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GESCHICHTE

Bild: Der Schatten der Unendlichkeit von Klaus Heider

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WER WAR EIGENTLICH …

KLAUS HEIDER

MARGIT HAAS – GÄSTEFÜHRERIN AUS LEIDENSCHAFT! Geschichte ist faszinierend! Sie

können sich das nicht vorstellen, denken mit Grausen an langweiligen Geschichtsunterricht in der Schule zurück? Lassen Sie sich von mir mitnehmen in die reiche Geschichte unsere Stadt mit ihren vielen interessanten Begebenheiten, lernen Sie Frauen und Männer kennen, die ihre Geschicke geprägt haben und die mit ihrem besonderen Engagement für uns Alle Vorbild sind.

Klaus Heider gehört zu den bedeutendsten Künstlern Göppingens. Der mit dem Rom-Preis der Villa Massimo, dem Heinrich-Schickhardt-Preis der Stadt Göppingen oder dem Maria-Ensle-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg ausgezeichnete Künstler hätte am 25. Oktober seinen 85. Geburtstag gefeiert.

Seine bewusste Entscheidung, sich nicht keiner Kontinuität zu verschreiben, sondern auf Experimentierfreude zu setzen, beschrieb er so: „Was ich vermeiden möchte, ist stilistisch und inhaltlich festgelegt und katalogisiert zu werden, denn dadurch wäre mir ein großer Teil meiner Möglichkeiten genommen.“ Bereits in den sechziger Jahren, währen seiner Zeit in Berlin ließ er seine Vorbilder Matisse, Cezanne oder Picasso hinter sich und fand neue, für ihn wichtige Orientierungspunkte: die sogenannte „art informel“ von Antoni Tàpies, die ihre Auswirkung in den skripturalen Mauerbildern fand, und wenig später die „Combine Paintings“ von Robert Rauschenberg, die sich in zahlreichen Collagen zeigen. 1966 kehrt Heider nach Bad Boll zurück und setzt sich mit neuen Themen und Techniken auseinander.

Die ab diesem Zeitpunkt entstandenen Werke zeigen eindeutig eine Reduzierung in der Darstellung von menschlichen Figuren. Die zentralen Themen seiner Kunst lassen sich ab den 1970er Jahre unter den Begri en Raum – Licht – Zeit zusammenfassen, die Klaus Heider in den unterschiedlichsten Medien und Materialien erforscht. Geome-trische Formen begleiten sein Werk und stehen für die Sehnsucht seit Menschengedenken, die Welt zu ordnen, zu erfassen. Ab 1980 zeigen sich neue wichtige Komponenten: die Bewegung und die Inszenierung durch gefundene Objekte. Ab den 1980er und 1990er Jahren erwacht in Klaus Heider das Interesse für das Verhältnis zwischen Kunst und Naturwissenschaft. Die Faszination für kosmische Visionen und physikalische Gesetzmäßigkeiten zeigt sich in neuen Werkgruppen. Durch weiteres Experimentieren setzt Klaus Heider in diesen Jahren einige Lichtobjekte um. In seinen letzten Scha ensjahren befasste er sich verstärkt mit Konzeptkunst. Mit subtiler Ironie legte der Künstler Zusammenhänge zwischen bildnerischen Elementen dieser Kompositionen und den Worten in ihrer Form und Bedeutung dar – es entstehen assoziative Dynamiken in vielschichtigen Ebenen. Der Betrachter wird mit ins Spiel genommen und Heider konfrontiert ihn mit universellen Themen zur Wahrnehmung der Welt und zur Relativität der Zeit, in der wir leben.

SEHEN UND HÖREN

Klaus Heider (1936 - 2013) studierte an der Gra kschule und der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, anschließend an der Hochschule für bildende Künste Berlin. Er erhielt Künstler-Stipendien in Paris, Rom, Florenz. 1983 nahm er eine Professur an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim an. Er lebte in Bad Boll und Cima (Italien).

Bild: Kunstwerk von Klaus Heider am Technischen Rathaus II

KUNSTHALLE

Schon zu Lebzeiten vermachte Klaus Heider seinen künstlerischen Nachlass der Kunsthalle Göppingen mit etwa 5 000 Werken; Papierarbeiten, Druckgra ken, Fotogra en, Briefen, Fotos und persönlichen Gegenstände. Der „Salone“ will modellhaft zeigen, wie man Künstlernachlässe verwaltet und lebendig hält.

Ö nungszeiten Kunsthalle: dienstags bis freitags von 13 bis 19, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 19 Uhr. Führungen auch außerhalb der Ö nungszeiten unter www.kunsthalle-goeppingen.de

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