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Spuren im Schnee
«Ich habe das Gefühl, Schneeschuhlaufen als Familienaktivität ist erst am Kommen. Verständlich, in vielen Familien gibt es bereits Schlitten und Skis oder Snowboards, da sind Schneeschuhe eine zusätzliche Anschaffung. Dabei kann man die Kinder an einem Wintertag für eine kurze Schneeschuhtour eher motivieren als für einen normalen Spaziergang. Ich leite Outdoor-Kurse für Sehbeeinträchtigte, unter anderem auch Schneeschuhtouren, klar, dass da meine Kinder schon früh neugierig darauf wurden. Die ersten Schneeschuhe habe ich meiner ältesten Tochter Anna aus Lego Duplos zusammengebaut. Mit Bindung! Ja, ich bin ein wenig ein Tüftler. Leider passten dann die Schuhe nicht hinein, aber mit dicken Socken konnte Anna schliesslich damit für kürzere Zeitspannen im Garten herumtollen. Das gab lustige Spuren. Als sie vier wurde und Luisa zwei war, habe ich ihnen die ersten Kinderschneeschuhe geschenkt. Luisa war damals aber noch ~ Lukas Birchmeier (rote Jacke), seine Frau Melanie, die drei Töchter Anna, Luisa und Ronja sowie Schwiegereltern Nelly und Hermann unterwegs im Pilatusgebiet.
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meistens auf unseren Rücken mit dabei. Mittlerweile hat sie diesen Platz ihrer jüngeren Schwester Ronja überlassen. Mit Kindern beginnt man vorzugsweise auf kleinen Runden. Wir haben nach den ersten Versuchen im Garten auf die Wiese hinter dem Haus gewechselt. Am besten ist es, wenn man sich am Anfang in einem Gelände bewegt, das man gut kennt. Mit dem entsprechenden Bewusstsein für Natur und Wild kann man sich auf die Wald- und Feldwege wagen, die man von Spaziergängen im Sommer kennt. Spass sollte im Vordergrund stehen und genug Zeit eingeplant werden. Die Kinder lieben es, auf einem freien Feld ein Muster zu laufen – eine Acht oder einen Kreis –, einen Hang hinabzurutschen, einen Bach zu überqueren. Vorgespurte Schneeschuhwege finden sie eher langweilig. Kinder spuren gern ihre eigenen Wege. Was ich am Schneeschuhlaufen schön finde, gerade wenn die Grosseltern ~
Beim Schneeschuhlaufen abseits vorgespurter Wege gilt es einerseits, auf die Natur Rücksicht zu nehmen, und andererseits, mögliche Gefahren im Auge zu behalten.
RÜCKSICHT AUF NATUR UND WILDTIERE
natur-freizeit.ch/schneesport-mit-ruecksicht natur-freizeit.ch/unterwegs
TIPPS ZU AUSRÜSTUNG UND SICHERHEIT
bfu.ch/de/ratgeber/schneeschuhwandern uns begleiten, ist, dass man nebeneinander hergehen, miteinander reden, die Natur beobachten und kommentieren kann. Für Pausen haben wir oft ein warmes Picknick dabei. Vielleicht kann man ein Feuer machen, einen Schneemann bauen. Manchmal nehmen wir auch die «Füdlibobs» mit. Da können die Kinder während einer Pause oder auch als Teil der Tour ein Stück auf dem Po den Hang hinuntersausen. Wichtig beim Schneeschuhlaufen ist das Zwiebelprinzip bei der Kleidung. Die Kinder kommen leicht ins Schwitzen, haben bei Pausen aber auch schnell wieder kalt. Die Wahl der Schuhe finde ich schwieriger. Winterstiefel wie «Kamik» sind zwar wasserdicht, die Kinder rutschen darin aber tendenziell herum, was Blasen gibt. Aus diesem Grund packe ich immer Blasenpflaster ein. Wanderschuhe wären vom Halt her besser, sind aber ungefüttert zu wenig warm. Gerade für den Fall, dass die Kinder durchnässt sind, ist es gut, wenn man eine Route wählt, die man jederzeit abkürzen oder abbrechen kann. Am Anfang und mit kleinen Kindern sollte klar der Weg das einzige Ziel sein. Und natürlich, Spass zu haben.» •