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WILLY BOGNER - FIRE & ICE

B. für Bogner. Alles klar? FIRE & ICE? Ja doch, der erste Sportfilm mit einer derartigen Strahlkraft, dass er in die Kinos kam. Alleine in Deutschland sahen ihn mehr als 2 Millionen Menschen. Eine ganze Generation wurde von einer Art magischen Fieber für Skifahren, Snowboarden, Tanz und Musik erfasst. Das Modeunternehmen Bogner, welches bereits mit der taillierten Keilhose von Mutter Maria Bogner in den 50er Jahren Trends setzte, schuf einen neuen Lifestyle, der die Welt des Sports für immer umkrempelte und der bis heute nachwirkt.

Nachdem Willy Bogner in vier James Bond-Filmen für die verrücktesten Ski-Szenen verantwortlich war, welche die Welt bis dato gesehen hatte (die Eiskanal-Szene!), ging er in Eigenregie 1986 noch einen Schritt weiter. Er trug schon immer diese Idee von Musik, getanzter Ski-Choreographie – a la Westside-Story – und Sport im Kopf herum. Er engagierte Harold Faltermeyer für eine eigene Filmmusik. Er lud die legendärsten Skiakrobaten ein, John Eaves und Suzy Chaffee. An die genaue Geschichte erinnert sich wohl kaum einer, wohl aber an die bis heute legendärste Skifilmszene, dem Explosions-Skisprung vor gewaltiger Feuerkulisse und dem von Marietta Waters dazu gesungenen Hit, der wochenlang in den Charts war. Das war ein Hammerschlag - BOUMM – Skiakrobatik wurde zur Ski-Ästhetik, Bogner als Wintersportmarke zur Weltmarke, welche seitdem mit dem Bekanntheitsgrad der grossen deutschen Automobilmarken wetteifert. Bogner schaffte eine Inszenierung, wie sie heute am ehesten mit Elon Musk vergleichbar wäre. Männer, die ihre Marken leben, mit Haut und Haar, kreativ, kompromisslos, begeisternd und immer mit vollem Einsatz!

Tom Sims in den Sanddünen 1986.

Notabene spielte im Film auch das sog. Snowboard – damals noch relativ unbekannt – eine zentrale Rolle. Die Snowboardszenen wurden legendär, in denen Tom Sims, musikalisch untermalt von Alan Parsons Project, die Sanddünen runtersurft. Zahlen gibt es nicht, aber Tausende junger Menschen fühlten sich ins Herz getroffen und begannen mit Snowboarden. Einer davon war Reto Lamm, der erste Gewinner von Air&Style Innsbruck und Halfpipe-Vizeweltmeister, der Willy Bogner seit 2002 eng begleitet: «FIRE & ICE war für uns ein Schub sondergleichen und Motivation, mit dem Snowboarden anzufangen.»

Das nächtliche Filmset auf dem Corvatsch 2019

Filmset auf dem Corvatsch 2019

Willy Bogner in Aktion 1986

Drei Jahre nach dem Film, 1989, kam die erste FIRE+ICE Kollektion in den Handel – und heute, 30 Jahre später folgt das Revival oder wie Bild titelte «Er macht’s nochmal…». Nachgestellt wurde auf dem «Bogner Hausberg», auf dem schweizerischen Corvatsch, die berühmte Feuerszene. Mit dabei wieder die alten Cracks, welche die Berge schon 1986 zum Beben gebracht hatten. Darunter Willy Neuner, immer schon für die Explosionen zuständig. Aber Bogner ohne Innovation wäre nicht Bogner. Die Skiakrobatik hat sich gewaltig verändert. Mit Bene Mayr, Sven Kueenle und Laura Fritzenwallner wirkten diesmal einige der besten aktuellen Freeskier mit. Die Phantom Flex 4K, eine der besten Film-Kameras der Welt, lieferte 1000 Bilder pro Se kunde. Für eine Szene, in der sich das Timing im Bereich von Sekundenbruchteilen bewegt, ein entscheidender Faktor. Das Resultat sind explosive Bilder. Damals und heute – im Zeitgeist vereint. Und die Kollektion von FIRE+ICE? Die wurde richtig mutig, fetzig neu aufgelegt, mit urbanen Streetwear Elementen so stilsicher designt, dass man sich getrost damit in eine urbane Edelbar begeben kann. FIRE+ICE wird in der «World of Bogner» (wieder) zu einer eigenständigen Marke erhoben, die neben den Bogner Stores auch in eigens kreierten FIRE+ICE Stores erhältlich ist. Gratulation, Willy Bogner. − DC

Die Freeskier Sven Kueenle, Laura Fritzenwallner und Bene Mayr, auf FIRE+ICE Filmset

Power-Team Bene Mayr (l.) und Willy Bogner (r.) lassen es nochmals richtig krachen

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