Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

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Geschäftsbericht 2019


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Bildwelt: Geschwindigkeit Die Digitalisierung gibt ein hohes Tempo vor. Diese Geschwindigkeit ist für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung. Mit ihren Dienstleistungen, Standards und Prozessen stellt die GS1 Gemeinschaft ­passgenaue Bausteine zur Verfügung, die den Einstieg in die Digitalisierung erleichtern sowie Schnelligkeit und Effizienz garantieren. Bilder: www.shutterstock.com

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Inhaltsverzeichnis Vorwort des Präsidenten

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Vorwort des CEO

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Branchen

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Konsumgüter/Retail: Viele Neuerungen auf den Markt gebracht

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Gesundheitswesen: Intensives Jahr mit vielen Beratungen

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Transport & Logistik: Fairer Palettentausch im Fokus 14 Technische Industrien: Die Branche nimmt an Fahrt auf

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Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen: Neues und Bewährtes – die Angebote von GS1 Switzerland sind gefragt 22

Themen

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Internationales: Vereinfachung und Effizienzsteigerung auf internationaler Ebene

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Jahresrechnung

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Kommentar zur Jahresrechnung

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Bericht der Revisionsstelle

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien

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Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger

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Vorwort des Präsidenten

Chancen erkennen und nutzen Die Coronakrise hat die Gesellschaft fest im Griff. In den vergangenen Wochen ging fast nichts mehr seinen gewohnten Lauf. Wir mussten unseren Alltag neu gestalten, und es wurde uns in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, wie vernetzt die heutige Welt und wie fragil das Konstrukt der globalen Lebensweise ist.

Auch die Wirtschaft leidet stark unter der aktuellen Situation. COVID-19 gefährdet ganze Lieferketten, die Produktion von Gebrauchsgütern und Lebensmitteln kommt weltweit ins Stocken. Der Im- und Export von Gütern ist massiv erschwert. Die komplexen Supply Chains stehen unter grossem Druck oder sind bereits unterbrochen. In vielen Unternehmen arbeiten multidisziplinäre Teams an Notfallplänen, um Transportausfällen entgegen­ zuwirken oder den Nachschub insbesondere in der Lebensmittel-, Pharma- und Medtech-Industrie sowie die Abarbeitung der massiv in die Höhe geschnellten Onlinebestellungen sicherzustellen. Die Logistik ist stärker gefordert denn je. Gerade in solch schwierigen, teilweise unübersichtlichen Zeiten ist es wichtig, die eigene Supply Chain zu kennen. Transparenz ist das A und O, um in solchen Situationen flexibel reagieren zu können. Die Mitgliedsunternehmen von GS1 weltweit haben bereits den ersten Schritt gemacht, indem sie die GS1 Bausteine einsetzen und so die Grundlage für unternehmens- und branchen­ übergreifende Geschäftsprozesse gelegt haben. Wer zudem mit der Digitalisierung Schritt gehalten hat, verfügt nun über entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Auch digital für Mitglieder da Auch GS1 Switzerland hat sich der Situation angepasst. Dank der guten digitalen Möglichkeiten sind die Mit­ arbeitenden im Homeoffice nach wie vor für die Mitglieder da. Wo immer möglich, wurden die Weiterbildungs­ angebote oder Veranstaltungen in den virtuellen Raum verschoben. Die im Berichtsjahr vorangetriebene Digitali­ sierung kommt nun nicht nur uns, sondern auch unseren Mitgliedern zugute.

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Die Auswirkungen dieser Krise werden uns wirtschaftlich und gesellschaftlich noch eine ganze Weile beschäf­ tigen. Und auch wenn der Alltag wieder einkehrt, die Normalität wird eine andere sein als zuvor. Auf Chinesisch setzt sich das Wort «Krise» aus zwei Schriftzeichen zusammen. Eines bedeutet «Gefahr», das andere «Chance». Versuchen wir gemeinsam die Chancen zu erkennen und sie zu nutzen. Robert Vogel, Präsident

Vorstand von GS1 Switzerland, Stand 31.12.2019 Präsident Robert Vogel, SwissLegal Aarau Vizepräsident Stefan Regli, PostLogistics AG, Bern Vorstandsmitglieder • Jörg Ackermann, Coop Basel • Dr. Johannes Christopher Cramer, Digitec Galaxus AG • Ines Furler, Fastlog AG, Gwatt • Hans Rudolf Hauri, RUAG Real Estate AG, Bern • Ferdinand Hirsig, Volg Konsumwaren AG, Winterthur • Walter P. Hölzle, Stiftung Refdata, Zug • Andreas Koch, Galexis AG • Dr. Christian Kubik, DHL Logistics (Schweiz) AG • Goepf Lanz, Nestlé Suisse SA, Vevey • Wolfgang Mähr, SPAR Handels AG, St. Gallen • Pierre-André Meyrat, Bundesamt für Verkehr BAV, Bern • René Michel, Henkel & Cie AG, Pratteln • Nicolas Perrin, SBB Cargo AG, Basel • Lorenzo Plumettaz, Manor AG • Markus von Ballmoos, Emmi Schweiz AG • Christoph Weiss, LRG Logistics SA, Bussigny-près-Lausanne • Aurelius Wespi, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich • Matthias Wolf, Kühne & Nagel (Schweiz) AG


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Vorwort des CEO

Wir gehen die digitale Transformation aktiv an Innovation und Wandel werden von der Digitalisierung getrieben und beschleunigt. Diesen Drive haben wir im Berichtsjahr mitgenommen: für das Go-live der Innovationsplatt­formen, die weitere Umsetzung des Strategieprozesses 2017–2021 und die Implementierung der neuen Strukturen für die operativen Abläufe.

Im Berichtsjahr gingen die Trendstudien Future Retail Switzerland und Logistikmarktstudie Schweiz in rein digitaler Form auf der Innovationsplattform von GS1 Switzerland live. In enger Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern und unseren Stakeholdern haben wir hier den Schritt in die Digitalisierung vollzogen – innovativ, interaktiv und stets aktuell, um auf Veränderungen schnell zu reagieren. Damit unterstützen wir im Sinne der Strategie 2017–2021 unsere Mitglieder und Kunden, Potenziale zu erkennen, Chancen zu nutzen und eigene Strategien für ihr Unternehmen zu ent­ wickeln. Auch hierfür haben wir unsere Gremienstruktur den aktuellen Bedürfnissen der Mitglieder und des Marktes angepasst und neu aufgestellt. Neue Fach- und Arbeitsgruppen wurden gebildet, um den Anforderungen gerecht zu werden. Im Berichtsjahr hat sich gezeigt, dass unser Fachwissen innerhalb der Branchen und unserer Expertenkreise gefragt ist – sei es bei Beratungsman­ daten, in der Bildung oder im Eventbereich.

Projektkultur verankert Wir haben «die Ärmel hochgekrempelt» und den internen Strukturwandel vollzogen. Mit der Einführung des Service Offering Portfolios (SOP) auf Branchenebene und des Project Management Office (PMO) auf Projektebene haben wir den Grundstein gelegt, interne Prozesse zu strukturieren, durch effizientere Kommunikation zu verbessern, Transparenz zu schaffen und alle Projekte an der Unternehmensstrategie auszurichten. Letztlich haben wir damit nicht nur den Wissenstransfer zwischen den Projekten verbessert, sondern auch eine Projekt­ kultur etabliert. Einen zusätzlichen positiven Impuls für die Festigung der Kultur von GS1 Switzerland konnten

wir mit der Verankerung unserer Werte sowie der Umsetzung der neuen Arbeitswelt in der Geschäftsstelle setzen. Ein freundliches, strukturiertes Umfeld, neu definierte Zonen und flexible Arbeitsplätze, die Raum für innovative Ideen und effiziente Zusammenarbeit bieten, ermöglichen die digitale Transformation im kulturellen Umfeld.

Bestens gerüstet für die Zukunft Damit haben wir den Mitarbeitenden von GS1 Switzerland neben dem Tagesgeschäft viel abverlangt. Aber sie haben gezeigt, dass sie hoch motiviert sind, die neuen Möglichkeiten des Austausches, der Kollaboration und der Nutzung neuer technischer Lösungen anzunehmen und mit viel Elan und Begeisterung anzuwenden. Mit Blick auf die Digitalisierung in der Schweiz haben wir die Implementierung der GS1 Standards und Prozesse im hiesigen Markt vorangetrieben. Auch international waren wir präsent und haben unsere Mitarbeit bei der Weiterentwicklung von globalen Standards und Pro­ zessen verstärkt. Mit dem Global Data Model oder dem Dienst Verified by GS1 wurden im Berichtsjahr interna­ tionale Lösungen auf den Weg gebracht, die künftig im Schweizer Markt etabliert werden sollen. Die Notwendigkeit gemeinsamer Lösungen hat sich gerade in der aktuellen Krisensituation gezeigt. Das Coronavirus hat einerseits die Welt zum Stillstand ge­ bracht, andererseits aber gezeigt, dass durch digitale Lösungen auch in solchen Situationen eine kollaborative Zusammenarbeit möglich ist und wir dafür bestens gerüstet sind. Gemeinsame Standards bilden die Grund­ lage für gemeinsame Lösungen – ganz im Sinne der ­globalen GS1 Strategie: one culture – one voice – one organization. Ich freue mich auf die Zukunft und bin gespannt, was kommt. Jörg Mathis, CEO

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Konsumgüter/Retail

Viele Neuerungen auf den Markt gebracht Im Berichtsjahr ging die Trendstudie Future Retail Switzerland live, die Fachgruppe Standards wurde neu gegründet, die GTIN Registry legte einen erfolgreichen Start hin und als neues Format wurde ein firmenspezifisches zweitägiges Seminar zu Category Management abgehalten.

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Gut besucht An der 7. Ausgabe der Online Marketing Kon­ferenz konnten die Veranstalterin GS1 Switzerland und ihre Partner Garaio und iqual 321 Besucherinnen und Besucher begrüssen.

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Wertvoll 4260 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 69 Prozent) stammen aus der Branche Konsumgüter/Retail.

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Vielfältig Future Retail Switzerland konnte im ersten Jahr mit 52 Trends eine Fülle von Entwicklungen für die Community bereitstellen und vertieft analysieren.


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Die Anzahl Mitglieder aus der Branche Konsumgüter/ Retail konnte um rund 3,5 Prozent gesteigert werden, von 4 112 im Jahr 2018 auf 4260 im Jahr 2019. Somit stammen 69 Prozent aller Mitglieder von GS1 Switzerland aus der Branche Konsumgüter/Retail.

2019 wurde zudem neu die Fachgruppe Standards gegründet. Die thematische Ausrichtung zielt auf die Unter­ stützung der globalen Standardentwicklung und sie leistet Support bei der Umsetzung der GS1 Standards in der Schweiz.

Standards und Prozesse

Solutions

Der Fachbeirat Konsumgüter/Retail, durch die Fusion der Fachbeiräte eBusiness und Collaborative Supply Chains entstanden, hat sich im Berichtsjahr etabliert. Im Fokus stehen die GS1 Standards, Prozesse und Projekte respektive deren Entwicklung, Verbreitung und praktische Anwendung in den Geschäftsprozessen in der Schweiz und in Liechtenstein. Das Gremium hat als Themenschwerpunkte Vernetzung und Collaboration, 2DDatenträger für Verkauf und Logistik sowie Blockchain definiert und entsprechende Arbeitsgruppen lanciert.

Einen erfolgreichen Start hat die Plattform GTIN Registry im Juli des Berichtsjahres hingelegt. Das Onlineportal steht allen Mitgliedern von GS1 Switzerland mit Systemnutzung kostenlos zur Verfügung und ermöglicht unkompliziert die GTIN-Verwaltung, die Prüfzifferberechnung und das Erstellen von Strichcodes in der gewünschten Grösse und Auflösung. Auf dem passwortgeschützten Portal werden die GS1 Identifikationsnummern zentral auf einem Server gespeichert und verwaltet. Bisher haben alle Neumitglieder ihre GTINs und Stammdaten hin-

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terlegt. Im laufenden Jahr erwarten wir die Nutzung der GTIN Registry durch weitere 2000 Mitglieder mit einer geschätzten Anzahl von 50 000 GTINs. trustbox, die Plattform von GS1 Switzerland für den Daten­ austausch im Bereich Lebensmittel, hat im Berichtsjahr den Break-Even-Point erreicht. In einem nächsten Schritt wird in die Weiterentwicklung von trustbox investiert. Insbesondere sollen die Dateninhalte an das Global Data Synchronisation Network (GDSN) angeglichen werden, da der Anteil der über GDSN gelieferten Daten stetig zunimmt. Damit wird ausserdem der Weg geebnet, trustbox als Brückentechnologie künftig verstärkt auch im B2B-Bereich zu etablieren. Ganz besonders freuen wir uns, dass sich im Berichtsjahr auch die Migros für trustbox entschieden und die internen Voraussetzungen zur Nutzung aufgebaut hat. Im Berichtsjahr stark gefragt war auch eine weitere Plattform von GS1 Switzerland: Auf Single GTIN können auch Mikro- und Kleinunternehmen, die nicht Mitglied bei GS1 Switzerland sind, GTINs kaufen.

Beratung / Innovation Ein Höhepunkt im Berichtsjahr war das Go-live der Innovationsplattform Future Retail Switzerland. Die Onlineplattform unterstützt Unternehmen beim Bewerten von Techno­logien und Trends und empfiehlt Massnahmen. Schirmherr der Plattform ist neben GS1 Switzerland der Verband der mittelständischen Detailhandelsunter­ nehmen «Swiss Retail Federation». In wissenschaftlichen Aspekten wird das Projekt von Professor Dr. Dirk Morschett, Inhaber des Lehrstuhls für internationales Manage­ ment an der Universität Freiburg, und seinem Team unterstützt. Gemeinsam mit Schweizer Marktteilnehmern wurden Trends und Technologien ermittelt, die für die zukünftige Geschäftstätigkeit relevant sind. Die Onlineplattform unterstützt die teilnehmenden Unternehmen beim Bewerten der Trends und zeigt ihnen anhand konkreter Handlungsempfehlungen Massnahmenschwerpunkte auf. Da Trends je nach Branche unterschiedliche Wirkungen zeigen, werteten die Experten von Future Retail Switzerland diese nicht nur für den Detailhandel insgesamt aus, sondern auch für die vier Branchengruppen Food/FMCG (Fast Moving Consumer Goods), Textil und Sport, Heimelektronik und Technik sowie Do-it-yourself und Wohnen.

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Die jährliche Befragung von Schweizer Marktteilnehmern und die Einarbeitung ihrer Einschätzungen stellen sicher, dass Future Retail Switzerland immer die aktuellen Trends im Schweizer Handel abbildet. Die internationale Initiative Lean & Green, die in der Schweiz von GS1 Switzerland gehostet wird, konnte im Berichtsjahr ihre Teilnehmerzahl verdoppeln. Weitere drei Awards wurden an Schweizer Unternehmen vergeben: Die Schweizerische Post, die Zingg Transporte AG und SPAR Schweiz konnten mit ihren Aktionsplänen zur CO2-Reduktion überzeugen. Bereits im Juni 2019 hat die Discountkette Lidl Schweiz als erster Detailhändler in der Schweiz einen 1st Star erhalten. Diese Auszeichnung bescheinigt die effektive Reduktion der CO2-Emissionen um über 20 Prozent innerhalb von weniger als fünf Jahren. Zu den umgesetzten Massnahmen gehörten unter anderem das 2015 eröffnete zweite Warenverteilzentrum in Sévaz im Kanton Freiburg, die Umrüstung des Warenverteilzentrums in Weinfelden auf LED-Leuchten sowie der Verzicht auf das Vorkühlen der Lkws mit Diesel beim Verladen gekühlter Ware. Verschiedene Tests zeigten, dass die Kühlkette dennoch problemlos eingehalten werden kann. Im Rahmen der Weiterentwicklung von Lean & Green in der Schweiz konnte das Bundesamt für Strassen (ASTRA) für eine Partnerschaft gewonnen werden. Es wird die Initiative bei Veranstaltungen von GS1 Switzerland unterstützen.

Bildung Der berufsbegleitende Lehrgang «Zertifizierter Category Manager ECR» hat sich etabliert und konnte im Berichtsjahr erfreulicherweise zweimal durchgeführt werden. Zusätzlich konnten unsere Experten die Mitarbeitenden einer Firma in einem firmenspezifischen Zwei-­TagesSeminar zu Category Management schulen. Im zehn­ tägigen Lehrgang erwerben die Teilnehmenden das ­Rüstzeug für ein effizientes, kundenzentriertes Category Management in ihrem Unternehmen. Das zweitägige Seminar ermöglicht den Teilnehmenden eine Übersicht über die Methodik mit Vertiefungsmöglichkeit in zwei bis drei Prozessschritten.


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Events Aufgrund der neuen Branchenstrategie 2021+ fand im März 2019 das GS1 Forum Logistics & Supply Chain mit dem Thema «Millennials als Herausforderung im Supply Chain Management» zum letzten Mal statt. Über 140 Personen haben an der Veranstaltung, die vollgepackt mit inspirierenden Vorträgen zur digitalen Generation war, teilgenommen und sich ausgetauscht. Wer die Millen­ nials zu seiner Kundengruppe zählen will, braucht Mut und Ideenreichtum – so das Fazit des 14. GS1 Forums Logistics & Supply Chain. In Zukunft müssen auch die Prozesse der Lieferketten sowie die GS1 Standards den neuen Gegebenheiten und den Einkaufsgewohnheiten der jungen Generation angepasst werden.

Auf dem Höhepunkt des Erfolgs verabschiedete sich im August 2019 die Schweizer Online Marketing Konferenz (OMK). Die Fachveranstaltung für Onlinemarketing, E-Commerce und E-Business konnte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher auch in ihrer siebten Auflage mit unterhaltsamen und überraschenden Keynotes sowie inspirierenden Referaten überzeugen. Nun arbeitet GS1 Switzerland gemeinsam mit den Co-Organisatoren, der Internetagentur iqual GmbH und der Garaio AG, an einem neuen Format. Dr. Raphael Pfarrer, Branchenverantwortlicher Konsumgüter/Retail, Mitglied der Geschäftsleitung Jonas Batt, Branchenmanager Konsumgüter/Retail

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Gesundheitswesen

Intensives Jahr mit vielen Beratungen Im Berichtsjahr konnten wir unsere Mitglieder intensiv bei der Umsetzung der europäischen Medizinprodukte-Verordnung (MDR) unterstützen. Von der einfachen System- bis zur ­komplexen SCM-Beratung war alles dabei.

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Wertvoll 594 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 10 Prozent) stammen aus dem Gesundheitswesen.

Führend Im nicht konkurrenzlosen Marktumfeld von Medizin­ produkten beträgt der Anteil an mit GS1 identifizierten Medizinprodukten 87 Prozent von rund 2,5 Millionen (Quelle: FDA GUDID Datenbank).

Aufstrebend Mit einem Zuwachs bei den Mitgliedern von sieben Prozent ist das Gesundheitswesen die am schnellsten wachsende Branche bei GS1 Switzerland.


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Standards und Prozesse Im Berichtsjahr konnten wir unsere Mitglieder wieder intensiv bei der Umsetzung der europäischen Medizinprodukte-Verordnung (MDR) unterstützen. Diese verpflichtet Hersteller von Medizinprodukten, ihre Produkte weltweit eindeutig zu identifizieren, auszuzeichnen und zukünftig die Produktstammdaten in eine Datenbank einzutragen. Durch Supportgespräche, Schulungen und Beratungen konnten wir viele Mitglieder bei der Um­ setzung der Verordnung nach den UDI-Richtlinien zielgerichtet unterstützen. Bei Unique Device Identification handelt es sich um ein weltweites System für eine einheitliche Kennzeichnung von Medizinprodukten, das schrittweise ab Mai 2021 von den Herstellern umgesetzt werden muss. Um die komplexe Thematik unseren Mitgliedern verständlich zu machen, wurden die wichtigsten Informationen in einem Flyer kompakt und verständlich zusammengefasst. Im Berichtsjahr kam dem Team der Branche Gesundheitswesen die personelle Verstärkung ab August zu­ gute. Marc Schneider hat sich schnell und kompetent in die GS1 Themen eingearbeitet und als Leiter der Fach-

gruppe Supply Chain Management Verbrauchsmate­ rialien, Medizinprodukte und Objekte (FG SCM VMO, Nachfolger der Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen BiG) bereits neue Impulse gesetzt. Gleich­ zeitig konnte das Branchenmanagement seinen Fokus wieder vermehrt auf die strategischen Aufgaben zur Weiterentwicklung der Branche legen. Im Weiteren hat GS1 Switzerland am öffentlichen Vernehmlassungsverfahren zur Verordnung Europäische Fälschungssicherheit für Medikamente (Delegierte Verordnung (EU) 2016/161) teilgenommen und in Abstimmung und Koordination mit dem Fachbeirat Gesundheitswesen eine Eingabe mit den seitens GS1 wichtigsten Inputs gemacht. Wir sind gespannt, was vom Vernehmlassungsverfahren in die Ausführungsverordnung, die im Laufe dieses Jahres erwartet wird, schlussendlich einfliessen wird. Die Fachgruppe SCM VMO wurde weitergeführt und soll die Akzeptanz und Umsetzung der durch die frühere Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen erarbeiteten Grund­lagen fördern und weiterentwickeln. Sie hat die Grundsätze der Digitalisierung – gemeinsame Se-

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mantik, gemeinsame Standards und Interoperabilität – im Fokus und fördert diese. Neu wurden eine Review und Verbesserung des Konsignationsprozesses für Implan­ tate, Herzschrittmacher usw. vorgenommen. In Zusammenarbeit mit den grossen Anbietern, Universitätsspitälern, Spitälern und Lösungsanbietern (EDI-Provider) wurde dieser Prozess einfacher gestaltet und verschlankt. Dies dient der Förderung der Interoperabilität zwischen den Anbietern, und Markteintrittshürden werden gesenkt. Parallel dazu konnte das Branchenmanagement die Fach­gruppe SCM Pharma aufgleisen und wichtige Kernmitglieder aus der Pharmazeutischen Industrie sowie den grossen Spitälern als Teilnehmer gewinnen.

Solutions GLN Search hat sich im Gesundheitswesen etabliert und wird rege von Spitälern und der Industrie genutzt. Im Rahmen der Digitalisierung der Supply Chain im Gesundheitswesen und der Automatisierung des Order-2-CashCycle sind Global Location Numbers (GLNs) zur Identifikation von Firmen, Lieferadressen und EDI-Inboxen eine der Grundvoraussetzungen, die es zu erfüllen gilt. Im Schweizer Gesundheitswesen wurden Produkt- und Partneridentifikation bereits in den 1980er-Jahren nach GS1 Standards eingeführt und sind fester Bestandteil vieler Prozesse. Bei der Partneridentifikation mittels GLN zeigte sich, dass einerseits die Stiftung Refdata und andererseits die Mitglieder von GS1 Switzerland GLNs ­ vergeben und es bis anhin keine Suchfunktion gab, die beide Datenquellen berücksichtigte. Mit GLN Search wurde diese Lücke nun geschlossen. Bei einer Abfrage werden sowohl GLNs aus den Datenbeständen der Stiftung Refdata wie auch aus jenen unserer Mitglieder angezeigt. MyGTIN wurde bei kleineren Medtech-Herstellern etabliert, um dort die GTIN-Verwaltung aufzubauen und die korrekte Vergabe der Prüfziffern zu gewährleisten. Die kostenlose Lösung stellt einerseits sicher, dass GTINs inklusive Prüfziffer korrekt aus dem GCP abgeleitet werden und andererseits eine dauerhafte Speicherung der Daten bei GS1 erfolgt. Immer präsenter ist GS1 Switzerland auch in den Spitalküchen und zwar mit trustbox. Insbesondere in der ­Diätküche sind korrekte und vollständige Lebensmittelinformationen wichtig.

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Beratung / Innovation Von der einfachen Systemberatung über komplexe SCM-Beratung war bei den Herstellern von Medizinprodukten im Berichtsjahr die ganze Beratungspalette der Experten gefragt. Wir konnten unseren Mitgliedern aktiv unter die Arme greifen und sie bezüglich Verbesserung ihres Supply Chain Managements (SCM) unter Einsatz der GS1 Identifikationsschlüssel, Standards und Prozesse unterstützen. Aktuell war ein erhöhter Beratungs­bedarf zum Thema vollständige Rückverfolgbarkeit von seria­ lisierten Produkten zu verzeichnen, der nicht zuletzt durch das neue Medizinprodukte-Recht getrieben wurde.

Bildung Das Seminarwesen konnte mit dem Basisseminar «Datenaustausch im Gesundheitswesen» wie in den letzten Jahren gute Teilnehmerzahlen verzeichnen. Durch die näher kommenden Termine zur Umsetzung der Medical Device Regulation (MDR) war der Ansturm auf die Seminare zum Thema UDI (Unique Device Identification) im Berichtsjahr anhaltend hoch.

Events GS1 Switzerland war im Dezember mit einem eigenen Stand am zweitägigen GSASA-Kongress in Lausanne (EPFL) vertreten. Die Veranstaltung des Schweizerischen Vereins der Amts- und Spitalapotheker lockt jährlich zahlreiche Teilnehmer aus dem Gesundheitswesen an. Das Interesse der Besucher unseres Standes galt vor allem den Themen Digitalisierung in der Pharmabranche und Rückverfolgbarkeit. Es wurden intensive Gespräche geführt und viele Kontakte zu den Teilnehmern des Kongresses vertieft. Roland Weibel, Branchenmanager Gesundheitswesen


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Transport & Logistik

Fairer Palettentausch im Fokus Nach einem rasanten Start 2018 war es zu Beginn des Berichtsjahres ruhig geworden um die Initiative «Fair Pallet Player». Verschiedene Massnahmen wie die prominente Vorstellung an der Messe Logistics & Distribution, die konsequente Bewerbung via soziale Medien sowie eine Überarbeitung der Website www.europalettentausch.ch verschafften dem fairen Tausch von Europaletten wieder mehr Aufmerksamkeit.

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Engagiert 68 Firmen haben sich bereits auf der Plattform www.euro­palettentausch.ch als «Fair Pallet Player» registriert.

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Innovativ Lidl und Krummen Kerzers gewinnen mit LNGTankstellen den Swiss Logistics Award. Dieser wurde bereits zum 24. Mal vergeben.

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Wertvoll 116 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 2 Prozent) stammen aus der Branche Transport & Logistik.


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Standards und Prozesse

Solutions

Im Berichtsjahr hat sich die Arbeitsgruppe «Einstellwerte von EUR/EPAL-Paletten in Förder- und Lagersystemen», bestehend aus Mitgliedern der drei GS1 Mitgliedsorganisationen Schweiz, Deutschland und Österreich, mit der Aktualisierung der Empfehlung von GS1 Switzerland zu den Einstellwerten von automatischen Förderanlagen und Hochregallagern für EUR/EPAL-Paletten befasst. Dies ist auf Anregung aus dem deutschen Markt erfolgt und hat zum Ziel, die Norm für alle drei Länder zu ver­ einheitlichen. Die Überarbeitung der Empfehlungen wurde im Februar 2020 abgeschlossen. Die Veröffentlichung ist für Mitte des Jahres geplant. Veränderungen an den bisher kommunizierten Einstellwerten ergaben sich keine.

Im Frühjahr 2019 wurde von GS1 das «Logistics Inter­ operability Model (LIM)» veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine branchenunabhängige Empfehlung mit ­Fokus auf die Logistikdienstleister, wie Abläufe im Warenfluss durch Einsatz der GS1 Standards transparent und sichtbar gemacht sowie gleichzeitig Kosten gesenkt werden können. Die Standardisierung des automatischen Daten- und Informationsaustausches setzt bei den Logistikdienstleistern an, da diese als Drehscheibe zwischen Handel (Verlader) und Kunde fungieren. Auf diese Weise soll sich der Austausch auch auf die T­ransparenz der nachgelagerten Prozessschnittstellen wie ­Planung, Warehouse, Transport und finanzielle Rege­ lungen auswirken. Der nächste Schritt für GS1 Switzer-

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land ist nun, LIM schweizweit bekannt zu machen und zu etablieren. Die seit Mitte des Jahres 2018 umgesetzte Handlungsempfehlung zum fairen Tausch von Europaletten fand im Berichtsjahr weiter steigenden Anklang bei den Firmen. An der Messe Logistics & Distribution am 10. und 11. April 2019 in Zürich wurden das Projekt «Fair Pallet Player» sowie die Empfehlung von GS1 Switzerland und der ASTAG vorgestellt. Sie stiessen auf äusserst positive Resonanz, was sich auch in wachsenden Mitgliederzahlen zeigt. Mit dem Label «Fair Pallet Player» bekannten sich bis Ende Berichtsjahr insgesamt 68 Firmen als faire Tauschpartner in der Branche. Die eigens geschaffene Webplattform Euro­palettentausch zur Registrierung wurde optimiert und bietet zudem umfassende Informationen und Transparenz zu dem Thema. Nun gilt es weiterhin, die Regeln nicht nur in den Verwaltungsbereichen, sondern insbesondere an den Umschlagsrampen bekannt zu machen und umzusetzen.

Beratung/Innovation Die Logistikmarktstudie Schweiz 2019 wurde im August des Berichtsjahres erstmalig auf einer Webplattform als Trendstudie herausgegeben und befasst sich nicht mehr primär mit der reinen Abbildung des Logistikmarktes. Die Ausgabe 2019 wurde neu aufgebaut und stellt eine Struktur aus Trends, Szenarien und Zielvorstellungen in den Mittelpunkt, aus der konkrete Handlungsempfeh­ lungen für Logistikdienstleister und Verlader abgeleitet werden. Die Ausgangsbasis für alle Prognosen ist eine vertiefte Analyse und Darstellung zahlreicher gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technologischer Trends, die je nach ihrer Bedeutung und Verbreitungs­ ge­ schwindigkeit qualifiziert werden. Weiter wird jedes Jahr der Fokus auf ein Schwerpunktthema gelegt. Die Logistikmarktstudie 2019, erstellt von GS1 Switzerland und dem Institut für Supply Chain Management der Universität St. Gallen, erscheint nach 12 Jahren erstmals webbasiert unter www.zukunftsplattform.gs1.ch.

Bildung Wie in den Vorjahren wurde unser Bildungsangebot im Bereich Logistik rege genutzt. Zuwachs konnten wir sowohl bei den Teilnehmerzahlen an den Lehrgängen als auch bei den Prüfungen verzeichnen. Der französischsprachige Kurs «Manager diplômé en systèmes logistiques» konnte 2019 nicht mehr durchgeführt werden. Der Bereich Bildung ist dabei, ein neues marktgerechtes Ausbildungsformat für die Westschweiz zu konzipieren.

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Events Zahlreiche Events wurden auch im Berichtsjahr wieder erfolgreich durchgeführt, so im April der Swiss Logistic Day, an dem rund 300 Interessierte die elf teilnehmenden Unternehmen in der Deutschschweiz und der Roman­ die besucht haben. Ausserdem fanden die Studienfahrt innovative Logistikanlagen, das Forum Intralogistik, das 19. GS1 Forum Suisse de Logistique in Lausanne sowie die Verleihung des Swiss Logistics Award (SLA) statt. Ebenso hat GS1 Switzerland als Kompetenzpartner wesentlich zum Erfolg der Messe Logistics & Distribution beigetragen. Stark beschäftigt haben GS1 Switzerland im Berichtsjahr auch bereits die Vorbereitungen für die Teilnahme an der Schwerpunktausstellung «Logistik erleben!» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, die 2020 ihre Tore öffnet. In der Ausstellung werden die Themen Logistik, Warenverkehr und Supply Chain für die Dauer von fünf Jahren im Museum präsentiert und so die Logistik für die breite Öffentlichkeit erlebbar gemacht. Mit zwei Massnahmen ist GS1 Switzerland an der Ausstellung beteiligt: Zum einen können sich die Besucherinnen und Besucher mithilfe von Virtual Reality auf die spannende Reise einer Ananas begeben – vom Pflücken bis hin zum Endkonsumenten an der Kasse im Laden. Zum anderen laden wir mit einem informativen Kubus dazu ein, sich vertieft über Themen rund um die Logistik, wie beispielsweise zum Logistikmarkt Schweiz, zu Barcodes, Nachhaltigkeit, Trends und Fun Facts zu informieren. Das Branchenmanagement Transport & Logistik beschloss das Berichtsjahr mit einem Personalwechsel: Jan Eberle übernahm nahtlos die Aufgaben von Matthias Graber als Branchenmanager. Zu seinen Hauptaufgaben zählt vor allem die Weiterentwicklung und Umsetzung der Branchenstrategie. Thomas Bögli, Leiter Bildung & Marketing, Verantwort­licher Branchenmanagement Transport & Logistik Jan Eberle, Branchenmanager Transport & Logistik


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Technische Industrien

Die Branche nimmt an Fahrt auf Die Branche Technische Industrien ist mit rund neun Prozent der Mitglieder und einem Umsatzanteil von knapp über zwölf Prozent im Moment eine der kleineren Branchen bei GS1 Switzerland. Die Zahlen sind dennoch bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sie erst seit Januar 2019 zu unseren Hauptbranchen gehört. Dieses grundsätzliche Interesse an Standardisierung sowie der steigende Bedarf der stark exportorientierten Schweizer Betriebe, sich durch Digitalisierung und Innovation eine Zukunft am Markt zu sichern, verdeutlichen das enorme Potenzial.

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Wertvoll 517 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 9 Prozent) stammen aus den Technischen Industrien.

Gefragt Fünf Workshops wurden 2019 im Rahmen der Initiative «Digitale Lieferkette in der Bauindustrie» gemeinsam mit buildingSMART International ausge­richtet.

Innovativ GS1 Switzerland ist Partner der Initiative «Industrie 2025». Diese setzt sich mit Informationen, Sensibili­ sierung, Vernetzung und Förderung Schweizer Unternehmen der MEM-Industrie (Maschinen-, Elektround Metallindustrie) für Themen aus Industrie 4.0 ein.


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Entsprechend den Bedürfnissen unserer Mitglieder konzentriert sich die Branchenstrategie von GS1 Switzerland auf Betriebe aus den Bereichen Eisenbahn- und Maschinenbau, Bauwesen, Verteidigung und konsumgüternahe (Lebensmittel-)Industrie. In enger Zusammenarbeit mit dem GS1 Global Office, GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 France, aber auch GS1 Norway werden dabei Markt­ entwicklungen analysiert und Synergien genutzt, um dem Schweizer Nutzer ein globales Netzwerk mit effi­ zienten Wertschöpfungsprozessen über Grenzen hinweg zu bieten.

Standards und Prozesse Im Bereich der Standardisierung war das «D-A-CH Treffen der Bahnbetreiber und ihrer Lieferanten» vom 19. No­vember 2019 in den Räumlichkeiten von GS1 Switzerland erfreulich. Der Einladung der Organisatoren von GS1 Austria, Germany und Switzerland waren Delegierte der

Betreiber DB, ÖBB und SBB sowie von Zuliefer-Organisationen gefolgt. Am Treffen wurde das grosse Potenzial des GS1 Digital Link für die Anwendung in den Technischen Industrien vorgestellt. Um den gross dimensionierten Abmessungen typischer Bahnkomponenten (Lokomotiven, Gleismaterial) Rechnung zu tragen, einigten sich die Teilnehmer darauf, die zum Scanning der GS1 DataMatrix-Symbole maximalen Grössenbedürfnisse auf eine (vergrösserte) X-Dimension von 1,75 mm in den Standardisierungsprozess einzugeben. Dies ist ein weiteres Indiz für die unangefochtene Bedeutung der GS1 Data­ Matrix-Symbole in Technischen Industrien gegenüber anderen GS1 Datenträgern. Des Weiteren wurden zusätzliche Massnahmen für eine engere Zusammen­ arbeit, auch auf europäischer Ebene, festgelegt. So sprachen sich die Teilnehmer einstimmig dafür aus, einen Antrag auf Bildung einer offiziellen GS1 Fachgruppe «D-A-CH Gruppe der Bahnbetreiber und ihrer Liefer­an­ ten» zu stellen.

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Solutions

Bildung

Im Bereich der Bauindustrie formierte sich im Rahmen des Kollaborationsabkommens zwischen GS1 und buildingSMART International (bSI) im März 2019 auf dem bSI Standards Summit 2019 in Düsseldorf die Arbeitsgruppe «Digital Supply Chain in Built Environment» (DSCiBE). Im Mittelpunkt steht hierbei das Bestreben, offene, digitale Arbeitsabläufe zu definieren, mit deren Hilfe die Kunden, Architekten, Ingenieure, Betreiber, Hersteller, Händler und Investoren die Informationen zu den benötigten Produkten und erstellten Anlagen effizienter und schneller erhalten sowie verarbeiten können. Für die Bearbeitung und Übermittlung der Produktstammdaten stehen zwei bewährte GS1 Produkte zur Auswahl: GS1 Global Product Classification (GPC), das bereits im DIYMarkt eingesetzt wird, sowie GS1 Global Data Model (GDM), das sich vor allem in der Konsumgüterindustrie zur Übermittlung von Stammdaten ausgezeichnet hat. Ein weiterer Themenbereich der Initiative DSCiBE ist die Definition und Erarbeitung gemeinsamer ProduktData-Templates (PDT) und von Schnittstellen zur Verbesserung der Interoperabilität.

An der ABB Technikerschule (TS) in Baden wurden die Module Betriebstechnik und Logistik auf die künftigen Bedürfnisse der Absolventen angepasst. Neben dem bisherigen Seminar GS1 Basiswissen (2 Module) wurden in drei Modulen die Themenbereiche Technische Industrien (Definition, Anforderungen, Einsatz, Produktlebens­ zyklus, Geschäftsmodelle) und Digitalisierung (Vernetzung, Trends, Wertschöpfungskette) sowohl theoretisch als auch in einer Betriebsbegehung bei der SBB Brugg am praktischen Beispiel vorgestellt. Daneben wurde von GS1 Switzerland im Herbst an der FHNW Brugg-Windisch für das CAS «Digital Industry» das Modul «Dezentralisierung intelligenter Systeme – Konzepte der Identifikation aus den Technischen Industrien» präsentiert.

Beratung/Innovation Im Jahr 2019 konnten die Berater von GS1 Switzer­ land ein Mandat für die Einführung von GS1 Standards in einem bedeutenden Unternehmen der Verteidigungsindustrie mit Sitz in der Schweiz erfolgreich umsetzen. Die hierfür erforderliche Einbeziehung aller Lieferanten dürfte auch eine Signalwirkung auf andere Schweizer Unternehmen dieser Branche haben.

Events Im Rahmen des im Jahr 2019 neu lancierten Solution Partner Programms (SPP) fand am 29. Oktober in der Geschäftsstelle von GS1 Switzerland der erste Partner-­ Event statt. Auch mehrere Solution Partner aus den Technischen Industrien konnten sich als ausgesuchte ­Experten auf ihrem Fachgebiet mit ihrem Produktport­ folio und ihrem vertieften Wissen auf dem Gebiet von GS1 Standards, Prozessen und Projekten für das Programm qualifizieren. Dies erlaubt uns, unsere Produkte noch direkter in die Branche Technische Industrien einfliessen zu lassen. Aufgrund der naturgemäss stark diversifizierten Sektoren der Technischen Industrien stellt der Gewinn weiterer Mitglieder sowie der entsprechende Auf- und Ausbau der Gremienstruktur mit Fachbeirat und Fachgruppen aus den verschiedenen Bereichen der TI die mittel- und langfristige Hauptaufgabe des Branchenmanagements dar. Dr. Uwe Rüdel, Branchenmanager Technische Industrien

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Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen

Neues und Bewährtes – die Angebote von GS1 Switzerland sind gefragt Die Zahl der Mitglieder von GS1 Switzerland wächst kontinuierlich. Im Berichtsjahr durften wir das sechstausendste Mitglied willkommen heissen – bis Ende des Jahres stieg die Anzahl von 5878 auf 6198.

6198

Steigend Ende 2019 hatte GS1 Switzerland 6198 Mitglieder. Das sind 320 Unternehmen mehr als im Vorjahr.

>200

Engagiert Mehr als 200 Hacker haben am ersten Swiss Blockchain Hackathon die Tastaturen zum Glühen gebracht, unter anderem zum Thema Anwendung von GS1 Standards in Blockchains.

696

22

Beliebt 696 Mitglieder zählen mittlerweile LCS und LCR zusammen. Der LCS konnte im Berichtsjahr seine Mitgliederanzahl auf 563 steigern, der LCR die seine auf 133.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Standards und Prozesse Nachdem GS1 Switzerland bereits das swissDIGIN-­ Forum im November 2019 organisiert hatte, ging per Ende Jahr der gesamte Betrieb von swissDIGIN an uns über. Die Initiative swissDIGIN (swiss Digital Invoice) fördert den elektronischen Rechnungsaustausch zwi­ schen Unternehmen in der Schweiz. Im swissDIGIN-­ Forum ist eine nationale E-Invoicing Community aktiv, die Transparenz schafft, Schnittstellen vereinfacht und politischen Einfluss nimmt, um Hürden im elektronischen Rechnungsaustausch zu reduzieren. Zudem wird der swissDIGIN-­Inhaltsstandard gepflegt, der von allen relevanten Stakeholdern angewendet wird. Im Berichtsjahr hat GS1 Switzerland schrittweise die Aufgaben von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) übernommen und beispielsweise bereits das

swissDIGIN-Forum vom Herbst 2019 durchgeführt sowie die Website überarbeitet. Obschon swissDIGIN weiterhin als eigenständige Initiative geführt wird, ergänzen die Themen das Aufgaben­gebiet von GS1 Switzerland. Die FHNW bleibt swissDIGIN weiterhin mit ihrer Expertise als Hochschul­ partnerin ver­ bunden. Mit GS1 Digital Link schliesst sich die Lücke zwischen der Welt der GS1 Standards und dem Internet. Dank diesem Standard lassen sich die bereits auf Produkten vorhandenen GS1 Strichcodes mit Inhalten im World Wide Web verbinden. Zusätzlich ist es möglich, die GS1 Digital Links direkt in einem gewöhnlichen QR-Code zu verschlüsseln und sämtliche Inhalte einer Internetseite zugänglich zu machen. Die verschlüsselten Links können mit dem Stan-

Digital Link bildet die Schnittstelle zwischen den GS1 Standards und dem Internet

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

dard GS1 Digital Link geändert werden, ohne dass der bereits existierende Code auf dem Produkt geändert werden muss. GS1 Switzerland hat 2019 die Weiterentwicklung dieses neuen Standards begleitet und prüft, in welcher Form er für die Mitglieder in der Schweiz angeboten werden kann.

Solutions Das Solution Partner Programm von GS1 Switzerland erfreut sich bei den Mitgliedern wachsender Beliebtheit. Es richtet sich an Unternehmen, die Standards, Empfehlungen oder Projekte von GS1 Switzerland in ihrem eigenen Leistungsportfolio integriert haben und bestrebt sind, diese im Markt umzusetzen und zu verbreiten. Im Oktober 2019 fand der erste exklusive Solution Partner Event in der Geschäftsstelle in Bern statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen das gegenseitige Kennenlernen sowie der Wissensaustausch der 12 Teilnehmer. GS1 Switzerland informierte über die Schwerpunktthemen in den Fokusbranchen, ging auf Neuigkeiten aus den Bereichen Standards und Solutions ein und präsentierte die beiden Innovationsplattformen Future Retail Switzerland und Logistikmarktstudie Schweiz. Neu bietet das Solution Partner Programm von GS1 Switzerland einen Start-up-Rabatt für Jungunternehmen an. Firmen, deren Gründung nicht länger als fünf Jahre zurückliegt, erhalten in den ersten zwei Jahren der Teilnahme einen Rabatt von 20 Prozent auf den Jahres­ beitrag. Am Ende des abgelaufenen Geschäfts­ jahres waren 14 Solution Partner dem Programm angeschlossen.

Beratung / Innovation Der erste Swiss Blockchain Hackathon führte im Juni 2019 über 200 Hacker, organisiert in 39 Teams, aus 19 Ländern nach Zürich. Als Supporting Partner unterstützte GS1 Switzerland das Vertical «Supply Chain»

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und dabei insbesondere die Challenges «Interoperabilität von Blockchains» (Blockchain Interoperability Bridge), «Rück- und Nachverfolgbarkeit sowie Authentizität von eindeutigen Pharmaprodukten» (Traceability of Unique Pharma Products) und «Gewährleistung von vertrau­ lichen Rück- und Nachverfolgbarkeitsdaten auf einer ­Public Blockchain» (Guarantee traceability and authen­ tication without divulging confidential product information with a public blockchain). Es hat sich gezeigt, dass die Integration von GS1 Standards in der Blockchain-­ Technologie möglich ist. So lässt sich alles bis zur Quelle zurückverfolgen, denn alle Partner greifen in Echtzeit auf dieselben Daten zu. Als einer von sieben Partnern beteiligt sich GS1 Switzerland ausserdem am Innosuisse-Projekt «Blockchain und IoT-basierte Supply Chain-Transparenz und -Automatisierung». In dem auf eine Dauer von zwei Jahren ausgelegten Projekt sollen mehrere Blockchain-Projekte in den Lieferketten sensitiver Güter des Gesundheitsbereichs sowie des Detailhandels mit Pilotkunden aufgebaut und durchgeführt werden. Aus den Resultaten sollen Lösungen und Standards erarbeitet werden, die in die Dienstleistungen der Firmen aufgenommen werden können.

Bildung Im Berichtsjahr konnten wie gewohnt alle eidgenössischen Lehrgänge durchgeführt werden. Das bedeutet erneut ein Rekordjahr für den Bereich Bildung, der damit einen Umsatz von fast vier Millionen Franken erzielt hat. Ebenso sind bei den Seminaren steigende Teilnehmerzahlen zu verzeichnen, und es konnten mehrfach Seminare bei Kunden vor Ort abgehalten werden. 2019 wurde ausserdem das Projekt zur Überarbeitung der eidgenössischen Prüfungen gestartet, um diese an die aktuellen Anforderungen des Marktes anzupassen. Für die Umsetzung haben wir personell aufgestockt und dafür im April Mario Rusca als Leiter Bildungsentwicklung engagiert.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Events Alle etablierten Events von GS1 Switzerland wurden wie bereits in den Vorjahren erneut sehr erfolgreich durch­geführt. Nun steht dieser Bereich vor der Heraus­ for­derung, mit der Erarbeitung und Umsetzung der neuen Eventstrategie den Schwung auch in Zukunft mit­ zunehmen. Künftig soll an weniger Veranstaltungen in konzentrierterer Form weiterhin Wissen vermittelt, Erfahrungen ausgetauscht, Ideen und Lösungsansätze entwickelt, Kontakte geknüpft und Strategien diskutiert werden. Positives gibt es im Berichtsjahr wieder vom Logistik­ leiter Club Schweiz (LCS) und dem Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) zu berichten. An zahlreichen Veranstaltungen konnten die nunmehr insgesamt 536 Mit-

glieder wieder Erfahrungen und Informationen aus­ tauschen. Die praxisnahen Netzwerkplattformen boten mit professionell durchgeführten Firmenbesuchen und Fachvorträgen ihren Mitgliedern erneut exklusive Blicke hinter die Kulissen. Im neuen, frischen Design zeigt sich seit Januar 2019 die Website des LCS. Sie bietet jetzt mehr Informationen auf einen Blick, eine Importfunktion der Events in den Kalender, eine Schnittstelle zum LSR sowie weitere Funktionalitäten. Dr. Raphael Pfarrer, Director GS1 Consulting & Business Development Daniel Müller-Sauter, Director GS1 System Thomas Bögli, Director GS1 Training & Marketing

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Internationales

Vereinfachung und Effizienzsteigerung auf internationaler Ebene Die Digitalisierung legt an Geschwindigkeit zu und die Zusammenarbeit der GS1 Organisa­ tionen auf internationaler Ebene wurde im Berichtsjahr intensiviert. Neue GS1 Standards wurden vorangetrieben und die Weiterentwicklung von Lösungen basierend auf den GS1 Standards ermöglicht.

>450 000 2

Millionen

30

Millionen

26

Etabliert Die App iGepir wurde bereits über 450 000 Mal heruntergeladen und um die 2 Millionen Scans wurden mit ihr durchgeführt.

Weltweit Mehr als 2 Millionen Unternehmen weltweit nutzen die GS1 Standards.

Beeindruckend Die Anzahl der registrierten GTINs zur Identifizierung von Produkten im Global Data Synchronization Network (GDSN) beläuft sich mittlerweile weltweit auf über 30 Millionen – Tendenz steigend.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Fortschritte gibt es hierzu vom Global Data Model (GDM) zu berichten. Es bietet beispielsweise für den erfolg­ reichen Onlinehandel neue Möglichkeiten, die Komplexität im Stammdatenaustausch zu verringern. Nach wie vor gibt es im Markt viele unterschiedliche Datenmodelle, die abhängig von der verwendeten Plattform, der Technologie oder dem dedizierten Absatzkanal sind. Das globale, weltweit harmonisierte und vereinfachte Datenmodell definiert technologieunabhängig alle erforderlichen Attribute, um ein Produkt zu listen und zwischen Handelspartnern zu verkaufen. Ziel ist es, den Austausch von Produktstammdaten (z. B. über GDSN) zu vereinfachen und zu harmonisieren, indem für alle Handels­partner ein einheitlicher Satz von Kernattributen, die global pro Produktkategorie benötigt werden, definiert wird. Das Global Data Model ist derzeit bei verschiedenen GS1 Organisationen in der Pilotphase. GS1 Switzerland verfolgt die Entwicklung und berichtet relevante Fortschritte direkt an den Fachbeirat Konsumgüter/Retail sowie die Fachgruppen Stammdaten und Standards.

GS1 Attribute Definitions for Business Ebenfalls im Berichtsjahr wurde die Projektgruppe Attribute Definitions for Business aktiv. Qualitativ hochwer­ tige Produktinformationen sind für den Handel entscheidend. Anhand der Informationen lassen sich Produkte verifizieren, auflisten, bestellen, sicher transportieren und lagern sowie online oder stationär im Laden verkaufen. Aber viele Namen und Definitionen von Attributen, die im Stammdatenaustausch über GDSN für die Beschreibung von Produkten verwendet werden, sind technisch, unklar und werden teilweise je nach geografischer Re­ gion oder Anwender unterschiedlich interpretiert. Das führt zu Mehraufwand und Effizienzverlust. Die Projektgruppe hat zum Ziel, in diesem Bereich Klarheit zu ­schaffen.

Unter Mitwirkung von GS1 Switzerland wurde ein neuer internationaler Standard entwickelt, der zu 180 Attributen ergänzende Namen, Definitionen, Beispiele und Anwendungshinweise liefert. Die Informationen im neuen Standard ersetzen die bisherigen GDSN-Attributnamen und -definitionen nicht. Sie können als Ergänzung genutzt werden. Die Attribute wurden durch das Consumer Goods Forum, das globale, unabhängige und paritätische Netzwerk der Konsumgüterbranche, ausgewählt.

Verified by GS1 – geprüfte Produktinformationen Auch an der globalen Lösung Verified by GS1 wurde im Berichtsjahr kollaborativ weitergearbeitet. Verified by GS1 vereinfacht es für den Handel, die Identität der verkauften Produkte zu überprüfen. Marktteilnehmer können damit jederzeit anhand der GS1 Identifikationsnummer überprüfen, ob das digitale Abbild der Ware mit dem physischen Produkt tatsächlich übereinstimmt. Die Überprüfung der Identität eines Produkts erfolgt auf der Grundlage eines minimalen, aber ausreichenden Satzes von sieben Produktattributen (GTIN und sechs Kern­ attribute). Alle Attribute werden in einer einzigen, vertrauenswürdigen Datenbank (GS1 Global Registry) gespeichert. Wir haben im Berichtsjahr mit der GTIN Registry die Vorkehrungen getroffen, die Grundlagen für die Schweizer Marktteilnehmer zu schaffen. Der Dienst Verified by GS1 wird in acht Mitgliedsorganisationen schon angeboten, die Schweiz wird in einer zweiten Runde folgen. Anschliessend soll er weltweit verfügbar sein. Jörg Mathis, CEO

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Jahresrechnung Bilanz (in CHF) Aktiven

31.12.2019

31.12.2018

345

466

Post

97 723

244 561

Bank

2 528 517

2 182 790

Wertschriften

4 369 197

3 825 138

Wertschwankungsreserve

–420 000

–420 000

460 715

304 525

Übrige kurzfristige Forderungen

63 572

72 562

Nicht fakturierte Dienstleistungen

12 000

412 973

366 487

7 525 042

6 576 530

200 070

200 062

1 030 500

1 146 700

216 500

238 800

Anlagevermögen

1 447 070

1 585 562

Total Aktiven

8 972 112

8 162 092

31.12.2019

31.12.2018

Verbindlichkeiten aus L+L

412 942

406 089

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

179 505

53 081

Passive Rechnungsabgrenzung

722 713

613 976

1 315 160

1 073 146

Rückstellungen

319 700

290 500

Langfristiges Fremdkapital

319 700

290 500

Fremdkapital

1 634 860

1 363 646

Vermögen per 01.01.

6 798 446

6 728 735

Jahreserfolg

538 806

69 711

Eigenkapital

7 337 252

6 798 446

Total Passiven

8 972 112

8 162 092

31.12.2019

31.12.2018

Vermögen per 01.01

6 798 446

6 728 735

Vermögen per 31.12.

7 337 252

6 798 446

Vermögensveränderung

538 806

69 711

Pro memoria: Arbeitgeberbeitragsreserve

641 264

641 264

Kasse

Forderungen aus L+L

Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Finanzanlagen (Mietzinskaution) Sachanlagen Immaterielle Werte

Passiven

Kurzfristiges Fremdkapital

Vermögensentwicklung

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Erfolgsrechnung (in CHF) Ertrag

2019

2018

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

6 444 495

6 234 146

GS1 System

1 187 441

1 175 916

Academy

3 883 111

3 386 102

Events

538 415

626 283

GS1 Consulting

976 882

861 610

Branchenmanagement

28 864

0

Marketing

61 305

90 444

GS1 Clubs

82 000

79 200

Diverse Erträge

10 102

11 089

Debitorenverluste

–38 428

–31 439

13 174 188

12 433 351

2019

2018

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

–423 375

–444 827

GS1 System

–211 216

–326 998

–2 370 303

–1 989 925

Nettoerlöse L+L Aufwand

Academy Events

–425 990

–534 276

GS1 Consulting

–230 607

–430 903

Branchenmanagement

–276 218

0

Marketing

–133 196

–184 381

Services

–33 609

–54 660

GS1 Clubs

–66 703

–47 542

–4 171 217

–4 013 512

9 002 971

8 419 839

Direkter Aufwand L+L Bruttoergebnis

–7 030 593

–6 415 708

Verwaltungs- und Vertriebsaufwand

Personalaufwand

–991 126

–772 769

Übriger Betriebsaufwand

–581 278

–580 658

Abschreibungen

–382 085

–279 321

17 889

371 383

8 077

13 124

–2 491

–2 750

5 586

10 374

Finanzaufwand

–42 820

–355 992

Finanz- und Wertschriftenertrag

566 377

37 737

Finanzergebnis

523 557

–318 256

Ergebnis vor Sonderaufwendungen

547 032

63 501

9 880

28 225

Ausserordentlicher Aufwand

–7 086

–12 044

Ausserordentliches Ergebnis

2 794

16 181

Jahresergebnis vor Steuern

549 826

79 682

Direkte Steuern

–11 020

–9 971

Jahresergebnis

538 806

69 711

Betriebsergebnis Betriebsfremder Ertrag Betriebsfremder Aufwand Betriebsfremder Aufwand und Ertrag

Ausserordentlicher Ertrag

29


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Anhang zur Jahresrechnung

2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zur Bilanz und Erfolgsrechnung

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ­ ngewandte Bewertungsgrundsätze A Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Be­ stim­ mungen des Schweizerischen Rechnungs­ legungs­ rechts (32. Titel des Obligationenrechts, Art. 957 bis 963b) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewer­ tungs­grundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind oder wo Wahlmöglichkeiten vorliegen, sind nach­ folgend umschrieben: Wertschriften Die kurzfristig gehaltenen Wertschriften werden zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Um Schwankungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen, wird eine Schwankungsreserve (Wertberichtigung) gebildet. Sachanlagen Die EDV-Anlagen und -Geräte werden über drei bis fünf Jahre und die Geschäftsräumlichkeiten und das Mobiliar innert zehn Jahren abgeschrieben. Umsatz Die Umsatzerlöse werden bei Erbringung der Dienst­ leistung erfasst.

30

Allgemeine Angaben Firma Verein GS1 Schweiz Rechtsform Verein Sitz des Unternehmens Bern Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr über 10, aber unter 50 Personen. Verpflichtungen gegenüber Pensionskasse Per 31.12.2019 bestand eine Verbindlichkeit gegen­ über der Personalvorsorgeeinrichtung von CHF 100 310 (2018: Guthaben von CHF 2090). Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die rasche Verbreitung des Coronavirus hat im Jahr 2020 zu einer erheblichen Anzahl von Infektionen geführt. Die von verschiedenen Regierungen ergriffenen Massnahmen zur Eindämmung des Virus haben die Wirtschafts­ tätigkeit beeinträchtigt. Wir haben eine Reihe von Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Geschäftstätigkeit zu minimieren, wie Verhaltensregeln zur Sicherheit und Gesundheit für unsere Mitarbeitenden (z. B. physische Distanz im Betrieb und wo möglich Arbeit von zu Hause aus). Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir bereits Auswirkungen auf unser Geschäft und unser Ergebnis. Wir werden staatliche Anordnungen weiterhin befolgen und parallel dazu alles tun, um unsere Tätigkeit auf bestmögliche Weise fortzusetzen, ohne die Gesundheit unserer Mit­arbeitenden und anderer Interessengruppen zu g ­ e­fährden.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Sachanlagen Die Sachanlagen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Kategorie

2019

2018

Mobiliar und Einrichtungen

180 000

308 300

EDV-Anlagen und -Geräte

146 400

128 300

Geschäftsräumlichkeiten

704 100

710 100

1 030 500

1 146 700

Total

Offenlegung weiterer Verpflichtungen Mietverträge, die nicht innerhalb eines Jahres kündbar sind: Engagement

Mietdauer von

bis

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2015

30.09.2020

Restbetrag 279 873

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2020

30.09.2025

1 865 820

Canon Mietvertrag: CH-931391-OKL

06.10.2015

05.10.2020

2 259

Canon Mietvertrag: CH-931291-OKL

16.12.2015

15.12.2020

2 703

Canon Mietvertrag: CH-931292-OKL

16.12.2015

15.12.2020

2 024

Nicht frei verfügbare Aktiven Mietkaution von CHF 200 070 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Positionen

2019

2018

Rückvergütung Versicherungsleistungen

7 141

15 973

Diverse periodenfremde Erträge

2 738

12 252

Total

9 879

28 225

Positionen

2019

2018

Diverse periodenfremde Aufwände

7 086

12 044

Total

7 086

12 044

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand

31


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Kommentar zur Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2019 Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften (+TCHF 742) Die kurzfristig verfügbaren Mittel (Kasse, Postkonto, Bank und Wertschriften) betragen am Bilanzstichtag insgesamt TCHF 6576 (31.12.2018: TCHF 5833). Der Wertschriftenbestand per Bilanzstichtag ist ge­ genüber dem Vorjahr um TCHF 544 höher; Aktien (+TCHF 358), Obligationen (+TCHF 115). Die Wertschwankungsreserve bleibt unverändert in der Höhe von TCHF 420 bestehen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 156) Die Summe der Bruttoforderungen über TCHF 602 ist per Stichtag um TCHF 141 wertberichtigt. Im Bilanzwert von TCHF 461 sind Positionen von total netto TCHF 374 aus Inlandrechnungen in CHF sowie aus Rechnungen ins Ausland in Fremdwährung (EUR) von umgerechnet netto TCHF 87 inkludiert. Hauptsächlich gehen in den Forderungen Guthaben aus dem 4. Quartal 2019 hervor (TCHF 403). Die Berechnung des Delkredere auf Debitoren erfolgte nach den folgenden Grundsätzen: • Ausstände bis 90 Tage 5 % • Ausstände von 91–180 Tagen 25 % • Ausstände von 181–270 Tagen 50 % • Ausstände von 271–365 Tagen 75 % • Ausstände von >365 Tagen 100 % Um dem Währungsrisiko Rechnung zu tragen, ist auf den Forderungen in Fremdwährung zusätzlich ein Delkredere von 5 % gebildet (Total 31.12.2019: 10 %). Übrige kurzfristige Forderungen (–TCHF 9) Die Position beinhaltet in erster Linie das Verrechnungssteuerguthaben (TCHF 34) sowie Vorauszahlungen an Lieferanten (TCHF 17). Nicht fakturierte Dienstleistungen (+TCHF 12) Per Stichtag wurden Leistungen von total TCHF 12 bereits erbracht, jedoch per Bilanzstichtag noch nicht abgerechnet.

32

Aktive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 46) Diese Position beinhaltet den Ertrag von TCHF 350, der aus den Subventionen der eidgenössisch subventionierten Prüfungen erwartet wird. Weiter sind rund TCHF 63 für vorausbezahlte Aufwendungen, die ganz oder teilweise der nächsten Periode zu belasten sind, aktiviert. Die wertmässige Zunahme der aktiven Rechnungsabgrenzung ist auf die erwartete Zahlung im Zusammenhang mit den Subventionen (TCHF 50) zurückzuführen, die höher erwartet wird als im Vorjahr. Anlagevermögen Die Finanzanlagen (Mietzinskaution) sind gegenüber dem Vorjahr lediglich um den Habenzins erhöht. In der Anlagekategorie der Sachanlagen sind Investitionen von TCHF 99 für «EDV-Anlagen und Geräte» sowie TCHF 94 für «Geschäftsräumlichkeiten» getätigt worden, während bei der Kategorie «Mobiliar und Einrichtungen» Devestitionen im Umfang von brutto TCHF 128 (Anschaffungswert) zu verzeichnen sind. • Sachanlagen am 01.01.2019 – Nettobuchwerte TCHF 1147 • Investitionen EDV-Anlagen und Geräte +TCHF 99 • Investitionen Geschäftsräumlichkeiten +TCHF 94 • Ordentliche Abschreibungen –TCHF 232 • Sonderabschreibungen –TCHF 77 • Sachanlagen am 31.12.2019

TCHF 1031

Die Sonderabschreibung resultiert aus dem Abgang der Ausstattung, welche in der neuen Arbeitslandschaft auf der Geschäftsstelle nicht mehr verwendet wird. Aus den Investitionen für EDV-Anlagen und Geräte ist ein Betrag von TCHF 37 auf Investitionen im Zusammenhang mit der neuen flexiblen Arbeitslandschaft zurückzuführen. Den immobilen Sachanlagen (Geschäftsräumlichkeiten) wurden TCHF 100 als Abschreibungen belastet. Den mobilen Sachanlagen sind total TCHF 209 Wertberichtigungen zuzuordnen.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

In der Berichtsperiode wurden Kosten aus dem Projekt GS1 Digital für die digitale Transformation sowie die Lizenzen wie folgt bilanziert: • Immaterielle Werte am 01.01.2019 – Nettobuchwerte TCHF 239 • Investitionen Lizenzen GS1 Digital +TCHF 24 • Investitionen Dienstleistungen GS1 Digital +TCHF 53 • Ausbuchung GS1 Digital (Tocco) –TCHF 26 • Abschreibungen –TCHF 73 • Immaterielle Werte am 31.12.2019

TCHF

217

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 7) Durch die jeweilig periodengerechte Zuordnung der Kosten ergibt sich per Stichtag praktisch keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Generell sind per Bilanzstichtag einmalige Kosten von TCHF 109 bilanziert, die im Vorjahr nicht angefallen sind. Im Umkehrschluss sind 2019 einmalige Projektkosten aus dem Jahr 2018 über TCHF 127 nicht enthalten. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (+TCHF 126) Die Position der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfasst geschuldete Quellensteuer, Mehrwertsteuer sowie Restanzen gegenüber Sozialversicherungen. Die Abweichung ist in erster Linie auf höhere Verbindlichkeiten gegenüber den Sozialversicherungen zurück-

zuführen. Signifikant für die Abweichung ist der Ausstand gegenüber der Personalvorsorgeeinrichtung (TCHF 100). Die restlichen Positionen fallen gegenüber dem Vorjahr tiefer aus. Passive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 109) Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet einerseits Erträge, die ganz oder teilweise der nächsten Periode gutzuschreiben sind. Gegenüber dem Vorjahr sind im Bestand des erhaltenen Ertrags des Folgejahres keine wesentlichen Veränderungen angefallen (+4). Andererseits werden hier ausstehende Kosten aus Leistungs­ bezügen der Berichtsperiode bilanziert, die noch nicht eingetroffen sind (passive Rechnungsab­ grenzung). Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Positionen um rund TCHF 113 höher. Zurückzuführen ist die Ab­ weichung auf vertragliche oder freiwillige Zuwendungen an die Mitarbeitenden sowie Kosten aus periodengerechten Abgrenzungen. Rückstellungen (+TCHF 29) Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist durch die Erhöhung der Rückstellung für Ferien und Überzeit der Mitarbeitenden bedingt. Die Rückstellung für EPC (Electronic Product Code) bleibt unverändert. Arbeitgeberbeitragsreserve GS1 Switzerland verfügt bei der Basler Versicherung über eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte, nicht bilanzierte Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 641.

33


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Ertrag Die Erträge von GS1 Switzerland setzen sich aus Mitgliedschaftsbeiträgen und Umsätzen für Dienstleistungen zusammen. In der Berichtsperiode wurde ein Bruttoumsatz von TCHF 13 213 erzielt, was einem Mehrumsatz von TCHF 749 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusammensetzung der Einnahmen

2019

2018

Einfache Mitgliedschaft

16 %

17 %

Mitgliedschaft für die Teilnahme am GS1 System

32 %

33 %

Erträge aus dem Expertenkreis Bildung (inkl. Seminare)

30 %

27 %

Erträge aus dem Expertenkreis Event

4 %

5 %

Erträge aus dem Expertenkreis Consulting

7 %

7 %

11 %

11 %

Übrige Dienstleistungen

Die Einnahmen für Mitgliedschaft und Nutzung des GS1 Systems liegen um TCHF 210 über dem Vorjahr. Der im Expertenkreis GS1 System erwirtschaftete Umsatz liegt mit TCHF 12 leicht über dem Vorjahr. Der Zuwachs ist auch in diesem Jahr mehrheitlich auf die Branchen Konsumgüter/Retail (inklusive Onlinehandel) und Gesundheitswesen zurückzuführen. Dank den guten Lehrgangsstarts der letzten Jahre konnte der Expertenkreis Bildung den Umsatz vom Vorjahr erheblich verbessern (TCHF 497). Die Anzahl der Studierenden entsprach 2019 sowohl bei der Berufsprüfung zum Logistikfachmann wie auch bei der höheren Fach­ prüfung zum Logistikleiter bzw. Supply Chain Manager den Erwartungen. Erfreulich entwickelte sich der Kompakt­lehrgang Category Management. Ein Minderumsatz gegenüber dem Vorjahr (TCHF 87) ist im Expertenkreis Events zu verzeichnen. Einerseits sind Umsätze generell tiefer ausgefallen. Andererseits ist der Umsatzrückgang auf vereinzelte Praxis-Veranstaltungen zurückzuführen, die 2019 nicht stattgefunden haben. Der Bereich GS1 Consulting hingegen kann einen Umsatz­zuwachs von TCHF 115 verzeichnen. Der Umsatz­ zuwachs ist einerseits auf eine gute Nachfrage nach Beratungs­ dienstleistungen und andererseits auf die Lancierung der neuen Innovationsplattform Future Retail Switzerland zurückzuführen. Im Bereich Marketing sind auf Umsatzbasis Einbussen von TCHF 29 zu verzeichnen. So fielen die Einnahmen im Inseratebereich online sowie bei GS1 network tiefer aus als noch im Vorjahr. Der Berichtsperiode 2019 sind Debitorenverluste von TCHF 38 belastet. Dieser Posten setzt sich aus erlittenen Verlusten auf Debitorenguthaben von TCHF 9 (Vorjahr TCHF 27) und aus der Erhöhung des Delkredere um TCHF 29 zusammen.

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Aufwand Bedingt durch die neue Organisationsstruktur bei GS1 Switzerland, den Fokus auf Projekte und den neu geschaffenen Expertenkreis «Branchenmanagement» ist es im Produktionsaufwand zu signifikanten Umschichtungen von Kosten gekommen. So ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausgaben im Berichtsjahr 2019 im ­ «Branchenmanagement» ausgewiesen. Gesamthaft haben sich die Kosten gegenüber dem Vorjahr dem Umsatz entsprechend verhalten. So sind die Produktionskosten im Vergleich zum Vorjahr zwar um TCHF 158 höher, jedoch befindet sich die Intensität der gesamten direkten Kosten zum Umsatz mit 31,7 % auf dem Niveau des Vorjahres (+0,6 %). Der Personalaufwand beinhaltet die ordentlichen Personalkosten der rund 46 Vollzeitstellen bei 54 Personen. Die Gesamtausgaben sind gegenüber dem Vorjahr um rund TCHF 615 gestiegen. Dies ist in erster Linie auf rund vier zusätzliche Vollzeitstellen für die Umsetzung der neu ausgerichteten Strategie zurückzuführen. Der Verwaltungs- und Vertriebsaufwand liegt um TCHF 218 über dem Vorjahr. Diese Aufwandposition beinhaltet Büromaterial, Drucksachen, Kommunikationsund Beratungsaufwand sowie Lizenz- und Wartungs­ gebühren für EDV-Anlagen und Bürogeräte. Einerseits ist die Kostenzunahme auf unvorhergesehene Leistungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zurückzuführen (TCHF 115). Andererseits sind Rechts­ beratungskosten sowie der Kommunikationsaufwand um TCHF 57 gestiegen. Die weiteren Ausgaben sind im Rahmen auf Niveau Vorjahr angefallen. Die Position übriger Betriebsaufwand umfasst Raum­ kosten, Unterhalt und Reparaturen, Versicherungen und übrige Betriebsaufwendungen. In diesem Kosten­ bereich sind keine Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. In den Abschreibungen ist eine Sonderabschreibung über TCHF 77 im Zusammenhang mit der neuen Arbeitswelt belastet. Die restlichen Abschreibungen liegen rund TCHF 24 höher als im Vorjahr, was auf Neuanschaffungen für die neue Arbeitswelt zurückzuführen ist. Das Finanzergebnis fällt im Vorjahresvergleich um TCHF 842 besser aus. Grund dafür ist der ausserordentlich positive Verlauf des Vermögensverwaltungsmandats. So zeigt das Finanz­ ergebnis per Periodenende einen Finanzgewinn von TCHF 524, wo im Vorjahr noch ein Verlust von TCHF 318 resultierte. Die Position ausserordentlicher Erfolg umfasst vorwiegend einmalige oder periodenfremde Geschäftsvorfälle. Vereinnahmten ausserordentlichen Erträgen aus Versicherungsleistungen von TCHF 10 steht eine einmalige Rückerstattung von Subventionen aus früheren Jahren über TCHF 7 gegenüber. Die Buchhaltung schliesst mit einem Gewinn von TCHF 539.


Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an die Vereinsversammlung des Vereins GS1 Schweiz, Bern Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des Vereins GS1 Schweiz für das am 31. Dezember 2019 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetz­ lichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Verein vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind

Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte ­gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. PricewaterhouseCoopers AG Hans-Rudolf Burkhard Yvonne Burger Revisionsexperte Revisionsexpertin Leitender Revisor

Bern, 11. Mai 2020

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GS1 Switzerland setzen sich jeden Tag mit ihrem Fachwissen und viel Motivation für die Mitglieder ein:

Florian Aeschbacher

Claudia Apreda

Jonas Batt

Nathalie Bigall

Thomas Bögli

Evelyne Bösiger

Serdar Cakicioglu

Richard Chresta

Marco Da Forno

Maurice Deutsch

Jan Eberle

Stéphanie Eger

Johnny Fink

Heinz Graf

Ivan Greco

Galla Hartmann

Joachim Heldt

Iwan Isenschmid

Angela Jucker

Sandro Jungen

Jacqueline Klaiss Brons

Nadine Kneubühl

Cornelia Krall

Jan Krebs

Birgit Kretzer

Aiste Lehmann

Joëlle Marbacher

Pascal Matarazzo

Jörg Mathis

Franco Miani

Daniel Müller

Rita Nyvlt

Michel Ottiker

Sezer Özkan

Sara Pezzuto

Raphael Pfarrer

Cornelia Piller

Thanh Reichen

Uwe Rüdel

Mario Rusca

Domenic Schneider

Marc Schneider

Claudia Schön

Dominique Marco Schwarzenbach Stähli

Nicole Stähli

Hanspeter Stöcklin

Michel Stoffel

Roland Weibel

Janine Zahnd

Simon Zbinden

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Berichtsjahr auch für GS1 Switzerland tätig: Anita Fankhauser, Mitarbeiterin Daten­bereinigung, Erika Wüthrich, Mitarbeiterin Datenbereinigung, Marcus Arnoczky, Senior Managing Consultant, 29.02.2020, Tamara Fankhauser, IT Solution Engineer, 31.12.2019, Matthias Graber, Manager Industry Engagement Transport & Logistics, 30.11.2019, Désirée Zurwerra-Wellig, Senior Event Manager und Marketing Projekte, 19.11.2019, Erica Pante, Administration & Support GS1 System, 31.08.2019

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien Jedes Jahr leisten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen wert­­ volle Arbeit in unseren Fachbeiräten, Fachgruppen und Arbeitsgruppen. Sie bringen die Aussensicht der Mitglieder ein, unterstützen die Geschäftsleitung von GS1 Switzerland bei strategischen Fragestellungen und erarbeiten Fachpublikationen oder Empfehlungen. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung.

«Unsere Gremien sind der Innovationsmotor, der unsere Standards und Prozesse basierend auf den aktuellen und künftigen Bedürfnissen unserer Mitglieder kontinuierlich weiterentwickelt. Im Weiteren können unsere Mitglieder dank der neutralen Plattform GS1 Switzerland kollaborativ den Einsatz unserer Standards in der Praxis miteinander abstimmen und optimieren.» Dr. Raphael Pfarrer, Leiter GS1 Consulting & Business Development

Fachbeiräte Fachbeirat Konsumgüter/Retail Fachbeirat Gesundheitswesen Fachbeirat Westschweiz

Fachgruppen Fachgruppe SCM Pharma Fachgruppe SCM Verbrauchsmaterialien, Medizin­produkte und Objekte Fachgruppe Category und Demand Management Fachgruppe Digital Commerce Fachgruppe Stammdaten Fachgruppe Tauschgebinde Schweiz Fachgruppe Standards

Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe TSD – Handel und Industrie Arbeitsgruppe Weiterbildung Logistik Westschweiz Arbeitsgruppe Vernetzung und Collaboration Arbeitsgruppe 2D-Datenträger in Verkauf und Logistik

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Geschäftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger Bei der Realisierung unseres umfangreichen Veranstaltungsprogramms, der Logistikmarktstudie Schweiz, von Future Retail Switzerland, des Projekts Spital der Zukunft Live und der Initiative Lean & Green Switzerland durften wir auf die Unterstützung von zahlreichen Sponsoren, Partnern und Trägern zählen.

«Veranstaltungen und Projekte auf dem Niveau und in der Grössenordnung, wie GS1 Switzerland sie im Portfolio hat, sind für eine Not-for-Profit-Organisation nicht einfach zu realisieren. Dank unserer Sponsoren, Partner und Träger gelingt es uns aber jedes Jahr wieder, ein attraktives und spannendes Programm zusammenzustellen.» Jörg Mathis, CEO

Für 2019 gilt unser Dank folgenden Firmen: Events Kompetenzpartnerin

Hauptsponsoren

Sponsoren

Aussteller • • • •

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ad agents GmbH Coop Genossenschaft Dachser Spedition AG Hostpoint AG

• • • •

Seeburger Informatik AG Solid Solutions en identifications SpecPage AG Stämpfli Verlag AG

• Stepcom Services GmbH • Swisslog AG • TERRAVIGNA AG


Gesch채ftsbericht 2019 GS1 Switzerland

Logistikmarktstudie Schweiz 2019 Studienpartner

Tr채ger

Future Retail Switzerland Studienpartner

Schirmherrschaft

Tr채ger

Sponsoren

Spital der Zukunft Live Tr채ger

Sponsor

Lean & Green Switzerland Hauptsponsor

Patronatspartner

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GS1 Switzerland – The Global Language of Business GS1 Switzerland ermöglicht Lösungen für effizientere Wertschöpfungsnetzwerke mithilfe globaler Standards. Wir unterstützen Unternehmungen bei der Optimierung ihrer Waren-, Informations- und Werteflüsse und vermitteln praxisnahes Wissen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern erarbeiten wir Standards und Prozessempfehlungen und schaffen Nutzen für alle Beteiligten. GS1 Switzerland ist ein neutraler Verein mit Sitz in Bern und Teil der in 140 Ländern tätigen Not-for-profit-Organisation GS1.

GS1 Switzerland Monbijoustrasse 68 CH-3007 Bern T +41 58 800 70 00 www.gs1.ch

GS1 is a registered trademark of GS1 AISBL. All contents copyright © GS1 Switzerland 2020


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