Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Bildwelt: Netze Netzwerke und Vernetzung sind zentral für die Arbeit von GS1 Schweiz. Dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, u.a. in den Fachgremien und zahlreichen Projekten, können wir der Wirtschaft laufend die optimalen Lösungen, Definitionen und Standards zu aktuellen Herausforderungen anbieten. Als Teil einer weltweiten Organisation ist selbstverständlich auch die globale Zusammenarbeit und Vernetzung von grosser Bedeutung. Durch die Digitalisierung wird die Welt immer kleiner und eine gemeinsame Sprache immer wichtiger. Bilder: www.shutterstock.com; auf Seite 16 Ruben Hollinger, auf Seite 17 Ruben Hollinger und Romel Janeski
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Inhaltsverzeichnis Bericht des Präsidenten
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Bericht des Geschäftsleiters
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Schwerpunktthemen
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Gesundheitswesen: GS1 Standards tragen zur Sicherheit und höheren Effizienz bei
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Rückverfolgbarkeit und Transparenz: Pionierarbeit mit der Anwendungsempfehlung zu Rückverfolgbarkeit
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Digitalisierung und Standards: Gefragte Unterstützung bei Stammdatenprojekten
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Höhere Berufsbildung: Der NQR stärkt die Weiter bildungen von GS1 Schweiz
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Veranstaltungen: Der hohe Praxisbezug ist das Erfolgsrezept
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Internationale Herausforderungen: Die globale Verknüpfung von analoger und digitaler Welt: «GS1 Cloud»
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Und was uns sonst noch bewegte
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Jahresrechnung
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Kommentar zur Jahresrechnung
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Bericht der Revisionsstelle
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Bericht des Präsidenten
Digitalisierung braucht Standards Das Jahr 2016 stand im Zeichen des digitalen Wandels. Was unter den Stichwörtern Industrie 4.0, Internet der Dinge und E-Commerce seit Jahren diskutiert, geprüft und geplant wurde und wird, soll nun umgesetzt werden. Der gemeinsame Nenner dabei sind Standards.
Die Digitalisierung als Grundvoraussetzung für Industrie 4.0 und E-Commerce schafft ohne Frage Chancen, aber auch Risiken. Die Gesellschaft ändert sich und mit ihr die Ansprüche der Konsumenten. Oder ist es umgekehrt? Das ist eine Frage der Perspektive, die so einfach nicht beantwortet werden kann. Sicher ist: Längst ist der stationäre Handel nicht mehr der einzige Ort, an dem die Konsumenten sich infor mieren, vergleichen und einkaufen. Dank mobiler End geräte und flächendeckender Internetabdeckung ist das jederzeit und überall möglich. Das Kundenbeziehungsmanagement nach dem Tante-Emma-Prinzip muss in die digitale Welt übersetzt werden und wird immer komplexer und interaktiver. Wer nicht am Ball bleibt und seine Strukturen und Geschäftsmodelle nicht weiterent wickelt, bleibt über kurz oder lang auf der Strecke. Mit der Weiterentwicklung des E-Commerce in Richtung Multi-Channel Retailing oder Omni-Channel Retailing steigt auch die Komplexität der Wertschöpfungsnetzwerke. Unerlässlich für deren Bewältigung sind die GS1 Prozessstandards, mit denen die Supply Chain gesteuert wird.
Industrie 4.0 ist nicht gleich Plug and Play Auch Industrie 4.0 ist ohne Standards nicht umsetzbar. Wie Markus Krack, Diplomingenieur und Leiter der Technologietransferstelle FITT an der Fachhochschule Nordwestschweiz, bereits richtig resümierte: «Industrie 4.0 ist keine fixfertige Lösung, die man einfach kaufen und installieren kann, damit ein Unternehmen den Industrie4.0-Standard erreicht.»
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Maschinen, Systeme und Produkte sollen über verschiedene Netzwerke flexibel miteinander verbunden werden und so die Entwicklung neuer Produkte, Märkte und Geschäftsmodelle ermöglichen. So kommen in der Produktion vernetzte und selbststeuernde Roboter, Maschinen und Anlagen zum Einsatz. Eine einheitliche Sprache und standardisierte Kommunikationsschnittstellen ermöglichen die notwendige Datenweitergabe sowie Daten integration und verknüpfen alle Anwendungen entlang der Wertschöpfungskette. Der GS1 Schnittstellenstandard EPCIS liefert die Antworten auf die Fragen, was wann, wo und warum passiert ist. Kundenwünsche flexibel zu erfüllen ist so kein Problem mehr. Kundenwünsche stehen auch bei GS1 Schweiz im Mittelpunkt. Was wir schon heute umsetzen, soll mit der neuen Strategie 2017–2021 noch stärker gelebt werden. Konsequent werden wir die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden abholen und unsere Dienstleistungen darauf ausrichten. Wir werden unsere Kunden auf ihrem Weg in der digitalisierten Welt eng begleiten. Robert Vogel, Präsident GS1 Schweiz
Vorstand von GS1 Schweiz, Stand 31.12.2016 Präsident: Robert Vogel Vizepräsident: René Jenny, pharmalog.ch, Fribourg Vorstandsmitglieder: • Jörg Ackermann, Coop Genossenschaft, Basel • Saskia Braunholz, Vifor Pharma AG, Villars-sur-Glâne • Felix Burkhard, Galenicare AG, Bern • Ines Furler, DHL Logistics Schweiz AG, Pratteln • Roger Harlacher, Zweifel Pomy-Chips AG, Zürich • Hans Rudolf Hauri, RUAG Real Estate AG, Bern • Ferdinand Hirsig, Volg Konsumwaren AG, Winterthur • Walter P. Hölzle, Stiftung Refdata, Zug • Goepf Lanz, Nestlé Suisse SA, Vevey • Wolfgang Mähr, SPAR Handels AG, St. Gallen • Pierre-André Meyrat, Bundesamt für Verkehr BAV, Bern • René Michel, Henkel & Cie AG, Pratteln • Nicolas Perrin, SBB Cargo AG, Basel • Max Peter, Emmi Schweiz AG, Luzern • Stefan Regli, PostLogistics AG, Bern • Gilbert Schmutz, Gétaz-Miauton SA, Villeneuve • Christophe Weiss, LRG Logistics SA, Bussigny-près-Lausanne • Aurelius Wespi, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich
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Bericht des Geschäftsleiters
Das Motto heisst: Umsetzen Der Strategieprozess 2017–2021, die Weiterentwicklung der Standardisierung im Gesundheitswesen und die Vorbereitung auf die neue Lebensmittelinformationsverordnung standen im Zentrum des Berichtsjahrs. Nun muss das Erreichte auch umgesetzt werden. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, beweist die Entwicklung unserer jungen Abteilung Consulting. Wir durften und dürfen verschiedene Unternehmen in anspruchsvollen Projekten begleiten. Das zeigt uns, dass unsere Dienstleistungen nicht nur gebraucht, sondern auch geschätzt werden.
Erfolge im Gesundheitswesen
Insbesondere der Strategieprozess hat das Berichtsjahr wie ein roter Faden durchzogen. Ein Vorstandsausschuss hat zusammen mit der Geschäftsleitung die Prioritäten für GS1 Schweiz festgelegt. Nun zählt die Umsetzung gemeinsam mit unseren Mitgliedern. Wir sind überzeugt, dass die neue Strategie unsere Organisation einen grossen Schritt nach vorne bringen wird. Im Zentrum steht die Kundenorientierung. Wir wollen uns noch stärker an den Bedürfnissen unserer Hauptbranchen Konsumgüterindustrie, Gesundheitswesen, Transport und Logistik sowie neu der technischen Industrie ausrichten. Insbesondere Letztere hat mit Industrie 4.0 und dem Internet of Things grössere Herausforderungen vor sich, für die GS1 Lösungen zur Verfügung hat.
Standards und Empfehlungen fördern Durch die Nähe zu den Mitgliedern möchten wir auch die Umsetzung der GS1 Standards und Empfehlungen fördern. Mit jedem Nutzer wächst deren Bedeutung, wovon wiederum alle Nutzer profitieren können. Das Motto heisst somit «Umsetzen, umsetzen, umsetzen». Ein weiteres Thema ist die Digitalisierung. Einerseits stellen wir uns die Frage, wie wir unsere Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung unterstützen können. Andererseits müssen wir uns auch Gedanken machen über die Bedeutung der Digitalisierung für GS1 Schweiz als Organisation und für unser Angebot. Wir müssen aufzeigen, dass unser System auch in der digitalisierten Welt das richtige Instrument für eine effiziente und effektive Arbeit ist.
Einen grossen Schritt vorwärtsgekommen sind wir auch bei der Standardisierung im Gesundheitswesen. Einerseits verzeichnete die Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen einen wichtigen Etappenerfolg und andererseits startete das Projekt «Spital der Zukunft live» mit einer Rekordbeteiligung an Trägern in die zweite Phase. Dazu können Sie auf den Seiten 6 bis 8 mehr lesen. Den Abschluss des Jahres bildete der lange erwartete Entscheid des Bundesrats, die neue Lebensmittelinformationsverordnung per 1. Mai 2017 in Kraft zu setzen. Unsere Mitglieder, die von der Deklarationspflicht im Onlinehandel und in der Gastronomie betroffen sind, können wir mit der Plattform trustbox optimal bei der Umsetzung unterstützen. Auch für die verstärkt geforderte Rückverfolgbarkeit von Produkten bieten unsere Standards die ideale Lösung. Die in einer Arbeitsgruppe erarbeitete detaillierte Anwendungsempfehlung für Rückverfolgbarkeit (mehr dazu auf den Seiten 10 und 11) und das Tool fTrace runden unser Portfolio in dieser Thematik ab. Das Jahr war intensiv. Ich bin froh, jederzeit auf kompetente und motivierte Mitarbeitende sowie auf das Wissen und Engagement der Mitglieder unserer Fachbeiräte, Fachgruppen und Arbeitsgruppen zählen zu dürfen. Herzlichen Dank! Nicolas Florin, Geschäftsleiter GS1 Schweiz
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Gesundheitswesen
GS1 Standards tragen zur Sicherheit und höheren Effizienz bei Patientensicherheit, effiziente Prozesse und tiefere Kosten sind Forderungen, mit denen das Gesundheitswesen seit Langem konfrontiert ist. Der Druck wird immer grösser – sei es aufgrund der stetig steigenden Krankenkassenprämien, der gekürzten Budgets oder neuer gesetzlicher Anforderungen. GS1 Schweiz arbeitet in verschiedenen Projekten daran, die GS1 Standards im Gesundheitswesen bekannt zu machen und zu implementieren.
350 2000 45 % 1
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Nahtlos In einem grossen Spital können bis zu 350 unterschiedliche IT-Systeme im Einsatz sein. Informationsunterbrüche sind so praktisch vorprogrammiert. Das Projekt «Spital der Zukunft live» will zeigen, wie sich solche Unterbrüche künftig vermeiden lassen. Intensiv 2000 Arbeitsstunden hat die Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen im Berichtsjahr in die Erarbeitung der Grundlagen für den standardisierten Waren-, Informations- und Geldfluss im Gesundheitswesen investiert. Kosteneinsparung Mit kosteneffizienten Beschaffungsprozessen können bis zu 45 % der Kosten für das Stammdatenmanagement eingespart werden.1
uelle: McKinsey&Company: Strength in unity: The promise of global standards in healthcare, October 2012 Q (http://www.gs1.org/sites/default/files/docs/healthcare/executive_summary_mckinsey_white_paper_-_strength_in_unity.pdf)
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«Standards garantieren schlanke, transparente und steuerbare Abläufe, die Redundanzen reduzieren sowie Zeit sparen und ‹Geldwert› sind. Patienten können sich darauf verlassen, dass ihre Bedürfnisse gezielt erkannt und optimal ver- sowie umsorgt werden.» Reinhard Kuster, Leiter Einkauf, Kantonsspital St.Gallen
Dass dies in der Branche ein Bedürfnis ist, sehen wir daran, dass immer mehr Spitäler und Pharmaunternehmen bei uns Mitglied werden. Zahlreiche verschiedeneIT- Systeme oder proprietäre Identifikationssysteme exis tieren heute in den Institutionen nebeneinander ohne funktionierende Schnittstellen und ohne gemeinsame Sprache. Dies ist nicht optimal für die Arbeit innerhalb einer Institution und schon gar nicht für die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen entlang der Supply Chain.
Standards für die Beschaffung Einen Durchbruch konnten wir im Berichtsjahr bei der Einführung von kosteneffizienten Beschaffungsprozessen erzielen. Während vier Jahren definierte die Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen (BiG) sämt liche dafür notwendigen Standards; 2016 konnte sie Vereinbarungen über die Nutzung der Standards zwischen den Stakeholdern erreichen. Die Grundlagen für den standardisierten Waren-, Informations- und Geldfluss nach GS1 sind somit gelegt und müssen nun «nur» noch umgesetzt werden.
Video: GS1 Standards im Spital und darüber hinaus
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Sicherer Behandlungspfad end-to-end Erfolgreich in die zweite Phase gestartet ist unser Projekt «Spital der Zukunft live», das wir mit dem Institut für Medizininformatik der Berner Fachhochschule umsetzen. Unterstützt werden wir dabei durch 25 Träger, die aus allen Bereichen des Gesundheitswesens stammen. Es beteiligen sich Spitäler, Medizintechnikfirmen, Pharmaunternehmen, Telekommunikations-, Logistikund Systemdienstleister. Die erste Phase des Projekts hat die Möglichkeiten einer verbesserten Wertschöpfungskette in einem wichtigen Bereich der Gesundheitsversorgung aufgezeigt, nämlich der Medikation. In der zweiten Phase geht es nun um die Beseitigung von Unterbrüchen im patientenorientierten Behandlungspfad der fiktiven Patientin Frau Brönnimann in Verbindung mit einer optimierten Supply Chain. Das Projekt will aufzeigen, wie die neuen Technologien eHealth (Vernetzung), pHealth (personalisierte Gesundheitsdaten), mHealth (mobile Health) und aHealth (Automatisation) in die bestehenden, aber auch in neu zu erarbeitende Arbeitsprozesse des medizinischen Fach personals nutzbringend integriert werden können. Indem
Video: The Waiting Room
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diese Technologien auf einer gemeinsamen «xHealth»- Plattform (crossHealth) zusammengeführt werden, soll Synergiepotenzial ermittelt werden, das zugunsten einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung genutzt werden kann. Das Projekt ist in rund 50 Arbeitspakete unterteilt. Schwerpunkte bilden neben der effizienten Patientenversorgung und einem durchgängigen Informationsfluss die Optimierung der Supply Chain entlang des gesamten Behandlungspfades von Frau Brönnimann. Das Projekt wird bis Mitte 2018 abgeschlossen sein, erste Zwischen ergebnisse sind bereits 2017 zu erwarten. Nicolas Florin, Geschäftsleiter
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Rückverfolgbarkeit und Transparenz
Pionierarbeit mit der Anwendungsempfehlung zu Rückverfolgbarkeit Der Ruf nach Rückverfolgbarkeit nimmt in unserer immer stärker vernetzten Welt laufend zu. Dabei geht es um verschiedene Aspekte wie Sicherheit, Lifecycle Management, gestiegene Anforderungen in der Zollabfertigung, die Überprüfung der Echtheit oder Herkunfts transparenz. Mit der Einführung der neuen Lebensmittel-Gesetzgebung kommen regulato rische Aspekte hinzu. Unsere Anwendungsempfehlung schlägt Lösungswege vor.
600 7/12/15 57 000 10
Unterstützt Die Mitarbeitenden von GS1 Consulting haben über 600 Tage Unterstützung in Beratungsprojekten und bei der Implementierung der GS1 Standards und von ECR-Methoden geleistet.
Komplex Im Rückverfolgbarkeitsmodell von GS1 Schweiz werden 7 Teilprozesse, 12 Akteure und 15 Rollentypen beschrieben.
Verbreitet Bereits 57 000 Produkte von 350 Unternehmen in 25 Ländern können mit der webbasierten Lösung von GS1 fTrace rückverfolgt werden.
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«Erhöhte Transparenz der Lieferketten befähigt Unternehmen, ein vertieftes Verständnis über ihre Beschaffungsmärkte zu erhalten und aktiv mit den betroffenen Teilnehmern der Lieferkette an gemeinsamen Zielen zu arbeiten.» Andreas Dörr, Leiter QS Beschaffung, Coop
2015 beschäftigte sich bereits eine Arbeitsgruppe von GS1 Schweiz mit dem Thema Rückverfolgbarkeit und bildete ab, was bei den Standards diesbezüglich fest gelegt ist. In der Fortsetzung dieser Arbeit hat ein Expertenteam bestehend aus Supply Chain-, Qualitäts sicherungs- und Systemspezialisten die Rückverfolgbarkeit in der ganzen Bandbreite analysiert. Ausgehend von Anwendungsfällen wurden sämtliche Rollen im Prozess mit den jeweiligen Aufgaben, Kompetenzen und Ver antwortlichkeiten detailliert definiert und festgehalten. Herausgekommen ist eine fundierte Anwendungsempfehlung, die das gemeinsame Verständnis vernetzter Partner ermöglicht. Wir haben Pionierarbeit geleistet, und das Resultat kann sich sehen lassen.
Für langfristige Planung Nun soll unsere Empfehlung von den Unternehmen natürlich in die langfristige Planung aufgenommen und umgesetzt werden. Wir gehen davon aus, dass die Anforderungen seitens der Behörden, der Geschäftspartner und insbesondere auch der Endkunden in dieser Beziehung laufend zunehmen werden, nicht zuletzt auch we-
gen Sicherheitsbedenken. Der grosse Nutzen liegt in der transparenten Sicht auf die ganze Supply Chain. Die Anwender wissen jederzeit, wo ein Produkt ist, woher es kommt und wohin es geht. Als Zusatznutzen dienen die Informationen beispielsweise auch in der Prognose und der Planung, um Über- oder Unterbestände zu vermeiden. Die Umsetzung von Rückverfolgbarkeit ermöglicht ausserdem die direkte Interaktion mit dem Endkunden. Der nächste Schritt heisst also: Umsetzen, umsetzen, umsetzen. Dabei möchten wir unsere Mitglieder und Kunden bestmöglich mit Seminaren, Informationsmaterial und Beratung unterstützen. Teil unserer Beratungen ist auch die Implementierung von erprobten Lösungen wie beispielsweise fTRACE, einer webbasierten, auf GS1 Standards beruhenden Lösung, die eine chargengenaue Rückverfolgung auf Basis von statischen und dynamischen Daten ermöglicht. Valentin Wepfer, Director Collaborative Supply Chains
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Digitalisierung und Standards
Gefragte Unterstützung bei Stammdatenprojekten Die Digitalisierung hat die Unternehmen im Berichtsjahr stark bewegt. Immer mehr realisieren, dass die digitale Welt nicht gleich bedient werden kann wie die analoge. Unsere Aufgabe dabei ist es, das Bewusstsein zu schaffen, dass Stammdaten der Schlüssel zum Erfolg sind, und unseren Mitgliedern die richtigen Hilfsmittel und Werkzeuge für ihre Stammdatenprojekte zur Verfügung zu stellen.
GCP
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Gut beraten An 40 Tagen haben wir unsere Mitglieder bei der Umsetzung und Implementierung der GS1 Standards vor Ort beraten.
281
Geprüft Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Ganz nach diesem Motto durften wir im Berichtsjahr 281 Strichcodeprüfungen durchführen.
6987
Zugeteilt Im Berichtsjahr waren 6987 GS1 Basisnummern (GCP, Global Company Prefix) aktiv. Damit können über 200 Millionen Artikel identifiziert werden.
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«Trustbox ist ein strategisches Element unserer digitalen Supply Chain, um unsere Kunden und Konsumenten noch aktueller und detaillierter über unsere Produkte zu informieren.» Goepf Lanz, Head of Supply Chain & NCE, Nestlé Suisse SA
Das Bewusstsein für die Digitalisierung wuchs (und muss noch wachsen) vor allem bei denjenigen Unternehmen, die sich bisher nicht betroffen gefühlt haben. Damit einher ging die Erkenntnis, welch grosse Rolle Stamm daten und der standardisierte Datenaustausch in der digitalen Welt spielen. Es gibt mehrere Wege, diese zu sammeln, zu pflegen sowie intern und extern zur Ver fügung zu stellen. Ob Online- oder stationärer Handel, Produkte haben nur dann eine Chance, gelistet zu werden, wenn der Händler vorab über die erforderlichen Stammdaten verfügt. Gastrounternehmen aller Grössen müssen ihren Gästen zukünftig viel mehr Informationen zu ihren Gerichten zur Verfügung stellen. Und auch das Informations bedürfnis der Konsumenten verlangt nach korrekten und vertrauenswürdigen Stammdaten. Diese werden so Teil des Produkts. In Datenbanken gespeichert, kann in den Geschäftsprozessen jederzeit darauf zurückgegriffen werden. Geeignete Tools für die Stammdatenpflege und vertrauenswürdige Quellen werden somit immer gefragter. Mit unseren Produkten, die wir basierend auf den GS1 Identifikationsschlüsseln den Anwendern zur Ver fügung stellen, möchten wir in dieser Entwicklung zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Vollkommen unabhängig von Stammdatenpools funk tioniert ein neuer Standard, der uns im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung ebenfalls stark beschäftigt hat: Mit GS1 SmartSearch, von GS1 gemeinsam mit den führenden Suchmaschinenherstellern entwickelt, können Unternehmen Produkteigenschaften auf ihren Websites so klar strukturieren, dass diese von Such maschinen auf Anhieb erkannt werden. Das ist in der zunehmenden Flut von Daten ein grosser Vorteil im Onlinehandel. Im Berichtsjahr haben wir unsere Mitglieder über den Standard und dessen Vorteile informiert. GS1 Global arbeitet an weiteren Verbesserungen, damit der Standard möglichst bald in die Praxis umgesetzt werden kann. Schlussendlich dreht sich unser ganzes Tun um die eindeutige Identifikation von Produkten und Objekten sowie den dazugehörenden relevanten Daten. In der digitalen Welt spielen die GS1 Identifikationsschlüssel im unternehmensübergreifenden Daten- und Warenaustausch eine wesentliche Rolle und stehen für globale Eindeutigkeit. Sowohl im automatisierten B2B-Austausch als auch für B2C-Anwendungen in allen Branchen gewinnt globale Eindeutigkeit und somit das GS1 System massiv an Bedeutung.
Richtige Zeit für trustbox
Daniel Müller-Sauter, Director GS1 System
Für trustbox ist die richtige Zeit gekommen. Der Entscheid des Bundesrats, die neue Lebensmittel-Gesetzgebung per 1. Mai 2017 in Kraft zu setzen, erhöht das Umsetzungstempo beim standardisierten Datenaustausch im Bereich Lebensmittel massiv. Die speziell dafür konzipierte Plattform trustbox steht Produzenten, Markeninhabern und Inverkehrbringern von Produkten, aber auch den Verwendern von strukturierten Produkt informationen zur Verfügung. In Workshops, Schulungen und individuellen Gesprächen mit unseren Mitgliedern haben wir verschiedene Ansätze und Lösungen für den Stammdatenaustausch diskutiert und die Vorteile von trustbox aufgezeigt. Ziel war und ist es, unseren Mit gliedern die möglichen Mittel und Wege aufzuzeigen und sie bei der Umsetzung zu begleiten.
Video trustbox: Vertrauenswürdige Produktinformationen
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Höhere Berufsbildung
Der NQR stärkt die Weiterbildungen von GS1 Schweiz Der neu eingeführte Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) stärkt die eidgenössischen Prüfungen und Lehrgänge von GS1 Schweiz. Dank der klaren Einstufung erhalten die Absolventinnen und Absolventen eine höhere Anerkennung ihrer Leistung – auch international.
26 von 170
2 von 11
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Eingestuft Von insgesamt 170 Abschlüssen auf der Stufe Höhere Fachprüfung wurden bisher 26 im Nationalen Qualifikationsrahmen eingestuft.
Gut positioniert Von den 26 eingestuften Höheren Fachprüfungen sind 14 der Stufe 6, 11 der Stufe 7 und eine der Stufe 8 zugeteilt. Die HFP Logistikleiter/-in und Supply Chain Manager/-in, für die GS1 Schweiz die Trägerschaft innehat, sind der Stufe 7 zugeordnet.
Engagiert An 20 Informationsveranstaltungen hat das Team der GS1 Academy Interessierten die Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Logistik und Supply Chain Management nähergebracht.
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«Erst die Beschreibungen der Kompetenzen in den NQRZeugniserläuterungen und -Diplomzusätzen machen die schweizerischen Berufsbildungsabschlüsse international verständlich und richtig einschätzbar.» Dr. phil. Martin Raaflaub, Projektverantwortlicher, Zentrum für Berufsentwicklung, Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
Als Fachorganisation hat GS1 Schweiz die Aufgabe, die Wirtschaft mit ausgewiesenen Fach- und Führungs kräften in den Bereichen Logistik, Supply Chain und Demand Management zu versorgen. Unser Fokus liegt dabei auf der Bildungsstufe Tertiär B mit den Vorbereitungslehrgängen auf die Berufsprüfung Logistikfachmann/-frau und auf die Höheren Fachprüfungen (HFP) Supply Chain Manager/-in und Logistikleiter/-in. Mit der zunehmenden Akademisierung der Höheren Berufs bildung gerieten die Weiterbildungen der Tertiärstufe B in den vergangenen Jahren immer mehr unter Druck. Um die eidgenössischen Prüfungen zu stärken, hat der Bundesrat ein Massnahmenpaket geschnürt: 1. Der NQR soll die Vergleichbarkeit der Abschlüsse verbessern und die internationale Anerkennung erleichtern. 2. Mit der Subjektfinanzierung soll den im Vergleich mit Weiterbildungen auf Tertiärstufe A höheren Kosten Rechnung getragen werden. Im Berichtsjahr wurde der NQR als erster Schritt ein geführt und die Träger der eidgenössischen Prüfungen konnten ihre Abschlüsse einstufen lassen. Der NQR orien tiert sich mit acht Stufen am ebenfalls achtstufigen Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR). Ein Arbeitgeber im Ausland kann mit diesem Hilfsmittel bei einer Bewerbung eines Arbeitnehmers aus der Schweiz relativ ein-
fach erkennen, welche Qualifikationen dieser mitbringt und welchem Abschluss des jeweiligen nationalen Bildungssystems die Aus- oder Weiterbildung entspricht. Gleichzeitig können hiesige Arbeitgeber Bewerber aus dem Ausland besser einstufen.
Hervorragende Einstufung der HFP Als eine der ersten Organisationen hat GS1 Schweiz alle drei Abschlüsse einstufen lassen. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, unsere beiden HFP auf der Stufe 7 einordnen zu lassen. Üblicherweise werden HFP auf der Stufe 6 eingeordnet. Dies zeigt deutlich die Attraktivität und die Qualität der beiden Abschlüsse. Eidgenössische Prüfungen wie die unseren, die im Markt in gewissen Branchen noch nicht so bekannt sind, erhalten dank der Transparenz und der Vergleichbarkeit des NQR mehr Bedeutung für die Unternehmen. Das ist ein wertvolles Signal an den Markt und für interessierte Berufsleute. Über die Subjektfinanzierung entscheidet der Bundesrat im Sommer 2017. Sie soll per 1. Januar 2018 eingeführt werden. In welchem Ausmass unsere Lehrgangs teilnehmenden davon profitieren werden, ist noch offen. Thomas Bögli, Director GS1 Academy
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Veranstaltungen
Der hohe Praxisbezug ist das Erfolgsrezept Rekord – das ist das Wort, welches das Eventjahr 2016 am besten umschreibt. Beinahe bei allen Veranstaltungen konnten wir Rekordbeteiligungen erreichen. Auch die Rückmeldungen waren ausnahmslos positiv.
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2403
160 16
Erfolgreich Das dreiköpfige Veranstaltungsteam von GS1 Schweiz hat im Berichtsjahr 34 Veranstaltungen mit unterschiedlichster Ausrichtung erfolgreich organisiert.
Zufrieden 2403 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich am Forum Logistics & Supply Chain, an der Systemtagung, an der Studienfahrt, an den verschiedenen onSpots und diversen weiteren Veranstaltungen über Themen rund um GS1 Schweiz informiert.
Kompetent Im Berichtsjahr konnten wir 160 engagierte und kompetente Referentinnen und Referenten für unsere Veranstaltungen gewinnen.
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Bereits die erste grosse Veranstaltung des Jahres, das 11. GS1 Forum Logistics & Supply Chain zum Thema «Digitalisierung in der Supply Chain», übertraf mit mehr als 300 Teilnehmenden alle Erwartungen. Ebenfalls neue Re korde verzeichneten die 4. GS1 Systemtagung zum Thema «Stammdaten und lückenlose Rückverfolgbarkeit» und das 16e GS1 Forum Suisse de Logistique zum Thema «Supply Chain 4.0 – Entreprise digitale». Selten erhielten wir ausserdem so viele positive Rückmeldungen, aus der Deutschschweiz ebenso wie aus der Romandie. Dies zeigt, dass unsere kontinuierliche Aufbauarbeit und insbesondere unser Bestreben, aktuelle Themen mit einem hohen Praxisbezug zu präsentieren, Früchte tragen. Die Veranstaltungen von GS1 Schweiz werden nicht nur gut besucht, sondern auch geschätzt.
Erste Schritte haben wir im Berichtsjahr auf dem Ver anstaltungsboden des Onlinemarketings gemacht. Als Netzwerkpartner der Online Marketing Konferenz haben wir die Organisation im Vorfeld, während und nach der Konferenz eng begleitet. Ab 2017 nehmen wir die OMK fix als Mitorganisator in unser Eventportfolio auf und schliessen so eine Lücke in unserem Angebot im Bereich Demand Management, wo Themen wie Omni-Channel, E-Commerce und Digitalisierung diskutiert werden. Thomas Bögli, Director GS1 Academy
Die Veranstaltungen 2016 waren abwechslungsreich und gut besucht.
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Internationale Herausforderungen
Die globale Verknüpfung von analoger und digitaler Welt: «GS1 Cloud» Im Management Board von GS1 Global, bestehend aus Vertretern von GS1 Mitglieds organisationen, internationalen Händlern und Herstellern, wurde im Berichtsjahr viel über die Authentifizierung der GTIN diskutiert. Wie kann weltweit gesichert festgestellt werden, welches Produkt die GTIN identifiziert und wer dessen Besitzer ist? Ein Lösungsansatz ist die Bereitstellung einer Plattform mit minimalen Informationen zu jeder GTIN – die «GS1 Cloud».
1
112
> 1 Million 18
Einheitlich Die Standards von GS1 sorgen für eine weltweit einheitliche Sprache entlang der gesamten Wert schöpfungskette.
Weltweit GS1 ist weltweit mit 112 Länderorganisationen präsent.
Verbreitet Das GS1 System wird auf der ganzen Welt von über einer Million Mitgliedsunternehmen genutzt.
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«I am very pleased with the valuable and proactive participation of GS1 Switzerland in the new GS1 Global strategy as an active member of the GS1 Global Management Board. It has been involved in all levels, from global standards definition to new services connecting the physical and the digital world.» Miguel A. Lopera, President and Chief Executive Officer, GS1
Im stationären Handel war dieser Aspekt bisher nicht ganz so wichtig, da eine direkte Beziehung zwischen Lieferant und Händler besteht. Man hat seinen Lieferanten, von dem man das Produkt direkt bezieht und mit dem man die Prozesse abstimmt.
Globale Datenbank Mit globalen Playern wie Alibaba, Amazon oder eBay und der digitalen Präsenz der Produkte hat die eindeu tige Identifikation und die Qualität der mit dem Produkt verbundenen Information (Richtigkeit und Vollständigkeit) eine andere Bedeutung erhalten. Die globalen Player möchten eine glaubwürdige Datenbank, bei der sie mit der GTIN kontrollieren können, ob das Produkt, das auf ihren Plattformen verkauft werden soll, auch tatsächlich existiert. Sie erwarten von GS1, dass zu jeder GTIN mindestens der Produktname und der Inhaber bekannt sind. Heute sind wir dazu nicht imstande, da entweder nationale Lösungen existieren oder gar keine. Das stellt uns als globale Organisation vor grosse Herausforderungen, birgt aber auch grosse Chancen. Heute existiert die «GS1 Cloud» noch nicht. Die vielleicht grösste Herausforderung ist vermutlich die Umsetzungsgeschwindigkeit.
Gefragte Dienstleistungen Weltweit stellten wir ausserdem fest, dass Unternehmen neben den Standards auch Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten, welche die Förderung der Umsetzung der Standards unterstützen. Für grössere Mitgliedsor ganisationen wie beispielsweise GS1 Schweiz ist dieses Angebot bereits Realität. Für kleinere Mitgliedsorganisa tionen bedeutet es jedoch eine grosse Herausforderung, diese zu entwickeln. Die globale GS1 Organisation möchte deshalb Dienstleistungsangebote zur Verfügung stellen, die auf die lokalen Bedürfnisse angepasst werden können. So müssen Investitionen nicht mehrfach getätigt werden und auch kleinere Mitgliedsorganisationen können die gefragten Dienstleistungen anbieten. Nicolas Florin, Geschäftsleiter
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Und was uns sonst noch bewegte …
Zahlreiche weitere Themen beschäftigten uns 2016 Neben den Schwerpunktthemen beschäftigten GS1 Schweiz selbstverständlich auch zahlreiche weitere Herausforderungen und Aufgaben. Diese reichten von neuen Ausbildungskonzepten über internationale Regulierungen im Gesundheitswesen bis hin zur Aktualisierung unserer Produktplattformen. Insbesondere auch die Fachgremien leisteten wertvolle Arbeit in den verschiedensten Themenbereichen.
5320
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Steigend Im Berichtsjahr verzeichnete GS1 Schweiz 5320 Mitglieder. Das sind 95 mehr als im Vorjahr.
45
Engagiert 45 Mitarbeitende setzten sich tagtäglich mit grossem Engagement für die Themen von GS1 Schweiz ein und trugen dazu bei, dass das Berichtsjahr erfolgreich war.
248
Wertvoll 248 Vertreter von Mitgliedsorganisationen arbeiteten in unseren Fachgremien mit.
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Intensive und wertvolle Arbeit in den Fachgremien Jedes Jahr leisten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen wertvolle Arbeit in unseren Fachbeiräten, Fachgruppen und Arbeitsgruppen. Sie bringen die Aussensicht der Mitglieder ein, unterstützen die Geschäftsleitung von GS1 Schweiz bei strategischen Fragestellungen und erarbeiten Fachpublikationen oder Empfehlungen. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung. Standardisierter Prozess von Prognose und Planung Prognose und Planung sind Arbeitsprozesse, die bewusst oder unbewusst in jedem Unternehmen durchgeführt werden. Dabei sind die Prozesse unterschiedlich in der Unternehmensstruktur verankert und standardisiert. In der Praxis konnte sich bisher kein einheitlicher Prozess durchsetzen. Die Arbeitsgruppe Prognose und Planung möchte ein unternehmensübergreifendes Verständnis etablieren, einen standardisierten Prozess entwickeln und Best Practices erarbeiten. Die Publikation der Ergebnisse erfolgt 2017.
Auslagerung von Logistikdienstleistungen Die Arbeitsgruppe Outsourcing, die erste Arbeitsgruppe von GS1 Schweiz in der Westschweiz, hat eine bemerkenswerte Empfehlung darüber erarbeitet, was es bei der Auslagerung von Logistikdienstleistungen zu beachten gilt. Die Publikation erfolgt 2017.
Verbesserung der Patientensicherheit Zwei regulatorische Entscheidungen im Ausland haben uns 2016 beschäftigt und werden uns auch in den kommenden Monaten und Jahren noch beschäftigen. Es sind dies die Einführung einerseits der Unique Device Identification (UDI) und andererseits der Falsified Medicines Directive (FMD). Unique Device Identification Die UDI ist in den USA für einige Klassen von Medizinprodukten bereits Realität. Sie besagt, dass jeder einzelne Artikel mit einem Device Identifier (DI) gekennzeichnet sein muss, der mit einem Production Identifier (PI) mit variablen Daten ergänzt werden kann. Die klinischen und logistischen Informationen zum Produkt müssen in der UDI-Datenbank der Food and Drug Administration (FDA) zur Verfügung gestellt werden.
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Die EU wird mit einer ähnlichen Regulierung in den kommenden Monaten nachziehen. Mit der GTIN und dem Application Identifier (AI) kann das GS1 System die verlangte Kennzeichnung lückenlos umsetzen. In der Schweiz gibt es allerdings noch viele proprietär identifizierte Medizinprodukte, deren Hersteller über kurz oder lang auf das GS1 System wechseln werden. Bereits konnten wir erfolgreich diverse Kurse und Beratungen in diesem Bereich durchführen. Wir erwarten, dass diese Regulierung unseren Standards einen enormen Aufwind geben wird. In den USA stellte man bereits fest, dass fast 90 Prozent der in der UDI-Datenbank enthaltenen Artikel mit der GTIN identifiziert werden. Falsified Medicines Directive Die FMD verlangt, dass von Fälschung gefährdete pharmazeutische Produkte serialisiert und die Informationen dazu in einer zentralen Datenbank gemeldet werden. So können die Produkte bei Abgabe an den Patienten auf ihre Eineindeutigkeit überprüft und Fälschungen in der Supply Chain verhindert werden. Das GS1 System ist ein tragendes Element in dieser neuen Regelung. In der EU wurde die FMD Anfang 2016 verabschiedet und muss bis Anfang 2019 umgesetzt werden. In welchem Umfang die Regelung die Schweiz betreffen wird, ist noch offen. Dass sie uns betrifft, ist jedoch klar, in einem ersten Schritt vor allem die exportierende Industrie. Die Stiftung Refdata prüft in einem Projekt die Einführung eines solchen Systems in der Schweiz. GS1 Schweiz stellt den Leiter für dieses Projekt.
Produktplattformen auf neustem Stand Bei zahlreichen unserer Referenzierungsplattformen wie GLN Search, Single GTIN oder Gepir haben wir den Auftritt an das aktuelle Corporate Design von GS1 angepasst. Gleichzeitig haben wir die Funktionalitäten erweitert und technisch auf den neusten Stand gebracht.
Ausbildungskonzepte GS1 Academy Wir möchten unsere heutigen Ausbildungskonzepte laufend an die neuen Lehrformen und Bedürfnisse der Teilnehmer anpassen. Was und wie viel soll digitalisiert werden? Wie viel Frontalunterricht ist noch zeitgemäss und grundsätzlich zielführend? Welche Prüfungsformen sind zeitgemäss? Sollte der Unterricht mehr ortsunabhängig gestaltet werden? Das sind Fragen, die uns im Berichtsjahr beschäftigten und auch weiterhin beschäftigen werden. Als Mitglied von Dualstark, der Konferenz für Berufs- und höhere Fachprüfungen, haben wir kompetente Mitdenker an unserer Seite.
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Lehrgang Category Management zurück bei GS1 Schweiz Wir haben den Lehrgang Category Management komplett überarbeitet und durch die Elemente Omni- Channel und Shoppers Journey ergänzt. Nach 13 Jahren Auslagerung wird er neu durch GS1 Schweiz angeboten.
Einsatz für die Ärmsten der Armen Anfang Oktober bis Anfang November 2016 stand unser Geschäftsleitungsmitglied Thomas Bögli während eines Monats in Haiti im Einsatz. Er war Teil des Logistikteams des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), das nach dem Hurrikan vom 4. Oktober die internationale Rotkreuz-Hilfe vor Ort koordinierte. Bereits mehrfach leistete Thomas Bögli in den vergangenen Jahren im Rahmen seines Engagements als Logistik experte für das SRK Einsätze in Gebieten, die der internationalen Hilfe bedurften. Ende 2014 bis Anfang 2015 unterstützte er etwa in Liberia während der Ebola-Epi demie die Einsatzkräfte vor Ort. Hinzu kommen mehrere ein- bis zweiwöchige Trainingseinsätze in Jordanien, Kenia, Pakistan, Uganda und Äthiopien für das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRC) oder das SRK.
Mit neuer Struktur noch stärker für das Wohl der Konsumenten ECR Europe hat sich von der Mitgliederorganisation in eine Föderation nach dem Vorbild von GS1 umgewandelt und heisst nun ECR Community. Von der neuen Struktur verspricht sich die ECR Community mehr Synergien und einen höheren Nutzen für die Mitglieder.
Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Jahresrechnung Bilanz (in CHF) Aktiven
2015
2016
466
2 543
Post
3 347
6 422
Bank
1 951 228
2 254 083
Wertschriften
3 922 227
3 807 553
Wertschwankungsreserve
–250 000
–250 000
Forderungen aus L+L
331 309
380 396
Übrige kurzfristige Forderungen
157 684
42 091
–
30 000
429 193
640 969
6 545 454
6 914 057
200 002
200 022
1 429 645
1 517 800
–
4 300
Anlagevermögen
1 629 647
1 722 122
Total Aktiven
8 175 101
8 636 179
2015
2016
809 250
284 236
39 622
201 140
583 205
1 099 619
1 432 077
1 584 995
Rückstellungen
437 200
364 300
Langfristiges Fremdkapital
437 200
364 300
Fremdkapital
1 869 277
1 949 295
Vermögen per 01.01.
6 483 706
6 305 824
Jahreserfolg
–177 882
381 060
Eigenkapital
6 305 824
6 686 884
Total Passiven
8 175 101
8 636 179
2015
2016
Vermögen per 01.01
6 483 706
6 305 824
Vermögen per 31.12.
6 305 824
6 686 884
Vermögensveränderung
–177 882
381 060
641 264
641 264
Kasse
Nicht fakturierte Dienstleistungen Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Finanzanlagen (Mietzinskaution) Sachanlagen Immaterielle Werte
Passiven Verbindlichkeiten aus L+L Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital
Vermögensentwicklung
Pro memoria: Arbeitgeberbeitragsreserve
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Erfolgsrechnung (in CHF) Ertrag
2015
2016
5 728 575
5 855 735
683 404
822 680
3 046 659
2 834 548
463 138
567 590
1 134 067
1 567 808
Marketing
142 093
117 461
GS1 Clubs
71 400
86 790
1 750
3 446
–28 356
–34 826
11 242 730
11 821 232
2015
2016
Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System
–316 943
–358 534
GS1 System
–326 180
–310 563
–2 019 435
–1 765 369
Events
–522 903
–393 963
Collaborative Supply Chains
–821 997
–774 746
Marketing
–211 904
–176 626
Services
–269 453
–165 514
–41 124
–58 132
–4 529 939
–4 003 447
6 712 791
7 817 785
–5 720 714
–6 130 566
Verwaltungs- und Vertriebsaufwand
–670 799
–577 211
Übriger Betriebsaufwand
–545 324
–648 203
Abschreibungen
–184 230
–176 815
Betriebsergebnis
–408 276
284 990
Betriebsfremder Ertrag
–
1 594
Betriebsfremder Aufwand
–
–2 562
Betriebsfremder Aufwand und Ertrag
–
–968
–39 259
–37 615
24 410
74 247
–14 849
36 632
–423 125
320 654
Ausserordentlicher Ertrag
279 983
100 368
Ausserordentlicher Aufwand
–22 703
–30 000
Ausserordentliches Ergebnis
257 280
70 368
–165 845
391 022
Direkte Steuern
–12 037
–9 962
Jahresergebnis
–177 882
381 060
Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System GS1 System Academy Events Collaborative Supply Chains
Diverse Erträge Debitorenverluste Nettoerlöse L+L
Aufwand
Academy
GS1 Clubs Direkter Aufwand L+L Bruttoergebnis Personalaufwand
Finanzaufwand Finanz- und Wertschriftenertrag Finanzergebnis Ergebnis vor Sonderaufwendungen
Jahresergebnis vor Steuern
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Anhang zur Jahresrechnung 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ngewandte Bewertungsgrundsätze A Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts, Art. 957 bis 963b) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind oder wo Wahlmöglichkeiten vorliegen, sind nach folgend umschrieben: Wertschriften Die kurzfristig gehaltenen Wertschriften werden zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Um Schwan kungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen, wird eine Schwankungsreserve (Wertberichtigung) gebildet. Sachanlagen Die EDV-Anlagen und -Geräte werden über fünf Jahre und die Geschäftsräumlichkeiten und das Mobiliar innert zehn Jahren abgeschrieben. Umsatz Die Umsatzerlöse werden bei Erbringung der Dienst leistung erfasst. 2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zur Bilanz und Erfolgsrechnung Allgemeine Angaben Firma Verein GS1 Schweiz Rechtsform Verein Sitz des Unternehmens Bern Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr über 10, aber unter 50 Personen. Verpflichtungen gegenüber Pensionskasse Per 31.12.2016 bestand eine Verbindlichkeit gegenüber der Personalvorsorgeeinrichtung von CHF 4 520 (2015: Guthaben von CHF 1 987).
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Sachanlagen Die Sachanlagen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Kategorie
2015
2016
81 345
412 300
120 300
197 000
Geschäftsräumlichkeiten
1 228 000
908 500
Total
1 429 645
1 517 800
Mobiliar und Einrichtungen EDV-Anlagen und -Geräte
Offenlegung weiterer Verpflichtungen Mietverträge, die nicht innerhalb eines Jahres kündbar sind: Engagement
Mietdauer von
bis
Restbetrag
Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern
01.10.2015
30.09.2020
1 397 925
Canon Mietvertrag: CH-931391-OKL
06.10.2015
05.10.2020
11 295
Canon Mietvertrag: CH-931291-OKL
16.12.2015
15.12.2020
11 162
Canon Mietvertrag: CH-931292-OKL
16.12.2015
15.12.2020
8 360
Nicht frei verfügbare Aktiven Mietkaution von CHF 200 022 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Positionen
2015
2016
185 000
70 100
Auflösung Rückstellung 10-jähriges Firmenjubiläum
60 000
0
Rückvergütung Vorsteuer
28 367
0
0
17 984
6 616
12 284
279 983
100 368
2015
2016
10 000
0
0
30 000
Diverse periodenfremde Aufwendungen
12 703
0
Total
22 703
30 000
Auflösung Rückstellung Büroumzug
Rückvergütung Versicherungsleistungen Diverse periodenfremde Erträge Total
Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand Positionen Bildung Rückstellung Umzugskosten Periodenfremde Personalkosten
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Kommentar zur Jahresrechnung Bilanz Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften (+TCHF 193) Die kurzfristig verfügbaren Mittel (Kassa, Postkonto, Bank und Wertschriften) betragen am Bilanzstichtag insgesamt CHF 5,8 Mio. (31.12.2015: CHF 5,6 Mio.). Die Vermögensabnahme bei den Wertschriften beträgt TCHF 115. Diese ist primär auf Verkäufe aus dem Wertschriftendepot zurückzuführen. Unterjährige Gewinnmitnahmen wurden somit in flüssige Mittel um gewandelt. Die Wertschwankungsreserven wurden per Bilanzstichtag nicht angepasst. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 49) In den bilanzierten Forderungen von TCHF 380 sind Guthaben von TCHF 341 aus dem vierten Quartal 2016 enthalten. Die Berechnung des Delkredere auf Debitoren erfolgte nach den folgenden Kriterien: • Ausstände bis 90 Tage 5 % • Ausstände von 91–180 Tagen 25 % • Ausstände von 181–270 Tagen 50 % • Ausstände von 271–365 Tagen 75 % • Ausstände von > 365 Tagen 100 % Übrige kurzfristige Forderungen (–TCHF 116) Die Abnahme der übrigen kurzfristigen Forderungen ist durch die Mehrwertsteuerschuld zu erklären. Wo im Vorjahr ein Guthaben über CHF 59 bestand, weist die Bilanz per Stichtag eine Schuld gegenüber der Mehrwertsteuer von TCHF 59 aus. Die Position beinhaltet zudem Verrechnungssteuerguthaben und sonstige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten.
Aktive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 212) Diese Position setzt sich aus TCHF 314 für erbrachte, noch nicht verrechnete Leistungen und aus TCHF 327 für vorausbezahlte Aufwendungen zusammen. Die wertmässige Zunahme ist auf Projektkosten zurückzuführen, die in der Berichtsperiode bezahlt wurden, aber den Folgejahren zuzuordnen sind (Projekt «Spital der Zu kunft»). Anlagevermögen Die Finanzanlagen (Mietzinskaution) sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 20 (Habenzins) höher. Nach dem Umzug an die neue Geschäftsstelle mussten erwartungsgemäss Investitionen in Sachanlagen getätigt werden: • Sachanlagen am 1.1.2016 TCHF 1 430 • Mobiliar +TCHF 25 • EDV-Anlagen und -Geräte +TCHF 27 • Innenausbau und Einrichtungen +TCHF 212 • Veräusserungen +TCHF 81 • Abschreibungen –TCHF 176 • Sachanlagen am 31.12.2016
Den immobilen Sachanlagen (Geschäftsräumlichkeiten) wurden TCHF 71 als Abschreibungskosten belastet. Die restlichen Wertberichtigungen sind den mobilen Sachanlagen (TCHF 105) zuzuordnen. Per Bilanzstichtag wurden erworbene Lizenzen bilanziert. Der Berichtsperiode sind Abschreibungen im Umfang von TCHF 1 belastet: • Immaterielle Werte am 1.1.2016 +TCHF 0 • Lizenzen +TCHF 5 • Abschreibungen –TCHF 1 • Immaterielle Werte am 31.12.2016
Nicht fakturierte Dienstleistungen (+TCHF 30) Erstmals sind nicht fakturierte Dienstleistungen per Bilanzstichtag 31.12.2016 bilanziert. Das betrifft erbrachte Supportdienstleistungen aus der Periode Dezember 2016, die noch nicht fakturiert wurden.
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TCHF 1 518
TCHF
4
Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (–TCHF 525) Die Abnahme dieser Position ist auf den im Vorjahr ab geschlossenen Innenausbau der neuen Räumlichkeiten zurückzuführen. Sind per Bilanzstichtag 31.12.2016 für den Innenausbau keine Verbindlichkeiten ausgewiesen, waren es im Vorjahr offene Verbindlichkeiten im Umfang von TCHF 470. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (+TCHF 161) Diese Position umfasst geschuldete Quellensteuern, Mehrwertsteuer, Sozialversicherungsprämien sowie per Bilanzstichtag nicht ausbezahlte Personalkosten. Die Abweichung ist in erster Linie auf die Mehrwertsteuerschuld 4Q2016 von TCHF 59 (Vorjahr: Guthaben von TCHF 59) sowie grössere Verbindlichkeiten gegenüber den Sozialversicherungen im Umfang von TCHF 53 zurückzuführen. Zudem bestehen generell grössere Ausstände gegenüber Sozialversicherungen und Steuerverwaltungen (Abt. Quellensteuer).
Passive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 516) Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet TCHF 781 für im Voraus bezahlte Leistungen. Dies betrifft vor allem vereinnahmte Entgelte für laufende überjährige Lehrgänge und das Projekt «Spital der Zukunft» sowie TCHF 270 für ausstehende Belastungen von Leistungsbezügen. Rückstellungen (–TCHF 73) Die Rückstellung für Ferien und Überzeit konnte um TCHF 3 gesenkt werden. Die Rückstellung für den Umzug GS1 Schweiz wurde wie geplant mit dem Abschluss des Projekts «Next Step» aufgelöst (TCHF 70). Die Rückstellung EPC ist unverändert. Arbeitgeberbeitragsreserve GS1 Schweiz verfügt bei der Basler Versicherung über eine nicht bilanzierte Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 641 – unverändert zum Vorjahr.
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Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Ertrag Die Erträge von GS1 Schweiz setzen sich aus Mitgliedschaftsbeiträgen und Umsätzen für Dienstleistungen zusammen. Zusammensetzung der Einnahmen
2015
2016
Einfache Mitgliedschaft
17 %
16 %
Mitgliedschaft für die Teilnahme am GS1 System
34 %
33 %
Erträge aus dem Bereich Bildung (inkl. Seminare)
27 %
24 %
4 %
5 %
18 %
22 %
Erträge aus Veranstaltungen Übrige Dienstleistungen
Die Einnahmen für Mitgliedschaft und Nutzung des GS1 Systems liegen um TCHF 127 über dem Vorjahr. Ein Zuwachs ist ebenfalls bei den erweiterten Produkten und Dienstleistungen des Geschäftsbereichs GS1 System zu verzeichnen. Aufgrund des schwierigen Lehrgangsstarts im Herbst 2015 und des harten wirtschaftlichen Umfelds muss der Bereich Bildung einen Umsatzrückgang von TCHF 212 hinnehmen. Im Bereich Events wurden die Fachforen und Praxis veranstaltungen sehr gut besucht, was auch für die Sponsoren attraktiv war und zu einem erfreulichen Umsatzwachstum von TCHF 104 geführt hat. Der Bereich Collaborative Supply Chains verzeichnet wiederum eine ansprechende Umsatzsteigerung. Das erzielte Umsatzwachstum beträgt TCHF 434 und ist grösstenteils auf eine erhöhte Nachfrage von Supportdienstleistungen und auf den erfolgreichen Start der Neuauflage des Projekts «Spital der Zukunft» zurück zuführen. Der Bereich Marketing muss gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von TCHF 25 hinnehmen. Vom Gesamtertrag werden Debitorenguthaben von TCHF 35 in Abzug gebracht. Dieser Posten setzt sich aus erlittenen Verlusten auf Guthaben von TCHF 37 (Vorjahr: TCHF 20) und aus der Anpassung des Delkredere um TCHF 2 zusammen.
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Aufwand Die Produktionskosten konnten im Vergleich zum Vorjahr generell tiefer gehalten werden. Einzig im Bereich der Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System sind Mehrkosten von TCHF 42 gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Ursache ist der im Vergleich zum Vorjahr grössere Ertrag, auf dem die Mitgliedschafts kosten des Global Office kalkuliert werden. Der Personalaufwand liegt gesamthaft um TCHF 410 über dem Vorjahr. Die Bereiche GS1 System und CSC wurden verstärkt, um die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen zu decken. Der Verwaltungs- und Vertriebsaufwand liegt um TCHF 94 unter dem Vorjahr. Diese Aufwandposition beinhaltet Büromaterial, Drucksachen, Kommunikationsund Be ratungsaufwand sowie Lizenz- und Wartungs gebühren für EDV-Anlagen und Bürogeräte. Die Kostensenkungen sind hauptsächlich auf Beratungskosten in der Buchhaltung (TCHF 30) und der IT (TCHF 44) zurückzuführen. Die Position übriger Betriebsaufwand umfasst Raum kosten, Unterhalt und Reparaturen, Versicherungen und übrige Betriebsaufwendungen. Durch den Bezug der neuen Geschäftsstelle sind gegenüber dem Vorjahr TCHF 180 mehr Raumkosten entstanden. Als positive Einflussfaktoren sind beispielsweise Vorsteuerkürzungen (TCHF 17) und sonstige Aufwendungen (TCHF 10) tiefer ausgefallen als im Vorjahr. Die Abschreibungen sind im Anlagevermögen erläutert. Gegenüber dem Vorjahr (a.o. Abschreibungen TCHF 54) sind in der Berichtsperiode nur die ordentlichen Abschreibungen belastet. Das Finanzergebnis fällt im Vorjahresvergleich um TCHF 50 besser aus, was auf bessere Kurserfolge sowie mehr erhaltene Dividendenzahlungen zurückzuführen ist. Die Position ausserordentlicher Erfolg umfasst hauptsächlich periodenfremde Elemente. Ausserordentlichen Erträgen aus Versicherungsleistungen von TCHF 18 und übrigen Erträgen von TCHF 12 stehen einmalige, periodenfremde Personalkosten von TCHF 30 gegenüber. Die Veränderungen der Rückstellungen sind im Bilanzkommentar erläutert. Die Buchhaltung schliesst mit einem Gewinn von TCHF 381 ab.
Geschäftsbericht 2016 GS1 Schweiz
Bericht der Revisionsstelle Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an die Vereinsversammlung des Vereins GS1 Schweiz, Bern Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des Vereins GS1 Schweiz für das am 31. Dezember 2016 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetz lichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Verein vorhandenen Unterlagen. Dagegen
sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. PricewaterhouseCoopers AG Hans-Rudolf Burkhard Yvonne Burger Revisionsexperte Revisionsexpertin Leitender Revisor
Bern, 22. März 2017
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GS1 Schweiz – Zusammen Werte schaffen GS1 Schweiz ist die Kompetenzplattform für nachhaltige Wertschöpfung auf der Basis optimierter Waren- und Informationsflüsse. Als Fachverband mit rund 5300 Mitglieds unternehmen vernetzt GS1 Schweiz Beteiligte, fördert die Kollaboration und vermittelt Kompetenz in Wertschöpfungsnetzwerken. Globale GS1 Standards und Prozessmodelle ermöglichen die Gestaltung effizienter Wertschöpfungsketten.
GS1 Switzerland Monbijoustrasse 68 CH-3007 Bern T +41 58 800 70 00 www.gs1.ch
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