KAP Magazin #1

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KAP MAGAZIN #01 HOTE LZ I M M E R / 01.2008 / 5 EURO / KAP-FORUM.DE



KAP MAGAZIN #01 ARCHITEKTUR TECHNOLOGIE DESIGN HOTELZIMMER



Fremd ist der Fremde nicht nur in der Fremde. Mit geradezu schwindelerregendem Tempo haben sich Verkehr und Reisen in den letzten 50 Jahren entwickelt. Mobilität ist das Schlüsselwort unserer Zeit. Morgens Rom, mittags London, abends Köln – das Drei-Wetter-Taft-Feeling ist längst normaler Alltag. Der mobile Bürger mutiert zum modernen Nomaden, der sich Heimat in täglich wechselnden Orten schaffen muss. Und dennoch: Auch wenn die Jahre vergangen sind, erinnern viele Orte noch an die (Un-)Gastlichkeit der 50er Jahre. Gardinen, Geranien und Gartenzaun sind zwar passé, dennoch fühlt man sich fremd im gebuchten Hotel: Willkommen im Fremdenzimmer! Das Licht verströmt Grabesstimmung; die Bilder an der Wand: unscharfe Nachdrucke; das Bad zu klein; Ablageflächen kaum vorhanden. Gruselig! Das neue Denken versandet in vielen Herbergen schon am Empfang: Was könnten Hotels in einer modernen Gesellschaft möglich machen! Wir plädieren für Wohlfühlhotels, die nicht allein den Körper, sondern vor allem auch den Geist pflegen. Bildungsschnittstellen mit klugen Kommunikationsräumen. Individuell ausgeleuchtete Zimmer, in denen das Lesen Freude und nicht trübe Augen macht. Ausgestattet mit Materialien, die nach langem Arbeitstag oder weiter Reise erfreuen und entspannen. Auch im Bad – es sollte Quelle der Freude, Raum der Muße und Erholung sein. Das Hotelzimmer der Zukunft? Design ist kein Selbstzweck; Architektur, Design, Technik und Service sind Ergebnisse ganzheitlicher Planung, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Utopien? Nein: Frische Ideen für kluge Hoteliers und anspruchsvolle Planer, die wir Ihnen in unserem brandneuen KAP Magazin vorstellen. Das Hotelzimmer von morgen? wir starten jetzt! Herzlich willkommen, Ihr Andreas Grosz, Leiter KAP Forum Alape, BASF, Carpet Concept, Dornbracht, Gira, Kvadrat, Silent Gliss, Wilkhahn, Zumtobel Licht



03 Editorial

06–09 Die knappe Zeit von Menschen wird bleiben … sagt Zukunftsforscher Klaus Burmeister und beschreibt das Hotel von Morgen. 10–13 Meinungsgipfel Uta Brandes und Paolo Tumminelli über den intimsten Raum für Sie und Ihn. 16 –19 Von der Oberfläche zur Oberflächlichkeit Was die Zukunft braucht? Service. von Tomas Niederberghaus

46– 49 Lösung im Kasten Leselust statt trüber Augen: die ZBOX inszeniert das Licht. von Hanno Parmentier 50 – 53 Schönheit auf den zweiten Blick Thomas Trenkamp setzt auf neue Teppichkultur für müde Hotelböden. Ein Gespräch mit Inken Herzig. 54 – 57 Wechselspiel von Licht und Schatten Hier werden Aussichten malerisch. von Marco Siebertz 58 – 61 Zimmer mit Glamour Farbpigmente und Kristalle inszenieren triste Hotelwände. von Annika Wind

20 –29 Die Kunst des Empfangs Counter und Uniform sind passé: Für den Empfang rollen Hotels nicht nur den roten Teppich aus. von Inken Herzig

62 – 65 Möbel für Menschen Networking kein Problem – frischer Wind für Konferenzräume von Hanno Parmentier

30 –33 Maßanzug für den Gast Mit moderner Steuerungstechnologie gestaltet der Reisende sein Zimmer selbst. von Marco Siebertz

66 – 67 Frauenzimmer mit Aussichten Die Burg auf Zeit – was sich Businessfrauen von Hotelzimmern wünschen von Inken Herzig

34 –37 Nicht My Space – iSpace! Mike Meiré denkt neue Hotel-Formen. Nach iPod und iBook: das iHotel.

70 Architekten denken das Hotelzimmer der Zukunft. Sieben Kurz-Kommentare.

38–41 Räume ohne Grenzen Modulare High-End-Produkte geben Designern freie Hand fürs Bad. von Hanno Parmentier 42 – 45 Reduktion aufs Wesentliche Das Empire Riverside Hotel bietet spektakuläre Aus- und Einblicke. von Kristina Raderschad

72 –75 Dramatische Schauplätze Die besten Hotelgeschichten in der Literatur von Margarete von Schwarzkopf

76 –77 Kreatives Zukunftslabor Das KAP Forum als kreatives Chamäleon – dazu Andreas Grosz. 78 Impressum 80 – 81 KAP Forum Programmvorschau 2008


DIE KNAPPE ZEIT VON MENSCHEN WIRD BLEIBEN NEW YORK

LONDON

BERLIN

TOKYO

KAP FORUM

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sagt Klaus Burmeister, Gr端nder von Z_ punkt The Foresight Company


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SYDNEY

HONG KONG

MOSKAU

BUENOS AIRES

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Sechs Fragen an den renommierten Zukunftsforscher über Urlaub und das Hotelzimmer von morgen.

1. KAP-Magazin: Klaus Burmeister, müssen wir Erholung heute anders denken? Klaus Burmeister: Harte Schnittstellen zwischen einem starken Kontrastprogramm von Arbeit und Urlaub sind heute nicht mehr gewünscht. Wir brauchen in unserer Freizeit neue Möglichkeiten, uns fit zu machen. Ich könnte Dinge erfahren, die ich während meiner Arbeitszeit nicht mehr organisieren kann. Zum Beispiel neue Länder, Sitten, Regeln oder Sprachen kennenlernen. Wir haben das für die TUI untersucht und dies war eine wichtige Erkenntnis. 2. Wofür könnte Urlaub heute stehen? Leute kennenzulernen, Menschen, die einen anregen. Denn gerade das fehlt im eng getakteten Berufsleben. Ebenso die Schaffung von Freiräumen, um auf Ideen zu kommen. Das ist eine hohe Attraktivität und Chance. Das Hotel ist nicht mehr reines Hotel, sondern wird ein Ort der Begegnung.

3. Wie wäre es mit einem Zukunftshotel, das sich gezielt einem Thema widmet – zum Beispiel der Philosophie – mit Vorträgen und passender Lektüre auf den Zimmern? Ich fände Mischkonzepte interessanter. Die Übergänge sind fließender, mitnehmen kann ich Dinge, die ich im Programm auflese. Wie ein Schmetterling, der mal dahin und dorthin fliegt. 4. Welche Chancen könnte ich als Hotelier nutzen? Zum Beispiel das Thema Bildung. Im Alltag schaffe ich Bildung oft nicht. Jetzt habe ich eine Woche Zeit und die kann optimal genutzt werden. Die knappe Zeit von Menschen wird bleiben und dazu muss es mehr High-End-Premium-Segmente geben. 5. Wie könnten die passenden Hotelzimmer aussehen? Im Moment sind die Zimmer keine Orte der Begegnung, sie sind nicht vorbereitet und laden nicht zum Verweilen ein. Zukünftig könnte sein: die Stimmung des Zimmers zu wählen. Hintergründe zu verändern, wenn man Besuch erwartet, und diese zu tauschen, wenn man sich entspannen möchte. Dazu smarte Kommunikationsgeräte, die den Raum nicht dominieren. Die Technik soll in den Hintergrund treten, aber verfügbar sein. 6. Welche Art der Kommunikation könnten Sie sich auf den Zimmern vorstellen? Früher gab es das Café Keese. Dort standen Telefone auf den Tischen und man rief sich gegenseitig an. Heute könnte ich ein internes Hotelnetz schaffen, das die Gäste verbindet. Man bestimmt selbst, was man preisgeben und mit wem man Kontakt aufnehmen will. Das Ganze ist ein Angebot, keine Belästigung.

Klaus Burmeister ist Gründer der Foresight Company, eines Büros für Zukunftsgestaltung in Essen, das zukünftig auch in Köln vertreten ist.


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Können Oberflächen zu Metaphern für Oberflächlichkeit werden? Ja, findet Tomas Niederberghaus. Das Problem der Designhotels sei oft das Design selbst. Der Hotelkritiker plädiert für Service und Gemütlichkeit.


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Von Tomas Niederberghaus Designhotels haben oft etwas Tragisches. Das liegt daran, dass Designer das Wesentliche in Hotels wegdesignt haben. Es ist zum Beispiel möglich, dass man im Bett liegt und verzweifelt den Lichtschalter sucht, den es nicht mehr gibt, weil die Wände glatt und makellos auszusehen haben, oder dass man sich fragt, wohin wohl der Föhn verschwunden ist. Im Gegensatz zum Markt der Wohnaccessoires, wo beispielsweise die Leuchte von Karl Wagenfeld den Kronleuchter nicht überwinden, sondern letztlich nur ergänzen sollte, geht man in der Designhotellerie aufs Ganze: Man sorgt für eine Rundumästhetisierung und versucht, Emotionen, Wünsche und Sehnsüchte mit Oberflächen zu bedienen. Als da sind: Glas und Marmor, kalt und glatt wie Eis, sowie Beton, roh wie eine Tiefgarage. Diese Oberflächen stehen auch als Metapher für eine Oberflächlichkeit. Sie täuschen über das Wesentliche eines Hotels hinweg, nämlich den Service. Ich war unlängst in einem Hotel in Wien. Eine junge Rezeptionistin führte mich nach kurzer Begrüßung in den falschen der beiden Aufzüge, geisterte mit mir durch die Flure auf der Suche nach meinem 325-Euro-die Nacht-Zimmer und ihr Kollege erklärte auf meine Frage, warum denn die Sauna im Spa nur 40 Grad warm sei: »Schütten Sie einfach Wasser auf den Ofen, dann wird es wärmer«. Der Cappuccino am nächsten Morgen wurde lauwarm serviert und der frisch gepresste Grapefruitsaft für 6,50 Euro war Stunden zuvor in kleine Gläschen abgefüllt worden. Dafür glich das hoteleigene Restaurant einer dänischen Angestelltenkantine und einige der Zimmer wurden mit Neon beleuchtet. Der Guest-Relation-Manager des Hauses, ein junger Mann, der aus der Filmbranche kam und zuvor noch nie in einem Hotel gearbeitet, vielleicht noch nicht einmal genächtigt hatte, war dennoch vom Design, wie er sagte, fasziniert. Noch Fragen? Man hätte aufhorchen sollen, als die Bilderstürmer der ersten Stunde, Steve Rubell und Ian Schrager, nach der Schließung ihres legendären New Yorker Nachtclubs Studio 54 und einem Gefängnisaufenthalt wegen Steuergeschichten wieder auf den Plan traten und im Jahre 1984 an einem unbedeutenden Abschnitt der Madison Avenue das Morgans eröffneten. Rubell sagte damals, dass das Morgans als Hotel von morgen die Disco von heute ablöse. Die Party sei noch nicht zu Ende. Und wie man weiß, zeichnen sich Partys nicht gerade durch Tiefsinn aus! Das Problem der Designhotels ist das Problem des Designs selbst: Im Wahn einer schönheitssüchtigen Gesellschaft sollen die Objekte zu Fetischen und vor allem massenkompatibel werden. Ein Guru unter der Designszene hat einmal gesagt: »Bisweilen stellt sich der Eindruck ein, dass ein Designer,

der auf zwei Minuten Ruhm spekuliert, sich verpflichtet fühlt, eine neue Etikette zu erfinden, die als Brand dient, um sich vom Rest der Designangebote abzusetzen.« Da ein Mann wie Philippe Starck jedoch nicht nur auf zwei Minuten Ruhm spekuliert, sondern seit Jahren ein Hotel nach dem anderen einrichtet,natürlich mit Starck-Stuhl, Starck-Waschbecken und StarckFlaschen, sprießen Designhotels schneller als Champignons aus dem Boden. In den 90er Jahren kam die design hotels AG mit einem kleinen Katalog auf den Markt. Gerade hat das Unternehmen in seinem inzwischen backsteinschweren Jahrbuch allein 38 Neuzugänge für das Jahr 2008 vorgestellt. Deren Chef, Claus Sendlinger, macht jedoch kein Geheimnis daraus, dass 70 Prozent der neuen Hotels zum Zeitpunkt ihrer Aufnahme in den Marketingverbund und ins Jahrbuch noch gar nicht eröffnet, sondern erst in Planung sind. Was so viel heißt wie: Vom Service kann noch gar nicht die Rede sein. Es gibt selbstverständlich großartige Designhotels. Sie funktionieren jedoch nur deshalb, weil sie zum einen in den Raum oder die Landschaft oder die Historie eingebunden sind, das heißt regionale Bezüge herstellen und sich somit von der


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Austauschbarkeit und Oberflächlichkeit anderer Designhotels abheben, und zum anderen, weil die Betreiber aus dem klassischen Hotelgewerbe kommen und der Servicegedanke ihre treibende Kraft ist. Ein solches Hotel ist beispielsweise das Vigilius Mountain Resort in Südtirol. Es ist eine Inszenierung der Dolomiten, der Berge, der Bäume, liegt wie ein lang gestreckter Ast auf dem Vigiljoch, 1500 Meter über der Stadt Meran. Neben warmen Hölzern und hellem Naturstein und Kuhfellen und Kamin erblickt das Auge schlichte Bänke aus drei Brettern sowie Stubentische und entsprechende Stühle – Archetypen, die der Architekt und Designer Matteo Thun von den Bergbauern kopiert hat. Thun jedoch distanziert sich inzwischen von der Bezeichnung Designhotel. Er sagt: »Ein Designhotel garantiert keine ästhetische und technische Dauerhaftigkeit.« Um der Oberflächlichkeit entgegenzuwirken und zur Gemütlichkeit zurückzukehren, greift er in seinen neuen Hotels auf Zitate aus der barocken Welt zurück. Und selbst die Designhoteliers der ersten Stunde agieren ähnlich. Ian Schrager hat in einem Interview vor einiger Zeit eingeräumt, dass ihn ein Aufenthalt

in einem seiner Hotels der ersten Stunde inzwischen langweile (»I would be bored to stay in some of my old hotels.«). Sein neueres New Yorker Gramercy Park Hotel erklärt er deshalb als »Antithese zu hip«. Statt dreibeiniger Stühle und Linoleumböden traf ich dort überraschend auf tiefe Samtsofas, flauschige Kissen, venezianische Leuchten, Stuckwände und Farben wie Ochsenblutrot. Und vor allem auf einen ausgezeichneten Service. Möglicherweise kann Schrager, der mit seinen 60 Lenzen inzwischen ja auch kein Partykind mehr ist, auf den Designerstühlen nicht mehr sitzen, Rückenprobleme, man kennt das. Wie glaubwürdig Design ist und wie sehr es sich von Oberflächlichkeiten verabschiedet, hängt von seiner Verständlichkeit, seiner Funktionalität und nicht zuletzt von seiner Verbindlichkeit ab. Vor allem in Hotels.

Tomas Niederberghaus ist Autor und Hotelkritiker der Wochenzeitung Die Zeit. Bei Eichborn Berlin erschien von ihm 2006 das Buch Menschen in Hotels.


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Ich hätte so gern einen Butler …

von Uta Brandes Normalerweise, so meine Behauptung, bin ich weder besonders kapriziös noch prätentiös. Aber wenn es um Hotels geht, habe ich sehr genaue Vorstellungen darüber, wie ein Hotel sein sollte. Ohne langes Nachdenken fallen mir jede Menge Dinge ein, die ich vorzufinden wünschte. An der konjunktivischen Formulierung lässt sich bereits ablesen, dass viele meiner Wünsche bisher an der Realität von Hotelzimmern scheiterten. Also beginnen wir mit den einzelnen Produkten; viele dienen – ich muss es zugeben – zumindest auch (aber nicht nur) der Eitelkeit. Ich verlange (und vermisse häufig): Ganzkörperspiegel, „Rückspiegel“, genügend und ausreichend differenzierte Bügel (für Blusen, Hosen, Röcke …) und insgesamt sehr viel Ablagefläche sowohl im Zimmer selbst als auch vor allem im Bad. Je mehr unterschiedliche Ablageflächen (im Schrank, im Schreibtisch, am Bett, am Tisch, bei den Getränken) existieren, desto ordentlicher erscheinen mir meine eher chaotischen „Ausdehnungen“ und desto unbesorgter bin ich, alles jederzeit zu finden. Und erst im Bad! Sehr selten reicht die Ablagefläche für die Hygiene- und Kosmetikprodukte. Meist beginne ich mit dem Zusammenräumen der vom Hotel zur Verfügung gestellten Badartikel, um Platz für die eigenen zu schaffen. Oft muss ich die – und manchmal sogar noch Teile meiner eigenen Kollektion – in das Hotelzimmer auslagern, so dass ich dann morgens oder abends hin- und her renne, bis ich badtechnisch fertig organisiert bin. Und selbst wenn einmal genügend Abstellfläche vorhanden sein sollte, dann doch gern dort (nämlich im Bereich des Waschbeckens), wo die Produkte auf jeden Fall die Chance erhalten, bespritzt und durchnässt zu werden. Daher stimmt es mich zufriedener, wenn etwa unterhalb der Waschkonsole viele leicht bewegliche Schubladen angebracht sind, oder aber das Badezimmer so groß ist, dass sich zusätzlich Schränke oder Regale in gebührender Entfernung von den Nassbereichen finden. Apropos Dusche: Mich verlangt es nicht nach einer Badewanne, sondern nach einer riesigen, ebenerdig begehbaren Dusche, in der das Wasser von oben und den Seiten wie ein Wasserfall auf mich niederprasselt, ich mich also im Regenwaldwähne. Ganz sicher möchte ich keinen dieser gestal-

terisch wie hygienisch ekligen Plastikvorhänge, der sich während des Duschaktes geradezu insistent-liebevoll an den Körper schmiegt. Und wenn ich Wasserfall schreibe, dann meine ich das auch so und verstehe darunter kein Rinnsal, bei dem ich den Tropfen hinterherhecheln muss, um nass zu werden. Auch gefällt mir gut, wenn ich nach dem Duschen auf trockenem Terrain landen darf, das mir nicht nur eine trockene Badematte und ebensolche Pantoffeln, sondern einen insgesamt trockenen Fußboden beschert. Die Pantoffeln müssen selbstverständlich vom Hotel gestellt, angenehm begehbar, aus dichtem Material, mit Gummisohle versehen sein und täglich erneuert werden. Deren vollkommenes Fehlen ist übrigens ein häufiges Ärgernis selbst teurer und reichlich sternenbewehrter Hotels in Europa – in Asien dagegen ganz undenkbar. Wie ich überhaupt Ausstattung, Service, Größe und Großzügigkeit in asiatischen (insbesondere japanischen, Thai- und Hongkong-) Hotels immer wieder als wesentlich besser erfahre. Ich müsste noch so viel mehr schreiben, was ich mir von einem auf meine Bedürfnisse und Interessen abgestellten Hotel wünsche: Atmosphäre, Duft, neben dem Fernseher keine auf Männer orientierte Aufsteller (!), die für Pay-TVPornokanäle werben, gutes und differenziertes Licht. Und, bitte sehr, frauentypische Sonderservices: Bereithalten von Strumpfhosen und kleinem Schwarzen ebenso wie von frauenspezifischen Hygieneprodukten, Valet Parking – und eine oder mehrere Personen, gern weiblichen Geschlechts, denen ich vertraue, die mir kompetenten, persönlichen, Vertrauen erweckenden Service und entsprechende Informationen zu unterschiedlichsten Bereichen anbieten; und und und … aber mehr Schreibplatz hat man mir nicht gewährt. Ach ja, ich glaube, ich hätte so gern auch – preislich inklusive – einen Butler …

Prof. Dr. Uta Brandes, seit 1995 Professorin an der Köln International School of Design, war u. a. Direktorin des „Forums“ der Bundeskunsthalle Bonn; ist Autorin von Designermonographien, Mitbegründerin des St. Moritz Design Summit und hält Gastdozenturen an Designhochschulen im In- und Ausland.


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Ich will einfach nur schlafen … von Paolo Tumminelli Bei Hotels werde ich Romantiker, denn ich bin in einem Kurort aufgewachsen, dessen Ruhm durch wunderbare Etablissements entstanden ist. Zu meiner Kindheit war die Belle Époque längst vergangen, dennoch bewahrten die stolzen Bauwerke, zwischen See und Bergen, mit Türmen und Arkaden, ihre einstige Würde. Von Ostern bis zu Allerheiligen dehnte sich die Saison und man durfte am Sonntagmittag wieder ins „Grand“ zum Aperitif. Americano oder Campari für die Erwachsenen, Aperol oder Pomodoro für die Kinder. Dazu Schälchen mit grünen Oliven, die nirgendwo frischer zu sein schienen. Das war alles, denn im Hotel zu wohnen brauchte man nicht – schließlich lebte man einen Katzensprung davon entfernt. Bewohnt wurden die Denkmäler von deutschen Familien mit grauen Omas und Kindern, blond wie aus der CoppertoneDose. Später animierte uns die verwaiste Wintersaison zum Entdecken, denn an den unendlich kalten Nachmittagen brachen wir in die heruntergekommenen Häuser ein, um durch die leeren Hallen, Säle, Küchen und die zahllosen Zimmer zu wandern – Stanley Kubrick hatte „Shining“ noch lange nicht herausgebracht. Wenn ich also an Hotel denke, dann mit Patina, Herz und Seele. An diese großzügigen Häuser mit quietschenden Parkettböden, hohen Stuckdecken und zeitlos-biederer Einrichtung. Und die mit geprüfter Qualität. Denn damals wussten die abgeordneten Architekten und die amtierenden Direktoren noch, wie man Räume zum Wohlbefinden der Gäste herrichtet. Schließlich pflegten die besten Häuser gar einen Kommissar zu beschäftigen, der jede Nacht in einem anderen Zimmer verbrachte und darüber berichten sollte, ob und wie gut er geschlafen habe. Denn Hotels sind eigentlich dafür da, dass man(n) schläft – und zwar am liebsten gut. Vor allem der zum Business-Traveller mutierte Gast bräuchte eigentlich nicht mehr und nichts anderes. Meistens kommt er am späten Abend an und reist morgens früh weg. Das oft eine ganze Woche lang, jeden Tag eine neue Adresse. Für „Amenities“, Vorzüge, wie Saunen, Schwimmbäder und Bars gibt es kaum Zeit – und sie haben ohnehin völlig unbrauchbare Öffnungszeiten. Zur Entspannung bleibt also nur das Zimmer und zumindest das soll perfekt sein. Die Matratze wird als Erste getestet: Nach der Renovierungswelle der 90er sind die meisten gut. Außer in Italien, wo Fakire und Zwerge angeblich noch die Größtzahl der Gäste bilden. Mit dem Kissen wird es noch schwieriger, denn darüber, wie vieleKöpfe der Mensch hat und wie groß diese sind, herrscht unter

Inneneinrichtern immer noch keine Einigung. Zuletzt bot mir ein Hotel genau acht Kissentypen an – leider passte keines davon. Im Bett dann. Licht ausmachen (warum gibt es immer eine Leuchte, die man vom Bett aus nicht ausschalten kann?), also Mäusekino bewundern. Es blinken folgende LEDs: Fernsehgerät, Rauchmelder an der Decke, Klimaanlage, Minibar, Türkartenleser. Mit militärischer Präzision gilt es, mit der wertvollen Werbeliteratur jegliche Störquellen zu verdecken, wobei Klimaanlage und Minibar lieber direkt ausgeschaltet werden sollten – denn sie sind auch akustisch eine Qual (schließlich schläft man auch zu Hause weder in der Küche noch im Heizkeller). Kaum wurde die Nacht überstanden, ist man wieder wach. Und zwar ohne den Wecker stellen zu müssen, denn egal wie viele Sterne ein Haus trägt, spätestens um 8:00 Uhr weckt eine laute Putzkolonne alle Gäste. Aufgabe eins: Bad aufsuchen. Falls es ein Badezimmer gibt, denn neuerdings spart man sich im Namen eines coolen Lifestyles auch schon die Trennwand. Aufgabe zwei: Ich bete beim Betreten des Bads, dass keine Architektin am Werk gewesen sei. Denn Architektinnen, so vermute ich, rasieren sich nicht und demnach ist es ihnen egal, ob die Spiegelgarnitur zur männlichen Morgenpflege taugt. Aufgabe drei: die Suche nach einer passenden Stelle fürs Guten-MorgenYoga. Zwar würden dafür zwei Quadratmeter reichen, doch beide an einem Ort zu finden, scheint fast unlösbar. Denn Zimmer werden nicht nur immer kreativer gestaltet, sondern sind auch immer voller. Bett, Tisch, Stuhl, Sessel, Kofferträger, Stehlampe und sämtliche Einrichtungen füllen die Räume so an, dass es kaum möglich wird, eine unverbrauchte Ecke aufzuspüren. Erst wenn alles gelöst ist, kann man sich etwas gönnen: Aufgabe vier: der Duschspaß. Egal was man tut, die Dusche wird überall spritzen und lecken und den Boden in ein Schwimmbad verwandeln. Da sind die „Umwelt-zuliebe“-Hinweise fast zynisch. Man braucht sämtliche Tücher, um das Bad einigermaßen trocken zu verlassen! Sie merken, ich habe kein Wort darüber verloren, wie schön oder hässlich die Inneneinrichtung war. Wissen Sie, es war dunkel, ich hab sie nicht gesehen. Ich wollte einfach nur schlafen …

Paolo Tumminelli, 40+, wuchs am Gardasee auf, studierte Architektur in Mailand und war im Marketing tätig. Mittlerweile lebt er in Köln, ist Geschäftsführer von Goodbrands, DesignProfessor, Handelsblatt-Kolumnist und vielfacher Autor.


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DIE KUNST DES EMPFANGS


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Wo es ums Ankommen geht, sind Counter und Uniform passÊ. Weil Gäste umsorgt statt kontrolliert werden wollen, rollen Hotels nicht nur den roten Teppich aus.


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ÜBERFLUSS HOTEL Bremen Die gläserne Doppeltür des „Überfluss Hotel“ in Bremen öffnet sich. „Schön, dass Sie da sind“, lächelt der Chef de Réception einer Dame entgegen. Sie blickt sich überrascht um: Ein barocker Lacktisch, intimes Licht, silberne Leuchten — der Empfang wirkt wie ein Privatissimo. Die Concrete Architectural Associates aus Amsterdam wollte Empfang nicht als karges Austeilen der Zimmerschlüssel verstehen. In Bremen wird man Willkommen geheißen, als sei man bei Freunden zu Gast. Großer Auftritt für den ersten Eindruck – er sagt eben mehr über die Kultur eines Hotels als schlichte Bilanzen.


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HOTEL Q Berlin Empfang, also Begrüßungen, zu inszenieren ist immer eine Gratwanderung. Vollkommene Freiheit und schrankenlose Offenheit verunsichern beim Ankommen. In Situationen, in denen der Besucher nicht weiß, woran er ist, entsteht Stress. Die Kunst besteht darin, zwischen Offenheit und Reglement den richtigen Mittelweg zu finden. So inszenierten auch die GraftArchitekten das „Hotel Q“ in Berlin. Der Empfang ist hier in warmes Rot getaucht und öffnet sich wie ein Mund. Architektur als sprachlicher Willkommensgruß.


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NORDIC LIGHT HOTEL Stockholm George Clooney als Portier? Das ist Fiktion, na klar. Unrealistisch ist sie deshalb nicht. Auch wenn der Erfolgsmime den weiten Weg von Kalifornien nicht einmal antreten müsste. Denn ein Hologramm täte die gleiche Wirkung. Wo? Am besten im Nordic Light Hotel in Stockholm. Zukunftsgeschwätz? „Durchaus nicht“, sagt Zukunftsforscher Klaus Burmeister. „Sich mittels 3-D-Holographien eine Empfangsperson nach Wunsch zurechtzuschneidern ist möglich.“ Im Nordic Light wäre es denkbar. Schon jetzt wird das Stadthotel von bunten Projektionen illuminiert wie eine Laterna Magica. Von außen wechseln die Lichter des Empfangs in allen Spektralfarben. Zu bunt? Nein, klar wie Fräulein Smillas Gespür für Schnee, entworfen von Rolf Löfvenberg, Lars Pihl und Jan Söder.


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THE PURE HOTEL Frankfurt am Main „Empfang hat etwas mit Ritualen zu tun, mit der Kultur des Hauses und entscheidet über die künftige Kommunikation zwischen Gast und Gastgeber,“ sagt Klaus Burmeister, Gründer der Z_punkt The Foresight Company. Ganz besonders interessieren den Futurologen Situationen, in denen Menschen empfangen werden. Er weiß: Mit Begrüßungsritualen, wie sie noch vor zwei Jahrzehnten gang und gäbe waren, ist heutzutage kein Kunde zu gewinnen. Die Gäste sind sensibler geworden. „Jeder Empfang muss etwas Privates widerspiegeln. Statt eines bellenden ‚Wohin möchten Sie bitte?‘ hören wir lieber: ‚Sie werden schon erwartet!‘ Zum Beispiel im „The Pure Hotel“ in Frankfurt. Die Umgebung ist klar wie ein iPod, aber der Empfang wird persönlich und zuvorkommend zelebriert. Konzept und Umsetzung von Scharnberger Architekten, Oana Rosen. Abbildungen aus dem Buch Lobby Design, daab Verlag, www.daab-online.de


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DO NOT DISTURB


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THE LIVING ROOM

Maßanzug für den Gast: Das Hotelzimmer von morgen bietet Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung. Mit moderner Steuerungstechnologie wird der Reisende Regisseur seiner persönlichen RaumInszenierung.


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von Marco Siebertz „Willkommen im Hotel Royal Plaza in Mumbai“ – begrüßt mich bei Betreten meines Zimmers eine sanfte Stimme – „bitte berühren Sie den Touchscreen.“ Überrascht von diesem freundlichen Empfang fällt mein Blick auf den Bildschirm am Eingang. Ich berühre das Display, sofort erscheint ein Foto meines Hotelzimmers. Mit einem Tippen des Fingers kann ich die Stereoanlage bedienen, die Jalousien steuern – selbst die Raumtemperatur lässt sich von hier aus regeln. Über Wahltasten lassen sich voreingestellte Raumsituationen abrufen. „Nach dem heutigen Meeting-Marathon ist das Erste, was du jetzt brauchst, ein bisschen Ruhe“, sage ich mir. Zum Glück muss ich nicht lange suchen: Fast intuitiv berührt mein Zeigefinger das Feld „Entspannung“ – sofort beginnt die Beleuchtung den Raum in ein sanftes Rot zu tauchen, die Jalousien fahren herunter und die Heizung hüllt den Raum in angenehme Wärme. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und freue mich auf eine kleine Erholungspause vom anstrengenden Messetag ... Was für die meisten Menschen nach purer Zukunftsmusik klingt, ist – dank des „InfoTerminal Touch“ des Gebäudetechnik-Herstellers Gira – längst möglich. Aber erst wenige Hotels setzen schon auf derartige technische Finessen. „Bei der Planung neuer Hotels wird häufig vom Einsatz moderner Steuerungselektronik abgesehen. Da ist außer dem Dimmer noch sehr viel mehr gute Funktionalität möglich,“ weiß Knut Fliege, Leiter Key-Account-Management bei Gira. „Die Hotelbetreiber sind oft zögerlich. Sie scheinen noch unsicher, wie ihre Kundschaft auf moderne Technologien reagiert.“ Gewiss gibt es noch Menschen, die digitale Schnittstellen ablehnen. Für Geschäftsreisende, die ihr Hotelzimmer als zeitweiliges Zuhause und als mobiles Büro nutzen, ist der Umgang mit modernen Technologien dagegen längst zum Alltag geworden. Die Vorteile der digitalen Helfer werden geschätzt – wie die Verbreitung von Laptop, Mobiltelefon und PDA beweist. Jüngere Generationen lernen den Umgang mit Informationstechnologie ohnehin von der Wiege auf und kennen keine Kontaktschwierigkeiten. Warum also auf digitale Technologie verzichten? Moderne Raumsteuerungen lassen sich inzwischen weitaus einfacher bedienen als ein Handy: kein Kampf mehr gegen komplexe Menüstrukturen mit unzähligen Untermenüs. Benutzerfreundlichkeit steht im Vordergrund: Die Bedienung moderner Steuerungsanlagen erfolgt durch einfaches Berühren des Bildschirms (Touchscreen) und erschließt sich auch unerfahrenen Benutzern intuitiv und schnell. Statt mit Drück- und Dreh-Rädern durch virtuelle Labyrinthe zu ir-

ren, um das richtige Unter-Untermenü für eine warme DinnerBeleuchtung zu finden, reicht es, das Profil „Abendessen“ anzuwählen: Sofort sorgt die elektronische Steuerung für die gewünschte Stimmung. Solche Profile können bereits bei der Installation vom Handwerker oder Techniker voreingestellt werden. Die Grundbedienung wird zum Kinderspiel. Doch zurück in die Zukunft: Auch 2015 bin ich, wie jedes Jahr zur Messe, wieder Gast des Royal Plaza in Mumbai. „Wirklich fantastisch, was sich in den


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Die moderne Elektroinstallation von Gira bietet ein breites Spektrum an intelligenter Gebäudetechnik für Komfort und Sicherheit. Geräte für die Vernetzung der Haustechnik, Musiksteuerung für alle Räume, umfassende Schalterprogramme, dazu zahlreiche Funktionen der Türkommunikation, Energie und Licht im Außenbereich – alles passt zusammen. Sämtliche Funktionen und Geräte lassen sich einfach kombinieren, und durchgängige Designlinien bieten dafür stets den richtigen Rahmen.

letzten Jahren in Sachen Hoteldesign getan hat“, denke ich mir, als ich mein Zimmer betrete. Alles ist noch komfortabler geworden, die Zahl der Möglichkeiten, den Raum nach meinen Wünschen zu gestalten, ist weiter gewachsen. Der digitale Bilderrahmen an der Wand zeigt ein Bild meiner Frau und meiner Kinder, aus den Lautsprechern tönt einer meiner Lieblingssongs: „Eleanor Rigby“ aus meiner geliebten BeatlesSammlung. Als ob das nicht genügte, steht mir auch noch per Knopfdruck meine gesamte Videokollektion zur Verfügung. Der Dufterzeuger verleiht dem Raum einen wohligen Geruch – er erinnert mich an unseren letzten Urlaub: ein Lavendelfeld in der Provence. Mein Magen knurrt – ich rufe in der Steuerung den Punkt „Essen & Trinken“ auf. Das Display gibt mir eine Auswahl an Restaurants in der Stadt und fragt, ob ich die Namen zusammen mit einem Stadtplan auf mein Handy oder den PDA geladen haben möchte. Nein – heute bloß nicht mehr das Hotel verlassen! Ich entscheide mich für den Zimmerservice. Der Bildschirm listet eine Auswahl meiner Lieblingsspeisen auf. Ich entscheide mich für eine Ratatouille mit frischem Baguette, dazu ein Glas Rotwein. Eine Zukunftsvision? Nicht mehr lange. Der unsichtbare Butler könnte schon bald zum Standard gehören. Gerade Vielreisende werden von solchen Hilfen profitieren: „My room is my castle“ – so eröffnet sich sprichwörtlich die Möglichkeit, ein Stück vertraute Umgebung auf die Reise mitzunehmen. Wie heute digitale Adressbücher oder Kalender auf PDA und Laptop gespeichert werden können, werden sich in Zukunft ganze räumliche Situationen synchronisieren lassen: Im Hotelzimmer kann der Gast dann das Raumgefühl des heimischen Wohnzimmers abrufen und einspeichern. Aber auch Urlauber können – ob in der Provence oder auf den Seychellen – die exotische Umgebung mithilfe der intelligenten Raumsteuerung unterstreichen und ihr temporäres Zuhause nach individuellen Wünschen gestalten: sei es die Temperatur der Klimaanlage, die kombinierte Licht- und Duftinszenierung oder einfach nur die Hintergrundmusik für romantische Stunden zu zweit. Der Grundstein für eine solch komfortable Technologie ist bereits gelegt. Alle Gebäudesteuerungen von Gira basieren auf

dem europäischen Standardsystem EIB/KNX (Europäischer Installationsbus des Konnex-Verbands) und bieten heutigen wie zukünftigen Raumanwendungen eine Schnittstelle von der digitalen in die reale, räumliche Welt. „Schon heute können Sie Ihre Beleuchtung, die Heizung, die Jalousie, die Sauna und sogar die Stereoanlage bequem über das Internet bedienen oder überwachen. Wir selbst steuern die Gebäudetechnik eines kompletten Produktionsstandortes über ein solches Netzwerk …“, verrät Knut Fliege. Müssen nur noch Hotelplaner und -betreiber die Vorteile der neuen Technologie erkennen. Ohnehin fragt sich, wie lange diese ihre Gäste noch mit einem „Hotel-TV“ quälen wollen, dessen Design und Benutzerfreundlichkeit an die längst vergessenen Zeiten von Bildschirm- und Teletext erinnern. Ein Touchscreen lässt sich weitaus komfortabler bedienen und bietet zudem Vorteile in der Nachhaltigkeit. Denn zur Modernisierung muss nicht gleich der ganze Bildschirm ausgetauscht werden – eine neue Software lässt sich ohne aufwendige Maßnahmen im Zimmer einfach über das Netzwerk installieren. Knut Fliege sieht der Zukunft gelassen entgegen: „Den altbewährten Lichtschalter wird es wohl auch in Zukunft geben. Wem ein Touchscreen zu umständlich scheint, der schaltet das Licht eben wie gehabt über den Schalter ein. Zwischen Lichtschalter und Terminal gibt es aber noch eine Menge anderer interessanter Produkte von Gira, mit denen wir unseren Kunden moderne Technologie schmackhaft machen können: sei es mit einem Dimmer, der auf leichteste Berührungen reagiert, einem elektronischen Bitte-nicht-stören-Schild oder der Zugangskontrolle per Fingerabdruck.“

Marco Siebertz ist freier Design-Fachjournalist und Chefredakteur des jungen Designmagazins Roger. Außerdem arbeitet er als Art Director im Bereich Corporate Publishing für die Deutsche Welle.


Mike Meiré, Künstler, Art-Direktor und Denker, inszeniert seit zehn Jahren rituelle Bad-Architektur für Dornbracht. Für ihn ist „Das Hotel der Zukunft“ Schnittstelle des Wissens und ein Ort von Ästhetik für Substanz. Im Gespräch mit Inken Herzig plädiert er für das iHotel.


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Mike Meiré: Im Hotel will ich in erster Linie ein gutes Bett haben. Und daneben gibt es Dinge, die ich bekämpfe: Prospekte, den Fernseher, das brauche ich alles nicht. Was ich mir dafür wünschen würde? Die gefälschte Kunst müsste weg. Warum zeigt man nicht echte Editionen? Ich vermisse oft den fürsorglichen Gedanken, im Sinne einer fortschrittlichen Kultur.

das Bad ist ein Lebensraum, es braucht ein Fenster. Dazu gehört für mich das passende Licht. Wenn ich in der Badewanne liege, möchte ich keinen Scheinwerfer auf dem Bauchnabel sitzen haben, sondern ein Licht, das Intimität schafft. Oft fehlt es an Sensibilität. Viele Innenarchitekten verfolgen die Idee von Anreichern, noch ein Sessel, noch eine Stehlampe. Das ist der falsche Weg. Deshalb Ritual-Architektur: in seelisch, kulturellen Dimensionen denken und planen.

Sie sind viel unterwegs – wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Thema Hotelbad?

Trendprophetin Li Edelkoort sieht das Thema Haut als das Zukünftige – hat es auch Bedeutung im Hotel?

Ich bin erschrocken, was im Bad passiert. Eine simple Geschichte: der Lichtschalter. Plötzlich steht man mitten im grellsten Licht, geblendet wie bei einem Verhör. Ich verstehe nicht, warum Planer nicht mitdenken. Der Gast will doch ein Ersatz-Zuhause haben.

Auf jeden Fall. Haut ist die Schnittstelle zwischen mir und der Umgebung. Die Bad-Architektur produziert viel zu oft »materielle Konflikte«, an denen ich mich störe. Sie ist oft nicht subtil. Ich möchte keine überdimensionierten Haltegriffe sehen, die mich daran erinnern, dass ich ausrutsche, mich verletzen könnte. Ich möchte die Verletzungen von vorneherein ausgeschlossen haben.

KAP-Magazin: Was ist für Sie im Hotel wichtig?

Was würden Sie einem Innenarchitekten und Planer raten? »The shell«, eine Art »Beschütztsein« – das wär mein Ansatz. Man lebt temporär in einer fremden Stadt, geht shoppen, erfährt viele neue Eindrücke, ist erschöpft und das Zimmer soll einen willkommen heißen. Das fängt für mich mit dem Ritual der Fußwaschung an. Eine kleine Bank in der Dusche, in der ich mir die Füße waschen kann. Dazu Licht, das man dimmen kann. Keinen Fernseher, sondern ein Laptop von Apple, an dem ich mein iPhone oder meinen iPod anschließen kann. Dazu möchte ich wenig Möbel. Eine Werkbank, einen Tisch für Notizen. Alles aufgeräumt, übersichtlich. Ich möchte die Präsenz eines Gedankens fühlen, den man sich für mich als Gast gemacht hat, und der so gut durchgeführt ist, dass ich morgen gleich wieder buchen möchte.

Auf welche Hotel-Philosophie setzen Sie? Ich möchte nichts, was gut aussieht, aber nicht funktioniert. Ich möchte eine intelligente Gestaltung, es muss inspirieren. Design-Hotels sollten Werte für den Raum gestalten, müssen aus der Postmoderne herauskommen. Es geht doch nicht um einen Kreativwettbewerb! Ich hoffe, es gibt bald Hotels von Apple. Apple hat doch bewiesen, wie innovative Funktionen und Design zusammengehen. Minimalistisch, aber Komplexität nicht negierend, intuitive Benutzerfreundlichkeit, einfach smart. Ein iHotel, ein iSpace, die sinnhaft sind. Sophisticated High-Touch. Sich dieses als Raum vorstellen zu dürfen, ist spannend. In einem solchen Design möchte ich übernachten. Nicht my space – iSpace!

Wie sollte ein gutes Hotelbad aussehen? Wie sollte das iHotel funktionieren? Die Badewanne ist ein »Must« – dort kann man relaxen. Der Albtraum: Ganz viele arbeiten noch mit traditionellen Duschabtrennungen. Ich möchte keine Wanne, in der ich duschen muss; keinen Vorhang, der sich um mich wickelt. Ich möchte eine Wanne UND eine Dusche, in der man sich bewegen kann. Ein paar Quadratmeter mehr fürs Bad und bitte, bitte ein Fenster. Rituale in der Architektur sind unter anderem Ihr Thema. Kann man die auch im Hotelbad realisieren? Natürlich. Das Bad wird zu oft als Nasszelle definiert und meist im Baukörper nach innen gelegt, um Kosten zu sparen. Aber

Das iHotel müsste funktionieren wie ein Quality-Gate. Kulturelle Software würde individuell kuratiert werden. Berlin zum Beispiel steht zurzeit neben Politik für Kunst, Architektur und Redaktionen. Vanity Fair, Qvest, AD, Monopol, Liebling und natürlich 032c. Solche Magazine im Zimmer und keine pseudorelevanten Hefte oder gar angegrabbelte Lesezirkel. Könnten das nicht auch normale Designhotels? Designhotels und klassische Grandhotels oktroyieren Stil. Den will ich aber vielleicht gar nicht. Der Hausherr mag es ja schön finden – aber weiß ich, ob der nicht ein Kegelbruder ist? Apple


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hat eine neue Form von Verhalten definiert. Designhotels sind oft eindimensional. Sie sind nicht prozessintelligent. Sie sehen beeindruckend aus, aber am Ende geht es um Lebensqualität. Viele Designhotels müssten im Service professioneller sein. In ihrer Komplexität sogar progressiver, vorausdenkender! Sie müssten sich als urbane Orte verstehen, an denen aktuelle Kulturcodes performen. Ernährung, Musik, Medizin, Fitness, Fashion, Kunst, Architektur. Ich möchte den nächsten evolutionären Schritt von »Selfness« zu »Fulfilness« spüren. Celebrate complexity – ich möchte Menschen sehen, die von innen lächeln. Sie haben selbst gerade ein Stück Spa-Zukunft entwickelt – wie sieht sie aus? Es ist das Sound-Spa. Eine akustische Aura-Dusche – duschen, ohne nass zu werden. Die Reinigung findet mit Sound statt. Das Spa wird im KAP Forum als Station aufgebaut, sozusagen als Concierge-Service. Das Sound-Spa selbst ist in unserer Factory in Köln. Fünfzehn Menschen können dort gleichzeitig liegen. Filme werden an die Decke projiziert, Man ist an einem anderen Ort und kann abtauchen … Das fände ich stimulierend: im Hotelzimmer liegen und an der Decke einen Sound-Space visuell zu erleben. Das Sound-Spa im Hotel der Zukunft. Ich ritualisiere Abläufe, strukturiere Emotionen über Akustik. Steckt dahinter, dass wir schon das Thema Auszeit und Entspannung anders denken müssen? Das Hotel der Zukunft ist ein virtuelles? Learning vacations. Ja, wir müssen Hotelzeit anders denken. Auszeit muss stimulieren und body und mind qualifizieren. In der Regel kommt man doch im Hotel an und ist bereits auf Speed. Man wird irgendwie empfangen und die Lobbyatmosphäre soll mich umgehend »grounden«. Nein, ich will nicht grounden, ich will kulturelle Komplexität! Hotel als Essenz einer intelligenten Welt im Aufbruch. Ich möchte medial stimuliert werden. Wie könnte gelebte Kultur für eine bessere Welt im Hotel konkret aussehen? Warum kombinieren wir nicht Hotelaufenthalt mit Bildung? Hotels könnten Bildungs-Schnittstellen sein. Man kann sich überall vernetzen. Muss mehr in Elektronik investieren. Die muss faszinieren. In unseren Hotels gibt es zuviel Materie. Eichenschränke, Eisenklinken – stattdessen wünsche ich mir intelligente Zellen-Elektronik. Design ist Geschmack. Ich gehe in die nächste Ebene: Ästhetik für Substanz – das wäre das iHotel.

Das Hotel der Zukunft ist eine sinnliche, digitale Schnittstelle zur urbanen Bewegung des Lebens. Sind die Tage für Designhotels gezählt? Designhotels könnten kuratiert sein, eine Hotelbibliothek zum Beispiel, zusammengestellt von jungen Schriftstellern oder mit einer Filmbibliothek, kuratiert von modernen Filmemachern. In den Zimmern echte Holzböden, eine Treca-de-ParisMatratze, ein Cashmere-Sofa. Mehr nicht. Entmaterialisiert – nicht zuviel Materie in den Räumen. Das wünsche ich mir.

Mike Meirés Tipp für unterwegs: Mein iPod ist mein emotionales Archiv. Dazu linke ich den mobilen Kopfhörer von Bose, er filtriert die Umweltgeräusche. Man fühlt sich wie unter einer Glocke, beschützt.



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Die Sanitärprodukte von Alape erleichtern Architekten wie Hoteliers die Planung und Ausführung indiv Das minimalistische Design und das Komponenten-System geben den Gestaltern freie Hand.

von Hanno Parmentier Hotelzimmer sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Das liegt an den Gästen. Die nämlich, so zeigen unabhängige Studien, haben ganz andere Vorstellungen von komfortablem Wohnen auf Zeit als noch vor zehn oder 20 Jahren. Musste es früher die Kopie der heimischen Wohnung mit der klassischen Trennung der verschiedenen Wohnbereiche (Schlafen, Waschen, Wohnen) sein, spiegeln Hotelzimmer schon heute ganz neue, aufgelöste Formen eines integralen Raumgefühls, das vielleicht schon morgen auf unser heimisches Wohnen abfärben wird. Wer beispielsweise im Radisson SAS Media Harbour Hotel im avancierten Düsseldorfer Szene-Stadtteil „Medienhafen“ absteigt, wird sich an ungewohnte Durchblicke gewöhnen müssen: Bad und Wohnbereich bilden keine hermetisch voneinander abgeschotteten Räume mehr, sondern fließen – lediglich durch ein halbtransparentes Glaspaneel getrennt – harmonisch ineinander. Immerhin: Die ganz diskreten Geschäfte können noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit erledigt werden. Die Architektur des Hotelzimmers verändert sich: neue, ganzheitliche Raumkonzepte integrieren alle Funktionen, die ein Hotelzimmer offerieren muss: Baden und Duschen, Waschen, Frisieren und Schminken, Entspannen und Schlafen, Vitalisieren, Arbeiten und Kommunizieren. Dabei kommt der Individualisierung ein hoher Stellenwert zu. Der Gast kann sich in seinem vorübergehenden Zuhause eigene Szenarien schaffen, beispielsweise durch Lichtstimmungen und wandlungsfähiges Interieur. Das verändert die Anforderungen an Planer und Architekten, und auch die Hersteller beispielsweise der Sanitäreinrichtung müssen der neuen Wandlungsfähigkeit des HotelInterieurs Rechnung tragen. Carsten Müller, Geschäftsführer der Alape GmbH, sieht es gelassen: „Für diese Anforderungen im Hotelbereich ist Alape mit seinem Komponentensystem, das Individualität durch Vielfalt bietet, bestens gerüstet.“ So viel Selbstbewusstsein kann sich das Goslarer Unternehmen locker leisten. Schon sein Alleinstellungsmerkmal in der Branche – ein besonderer Werkstoff – verschafft den Niedersachsen eine solide Ausgangsposition. Die Sanitärprodukte von Alape sind nämlich nicht – wie meist im Bäderbereich – aus Keramik, sondern aus glasiertem Stahl. Flach ausgewalzte Stahlbleche werden nach ihrer Ausformung in Pressen mit einer hauchdünnen und dadurch extrem schlagfesten Glasur versehen. Dieses Konstruktionsprinzip führt zwangsläufig dazu, dass im Innern der Waschtische – anders als bei gegossenen Keramikbecken – große Hohlräume bleiben. Hohlräume? Stahl? Wiehört

sich das an? „Nach einem satten, vollen Klang“, sagt Peter Theissing, bei Alape Leiter für Markenstrategie. „Unsere Waschtische sind soundoptimiert. Dazu nutzen wir Dämmmatten, wie sie auch in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Die Güte des Materials, die unsere Produkte besonders hochwertig macht, soll auch im Klang erlebbar werden.“ Das Sound-Tuning ist aber nur ein kleiner Nebeneffekt. Denn mit den Hohlräumen lässt sich allerlei anstellen: Hotelgäste sind beispielsweise begeistert, wenn sie – überaus praktisch – an der Vorderseite ihres Waschtischs einen integrierten Spender für Reinigungstücher, möglicherweise auch gleich noch den Einwurf für die gebrauchten Tücher finden. Wichtiger aber ist: Durch die Verwendung von glasiertem Stahl statt Keramik sind die Goslarer in der Lage, nahezu jedem Endprodukt eine projektspezifisch gewünschte Form zu geben – und das mit einer Präzision bis in den Millimeterbereich. Neue Formengeber für das Bad der Zukunft: Waschtische oder


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ndividueller Bad-Architekturen. In handwerklicher Perfektion entstehen High-End-Produkte.

Frei sind Architekten und Bauherren aber nicht nur hinsichtlich der Maßgenauigkeit der Sanitärkomponenten. Vor allem bedeutsam für Hoteliers: Durch ihr minimalistisches, zeitloses Design vertragen sich die Alape-Produkte mit jeder Stilvorgabe. Ob Hotel im Landhausstil oder Stadthotel mit puristischer Innenarchitektur, Kettenhotel mit Corporate Design oder visionäre Zukunftsherberge: Durch die freie Wahl einer Vielzahl von Materialien für Trägerplatten und Stauraumelemente, die ebenfalls zum Komponentensystem zählen und von Echtholzfurnier über Natur- oder Quarzstein bis hin zu Glas und hochglänzenden Lackoberflächen reichen, passt sich die kühle Form der Waschtische oder Einbaubecken jedem innenarchitektonischen Konzept an. „Unsere Produkte lassen sich durch ihr minimalistisches Design in verschiedenste Raumkonzepte integrieren – ob klassisch, modern oder avantgardistisch“, sagt Carsten Müller.

Einbaubecken von Alape besitzen als Basisausführung zwar definierte Maße, sie können jedoch in Breite und Tiefe exakt nach den Vorgaben des Architekten und den Wünschen der Hoteliers gefertigt werden. Peter Theissing: „Hoteliers und Architekten erhalten dadurch einen enormen Freiraum bei der Gestaltung von Bad- oder Sanitärlandschaften.“ So können zum Beispiel Lochbohrungen – etwa für die Armaturen – an jeder gewünschten Stelle positioniert werden. Durch die exakte Formgebung ist auch der absolut flächenbündige Einbau von Becken in Trägerplatten möglich. Die Flexibilität von Stahl ist unvergleichlich höher als die von gegossener Keramik; zugleich wiegen die Becken nur einen Bruchteil dessen, was ein Keramikprodukt auf die Waage bringt. Dazu kommen die Vorteile der einer Emaille ähnlichen Glasur, die während des Brennens unzertrennbar mit dem Stahlkörper verschmilzt. Die Glasur ist schlagfest und farbstabil und bietet mit ihrer geschlossenen Oberfläche Bakterien keine Angriffsfläche.

Von diesem Grundgedanken her wird der Schlüsselbegriff verständlich, der die Produktwelt des Goslarer Unternehmens beschreiben soll: „Shaping space“ – Räume gestalten. „Wie der Architekt verstehen auch wir Raumgestaltung als schöpferischen Prozess“, betont Geschäftsführer Müller. „Der Raum ist höchstes Ordnungsprinzip. Die Produkte müssen sich unterordnen und die Raumwirkung unterstützen.“ Damit Architekten dieses Prinzip optimal nutzen können, bauen die Niedersachsen auf eine besondere Dualität von Klasse und Masse. Die einzelnen Komponenten haben durch die enorme Präzision der Herstellung Manufakturqualität. Eingeordnet sind diese hochwertigen Komponenten aber in ein vom Innenausstatter frei kombinierbares System von seriengefertigten tragenden Stauraumelementen und Trägerplatten. Dazu gibt es noch Spiegel und Beleuchtungskörper. Und damit der freien Gestaltung möglichst gar keine Grenzen mehr gesetzt werden, sind Sonderanfertigungen für jede Größe, Material- und Farbwahl möglich. Theissing: „Wir sind für alle Gestaltungsvarianten offen, die sich aus dem System ableiten und technisch realisieren lassen.“ Die Zukunft hat bei Alape schon begonnen.

Hanno Parmentier, seit 25 Jahren in Redaktionen – zuletzt als Ressortleiter und Stellvertretender Textchef beim Monatsmagazin DM (Euro) – arbeitet jetzt freiberuflich für Wirtschafts- und Genussmagazine.


Das Empire Riverside Hotel in Hamburg bietet spektakuläre Ausblicke. Wer genug gesehen hat, zieht einfach den Vorhang zu: ein erstaunliches Produkt modernster Textiltechnik von Kvadrat.

von Kristina Raderschad Auf dem Gelände der ehemaligen Bavaria-Brauerei in St. Pauli öffnete Anfang November ein Hotel der Extraklasse seine Türen: Das Empire Riverside, entworfen vom britischen StarArchitekten David Chipperfield, ragt unweit der Landungsbrücken als 65 Meter hoher Turm in den Himmel über der Hansestadt. Aus den knapp 330 Zimmern und Suiten auf 20 Stockwerken bietet sich ein spektakulärer Blick über die Elbe und das Hafengebiet. „Der Standort des Hotels zwischen Hamburger Innenstadt, dem historischen Kiez St. Pauli und der Hafencity ist einmalig“, erklärt Christoph Felger, Design-Direktor im Büro Chipperfield Berlin. „Bei der Konzeption ging es uns daher vor allem um die Frage, wie man den Gast an dieser traumhaften Lage teilhaben lassen kann.“ Der unverbaubare Ausblick wurde zum Auslöser für die gesamte Gestaltung von Hotelarchitektur und Inneneinrichtung.

Hinter einer streng gerasterten Fassade aus Glas und Bronze sind die Zimmer ruhig und klar gestaltet, mit Einbauten aus edler Räuchereiche zu weißen Wänden. Ebenso weiße Vorhänge rahmen die raumhohen Fenster; nicht ein Bild an der Wand stört die puristische Innenrauminszenierung, einzig der rote Teppichboden setzt einen Farbakzent. „Hotels in schwierigen Lagen muss ich im Innern spektakulär inszenieren. Im Empire Riverside Hotel dagegen hält sich die Einrichtung zugunsten der Inszenierung des Außenraums völlig zurück“, begründet Design-Direktor Felger die konsequent reduzierte Gestaltung. Der Ausblick aus jedem einzelnen Hotelzimmer auf das Hafenpanorama mit den ankommenden Schiffen setzt tatsächlich die Standards für die

Raumgestaltung. Wände und Decken werden zum neutralen Passepartout für den im Wechsel der Tageszeiten immer wieder neu erscheinenden urbanen Kontext. Das reduzierte Design des Empire Riverside Hotels kommt dabei einerseits der typischen Arbeitsweise David Chipperfields entgegen, der durch moderne, schnörkellose Bauten wie die Des Moines Public Library in Iowa, USA oder das Gebäude der Parkside Apartments am Potsdamer Platz in Berlin bekannt geworden ist und der in der deutschen Hauptstadt gerade die Museumsinsel zu neuem Leben erweckt. Und bringt außerdem auf den Punkt, was nach Meinung des Architekten das Hotelzimmer der Zukunft vor allem sein sollte: Ein behaglich-funktionaler Ort jenseits von futuristischen Formen oder übertriebenem Hightech-Equipment, mit dem sowieso kaum ein Gast umzugehen weiß. „A space pared down to essentials“ gestaltete David Chipperfield bereits im Designhotel Puerta America in Madrid, das 2006 eröffnet wurde – „a simple, but very welcoming space“: Einen fast klösterlich anmutenden Raum mit harten Schwarz-Weiß-Kontrasten und strikt geometrischer Anordnung der Möbel auf einem Boden aus schmalen schwarzen Terrakottafliesen, der das Barfußlaufen zur Wohltat macht. Dass das Design der Zimmer im Empire Riverside Hotel ebenfalls auf das Wesentliche reduziert ist, bedeutet keineswegs ein Minus an Komfort – im Gegenteil. „Im Schnitt hält sich ein Gast in einem Konferenz- und Geschäftshotel wie diesem nur anderthalb Nächte auf“, weiß Christoph Felger. „Da gehört es zum Wohlfühlkonzept, dass sich unmittelbar nachvollziehen lässt, wo sich was befindet und wie was funktioniert. Die Dinge sollten selbsterklärend sein.“ Lowtech statt Hightech, Reduktion statt Überfrachtung – „im Prinzip ist der Raum fast undesigned“, stellt Felger fest. „Wir positionieren uns mit unserem Gestaltungskonzept sozusagen nach dem Design.“ Und ganz nah am Hotelgast: Funktional und wohnlich lädt die Einrichtung zum Ankommen, Entspannen und Wohlfühlen im Zuhause auf Zeit ein. Die durchdachte Planung nutzt den vorhandenen Platz – rund 26 Quadratmeter in den Standardzimmern – optimal aus. Vom Eingangsbereich mit Garderobe geht es durch eine Schiebetür gegenüber dem großen Ankleidespiegel in das mit weiß-grauen Mosaikfliesen gestaltete Bad. Ob er die Intimität eines geschlossenen Raumes oder die Großzügigkeit eines zum Zimmer hin offenen Badbereiches bevorzugt, kann der Gast so-


selbst entscheiden. Zum Aufenthalts- und Schlafbereich hin steigert sich die Raumhöhe von 2,35 Meter auf großzügige 2,70 Meter, gleichzeitig öffnet sich der Blick auf das Hafenpanorama an der Stirnseite des langrechteckigen Zimmers. Die Möbel aus dunklem Eichenholz staffeln sich nach ihren Höhen vor der Fensterfront, so dass auch zwei Personen gleichzeitig von Tisch und Bett aus den Ausblick genießen können. Die bodentiefen Glaselemente werden unterbrochen vom Raster der Bronzefassade. „Zwischen den feststehenden Glasflächen kann der Gast Flügel öffnen und so frische Luft und die Geräusche des Hafens ins Zimmer holen“, sagt Felger, für den diese Option so selbstverständlich zum Raumkomfort gehört wie die Möglichkeit zur Verdunklung. Wer sich Abgeschirmtheit wünscht, kann den Vorhang entlang der Fensterfront komplett zuziehen. Die Sonderanfertigung des international aufgestellten Stoffherstellers Kvadrat wirkt auf den ersten Blick wie ein leichtes hauchzartes Textil, verbirgt dabei auf der Rückseite eine ausgeklügelte Beschichtung: „Eine flauschige weiße Beflockung sorgt dafür, dass der Vorhangstoff zu hundert Prozent lichtdicht wird“, weiß Frank Oehmichen, Vertriebsleiter Contract bei der Kvadrat GmbH, „auf diese Weise wirkt er zugleich wärmedämmend.“ Rund ein Drittel aller Produkte des Textilprofis mit Sitz in Bad Homburg, der eng mit Designern, Architekten und Projektentwicklern zusammenarbeitet, sind Spezialanfertigungen – auch und insbesondere für den Sektor Hotel. „Textilien sind sozu-

sagen das Gesicht des Raumes,“ sagt Oehmichen mit Überzeugung. „Sie haben eine nicht zu unterschätzende emotionale Wirkung und können somit entscheidend dazu beitragen, dass wir uns in einem Zimmer wohl fühlen.“ Gerade in Hotelzimmern, die eine Heimat auf Zeit bedeuten, spielen Textilien daher seiner Meinung nach eine wichtige Rolle. In einem Hotel wie dem Empire Riverside mit Businessgästen aus aller Welt, die ganz unterschiedliche Geschmäcke und Vorstellungen von Gemütlichkeit haben, ist – da sind sich Architekt und Textilprofi einig – bei der Farbwahl Zurückhaltung und Neutralität gefragt. Neben den weißen Spezialvorhängen fand in den Zimmern des Empire Riverside Hotels außerdem eine dunkelgraue Mikrofaser von Kvadrat als Bezugsstoff der Sitzbänke Verwendung. Die trägt den vielsagenden Namen „Glove“ und fühlt sich tatsächlich an wie samtweiches Handschuhleder. Das Hotelzimmer der Zukunft ist also jenseits aller modischen Trends vor allem eins: ein Ort, an dem man sich gut fühlt, entspannt und zur Ruhe kommt.

Kristina Raderschad studierte Innenarchitektur in Düsseldorf und war erst als Freie Auslandskorrespondentin in Mailand, dann als Redakteurin bei der Zeitschrift Schöner Wohnen tätig. Heute schreibt sie als Autorin für Zeitungen, Zeitschriften und Buchverlage in den Bereichen Architektur und Design. Sie lebt in Köln.



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Hotelzimmer sind zum Wohnen und Relaxen da, nicht um Ratespiele zu testen. Es wurde deshalb Zeit, radikal neu über das Thema Beleuchtungsmanagement nachzudenken. Die Ingenieure von Zumtobel haben diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Das Ei des Kolumbus heißt ZBOX.

von Hanno Parmentier Ich habe schon einmal in einem Hotel genächtigt, in dem ich die Suche nach dem Schalter für die allerletzte Leuchte ganz am Ende, irgendwann mitten in der Nacht, aufgegeben habe. Die Leuchte war hinter oder unter jener Stellage angebracht, auf die man bei der Anreise den vollen Koffer abstellt, um von dort aus das Inventar in den Schränken zu verstauen. Der Schalter war nicht aufzufinden und so habe ich damals bei eingeschaltetem Licht geschlafen. Das ist, wie sich leicht denken lässt, sehr unerfreulich und hat dazu geführt, dass ich dieses Haus nie wieder betreten habe. Es gibt – selbst in den besten Hotels – Dinge, die viel reisende Berufsmenschen zur Raserei treiben könnten, würde denn das Rasen etwas ändern. Zu den Klassikern des Anstoßes gehörte einst die Klimaanlage mit undurchschaubarem Regelmechanismus – dieses Problem kann mittlerweile technisch als beherrscht gelten. Technisch ein Kinderspiel, aber wegen gedankenloser Auswahl der Hardware häufig ein Anlass zu frühmorgendlichen Tobsuchtsanfällen sind gerne Duschen – dieses Problem wird wohl noch die nächste Jahrtausendwende erleben. Bei keiner technischen Installation in Hotelzimmern aber wurde je so viel Infamie dem Gast gegenüber betrieben wie beim Beleuchtungsmanagement. Ich fand Stehlampen, deren Fußschalter unter dem zweisitzigen Sofa nicht einmal mit der größten körperlichen Verrenkung hervorgeholt werden konnte, weil das Kabel zu kurz war. Ich habe versucht, Schreibtisch-

lampen zu benutzen, für die es weit und breit keine Steckdose gab. Ich kapitulierte vor Kippschalter-Tableaus, deren Unübersichtlichkeit einen Gast schwindelig werden lässt, bevor ihm dämmert, dass er dieses verzwickten Systems während der kurzen Verweilzeit in diesem Zimmer nicht Herr werden wird. Die Gnade der Einfachheit ist an den Beleuchtungstechnikern wohl unbemerkt vorbeigegangen. Das Letzte ist – ich muss mich korrigieren – nicht mehr ganz richtig. In Dornbirn (Österreich) hat diese Gnade Halt gemacht und den Ingenieuren von Zumtobel das Prinzip der ZBOX eingeflüstert. Das Thema „Beherrschbarkeit des Licht-Managements in Hotels“ (und nicht nur dort) darf als gelöst betrachtet werden. Die ZBOX ist ein unscheinbares schwarzes Kästchen mit einer internen Regelungstechnik, um die sich der Gast nicht weiter kümmern muss. An dieses Steuergerät können bis zu vier Bedienstellen – „Circle Control Points“ genannt – angeschlossen werden, die bereits auf die jeweilige Positionierung im Raum und das Lichtbedürfnis abgestimmt sind. Statt der üblichen Kippschalter-Armada findet der Gast in seinem Hotelzimmer diese (maximal) vier Bedienstellen genau dort, wo er sie braucht: im Eingangsbereich, beim Schreibtisch, am Bett und im Bad. Und je nach Einsatzort tragen die Bedienstellen unterschiedliche, leicht verständliche Piktogramme – im Bad beispielsweise für „Waschen“, „Schminken“ oder „volles Licht“, am Schreibtisch für „Schreiben“, „TV-Betrieb“ und wiederum „volles Licht“. Eine Mini-Kippleiste dient an allen vier Bedienstellen jeweils dem Dimmen des Lichtes, eine zweite Kippleiste hat wiederum je nach Standort eine unterschiedliche Funktion: Am Schreibtisch dient sie ebenso wie am Bett der


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Steuerung des Zimmervorhangs, im Bad lässt sich darüber die Lichtfarbe steuern. Sind alle Lichter aus, markiert ein dezent leuchtender roter Ring den Hauptschalter. So bleiben alle Bedienstellen als Orientierungshilfe auch im Dunkeln erkennbar. Die schlechte Nachricht: Es gibt eine Menge Dinge, die eine ZBOX nicht kann. Sie kann weder das Zimmerklima regulieren noch meine Lieblings-Opern aus dem Off zaubern. Sie nimmt mir die Menü-Auswahl nicht ab und löst auch keine Kreuzworträtsel. Die gute Nachricht: Dass die ZBOX sich auf die Steuerung von Lichtregie, Helligkeit und Lichtstimmung beschränkt, hat zwei Vorteile. Erstens setzt die Bedienung der Bedienfelder kein Ingenieurstudium voraus – eine Wiederholung des archaischen Licht-Managements (siehe oben) auf höherer Stufe ist also ausgeschlossen. Tatsächlich kommen – wie Claudia Sartori, beim „Hotel Jungbrunn“ in Tannheim/Tirol für das Marketing zuständig, weiß – „die Gäste mit dem System sehr gut zurecht.“ Lediglich ältere Hotelbesucher haben anfangs Berührungsängste, die aber nach einer kurzen Erklärung vollständig beseitigt sind. Zweitens: Die Installation des Systems ist denkbar einfach. Die Steuerungstechnik anderer Hersteller muss an ein Bussystem angeschlossen werden. Damit können zwar sehr viel mehr Medien gesteuert werden, dafür bedarf es allerdings auch eine sehr aufwändigen Montage: Jeder Aktor in jedem einzelnen Zimmer muss separat programmiert werden. Die ZBOX setzt auf ein anderes System. Hier wird die Installation durch das Plug & Play drastisch vereinfacht. Der schwarze Kasten enthält die Steuerung, daran werden nur noch die Leitungen angeschlossen.

Wie einfach das klingt. Kühnste Träume werden vor meinen inneren Augen lebendig: Ich komme an und kenne mich aus. Das Wohlfühlen kann beginnen. Kein Schalter weit und breit, der mich aus der Fassung bringen könnte. Wunderbare HotelZukunft!



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Thomas Trenkamp hat der Teppichkultur mit Carpet Concept eine neue Dimension gegeben. Wo andere einfach Bodenbeläge ausrollen, erfindet der Design-Manager und Unter-

Würde ich nicht sagen. Zugegeben: Unsere unifarbenen Teppiche sind etwas für den zweiten Blick. Aber gerade, weil sie unaufgeregt und fern jeder Mode sind, kommen sie bei Architekten gut an. Carpet Concept macht keine bunten, sondern farbige Teppiche.

nehmer intelligente Textil-Lösungen. Inzwischen ist Teppich der Renner. Was ist passiert? KAP-Magazin: Als Sie 1993 Carpet Concept gründeten, wollten Sie den Teppich neu erfinden. War das Ihr einziger Größenwahn? Keineswegs. Schließlich wollten wir ja keine Bettvorleger machen, sondern Teppichböden für architektonisch anspruchsvolle Objekte. Bescheiden, wie wir waren, nahmen wir uns vor, jeden Teppich ab fünfzig Quadratmetern individuell anfertigen zu lassen. Wie sollte das gehen? Das fragten damals alle. Individuell anfertigen – das geht hochwertig nur, wenn Sie weben lassen. Aus der Fachwelt sagten sie uns: „Lasst das. Die Weberei ist tot.“ Mag sein, dass sie das war. Tatsächlich fanden wir für unsere Idee eine alte Weberei – sogar hier in Deutschland. Also legten wir los. Kühner Gedanke – kein Mensch von Welt hätte sich damals freiwillig einen Teppich in Wohnung oder Büro gelegt? Stimmt schon. Bei Architekten und Designern galten Teppichböden jedenfalls nicht gerade als besonders zeitgemäß ... … und Sie dachten, wenn Sie selbst zum Zeichenstift greifen, ändert sich das?

Die Leute haben gemerkt, wie unglaublich praktisch das Produkt ist. Teppich ist so vielseitig. Er vermittelt Gehkomfort und schont die Gelenke. Er ist wohnlich und unterstützt sogar noch bauliche Lösungen – etwa bei der Akustik und beim Wohlbefinden. Das hatte vorher niemand gewusst? Vermutlich schon, aber die gute Idee war durch miserable Kommunikation gründlich verdorben worden. Als TuftingTeppichböden Mitte der 50er Jahre von Amerika nach Deutschland kamen, waren die der Renner. Ich kannte Diskotheken und Aufzüge, da hingen Teppiche an Wänden und Decken – die Leute fanden das Produkt so irre, dass sie es als Tapete benutzten. Das ist lange her. Ja, aber das galt noch in den 70er Jahren, als die Teppiche dunkelbraun und resedagrün, also sehr unempfindlich waren. Zehn Jahre später kamen dann helle Farben wie lindgrün und steingrau auf. Darauf sahen Sie jeden Flecken – aber die Industrie konnte mit den Problemen der Kunden nichts anfangen. Was hätten die tun sollen?

Ja. Wenn mich ein Gedanke packt, gehe ich ihn konsequent zu Ende und schaue, was er hergibt. Also habe ich die erste Kollektion selbst gezeichnet. Wie Archäologen haben wir uns daran gemacht, alte Web-Techniken aufzuspüren …

Wenigstens die entsprechenden Reinigungsverfahren bekannt machen. Bei Naturstein findet es jeder selbstverständlich, dass er täglich gereinigt wird. Auch Teppichboden hat Anspruch auf Pflege. Wenn Sie bei der Reinigung nicht sparen, altert er auch schön.

Oh Gott, also doch Biedermeier?

Sehr würdevoller Gedanke.

Nein. Das ist doch das Verrückte: mit traditionellen Techniken etwas aufregend Neues und Zukunftsweisendes zu machen. Wir waren plötzlich in der Lage, alte Relief-Techniken anders zu interpretieren und damit Teppichböden auch ohne den Einsatz unterschiedlicher Farben ein ganz neues Aussehen zu verleihen.

Ich sehe es eher praktisch. Teppichboden hält Schmutz fest und gibt ihn bei richtiger Pflege auch wieder ab. Nicht ohne Grund wird sogar in Krankenhäusern und Seniorenresidenzen wieder Teppich verlegt. Früher hieß es: „Allergiker, nehmt Parkett.“ Heute weiß man, dass Staub bei glatten Böden stärker zirkuliert und sich die bekannten Wollmäuse bilden. Teppich dagegen kann Staub bis zur Reinigung binden.

Uni – ein bisschen langweilig?


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häufig eine Gebrauchsanweisung brauchen? Ein erlebtes Beispiel: Auf der Suche nach dem Föhn fand ich diesen in einem guten Hotel fest angeschlossen im Kleiderschrank. Da fehlen mir schlicht die Worte! Ich lege zudem Wert auf Details. Wenn es Obst oder Gebäck auf dem Zimmer gibt, dann sollte es frisch sein. Ein gutes Hotel braucht Individualität und den Mut, sich von überholten Standards zu befreien. Teppich ist wie ein Portier – er empfängt im Hotel die Gäste. Was kann er noch? Zum Beispiel die Wegeführung übernehmen – auch bei schwachem Licht lässt sich das mit nachleuchtenden Fasern perfekt lösen. Die neuen Fluchtwegeverordnungen sind heutzutage ästhetisch überzeugend fast nur noch über den Teppichboden umzusetzen. Ähnlich wie im Flugzeug: Die Leuchtmarkierungen zeigen Ihnen den Weg. Klingt alles nicht so charmant? Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass Textilien nur für die Dekoration da sind. Wir verstehen Teppichboden im Objekt, also auch im Hotel, wie einen technischen Baustoff. Brandschutz in Verbindung mit hohen akustischen Anforderungen sowie der gewünschten Individualität wären ohne moderne Textilien kaum leistbar. Und was den Charme betrifft: Selbstverständlich bringt Teppich Wärme und Atmosphäre – warum sonst legen Wüstenbewohner in ihren Zelten Teppiche aus? Hier käme keiner auf die Idee, Laminat zu verlegen … Wie muss ich mir den Teppich im Hotelzimmer der Zukunft vorstellen? Intelligent, mit Zusatznutzen, z. B. so ausgerüstet, dass ich dort Datenleitungen und Strom habe. Der Teppichboden könnte uns mitteilen, wann er gereinigt werden will. Und was die Gäste angeht: Die müssen das Gefühl haben, mit nackten Füßen sorglos über den Teppich laufen zu können. Das sind Fragen, an deren Lösungen gearbeitet wird.

Teppich – auch ein Thema für exklusive Kunden? Da bin ich ganz sicher. Das Uniforme wird in der Mittelschicht ebenso wie in der Oberschicht verschwinden. Die Leute werden wieder gezielt nach dem Besonderen suchen. Nicht umsonst verstehen wir uns als Manufaktur und bieten gerade hierfür Lösungen und Antworten. Teppichböden können eine ganze Philosophie ausdrücken – man rollt den roten Teppich aus.

Was stört Sie in Hotelzimmern – von alten Teppichböden abgesehen? Hoteliers sollten ihre eigenen Zimmer ausprobieren, bevor sie freigegeben werden. Da gibt es so viel zu bemängeln. Setzen Sie sich mal auf einen Stuhl – dann sehen Sie plötzlich die hässlichen Rollen unter den Betten. Fernseher stehen im Weg, der Zimmerflur ist klein wie ein Karnickelstall. Ist es nicht schlimm, dass Sie für das Bewohnen eines Hotelzimmers

Für mich ist ein Teppichboden eine Besonderheit und in der Phantasie fast grundsätzlich rot. (Das mag an meiner katholischen Erziehung liegen.) Stellen Sie sich vor, der Papst landet am Köln-Bonner Flughafen und der Teppich wäre grün. Kaum vorstellbar! Ein Teppich verleiht Statur – man schreitet darüber und man tut es bewusst.


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Vorh채nge gew채hren Ausblicke oder verhindern Einsichten. Bei der Gestaltung dieser heiklen Zone setzen die Top-Adressen in Business und Hotellerie auf die Produkte des Schweizer Herstellers Silent Gliss.


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von Marco Siebertz Gäste des Hotels „Vier Jahreszeiten“ in Hamburg sind um ihre Aussicht wirklich zu beneiden. Der Blick aus den Zimmern am Neuen Jungfernstieg über die Binnenalster, zum Ballindamm gegenüber und noch weiter über die Kirchtürme der Altstadt bietet – vor allem in der Dämmerung und bei Nacht – ein

einfallendem Licht gehört das Zimmer stärker zur Innen- oder zur Außenwelt. Purer Luxus – gewiss. Aber es ist gerade diese Exklusivität, die von Hotelgästen immer mehr geschätzt wird. Erst das Zusammenspiel wertvoller Materialien, edler Interieurs und hochqualitativer Technologie führt zum gewünschten Ergebnis. „Top of the pyramid“ heißt das bei Urs Stieger. Der Geschäftsführer von Silent Gliss Deutschland weiß, dass beim Thema Luxus der ein oder andere Euro keine Rolle spielt: „Wir sind höher im Preis als viele andere, und das wird auch so bleiben“, sagt Stieger. „Unsere Kundenstruktur ist aber nicht in erster Linie preissensibel, sondern weiß Wert einzuschätzen.“ Die Schweizer liegen also voll im Trend. Allein mit einem überzeugenden Qualitätsmanagement aber kann Luxus künftig nicht mehr befriedigt werden. In Zukunft wird es mehr denn je auch um Materialität, Farben, Texturen und damit um Emotionen gehen. Silent Gliss ist mit mehr als 50 Jahren Markterfahrung bekannt für seine zuverlässige, geräuschlose und leicht gleitende Technik – sei es beim Lamellenvorhang, Rollo oder Plissee. Neben der Haptik ist aber auch

hinreißendes Panorama. Die spektakulären Aussichten haben allerdings einen bisweilen unerfreulichen Nebeneffekt: Auch von außen nach innen, von der Straße ins Zimmer sind ungenierte Einblicke ohne Weiteres möglich. Die offene Sicht ermöglicht Einsicht in private Sphären, die Hotelgäste vor Dritten dann doch lieber schützen möchten. Je fremder und unvertrauter die Umgebung, desto wichtiger der Schutz dieser Privatsphäre. Eine Barriere vor neugierigen Blicken bieten Jalousien, Plissees, Rollos, Vorhänge oder Streifenvorhänge. Im Hamburger „Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten“ haben die Innenausstatter dabei auf die Expertise von Silent Gliss gesetzt. Das Schweizer Unternehmen ist bekannt für seine hochwertigen und innovativen Lösungen im Blend- und Sonnenschutz und verfügt über langjährige Erfahrung in der Ausstattung exklusiver Hotels – etwa dem Burj al Arab in Dubai oder dem Kempinski Hotel Airport in München – oder erstklassiger Business-Adressen: Auch die Zwillingstürme der Deutschen Bank in Frankfurt am Main und der Messeturm in Basel profitierten von den Produkten der Schweizer Spezialisten. Im „Vier Jahreszeiten“ lässt sich die Grenze zwischen Innenund Außenraum mithilfe der Vorhänge frei definieren; je nach

der visuelle Eindruck ein entscheidender Faktor. Warum die Stoffe für das Hotelzimmer nicht gleich selbst aussuchen? Für Andreas Mühlenbrock, Projektleiter beim Yachten-Ausstatter Metrica Interiors, ist das längst Alltag. „Fast alle unsere Kunden bringen Stoffe, die sie vorher zum Beispiel beim Shopping in Jaipur oder Venedig gefunden haben, selbst mit. Die Experten von Silent Gliss prüfen dann, ob sich diese Stoffe zum Einsatz im Sicht- oder Blendschutz eignen und integrieren sie anschließend in ihre Systeme. Das ist bei uns Normalität.“


Im Objektbereich ist Silent Gliss auf solche Wünsche bestens eingestellt. Aber auch im Fachhandel tut sich etwas. Die neueste Entwicklung des Schweizer Unternehmens zum Beispiel hat das Design der Vertikal-Lamellen radikal verändert. Zusammen mit der schwedischen Gestalterin Eva Marmbrandt entwickelten die Ingenieure von Silent Gliss eine Alternative zu den bisher ausschließlich linear geformten Lamellen. Mithilfe der LaserSchnitttechnik konnte eine völlig neue Formensprache verwirklicht werden: „Vertical Waves“ – so der Name der ersten Serie – gibt es in drei Ausführungen, welche jeweils eine Welle in unterschiedlicher Form nachzeichnen: kantig, weich oder überschneidend. Schon unmittelbar nach der Markteinführung im Oktober 2007 war die Resonanz sehr positiv, das Interesse groß. Dieser Enthusiasmus lässt Bernd Vollmer, den Vertriebsleiter für Deutschland, bereits an die Zukunft denken: „Ein guter Start – aber wenn man bedenkt, dass die Hawaiianer 160 unterschiedliche Bezeichnungen für Wellen kennen …“ Auch Deutschland-Geschäftsführer Urs Stieger ist von dem Projekt begeistert: „Der Anklang beim Publikum ist sensationell. ‚Vertical Waves’ zeigt im Design und von der Technik her, wie eine Lösung aussehen könnte. Das sorgt für eine enorme Belebung des Marktsegments.“

Silent Gliss setzt mit „Vertical Waves“ aber nicht nur die nächste technische wie visuelle Entwicklungsstufe für den gesamten Markt. Die Einbindung moderner Lasertechnik eröffnet auch neue Möglichkeiten in Sachen automatisierter Maßanfertigung oder „Customization“. Mithilfe flexibler Produktionsverfahren wie dem Laserschneiden sind Sonderformen leichter umsetzbar. Schon jetzt lässt sich auf diese Weise praktisch jede Form herstellen. So sind zukünftig für den Objektbereich wie für den Fachhandel völlig individualisierte Designs denkbar. Vielleicht können die Hotelgäste der Zukunft sogar aus einer Auswahl an Designs für ihr Zimmer wählen – damit sie sich für die Zeit des Aufenthalts so richtig zuhause fühlen können. Welche Trends auch kommen– Silent Gliss erfüllt eine der wichtigsten Voraussetzungen, diese frühzeitig zu erkennen: die Nähe zum Kunden. Spezialwünsche von heute sind oft die Standards von morgen – und Sonderanfertigungen sind eine der Spezialitäten des Schweizer Unternehmens. Das schafft Gespür, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und in Produkte umzuwandeln, die am Puls der Zeit sind.


ZIMMER MIT GLAMOUR


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Wenn bunte Holzfasern auf Kristalle treffen, dann ist BASF im Spiel. Mit speziellen Farbpigmenten entsteht eine neue Generation von Faserplatten, die mit Kristallen Akzente in triste Hotelzimmer zaubern. Das Erfolgsrezept: Man nehme durchgefärbte MDF, sogenanntes „Topan colour“ der Firma Glunz und besetze sie mit Swarovski-Kristallen. Das Ergebnis ist sehenswert, denn so viel steht fest: Die Zukunft von Hotelzimmern wird glänzend.

von Annika Wind Hotelgäste sind eine sensible Kundschaft. Jeder Gast in einem Hotel würde am liebsten wie ein einmaliges Ereignis behandelt werden. Wer sich in die Laken eines Hotelbettes kuschelt, möchte an die Gäste vor ihm nicht erinnert werden. Hotelzimmer sind schließlich Räume der Illusion: Alles, was genutzt wird, gilt nur für den einen, aktuellen Gast. Die Hinterlassenschaften anderer, Kratzer im Bettrahmen oder Gebrauchsspuren in der Inneneinrichtung, stören nicht nur diese Illusion – sie rauben das Gefühl von Exklusivität.

Brillanten. Und dabei sind sie wesentlich vielfältiger zu nutzen – und individuell produzierbar. Theoretisch ließe sich aus MDF alles bauen, auch hochwertige Möbel. Doch lange litt der Ruf des Materials darunter, den Charme einer schnöden Pressholzplatte nicht loszuwerden. Wer eine MDF-Platte zerschnitt, erblickte die verpressten, naturbelassenen Holzfasern.

Hotelmöbel sind aber, und seien sie noch so hochwertig, Massenprodukte. Ihnen einen Hauch von Luxus zu verleihen ist nicht leicht. Denn wer ein Hotel einrichtete, der hatte gleich zwei Probleme auf einmal: Er musste vielen Zimmern ein individuelles Aussehen geben. Dabei könnte die Lösung einfach sein und dennoch exklusiv. Sie könnte glitzern und Farbakzente setzen: in Form von farbigen und mit Kristallen besetzten MDF-Platten.

Doch nun kann sie gelocht, gestanzt, geschnitzt oder gefräst werden. Farbig bleibt sie immer und das rundherum – dank einer Firmenkooperation zwischen Glunz und BASF. „Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft hat BASF die geeigneten Farben kreiert und Glunz das Werkstoff-Know-how beigesteuert“, sagt Juliane Krüsemann von BASF und erklärt den aufwendigen Forschungsprozess: In Kooperation mit dem Fraunhofer Institut ließen die Partner Farben mischen, Leime testen und das Ganze mit Holzfasern vermengen. Das Ergebnis: „Die Farben ziehen nun in jede einzelne Faser ein“, so die Marketing-Managerin für Decorative Coatings.

MDF, das steht für mitteldichte Faserplatte. Um sie herzustellen, wird Frischholz – meist Nadelholz – zerfasert und dann verpresst. Zu hochwertigen Platten, die natürlich anmuten und in ihren Verarbeitungseigenschaften mit Massivholz vergleichbar sind. Damit haben sie einiges mit den Kristallen von Swarovski gemeinsam: Schließlich glitzern sie, als wären sie echte-

Je heller das Holz, desto besser die Durchfärbung. Bei der Entwicklung von durchgefärbten MDF arbeiten BASF und Glunz, die deutsche Tochergesellschaft der portugiesischen Sonae Indústria, eng zusammen. Glunz kann das sogenannte DesignMDF „Topan colour“ in verschiedenen Farben liefern. „Ich habe mir aber bewusst Grau, Schwarz und Blau ausgesucht“, sagt Ka-


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trin Neelsen. Wie so ein durchgefärbtes MDF aussieht und was sich daraus bauen lässt, demonstriert die Designmanagerin während der Internationalen Kölner Möbelmesse in einer Installation im Kap am Südkai – gleich mit einem weiteren Novum, den Kristallen von Swarovski. Sechs Sitze in Form von Kristallen aus „Topan colour“-MDF sind im KAP Forum zu sehen. „Durch die Firmenkooperation haben wir ganz neue Möglichkeiten der Gestaltung gefunden“, schwärmt Neelsen, die im Auftrag der Firma Glunz den Messestand zu den Passagen entworfen hat. Aus dem durchgefärbten MDF ist nun ein „3-D-Exponat“ geworden, wie Neelsen erklärt. Neben den Sitzmöbeln hat sie daher drei riesige Kristalle aus „Topan colour“ entworfen, die aussehen, als seien sie direkt vom Himmel ins Kap am Südkai geflogen. Einen Durchmesser von fast drei Metern hat die mit Kristallen besetzte Installation – riesige, funkelnde Hingucker. Katrin Neelsen hat sie unterschiedlich gestaltet: „Ich wollte zeigen, wie dekorativ die Swarovski-Kristalle sind und wie sie auf durchgefärbten MDF wirken.“ So sind florale und grafische Muster entstanden, an einigen Stellen ist ihre Präsentation aber auch bewusst puristisch. „Das Wichtigste ist, an der richtigen Stelle Akzente zu setzen.“ Wie sich mit den bunten Glitzerplatten Hotels einrichten ließen? „Die Menschen sehnen sich nach Außergewöhnlichem“, sagt die Innenarchitektin. Für Hotels sei es enorm wichtig, den Gästen einen Wohlfühleffekt und das Gefühl von Individualität

und Exklusivität zu vermitteln. Aus dem durchgefärbten MDF könnten nicht nur Wandverkleidungen oder Möbel entstehen, sondern auch einzelne Accessoires. Eine Lounge im Glitzerlook mit kristallbesetzter Bartheke. Wellness-Bereiche, in denen die Wände funkeln. Oder Zimmernummern, die von der Tür des Hotelgastes glitzern – das alles wäre mit „Topan colour“-MDF in Verbindung mit Swarovski- Kristallen möglich. Diamonds are a girl’s best friend – aber ließen sich die hochwertigen Kristalle dann nicht auch einfach von den Gästen aus der Wand pulen? „Die Steine sind tief in die Platte eingesetzt“, erklärt Katrin Neelsen. Theoretisch ließe sich auch auf den Kristallen laufen, die Kristalle werden durch eine Glasplatte oder eine Versiegelung geschützt. MDF selbst ist äußerst robust, einen Kratzer in die Platten zu bekommen ist nicht gerade einfach. Die Zukunft des Hotelzimmers funkelt – und stoßfest ist sie auch. Die Exponate sind im KAP Forum am Rheinauhafen während der Internationalen Möbelmesse in Köln zu sehen. Danach zieht die Installation in das Design-Competence-Center der Firma Glunz/Sonae Indústria nach Horn-Bad Meinberg.

Annika Wind ist Kunsthistorikerin und Journalistin und schreibt für Spiegel Online, verschiedene Fachmagazine und Tageszeitungen über die Themen Architektur und Design.



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von Hanno Parmentier Das Team am Tisch hört dem Kollegen, der über eine SkypeVerbindung in Bild und Ton zugeschaltet ist, gebannt zu. „Ich dachte mir die Lösung so“, sagt der Mann auf dem Monitor und zeichnet ein paar Striche auf die Schreibfläche vor sich. Kein Grund zur Unruhe: Die Männer und Frauen am Arbeitstisch müssen sich nicht recken, um die Skizze des nur virtuell anwesenden Kollegen zu erspähen. Sie können das Entstehen der Zeichnung unmittelbar vor sich – auf der Oberfläche ihres perfekt gestalteten Stehtisches verfolgen. Die Tischoberfläche selbst ist nämlich nicht viel mehr als ein überdimensionierter Monitor. „Können wir das eventuell auch so machen?“ fragt einer der leibhaftig Anwesenden der Klein-Konferenz und malt eine Korrektur auf den Tischplatten-Monitor. „Klar“, sagt der Mann im Off, der die Striche seinerseits im fernen Büro in Echtzeit auf seinem eigenen Tisch-Monitor verfolgen kann. Man kommt einer Lösung näher. Die Konferenz nimmt ihren kreativen Lauf. Science-Fiction ist das nicht, Wirklichkeit in Tagungs- und Konferenzhotels aber noch eher selten. Dabei sind Hotels die Kooperations-Schnittstellen von morgen; sie liegen an Knotenpunkten von Wirtschaft und Verkehr und werden immer öfter für Meetings genutzt. Dennoch stecken Ausstattung und Technik der Konferenzräume meist in den Kinderschuhen. Obwohl das Tagungs- und Seminargeschäft für Hotels ständig an Bedeutung gewinnt, profitieren von den Investitionen eher Zimmer und Wellnessbereiche als die Ausstattungsqualität der Kommunikationsräume. Was möglich wäre, zeigt der „InteracTable“. Er gehört zu einer ganzen Serie von konferenztechnischen Novitäten, mit denen der Büromöbel-Spezialist Wilkhahn im niedersächsischen Bad Münder mehr als frischen Wind ins Tagungs- und MeetingWesen bringt. Der Stehtisch „InteracTable“ mit seinem großformatigen, interaktiven Bildschirm könnte zum Beispiel einen Quantensprung für VIP-Konferenzräume bedeuten, da er das Arbeiten kleiner Gruppen revolutioniert und sich dabei kinderleicht bedienen lässt. „Chef-sicher“ nennen das die Wilkhahn-Leute. Aber auch für konventionellere Situationen gibt es

neue Lösungen von den Niedersachsen, wie etwa mobile, faltbare Tische, in denen bereits alle benötigten MultimediaAnschlüsse für die Teilnehmer integriert sind. Per Knopfdruck kann sich jeder von seinem Sitzplatz aus mit dem Notebook auf die Projektionsfläche aufschalten. „Warum“, fragt Burkhard Remmers, bei Wilkhahn zuständig für Kommunikation und Unternehmensentwicklung, „warum soll die digitale Welt, in der die meisten Menschen arbeiten, an den Türen der Konferenzbereiche enden?“ Tatsächlich trennen im realen Unternehmensalltag Welten das Arbeiten im Einzelbüro und die Meinungsfindung in der Konferenz. Normal ist: Digitale Dokumente müssen, um in einem Meeting präsent zu sein, ausgedruckt, gemeinsam diskutiert und handschriftlich kommentiert oder ergänzt werden. Nach der Konferenz die gleiche Mühle: Alle Modifikationen müssen mühsam von Hand wieder in den Einzel-PC am Arbeitsplatz eingepflegt werden – ein Zeit und Kreativität fressendes System. „Roomware“ dagegen vereint die reale mit der digitalen Welt. Wilkhahn-Sprecher Remmers: „Mit dieser weltweit einzigartigen Entwicklung gelingt der Sprung vom Personalcomputer zur digital angereicherten Konferenzumgebung, in der die Teilnehmer spontan und intuitiv virtuelle Objekte besprechen und modifizieren können.“ Bei „Roomware“ wird das Flipchart der Vergangenheit zum „Commboard“ – auf bis zu 50 Zoll großen Plasma-Displays werden alle wichtigen Informationen, die bei Bedarf auch online vom Einzelarbeitsplatz oder aus anderen Datenbanken abgerufen werden können, präsentiert. Die Teilnehmer des Meetings sitzen an sogenannten NoTables – in die Tischflächen integrierte, ausklappbare 15-Zoll-Displays, über die Präsentationen mitverfolgt und vom Platz aus schriftlich und für alle Teilnehmer zugänglich kommentiert werden können. Diese Arbeitserleichterungen durch Integration realer und digitaler Räume in ein zusammenhängendes System sparen nicht nur sonst uneffektiv vertane Zeit. Sie rücken zugleich auch ein Missverhältnis aus den Anfangsjahren digitaler Konferenztechnik wieder zurecht. In klassischen Konferenzen undMeetings waren die Teilnehmer – ob der Referent am Bea-


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und kompakte Zwischenlagerung erleichtern zudem die multifunktionale Nutzung von Räumen. Das macht die avancierte Kommunikationstechnik im Wilkhahn-Möbelverbund auch wirtschaftlich zu einer attraktiven Sache für Business- und Se-

mer oder die Teilnehmer mit ihren PDAs – häufig mehr auf die Beherrschung der Technik konzentriert als auf den Fortgang der Diskussion. Im „Roomware“-Konzept ist die digitale Technik, sind die Computer zwar vorhanden, ihre Beherrschung dominiert aber nicht das Geschehen. Die Konferenzmöbel dienen dabei als Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Ein erfolgreiches Konzept für Hotels? „Unbedingt“, sagt Burkhard Remmers. „Der Bedarf an exzellent gestalteten Orten für eine intelligent unterstützte Kommunikation wächst. Hotels mit ihrem gleichzeitigen Angebot an Catering, Betten und Lifestyle-Angeboten eignen sich ideal dafür, solche Orte zu sein.“ Zukunftsträchtige Tagungseinrichtungen können auf diese Weise zu einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal für Hotels werden und neue Wachstumspotentiale erschließen. Dies umso mehr, als Wilkhahn nicht nur dieMöbel, sondern auch die Technik niederkomplexer macht statt komplizierter. EinfacheHandhabung, kurze Aufbauzeiten

minarhotels. Remmers: „In Sachen professioneller Konferenzeinrichtung herrscht ein großer Nachholbedarf. Heute gibt es für Tagungsteilnehmer in der Regel noch nicht einmal eine Steckdose im Tisch, um Notebook oder Mobiltelefon aufzuladen. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, hier einen guten Job zu machen. Die passenden Einrichtungsprogramme sind längst vorhanden. Man muss sie nur einsetzen.“

Planen mit Wilkhahn Wilkhahn-Konferenzmöbel stehen inzwischen in etlichen namhaften Hotels und Konferenzzentren weltweit. Eine ebenso detaillierte wie fundierte Übersicht zu den Grundlagen und vielfältigen Möglichkeiten, um effiziente Meetings und Seminare zu gestalten, liefert das neue „Planungshandbuch für Konferenz- und Kommunikationsräume“, das im Februar 2008 im renommierten Birkhäuser-Verlag erscheint.


Frauenzimmer mit Aussichten Die Burg auf Zeit – was sich Businessfrauen von Hotelzimmern wünschen

Man muss nicht gleich an jedem Ort einen neuen Toilettensitz verlangen, so wie Pop-Ikone Madonna auf den Stationen ihrer „Confessions“-Tour. Es brauchen noch nicht einmal 2000 rote Rosen über den Swimmingpool in Portofino zu regnen – auch so sind Businessfrauen für Hotelmanager eine echte Herausforderung und dazu eine junge, recht unbekannte Zielgruppe. Zwar stellen Hotels und Airlines fest, dass sich die Anzahl reisender Geschäftsfrauen in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat; es entstehen Magazine, die den Fokus auf die neue Gruppe richten, so wie das „Woman’s World“ von der Lufthansa-Gruppe – aber noch sind Hotels, die sich auf die anspruchsvollen Gäste einstellen, rar. Wie zum Beispiel das St. Regis Hotel in Shanghai, das weibliche Butler bietet, oder das Londoner Hilton Lane, das sich mit Frauenfluren auf die neue Zielgruppe eingestellt hat. Auch im würdig alten Excelsior Hotel Ernst direkt unter dem Kölner Dom beschreitet man neue Wege. Die goldene Tür schwingt auf, Wilhelm Luxem begrüßt seine Gäste. Duftende Rosen auf den Zimmern und edle Kosmetika im Bad sind für den Hotelmanager Selbstverständlichkeiten. Ebenso ein Service, den weibliche Gäste bei ihm ordern können: Kleidung auf Wunsch. Dazu kooperiert das Hotel mit einem Fachgeschäft, das die Abendgarderobe direkt auf die Zimmer bringt. Doch während in den USA seit einer Dekade die „Femalefriendly-Hotels“ existieren, die spezielle Angebote für Geschäftsfrauen anbieten, gibt es hierzulande weder Kriterien noch Standards für eine frauengerechte Übernachtung. Ein Feld, in dem sich Zuwachspotenziale befinden – wenn die Hotels wirklich wüssten, was Frauen wünschen. Uta Brandes, Professorin für Gender & Design, ging dieser Frage nach und holte weltweit Meinungen für eine Trendstudie ein. „Sinnlichkeit gehört zu den wichtigsten Themen“, berichtet die Kölnerin, „Hotelzimmer sollten frisch riechen, für mich gemacht sein und mir signalisieren: du bist willkommen.“ Den Frauen fehlten nicht nur Rockbügel und intelligent gelöster Ablageplatz, sondern auch Basics im Zimmer. Frisches Obst, steuerbares Licht, gutes Raumklima, ein funktionierender Fön, Kosmetikspiegel, Mineralwasser oder hochwertige Kosmetikprodukte. Dazu kam für alleinreisende Frauen noch ein entscheidender Punkt: Sicherheit. Lange dunkle Hotelflure und

einsame Tiefgaragen verunsichern. Viele wünschen sich persönlichen Service und bessere Wegleitsysteme. In Großbritannien gehörte das Hilton Hotel in der Park Lane zu einem der ersten, die „woman’s only“-Flure einführten – eine Etage nur für Frauen. Das Grand-Hotel in Oslo erfand dagegen ein anderes Konzept: Architektinnen und Künstlerinnen richteten Suiten ein. Ob mit neuen Farben, sinnlichen Stoffen, Queen-Size-Betten oder Yoga-Matten – dazu kreierten sie auch ein ZimmerserviceMenue, in dem es nicht frittenreiche Burger, sondern Fitnessdrinks und frische Erdbeeren gibt. „Frauen benutzen ein Hotel anders als Männer“, erklärt Uta Brandes. „Sie erkennen in ihrem Zimmer eine Burg auf Zeit. Deshalb muss dieses Zimmer entsprechend sinnlich sein.“ Die Professorin wünscht sich neue Kriterien und wird bald einen Business-Hotelführer für Frauen herausgeben. „Ein Gütesiegel für frauenfreundliche Hotels ist in Europa schon lange überfällig.“ In Spanien geht man schon einen Schritt dahin. Die ersten Anbieter frauenfreundlicher Hotels sind das „Lopez de Haro“ in Bilbao oder das „Hotel H10 Marina“ in Barcelona. Sie bieten modernste, technische Ausrüstung in allen Zimmern; große Spiegel, exklusive Bäder, begehbare Kleiderschränke und Hightech-Haartrockner. Und das Serviceland USA? In Zusammenarbeit mit Designerin und Stilikone Diane von Fürstenberg entstand für die W-Hotels das Emergency Kit, bestehend aus Lidschatten, Mascara und Parfum. Und wer nach dem Geschäftstermin die Abendstunden füllen will, kann sogar ein Notfallkleid beim Concierge bestellen. Natürlich nicht irgendeines, sondern das kleine Schwarze – made by Fürstenberg.

Inken Herzig, M.A.; Redakteurin, schreibt u.a. für Design- und Architektur-Magazine; ist Mit-Initiatorin des Festivals Rheindesign, Gastdozentin an der Köln International School of Design, lebt und arbeitet in Köln.


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Architekten & Designer zum Hotelzimmer der Zukunft 1 Yasmine Mahmoudieh, Berlin / 2 Meinhard von Gerkan, Hamburg / 3 Jan Störmer, Hamburg / 4 Justus Pysall, Berlin / 5 Michael Zimmermann, Köln / 6 Erasmus Eller, Düsseldorf / 7 Eckhard Gerber, Dortmund / 8 Peter Berner, Köln 1 „Das Hotelzimmer der Zukunft animiert alle unsere Sinne; die

das Hotelzimmer, welches spezifsche Wohn-, Ruhe- und Reini-

Haptik, den Geruch, etc. und taucht uns in eine Welt der Ent-

gungsrituale vermittelt, welches über Materialität, Taktilität und

spannung und Inspiration, wenn auch nur für kurze Zeit,

Geruch die Atemzüge des Ortes in Architektur übersetzt, ist für

hoffentlich mit nachhaltigem Effekt.”

uns das Hotelzimmer der Zukunft.“

2 „Die Verwandlung eines Kingsize-Bettes in eine gemütliche Sitz-

5 „Das Hotelzimmer der Zukunft passt sich an die individuellen

gruppe bzw. einen perfekten Arbeitsplatz in wenigen Minuten.“

Wünsche und Stimmungen der Gäste an. Farben und Licht, beides einfach zu verändernde Parameter, können hier der

3 „Mein Hotelzimmer ist für einen kurzen Augenblick meines

Schlüssel sein. Das Raumangebot sollte großzügig sein, die Aus-

Lebens mein zu Hause. Deshalb möchte ich schnell das Gefühl

stattung wertig, aber nicht aufdringlich. Eine zurückhaltende

haben, alles zu kennen. Keine komplizierten Einbauten, da ich

Einrichtung läßt mehr Spielraum für das Individuum Gast.“

nichts zu verstecken habe. Der Raum soll fließen, kein ›Badezimmerchen‹, nur eine abgeschlossene Toilette. Ein beque-

6 „Das perfekte Hotelzimmer strahlt für mich Vertrautheit und

mer Sessel gestaltet zusammen mit dem Bett den Raum. Mein

Geborgenheit aus. Ich möchte nicht nur das Gefühl haben ange-

Laptop muss sich wireless vernetzen und Platz auf einer Tischf-

kommen, sondern bereits da gewesen zu sein.“

läche zum Schreiben und Zeitung lesen finden. Das Licht muss sich meiner Stimmung anpassen und nicht umgekehrt. Eine

7 „Das Hotelzimmer der Zukunft – ein überraschendes besonde-

Obstschale ist obligatorisch. Keinerlei Nebengeräusche von Tech-

res Ereignis, als ein Zuhause auf Zeit in der Fremde.“

nik und Flur.” 8 „Für mich wäre das ideale Hotelzimmer der Zukunft das, was 4 „Hotelarchitektur, wie wir sie verstehen, ist entwickelt aus den

es heute schon ist … Ein Zimmer, das selbst eine Reise verkörpert.

Parametern des Ortes und der Neugier des Reisenden sich auf

Ein Raum, der Zeit erlebt hat und gleichzeitig Zukunft zeigt –

das Fremde, die kulturellen Eigenheiten seiner Heimat auf Zeit

eine Zeitreise. Häuser wie das Hotel New York in Rotterdam

einzulassen. Über die Sachlogik und Funktionalität hinaus hat

oder andere große Hotels der Welt erzählen dem Besucher eine

für uns das Hotel das Spezifische des Ortes fortzuschreiben und

Geschichte und bieten neben perfektem Service eben dieses: In-

eine basale Auseinandersetzung mit der Kultur des Landes an-

spiration und Vision.“

zuregen. Nicht das Standardisierte, global Einheitliche, sondern


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Dramatische Schauplätze – Hotels in der Literatur

Von Margarete von Schwarzkopf „Im Herzen des Londoner Westends gibt es viele versteckte Winkel, die kaum jemand kennt, außer den Taxifahrern, die sie kundig durchqueren. Biegt man, vom Hyde Park kommend, in eine der unscheinbaren Straßen ein, so gelangt man in eine ruhige Straße, auf deren rechter Seite Bertrams Hotel liegt. Bertrams Hotel kann auf eine lange Tradition zurückblicken.“ So beginnt Agatha Christies Kriminalroman „Bertrams Hotel“, den die berühmte Autorin 1965 veröffentlichte. Hinter der freundlichen viktorianischen Fassade des renommierten Hotels, das Agatha Christie ganz offensichtlich dem weltbekannten „Brown’s“ nachempfunden hat, verbirgt sich das Böse. Denn unter den zahlreichen Gästen des Edeletablissements befindet sich ein Mörder, der unter anderem nach dem Leben von Hochwürden Pennyfather trachtet, der eines Tages spurlos verschwindet. Ein Fall für Miss Marple, die, wie so viele andere ältere Damen auch, gerne mal einen Besuch in der Metropole London dazu benutzt, in der Eingangshalle des Hotels Tee zu trinken: „Die große Eingangshalle war der Lieblingsplatz für den nachmittäglichen Tee. Den älteren Damen machte es Spaß zu beobachten, wer ein- und ausging, alte Freunde zu begrüßen und süffisante Bemerkungen da-

rüber fallen zu lassen, wie sehr diese gealtert seien.“ Auf eben jene Szene verweist auch Gilbert Adair in seinem 2007 erschienenen Thriller „Ein stilvoller Mord in Elstree“, eine liebevolle Satire auf Agatha Christies kriminalistische Welt der Wohnzimmermörder und High Society. Da treffen sich in der Eingangshalle eines englischen Nobelhotels die berühmte Autorin Evadne Mount und ihr alter Bekannter Eustace Trubshawe beim Tee, lästern freundlich über das Älterwerden und die Menschheit im Allgemeinen und werden wenig später in einen Kriminalfall verwickelt. Im Hotel fing sozusagen alles an. Hotels sind seit langem ein beliebter Schauplatz in der Literatur. Spiegelt doch das Leben und Treiben in Hotels, deren erstes übrigens 1774 in London von einem Herrn namens David Low als „Grand Hotel“ in Covent Garden gegründet wurde, als Mikrokosmos die große weite Welt wider. Denn hier kommen Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zusammen, begegnen sich Bewohner aus fast allen Ländern dieser Erde und aus ganz verschiedenen Berufen. Dieses Phänomen hat schon Vicki Baum 1929 zu ihrem internationalen Bestseller „Menschen im Hotel“ inspiriert. Als Vorbild galt ihr damals das Berliner Hotel Excelsior. In Vicki Baums „Grand Hotel“ steigen Menschen ab, die zum Teil vom Leben gezeichnet sind wie der


75 schwer kriegsverletzte Dr. Otternschlag, der als Dauergast im Hotel lebt, ein scheuer, verbitterter Mann. Wir begegnen der alternden Ballettdiva, dem schönen Baron Gaigern und einem Mann, der zunächst einen eher unglücklichen Auftritt hat: „Dieses Individuum, dieser Mann, dieser Mensch passte schlecht genug in die Halle des Grand Hotel. Er trug einen billigen, neuen runden Filzhut, der ihm etwas zu weit war und durch abstehende Ohren gehindert wurde, noch tiefer ins Gesicht zu rutschen. Er hatte ein gelbliches Gesicht … und war bekleidet mit einem engen, grüngrauen, alten und traurig unmodernen Überzieher.“ Nach einigem Hin und Her bekommt dieses „Individuum“ dann doch ein Zimmer in dem Hotel und trägt sich ein unter „Otto Kringelein, Buchhalter aus Fredersdorf, Sachsen, geboren in Fredersdorf am 14.7.1882“. Dieser Kringelein ist ein todkranker Mann, der vor seinem Tod das Leben in der Großstadt noch einmal genießen will. Er befreundet sich mit Dr. Otternschlag, der viel Verständnis hat für den einsamen Mann aus Fredersdorf. Der „Kolportageroman mit Hintergründen“, wie Vicki Baum ihr Buch damals selbst bezeichnete, wurde zum Vorbild für etliche Romane und auch Sachbücher über das Leben in Hotels. Dreimal wurde Vicki Baums Roman verfilmt, darunter 1932 als „Grand Hotel“ mit Greta Garbo. Diese Faszination der großen Hotels mit ihrem Glamour, aber auch ihrer Anonymität, die Vicki Baum als Symbol für unsere Gesellschaft sah und kritisierte, griff im Frühjahr 2007 eine Ausstellung im Münchner Literaturhaus auf. „Grand Hotels – Bühnen der Literatur“ hieß das Motto dieser Ausstellung, die unter anderem dokumentierte, welchen Einfluss das Leben im Hotel auf Schriftsteller hatte. Darunter war auch Thomas Mann, der in seinem amerikanischen Exil lange Zeit im New Yorker Bedford Hotel wohnte, einem Zufluchtsort vieler Emigranten. Im Exil sein heißt, für längere Zeit im Hotel und aus dem Koffer leben – das haben Schriftsteller wie Thomas Mann, Stefan Zweig und Joseph Roth selbst erfahren müssen. Thomas Mann vermerkt in seinem Tagebuch am 1. November 1940: „Kaffee und Cerealfrühstück nach dem Bad … im Bedford am Nachmittag Tee mit Katja und Klaus.“ Das Bedford in Manhattan, das von einem deutschen Emigranten geleitet wurde, war bis zum Kriegsende Treffpunkt der deutschen Emigranten in New York, ein Ort des geistigen Austausches und der letzten Heimatgefühle. Anders bei Stefan Zweig, der in seiner „Schachnovelle“ den Aufenthalt einer seiner Hauptfiguren in einem Hotel, das er ein Jahr nicht verlassen konnte, als Sinnbild für Gefängnis sieht – eine Welt begrenzt auf Schrank, Bett, Waschtisch, Tisch und Sessel mit einem vergitterten Fenster. So ähnlich muss sich Joseph Roth gefühlt haben, der während seiner vielen Besuche in Paris und später in der Emigration im Hotel Foyot gewohnt hatte, für ihn Heimatersatz, aber zugleich auch eine auf wenige Quadratmeter beschränkte Welt, die er später, nach

dem Abriss des Hotels 1937, noch mit einem winzigeren Zimmer über seinem Stammcafé tauschte – ein Schritt näher an eine Gefängniszelle im übertragenen Sinn und an den endgültigen Verlust von Verwurzelung. Dass die Hotels der Literaten nicht immer Grand Hotels waren, sondern oft eher armselige Unterkünfte zeigt zum Beispiel Graham Greene in „Die Stunde der Komödianten“, in „Unser Mann in Havanna“ und in „Der stille Amerikaner“. Hotels in aller Welt – von Jamaika bis Vietnam – sind hier Schauplatz und Kulisse für menschliche Irrungen und Wirrungen, von Verrat, Liebe und Intrigen. Und auch John Irving sieht in seinem Roman „Das Hotel New Hampshire“ das Hotel, das dort aus den Überresten einer Schule aufgebaut wird, als einen Ort der Weltbespiegelung, ein Zentrum für Schicksale und Träume, von Illusionen und Tränen – für all das, was Menschen bewegt, eine Mischung aus Himmel und Hölle, als Schauplatz für Verbrechen oder für Leidenschaft, als Versteck für Liebende oder für Gangster, Ort der Ruhe oder der Zerstreuung, als Bühne für große Auftritte und letzte Worte. Und das verbindet letztlich alle Hotels in der Literatur, egal, ob Grand Hotel oder Absteige und letzter Zufluchtsort für die Außenseiter dieser Welt in den Dschungeln von Asien und Afrika: Es ist ein gewisses Gefühl der Zeitlosigkeit und der Allgemeingültigkeit, eben jener Mikrokosmos, den Vicki Baum schon 1929 in „Menschen im Hotel“ facettenreich darstellte. John von Düffel bringt dieses merkwürdige Gefühl, diesen emotionalen Schwebezustand, der sich mit dem Begriff „Hotel“ in der Literatur verbindet, in seinem Roman „Hotel Angst“, der in Bordighera spielt, auf den Punkt: „Das Hotel war bewohnt von seiner Vergangenheit. Für ein solches Hotel sind 100 Jahre keine Zeit“. So ähnlich hat den alterslosen Charme von Hotels auch schon Agatha Christie in „Bertrams Hotel“ beschrieben: „Es gibt ein wundervolles Fleckchen in London – und das ist Bertrams Hotel. Man kommt sich vor, als sei man hundert Jahre zurückversetzt, es ist dort wie im alten England.“ Dass Hotels als Welt im Kleinen und als eine Art Zeitmaschine und Kaleidoskop auch weiterhin in Romanen, ganz zu schweigen von bildreichen Sachbüchern, ihren festen Platz haben werden, das ist gewiss, und auch als Quelle für Zitate werden sie in Zukunft dienen, diese Orte, von denen Kurt Tucholsky mit der ihm eigenen Ironie einmal meinte: „Die meisten Hotels verkaufen etwas, was sie gar nicht haben: Ruhe.“

Margarete von Schwarzkopf ist Redakteurin beim Norddeutschen Rundfunk. Sie betreut eine wöchentliche Büchersendung im Radio, bespricht Bücher im Fernsehen und greift auch selbst zur Feder. Zum Beispiel für „Schokolade“ – 2006 bei Hoffmann und Campe in Hamburg erschienen.


Kreatives Zukunftslabor

Im KAP Forum werden die Fragen von morgen schon heute diskutiert. Vor drei Jahren wurde die Architektur-, Design- und Technologie-Plattform im Rheinauhafen gegründet. Ein kreatives Chamäleon. Wie es sich entwickelt, erläutert KAP-Forum-Manager Andreas Grosz.

Bitte beschreiben Sie das KAP Forum in zwei Sätzen. Andreas Grosz: Das KAP Forum ist eine Art hybrides Kommunikationsmodell. Es wird angetrieben durch das Interesse und die Notwendigkeit an interdisziplinärem Austausch zwischen architektur-, design- sowie technologiegetriebenen Unternehmen, allesamt Marken- und Qualitätsführer mit hohem internationalen Engagement. Im Forum agieren neun Firmen unter einem Dach – ohne Konkurrenzdenken und Angst vor Werksspionage. Ein bisher einmaliges Modell in Europa – was ist das tragende Element? Planer und Projektentwickler suchen ständig nach neuen Lösungen in der Architektur. Das KAP Forum ist inzwischen ein übergreifendes Qualitäts-Netzwerk, das für diese Fragen die maßgeschneiderten Antworten findet – ob im Hotel- oder Bürobereich oder im privaten Umfeld. Das ist das Neue: Bisher agierten Unternehmen bei weltweiten Bau-Projekten häufig Schulter an Schulter, arbeiteten in der Praxis jedoch nicht zusammen. Heute suchen und entwickeln sie gemeinsam individuelle Lösungen. Das KAP Forum ist ein Labor für neue Wege des Planens und Bauens. Hier werden auf Topniveau nahezu alle Bereiche der Innenarchitektur thematisiert: Licht (Zumtobel) und Schatten (Silent Gliss), Boden (Carpet Concept) und Textil (Kvadrat), Wasser, Bad und Küche (Alape, Dornbracht),

Hauselektronik (Gira) und Bauforschung (BASF) sowie Konferenz und Bürowelten (Wilkhahn). Inzwischen ist das KAP Forum weit über Kölns Grenzen hinaus bekannt. Das ist das Faszinierende daran: Es bietet eine Fläche für die unterschiedlichsten Foren und Formen der Kommunikation. Insofern ist das KAP Forum Hybrid und Chamäleon zugleich, es verwandelt sich ständig für neue Formate. Hier finden jährlich rund 500 Veranstaltungen statt: vom internen Vertriebsmeeting über gemeinsame Strategierunden und Produktpräsentationen bis hin zu zukunftsorientierten Reihen zu Architektur-, Städtebau- und Designthemen. Ein Angebot nur für Spezialisten? Nicht nur, ein Teil des Programms richtet sich auch an die architektur- und designinteressierte Öffentlichkeit. Ich denke an die Diskussionsveranstaltungen mit Architekten wie Daniel Libeskind, Meinhard von Gerkan, Gunter Henn, Arno Lederer, Jan Störmer, Eckhard Gerber, Georg Gewers oder die große Ausstellung zum Thema „Convertible City“, dem deutschen Beitrag zur Architektur-Biennale Venedig mit dem Berliner Architektenduo Grüntuch/Ernst, die mehr als 4.000 Besucher erreichte. Das waren ebenso Magneten wie die Ausstellung zu


Delugan Meissl aus Wien (die derzeit das Porsche-Museum bauen), die zuletzt im KAP Forum großen Anklang fand. Das müsste auch der Stadt Köln gefallen? Allerdings. Deswegen freue ich mich besonders darüber, gemeinsam mit der Stadt Köln und dem Kölner Stadt-Anzeiger ein Forum zur „Zukunft der Europäischen Stadt“ auf den Weg gebracht zu haben. Inzwischen haben neun Städte – darunter Barcelona, Rotterdam, Lille, Wien, Liverpool und London – ihre Zukunftsideen und Pläne vorgestellt. Solche Projekte sind nur durch die Partnergemeinschaft des KAP Forums machbar. Andere Perspektiven? Neben den großen Publikumsthemen gibt es auch eine Reihe von Zukunfts- und Interessenthemen, die die Partner verbinden. „Living at work“ war so etwas. Das haben wir während der Orgatec bearbeitet, der weltweit größten Büromöbelmesse. Dort wurden die Materialien und Produkte der Partner in Lebenswelten zwischen Arbeiten und Wohnen durchgespielt. Neu ist das Thema, wie sich das Hotel zukünftig entwickeln wird – auch dies eine Aufgabe, die wir an alle Partner weitergegeben haben. Das vorliegende Magazin reflektiert den Stand der aktuellen Diskussion. So entwickelt das KAP Forum immer wieder Antworten auf neue Zukunftsfragen für Architekten, Bauherren und Investoren. Wie sehen Sie das Hotelzimmer der Zukunft?

Das heißt für das nächste Heft?

In einer nomadisch orientierten Gesellschaft wird das Hotelzimmer immer mehr zur temporären Heimat – es muss mehr sein als eine Unterkunft.

Das zweite KAP Magazin wird zur Orgatec 2008 erscheinen und sich mit neuen Formen der Bürowelt auseinandersetzen. „Living at work“ ist ein Motto, das uns intensiv beschäftigen wird. Es ist spannend zu sehen, wie sich Arbeit im Spannungsfeld von Globalisierung, neuer Technologien und lokaler Verankerung entwickelt. Die Frage ist: Was bedeutet in Zukunft noch Verortung? Wie könnte in Zukunft ein Arbeitsplatz aussehen?

Ein bisschen genauer? Es muss ein Ort der Begegnung und des Wohlfühlens sein. Ein Ort, an dem ich mich entspannen und wieder aufladen kann – eine Batterie, Heimat auf Zeit.

Auch Hotels sind Schnittstellen der Innovation und Entwicklung. Hotelzimmer als Arbeitsplätze von morgen?

Wäre das KAP Forum im übertragenen Sinn auch eine Art Hotel? Ja, auch das KAP Forum soll das Wohlbefinden und neues Denken anregen. Den Gedanken, sich dort für einen Zeitraum ganz aufzuhalten, also dort projektorientiert zu arbeiten und zu wohnen, finde ich faszinierend. Ihre Pläne für 2008? Nach drei Jahren KAP Forum stellt das KAP Magazin eine neue Qualität in der Kommunikation nach innen und außen dar. Wir sehen darin die Chance, zu thematischen Schwerpunkten Position zu beziehen und so die Idee des KAP Forum weiterzutragen und voranzubringen.

Wenn Arbeit sich mehr und mehr von räumlicher Fixierung entfernt, wenn Arbeit transitorischen Charakter enthält – dann wird das Hotel nicht nur zur temporären Heimat, sondern zum temporären Arbeitsplatz, zu einer Schnittstelle für Kommunikation. Und so muss es mir mehr bieten als ein Bett und ein Fernsehprogramm. Das sind Fragen, die wir hier im KAP Forum mit Architekten und Immobilienentwicklern diskutieren und an deren Lösungen unsere Partner handfest arbeiten. Die Entwicklung von Zukunftslösungen ist ja nichts Imaginäres, sondern die praktische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und kulturellen Themen und Fragestellungen unserer Zeit!


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IMPRESSUM Herausgeber KAP Forum Architektur Technologie Design Andreas Grosz Agrippinawerft 28, Rheinauhafen D-50678 Köln www.kap-forum.de Redaktionelle Leitung Inken Herzig www.inken-herzig.de Autoren Uta Brandes Tomas Niederberghaus Hanno Parmentier Kristina Raderschad Margarete von Schwarzkopf Marco Siebertz Paolo Tumminelli Annika Wind

KAP FORUM Gestaltung großgestalten Tobias Groß Layout: Martin Schüngel Illustration: Dominik Kirgus www.grossgestalten.de Druck Asmuth Druck, Köln

Fotos S. 4 großgestalten S. 18 – 19 Büro Matteo Thun S. 22 – 29 daab Verlag S. 44 Andrea Flak S. 45 Toni Yli-Sovanto S. 77 Albrecht Fuchs S. 78 großgestalten

Das KAP Forum bildet die übergreifende Netzwerk- und Kommunikationsplattform der Unternehmen Alape, BASF, Carpet Concept, Dornbracht, Gira, Kvadrat, Silent Gliss, Wilkhahn und Zumtobel Licht. Die führenden Unternehmen in den Bereichen Architektur und Design verbindet ein hoher Qualitätsanspruch und die ständige Suche nach innovativen Wegen des Planens, Bauens und Einrichtens. Im KAP Forum kommen Experten aus Architektur, Technologie und Design mit einer interessierten Öffentlichkeit zusammen. Die vielfältigen Ausstellungen, Symposien, Vorträge und Seminare eröffnen einen aktiven Dialog über Architektur und Städtebau, Kommunikation und Design, Wirtschaft und Kultur.

Foto: Ausstellung: Delugan Meissl, KAP Forum 2007


KAP FORUM ARCHITEKTUR TECHNOLOGIE DESIGN

KAP AKADEMIE

Baurechtreihe Zumtobel Licht

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Rechtliche Grundlagen im Rahmen der Bauabwicklung Mittwoch, 20. Februar 2008, 09.00 –17.00 Uhr Vergütung und Abrechnung Donnerstag, 06. März 2008, 09.00 –17.00 Uhr Mängelverantwortung und Bauzeit Dienstag, 08. April 2008, 09.00 –17.00 Uhr Referent: RA Thomas Steiger / Steiger, Schill & Kollegen, Staufen Die Seminare sind von der Architektenkammer NRW als Fortbildung für Architekten und Innenarchitekten anerkannt.

Strategien für Architekten: Themen sind Märkte Donnerstag, 13. März 2008, 14.00 –18.00 Uhr Referentinnen: Vera Kiltz, Geschäftsleitung, Primavera Publics Insa Lüdtke, feddersen consult

Strategien für Architekten: Profil + Präsenz = PR Donnerstag, 29. Mai 2008, 14.00 –18.00 Uhr Architektur kommunizieren – was, wie, wo, wann und an wen? Referentinnen: Vera Kiltz, Geschäftsleitung, Primavera Publics Lucia Brauburger, Geschäftsleitung, Agentur Print und TV Hotel der Zukunft Dienstag, 20. Mai 2008, 10.00 –16.00 Uhr Eintägiger Themenworkshop mit Innenarchitekten, Hotelkritikern, Hoteliers und Planern. Leitung: Inken Herzig, Architektur- und Designjournalistin


KAP PROGRAMMHIGHLIGHTS

Züblin Development Award Dienstag, 19. Februar 2008 Preisverleihung Ein agenda4-Wettbewerb 2007 BAUKUNST HEUTE Freitag, 18. April 2008, 19.00 Uhr (im Rahmen der ARTCologne) Dialog zu klassischen Fragestellungen der Architektur und zur Gestaltung unser Zukunft. Prof. Max Dudler, Kunstakademie Düsseldorf, Max Dudler Architect, Berlin, Zürich, Frankfurt/M. Prof. Laurids Ortner, Kunstakademie Düsseldorf, Ortner & Ortner Baukunst, Wien, Berlin, Köln Prof. Axel Schultes, Kunstakademie Düsseldorf, Schultes Frank Architekten, Berlin

KAP POSITIONEN / PROFILE Corporate Architecture Donnerstag, 08. Mai 2008, 19.00 Uhr Bauen für die Sto AG und Braun, Melsungen Manuel Schupp, Wilford Schupp Architekten, Stuttgart KAP POSITIONEN / PROFILE Internationales Bauen Mittwoch, 14. Mai 2008, 19.00 Uhr Bauen „Made in Germany“ zwischen High-Tech, Know-how-Transfer und Baukultur. Erasmus Eller, Architekt BDA, Eller + Eller Architekten, Düsseldorf | Berlin | Moskau | Kiew RHEINDESIGN Cologne International Design Summer 2008 19.– 22. Juni 2008 Thema: Urbane Mobilität



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