Sponsoing.POST, Zulassungsnummer GZ 03Z035040S, lfd. Nr. 29 P.b.b., Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1230 Wien
ARBEITERiNNENKINDER AN DEN UNIS
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02/2012
PROLETENALARM
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EDITORIAL
INHALT Proletenalarm ArbeiterInnenkinder an den Unis ......... 3 Reportage Für die Wirtschaft ist Schulausbildung nichts wert ............... 6 Gestrandet Im Plastikmeer von Almería ............... 8 Verarschen lass‘ ich mich nicht Ferienjob oder Praktikum ................. 10 Festivalcheck Vorbereitungstipps.......................... 12 Gedenkdienst Auseinandersetzung mit der Vergangenheit oder Gegenwart?...... 13 Kurzmeldungen Neue Broschüren im Überblick ......... 14 Für Mitglieder Aktuelle Angebote ......................... 15
heli gotthartsleitner GPA-djp Bundesjugendsekretär
florian hohenauer GPA-djp Bundesjugendvorsitzender
UND DER SOMMER IST SCHON WIEDER DA Bei einigen löst der Gedanke an den nahenden Sommer „Panik“ aus, denn das heißt Semesterende. Und das bedeutet Lernen für die letzten Prüfungen an der Uni, in der Schule oder Berufschule. Aber nicht nur das. Für viele heißt das auch, dass der Ferienjob oder das Praktikum in den Sommermonaten naht. Damit du dabei nicht über den Tisch gezogen wirst, haben wir die wichtigsten Infos zu den Rechten und Pflichten bei Ferienjob, Praktikum & Co zusammengestellt. Aktuell im Heft: Die „Proletenalarm - ArbeiterInnenkinder an den Unis“ Kampagne der GPA-djp Studierenden, die sich dem Thema Chancengleichheit im Bildungssystem widmet. Denn noch immer haben es Kinder aus sozial schwachen Familien schwerer es an die Uni zu schaffen. Außerdem: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf den Obst und Gemüseplantagen in Almeria/Südspanien. Und aktuell zu unserer Berufsberechtigung – Kampagne (BAG §28) ein Erfahrungsbericht einer jungen Frau, die nach abgeschlossener Schule erneut eine Lehre beginnen musste.
Florian und Heli 2
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KAMPAGNE DER GPA-djp JUGEND
text: Barbara Kasper foto: iStockphoto
PROLETENALARM – ARBEITERiNNENKINDER AN DEN UNIS Jede/r kann in Österreich studieren. Alle haben die gleichen Chancen auf die bestmögliche Ausbildung unabhängig davon woher er/sie kommt, welche Ausbildung oder wie viel Geld die Eltern haben. Das wünschen wir uns alle, doch die Realität sieht anders aus – die Studierenden in der GPA-djp Jugend greifen mit ihrer “Proletenalarm-Kampagne“ dieses Problem auf.
BILDUNG VON GEBURT AN VORPROGRAMMIERT Wer behauptet, die finanzielle oder soziale Herkunft, Sprache oder Geschlecht haben rein gar nichts damit zu tun hat, wie weit man im Leben kommt oder welchen Bildungsweg jemand einschlägt, der irrt sich gewaltig.
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Die Debatte um Bildung ist aktueller denn je: Studiengebühren, neue Mittelschule, Kindergarten, Kinderkrippe, Lehre oder Schule. Das Angebot ist groß und jede/r könne sich doch selbst frei entscheiden, was er/sie denn gerne machen möchte. „Und studieren muss ja eh nicht jede/r“, heißt es dann. Nein, studieren muss nicht jede/r - eine Lehrausbildung, eine berufliche oder schulische Ausbildung ist genau so viel wert. Aber jede/r sollte doch die Möglichkeit haben, das zu lernen und sich so weit zu bilden, wie er/sie das gerne möchte – ob das nun Studieren ist oder nicht. Schließlich ist eine gute Bildung das Fundament unserer Zukunft. >>
NÄHERE INFOS DAZU FINDEST DU UNTER www.jugend.gpa-djp.at
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INFORMATIONSBROSCHÜREN
• Es ist nie zu spät – Matura und Uni auf einem anderen Weg • Proletenalarm ArbeiterInnenkinder an den Unis
DIE 4 FAKTOREN
Soziale und regionale Herkunft Migrationshintergrund Sprache Geschlecht
Diese Faktoren spielen eine Rolle dabei, welche Ausbildung wir genießen, in welche Schule wir gehen und ob wir später einmal studieren werden. Die Kampagne „Proletenalarm – ArbeiterInnenkinder an den Unis“ greift die verschiedenen Faktoren auf und macht das (scheinbar) Verborgene offensichtlich.
fotos: Agentur modularplus
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Erheblich wirkt sich beispielsweise die soziale Herkunft, wie Schulbildung der Eltern, ihre Stellung im Beruf und auch die ökonomische Situation auf die Bildungslaufbahn der Kinder aus. Die Weichen, ob ein Kind die Hauptschule/Neue Mittelschule oder das Gymnasium besucht, stellen sich bereits ab dem 10. Lebensjahr:45% der SchülerInnen in der Hauptschule kommen aus Haushalten mit weniger als EUR 1.500,-- Monatseinkommen. In der AHS Unterstufe sind es lediglich 18%. Die Chancen eine/r SchülerIn, deren Eltern studiert haben, eine AHS zu besuchen, liegt bei 79%. Haben die Eltern nur den Pflichtschulabschluss, liegt die Chance bloß bei 10%. Das Problem dabei ist, dass
statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit, später einmal an einer Hochschule zu studieren, unter den ehemaligen HauptschülerInnen knapp 25%, unter den ehemaligen AHS UnterstufenSchülerInnen jedoch 75% beträgt, also dreimal so hoch ist. Lediglich 6,5% der Studierenden kommen aus Familien, in denen beide Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss aufweisen. Aus einer ArbeiterInnenfamilie stammt lediglich 1%!
BERUF UND STUDIUM FÜHRT OFT ZUM STUDIENABBRUCH Wie viel gearbeitet wird, hängt stets vom sozialen Hintergrund der Studierenden ab. StudentInnen, deren Eltern einen niedrigeren Schulabschluss haben, arbeiten verhältnismäßig öfter und vor allem mehr Stunden pro Woche. Die logische Schlussfolgerung ist: Je mehr Stunden man arbeitet, desto weniger Zeit bleibt fürs Studium und desto wahrscheinlicher ist es, das Studium abzubrechen. Laut Arbeiterkammer bricht jede/r Zweite das Studium ab, weil er/sie es mit dem Beruf nicht unter einen Hut bekommen kann, und dann bleibt meist die Uni, und nicht der Job auf der Strecke.
VON OST NACH WEST BERGAB Auch beeinflussen die regionale Herkunft und Vorbildung der Studierenden sowie das (Nicht-) Vorhandensein von Bildungseinrichtungen in der näheren Umgebung die Studienwahl. In Österreich sieht man das am OstWest-Gefälle sehr schön.
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Laut Studierenden-Sozialerhebung begannen 2008 50% der 18- bis 21-jährigen WienerInnen ein Studium, jedoch nur rund 25% der VorarlbergerInnen oder 27% der TirolerInnen. KärntnerInnen weisen mit rund 42% eine überdurchschnittliche Hochschulzugangsquote auf.
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FREMDSPRACHE ALS NACHTEIL Im Regelfall versucht man uns einzutrichtern, möglichst viele Fremdsprachen zu lernen, ein Auslandssemester zu absolvieren, damit man für den Arbeitsmarkt attraktiv ist. Es scheint aber ein Nachteil zu sein, wenn man sprachliche Fähigkeiten vorher schon mitbringt. Migrationshintergrund, Sprache und das Geschlecht spielen eine wesentliche Rolle für das Glücksrad der Bildungslaufbahn. Auffällig ist, dass Kinder mit Migrationshintergrund, deren Deutschkenntnisse unzureichend sind, ihre Ausbildung oft in der Sonderschule, anstatt in der Volksschule beginnen, obwohl keinerlei geistige Beeinträchtigung vorliegt. Schade ist auch, dass viele SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache nach Ende der Schulpflicht, welche bereits oft nach der Hauptschule erfüllt wurde, ihre Ausbildung beenden. www.jugend.gpa-djp.at
ARBEITERiNNENKINDER AN DIE UNIS, JETZT! Im Kapitalismus ist breitgefächerte, selbstbestimmte Bildung, die nun mal Zeit kostet, nicht mehr erwünscht. Wir sollen möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit in uns reinstopfen. Wissen, das für die Wirtschaft gut zu verwerten ist, um möglichst viel Geld damit zu machen. Unsere Unis sind bürgerlich geprägt und das bringt für viele von uns Probleme mit sich, die sich nicht so einfach lösen lassen. Als GewerkschafterInnen sehen wir es als unsere Aufgabe, diesen Umstand zu thematisieren und ein Sprachrohr für jene Studierenden zu sein, die nicht aus AkademikerInnenfamilien kommen. Wir fordern jetzt echte Bildungsdurchlässigkeit – damit auch ArbeiterInnenkinder die gleichen Chancen bekommen.
JETZT NOCH ALS MITGLIED BESTELLEN: • Plakat: „Proletenalarm – ArbeiterInnenkinder an den Unis“ • Bierdeckel: „Proletenalarm“ (5 Stück pro Packung)
Bestellen unter: www.jugend.gpa-djp.at
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REPORTAGE
EIN ERFAHRUNGSBERICHT BERUFSBERECHTIGUNG JETZT!
text: Isabella Wagner foto: fotolia
FÜR DIE WIRTSCHAFT IST SCHULAUSBILDUNG NICHTS WERT! Auch nach Abschluss einer Berufsbildenden höheren Schule müssen viele Jugendliche noch einmal von vorne beginnen, weil ihnen statt eines Dienstverhältnisses ein Lehrvertrag angeboten wird. Auch Elena ist es so ergangen, weil der § 28 im Berufsausbildungsgesetz das leider ermöglicht. Elena ist 20 Jahre alt, wohnt in Niederösterreich und arbeitet bei einem großen Energieunternehmen. Nach der Pflichtschule hielt sie es für die richtige Entscheidung, eine weiterführende Schule für wirtschaftliche Berufe zu besuchen. Sie bekam einen fundierten Überblick von Kochen und Kellnern, über Ernährung bis hin zu Rechnungswesen und Wirtschaft. Auch Fremdsprachen wie Englisch standen
auf dem Stundenplan. Die Schule dauerte 3 Jahre mit abschließender Prüfung und sie hat in der Zeit viel gelernt. Vor allem hat sie sich sehr gut ausgebildet gefühlt, bis sie begann, schon während ihrer Abschlussprüfungen einen geeigneten Job zu suchen.
JOB ODER LEHRE? Die damals 17-jährige hatte sich bei vielen Firmen um einen Job als Bürokauffrau beworben. Doch entweder bekam sie keine Antwort oder die Firmen meinten, sie habe keine richtige Ausbildung, könne aber eine Lehre beginnen. Elena verstand die Welt nicht mehr. „Warum soll ich jetzt noch eine Lehre machen? Ich habe doch die Schule erfolgreich
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besucht!“, fragte sie sich. Doch es blieb ihr nichts anderes übrig, als eine Lehrstelle zu suchen.
ZU ALT FÜR EINE LEHRE. Der nächste unangenehme Beigeschmack: Für viele Firmen war Elena, damals 17 Jahre, zu alt. „Anscheinend hatten viele Unternehmen Angst, mir mehr als nur die Lehrlingsentschädigung zahlen zu müssen“, vermutet sie. „Ich nahm an unzähligen Lehrlingscastings teil. Teilweise dachte ich, die Firmen suchen einen neuen Vorstand und nicht einen Lehrling“, erzählt die Niederösterreicherin. Besonders interessant waren die Castings der staatsnahen Betriebe. Bei einer Firma bewarben sich 1.300 junge Leute für nicht einmal 30 kaufmännische Lehrplätze. „Das Casting bestand aus drei Teilen. Ich kam mir vor wie bei einer Show – wobei es hier nicht um einen Traum geht, sondern um eine Ausbildungsstelle, auf die jede/r ein Recht hat“, ärgert sie sich. „Viele hatten daher Angst, nicht in die nächste Runde zu kommen und ein „Leider Nein“ zu kassieren“, schildert Elena.
CASTING-MARATHON.
AUFNAHMEGESPRÄCH FACHSCHULE. „Wenn wir jetzt drei Jahre zurückspulen und die Anmeldezeit in der Fachschule einblenden, wurde mit folgenden Schmankerln geworben“, erinnert sich Elena. „Nach der Fachschule könnt ihr sofort ins Berufsleben einsteigen und normal verdienen. Oder es werden euch bei vielen Berufen wie zum Beispiel bei „Bürokauffrau“ 1½ Jahre auf die Lehrzeit angerechnet“, zitiert Elena Lehrkräfte ihrer alten Schule. Doch die Realität sieht anders aus.
WEITERE INFOS: • www.facebook.com/ berufsberechtigung • www.jugend.gpa-djp.at/ berufsberechtigung
DIE FORDERUNGEN DER GPA-djp • Wir wollen die Anerkennung unserer Berechtigungen. • Wir wollen, dass jede Absolventin und jeder Absolvent einer BMHS in jedem Berufsfeld der Ausbildung mindestens einen Lehrberuf sicher anerkannt bekommt. Gemeinsam für die Berufsberechtigungen kämpfen: Mach mit und unterstütze uns bei dieser Kampagne! N SERE ! T UM U ES G EH TI G U N G B ER EC H B ER U FS
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Im Endeffekt hat Elena einen Lehrplatz als Industriekauffrau in einem Energieunternehmen gefunden und dort auch drei Jahre lang gelernt. Das wäre aber nicht notwendig gewesen, wenn die österreichische Wirtschaft Schulabschlüsse von berufsbildenden Schulen anerkennen würde und SchülerInnen nicht als billige Arbeitskräfte ausnutzen und nochmals in Ausbildung schicken würde.
JETZT!
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Der Wettbewerb begann mit einem Computertest, bei dem Allgemeinwissen sowie Englisch und Mathematik abgefragt wurden. Wer diesen Test bestand, durfte in die zweite Runde. Diese Runde war eine besondere, denn sie dauerte nicht bloß eine Stunde, sondern einen gesamten Tag. „Danach wurden wieder Personen nach Hause
geschickt und das Zittern ging weiter“, erzählt Elena. In der dritten Runde kam es zur großen Entscheidung. Es wurde nach persönlichen Interessen und Hobbys gefragt. „Nach genug persönlicher Ausquetscherei durfte man nach Hause gehen und warten“, so Elena. „In der Zwischenzeit habe ich natürlich einige andere Castings absolviert – wöchentlich bei einer anderen Firma. Immer wieder dieselben Aufgaben und Fragen. Und danach das lange Warten und Hoffen.“
INFORMATIONSBROSCHÜRE
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foto: GPA-djp
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INTERNATIONALES SPANIEN – ALMERÍA
NOCH MEHR IM INTERNET: • www.amnesty.de • www.weltumspannendarbeiten.at • www.arbeiterkammer. com/online/06102011bittere-ernte-in-almeria-63765.html
text: Barbara Kasper foto: AK Oberösterreich
GESTRANDET IM PLASTIKMEER VON ALMERÍA Knallrote Cocktailtomaten, süße Erdbeeren und saftige Melonen. – Die gibt es nicht nur jetzt im Sommer, sondern das ganze Jahr über. Geschätzte 40.000 Gewächshäuser in Südspanien und afrikanische ArbeitsimmigrantInnen, denen es an den fundamentalsten Menschenrechten fehlt, machen es möglich.
den Gewächshäusern geht es deswegen aber nicht besser. Viele ImmigrantInnen ohne Papiere, meist aus Marokko oder Ländern südlich der Sahara, warten täglich am Straßenrand, auch Straßenstrich genannt, auf ihre Anwerbung als TagelöhnerInnen.
In Almería, Andalusien, liegt eines der wichtigsten europäischen Anbaugebiete für Gemüse und Früchte. Früher ein Synonym für massiven Pestizideinsatz und ausgebeutete ArbeiterInnen. Nicht zum Schutz der ArbeiterInnen, sondern seit die Menschen immer mehr Wert auf Bio legen, sind Pestizide großteils tabu – den ArbeiterInnen in
Nur die wenigsten bekommen einen Vertrag, und können trotzdem von heute auf morgen wieder auf die Straße gesetzt werden. Für rund EUR 30,-pro Tag oder weniger arbeiten die Frauen und Männer schon mal 16 Stunden, höchstens Pausen von fünf Minuten, um Wasser zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, sind erlaubt. Dauert das länger, wird auto-
VERTRÄGE SIND SELTEN
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matisch eine halbe Stunde abgezogen. Arbeitsrecht gibt es keines – unbezahlte Überstunden, Fließbandarbeit im Akkord und Entlassungen, weil man eine bestimmte Menge Gemüse pro Stunde nicht erreicht hat, stehen hier an der Tagesordnung. Die ImmigrantInnen, die unter dem 450 km² großen Plastikmeer arbeiten, sind die SklavInnen von heute.
Elendsbehausungen sind der lokalen Regierung ein Dorn im Auge. Anstatt ihnen – denen die ohnehin nichts haben – zu helfen, werden sie ausgebeutet und gleichzeitig versucht man sie zu vertreiben. Weitere Informationen sowie einen Videolink zu diesem Thema findest du auf den angegebenen Websites bzw. auf Youtube.
DIE BEDINGUNGEN FATAL „Die Situation der ArbeiterInnen ist fatal. Sie werden ausgebeutet und leben mit der ständigen Angst, abgeschoben zu werden. Obwohl der Vertrag für Tagelöhner in der Landwirtschaft auch für die Papierlosen gilt, wird mit ihren Rechten Schindluder getrieben. Der Patrón überzieht willkürlich die Arbeitszeit und zahlt viel zu wenig. Die Leute spritzen Pestizide ohne Schutzkleidung und leiden an Hautausschlag und Kopfschmerzen, manche bekommen Krebs“ (www.amnesty.de). Während die Bauern gutes Geld verdienen, aber die ArbeiterInnen wie Dreck behandelt werden, ist den KonsumentInnen leider selten klar, unter welchen Bedingungen die günstigen Obst- und Gemüseangebote in den Supermärkten zustande gekommen sind.
HEIMATLOS UND VERTRIEBEN Als würden es die papierlosen TagelöhnerInnen nicht ohnehin schwer genug haben, unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten zu müssen, stehen als Unterkünfte nur sogenannte „chabolas“ zur Wahl, die man aber nicht als Wohnungen bezeichnet kann. Auf einem verlassenen Platz, der als Müllabladefläche dient, haben marokkanische ArbeiterInnen Hütten aus notdürftig zusammengetackerten Paletten gebaut. Draußen schwelt eine Feuerstelle, der Gestank nach verfaultem Gemüse liegt in der Luft. Trinkwasser und Elektrizität gibt es hier nicht. Die spanische Gewerkschaft der LandarbeiterInnen (SOC) setzt sich für die ImmigrantInnen ein. Mit der Unterstützung des rechten Bürgermeisters können sie dort jedoch nicht rechnen, denn die
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VIDEOTIPP (besonders sehenswert**) „DER PREIS FÜR UNSER GEMÜSE … – MIGRATION, AUSBEUTUNG UND LANDWIRTSCHAFT IN ALMERÍA“ http://www.youtube.com/watch?v=NREPQ8umZuQ
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SERVICE
text: GPA-djp Jugend foto: iStockphoto
VERARSCHEN LASS’ ICH MICH NICHT! Gerade in den Sommermonaten heißt es für viele SchülerInnen und Studierende nicht, die Ferien zu genießen, sondern im Ferienjob Geld zu verdienen oder im Praktikum noch zusätzlich etwas zu lernen. Leider nutzen ArbeitgeberInnen diese Situation immer noch gerne aus und verweigern dir als ArbeitnehmerIn im Ferienjob oder im Praktikum, die zustehenden Rechte und/oder Bezahlung. Wir haben die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst.
PRAKTIKUM Im Ferienjob bist du nur dann PraktikantIn, wenn du eine Schule/Uni/Fachhochschule besuchst, in der im Lehr-/Studienplan ein Pflichtpraktikum vorgesehen ist. Die Bezahlung für Praktika ist meist niedriger, weil du ja nicht nur
arbeitest, sondern auch ausgebildet wirst. In vielen Branchen gibt es dafür eigene Regelungen im Kollektivvertrag. Nähere Infos dazu findest du unter www.jugend.gpa-djp.at/kv.
FERIENJOB Wenn du einen Ferienjob als ganz normale/r ArbeitnehmerIn machst, ist dein Dienstverhältnis befristet und deshalb nicht so einfach kündbar. Außerdem hast du Anspruch auf kollektivvertragliche Entlohnung, anteilsmäßiges Urlaubsund Weihnachtsgeld, Urlaubsanspruch, Bezahlung der Überstunden in Geld oder Zeit usw. Diese Forderungen lassen sich auch im Nachhinein noch geltend machen. Dabei sind wir dir gerne behilflich.
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ANGEBOT FÜR ALLE
SCHON GAR NICHT BEIM FERIENJOB ODER PRAKTIKUM.
• Gratis-Erstberatungsgespräch „Ferienjob-Check“ in deiner GPA-djp (Adressen und Kontakt siehe Seite 15)
DIENSTVERTRAG, WERKVERTRAG, FREIER DIENSTVERTRAG
Check ist möglich: vor, während oder auch nach deinem Ferienjob
Besonders wichtig ist, dass du bei deinem Ferienjob auf die Art der Beschäftigung achtest. Ob du auf Werkvertrag, freien Dienstvertrag oder als „echteR“ ArbeitnehmerIn angestellt bist, wirkt sich nämlich auf dein Gehalt und auf deine Ansprüche aus, was aus Sozialversicherung, Sonderzahlungen und Urlaub betrifft, aus. Oft werden Werkverträge oder freie Dienstverträge vergeben, obwohl aufgrund gesetzlicher Regelungen ein „echter“ Dienstvertrag zustehen würde. Derartige „Umgehungsverträge“ kommen den ArbeitgeberInnen billiger, sind aber bis zu 3 Jahre später einklagbar. Die GPA-djp hat schon viele solcher Klagen ausgefochten und steht dir dabei mit Rat und Tat zur Seite. Schließlich geht es um dein Geld.
foto: GPA-djp
unterstützt von:
BEI WEITEREN FRAGEN UND PROBLEMEN
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• Schreib uns eine Nachricht per eMail an jugend@gpa-djp.at1 •
INFOBROSCHÜRE
INFORMATIONSBROSCHÜREN • Broschüre „Ferienjob, Praktikum & Co.“ • Broschüre „Werkvertrag & Co.“
F E R IE N P F L IC H JO B , P R A K T IK TPR AK T IK U M U M , & C O.
www.feri enjo
b.or.at
Bestellen unter: www.ferienjob.or.at WERKVERTRAG W ER & CO www.jugend.gpa-djp.at
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CHECKLIST JA
NEIN
Eintrittskarte/Ticket Geld bzw. Bankomatkarte Reiseroute zum Festival Plan vom Gelände Line-up (Programm/Ablauf) Zelt + Heringe; Schnur/Seil, Hammer Isomatte + Schlafsack, kl. Polster Klappstuhl, Fleecedecke Taschenlampe + Batterien, Feuerzeug Gaskocher + Gaskartusche Feuerlöscher Kochtopf, Plastikwanne, Kanne Besteck, Dosenöffner, Korkenzieher Becher, Plastik-/Papierteller Schere, Messer (Campingmesser) Würstchen + Fertiggerichte Brot, Senf + Ketchup Chips, Kekse, Kuchen, Nüsse Tee/Kaffee, Zucker, H-Milch Wasserkanister + Mineralwasser Getränke in Tetrapack od. Flaschen Obst, Gemüse
FESTIVALCHECK SOMMERZEIT IST AUCH DIE ZEIT DER FESTIVALS.
Küchenrolle + Topfreiniger Kamera inkl. Akku + Speicherkarte Mehrfachstecker, Verlängerungskabel Handy + Ladegerät Verstärker + Adapterkabel iPod bzw. MP3-Player Hygieneartikel (Zahnbürste, ... ) Handtücher
In Österreich gibt es mittlerweile unzählige solcher Events in den unterschiedlichsten Musikrichtungen – von Metal über Rock, Pop, Indie, Drum’n’Bass, Electro, Goa und vieles mehr. Mehrere Tage und Nächte auf dem Campingplatz gehören da meistens dazu. Damit du vor Ort nicht mit leeren Händen da stehst und das Wichtigste vergessen hast, haben wir für dich eine Festivalcheck-Liste zusammengestellt.
Medizin, Erste-Hilfe-Paket Kamm, Haargummi Flip-Flops + genug Kleidung
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text: Barbara Kasper foto: iStockphoto
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HISTORISCH-POLITISCHE BILDUNG AUSEINANDERSETZUNG MIT DER VERGANGENHEIT ODER GEGENWART? Wer hat der NSDAP* eigentlich zur Macht verholfen? Wie gehen die Opfer des Holocausts mit ihren Erlebnissen um? Warum protestierten Tausende von Menschen am 8. Mai 2012 gegen ein als rechtsextrem bezeichnetes Totengedenken am Heldenplatz?
oder Ausstellungen zu besuchen. Desweiteren publizieren wir eine Zeitung, organisieren Tagungen und bieten zeitgeschichtliche Workshops an.
Beim Verein GEDENKDIENST engagiert zu sein, heißt, sich mit all diesen Fragen und noch vielen mehr zu konfrontieren. Wir beschäftigen uns mit den nationalsozialistischen Verbrechen sowie mit Rassismus, Antisemitismus, Menschen- und Minderheitenrechten im österreichischen Kontext. Diese Auseinandersetzung findet in unserem Verein auf verschiedenen nationalen, aber auch auf internationaler Ebene statt.
Seit Jahren fahren wir gemeinsam mit Lehrlingsgruppen, Schulklassen und Organisationen auf mehrtägige Bildungsreisen an Orte wie Auschwitz, Theresienstadt, Marzabotto oder Berlin. Bei diesen Fahrten beschäftigen wir uns intensiv mit der Thematik Nationalsozialismus, Umgang mit den Verbrechen und der Frage nach Kontinuitäten der NS-Vergangenheit.
GEDENKDIENST ALS EINSATZ Jungen Freiwilligen und Zivildienstleistenden bieten wir die Möglichkeit, sich ein Jahr an einer Holocaust-Gedenkstätte, einem Dokumentationszentrum oder einem Altenheim mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinander zu setzen. Jährlich schicken wir mindestens 20 junge Leute an Einsatzstellen in Europa, Amerika und Israel.
GEDENKDIENST-AKTIVITÄTEN IN ÖSTERREICH Wöchentlich versammeln sich Mittwoch abends Interessierte, um Workshops beizuwohnen, Filme gemeinsam zu schauen
STUDIENFAHRTEN AN HOLOCAUST-GEDENKSTÄTTEN
Unsere Angebote richten sich an alle Interessierte, obwohl wir der Meinung sind, dass sich alle ÖsterreicherInnen mit diesem Gegenstand auseinandersetzen sollten. Denn dieser Teil der österreichischen Geschichte hat Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft, wie man an der Debatte um den 8. Mai erkennen kann.
Mag.a Magdalena Neumüller Geschäftsführerin Verein GEDENKDIENST Politikwissenschafterin, Studienfahrten-Guide im Verein GEDENKDIENST und Guide an der Gedenkstätte Mauthausen
Während einige diesen Tag als Niederlage betrachten, feiern ihn andere als Tag des Sieges. Erst durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit können aktuelle Diskurse reflektiert und verstanden werden. text: Magdalena Neumüller foto: Verein GEDENKDIENST *Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (1920 – 1945)
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KURZMELDUNGEN AKTIONEN, UMFRAGEN, EVENTS m 2 0 12
GÜTESIEGEL PRAKTIKUM
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Auch die GPA-djp Jugend ist jetzt mit an Bord beim Gütesiegel Praktikum der Österreichischen gü t e s ie ge l p ra HochschülerInnenschaft (ÖH). Das Gütesiegel dient Studierenden als nützlicher Wegweiser – es kennzeichnet Praktikumsstellen mit hoher Qualität und rechtlichem Schutz. Gemeinsam mit ÖH, AK und Generation Praktikum bilden wir gemeinsam eine breite Front gegen die Ausbeutung junger und qualifizierter Menschen und setzten uns gemeinsam für gerechte und faire Bedingungen im Praktikum - vor allem hinsichtlich Arbeitsrecht und Bezahlung – ein.
CHANCENLOSIGKEIT IST NICHT UNSERE POLITIK In Österreich passiert tagtäglich Zukunftsraub. Perspektivlosigkeit unter jungen Menschen ist die Folge. Viele Jugendliche sind nach Absolvierung der Pflichtschule zum Nichtstun verdammt. Sie wünschen sich, eine Lehre zu machen, aber der Erlass verbietet es. Konkret fordern wir: • Aufhebung des ministeriellen Erlasses • Voller Zugang zum Arbeitsmarkt spätestens 6 Monate nach Asylantragsstellung • Zugang für jugendliche und erwachsene AsylwerberInnen zu Lehr- und Arbeitsstellen
www.jugend.gpa-djp.at
www.machen-wir-uns-stark.at
HANDELSUMFRAGE 2012 – LASST UNS HANDEL(N)!
PARTISANiNNENWANDERUNG
Unbezahlte Überstunden? Krank zur Arbeit? Streitereien wegen des Urlaubs? Oder ist eh alles super? Die GPA-djp Jugend will’s wissen. Wir wollen wissen, wie es dir und deinen Lehrlings-KollegInnen im Handel geht und fragen dich deshalb zu deiner Arbeitssituation. Mach auch du gleich online unter www.handelslehrling.at mit und gewinne einen iPod-touch. Den Code für die Online-Umfrage haben wir dir per Post zugesandt.
24. – 26. August 2012 in Osttirol – Mittlerweile schon ein Fixpunkt im Jahreskalender der GPA-djp Jugend – unsere PartisanInnenwanderung. Verbringe mit uns ein spannendes Wochenende, an dem wir uns auf die Spuren der PartisanInnen in Osttirol begeben und uns gemeinsam mit dem Thema Antifaschismus beschäftigen. Nähere Infos unter: >> jugend@gpa-djp.at >> www.jugend.gpa-djp.at
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GPA-djp Bundesjugend Alfred-Dallinger-Platz 1 1034 Wien Tel: 05 0301-21510 Fax: 05 0301-71510 jugend@gpa-djp.at
FÜR MITGLIEDER Regelmäßig aktualisierte Vergünstigungen für GPA-djp Mitglieder findest du auf www.gpa-djp.at unter „Alle Card Angebote im Überblick“. Aktuell gibt es derzeit – 20% in der ÖGB Kartenstelle für David Guetta & die 5 Top Dj’s of the World am 11.08.2012, Trabrennbahn Krieau in Wien. Als Mitglied der GPA-djp Jugend bist du automatisch Mitglied des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Unter www.oegb.at findest du unter Cult & Card auch ein stetig wachsendes Angebot für Mitglieder. -10 Prozent auf Bücher: Ob für Schule, Studium oder den persönlichen Gebrauch – als GPA-djp Jugend-Mitglied kannst du ganz bequem sämtliche Publikationen des ÖGB-Fachbuchverlages und die wichtigsten Titel anderer deutschsprachiger Verlage portofrei zu dir nach Hause bestellen. Einfach eine eMail mit Name, Adresse und Mitgliedsnummer an jugend@gpa-djp.at senden
Ö-Ticket: Als GPA-djp Jugend-Mitglied erhältst du 10 bis 25 % auf viele verschiedene Veranstaltungen. Einfach in die ÖGB-Kartenstelle (Johann-BöhmPlatz 1, 1020 Wien) gehen, Mitgliedskarte mitnehmen und Karten abholen. Oder du rufst unter der Nummer 01/534 44 DW 39679 und 39673 an und oder schreibst eine eMail an ticketservice@ oegb.at und bestellst deine Karten. T-Mobile Member Tarif: Für GPA-djp Jugend Mitglieder gibt’s 20% Member-Bonus. Das heißt, du bezahlst - 20% auf die All Inclusive Tarife und keine Aktivierungsgebühr. Bestehende T-Mobile-Kunden können den MemberBonus von 20% bei den angegebenen Tarifen kostenlos beantragen. Mehr dazu auf www.gpa-djp.at Unter www.jugend.gpa-djp.at /service findest du viele interessante Broschüren zum Bestellen und Downloaden (Achtung, nur wenn du eingeloggt bist, siehst du alles, was es gibt!) und einiges mehr.
IMPRESSUM HerausgeberIn: Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
Medieninhaber: Verlag des ÖGB GesmbH, Johann Böhm Platz 1, 1020 Wien
Redaktion: helmut gotthartsleitner, barbara kasper, florian hohenauer, isabella wagner
Bundesjugendabteilung Alfred-Dallinger-Platz 1 1034 Wien
Verlags- und Herstellungsort: Wien; DVR 0046655, ZVR 576439352
Layout: GPA-djp Marketing Anita Schnedl Coverfoto: iStockphoto
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