Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

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Geschäftsbericht 2017


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Bildwelt: Digitalisierung Digitalisierung ist in aller Munde. Sie bestimmt unseren Alltag, erleichtert ihn teilweise, stellt uns aber auch immer wieder vor neue Herausforderungen. Internet der Dinge, Supply Chain 4.0 oder intelligente Produk­ tion sind untrennbar mit Digitalisierung verknüpft. Roboter, 3D-Drucker und autonome Produktionsanlagen sind flexible Automatisierungskomponenten und wichtige Bestandteile von Industrie 4.0. Sie werden uns auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten, und Standards ebnen uns diesen Weg. Der Mensch wird trotz aller Technik auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Bilder: www.shutterstock.com; auf Seite 7 Anina Lehmann; auf Seite 15 Die Schweizerische Post

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Inhaltsverzeichnis Bericht des Präsidenten

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Themen

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Angepasste Strategie und Digitalisierung bei GS1 Schweiz: Fit für künftige Herausforderungen

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Branchen

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Konsumgüter: Dienstleistungen für die erfolgreiche Digitalisierung

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Gesundheitswesen: Schweizer Gesundheitswesen setzt auf das GS1 System

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Transport & Logistik: Weniger CO2 und mehr Kontrolle beim Palettentausch

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Technische Industrien: Engagement im Bahnwesen und in der Industrie 4.0

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Angebot

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Weiterbildung und Events: Grosses Interesse an den Lehrgängen und Veranstaltungen

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Jahresrechnung

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Kommentar zur Jahresrechnung

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Bericht der Revisionsstelle

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien

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Besten Dank für die Unterstützung

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Bericht des Präsidenten

Die Chancen des Wandels nutzen Die Komplexität in unserem Zeitalter nimmt zu. Wir alle müssen uns täglich auf Neues einstel­ len. Wandel ist unser ständiger Begleiter. Dies galt im Berichtsjahr im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung in unseren Fokusbranchen, aber auch bei GS1 Schweiz durch die angepasste Strategie. Veränderungen, die der Wan­ del mit sich bringt, werden oft als Probleme, Stolperstei­ ne oder Hindernisse betrach­ tet. Wir müssen jedoch lernen zu akzeptieren, was ausser­ halb unserer Kontrolle liegt und wo wir Dinge verändern können. Das bedeutet aber nicht zu resignieren, sondern fokussiert und flexibel auf den Wandel zu reagieren.

Zusammenarbeit ist der Schlüssel In den vergangenen Monaten durfte ich deutlicher als zu­ vor erfahren, welch hervorragendes Team tagtäglich bei GS1 Schweiz die Mitgliederinteressen wahrnimmt. Mit der Genehmigung der revidierten Strategie Ende 2016 hat der Vorstand die Weichen für die nächsten fünf Jahre gestellt. Wir wollen uns noch stärker an den Bedürfnissen der Marktteilnehmer in unseren Haupt­branchen Konsum­ güter, Gesundheitswesen sowie neu Transport & Logistik und Technische Industrien ausrichten. Die Nähe zu unse­ ren Mitgliedern spielt dabei eine wichtige Rolle. Wesent­ liches Erfolgselement ist die Zusammenarbeit, getragen von Neugier und Begeisterung für spannende Aufgaben. Nur so können wir gemeinsam Werte schaffen, wozu der Einzelne nicht in der Lage ist. Um diese Aufgabe besser erfüllen zu können, haben wir im Berichtsjahr mit dem Projekt GS1 Digital unsere eige­ ne IT-Systemlandschaft weitgehend neu gestaltet. Die Anpassungen machen uns fit für künftige Herausforde­ rungen. Das Projekt ist zudem ein Showcase für GS1 Schweiz: Wo die Anwendung von GS1 Standards mög­ lich und sinnvoll ist, werden diese auch eingesetzt. All unseren Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle danke ich für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Hartnäckigkeit, die bei einer solchen Übergangsphase immer wieder auf­ tauchenden Probleme mutig anzugehen, und für die im­ merwährende Zuversicht, dass die Zukunft eine bessere (digitale) Welt sein wird.

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Gesundheitswesen bekennt sich zu GS1 Besonders erfreulich ist, dass unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre im Schweizer Gesundheitswesen honoriert werden. Immer mehr Beteiligte bekennen sich zu den GS1 Standards als Basis für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, unter anderem auch die Schweizer Universitätsspitäler, die nun alle Mitglieder von GS1 Schweiz sind. Weiter erhielten unsere Spezialisten für das Gesundheitswesen deutlich mehr Anfragen für Refe­ rate. Auch darf GS1 Schweiz ein Beratungsmandat für die Logistik in einem grossen Spital ausführen. Die Digitalisierung beschäftigte unsere Berater und Ent­ wickler im Berichtsjahr auch in der Konsumgüterbran­ che. Zahlreiche, vor allem kleinere Unternehmen haben sich bisher nicht oder nur ansatzweise mit den Themen Standards, Stammdaten und Datenqualität befasst. Das Verständnis wächst, dass die zunehmende Vernetzung

Vorstand von GS1 Schweiz, Stand 31.12.2017 Präsident: Robert Vogel Vorstandsmitglieder: • Jörg Ackermann, Coop Genossenschaft Basel • Felix Burkhard, Galenicare AG, Bern • Ines Furler, DHL Logistics Schweiz AG, Pratteln • Hans Rudolf Hauri, RUAG Real Estate AG, Bern • Ferdinand Hirsig, Volg Konsumwaren AG, Winterthur • Walter P. Hölzle, Stiftung Refdata, Zug • Goepf Lanz, Nestlé Suisse SA, Vevey • Wolfgang Mähr, SPAR Handels AG, St. Gallen • Pierre-André Meyrat, Bundesamt für Verkehr BAV, Bern • René Michel, Henkel & Cie AG, Pratteln • Nicolas Perrin, SBB Cargo AG, Basel • Max Peter, Emmi Schweiz AG, Luzern • Stefan Regli, PostLogistics AG, Bern • Gilbert Schmutz, Gétaz-Miauton SA, Villeneuve • Christophe Weiss, LRG Logistics SA, Bussigny-près-Lausanne • Aurelius Wespi, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich


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eine Zusammenarbeit auf Basis etablierter Standards verlangt. Damit auch die KMUs mit der Geschwindigkeit der grossen Marktteilnehmer in der Branche Schritt hal­ ten können, unterstützten wir sie mit unseren Beratungs­ leistungen. Der Ruf nach Zusammenarbeit entspricht nicht unbe­ dingt der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung. Indi­ vidualisierung und der Glaube, die digitalen Technologien können all unsere Probleme lösen, herrschen immer noch vor. Ich bin überzeugt, dass der Mensch in Zukunft wie­ der den ihm gebührenden, wichtigeren Stellenwert ein­ nehmen wird. Die Basis jeder Partnerschaft, Kooperation oder Zusammenarbeit ist Vertrauen, und das kann (zu­ mindest bis heute) keine Technologie vollends ersetzen.

Mit neuem Geschäftsleiter in die Zukunft Dies gesagt, heisse ich unseren neuen Geschäftsleiter Jörg Mathis, der Anfang April 2018 seine Tätigkeit voll­ amtlich aufgenommen hat, ganz herzlich willkommen. Gemeinsam mit ihm und dem Vorstand von GS1 Schweiz wird die Umsetzung der Strategie an Fahrt gewinnen. Die Segel sind gesetzt, die guten Winde können genutzt und Fahrt aufgenommen werden. Ich freue mich, wenn wir den einen oder anderen Abschnitt der Fahrt gemein­ sam segeln können. Robert Vogel, Präsident GS1 Schweiz

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Angepasste Strategie und Digitalisierung bei GS1 Schweiz

Fit für künftige Herausforderungen In Ausführung der angepassten Strategie soll auch GS1 Schweiz vollkommen digitalisiert und möglichst papierlos werden. Mit dem internen Grossprojekt GS1 Digital wird die IT-Systemlandschaft neu gestaltet und für künftige Herausforderungen fit gemacht. Das Projekt ist zudem ein Showcase für GS1 Schweiz: Wo die Anwendung von GS1 Standards möglich und sinnvoll ist, werden diese auch eingesetzt.

60 000

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Komplex Die Datenbank von GS1 Schweiz umfasst 60 000 Privatund Firmenadressen, die gepflegt werden müssen.

155

Umfangreich Neben den 45 festangestellten Mitarbeitenden beziehen noch weitere rund 110 Personen Löhne für Tätigkeiten als Dozenten, Prüfungsexperten und so weiter.

800

Anspruchsvoll Rund 800 externe Personen haben in ihrer Funktion als Gremienmitglied, Dozent oder Prüfungsexperte Zugriff auf unsere Plattformen.


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Auslöser für das Projekt, das im April des Berichtsjahres startete, waren verschiedene Faktoren: Die IT-System­ landschaft war fragmentiert und veraltet. Mit den bis­ herigen Systemen war eine Unterstützung der Strategie, die Digitalisierung und verstärkte Branchen­orientierung anstrebt, nicht möglich.

Integral und zukunftsorientiert GS1 Digital will eine integrierte Systemlandschaft ohne Brüche und ein einheitliches Stammdatenmanagement. Dies wird die Zusammenarbeit mit externen Partnern er­ leichtern, uns ein geräteunabhängiges Arbeiten erlauben und eine geschlossene Unterstützung über alle Prozess­ stufen hinweg im Hinblick auf künftige Aufgaben, bei­ spielsweise im Zusammenhang mit GS1 Cloud, ermögli­ chen. Last but not least stellt das Projekt auch einen Showcase dar: Wo die Anwendung von GS1 Standards möglich und sinnvoll ist, werden diese eingesetzt. Technisch gesehen liess GS1 Digital keinen Stein auf dem anderen. CRM, Finanz- und Kreditorenbuchhaltung, Zeit­ erfassung, Fakturierung, kurz: die gesamte Systemland­ schaft wurde unter die Lupe genommen, ein Grossteil der Tools ausgewechselt, neue wurden zusätzlich einge­ führt. Eine Herausforderung lag in der Komplexität der Ge­ schäftsfelder von GS1 Schweiz. Wir haben einerseits Beratungs- und Supportdienstleistungen und anderer­

seits Bildungs- und Veranstaltungsangebote. Die beiden Geschäftsfelder haben unterschiedliche Bedürfnisse und stellen unterschiedliche Anforderungen an eine Software. Die Basissoftware, welche die grundlegenden Funktio­ nalitäten abdeckt, wird deshalb durch ein spezialisiertes System für das Lern-, Event- und Datenmanagement er­ gänzt. Über eine Datendrehscheibe sind die Systeme – auch unsere externen Programme wie GLN Search, Gepir oder trustbox – miteinander verbunden. Dank des zen­ tralen Datenhubs können die Systeme fehlerfrei mitein­ ander kommunizieren. Indem auf Customizing verzichtet wird, können Migrationen und Erweiterungen einfacher und mit geringeren Kosten vollzogen werden.

Anstrengungen lohnen sich Das Projekt GS1 Digital ist richtig und zwingend, bedeu­ tete im Berichtsjahr jedoch einen enormen internen Auf­ wand. Im Herbst 2018 wird ein grosser Teil des Projekts abgeschlossen sein. Dann werden wir und auch unsere Mitglieder von den Anstrengungen profitieren können. Hanspeter Stöcklin, Senior Management Consultant und Projektleiter GS1 Digital Dr. Raphael Pfarrer, Director GS1 Consulting Daniel Müller, Director GS1 System

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Konsumgüter

Dienstleistungen für die erfolgreiche Digitalisierung Nicht nur nimmt die Digitalisierung laufend zu und durchdringt immer mehr die Geschäfts­ welt. Auch die Geschwindigkeit, mit der diese Entwicklung voranschreitet, nimmt zu. Das fordert unsere Mitglieder und uns zunehmend.

5581

72 356 365

28 8

Steigend Im Berichtsjahr verzeichnete GS1 Schweiz 5581 Mitglieder. Das sind 261 mehr als im Vorjahr.

Weltweit 72 356 365 GTIN wurden bis Ende 2017 bereits von über 100 GS1 Mitgliedorganisationen weltweit in die Datenbank GS1 Cloud eingepflegt.

Gut beraten An 28 Tagen haben wir unsere Mitglieder bei der Umsetzung und Implementierung der GS1 Standards vor Ort beraten.


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Die Digitalisierung stellt an alle Beteiligten immer höhere Ansprüche, auch an die Standard- und Produktentwick­ lung. Je mehr Personen verstehen, wie wichtig Digitali­ sierung ist und dass deren Bedeutung stetig zunimmt, desto höher werden auch die Ansprüche.

GDSN Major Release Ein Schwerpunkt im Berichtsjahr bei der Standard- und Produktentwicklung war denn auch der GDSN Major Release. Gemeinsam mit der Fachgruppe Stammdaten haben wir den Inhaltsstandard für die Schweiz umfas­ send überarbeitet und angepasst. Die Arbeiten waren intensiv. Auch unsere Mitglieder waren durch die Umset­ zung stark gefordert. Besonders hat uns der Umgang mit Datenpools und die Einbindung derselbigen beschäf­ tigt. Neue Anbieter, die auf den Markt drängen, stellen uns vor Herausforderungen, zeigen aber auch, dass die Bedeutung von GDSN erfreulicherweise zunimmt. Dies kann sicherlich auf die rechtliche Entwicklung mit der zu­ nehmenden Forderung nach einer lückenlosen Rückund Nachverfolgbarkeit zurückgeführt werden. Nicht zuletzt hat die Digitalisierung mittlerweile auch Firmen erfasst, die sich mit der Thematik Stammdaten und Da­ tenpools noch nicht auseinandergesetzt haben. Wir sind uns bewusst, dass GDSN für viele Unternehmen eine hohe Einstiegshürde aufweist. GS1 arbeitet deshalb dar­ an, die Standards und Anwendungen zu vereinfachen. Eine Hilfe dabei können die Plattformen GS1 Cloud und trustbox sein.

Qualität der Produkt- und Adressstammdaten In diesem Zusammenhang taucht immer wieder das Thema Datenqualität auf, insbesondere die Qualität von Produkt- und Adressstammdaten. Was geschieht, wenn Daten, die nicht korrekt oder nicht vollständig sind, eines Tages in automatisierte Prozesse eingebunden werden? Wie kann die Qualität gewährleistet werden und dies auch über einen gewissen Zeitraum hinweg? Hier kommt das Stichwort Datenpflege zum Zug. Es ist nicht die Auf­

gabe von GS1 Schweiz, die Daten zu pflegen, jedoch möchten wir unsere Mitglieder so gut wie möglich dabei unterstützen. Bei unserer Plattform trustbox konnten wir beispielsweise dank dem Einsatz des Instruments «DataChecker» eine gute Qualität erreichen. Ausserdem lassen wir das Thema Stammdatenqualität in unsere Se­ minarreihen einfliessen und arbeiten an der Entwicklung eines spezifischen Trainings dazu.

Digitalisierung der Supply Chain end-to-end Im Berichtsjahr hat uns insbesondere auch die Frage be­ schäftigt, wie die Supply Chain digitalisiert werden kann. Viele Unternehmen tun sich schwer damit. Sie haben zu wenige oder zu spät Investitionen getätigt und haben jetzt einen enormen Nachholbedarf. Die grösste Herausforderung stellt dabei die Verknüp­ fung des physischen Warenstroms mit dem digitalisier­ ten Informationsstrom entlang der gesamten Supply Chain über alle Partner hinweg dar – und zwar lückenlos. Mit seiner klaren Sicht auf Stammdaten, Transaktions­ daten und Ereignisdaten ist das GS1 System die richtige Lösung dafür. Je mehr Unternehmen das GS1 System nutzen, desto mehr steigt der Reifegrad des Systems und desto mehr können die Nutzer von stetig erhöhter Prozess- und Kosteneffizienz profitieren.

Anwendungsempfehlung Rückverfolgbarkeit international aufgenommen Die Anwendungsempfehlung «Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette: Grundlagen und Prozesse», die im Berichts­ jahr nach intensiver Arbeit einer Arbeitsgruppe, be­ stehend aus Supply Chain-, Qualitätssicherungs- und Systemspezialisten, publiziert wurde, fand nicht nur auf nationaler Ebene Beachtung, sondern auch massgeblich Eingang in den Global Traceability Standard 2.0, der im August 2017 publiziert wurde. Die Empfehlung stellt eine gute Anleitung dar, wie Rück- und Nachverfolgbarkeit über die gesamte Supply Chain digitalisiert umgesetzt werden kann.

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Anwendungsempfehlung Planung & Prognose veröffentlicht Einem schwierigen Kerngebiet des Managements eines Unternehmens hat sich die Arbeitsgruppe Planung & Prognose gewidmet. Sie hat ein unternehmensübergreifendes Verständnis von Planung und Prognose definiert, einen standardisierten Prozess entwickelt und Best Practices erarbeitet. Die daraus entstandene Anwen­ dungsempfehlung ist ein wichtiger Beitrag aus Prozess­ sicht.

Lehrgang Category Management aktualisiert Im Berichtsjahr haben wir den Lehrgang Category Ma­ nagement erfolgreich aktualisiert und die Elemente des Omnichannel Retailing integriert. Damit konnten wir ein Kernelement des Efficient Consumer Response erfolg­ reich weiterentwickeln. Dreimal konnten wir ihn bereits bei Kunden und einmal bei uns im Haus durchführen. Dies bestätigt uns, dass der 8-Schritte-ManagementProzess nach wie vor DER Prozess im Detailhandel ist. Ausserdem ist der Lehrgang Category Management nicht nur in der Schweiz ein grosses Thema, sondern im gesamten deutschsprachigen Europa.

fTrace im Einsatz Die Lee Fish Europe AG, die europäische Vertretung der Lee Group, die sich auf den hoch qualitativen und nach­ haltigen Fang von Fisch in Ozeanien und Südostasien

und dessen Handel spezialisiert hat, setzt für die Doku­ mentation ihrer Supply Chain auf die Rück- und Nachver­ folgbarkeitslösung fTrace. Dabei kommt fTrace nicht nur im B2B-Bereich zum Einsatz, sondern auch im Geschäft mit dem Endkunden. Lee Fish eröffnete im Frühjahr des Berichtsjahrs einen Verkaufsraum in Baar/Sihlbrugg und setzt für eine maximale Transparenz in Bezug auf Her­ kunft und Fang auf fTrace. Handelspartner und Kunden können im Laden via QR-Code abfragen, wo und wie der Fisch in der Auslage gefangen wurde. Zudem können über die App auch Verarbeitungstipps und Rezepte zum jeweiligen Produkt abgerufen werden.

GS1 Cloud auf Kurs Ein gutes Beispiel für das immense Tempo, das heute von GS1 erwartet wird, ist das globale Mammutprojekt GS1 Cloud. Innerhalb von weniger als zwölf Monaten wurde die von grossen Playern wie Alibaba, Amazon und eBay geforderte Datenbank zur einfachen Prüfung von Produkten weltweit auf die Beine gestellt. In Zukunft werden für jede GTIN wichtige Basisinformationen in der Datenbank gespeichert. Neben Marken- und Produkt­ name sollen ein Bild, die Produkteklassifizierung, die Sprache der Produktangaben und der Zielmarkt aufge­ führt sein. Gleichzeitig wird – wie im Gesundheits­wesen bereits umgesetzt – die Wiederverwendung der GTIN künftig untersagt sein. Zurzeit wird die Plattform von den GS1 Mitgliedsorgani­ sationen rund um den Globus mit Daten befüllt. Im Laufe des Jahres 2018 wird sie live geschaltet.

Kunden können dank fTrace via QR-Code abfragen, wo und wie der Fisch in der Auslage gefangen wurde.

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Datensammlung

Datenspeicher

Daten werden aus verschiedenen Quellen hochgeladen

Daten werden in einer modernen, skalierbaren Cloud-Datenbank gespeichert

Datenzugriff Daten werden an verschiedene Wertschöpfungsanwendungen verteilt

GS1 Activate

Retailers, e-tailers

GTIN-Zuteilung und -Aktivierung

GDSN Datenpools

App-Entwickler, Lösungsanbieter

Datenfluss direkt oder optional über MO

Datenaggregatoren Lokale/andere Kataloge

betrieben von GS1 Global, angeboten durch GS1 MO

Hersteller

GS1 Mitgliedsorganisationen (MO) Aufsichtsbehörden

Interne Datenbank des Markeninhabers In Zukunft werden für jede GTIN wichtige Basisinformationen in der GS1 Cloud gespeichert.

GS1 SmartSearch

Single GTIN mit grosser Nachfrage

Der neue Standard GS1 SmartSearch befindet sich noch in der Einführungsphase. Ein erster erfolgreicher Pilot in der Schweiz wurde durchgeführt und das halbtägige Seminar zum Standard gut aufgenommen. Daneben standen verschiedene externe Vorträge im Fokus. Für 2018 sind Erleichterungen in der Datenerfassung und Modulierung nach GS1 SmartSearch geplant.

Die Politik von Google, Amazon, Alibaba und eBay, ver­ mehrt auf das GS1 System und die Global Trade Item Number (GTIN) zu setzen, hat sich besonders deutlich bei unserem Angebot Single GTIN bemerkbar gemacht. Insbesondere im Bereich Kleinunternehmen hat die Nachfrage im Berichtsjahr überdurchschnittlich um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Hier wird sich noch einiges bewegen.

Hybridrechnung umgesetzt Vertreter der Behörden, des Handels, der Industrie und der Initiative swissDIGIN haben unter der Leitung von GS1 Schweiz im Schnellzugstempo ein Format für die elektronische Rechnung nach deutschem und franzö­ sischem Vorbild (ZUGFeRD, Factur-X) definiert. Dank einem PDF mit integriertem und standardisiertem XML ist auch eine automatisierte Verarbeitung möglich. Das Format ist voll kompatibel mit den bestehenden europä­ ischen Lösungen und kann somit auch grenzüberschrei­ tend verwendet werden. Eine detaillierte Umsetzungs­‑ empfehlung gibt Auskunft über den Einsatz.

trustbox wächst Die Entwicklung unserer Plattform trustbox für den Datenaustausch im Bereich Lebensmittel war äusserst erfreulich: Wir haben die Grenze der 100 Teilnehmer ge­ knackt, über 300 Marken von namhaften Firmen wie Mondelez, Unilever und Nestlé sind auf der Plattform ab­ rufbar. Dies hängt nicht zuletzt auch mit der Übergangs­ frist der neuen Lebensmittelkennzeichnungsverordnung zusammen, die im Mai 2018 abläuft. Daniel Müller, Director GS1 System Dr. Raphael Pfarrer, Director GS1 Consulting

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Gesundheitswesen

Schweizer Gesundheitswesen setzt auf das GS1 System Unsere intensive Arbeit in den vergangenen Jahren zahlt sich aus: Immer mehr Player im Schweizer Gesundheitswesen bekennen sich zum GS1 System. Ende Berichtsjahr sind nun alle Schweizer Universitätsspitäler Mitglied von GS1 Schweiz

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+15 %

86 %

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Zugesagt Alle fünf Universitätsspitäler der Schweiz sind mittlerweile Mitglied von GS1 Schweiz.

Zunehmend Der Anteil der Mitglieder von GS1 Schweiz aus dem Gesundheitswesen lag Ende Berichtsjahr mit 512 Unter­ nehmen bei 9,1 Prozent aller Mitgliedschaften. Das ist eine Zunahme von 15 Prozent gegenüber 2016.

Wichtig 86 Prozent aller in den GUDID-Datenbanken der USA enthaltenen Medizinprodukte werden mit einer GTIN identifiziert.


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Auch immer mehr Hersteller von Medizinprodukten setzen auf unsere Standards. Zudem erhielten unsere Spezialisten für das Gesundheitswesen im Berichtsjahr deutlich mehr Anfragen für Referate als in den Vorjahren. Ein Beratungsmandat für die Logistik in einem grossen Spital dürfen wir ebenfalls ausführen. Ein wesentlicher Grund für dieses Interesse ist die Digi­ talisierung, die auch im Gesundheitswesen ein grosses Thema ist. Man erkennt, dass die heutigen Mechanismen in Sachen Qualitätsanforderungen, Transparenz, Rück­ verfolgbarkeit und Patientensicherheit nicht mehr aus­ reichen. Weiter stehen einige regulatorische Anpassun­ gen an wie die Falsified Medicine Directive (FMD) und die damit zusammenhängenden Änderungen im Heil­ mittelgesetz, die Unique Device Identification (UDI) und die neuen EU-Verordnungen für Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika (MDR), die mit dem GS1 System umgesetzt werden können.

FMD: GS1 Schweiz stark involviert Die FMD verlangt, dass von Fälschung gefährdete phar­ mazeutische Produkte serialisiert und die Informationen dazu in einer zentralen Datenbank gemeldet werden. In der EU müssen ab dem 9. Februar 2019 sämtliche rezept­ pflichtigen Humanarzneimittel mit Sicherheitsmerkmalen versehen sein. Auch den kleinen Anbietern in der Schweiz wird langsam, aber sicher bewusst, dass die FMD Aus­ wirkungen auf ihr Geschäft hat und sie sich mit der The­ matik beschäftigen müssen. GS1 Schweiz stand jedoch den Herstellern pharmazeu­ tischer Produkte nicht nur beratend zur Seite, sondern war auch in der Umsetzung der FMD-Richtlinie in der Schweiz involviert. Um die Gültigkeit der Seriennummer vor der Abgabe eines Arzneimittelpacks überprüfen zu können, muss in jedem teilnehmenden Staat ein natio­ naler Datenspeicher eingerichtet werden.

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In der Schweiz werden die Grundsätze der EU-Ver­ ordnung im neuen Heilmittelgesetz (Art. 17a) auf vor­ derhand freiwilliger Basis übernommen. Die Schweizer Verbände des Gesundheitswesens, organisiert in der Stif­ tung Refdata, haben dennoch beschlossen, ein Daten­ banksystem zur Verifizierung der Sicherheitsmerkmale von Arzneimitteln nach den Vorgaben der European Me­ dicines Verification Organisation (EMVO) für die Schweiz und Liechtenstein aufzubauen. Das Swiss Medicines Verification System (SMVS) soll ausserdem an das euro­ päische System angeschlossen werden. Als Betreiberin des SMVS wird in naher Zukunft die Swiss Medicine Veri­ fication Organisation (SMVO) gegründet. GS1 Schweiz unterstützt die Stiftung Refdata beim Aufbau der SMVO und bei der Auswahl des Software Providers. Mit Blick auf die FMD hat sich GS1 Schweiz ausserdem an der Vernehmlassung zur Gesetzgebung Elektroni­ sches Patientendossier (EPDG) beteiligt. Wir haben beim eImpfdossier, bei der eMedikation und beim eRezept Eingaben gemacht und gefordert, dass die GS1 Identi­ fikationsstandards durchgehend berücksichtigt wer­den – und dies mit Erfolg.

UDI bringt viele Seminarteilnehmer Für einen grossen Zustrom zu unseren Seminaren sorgte das Näherrücken der Fristen im Zusammenhang mit der UDI und der MDR. Seit dem 26. Mai 2017 sind die EUVerordnungen rechtsgültig. Das geforderte UDI-System erhöht durch die einheitliche Kennzeichnung von Medi­ zinprodukten sowohl die Versorgungsqualität als auch die Sicherheit der Patienten und stellt die Basis für die Optimierung von Geschäftsprozessen dar. Die Umset­ zung im europäischen Raum erfolgt phasenweise bis am 26. Mai 2025. Wer seine Produkte weiterhin auf dem US-amerikanischen Markt vertreiben möchte, muss seine Medizinprodukte bis spätestens September 2020 (noch Klasse I verbleibend) ausgezeichnet haben.

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Durchbruch: Pilotprojekt GDSN Einen grossen Durchbruch konnte die Fachgruppe BiG – Beschaffung im Gesundheitswesen nach fast sechs Jah­ ren Arbeit erzielen: Im Rahmen des Pilotprojekts GDSN (Global Data Synchronisation Network) wurden Artikel­ stammdaten mit der dazugehörigen «Catalogue Item Notification»-Nachricht von drei Herstellern über GDSNDatenpools an die Insel Gruppe AG übermittelt und konnten erfolgreich verarbeitet werden. Trotz kritischer Stimmen bestätigt sich: GDSN ist der einzig richtige Standard zum Austausch von Artikelstammdaten – auch im Gesundheitswesen.

SdZ Live erfolgreich Last but not least war unser Projekt Spital der Zukunft Live im Berichtsjahr sehr erfolgreich unterwegs. Es konn­ ten interessante Arbeitspakete geschnürt werden, die teilweise auch Potenzial für Pilotprojekte haben. 2018 geht das Projekt ins letzte Jahr, ein Konzept für die Wei­ terführung ist in Arbeit. Das Projekt ist für GS1 Schweiz wichtig, da es aufzeigt, wo wir uns im Gesundheitswesen künftig hinbewegen müssen. Es ist eine grosse Herausforderung, die Informa­ tionen über ein Produkt, sei das ein Medikament oder ein Medizinprodukt, von der Herstellung entlang der ganzen Lieferkette bis an das Spitalbett oder an den Operations­ tisch zu bringen und dies lückenlos end-to-end zu doku­ mentieren. Das Ziel der lückenlosen Dokumentation muss sein, die medizinischen Kerndienstleistungen zu verbessern und zu vereinfachen. Roland Weibel, Senior Consultant Healthcare Erwin Zetz, Senior Management Consultant Healthcare


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Transport & Logistik

Weniger CO2 und mehr Kontrolle beim Palettentausch Transport und Logistik gehören zu den grössten CO2-Emittenten der Schweiz. Die von GS1 Schweiz gehostete Initiative Lean & Green Switzerland möchte die Wirtschaft motivieren, den Kohlendioxidausstoss zu reduzieren. Unternehmen, die sich der Initiative anschliessen, verpflichten sich, ihren Fussabdruck innerhalb von fünf Jahren zu reduzieren.

15

Millionen

3

11 16

Beliebt In der Schweiz sind rund 15 Millionen Europaletten im Umlauf, die von gut 30 000 Firmen genutzt werden.

Verpflichtet Drei Unternehmen in der Schweiz haben sich bereits dazu verpflichtet, im Rahmen der Initiative Lean & Green Switzerland innerhalb von maximal fünf Jahren min­ destens 20 Prozent relative CO2-Reduktion in Transport und Logistik zu erreichen.

Informativ Die Logistikmarktstudie Schweiz wurde im Berichtsjahr bereits zum 11. Mal erarbeitet.


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Im Berichtsjahr hat GS1 Schweiz die in den Niederlanden gegründete europäische Initiative Lean & Green in der Schweiz aufgebaut – mit Erfolg. Bereits zu Beginn der Initiative konnten führende Schweizer Unternehmen für die konkrete Massnahmendefinition zur CO2-Reduktion gewonnen werden. Die Coop Genossenschaft, Lidl Schweiz und die Krummen Kerzers AG haben sich dazu verpflichtet, innerhalb von maximal fünf Jahren mindes­ tens 20 Prozent relative CO2-Reduktionen zu erreichen.

Fairer Tausch von Europaletten Immer öfter kursieren gefälschte und minderwertige Europaletten. GS1 Schweiz und der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG haben das Problem er­ kannt und planen rigorose Massnahmen, denn die Palet­ tenqualität garantiert letztlich die Sicherheit von Mit­ arbeitern und Ladungen. Die Fachgruppe Tauschgeräte Schweiz will deshalb das aktuelle Tauschsystem von Europaletten gerechter und transparenter gestalten. In einem ersten Schritt werden für alle Poolteilnehmer ver­ bindliche Regelungen betreffend Aufgaben, Pflichten und Rechte definiert. Die von der Fachgruppe erarbeite­ te Empfehlung für den Tausch von Europaletten im Sinne eines Code of Conduct wird voraussichtlich Mitte 2018 vorgestellt. Bestandteil der Lösung ist ein öffentliches Register auf der Website von GS1 Schweiz. Mit dem Ein­ trag verpflichten sich Unternehmungen, die Regelungen zu beachten und ein Zeichen als fairer Palett-Player zu setzen.

Logistikdienstleistungen richtig auslagern Ende 2017 ist ein umfassender Leitfaden zum Thema Outsourcing erschienen. Darin wird die Fragestellung «Auslagern – ja oder nein?» behandelt. Der Leitfaden wurde von der Westschweizer Arbeitsgruppe Outsour­ cing in Zusammenarbeit mit Experten erstellt und dient dem Leser als Entscheidungshilfe. Er gibt praktische An­ weisungen, wie der Umfang der Auslagerung zu definie­ ren ist, wie Lösungen mit Partnern erarbeitet werden und wie nach der Vertragsunterzeichnung eine ausgewogene Geschäftsbeziehung erreicht werden kann. Die Anwen­ dung bewährter Leitlinien für die Organisation, die IT und das Personalwesen ermöglicht es, die anvisierten Ziele zu erreichen und dabei Risiken zu reduzieren. Zudem geht der Leitfaden auf Veränderungen der Beziehung zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber ein, die sich durch einen Serviceausbau oder das Auslaufen des Ver­ trags ergeben.

Supply Chain-Entwicklungen im digitalen Zeitalter In der im Berichtsjahr erarbeiteten Logistikmarktstudie Schweiz und den Fokusstudien 2018 stehen Supply Chain Management 4.0 und die digitale Vernetzung, Robotik, temperaturgeführte Logistik, Intralogistik sowie weitere Themen im Mittelpunkt. Die Studie erscheint jähr­ lich und wird von GS1 Schweiz in Zusammenarbeit mit einer breit abgestützten Trägerschaft und dem Institut für Supply Chain Management der Universität St.Gallen herausgegeben. Sie ist das führende Werk für Logistik, Prozess- und Supply Chain Management. Dr. Raphael Pfarrer, Director GS1 Consulting Thomas Bögli, Director GS1 Academy

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Technische Industrien

Engagement im Bahnwesen und in der Industrie 4.0 Kaum etwas hat unsere Infrastruktur und Logistik so sehr geprägt wie das europäische Bahnsystem. Basierend auf den globalen Standards hat GS1 eine neue Anwendungsempfehlung für das effektive Management von Inventar und Wartungsdiensten für Bahnbetreiber und Zulieferer erstellt.

11,1

Billionen

8,4

Zahlreich 8,4 Milliarden IoT-fähige Geräte waren gemäss dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner im Jahr 2017 im Gebrauch. Das ist ein Anstieg um 31 % gegenüber dem Vorjahr.

1,5

Vernetzt Standards bilden die Basis für Industrie 4.0. Mehr als 1,5 Millionen Unternehmen weltweit setzen auf die globalen Standards von GS1.

Milliarden

Millionen

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Wertvoll Das Verlinken der physischen und der digitalen Welt (Internet of Things, IoT) könnte gemäss einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey & Company bis 2025 jährlich eine Wertschöpfung von 11,1 Billionen US-Dollar generieren.


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Haben sich in den vergangenen Jahrzehnten digitale Systeme in der Planung, Verkehrssteuerung und Sicher­ heit bereits durchgesetzt, so stehen aktuell die Bereiche Qualitätsmanagement und Optimierung bei Wartung und Ersatzteilbeschaffung im Fokus. Um Betriebssicher­ heit zu garantieren, müssen die richtigen Bauteile und Komponenten bereitgestellt und die Verfügbarkeit von Material und Wartungsdiensten synchronisiert werden. Mit einem standardbasierten Ansatz für die Identifika­tion und Kennzeichnung von Materialien, Komponenten, Lo­ gistikeinheiten, Standorten und Vermögenswerten wer­ den grundlegende Prozesse im Bahnwesen vereinfacht. Eine verbesserte Bestandsführung und ein effektiveres Asset Management sind das Ergebnis und führen so zu grösserer Bestandssicherheit, einer gesicherten Kompo­ nentenverfügbarkeit in den Werkstätten und geringeren Kosten. Die Anwendungsempfehlung «AutoID in Rail – Identifikation von rollenden Anlagegütern und Ersatz­ teilen im Bahnwesen» zeigt auch, wie eindeutige Iden­ tifizierung und automatische Datenerfassung mittels Barcoding oder RFID-Tagging umgesetzt werden können.

Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe von Industrie 2025 Die Plattform «Industrie 2025» ist eine Initiative der drei Verbände asut, Swissmem und SwissTnet. Sie will die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Unternehmen und des Werkplatzes Schweiz sichern und ausbauen, indem sie die betroffenen Akteure über das Thema Industrie 4.0 informiert, sensibilisiert, vernetzt und fördert. Zu diesem Zweck entwickelt und organisiert «Industrie 2025» Fach­ veranstaltungen, F&E–Konferenzen und Seminare zu Einzelthemen. Zudem betreibt sie mehrere Arbeitsgrup­ pen. GS1 Schweiz engagiert sich in der Arbeitsgruppe zum Thema «Normen und Standards», die eine Übersicht zu bestehenden internationalen und nationalen Normen erstellen und eine Normen-Roadmap I4.0 Schweiz schaf­ fen will. Daniel Müller, Director GS1 System Dr. Raphael Pfarrer, Director GS1 Consulting

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Weiterbildung und Events

Grosses Interesse an den Lehrgängen und Veranstaltungen Der drohende Fachkräftemangel in der Schweiz betrifft auch die Logistikbranche. Umso erfreulicher ist es, dass 2017 gegenüber dem Vorjahr mehr Teilnehmer die Lehrgänge der Höheren Berufsbildung bei GS1 Schweiz begonnen und – abgesehen von den Prüfungen zum Logistikleiter und zum Supply Chain Manager – die eidgenössischen Prüfungen absolviert haben.

116

20

Beliebt 116 Personen haben unsere Lehrgänge zum Logistik­ fachmann, Logistikleiter und Supply Chain Manager begonnen.

2541

Interessiert 2541 Besucher haben an unseren Veranstaltungen teilgenommen und sich über Themen rund um GS1 informiert.

1009

Anspruchsvoll Das Bildungsteam der GS1 Academy organisierte für 461 Personen die eidgenössischen Prüfungen zum Logistikfachmann, Logistikleiter und Supply Chain Manager. Hinzu kam die Organisation der SSC-Basis­ modulprüfungen für 548 Personen.


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

GS1 Schweiz bietet drei Lehrgänge in der höheren Be­ rufsbildung an: auf Stufe Berufsprüfung die Weiterbil­ dung zum Logistikfachmann mit eidgenössischem Fach­ ausweis und auf der Stufe höhere Fachprüfung die Weiterbildungen zum Logistikleiter mit eidgenössischem Diplom sowie zum Supply Chain Manager mit eidgenös­ sischem Diplom. Als Träger ist der Verband ausserdem im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) für die Durchführung der eidge­ nössischen Prüfungen zum Logistikfachmann, Logistik­ leiter und Supply Chain Manager verantwortlich. Das Berichtsjahr war für den Bereich GS1 Academy auch über die Lehrgänge und Prüfungen hinaus äusserst er­ folgreich: Der Geschäftsbereich erreichte erneut die EduQua-Rezertifizierung mit Bestnoten für seine Weiter­ bildungsprodukte. Des Weiteren hatten bereits die in­ ternen Massnahmen im Bereich Effizienzsteigerung und Marketing sowie die Verkaufsschulung der Mitarbeiten­ den der GS1 Academy erste positive Effekte. Diese Ef­ fekte werden 2018 noch deutlich zunehmen.

Schweizer Online Marketing Konferenz etabliert Reich befrachtet und erfolgreich war auch das Eventjahr 2017. Wir haben zahlreiche Veranstaltungen zu den un­ terschiedlichsten Themen realisiert und durchwegs posi­ tive Rückmeldungen erhalten. Der Zustrom an Besu­ chern zeigt, dass unser Angebot den Nerv der Zeit trifft. Neu in unserem Portfolio führten wir die Schweizer On­ line Marketing Konferenz (OMK). Die Veranstaltung hat sich bereits in der Branche etabliert und schliesst eine Lücke unseres Portfolios im Bereich Demand Manage­ ment. Ausgewiesene Experten natio­naler und internatio­ naler Unternehmen, Opinion Leaders der Branche sowie Vertreter erfolgreicher Startups gaben ihr Wissen und ihre Erfahrungen an 315 Teilnehmende weiter. Thomas Bögli, Director GS1 Academy

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Jahresrechnung Bilanz (in CHF) Aktiven

2016

2017

Kasse

2 543

1 104

Post

6 422

231 938

Bank

2 254 083

1 681 703

Wertschriften

3 807 553

4 217 529

Wertschwankungsreserve

–250 000

–420 000

380 396

591 838

Übrige kurzfristige Forderungen

42 091

101 123

Nicht fakturierte Dienstleistungen

30 000

57 650

640 969

460 279

6 914 057

6 923 162

200 022

200 042

1 517 800

1 315 050

4 300

65 520

Anlagevermögen

1 722 122

1 580 612

Total Aktiven

8 636 179

8 503 774

2016

2017

Verbindlichkeiten aus L+L

284 236

288 200

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

201 140

42 287

Passive Rechnungsabgrenzung

1 099 619

1 177 353

Kurzfristiges Fremdkapital

1 584 995

1 507 839

Rückstellungen

364 300

267 200

Langfristiges Fremdkapital

364 300

267 200

Fremdkapital

1 949 295

1 775 039

Vermögen per 01.01.

6 305 824

6 686 884

Jahreserfolg

381 060

41 851

Eigenkapital

6 686 884

6 728 735

Total Passiven

8 636 179

8 503 774

2016

2017

Vermögen per 01.01

6 305 824

6 686 884

Vermögen per 31.12.

6 686 884

6 728 735

Vermögensveränderung

381 060

41 851

Pro memoria: Arbeitgeberbeitragsreserve

641 264

641 264

Forderungen aus L+L

Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Finanzanlagen (Mietzinskaution) Sachanlagen Immaterielle Werte

Passiven

Vermögensentwicklung

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Erfolgsrechnung (in CHF) Ertrag

2016

2017

5 855 735

6 058 748

822 680

986 311

2 834 548

2 912 964

567 590

626 671

1 567 808

991 036

Marketing

117 461

117 561

GS1 Clubs

86 790

79 050

3 446

14 700

–34 826

–76 613

11 821 232

11 710 428

2016

2017

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

–358 534

–394 656

GS1 System

–310 563

–335 935

–1 765 369

–1 759 018

Events

–393 963

–420 699

GS1 Consulting

–774 746

–522 164

Marketing

–176 626

–176 316

Services

–165 514

–44 891

–58 132

–52 101

–4 003 447

–3 705 780

7 817 785

8 004 648

–6 130 566

–6 301 856

Verwaltungs- und Vertriebsaufwand

–577 211

–524 764

Übriger Betriebsaufwand

–648 203

–544 691

Abschreibungen

–176 815

–384 185

Betriebsergebnis

284 990

249 151

1 594

2 935

–2 562

–2 885

–968

51

–37 615

–40 183

Finanz- und Wertschriftenertrag

74 247

213 081

Finanzergebnis

36 632

172 898

Ergebnis vor Sonderaufwendungen

320 654

422 100

Ausserordentlicher Ertrag

100 368

8 635

Ausserordentlicher Aufwand

–30 000

–379 328

Ausserordentliches Ergebnis

70 368

–370 693

391 022

51 407

Direkte Steuern

–9 962

–9 556

Jahresergebnis

381 060

41 851

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System GS1 System Academy Events GS1 Consulting

Diverse Erträge Debitorenverluste Nettoerlöse L+L

Aufwand

Academy

GS1 Clubs Direkter Aufwand L+L Bruttoergebnis Personalaufwand

Betriebsfremder Ertrag Betriebsfremder Aufwand Betriebsfremder Aufwand und Ertrag Finanzaufwand

Jahresergebnis vor Steuern

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Anhang zur Jahresrechnung 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ­ ngewandte Bewertungsgrundsätze A Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Be­ stimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungs­ rechts (32. Titel des Obligationenrechts, Art. 957 bis 963b) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewer­ tungsgrundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind oder wo Wahlmöglichkeiten vorliegen, sind nach­ folgend umschrieben: Wertschriften Die kurzfristig gehaltenen Wertschriften werden zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Um Schwan­ kungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen, wird eine Schwankungsreserve (Wertberichtigung) gebildet. Sachanlagen Die EDV-Anlagen und -Geräte werden über fünf Jahre und die Geschäftsräumlichkeiten und das Mobiliar innert zehn Jahren abgeschrieben. Umsatz Die Umsatzerlöse werden bei Erbringung der Dienst­ leistung erfasst. 2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zur Bilanz und Erfolgsrechnung Allgemeine Angaben Firma Rechtsform Sitz des Unternehmens

Verein GS1 Schweiz Verein Bern

Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr über 10, aber unter 50 Personen. Verpflichtungen gegenüber Pensionskasse Per 31.12.2017 bestand eine Verbindlichkeit gegenüber der Personalvorsorgeeinrichtung von CHF 4176 (2016: Verbindlichkeit von CHF 4520).

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Sachanlagen Die Sachanlagen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Kategorie

2016

2017

Mobiliar und Einrichtungen

412 300

360 700

EDV-Anlagen und -Geräte

197 000

144 250

Geschäftsräumlichkeiten

908 500

810 100

1 517 800

1 315 050

Total

Offenlegung weiterer Verpflichtungen Mietverträge, die nicht innerhalb eines Jahres kündbar sind: Engagement

Mietdauer von

bis

Restbetrag

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2015

30.09.2020

1 025 145

Canon Mietvertrag: CH-931391-OKL

06.10.2015

05.10.2020

8 283

Canon Mietvertrag: CH-931291-OKL

16.12.2015

15.12.2020

8 343

Canon Mietvertrag: CH-931292-OKL

16.12.2015

15.12.2020

6 248

Nicht frei verfügbare Aktiven Mietkaution von CHF 200 042 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Positionen

2016

2017

Auflösung Rückstellung Büroumzug

70 100

0

Rückvergütung Versicherungsleistungen

17 984

0

Diverse periodenfremde Erträge

12 284

8 636

100 368

8 636

2016

2017

Periodenfremde Personalkosten

30 000

379 328

Total

30 000

379 328

Total

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand Positionen

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Kommentar zur Jahresrechnung Bilanz Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften (–TCHF 108) Die kurzfristig verfügbaren Mittel (Kasse, Postkonto, Bank und Wertschriften) betragen am Bilanzstichtag insgesamt TCHF 5712 (31.12.2016: TCHF 5820). Die Vermögenszunahme bei den Wertschriften beträgt TCHF 410. Diese ist primär auf Zugänge bei den Aktien (+TCHF 231) und den Obligationen (+TCHF 141) zurück­ zuführen. Durch den guten Verlauf der Börse konnte per Bilanz­ stichtag die Wertschwankungsreserve auf TCHF 420 erhöht werden (+TCHF 170). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 211) In den bilanzierten Forderungen von TCHF 592 sind Gut­ haben von TCHF 565 aus dem 4. Quartal 2017 enthalten. Die Berechnung des Delkredere auf Debitoren erfolgte nach den folgenden Grundsätzen: • Ausstände bis 90 Tage 5 % • Ausstände von 91–180 Tagen 25 % • Ausstände von 181–270 Tagen 50 % • Ausstände von 271–365 Tagen 75 % • Ausstände von >365 Tagen 100 %

Anlagevermögen Die Finanzanlagen (Mietzinskaution) sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 20 (Habenzins) höher. In den Sachanlagen wurden einzig im EDV-Bereich Inves­ titionen getätigt (TCHF 30): • Sachanlagen am 1.1.2017 TCHF 1 518 • EDV-Anlagen und -Geräte +TCHF 30 • Abschreibungen –TCHF 233 • Sachanlagen am 31.12.2017

Den immobilen Sachanlagen (Geschäftsräumlichkeiten) wurden TCHF 98 als Abschreibungskosten belastet. Die restlichen Wertberichtigungen von TCHF 134 sind den mobilen Sachanlagen zuzuordnen. In der Berichtsperiode wurden Kosten aus dem Projekt GS1 Digital für die digitale Transformation, den Side- und Webshop sowie die Lizenzen bilanziert: • Immaterielle Werte am 1.1.2017 TCHF 4 • Lizenzen inkl. Erweiterung Lizenzen GS1 Digital +TCHF 55 • Aktivierbare Kosten GS1 Digital +TCHF 287 • Ausserordentliche Abschreibungen –TCHF 150 • Verwendung Rückstellungen EPC +TCHF 150 • Abschreibungen –TCHF 280 • Immaterielle Werte am 31.12.2017

Übrige kurzfristige Forderungen (+TCHF 59) Die Position beinhaltet in erster Linie Guthaben aus dem Projekt Spital der Zukunft sowie Verrechnungssteuer­ guthaben und sonstige kurzfristige Forderungen. Nicht fakturierte Dienstleistungen (+TCHF 28) Der Bestand der nicht fakturierten Dienstleistungen stammt ausschliesslich aus dem Supportdienstleistungs­ bereich. Aktive Rechnungsabgrenzung (–TCHF 180) Diese Position beinhaltet den Ertrag von TCHF 334 aus Subventionen, der dieser Periode gutzuschreiben ist, und TCHF 126 für vorausbezahlte Aufwendungen, die ganz oder teilweise der nächsten Periode zu belasten sind. Die wertmässige Abnahme ist auf Projektkosten (Pro­jekt Spital der Zukunft) zurückzuführen, die in der Be­ richtsperiode verwendet wurden.

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TCHF 1 315

TCHF

66


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 4) Per Bilanzstichtag weichen die Verbindlichkeiten aus Lie­ ferung und Leistung um TCHF 4 vom Vorjahr ab. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (–TCHF 160) Die Position der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfasst geschuldete Quellensteuern, Mehrwertsteuer, Sozialversicherungsprämien und per Bilanzstichtag nicht ausbezahlte Personalkosten. Die Abweichung ist in ers­ ter Linie auf die um TCHF 57 geringere Mehrwertsteuer­ schuld aus dem 4Q sowie tiefere Verbindlichkeiten gegenüber den Sozialversicherungen im Umfang von TCHF 94 zurückzuführen. Zudem bestehen generell tiefere Ausstände gegenüber den Sozialversicherungen. Einzig die Quellensteuerschuld aus dem 4Q ist um TCHF 3 höher als im Vorjahr.

Passive Rechnungsabgrenzung (+TCHF 78) Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet Erträge, die ganz oder teilweise der nächsten Periode gutzu­ schreiben sind. Dies betrifft vor allem vereinnahmte Entgelte für laufende, überjährige Lehrgänge und das Projekt Spital der Zukunft. Weiter sind per Stichtag aus­ stehende Kosten von Leistungsbezügen, die der Berichts­ periode zuzuordnen sind, bilanziert. Rückstellungen (–TCHF 97) Die Rückstellung für Ferien und Überzeit musste um TCHF 53 erhöht werden. Aus der Rückstellung für EPC (Electronic Product Code) wurden in der Berichts­­pe­riode TCHF 150 zur Deckung einer ausserordentlichen Abschreibung im Projekt GS1 Digital verwendet. Arbeitgeberbeitragsreserve GS1 Schweiz verfügt bei der Basler Versicherung über eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte, nicht bilan­ zierte Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 641.

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Ertrag Die Erträge von GS1 Schweiz setzen sich aus Mitglied­ schaftsbeiträgen und Umsätzen für Dienstleistungen zu­ sammen. In der Berichtsperiode wurde ein Bruttoumsatz von TCHF 11 787 erzielt, was einem Minderumsatz von TCHF 69 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusammensetzung der Einnahmen

2016

2017

Einfache Mitgliedschaft

16 %

17 %

Mitgliedschaft für die Teilnahme am GS1 System

33 %

35 %

Erträge aus dem Bereich Bildung (inkl. Seminare)

24 %

25 %

5 %

5 %

22 %

18 %

Erträge aus Veranstaltungen Übrige Dienstleistungen

Die Einnahmen für Mitgliedschaft und Nutzung des GS1 Systems liegen um TCHF 204 über dem Vorjahr. Ein Zu­ wachs ist ebenfalls bei den erweiterten Produkten und Dienstleistungen des Geschäftsbereichs GS1 System zu verzeichnen (+TCHF 164). Dank den guten Lehrgangsstarts im Frühling 2017 konnte der Bereich Bildung den Umsatz vom Vorjahr leicht verbessern (+TCHF 79). Im Bereich Events wurden die Fachforen und Praxisver­ anstaltungen wiederum sehr gut besucht, was zu einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr von TCHF 59 geführt hat. Der Bereich GS1 Consulting hingegen muss einen Um­ satzrückgang von TCHF 576 verzeichnen. Ursache dafür sind Personalmutationen und unterjährige Ressourcen­ verschiebungen für interne Projekte (GS1 Digital). Im Bereich Marketing sind auf Umsatzbasis keine Schwankungen zu verzeichnen. Vom Gesamtumsatz werden Debitorenguthaben von TCHF 77 in Abzug gebracht. Dieser Posten setzt sich aus erlittenen Verlusten auf Guthaben von TCHF 21 (Vorjahr TCHF 37) und aus der Anpassung des Delkredere um TCHF 56 zusammen.

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Aufwand Die Produktionskosten konnten im Vergleich zum Vor­ jahr um TCHF 298 tiefer gehalten werden. Signifikant ist die Abweichung aus dem Bereich GS1 Consulting, wo die Kosten um TCHF 252 geringer ausgefallen sind. Die restlichen Bereiche bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahrs. Der Personalaufwand beinhaltet Präsidiumskosten im Umfang von TCHF 132. Im Vorjahr wurden diese Aus­ gaben noch im Produktionsaufwand abgebildet. Der Verwaltungs- und Vertriebsaufwand liegt um TCHF 52 unter dem Vorjahr. Diese Aufwandposition beinhaltet Büromaterial, Drucksachen, Kommunikationsund Be­ratungsaufwand sowie Lizenz- und Wartungs­ gebühren für EDV-Anlagen und Bürogeräte. Die Kosten­ senkungen sind in erster Linie auf Beratungs- und Druckkosten zurückzuführen. Die Position übriger Betriebsaufwand umfasst Raum­ kosten, Unterhalt und Reparaturen, Versicherungen und übrige Betriebsaufwendungen. Die Raumkosten sind ge­ genüber dem Vorjahr um Total TCHF 34 zurückgegan­ gen, während sich die restlichen Betriebsaufwandkosten stabil verhalten haben. Die Abschreibungen sind im Anlagevermögen erläutert. Gegenüber dem Vorjahr sind in der Berichtsperiode erfolgswirksame Abschreibungskosten von TCHF 150 für das Projekt GS1 Digital erfasst. Das Finanzergebnis fällt im Vorjahresvergleich um TCHF 136 besser aus. Signifikant ist der ausgewiesene Kursgewinn aus dem Wertschriftendepot über TCHF 175, der effektiv bei TCHF 345 liegt. Der Berichtsperiode wurde die Erhöhung der Wertschwankungsreserve in der Bilanz von TCHF 170 belastet. Die Position ausserordentlicher Erfolg umfasst vorwie­ gend einmalige Geschäftsvorfälle. Aus Vertragsauflösun­ gen in der Berichtsperiode resultierten erfolgswirk­same Kosten von TCHF 304 und ausserordentliche Präsidial­ kosten von TCHF 75. Demgegenüber stehen übrige, periodenfremde Erträge von TCHF 9. Die Veränderung der Rückstellungen sind im Bilanz­ kommentar erläutert. Die Buchhaltung schliesst mit einem Gewinn von TCHF 42 ab.


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an die Vereinsversammlung des Vereins GS1 Schweiz, Bern Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des Verein GS1 Schweiz für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Ge­ schäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrech­ nung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzli­ chen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unab­ hängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Be­ fragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Verein vorhandenen Unterlagen. Dagegen

sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des inter­ nen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Hand­ lungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. PricewaterhouseCoopers AG Hans-Rudolf Burkhard Revisionsexperte Leitender Revisor

Yvonne Burger Revisionsexpertin

Bern, 3. Mai 2018

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GS1 Schweiz setzen sich jeden Tag mit ihrem Fachwissen und viel Motivation für die Mitglieder ein:

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Berichtsjahr auch für GS1 Schweiz tätig: Josefina Califano, Human Resources Specialist, Austritt per 31.1.2017; Nicolas Florin, CEO, Austritt per 31.12.2017; Bea Ging, Head of Human Resources, Austritt per 31.1.2017; Emil Huber, Associate Senior Management Consultant Collaborative Supply Chains/ECR; Thomas Hüpper, Consultant GS1 Consulting, Austritt per 31.5.2018; Alain Jouffrey, Associate Senior Management Consultant Collaborative Supply Chains/ECR; Markus Lisebach, Director of Studies and Exams, Austritt per 28.2.2018; Sara Pezzuto, Course and Exam Coordinator, Austritt per 31.12.2017; Valentin Wepfer, Deputy CEO and Director CSC, Austritt per 30.9.2017; Simon Zäch, Consultant GS1 Consulting, Austritt per 30.4.2018. Stand 31.12.2017 30


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien Jedes Jahr leisten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen wertvolle Arbeit in unseren Fachbeiräten, Fachgruppen und Arbeitsgruppen. Sie bringen die Aussensicht der Mitglieder ein, unterstützen die Geschäftsleitung von GS1 Schweiz bei strategischen Fragestellungen und erarbeiten Fachpublikationen oder Empfehlungen. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung. Fachbeiräte

Arbeitsgruppen

Fachbeirat Collaborative Supply Chains Fachbeirat eBusiness Fachbeirat Gesundheitswesen Fachbeirat Westschweiz

Arbeitsgruppe Hybridrechnung Arbeitsgruppe Outsourcing Arbeitsgruppe Planung und Prognose Arbeitsgruppe Weiterbildung Logistik Westschweiz

Fachgruppen Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen Fachgruppe Datenträger Fachgruppe Demand und Category Management Fachgruppe E-Commerce Fachgruppe Identtechnologie Fachgruppe Stammdaten Fachgruppe Supply Chain Controlling Fachgruppe Supply Chain Management Fachgruppe Tauschgeräte Schweiz

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Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Besten Dank für die Unterstützung Bei der Realisierung unseres umfangreichen Veranstaltungsprogramms, der Logistikmarkt­ studie, der Initiative Lean & Green Switzerland und des Projekts Spital der Zukunft Live durften wir auf die Unterstützung von zahlreichen Sponsoren, Partnern und Trägern zählen. Für 2017 gilt unser Dank folgenden Firmen:

Events Kompetenzpartnerin

Hauptsponsoren

Sponsoren

Aussteller und Supporter • • • • • • • • • • • • •

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Ansorix Systems AG Bundesamt für Verkehr BAV Coop Genossenschaft Dachser Spedition AG Dematic GmbH Demodia GmbH Descartes Systems Group epoq schweiz Global Translations Handelskammer Deutschland Schweiz Hostpoint AG ICS Identcode Systeme AG LRG Logistics SA

• • • • • • • • • • • • •

Nine Internet Solutions AG Oracle Software (Schweiz) GmbH Seeburger Informatik AG Silbury Schweiz GmbH Sisa Studip Informatica SA Solid Solutions en identifications SpecPage AG Stepcom Services GmbH Strico AG Swiss Food Quality Business AG Teradata (Schweiz) AG Terravigna AG Wilux Print AG


Geschäftsbericht 2017 GS1 Schweiz

Logistikmarktstudie Schweiz 2018 Studienpartner

Träger

Spital der Zukunft Live Träger

Lean & Green Switzerland Hauptsponsor

Patronatspartner

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GS1 Schweiz – Zusammen Werte schaffen GS1 Schweiz ist die Kompetenzplattform für nachhaltige Wertschöpfung auf der Basis optimierter Waren- und Informationsflüsse. Als Fachverband mit rund 5500 Mitglieds­ unternehmen vernetzt GS1 Schweiz Beteiligte, fördert die Kollaboration und vermittelt Kompetenz in Wertschöpfungsnetzwerken. Globale GS1 Standards und Prozessmodelle ermöglichen die Gestaltung effizienter Wertschöpfungsketten.

GS1 Switzerland Monbijoustrasse 68 CH-3007 Bern T +41 58 800 70 00 www.gs1.ch

GS1 is a registered trademark of GS1 AISBL. All contents copyright © GS1 Switzerland 2018

7 61 7 26314253 4050 00203278 9 7 >7 5 >


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