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Fabian & Claude Walter Galerie

Schweizer Kunst im Herzen

Die Galerie von Fabian & Claude Walter zählt zu den etablierten Schweizer Galerien für zeitgenössische Kunst, wurde 1986 in Basel eröffnet, zog 2002 nach Zürich um und ist seit 2013 zwischen Kunsthaus und Bellevue domiziliert. Fabian Walter ist seit 2015 Präsident des VSG, des Verbands der Schweizer Galerien.

Wie hat sich das Galeriewesen entwickelt?

Es gibt wellenförmige Bewegungen, Epochen. In den 60er und 70er Jahren entwickelte sich der Galerietypus, der sehr gegenwartsbezogen gearbeitet hat. Gleichzeitig entstanden die grossen Kunstmessen in Basel (1971) und Köln (1968). Ab 2000 explodierte der Kunstmarkt förmlich bis zum Einbruch (Finanzkrise) 2008. Diese Boomjahre decken sich mit der Entstehung des neuen Sammlertyps, des Investors.

Wie gross muss man sich den globalen Kunstmarkt vorstellen? Stimmen die Zahlen von UBS/Art Basel (www.artbasel. com/about/initiatives/the-art-market) ?

Sie stellen eine Annäherung dar, die Zahlenbasis ist sicher nicht vollständig. Der Direkthandel z.B. zwischen Privaten und Künstlern ist kaum messbar. Meines Erachtens hat sich der Markt seit 2008 seitwärts bewegt (um die 60 Mrd. $). Der Hype der Auktionen – wie soeben die Versteigerung von Warhol’s Marilyn Monroe für 195 Mio. $ – täuscht über die Gesamtsituation hinweg. Der globale Kunstmarkt ist ein wenig grösser als der Umsatz von Coop und Migros zusammen! Das stellt doch vieles in Relation (schmunzelt). Eigentlich ist das Gros des globalen Kunstmarktes in den Kellern von Museen «gebunden» und meist nicht für den Markt zugänglich.

Das Fazit der Pandemie?

Alle haben grosse Fortschritte im Bereich Social Media gemacht. Gleichzeitig hat sich bestätigt, dass Kunst sehr stark von der persönlichen Interaktion mit Kunstwerken und Gleichgesinnten lebt.

Die Art Basel?

Ist die global führende Plattform für Kunstmessen, aber auch ein kartellartiges Gebilde. Solide Schweizer Programmgalerien wurden auf Kosten von internationalen Kunsthandelsgalerien, schwergewichtig aus dem englischsprachigen Raum, aussortiert. Bedeutende Schweizer Künstler:innen haben damit den internationalen Marktzugang und die Schweizer Kunst- und Galerieszene an Bedeutung verloren.

Was ist der Zurich Art Salon?

Das ist eine Initiative von mir uns Sven Eisenhut von der Photo Basel. Wir möchten die Kunst aus der elitären Ecke herausholen und die Kunst- und Galerieszene in der Schweiz nachhaltig stärken. Ein jüngeres interessiertes Publikum soll sich, fernab von jeglicher VIP Hysterie, unverkrampft auf neue Tendenzen und Ausdrucksformen in der Bildenden Kunst freuen können. Der Salon findet erstmals im Herbst 2022 vor den Toren Zürichs statt. (www.artsalonzurich.com)

Die Galerie Fabian & Claude Walter…

…hat sich immer aus der Schweizer Kunstszene heraus manifestiert. Wir haben immer wieder Räume ausserhalb der Galerie bespielt, z.B. das Kunstbuffet Badischer Bahnhof 1989. Wir haben zudem Schweizer Künstler ins Ausland begleitet, einen John Armleder und Arnold Helbling nach Südkorea.

Die Beziehung zu Künstlern?

Das ist die schöne Seite unseres Geschäftes, aber nicht unproblematisch. Es basiert derart auf Vertrauen, dass Verträge kaum was bringen. Sie würden die Dynamik behindern. Leider ist es aber so, dass Künstler immer wieder einen Mangel an Loyalität zeigen. Da haben sich viele Quereinsteiger verschätzt. Ohne innere Passion für die Kunst ist man nicht lange Galerist.

Und die Kunden?

Auch da hat sich vieles verändert. Es gibt die Kunstliebhaber, die Kunstsammler und die Investoren. Das Verhalten wurde globaler und volatiler. Als Galerie muss man sich ständig neu orientieren und immer wieder neue Formate entwickeln, um neue Kunden zu finden und am Puls der Zeit zu bleiben.

Luzia Simons, VERT PERPETUEL. Stockage 182, 2019. Lightjet Print on Aludibond.177 x 122 cm, Edition of 5 + 1 AP.

Hanna Roeckle, "Pyrit Blue und Pyrit Copper", 2016, Lacquer onGRP, 105 x 95 x 84 cm

FABIAN-CLAUDE-WALTER.COM

8001 Zürich | Switzerland

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