhöfe machten den Besuchern und Trauernden neue Angebote, etwa mit Baumbestattungen oder pflegeleichten Gräbern, mit Friedhofscafés, Er-

Auch die Beschriftung der Grabsteine ändert sich.

Friedhofskultur

Speziell bei der Gestaltung der Gräber von Kindern werden neue Formen gesucht. Fotos: dpa holungsbereichen und Sitzecken für Gespräche und Treffen, mit neu geschaffenen Bioreservaten oder als Orte für Veranstaltungen. Damit steigerten sie die Identifikation der Besucher mit der Friedhofskultur, sagte Pehle. Die Corona-Pandemie habe die Bedeutung der Friedhöfe noch einmal hervorgehoben. „Beisetzungen mit minimaler Besucherzahl und ohne Umarmung waren für viele Trauernde fürchterlich“, sagte Pehle. Zugleich hätten die Menschen die Friedhöfe als Orte der Ruhe und Besinnung genutzt. „Die Menschen erkennen, was sie an den Friedhöfen haben“, betonte Pehle. Die Charta wolle dieser neuen Perspektive gerecht werden. Die Charta Friedhofskultur in Deutschland soll in den nächsten Wochen von den führenden Verbänden unterzeichnet wer-

den, darunter die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands, den Bundesverbänden Deutscher Bestatter und Deutscher Steinmetze und dem Bund deutscher Friedhofsgärtner. Laut Pehle ist geplant, die Charta am Totensonntag, 21. November, zu unterzeichnen. epd

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Die Aufnahme der „Friedhofskultur in Deutschland“ in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im März 2020 hat noch einmal nachdrücklich aufgezeigt, dass Friedhöfe keine bloß funktionalen Orte sind.

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Der letzte Wille muss eindeutig sein Selbst wenn der Erblasser ein Testament aufgesetzt hat, streiten die Hinterbliebenen „Mein letzter Wille“ steht über vielen Testamenten. Schließlich regelt man mit diesem Dokument, was mit dem eigenen Hab und Gut nach dem Tod passieren soll. MÜNCHEN Das Problem: Oft ist das, was da aufgeschrieben wurde, gar nicht so klar. „Am Ende muss der Wille des Erblassers von einem Gericht ausgelegt werden“, sagt Erbrechtsanwalt Paul Grötsch. „Das ist nicht immer ganz einfach.“ Dabei sind die formalen Anforderungen an ein Testament nicht so hoch. „Man muss es selber handschriftlich verfassen, unterschreiben und am besten mit einem Datum versehen“, sagt Grötsch.

Als Faustregel gilt: Je einfacher und klarer ein Testament aufgesetzt wird, desto leichter lässt sich später der Wille des Erblassers ermitteln. Um rechtlich richtig zu formulieren, lohnt sich meist eine Beratung. Was sonst schiefgehen kann, zeigen wichtige Urteile der vergangenen Jahre.

• Ergänzungen bei handschriftlichem Testament: Wer an einem eigenhändig verfassten Testament nachträglich etwas ändert, muss nicht alles neu schreiben. Ergänzungen müssen einen klaren Zusammenhang zum eigentlichen Testament haben. Selbst wenn diese Ergänzung nicht gesondert unterschrieben ist, kann sie formwirksam sein. Die Voraussetzung: Die Auslegung ergibt, dass die auf dem Testament vorhandene Unterschrift die nachträgliche Ergänzung deckt. Das entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf (Urteil vom 22. Januar 2021, Az.: I-3 Wx 194/20). • Kopie eines Testaments kann ausreichen: Wird ein Testament eröffnet, muss dabei das Original vorliegen. Ist aber nur eine Kopie des Testaments vorhanden, kann diese zu eröffnen sein, befand das Oberlandesgericht München (Urteil vom 7. April 2021, Az.: 31 Wx 108/21). Allein die Tatsache, dass das Original nicht mehr vorhanden ist, lässt nicht den Schluss zu, dass das Testament vom Erblasser vernichtet und widerrufen worden ist. Deshalb kann sich die Erbfolge nach dem nur in Kopie

vorliegenden Testament richten. Diese ist zu eröffnen. • Testament widerrufen: Manche Erblasser verfassen mehrere identische Testamente. Wollen sie ihren letzten Willen später ändern, reicht es nicht, nur eines der Dokumente zu vernichten. Nach Ansicht des Oberlandesgerichts München ist das kein wirksamer Widerruf (Urteil vom 5. Mai 2020, Az.: 31 Wx 246/19). • Erben genau benennen: Ein Testament sollte keine Zweifel offen lassen. Deshalb sollten die Erben in einem Testament immer genau benannt werden. Allgemeine Angaben wie „die Kinder“ lassen Raum für Interpretationen. Gerade Patchwork-Familien sollten eindeutige Regelungen aufschreiben, wie ein Urteil des Oberlandesgericht Düsseldorf zeigt (Urteil vom 25. November 2020, Az.: 3 Wx 198/20). Hier hatte ein Ehemann in die Patchwork-Familie eine Tochter eingebracht, die Ehefrau zwei Kinder. Die Eheleute setzten in einem gemeinschaftlichen Testament „die Kinder“ als Schlusserben ein. Im Haushalt der Familie lebten zu diesem Zeitpunkt nur die

Erbfälle in Patchworkfamilien sollten geregelt werden. Denn die gesetzliche Erbfolge greift hier nicht.

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Foto: dpa

Kinder der Ehefrau. Sie wurden am Ende alleinige Erben. Die Tochter des Ehemannes aus einer früheren Beziehung ging leer aus. • Schreibunterlage ist unerheblich: Wo ein Testament niedergeschrieben wird, hat keinen Einfluss auf seine Wirksamkeit. Der letzte Wille ist auch gültig, wenn der Erblasser ihn mit Filzstift auf eine Tischplatte geschrieben hat, entschied das Amtsgericht Köln (Urteil vom 25. Mai 2020, Az.: 30 VI 92/20). Die Verwendung ungewöhnlicher Materialien sei gesetzlich nicht untersagt. Zwingend notwendig sei die Unterschrift. Da die im vorliegenden Fall fehlte, war dieses Testament nicht gültig. • Unterschrift muss nicht lesbar sein: Auch ein notarielles Testament muss vom Erblasser unterzeichnet werden. Die Unterschrift muss nicht geeignet sein, den Erblasser zu identifizieren. Bei einer krankheitsbedingten Schwächung kann es genügen, wenn der Erblasser versucht, seinen Familiennamen zu schreiben. Selbst wenn die Unterschrift aus einem Buchstaben und einer geschlängelten Linie besteht, kann dadurch zum Ausdruck gebracht werden, die notarielle Erklärung als eigene zu wollen, entschied das Oberlandesgericht Köln (Urteil vom 18. Mai 2020, Az.: 2 Wx 102/20). Gut zu wissen: Wer sein Erbe mit bestimmten Regeln oder Forderungen verknüpfen will, muss aufpassen. Nicht selten werden solche Regelungen später für unwirksam erklärt, erklärt die Notarkammer Frankfurt am Main. Unzulässig kann zum Beispiel sein, dass der längerlebende Ehepartner den Anspruch auf das Erbe verliert, wenn er oder sie wieder heiratet. Eine solche Verfügung wäre sittenwidrig und damit ungültig. Mögliche Folge: die betroffenen Personen erben auch, wenn sie die Klauseln nicht einhalten.

Testament


Stirbt der Ehepartner, haben Hinterbliebene in der Regel Anspruch auf eine Rente.

Foto: dpa

Anspruch auf Hinterbliebenenrente Paare müssen zuvor mindestens ein Jahr verheiratet sein BERLIN Wenn ein Ehepartner verstirbt, besteht in der Regel Anspruch auf eine Witwen- oder Witwerrente. Jedoch muss das Paar mindestens ein Jahr verheiratet gewesen sein, erklärt die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin. Bei einer kürzeren Ehedauer geht die Rentenversicherung von einer „Versorgungsehe“ aus und nimmt an, dass die Ehe geschlossen wurde, um dem überlebenden Ehegatten einen Anspruch auf eine Hinterbliebe-

Hinterbliebenenrente

nenrente zu ermöglichen. Dann besteht kein Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente. Stirbt der Ehepartner beispielsweise bei einem Unfall, durch eine plötzliche Erkrankung oder gibt es ein gemeinsames minderjähriges Kind, besteht auch bei kürzerer Ehedauer ein Anspruch auf Rentenzahlung. Neben der Ehedauer prüft die Rentenversicherung, ob der oder die Verstorbene vor dem Tod die Mindest-

versicherungszeit von fünf Jahren erfüllt oder bereits eine Rente bezogen hat. Ist dies der Fall und hat der oder die Hinterbliebene nicht wieder geheiratet, besteht ein Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente. Geschiedene haben generell keinen Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente. In bestimmten Ausnahmefällen können Versicherte aber trotz Scheidung eine Hinterbliebenenrente bekommen. Beantragt werden kann sie nur, wenn die

Ehe vor dem 1. Juli 1977 geschieden wurde und die Betroffenen nach der Scheidung zu Lebzeiten des früheren Ehepartners nicht wieder geheiratet haben. Zusätzlich müssen sie im letzten Jahr vor dem Tod des früheren Ehepartners oder Ihrer Ehepartnerin Unterhalt von ihm oder ihr erhalten haben. Wurde kein Unterhalt bezogen, muss zumindest ein Anspruch darauf bestanden haben. dpa/tmn

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Trauerbegleiter spenden Trost Gute Freunde, Selbsthilfegruppen, Online-Portale – Hilfsangebote gibt es viele Stirbt ein Mensch, fühlen sich Hinterbliebene mit ihren Gedanken und Gefühlen oft allein. Es gibt einige Unterstützungsangebote, die in dieser schwierigen Situation helfen können. Nach dem Tod eines geliebten Menschen versinken viele Hinterbliebene in Trauer. Ein Prozess, bei dem es oft Unterstützung oder eine Begleitung braucht. Ob gute Freunde und Freundinnen, in einer Selbsthilfegruppe oder mit der Unterstützung eines Trauerbegleiters, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Trauerbegleitung kann jeder anbieten „Theoretisch kann jeder Trauerbegleitung anbieten“, sagt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas. In der Regel haben Trauerbegleiter eine Ausbildung absolviert und ein Zertifikat erworben, darauf sollte man auch achten. Anlaufpunkte für Trauernde sind Selbsthilfegruppen und Vereine, Institutionen wie Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Einrichtungen, Hospizeinrichtungen, speziell ausgebildete Psychotherapeuten, Bildungsträger, Bestattungsunternehmen oder geschulte Einzelpersonen. Erste Ansprechpartner sind dabei oft die Bestatter, welche mit Selbsthilfegruppen und Trauernetzwerken zusammenarbeiten. „Viele Bestatter sind zudem in Trauerpsychologie ausgebildet und begleiten Hinterbliebene oft seelsorgerisch über die Bestattung hinaus, sie bieten in ihren Räumen, oft ehrenamtlich, Trauergruppen und Trauercafés an“, erklärt Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. Wo finde ich Angebote und gibt es verschiedene?

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Wie tief und wie lange jemand nach dem Tod eines wichtigen Menschen trauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Damit dies nicht allein geschehen muss, gibt es Unterstützungsangebote. Foto: dpa Angebote zur Begleitung gibt es bundesweit, eine Übersicht findet sich in dem Verzeichnis trauergruppe.de, dem Portal www.gute-trauer.de oder auch auf verwitwet.de. Zusätzlich gibt es viele spezialisierte Angebote. Zum Beispiel Trauergruppen für Eltern und Geschwister vom Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister unter veid.de. Eltern, die ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben, finden Angebote unter initiative-regenbogen.de. Menschen, die jemanden durch einen Suizid verloren haben, schauen zum Beispiel hier: agus-selbsthilfe.de.

Treffen der Trauergruppen finden über Monate statt Im Gruppenrahmen können Trauernde im Zusammensein und im Gespräch Unterstützung finden. Auch dabei gibt es Begegnungsmöglichkeiten wie offene und geschlossene Gesprächsgruppen, Wochenendseminare oder auch Trauerreisen, zählt Alexander Helbach auf. Viele der sich kontinuierlich

treffenden Gruppen bestehen dabei aus einer festen Teilnehmerzahl. Die Treffen finden oft über Monate oder länger statt. Manche Trauernde brauchen oder suchen hingegen die Unterstützung im Einzelgespräch. Was kostet eine Trauerbegleitung? „Das hängt davon ab, wer diese anbietet“, sagt Marianne Bevier vom Bundesverband Trauerbegleitung. Viele der Angebote, wie etwa von Kirchen und Hospizdiensten, sind spendenfinanziert und werden durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt. Die Kosten sind dann gering, manchmal sind die Angebote sogar kostenlos. Eine individuelle Begleitung durch einen selbstständigen Trauerbegleiter hingegen kann in etwa soviel wie eine privat gezahlte Stunde beim Therapeuten kosten. Ein Richtwert sind knapp 60 Euro pro Stunde. Das muss man in der Regel selbst bezahlen. Zertifizierte Trauerbegleiter findet man auf der Website des Bundesverbands Trauer-

begleitung. Wie lange dauert eine Trauerbegleitung?

Menschen erleben Trauer ganz individuell „Jeder Mensch erlebt die Phasen der Trauer individuell und braucht somit seine Zeit“, sagt Elke Herrnberger. Trauer sollte nicht verdrängt werden, da unverarbeitete Phasen und mangelnde Akzeptanz des Verlustes zu Krankheiten, Depressionen und seelischen Schäden führen können. Die Prozesse hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie der Beziehung der Trauernden zum Verstorbenen, den Umständen des Todes oder auch der Lebensgeschichte, sagt Marianne Bevier. „Man geht davon aus, dass ein normaler Trauerprozess drei bis fünf Jahre dauert.“ Es gebe aber auch Begleitungen, die ganz kurz sind und welche, die einige Monate dauern. „Wichtig ist, dass im Blick bleibt, dass die Trauerbegleitung ein Ende hat.“ Ziel sei dabei, dass der trauernde Mensch seinen Weg in sein eigenes Leben wieder findet.

Trauerhilfe


Gegenseitig Halt und Stärke geben Trauer gemeinsam verarbeiten – Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim

Elterngruppe Sternenkinder

IMPRESSUM

T R AU E R DEN

ABSCHIED

GES TALTEN

Ein monatliches Treffen Kontakt: 05921 75400, E-Mail: info@hospizhilfe.de Die Elterngruppe Sternenkinder der Hospizhilfe Nordhorn unterstützt Eltern, deren Kind in der Schwangerschaft oder kurz danach gestorben ist. Die Helfer beraten und begleiten die Betroffenen in dieser schwer fassbaren Situation und helfen, um konkrete Schritte bedenken und tun zu können sowie den Gefühlen und der Trauer Raum zu geben. Es werden Einzel- und Gruppengespräche angeboten.

Die Trostinsel Ein monatliches Treffen Kontakt: Telefon 05921 75400, E-Mail: info@hospizhilfe.de Die Trostinsel ist ein Angebot der Hospizhilfe Nordhorn in der Kinder- und Jugendtrauerbegleitung. Zum Angebot gehört die Beratung von Angehörigen und Bezugspersonen im Umgang mit trauernden Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Trauerbegleitung erfolgt in Einzelgesprächen oder in der Kindertrauergruppe.

Gesprächskreis verwaister Eltern in Emlichheim Jeden 3. Montag im Monat (außer in den Ferien) um 19 Uhr Kontakt: Gerlinde Trüün, Telefon 05943 7403, E-Mail: gerlinde.trueuen@web.de Treffen im Mehrgenerationenhaus Senfkorn

Geprächskreis verwaister Eltern in Nordhorn Jeden 1. Montag im Monat um 19.30 Uhr Kontakt: Monika van Kooten, Rüschenweg 7, 48531 Nordhorn, Telefon 05921 992833, Mobil 0177 7992833, E-Mail mimi-vk@web.de Der Tod eines Kindes bedeutet besonders für die Eltern eine Krise, die ihr Leben total verändert. Zu der Trauer kommen oft zermürbende Selbstvorwürfe und auch schwere Enttäuschung, weil Freunde und Bekannte häufig hilflos sind und sich zurückziehen. Äußerst kritisch wirkt sich auch die unterschiedliche Verarbeitung der Trauer von Männern und Frauen aus, Probleme in der Partnerschaft sind häufig die Folge. Der Gesprächskreis möchte betroffenen Eltern ein Ansprechpartner sein. Gemeinsam will die Selbsthilfegruppe sich Halt und Stärke geben und über den schweren Verlust in vertraulicher Atmosphäre sprechen oder nur zuhören.

Selbsthilfegruppen

Das Magazin GN-Trauer erscheint einmal im Jahr in der Gesamtauflage der Grafschafter Nachrichten. Verlag: Grafschafter Nachrichten GmbH Coesfelder Hof 2 48527 Nordhorn Telefon 05921 7070 www.gn-online.de Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit Verlagsleitung: Matthias Richter (verantwortlich für Anzeigen) Mediaverkauf: Jens Hartert (Leitung) Tel. 05921 707-410 gn.media@gn-online.de Redaktion: Peter Zeiser (V.i.S.d.P.) Eckhard Fuchs Produktmanagement: Carina ter Haar Grafik & Layout: Britta Franzbach Rudolf Berg Titelfoto: Werner Westdörp Technische Herstellung: Grafschafter Nachrichten GmbH Website: www.gn-trauer.de Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die nächste Ausgabe erscheint im November 2022.

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Endlich wieder unbeschwert reisen – das wünscht sich mancher Hinterbliebener, der seinen Partner oder seine Partnerin verloren hat. Trauerreisen können auf diesem Weg hilfreich sein. Foto: dpa

Erste Reise nach einem Trauerfall Claudia Heyne organisiert Fahrten für Hinterbliebene Für fast jede Zielgruppe gibt es heutzutage passende Reiseangebote – vom Strandurlaub über Wellness-Angebote bis hin zur Abenteuerreise. Und es gibt sogar Urlaube für trauernde Menschen. Wie mit der Trauer umgehen, wenn die Partnerin oder der Partner gestorben ist? Die Antwort kann für manche lauten: nicht alleine sein, um am besten etwas Abstand zu gewinnen – auch räumlich. Für solche Situationen im Leben gibt es Trauerreisen. Ein Anbieter dafür ist Re-Bo-Reisen aus Hamminkeln. Inhaberin Claudia Heyne begleitet jede Gruppenreise als Reiseleiterin selbst. Wegen Corona musste sie lange pausieren, gerade erst ging es wieder los. Maximal 20 Teilnehmer sind mit Heyne meist eine Woche lang unterwegs – in Deutschland, Italien, Kroatien oder Griechenland, manchmal

HAMMINKELN

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auch noch weiter weg. Im Interview erklärt Heyne, was es mit ihren Reisen auf sich hat. Wie hat man sich eine Trauerreise genau vorzustellen? Bei uns liegt der Fokus auf dem Urlaubmachen, nicht auf der Trauerbewältigung. Aber wir haben immer eine ausgebildete Trauerbegleiterin dabei, die an jedem Tag der Woche 24 Stunden zur Verfügung steht. Wir nehmen nur alleinreisende Trauernde mit und bieten auch nur Einzelzimmer an. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den gleichen Hintergrund und das gleiche Schicksal hinter sich. Sie haben auf der Reise die Möglichkeit, miteinander zu sprechen und sich auszutauschen. Es gibt abwechselnd einen Tag mit Sightseeing und einen freien Tag. An den freien Tagen bieten wir Aktivitäten an, bei denen man miteinander ins Gespräch kommen kann. Auf un-

serer letzten Reise auf Rügen sind wir zum Beispiel auf den Baumwipfelpfad gegangen. Was wir nicht anbieten, sind Seminare zur Trauerbewältigung. Für wen kommt eine Trauerreise überhaupt infrage? Wann ist man bereit für eine solche Art des Urlaubs? Unsere Teilnehmer sind keine frisch trauernden Menschen. Die denken nicht darüber nach, in den Urlaub zu fahren. Wer zu uns kommt, streckt die Fühler wieder aus und will die Welt auf sich zukommen lassen. Unser Motto ist: von der Trauer über eine Brücke ins neue Leben. Wir helfen, sich wieder zu trauen, auf Reisen zu gehen. Früher haben unsere Gäste ja Urlaub mit dem Partner gemacht, das fällt plötzlich weg. Es sind auch Leute dabei, bei denen der Verlust schon lange zurückliegt, die aber trotzdem immer noch trauern, Gespräche suchen und neue Menschen kennenlernen wollen. Wir haben viele Wieder-

holer, aber immer auch neue Kunden. Letztens war auch eine Frau dabei, die getrauert hat, weil sie verlassen worden ist. Das ist aber eher ein Ausnahmefall. Eine andere ist seit zwölf Jahren verwitwet und fährt seitdem bei uns mit. Solche Menschen können mit ihren Erfahrungen auch den anderen helfen. Wie würden Sie das Ziel einer solchen Reise beschreiben? Das Ziel ist die Zusammenführung von Menschen mit dem gleichen Schicksal. Dass sie Gleichgesinnte finden. Sehr häufig ergeben sich Freundschaften, die über die Reise hinaus bestehen bleiben. Niemand fährt mit, um wieder eine neue Partnerin oder einen neuen Partner zu finden. Aber es ist schon mal passiert. Nach der letzten Reise sagte mir eine Frau, dass sie wieder Zuversicht gefunden habe. Es geht oft darum, neue Motivation zu finden.

Fahrten für Hinterbliebene


Den Tag X planen Schon zu Lebzeiten an die Beerdigung denken Der Tod? Bloß weg mit dem Gedanken daran. Dabei kann es nicht nur für Angehörige entlastend sein, wenn man sich schon früh Gedanken über das Ende macht – es bereichert auch das eigene Leben. Sterben wird jeder, das ist sicher. Doch mit dem Tod, gar mit der eigenen Beerdigung, mag sich kaum einer wirklich befassen. Dabei kann genau das sehr entlastend sein, glauben Fachleute. Im Vergleich zu anderen Ländern sei der Tod in Deutschland ein Tabu-Thema, sagt Bestatterin Barbara Till. Zwar habe sich in den vergangenen Jahren einiges getan und eine gewisse Offenheit etabliert, gleichwohl sei der Tod negativ behaftet. „Man schiebt ihn gern von sich weg.“ „Es gibt Menschen, die wollen nicht darüber reden“, sagt Pfarrerin Stefanie Schardien. Das könne unterschiedliche Gründe haben. Manchmal stecke die irrationale Furcht dahinter, dass man den Tod herbeirede, wenn man sich mit dem Sterben beschäftige. BERLIN/FÜRTH

Andere machen sich im Vorfeld Gedanken, schreiben auf, was ihnen wichtig ist und wollen ihre Angehörigen entlasten. Schon Gedankenspiele könnten ausreichen, sagt Schardien. Zum Beispiel bei einem Spaziergang über den Friedhof zu schauen, was einem gefällt. „Es geht darum, den Gedanken an sich ranzulassen“, erklärt die Pfarrerin.

Online-Vorsorge-Kurse und Partys Es sei noch nicht angekommen, dass man locker mit Freunden über sein eigenes Ende sprechen könne, unabhängig vom Alter, sagt Anne Kriesel. Sie hat die Online-Plattform Bohana gegründet und informiert dort über Trauer, alternative Bestattungen und Vorsorgemöglichkeiten.

Bei einem Spaziergang über dem Friedhof lassen sich Dinge entdecken, die man sich für das eigene Grab wünscht. Diese Wünsche sollten den Angehörigen übermittelt werden. Foto: dpa Bestatterin Till hat VorsorgePartys ins Leben gerufen. In lockerer Atmosphäre kann jeder mit Freunden oder der Familie über den Tod sprechen. Till kommt als fachliche Unterstützung dazu. Die Themen sind verschieden: Welche Vollmachten sind sinnvoll, wie kann eine Beerdigung aussehen?

Unumkehrbare Entscheidungen Aus Erfahrung weiß Till: „Die wirklichen Dramen entstehen zum Großteil, weil nichts geregelt und vorbereitet ist.“ Etwa weil bei unverheirateten Paaren dann auf einmal die Eltern zuständig sind und essenzielle Dinge entscheiden sollen, obwohl sie vielleicht seit Jahren gar kein enges Verhältnis mehr zu ihrem Kind hatten. Die meisten kümmerten sich vorab um nichts, stellt auch Anne Kriesel fest. Dann säßen die Liebsten bei einem Bestatter, und wüssten nicht, ob der oder die Angehörige eine Erd- oder Feuerbestattung wollte. Eine Bestattungsverfügung kann hier helfen. Sie regelt, wie man konkret beerdigt werden möchte. Feuer-, See-, oder Erd-

Die eigene Beerdigung vorbereiten

bestattung? Wie sähe die ideale Trauerfeier aus? Kriesel rät zu einem NotfallOrdner, der den wichtigsten Papierkram enthält: Darunter etwa das Testament, die Sorgerechtsverfügung, eine Betreuungsvollmacht, eine Patientenverfügung, einen Bestattungsvorsorgeplan und eine Bankenvollmacht sowie diverse Kopien. Auch Erinnerungen lassen sich vor dem Ableben gestalten. Ob als Schatzkiste oder mit Briefen, den Lieblingsrezepten der Familie, den wichtigsten Büchern oder Stofftieren, am besten versehen mit ei-

Transparente Abläufe Klare und verbindliche Standards

ner kleinen Notiz. Es muss nicht alles perfekt geplant sein. Schardien will hier vor allem den Druck rausnehmen. „Es kann auch eine schöne und würdige Beerdigung sein, wenn niemand etwas vorbereitet hat im Vorfeld.“ Die Beschäftigung mit dem Tod bereichert auch das eigene Leben, darin sind sich die Frauen einig. „Weil man es anders genießt und weiß, wie kostbar es ist“, sagt Till. Im Sterben habe dann jeder die Chance, sich wirklich diesem Prozess zu widmen. Denn der fordere die ganze Kraft. dpa

Manfred Busmann

Markringstraße 19 · 48465 Schüttorf Tel. 0 59 23 99 59 707

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Natur auch auf Friedhöfen genießen Interview mit Reinhard Benhöfer, Referent für Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit Zugleich ist es unter ökologischen Gesichtspunkten auch unterstes Niveau. Unter Asphalt wäre noch unökologischer, aber Rasen ist nicht viel besser.

Reinhard Benhöfer, Referent für Umwelt- und Klimaschutz im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, plädiert im Gespräch dafür, bei der Gestaltung von Friedhöfen auf Naturnähe und Nachhaltigkeit zu setzen – auch aus wirtschaftlichen Gründen.

Was schlagen Sie vor? Wir müssen interessante, auch ästhetisch ansprechende Modelle finden, um den Menschen die Sorge um die Pflege ihres Grabes abzunehmen. Dafür gibt es viele gute Beispiele, für die wir sehr werben. Warum nicht eine blühende Wiese? Oder ein schönes Staudenbeet? Das hat, wenn es gut gemacht ist, keinen höheren Pflegeaufwand als ein Rasengrab.

„Natürlich erinnern“ lautet das Motto des bundesweiten Tags des Friedhofs. Welche Assoziationen haben Sie da aus kirchlicher Sicht? Das Erinnern ist eine Notwendigkeit im Trauerprozess. Also: Natürlich im Sinne von selbstverständlich. Das geht gut an bestimmten Orten wie eben Friedhöfen mit den dort vorhandenen Symbolen. Das Motto kann aber auch ganz wörtlich verstanden werden: auf eine mit der Natur verbundene Art und Weise. Ist es ein neuer Gedanke, dass Friedhöfe für den Naturschutz eine wichtige Rolle spielen können? Dass die Natur an sich auf dem Friedhof eine Rolle spielt, über das Werden und Vergehen hinaus, ist ein relativ neuer Gedanke. Die Natur wird heute in einer sich wandelnden Trauerkultur immer höher bewertet. Die Sehnsucht nach Natur und Natürlichkeit, die stärker wird, je mehr sie uns vielleicht abhanden kommen, können wir auch auf Friedhöfen stillen. Viele Kirchengemeinden haben sich dem zunehmenden Wunsch nach Bestattungswäldern geöffnet. Was gilt es dabei zu beachten? Im Christentum glauben wir nicht, dass Werden und Vergehen ein kontinuierlicher Zyklus ist und das Individuum in einer neuen natürlichen Form wie-

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Gibt es so etwas wie gärtnerische Trends?

Reinhard Benhöfer glaubt, dass die Sehnsucht nach Natur auch auf Friedhöfen Erfüllung findet. Foto: Jens Schulze dergeboren wird. Diese Vorstellung breitet sich aber immer weiter aus. Deswegen ist der Gedanke sympathisch, dass ich zwar vergehe, aber in neues Leben aufgenommen werde, wie zum Beispiel in dem Baum, unter dem ich begraben werde. Das andere ist eine Frage der Ästhetik. Was meinen Sie damit? Natur wird als ein besonders ästhetischer Raum wahrgenommen. Friedhöfe waren bislang streng kulturell geprägt bis hin an die Grenze zum Kitsch, manche verwechseln sie mit einem Kleingarten. Die Gartenzwergkultur von manchen Gräbern wird von Leuten, die Natur als besonders schön empfinden, als abstoßend wahrgenommen. Das ist also ein Hindernis im immer härter werdenden Wettbewerb unter den Friedhöfen. Friedhöfe tun sich daher selbst

einen Gefallen, wenn sie ihre Flächen möglichst naturnah gestalten. Auf der anderen Seite möchten immer mehr Menschen mit einer schlichten Steinplatte unter dem grünen Rasen bestattet werden, um den Angehörigen keine Arbeit zu machen. Ist das aus Ihrer Sicht ein Problem oder eine Chance? Die sogenannten Rasengräber bringen einen ganz wichtigen sozialen Trend zum Ausdruck: Ich kann nicht erwarten, dass meine Hinterbliebenen noch in der Lage sein werden, mein Grab zu pflegen – weil zum Beispiel meine Kinder 300 Kilometer von mir entfernt leben. Das müssen wir einfach zur Kenntnis nehmen. Also müssen wir pflegefreie Grabangebote machen. Das Rasengrab ist ästhetisch das allerunterste Niveau.

Die laufen sehr weit auseinander. Das Interesse von Gärtnereien ist es, möglichst Blumen oder Pflanzen anzubieten, die im wirtschaftlichen Interesse des Verkäufers liegen. Wir nennen das Wegwerfpflanzen. Wir wünschen uns, dass die Friedhofsgärtnereien viel stärker auf mehrjährige Stauden setzen, die auch noch einen Wert für Insekten haben. Friedhöfe können also zugleich neuen Lebensraum bieten? Wer als Friedhofsträger die Ansprüche seiner Nutzergruppen nach Naturnähe ernst nimmt, wird damit automatisch auch der bedrohten Artenvielfalt dienen. Wenn eine naturnahe Entwicklung eines Friedhofs in regelmäßiger Kommunikation mit den Nutzern und den Bestattern, den Friedhofsgärtnern und den Steinmetzen geschieht, kann daraus ein wirklich nachhaltiger Friedhof entstehen, der dem sozialen Anspruch und auch dem Verkündigungsauftrag der Kirche nachkommt, der ökologisch aufgewertet wird und dadurch ökonomisch funktioniert.

Umweltschutz auf Friedhöfen


Letzte Ruhe unter einem Baum Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Bestattung in einem FriedWald FriedWald ist eine alternative Bestattungsform, die FriedWald-Standorte sind nach öffentlichem Recht genehmigte Friedhöfe im Wald. Die Asche Verstorbener ruht in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen, die in einem als FriedWald gewidmeten Wald stehen. Während der eine die Nähe zur Natur sucht, wünscht sich der andere eine Alternative zum konfessionellen Friedhof. Ein anderer wiederum möchte seinen Angehörigen ein Grab ohne Pflegeaufwand ermöglichen. Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen dafür entscheiden, sich in einem FriedWald unter einem Baum bestatten zu lassen. Viele Menschen treffen diese Entscheidung übrigens schon zu Lebzeiten. Im FriedWald sind die Gräber schlicht und naturnah. Grabschmuck gibt es nicht im FriedWald. Den übernimmt die Natur: So zieren – je nach Jahreszeit – Moose, Farne, Wildblumen, buntes Laub oder Schnee das Baumgrab. Ein Namensschild am Baum macht auf die Grabstätte aufmerksam. Alle Baumgrabstätten sind gekennzeichnet und in Registern beim Friedhofsträger und bei FriedWald eingetragen. An den Hauptzugangswegen stehen Waldtafeln, auf denen die Fläche eingezeichnet ist, die als Bestattungsplatz dient. Die Tafel weist auch auf die Besonderheit des Ortes hin und hilft bei der Orientierung im Wald. Es besteht die Möglichkeit, sich für einen Baum mit mehreren Plätzen oder einen Platz an einem Baum zu entscheiden. Die Zahl der verfügbaren Plätze unter einem Baum variiert je nach natürlichen Gegebenheiten. Je nach Stärke, Art und Lage des

Friedwald

Baums ergeben sich unterschiedliche Preise für Bäume und Plätze. Außerdem bietet FriedWald einen Basisplatz an: Dessen genauer Standort wird von einem Förster zugewiesen. Ein besonderer Platz im FriedWald ist der Sternschnuppenbaum – ein Baum für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. Ein Platz an einem Sternschnuppenbaum ist kostenfrei. Eltern, die für ihr Kind hier die letzte Ruhestätte wünschen, entrichten lediglich die Beisetzungskosten. FriedWald-Bäume werden mit forstlichem Sachverstand ausgewählt. Sie werden zum natürlichen Grabmal und dienen Angehörigen als Ort des Gedenkens und Erinnerns. Menschen, die sich für eine Baumbestattung interessieren, müssen sich grundsätzlich für eine Einäscherung entscheiden. Ein Großteil der Interessenten sucht sich zu Lebzeiten den geeigneten Baum aus. Angehörige und Freunde werden über diesen Schritt informiert, im Idealfall wird eine Willenserklärung mit dem Beisetzungswunsch formuliert und handschriftlich hinterlegt. Welche Rituale die Beisetzung in einem FriedWald begleiten, ist den Wünschen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen weitgehend überlassen. Christliche Beisetzungen sind im FriedWald ebenso üblich wie Bestattungen ohne geistlichen Beistand. Mit dem FriedWald-Onlineshop gibt es erstmals ein Angebot, das die Auswahl der letzten Ruhestätte über das Internet möglich macht, zum Beispiel für Menschen, die zu weit weg vom FriedWald-Standort wohnen oder für die ein Waldstück nicht mehr leicht zu begehen ist. Die meisten FriedWald-Standorte lassen sich durch Panoramatouren erkunden, die Einblicke zu Parkmöglichkeiten, Andachtsplätzen, Begehbarkeiten und Umgebung geben und eine Aus-

Die Beisetzung in einem Friedwald wird stärker nachgefragt. wahl unterschiedlicher Baumgrabarten zeigen. In wenigen Schritten können Interessenten vom PC, Tablet oder Smartphone aus eine Baumgrabstätte erwerben. Die Marke FriedWald ist in Deutschland und Österreich geschützt. Ziel von FriedWald ist es, ein einheitliches, ökologisch anerkanntes Naturbestattungskonzept aufzubauen, mit dem die gleichen Qualitätsstandards an allen FriedWald-Standorten gewährleistet werden. Das geschieht an vielen Standorten auch in Landschaftsschutzzonen, da der Wald in seinem Erscheinungsbild nicht verändert

Foto: dpa

wird. FriedWald ist bekannt: Mehr als 70 Prozent der über 50-Jährigen kennen die Marke (kantar/emnid 9/2020). Jeden Monat nehmen erfahrene FriedWald-Förster Interessierte mit zu einer Waldführung. Bei der Kombination aus Waldspaziergang und Info-Tour erklären die Förster das FriedWald-Konzept und informieren über Kosten, Baumgrabarten, Vorsorgemöglichkeiten und Beisetzungen im FriedWald. Außerdem zeigen sie vor Ort die Besonderheiten des Waldes auf. Informationen und Termine finden Sie auf der FriedWald-Webseite unter Waldführungen.

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Gebrochenes Herz und graue Haare Trauer hat auch Auswirkungen auf den Körper Wer einen geliebten Menschen verliert, für den stellt sich alles auf den Kopf. Und auch der Körper funktioniert in einer Trauerphase manchmal nicht mehr wie gewohnt. Etwa, wenn sich der Brustkorb gefühlt so eng zusammenschnürt, dass tiefe Atemzüge kaum möglich sind. Oder wenn beim Kämmen deutlich mehr Haare in der Bürste hängen bleiben als vorher. „Im Verlustfall hängt alles zusammen. Körper und Geist sind kaum zu trennen“, sagt Heidi Müller, Wissenschaftlerin im Bereich der Trauerforschung. „Jeder Mensch trauert anders“, sagt Susanne Haller, Leiterin der Elisabeth-Kübler-Ross-Akademie am Hospiz Stuttgart. Dementsprechend vielfältig seien körperliche Reaktionen auf einen einschneidenden Verlust. Ob Migräne, Schwindel, Enge in der Brust, Herzrasen, Rückenschmerzen oder Durchfall: Die Bandbreite ist groß. Einige Symptome sind für Außenstehende unsichtbar, andere fallen direkt ins Auge. Zum Beispiel die Körperhaltung: „Viele Trauernde gehen nicht mehr so aufrecht, der Kopf hängt ein wenig, sie bewegen sich langsamer“, beschreibt Annette Wagner. Sie ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung (BVT) und unter anderem auch als Klinikseelsorgerin tätig. In ihrer Arbeit mit trauernden Menschen fällt ihr immer wieder auf, dass diese – selbst an warmen Tagen – gehörig frösteln. Ein heißer Tee und eine kuschelige Decke sind dann nicht nur für die Seele wichtig, sondern auch für den Körper. Über Nacht ergraut? Oft wird erzählt, dass das Haar mit der Trauer im Zeitraffer grau werden

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Trauer findet nicht nur in Gedanken statt – auch der Körper leidet. kann. So wird etwa dem Philosophen Karl Marx nachgesagt, nach dem Tod seines achtjährigen Sohnes über Nacht ergraut zu sein. Allzu häufig kommt dieses Phänomen jedoch nicht vor. Annette Wagner hat es nach eigenen Worten in 20 Jahren Trauerbegleitung nur einmal erlebt, bei einer Witwe: „Ihre Haare sind binnen drei Tagen schlohweiß geworden“, erzählt sie. Selbst wenn die Haare nicht ergrauen, wirken viele Trauernde für Außenstehende dennoch wie gealtert. „Die Mundwinkel fallen, die Haut ist aschig, unter den Augen sind dunkle Ringe – so sieht ein trauriger Mensch aus“, sagt Wagner. Das habe auch mit den Lebensumständen in der Trauerphase zu tun, erläutert die Expertin: Nach einem Verlust rattert der Kopf oft so sehr, dass Trauernde schlecht in den Schlaf finden. Dazu kommt häufig Appetitlosigkeit. Wenn dann auch noch die Bewegung im Alltag zu

kurz kommt, fehlt dem Körper eine gute Durchblutung – all das sieht man einem trauernden Menschen manchmal an. Die Ursachen für die teils heftigen Reaktionen des Organismus bei Trauerfällen sind nicht vollends ergründet. Belegt ist, dass der Todesfall eines geliebten Menschen das Risiko für bestimmte Herz-Kreislauferkrankungen zeitweise erhöhen kann. Es sei wichtig, sagt Susanne Haller vom Hospiz Stuttgart, dass Trauernde körperliche Beschwerden nicht einfach mit Aussagen wie „Das ist eben die Trauer“ abtun, sondern sich nicht scheuen, damit zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen. Halten die körperlichen Beschwerden eine Weile lang an, schleicht sich rasch ein quälender Gedanke an: „Mache ich etwas falsch?“ Viele Trauernde verspüren Druck, am Arbeitsplatz und abseits davon schnell wieder volle Leistung erbringen zu müssen.

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Wenn Körper und Psyche das nicht mitmachen, sorgt das für Frust. Trauerforscherin Heidi Müller nimmt dabei auch die Anforderungen der Gesellschaft kritisch in den Blick: „Früher kam die Welt nach einem Todesfall für einen Menschen zum Stillstand. Heutzutage – in einer dynamischen Zeit mit einem hohen Tempo – ist das nicht mehr so.“ Auch wenn es nicht immer leicht ist, sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu entziehen: Laut Müller ist es wichtig, dass sich Trauernde Pausen erlauben und Zeit für Dinge nehmen, die ihnen guttun. Trauer kostet den Körper viel Energie. „Aber: Sie ist ein ganz natürlicher Ausdruck. Trauer ist nicht das Problem, sondern die Lösung“, sagt Trauerbegleiterin Annette Wagner. Können Trauernde anerkennen, dass an ihren (körperlichen) Reaktionen auf den Verlust nichts falsch ist, kann das für Erleichterung sorgen.

Folgen der Trauer


Woran gedacht werden muss Formalitäten und wichtige Aufgaben in einem Todesfall Wenn ein Todesfall eintritt, muss entschieden werden, welche Formalitäten selbst übernommen und welche an ein Bestattungsinstitut delegiert werden sollen. Die folgende Checkliste bietet eine kurze Übersicht der wichtigsten Punkte, die bei einem Todesfall zu erledigen sind:

Bei Verwitweten: Heiratsurkunde und Sterbeurkunde des Ehepartners Bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften: Anstelle der Heiratsurkunde ist die entsprechende Urkunde vorzulegen. q Bestattungsvorsorgevertrag (falls vorhanden) q Versicherungsunterlagen

1. Arzt benachrichtigen Dieser stellt die Todesbescheinigung aus. Bei einem Sterbefall im Krankenhaus erfolgt dies durch die Krankenhausverwaltung.

2. Bestatter benachrichtigen Der Bestatter sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt benachrichtigt werden, damit er den Angehörigen behilflich sein und sie beraten kann. Es ist dagegen nicht erforderlich, dass der Verstorbene sofort ins Bestattungsinstitut überführt wird. Er kann bis zu 36 Stunden zu Hause aufgebahrt werden, damit die Angehörigen von ihm Abschied nehmen können. Bevor ein Bestatter benachrichtigt wird, sollte geprüft werden, ob der Verstorbene mit einem bestimmten Bestatter bereits einen Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen hat. Bestatter behalten seit längerem die Frage des digitalen Nachlasses im Auge. Immer mehr Bestatter bieten deshalb die Möglichkeit einer seriösen Abmeldung von Nutzerkonten, Mitgliedschaften und Guthaben bei Handelsplattformen, Dating- und Partnerportalen, Spieleplattformen, Wettanbietern oder Vereinsmitgliedschaften an.

3. Engste Angehörige benachrichtigen

Sterbegeld-, Lebens-, Unfallversicherungen; einige Institutionen, z. B. Gewerkschaften, zahlen unter bestimmten Voraussetzungen q P rivate Sterbegeldversicherungen, Nachbarschaftshilfevereine (falls vorhanden) q R entennummer bereithalten Diese befindet sich auf dem Rentenbescheid bzw. auf dem Rentenausweis. Die Rentennummer findet sich zudem auf dem Kontoauszug des Girokontos, da die Renten stets unter Angabe der Rentennummer überwiesen werden. q A ngaben zu betrieblichen Renten Der Bestatter hält üblicherweise die Formulare für die Beantragung der sogenannten Drei-Monats-Rente (Sterbevierteljahr) für die Witwe oder den Witwer vor. q Grabdokumente Sofern bereits eine Grabstelle vorhanden oder reserviert ist. q T estament, Erbvertrag, Hinterlegungsschein für das Amtsgericht oder den Notar. q L etztwillige Verfügung Falls eine Kremation und gegebenenfalls darüber hinaus eine Seebestattung gewünscht wird.

5. Erledigung der Formalitäten q Besorgung der Sterbeurkunden beim Standesamt des Sterbeortes Dabei handelt es sich um die sogenannte Abmeldung. Bei der Abmeldung von bestimmten Versicherungen muss nicht überall ein Original vorgelegt werden. Bei Autoversicherungen reicht zum Beispiel eine Fotokopie. Bei Sterbegeld-, Lebensoder Rentenversicherungen muss ein Original vorliegen. q Erwerb oder Wiedererwerb der Grabstätte q T erminfestlegung bei der Gemeinde und/oder Kirche für die Trauerfeier und Beerdigung q T erminfestlegung mit dem Pfarrer/ dem Trauerredner q Musikalischer Rahmen für die Trauerfeier (Organist, Musiker, CD) q Dekoration/Kerzenbeleuchtung für die Trauerfeier in der Kapelle q Auslegung einer Kondolenzliste q B estellung von Blumenschmuck, Kränzen, Handsträußen und ggf. Blumen für die letzte Verabschiedung anstelle einer Handvoll Erde, wenn gewünscht q D ruck von Traueranzeigen und Danksagungen q D ruck von Sterbebildchen (in manchen Regionen ist dies üblich) q Aufgabe von Traueranzeigen in der Tagespresse q V ereinbarung eines Beerdigungskaffees in einer Gaststätte q Abrechnung mit den Lebensversicherungen bzw. Sterbekassen Quelle: www.bestatter.de

4. Wichtige Dokumente im Trauerfall: q Nachweis über den letzten Wohnsitz q Todesbescheinigung vom Arzt q Personenstandsurkunden Bei Ledigen: Geburtsurkunde Bei Verheirateten: Heiratsurkunde Bei Geschiedenen: Heiratsurkunde und Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk

Checkliste

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Zum Portal:

DAS TRAUERPORTAL FÜR DIE GRAFSCHAFT Inklusive der Traueranzeigen, Danksagungen und Nachrufe aus der Tageszeitung.

gn123.de/trauer


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