Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

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Geschäftsbericht 2018


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Bildwelt: Unabhängig von Raum und Zeit Die technischen Möglichkeiten erlauben heute das mobile Leben und Arbeiten. Sich informieren, kommu­ nizieren, Aufträge erledigen und einkaufen ist heute jederzeit und überall, vollkommen unabhängig von Raum und Zeit, möglich. Die Konzepte nennen sich Digital Workspace, Smart Shopping, Mobile Commerce, Cloud Computing oder Smartliving. Die Infrastruktur für das mobile Leben bilden Datennetze, tragbare Geräte und mobile Anwendungen, die uns in Beruf und Freizeit, beim Einkaufen und auf Reisen begleiten. Die Grund­lage für ein Funktionieren dieser Infrastruktur sind Standards. Bilder: www.shutterstock.com; auf Seiten 22 und 14 www.istockphoto.com; auf Seite 32 Ruben Hollinger und Janine Zahnd

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Inhaltsverzeichnis Vorwort des Präsidenten

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Vorwort des CEO

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Branchen

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Konsumgüter: Zukunft des Schweizer Handels mitprägen

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Gesundheitswesen: Die Fachkenntnisse von GS1 Switzerland sind auf allen Ebenen gefragt

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Transport & Logistik: Digitale Transformation auf dem Vormarsch

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Technische Industrien: Neue Branche mit grossem Potenzial

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Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen: Standards schneller an den Markt bringen 18

Themen

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Internationales: Engere und stärker vernetzte Zusammenarbeit nötig

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Jahresrechnung

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Kommentar zur Jahresrechnung

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Bericht der Revisionsstelle

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien

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Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger

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Vorwort des Präsidenten

Gemeinsam sind wir stark Einkaufen, kommunizieren und arbeiten überall und zu jeder Zeit. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten ist das kein Problem mehr. Wir richten unser Leben nicht mehr nach Öffnungszeiten, Arbeitszeiten und -orten oder vorhandenen Angeboten im Handel aus. Vielmehr müssen sich diese Dinge nach uns richten.

Wie tickt der Kunde? Was will er und was bewegt ihn? Diese Fragen beschäftigen insbesondere den Handel. Die Geschäfte sollen ansprechend und originell gestaltet sein und Produkte anbieten, die sich nirgendwo anders finden las­ sen. Das Einkaufen soll Spass machen, ein einzigartiges Er­ lebnis sein. Der Kunde möchte die Produkte erleben, testen und ausprobieren. In Zu­ kunft werden individuelle Produkte und personalisierte Echtzeitangebote erwartet, und zwar für alle. Customi­ zing heisst das Zauberwort. Wer will, kann immer mehr Alltagsprodukten eine einzigartige Note verpassen, meist zu entsprechend höherem Preis. Die Motivation hierfür rührt vom Wunsch nach Selbstbestimmung und Differenzierung her. Die Technologie ist heute so weit, dass Handel und Industrie auf die Kundenwünsche ein­ gehen können.

Globales Wissen mit Mitgliedern verbinden Die Kundenwünsche oder vielmehr die Wünsche und Bedürfnisse der Mitglieder standen bei GS1 Switzerland im Berichtsjahr erneut im Zentrum – und werden dies künftig dank der fortschreitenden Umsetzung der Stra­ tegie 2017–2021 immer stärker sein. Der Einsatz von Technologien muss Werte schöpfen. Gerade deshalb ist eine gesamtheitliche und mit Weitsicht geplante Umset­ zung unabdingbar. Dank unserer Nähe zu rund 6000 Mit­ gliedern und einem umfangreichen Netz an Praktikern und Experten generiert GS1 Switzerland genau diese Be­urteilungsgrundlagen und stellt sie seinen Mitgliedern zur Verfügung. So wie neue Verkehrswege uns Menschen weltweit einander näher bringen, verbindet GS1 Switzer­ land globales Wissen mit seinen Mitgliedern. Nur so sind Entscheidungen in der geforderten Zeit effektiv und effi­ zient möglich – und sparen Kosten schon bei der Gestal­ tung von Waren- und Informationsflüssen.

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Gerade der Wunsch nach Individualität und Einzigartig­ keit verlangt bei der Umsetzung die Kraft der Gemein­ schaft. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Mitglie­ dern, den Partnern in unseren Gremien und mit den Menschen der GS1 Mitgliedorganisationen in der ganzen Welt können wir weiter neue Dienstleistungen, Prozesse und Standards praxisnah entwickeln, die durch die neuen Technologien ermöglicht werden. Ich bin gespannt dar­ auf, was wir gemeinsam noch alles schaffen werden. Robert Vogel, Präsident

Vorstand von GS1 Switzerland, Stand 31.12.2018 Präsident Robert Vogel, SwissLegal Aarau Vizepräsident Stefan Regli, PostLogistics AG, Bern Vorstandsmitglieder • Jörg Ackermann, Coop Basel • Dr. Johannes Christopher Cramer, Digitec Galaxus AG • Ines Furler, Fastlog AG, Gwatt • Hans Rudolf Hauri, RUAG Real Estate AG, Bern • Ferdinand Hirsig, Volg Konsumwaren AG, Winterthur • Walter P. Hölzle, Stiftung Refdata, Zug • Andreas Koch, Alloga AG • Dr. Christian Kubik, DHL Logistics (Schweiz) AG • Goepf Lanz, Nestlé Suisse SA, Vevey • Wolfgang Mähr, SPAR Handels AG, St. Gallen • Pierre-André Meyrat, Bundesamt für Verkehr BAV, Bern • René Michel, Henkel & Cie AG, Pratteln • Nicolas Perrin, SBB Cargo AG, Basel • Markus von Ballmoos, Emmi Schweiz AG • Christoph Weiss, LRG Logistics SA, Bussigny-près-Lausanne • Aurelius Wespi, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich • Matthias Wolf, Kühne & Nagel (Schweiz) AG


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Vorwort des CEO

Innovative Lösungen sind gefragter denn je Unternehmen stehen heute vor Herausforderungen, die sich im klassischen Beratungsansatz auf Stufe Einzelunternehmen kaum mehr lösen lassen. Alle Beteiligten, vom Lieferanten bis hin zum Kunden, sind in Netzwerken organisiert. Dies bedingt viel Abstimmung zwischen den Partnern. Eine der Stärken von GS1 ist die hierfür unabdingbare Kollaboration.

Im Berichtsjahr hat GS1 Swit­ zerland deshalb mit dem Aufbau einer Webplattform begonnen, welche die Kolla­ boration zwischen den Unter­ nehmen fördern will. Auf der interaktiven Plattform werden drei Projekte abgebildet: die Logistikmarktstudie Schweiz, Future Retail Switzerland und Spital der Zukunft. In allen drei Projekten arbeiten wir eng mit unseren Stake­holdern zusammen – ganz im Sinne der Strategie 2017–2021. Um die fünf Kernelemente der Strategie, Verbinden – Wissen – Standardisieren – Bilden – Beraten, noch besser umzusetzen, haben wir die Struktur von GS1 Switzerland im Berichtsjahr neu aufgebaut. Im Zentrum unseres Schaffens steht künftig noch stärker die produkt- und projektorientierte Zusammenarbeit. Nur so können wir schneller auf Marktbedürfnisse reagie­ ren und enger mit unseren Stakeholdern zusammen­ arbeiten. Flache Hierarchien erlauben zudem eine effi­ zientere Arbeitsweise.

Raus aus der Komfortzone Die Basis der neuen Struktur bilden ein Unternehmens­ führungskreis, Expertenkreise, Branchenkreise und Gre­ mienkreise. Neu wurde ein Team von Branchenmanagern (Industry Engagement Manager) aufgebaut, das unsere vier Schlüsselbranchen Konsumgüter, Gesundheitswesen, Transport & Logistik und Technische Industrien betreut. Jeder Branchenmanager leitet einen Branchenkreis, der aus Vertretern der Expertenkreise zusammengesetzt ist. Als Expertenkreise gelten die Abteilungen Bildung, Marketing, GS1 Standards und Prozesse, IT, Beratung und das Branchenmanagement.

Die Umsetzung der neuen Struktur war Ende Berichts­ jahr noch in vollem Gang. Sie verlangt von den Mitarbei­ tenden von GS1 Switzerland viel Flexibilität und die Be­ reitschaft, sich auf neue Prozesse und Arbeitsabläufe einzulassen. Um die Zusammenarbeit über die bisheri­ gen Abteilungsgrenzen hinaus noch weiter zu unter­ stützen, werden auch fixe Arbeitsplätze künftig der Ver­ gangenheit angehören. Die Mitarbeitenden sollen in unterschiedlichen Konstellationen zusammensitzen und so der Austausch weiter gefördert werden.

Neue Konzepte für neue Branchen Neben der Umsetzung der neuen Struktur und in der Umsetzung der Strategie 2017–2021 sind die Mitarbei­ tenden von GS1 Switzerland täglich mit der anspruchs­ vollen Aufgabe betraut, die GS1 Standards und Prozesse global und regional weiterzuentwickeln, sie im Schweizer Markt zu festigen und noch weiter zu verbreiten. Das grosse Wissen und die Erfahrung, die wir in der Konsum­ güterbranche in den vergangenen vier Jahrzehnten auf­ gebaut und im Gesundheitswesen sowie in Transport und Logistik weiterentwickelt haben, sollen in neue Bran­ chen wie die Technischen Industrien einfliessen. Dafür müssen zunächst umfassende Kenntnisse zu den Bran­ chen aufgebaut und Konzepte angepasst werden, denn die Anwendung der GS1 Standards in den Technischen Industrien wird sich anders gestalten als beispielsweise in der Konsumgüterindustrie. Von zentraler Bedeutung ist auch die globale Kollabo­ ration mit anderen GS1 Mitgliedorganisationen. Im Be­ richtsjahr haben Mitarbeitende von GS1 Switzerland in mehr als 40 internationalen Gremien zu den verschie­ densten Themen aktiv mitgearbeitet. Vor uns liegt ein spannender Weg. Ich freue mich darauf, ihn mit den motivierten und kompetenten Mitarbeitenden von GS1 Switzerland zu gehen. Jörg Mathis, CEO

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Konsumgüter

Zukunft des Schweizer Handels mitprägen Im Berichtsjahr wurde das Projekt Future Retail Switzerland ins Leben gerufen, das sich an Unternehmen im Retail richtet. Auf einer Webplattform werden Trends in der Branche beschrieben, evaluiert und auf dieser Basis ein Trendradar entwickelt.

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Vertrauenswürdig Der Qualitätsgrad der Daten, die von Schweizer Unternehmen via GDSN in trustbox eingespeist werden, liegt bei über 90 Prozent.

Wertvoll 3981 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 68 Prozent) stammen aus der Branche Konsumgüter/ Retail.

Vielfältig Über 500 Personen haben an einer Umfrage zum Thema Future Retail Switzerland teilgenommen und ihre Expertise zu den Trends rund um das Kunden­ erlebnis der Zukunft eingebracht.


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Der Trendradar unterstützt die Unternehmen bei der Be­ urteilung von Trends und bei der Entwicklung von Hand­ lungskompetenz. Die Inhalte auf der interaktiven Platt­ form können nach bestimmten Parametern selektioniert und dargestellt werden. Eine individuelle Navigation führt den Nutzer durch die Inhalte. Jeder Nutzer kann somit für sich die Inhalte zusammenstellen, die für ihn relevant sind. Future Retail Switzerland wird gemeinsam mit der Universität Freiburg realisiert und massgebend von den als Träger oder Sponsoren beteiligten Unterneh­ men mitgeprägt. Die Studie wird ab August 2019 online verfügbar sein.

fTrace auch für die Offentheke anwendbar Der Rückverfolgbarkeitsservice von fTrace, der bereits erfolgreich für abgepacktes Fleisch, abgepackten Fisch und gemischte Produkte wie Cerealien international ein­ gesetzt wird, kann seit 2018 ebenfalls für Lebensmittel

in der Offentheke verwendet werden. Mithilfe von fTrace können Händler und Konsumenten die einzelnen Ver­ arbeitungsstationen der Waren bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen. Die Unternehmen erfüllen damit alle rechtlichen Vorgaben für den Schweizer und den EUMarkt und können auf Knopfdruck prüfen, ob die Daten vollständig und korrekt sind. Nebst Informationen zu Produkten lassen sich auch Pro­ zesse rund um die Bedientheke mit fTrace digitalisieren und optimieren. Dies gilt vom Auspacken und Dokumen­ tieren im Geschäft über die Weiterverarbeitung bis hin zum Verkauf. Zudem haben Konsumenten die Möglich­ keit, sich per Touchscreen direkt an der Theke über die angebotenen Waren und ihre Herkunft zu informieren. Alternativ rufen sie die Daten per kostenlose Smart­ phone-­App oder zuhause am Computer ab. In Deutsch­ land wird fTrace für die Offentheke bereits angewendet. GS1 Switzerland arbeitet daran, diese Lösung auch auf dem heimischen Markt zu etablieren.

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Keine Wiedervergabe von GTIN mehr

trustbox über den Erwartungen

Im Berichtsjahr hatte GS1 Switzerland auch die Aufgabe, die Mitglieder über die neue GTIN-Vergaberegel zu infor­ mieren und sie bei der Umsetzung zu unterstützen. Im Gesundheitswesen und im Bahnsektor schon längere Zeit untersagt, ist die Wiedervergabe einer bereits ein­ mal verwendeten Global Trade Item Number (GTIN) per 1. Januar 2019 unter anderem auch im Konsumgüter­ bereich nicht mehr systemkonform. Viele Händler führ­ ten die Identifikation und die Stammdaten von nicht mehr erhältlichen Produkten einfach weiter. Wurde eine bereits vergebene GTIN dann für ein neues Produkt wie­ derverwendet, war die Eindeutigkeit nicht mehr gewähr­ leistet. Es kam zwangsweise zu Verwechslungen und Problemen bei der Bestellung und Verwaltung. Die neue Vergaberegel wird sicherlich Veränderungen beim Umgang mit den Nummernkapazitäten mit sich bringen. Wie diese aussehen werden, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht im Detail abzuschätzen. Der Trend geht wohl weiter in Richtung kleinere Nummernkreise und Einzelvergabe von Identifikationen durch GS1.

trustbox, die Plattform von GS1 Switzerland für den Da­ tenaustausch im Bereich Lebensmittel, hat das Berichts­ jahr über den Erwartungen abgeschlossen. Die Anzahl angemeldeter Unternehmen hat sich innerhalb von zwölf Monaten verdoppelt, jene der erfassten Datensätze mehr als verdreifacht. Diese Daten werden von GS1 Switzer­ land anhand eines ausgeklügelten Qualitätssystems vali­ diert und plausibilisiert. Der Qualitätsgrad für alle Pro­ dukte liegt nach diesem System bei fast 80 Prozent und ist im Vergleich mit anderen Ländern sehr hoch. Die ­Qualität der Daten, die von Schweizer Unternehmen via GDSN in trustbox eingespeist werden, liegt sogar bei über 90 Prozent. Das zeigt, wie gut die Unternehmen mit dem elektronischen Datenaustausch vertraut sind.

Single GTIN weiterentwickelt Um insbesondere Mikro- und Kleinunternehmen bei der Umsetzung der GS1 Standards optimal zu unterstützen, entwickelt der Verein GS1 Switzerland laufend seine An­ gebote weiter, so auch Single GTIN. Die grosse Nach­ frage nach dem Service hielt auch im Berichtsjahr an. Mit Starterkits für KMUs und Start-ups soll der Dienst schritt­ weise erweitert werden.

GTIN Registry in Entwicklung Gerade für kleine Unternehmen und Start-ups ist das Da­ tenmanagement oftmals eine Herausforderung. Eigene Warenwirtschaftssysteme oder Datenbanken sind selten vorhanden. Darum werden Stammdaten und Artikel­ listen meist manuell – per Excelliste oder sogar papier­ basiert – geführt. Mit der GTIN Registry entwickelt GS1 Switzerland für die Mitglieder ein Onlinetool, mit welchem diese ihre Global Trade Item Numbers (GTINs) verwalten können. Das Tool erlaubt es, einem Produkt eine GTIN aus dem lizenzier­ ten Num­ mern­ kreis zuzuteilen, die wichtigsten Stamm­ daten des Produkts zu erfassen und für den Artikel einen EAN-13-Barcode zu erstellen. So wird sichergestellt, dass eine Artikelnummer nicht zweimal zugeteilt wird und die Stammdaten strukturiert erfasst werden. Daniel Müller-Sauter, Leiter GS1 System Dr. Raphael Pfarrer, Leiter GS1 Consulting & Industry Engagement

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Gesundheitswesen

Die Fachkenntnisse von GS1 Switzerland sind auf allen Ebenen gefragt Wir haben im Berichtsjahr unsere Mitglieder weiterhin begleitet, damit sie sich schneller und besser in der Vielfalt der Normen und Standards im Gesundheitswesen zurechtfinden.

548

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Wertvoll 548 Mitglieder von GS1 Switzerland (über 9 Prozent) stammen aus dem Gesundheitswesen.

35

International anerkannt Im Rahmen der Phase II des Projekts «Spital der Zukunft Live» wurden rund 35 Arbeitspakete bearbeitet, deren Ergebnisse internationale Anerkennung gefunden haben.

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Gefragt Mit rund 20 Veranstaltungen und Workshops wurden unsere Experten für die GS1 Standards und Prozesse im Gesundheitswesen 2018 für doppelt so viele Referate angefragt wie im Vorjahr.


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Das Interesse am Einsatz der GS1 Standards und Pro­ zesse ist anhaltend sehr gross, unsere Experten wurden zu so vielen Ver­anstaltungen und Workshops eingeladen wie noch nie. Unsere Seminare wurden zahlreich besucht und die von GS1 Switzerland angebotene Beratung und Unterstützung erfuhr eine starke Nachfrage. Die Semina­ re zum Thema UDI-Richtlinien (Unique Device Identifica­ tion) wurden mit den Anforderungen von neuen Märk­ ten, z.B. der EU-Verordnung für Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR), ergänzt und sowohl in Bern als auch in Morges durchgeführt. Ebenfalls wurden spezielle Firmenseminare zu den Themenbereichen UDI und Supply Chain Management im Gesundheitswesen abgehalten. GS1 Switzerland verzeichnet nach wie vor einen regen Zuwachs an Mitgliedern aus dem Gesundheitswesen und konnte über die letzten drei Jahre eine Zuwachsrate von über 10 Prozent realisieren.

Die Fachgruppe BiG (Beschaffung im Gesundheits­ wesen) hat im Jahr 2018 ihre Aufgabe nach sechs Jahren erfüllt und wurde nun offiziell aufgelöst. Sie hat Anwen­ dungsempfehlungen, Nachrichtenstandards und Posi­ tionspapiere für das Gesundheitswesen erarbeitet und in ihrer Zeit viel Überzeugungsarbeit geleistet. Im Februar 2019 wurde die Nachfolgegruppe FG SCM VMO (Fach­ gruppe Supply Chain Management Verbrauchsmateria­ lien, Medizinprodukte und Objekte) gegründet. Die neue Fachgruppe setzt auf den erarbeiteten Grundlagen auf und wird die produktive Umsetzung der dort definierten Standards gezielt vorantreiben.

Video: Wie GS1 das Gesundheitswesen besser macht

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«Spital der Zukunft» geht in Phase III

Startklar für die Zukunft

Auch unser Projekt «Spital der Zukunft Live (Phase II)» wurde im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen. Zu­ sammen mit Experten und Studierenden des Fach­ bereichs Medizininformatik der Berner Fachhochschule wurden rund 35 Arbeitspakete bearbeitet, deren Er­ gebnisse internationale Anerkennung gefunden haben. Hierzu wurden im April 2019 am Kongress der Berner Fachhochschule «Healthcare of the future» in Biel aus­ gewählte Teilprojekte vorgestellt. Der Erfolg der ersten und zweiten Phase von «Spital der Zukunft» hat die Projektpartner ermutigt, im Jahr 2019 die dritte Phase zu starten. Die Phase III des Projekts be­ inhaltet die Weiterentwicklung der Ergebnisse der Pha­ se II sowie die Entwicklung und Umsetzung von neuen Projektideen und Lösungen für den realen Einsatz im Ge­ sundheitswesen. Neu sollen sich auch Kranken­ kassen oder Pflegeeinrichtungen ins Projekt einbringen. Künftig soll das Projekt «Spital der Zukunft» ebenfalls auf der neuen Webplattform integriert werden, und die Ergeb­ nisse sollen den Nutzern in interaktiver Form zur Ver­ fügung gestellt werden.

Die Branche Gesundheitswesen stand im Berichtsjahr im Zeichen der Umstrukturierung von GS1 Switzerland. Ausgehend von dieser neuen Struktur wurde für die Jah­ re 2019 bis 2022 eine Strategie entwickelt, die mit den Grundlagen der Healthcare-Strategie des Global Office von GS1 und der Gesamtstrategie von GS1 Switzerland abgestimmt ist. Im Verein eCH wurden zwei neue Fachgruppen gegrün­ det, die ihre Arbeit aufgenommen haben. Dies ist zum einen die Fachgruppe Rettungsdienstprotokoll, die mit dem Projekt «Elektronisches Rettungsprotokoll» die Di­ gitalisierung auch in diesem Einsatzgebiet vorantreiben möchte. Die andere Fachgruppe wird sich mit dem The­ ma administrative Prozesse (u. a. Patientenabrechnung) befassen. Die EU-Verordnung FMD trat im Februar 2019 in Kraft und musste idealerweise im Berichtsjahr bereits um­ gesetzt werden. Sie bedeutet, dass rezeptpflichtige Medikamente anhand ihrer Seriennummer eindeutig veri­ fiziert werden und Verpackungen mit einer Erstöffnungs­ garantie versehen werden müssen.

GLNSEARCH/MyGLN produktiv geschaltet

Roland Weibel, Branchenmanager Gesundheitswesen

Im September des Berichtsjahres fand die 3. GS1 System­ tagung Healthcare statt. Pünktlich zu diesem Anlass wurde das Produkt GLNSEARCH/MyGLN produktiv ge­ schaltet. Ein Grossteil der Leistungsabrechnung im Gesundheits­ wesen basiert auf der nationalen Lösung der Partner­ identifikation im Gesundheitswesen, die auf der von GS1 vergebenen Global Location Number (GLN) aufbaut. Im Gesundheitswesen identifizieren sich Industriepartner und Spitäler mit GLNs, die von der Stiftung refdata in Abstimmung mit GS1 Switzerland vergeben werden. Zu­ dem kann man sich auch mit eigenen GLNs identifizieren oder GLNs aus dem eigenen GCP und von refdata ver­ wenden. Wer in der Vergangenheit eine GLN nachschla­ gen wollte, musste jeweils beide Datenquellen, sowohl die von refdata als auch die von GS1, abfragen. Dazu besteht nun keine Notwendigkeit mehr, da die Suche von GLNSEARCH die Resultate aus beiden Quellen anzeigt. Neu in dieser Version ist auch, dass die eigenen GLNs in MyGLN verwaltet werden können und anschliessend über GLNSEARCH angezeigt werden. Dieses Produkt soll auch zukünftig professionalisiert, kosmetisch verbes­ sert und vorangetrieben werden.

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Transport & Logistik

Digitale Transformation auf dem Vormarsch Die Auswirkungen der Digitalisierung insbesondere auf die Logistik sind spürbar. Dienstleister müssen auf diese Herausforderungen reagieren, um sich künftig erfolgreich im Wettbewerb behaupten zu können. Die Identifikation der relevanten Trends mit dem Ziel, als Unternehmen frühzeitig und adäquat reagieren zu können, liefert unsere Logistikmarktstudie Schweiz.

44

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108 14

Engagiert 44 Firmen haben sich auf der Plattform www.europalettentausch.ch bereits als «Fair Pallet Player» registriert.

Unterstützt Sechs Unternehmen aus der Logistikbranche haben die Erarbeitung der Logistikmarktstudie 2019 im Berichtsjahr als Träger begleitet.

Wertvoll 108 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 2 Prozent) stammen aus der Branche Transport & Logistik.


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Die Logistikmarktstudie Schweiz (LMS) ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Portfolios von GS1 Switzer­ land. Bisher erschien sie in statischer Form auf Papier oder zuletzt als PDF. Nun wird sie an das digitale Zeit­ alter angepasst, und die Studienergebnisse werden künf­ tig auf einer inter­ aktiven Plattform zur Verfügung ge­ stellt. Damit sind sie überall und jederzeit zugänglich. Die interaktiven Komponenten erlauben es den Nutzern aus­ serdem, sich über den Schweizer Logistikmarkt direkt auszutauschen. Die LMS 2019 wird ab dem 3. Quartal 2019 online verfügbar sein. Der Fokus der Studie wird auf Trends und Szenarien lie­ gen, die jedes zweite Jahr umfassend neu erhoben wer­ den. Im Folgejahr wird jeweils ein spezifisches Thema hervorgehoben und vertieft betrachtet. Künftig steht der Aufbau von Handlungskompetenz im Zentrum, weniger statistische Auswertungen. Die beliebte und bewährte Analyse des Logistikgesamtmarktes und die Auflistung der Top-100-Logistikdienstleister werden jedoch beibe­ halten und jährlich aktualisiert. Erstellt wird die Logistikmarktstudie Schweiz in Zusam­ menarbeit mit dem Institut für Supply Chain Manage­ ment der Universität St. Gallen. Unternehmen können die Studie als Träger aktiv mitgestalten. Sie bestimmen mit, welches aktuelle Thema aus der Logistik vertieft unter­ sucht wird, beteiligen sich an der Sammlung und Analyse der Daten und können daraus direkt wertvolle Implika­ tionen für ihr Tagesgeschäft ableiten.

Fairer Europalettentausch Die von der Fachgruppe Tauschgerätepool Schweiz er­ arbeitete Empfehlung für den Tausch von Europaletten im Sinne eines Code of Conduct wurde Anfang Juli 2018 umgesetzt. Unter www.europalettentausch.ch können sich alle Teilnehmer, die an einem fairen Tausch interes­ siert sind, informieren und vor allem kostenlos regis­ trieren. Dies haben bislang über 40 Firmen, darunter Migros, Coop, Volg, SBB, Planzer, Galliker usw., mit ihren verschiedenen Niederlassungen getan und die Zahl ist stetig steigend. Die klaren und ver­ bindlichen Regelungen leisten nun einen entscheidenden Bei­ trag zu einem fairen Paletten­ tausch im Schweizer Binnen­ markt.

GS1 Standard für Paketlieferungen Ein wichtiger Schritt in der europäischen Standardisie­ rung wurde im Berichtsjahr mit der eindeutigen Identi­ fikation länderüberschreitender Paketzustellungen ge­ macht. Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat sich dabei für die ausschliessliche Verwendung des GS1 Serial Shipping Container Code (SSCC) entschie­ den. Dank der Verwendung globaler offener Standards für das neue CEN-Paketetikett werden vormals geschlos­ sene Liefernetzwerke durchgängig gemacht sowie Kos­ ten und Aufwand reduziert. Dank dem SSCC können alle Beteiligten im Paketzustellnetzwerk eine einfachere Verfolgung des Lieferwegs der Packstücke und allenfalls die Rücksendung an den Versender durchführen. Das endgültige Ziel ist die Verwendung eines einzigen ge­ meinsamen Paketetiketts mit eindeutiger Paketidentifi­ kation im grenzüberschreitenden Zustellservice. Thomas Bögli, Leiter Bildung & Marketing, Verantwortlicher Branchenmanagement Transport & Logistik

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Technische Industrien

Neue Branche mit grossem Potenzial Die Technischen Industrien sind neu im Portfolio von GS1 Switzerland und gelten als Branche mit grossem Potenzial für die Implementierung der GS1 Standards. Gemeinsam mit dem Global Office von GS1 erarbeitet das Branchenmanangement die Strategie.

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517

Wertvoll 517 Mitglieder von GS1 Switzerland (knapp 9 Prozent) stammen aus den Technischen Industrien.

40 %

Wichtig Ohne Interoperabilität bleiben mindestens 40 Prozent der potenziellen (IoT-)Vorteile ungenutzt. Die Nutzung offener Standards ist eine Möglichkeit, um Inter­operabilität zu erreichen.1

100 %

Verstärkt GS1 Switzerland verstärkt das Branchenmanagement Technische Industrien um eine Vollzeitstelle.

McKinsey Global Institute, «The Internet of Things: Mapping the Value Beyond the Hype», Juni 2015

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Im Mittelpunkt stehen für GS1 bei den Technischen In­ dustrien das Bahnwesen, die Automobil- und Maschinen­ baubranche, das Baugewerbe, der Energiesektor, die Rüstungsindustrie und die Luftfahrt. Mit der eindeutigen Teileidentifikation und transparenten Prozessen können diese Branchen ihre Supply Chains optimieren, die End-­ to-End-Rückverfolgbarkeit realisieren und den Lebens­ zyklus ihrer Produkte auf Jahrzehnte hinaus besser steu­ ern. Zudem können sie sich wesentlich wirksamer vor Produktfälschungen schützen, welche die Qualität von Produktion, Wartung und Reparatur bedrohen.

Strategie in Arbeit In Zusammenarbeit mit dem Global Office von GS1 er­ arbeitet das Branchenmanagement von GS1 Switzerland zurzeit, wie die Branche entwickelt werden soll, welches die Key-Märkte und welches die Prozesse sind, in denen

SSCC SGTIN

GTIN LGTIN SGTIN

die GS1 Standards das grösste Potenzial haben. Das enorme Wissen, das GS1 in der jahrzehntelangen Zu­ sammenarbeit mit der Konsumgüterbranche gesammelt und weiterentwickelt hat, ist dabei von grosser Bedeu­ tung.

Whitepaper Prozessautomatisierung Unterstützung für unsere Mitglieder aus den Technischen Industrien bietet das Whitepaper Prozessautomatisie­ rung, das 2018 veröffentlicht wurde. Es zeigt Unterneh­ men auf, wie sie die Anforderungen der Automatisierung prozessual und mit dem GS1 System meistern können. Das Dokument entstand in Zusammenarbeit mit der Ma­ nagementberatung BPM&O GmbH und hat viele positive Rückmeldungen ausgelöst. Jörg Mathis, CEO

GLN SGTIN

GLN SGTIN GIAI

GLN SGTIN GIAI

GLN SGTIN GRAI

SSCC SGTIN

SSCC SGTIN GLN SGTIN

SSCC SGTIN SSCC SGTIN

SGTIN GTIN GIAI GDTI GSRN

Lieferkette Technische Industrien

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Branchenübergreifende Themen / Weitere Branchen

Standards schneller an den Markt bringen Oft dauert es lange, bis die von GS1 Switzerland in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern entwickelten Standards, Prozesse und Empfehlungen im Markt ankommen. Das neue Solution Partner Programm soll diesen Prozess beschleunigen.

5878

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Steigend Ende 2018 hatte GS1 Switzerland 5878 Mitglieder. Das sind 297 Unternehmen mehr als im Vorjahr.

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Verpflichtet Vier Unternehmen in der Schweiz haben sich bereits dazu verpflichtet, im Rahmen der Initiative Lean & Green Switzerland innerhalb von maximal fünf Jahren mindestens 20 Prozent relative CO2-Reduktion in Transport und Logistik zu erreichen.

160

Beliebt 160 Personen haben unsere Lehrgänge zum Logistik­ fachmann, Logistikleiter und Supply Chain Manager begonnen. Das sind knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahr.


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Bis Lösungsanbieter die entwickelten Standards, Prozes­ se oder Empfehlungen in ihr Portfolio aufnehmen, dauert es oft seine Zeit. Mit dem im Berichtsjahr ins Leben geru­ fenen Solution Partner Programm nimmt GS1 Switzer­ land die Lösungsanbieter in die Pflicht. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die GS1 Standards, Emp­ fehlungen oder Projekte in ihrem eigenen Leistungsport­ folio integriert haben und diese im Markt umsetzen und verbreiten. Im Gegenzug werden sie prominent auf der Solution Partner Plattform von GS1 Switzerland darge­ stellt und so problemlos von Unternehmen gefunden, die Unterstützung benötigen. Die Solution Partner werden immer über die neusten Entwicklungen rund um die GS1 Standards und Prozesse auf dem Laufenden gehalten und können sich an den exklusiven Veranstaltungen mit anderen Programmpartnern austauschen.

Lean & Green Community wächst An den Erfolg von 2017 anknüpfen konnte die interna­ tionale Initiative Lean & Green, die in der Schweiz von GS1 Switzerland gehostet wird. Im März des Berichts­ jahrs konnten die ersten drei Awards an namhafte Schwei­ zer Unternehmen vergeben werden: Die Coop Genos­ senschaft, Lidl Schweiz und die Krummen Kerzers AG konnten mit ihren Aktionsplänen aufzeigen, dass sie in­ nerhalb von maximal fünf Jahren mindestens 20 Prozent relative CO2-Reduktion erreichen wollen. Die Community wächst zudem laufend weiter. 2018 konnte der Entsor­ gungsdienstleister ZINGG als Mitglied gewonnen wer­ den. Das Unternehmen hat mit seinem Aktionsplan die erste Hürde des Programms bereits erfolgreich gemeis­ tert und kann im Juni 2019 den Lean & Green Award ent­ gegennehmen.

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Beratungsdienstleistungen für KMU Die Berater von GS1 Switzerland haben im Berichtsjahr neue Dienstleistungen aufgebaut, um insbesondere KMU dabei zu unterstützen, die GS1 Standards noch besser und effizienter einzusetzen und so noch erfolgreicher zu werden. Das Dienstleistungspaket «Prozess- und Logistik­ kostenoptimierung» richtet sich an Unternehmen, die ihre Prozesse und Logistikkosten transparenter gestalten möchten. Unsere Berater erfassen die Ausgangslage und zeigen Messpunkte auf für mehr Transparenz in den Pro­ zessen, die Logistikkosten verursachen. Das Dienstleistungspaket «Stammdatenmanagement» beinhaltet eine strukturierte Stammdatenanalyse mit dem Ziel, das Unternehmen datentechnisch für die aktu­ ellen und zukünftigen Anforderungen zu rüsten. Last, but not least lassen sich mit dem Dienstleistungspaket «SCM-Reifegradmodell» Optimierungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Der Bereich Bildung startet durch Im Bereich Bildung ist es uns gelungen, den Schwung der vergangenen Jahre mitzunehmen und die Teilnehmer­ zahl an unseren Lehrgängen von 116 auf 160 zu steigern. Damit sind wir stärker gewachsen als der schweizerische Gesamtmarkt im Bildungssegment. Folglich ist auch nur ein Teil unseres Erfolges auf die Subjektfinanzierung des Bundes zurückzuführen, die seit Januar 2018 aktiv ist. Diese beinhaltet, dass Absolvieren­ de von vorbereitenden Kursen, die nach dem 1. Januar 2018 eine eidgenössische Prüfung ablegen, Bundes­ beiträge beantragen können. Voraussetzung ist, dass die Kurse auf der Meldeliste stehen, nach dem 1. Januar

2017 begonnen haben und nicht kantonal subventioniert wurden. Den Absolvierenden werden 50 Prozent der an­ rechenbaren Kursgebühren zurückerstattet. Der Bereich Bildung wurde im August erfolgreich rezer­ tifiziert und darf wieder das eduQua-Gütesiegel tragen. Das eduQua-Zertifikat bietet Konsumenten im Sinne eines Qualitätslabels eine Garantie für die Gesamtquali­ tät eines Bildungsinstituts und gilt in vielen Kantonen als Voraussetzung, dass öffentliche Gelder gesprochen werden. Damit sind unsere Kursteilnehmenden ganz auf der sicheren Seite.

Stimmiges Veranstaltungsportfolio Alle etablierten Events sind wie bereits in den Vorjahren auch 2018 sehr erfolgreich durchgeführt worden. Es hat sich wieder gezeigt, dass das Veranstaltungsportfolio von GS1 Switzerland stimmig ist und gut angenommen wird. Nun steht an, diese positiven Ergebnisse auch in Zukunft fortzusetzen, denn auf der Grundlage der neuen Branchenstruktur von GS1 Switzerland soll bis 2020 auch eine neue Eventstrategie ausgearbeitet werden. Einen Platz in der künftigen Eventstrategie werden si­ cher der Logistikleiter Club Schweiz (LCS) und der Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) haben. Sie wa­ ren auch im Berichtsjahr wieder erfolgreich unterwegs und können mit steigenden Mitgliederzahlen, nämlich mit insgesamt 550 Personen, aufwarten. In zahlreichen Veranstaltungen konnten von den Mitgliedern auf diesen praxisnahen Netzwerkplattformen Erfahrungen und Informationen ausgetauscht werden. In Form von pro­ fessionell durchgeführten Firmenbesuchen und Fach­ vorträgen ermöglicht der LCS seinen Mitgliedern zudem exklusive Blicke hinter die Kulissen.

Video: Die Schweizer Online Marketing Konferenz fand 2018 zum sechsten Mal statt und zog 300 Teilnehmer an.

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LEI: Weitere Identifikationsnummer im Portfolio 2018 wurde GS1 von der GLEIF, der Global Legal Entity Identifier Foundation, als offizielle Vergabestelle für den LEI (Legal Entity Identifier) akkreditiert, einen neuen Standard, mit dem Parteien in Finanzgeschäften welt­ weit eindeutig identi­fiziert werden können. GS1 Switzer­ land ist offizielle Registrierungsstelle für den LEI in der Schweiz und wickelt die Bestellungen von hiesigen Un­ ternehmen über die glo­bale GS1 Organisation ab. Neben den traditionellen GS1 Identifikationsnummern kann der Verein seinen Mitgliedern somit eine weitere internatio­

nal bedeutende Iden­tifikationsnummer im Portfolio an­ bieten. International t­ätige Unternehmen mit einem im Ausland ansässigen, juristisch eigenständigen Tochter­ unternehmen haben bei der Bestellung eines LEIs bei der globalen Organisation GS1 ausserdem den Vorteil, dass sie sich nicht an mehrere Registrierungsstellen in unter­ schiedlichen Ländern wenden müssen. Dr. Raphael Pfarrer, Leiter GS1 Consulting & Industry Engagement Daniel Müller-Sauter, Leiter GS1 System Thomas Bögli, Leiter GS1 Academy & Marketing

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Internationales

Engere und stärker vernetzte Zusammenarbeit nötig Digitalisierung und neue Technologien verändern den Markt und stellen die globale Organisation GS1 vor neue Herausforderungen. Die Mitgliedorganisationen müssen deshalb künftig noch enger und vernetzter zusammenarbeiten.

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Engagiert Mitarbeitende von GS1 Switzerland haben in über 40 internationalen Gremien aktiv mitgearbeitet.

140

Weltweit GS1 vertritt weltweit 140 Länder mit 112 Länder­ organisationen.

1,5

Millionen

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Verbreitet Mehr als 1,5 Millionen Unternehmen weltweit setzen auf die globalen Standards von GS1.


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Ein Beispiel für die verstärkte Kollaboration ist der Auf­ bau einer zentralen Datenbank, welche die zahlreichen Plattformen bei den verschiedenen Mitgliedorganisatio­ nen (MO) ergänzen soll. Mit vereinten Kräften arbeitet GS1 an der Plattform GS1 Registry und dem Service «Verified by GS1» (Geprüft durch GS1). Sie soll dereinst alle weltweit vergebenen GCPs (Global Company Prefix; GS1 Basisnummer), GLNs (Global Location Numbers) und GTINs (Global Trade Item Numbers) beinhalten und abrufbar machen. So können Marktteilnehmer jederzeit GS1 Identifikationsnummern überprüfen, die Ware ver­ einfachter auf Echtheit prüfen und kontrollieren, ob das Produkt, das auf Online-Handelsplattformen verkauft werden soll, auch existiert. GS1 Registry ist entscheidend für die weitere Entwicklung von GS1 in der digitalen Welt. Nur mit sicheren und vertrauenswürdigen Daten kann die globale Organisation auch weiterhin eine zen­ trale Rolle in der Identifikation von Objekten spielen und beispielsweise in Blockchain-Projekten mitarbeiten. Dies bietet einen erheblichen Mehrwert für alle Mitglieder.

GTIN-Verwaltung ganz einfach Derzeit wird die Datenbank weltweit mit GTINs und zuge­ hörigen wichtigen Basisinformationen wie Marken- und Produktname, einem Bild, der Produkteklassifizierung, der Sprache der Produktangaben und des Zielmarkts be­ füllt. Um die GTIN-Vergabe und die Verwaltung der Basis­ informationen zu vereinfachen, stellt der Verein GS1 Switzerland seinen Mitgliedern in Kürze eine Lösung mit der GTIN Registry zur Verfügung. Diese wird auch weite­ re nützliche Anwendungen ermöglichen. Mit wenigen Klicks kann ein Barcode generiert, dem Produkt zuge­ ordnet und dieses in die Datenbank GS1 Registry hoch­ geladen werden.

Neue Standards für Mobile Commerce Weitere bedeutende Schritte mit Fokus auf die globale Digitalisierung sind die zwei neusten Standards, die im Global Standards Management Process (GSMP) von GS1 durch Hersteller, Handel und Lösungsanbieter gemeinsam entwickelt wurden: Mobile Ready Hero Images (MRHI)

und GS1 Digital Link. Im August 2018 wurde der MRHI-­ Standard von GS1 ratifiziert und publiziert. Der Standard soll helfen, Bildinformationen zu Produkten auf Webplatt­ formen verständlicher und besser lesbar darzustellen. Das mobile Einkaufsverhalten von Konsumenten verbes­ sern will auch der GS1 Digital Link Standard für webfähi­ ge Barcodes. Er verspricht gleichzeitig die Markentreue zu stärken, die Rückverfolgbarkeit und die Effizienz der Lieferkette zu verbessern und das Scannen mit Mobil­ telefonen ins 21. Jahrhundert zu bringen. Ähnlich wie eine Webadresse (URL) auf eine bestimmte Website ver­ weist, ermöglicht GS1 Digital Link Verbindungen zu allen Arten von Business-to-Business- und Business-to-Con­ sumer-Informationen. Anstatt mit einem herkömmlichen Barcode können Markeninhaber diese Informationen ­ihren Kunden künftig mit einem QR-Code zur Verfügung stellen.

Globale Strategie für Rückverfolgbarkeit Ebenfalls ein grosses Thema auf internationaler Ebene ist die Rückverfolgbarkeit. Der Ruf nach einer kompromiss­ losen End-to-End-Rückverfolgbarkeit wird immer lauter und GS1 arbeitet an einer entsprechenden globalen Stra­ tegie. Das Fundament in Form der GS1 Identifikations­ standards steht seit langem dazu bereit. GS1 Switzerland engagiert sich seit Jahren aktiv in den Arbeitsgruppen.

Efficient Consumer Response Ebenfalls aktiv ist GS1 Switzerland in der ECR Commu­ nity (vormals ECR in Europe), die sich in der Weiterent­ wicklung des Efficient Consumer Response Modells en­ gagiert, das heute die Grundlage für die Zusammenarbeit von Handel und Industrie in der Konsumgüter/Retail-­ Branche ist. Seit einigen Jahren ist ein stetiger Zuwachs von GS1 Organisationen insbesondere aus dem asiati­ schen und dem südamerikanischen Raum zu verzeich­ nen. Fokus­ themen der ECR Community sind Online ­Category Management, Shopper Journey Analyse oder auch On shelf availability. Jörg Mathis, CEO

23


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Jahresrechnung Bilanz (in CHF) Aktiven

31.12.2018

31.12.2017

466

1 104

Post

244 561

231 938

Bank

2 182 790

1 681 703

Wertschriften

3 825 138

4 217 529

Wertschwankungsreserve

–420 000

–420 000

304 525

591 838

72 562

101 123

57 650

366 487

460 279

6 576 530

6 923 162

200 062

200 042

1 146 700

1 315 050

238 800

65 520

Anlagevermögen

1 585 562

1 580 612

Total Aktiven

8 162 092

8 503 774

31.12.2018

31.12.2017

406 089

288 200

53 081

42 287

613 976

1 177 353

1 073 146

1 507 839

Rückstellungen

290 500

267 200

Langfristiges Fremdkapital

290 500

267 200

Fremdkapital

1 363 646

1 775 039

Vermögen per 01.01.

6 728 735

6 686 884

Jahreserfolg

69 711

41 851

Eigenkapital

6 798 446

6 728 735

Total Passiven

8 162 092

8 503 774

31.12.2018

31.12.2017

Vermögen per 01.01

6 728 735

6 686 884

Vermögen per 31.12.

6 798 446

6 728 735

69 711

41 851

641 264

641 264

Kasse

Forderungen aus L+L Übrige kurzfristige Forderungen Nicht fakturierte Dienstleistungen Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Finanzanlagen (Mietzinskaution) Sachanlagen Immaterielle Werte

Passiven Verbindlichkeiten aus L+L Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital

Vermögensentwicklung

Vermögensveränderung Pro memoria: Arbeitgeberbeitragsreserve

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Erfolgsrechnung (in CHF) Ertrag

31.12.2018

31.12.2017

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

6 234 146

6 058 748

GS1 System

1 175 916

986 311

Academy

3 386 102

2 912 964

Events

626 283

626 671

GS1 Consulting

861 610

991 036

Marketing

90 444

117 561

GS1 Clubs

79 200

79 050

Diverse Erträge

11 089

14 700

–31 439

–76 613

Nettoerlöse L+L

12 433 351

11 710 428

Aufwand

31.12.2018

31.12.2017

Mitgliedschaft und Nutzung GS1 System

–444 827

–394 656

GS1 System

–326 998

–335 935

–1 989 925

–1 759 018

Events

–534 276

–420 699

GS1 Consulting

–430 903

–522 164

Marketing

–184 381

–176 316

Services

–54 660

–44 891

GS1 Clubs

–47 542

–52 101

–4 013 512

–3 705 780

8 419 839

8 004 648

–6 415 708

–6 301 856

Verwaltungs- und Vertriebsaufwand

–772 769

–524 764

Übriger Betriebsaufwand

–580 658

–544 691

Abschreibungen

–279 321

–384 185

Betriebsergebnis

371 383

249 151

Betriebsfremder Ertrag

13 124

2 935

Betriebsfremder Aufwand

–2 750

–2 885

Betriebsfremder Aufwand und Ertrag

10 374

51

–355 992

–40 183

37 737

213 081

–318 256

172 898

Ergebnis vor Sonderaufwendungen

63 501

422 100

Ausserordentlicher Ertrag

28 225

8 635

Ausserordentlicher Aufwand

–12 044

–379 328

Ausserordentliches Ergebnis

16 181

–370 693

Jahresergebnis vor Steuern

79 682

51 407

Direkte Steuern

–9 971

–9 556

Jahresergebnis

69 711

41 851

Debitorenverluste

Academy

Direkter Aufwand L+L Bruttoergebnis Personalaufwand

Finanzaufwand Finanz- und Wertschriftenertrag Finanzergebnis

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Anhang zur Jahresrechnung 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ­ ngewandte Bewertungsgrundsätze A Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Be­ stimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungs­ rechts (32. Titel des Obligationenrechts, Art. 957 bis 963b) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewer­ tungsgrundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind oder wo Wahlmöglichkeiten vorliegen, sind nach­ folgend umschrieben: Wertschriften Die kurzfristig gehaltenen Wertschriften werden zum Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Um Schwan­ kungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen, wird eine Schwankungsreserve (Wertberichtigung) gebildet. Sachanlagen Die EDV-Anlagen und -Geräte werden über drei bis fünf Jahre und die Geschäftsräumlichkeiten und das Mobiliar innert zehn Jahren abgeschrieben. Umsatz Die Umsatzerlöse werden bei Erbringung der Dienstleis­ tung erfasst. 2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zur Bilanz und Erfolgsrechnung Allgemeine Angaben Firma Verein GS1 Schweiz Rechtsform Verein Sitz des Unternehmens Bern Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr über 10, aber unter 50 Personen. Verpflichtungen gegenüber Pensionskasse Per 31.12.2018 bestand ein Guthaben gegenüber der Personalvorsorgeeinrichtung von CHF 2091 (2017: Ver­ bindlichkeit von CHF 4176).

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Sachanlagen Die Sachanlagen setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Kategorie

2018

2017

Mobiliar und Einrichtungen

308 300

360 700

EDV-Anlagen und -Geräte

128 300

144 250

Geschäftsräumlichkeiten

710 100

810 100

1 146 700

1 315 050

Total

Offenlegung weiterer Verpflichtungen Mietverträge, die nicht innerhalb eines Jahres kündbar sind: Engagement

Mietdauer von

bis

Restbetrag

Mietvertrag: Monbijoustrasse 68, Bern

01.10.2015

30.09.2020

653 037

Canon Mietvertrag: CH-931391-OKL

06.10.2015

05.10.2020

5 271

Canon Mietvertrag: CH-931291-OKL

16.12.2015

15.12.2020

5 523

Canon Mietvertrag: CH-931292-OKL

16.12.2015

15.12.2020

4 136

2018

2017

Rückvergütung Versicherungsleistungen

15 973

0

Diverse periodenfremde Erträge

12 252

8 636

Total

28 225

8 636

2018

2017

0

379 328

Diverse periodenfremde Aufwände

12 044

0

Total

12 044

379 328

Nicht frei verfügbare Aktiven Mietkaution von CHF 200 062 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Positionen

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand Positionen Periodenfremde Personalkosten

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Kommentar zur Jahresrechnung Bilanz per 31.12.2018 Aktiven Flüssige Mittel und Wertschriften (+TCHF 120) Die kurzfristig verfügbaren Mittel (Kasse, Postkonto, Bank und Wertschriften) betragen am Bilanzstichtag ins­ gesamt TCHF 5833 (31.12.2017: TCHF 5712). Die Vermögensabnahme bei den Wertschriften beträgt TCHF 393. In beiden Anlageklassen beinhaltet das Portfolio tiefere Wertbestände als im Vorjahr: Aktien­ ­ –TCHF 208, Obligationen –TCHF 104. Die Wertschwankungsreserve bleibt unverändert in der Höhe von TCHF 420 bestehen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–TCHF 287) In den bilanzierten Forderungen von TCHF 305 sind hauptsächlich Guthaben von TCHF 251 aus dem 4. Quar­ tal 2018 enthalten. Der tiefere Bestand gegenüber dem Vorjahr resultiert daraus, dass Bildungsumsätze (TCHF 558) im November und somit einen Monat früher als im Vorjahr verrechnet wurden (Zahlungskonditionen 30 Tage). Die Berechnung des Delkredere auf Debitoren erfolgte nach den folgenden Grundsätzen: • Ausstände bis 90 Tage 5 % • Ausstände von 91–180 Tagen 25 % • Ausstände von 181–270 Tagen 50 % • Ausstände von 271–365 Tagen 75 % • Ausstände von >365 Tagen 100 % Übrige kurzfristige Forderungen (–TCHF 29) Die Position beinhaltet in erster Linie Guthaben aus Vor­ auszahlungen an Lieferanten sowie Verrechnungssteuer­ guthaben. Weiter sind hier sonstige kurzfristige Forde­ rungen bilanziert. Nicht fakturierte Dienstleistungen (–TCHF 58) Per Stichtag 31. Dezember 2018 sind sämtliche Forde­ rungen periodengerecht verrechnet worden.

28

Aktive Rechnungsabgrenzung (–TCHF 94) Diese Position beinhaltet den Ertrag von TCHF 300 aus Subventionen, der dieser Periode gutzuschreiben ist, und TCHF 66 für vorausbezahlte Aufwendungen, die ganz oder teilweise der nächsten Periode zu belasten sind. Die wertmässige Abnahme ist auf tiefere Abgrenzungen im Subventionsbereich (TCHF 34) sowie auf eine Kosten­ abwicklung zurückzuführen, die periodengerecht im neuen Geschäftsjahr abgewickelt wurde (TCHF 70). Anlagevermögen Die Finanzanlagen (Mietzinskaution) sind gegenüber dem Vorjahr lediglich um den Habenzins erhöht. In den Sachanlagen wurden einzig im EDV-Bereich In­ vestitionen (TCHF 54) sowie Devestitionen (TCHF 84) getätigt: • Sachanlagen am 01.01.2018 – Nettobuchwerte TCHF 1 315 • Investitionen EDV-Anlagen und Geräte +TCHF 54 • Abschreibungen –TCHF 222 • Sachanlagen am 31.12.2018

TCHF 1 147

Den immobilen Sachanlagen (Geschäftsräumlichkeiten) wurden TCHF 100 als Abschreibungskosten belastet. Die restlichen Wertberichtigungen von TCHF 122 sind den mobilen Sachanlagen zuzuordnen. In der Berichtsperiode wurden Kosten aus dem Projekt GS1 Digital für die digitale Transformation, den Side- und Webshop und die Lizenzen wie folgt bilanziert: • Immaterielle Werte am 01.01.2018 – Nettobuchwerte TCHF 66 • Erweiterung Lizenzen GS1 Digital (ABACUS) +TCHF 91 • Aktivierbare Kosten GS1 Digital +TCHF 139 • Abschreibungen –TCHF 57 • Immaterielle Werte am 31.12.2018

TCHF

239


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+TCHF 118) Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sind gegenüber dem Vorjahr um TCHF 118 höher. So sind per Bilanzstichtag insbesondere Event-Infrastrukturkosten im Umfang von TCHF 70 und Einmalkosten von TCHF 35 passiviert, die im Vorjahr nicht enthalten waren. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (+TCHF 10) Die Position der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfasst geschuldete Quellensteuern, Mehrwertsteuer sowie Restanzen gegenüber Sozialversicherungen. Die Abweichung ist in erster Linie auf höhere Verbind­ lichkeiten gegenüber den Sozialversicherungen zurück­ zuführen (TCHF 19), während die Quellensteuerschuld aus dem 4Q tiefer ausfällt als im Vorjahr (TCHF 8). Zu­ dem wird gegenüber dem BVG per Periodenende keine Restanz ausgewiesen wie noch im Vorjahr (2018 Gut­ haben von TCHF 2; Vorjahr Verbindlichkeit von TCHF 4).

Passive Rechnungsabgrenzung (–TCHF 564) Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet Erträge, die ganz oder teilweise der nächsten Periode gutzu­ schreiben sind (erhaltener Ertrag des Folgejahres). Ge­ genüber dem Vorjahr sind total TCHF 345 Erträge aus Studien mit Enddatum 2018 und Anlässen weggefallen, die der Erfolgsrechnung der Berichtsperiode gutge­ schrieben wurden. Weiter werden hier ausstehende Kosten aus Leistungs­ bezügen der Berichtsperiode bilanziert, die noch nicht eingetroffen sind (Passive Rechnungsabgrenzung). Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Positionen per Bilanz­ stichtag um rund TCHF 209 tiefer (einmalige Personal­ kosten im Vorjahr). Rückstellungen (+TCHF 23) Einzig die Rückstellung für Ferien und Überzeit musste um TCHF 23 angepasst werden. Die Rückstellung für EPC (Electronic Product Code) bleibt unverändert. Arbeitgeberbeitragsreserve GS1 Switzerland verfügt bei der Basler Versicherung über eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte, nicht bilanzierte Arbeitgeberbeitragsreserve von TCHF 641.

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Ertrag Die Erträge von GS1 Switzerland setzen sich aus Mitglied­ schaftsbeiträgen und Umsätzen für Dienstleistungen zu­ sammen. In der Berichtsperiode wurde ein Bruttoumsatz von TCHF 12 465 erzielt, was einem Mehrumsatz von TCHF 678 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusammensetzung der Einnahmen

2018

2017

Einfache Mitgliedschaft

17 %

17 %

Mitgliedschaft für die Teilnahme am GS1 System

33 %

35 %

Erträge aus dem Bereich Bildung (inkl. Seminare)

27 %

25 %

5 %

5 %

18 %

18 %

Erträge aus Veranstaltungen Übrige Dienstleistungen

Die Einnahmen für Mitgliedschaft und Nutzung des GS1 Systems liegen um TCHF 175 über dem Vorjahr. Ebenso wurde im GS1 System mehr Umsatz erwirtschaftet (TCHF 190). Der Zuwachs ist mehrheitlich auf die Bran­ chen Konsumgüter (Lebensmittel) und Gesundheitswe­ sen (Medical Devices) sowie auf vermehrten Bedarf nach Produkteauszeichnung im Onlinehandel zurückzuführen. Dank den guten Lehrgangsstarts der letzten Jahre konn­ te der Bereich Bildung den Umsatz vom Vorjahr erheb­ lich verbessern (TCHF 473). Die Anzahl der Studierenden konnte 2018 sowohl bei der Berufsprüfung zum Logistik­ fachmann wie auch zur höheren Fachprüfung zum Lo­ gistikleiter bzw. Supply Chain Manager gegenüber 2017 gesteigert werden. Im Bereich Events wurden die Fachforen und Praxisver­ anstaltungen wiederum gut besucht. Der Umsatz konnte gehalten werden und ist gegenüber dem Vorjahr prak­ tisch unverändert. Der Bereich GS1 Consulting hingegen muss einen Um­ satzrückgang von TCHF 129 verzeichnen. Einerseits wur­ den auch im Berichtsjahr Personalressourcen im Umfang von einem Senior Management Consultant für interne Projekte eingesetzt (GS1 Digital), andererseits wurden infolge von Budgetkürzungen bei Kunden Projekte ver­ schoben oder nicht gestartet. Im Bereich Marketing sind auf Umsatzbasis Einbussen von TCHF 27 zu verzeichnen. So fielen die Einnahmen im Inseratebereich Online sowie beim Network tiefer aus als im Vorjahr. Vom Gesamtumsatz werden Debitorenguthaben von TCHF 31 in Abzug gebracht. Dieser Posten setzt sich aus erlittenen Verlusten auf Guthaben von TCHF 27 (Vorjahr TCHF 21) und aus der Anpassung des Delkredere um TCHF 4 zusammen.

30

Aufwand Die Produktionskosten sind im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 308 höher, wobei die Intensität der gesamten ­direkten Kosten zum Umsatz mit 32,3 % leicht tiefer aus­ fällt (+0,7 %). Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Kos­ ten dem Umsatz entsprechend verhalten, einzig im Be­ reich Academy und Events sind Mehrkosten angefallen, während das Consulting weniger kostenintensiv war. Der Personalaufwand beinhaltet die ordentlichen Per­ sonalkosten sowie eine geplante Auslage, im Zusam­ menhang mit einer Frühpensionierung, im Umfang von TCHF 150. Der Verwaltungs- und Vertriebsaufwand liegt um TCHF 248 über dem Vorjahr. Diese Aufwandposition ­beinhaltet Büromaterial, Drucksachen, Kommunikationsund Beratungsaufwand sowie Lizenz- und Wartungs­ gebühren für EDV-Anlagen und Bürogeräte. Die Kostenzunahme ist in erster Linie auf Beratungsleistungen von TCHF 170 im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zurückzuführen, weiter sind die Rechts­ beratungskosten um TCHF 28 gestiegen. Die weiteren Ausgaben sind im Rahmen auf Niveau Vorjahr ange­ fallen. Die Position übriger Betriebsaufwand umfasst Raum­ kosten, Unterhalt und Reparaturen, Versicherungen und übrige Betriebsaufwendungen. Grundsätzlich haben sich die Betriebsaufwandkosten stabil verhalten. Signifikant ist jedoch die Abweichung in den Raumkosten, wo die Nebenkosten gegenüber dem Vorjahr um total TCHF 20 gestiegen sind. Zudem sind der Periode TCHF 10 mehr Werbekosten belastet als im Vorjahr. In der Berichtsperiode sind rund TCHF 105 weniger Ab­ schreibungskosten erfasst als im Vorjahr. Zurückzufüh­ ren ist dies auf eine ausserordentliche Abschreibung im Zusammenhang mit dem Projekt GS1 Digital aus dem letzten Geschäftsjahr. Das Finanzergebnis fällt im Vorjahresvergleich um TCHF 491 schlechter aus. Grund dafür ist der ausgewiesene Kursverlust aus dem Wertschriftendepot über TCHF 316, der dem Perioden­ ergebnis belastet wurde. Im Vorjahr resultierte ein Kurs­ gewinn von TCHF 175. Die Position ausserordentlicher Erfolg umfasst vorwie­ gend einmalige oder periodenfremde Geschäftsvorfälle. Vereinnahmten ausserordentlichen Erträgen von TCHF 28 aus Versicherungsleistungen stehen ausserordentliche Rechtsdienstkosten von TCHF 12 gegenüber. Die Veränderungen der Rückstellungen sind im Bilanz­ kommentar erläutert. Die Buchhaltung schliesst mit einem Gewinn von TCHF 70 ab.


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Bericht der Revisionsstelle zur eingeschränkten Revision an die Vereinsversammlung des Vereins GS1 Schweiz, Bern Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) des Vereins GS1 Schweiz für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Ge­ schäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrech­ nung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzli­ chen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unab­ hängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Be­ fragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Verein vorhandenen Unterlagen. Dagegen

sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des inter­ nen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Hand­ lungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. PricewaterhouseCoopers AG Hans-Rudolf Burkhard Yvonne Burger Revisionsexperte Revisionsexpertin Leitender Revisor

Bern, 22. März 2019

31


Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GS1 Switzerland setzen sich jeden Tag mit ihrem Fachwissen und viel Motivation für die Mitglieder ein:

Florian Aeschbacher

Marcus Arnoczky

Jonas Batt

Thomas Bögli

Evelyne Bösiger

Serdar Cakicioglu

Richard Chresta

Marco Da Forno

Stéphanie Eger

Tamara Fankhauser

Matthias Graber

Heinz Graf

Galla Hartmann

Joachim Heldt

Iwan Isenschmid

Angela Jucker

Sandro Jungen

Jacqueline Klaiss Brons

Nadine Kneubühl

Cornelia Krall

Birgit Kretzer

Aiste Lehmann

Joëlle Marbacher

Pascal Matarazzo

Jörg Mathis

Franco Miani

Daniel Müller

Rita Nyvlt

Michel Ottiker

Sezer Özkan

Erica Pante

Raphael Pfarrer

Cornelia Piller

Thanh Reichen

Uwe Rüdel

Domenic Schneider

Claudia Schön

Marco Schwarzenbach

Dominique Stähli

Nicole Stähli

Hanspeter Stöcklin

Michel Stoffel

Roland Weibel

Janine Zahnd

Désirée Zurwerra-Wellig

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Berichtsjahr auch für GS1 Switzerland tätig: Nadia Wälti, Leiterin Marketing und Kommunikation, Austritt per 31.1.2019; Lena Sunier, Business Development Manager, Austritt per 30.9.2019; Francis Kienlen, IT Manager, Austritt per 30.11.2018; Dorothee Doswald, Senior Consultant GS1 System, Austritt per 28.2.2019; Nadine Baeriswyl, Senior Events & Marketing Projects Manager, Austritt per 28.2.2019; Erwin Zetz, Senior Management Consultant Healthcare, Austritt per 30.4.2019; Thomas Hüpper, Consultant GS1 Consulting, Austritt per 31.5.2018; Markus Lisebach, Director of Studies and Exams, Austritt per 28.2.2018; Simon Zäch, Consultant GS1 Consulting, Austritt per 30.4.2018.

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Intensive und wertvolle Arbeit der Gremien Jedes Jahr leisten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen wert­­ volle Arbeit in unseren Fachbeiräten, Fachgruppen und Arbeitsgruppen. Sie bringen die Aussensicht der Mitglieder ein, unterstützen die Geschäftsleitung von GS1 Switzerland bei strategischen Fragestellungen und erarbeiten Fachpublikationen oder Empfehlungen. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung.

«Unsere Gremien sind der ideale Ort, um den direkten Kontakt mit den Mitgliedern zu pflegen. Einerseits können wir individuelle Bedürfnisse abholen, andererseits ist der Austausch zur Findung von Lösungen und Kompromissen für den Daten- und Waren­fluss in der Supply Chain nirgendwo sonst so effizient und effektiv möglich.» Daniel Müller-Sauter, Leiter GS1 System

Fachbeiräte Fachbeirat Bildung Fachbeirat Konsumgüter/Retail Fachbeirat Gesundheitswesen Fachbeirat Westschweiz

Fachgruppen Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen Fachgruppe Datenträger Fachgruppe Demand und Category Management Fachgruppe Digital Commerce Fachgruppe Identtechnologie Fachgruppe Stammdaten Fachgruppe Tauschgeräte Schweiz

Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe Weiterbildung Logistik Westschweiz

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Geschäftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Wichtige Unterstützung durch Sponsoren, Partner und Träger Bei der Realisierung unseres umfangreichen Veranstaltungsprogramms, der Logistikmarktstudie Schweiz, von Future Retail Switzerland, des Projekts Spital der Zukunft Live und der Initiative Lean & Green Switzerland durften wir auf die Unterstützung von zahlreichen Sponsoren, Partnern und Trägern zählen.

«Veranstaltungen und Projekte auf dem Niveau und in der Grössenordnung, wie GS1 Switzerland sie im Portfolio hat, sind für eine Not-for-Profit-Organisation nicht einfach zu realisieren. Dank unserer Sponsoren, Partner und Träger gelingt es uns aber jedes Jahr wieder, ein attraktives und spannendes Programm zusammenzustellen.» Jörg Mathis, CEO

Für 2018 gilt unser Dank folgenden Firmen: Events Kompetenzpartnerin

Hauptsponsoren

Sponsoren

Aussteller • • • • •

34

Botschaft des Königreichs der Niederlande Bundesamt für Verkehr BAV CHEP Schweiz B.V. Contentis AG Coop Genossenschaft

• • • • •

Dachser Spedition AG Fastlog AG Galliker Transport AG Global Translations ICS Identcode Systeme AG

• • • • •

LRG Logistics SA Solid Solutions en identifications Stepcom Services GmbH Teradata (Schweiz) GmbH TERRAVIGNA AG


Gesch채ftsbericht 2018 GS1 Switzerland

Logistikmarktstudie Schweiz 2019 Studienpartner

Tr채ger

Future Retail Switzerland Studienpartner

Tr채ger

Sponsoren

Spital der Zukunft Live Tr채ger

Lean & Green Switzerland Hauptsponsor

Patronatspartner

35


GS1 Switzerland – The Global Language of Business GS1 Switzerland ermöglicht Lösungen für effizientere Wertschöpfungsnetzwerke mithilfe globaler Standards. Wir unterstützen Unternehmungen bei der Optimierung ihrer Waren-, Informations- und Werteflüsse und vermitteln praxisnahes Wissen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern erarbeiten wir Standards und Prozessempfehlungen und schaffen Nutzen für alle Beteiligten. GS1 Switzerland ist ein neutraler Verein mit Sitz in Bern und Teil der in 140 Ländern tätigen Not-for-profit-Organisation GS1.

GS1 Switzerland Monbijoustrasse 68 CH-3007 Bern T +41 58 800 70 00 www.gs1.ch

GS1 is a registered trademark of GS1 AISBL. All contents copyright © GS1 Switzerland 2019

7 612345 000237

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