GrindelwaldMagazin 2019/20 WINTER DE

DIE LETZTEN TAGE DER ALTEN GGM-GONDELN

GOOD-BYE BÄHNLI

TRAINING VOR DER EIGENEN HAUSTÜR

WERNER MARTI

NEUE ORTE, WEITERE DIENSTLEISTUNGEN

GRIWAGROUP DIE FIRMEN

Ausgabe 5 2019/2020

SOMMER

WINTER Ausgabe 5 2019/2020

KINDERLEICHTER SPORT? WAS ES MIT DEM SCHWINGEN AUF SICH HAT

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GRINDELWALDER PIONIERGEIST

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or 111 Jahren ist der Wetterhornaufzug in Grindelwald als erste Seilbahn der Welt in Betrieb gegangen. Das kühne Bauwerk hat mich immer fasziniert, und noch vielmehr, als ich dessen Geschichte genauer kennenlernte. Ende der 1980er Jahre durfte die GRIWA GROUP bei der Sanierung der Bergstation mitwirken. Sie liegt an einer steilen Bergflanke genau über einer praktisch senkrecht abfallenden Felswand. Als wir uns mit der Logistik befassten, fragte ich mich, wie damals schon nur der Materialtransport zu bewerkstelligen gewesen war – mit Maultieren und Manpower! Zur gleichen Zeit ist die Bahn aufs Jungfraujoch erbaut worden, ein ebensolches Zeugnis von Weitsicht, Hartnäckigkeit und Mut. Wo wäre Grindelwald heute ohne die Pioniere von damals?

Im Laufe der weiteren Geschichte gab es auch Perioden, in denen in Grindelwald eher ein Geist des Verwaltens, denn der aktiven Taten vorherrschte. Insbesondere die Investitionen in der Hotellerie wurden teilweise vernachlässigt und so besteht heute grosser Handlungsbedarf, um die Lücken zu schliessen. Diese Phase ermahnt mich dazu, stets Unternehmer zu bleiben und nicht «Unterlasser» zu werden.

Aktuell sind in Grindelwald erfreulicherweise interessante Hotelprojekte in Bearbeitung, welche hoffentlich zeitnah umgesetzt werden können.

Darüber hinaus sehe ich hinter der bald fertig gestellten V-Bahn einen ähnlichen Pioniergeist wie vor 100 Jahren. Dass eine Privatbahn fast eine halbe Milliarde Franken in moderne Infrastruktur investiert, zeugt von grossem Einsatz zugunsten Grindelwalds und der Jungfrau Region. Ich bin überzeugt, dass damit die Attraktivität in anderen Bereichen ebenfalls steigt, sei es für Immobilien, Hotellerie oder das alltägliche Leben. Ich lade Sie, geschätzte Freunde und Gäste deshalb auf einen Streifzug mit dem Grindelwald Magazin ein, um diese vielfältige Region noch besser kennenzulernen und in sie zu investieren. Dafür danke ich Ihnen herzlich!

Ihr Markus Friedli Verwaltungsratspräsident GRIWA GROUP Holding AG

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INHALT WINTER

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GGM - ABSCHIED VON EINEM LANGEN KAPITEL

GRIWAGROUP 18DIE

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SKI ALPINISMUS

EIGERNESS DER LADEN

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WETTERHORNAUFZUG

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WINTER AKTIVITÄTEN

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SHOPPING & EATING

IMPRESSUM Herausgeber: Konzept: Redaktion: Texte: Fotos: Übersetzungen: Layout: Druck:

GRIWA GROUP Holding AG, Dorfstrasse 20, 3818 Grindelwald GRIWA GROUP Marketing Nicole von Allmen | Susan Lerch | Nadja Portner | Michael Ackermann Annette Marti | Heidi Schwaiger | GRIWA GROUP David Birri | Michael Ackermann | Heidi Schwaiger | SAC Maxime Schmid | Martin Keller Eva Sailer GRIWA GROUP | Michael Ackermann Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern

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ABSCHIED VON DER ALTEN GGM

SEILBAHNGESCHICHTE LIVE AUS GRINDELWALD Die umfangreichen Investitionen in die Grindelwalder Bergbahnen nehmen Gestalt an. Die Bauarbeiten für die V-Bahn laufen auf Hochtouren. In einem ersten Schritt soll im Dezember 2019 die neue Gondelbahn auf den Männlichen in Betrieb gehen. Sie ersetzt die über 40 Jahre alten roten Gondeln, die das Talbild lange prägten – ein Blick hinter die Kulissen an den letzten Betriebstagen der alten GGM.

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OBEN: Es geht noch 34 Tage bis zum letzten Betriebstag der alten GGM, der zugleich auch der letzte Arbeitstag von Christian Teuscher ist. Er geht nach 32 ½ Jahren in Pension.

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steht auf dem obersten Zettel eines kleinen Stapels Papier, der mit einem dicken Nagel an die Wand des Kassenhäuschens gehämmert ist. Am Abend wird Christian Teuscher das Papier abreissen, nächste Zahl ist die 33. Es ist Ende Februar und Teuscher zählt die letzten Tage der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen (GGM). Die Bahn, die seit mehr als 40 Jahren in Betrieb ist, fährt noch bis Ende März 2019. Dann ist Schluss – für immer. Das nächste Kapitel des Gondelbetriebs am Männlichen hat bereits begonnen, der Startschuss für den Bau der neuen Bahn zum Männlichen wie auch hinauf zum Eigergletscher war im Sommer 2018 nach langer Planungszeit erfolgt. Draussen vor der Talstation klafft ein grosses Loch, es wird gegraben, gebaut und jongliert, denn neben dem laufenden Skibetrieb eine Grossbaustelle abzuwickeln, erfordert tatsächlich fast artistisches Geschick. Während die Skigäste mit geschulterten Skiern an der Baugrube vorbei zur Gondelbahn trappeln, liefern von der anderen Seite Lastwagen Armierungseisen an, Bagger arbeiten am Aushub und ein Kran schafft mit seinem langen Arm Ordnung im Gewimmel. Daniel Zihlmann, Geschäftsführer der GGM, hat sich

unterdessen an die Lage gewöhnt. Es sei zwar im Stationsgebäude und in den Büros schon ziemlich laut und dreckig. Aber, meint er: «Ich bewundere die Teams, die hier im Einsatz sind, bis jetzt hat sich mit guter Planung und Flexibilität noch jede Herausforderung lösen lassen.» Die Gäste hätten zum allergrössten Teil Verständnis, sagt er. Jetzt, wo es mit der neuen Bahn vorwärts gehe, gebe es kaum mehr Reklamationen.

OBEN: «Die alte Bahn hat gute Dienste geleistet», sagt Adi Kaufmann, technischer Leiter der GGM. «Aber jetzt freuen wir uns auf die Neue!»

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ABSCHIED VON DER ALTEN GGM

OBEN: Auch ihnen sind die roten Gondeln der GGM lieb geworden: Skigast Uli Stählin aus München mit seinen Kindern Henri und Ben (rechts).

Tatsächlich muten die alten roten und gelben Gondeln an, als wären sie aus der Zeit gefallen. Sie verströmen viel Charme der 1970er Jahre – eine Freude für Retro-Fans, aus rein praktischen Gründen mag die Bahn aber nicht mehr zu überzeugen. Die Gondeln bringen gerade mal 14 Stundenkilometer auf den Zähler, weshalb die Fahrt zum Männlichen eine gefühlte Ewigkeit dauert. Die in die Jahre geratene Technik erfordern teils komplizierte Arbeitsabläufe für die Belegschaft, Kapazität und Komfort für die Gäste entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist. Der Ersatz wurde lange diskutiert. Die Lösung für den Neubau fand man in einem gemeinschaftlichen Projekt.

Zusammen mit der Jungfraubahn wird nun die V-Bahn realisiert, vom neuen Terminal in Grindelwald Grund führt eine Zehnergondelbahn zum Männlichen und eine neue 3S-Bahn zum Eigergletscher. Gleichzeitig entsteht mit dem Grindelwald Terminal der Berner Oberland-Bahn ein neuer Bahnhof, der den direkten Anschluss an den öffentlichen Verkehr ermöglicht. Die neue Bahn auf den Männlichen wird am 14. Dezember 2019 eröffnet, die Seite Eigergletscher ein

Jahr später im Dezember 2020. Insgesamt werden für alle mit dem V-Bahn-Projekt verbundenen Massnahmen 470 Millionen Franken investiert.

Christian Teuscher betreut an diesem sonnigen Ski-Tag die Talstation. Er sitzt im Kassehäuschen, während sein Kollege die Ein- und Ausfahrt der Gondeln in der Talstation kontrolliert. Geduldig beantwortet Teuscher Fragen von Gästen, die durch das Drehkreuz zu den Gondeln drängen. Gleichzeitig hält er den Monitor in seinem kleinen Büro im Auge, der die Abfolge und Position der einfahrenden Gondeln anzeigt. Ein farbig leuchtendes Lämpchen signalisiert, wenn sich eine Gondel mit Last der Talstation nähert. Wenn die Zettel an der Wand auf Null hinuntergezählt sind, wird auch er sich verabschieden. Teuscher tritt nach 32 ½ Jahren bei der GGM in den Ruhestand.

«Ich gehe gleich mit der Bahn», meint er und rückt mit einem Lächeln seine Stöckli-Mütze zurecht. Das sei schon okay, sagt er, er habe mit der Bahn gelebt. Jetzt passe es ganz gut. Für die Mitarbeitenden bedeutete die alte Bahn an vielen Orten Mehraufwand und mühsame Handarbeit. Sie galt zwar bei ihrer Eröffnung im Dezember 1978 als technische Sensation, automatisch öffnen-

UNTEN: Sämi Burgener, Anlageleiter Holenstein, überwacht das Ein- und Aussteigen in der Mittelstation.

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de Türen oder die sanfte Bremsung beim Einfahren in die Station waren eine absolute Neuheit. In der Mittelstation Holenstein erklärt Adi Kaufmann, technischer Leiter der GGM, wie die neue Zehnergondelbahn die gesamten Abläufe im Alltag der Belegschaft verändern wird. «Die Umstellung wird für alle gross sein», sagt er. «Aber wir haben bis zur Inbetriebnahme im Dezember genug Zeit, mit der neuen Technik vertraut zu werden.» Bei der alten GGM mussten die Gondeln beispielsweise jeden Morgen von Hand aus der Garage in Umlauf gebracht werden. Alleine dafür standen jeweils vier Personen im Einsatz. Die neue Bahn schafft das Garagieren der Gondeln vollautomatisch. Wie viele andere Mitarbeiter der GGM trauert auch Kaufmann der alten Bahn nicht nach. Zwar windet er dem Antriebsystem ein Kränzchen. «Es stand 40 Jahre lang im Einsatz ohne grössere Reparaturen», hält er fest. Deutlich mehr Probleme entstanden bei der Steuerung, die mit der Auslastung

an die Grenzen kam und der Belegschaft Sorgen bereitete. «Wir standen immer unter Anspannung, dass plötzlich ein Defekt auftreten würde, den wir nicht beheben könnten», sagt er. So gesehen seien auch alle erleichtert, wenn die Tage der alten GGM zu Ende gehen ohne ernsten Zwischenfall.

Die Fahrt hinauf zur Bergstation auf dem Männlichen vermittelt nochmals viel vom guten alten GGM-Feeling: Die gigantische Aussicht auf die Eigernordwand wirkt hinter den zerkratzten Scheiben fast noch wilder als auf den meisten, auf Hochglanz getrimmten Kalenderbildern. Im Bähnchen drin ist man als Passagier zwar gut geschützt und doch stets Teil des Klimas. Es ist immer entweder zu kalt oder zu heiss.

Dennoch, man hat Zeit – und wie! Zeit zum Reden, zum Nachdenken, Schlafen oder Lesen, oder sich einfach genüsslich das Ricola-Bonbon, das man am Schalter im Tal erhalten hat, auf der Zunge zergehen zu

OBEN: «Ich bin mit dieser Bahn gross geworden» sagt Hänsel Brunner, Leiter der Skischule Männlichen. Mit der neuen Bahn wird sein Arbeitsweg kürzer.

FAKTEN ZUR V-BAHN Die neue Zehnergondelbahn auf den Männlichen wird am 14. Dezember 2019 als Bestandteil des Projekts V-Bahn eröffnet. Gleichzeitig geht mit der öV-Station «Grindelwald Terminal» ein weiteres Projektelement in Betrieb. Die neue Haltestelle der Berner Oberland-Bahn erlaubt den direkten Zugang zur Talstation der neuen GGM und in einer nächsten Phase zur Talstation der 3S-Bahn Eigerexpress. Der gesamte Terminal mit Shops, Bistro und Skidepots sowie einem Parkhaus mit 1000 Parkplätzen wird zeitgleich mit der Eröffnung des Eigerexpress in Betrieb gehen, am 12. Dezember 2020. Der Eigerexpress wird die Fahrgäste in nur 15 Minuten direkt hinauf zum Eigergletscher bringen und verkürzt damit auch die Reisezeit aufs Jungfraujoch wesentlich. Die moderne 3S-Bahn umfasst 44 Gondeln mit je 28 Sitzplätzen. Die Förderleistung beträgt 2400 Personen pro Stunde.

Detaillierte Informationen zum Projekt V-Bah sowie Dokumentationen zum Baufortschritt: www.jungfrau.ch/v-bahn

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ABSCHIED VON DER ALTEN GGM

lmann. Er erhielt an die 1500 Anfragen und hätte die alten Gondeln somit gleich mehrfach verkaufen können. Für die glücklichen Käufer ist es deshalb ein spezielles Gefühl, ein Stück Bahngeschichte ergattert zu haben. Einige retten sich ein Stück Kindheitsgeschichte, zum Beispiel Hans Romang, der in Wengen aufgewachsen ist, oder Sebastian Marten aus Ittigen, auch er ein fleissiger GGM-Gondelbahn-Fahrer. Erlend Gass sichert sich ein Stück für seine Bus Stop Bar im Gebiet Grindelwald First. Die Gondel passe perfekt zu seinem 60er-Jahre Bus, freut er sich. Walter Gertsch, der unweit der Zwischenstation Egg ein Haus hat, holt sich seine Gondel mit einem ebenfalls schon älteren Aebi-Transporter ab. Dieses Exemplar wird man beim Vorbeifahren auch aus der neuen Gondelbahn sehen. Auf alle Arten und Weisen werden die Gondeln verladen OBEN: Melchior Peter, Pistenpatrouilleur, hat viele gute Erinnerungen an die roten und in alle Himmelsrichtungen abtransporGondeln. Aber die neue Bahn wird seine Arbeit erleichtern, ist er sich sicher. tiert. Es ist ein ehrenvoller Abschied für die lassen. Die Technik begleitet einem in Form wald Grund und warten darauf, von ihren einst so glänzende Bahn, die ihren Dienst eines ständigen Ruckelns und Schwankens, zukünftigen Besitzern abgeholt zu werden. wahrlich geleistet hat. nicht unfreundlich, aber präsent. Die GGM «Die Gondeln gingen weg wie warme WegText: Annette Marti erlangte bei ihrem Bau nicht nur Bekannt- gli», sagt GGM-Geschäftsführer Daniel Zih- Fotos: David Birri heit wegen der neuen technischen Elemente, sie war mit einer Strecke von 6 Kilometer auch die längste Gondelbahn Europas. Die neue Bahn wird die Förderleistung verdoppeln. Sie kann bis zu 1800 Personen pro Stunde transportieren und überwindet die Strecke von Grindelwald Grund bis auf den Männlichen in 20 Minuten anstatt wie bisher in über einer halben Stunde. Damit dürften auch die Talabfahrten bei den skifahrenden Gästen attraktiver werden. Dank der Effizienz der neuen Bahn sollten lange Wartzeiten an den Stationen entfallen und die Skifahrer dürften sich insgesamt besser auf das ganze Skigebiet von Grindelwald verteilen.

5 Wochen später, es ist der 3. April – der Tag Null auf Christian Teuschers Zettelstapel ist bereits vorbei. Es ist die Stunde der Nostalgiker: Alle 230 Gondeln der alten GGM stehen in Reih und Glied auf dem Parkplatz neben der Baustelle in Grindel-

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UNTEN: Anders Baerheim (am Steuer), gebürtiger Norweger, mit seinem Schwiegervater Fred Wyss. Ihre Gondel kommt nach Ringgenberg.

OBEN: Kleiner Wagen, kleine Gondel: Sebastian Marten (rechts) aus Ittigen wird die Gondel in seinen Garten stellen. Hans Bienz half ihm beim Transport.

UNTEN: Erlend Gass (rechts) freut sich über die Gondel, die perfekt zu seinem 60er-Jahre-Bus in der Bus Stop Bar in Grindelwald passt. Alex Pointner von der Avocado Bar hilft beim Transport.

OBEN: Hans Romang ist in Wengen aufgewachsen und wird die Gondel in den Garten seines Ferienhauses in Grindelwald stellen.

OBEN: Seine Gondel wird man auf der Vorbeifahrt in der Nähe der Zwischenstation Egg sehen: Walter Gertsch aus Grindelwald.

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SKI-ALPINISMUS

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1000 Höhenmeter Aufstieg in weniger als 40 Minuten? Für den Profi-Skialpinisten Werner Marti kein Problem. Rund um seinen Wohnort Grindelwald findet der mehrfache Weltmeister die idealen Trainingsbedingungen – im Winter wie im Sommer.

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obald Frau Holle im Herbst erstmals ihre Kissen über Grindelwald ausschüttelt, ist Werner Marti im Skimodus: Der 29-Jährige steigt ab November beinahe täglich in Tourenausrüstung auf die Berge rund um Grindelwald. Für Marti ist das mehr als ein Hobby – seit dem Winter 2016/2017 er Profi-Skialpinist. «Von Ende Oktober bis Ende April trainiere ich fast nur noch auf Skiern», erklärt er. Und das direkt vor der Haustür: Der Grindelwalder lebt – abgesehen von einigen Jahren im Jura, wo er die Handelsschule absolvierte – seit Kindesbeinen mitten im Dorf, seine Eltern führen ein Haushalts- und Eisenwarengeschäft direkt an der Hauptstrasse.

«Für mich ist es ein grosses Glück, inmitten dieser grandiosen Bergwelt zu wohnen. Grindelwald ist ein idealer Ort zum Trainieren und zum Auftanken», schwärmt der drahtige Berner Oberländer.

Sport seit Kindesbeinen Im Winter nimmt Werner Marti an nationalen und internationalen Skitouren-Wettkämpfen teil. Im Schnitt ist er zwei Wochenenden

pro Monat unterwegs; überwiegend in Europa, wo die meisten Weltcups und in der Regel auch die Weltmeisterschaften stattfinden. Nach den intensiven Wettkampfphasen freut er sich auf die regelmässigen Trainingseinheiten im Gletscherdorf. Seinen Trainingsplan gestaltet und plant er selbst. «Ich kenne meinen Körper gut und habe viel Erfahrung», erklärt Marti, der bereits seit seiner Jugend Wettkampfsport betreibt. Zunächst als Langläufer in der Junioren-Kategorie, nach der Ausbildung stieg er auf Tourenski um.

Vom Skitourenvirus infiziert wurde er durch seinen sechs Jahre älteren Bruder Marcel. Dieser nahm bereits 1999 an seinem ersten Skitourenrennen teil und war viele Jahre Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft. Als auch Werner zum Nationalteam stiess, bestritten die Brüder gemeinsam Rennen. 2014 erreichten sie als Dreier-Team mit Alan Tissières den 3. Rand der bekannten Patrouille des Glaciers, dem wohl härtesten Skitourenrennen der Welt. «Anfangs konnte mir Marcel viele Tipps geben», so Marti. Inzwischen arbeitet sein älterer Bruder als Bergführer und Grenzwächter und

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SKI-ALPINISMUS

hat sich vom Wettkampfsport verabschiedet. Auch der Rest der Familie Marti ist sportlich: Schon als Kinder waren Marcel, Werner, die beiden Schwestern Lisette und Christine mit den Eltern Vreni und William Marti viel unterwegs – beim Wandern, Radfahren, Laufen und auf Skitour. Vater William Marti ist Bergführer und Skilehrer, Werner und Marcel waren Mitglied der lokalen Jugendorganisation des Schweizer Alpen-Club SAC und stiegen sommers und winters auf Berge. «Wenn man in Grindelwald wohnt, ist es naheliegend, Bergsport zu betreiben», findet Werner Marti.

Zwei Mal Waldspitz retour «Ein normaler Tag ist für mich ein Trainingstag», erklärt der mehrfache Weltmeister. In der Regel trainiert er vormittags zwei bis drei Stunden im Gelände. Konkret heisst das im Winter: Werner Marti

läuft mit Fellen an den Skiern von Grindelwald bis zum Waldspitz, fährt wieder ab – und wiederholt das Ganze anschliessend. Am Nachmittag folgt dann eine weitere Trainingseinheit von ein bis zwei Stunden; entweder ein Kraft- oder Rennradtraining auf der Rolle zuhause oder eine Runde auf den Langlaufskiern. Die meiste Zeit ist Marti draussen. Gerade das gefällt ihm am Skialpinismus: «Du bist frei, kannst deine eigene Spur machen und die Bergwelt geniessen».

Während der Wettkampf-Hauptsaison ist die Regeneration sehr wichtig und so steht des Öfteren aktive Erholung bei Massage und Wellness auf dem Programm. «Jeder Tag ist anders», erklärt Marti.

Langweilig wird es ihm nie, wie er sagt. «Klar, gibt es Tage, an denen es nicht so rund läuft. Doch eigentlich bin ich immer motiviert», sagt der Spitzensportler. Rund 30 Stunden trainiert Marti pro Woche, während der Wettkampfzeit reduziert sich sein Pensum auf zehn

UNTEN: Liebt die Berge und harten Ausdauersport: Werner Marti aus Grindelwald, Weltmeister im Skitourenrennen.

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SHOP OBEN: Mit dem Sieg im Vertical an den Weltmeisterschaften 2019 erfüllte sich für den Grindelwalder Werner Marti ein Traum.

Stunden. Nach dem Saisonabschluss geniesst er jeweils ein bis zwei Wochen Pause vom Training. Doch Bewegung muss auch dann sein: «Kulturreisen oder Strandferien sind nichts für mich», sagt er schmunzelnd. Dass seine Partnerin ebenfalls Spitzensportlerin und MitgliedICder TNationalmannschaft im SkiENUNTERR H SS A KL tourenrennen ist, kommt ihm da entgegen.

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450’000 Höhenmeter pro Jahr Im Sommer wechselt MartiICdas HT Sportgerät: Statt mit Skiern IVATUNTERR PR ist der Grindelwalder mit Laufschuhen oder mit dem Rennrad unterwegs. Seine liebste Joggingstrecke ist der Eiger Trail von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg und weiter zum Männlichen; mit dem Velo fährt er gerne über die Grosse Scheidegg G WE E K S nach Meiringen und wieder nach Hause.

Bergbahnen CIN R Adie E ·«Da ID R E E R F · G IDIN habe ich in Grindelwald sehr viele MögGUfahren, rund ums Jahr lichkeiten», freut er sich. Eine Woche pro Monat trainiert er im Sommer gemeinsam mit der Nationalmannschaft. Nebenbei nimmt er an harten Bergläufen wie dem Inferno Halbmarathon oder dem KM Vertical in Fully teil. Pro Jahr kommt er auf 450’000 Höhenmeter im Aufstieg, davon absolviert er 250’000 Höhenmeter auf Skiern. Wer so viel trainiert, muss RL natürlich AK EN SC HO OL IN TE h D AR BO OW & SN or tsscheidegg.c sp auch viel essen: «Ich habe Hunger», sagt er lachend. ow S SK I-ständig sn @ SW IS fo · in 00 Interlaken 38 · 7 19 g on we Höhe Like us «Wichtig ist, g.ch ·nicht.

Speziell auf seine Ernährung achtet eregaber or tsscheid w w w.snowsp dass ich ausgeglichen esse. Es muss aber auch für den Kopf passen», erklärt Marti, der regelmässig selber am Herd steht, sich aber auch gerne von der Familie oder von seiner Freundin bekochen lässt. Neben der Ausdauer ist in seinem Sport auch ein starker Kopf wichtig. «Mental bin ich fit, für den Kopf brauche ich kein Training», sagt er selbstsicher. Das erste Rennen zu Winterbeginn sei zwar jeweils speziell und es bestehe eine gewisse Unsicherheit, ob das Training im Sommer richtig war, wie er zugibt. Mit dem Druck könne er aber gut umgehen.

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SKI-ALPINISMUS

K ge Fi

SKITOURENRENNEN KURZ ERKLÄRT Bei Skitourenrennen geht es darum, eine vorgegebene Strecke im alpinen Gelände in möglichst kurzer Zeit auf Tourenskiern zu bewältigen. Die Ausdauerwettkämpfe im Schnee waren bis 1948 olympische Disziplin, gerieten

meter und 30 Km Strecke) -Teamrennen (Aufstiege, Skitragepassagen und Abfahrten in Zweier- oder Dreierteams, an derWM bis zu 2500

der Wintersport jedoch wieder an Po-

Höhenmeter und 35 Km Strecke)

pularität gewonnen – im Spitzen- wie

-Vertical Race (nur Aufstieg, bis 700 Höhenmeter und 4 km Strecke)

pro Jahr rund 50 Wettkämpfe ausge-

-Staffel (drei bis vier Personen absol-

tragen. Das bekannteste und zugleich

vieren einen Rundkurs mit rund 170

härteste Rennen ist die alle zwei Jahre

Höhenmetern, Aufstieg, Skitragepassa-

bei der 4000 Höhenmeter bezwungen

ge und Abfahrt) -Sprint (Aufstieg, Skitragepassage und

und 53 Kilometer zurückgelegt werden

Abfahrt, maximal 100 Höhenmeter und

müssen.

vier Minuten Laufzeit)

Pulverschnee als Zückerli Werner Marti ist im Moment in Topform, er zählt mit seinen drei Weltmeistertiteln aus den Jahren 2017 und 2019 zu den besten Skialpinisten der Welt. Im Winter benötigt er im Wettkampftempo für 1000 Höhenmeter weniger als 40 Minuten. Am liebsten sind ihm die reinen Aufstiegsrennen, auch Verticals genannt, die einzeln absolviert werden. «Hier kann ich meine Stärken am besten ausspielen.»

Langdistanzrennen wie die Patrouille des Glaciers oder die Trofeo Mezzalama bestreitet er im Team, was für ihn eine willkommene Abwechslung darstellt. Punkto Material wird er von mehreren Ausrüstern unterstützt, zudem erhält er von lokalen Sponsoren und der Schweizer Sporthilfe finanzielle Zuschüsse. «Skialpinismus ist eine Randsportart. Davon zu leben ist nicht einfach», gibt Marti zu.

Den Schritt zum Profisportler bereut er aber keinen Tag: «Ich habe extrem Freude am Sport, es ist toll, dass ich das machen kann», schwärmt er. Die nächsten Jahre will Marti weiterhin als Profi unterwegs sein und schauen, was noch drin liegt: «Ich bin im Moment sehr motiviert; nach dem doppelten Sieg an den Weltmeisterschaften im März 2019 wäre der Sieg an der Patrouille des Glaciers noch ein Traum», bekennt der ehrgeizige Grindelwalder. Trotzdem ist für ihn klar: «Profisportler werde ich nicht ewig sein.» Aus diesem Grund absolviert er eine Weiterbildung zum Sachbearbeiter Rechnungswesen. «Mit Zahlen arbeiten macht mir grossen Spass», so Marti. Alles weitere lässt er auf sich zukommen. Ihm ist es wichtig, im Moment zu leben, die Trainings in Grindelwald, die Aussicht vom

Ga Tr W

sagen, Abfahrten, bis zu 1900 Höhen-

gessenheit. In den letzten Jahren hat

stattfindende Patrouille des Glaciers,

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man zwischen: -Einzelrennen (Aufstiege, Skitragepas-

aber bis zu den 1990er-Jahren in Ver-

im Breitensport. In der Schweiz werden

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Bei den Wettkämpfen unterscheidet

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burg ww

Waldspitz und frisch gefallen Pulverschnee zu geniessen. «Schöne Abfahrten im Tiefschnee sind für mich das Zückerli», sagt er strahlend, nimmt in Windeseile die Felle von den Skiern, arretiert Skischuhe und Bindung und fährt auf seinen leichten, schmalen Latten gekonnt durch den stiebenden Pulverschnee Richtung Grindelwald.

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Text: Heidi Schwaiger Fotos: Heidi Schwaiger/SAC Maxime Schmid

PALMARES WERNER MARTI

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2. Rang Junioren-WM Vertical, Champéry, 2008

M

Europameister Junioren Vertical, Tambre, 2009

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3. Rang Patrouille des Glaciers (mit Marcel Marti und Alan Tissières), 2014 1. Rang Weltmeisterschaft Staffel (mit Iwan Arnold, Yan-

CM

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nick Ecoeur und Andreas Steindl), 2017

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1. Rang Weltcup Vertical, Andorra, 2017

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Schweizermeister Einzelrennen und Vertical, 2017, 2018, 2019 2. Rang Patrouille des Glaciers (mit Rémi Bonnet und Martin Anthamatten), 2018 1. Rang Sellaronda (mit Martin Anthamatten), 2018 1. Rang Weltcup Vertical, Andorra, 2019 1. Rang Weltmeisterschaft Vertical und Teamrennen (mit Rémi Bonnet), Villars-sur-Ollon, 2019

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GRIWA GROUP

GRIWA GROUP EINE GRUPPE VIELE DIENSTLEISTUNGEN

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ber viele Jahre hat sich die GRIWA PLAN AG zu einer Unternehmensgruppe entwickelt, die ein ganzes Spektrum von Dienstleistungen abdeckt. Bereits Anfang 2017 hat Firmengründer Markus Friedli operative Verantwortung abgegeben und das Unternehmen mit den Tochterfirmen GRIWA TREUHAND AG, GRIWA ARCHITEKTUR AG, GRIWA RENT AG, GRIWA INTERIOR AG (ehemals Wohncenter von Allmen) und HO-

TEL ASPEN breit aufgestellt. Kundinnen und Kunden beziehen verschiedene Leistungen von der Planung über den Bau, die Verwaltung und Vermarktung bis zur Vermietung sowie Einrichtung und Unterkunft aus der gleichen Gruppe. Neu finden sich ausserhalb von Grindelwald Zweigstellen der einzelnen Firmen und zwar alle unter einem Dach: Im neu umgebauten Jungfrau Center am Bahnhof Interlaken Ost.

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OBEN: von links: Marco Niederberger (Geschäftsführer GRIWA INTERIOR AG), Markus Friedli (Verwaltungsratspräsident GRIWA GROUP Holding AG), Sandro Bolton (Geschäftsführer GRIWA TREUHAND AG), Stefan Garbani (Geschäftsführer GRIWA ARCHITEKTUR AG), Susan Lerch (Geschäftsführerin GRIWA RENT AG) und Stefan Grossniklaus (Geschäftsführer alpin lifestyle hotel ASPEN)

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Am ocriTREUHAND GRIWA patuisquam,AG

DER TRAUM DER EIGENEN IMMOBILIE IN DEN BERGEN

Bei einem Liegenschaftskauf sind verschiedene rechtliche Aspekte wichtig. Die GRIWA TREUHAND AG ist seit 1995 im Immobilienbereich tätig und legt Wert auf gute Beratung beim Kauf oder Verkauf einer Liegenschaft.

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er träumt nicht von einem Zuhause in den Alpen? Die GRIWA TREUHAND AG befasst sich seit über 25 Jahren mit der Vermarktung und Verwaltung von Immobilien. Die Firma ist in Grindelwald gewachsen und gilt heute als Drehscheibe für den Kauf und den Verkauf sowie die Vermietung von Objekten im ganzen Berner Oberland. GRIWA TREUHAND bietet Hand, den persönlichen Immobilientraum zu verwirklichen. Bei einem Liegenschaftskauf in den Bergen sind verschiedene rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Auf Bundesebene sind das Zweitwohnungsgesetz sowie die Beschränkungen für den Kauf von Liegenschaften durch Personen im Ausland, die sogenannte Lex Koller, zu beachten. Bei-

de Gesetze können auf kommunaler Ebene noch verschärft werden. Dort gelten teilweise weitere Einschränkungen wie etwa die EWAP-Regelung der Gemeinde Grindelwald. Vor dem Kauf einer Immobilie ist eine sorgfältige Abklärung durch einen Immobilienprofi zu empfehlen.

Das Zweitwohnungsgesetz (ZWG) ist am 1. Januar 2016 in Kraft getreten. Es regelt den Bau neuer Wohnungen sowie die Nutzung oder den Umbau bestehender Wohnungen in Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent. Die meisten Orte im Berner Oberland gehören in diese Kategorie, somit ist der Bau von

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zusätzlichen Zweitwohnungen nicht gestattet. Erlaubt ist jedoch ein Ersatzbau, dieser kann bis zu 30 Prozent vergrössert werden. Auch kann ein Gebäude in verschiedene Wohnungen aufgeteilt werden, jedoch ist in diesem Fall eine Erweiterung der Fläche untersagt.

Weiterhin möglich ist der Bau einer Erstwohnung für ortsansässige Personen. Die Restriktion wird im Grundbuch eingetragen und auch bei einem Verkauf der Liegenschaft auf den nächsten Käufer übertragen. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf den erzielbaren Verkaufspreis.

Bereits vor 2016 hat die Gemeinde Grindelwald mit dem Erstwohnungsanteilsplan (EWAP) eine Regelung erlassen, um erschwinglichen Wohnraum für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Der minimale Anteil von Wohnungen für die orstansässige Bevölkerung beträgt 35 Prozent der für die Wohnnutzung bestimmten Bruttogeschossfläche eines Gebäudes. Diese Einschränkung wird im Grundbuch angemerkt und kann nach 25 Jahren ab Erteilung der Baubewilligung gelöscht werden. Ähnliche Regelungen gelten für in anderen Gemeinden.

Der Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland wird mit einem Bundesgesetz eingeschränkt, auch Lex Koller genannt.

Die Möglichkeiten für Ausländer, in der Schweiz Boden und Liegenschaften zu besitzen, sind damit limitiert. Der Bundesrat hat im Jahr 2008 das Bewilligungskontingent pro Jahr auf 1‘500 Einheiten festgelegt. Seit 2009 nimmt die Anzahl Bewilligungen kontinuierlich ab.

Wer keinen Schweizer Pass besitzt, gilt als Ausländer und benötigt eine Lex-Koller-Bewilligung. Staatsangehörige von EU und EFTA Staaten mit Lebensmittelpunkt in der Schweiz und gültiger Niederlassungs-, Aufenthalt- oder Kurzaufenthaltsbewilligung (C-, B- oder L-Permit) oder auch Drittstaatsangehörige mit gültiger Niederlassungsbewilligung (C-Permit) werden jedoch in rechtlicher Hinsicht gleich wie Schweizer behandelt. Solche Personen unterliegen nicht den Bestimmungen der Lex Koller.

ERWERB EINER LIEGENSCHAFT IN DER SCHWEIZ durch eine natürliche Person

PERSON IM AUSLAND

KEINE PERSON IM AUSLAND

Ausländer mit Wohnsitz im Ausland

Schweizer/innen Staatsangehörige von EG/EFTA Staaten mit Wohnsitz in der Schweiz Ausländer mit Niederlassungsbewilligung und Wohnsitz in der Schweiz

Staatsangehörige von Nicht-EG/EFTA Staaten mit Wohnsitz in der Schweiz aber ohne Niederlassungsbewilligung

Lex Koller nicht anwendbar

BetriebsstätteGrundstück

grundsätzlich bewilligungsfrei

Hauptwohnung

grundsätzlich bewilligungsfrei für EG/EFTA Grenzgänger bewilligungsfrei

Zweitwohnung bewilligungsfrei, falls sehr enge Beziehung zum Ort Ferienwohnung / Wohneinheit in Apparthotel

Quelle Schema: GHR Rechtsanwälte, Muri Text: Sandro Bolton

PERSÖNLICHE BERATUNG ZU KAUF UND VERKAUF VON LIEGENSCHAFTEN Die GRIWA TREUHAND AG unterstützt Sie beim Kauf und Verkauf von Liegenschaften im Berner Oberland. Für weitere Informationen und Beratung: GRIWA TREUHAND AG info@griwatreuhand.ch +41 33 854 11 60

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GRIWA INTERIOR AG

DIE SPEZIALISTEN FÜR MÖBEL UND RÄUME

GRIWA INTERIOR ist das jüngste Kind der GRIWA GROUP-Familie. Mit dem neuen Namen startet das ehemalige Wohncenter von Allmen in ein weiteres Kapitel am Bahnhof Interlaken Ost.

Z

war gehört das Wohncenter von Allmen erst seit 2016 zur GRIWA GROUP AG, am Standort in Interlaken Ost ist von Allmen aber seit Jahrzehnten eine Institution. Das jüngste Kind der Gruppe hat damit am Ostbahnhof die grösste Tradition. So hielt das Möbelhaus auch während der Bauzeit den Betrieb aufrecht. Nach der Übergangsphase beginnt am 21. Juni 2019 die neue Ära mit einem neuen Namen. Künftig wird das Wohncenter von Allmen als GRIWA INTERIOR AG auftreten, ohne dabei den Bezug zum Traditionshaus in Frage zu stellen. Im Gegenteil: «Starke Wurzeln sind die beste Voraussetzung für einen Neustart», sagt GRIWA INTERIOR-Geschäftsführer Marco Niederberger.

«Wir halten am Standort fest, pflegen die gleichen Werte, setzen aber auf ein neues Konzept und neue Einrichtungsideen.»

Die Dienstleistungen von GRIWA INTERIOR umfassen das gesamte Spektrum von Einrichtungsfragen von der Beratung über das Gestaltungskonzept bis zur Lieferung und Montage. Wichtig ist Marco Niederberger dabei, stets das Gesamte im Auge zu behalten, also das Zusammenspiel von Räumen, Farben, Licht und Materialien. «Wir versuchen immer, zuerst das Ganze zu sehen und uns dann um die Details zu kümmern», sagt er. Deshalb werden Kundinnen und Kunden auch in drei Schritten an eine passende Einrichtung herangeführt. Am Anfang steht die Frage, in welcher Atmosphäre man wohnen oder arbeiten möchte. Wie soll der Stil sein der Einrichtung, alpin oder urban, opulent oder reduziert, handwerklich oder industriell, offen oder schützend? Und welche Ansprüche bestehen an den Raum? Welche Funktionen müssen erfüllt sein?

Sobald diese Fragen geklärt sind, wird ein Konzept erarbeitet für Materialien und Formen, Farben und Licht. Sobald das planerische Fundament steht, lassen sich in einem dritten Schritt die passenden Produkte bestimmen. Die Angebotspalette von GRIWA INTERIOR richtet sich an Privatkunden, die Einrichtungslösungen für ihr Zuhause suchen, wie auch an Geschäftskunden, denn das Raumgefühl spielt auch in Büros und Verkaufsräumen wie auch in öffentlichen Gebäuden eine wichtige Rolle.

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EIGERNESS - DER LADEN Am ocri patuisquam,

EIN LADEN ZEIGT DEN CHARAKTER VON GRINDELWALD

Seit gut einem Jahr stehen im «Eigerness Der Laden» in Grindelwald viele verschiedene lokale Produkte zum Verkauf. Bei Gästen wie Einheimischen kommt «Original Grindelwald» sehr gut an.

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rindelwald zum Anfassen, zum Einpacken und Mitnehmen, Grindelwald zum Verschenken oder um es sich auf der Zunge zergehen zu lassen: Im Eigerness Laden im Dorfzentrum stehen alle möglichen Produkte zum Verkauf vom Alpkäse über Brot und Würste bis hin zu Tee und Bergheuseife – alles, was «Original Grindelwald» ist. Über die Vielfalt staunen selbst die Initianten. «Die Idee für einen Laden mit lokalen Produkten bestand schon lange», sagt Birgit Fritz-Egger, Geschäftsführerin Verein Eigerness. Als das Geschäftslokal direkt neben dem Verkaufszentrum von Coop im Dorf

wieder frei wurde und sich mehrere Mitstreiter fanden, nahm das Vorhaben plötzlich Gestalt an. Man gründete eine Genossenschaft, als Hauptlieferanten sind die Eigermilch AG dabei, die Bäckerei Ringgenberg und die Metzgerei Boss. Auch anderen Gewerbetreibenden oder Privatpersonen steht es frei, auf der Plattform «Eigerness Der Laden» Dinge anzubieten. «Jeder kann ein Produkt bringen», erklärt Bruno Kaufmann, Präsident des Vereins Eigerness, «die Genossenschafter beurteilen, ob es die Kriterien erfüllt, um in den Verkauf zu kommen.» Echte Eigerness Qualität wird jenen Produkten zuge-

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standen, deren Rohstoffe aus Grindelwald kommen, die lokal produziert wurden oder einer traditionellen Fertigungsart entsprechen.

Der Käse nimmt im Laden einen ganz besonderen Platz ein – nicht verwunderlich, ist doch das «Gold der Bauern» seit Urzeiten ein wertvolles Produkt, in dessen Herstellung die Grindelwalder Bauern und Älpler besondere Fähigkeiten entwickelt haben. Für Feinschmecker ist die grosse Käsetheke eine Offenbarung, denn längst nicht jeder Alpkäse schmeckt gleich. Hier stehen sie alle beieinander und wer mag, kann sich durch die Vielfalt essen und den Gründen nachspüren, die wichtig sind für guten Käse: die Sorgfalt bei der Fertigung, das Gras, das die Kühe fressen, die richtige Lagerung und vielleicht sogar die Laune des Älplers. Auch andere kulinarische Traditionsprodukte sind im Laden erhältlich, etwa verschiedene Brot- und Wurstwaren, in Grindelwald hergestelltes Joghurt oder Fondue, Trockenfrüchte, Tee, Konfitüre, Honig, Bier, Schokolade und vieles mehr. Im Bereich Handwerk dürfen natürlich der Grindelwalder Schlitten oder der Velogemel nicht fehlen, aber auch handgefertigte Kissen, gestrickte Schals, Taschen aus Werbeblachen, Kunstkarten, Siebdruck-Tshirts, Filzschuhe, Kinderkleider oder Kerzenlichter aus Stein. Wer auf der Suche nach Grindelwalder Kulturgut ist, findet zahlreiche CDs von Grindelwalder Musikern und verschiedene Bücher mit Bezug zum Tal. Mit regelmässigen Promotionen und Ausstellungen zu aktuellen Themen schafft der Laden zudem den Bezug zu den Menschen, die hinter den Produkten stehen (aktuelles Programm siehe www.eigerness.ch oder Flyer, der im Laden aufliegt).

Für Birgit Fritz-Egger und Bruno Kaufmann, die bereits 2005 mit dabei waren als der Verein Eigerness entstand, ist der Laden ein Glücksfall. «Wir haben von Anfang an versucht, Menschen aus Gewerbe, Tourismus und Landwirtschaft zu vernetzen und sichtbar zu machen, was wir in Grindelwald überhaupt alles anbieten können. Was daraus entstanden ist, sehen wir nun im Laden», so Fritz-Egger. Der Begriff «Eigerness» leitet sich dabei aus «Wellness» ab, meint aber ein ganz grundsätzliches Wohlbefinden am Fusse der Eigernordwand. Sowohl bei Einheimischen als auch bei den Gästen kommt die mit dem Begriff verbundene Qualität oder eben «Original Grindelwald» sehr gut an. Der Gedanke ist nicht nur gesellschaftlich verbindend, sondern zahlt sich auch wirtschaftlich aus. So sagt Genossenschafter Hans-Peter Baumann, VR Präsident der Eigermilch AG: «Wir kommen unserem Ziel einen grossen Schritt näher, den Absatz vor Ort zu fördern.» Bereits die Eigermilch AG war vor zehn Jahren mit dem Ziel gegründet worden, die Milch nicht talauswärts zu verkaufen, sondern vor Ort zu verarbeiten. «So behalten wir die Wertschöpfung im Tal», sagt Baumann, «und dies hilft der Region enorm.» «Eigerness Der Laden» ist nun ein erweiterter Rahmen für diesen Gedanken, ein eigentliches Schaufenster für all das, was in Grindelwald erschaffen wird.

Hier geht’s zum Laden und zu vielen, mit den Produkten verbundenen Geschichten: www.eigerness.ch www.eigernessderladen.ch Text: Annette Marti Fotos: Michael Ackermann

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WETTERHORNAUFZUG

DER WETTERHORNAUFZUG PIONIERTAT UND DENKMAL

111 Jahre ist es her, dass in Grindelwald die erste Seilbahn mit den damals modernsten Sicherheitselementen in Betrieb ging. Der Wetterhornaufzug war eine Sensation, nur leider brachten die Kriegsjahre das ziemlich schnelle Ende der Tourismusattraktion.

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och über Grindelwald, auf einem abschüssigen Grasband direkt über einer Felswand thront ein seltsames Gebäude.

Es scheint wie aus der Zeit gefallen zu sein. Die ins Leere hinausragende Schuhschachtel mit betoniertem Fuss ist keine ausgefallene Residenz und auch kein Berghaus, sondern die alte Bergstation des Wetterhornaufzugs, der 1908 in Betrieb ging. Tatsächlich handelt es sich um ein Gebäude, das für die heutige Zeit keine Funktion mehr erfüllt, und doch passte die Station eigentlich auch nicht in die damalige Zeit. Der Wetterhornaufzug war die erste Luftseilbahn der Schweiz, die alle Sicherheitsvorschriften erfüllte, und ihrer Zeit weit voraus war. Als Symbol für den damaligen Pioniergeist und den Glauben an den technischen Fortschritt haben die Grindelwalder die Bergstation erhalten und soweit saniert, dass

sie nicht in Einzelteilen über die Felswand hinab in die Tiefe fällt.

Im Sommer vor 111 Jahren, am 27. Juli 1908, wurde der Wetterhornaufzug eröffnet. Erstmals war das Panorama, das man von der Bergstation Enge aus bewundern konnte, einem breiteren Publikum zugänglich. Zuvor genossen dieses Spektakel nur diejenigen, die fit genug waren, den anspruchsvollen Weg hinauf zur Glecksteinhütte selber unter die Füsse zu nehmen. Die neue Attraktion fand vom ersten Tag an Zuspruch. So vermeldete die Lokalzeitung «Echo von Grindelwald» kurz nach der Eröffnung: «Diese neueste Attraktion unserer Saison hat erfreulichen Zuspruch. Fast sämtliche Züge sind besetzt. Das anfangs herrschende Gruseln ist vollständig weggeblieben. Die Passagiere betreten das Vehikel gleich einem Erstklasswagen der Bundesbahnen. Und mit grösster Befriedigung über

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den auf der Enge gekosteten Ausblick aufs ganze herrliche Grindel- Erfolg nicht an. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachen waldtal, das prachtvolle Eismeer und die majestätische Schreck- die Gästezahlen dramatisch ein. Der letzte Monatsrapport vom horn- und Lauteraarhorngruppe treten die Mutigen ihren Rückweg September 1914 vermeldete noch 38 Bergfahrten und 38 Talfahrten. Zunächst verkehrte die Bahn in eingeschränktem Betrieb, 1915 an, entweder über den Gletscher oder wieder im Aufzug.»

Zum damaligen Zeitpunkt gab es zwar in Europa verschiedene erste wurde sie ganz stillgelegt. Anfänglich wurde die Anlage noch beVersuche, Luftseilbahnen für den Personentransport zu konstruie- aufsichtigt und unterhalten, doch nachdem ein Felssturz 1924 die ren, der Wetterhornaufzug war aber die erste Bahn, die in vieler- untere Station zerstört hatte, brachte niemand mehr die Kraft und lei Hinsicht modern gestaltet war. In Expertenkreisen ist man sich die Finanzen auf, den Wetterhornaufzug noch einmal zu beleben. einig, dass die Bahn bereits alle Sicherheitsvorkehrungen aufwies, Im Sommer 1934 wurde die Anlage abgebrochen. Von der fantasdie bei Pendelbahnen auch heute noch zur Grundausstattung ge- tischen und ebenso dramatischen Geschichte dieser Bahn zeugt hören (sieh zb Kapitel Seilbahnlexikon, www. Bergbahnen.org). Die heute neben der renovierten Bergstation, die aber nicht zugänglich Erbauer scheinen bereits vor mehr als hundert Jahren die kritischen ist, eine Originalkabine mit nachgebautem Laufwerk. Sie steht beim Punkte im Seilbahnbau erkannt zu haben. Die Bahn hatte zwischen Hotel Wetterhorn in Grindelwald. Eine weitere Kabine, eine Nachbilder Talstation Oberer Gletscher»auf 1257 Metern über Meer und dung jedoch mit Original-Laufwerk, ist im Verkehrshaus in Luzern der Bergstation Enge auf 1677 Metern über Meer keine Zwischen- zu sehen. Der Wetterhornaufzug ist auch Thema im Grindelwald stützen und war mit zwei Tragseilen und zwei Zugseilen ausgerüs- Museum. Dort kann man ein Modell sogar selber steuern. So lebt tet. Die Anordnung der Seile untereinander führte zu einer bessern der Mythos dieser Gründerzeit-Bahn auch heute noch weiter.

Stabilität der Gondeln. Die zwei Kabinen waren mit automatischen Annette Marti Tragseilbremsen ausgerüstet. Zwei Bremssysteme in der Antriebs- Text: Fotos: Grindelwald Museum station Enge sorgten für zusätzliche Sicherheit, die eine für den Fall eines Stromunterbruchs und zum Anhalten der Kabinen in der Stationen, die andere wäre in Aktion getreten bei zu hoher Geschwindigkeit. Für den äussersten Notfall hätten die Passagiere aus einer blockierten Kabine mit einer Notkabine gerettet werden können.

Geplant und initiiert hatte den Wetterhornaufzug der deutsche Ingenieur Wilhelm Feldmann, der mit seinem Patent auf Seilschwebebahnen in verschiedenen Ländern Projekte realisieren wollte. In Grindelwald fand er Gehör, wenn es auch zahlreiche Hürden zu überwinden gab, bis die Konzession im Sommer 1908 schliesslich eintraf. Die Bauarbeiten durch die «Bergaufzug, Patent Feldmann, Aktiengesellschaft» hatten bereits 1904 begonnen. Ursprünglich waren sogar zwei Sektionen geplant gewesen, die zweite von der Bergstation Enge hinauf zur Glecksteinhütte ist jedoch nie realisiert worden. 1905 starb Ingenieur Feldmann auf mysteriöse Weise durch den Schuss aus seinem Jagdgewehr. Die offizielle Verlautbarung war, es habe sich um einen Unfall gehandelt, spekuliert wurde aber darüber, ob sich Feldmann das Leben genommen habe.

Trotz des Unglücks gingen die Arbeiten weiter, es galt noch mehrere Rückschläge einzustecken, so donnerte einmal eine Lawine in eine Gruppe von Arbeitern, und fehlende Gesetzgebungen für ein Fortbewegungsmittel wie eine Pendelbahn schufen immer wieder neue Unsicherheiten.

Die ersten Jahre nach der Eröffnung des «technischen Wunders» brachten dem Wetterhornaufzug Bekanntheit ein. Im Gästebuch des Restaurants Enge, das sich wenige Schritte von der Bergstation entfernt in der ehemaligen Baubaracke befand, trugen sich Gäste aus vielen verschiedenen Ländern ein. Von Anfang an war die spektakuläre Fahrt im Aufzug beliebt, doch lange dauerte der

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WETTERHORNAUFZUG

Lektüre für Technik-Fans: Im Buch «Wetterhornaufzug. Die erste Luftseilbahn der Schweiz» beschreibt Autor Werner Neuhaus die Geschichte der aussergewöhnlichen Grindelwalder Touristenattraktion im Detail. Das Buch enthält viele historische Bilder, detaillierte Pläne und Zeit-Dokumente. Prellbock Verlag, 2007, 2.

Auflage 2014

Heimatmuseum Grindelwald: Wer sich für die Geschichte von Grindelwald interessiert, dem sei ein Besuch im Grindelwald Museum empfohlen. Dort erfährt man nicht nur viel über die Entwicklung von Tourismus, Berglandwirtschaft, Wintersport und Bergsteigen, sondern es begegnen einem auch Grindelwalder Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen Zeiten und mit verschiedenen, spannenden Lebensgeschichten. Öffnungszeiten siehe: www.grindelwald-museum.ch Telefon 033 853 43 02.

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Grindel

Auswirkungen des Brexit für britische Staatsangehörige in der Schweiz

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rexit – wie weiter?

Die Schweiz und das Vereinigte Königreich (UK) pflegen langjährige und intensive Beziehungen. Für das Aufenthaltsrecht britischer Staatsangehöriger in der Schweiz ist das bilaterale Abkommen über die Personenfreizügigkeit zwischen der EU und der Schweiz (FZA) massgeblich. Der Entscheid des britischen Stimmvolks vom 23. Juni 2016 für einen EU-Austritt (Brexit) hätte zur Folge, dass nach dem Brexit das FZA im Verhältnis Schweiz - UK nicht mehr gilt und neue Abkommen zwischen der Schweiz und dem UK nötig sein werden. Ursprünglicher Stichtag für den Brexit war der 29. März 2019. Dieser Stichtag wurde auf den 31. Oktober 2019 verschoben. Im Zeitpunkt der Redaktion dieses Artikels ist weiterhin unklar, ob, wie und wann es zu einem Brexit kommen wird.

Sofern sich das UK auf den mit der EU ausgehandelten Austrittsvertrag entschliessen kann, beginnt eine Übergangsperiode, die bis zum 31. Dezember 2020 dauert. Während dieser um 1 bis 2 Jahre verlängerbaren Übergangsperiode wäre das FZA weiterhin anwendbar. Aber auch bei einer weiteren Verschiebung des Stichtags bleibt das FZA weiterhin anwendbar. Dagegen gilt das FZA bei einem harten Brexit ohne Austrittsvertrag lediglich bis zum Stichtag, also aktuell bis zum 31. Oktober 2019. Was danach folgt, ist noch wenig klar.

ligung haben. Die bestehenden Aufenthaltsansprüche bleiben unverändert, solange die Zulassungsvoraussetzungen des FZA erfüllt sind. Wer in der Schweiz arbeitslos wird, kann Arbeitslosen-Taggelder beziehen und in dieser Zeit in der Schweiz bleiben. Britische Aufenthaltsberechtigte nach FZA können weiterhin Immobilien erwerben und behalten.

Keinen Einfluss hat das Abkommen über die Rechte der Bürgerinnen und Bürger auf britische Staatsangehörige, die nach dem Brexit bzw. Wegfall des FZA in die Schweiz einreisen. Solche Personen gelten ab diesem Zeitpunkt als Drittstaatsangehörige und unterliegen den entsprechenden Kontingenten. Der Bundesrat hat für britische Staatsangehörige bis Ende 2019 ein Kontingent von 3‘500 Bewilligungen geschaffen. Zudem hat er beschlossen, dass weder die Visumspflicht noch der Inländervorrang gelten.

Sozialversicherungen

Für britische Staatsangehörige, die vor dem Brexit in der Schweiz (wohnen und) arbeiten, ändert sich nach dem Stichtag bzw. einer allfälligen Übergangsfrist oder Verlängerung nichts. Gestützt auf das Abkommen über die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern bleibt der im Zeitpunkt des Brexit für sozialversicherungsrechtliche Angelegenheiten zuständige Staat verantwortlich. Insbesondere ist kein Verlust der Anwartschaften zu befürchten. Mitarbeiter internationaler Konzerne, die bis zum Brexit in das englische System „NI“ Klarer ist die Situation für britische Staatsangehörige, die sich be- einbezahlten, behalten ihre Ansprüche. Auch der Zugang zur medireits in der Schweiz aufhalten und noch unter dem geltenden FZA zinischen Versorgung in der Schweiz bleibt gewährleistet.

Rechte und Pflichten erworben haben. „Mind the gap“ – so heisst die im Oktober 2016 beschlossene Strategie des Bundesrats. Ihr Sobald das FZA für das Verhältnis Schweiz - UK nicht mehr anwendZiel ist es, die bestehenden gegenseitigen Rechte und Pflichten bar ist, wird voraussichtlich das bilaterale Sozialversicherungsabzwischen dem UK und der Schweiz über den Zeitpunkt des Bre- kommen von 1968 zwischen der Schweiz und dem UK erneut zur xit hinaus sicherzustellen. Dazu schlossen die Schweiz und das UK Anwendung gelangen – jedenfalls solange, als keine andere Lösung fünf neue Abkommen ab, die zum Zeitpunkt in Kraft treten, indem gefunden ist. Dieses Sozialversicherungsabkommen regelt jedoch die bilateralen Abkommen (und damit auch das FZA) im Verhältnis nur die Rentenversicherung. Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, dass es eine Teilung der Sozialversicherungspflicht und zwischen der Schweiz und dem UK nicht mehr anwendbar sind.

Unter den fünf neuen Abkommen befindet sich das Abkommen über damit eine Teilung der sozialversicherungsrechtlichen Zuständigkeit in zwei Staaten vorsieht. Wer also 40 % im UK arbeitet und 60 % in die Rechte der Bürgerinnen und Bürger. der Schweiz, wird mit dem Einkommen aus der Schweiz in der AHV versichert und mit dem englischen Einkommen im UK. Aufenthalt Das Abkommen über die Rechte der Bürgerinnen und Bürger (Stand 30. April 2019) schützt nur bestehende Rechte, die schweizerische und britische Staatsangehörige gestützt auf das FZA bis zum Stichtag bzw. bis Ansprechpartner bei GHR Rechtsanwälte AG: zum Ablauf einer Übergangsfrist oder Verlängerung erworben ha- Bruno Hunziker, brunohunziker@ghr.ch ben. Britische Staatsangehörige, die unter dem FZA einen Aufent- Markus Brülhart, markusbruelhart@ghr.ch haltsstatus erhalten haben und bei einer Gemeinde angemeldet Patrizia Lorenzi, patrizialorenzi@ghr.ch sind, müssen daher nichts unternehmen. Dasselbe gilt für britische Grenzgänger und Grenzgängerinnen, die eine Grenzgängerbewil- T + 41 (0)58 356 5000 Diese Ausführungen enthalten keine Rechts- oder Steuerberatung.

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Am WINTERAKTIVITÄTEN ocri patuisquam,

EVENTS & SPORTLICHE AKTIVITÄTEN IM WINTER

PHOTO Intro Events: Wörter 270 Zeichen (ohne Leerz.): 1320 Zeichen (mit Leerz.): 1589

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kifahren ist der Klassiker schlechthin – und mit dem Bau der neuen V-Bahn wird das Angebot in Grindelwald noch attraktiver. Doch auch neben der Piste gibt es unzählige Aktivitäten, die viel Spass versprechen, zum Beispiel schlitteln oder Velogemel fahren oder für Geniesser das World Snow Festival.

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WORLD SNOW FESTIVALVERGÄNGLICHE KUNST Am World Snow Festival fertigen Teams aus verschiedenen Ländern in Grindelwald Schneeskulpturen. Vom 20. Bis am 25. Januar 2020 verwandelt sich das Dorfzentrum erneut in eine glänzende Kunstgalerie unter freiem Himmel. Die Betrachter dürfen in diesen Tagen zusehen, wie die Teams die meterhohen Schneeblöcke zu allen möglichen riesigen Figuren, Gegenständen oder Fantasiegebilden umbauen. Ausser den Werkstoffen Wasser, Schnee und Eis dürfen keine anderen Hilfsmittel verwendet werden. Zum Schluss der Woche werden die Skulpturen bewertet, von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern und vom Publikum. Am Freitagund am Samstagabend werden die Skulpturen mit farbigem Licht beleuchtet, so dass sich das Open-Air-Eis-Museum in märchenhafter Szenerie präsentiert. www.worldsnowfestival.com Fotos: David Birri

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WINTERAKTIVITÄTEN

SCHLITTELN OUTDOOR SPASS OHNE HEKTIK Zu einem Winteraufenthalt in Grindelwald gehört eine Schlittenfahrt dazu. Es ist die perfekte Alternative zu einem Tag auf den Ski oder die perfekte Ergänzung und verspricht bei fast jedem Wetter eine Menge Spass für die ganze Familie. Rund um Grindelwald und in der ganzen Jungfrau Region gibt es unzählige Schlittelstrecken mit schönstem Panorama. Unter ihnen findet sich auch die längste Schlittelabfahrt Europas, vom Faulhorn über die Bussalp nach Grindelwald. Die Strecke von der Bergstation First zum Faulhorn führt über einen gut präparierten Winterwanderweg aufwärts und macht den Ausflug so zu einer eigentlichen kleinen Bergtour mit Gipfelerlebnis. Wer es abenteuerlich macht, wagt sich an eine nächtliche Schlittelabfahrt auf dem Eiger Run. www.grindelwald.swiss Fotos: Grindelwald Tourismus

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VELOGEMEL WM WERDEN SIE CHAMPION! Der Velogemel, eine Art Schneefahrrad, ist eine Grindelwalder Erfindung. Vor über hundert Jahren hat der Wagner und Schreiner Christian Bühlmann nach einer einfachen Fortbewegungsart im Schnee gesucht. Bühlmann hat das Schneefahrrad ausgetüftelt, das noch heute ein echtes Grindelwalder Unikum ist.

Jedes Jahr im Winter finden die Velogemel Weltmeisterschaften auf Bussalp oberhalb von Grindelwald statt – am Sonntag, 9. Februar 2020 geht die nächste Ausgabe über die Bühne. An diesem legendären Rennen können sich nicht nur Liebhaber der Sportart messen, sondern auch spontane Bewerber dürften antreten. In keiner anderen Disziplin dürfte es so einfach sein, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Testen Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Glück! Für Trainingsfahrten können Velogemel an verschiedenen Orten im Dorf gemietet werden. www.velogemelgrindelwald.com www.velogemel.ch

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WINTERAKTIVITÄTEN

MARTINSLOCH AM EIGER - EIN SELTENES NATURSPEKTAKEL Nur an wenigen Tagen im Winter bietet sich in Grindelwald ein ganz besonderes, natürliches Schauspiel. Die Sonne scheint um die Mittagszeit genau durch ein kleines Loch am östlichen Ende des Eigers unterhalb der Ostegg. Mit einem kleinen Anlass feiert Grindelwald Tourismus dieses besondere Ereignis am 16. Januar 2020 um 12.00 Uhr bei der Kirche. Zum Martinsloch von Grindelwald findet sich im Büchlein «Challigroosi und Muggestutz» eine Sage. Vor langer Zeit sollen Mettenberg und Eiger noch verbunden gewesen sein. Dahinter lagerten Gletscher- und Wassermassen, die sich von Zeit zu Zeit in einer verheerenden Flut ihren Weg ins Tal hinunter brachen. Am Fusse der Wand lebte in einer Höhle Martin, ein grosser und starker Mann, der eines Tages hinauf zu den Felsen stieg, um Abhilfe zu schaffen. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Mettenbergseite, heisst es in der Sage, die Füsse und den Stock stemmte er gegen den Eiger. Ein gewaltiges Krachen ging durchs Tal, als die Berge auseinander rückten und endlich einen grossen Abfluss freigaben. Von Martins gewaltigem Kraftakt zeugen das Loch, das er mit dem Stock durch den Eiger gestossen hatte, und der Abdruck seines Hinterteils am Mettenberg.

Bild: Illustration aus dem Buch «Challigroosi und Muggestutz»

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THE WINTER FINAL SCHATZSUCHE ZUM SAISONENDE Jeweils zu Ende der Wintersaison gehört das Skigebiet Grindelwald First den Goldgräbern, beziehungsweise den Schnee-Gräbern. Am grossen Abschlussevent der Jungfraubahnen werden 30 Schatztruhen im Schnee versteckt, die auf einen Finder warten. Im Frühjahr 2020 wird die Schatzsuche am Wochenende vom 27./28. März stattfinden. Auf einem grossen Schneefeld können Gross und Klein mit Schaufeln nach den begehrten Truhen graben, wer Ausdauer und Glück hat, darf seinen Preis an der Season-End-Party in Grindelwald entgegennehmen. Unter allen Teilnehmern werden noch weitere Preise verlost. www.thewinterfinal.ch Fotos: Martin Keller

WEITERE EVENTS UND AKTIVITÄTEN: Snowpenair www.snowpenair.ch Skitouren GrindelwaldSPORTS www.grindelwaldsports.ch/de/skitouren.html Schneeschuhwandern www.jungfrauregion.swiss/de/winter/sehenund-erleben/aktivitaeten Indoor Seilpark www.indoorseilpark.ch Nachtschlitteln Eiger Run www.jungfrau.ch/de-ch/schlitteln/eiger-run/

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