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Museumstesterin

Naturhistorisches Museum MUSEUMSTESTER Basel

Erde

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am Limit

Die Grossmutter wollte wissen, ob das Naturhistorische Museum in Basel mit seiner Sonderausstellung zum Klimawandel auch die Enkelinnen Lioba (9) und Felia (7) ansprechen kann. Im ersten Raum fanden sich heimische Wildtiere hinter Glas. Manche waren mit farbigen Linien verbunden. Aha, irgendwie wird ein Netzwerk dargestellt. Die Grossmutter entdeckte das grosse Ringheft an der Wand und suchte darin eine kindgerechte Erklärung. Lioba nahm es ihr aus der Hand und las selber vor. Und mit ein wenig Hilfe bei einigen Wörtern verstand sie die Zusammenhänge. Wenn etwa der Sperber die Jungen des Eichelhähers jagt und es also weniger Eichelhäher gibt, die Eicheln fressen, kommen die Eichhörnchen zu mehr Nahrung und haben folglich mehr Nachwuchs. Und so erarbeiteten sie sich die weiteren Verbindungen, bis Felia sehr dringlich rief, dass sie etwas «Uuuuschönes» entdeckt habe! Es war ein Mauswiesel, aber viel mehr ging es um das Wahrnehmen ihrer Interessen. Also gut, vielleicht diese Bilderfolgen auf dem Bildschirm? Hier akzeptierte sie das Vorlesen der grossen Schwester, weil sie das Programm steuern durfte. Viele Beispiele stellten dar, wie eine Gruppe verschiedenartiger Pflanzen oder Lebewesen grössere Chancen hat, nicht vollständig zu verschwinden, wenn sie angegriffen wird, als eine Gruppe gleichartiger Individuen. Gerüstet mit der Erkenntnis,

Bis 30. 5. 2021 Naturhistorisches Museum Basel Augustinergasse 2 4051 Basel Di bis So 10–17 Uhr Erwachsene 19 Franken (für das ganze Museum) Kinder bis 13 Jahre gratis Familientour Entdeckt: Erde am Limit, Familienführer 2 Franken. nmbs.ch

dass fast alles miteinander verbunden ist im Naturkreislauf und dass Vielfalt schützt, suchten die Kinder nach mehr «Futter». Sie bewunderten die Gletscherbilder, fanden aber die Fotos mit den abgeschmolzenen Gletschern genauso schön wie die anderen, die Tonspur mit den Geräuschen der Naturgewalten, die immer gewaltiger werden, schön gruselig, das Plastiksammelgut aus dem Meer eine spannende Collage. Die Grossmutter hätte viel erklären müssen, was sie sich aber noch nicht in «leichter Sprache» zurechtgelegt hatte. Die «Klimasimulation» war das Highlight. Lioba und Felia begriffen dank den Reglern an der Simulation, wie Entwaldung, CO²- und Methan-Ausstoss die Wärmeentwicklung beeinflussen. Sie wollten die Anzahl Kühe (und damit den Methan-Ausstoss) auf heutigem Stand behalten, mussten dafür aufforsten und CO² reduzieren, um den Temperaturanstieg im grünen Bereich zu halten. Felia fand die Sonnenkollektoren, die dabei helfen. Autos gab es bei diesem Szenario gar keine. Jetzt müssen sie das alles nur noch den Politikerinnen und Politikern erklären. •

Coronabedingt sind einige Angaben ohne Gewähr.

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