PIG Stadtmagazin Mai 2021

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Stadtleben

HElfenstein-Klinik vor dem Aus?

AM 21. MAI SOLL DER KREISTAG ÜBER DIE SCHLIESSUNG DES GEISLINGER STANDORTES DER ALB FILS KLINIKEN ENTSCHEIDEN

GEISLINGEN | Es ist schon seit einigen Jahren ein viel diskutiertes Thema im Landkreis: Der Erhalt der Helfenstein-Klinik in Geislingen. In den vergangenen Jahren wurden an diesem Standort des Klinikverbundes Alb Fils Kliniken bereits die Geburtsthilfe geschlossen, die Küche, verschiedene Stationen, das Schwesternwohnheim aufgelöst und Personal zur Unterstützung des Standortes in Göppingen, der Klinik am Eichert, abgezogen. Die Geschäftsführung der Alb Fils Kliniken möchte den Standort nun ganz schließen. Darüber soll der Kreistag des Landkreises Göppingen am 21. Mai entscheiden. Bereits Anfang April hat sich ein Aktionsbündnis aus Bürgern, Klinik-Personal, Ärzten und Politik gebildet, das für den Erhalt der Helfenstein-Klinik kämpft. Das Ziel ist es, eine Klinik an zwei Standorten, wie der Kreistag im Jahr 2015 versprochen hat, gemeinsam zu erreichen. Die Begründung des „Aktionsbündnises Erhalt der Helfenstein-Klinik“ ist, dass die Infrastruktur zur wohnortnahen Gesundheitsversorgung, die die Menschen überall schätzen, erhalten werden muss, auch wenn es den Landkreis Geld kostet. Als konkrete Argumente werden genannt, dass die Helfenstein-Klinik aktuell eine hervorragende medizinische Grundver-

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sorgung bietet und prangern an, dass die Zahlen der Gutacher, die die Auslastung der Notaufnahme als so gering einschätzt, dass diese Pateinten auch anderweitig versorgt werden können, eine vorsätzliche Irreführung sei. Als weiteres Argument wird genannt, dass die Hilfsfristen, die definieren wie lange es dauern sollte bis das erste qualifizierte Fahrzeug am Einsatzort ankommt, nur bedingt eingehalten werden können. In einem Brief werden die Kreisrätinnen und Kreisräte direkt angesprochen, ob sie zu ihrem Versprechen „Eine Klinik, zwei Standorte“ stehen. Das Aktionsbündnis beschreibt dabei, dass durch die aktuell Coronapandemie es sehr schwierig sei, Aktionen zu entwickeln, um auf Augenhöhe in eine Diskussion sowohl mit der Klinikleitung als auch mit den Landrat zu kommen. Sie sprechen von einer „Waffenungleichheit“, die nicht ihrem demokratischen Verständnis entspräche. Final ist die Bitte des Aktionsbündnisses, die Entscheidung über die Zukunft der Helfenstein-Klinik zu einem Zeitpunkt zu verschieben, an dem die Bevölkerung auch in Diskussionen zu gehen und Fragen zu stellen, die sie im Zusammenhang mit der geplanten Schließung bewegen. (sh)


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