DIE KOLUMNE VON ELTERN FÜR ELTERN
Elternseite
Ziemlich beste Freunde
AB INS FREIE IN ZEITEN VON CORONA
HAUSENER WAND In unserer Februarausgabe haben wir Euch nach Ausflugstipps gefragt. Hier zeigen wir Euch einen davon! Vielen Dank dafür und wir freuen uns auf weitere! (sh) Egal, ob im Herbst oder in einer anderen Jahreszeit, wer eine kleine Wanderung mit herrlichem Ausblick und viel Sonnenschein machen möchte, ist in Oberböhringen genau richtig. Starten kann man entweder direkt in der kleinen Ortschaft, die bei Geislingen an der Steige zu finden ist oder an einem der Wanderparkplätze außerhalb vom Ort. Die Wanderung verläuft am Wald entlang und man kommt immer wieder zu herrlichen Aus-
40
Stadtmagazin
Nadine Rieger, 34 Jahre, 2 Kinder sichtspunkten. Wer mit Kinder laufen möchte, kann die Kids mit immer wiederkehrende kleinen Pfade motivieren. Aber auch mit dem Kinderwagen gibt es Wege diese Hochebene zu erkunden. Die Tour kann man jederzeit verlängern oder auch verkürzen, da es dort oben viele Wege gibt. Unsere Tour war ca. 6,6 km lang und je nachdem wie viele Pausen man macht, ist man mit Kids ca. 3 Stunden unterwegs.
„Hallo, schön dass du da bist!“, grinst mein äußeres Ich. „Du schon wieder!“, grummelt mein inneres Ich. Der Freund von unserem Lausbub steht mit freundlichen Kulleraugen vor der Tür und will spielen Aufmerksamkeit. Heute, ausnahmsweise mal wieder. Heute passt es ihm. Gestern hat er unseren Lausbub noch aus dem Spiel ausgeschlossen. Aber heute ist ihm langweilig. „Kinder!“, sagen die einen. „Irgendwann ist Schluss!“, sage ich. Ich kann ihn nicht leiden. Ich finde, für sein Grundschulalter ist er schon ganz schön durchtrieben. Ganz nach dem Motto: Die ganze Welt dreht sich um mich… Er weiß, man muss freundlich sein. Vorn herum. Und es funktioniert. Bei vielen. NICHT bei mir. Ich kann ihn nicht leiden. Aber: Darf ich ihn nicht leiden können? Bin ich dazu verpflichtet, die Freunde meiner Kinder jederzeit willkommen zu heißen? Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, in die Menschenkenntnis meiner Kinder zu vertrauen. Ich wollte ihre Freundschaften stets akzeptieren in dem Wissen, irgendwann kommt die Selbsterkenntnis. Aber jetzt… -jetzt gibt es dieses Kind. Ich beiße die Zähne aufeinander. „Es ist ein Kind!“, beschwichtigt der Engel in mir. „Ein hinterlistiges Kind!“, grölt mein Teufel. Engel: Du musst als Mutter mit gutem Beispiel voran gehen. Weiterhin freundlich sein. Contenance bewahren. Teufel: Kinder müssen auch lernen, dass nicht jedes Verhalten akzeptiert wird bzw. akzeptiert werden muss. Ich höre fröhliche Stimmen aus dem Kinderzimmer. Sie quasseln, spielen Playmobil und lachen. Ich entscheide mich für den Engel in mir. Für heute. Lächelnd bringe ich Äpfel und Kekse.