AUSNAHMEZUSTAND IM HANDEL
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03/2012
Sponsoing.POST, Zulassungsnummer GZ 03Z035040S, lfd. Nr. 48 P.b.b., Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1230 Wien
SANTA CLAUS – ICH BIN IM SHOPPINGRAUSCH
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EDITORIAL
INHALT Charterline muss nachzahlen Lehrlinge im Recht ............................ 3 Umfrage Handel Unbezahlte Überstunden und krank zur Arbeit ............................... 4 Reportage Her mit der Ausbildungsqualität! ........ 6 Wettrüsten der Einkaufsläden Konsumwahnsinn zu Weihnachten ...... 8 Aufklärung Asyl in Österreich .......................... 10 Internationales Von Kinderspiel und Leben auf der Krippe...................... 12 Kurzmeldungen 1. Protestwanderweg ..................... 14 Für Mitglieder Aktuelle Angebote und Service ......... 15
heli gotthartsleitner GPA-djp Bundesjugendsekretär
florian hohenauer GPA-djp Bundesjugendvorsitzender
IM HERBST IST BEI ALLEN VIEL LOS. Neues Schuljahr, neues Lehrjahr oder neues Uni-Semester. Für uns als Gewerkschaft ist der Herbst namhaft für Kollektivvertragsverhandlungen. Beginnend mit Metallindustrie und Metallgewerbe im September, über den JournalistInnen-KV bis hin zu den KV-Verhandlungen im Handel, die sich auch schon mal bis in die Weihnachtszeit ziehen. Unsere Aufgabe als GPA-djp Jugend ist es, eure Interessen im Kollektivvertrag zu vertreten. Ein großes Anliegen ist uns, dass die Internatskosten für BerufsschülerInnen endlich vollständig von den Betrieben übernommen werden. Außerdem dürfen Lehrlinge weder als billige Arbeitskräfte augenutzt werden, noch darf die Lehrausbildung an Qualität verlieren und durch sinnlose Ideen, wie die der Express-Lehre, abgewertet werden. In diesem Sinn wünschen wir euch eine schöne Vorweihnachtszeit.
Florian und Heli
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INFO-BOX Wenn du auch Probleme mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin hast, melde dich unter Tel. 050301–301 bei der GPA-djp. Wir unterstützen alle Lehrlinge bei ihren Anliegen und helfen dir, deine Ansprüche durchzusetzen.
CHARTERLINE MUSS LEHRLINGEN EUR 86.000,– NACHZAHLEN! Im Frühjahr 2012 machte die GPA-djp Jugend auf die Missstände der Lehrlingsausbildung beim Autoverleih Charterline aufmerksam und setzte sich für die Lehrlinge ein. Das Ergebnis: EUR 86.000,– Nachzahlung, keine Lehrstellenförderungen mehr und ein Antrag auf Entzug der Lehrberechtigung. Die Ausbildungsbedingungen der Bürolehrlinge beim Autoverleih Charterline, besser bekannt unter dem Namen Buchbinder, waren mehr als mangelhaft. Regelmäßig standen Autowaschen und Schneeschaufeln standen auf der Tagesordnung der Lehrlinge. Tätigkeiten also, die nichts mit ihrer Ausbildung zum Bürokaufmann/zur Bürokauffrau zu tun haben. Als Zugabe gab es eine Lehrlingsentschädigung frei nach der Willkür des Arbeitgebers.
LEHRLINGSENSCHÄDIGUNG FESTGELEGT Aufgrund eines Feststellungsantrags der GPA-djp hat der Oberste Gerichtshof nun die Höhe der zustehenden Lehrlingsentschädigung festgelegt. „Wir haben
text: Barbara Kasper foto: iStockphoto
40 Lehrlinge gegenüber Charterline vertreten und Nachzahlungen für die Jahre 2009 bis 2012 geltend gemacht. Erfreulicherweise konnten wir ohne langwierige Gerichtsverfahren, also nur durch unsere Intervention, einen Gesamtbetrag von mehr als EUR 86.000,– erstreiten“, berichtet die Leiterin der Rechtsabteilung der GPA-djp, Mag. Andrea Komar. „Wir freuen uns über diesen ausgezeichneten Erfolg im Sinne der Betroffenen.“
LEHRSTELLENFÖRDERUNG GESTRICHEN „Wir konnten in diesem Fall erreichen, dass das Unternehmen keine Lehrstellenförderung mehr bekommt“, so Helmut Gotthartsleitner, Bundesjugendsekretär der GPA-djp. „Derart katastrophale Ausbildungsbedingungen und Schikanen dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. In einigen Filialen war den Betroffenen beispielsweise nur ein Toilettenbesuch pro Tag erlaubt. Deswegen haben wir auch einen Antrag auf Entzug der Lehrberechtigung für die Firma Charterline gestellt, der noch nicht abgeschlossen ist. Lehrlinge haben ein Recht auf Ausbildung nicht auf Ausbeutung.“
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UMFRAGE BEI LEHRLINGEN IM WIRTSCHAFTSBEREICH HANDEL
text: Heli Gotthartsleitner fotos: istockphoto, GPA-djp
UNBEZAHLTE ÜBERSTUNDEN UND KRANK ZUR ARBEIT! Viele ArbeitgeberInnen im Handel beschweren sich, nur unmotivierte und faule Lehrlinge zu bekommen. Die GPA-djp Jugend hat auch dieses Jahr die Handelslehrlinge zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz befragt. Die ArbeitgeberInnen kommen nicht immer gut davon. Die Befragung gibt einen Einblick in die Arbeitssituation der Lehrlinge im Handel. Oft haben sie keine Möglichkeit, sich bei Problemen an ihre betriebliche Interessenvertretung zu wenden oder haben Angst, ihre Lehrstelle zu verlieren.
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Die Ergebnisse sind für die GPA-djp sehr wichtig, um im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen Probleme zu beseitigen, die offensichtlich reichlich vorhanden sind.
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BETRIEBE SOLLEN INTERNATSKOSTEN ZAHLEN 40,2% der Lehrlinge im Handel geben an, dass sie die Kosten für das Berufsschulinternat selbst bezahlen müssen. „Das ist ein klarer Bruch der kollektivvertraglichen Regelungen“, zeigt sich der Bundesjugendsekretär der GPA-djp, Helmut Gotthartsleitner, empört. „Der Kollektivvertrag regelt eindeutig, dass Lehrlingen, die im Internat sind, mindestens 50% der Lehrlingsentschädigung zur Verfügung bleiben müssen. Die restlichen Internatskosten haben die Betriebe zu bezahlen“, erklärt er. Aufgrund der alarmierenden Zahlen, entschloss sich die GPA-djp Jugend, die volle Übernahme der Internatskosten durch die Betriebe bei den Kollektivvertragsverhandlungen einzufordern.
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ARBEITEN BIS ZUM UMFALLEN 63,8% aller Lehrlinge im Handel haben bereits Überstunden geleistet, mehr als die Hälfte von Ihnen nicht freiwillig. Bei jedem fünften Lehrling wurden diese Überstunden weder in Freizeit abgegolten noch ausbezahlt. Auch bei der Wochenendruhe werden die Rechte von Lehrlingen beschnitten. So geben fast 20 % der Befragten an, dass sie an mehr als nur zwei Samstagen im Monat nach 13 Uhr arbeiten müssen. Rund 6 % arbeiten sogar an jedem Samstag. Dass Lehrlinge das nicht freiwillig machen, zeigt die Tatsache, dass fast 69% der Lehrlinge am Samstag lieber frei hätten. „So wird die Ausbildung im Handel nicht attraktiver. Anstatt sich an die geltenden Regelungen zu halten, betreiben die Betriebe hier offenen Rechtsbruch“, interpretiert Floria Hohenauer, GPA-djp Bundesjugendvorsitzender, die Ergebnisse der Umfrage.
HANDEL KEIN WUNSCHBERUF Trotz der hohen Anzahl von Lehrlingen (ca. 17.600) scheint es, als ob dieser Berufszweig von vielen als letzte Ausbildungsmöglichkeit gesehen wird. So geben rund 45% an, nicht im Wunschlehrberuf zu arbeiten. Das zeigt deutlich, dass die Mär von den vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten für viele einfach nicht stimmt. Es gibt zwar über 200 Lehrberufe, allerdings sind die nicht für alle zugänglich. Viele Berufe werden im urbanen Bereich angeboten, sind aber im ländlichen Raum keine Option. Da gibt es oft nur die Möglichkeit zwischen Handel, Tourismus oder Dienstleistung zu wählen.
INFO-BOX • 17.630 versendete Fragebögen, davon wurden 1.564 retourniert • TeilnehmerInnen waren alle Lehrlinge im Geltungsbereich des KV Handel, vom ersten bis zum dritten Lehrjahr. • 74,2% der beantworteten Fragenögen kamen von Frauen, 25,8% von Männer. • Die Ergebnisse im Detail kannst du auch downloaden unter >> www.handelslehrling.at
ERGEBNISSE WICHTIG FÜR KV-VERHANDLUNGEN Die Betriebe sind angehalten, nicht immer nur die schlechten Leistungen der Jugendlichen zu kritisieren sondern eine qualitativ hochwertige Ausbildung mit guter Bezahlung zu bieten. Dies wird durch die Befragung bekräftigt. Immerhin geben rund 50 % an, dass die Höhe der Lehrlingsentschädigung alles andere als zufriedenstellend ist. „Wir werden die Umfrage auch bei der Kollektivvertragsverhandlung vorlegen. Es ist nicht nur in unserem Interesse, dass die Arbeitsbedingungen im Handel besser werden“, meint Gotthartsleitner. „Wenn sich die Situation nicht rasch bessert, werden immer weniger junge Leute in dieser Branche arbeiten wollen.“
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unterstützt von:
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ES BRAUCHT EINE FACHKRÄFTEMILLIARDE, DIE VON ALLEN BETRIEBEN FINANZIERT WIRD.
text: Heli Gotthartsleitner foto: iStockphoto
HER MIT DER AUSBILDUNGSQUALITÄT! Es ist in Mode gekommen, neue Ideen zur Lehrausbildung zu präsentieren. Erst kürzlich schlug der Präsident der Wirtschaftskammer, Dr. Christoph Leitl, seine neueste Idee vor, um dem heraufbeschworenen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. In Zukunft sollen AHS MaturantInnen und StudienabbrecherInnen eine Expresslehre absolvieren, um ins Arbeitsleben einsteigen zu können. Zu oft werden bei der Debatte um die Zukunft der Lehrausbildung nur Superlative und leere Floskeln verwendet. Anstatt sich die Fakten anzusehen und die tatsächlichen Probleme zu bearbeiten, werden immer
neue Möglichkeiten gesucht, um junge Menschen möglichst günstig zu beschäftigen. Es braucht dabei aber mehr als nur ein Lippenbekenntnis der heimischen Wirtschaft. Wurden im Jahr 1990 noch 145.516 Lehrlinge in den heimischen Betrieben ausgebildet, sind es zwanzig Jahre später nur mehr 128.078 Personen. Dies bedeutet einen Rückgang um 17.438 Personen. Da nützt es auch nichts, der demographischen Entwicklung – also dem Geburtenrückgang – die Schuld zu geben. Vielmehr muss die duale Ausbildung weiterentwickelt werden.
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BETRIEBE STÄRKER IN DIE PFLICHT NEHMEN Aktuellen Studien zufolge, bilden nur mehr 20 % oder 36.640 Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammer Lehrlinge aus. Da haben alle Änderungen der gesetzlichen Grundlagen für die Lehrausbildung zugunsten der Wirtschaft keinen positiven Effekt gebracht. Auch die Schaffung einer 152 Millionen Euro schweren Lehrstellenförderung konnte keine Steigerung der Lehrlingszahlen herbeiführen. Ganz im Gegenteil, die Betriebe finden immer neue Gründe warum sie keine Lehrlinge ausbilden können. Waren es früher die Kosten, dominiert mittlerweile das Argument, dass die Jugendlichen aus der Pflichtschule kommen und nicht sinnerfassend lesen oder rechnen können, die Diskussion. All das sind nur Ausreden, um bereits gut ausgebildete BMHS AbsolventInnen in ein Lehrverhältnis drängen zu können und ihnen somit viel Geld vorzuenthalten. Dass dies bildungspolitischer Schwachsinn und eine Vergeudung von Ressourcen ist, braucht wohl nicht erwähnt werden.
STEIGERUNG DER AUSBILDUNGSQUALITÄT Nach wie vor wird die Lehrstellenförderung (152 Millionen Euro) ohne jegliche Bindung an die Ausbildungsqualität nach dem Gießkannenprinzip an die Betriebe vergeben. Statt der „Gießkanne“ braucht es ein Fördersystem, welches ausschließlich qualitativ hochwertige Ausbildung belohnt. Es ist dringend notwendig, ein Fördersystem einzurichten, das sich an Benchmarks
(Teilprüfungen, Erfolgsquote bei der Lehrabschlussprüfung, Ausbildungsdokumentation, Ausbildung der AusbilderInnen…) orientiert. Weiters braucht es eine Fachkräftemilliarde, die von allen Betrieben finanziert wird. Damit könnten sowohl die betriebliche Ausbildung unterstützt, als auch die überbetriebliche finanziert werden. In der Folge würden auch der Staat und vor allem das Arbeitsmarktservice entlastet werden.
DAS BENCHMARKSYSTEM DER GPA-djp JUGEND IST IM DETAIL AUF www.jugend.gpa-djp.at ZU FINDEN.
IN ZUKUNFT KREATIVER Um für die zukünftigen Lehrlinge eine attraktive Ausbildung gewährleisten zu können, müssen die Inhalte der Lehrausbildung in Richtung Fremdsprachen und soziale Kompetenz weiterentwickelt werden. Auch finanzielle Anreize, wie die gänzliche Übernahme der Internatskosten durch die Betriebe und höhere Lehrlingsentschädigungen, sind notwendig.
foto: GPA-djp, Anita Schnedl
Gütesiege l Lehrausb ildung
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KONSUMWAHNSINN ZU WEIHNACHTEN BEGINNT IMMER FRÜHER. MEHR UNTER www.jugend-gpa-djp.at
text: Barbara Kasper foto: iStockphoto
WETTRÜSTEN DER EINKAUFSLÄDEN WENN DER KONSUMRAUSCH ZU WEIHNACHTEN ZUR HÖCHSTFORM AUFLÄUFT Bei lauen, oft noch spätsommerlichen Temperaturen, mag man kaum schon an Weihnachten denken. Doch die Produktion für Weihnachtsgebäck und Weihnachtsdekoration läuft auf Hochturen. Die Läden beginnen bereits im September, die ersten Schokonikoläuse, aber auch Christbaumschmuck zu verkaufen und starten den Wettkampf um das große Geschäft.
WEIHNACHTEN IM OKTOBER Es ist Anfang Oktober. Noch im kurzärmeligen T-Shirt schlendert Steffi die bekannte Einkaufsstraße in Wien Mariahilf entlang, als ihr plötzlich ein Rentier und ein weihnachtlich dekorierter Tannenbaum in die Augen springen. „Unglaublich! Es ist der 5. Oktober und die beginnen schon ihre Geschäfte für Weihnachten aufzupimpen. Christbaumkugeln, Lametta, Schleifchen, Glitzer und Weihnachstmänner, wohin man schaut.
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Wer denkt jetzt schon an Weihnachten, geschweige denn kauft dafür ein?“, fragt sich die junge Frau. Gar nicht so wenige, glaubt man den Aussagen des Handels, die behaupten: „Wir bedienen nur die Nachfrage der Kunden und Kundinnen.“ Auch Spekulatius, Lebkuchen und Glühwein können in den Supermärkten ohne lange suchen zu müssen erworben werden. „Wenn die Artikel nicht so bald nachgefragt würden, gäbe es sie auch nicht in den Geschäften“, heißt es im Handel. Da bleibt nur die Frage, was zuerst da war, das Angebot oder die Nachfrage.
SHOPPEN ALS FREIZEITSPASS Als schon alle anderen die Krise herbeigeredet haben, hat der Handel 2010 Rekordergebnisse verzeichnet. Nach einer jüngsten ArbeiterkammerStudie gibt es auch heuer die gleichen Ergebnisse wie 2010. Kein Wunder, ist Shoppen doch regelrecht zur Freizeitgestaltung und zum beliebten Hobby geworden. Überlegte man früher, in den Park oder den Wald zu gehen, vertreibt man sich heute schon mal die Langeweile mit Einkaufen und spart die letzten Euros für teure Multimediageräte, Klamotten, Schmuck, Make-up und Parfums. Auch, wenn gerade im Herbst vor den Kollektivvertragsverhandlungen über zu wenig Wachstum, Umsatz und Gewinn gejammert wird, sieht es am Jahresende nach dem Weihnachtsgeschäft immer passabel für den Handel aus. Denn zur Weihnachtszeit laufen die Menschen regelrecht zur Höchstform auf. Sie kaufen, um zu kaufen.
Oft werden unnütze Geschenke ausgesucht, um schlechte Gewissen zu beruhigen. Wir kaufen aus Konsumzwang oder, um das zu besitzen, was andere auch haben, obwohl wir es gar nicht benötigen.
INFO-BOX
Am Ende wäre es nur fair, wenn die Handeslunternehmen diesen großen Gewinn wenigstens mit ihren Beschäftigten teilten und einer satten Gehaltserhöhung im Kollektivvertrag zustimmten.
Wir sagen: „Das ist nicht nötig!“ Die Angestellten verlieren einen freien Tag zur Erholung und der Handel würde auch ohne den 8. Dezember genug Umsatz machen.
Der 8. Dezember ist ein Feiertag, trotzdem dürfen die Geschäfte aufsperren.
KAUF-NIX-TAG Die Wegwerfgesellschaft konsumiert so viel sie kann. Während die erste Welt immer reicher wird, verarmen die Menschen in den Entwicklungsländern immer mehr. Um sich gegen den allgemeinen Konsumrausch zu wehren und das eigene Konsumverhalten einmal zu hinterfragen, riefen einige KonsumkritikerInnen den den Kauf-Nix-Tag aus. Am letzten Samstag im November wird dazu aufgerufen, 24 Stunden einfach gar nichts zu kaufen. Schon seit 1992 wird dieser Tag in mehr als 80 Staaten weltweit organisiert. AktivistInnen machen mit Aktionen auf der Straße auf den Kaufrausch aufmerksam und fordern PassantInnen zum Nicht-Kaufen auf. In Österreich fand er heuer am 24. November statt. Gegen den Shopping-Wahn und für mehr Zeit, gerade zur Weihnachtszeit, geht es am Kauf-Nix-Tag. Aber genau zu dieser Jahreszeit fällt es schwer, einfach nichts zu kaufen. Da wird der eine oder die andere schon froh sein, wenn jemand auf der Straße zu ihm/ihr sagt: „Kauf nix:“
mit h c a M f ‘ am u a k und ber m e z e 8. D h nix! c a f n i e
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INFO-BOX Asyl: Asylia (griechisch) heißt Unverletzlichkeit; asylaios bedeutet Zuflucht gewährend. Wer in einem Land z.B. auf Grund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner politischen Überzeugung verfolgt wird, hat das Recht, in einem anderen Land als seinem Heimatland um Asyl anzusuchen. Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht, und viele Verfolgte suchen in anderen Ländern um Asyl an. AsylwerberIn: ist eine Person, die um Asyl ansucht. text: Verena Mischitz, Isabella Wagner foto: fotolia
ASYL IN ÖSTERREICH Tag für Tag haben AsylwerberInnen in Österreich mit Vorurteilen zu kämpfen. Pauschalisierungen, wie dass sie sich ein schönes Leben auf Kosten der SteuerzahlerInnen machen wollen, stehen ganz oben auf der Liste oberflächlicher Betrachtungen. Sieht mensch genau hin, sieht die Sache schnell ganz anders aus.
WER SIND ASYLWERBERINNEN? Um Asyl können Personen ansuchen, die in ihren Herkunftsländern einer ständigen Gefahr ausgesetzt sind. Eine Verfolgung aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen, ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, ihrer politischen Motivation oder Krieg,
bilden Gründe, um das Land verlassen zu müssen. Viele Menschen fliehen mit nichts als dem, was sie am Körper tragen. Sie sind Tage, Wochen oder Monate unterwegs und leben in dieser Zeit in ständiger Angst. Es ist die Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben, die ihnen die Ausdauer gibt, nicht aufzugeben. Wir kennen die Bilder aus Lampedusa (Italien), wo jeden Tag Flüchtlinge aus Afrika die Küste erreichen, nicht selten knapp vor dem Verdursten, ausgehungert oder gar schon tot. Oft verstecken sich die Menschen in Lastwägen oder gehen hunderte von Kilometern zu Fuß. Nur ganz wenige haben die Möglichkeit, ihr Ziel mit einem Flugzeug zu erreichen.
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ANGEKOMMEN IN ÖSTERREICH IST NICHT AM ZIEL Die Mühlen der österreichischen Bürokratie mahlen langsam, deshalb dauern die Verfahren oft mehrere Jahre. Während dieser Zeit, haben die Menschen keinen gültigen Aufenthaltsstatus, dürfen nicht arbeiten und sind auf die Hilfe des österreichischen Staates oder privater Hilfsorganisationen angewiesen. Wird der Asylantrag abgelehnt, hat mensch zwei Wochen Zeit, das Land freiwillig zu verlassen, ansonsten wird er/sie zu einem Fall für die Fremdenpolizei – nicht selten mit Schubhaft und Abschiebung. Die Dublin-II-Verordnung legt EU-weit die Kriterien für ein Asylverfahren fest. Laut gesetzlichen Statuten dürfen Asylsuchende nur in einem EU-Mitgliedsstaat um Asyl ansuchen und zwar in jenem, den sie als erstes betreten haben. Ausnahmen sind Ungarn und Griechenland. Laut einem Urteil des Menschenrechtsgerichts sind diese Staaten für AsylwerberInnen unzumutbar. Da es sich bei Österreich um ein Binnenland handelt, ist es oft schwer, den Zuständigkeitsbereich zu ermitteln. Viele Flüchtlinge werden so in ein anderes EU-Land vermittelt, in ihre Heimat abgeschoben oder leben in Illegalität und damit in ständiger Angst.
FINANZIELLE LEISTUNGEN, DIE NICHT ZUM LEBEN REICHEN Grundversorgungsleistungen für Personen in betreuten Unterkünften: Æ Verpflegung/Lebensmittel oder Verpflegungsgeld im Wert von EUR 5,– pro Tag Æ EUR 40,– Taschengeld pro Monat Grundversorgungsleistungen für privat wohnende Personen: Æ Mietzuschuss für Einzelpersonen von max. EUR 110,– pro Monat Æ Mietzuschuss für Familien von max. EUR 220,– pro Monat Æ Verpflegungsgeld für Erwachsene von max. EUR 180,– pro Person und Monat Æ Verpflegungsgeld für Minderjährige von max. EUR 80,– pro Person und Monat
Für Asylberechtigte endet nach einer Übergangsfrist von vier Monaten die Unterstützung durch die Grundversorgung. Kann danach der Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestritten werden, so kann beim zuständigen Sozialzentrum Mindestsicherung beantragt werden. Quelle: http://wohnen.fsw.at/grundversorgung/leistungen.html
ASYLAUFFANGLAGER TRAISKIRCHEN Auf dem ehemaligen Gelände einer Artilleriekadettenschule der österreich-ungarischen Monarchie befindet sich heute der größte Unterbringungsort für AsylwerberInnen in Österreich. Trotz einer Fläche von 19 Hektar sind die Gebäude hoffnungslos überfüllt. Die Menschen leben auf engstem Raum, ohne Privatsphäre und finanzielle Mittel, in der Hoffnung auf ein positives Ende des Asylverfahrens, denn nur dann dürfen sie damit beginnen, sich ein neues Leben aufzubauen.
Als ÖsterreicherInnen können wir uns kaum in die Lage von AsylwerberInnen hineinversetzen und verschließen gerne die Augen davor. Niemand nimmt den langen, beschwerlichen Weg nach Österreich auf sich, weil es einer spontanen Laune entspricht. Wir sollten mit offenen Augen durch dieses Land gehen, die Umstände hinterfragen und den Begriff „Sozialschmarotzer“ aus unserem Wortschatz verbannen.
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REPORTAGE INTERNATIONALER BEITRAG PHILIPPINISCHE GEWERKSCHAFTSJUGEND BAUT KINDERHILFSPROJEKT IN MANILA AUF
text: Martina Hartung, UNI Europa Jugend foto: Rainier O. Cruz, Exponat der Fotoausstellung „Lebenswert“
VON KINDERSPIEL UND LEBEN AUF DER KIPPE Spaß beim Spiel mit dem besten Freund. Unsichtbar ist der beißende Geruch, den der Wind von der brennenden Mülldeponie herüberträgt. Giftige Chemikalien liegen in der Luft, wehen zu den Hütten der Familien und Spielplätzen der Kinder. Sie verkürzen die Lebenserwartung der Menschen um viele Jahre.
MÜLLBERG ALS LEBENSORT UND GELDGEBER Am Fuße der größten Müllkippe von Manila leben mehr als 30.000 Menschen. Payatas, so der Name des Stadtteils, in dem der Müllberg steht, ist ein Symbol urbaner Verwahrlosung. Dieser ist Lebensort und Einkommensquelle zugleich. In
den frühen Morgenstunden fahren Kinder nicht in die Schule, sondern mit ihren Eltern auf die Mülldeponie. Sie suchen recyclebare Materialien, die sie entweder in sogenannten Junk Shops verkaufen können oder weiterverarbeiten, zum Beispiel Schaumstoffe zu Füllmaterial von Kissen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sammeln sie Dosen, Plastik, Schrott, Metalle, Flaschen und Zeitungen. Als Werkzeug dient meist ein rostiger Metallharken, mit dem der Abfall durchwühlt wird. Konnte eine Familie im Müll gefundene Rohstoffe für 250 philippinischen Pesos verkaufen, hat sie das Minimum erreicht, was eine sechsköpfige Familie in Manila am Tag braucht. Meist sind es aber nicht mehr als 70 Pesos.
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INFO-BOX
Teile der Fotoausstellung „Lebenswert“ können gegen Spende gebucht werden. Spenden bitte an: UNI global union Banque Cantonale Vaudoise Case Postale 267, 1260 Nyon Schweiz Kto-Nr.: E.985.78.66 IBAN: CH21 0076 7000 E098 5786 6 Swift Code: BCVLCH2LXXX Verwendungszweck: UNI Youth Payatas
30 CENT AM TAG HELFEN Glückstag für den 6-jährigen Jess, denn er freut sich über Spielzeug, welches er auf der Kippe gefunden hat. Viele Kinder müssen von klein auf mithelfen und zum Familieneinkommen beitragen, denn das Geld wird dringend benötigt, um alle satt zu kriegen. Viele der Kinder in Payatas sind deutlich unterernährt und drohen zu verhungern. Hier greift das Kinderhilfsprojekt der philippinischen Gewerkschaftsjugend UNI PLC (Philippines Liaison Council) Youth. Ihre Gewerkschaftsarbeit macht nicht hinter den Toren und Türen von Betrieben halt, sondern sie errichteten das „Feeding and Rehabilitation Program“ in Manila 2006. Heute nehmen sie bis zu 100 Kinder in
fotos: Lily Mallari, Exponat der Fotoausstellung „Lebenswert“
das 6-monatige Programm auf. Dort erfahren die Kinder eine medizinische Erstversorgung. Sie starten mit einer Entwurmungskur, damit ihre Körper wieder Nährstoffe aufnehmen können. Freiwillige Sozialarbeiterinnen beschaffen Lebensmittel und kochen für die Kinder einmal täglich eine Mahlzeit.
30 Cent am Tag reichen für die Versorgung und garantieren das Überleben eines Kindes.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.jugend.gpa-djp.at
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GESCHICHTE
AUF DER STRASSE LERNEN! DEM PROTEST AUF DER SPUR Dass es in Wien einiges zu sehen gibt, ist den meisten klar. Dass mensch sich aber auch direkt auf die Spuren der Protestgeschichte dieser Stadt begeben kann, ist relativ neu. Seit 4. Oktober 2012 ist es möglich, quer durch die Geschichte der Wiener Innenstadt zu wandern. Stationen wie die Rosa Lila Villa, die Arena oder das Planquadrat sind gekennzeichnet und die Wichtigkeit des Ortes wird dargestellt. Für nähere Informationen dienen mobile tags, die es erlauben, direkt an Ort und Stelle wichtige Details über das Internet abzurufen. Es handelt sich um Schauplätze mit historischer Relevanz für die Protestbewegung in Wien und in Österreich. Plätze, an denen sich Menschen für ihre Rechte ein- und durchgesetzt haben.
DIE GPA-djp IST DABEI Auch als Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier sind wir ein Teil des Ersten Wiener Protestwanderweges. Warum? Weil die Gewerkschaft einen wichtigen Bestandteil der ArbeiterInnenbewegung ausmacht und sich die GewerkschafterInnen immer für die Rechte der arbeitenden Menschen eingesetzt haben, seit über 100 Jahren. Rechte wie bezahlten Urlaub, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, jährliche Gehaltserhöhungen,
das sind alles Dinge die die Gewerkschaften erkämpft haben, die heute nicht in den Gesetzen verankert sind sondern durch Kollektivverträge geregelt. Allein die GPA-djp verhandelt jedes Jahr 164 Kollektivverträge. Aus diesen Gründen haben auch wir einen Platz im Ersten Wiener Protestwanderweg erhalten. en. Unter www.protestwanderweg.at kann nn mensch sich die bereits existierenden en und die geplanten Stationen ansehen en und quer durch die Stadt verfolgen.
WAS WÄRE WIEN OHNE Wien wäre wohl nicht Wien, hätte e es keine Proteste gegeben, hätten sich Menschen nicht für ein Gebäude, für Freiraum für gesellschaftliche Rechte stark gemacht. Durch den Proteswanderweg erhalten Interessierte die Möglichkeit, die Geschichte kultureller Errungenschaften wieder lebendig werden zu lassen. Eine ganz neue Art der geschichtlichen Darstellung einer Stadt, die hoffentlich noch weiter wachsen wird und viel Nachfrage findet. Alle Details und Infos gibt es auf: >> www.protestwanderweg.at >> www.jugend.gpa-djp.at
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GPA-djp Bundesjugend Alfred-Dallinger-Platz 1 1034 Wien Tel: 05 0301-21510 Fax: 05 0301-71510 jugend@gpa-djp.at
FÜR MITGLIEDER Regelmäßig aktualisierte Vergünstigungen für GPA-djp Mitglieder findest du auf www.gpa-djp.at unter „Alle Card Angebote im Überblick“. Da ist für jeden und jede etwas dabei. Reinschaun‘ lohnt sich! Als Mitglied der GPA-djp Jugend bist du automatisch Mitglied des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Unter www.oegb.at findest du unter Cult & Card auch ein stetig wachsendes Angebot für Mitglieder. -10 Prozent auf Bücher: Ob für Schule, Studium oder den persönlichen Gebrauch – als GPA-djp Jugend-Mitglied kannst du ganz bequem sämtliche Publikationen des ÖGB-Fachbuchverlages und die wichtigsten Titel anderer deutschsprachiger Verlage portofrei zu dir nach Hause bestellen. Einfach eine eMail mit Name, Adresse und Mitgliedsnummer an jugend@gpa-djp.at senden.
Ö-Ticket: Als GPA-djp Jugend-Mitglied erhältst du 10 bis 25 % auf viele verschiedene Veranstaltungen. Einfach in die ÖGB-Kartenstelle (Johann-BöhmPlatz 1, 1020 Wien) gehen, Mitgliedskarte mitnehmen und Karten abholen. Oder du rufst unter der Nummer 01/534 44 DW 39679 und 39673 an und oder schreibst eine eMail an ticketservice@ oegb.at und bestellst deine Karten. T-Mobile Member Tarif: Für GPA-djp Jugend Mitglieder gibt’s 20% Member-Bonus. Das heißt, du bezahlst - 20% auf die All Inclusive Tarife und keine Aktivierungsgebühr. Bestehende T-Mobile-Kunden können den MemberBonus von 20% bei den angegebenen Tarifen kostenlos beantragen. Mehr dazu auf www.gpa-djp.at Unter der Adresse >> www.jugend.gpa-djp.at/service findest du viele interessante Broschüren zum Bestellen und Downloaden (Achtung, nur wenn du eingeloggt bist, siehst du alles, was es gibt!) und einiges mehr.
IMPRESSUM HerausgeberIn: Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
Medieninhaber: Verlag des ÖGB GesmbH, Johann Böhm Platz 1, 1020 Wien
Bundesjugendabteilung Alfred-Dallinger-Platz 1 1034 Wien
Verlags- und Herstellungsort: Wien; DVR 0046655, ZVR 576439352
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Redaktion: helmut gotthartsleitner, barbara kasper, verena mischitz, florian hohenauer, isabella wagner Layout/Cover: GPA-djp Marketing, Anita Schnedl
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