Gorch fock magazin 09

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S e g elschulschiff Gorch F oc k Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung

Das Gorch-Fock-Magazin • Ausgabe 9 • März 2014

w w w. G o rc h F o c k . d e


B

Die große Fahrt durchs Leben

Einst ging es für DICH auf die große Fahrt in das Leben – und diese Reise – die konnte es für DICH nur einmal geben – vor DIR lagen unbekannte und grenzenlose Weiten – Abenteur – Liebe – Schmerz und Hoffnung – all des Lebens unvorhersehbare Seiten. Dein Lebenskahn – ja – der fing bereits bei der Geburt schon zu schaukeln an – die Dünung des Lebens hob DICH auf und nieder – und aus dem Meer des Schicksals trafen Stürme und Brecher DICH immer wieder. Gut angeleint – so segelste DU DEIN Lebensschiff – umrundeste dabei so manches Riff – und brachten Rückschlag und Niedertracht DICH manchesmal an des Verzweiflungsrand – dann ging DEIN Blick nach oben und DU packtest DEIN Ruder mit fester Hand. In jungen Jahren – ja – da fällt es DIR leicht, an Deck zu stehn – bist DU aber ersteinmal ein alter Fahrensmann des Lebens – wirst DU vieles anders sehn – vielleicht fährst DU mit DEINEM Lebensschifflein jetzt auf einem ruhigen Meer – vielleicht ist es DIR jetzt aber auch zu stille und DU vermißt die Stürme sehr. Blickst DU heute zurück auf DEINE große Fahrt durchs Leben – dann würdest DU bestimmt noch einmal auf die große Reise gehen – vielleicht würdest DU dann einen anderen Kurs einschlagen – aber noch einmal – ja – noch einmal würdest DU dieses Abenteuer wagen.

k y Volker Sturmat


Inhalt

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Die große Fahrt durchs Leben Volker Sturmat

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Aus der Bordkameradschaft Resümee des Crew-Chefs 4 Treffen der Bordkameradschaft 8 Satzung 9 Kameradengalerie 10 Totenehrung 12 Gedanken zur M itgliedschaft 14 Mitgliedsbeauftragter der Bordkameradschaft 15 Stuttgart Fahrt 2014 der RK Marine Kiel 16 Wir gratulieren! 19

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Gorch Fock und Marine „Meine erste große Liebe“ „Gorch Fock“ als Gast in Hamburg Bilderbogen vom Bordempfang „Gorch Fock“ zurück in Kiel Herzlich willkommen zu Hause Das r ote Sofa auf der „Gorch F ock“ Kieler Woche 2013 Segel mit Kurs Atlantik gesetzt „Gute Fee in Uniform“ Ordenstracht statt Uniform

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Maritimes Windjammertreffen Aarhus Omanisches Segelschulschiff besucht Kiel Seefahrt wie in alt en Zeiten Jugendtraum erfüllt Köche auf der ALEX Wie werde ich Kapitän auf der „Gorch Fock? Vom Schiffsjungen auf der „PAMIR“ zum Kapitän der „LILI MARLEEN“ Letzte Ruhestätte Stensholmen

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Impressum Redaktion, Layout und Versand: Hermann Dirkes Steinbach 14 · 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 · Info@gorchfock. de

Guido Oeltermann Betreff: BK Segelschulschiff Gorch Fock Konto-Nr.: 1519974 · BLZ: 46051240 IBAN: DE61460512400001519974 BIC: WELADED1BUB

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Bankverbindung der Bordkameradschaft

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Redaktionsteam

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Das Redaktionsteam dieser Ausgabe besteht aus den Kameraden Hajo Strotkamp, Michael Brzoza, Carsten Bauhammer, Hubert Strobel sowie den Vorstandsmit- gliedern. Wenn sich jemand berufen fühlt, im Redaktionsteam mit zu arbeiten, ist er dazu herzlich eingeladen. Auch für verschiedene Sparten bei unserem Internetauftritt werden noch Redakteure gesucht.

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Peter Jacobs

Ja h re sr ückblic k letzte große Reise sind unsere Kameraden Claus Dauphin und Reinhard Geelhar gegangen. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Danke. Zum Tod von Claus Dauphin folgendes: Ich möchte mich noch einmal recht herzlich bei den beiden Kameraden Arno Horning und Herbert Strobel bedanken, die unsere Kameradschaft sehr beeindruckend bei der Beerdigung vertreten haben. Die Familien des Verstorbenen hat sich sehr lobenswert bei mir bedankt und unserer Kameradschaft eine Spende zukommen lassen. Moin Kameradinnen und Kameraden, hier bin ich wieder – nach überstandener Operation. Ich bin zwar noch nicht wieder fit, da mich der Krebs noch nicht verlassen hat, aber er ist auf dem Rückmarsch und das dauert leider noch etwas. Nun genug von der Krankheit, wir wollen ja noch das Geschäftliche erledigen. Ja liebe Leute, wir haben uns hier versammelt, um das jährliche Treffen der B.K. Gorch Fock zu feiern. Aber zuerst wollen wir den Geschäftsbericht des Vorstandes hören. Hat noch jemand Einwände bezüglich der Tagesordnung? Ja oder Nein? Dann möchte ich hiermit die Versammlung eröffnen und stelle die Beschlussfähigkeit fest. Ich bitte Euch, sich von den Plätzen zu erheben und den Toten zu gedenken. Auf die

Unser Kamerad Reinhard Geelhar war schon am 07. Mai verstorben und wir haben durch Zufall erst Anfang Juni davon erfahren. Wir werden am 12.08.2013 bei der Seebestattung einen Blumenkranz mit der Urne der See übergeben. Ich möchte mich für Euer zahlreiches Erscheinen bedanken. Alle gleichzeitig werden wohl nie erscheinen, da sich ja auch einzelne kleine Gruppen treffen und feiern. Das ist ja auch nicht verkehrt. Trotzdem findet der Vorstand es schade, dass von fast 300 Mitgliedern nur so wenige erschienen sind. Was auch immer die Gründe für das Fortbleiben sein mögen, man sollte dem Vorstand wenigstens das Wort gönnen und sagen, ich komme oder ich komme nicht. Ja, was gibt es zu berichten?

Das Naturfreundehaus, unser Tagungsort für das Treffen 2013 in Schönberg-Kalifornien. Hier fand der Banner vom letzten Gorch-Fock-Tag in Neustadt seine Verwendung als Wegweiser.

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Unsere weiße Lady Gorch Fock fährt endlich weider, das ist mehr als erfreulich. Wie man hört, kommt die Besatzung mit den Neuerungen in der Takelage wohl ganz gut zurecht. Unser Magazin ist leider durch gewisse Umstände mit sehr viel Verspätung erschienen, was einige Kameraden mit Recht sauer aufgestoßen ist. Näheres dazu hören wir vom Schriftführer. Aber inzwischen haben sich die Wogen wohl wieder geglättet. Für unsere DMB-Mitglieder habe ich an zwei Landesverbandstagungen in Lingen und Emden teilgenommen. An der DMBTagung in Lahnstein konnte ich aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen. Weiterhin war ich an sechs Nachmittagen im Marinestützpunkt der 4. Einfahrt an den Tagen der offenen Tür mit anderen MK des Landesverbandes beteiligt. Vom 31.05. 02.06.2013 habe ich an der DMB-Tagung in W‘haven teilgenommen, habe aber auch die MK W‘haven bei der Durchführung der Tagung unterstützt. In diesem Zusammenhang möchte ich Euch bitten, sich einmal zu überlegen, in den DMB einzutreten, denn das Ehrenmal in Laboe, vor dem ihr oft stramm gestanden habt, um so den verstorbenen Seeleuten aller Nationen die Ehre zu erweisen, muss erhalten bleiben und das kostet viel Geld. Wer kein Mitglied werden möchte, kann auch einfach so spenden. Für sofortige Spenden steht hier unser Spendenturm.

Der Rettungsring ist mmer dabei, auch 2013 beim 13. Treffen in Schönberg/Kalifornien.


Nun noch einmal zu dem Thema Kutter. Wenn ich recht informiert worden bin, ist beim letzten Treffen in Schönberg nicht über den Kauf des Kutters abgestimmt worden, sondern lediglich gefragt worden, ob überhaupt Interesse besteht. Das Hurra ist natürlich entsprechend hoch ausgefallen. Inzwischen gibt es Stimmen die sagen-. „Ohne mich und meine Spenden“. Nun zu den Tatsachen: Erst einmal ist es so, dass eine Marinedienststelle nicht einfach Gerätschaften aller Art an Zivilisten veräußern kann. Dazu gehört früher wie heute immer noch die Zustimmung höherer Dienststellen. Ich weiß z.B., dass alle Boote und Schiffe, die an MK abgegeben worden sind, über den DMB abgewickelt worden sind. Jetzt ist folgendes passiert: Eine MK wollte ihr Schiff aus irgendeinem Grund wieder zurückgeben. Der DMB hat sich das Boot angeschaut und siehe da, da lag nur noch der Bootskörper, aller Verwertbare war verscherbelt worden. So geht es natürlich nicht. Der DMB hat in Absprache mit der entsprechenden Dienststelle einen Landesverbandsleiter beauftragt, der nun alle Boote und Schiffe überprüft, wie der jeweilige Zustand ist. So eine Sache dauert natürlich entsprechend lange. Ich weiß z.B. von der Arkona der MK Wilhelmshaven, dass der Vorstand alle Papiere, die über den Zustand des Schiffes Auskunft geben, vorlegen musste. Da der Prüfer die Angelegenheit natürlich ehrenamtlich macht, kann ich mir vorstellen, dass das nicht in einem Jahr erledigt ist. Inzwischen ist am Anfang des Monats DMB-Tagung in W‘haven gewesen und ich konnte mit dem Präsidenten des D.M.B. und dem Prüfer sprechen, die an einer Sitzung mit dem Logistikzentrum konferiert hatten und dort erfahren haben, dass Gerätschaften nur noch über die VEBEG veräußert werden. Ein paar Tage später erfuhr ich von Hermann Dirkes, der inzwischen den Kameraden Harald Ebsen zur Überprüfung des Bootes nach Kiel gebeten hatte, dass dieser ihm berichtete, dass er für die Reparatur ca. 3 Jahre brauchen würde. Ich sage mal, der Fall hat sich für unsere Kameradschaft erledigt. Am 8. Mai des Jahres war der Vorstand der Bordkameradschaft zu einem Empfang auf der Gorch Fock in Hamburg im Rahmen des Hafengeburtstages eingeladen. Michael Brzoza hat den rasenden Reporter ge-

Heinrich Rulofs, ehemalige Decksmeister und langjähriger „Gorch-Focker“, ließ mit einer launigen und professionell vorgetragenen Dia-Show seine vielen Jahre an Bord der „Gorch Fock“ Revue passieren. Dies ließ viele Erinnerungen bei den Versammelten aufkommen, die ihm mit donnerndem Beifall dankte. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Etwas ganz besonderes ließ sich Segelmacher Heinz Tirrel einfallen. Für die Kameraden, die mit ihm zusammen auf der ersten Weltreise Kiel-Sidney-Kiel vom 23.7.87-22.6.88 waren, fertigte er einen selbtgenähten Seesack mit einer gestickten Karte von der Reise.

spielt, um Fotos für die Kameradschaft zu machen. Es war ein interessanter Abend. Leider war keiner der ehemlaigen Kommandanten anwesend. Ja, das wäre erst einmal alles von meiner Seite. Jetzt folgt der Bericht des Kassenwartes, vorgetragen von Reinhard Claves, da der Kassenwart aus familiären Gründen nicht anwesend sein kann. Fortsetzung meines Berichtes. Unser Treffen in Kalifornien nördlich von Laboe ist mit 80 Teilnehmern am Freitag und 98 Personen am Samstag harmonisch verlaufen. Hermann hatte mal wieder alles

gut organisiert und ich hoffe, es sind auch alle zufrieden gewesen. Am Freitagabend nach dem Buffet haben wir unsere Mitgliederversammlung abgehalten, die, so hoffe ich, allen gerecht geworden ist und somit auch von allen mitgetragen wird. Anschließend wurde noch ordentlich bei einem Glas Bier geklönt. Am Samstag tagsüber war freies Manöver für alle. Die einen fuhren mit dem Segler „Roald Amundsen“ in der Abschlussparade mit, die anderen mit Begleitfahrzeugen nebenher und wiederum andere haben sich in das Getümmel der Kieler Woche gestürzt. Ich selber habe mir die Parade vom Ehren-

Las Palmas, Forte de France, Panama, Acapulco, San Diego, Honolulu, Samoa, Wellington, Sidney, Melbourne, Colombo, Dschibuti, Haifa, ect ect.

mal in Laboe angesehen, da ich von meiner OP noch nicht wieder so richtig auf dem Damm war. Der Samstagabend hat bei Spießbraten und Buffet, den entsprechenden Verdauungsgetränken und Liedern vom Shantychor „Windstärke 10“ aus Kiel wohl bei allen Ankalng gefunden. Obwohl der Abendwind recht kühl war, haben angeregte Gespräche stattgefunden aber auch so manches Dönchen hat seine Zuhörer gefunden, denn es wurde doch recht spät ehe der Letzte ich zur Ruhe gelegt hatte. Am Sonntagmorgen haben wir uns dann alle in Kiel im Marinestützpunkt getroffen, um auf unserer weißen Lady „Gorch Fock“ über die Neuerungen in der Takelage etwas

Bei reichhaltigem kalen Buffet und Spanferkel vom Grill stand man gerne an. Wie immer verging die Zeit wie im Flug. Und zur Kleiderordnung musste man sich an diesem rustikalen Abend auch nicht den Kopf zerbrechen. Fotos: Gerhard Kobeloer.

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zu erfahren, aber auch um zu sagen, ich war mal wieder an Bord. Ein Dönchen nebenbei, wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und bekamen einen jungen Maat als Führer, der dann anfing uns alles zu erklären. Anscheinend wusste er aber wohl nicht wer wir waren, bis wir uns dann nach 5-10 Minuten zu erkennen gaben und wir ihm dann bald mehr von früher erzählt haben als umgekehrt, er uns von heute. So etwas sind schöne, kleine Ereignisse die zum Schmunzeln einladen. Nach dem Besuch der „Gorch Fock“ haben wir uns dann auf den Heimweg begeben. So nun möchte ich mit meinem Bericht abschließen liebe Kameradinnen und Kameraden. Ich wünsche allen Mitgliedern der Bordkameradschaft „Gorch Fock“, insbesondere den Älteren und Kranken vor allen Dingen Gesundheit und baldige Genesung. Alle Angehörigen der Bundeswehr und der Deutschen Marine schließe ich in die Grüße ein, vor allem diejenigen, die sich fern der Heimat befinden. Wir, die Bordkameradschaft ehm. Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ wünscht ihrem Schiff weiterhin gute Fahrt und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel und eine gute Heimkehr. Mit kameradschaftlichen Peter Jacobs

Grüßen

Ein Teil der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ traf sich am Sonntagmorgen bei ausgesprochen guten Wetter zur Besichtigung des Schiffes im Marinestützpunkt. Foto: Michael Brzoza.

Intensiver und interessanter Erlebnis-Austausch damals und heute zwischen Hermann Dirkes und Obermaat Lindner an Bord der „Gorch Fock“

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Reinhard Claves

Tref fe n 2013 Bericht über die Mitgliederversammlung der BK ehemalige Stammbesatzung der Gorch Fock zum Crew Treffen am 28. Juni 2013 Schon am frühen Vormittag trafen die ersten Kameraden am Naturfreundehaus in Schönberg Kalifornien ein. Nach ersten Begrüßungen bei fester und flüssiger Nahrung und Spaziergängen am Strand, konnten anschließend die Zimmer belegt werden. Die reichhaltig gedeckte Kaffeetafel fand regen Zuspruch. Begrüßen konnte Crew Chef Peter Jacobs Schönbergs neugewähl-

ten Bürgermeister Dirk Osbar der ein Grußwort an die Anwesenden richtete. Hein Ruloffs kommentierte gekonnt Bilder einer DIA-Show mit wunderbaren Fotos von unserer „Weißen Lady“ und fesselte gekonnt mit vielfältigen Anekdoten die Zuhörer. Im Anschluss daran kräftigte das reichhaltige Abendessen mit Seemannsschmaus-

Tage s o rdn u n g TOP I / TOP II Crew-Chef Peter Jacobs eröffnete die Versammlung und stellte die ordnungsgemäße Ladung und Beschlussfähigkeit fest. TOP III Auf Antrag der Crew Leitung wurde die Tagesordnung unter Punkt 9 ergänzt mit dem Zusatz: Wahl eines Mitgliederorganisators TOP IV Crew-Chef Peter Jacobs ging in seinem Bericht nochmals ein auf das Ansinnen einen Kutter für die BK zu übernehmen.Aus formalen und rechtlichen Gründen und nach Gesprächen mit dem DMB wird die BK den Kutter nicht anschaffen. Zudem ist der Kutter nach Inspektion durch Harald Ebsen, Bruno Koschoreck und weiteren BK Mitgliedern als Totalschaden deklariert worden. TOP V Der Bericht des Kassenwart wurde in Abwesenheit von Guido Oeltermann (werdender Vater und entschuldigt) vom 2. Crew Chef Reinhard Claves vorgetragen. Die positiven, zufriedenstellenden Zahlen wurden übermittelt. Nach Überprüfung der Zahlungseingänge stellte R. Claves fest, dass für das Jahr 2012 über 150 Kameraden keine Spende an die Bordkasse überwiesen haben. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar. Hier ist die BK gefordert, eine Lösung zu finden, die auf der letzten Mitgliederversammlung 2012 mit dem Beschluss einer Satzungsänderung, die unter TOP XI unbedingt erfolgen und zu einer positiven Abstimmung führen muss. TOP VI Bericht des Schriftführer Hermann Dirkes TOP VII Bericht der Kassenprüfer TOP VIII Auf Antrag der Kassenprüfer wurde die Crew Führung bei Enthaltung der Crew Leitung einstimmig entlastet. TOP IX Auf Vorschlag der Versammlung und der Crew Leitung war KzS a.D. Uwe Schneidewind bereit nach Überlassung der Satzung der BK dieNeuwahlen zur Crew Führung zu übernehmen.

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Labskaus, Dreierlei Fleischplatte mit Beilagenbuffet und verschiedenen Salaten die Kameraden für die sich anschließende MitgliederversammlungBei gemütlichen Gesprächen mit Austausch von Erinnerungen und Anekdoten aus der Fahrenszeit wurde bis in den späten Abend hinein zusammen gesessen.

Einstimmig wiedergewählt wurde als 1. Crew-Chef Peter Jacobs Einstimmig wiedergewählt wurde als 2. Crew-Chef Reinhard Claves Einstimmig wiedergewählt als Kassenwart wurde Guido Oeltermann Einstimmig wiedergewählt als Schriftführer wurde Hermann Dirkes Reinhard Claves erläuterte die Ergänzung der Crew Leitung durch die Einbindung eines Verantwortlichen für die Mitgliederorganisation. Bei fast 300 Mitgliedern der BK ist das zur Entlastung des Kassenwart und des Schriftführer unbedingt erforderlich. Die Satzung ermöglicht ohne Änderung die Ergänzung des Crew-Vorstandes.Der Mitgliederversammlung wurde Raimond Ramolle vorgeschlagen, der anschließend einstimmig als Mitgliedbeauftragter gewählt wurde. TOP X Hans Jürgen Wellhausen wurde bei eigener Enthaltung als 2. Kassenprüfer gewählt. TOP XI 2. Crew Chef Reinhard Claves stellte die Satzungsänderung, die im Bordmagazin Ausgabe 8, Januar 2013 vorgestellt worden ist, zur Diskussion. Bei zwei Enthaltungen wurde die Satzungsänderung mit Wirkung zum 1. Juli 2013 beschlossen. TOP XII Auf Antrag von Klaus Peter Hoffstetter wird das Bordmagazin jedes Jahr im Dezember ausgeliefert. Redaktionelle Beiträge müssen bis zum 1.Oktober eines Jahres bei der Redaktion eingegangen sein um berücksichtigt zu werden. Auf Antrag von Klaus Saazer prüft die Crew Führung die Einführung einerMitgliedskarte im Scheckkartenformat für die BK Mitglieder. Vorschlägewerden dazu erarbeitet. TOP XIII Besondere Ehrung erfuhr Thomas Halbe, der als BK Mitglied extra ausaus Brasilien angereist war und eine Gorch-Fock-Tasse von Hermann Dirkes überreicht bekam. Aus Dänemark angereist war Peter Watzlawik. Hermann Dirkes gab dann die Abfahrtszeiten für den Samstag bekannt für Teilnehmer an der Ausfahrt auf der „Roald Amundsen“ und den Beginn des Bordabend gegen 18.30 Uhr am Samstagabend.


S atzung Satzung der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung Segelschulschiff „Gorch Fock“

1. Die Kameradschaft führt den Namen Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung Segelschulschiff „Gorch Fock“ (gegründet am 15.02.1987) 2. Die Bordkamerad ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ (BK) hat ihren Sitz am Wohnort des 1. Crew-Chef oder an einem Ort, den die Crew Führung mehrheitlich festlegt. Eine Eintragung in das Vereinsregister ist nicht beabsichtigt. 3. Ziel der BK ist die Aufrechterhaltung der alten Bordkameradschaft und Pflege der Freundschaft unter den ehemaligen „Gorch Fock Fahrern“. Dabei wird die Marinetradition gefördert.. Die BK ist Mitglied im Deutschen Marinebund (DMB) mit Sonderstatus. Absatz 3.3 der DMB-Satzung über die automatische Mitgliedschaft einzelner Mitglieder der BK im DMB findet keine Anwendung. Ziel bleibt es jedoch, dass alle Kameraden dem DMB beitreten. 4. Mitglied (mit Stimmrecht) kann werden, wer auf SSS „Gorch Fock“ als Stammbesatzung gefahren ist. Außerordentliches Mitglied (ohne) Stimmrecht) kann werden, wenn dies im Interesse der BK liegt. Die Mitgliedschaft kann mündlich oder schriftlich bei einem Mitglied der Crew-Führung beantragt werden. Die Aufnahme bedarf der mehrheitlichen Zustimmung der CrewFührung. 5. Die Mitgliedschaft aus der BK endet mit Bekanntgabe des Austritts an ein Mitglied der Crew-Führung (jederzeit möglich), durch Tod, Ausschluss oder bei Auflösung der BK. Ausgeschiedenen Mitglieder, die längere Zeit (mindestens zwei Jahre) kein Interesse an der BK zeigen oder keine Mindestspende überweisen, können durch Beschluss der Crew-Führung ausgeschlossen werden und erhalten darüber eine entsprechende Benachrichtigung. 6. Die Mitglieder halten jedes Jahr ein Crew-Treffen ab, zu dem von der Crew-Führung schriftlich mit Tagesordnung und Programm eingeladen wird. Diese Treffen dienen gleichzeitig als Mitgliederversammlung. Neuwahlen und Beschlüsse können hier von der Mehrheit der stimmberechtigten Anwesenden durchgeführt werden. Zu Satzungsänderungen bzw. Auflösung der BK ist eine Mehrheit von drei Vierteln der erschienenen Mitglieder erforderlich. Alle Mitglieder werden dazu vorab schriftlich oder elektronisch vier Wochen vor der Mitgliederversammlung informiert. Zu besonderen Treffen kann die Crew-Führung separat einladen. 7. Die BK-Führung (Crew-Führung) besteht besteht aus dem 1. Crew-Chef, dem 2. Crew-Chef, dem Schriftführer, dem Kassenwart und dem Mitgliederbeauftragten. Vakante Positionen können von der Crew-Führung mehrheitlich kommissarisch bis zum nächsten Treffen besetzt werden. Die Crew-Führung wird von den stimmberechtigten Mitgliedern anlässlich eines Crew-Treffen geheim oder per Akklamataion einzeln oder en bloc bis zum nächsten Crew-Treffen gewählt; Wiederwahl ist möglich. Der Rücktritt von einem Führungsamt kann durch Bekanntgabe bei

einem Crew-Treffen oder schriftlich jederzeit an alle Mitglieder der Crew-Führung erfolgen. Die BK muss mindestens von einem Mitglied der Crew-Führung geführt werden. Findet sich keiner dazu bereit, wird die Kameradschaft aufgelöst. Bei Auflösung der BK ist ein evtl. noch vorhandenes Barvermögen dem Marineehrenmal in Laboe zu überweisen. 8. Der Crew-Chef vertritt die Mitglieder der BK nach außen. Er hat dabei die Satzung und Beschlüsse der Mitgliederversammlung zu beachten. 9. Eine feste Mindestspende von 2,00 € pro Monat wird von den BK-Mitgliedern erhoben. Alle Spenden und Ausgaben werden vom Kassenwart ordnungsgemäß mit Kassenbuch und Belegen nachgewiesen. Er haftet persönlich für die ihm anvertrauten Werte. Die Prüfung der Kameradschaftskasse wird mindestens einmal jährlich von zwei Kassenprüfern durchgeführt, die von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Das Ergebnis der Prüfung sowie der Kassenbestand ist allen Kameraden im nächsten Rundschreiben bekannt zu geben. 10. Die eingehenden Spenden dürfen nur zur Pflege und Aufrechterhaltung der BK Verwendung finden; Verwaltungskosten eingeschlossen. Der Abschluss der Kameradschaftskasse findet immer zum 31.12. eines jeden Kalenderjahres statt. Diese Satzung wurde auf dem Crew Treffen vom 28.06.30.06.2013 in Schönberg-Kalifornien mit der notwendigen Dreiviertel-Mehrheit beschlossen. Jedem BK Mitglied ist mit dem nächsten Rundschreiben eine Ausfertigung zuzustellen . Schönberg-Kalifornien, den 28. Juni 2013 1. Crew-Chef Peter Jacobs

2. Crew-Chef Reinhard Claves

Schriftwart Kassenwart Hermann Dirkes Guido Öltermann Raimond Ramolla Mitgliederbeauftragter Folgende Crew-Führung wurde gleichzeitig gewählt: 1. Crew-Chef 2. Crew-Chef Schriftwart Kassenwart Mitgliederbeauftragter

Peter Jacobs, Wilhelmshaven Reinhard Claves, Dinslaken Hermann Dirkes, Bad Gandersheim Guido Öltermann, Neunkirchen Raimond Ramolla, Pulheim

Zu Kassenprüfern wurden gewählt: Wolfgang König, Ascheberg Hans-Jürgen Wellhausen, Schleswig

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Kameraden-Galerie Auch für die kommenden Ausgaben bitte ich um Zusendung eurer persönlichen Vorstellung in unserem Magazin. Schickt mir, wenn möglich ein Foto zur Bordzeit und ein „Realtime-Foto“, damit man sieht, wie die Natur mit euch umgegangen ist. Dazu noch ein paar Zeilen über die Stehzeit und Verwendung an Bord, ein klein wenig über das familiäre Umfeld sowie über Beruf und Hobby. Wer mag kann auch gerne etwas mehr über besondere Erlebnisse während seiner Bordzeit schreiben. Platz für „Dönekens“ wird es im Heft

und im Internet immer geben. Am Liebsten sind mir natürlich schon digitalisierte Bilder. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann seine Fotos auch gerne per Post schicken. Bei den Texten gilt: Alles was per E-Mail kommt, muss nicht noch einmal abgetippt werden. Vielen Dank! Euer Schriftführer Hermann Dirkes

Frank Lindemann Wunsch. Bei der Lufthansa (LSG) war ich dann mit dem Ziel des Auslandseinsatzes in Bremen tätig, doch auch hier hatte ich dann kein Glück. Deutschland wollte mich nicht loslassen. Mittlerweile habe ich den Beruf gewechselt und ich bin seit dem 1.3.1991 selbstständig als Versicherungsvermittler bei der AXA tätig.

Ahoi Kameraden, geboren bin ich am 13. Mai1965 in Delmenhorst. Hier bin ich auch (mit mehr oder weniger Freude) zur Schule gegangen. Schon früh stand für mich fest, dass ich Koch werden will. Dies habe ich dann mit dem Beginn der Lehre im Jahre 1982 auch umgesetzt. Mit Bestehen der Gesellenprüfung war endlich die Welt offen für mich, denn ich wollte etwas entdecken. Schon in der Kindheit habe ich mit Interesse über fremde Länder, exotische Orte und andere Kulturen gelesen. Nachdem die Grundausbildung im ersten Quartal 1986 an der Marineversorgungsschule in List auf Sylt absolviert wurde, standen die Wunschkommandos auf dem Zettel. Weil ich befürchtete, dass sich sehr viele für die „Gorch Fock“ melden würden, habe ich mich für die „Deutschland“ oder einen Zerstörer entschieden. Hauptsache war der Heimathafen Kiel und große Schiffe, denn diese garantierten auch weite Reisen. Eine Riesenfreude war es, als ich dann doch auf die „„Gorch Fock“ versetzt wurde. Meinen Dienstantritt hatte ich bei Regen am 1.April 1986. In der Kombüse habe ich als Smut meine Dienstzeit bis zum Ausscheiden am 22.12.1989 ausüben dürfen. In dieser Zeit habe ich viele Reisen, viele Häfen und noch mehr Menschen kennengelernt. Natürlich sind Kontakte zu einigen Kameraden über die ganzen Jahre erhalten geblieben und ein paar darf ich zu meinen engsten Freunden zählen. Ich freue mich jedes Jahr, zum Treffen der Bordkameradschaft auch ein paar Gesichter zu sehen, mit denen man sonst nicht so viel Kontakt hat. Nach der Bundeswehrzeit war es mein Wunsch ins Ausland zu gehen. Ich hatte auch ein paar Vorstellungsgespräche in Australien, doch der Zuwanderungsstop in dem Jahre verwehrte mir diesen

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Seit 5 Jahren bin ich in zweiter Ehe verheiratet und habe einen Sohn aus erster Ehe. Wir wohnen in der Nähe von Delmenhorst auf dem Lande. Nach wie vor schwärme ich von „alten Zeiten“ besonders, wenn wir Kameraden uns treffen oder auch nur telefonieren oder mailen. Meine Reiselust ist nach wie vor ungebrochen. Gerne entdecke ich zusammen mit meiner Frau fremde Länder, Speisen, Gewürze. Damit man sich verständigen kann, ist mir der Kontakt zu den Einheimischen sehr wichtig. Zurzeit bin ich dabei, die griechische Sprache zu lernen. Außerdem „spurte“ ich in meiner Freizeit gerne durch den Wald, lese viel und gehe gerne Essen. Im Sommer widme ich mich auch gerne dem Gemüse und den Kräutern, welche ich in meinem Garten selbst anbaue und etwas Leckeres davon zubereite und das sehr zur Freude meiner Frau. Ich kann alle Kameraden nur auffordern, an dem jährlichen Treffen der Bordkameradschaft teilzunehmen. Natürlich müssen vereinstechnische Dinge beratschlagt, besprochen und verabschiedet werden, aber über Allem steht unsere gemeinsame Verbindung, und das ist die „Gorch Fock“. Lasst uns, wie in den letzten Jahren, auch dieses Jahr wieder viel Spaß haben. Mit kameradschaftlichem Gruß Frank „ Lotti“ Lindemann


Jörg Homfeld Moin Kameraden/-innen, am 29. Februar 1964 erblickte ich die Welt in Kiel. Allein, an einem solchen Datum auf die Welt zu kommen, deutet ja schon auf was Besonders hin. Dieses Besondere sollte mir bis heute treu bleiben – ich erlebte immer wieder besondere Situationen. Aber der Reihe nach. Meine Kindheit verlebte ich in Kiel „ganz normal“. Nach dem Besuch der Grundschule besuchte ich bis 1979 die Hauptschule. Danach sollte ich dann meinen Traumberuf „wählen“. Meine Vorstellung dazu war, dass ich gerne zum Theater oder in den Zirkus wollte, da ich die Zauberei faszinierend fand. Dieses fand keinen Anklang bei meinen Eltern und auch nicht beim Berufsberater. Das Motto war „ Mein Jung du musst was Solides lernen“. Da ich mich nicht entscheiden konnte, verbrachte ich zur Orientierung ein Jahr im Jugendaufbauwerk. Dort lernte ich dann den Beruf des Elektrikers kennen, für dessen Ausbildung ich mich entschied. Während der Ausbildung kam dann der Musterungsbescheid zur Bundeswehr. Hin wollte ich nicht, es half aber nichts: 1.10.84 – Antreten in Brake als Wehrpflichtiger, Verwendungsreihe 43! Während der Grundausbildung konnten wir uns dann auf die Einheiten der BW bewerben. Für mich war schon als Kind das Traumschiff die „Gorch Fock“ – also gab es für mich nur dieses Schiff. Alle lachten und waren der Meinung, das wird sowieso nichts – aber es klappte. Vom 1.1.1985-1.10.1986 war ich an Bord. Ich erlebte die Kapitäne Hinrichsen, Immo von Schnurrbein, Schneidewind und Hering- alles Männer, die mich tief beeindruckt und mein Leben mit geprägt haben. Während der Fahrenzeit verpflichtete ich mich dann für 4 Jahre. Tiefe Spuren hinterließ bei mir auch unser STO Oberleutnant Wendt, der mit mir zusammen die Flurplatten geputzt hat, vor der Kapitänrunde. Diese Erfahrung erinnert mich heute immer noch daran, wo ich herkomme, wenn ich mal abhebe. Gleiches kann ich für mich auch sagen, von den Kameraden mit denen ich zusammengelebt und vieles erlebt habe, im Maschinenraum, aber auch außerhalb (vor allem die Kontakte zum Smut und zum Bäcker). 1986 verließ ich die GF zur Maatenschule, damit ich zur Weltreise zurückkommen konnte, aber daraus wurde dann nichts. Ich wurde Maat und die GF fuhr ohne mich. Die Verbindungen dort hin hielten aber lange. Betreten habe ich das Schiff allerdings nicht mehr. Meine neue Einheit war der Binnenminensucher Nymphe, auf dem ich eine neue Heimat fand und dort verging dann die Zeit sehr schnell. Da ich mich nicht rechtzeitig entscheiden konnte, bei der Marine zu verlängern, war der Zug abgefahren, aber es spielte der Zufall mal wieder mit, ich lernte während meiner Gorch-Fock -Zeit einen Kameraden kennen, der Kontakte zum Heer in Celle hatte. So ließ ich mich auf das Abenteuer ein. Die Welt war komplett anders und ich war um viele Erfahrungen reicher. Nach meiner BW Zeit kehrte ich dieser den Rücken, dachte, dieses Thema seit abgehakt in meinem Leben. Ich absolvierte die Techniker Schule in Kiel und fing in meiner Traumfirma, den Stadtwerken Kiel, an. Als Elektrotechniker mit der Fachrichtung Datentechnik. Dort durchlief ich mehrere Stationen und verließ die Elektrotechnik für ca. 17 Jahre. Dadurch, dass unser Unternehmen durch die Liberalisierung der Strommärkte zum Wirtschaftsunternehmen umgewandelt wurde, erlebte es erstmalig auch einen Stellenabbau und ich verlor meine Überhangsstelle als Organisa-

tor für Seminar und Sonderausbildung. Als Ersatz wurde mir die Stelle als Ausbilder für Elektrotechnik angeboten. Am Anfang tat ich mich sehr schwer mit der Entscheidung, da ich dieses Gebiet schon lange verlassen hatte. Aber ich wollte immer etwas mit jungen Menschen zu tun haben, sie weiterbringen und meine Lebenserfahrung weitergeben. Es dauerte 2 Jahre, bis sich mein Herz für die Elektrotechnik öffnete - aber nun kann ich sagen, dieses ist mein Traumberuf. Nebenbei begann ich noch eine Ausbildung als Facilitator. Eines der Ziele dieser Ausbildung ist, dass man Menschen dafür motiviert (intrinsisch), an der Verbesserung Ihrer eigenen Welt selbst zu arbeiten. Dieses mache ich sehr erfolgreich, vor allen mit Azubis. Als Fazit kann ich nur sagen, ich bin an meinem Traumberuf fast angekommen - ich habe ein bisschen Theater- ein bisschen Zirkus mit Magie um mich - Spaß am Lernen und es spielerisch zu bisschen Theater- ein bisschen Zirkus mit Magie um mich - Spaß am Lernen und es spielerisch zu vermitteln. Zurückgreifen kann ich oft auf viel Lebenserfahrung aus meiner Bundeswehrzeit , die tief in meinem Herzen verankert ist. Das Schönste, was ich in meinem Leben vollbrachte, sind meine 2 Söhne, von denen ich täglich viel lerne für meinen Beruf und fürs Leben. Ach ja, da war doch noch was: in den Medien tauchten plötzlich die Berichterstattungen über Ereignisse auf der Gorch Fock auf. Anfangs schenkte ich dem Thema keine große Bedeutung, da dieses für mich weit weg war - dachte ich - rums, hat es mich eingeholt - unvorbereitet und kalt erwischt. Alle Erinnerungen waren präsent. Es ging mir nicht gut und ich war tief betroffen, wie mit der Besatzung und dem Kapitän Hr. Schatz umgegangen wurde. Dieses passte nicht in meine Wertevorstellung - nicht in mein Vorstellungsvermögen und ich suchte ein Sprachrohr-- ich fand die Bordkameradschaft der Gorch Fock und trat ihr bei. Ich bin wieder im Heimathafen angekommen, das durfte ich dieses Jahr beim Kameradschaftstreffen wieder erleben.

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Nachruf Wir verabschieden uns von Fregattenkapitän a.D. Reinhard Gehlhaar. Mitglied der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“. Am 10. August haben wir Abschied von FKpt. a.D. Reinhard (Hardy) Gehlhaar genommen und an der Seebestattung beim Stallergrund vor Strande/Kieler Bucht teilgenommen. Leider war von der Bordkameradschaft nur Herr Homfeld erschienen, der zweite eingeteilte Kamerad war nicht gekommen. Ich selbst war eigentlich als Vertreter der Crew X/63 anwesend, habe dann aber gemeinsam mit Herrn Homfeld den Kranz der Bordkameradschaft mit dem Gruß der Blauwassersegler: „Fairwinds and following seas“ der See übergeben. Die Zeremonie war relativ kurz, wurde aber mit seemännischer Tradition durchgeführt. Es waren ca 30 Personen anwesend, darunter weitere Vertreter der Crew

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

X/63, der Crewälteste der Crew X/62, der ehemalige Kommandant der Fregatte „Emden“, natürlich einige Angehörige und Freunde, die ich aber nicht kannte. Der Crewälteste, der ehemalige Kommandant und der Kapitän des Seebestattungsschiffes hielten unterschiedliche, teils bewegende Ansprachen. Dann erfolgten die Glockenschläge für acht Glasen, entsprechend „Wache beendet“, die Urne wurde der See übergeben, das Schiff fuhr langsam einen Drehkreis,

währenddessen der Kranz und einzelne Blumen der See übergeben wurden. Ein Signal mit dem Horn, 3 x lang – entsprechend „Gute Reise“ – beendeten die Zeremonie, die bei akzeptablem Wetter ohne viel Seegang durchgeführt werden konnte. Eine Bestattung, egal ob auf See oder an Land, ist doch immer ein bewegendes Ereignis, weil es den Abschluß eines langen Lebens bedeutet. Kapitän Uwe Schneidewind


Nachruf Wir verabschieden uns von unserem Kameraden Claus Dauphin, Mitglied der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ seit der ersten Stunde. Die Bordkameradschaft nahm mit einer kleinen Abordnung, bestehend aus Arno Hörning und Hubert Strobel an der Beerdigung teil. Hubert DStrobel hielt folgende Trauerrede: Die Bordkameradschaft der ehemaligen Stammbesatzung des Segelschulschiffes der Deutschen Marine „Gorch Fock“ nimmt heute Abschied von seinem Kameraden Claus Dauphin. Claus Dauphin war 1960/61 als Funker an Bord unseres geliebten Schiffes. Genau wie wir Alle, war er sein ganzes Leben lang mächtig stolz, “Gorch Fock“Fahrer gewesen zu sein. In tiefer Verbundenheit und treuer Kameradschaft legen wir an seinem Sarg dieses weiße Blumengebinde nieder.

Die Farbe Weiß haben wir gewählt in Anlehnung an den Text unseres Liedes, geschrieben einst von unserem alten Kapitän Hans Freiherr von Stackelberg. „Weiß ist das Schiff das wir lieben, weiß seine Segel die sich bläh´n, stets hat der Wunsch uns getrieben, hoch im Mast weit auf die See hinaus zu seh`n.“ In diesem Sinne sagen wir dir nun lieber Claus ein letztes Ahoi und wünschen dir auf deiner letzen Reise allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Lieber Claus: Ruhe in Frieden.

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Gedanken zur Mitgliedschaft in unserer Bordkameradschaft Es ist mal wieder soweit. Da wird mal wieder kreuz und quer das eine oder andere in Frage gestellt. Was der Vorstand so macht, wer Mitglied ist oder sein darf, ob Beitrag oder nicht, ob Spenden überhaupt erhoben werden dürften, ob eingetragener Verein oder nicht, ob jeder von uns Mitglied im Marinebund sein sollte oder wie alles überhaupt so ist. Sicherlich lässt sich die Aufzählung noch beliebig weiter ergänzen. Da fällt bestimmt jedem noch was ein. Aber das ist genau das, was den Unterschied zu unserer ganz speziellen Bordkameradschaft ausmacht. Aber dazu später mehr. Seid ein bisschen geduldig mit mir. Erst einmal möchte ich Euch aus meiner Sicht erzählen, wie ich das empfinde. Wie ich das so kennengelernt habe und warum ich bis heute dabei bin. Im Jahre 2007 bin ich auf die Bordkameradschaft aufmerksam geworden. Da gab es schon einige „Jahrgangsgruppierungen“. Das waren Kameraden der Stammbesatzung, die sich schon vorher aus ihrer gemeinsamen Fahrenszeit regelmäßig trafen und Zeit miteinander verbrachten. Ungefähr genauso ging es mir ab sofort auch. Eine kleine Gruppe der 1980 gefahrenen bildete sich nun neu und auch wir trafen uns einige Male außerhalb der Veranstaltungen der Bordkameradschaft. Das war immer klasse. Wir stehen auch heute in dem einen oder anderen Kontakt miteinander in Verbindung. Aber das Größte waren immer die Hauptveranstaltungen. Die waren immer gut vorbereitet und machten eine Menge Spaß. Dabei fand ich im Besonderen gut, dass es nicht so viele Regeln gab, an die man sich zu halten gehabt hätte. Ein „lockerer“ Zusammenschluss, gefestigt durch die Erlebnisse der gemeinsamen Fahrenszeit auf „unserem“ Schiff „Gorch Fock“. Ganz einfach. - Oder nicht? Tatsächlich ist Sache gar nicht so einfach. Wie war das noch mal? Wer überhaupt kam in die Stammbesatzung der „Gorch Fock“. Grundsätzlich musste man sich mit irgend etwas hervorgetan haben. Lehrgangsbester war schon mal gut, charakterlich stark, seefest, kräftig, absolut marinetauglich. Um nur einiges zu nennen. Auf der „Gorch Fock“ zur Stammbesatzung zu gehören, das war schon die Marine in der Marine. Eigentlich Elite. Und das wirkt nach. Auch später noch. Und natürlich

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

auch in unserer Bordkameradschaft. In den Köpfen des einen oder anderen Kameraden arbeitete es. „Waren wir nicht etwas besonders? Was will der denn hier? Der gehört nicht zu uns! – usw. usw“. Bei anderen noch ganz anders. „Das soll eine Organisation sein? Was machen die denn da? Ist das denn richtig? Da bin ich aber anderer Meinung! – usw. usw.“. Fatal ist, dass die Sachen nicht öffentlich ausgetragen werden. Die Mitgliederversammlung z.B. bietet eine vortreffliche Möglichkeit dazu. Aber statt dessen geschieht das alles hinter Büschen, im Dunkeln, untereinander. Als Sprachrohr müssen dann meistens die Decksbullen der Jahrgangsgruppen herhalten. Auch kein guter Job. Diese Vorgehensweise führte letztendlich zur Abspaltung von Jahrgangsgruppen. Die machen ihr eigenes Ding. Feiern unter sich. Schade ist, dass sie nicht mehr zu unserer Bordkameradschaft kommen. Sie meiden sie einfach.

einen kleinen Beitrag sofort Mitglied sein. Kein Antrag, kein Aufnahmebescheid, keine Formalitäten. Zum Austritt braucht lediglich über eine gewisse Zeit kein Beitrag entrichtet zu werden (Wer nicht kann, ist noch mal was anderes) dann wird er nicht mehr als Mitglied geführt. Zurückkommen geht immer. Ist das nicht toll? Und so soll das auch bleiben. Nach unserer letzten Vorstandssitzung am 1. Februar 2014 waren wir uns darüber einig. Und, was soll ich da noch sagen, ich find das Klasse. So bleib ich auch weiterhin dabei.

Da ist noch das Ding mit unserer Bordzeitung. Die ist bisher immer gut gelungen. Da sind auch alle irgendwie stolz darauf. Unsere Web-Seite ist auch Spitze. Könnte mal ab und an etwas aktueller sein. Aber das liegt eigentlich an jedem selbst. Wenn einer was hat, Hermann Dirkes wahrschauen. Der stellt das dann ein. Zusammenfassend ist zu bemerken, dass unsere Bordkameradschaft einzigartig ist. Wer Stammbesatzung war, kann durch

Euer Raimond Ramolla Mitgliedsbeauftragter Auf der nächsten Seite geht es weiter ------>

Mitgliederentwicklung Bordkameradschaft Jahr

Anzahl der Mitglieder 24

1987 2006

61

2007

95

2008

123

2009

205

2010

220

2011

256

2012

278

2013

292

300

225

150

75

1987

2006

2007

2008

2009

2010

0 2011

2012

2013


Mitgliedsbeauftragter der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ „Was is nu dat schon wieder. Haben die nichts Besseres zu tun? Da blickt ja gar keiner mehr durch.“ So oder so ähnlich könnte das bei Euch rüber gekommen sein. Aber dem kann man ja abhelfen. – Also: Wer, Weshalb, Aufgabe. Alles nacheinander.

Wer

Die meisten kennen mich bereits von meinen Artikeln in der Bordzeitung. Dort berichtete ich an und ab über aktuelle Ereignisse im Leben unserer Bordkameradschaft. Somit gehöre ich zu dem vom Vorstand ins Leben gerufenen Redaktionsteam. Weiterhin war ich in Eurem Auftrag auch schon mal als Kassenprüfer aktiv. Meine letzte Aktion war die Gründung einer Bootsgruppe. Leider ist uns der dafür vorgesehene Steuerbord-Kutter des ehemaligen Schulschiffs Deutschland durch bescheinigte vorzeitige Altersschwäche abhanden gekommen. – Doch das ist noch eine ganz andere Geschichte.

Weshalb

Plötzlich und für mich völlig unerwartet hat mich der Vorstand auf unserer letzten Mitgliederversammlung zum „Mitgliedsbeauftragten der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS Gorch Fock“ vorgeschlagen. Der Einstieg in dieses Amt sollte sein festzustellen, aus welchen Gründen Mitglieder unserer Bordkameradschaft zumindest in den letzten beiden Jahren nichts in unsere Bordkassen einbezahlt hatten. Hintergrund war eine bereits schon lange vorher immer wieder aufgekommene Diskussion, ob nun Pflichtbeiträge eingeführt werden sollten oder nicht. So ärgerten sich einige von uns immer wieder auf den Mitgliederversammlungen, dass Bordkameraden unsere teuer hergestellte Bordzeitung auf dem Postwege zugeschickt bekamen, obwohl sie freiwillig nichts „spendeten“. Das brachte besonderen Unmut bei denjenigen hervor, die der Bordkasse regelmäßig Geld oder „größere“ Summen zuführten. Im Ergebnis hatte manch ein ehemaliger Zahler seinen einstmaligen „Geldsegen“ verweigert. Ich wurde gewählt. Und so gibt es mich nun erst einmal.

Aufgabe Aus Gründen von „Urlaub…, das muss ich noch zuerst erledigen…, da meldet sich ja keiner vom Vorstand um mir zu sagen was zu tun ist…, Weihnachten…, Neujahr…, Party hier und da…, usw.usw.“ (ist dem einen oder anderen sicherlich nicht unbekannt) wurde ich in meiner neuen Aufgabe erst Anfang diesen Jahres tätig. Auch nicht von alleine, Hermann hat mich am Jahresanfang daran erinnert. Es sollte eine außerordentliche Vorstandssitzung am 1. Februar 2014 in Osnabrück geben. Da könnte ich schon mal was über meine Arbeit vortragen… Nun aber schnell. Mitgliederlisten besorgt, säumige Zahler der zwei letzten Jahre markiert, E-Mail-Adressen ausfindig gemacht, Schreiben aufgesetzt, E-Mail-Schreiben versendet. War´n Haufen Zeugs. 292 Mitglieder, 96 säumige Zahler, 82 E-Mails angekommen, 14 Rückläufer. Erst mit Telefonieren probiert, doch drei mal keinen erreicht. Andere Strategie. Brief per Post. 14 Anschreiben. Ein Brief kam „unbekannt verzogen“ zurück. Das Ergebnis dieser Aktion steht noch aus. Einige haben sich gemeldet, einige haben was gezahlt, andere blieben stumm. Auf unserer außerordentlichen Vorstandssitzung wurde noch eine weitere Aufgabe für mich vorgetragen. Ich soll mich ab sofort um die Mitglieder unserer Bordkameradschaft kümmern. Grund ist, dass die Crewchefs Peter Jakobs und Reinhard Claves aber auch unserer Schriftwart Hermann Dirkes sich um ihre Kernaufgaben unserer Bordkameradschaft kümmern wollten. Die Querelen und Ärgernisse der letzten Zeit haben so ihre Spuren hinterlassen. Auch gesundheitlich. Kurz und gut, ich bin jetzt Euer Meckerkasten, oder Sprachrohr, oder Ansprechpartner, oder wie auch immer. – Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit und sollte es künftig ernsthafte Gründe geben, die Euch auf der Seele liegen, bitte Mitteilung an mich. – Ich kümmere mich darum! – Versprochen. Euer Raimond Ramolla Mitgliedsbeauftragter Sebastianusstraße 5a 50259 Pulheim Telefon 02238 50346 raimond.ramolla@gorchfock.de Bankverbindung der Bordkameradschaft: Guido Oeltermann BK Segelschulschiff Gorch Fock Konto-Nr.: 1519974 BLZ: 46051240 IBAN: DE61460512400001519974 BIC: WELADED1BUB

Bericht über das Treffen Crew-Vorstand BK ehemalige Stammbesatzung der Gorch Fock Ort: Restaurant Busch, Eikesberg 51, 49076 Osnabrück-Atter Datum: 01. Februar 2014 Uhrzeit: 12.00 Uhr Teilnehmer: 1. Crew-Chef Peter Jacobs, 2. Crew-Chef Reinhard Claves, Schriftführer Hermann Dirkes, Mitgliedsbeauftragter Raimond Ramolla, Entschuldigt: Kassenwart Guido Öltermann

Neuaufstellung des CrewVorstands mit Änderungen der Verantwortungsbereiche. Hermann Dirkes möchte in Zukunft etwas kürzer treten und die Verantwortungsbereiche neu aufgliedern. Mit der Erhöhung der Mitgliederzahl ist wesentlich mehr an Arbeit zu erledigen und der damit verbundene Verwaltungsaufwand, Erledigung der Schriftwechsel und Telefonate belasten die ehrenamtliche Arbeit für die Bordkameradschaft. Hermann Dirkes bleibt in der Verantwortung für das Bordmagazin und den Internetauftritt. Reinhard Claves wird Hermann bei dieser Arbeit unterstützen. Mitgliederverwaltung, verbunden mit dem Abgleich der Mitgliederlisten und dem anfallenden Schriftverkehr wird von Raimond Ramolla in enger Abstimmung mit dem Kassenwart Guido Öltermann und Hermann Dirkes vorgenommen. Die Mitgliederverwaltung wird im ersten Halbjahr bis zur Mitgliederversammlung und im zweiten Halbjahr zum Jahresende mit dem abschließenden Kassenbericht aktualisiert und geprüft. Das Bordmagazin wird bis Dezember eines jeden Jahres gedruckt und nur an die Mitglieder der BK versendet, die ihre Jahresspende überwiesen haben. Auch die Einladung zum Mitgliedertreffen wird nur an die Spendenzahler versandt. Nur diese werden als Mitglieder geführt. Das Bordmagazin erhält einen Aufdruck: Selbstkostenpreis 3,50 €. Die überzähligen Magazine werden zum Selbstkostenpreis verkauft. Mit dem DMB BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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wird gesprochen, ob das Magazin in Laboe ausgelegt werden kann. Auch im Marinemuseum Wilhelmshaven, in der 4. Einfahrt bei den Sommerveranstaltungen und an weiteren Ausgabestellen soll das Magazin angeboten werden. Die Einnahmen fließen zurück in die Bordkasse. Die neue Satzung wird im Bordmagazin und auf der internen Internetseite der BK eingestellt. Raimond Ramolle spricht SCHOKO ( Bruno Koschoreck ) von der Bootsgruppe an um den Kontakt mit der RK Marine Kiel zu intensivieren. Die RK kann der BK einen Segelkutter zur Verfügung stellen und die Bootsgruppe einweisen in die Handhabung und Verantwortungsbereiche. Weitere Mitglieder sollen angesprochen werden um das Magazin-Team zu unterstützen und eventuell für die zukünftige Vorstandsarbeit zu gewinnen. Wer sich hier angesprochen fühlt, meldet sich bitte. Das Crewtreffen 2014 wird vom 27.06. 29.06. 2014 in Schönberg stattfinden. Die Organisation liegt beim 2. Crewchef. Tagungsort ist das Hotel Felsenburg, Schönberg Strand. Dort stehen der BK Zimmer für die Übernachtung wie auch ein Campingplatz für Camper zur Verfügung. Ebenfalls sind im Naturfreundehaus Zimmer und Betten vorgemerkt. Die Teilnehmer melden sich bitte beim 2. Crew-Chef Reinhard Claves rechtzeitig an. Es wird wie im letzten Jahr ein Zuschuss für die Teilnehmer und Mitglieder der Bordkameradschaft für das warm-kalte Buffett am Freitag und für den Bordabend am Samstag je nach Kassenlage erstattet. Die Einladung mit allen Informationen geht den Mitgliedern schriftlich zu. Mit der verbindlichen Anmeldung ist der Zahlungsbetrag auf das Konto der Bordkameradschaft zu überweisen. Die Überweisung gilt als Anmeldungsbestätigung. Freitag: 10,00 € Essen ohne Getränke Samstag: 15,00 € Essen ohne Getränke Die Zimmerbuchung erledigt jeder Teilnehmer selber. Auch hier bitte: Nachricht an 2. Crew-Chef. Raimond Ramolla erstellt für das Bordmagazin bis Mittwoch, 5. Februar 2014 einen Beitrag „ Gedanken über die Mitgliedschaft in der Bordkameradschaft“!

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Wie es zu dieser Fahrt kam

Zweck und Inhalt der Fahrt

Seit Jahren sind Mitglieder der RK Marine Stuttgart auf unserem Kieler Woche Empfang zu Gast; stets wurde die RK Marine Kiel zu einem Gegenbesuch in Stuttgart eingeladen. In diesem Jahr ist es nun endlich soweit - die RK Marine Kiel fährt mit zwei Booten über Kanäle und Flüsse in den Süden. Anfang Juli 2014 geht es los - innerhalb von zwei Wochen wollen wir von der Ostseeküste nach Stuttgart fahren und endlich unseren Gegenbesuch standesgemäß mit unseren Booten machen. Nach einem gemütlichen Wochenende, geht es wieder zurück nach Kiel.

Praxiserfahrung für die Teilnehmer der Sportbootführerschein Lehrgänge und der Mitglieder

seemännische Ausbildung

Zusammenarbeit zwischen RK’s, Kreisgruppen, Landesverbänden und der Bundeswehr fördern

Kameradschaftspflege

Werbung für den VdRBw und die Bundeswehr

Teilnahme Zu der Fahrt sind die Mitglieder des Verbandes, Kameraden der Bundeswehr und Mitglieder der Bordkameradschaft herzlich eingeladen. Details zu Kosten und der Anmeldung, werden demnächst bekannt gegeben. Reinhard Claves erstellt einen Jahresplan mit den Eckdaten für die zeitlichen Abläufe innerhalb des Crew-Vorstandes. Raimond Ramolla hat alle Nichtzahler angeschrieben oder angemailt, Reaktion: einige Telefonate aber noch keine Rückmeldungen. Nachfrage bei Guido Öltermann wegen Zahlungseingänge. Eine Liste mit den Zahlungseingängen 31.12.13 und Zahlungseingänge 2014 wird von Guido

Weitere Informtionen auf den Folgeseiten.

erstellt und dem Crew-Vorstand zur Verfügung gestellt. Der aktuelle Kassenbestand wird kurzfristig für die weiteren Planungen übermittelt. Die RK Marine Kiel wird mit zwei Booten, beginnend am 7. Juni 2014 über Binnengewässer nach Stuttgart fahren. Mitglieder der BK haben die Möglichkeit in Anlaufhäfen zuzusteigen und Etappen an Bord mitzufahren. Näheres ist über die Internetseite der BK Marine Kiel: www.rkmarine-kiel.de zu erfahren. Die BK ehemalige Stammbesatzung der „Gorch Fock“ unterstützt die Bootstour. In den Anlaufhäfen werden Werbemaßnahmen für die „Gorch Fock“ und Marine durchgeführt. In Stuttgart wird mit der MK Stuttgart und der RK Marine Kiel ein Festabend gestaltet. Reinhard Claves 2. Crew-Chef Neustraße 10 46535 Dinslaken Telefon: 02064 4372951 reinhard.claves@gorchfock.de


Stuttgart Fahrt 2014 Vorläufige Planung alle Angaben ohne Gewähr Tag

Datum

Uhrzeit

Bemerkung

1

Fr

04.07.2014

13:00 - 06:00

Etappe 1: Kiel » Lübeck

2

Sa

05.07.2014

08:00 - 17:00

Etappe 2: Lübeck » Lauenburg

3

So

06.07.2014

08:00 - 20:00

Etappe 3: Lauenburg - Sülfeld

4

Mo 07.07.2014

08:00 - 20:00

Etappe 4: Sülfeld » Minden

5

Di

08.07.2014

08:00 - 20:00

Etappe 5: Minden » Münster

6

Mi

09.07.2014

08:00 - 19:00

Etappe 6: Münster » Oberhausen

7

Do

10.07.2014

07:00 - 22:00

Etappe 7: Oberhausen » Köln

8

Fr

11.07.2014

08:00 - 14:00

Etappe 8: Köln » Bonn

9

Sa

12.07.2014

08:00 - 15:00

Etappe 9: Bonn » Koblenz

10

So

13.07.2014

08:00 - 17:00

Etappe 10: Koblenz » Rüdesheim

11

Mo 14.07.2014

08:00 - 16:00

Etappe 11: Rüdesheim » Gernsheim

12

Di

15.07.2014

08:00 - 16:00

Etappe 12: Gernsheim » Heidelberg

13

Mi

16.07.2014

08:00 - 16:00

Etappe 13: Heidelberg » Moosbach (Obrigheim)

14

Do

17.07.2014

08:00 - 18:00

Etappe 14: Moosbach (Obrigheim) » Pleidelsheim

15

Fr

18.07.2014

10:00 - 15:00

Etappe 15: Pleidelsheim » Stuttgart

16

Sa

19.07.2014

13:30 - 16:00

Etappe 16: Stuttgart » Neckarrems

17

So

20.07.2014

18

Mo 21.07.2014

08:00 - 18:00

Etappe 17: Neckarrems » Heilbronn

19

Di

22.07.2014

08:00 - 19:00

Etappe 18: Heilbronn » Hirschhorn

20

Mi

23.07.2014

08:00 - 14:00

Etappe 19: Hirschhorn » Ladenburg

21

Do

24.07.2014

08:00 - 15:00

Etappe 20: Ladenburg » Mainz

22

Fr

25.07.2014

08:00 - 15:00

Etappe 21: Mainz » Niederlahnstein

23

Sa

26.07.2014

08:00 - 16:00

Etappe 22: Niederlahnstein » Köln

24

So

27.07.2014

08:00 - 19:00

Etappe 23: Köln » Friedrichsfeld

25

Mo 28.07.2014

07:00 - 21:00

Etappe 24: Friedrichsfeld - Senden

26

Di

29.07.2014

07:00 - 21:00

Etappe 25: Senden » Lingen

27

Mi

30.07.2014

08:00 - 20:00

Etappe 26: Lingen » Dörpen

28

Do

31.08.2014

08:00 - 17:00

Etappe 27: Dörpen » Elsfleth

29

Fr

01.08.2014

08:00 - 18:00

Etappe 28: Elsfleth » Bad Bederkesa

30

Sa

02.08.2014

08:00 - 15:00

Etappe 29: Bad Bederkesa » Brunsbüttel

31

So

03.08.2014

08:00 - 19:00

Etappe 30: Brunsbüttel » Kiel

Stuttgart (siehe Programm)

Weitere ausführliche Informationen auf der Internetseite unseres Partnervereins RK-Marine-Kiel: http://www.rk-marine-kiel.de/stuttgart2014/ Fragen und Anmeldung bitte direkt an den 1. Vorsitzenden der RK Marine Kiel, Herrn Frank Steffen, Telefon 0431 203158, E-Mail: Frank.Steffen@rk-marine-kiel.de BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Stuttgart Fahrt 2014 Fahrtrouten und teilnehmende Boote

Reservistenkamera

Im Verband der Reservisten d

Teilnehmende

Ad

Bre

Tie

Hö Admiralsbarkasse „Hannes“ Länge über Alles: 10,50 m Breite: 2,50 m

Ve

Bre

Tie

Hö Verkehrsboot „Kuddel“ Länge über Alles: 11,70 m Breite: 2,70 m

18

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock


Wir gratulieren!

(13.06.)

Hoffstetter, Klaus-Peter Isgen, Heinz Jacobs, Peter König, Wolfgang Noßol, Jürgen „Olle“ Kleibauer, Horst Preis, Karl-Heinz Ries, Herbert Schwellnus, Günter

( 24.02 )

70 Jahre

In diesm Jahr feierten/feiern folgende Mitglieder der Bordkameradschaft Geburtstag (runde Geburtstage ab 60 Jahre).

90 Jahre

Hans Frh. von Stackelberg

87 Jahre

Günther Bender

81 Jahre

Alwin Karbe

75 Jahre

Balke, Erich Eisen, Gottfried Hinrichsen, Nickels Peter

(23.08.)

( 31.03. ) ( 23.10. ) ( 25.05. )

Hubert Strobel

Noßol, Mechthild Röttgers, Fritz Saazer, Klaus Schott, Gerhard Stange, Horst

( ( ( ( ( ( ( ( (

( ( ( ( (

21.09. 08.04. 16.02. 15.11. 04.11. 28.03. 12.06. 15.02. 23.01.

09.07. 20.12. 31.05. 18.10. 23.07.

) ) ) ) ) ) ) ) )

) ) ) ) )

65 Jahre

Rofallski, Hermann Sturmat, Volker

60 Jahre

Bartusch , Willi-Guenther Deubler, Günther Herold, Hubert Hilbert-Jentzsch, Michael Kienzle, Edwin

( 28.03. ) ( 05.01. ) ( 14.12. ) ( 12.05. ) ( 29.03. )

( ( ( ( (

07.10. 08.05. 22.08. 19.05. 23.11.

) ) ) ) )

„Meine erste große Liebe“ Erschienen zum Bericht über das Schulschiff „Gorch Fock“ am Dienstag, 1. Februar 2011 in den Schongauer Nachrichten. „Meine erste große Liebe sah ich am 1. Juli 1967 zum ersten Mal. Sie ist bis heute meine große Liebe geblieben. Als kleiner Koch kam ich aus dem tiefen Bayernland zur Marine, und dann gleich Gorch Fock.

Geboren am 2.11.47 in Bayern zog es mich nach Schule und Kochlehre zur Marine. Nach Grundausbildung in Glückstadt und Gastenlehrgang auf Sylt kam ich dann zum ersten mal auf meine erste große liebe „Gorch Fock“. Leider nur drei Monate im Stamm. Danach kam das 1. Minensuchgeschwader in Cuxhaven, dann 3. MFG in Nordholz und Ortungsboot in Bremerhaven. Danach der F1 auf Sylt, MUS Plön und das 1. MSG in Flensburg. Das letzte Jahr meiner Dienstzeit durfte ich dann wieder auf meinem geliebten Segelschulschiff verbringen. Nach meiner Dienstzeit arbeitete ich als Koch und fuhr noch drei Jahre auf einem dänischen Frachter. Später arbeitete ich in einem Supermarkt in der Fleischabteilung bis ich 2006 in Rente ging. Ich war zwei mal verheiratet, blieb aber ohne Kinder. Heute genieße ich zusammen mit meiner zweiten großen Liebe, Conny, das freie Rentnerleben. Meine Zeit auf der „Gorch Fock“ war das Tollste im ganzen Leben und immer in all den Jahren dachte ich mit großem Stolz daran, „Gorch Fock“-Fahrer gewesen zu sein. Meine Bordzeit:1967 Juli bis September als Kochsgast und das ganze Jahr 1970 als Küchenuffz. Als Obermaat ging ich von Bord.

Theobald, Manfred Toelstede, Hermann Watzlawik, Peter

Tausende junger Männer, und heute auch Frauen, teilen sich diese Liebe mit mir. Keiner, der je auf diesem Schiff war, wird sich diesem Zauber entziehen können. Allesamt sind wir bis heute stolz auf unser Schiff. In Kapitän von Stackelbergs Lied heißt es: „Weiß ist das Schiff, das wir lieben“ – und das ist keine Farce! Ich freue mich immer sehr, wenn ich nach langer Zeit etwas von meinem Schiff lesen kann. Aber der Bericht vom 21. Januar macht mich sehr traurig und nachdenklich. Es ist für mich sehr, sehr traurig, wenn ich lesen muss, dass ein junger Mensch auf meinem Schiff ums Leben gekommen ist. Während meiner Fahrenszeit (15 Monate) ist so was Gott sei Dank nicht passiert. Aber Unfälle schon, denn Unfälle gibt es immer. Deshalb jedoch die Existenzberechtigung einer Aushildungseinrichtung in Frage zu stellen, halte ich für überzogen und kurzsichtig. Ebenso unsinnig ist es wohl, ohne eine Stellungnahme des Kapitäns diesen zu entlassen. Das ist eine glatte Vorverurteilung eines untadeligen Seeoffiziers. Fast 53 Jahre versieht dieses Schiff nun seinen Dienst, repräsentiert friedlich und ohne Waffen die Bundesrepublik Deutschland in der ganzen Welt. Nicht zuletzt der „Gorch Fock“ hat

Deutschland seinen guten Ruf und sein Ansehen zu verdanken. Besonders in der Zeit des Kalten Krieges hat dieses Schiff viel dazu beigetragen, den Friedenswillen der deutschen Bevölkerung in alle Welt zu tragen. Ebenso untadelig und hochachtenswert ist auch das Ansehen des Kapitäns, Herrn Norbert Schatz, der auch in schweren Zeiten besonnen und verantwortungsvoll seinen Dienst versah. Er soll aus Teenies gestandene Seeoffiziere machen, das ist eben nicht immer ganz einfach. Noch ein Wort zur Meuterei. Zu meiner Zeit schon wurde keiner gezwungen, in die Wanten zu gehen. Wer Höhenangst hatte, blieb an Deck oder vorsichtshalber auf der untersten Rahe. Fast alle haben sich irgendwann überwunden, denn das gehört immer dazu. Freiwillig war es immer, aber jeder war stolz, mitzuhelfen, dieses Schiff zu bewegen. Ich selbst war auch ohne Muss, so oft es ging, auf dem Mast ganz oben über 40 Meter nur zu Besuch, zum Schauen. Sicher gab es auch immer mal Maulereien und grausige Seemannsflüche. Aber Meuterei? Das halte ich für Seemannsgarn pur. Den Kapitän kenne ich übrigens persönlich. 90 ehemalige Mitglieder der Stammbesatzung wurden 2008 für einen Tag eingeladen zu einem Segeltörn in der Kieler Bucht. Es war einfach umwerfend, nach über 40 Jahren zurückzukehren auf unser Schiff. Wir standen alle auf der Back und sangen zusammen unser Lied vom weißen Segelschiff, manch Tränlein wurde da vergossen. Und alle hatten nur einen Gedanken: Unser Schiff darf nicht sterben. Hubert Strobel, Bernbeuren Obermaat und Küchenunteroffizier, 1970 auf der Gorch Fock“

BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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„Gorch Fock“ als Gast auf dem Hamburger Hafengeburtstag Nach der britischen Hauptstadt besucht das Segelschulschiff nun die „Elbmetropole“. Nun nimmt die „Gorch Fock“ dieses Jahr am Hamburger Hafengeburtstag teil.

de die „Gorch Fock“ ebenfalls musikalisch vom Marinemusikkorps Nordsee empfangen.

Die „Gorch Fock“ auf den Weg nach Hamburg. Bereits zum achten Mal zu Besuch in Hamburg. (Quelle: © 2013 Bundeswehr )

Die Rudergänger steuern das Segelschulschiff in Richtung Hamburg. (© 2013 Bundeswehr)

Am Morgen des 2. Mai verließ die weiße Lady ihren Liegeplatz in London, um pünktlich fünf Tage später in Hamburg zum dortigen 824. Hafengeburtstag einzulaufen. In der „Elbmetropole“ hieß es dann am 7. Mai „Leinen fest“ im Hamburger Hafen.

Schulchor begrüßt „Gorch Fock“

Das Schulschiff wird die Einlaufparade zum ersten Mal anführen (Quelle: © 2013 Moritz Gerlach)

Bordempfang

Die „Gorch Fock“ befindet sich auf dem Weg zum Liegeplatz.

Kurzbericht über den Empfang an Bord -SSS Gorch Fock- zum 824. Hamburger Hafengeburtstag am 08.05.13, veranstaltet von der Senatskanzlei der Patenstadt Hamburg von Reinhard Claves, 2. Crew Chef der BK ehemalige Stammbesatzung der „Gorch Fock“.

Schulschiff führt Einlaufparade an Am 10. Mai wird die „Gorch Fock“ dann die Einlaufparade des „824. Hamburger Hafengeburtstags“ anführen. Für den Kommandanten der „Gorch Fock“, Kapitän zur See Helge Risch ist dies eine Ehre: „Ich bin sehr stolz darauf, die Parade mit der ‚Gorch Fock‘ anführen zu dürfen und freue mich, in Hamburg zu Gast zu sein.“ Über das Wochenende steht das Segelschulschiff für alle interessierten Besucher während des „Open Ships“ zur Besichtigung offen. Bereits zum achten Mal besucht die „Gorch Fock“, die 1958 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut wurde, nun die Hansestadt. „Zurückzukehren zu dem Ursprung ist immer etwas Besonderes“, weiß auch Kapitän zur See Risch. Am Montagvormittag heißt es in Hamburg dann wieder „Leinen los und ein“.

Nächstes Ziel: Heimathafen Kiel

Die Besatzung der „Gorch Fock“ lauscht den Klängen des Schulchors der Gorch Fock Schule vor Blankenese. (Quelle: © 2013 Bundeswehr)

Begrüßt wurde das Patenschiff der Stadt Hamburg bereits kurz vorher am Anleger Blankenese durch den Schulchor der „Gorch Fock Schule“. Dieser ließ es sich trotz Ferien nicht nehmen, das Schulschiff mit dem Lied „Der Junge mit dem Tüdelband“ und Luftballons willkommen zu heißen. Auch die Taufpatin, Ulli Kinau, begrüßte „ihr“ Schiff in Blankenese. An den Landungsbrücken, dem eigentlichen Ziel, wur-

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Nach 31 Jahren ( 1982 ) ist die Gorch Fock wieder zum Hafengeburtstag in Hamburg. Nach sechsmonatiger Ausbildungsreise von Kiel über La Coruna – Las Palmas – Horta – Lissabon- Funchal de Madeira – London – Hamburg – Kiel ( einlaufen im Heimathafen am 18.05.13 ) hat unsere „Weiße Lady“ am 07.05.13 in Hamburg an den Landungsbrücken festgemacht. Exakt um 19.00 Uhr am 08.Mai 2013 wurden per Ehrenerweisung mit Bootsmannspfeife Seite gepfiffen und unter Matrosen- und Uffz/ Offz-Spalier von KptzS Helge Risch eine bunte Gästeschar aus Ehemaligen, Luftwaffe, Heer, Marine und Politik sehr herzlich begrüßt.

Am 18. Mai 2013 wird die „Gorch Fock“ ihre 160. Ausbildungsreise beenden und in ihren Heimathafen Kiel zurückkehren. Von dort aus war sie am 27. November vergangenen Jahres zunächst mit Kurs auf die Kanarischen Inseln aufgebrochen.

Bürgermeister Olaf Scholz sowie die Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft Carola Veit mit einigen Staatsräten sowie die Taufpatin der Gorch Fock aus 1958 Frau Ulli Kinau, Nichte des Seemannsdichters und -schriftstellers Johann Wilhelm Kinau ( Künstlername Gorch Fock ) waren erschienen und wurden in

Die Rudergänger steuern das Segelschulschiff in Richtung Hamburg. (© 2013 Bundeswehr)

Ulli Kinau, Taufpatin und Nichte von „Gorch Fock“ Foto: Michael Brzoza.


Ansprachen herzlichst willkommen geheißen. Als Geschenk für die Patenstadt Hamburg ließ KptzS Risch dem Bürgermeister Olaf Scholz einen alten, aus Teakholz gefertigter Block aus dem Vorsegel mit Widmung für das Rathaus überreichen.

Bilderbogen vom Bordempfang

Eine Einladung erhielten 1. Crew Chef Peter Jacobs, Fotograf Michael Brzoza, Wolfgang König mit Frau, 2. Crew Chef Reinhard Claves mit Frau. Gegen 20.00 Uhr kam Schriftführer Hermann Dirkes mit Tochter ( fuhr das Auto ) und wurden vom Kommandanten KptzS. Helge Risch sehr herzlich an Bord begrüßt. Helge Risch freute sich über das nun persönliche Kennenlernen der BK Crew-Führung. Auch die Anwesenheit der Finkenwerder Trachtengruppe e.V. - Finkenwarder Speeldeel unter der Leitung von Vorstandssprecherin Carina Kaiser glänzte mit ihren Darbietungen und auch zu Ehren von Johann Wilhelm Kinau der in Finkenwerder gelebt hat. Zahlreiche Gespräche mit Vorstandmitgliedern von Freundeskreisen verschiedener Marineeinheiten und Mitgliedern des Bundestages sowie Freunden der Gorch Fock konnten während des Empfangs geführt werden. Es wurden Adressen ausgetauscht und Verabredungen getroffen für eine bessere Vernetzung untereinander. Gegen 22.00 Uhr konnten wir noch ein intensiveres Gespräch mit dem Kommandanten und seiner Frau führen und gleichzeitig eine Einladung zum Treffen der BK in SchönbergKalifornien aussprechen. Ein herzlicher Dank ergeht an Michael Brzoza der unermüdlich seine Kamera im Einsatz hatte und tolle Erinnerungsbilder von diesem Bordabend aber auch von der Segelparade am Donnerstag der BK zur Verfügung gestellt hat.

Geschenk an die Hansestadt Hamburg. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Bilderbogen vom Bordempfang

Alle Fotos: Michael Brzoza

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PIZ Marine

Segelschulschiff „Gorch Fock“ zurück in Kiel muss nach langer Reise am Schiff die eine oder andere Wartungsarbeit erledigt werden. Daneben wirft das nächste große Ereignis bereits seine deutlichen Schatten voraus – die Kieler Woche Ende Juni. Auch dort wird das Segelschulschiff „Gorch Fock“, ähnlich wie beim Hamburger Hafengeburtstag, im Mittelpunkt stehen und unter anderem die traditionelle Windjammerparade in der Kieler Förde anführen. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, so der Kommentar von Kapitän Risch dazu. (Quelle: © 2013 Bundeswehr / Björn Wilke/ Presse- und Informationszentrum Marine) „Leinen fest!“

Am 18. Mai um 10 Uhr ist das Segelschulschiff „Gorch Fock“ von der 160. Auslandsausbildungsreise in seinen Heimathafen Kiel zurückgekehrt. Zur Begrüßung der rund 130-köpfigen Besatzung waren zahlreiche Freunde und Angehörige zum Teil von weither angereist; rund 300 Gäste wurden auf der Pier gezählt. Für den musikalischen Rahmen sorgte in gewohnter Perfektion das Marinemusikkorps Ostsee. Im Rahmen der zurückliegenden Reise haben insgesamt 195 Offizieranwärter der Crew VII/2012 ihre seemännische Basisausbildung absolviert. Unter dem Kommando von Kapitän zur See Helge Risch hatte die Bark nach längerer Pause am 27. November 2012 den Heimathafen verlassen und Kurs auf die Kanarischen Inseln genommen. Dort verbrachten Schiff und Stammbesatzung die Weihnachtstage und den Jahreswechsel. Im Anschluss absolvierte die Stammbesatzung dort ein intensives Segeltraining bevor Ende Januar auf Gran Canaria die ersten 96 Kadetten der Crew eingeschifft wurden. Mit diesen führte die erste Reiseetappe über den Hafen von Horta auf den Azoren in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Dort fand der Crewwechsel statt. Für die 99 Kadetten des zweiten Törns führte die Reise von Lissabon über Funchal auf der Insel Madeira nach London. Mit der Ausschiffung der Kadetten war dort der eigentliche Ausbildungstörn beendet. Für die Stammbesatzung stand im Anschluss und vor der Heimreise noch die Teilnahme am 824. Hafengeburtstag der Freien und Hansestadt Hamburg auf dem Programm.

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„Die Neuerungen haben sich bewährt“ Für die seemännische Grundausbildung der Offizieranwärter bedeutete diese 160. AAR zumindest in Teilen einen Neubeginn. Bereits zwischendurch hatte der Kommandant das überarbeitete Ausbildungskonzept sowie die an Bord eingebauten zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen als vollen Erfolg bewertet. Dieses nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass im Verlauf beider Reisetappen die jungen angehenden Marineoffiziere mit der ganzen Palette der Naturgewalten konfrontiert worden waren – von Flaute und „Ententeich“ bis hin zum Orkan mit entsprechend hohem Seegang. „Die Neuerungen haben sich bewährt. Vieles muss jetzt in Ruhe ausgewertet werden, aber viel Bedarf für Nachjustierungen sehe ich nicht; dabei kann es sich höchstens um Feintuning handeln. Es war eine sehr erfolgreiche Reise und das Schiff hat sich hervorragend bewährt“, resümierte der Kommandant, Kapitän zur See Helge Risch, diese Dinge nach dem Festmachen. In den zurückliegenden knapp sechs Monaten hat der Dreimaster rund 13.500 Seemeilen zurückgelegt, was in etwa einer Strecke von 25.000 Kilometern entspricht. Davon konnten rund 80 Prozent gesegelt werden. Absoluter Höhepunkt der Reise war nach einhelliger Meinung an Bord der Besuch in der britischen Hauptstadt London Ende April. Für die Besatzung steht nach Festmachen mit dem Pfingstfest zunächst ein verlängertes Wochenende und für viele auch ein paar Tage Urlaub auf dem Programm, aber sehr viel Zeit zur Muße bleibt danach nicht. Wie üblich

Einlaufen mit „wehenden Fahnen“.

Herzliche Begrüßung.

Musikalische Untermalung.

Salut des Kommandanten.


Michael Brzoza

Herzlich willkommen zu Hause 08.00 Uhr war Treffen angesagt, in Kiel an Bord von „Kuddel“ von der RK Marine Kiel. Hannes Unterberger hatte mich eingeladen und wie immer waren die Jungens und Mädels der RK super organisiert: Jeder hatte etwas mitgebracht und schon war an Bord der Frühstückstisch für 17 Personen komplettgedeckt. Dann konnte es losgehen, denn wir alle wollten der „Gorch Fock“ entgegenfahren, um sie wieder in Kiel willkommen zu heißen. Nach 172 Tagen kehrte das Segelschulschiff wieder in seinenHeimathafen Kiel zurück.

Da ich natürlich auch noch an Bord unseres Schiffes wollte und nicht viel Zeit durch Fußwege verlieren konnte, ließen mich die Kameraden von der RK einfach neben der „Gorch Fock“ an Land. Ich kletterte die Leiter an der Mole hinauf und schon stand ich zwischen den vielen wartenden Angehörigen und Freunden der Besatzung.

Es war diesig auf der Förde, aber so wie es aussah, schien es langsam besser zu werden. Die Wolken rissen ein wenig auf und was braucht man mehr zum fotografieren als LICHT.

Mit Salutschüssen wurde das Schiff empfangen.

Als wir schon auf Höhe Falkenstein waren, mussten wir feststellen, das die Bark bereits Anker gelichtet hatte und sich in Richtung Heimathafen bewegte. Als sie an uns vorbei fuhr spielte Hannes wieder auf seinem Acordeon und die Besatzung incl. Kapitän zur See Helge Risch winkte uns zu. Sicher wollten alle schnell nach Hause, denn die Bark fuhr mit einer Geschwindigkeit an uns vorbei, das selbst KUDDEL Probleme hatte, dran zu bleiben. Gegen 9.40 Uhr hatte die „Gorch Fock“ bereits den Tirpitzhafen erreicht und wurde von zwei Schleppern, der NORDSTRAND und der HOLTENAU, sicher an die Mole gebracht.

Hannes, das Kieler Original, mit seinem Acordeon.

Klar zum setzen der Gösch.

Als ich sah, wie einige Kameraden Ihre Familien und Kinder begrüßten, entschloss ich mich auf emotionale Fotos zu verzichten. Es wurde deutlich wie wichtig es für sie war, nach so langer Zeit einfach mal unter sich zu sein.

„Gorch Fock“ mit AK Richtung Heimathafen.

Mein ganz besonderer Dank gilt den Jungs von der RK Marine Kiel. Die sind so spontan und unkompliziert, legen da einfach mal kurz an um mich heraus zu lassen – einfach super.

Mein Glückwunsch geht an den Kommandanten und seine Besatzung. Sie haben sich und das Schiff wieder sicher in den Heimathafen zurück gebracht. Herzlich willkommen zu Hause. Text & Fotos: Michael Brzoza.

Kurz nach 10.00 Uhr, als alle offiziellen Besucher von Bord waren, durfte auch das „Fußvolk“ die Bark betreten.I Ich begrüßte den Kommandanten, Kapitän zur See Helge Risch und seine Frau, sowie einige andere Besatzungsmitglieder, die ich in Hamburg kennen gelernt hatte.

Die Angehörigen und Besucher: Endlich an Bord!

Fest an der Tirpitzmole vertäut – so sehen die Kieler ihre „Gorch Fock“ am liebsten. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Da s ro te Sofa a uf de r „ Go r ch Foc k “ Ein Blick hinter die Kulissen Die Geschichte der „Gorch Fock“ ist wieder um ein Ereignis reicher: Am vergangenen Dienstag übertrug der Norddeutsche Rundfunk die Talk-Sendung „DAS!“ live von Bord des Segelschulschiffs der Marine. Der weiße Dreimaster diente dabei aber keineswegs nur als originelle Kulisse: Schiff und Besatzung standen vielmehr selbst im Vordergrund der 45-minütigen Sendung. Dass der Marinestützpunkt Kiel während der Kieler Woche von Fernsehteams besucht wird, die über die dort liegenden Kriegsschiffe berichten wollen, ist nichts Ungewöhnliches. Am gestrigen Dienstag bot sich jedoch ein Schauspiel, das man bei der Marine nicht alle Tage hat: Mehrere schwere Lkw des NDR rollten durch den Stützpunkt. Ihr Ziel: Das Segelschulschiff „Gorch Fock“. Dort wartete bereits das Fernsehteam in Stärke von rund 80 Personen, um das Schiff binnen kürzester Zeit in ein Fernsehstudio zu verwandeln. Zwei Decks im inneren des Schiffes, wo normalerweise Offizieranwärter und Segelcrew in Hängematten schlafen, wurden zu Maske und Kostüm umfunktioniert. Dort saß Obergefreiter OA Julia Sälzer. Vor einem großen Spiegel wurde sie für ihren bevorstehenden Fernsehauftritt geschminkt. Zusammen mit ihrem Kameraden Hauptgefreiter OA Jannik Faltus hat

sie später von ihren Erfahrungen der letzten Auslandsausbildungsreise der „Gorch Fock“ berichtet - natürlich live. Von Nervosität war bei der 19-jährigen allerdings nichts zu spüren. „Bis jetzt habe ich noch kein Lampenfieber“, sagte Julia Sälzer resolut und ergänzte: „Das wird schon.“ Als „positiv neugierig und gespannt“ beschrieb Kapitän zur See Helge Risch seine Erwartungshaltung an die Sendung. Er war als Kommandant der „Gorch Fock“ sozusagen Hauptgast der gestrigen Ausgabe von „DAS!“.

DAS! Seit über 20 Jahren gibt es im Vorabendprogramm des NDR die Talk-Sendung „DAS!“. Im Volksmund wird die täglich von 18.45 bis 19.30 Uhr ausgestrahlte Show auch einfach nur nach der stilgebenden Requisite „Das rote Sofa“ genannt. Jenes Sitzmöbel durfte beim Dreh auf der „Gorch Fock“ natürlich nicht fehlen. Es handelte sich allerdings nur um eine leicht kleinere Kopie des Originals, für die Sendung auf der Brücke platziert. Nichtsdestotrotz wurde das rote Sofa vor und nach dem Dreh ausgiebig als Fotomotiv von Besatzung, Fernsehteam und anwesenden Zuschauern – hauptsächlich Marinesoldaten – genutzt. Wann kommt es schließ-

Interview auf dem „roten Sofa“: Kapitän zur See Helge Risch (GORH FOCK) und Hinnerk Baumgarten (NDR).

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Letzte Vorbereitungen vor dem Dreh.

lich wieder vor, dass mal ein Sofa an Oberdeck der „Gorch Fock“ steht, wo man sich sonst nur auf Holzbänke setzen kann? Petrus hat es an jenem Abend leider nicht gut gemeint mit Kiel. Dunkle Wolken überzogen den Marinestützpunkt. Niemand wollte daran denken, was denn bei Regen passieren würde. Für alle Fälle hielt das Fernsehteam Regenschirme parat. Während der Probe kamen diese sogar kurz zum Einsatz. Kapitän Risch erklärte dem Moderator, Hinnerk Baumgarten, prompt, dass man als Marineoffizier nur einen Regenschirm halten dürfte, um einer Dame Schutz vor Nässe zu geben. Risch wollte an dem Abend aber mal eine Ausnahme machen – sofern es tatsächlich richtig zu schütten begonnen hätte. Glück im Unglück – für die 45 Minuten der eigentlichen Sendung blieb das Oberdeck der „Gorch Fock“ absolut trocken. Drei Minuten später regnete es wieder!

Der „Octocopter“ wird gestartet.


Ausbildung an Bord eines Segelschulschiffs immer noch zeitgemäß ist und es auch bleiben wird. Sichtlich interessiert verfolgte Hinnerk Baumgarten den Ausführungen des Kommandanten. Vor allem dem Moderator ist es zu verdanken, dass sich sowohl vor als auch hinter den Kameras die Nervosität legte und der Live-Dreh für alle Anwesenden zu einem einmaligen Erlebnis wurde.

Offizieranwärterin im Gespräch.

Spaß am Moderieren Hinnerk Baumgarten war am Dienstag das erste Mal an Bord der „Gorch Fock“. Trotz allerlei Stolperfallen, die vor allem aus Tauwerk und verlegten Kabeln bestanden, wuselte er sicher über Oberdeck. Berührungsängste mit den zahlreich anwesenden Marinesoldaten gab es keine. Baumgarten betonte, er sei schließlich Obergefreiter der Reserve: Von 1988 bis 1989 hat er seinen 15-monatigen Wehrdienst beim Heer in Lüneburg abgeleistet. In jenem Jahr kam Helge Risch das erste Mal als Segeloffizier an Bord der „Gorch Fock“ – eine Verbindung zwischen beiden war also vorhanden. Während der Moderator mit sichtlichem Spaß an der Sache letzte MikrophonChecks durchführte, probte auf dem Mitteldeck die Shanty-Band „Santiano“. Sie waren – wie man bei der Bundeswehr sagen würde – für die musikalische Unterstützung der DAS!-Sendung zuständig.

Live auf Sendung.

Auch wenn Seemannslieder an Bord eines Schiffes nichts Ungewöhnliches sind, so war es für die fünf Volksmusiker doch etwas Besonderes, ihre Songs auf der weißen Bark zu präsentieren. Die anwesenden Soldaten auf der Tirpitz-Mole, die das Spektakel an Bord beobachteten, dankten der Band – ganz unsoldatisch – mit Applaus.

Bilder von überall her Je näher der Beginn der Sendung rückte, umso mehr merkte man die Aufregung aller Anwesenden: Sowohl für die Soldaten als auch das Fernsehteam war der Dreh eine ganz neue Erfahrung. Alle fieberten dem Sendestart hin. Dieser kam jedoch ganz unverhofft: Statt einer großen Ansage, die die Nervosität vermutlich verstärkt hätte, ging es völlig locker los. Um das Schiff aus allen Perspektiven zeigen zu können, wie Hinnerk Baumgarten zu Beginn der Sendung den Zuschauern mitteilte, ist die „Gorch Fock“ im Vorfeld mit allerlei Kameras präpariert worden, insgesamt acht Stück an der Zahl. Neben den Geräten an Bord befanden sich weitere Kameras unter anderem im Großmast in 45 Metern Höhe, an Bord einer MarineBarkasse auf dem Wasser und an einem Kranwagen auf der Tirpitz-Mole mit langem, beweglichen Ausleger. Besonderes Highlight war jedoch der „Octokopter“, eine kleine Drehflügel-Drohne, die Bewegtbilder aus luftiger Höhe lieferte.

Die Anspannung legt sich

Obergefreiter OA Julia Sälzer in der Maske.

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Inhaltlich ging es in der Sendung um die bewegte Geschichte sowie die letzte Auslandsausbildungsreise der „Gorch Fock“. Kapitän zur See Risch erklärte anhand von praktischen Beispielen, warum die

Ein wenig heikel wurde es jedoch noch einmal für Julia Sälzer und Jannik Faltus, als der Moderator die beiden jungen Kadetten zum Thema Liebe an Bord befragte. Die beiden blieben jedoch souverän und lösten mit ihren professionellen Antworten große Begeisterung aus. „Das war super!“, lobten Team und Soldaten insbesondere Julia Sälzer nach ihren Auftritt. Hinnerk Baugarten erklärte später lachelnd: „Als Moderator muss man eben die Fragen stellen, die das Publikum interessiert.“

Und am Ende ist alles vorbei Hinnerk Baumgarten war begeistert von seinen Gesprächspartnern: „Im Fernsehen sprechen wir immer vom sogenannten Polizistendeutsch, wenn Feuerwehrleute oder Soldaten Statements abgeben sollen. Das ist dann immer sehr holprig. Hier war das überhaupt nicht der Fall. Die Soldaten haben das echt toll gemacht.“ Erneut lachend schob er hinterher: „Soldaten sind eben auch Menschen.“ Ganz besonders freut das natürlich die Besatzung der „Gorch Fock“, ohne deren engagierte Mithilfe bei Vorbereitung und Aufbau die ganze Sendung nicht so glatt hätte ablaufen können. Der beste Beweis für den guten Verlauf der Sendung war das große Lob des verantwortlichen und in der Regel kritischen Regisseurs an alle Beteiligten. So schnell und unverhofft die Sendung begonnen hatte, so war sie auch wieder zu Ende. Für viele hätte es wohl noch länger gehen können. Doch sobald die Kameras aus waren, begann auch schon wieder der Rückbau. Kameras, Mikrophone und Scheinwerfer wurden eingepackt, kilometerlange Kabel wieder aufgetrommelt und verstaut, das Atelier der Maske wieder abgebaut – und das rote Sofa wurde von vier Mann aufgenommen und wieder von Bord getragen. Etwas mehr als eine Stunde nach Sendeschluss rollte der letzte Lkw durch das Tor des Marinestützpunktes und der ganze Spuk war deutlich schneller vorbei als er gekommen war. (Quelle: © 2013 Bundeswehr / Matthias Dörendahl/Presse- und Informationszentrum Marine) BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Frank Behling

SANTIONO halten Wort

Kieler Woche 2013 Im Zeichen der Verständigung Die US Navy sorgte in diesem Jahr dafür, dass die Kieler Woche wieder ein Fest der Begegnung wurde. Angeführt von dem US-Flaggschiff MOUNT WHITNEY trafen am 21. Juni über 20 Marineeinheiten aus 10 Nationen mit rund 2.000 Marinesoldaten in Kiel ein. Damit wurde die Kieler Woche eines der großen Treffen internationaler Marineeinheiten in Deutschland. Erstmals seit 2009 nahm auch die GORCH FOCK an allen Veranstaltungen teil. Die Liste der Schiffe und Boote im Marinestützpunkt reichte von Fregatten über Minenjäger und Tender bis hin zu Landungsbooten und einem U-Boot. Die Niederländische Marine war mit sieben Einheiten dabei und hatte erstmals seit Jahren mit der DOLPHIJN eines ihrer vier U-Boote nach Kiel geschickt. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagte Flottillenadmiral Ann Phillips nach dem Einlaufen mit der MOUNT WHITNEY. Sie ist Kommandeurin einer amphibischen Kampfgruppe und hat in den ersten beiden Juni-Wochen von der MOUNT WHITNEY das Manöver US Baltops 2013 geführt. Es war das 41. Manöver dieser Art auf der Ostsee seit 1971. Die Amerikanische Marine habe bewusst Kiel als Zielhafen für dieses Manöver ge-

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wählt, da die Kieler Woche ein sehr guter Schlusspunkt für die Soldaten sei, sagte Phillips bei der Pressekonferenz an Bord. Das Manöver begann einst als Machtdemonstration der NATO im Ostseeraum und ist inzwischen eine Maßnahme zur Zusammenführung der Nationen in der Region und steht im Zeichen der Verständigung und Zusammenarbeit. „Es ist Teil des Partnership for Peace-Programms“, erklärte Phillips. In diesem Jahr stellten Polen, die Niederlande und Deutschland die meisten Einheiten. „Mich als Seglerin freut es natürlich besonders, dass ich wieder hier in Kiel sein kann“, sagte Phillips. Sie hatte auch im vergangenen Jahr das Manöver geführt. Am Sonntag musste sie jedoch bereits die Koffer packen und zurück nach Norfolk fliegen, wo ihr eigentliches Flaggschiff liegt. Phillips ist Kommandeurin der USExpeditionary Strike Group 2. Dies ist ein Verband aus 15 Schiffen mit rund 12.000 Marinesoldaten mit dem Flaggschiff WASP. Die MOUNT WHITNEY und die 300 Besatzungsmitglieder blieben vier Tage in Kiel. „Jeder an Bord freut sich auf die kommenden Tage in Kiel. Das ist der Höhepunkt für uns“, betonte Craig Clapper- ton, der Kommandant der MOUNT WHITNEY. Für Rat und Tat stehen

… und spendieren eine Runde für die Besatzung der „Gorch Fock“. Anlässlich der Kieler Woche ging das „rote Sofa“ aufs Wasser und die Flensburger Chartstürmer von SANTIANO an Bord der „Gorch Fock“. Während der Dreharbeiten für die NDR Fernsehproduktion „DAS!“ schlugen SANTIANO die Schiffsglocke, um den Sound für einen der nächsten Songs aufzunehmen. SANTIANO-Geiger Pete Sage kennt die Regeln an Bord: „Wer die Glocke läutet, der gibt eine Runde für die Besatzung aus!“ Selbstverständlich folgen SANTIANO dieser maritimen Tradition. Andreas „Fahni“ Fahnert meldete sich schon wenig später an der Tirpitzmole im Marinestützpunkt Kiel, dem Liegeplatz des deutschen Segelschulschiffes, um im Namen der Band eine Runde Getränke für die ca. 240 Frauen und Männer der Besatzung zu spendieren. Das ist korrekte Seemannschaft!

Foto: Andreas „Fahni“ Fahnert (Santiano) an Bord der „Gorch Fock“.


2001 aufgrund der hohen Sicherheitsbestimmungen nicht möglich war.

deutsche Verbindungsoffiziere bereit, die der Besatzung auch Tipps und Ratschläge geben. Sie kletterten bereits am Einlauftag in der Kieler Bucht vor dem Einlaufen an Bord. „Ich freue mich ganz besonders auf das deutsche Essen und deutsches Bier“, strahlt Chris Cookson. Der 44-jährige Unteroffizier ist mit der US-Marine in 18 Jahren schon reichlich herum gekommen. Kiel war Neuland für ihn. Die rund 300 Besatzungsmitglieder der MOUNT WHITNEY sind zur Hälfte Soldaten und Zivilisten. „Wir sind eines von fünf Schiffen in der US Navy, dessen Besatzung aus Soldaten und Zivilisten besteht“, informierte der Kommandant. Das 1971 in Dienst gestellte Spezialschiff verließ Kiel am Dienstag. Wohin, wurde nicht verraten. Mit der MOUNT WHITNEY waren noch drei weitere große Schiffe im Stützpunkt. Die niederländische Fregat-

te EVERTESEN, die deutsche Fregatte BRANDENBURG und die neue russische Fregatte SOOBRAZITELNY ragten deutlich aus der Masse der Schiffe heraus. Optisch ist aber auch das norwegische Minenjagdboot HINNOY ein Hingucker. Das 55 m lange Boot ist als Luftkissenfahrzeug gebaut. Die HINNOY gehörte zusammen mit der deutschen WEILHEIM zum ständigen Minenabwehr- verband 1 der NATO. Bei den drei „Open Ship“-Terminen gab es in diesem Jahr wieder Rekordzahlen. Trotz des kühlen und nassen Wetters sowie der auf jeweils drei Stunden begrenzten Öffnungszeiten wurden rund 15.000 Besucher gezählt, wie Fregattenkapitän Alexander Wald vom Presse- und Infostab der Marine nach der Kieler Woche bilanzierte. Dabei waren besonders die GORCH FOCK sowie die BRANDENBURG gut besuchte Einheiten. Aber auch MOUNT WHITNEY konnte besichtigt werden, was seit

Maritimer Schlusspunkt war die Windjammerparade, bei der die GORCH FOCK erstmals seit 2009 die Position des Führungsschiffes mit dem Paradedirektor Stefan Borowski übernahm. Mehr als 100 Großsegler waren an der Parade beteiligt. Von der Marine fuhren das Schnellboot HERMELIN sowie der Minenjäger ÜBERHERRN und die Landungsboote SCHLEI und LACHS mit. Alle Fotos: Michael Brzoza. Die Lebensretter von der „Gorch Fock“ Hamburg, 13.05.2013. Das beherzte Eingreifen zweier Marinesoldaten der „Gorch Fock“ hat einer Besucherin des Hamburger Hafengeburtstages das Leben gerettet. Die Frau war aus unbekannten Gründen zwischen Schiffsrumpf und Kaimauer ins Wasser gefallen und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Obermaat Jan Palm und Stabsgefreiter André Biegel hörten den Aufschlag auf´s Wasser vom Achterdeck der „Gorch Fock“ aus und eilten innerhalb weniger Sekunden zu Hilfe. Die Frau erlitt einen Schock, konnte aber ohne ärztliche Hilfe nach Hause zurück.

v.l. Stabsgefreiter André Biegel und Obermaat Jan Palm vor der „Gorch Fock“. Marineschutzengel tragen Blau (Quelle: © 2013 Bundeswehr / Feldjäger) BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Segel mit Kurs Atlantik gesetzt „Gorch Fock“ zur Ausbildungsreise gestartet Die „Gorch Fock“, das Segelschulschiff der Marine, ist am 12. November 2013 von Kiel aus zur 163. Auslandsausbildungsreise gestartet. Unter dem Kommando von Kapitän zur See Helge Risch setzte der Dreimaster Segel und nahm mit seiner Besatzung von rund 230 Soldatinnen und Soldaten Kurs auf den Atlantischen Ozean.

An Bord ist der erste von zwei Törns der diesjährigen Offizieranwärtercrew eingeschifft. Nachdem sie in den vergangenen beiden Wochen bereits ihre Segelvorausbildung absolviert haben, erhalten die 100 Kadetten auf der Reise ihre seemännische Basisausbildung und sammeln erste Erfahrungen in ihrem zukünftigen Arbeitsumfeld, der Seefahrt.

Segler der „Gorch Fock“ als „gute Fee in Uniform“

reich sowie Vigo in Nordspanien werden die Kadetten des 1. Törns in Las Palmas auf Gran Canaria die „Gorch Fock“ wieder verlassen. Über Weihnachten und den Jahreswechsel verbleibt das Schiff im Hafen von Las Palmas, bevor es Mitte Januar nach Santa Cruz auf Teneriffa verlegt. Dort kommt der zweite Törn an Bord, ebenfalls rund 100 Kadetten stark. Nach der Segelvorausbildung geht die Reise wieder gen Norden, über die portugiesischen Häfen Portimao und Porto ins irische Cork. Dort endet Mitte März 2014 für den 2. Törn die seemännische Basisausbildung. Für den weiteren Verlauf der Fahrt wird in Cork eine Gruppe Unteroffizieranwärter der seemännischen Laufbahn an Bord kommen. Sie werden auf dem Segelschulschiff ihren Fachlehrgang absolvieren. Nach einem weiteren Hafenbesuch im norwegischen Stavanger endet die 163. Auslandsausbildungsfahrt der „Gorch Fock“ am 12. April 2014 wieder im Heimathafen Kiel.

35 Erdumrundungen in 55 Jahren Zur Verabschiedung von Schiff und Besatzung waren neben vielen Angehörigen, der Kommandeur der Marineschule Mürwik, Kapitän zur See Carsten Stawitzki, der Bürgermeister Peter Todeskino sowie der „Patenonkel“ der Besatzung, Landtagspräsident Klaus Schlie, anwesend. Musikalisch begleitete das Marinemusikkorps Ostsee aus Kiel den Reisestart.

Crewwechsel auf den Kanaren Die Ausbildungsfahrt geht zunächst rund um Dänemark in die Nordsee und durch den Englischen Kanal in den Atlantik Richtung Kanarische Inseln. Nach Besuchen der Häfen von St. Malo in Frank-

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Seit ihrer Indienststellung im Dezember 1958 wurden auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ ca. 15.000 Offizier- und Unteroffizieranwärter ausgebildet. Im Verlauf vieler Ausbildungsreisen besuchte die weiße Bark bisher knapp 400 Häfen in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie legte dabei mehr als 750.000 Seemeilen zurück, was umgerechnet 35 Erdumrundungen entspricht. Quelle: PIZ Marine

In See, 13.11.2013. Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht, haben sich viele Marineangehörige auf die Fahnen geschrieben. Ob Kindertagessstätten, Behindertenwerke oder Schulen - zahlreiche Projekte konnten aufgrund der Initiative und Tatkraft der Soldaten schon unterstützt werden. Die Besatzung der „Gorch Fock“ ist da keine Ausnahme.

Teile der Besatzung der „Gorch Fock“ in der Kinderbetreuungsstätte „Fördewichtel“. Spendengelder für die „Fördewichtel“ (Quelle: 2013 Bundeswehr / AnnKathrin Fischer)

Rechtzeitig vor Beginn der 163. Auslandsausbildungsreise, die am 12. November von Kiel aus startete, hatte die Besatzung auch dieses Jahr wieder ihr Füllhorn ausgeschüttet. Im Wesentlichen aus dem Erlös eines Weihnachtsmarktes, aber auch durch Einzelspenden aus der Besatzung kamen im Laufe des Jahres insgesamt rund 1.500 Euro zusammen. Die Überlegungen zur Verwendung dieses Geldes mündeten dieses Mal in eine Teilung; zwei Einrichtungen sollten jeweils zu gleichen Teilen bedacht werden. Unter Führung des Schiffsversorgungsoffiziers (SVO), Kapitänleutnant Bernd Abshagen, besuchte eine kleine Abordnung der Besatzung zunächst die „Fördewichtel“, eine durch die Bundeswehr eingerichtete Kinderbetreuungs-


stätte. Begleitet von Hauptbootsmann Andreas Kirchner - der selbst seine kleine Tochter Emily dort gut betreut weiß – und dem Stabsgefreiten Christoph Fischer übergab der SVO den symbolischen Scheck an die Leiterin Kirsten Osbar. Eine kleine Schar der Kinder posierte brav für das gemeinsame Foto, wenngleich die echten „Fördewichtel“ den Zweck dieser Veranstaltung sicher noch nicht so richtig einzuordnen wussten.

Abordnung der Besatzung „Gorch Fock“ in der Kinderkrebsstation. Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums (Quelle: 2013 Bundeswehr / Ann-Kathrin Fischer)

Hilfe für die Kinderkrebsstation Ebenfalls unter der Leitung des SVO besuchte kurz danach eine weitere Abordnung der Besatzung die Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums SchleswigHolstein in Kiel. Gemeinsam mit Hauptbootsmann Ole Brüggen, Obermaat Meljohn Sussmann und dem Obergefreiter Alexander Kern übergab Kapitänleutnant Abshagen auch hier den symbolischen Scheck an Schwester Lena und die Schwesternpraktikantin Luisa sowie Frau Hella Kreis, die als betroffene Mutter sehr viel Zeit mit ihrer kleinen Tochter Laja in dieser Station verbringt. In beiden Fällen werden die Spendengelder im Wesentlichen für die Anschaffung von Dingen verwendet werden, die dem Wohl der Kinder dienen. Von großer Freude und tiefer Dankbarkeit angespornt, wird sich die Crew der „Gorch Fock“ auch weiterhin anstrengen, vielleicht im nächsten Jahr wieder eine oder mehrere soziale Einrichtungen als „gute Fee in Uniform“ besuchen zu können. Quelle: PIZ Marine

Ordenstracht statt Uniform Früher behandelte sie als Stabsarzt Trostheide die Zähne von Matrosen und Soldaten. Heute formt und töpfert sie als Schwester Caterina Geschirr und Figuren aus Ton. Aus der Zahnärztin der Bundesmarine wurde die Leiterin der Keramikwerkstatt der Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle. Eine moderne Berufungsgeschichte. Schwester Caterina sitzt in ihrer Werkstatt. Geschickt dekoriert sie mit einem Rollstempel einen Becher aus Ton. Zuvor formte sie eine Müslischale an der Töpferscheibe. Dann ist auch schon der Brennofen fertig. Aus dem Ton ist nun Keramik geworden. Vorsichtig nimmt sie die Tassen, Schalen und Teller aus dem Ofen. Die Benediktinerin leitet die Keramikwerkstatt der Abtei Herstelle. Doch das war nicht immer so: Früher fuhr die gebürtige Münsterländerin zur See. Fast zehn Jahre diente sie bei der Bundesmarine. „Meine Familie ist immer viel gesegelt. Ich wollte als kleines Mädchen schon Kapitän werden“, erinnert sich Schwester Caterina. So bewarb sie sich nach dem Abitur bei der Bundeswehr. Die Eintrittskarte zur Marine war das Studium der Zahnmedizin. Neben dem Studium in Göttingen absolvierte sie die militärische Ausbildung. Acht Wochen fuhr sie mit dem Segelschulschiff Gorch Fock zur See. Von Wilhelmshaven ging es ins Mittelmeer bis ins französische Toulon. „Die Zeit auf der Gorch Fock war eine harte, aber auch sehr schöne Zeit“, blickt die Ordensfrau zurück. Als Zahnärztin begleitete sie ihre Kameraden auf längeren Seereisen. Auf modernen Fregatten sah sie die Weltmeere. „Im NATO-Verband stellt die deutsche Marine immer den Zahnarzt. So war ich auf See auch für die Zähne der ausländischen Soldaten zuständig“, erzählt sie. Doch die längeren Seereisen waren eher die Ausnahme. Im Alltag arbeitete sie als Zahnärztin auf einem Marinestützpunkt. „Ich betreute dann ganz normal in einer Praxis die Angehörigen der Bundeswehr“, beschreibt Schwester Caterina ihre damalige Arbeit. Doch neben ihrer Leidenschaft für die Seefahrt ließ sie schon seit frühster Jugend ein anderer Gedanke nicht los: das Leben als Nonne. „Der Glaube gehörte für mich immer dazu. Doch meine Abenteuerlust und andere Interessen überlagerten zunächst den Wunsch, Ordensfrau zu werden“, erzählt sie. Der Zahnarztberuf wurde allmählich zur Routine. Sie wollte aber nicht nur einen Beruf, sie strebte nach einer Lebensberufung.Um ihren Wunsch zu prüfen, plante sie einen Urlaub in einem Benediktinerinnenkloster. Dabei stieß sie auf die Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle. Sie kam mit den Schwestern ins Gespräch und beteiligte sich an ihrem Tagesablauf aus Gebet

und Arbeit. Drei Jahre lang kam sie immer wieder zurück ins Kloster nach Herstelle, bis der Entschluss feststand: „Dies ist meine geistige Heimat. Ich werde Benediktinerin.“ Doch sie hatte sich für 16 Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Ihre Zeit war noch nicht um und normalerweise gibt es keine Möglichkeit, aus dem Vertrag auszusteigen. Ausführlich begründete sie ihren Wunsch, ins Kloster zu gehen. Nach einem Gespräch mit dem Leiter des Personalamts der Bundeswehr in Köln stieß sie auf großes Verständnis. „Seitens der Bundeswehr wurden mir keine Steine in den Weg gelegt“, verdeutlicht Schwester Caterina. Dennoch dauerte die Bürokratie ein dreiviertel Jahr, bis sie im Oktober 2002 ihre Entlassung erhielt. Zu Beginn des Jahres 2003 trat sie dann der Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle bei. Über die Stationen als Postulantin und Novizin legte sie 2008 die feierliche Profess ab. Mit diesem Gelübde band sie sich auf Lebenszeit an die Gemeinschaft in Herstelle. Als Zahnärztin ist sie im Kloster nicht mehr aktiv. Doch sie entdeckte eine andere Leidenschaft, die auch ihr handwerkliches Geschick fordert: die Töpferei. Schon als Postulantin bewies sie Talent im Tonatelier. „Wenn ich aber weiter in der Keramikwerkstatt arbeiten soll, dann brauche ich eine Ausbildung“, hob sie hervor. So besuchte sie die Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen bei Koblenz. Dort machte sie 2012 ihren Abschluss zur Keramikgestalterin. Seit 2010 leitet sie die Keramikwerkstatt des Klosters. Gemeinsam mit zwei Schwestern fertigt sie dort Geschirr, Kreuze, Krippenfiguren und Engel. „Es ist eine Produktionswerkstatt und kein Hobbyatelier!“ verdeutlicht sie. Selbst sieht sie sich auch nicht als Künstlerin, sondern als Kunsthandwerkerin. Dabei hat sie auch Ideen abseits der Keramik. So stellt sie nun auch handgefertigte Seife her. Die Naturseife mit den Duftnoten Zitronengras und Lavendel können im Klosterladen gekauft werden. „Es ist Beruf und Berufung. Ich lebe meine Berufung, habe aber auch meinen Beruf gefunden“, fasst sie ihren Entschluss, Gott und der Gemeinschaft des Klosters zu dienen, zusammen. Quelle:Neue Westfälische | Foto: Patrick Otte

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Michael Brzoza

Windjammertreffen Aarhus Als ich im April ein Magazin über die „Christian Radich“ in die Hände bekam, laß ich das dieser Großsegler an einer Regatta teilnehmen sollte. Regatta? Wo denn dachte ich und las den Artikel gespannt weiter. Nun es sollte eine Regatta der STR (Sail Training Association) sein, an der bis zu 24 Großsegler (Class A) aus aller Welt teilnehmen sollten – die STR 13, wie es offiziell hieß. Auf der Übersichtskarte konnte man gut die Route der STR 13 erkennen. Gestartet wurde das erste Rennen in Aarhus Dänemark. Hier waren die Schiffe vom 04. bis 07.07.2013 zu besichtigen, bevor es weiter nach Helsinki in Finnland ging und von dort aus am 20.07.2013 nach Riga. Die letzte Station, und auch das Ende des zweiten Rennens, war Stettin am 03.08.2013. Ich hatte mich entschieden nach Aarhus in Dänemark zu fahren. Es war ein wolkenfreier Morgen, denn ich startete schon sehr früh um 6:00 Uhr. Ich hatte gut 379 km Fahrt vor mir, meist Autobahn aber in

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Dänemark darf man nicht schneller wie 130km/h auf der Autobahn fahren – das spart Sprit. Als ich gegen 09:00 Uhr in Aarhus ankam, war die ganze Stadt feierlich geschmückt. Überall wurde auf das große Windjammer Ereignis aufmerksam gemacht. Nun, so klein ist Aarhus auch wieder nicht mit seinen immerhin 252 000 Einwohnern.

Ich fand schnell einen günstigen Parkplatz und machte mich auf den Weg zum Hafen. Ich war wirklich überrascht, denn es waren wirklich so viele Großsegler gekommen. Welche ich unbedingt als erstes besichtigen wollte: Alexander von Humboldt II, Statsraad Lehmkuhl (Norwegen), Christian Radich (Norwegen), Cuauhtemoc (Mexico), Danmark (Dänemark) und die George Stage (Dänemark). Danach Cisne Branco (Brasilien), Dar Mlodziely (Polen), Fryderyk Chopin (Polen), Götheborg (Schwe-

den), Mir (Russland), Shabab Oman ( Oman) und Tenacious sowie die Stavros S Niarchos (beide aus England). Na, da hatte ich mir ja ordentlich was vorgenommen, zumal ich doch das Anstehen und Warten überhaupt nicht mag. Nun gut, da musste ich nun durch. Ich hatte ehrlich gesagt schon lange nicht mehr daran geglaubt, dass es noch einmal ein so großes Treffen von Windjammern geben würde. Ich erinnere mich an meine Bordzeit an Bord der Gorch Fock , als es 1980 an der Blücherbrücke in Kiel kaum noch einen Platz gab. Hier lagen die Danmark, Kruzenshtern, Christian Radich, Dar Pomorza und Gorch


Fock dicht an dicht. Aber das kostet heute alles viel Geld, man braucht Sponsoren und ohne deren Gelder kann man so ein Ereignis heute kaum noch auf die Beine stellen. Die 3 Stunden Autofahrt nach Aarhus hatten sich auf jeden Fall gelohnt. Besonders gefreut hatte ich mich endlich einmal die Cuauhtemoc in Natura zu sehen. Erst letztes Jahr war sie beim Windjammertreffen OP SAIL 2012 in den USA dabei. Leider machte sie damals nicht wie alle anderen Großsegler in Boston Station, sondern trennte sich vom Pulk und fuhr in Richtung Heimat. Damals hatte ich sie also verpasst, das konnte mir jetzt aber nicht wieder passieren. Wie heißt es so schön: „Nur der frühe Vogel fängt den Wurm“. Und so war es auch, denn ab 10 Uhr konnte man schon an Bord einiger Schiffe gehen um sie zu besichtigen. Leider waren die Open Ship Zeiten nicht bei allen Seglern gleich. Hier konnte anscheinend jede Crew seine Zeiten selber festlegen. Die Statsraad Lehmkuhl lud schon ab 10 Uhr zur Besichtigung ein. Die Alex II ebenfalls. Die Cisne Branco aber erst ab 14 Uhr ( wahrscheinlich hatte die seit Ihre Abfahrt in Rio de Janeiro vergessen die Uhren umzustellen ). Bei der Cuauhtemoc (Mexico) durfte man in der Zeit von 10 bis 18 Uhr an Bord, und der Kpt. ließ sich gerne mit Touristen ablichten. Die Danmark dagegen war am Morgen noch für den Publikumsverkehr geschlossen. Hier fand gerade eine Hochzeitsfeier an Bord statt. Jetzt hieß es umdisponieren, und die Schiffe je nach Open Ship Zeiten „abzuarbeiten“. Da auf den meisten Seglern gerade ein Crewwechsel stattfand, waren die „Neuen“ verständlicherweise oft nicht in der Lage Auskünfte zu geben oder Fragen zu Ihren Schiffen zu beantworten. Aber es gab überall ein kostenloses Magazin, in dem alle Schiffe mit Liegeplatz und technischen Daten beschrieben wurden. Die meisten Besucher warteten vor der Götheborg, die auch schon eine Woche vorher zu Gast bei der Kieler Woche 2013 war. Gut 15 Minuten mußte ich anstehen, dann durfte auch ich an Bord des schwedischen Seglers. Neben dem Oberdeck durfte man auch ein Unterdeck besichtigen. Es war dunkel, eng und stickig hier unten. Ein Teil der Crew saß in einem abgesperrten, aber sichtbaren Bereich an dicken Holztischen und aß zu Mittag. Das einzige Licht hier unten schien wirklich nur durch die geöffneten Kanonenluken zu kommen. Auch das Verlassen des Unterdecks war eine Herausforderung, denn die Stufen waren in einem fast 90° Winkel angebracht und die Öffnung nach Oben war so eng, sodass sich so man-

Aarhus Hafen: Windjammertreffen 2013. Foto: Michael Brzoza.

Statsraad Lehmkuhl mit Stadtwappen Bergen Norwegen. Foto: Michael Brzoza.

Achterdeck der Statsraad Lehmkuhl. Foto: Michael Brzoza. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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cher Besucher blaue Flecken holte. Dieser Nachbau aus Schweden ist aus dem Jahre 2005. Diese Brigg hat eine Segelfläche von 1964 m² und war sogar schon in China. Positiv überrascht war ich ebenfalls vom guten Zustand der Statsraad Lehmkuhl. Diese Bark (ehem. Großherzog Friedrich August) aus dem Jahre 1914 hat immerhin eine Segelfläche von 2026m². Auf der Westseite des Hafens lagen neben der Götheborg (Schweden 2005), Shtandart (Russland 1999), Alexander von Humboldt II (D 2011), auch die Cisne Branco (Brasilien 1999) und die Statsraad Lehmkuhl (Norwegen 1914). An der Stirnseite die Cuauhtemoc (Mexico 1982). Die Ostseite teilten sich die Pelican of London (GB 1948), Loa (Dänemark 1922), Stavros S Niarchos (GB 2000), Christian Radich (Norwegen 1937), Mir (Russland 1987), Gulden Leeuw (Holland 1937), Tre Kronor af Stockholm (Schweden 2005), Wylde Swan (Holland 1920), Eendracht (Holland 1989), Kapitan Glowacki (Polen 1946), Roald Amundsen (D 1952), Tenacious (GB 2000), Fryderyk Chopin (Polen 1992), Shabab Oman (Oman 1971), Dar Mlodziely (Polen 1982), Orp Iskra (Polen 1982), Georg Stage (1934) und Danmark (1933) beide Dänemark. Was ich bisher nicht wußte ist, dass die Danmark 1939 bei einer Ausbildungsreise während Ausbruch des zweiten Weltkrieges den USA zur Verfügung gestellt wurde. Während des Krieges diente die Danmark den Amerikanern als Ausbildungsschiff, bevor sie dann 1945 nach Dänemark zurück kehrte. Fazit: In Aarhus war alles sehr gut organisiert, die Parkplätze, die Versorgung mit Getränken und Leckereien, egal ob Kartoffelsalat mit Frikadelle oder Pommes mit Majo. Die Crews waren freundlich und man war

Gruß an Bord Cuauhtemoc.

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überall an Bord herzlich willkommen. Party gab es wie immer schon ab Vormittags auf den Großseglern aus Südamerika mit lauten Sambaklängen und fröhlichen Seeleuten. Für alle diejenigen, die sich Souvenirs mitnehmen wollten gab es neben dänischen Kronen, auch die Möglichkeit mit Euros oder Kreditkarten zu bezahlen. Nur die Open Ship Zeiten hätte man besser abstimmen können. Als ich mich gegen 16 Uhr auf den Heimweg machte stellte ich mir die Frage, warum so ein Event in dieser Größenordnung nicht auch in Deutschland möglich sei. Nach 3 Stunden Heimfahrt sichtete ich meine Fotos und war froh dabei gewesen zu sein. Michael Brzoza An Bord Cuauhtemoc.

Klüver Cuauhtemoc.

Die Gallionsfigur zeigt den letzten aztekischen Kaiser Cuauhtemoc.

Die Götheborg, Schweden.

Gallionsfigur der Danmark


Omanisches Segelschulschiff besucht Kiel Neues Schulschiff in Planung Am Ende der Kieler Woche bekam der Marinestützpunkt Kiel noch einmal exotischen Besuch: Die „Shabab Oman“, das Segelschulschiff der Königlich Omanischen Marine, machte im Rahmen ihrer letzten Auslandsreise im Tirpitz-Hafen fest. Ende des Jahres wird die weiße Schonerbark außer Dienst gestellt werden. Es sah ein wenig so aus, als hätte die „Gorch Fock“ Nachwuchs bekommen: Auf der rechten Seite der Tirpitz-Mole die weiße 90 Meter lange Dreimastbark, die seit 1958 im Dienste der Deutschen Marine steht, und auf der linken Seite die halb so große, lediglich 44 Meter lange „Shabab Oman“. Das Segelschiff wurde 1971 unter dem Namen „Captain Scott“ im Auftrag eines britischen Unternehmens in Dienst gestellt. Sechs Jahre später ging die Schonerbark in den Besitz des Sultans von Oman über und erhielt den Namen „Shabab Oman“, was so viel wie „Jugend des Omans“ bedeutet. Für die Besatzung der „Shabab Oman“ war es – nicht zuletzt aufgrund dieser Verbindung – eine Selbstverständlichkeit, der „Gorch Fock“ unmittelbar nach Einlaufen einen kurzen Besuch abzustatten. Nicht einmal zehn Meter trennten die beiden Segelschulschiffe voneinander.

verschiedenen Regatten beteiligen, die das Schiff unter anderem noch nach Helsinki und Tallin führen. Danach geht es wieder Richtung Indischer Ozean. Wenn die „Shabab Oman“ im Oktober ihren omanischen Heimathafen Wudam erreicht, war sie ein halbes Jahr unterwegs. Anschließend erfolgt die Außerdienststellung. Die Schonerbark wird dann als Museumsschiff zu besichtigen sein.

Ersatz ist jedoch schon in Planung: In den Niederlanden wird gerade ein 87 Meter langes Vollschiff gebaut, der optisch der deutschen „Gorch Fock“ nachempfunden ist. Das bisher namenlose und noch in Bau befindliche Schiff soll 2014 in Dienst gestellt werden. Frühestens 2015 könnte Kiel dann wieder Besuch aus dem Morgenland bekommen. Quelle: PIZ Marine

Exotischer Besuch

Abgesehen von den unterschiedlichen Dimensionen beider Marineschiffe gab es auf den ersten Blick nur wenige Unterschiede. Sie kamen erst bei näherem Hinsehen zum Vorschein: Während der Bug der „Gorch Fock“ von einem Albatros als Gallionsfigur geschmückt wird, ziert die „Shabab Oman“ ein Seefahrer in orientalischem Gewand. Für Europäer verwunderlich mag auch die Anwesenheit des Korans im Brückenhaus des omanischen Segelschulschiffs sein. Umgekehrt dürfte die Besatzung der „Shabab Oman“ mit der christlichen Seefahrt eher wenig anfangen können. Doch gerade wegen dieser Unterschiede kamen Deutsche und Omaner schnell ins Gespräch. An Themen hat es also nicht gemangelt. Die „Shabab Oman“ segelt am kommenden Dienstag weiter Richtung Aarhus in Dänemark. In der Ostsee wird sie sich an

Erinnerung an Kiel BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Carsten Bauhammer

Seefahrt wie in alten Zeiten Nach 15 Jahren wieder ein Törn auf der Alexander v. Humboldt Meine Zeit als Seemann begann bei der Bundeswehr. Nach der Musterung und Eignungstest war schnell klar, ich wollte zur Marine. Nach der Grundausbildung zur Decksziege auf Borkum, (Verwendungsreihe 11, Matrosendienst) kam es, dass ich auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine „Gorch Fock“ landete. Diese Zeit von Anfang 1989 bis Ende 1990 war zwar sehr anstrengend aber dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis mit einem Segelschiff wie vor 100 Jahren durch die Meere zu fahren. Zumal das Schiff der Bundesmarine weltweit als „Weißer Botschafter“ bekannt war. Nach der Marinezeit arbeitete ich wieder auf dem Bau aber meine Gedanken waren immer öfter auf See und ich wollte auch wieder auf ein Schiff. Ich nahm Kontakt zu dem Büro der Deutschen Stiftung Sail Training, kurz DSST, auf und kurze Zeit später fuhr ich nach Bremerhaven, um auf dem Schiff Alexander von Humboldt, das durch die BecksBier-Werbung bekannt wurde, zu fahren. Nach einigen Törns auf der „Alex“ (wie sie von Allen genannt wird) ging es 1994 in die Werft zur Generalüberholung und Erneuerung aller Segel, Tampen und was sonst noch repariert werden musste. Hier konnte ich das in meiner Marinezeit erlernte gut einbringen.

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Als ich einige Törns und Werftzeiten auf der Alex hinter mir hatte und ich schon fest in den Stamm der „Alexander von Humboldt“ integriert war, verschaffte mir ein Zufall und u.a. auch der ehemalig Kapitän der Gorch Fock Immo v. Schnurbein eine Anstellung als Matrose auf einem Passagiersegler der Rederei Deilmann, einer Barkentine mit dem Namen „Lili Marleen“. Zu dieser Rederei gehört auch das Passagierschiff MS Deutschland aus der TV-Serie Traumschiff. Wieder Zuhause arbeitete ich als Baggerführer bei einem Hoch- und Tiefbauunternehmen in unserer Region. 2000 hatte ich dann einen Verkehrsunfall auf dem Nachhauseweg von der Baustelle und dieser Unfall sorgte dafür, dass ich erst mal zwei Jahre in Krankenhäuser und Rehakliniken und verschiedenen Ärzte verbrachte. Fast 7 Monate davon war ich auf einen Rollstuhl angewiesen. Eine weitere Leidenschaft von mir war und ist das Motorradfahren und was so ein Unfall für einen Biker bedeutet, können sich einige bestimmt denken: Harte Zeiten kamen auf mich zu in den darauf folgenden Jahren. Die Unfallfolgen begleiten mich bis heute, aber aufgeben ist nicht die Einstellung eines Seemanns. Ich machte eine Ausbildung zum Qualitätsfachmann und Qualitätsmanager, diverse Weiterbildungen,

Sprachkurse und heute arbeite ich bei einem sehr großen Automobilzulieferer in der Entwicklung. Ein Arbeitkollege erzählte mir auf einer gemeinsamen Geschäftsreise dass er zu seinem 50. Geburtstag einen Törn auf einem Segelschiff als Geschenk bekommen hat. Als ich nachfragte, wie der Name des Schiffs lautet, meinte er „Alexander von Humboldt“ Sofort schossen mir alle Erinnerungen die ich an meine Seefahrtszeiten hatte wieder und ich beschloss mal Kontakt zum Büro der DSST (Deutsche Stiftung Sail Training), zu der die Alex gehört, aufzunehmen. Schnell war der Kontakt da und es lief eine erstklassige Kommunikation mit den Büroangestellten der DSST.


Nach dem ich meine Fahrenszeiten auf der „Gorch Fock“, „Alex“ sowie „Lili Marleen“ nachgewiesen hatte, kam der Vorschlag aus dem Büro mich als Leichtmatrose (zum System auf der Alex später mehr) einzusetzen und nach meinem erstenTörn evtl. wieder als Matrose. Ich fand den Vorschlag sehr gut und da ich noch Resturlaub hatte konnte ich auch kurzfristig einen Törn auf den Kanaren buchen. Überwältigt von der Vorfreude auf diesen Törn, machte ich mich daran eine Ausrüstung zusammen zu stellen, da ich ja wusste, was auf mich zukommt, war klar, was genau was ich brauchte. Auch wollte ich in körperlicher Höchstform sein und trainierte mehr als sonst und zur Vorbereitung blieben mir sechs Wochen. Auch das Aufentern in die Wanten wollte ich üben und so musste eine 4 Meter hohe Leiter herhalten die ich an das Haus stellte und da ging es jeden Tag Zwanzig mal hoch und wieder runter. Mit dem Training wollte ich dem evtl. bevorstehenden Muskelkater an Bord entgegenwirken und wie es sich später herausstellte hatten sich die Mühen gelohnt. Tja, dann kam der Tag der Anreise zum Schiff und auch in meinem fortgeschrittenen Alter von 41 Jahren war ich dennoch nervös und etwas angespannt, auch stellte ich mir des Öfteren die Frage, ob ich den Anforderungen an Bord überhaupt noch gewachsen bin. Die Reise ging mit dem Flugzeug nach Las Palmas auf Gran Canaria und bereits am Flughafen in Las Palmas wurde ich von einigen „Alexianern“, die mit demselben Flieger gekommen waren wie ich, sehr

freundlich und nett angesprochen oder begrüßt. Wir teilten uns ein Taxi und fuhren Richtung Liegeplatz des Schiffs. Je näher wir dem Hafen und somit dem Schiff kamen desto mehr Nervosität und mulmiges Gefühl stieg in mir auf.

Ich stieg aus dem Taxi und stand vor dem Schiff „Alexander von Humboldt“ und ich erinnerte mich sofort an den einen Moment an dem ich das erste mal vor dem Segelschulschiff Gorch Fock stand. Diesen einen Moment werde ich, wie auch andere „Gorch Fock“-Fahrer nie vergessen.

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Ich war wie gelähmt und schaute nach oben in die Masten. Innerlich freute ich mich wie ein kleiner Junge und ich musste auch zugeben dass ich Tränen in den Augen hatte. All die Strapazen die ich in den vergangenen Jahren nach meinem Unfall erleiden musste, verblassten in diesem Moment und ich genoss diesen Augenblick sehr. Kaum an Bord wurde ich auf den Boden zurückgeholt und so kam es, dass ich in kürzester Zeit in die Bordroutine mit eingebunden wurde. Schließlich gehörte ich als Leichtmatrose ja zur Stammbesatzung. Ein Grinsen fuhr mir ins Gesicht und es kam mir auch nach fast 15 Jahren Abwesenheit so vor als sei ich nie weg gewesen. Dann kam die Einteilung der Kojen, Wachen und noch ein Briefing der Stammbesatzung durch den Kapitän und der Steuerleute, inkl. einer Vorstellungsrunde in der Blauen Lagune (so wird der Kapitänsbereich auf der Alex genannt). Anschließend wurden die Trainees, die sich bereits vollzählig an Bord befanden durch den Kapitän begrüßt und in Ihre Wachen eingeteilt. Auf Grund der nicht kompletten Ausbuchung des Schiffs und auch ein paar Lücken in der Stammbesatzung, was die Matrosen und Leichtis betraf, kam es das in der 0-4-Wache alleinig der Topsmatrose und ich aus dem Stamm waren. Hinzu kamen noch 8 Trainiees. Als Anmerkung hierzu muss erwähnt werden das die komplette Stammbesatzung ehrenamtlich den Schiffsbetrieb auf der Alex am laufen halten.

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Geplant war Auslaufen am nächsten Tag und bis dahin hatten mein Topsmatrose und ich Zeit, die Trainees in die Bordroutine, Sicherheit und Segelmanöver inkl. deren Begriffe einzuweisen.

Das Auslaufen erfolgte planmäßig und kaum waren wir fünf Seemeilen aus dem Hafen, hieß es „all Hands an Deck zum Segel setzen“, was riesigen Spaß machte. Hierbei musste ich feststellen, dass ich


recht wenig vergessen hatte und auch die Tampenbelegung machte mir, bis auf einige wenige Ausnahmen keine Schwierigkeiten, aber ich hatte einen erstklassigen Topsmatrosen, den alle an Bord Duddl nennen. Wieso weshalb wurde ein paar Tage später klar. Er spielte Duddelsack. Auch die anderen Topsmatrosen Gü und Schmiddi bewiesen klasse Führungsqualitäten. Auch der Rest des Stamms akzeptierten mich als gleichberechtigtes Mitglied der Schiffsbesatzung. In unserer Wache lief es gut und jeden Tag hatte ich acht Stunden Wache, da hieß es: „An die Brassen, Geitaue und Niederholer“ oder: „Klar bei Fall, Hals und Schoten“. Dabei fühlte ich mich, als wenn ich immer noch auf nem Schiff arbeiten würde. An einem Tag hatte ich Backschaft das muss bis auf die Topsmatrosen und die Schiffsführung jeder machen. Die Backschaft sorgt an dem Tag mit dem Koch zusammen dafür, dass es den Menschen

an Bord an nichts fehlt, was das Essen und Trinken zu den Essenzeiten angeht. Dazu gehört morgens und evtl. auch zwischendurch Kaffe und Tee zu kochen, Tisch zu decken und nach Anweisungen des Kochs Vorbereitungen zu treffen oder auch Reinschiff nach einem bestimmten Plan der jeden Tag anders gestaltet ist, durchzuführen. An dem Tag der Backschaft ist man von der Wache freigestellt aber ich musste feststellen, dass ein Tag Backschaft anstrengender sein kann als acht Stunden Segelwache. Am vierten Tag unseres Törn kam mein Topsmatrose und meinte, ich solle heute seine Aufgaben übernehmen, zumal ja auch noch die Beurteilung durch die Schiffsführung anstand. Dabei wird geprüft, ob ich den nächsten Törn wieder als Matrose fahren kann, insofern sei das Sinnvoll, so seine Worte. In diesem Moment kamen mir Zweifel, ob ich das schaffen kann, zumal die Kommandos etwas anders sind, wie ich es aus meiner Marine-

zeit gewohnt war. Aber hier war sowieso alles anders, ruhiger, langsamer und vor allem freundlicher, da man sich generell an Bord duzt, ohne es dabei an Respekt oder Freundlichkeit fehlen zu lassen. So auch der Wachwechsel. Hierbei stellt sich die aufziehende Wache in einer vorbestimmten Reihenfolge an Backbordseite an, (auf See gespannte Strecktaue) am Kompass auf. Die abziehende Wache gegenüber an der Steuerbordseite. Der Steuermann (auf der „Gorch Fock“ wäre das der WO) der aufziehenden Wache verabschiedet die abziehende Wache (nach Feststellung der Vollzähligkeit) mit den Worten „Verfang Rut and Utkiek, wech de olde Wach!“ . Der Topsmatrose der brüllt dann zu seiner Wache „EINS, ZWEI“ die Abziehende Wache schreit dann gemeinsam „GOUDE WACH!“. Der Topsmatrose der aufziehenden Wache erwidert mit den Worten lauthals „UND WIR DAZU!“ die Aufziehende Wache brüllt dann „GOUDE RUH!“.

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Danach ist der Wachwechsel vollzogen und die zuvor eingeteilten Ausguck und Rudergänger gehen jeweils auf Ihre Posten. Die Topsmatrosen haben noch die Aufgabe die Segelanzahl und Segelstellung, sowie die durchgeführten Segelmanöver innerhalb der Wache zu übergeben. Jeder der Trainees oder Stamm geht in seiner Wache eine halbe Stunde ans Ruder und eine halbe Stunde Ausguck. Der Törn dauerte sieben Tage und fünf davon waren wir unter Segel. Einen Tag lagen wir vor Anker und da hatten alle die Möglichkeit, schwimmen zu gehen und das vom Schiff aus. Auch wurden während des Törns Sicherheitsübungen durchgeführt und eine Person war aus dem Rigg zu bergen. Dies wurde mit einem an Bord befindlichen Dummy simuliert.

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Beim Ankerauf durfte ich das Ankerspill bedienen und die dazugehörigen Kommandos wie „Aus dem Grund“ oder „Auf und Nieder“ sowie die eingeholten Kettenlängen durchzugeben. Tja, auch die schönste Zeit ist einmal vorüber und so kam auch der Tag des Einlaufens in den Hafen von Teneriffa. Nach dem Festmachen an der Pier hieß es „Enter auf“ zum Segeleinpacken. Da dies ausschließlich mit den Trainees gemacht wird, die zum Teil noch Unerfahren sind, macht man dies meist im Hafen, wenn es ruhiger ist, und nicht auf See. Anschließend folgte noch das Reinschiff. Schließlich lud der Kapitän abends zum Käptn´s Dinner und da musste das Schiff ja Schmuck aussehen.

Der Smutje zauberte ein Klasse Essen am Abend des Käpten`s Dinners und auch sonst war die Verpflegung an Bord erstklassig. Am nächsten Tag war dann packen, aufräumen und Abschied nehmen angesagt, der mir etwas schwermütig fiel und auch dachte ich an die schöne Zeit des Törns zurück. Das machte Lust auf mehr und ich freue mich auch schon auf meinen nächsten Törn. Für alle die nun nach ihrer aktiven Zeit auf dem Großsegler „Gorch Fock“ weiter auf einem Großsegler fahren wollen oder nach langer Abstinenz denken „Hey, das könnte ich doch auch mal machen!“, denen sei gesagt das ein Törn auf der Alex durchaus anstrengend sein kann und dass auch Abstriche gemacht werden müssen, was die Disziplin an Bord angeht, was durchaus legitim ist, da ja die meisten Mitsegler Ama-


teure sind und das Leben an Bord nicht gewohnt sind. Schließlich ist man hier nicht bei der Bundeswehr. Ich habe mich am Anfang auch etwas schwer damit getan, aber gewöhnen kann man sich auch daran, und dann macht es großen Spaß. Aber wenn sich jemand mit etwas freundlicher, langsamer und etwas lustiger Umgehensweise arrangieren kann, dem ist ein Törn auf der Alex durchaus zu empfehlen, dennoch gibt es durchaus Regeln an Bord an die sich jeder zu halten hat, da die ALEX schließlich kein Partydampfer ist, obwohl ihr das immer wieder mal nachgesagt ist. Aber wie man feiert, weiß die Stammbesatzung sehr wohl und ab und zu sei ihr das auch nach der harten Arbeit an Bord während den Törns und in der Werft gegönnt. Nun wie schon zu Beginn erwähnt, ein paar Worte zum System auf der Alex was den Stamm angeht. Wenn man einige Törns auf der Alex hinter sich gebracht hat, kann man eine Prüfung zum Leichti (Leichtmatrose) machen. Als Leichtmatrose bezahlt man nur 50%

der regulären Kosten, die man als Trainee zu zahlen hat.

Seit 2011 fährt der Neubau, die „Alexander von Humboldt II“ .

Ebenso kann man sich nach einer gewissen Fahrenszeit als Leichti zur Matrosenprüfung anmelden. Als Matrose fährt man dann „Hand gegen Koje“ wobei man dann nur eine Pauschale von 5€/Tag bezahlt. Die Prüfungen werden jeweils vor der Schiffsführung abgelegt, wobei diese auch die Meinungen der Topsmatrosen einholen kann. Zum Topsmatrose kann man nach einiger Bewährungen befördert werden.

Was ich persönlich etwas schade finde ist die Tatsache dass das neue Schiff keine grünen Segel bekommen hat, denn so geht meiner Meinung nach etwas von der durchaus vorhandenen Berühmtheit der Grünen Lady verloren. Zumindest wurde der Rupf grün – das ist ein guter Kompromiß.

Auch ist alles auf der Alex etwas kleiner als auf unserem großen weißen Schiff und obwohl die Alex noch keine Weltumseglung hinter sich hat, so hat sie dennoch dem Schiff der Bundesmarine eines voraus, Im Jahre 2006 umrundete die Alexander von Humboldt als erstes Segelschiff seit 1938 zwei mal die, für Seefahrer, so berüchtigte Südspitze von Südamerika das Cap Hoorn und zwei auf der ALEX fahrende Käpitäne wurden in die Riege der fast ausgestorbenen Cap Hoorniers aufgenommen.

Ich hab mich jedenfalls wieder neu verliebt in das Schiff und in die Seefahrt und werde weiterhin dabei sein, diese gute Sache ehrenamtlich (wie alle im Stamm) zu unterstützen, damit vor allem junge Menschen die Möglichkeit haben zu erfahren wie das Leben auf einem Segelschiff ist. Wie heißt es so schön „Einmal Seemann, immer Seemann!“. Alle Infos und den aktuellen Törnplan findet Ihr unter www.alex-2.de. Text: Carsten Bauhammer, Fotos: Besatzung ALEX.

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Frank Mahn

Die Köche auf der ALEX

Jugendtraum erfüllt An Bord eines Großseglers durchs Mittelmeer

Schwindelfreiheit ist hier ein absolutes Muss: Gut gesichert und unter Aufsicht konnten Dr. Hermann Weigand und die anderen Gäste für Arbeiten in den Masten bis auf die obere, 32 Meter hohe Royal-Rah klettern. Foto: Heitmann

Fürs Segeln hat er sich schon immer begeistert. Vor Kurzem hat sich Dr. Hermann Weigand einen Jugendtraum erfüllt. Mit der „Alexander von Humboldt II“ kreuzte er durchs Mittelmeer. Ihr Vorläufer – vor zwei Jahren außer Dienst gestellt – ist vielen aus der Werbung für ein norddeutsches Bier bekannt. „Lange hatte ich überlegt, auf diesem Schiff mitzufahren. Jetzt hat es endlich geklappt, auf dem 2011 fertiggestellten Nachfolger“, berichtet der Götzenhainer. Die „Alex 2“ ist ein 65 Meter langer moderner Großsegler im historischen Gewand eines dreimastigen Windjammers, der den hohen gesetzlichen Anforderungen an ein Traditionsschiff und ein Segelschulschiff mit modernsten nautischen und technischen Einrichtungen und einer erfahrenen Stammcrew gerecht wird. Im Prinzip, so der Götzenhainer, Weigand, Mitglied des Wassersportvereins Langen und früher oft mit einer 470er Jolle auf dem Waldsee unterwegs, ging im italienischen La Spezia an Bord – mit etwa 60 weiteren Passagieren und einer 20-köpfigen Crew. Ziel des Törns war Palma de Mallorca. „Als Mitglied der Wache konnte

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ich von nun an jeden Sonnenauf- und -untergang und in der Nacht den nicht durch Lichtsmog verschleierten Sternenhimmel an Deck genießen“, erzählt Weigand voller Begeisterung. Die Gäste lernten die Sicherheitseinrichtungen kennen und übten das Setzen, Einstellen und Bergen der 24 Segel mit ihren 1300 Quadratmetern Segelfläche. „Für die notwendigen Arbeiten in den Masten konnten wir bis auf die obere, 32 Meter hohe Royal-Rah klettern, immer unter Aufsicht und gut gesichert.“ Fünf Tage später – nach der Begegnung mit einem Grindwal und zeitweise begleitet von Delfinen – legte der Segler in Mallorca an. „Captains’s Dinner“ und ein abendlicher Bummel durch die Altstadt von Palma bildeten den Abschluss eines unvergesslichen Erlebnisses. „Ich kann auf eine ungewöhnliche Reise zurückblicken, bei der ich die Natur unmittelbar erlebte und die Bedeutung von Teamgeist neu erfahren habe“, sagt Weigand. Seinen nächsten Törn hat der Götzenhainer schon geplant – Ostern sticht die „Alex 2“ in Cuxhaven in See, um nach London zu segeln.

Spontan: Koch für die Alexander von Humboldt II gesucht! So lautete der Aufruf am 28. August 2013 über Radio Bremen. Was war passiert? Eigentlich sollte das Segelschulschiff am Donnerstag (29. August 2013) zu seinem nächsten Törn nach Spanien ablegen. Einen Tag vor der Abreise kam aber die schlechte Nachricht: Der Koch ist krank! Und ohne Koch kein Törn! Gesucht wurde ein Koch, der sich ganz spontan dem Törn der „Alexander von Humboldt II“ anschließen würde und in der Lage ist, die Männer und Frauen an Bord zu verpflegen! Nun, so knapp ist es nicht häufig und die meisten Törns können, dank guter Vorplanung, mit ausgebildeten Köchen und Kochsmaaten besetzt werden. Es werden jedoch immer Köche gesucht, die ehrenamtlich für ein oder zwei Wochen, oder auch länger, die Kombüse übernehmen. So kam auch ich im vergangenen Oktober überraschend zu einem Törn auf der ALEX. Eigentlich wollte ich (als 11er) an Oberdeck fahren, als sich aber im Laufe des Vorgesprächs herausstellte, dass ich mich bei der Marine zwar für die seemännische Laufbahn entschieden, davor jedoch eine Kochlehre absolviert hatte, war der Kombüsendienst eigentlich schon beschlossene Sache. Mein Fazit: Uneingeschränkt empfehlendswert! Trotz langer und harter Arbeitstage bleibt der Spaßfaktor nicht auf der Strecke. Die Smuts haben den härtesten Job!. Die Kosten: 5 Euro/Tag (man gehört gleich zum Stamm), An- und Abreise, Taschengeld, Vereinsmitgliedschaft. Bei Interesse und für weitere Infos einfach bei der Deutschen Stiftung Sail Training anrufen: (0471) 9 45 88-0.


Hajo Strotkamp

Wie werde ich Kapitän auf der „Gorch Fock? Dies Frage stellte sich der 7 jährige Alexander aus Xanten am Niederrhein. Irgendwann hat er wohl mit seiner Frage seine Mutter zu sehr genervt, denn sie sagte ihm, dann schreib dem Kapitän der GORCH FOCK doch einen Brief und frage ihn selbst. Gesagt getan. Mit vier knapp formulierten und selbst geschriebenen Sätzen ging dann der Brief nach Kiel auf die Reise. Was Alexander nicht wusste, sein Brief musste einen weiten Weg bis Bosten M.A. auf sich nehmen, bis er sein Ziel erreichte. Womit der kleine zukünftige Kapitän nicht gerechnet hat, der damalige Kommandant, Kapitän zur See Norbert Schatz, hat den Brief erhalten und dann hatte Alexander einen persönlich verfassten Brief vom echten Kapitän der GORCH FOCK im Briefkasten, worin eine Einladung an Bord ausgesprochen wurde. Nun waren Papa und Mama gefragt, denn sie mussten mit ihrem Sohnemann nach Kiel reisen. Dieses Vorhaben wurde dann zur nächsten Kieler Woche in die Tat umgesetzt. Als Besichtigungstermin wurde der Montag nach der Kieler Woche ausgemacht, damit auch genügend Zeit zur Verfügung stand. Ziemlich aufgeregt ging

es dann an Bord, um den echten Kapitän endlich kennen zu lernen und seine brennende Frage los zu werden. Nachdem Alexander noch eingekleidet war, ließ es sich Kapt. z.S. Schatz auch nicht nehmen, seinem jungen Gast das ganze Schiff zu zeigen und alle seine Fragen zu beantworten. Nach diesem tollen Erlebnis und stolz wie Oskar ging es für Alexander wieder nach Hause. Er schwärmt heute noch von diesem Besuch. Während des Hansefestes in Wesel war auch ein Stand der ALEXANDER VON HUMBOLDT II vertreten. Dort kam ich mit einer Besucherin ins Gespräch und sie machte Andeutungen von dem Erlebnis ihres Sohnes. Durch diesen Besuch wurde bei Alexanders Mutter der Wusch geweckt, einmal eine Reise auf einem Großsegler zu unternehmen.

Von einem ehemaligen Arbeitskollegen hatte ich auch schon vorher von dieser Geschichte erfahren. Daraufhin fragte ich, ob ich die Geschichte im Bordmagazin veröffentlichen darf. Bei der Zusendung des Antwortschreibens und einiger Bilder habe ich erfahren, dass der Wunsch mittlerweile Gestalt angenommen hat und aus dem Törnplan 2014 ein passender Törn ausgesucht wird.

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Buchvorstellung

Vom Schiffsjungen auf der „PAMIR“ zum Kapitän der „LILI MARLEEN“ Die beeindruckende Lebensgeschichte von Kapitän Uwe Schneidewind fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Die Stationen von den Anfängen zur See bis zur Pensionierung vermitteln dem Leser einen authentischen Einblick in das Leben zur See. Von Kakerlakenrennen bis zu Prinzessinnen, von Piraten bis zu Kreuzfahrtpassagieren, vom Schiffsjungen zum Kapitän Der Autor konnte nur einen kleinen Teil seiner Lebensgeschichte zu Papier bringen, da ein solches Leben wohl Bände füllen könnte. Ihm ist es aber gelungen, das ganze so spannend zu schreiben, dass man das Buch nicht aus den Händen legen möchte, bis es zu Ende gelesen ist.

1968: Atlantik-Sportfest an Bord der „Gorch Fock“

Leseproben … Als Krönung durfte ich sogar einmal zum Krabbenfischen mitfahren. Das bedeutete abends an Bord des Krabbenkutters „NORDSTERN“ in Hooksiel an der Jade zu gehen, in einer Koje zu schlafen, frühmorgens mit aufzustehen und ganz wichtige Arbeiten zu venichten: Bilge sauber machen, Dwarslöper, Seesterne und anderes Kleingetier zwischen den gefangenen Krabben heraussuchen und über Bord werfen, Quallen wegspülen und so weiter. Schon die Nacht in der kleinen Koje an Bord war fremdartig und aufregend: Es gluckste ununterbrochen, außerdem roch es irgendwie merkwürdig. Der Krabbenfischer meinte, es riecht würzig, aber ich meinte, es stinkt. Jedenfalls war es ein großes Abenteuer, aber Krabbenfischer wollte ich nicht werden. Meine romantischen Vorstellungen vom Cowboydasein, Pilot oder Lokomotivführer hatte ich da allerdings shon hinter mir. Mein Wunsch stand fest: Wenn ich zur See fahren würde, dann könnte ich selbst über mich entscheiden, fremde Länder sehen, auf eigenen Füßen stehen und nicht mit 2 Groschen pro Stunde für das Aufsammeln von Tennisbällen mühsam ein wenig Taschengeld verdienen.

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Die Berufsberatung in Bonn gab alle erforderlichen Informationen. Zunächst war der Blinddarm dran, der immer mal gezwickt hatte. Auf See kann ein Blinddarm tödlich sein, wenn das Schiff weit weg von Land ist, lass Dir den man besser rausnehmen hieß die Empfehlung. Den opferte ich gem für das große Ziel … … Wie auch immer, ich war glücklich, angenommen worden zu sein und so dicht am Wasser zu lernen, Backbord von Steuerbord zu unterscheiden, das Morsealphabet zu beherrschen, Knoten zu üben und ein Ladegeschirr aufzutakeln. Praktische Seemannschaft wurde auf dem damals in Travemünde aufliegendem Segelschulschiff „PASSAT“, einem Schwesterschiff der „PAMIR“, durchgeführt. Dazu pullten wir in einem alten Rettungsboot mit viel zu schweren Riemen für einen 16-jährigen erst einmal fast eine Stunde durch die Pötenitzer Wiek zum Liegeplatz der „PASSAT“, danach war ich schon ziemlich geschafft, bevor die praktische Seemannschaft, nämlich Rostklopfen ohne Ende, überhaupt angefangen hatte und das Zurückpullen stand dann ja auch immer noch bevor. Trotzdem, meine Begeisterung war ungebrochen und ich war bei den Prüfungen auch immer vorne mit dabei, die erworbene Leistungsmedaille wird immer noch in Ehren gehalten … … Danach ging alles sehr schnell. Zusammen mit drei anderen Kameraden wurde eine Extra-Kurzprüfung als Abschluss der Ausbildung durchgeführt und noch vor dem eigent-

lich geplanten Ende des Lehrgangs fanden wir uns auf einem der begehrten Ausbildungsplätze an Bord des noch in Fahrt befindlichen Frachtsegelschulschiffes „PAMIR“ wieder. Die „PAMIR“ war eine Viermastbark mit rund 4000 qm Segelfläche und gehörte früher zur weltberühmten Seglerflotte der „Flying P-Liner“ der Reederei Laisz, nach dem 2. Weltkrieg fuhr sie noch einige Jahre unter der Flagge Neuseelands, bevor sie Anfang 1950 von dem deutschen Reeder Schliewen vor dem Abwracken gerettet wurde. Nach dem Konkurs der Reederei wurde das Schiff zusammen mit ihrem Schwesterschiff, der „PASSAT“, von einer Stiftung übernommen und in Fahrt gehalten. Diese von 40 Reedereien gegründete Stiftung verteilte die an Bord vorhandenen Ausbildungsplätze nach Anteil am Stiftungskapital an die beteiligten Reedereien, der Norddeutsche Lloyd als größere Reederei konnte 6 Plätze auf dieser Reise besetzen …

Ehemalige „Gorch-Fock-Fahrer“ bei der Heimkehr der Bark. V.l.: Hein Rilofs, Uwe Schneidewind, Werner Kiesel.


… Aus einigen alten, nicht mehr zu reparierenden Segeln durften wir uns Takelhosen nähen. Segel nähen hatten wir auch gelernt, sieben Stiche auf die Nadel, für einen Meter Segelnaht brauchte ich etwa eine Stunde. In der gleichen Zeit hatte unser alter Segelmacher lässig das Dreifache geschafft. Unser Segelmacher hatte sein ganzes Leben an Bord von Schiffen verbracht, er hatte viel erlebt und konnte spannende Gcschichten aus seinem Leben erzählen. Sein ganzer Stolz war neben einem Kanarienvogel ein kleiner Affe, der tagsüber in der Takelage herumturnte und dem er einen kleinen Segelhandschuh gefertigt hatte, mit dessen Hilfe er ihm das Segel nähen beibringen wollte. Das war aber offensichtlich vergebliche Liebesmühe: das Äffchen stach mit der Nadel zwar auf alles Mögliche ein, zu einer ordentlichen Segelnaht brachte er es aber nicht. Dafür narrte er uns öfters, wenn er entweder durch eine Klüse oder über den Schandeekel sich plötzlich außenbords fallen ließ und sich nur noch mit dem Schwanz an irgendetwas festhielt, um die Besatzung zum Narren zu halten. Mit Inbrunst sangen wir auch immer wieder zu der Melodie des bekannten Seemannsliedes „Rolling Home“ den Text des von unserem Segelmacher gedichteten „PAMIR“-Liedes. Aus der heutigen Sicht ist dieser Text sicher sehr pathetisch, aber wr identifizierten uns damit und fühlten uns als Seeleute wie in alten Zeiten. Nachstehend der Text dieses Liedes: 1. Aus der alten Zeit der Seefahrt grüßt euch unsre Viermastbark. Eine, die auf allen Meeren Ruhm und Ehre sich erwarb. Refrain: Fahre wohl, du stolze „PAMIR“, fahre wohl aufs weite Meer. Bring dem Ausland unsre Grüße und der Heimat Ruhm und Ehr‘. 2. Unser Reeder sei gepriesen, der zu dir in Treue stand, als man dich dem Tode weihte rettet dich dein Vaterland. Online-Rezession (Auszug): Vom Schiffsjungen auf der PAMIR zum Kapitän der LILI MARLEEN Das kommt nicht wieder! Das Traurigste an Kapitän Uwe Schneidewinds Berufskarriere zuerst. Nie wieder wird es so einen Lebenslauf geben. Zu einzigartig, erlebnisreich und spannend. Sein Jugendtraum wird mit der Führung des rah-getakelten ca. 700 Tonnen großen Kreuzfahrtschiffs „Lili Marleen“ nach seinem Ausscheiden aus der Bundesmarine erfüllt. Wer würde sich nicht wünschen,

mit 56 Jahren so einen Traumjob zu übernehmen. Dass es so war, daran lässt der Autor über nahe 100 Seiten hinweg keinen Zweifel. Anschaulich und humorvoll beschreibt er viele Dutzend Erlebnisse aus den sieben Jahren, die er mit der ‚Lili Marleen’ verbunden war, Seegebiete, Routen, Navigation, Wetterdramen und viele Döntjes über Schiff und Kreuzfahrtgäste. Vo r a u s g e g a n gen waren 30 Jahre Dienst in der Bundesmarine und rund ein halbes Dutzend Jahre auf deren Segelschulschiff „Gorch Fock“, zuletzt als Erster Offizier 1984/85. Kein Wunder, dass diese Lebensphase die Seiten 92-209 einnimmt, gekrönt von einem Erlebnis, das nicht jeder Seemann mit der Bravour des Autors, als Tischherr von Lady Ferguson, glänzend übersteht, nämlich die Lady zum Lachen zu bringen (S. 209). Sicherlich haben nicht alle ‚Gorch Fock’ Kadetten alles amüsant gefunden, die unter der Aufsicht des Autors Sailor werden sollten. Dieser hat diese, wie andere Einsatzzeiten, insbesondere auf Minensuchbooten, für seine ‚alten Kadetten’, Laien und Berufskollegen sehr lebendig und unterhaltsam dargestellt und wird schon deshalb einen weiten Leserkreis finden. Auch für die ersten 10 Berufsjahre gibt es einen Überblick über fast 100 Seiten und teilt sich in die Zeit, die früher mit „hinter und vor dem Mast“ umschrieben wurde. Nachdem der Autor 1960 sein Steuermanns-Patent (A5) gemacht hatte, fuhr er als Nautiker „hinter dem Mast“ auf einer Reihe von Schiffen des Norddeutschen Lloyd in Bremen, wobei die Zeit auf der MS Wickede (1963), einem 499 Tonnen großem Küstenmotorschiff in der Ostseefahrt, mit Seeeis und DDR-Flüchtlingen in Faltbooten auf hoher See, die Besonderheiten der regionalen Navigation und den Zeitabschnitt um 1963 interessant beschreibt.

Erst über die Zeit „vor dem Mast“ kann der Rezensent ein wenig mitreden, wegen gemeinsamer Zeiten auf ‚Pamir’ und ‚Rothenstein’. Viele Ereignisse wurden wohl sehr unterschiedlich erlebt und heute erinnert, jedoch vom Autor so überzeugend und anschaulich vermittelt, dass uneingeschränkte Lesefreude gesichert ist. So hat er dem knorrigen Bootsmann auf der ‚Rothenstein’ „Timoschenko“ sehr herzlich gewürdigt, ohne zu wissen wieso der so genannt wurde. Aber auch der Rezensent wurde auf dem Schiff mit „Iwan“ angesprochen, ohne dass jemand hätte erklären können, wieso und warum beiden ein russischer Spitzname verpasst wurde? Der Anfang des Traums vom Schiffsjungen zum Kapitän eines Segelschiffes, war für den Autor die Zeit auf der „Pamir“, die er unbefangen, unternehmungslustig und eindringlich dem Leser vermittelt. Das lohnt sich zu lesen. Das kommt nicht wieder! „Iwan“ A. Streit. Produktinformation: Gebundene Ausgabe: 308 Seiten, Verlag: Salzwasser-Verlag (30. April 2013), ISBN: 978-3846035849, Größe: 21,6 x 15,2 x 2,4 cm, Preis: 39,90 € BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Letzte Ruhe stätte Stensholmen Gorch Fock: Kaufmann- Schriftsteller- Soldat Am 1. Juli 1916 fanden 13 deutsche und 2 britische Gefallene an der schwedischen Westküste auf der unbewohnten Schäre Stensholmen ihre letzte Ruhestätte. Unter den Toten war der deutsche Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau, der unter dem Pseudonym Gorch Fock bis dahin zahlreiche Werke, darunter den Roman „Seefahrt ist not!“, veröffentlicht hatte.

Väderöbo“ beschrieben und für die Nachwelt festgehalten.

Umgekommen waren die Soldaten während der größten Seeschlacht des Ersten Weltkriegs zwischen der deutschen Hochseeflotte und der britischen Grand Fleet vor dem Skagerrak am 31. Mai und l. Juni 1916. Am 2. Juni wurde auf Stensholmen, unweit der schwedischen Hafenstadt Fjällbacka, der Seemannsfriedhof mit einer Trauerfeier und militärischem Zeremoniell eingeweiht. Die Namen der Gefallenen stehen auf roten Granitsteinen. Der kleine Seemannsfriedhof auf der Schäre wurde auf Anregung von Pastor Carl Norborg angelegt, der seinen Dienst in Fjällbacka versah.

1895 begann er eine kaufmännische Lehre bei seinem Onkel August Kinau in Geestemünde.1897 bis 1898 absolvierte er die Handelsschule in Bremerhaven. Seit 1899 arbeitete er kurzzeitig als Buchhalter und Kontorist in Meiningen, Bremen und Halle (Saale). 1904 kehrte er nach Hamburg zurück und arbeitete bei der Zentraleinkaufsgesellschaft deutscher Kolonialwarenhändler, bis er 1907 Buchhalter bei der Hamburg-Amerika-Linie wurde. 1915 wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet und kämpfte zunächst als Infanterist im Reserveinfanterieregiment 207 in Serbien, Russland und Verdun. Auf eigenen Wunsch wechselte er im März 1916 vom Heer in die Marine. Er wurde auf den Kleinen Kreuzer WIESBADEN versetzt. Seine Gefechtsstation war der vordere Mastkorb, das sogenannte Krähennest.

Von Anfang an kümmerten sich Norborg und seine Tochter Inger um die Gräber. Die Lehrerin und Schriftstellerin Inger Rudberg konnte am 13. November letzten Jahres im südschwedischen Lund-von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - ihren 90. Geburtstag bei angemessener Gesundheit feiern. Aber zurück zu Gorch Fock: Von Kinau weiß man, dass er auf der ca. 8 bis 10 sm weiter westlich gelegenen Insel Väderöbod angespült wurde. Aufgrund von mitgeführten Utensilien konnte man ihn eindeutig identifizieren. Der Inselbewohner und Augenzeuge Artur Uhrberg hat die damalige Situation in seinem Buch „Skisser von Väderöbo/ Die Kinder von

lnger Rudberg feiert 90. Geburtstag.

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Geboren wurde Kinau als erstes von sechs Kindern des Hochseefischers Heinrich Wilhelm Kinau und dessen Ehefrau Metta, geb. Holst, auf der ehemaligen Elbinsel Finkenwerder. Dort ging er auch zur Schule.

Nach nur sechs Wochen an Bord versank Kinau zusammen mit seinem Schiff am 31. Mai 1916 in den Fluten. 22 Männer konnten sich zunächst auf drei Flöße retten, aber nur der Oberheizer Hugo Zenne konnte zwei Tage später als einziger Überlebender vom norwegischen Dampfer WILLY gerettet werden, 589 Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Das Wrack der WIESBADEN wurde durch Taucher unserer Marine 1983 in 52 m Tiefe gefunden. Ein Stück der Wellenabdeckung wurde durch diese Männer geborgen und dem Wrackmuseum Cuxhaven übergeben. Schon 1917 erhielt ein Vorpostenboot den Namen Gorch Fock, später (1933 und 1958) zwei Segelschulschiffe der Marine. Die Bark GORCK FOCK von 1958 zeigt noch heute Flagge für die Marine und dient der Ausbildung der Marineoffizieranwärter/ innen und der Frauen und Männer des Seemännischen Dienstes. Außerdem wurden zahlreiche Schulen und Straßen in ganz Deutschland nach dem wohl bekanntesten Dichter der See benannt. Hans J. Ryszewski/LEINEN LOS!


Vorschau auf das Treffen 2014 Liebe Kameraden, ich freue mich, dass ich euch schon jetzt mitteilen kann, dass unser Treffen auch in diesem Jahr wieder zum Abschluss der „Kieler Woche“ statt finden wird. Es handelt sich wie immer um das letzte „volle“ Wochenende im Juni, also wenn Samstag und Sonntag noch in den Juni fallen. In diesem Jahr also vom 27.-29. Juni 2014 Die Planung sieht folgenden Ablauf vor: Freitag: Ankunft und am Abend Seemannsabend mit Mitgliederversammlung. Samstag: Freies Manöver oder Teilnahme an der Windjammerparade auf einem Segler. Abends festlicher Bordabend. Sonntag: Abreisetag. Für den Vormittag bemühen wir uns noch um eine interessante Besichtigung. Die Trennung von Mitgliederversammlung und Bordabend hat sich in den vergangenen zwei Jahren gut bewährt, es bringt uns den Vorteil, dass wir am Freitag „unter uns“ sind und zum festliche Bordabend auch Gäste einladen können. Hotel Felsenburg am Schönberger Strand Für das diesjährige Treffen findet im Hotel Felsenburg am Schönberger Strand statt.

Informationen über das Hotel Felsenburg

An alter Stelle, mit Blick auf Strand und Ostsee, entstand das neue Haus Felsenburg. Seit Saisonbeginn 1994 erleben und genießen man die Gastfreundschaft der Felsenburg in einer neuen Dimension. Im Erdgeschoss verwöhnen wir Sie in gemütlichen Gasträumen mit Spezialitäten der norddeutschen Küche und gepflegten Getränken. Im 1. Obergeschoss befinden sich 6 Ferienappartements und im Dachgeschoss weitere 6 Wohnungen mit Galerie. 4 Appartements haben jeweils Blick auf die Ostsee und 2 den Blick über die Probsteier Landschaft. Weitere 10 gemütliche Appartements stehen Ihnen in unmittelbarer Strandnähe in unseren Gasthäusern für Ihre Ferien zur Verfügung. Wie kommt eigentlich eine Felsenburg an den Ostseestrand? Als Großvater Wilhelm 1926 mit seinen Freunden am nun eigenen Stammtisch saß und das Lokal einen Namen bekommen sollte, sagte ein Fischer mit dem Hinweis auf das solide Fundament aus Feldsteinen „Dat is ja de reinste Felsenburg!“ So keem dat und so blivt dat. (Auf Hochdeutsch: So kommt das und so bleibt das.) Adresse: Haus Felsenburg, Sven Asbahr, Zur Felsenburg 3, 24217 Schönberger Strand Telefon: 04344-1216 oder 04344-41600 E-Mail: Felsenburg24217@aol.com Internet: www.felsenburg-grasbleek.de Darüber hinaus können auch in Schönberg-Kalifornien im Naturfreundehaus oder im Hotel Kalifornien Unterkünfte gebucht werden. Die Organisation des Treffens übernimmt in diesem Jahr unser 2. Crewchef. Für Fragen und Anmeldungen steht er gerne zur Verfügung: Reinhard Claves Neustraße 10 · 46535 Dinslaken Telefon 02064-4372951 · Mobil 0171-3834579 E-Mail: reinhard.claves@gorchfock.de BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Das Segelschulschiff GORCH FOCK bei der Windjammer-Parade der Kieler Woche 2013 in Kiel. Foto: Michael Brzoza.


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