Zusammenfassung Die Welt der Fleischvermarktung ist ein fröhlicher Ort. In ihr dominiert die Farbe Grün, und sie ist bevölkert von frei laufenden Tieren auf saftigen Weiden und idyllischen Bauernhöfen. In dieser Welt sehnen sich Kinder nach Würstchen, „echte“ Männer verschlingen rotes Fleisch und Frauen essen dünn aufgeschnittenes Geflügel, um gesund zu bleiben. In dieser Welt ist der Verzehr von Fleisch das, was die Menschen zusammenbringt. Doch hinter diesem sorgfältig konstruierten Traum, den uns die Fleischindustrie verkauft, verbirgt sich eine andere Realität.
Der weltweit steigende Fleischkonsum heizt die Klimakrise an. Laut einer aktuellen Studie sind 19 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen auf die Produktion tierischer Lebensmittel (und des Futters für diese Nutztiere) zurückzuführen.3 Die Fleischproduktion belastet im Vergleich zur Herstellung pflanzlicher Lebensmittel unser Klima unverhältnismäßig stark: Sie ist für fast 60 Prozent aller Treibhausgase aus der Lebensmittelproduktion verantwortlich.4 Doch dies hat die Fleischindustrie nicht davon abgehalten, mittels Fehlinformations- und Manipulationskampagnen den Fleischkonsum auf den europäischen Märkten anzukurbeln, wo Vegetarismus, Veganismus und Flexitarismus auf dem Vormarsch sind.5
Der vorliegende Report ist das Ergebnis einer Untersuchung zur Kultur der Fleischvermarktung in Frankreich, Polen, Spanien, Dänemark, Deutschland und der Schweiz. Untersucht wurden über 51 Marken; der Fokus lag dabei auf den Strategien und Symbolen, mit denen die Fleischindustrie versucht, das menschliche Bedürfnis, sich akzeptiert, erfolgreich, geliebt, respektiert und letztlich „gut“ zu fühlen, zu befriedigen. Das Ziel der Fleischindustrie ist es, neue Einstellungen und Überzeugungen gegenüber Fleisch zu schaffen bzw. alte zu verstärken und dafür zu sorgen, dass der Konsum tierischer Lebensmittel in der heutigen Gesellschaft und Kultur fest verankert bleibt.
Aufgedeckt Die 7 Mythen der Fleischindustrie
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