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Ausgabe 2/ 2015

Premium

MENSCH & KULTUR IM INTERVIEW Thorsten Schmidt Holger Schultze

Das Racket Center Magazin


Hotel * Restaurant * Conference * Spa Ob rauschende Familienfestlichkeiten, anspruchsvolle Meetings, erholsame Zeit zu zweit oder genussvolle Gaumenfreuden – die Hotels Villa Toskana und Villa Medici bieten Ihnen mit ihren stilvollen Zimmer und Suiten, den professionellen Tagungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten und einer hochwertigen Küche immer den passenden Rahmen. Villa Toskana und Villa Medici – „la dolce vita“ – angenehm und unkompliziert.

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Liebe Gäste,

STANDPUNKT

Frühling! Des Deutschen liebste Jahreszeit. Besonders gesegnet sind wir, die „oberrheinischen Tiefländer“. Wir genießen bereits die Frühlingsluft, während man in anderen Gegenden Deutschlands gerade erst mühsam den Winter abstreift. Die Kurpfalz erblüht, sattes Grün soweit das Auge reicht – hinein ins Neckartal und tief hinab in die Rheinebene. Mittendrin: Heidelberg. Perle am Neckar. Wo die Natur den Menschen unserer Heimatregion einen Vorsprung verschafft, treibt die Kultur die anmutigsten Blüten. Der Frühling in Heidelberg hat einen Namen: Heidelberger Frühling. Der Name dieses Klassikfestivals kann treffender kaum sein. Er trägt den Namen Heidelbergs, sein Flair und seinen Geist, auf feinen Tönen hinaus ins Land. Die kulturelle Vielfalt und das künstlerische Niveau in unserer Region prägen unseren Zeitgeist, das Zusammenleben der Menschen und unsere individuelle Lebensqualität. Wir stehen mit großem Staunen vor dem, was Menschen an Kreativem zu leisten im Stande sind – in der Musik und in Theaterstücken, in der Malerei, auch im Beruf, und – nicht zu vergessen – mit kleinen persönlichen Aufmerksamkeiten im Privatleben. Unsere Heimatregion ist reich an kulturschaffenden Persönlichkeiten. Mit zwei herausragenden Repräsentanten des kulturellen Lebens durften wir sprechen. Holger Schultze und Thorsten Schmidt gewährten uns Einblicke in ihre persönliche Haltung zu Kunst und Kultur, Heimat und Bürgerschaft. Beide sind tief und fest mit ihrer Aufgabe als Intendant des Heidelberger Frühlings und Intendant des Theater und Orchester Heidelberg verwoben. Aus dem ständigen Anspruch und der hohen Anforderung an ihre Schaffenskraft haben beide eine ganz eigene Sicht auf „Fitness“ und „fit sein“ herausgebildet. In den Genuss kulinarischer Kreativkraft sind wir bereits am Finaltag unseres Weltranglistentennisturniers gelangt, als wir den Förderern des MLP-Cup mit einem Empfang unseren Dank ausgesprochen haben. Nun stellen wir Ihnen den Repräsentanten hoher Esskultur in unserer Heimat vor: Schlossgastronom und Sternekoch Martin Scharff. Zur Vielfalt des kulturellen Lebens im Hier und Jetzt gehört auch eine neue Körperkultur. Trainingseinrichtungen sind längst keine Stätten eines exaltierten Körperkults mehr. Gerade in Präventionszentren wird eine Körperkultur gepflegt, die der Gesundheit, der individuellen Lebensqualität und der „Haltung“ dienen. Das ist die Erklärung dafür, weshalb mittlerweile über 9 Millionen Menschen in Gesundheits-, Präventionsund Fitnesseinrichtungen trainieren – mehr als in jedem anderen deutschen Sportverband und mit den weiterhin höchsten Wachstumsraten. Es tut sich was in Sachen Gesundheits- und Körperbewusstsein: „Deutschland trainiert“! So lautet auch eine bundesweite Aktion, getragen vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln, dem Aktionsbündnis für Prävention der Gesellschaft für Prävention e.V. sowie weiterer Partner der Gesundheits- und Präventionsbranche. Und ganz vorne mit dabei: das „Zentrum Aktiver Prävention3“ im Racket Center Nußloch – damit gezielte Bewegungsprogramme die Anerkennung als Medikament erlangen und gesundheitsorientiertes Muskeltraining zur Körperpflege als Kulturgut noch mehr Akzeptanz finden mögen … In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen einen gesunden Frühling und einen glückenden Start in den Sommer – reich an kulturellen Höhepunkten und bereichernden Begegnungen! Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 14

Leistung & Erfolg

S. 18

KURZ NOTIERT ...

6

KURZ NOTIERT ...

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IM INTERVIEW

14

3 FRAGEN, 3 ANTWORTEN

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DOSSIER Mensch und Kultur

Holger Schultze und Thorsten Schmidt

TIPP „Kulturmensch 21“ von Dr. Stephan Valentin

DOSSIER

Unternehmenskultur (1): Fürsorge durch Vorsorge

DOSSIER Unternehmenskultur (2): Arbeiten im RC

HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

EVENT „KULTURSOMMER“ im RC

AM RANDE BEMERKT ... Von der Streit- zur Gesprächskultur

GASTBEITRAG Ein Studium der anderen Art

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22 24 26 30 32 36 38

WHO´S WHO Martin Scharff

Catharina Seegelken und Markus Lautenschläger

STORY „Busfahrt“ in ein fernes Land

KOMMENTAR

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46

Achtsamkeit: Impulse für eine neue Bewusstseinskultur, von Dipl.-Psych. Peter Fauser

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FIRMENPORTRAIT

50

Kozlowski Immobilien

TARN INFORMIERT Werte-, Trainings- und Wettkampfkultur

EVENT

52

Gelebte Wettkampfkultur bei den Racketlon German Open

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EVENT

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Viet Vo Dao Schule feiert 20-jähriges Jubiläum


IMPRESSUM

S. 42

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ... ZAP3 INFORMIERT Betreuungskultur im ZAP3

FACHBEITRAG

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60

Nackenschmerzen – ein „natürlicher Bestandteil unseres Lebens“?

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HERZLICH WILLKOMMEN

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Sarah Stark und Pia Sickmüller

KOMMENTAR Esskultur: Du bist was du isst!?

GEFUNDEN AUF ... Fernöstliche Esskultur als Ergänzung, Bereicherung oder Mythos?

70 72

Premium Das Racket Center Magazin

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de) Autoren Dr. Matthias Zimmermann, Rolf Staguhn, Thomas Sepp, Jenni Knapp, Lisa Bühn, Marina Ertingshausen, Johannes Treml, Luisa Schumacher u.a. ... Anzeigen, Kontakt & Beratung Lisa Bühn (buehn@gsm-mbh.net) Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, Dieter Jahn, istockphoto Auflage 6.000 Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19 69123 Heidelberg

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

Sachbuch gegen Spende „Fit von 1 bis Hundert“

Gesundheitslinien “Wissen wirkt“

Unsere beliebte Gesundheitslinien-Vortragsreihe verabschiedet sich in die Sommerpause. Ab Herbst 2015 haben Sie wieder die Möglichkeit als Zuhörer dabei zu sein, wenn renommierte Referenten zu interessanten Themen aus den Bereichen Prävention und Therapie ihr Wissen vermitteln. Die Anzahl der Plätze sind begrenzt und waren in der Vergangenheit häufig ausgebucht. Wir empfehlen Ihnen daher, sich frühzeitig über unser Onlineformular anzumelden. Weitere Infos und die Online-Anmeldung finden Sie unter www.zap-nussloch.de.

Pro Sport Reisen – Individuelle Tennisreisen

Haben Sie das neu gestaltete Schaufenster im Eingangsbereich des Racket Centers gesehen? Lothar Rodenbusch, Gründer von Pro Sport Reisen bietet dort interessante Sport-, insbesondere Tennisreisen an. Seit über 25 Jahren sammelt er Erfahrung im Bereich Sportreisen, u.a. als aktiver Trainer und Spieler. Seitdem pflegt er auch einen engen Kontakt mit Sportlern. Die Reisen unterscheiden sich dabei in zwei Angebote „Live Erleben“ und „Aktiv Erleben“. Der Schwerpunkt liegt bei „Live Erleben“ darin, als Zuschauer bei einem großartigen Sportevent dabei zu sein, oder bei „Aktiv Erleben“ selbst sportlich aktiv zu werden. Sofern möglich, werden beide Komponenten miteinander verknüpft. Darüber hinaus werden den Reiseteilnehmern auch kulturelle Hintergrundinformationen vermittelt. Hauptsportart ist Tennis mit dem Besuch aller Grand Slam Turniere inklusive ATP World Finals, Davis-Cup und Federations Cup des deutschen Nationalteams und den Aktivcamps MTC (Mallorca Tennis Camp). Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserem RC ProShop.

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Die zurzeit weltweit größten Interventions- und Beobachtungsstudien ergeben einen exzellenten Überblick über unser aktuelles Wissen zu den physiologischen Wechselwirkungen von Ernährung und Bewegung u.a. hinsichtlich Körpergewicht, Stoffwechsel, Fettgewebe, Hormone, Herz-KreislaufSystem sowie des Knochenbaus und der Immunität. Die Ergebnisse dieser Langzeitstudien sind Grundlage für die Ausführungen in diesem Sachbuch. Der Autor, Dietger Mathias, stellte dem Racket Center Nußloch freundlicherweise einige Exemplare zur Verfügung. Gegen eine Spende für unser äthiopisches Kindertennisprokt TDKET, erhalten Sie Ihr Exemplar an der ZAP3 Theke. Weitere Informationen zu unserem sozialen Projekt finden Sie online unter www.tdket.org.



DOSSIER Mensch und Kultur

Von „Kultur und Geist“, „Körperkult“ und einer „Kultur der Körperlichkeit“ Dr. Matthias Zimmermann

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enn man sich die Herausforderung auferlegt, das Leitthema dieses Magazins mit „Mensch und Kultur“ zu überschreiben, begibt man sich unweigerlich in die nahezu unendliche Sphäre der Philosophie. Seit dem antiken Griechenland bis in die Moderne versuchen Denker, alle Errungenschaften der menschlichen Kultur – in Politik und Wirtschaft, in der Wissenschaft, Kunst und auf anderen Gebieten – immer wieder auf den „Sinn des Seins“ zurückzuführen. Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Glück? Wie gelingt das Streben nach Seligkeit? „Daseinsverbesserung“ – das ist der Antrieb für kulturelle Entwicklung. Doch worin besteht die „Daseinsverbesserung“ aus der Sicht des Individuums und einer Gesellschaft? Der folgende Beitrag soll aufzeigen, dass Kultur ein Phänomen des menschlichen Geistes ist – aber nicht nur. Kultur hat sehr wohl auch mit Körperlichkeit zu tun. Der Blick auf den menschlichen Körper findet in der Kunst, aber auch in der Interpretation dessen, was man Fitness nennt, seinen Ausdruck. Wie eine Gesellschaft mit Körperlichkeit umgeht, gehört zu den prägenden Aspekten des Kulturverständnisses in den Epochen der Menschheitsgeschichte!

Kultur als Ausdruck des Strebens nach Daseinsverbesserung – und nach Freiheit!

Das Streben nach Verbesserung des Daseins kennzeichnet die menschliche Spezies. Uns ist es gegeben zu planen, also künftige Ereignisse und Zustände gedanklich vorwegzunehmen. Wie wollen wir leben – heute und in Zukunft? Kultur entsteht, wenn Menschen sich zusammenschließen, um miteinander in einem organisierten Gemeinwesen nach einer gemeinsamen Vorstellung von der Verbesserung der Lebensverhältnisse zu streben. Die aggregierte Größe individueller Daseinsverbesserung nennt man Wachstum. Der Begriff „Wachstum“ darf sich nicht auf seine Bedeutung in einem ökonomischen Sinne reduzieren – es geht auch um das Wachstum des Geistes und des Wissens, des politischen Stils und des zivilgesellschaftlichen Engagements, der Kunst, der Kultur, und: der Freiheit! Freiheit mutig zu erstreben und damit klug umzugehen, prägt die Kultivierung menschlichen Daseins seit etwa zehntausend Jahren – mit zahlreichen epochalen Fort- und Rückschritten ...!

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Freiheit und der Wert von Kultur in einer Epoche der Globalisierung

Kulturelles Wachstum entfaltet ihren Wert, wenn dieses Streben nicht den Vorstellungen einiger zulasten der Vorstellungen anderer folgt. Wo Freiheit und Selbstbestimmung, Toleranz und Menschlichkeit missachtet werden, wird Kultur entwertet. „Freiheit ist immer auch die Freiheit des anderen“ (siehe Interview mit Thorsten Schmidt in diesem Magazin, Seite 14ff.). Dieser Grundsatz relativiert den bisweilen ehrfürchtigen Blick auf die fantastischen Errungenschaften menschlicher Schaffenskraft, denn: viele kulturelle Errungenschaften sind auch das Ergebnis von Unterdrückung und menschlichen Opfern! Die Geschichte der Menschheit ist gleichermaßen durchzogen von Ästhetik und Grauenhaftigkeit, von Genialität und Verblendung. „Mensch und Kultur“ – diese Symbiose gebietet, sich dem, was man selbst als ästhetisch erachtet, mit Respekt und Freude zuzuwenden, ohne Andersartiges und andere zu entwerten. Es gilt, sich in Würdigung erkämpfter Freiheitsrechte eine Meinung zu bilden und sie zu vertreten, ohne die Meinung des anderen gering zu schätzen. Dieses „sowohl als auch“ in unserer pluralen, demokratischen Gesellschaft ist kein Privileg zur Beliebigkeit. Es ist viel mehr das Recht, sich von anderen zu unterscheiden, und die Pflicht, die Freiheit des Denkens und Handelns von Angriffen aller Art zu verteidigen. So endet auch die Toleranz dort, wo die Intoleranz verlangt, toleriert zu werden. Eigene kulturelle Werte zu schützen, ohne sie durch die Methoden, wie das geschieht, gleichsam in Frage zu stellen – das ist die Herausforderung der kulturellen Globalisierung.

Kultur – die Errungenschaft des menschlichen Geistes!?

Der Respekt, den wir der kulturellen Schaffenskraft einer Person entgegenbringen, ist zumeist ihrem Geist gewidmet: der Genialität des Verstandes und der Ideen, die ihm entspringen. Erst bei genauerem Hinsehen werden der Mut und der Fleiß ihrer Umsetzung (an)erkannt. Verkannt hingegen wird bisweilen, welch körperliches Geschick, welche Kraft und Ausdauer hinter vielen kreativen Werken stecken.


Die Pyramiden vor 4.500 und die chinesische Mauer vor über 2.500 Jahren sind allein von Menschenhand gebaut – millimetergenau in der Planung und Umsetzung (im Übrigen auch im Zeichen von Sklavenarbeit und unzähligen Menschenopfern). An dem Deckengemälde der sixtinischen Kapelle arbeitete Michelangelo viereinhalb Jahre bis zu 17 Stunden täglich – mutmaßlich ohne die Mithilfe anderer Künstler und Assistenten. Zur Vollendung lag er schließlich rücklings auf einem hohen Gerüst, um – die Arme auf die angezogenen Knie gestützt – die Farben auf dem feuchten Putz zu Fresken von einzigartiger Ausdruckskraft und Schönheit zu vereinen. Kultur im Politikbetrieb nennt man bisweilen „politischer Stil“ oder auch Diplomatie. Neben Mut und Klugheit offenbart das Arbeitspensum manch einer Regierungsperson auch die damit einhergehende körperliche Beanspruchung. Guido Knopp schreibt in seinem Buch „Kanzler“ über den „knochenharten Job – gewiss der mörderischste, den die nachkriegsdeutsche Demokratie zu vergeben hat“. Die Flugkilometer, die Angela Merkel zwischen Ukraine- und Eurokrise gerade in den letzten Monaten absolviert hat, sind auch ein Merkmal für die physische Belastung. Konzernchef zu sein ist wohl nicht minder anstrengend. Gerade in Managerpositionen findet man heute Persönlichkeiten, deren Erscheinungsbild vermuten lässt, dass sie für körperliche Anforderungen gut gewappnet sind. Kurzum: sie sind „fit“ – nicht nur im geistigen Sinne. Demgegenüber lässt sich das Schaffen von Literaten und Wissenschaftlern wohl am ehesten als geistige Arbeit in Reinform betrachten. Tragischer Repräsentant für diese Sicht auf kulturelles Schaffen ist der englische Physiker Stephen

Sixtinische Kapelle

Hawking. Sein Körper versagt ihm jegliche Ausdruckskraft. Seine Gedanken zum Universum, zu Gott und – brandaktuell und äußerst kritisch – zur künstlichen Intelligenz, lassen sich nur durch modernste Technik zutage fördern. Die furchtbare Krankheit ALS hat sein Menschsein allein auf Geistiges reduziert.

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Kultur und Körperlichkeit im Verlauf von Epochen: Doppelmoral und Wohlstandssymbol

Die Kultur der Antike prägte die Körperlichkeit in besonderer Weise. In der griechischen Heldenkultur der zwei Jahrtausende vor Christus waren die Olympischen Spiele ein kulturelles Großereignis. Diese stellten weniger den Sport an sich als die religiöse Götterverehrung, auch verbunden mit musischen Wettbewerben, in den Mittelpunkt. Die Sportler der damaligen Zeit waren in Gänze unbekleidet. Der Athlet in seiner totalen Nacktheit verkörperte das Idealbild männlicher Körperlichkeit, die von Wettkämpfern in der Arena gerne zur Schau gestellt wurde und in Statuen ihr zeitüberdauerndes Abbild fanden. Der Ringer Milon von Kroton gilt als berühmtester Olympionike seiner Zeit. Sein Name verewigte sich (und findet sich heute sogar in Fitnesstrainingssystemen wieder)! Als die Römer Griechenland im Jahre 148 vor Christus eroberten, verloren die Olympischen Spiele an Bedeutung. Anstelle des sportlichen Wettstreits traten Kämpfe von Gladiatoren, bekleidet mit unterschiedlichsten Rüstungen und ausgestattet mit grausamen Waffen. Die römischen Gladiatorenkämpfe hatten mehr kriegerischen als sportlichen Charakter. Häufig gingen solche „Events“ (würde man heute sagen) mit Hinrichtungen einher. Zur Volksbelustigung in den römischen Arenen wurden Verbrecher wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen – jedoch längst nicht mehr unbekleidet, sondern mindestens mit einem Lendenschurz züchtig bedeckt. Die Doppelmoral ist eben so alt wie die menschliche Kultur!

Die nachfolgenden Epochen machten sich nicht allzu viel aus Sport. Er war verpönt und es galt als armselig, wenn man sich bewegte. Bewegung blieb nur den hart arbeitenden Bauern vorbehalten. Der vornehme Mensch – auch ein weiser Geist wie Seneca, Schöpfer kluger Schriften und Reden zur Lebenskunst – ließ sich in vollendeter Widersprüchlichkeit in einer Sänfte tragen und reduzierte körperliche Anstrengung auf ein Mindestmaß. Der Blick auf körperlich Arbeitende, ja auf das Körperliche an sich, war ein herablassender. Im sich ausbreitenden Christentum verdeckt Keuschheit die Körperlichkeit. Erst in der Renaissance rückte der vorwiegend männliche Körper wieder ins Zentrum der Kunst – der vitruvianische Mensch von Leonardo da Vinci und Michelangelo´s David sind unsterblicher Bestandteil unserer Kulturgeschichte. Michelangelo hat, um sich den menschlichen Körper künstlerisch zu erschließen, sogar Leichen seziert, damals unter der Gefahr der Todesstrafe. Das Streben nach Wissen lief der Kirche zuwider, der Wissenschaft war Freiheit weitgehend versagt. Bei Michelangelo aber obsiegte die Faszination vom „göttlichen Muskelwerk“ des Menschen und war stärker als die Angst vor Repressalien. Und so ziert das bereits erwähnte Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle unzählige nackte Körper – das Muskelspiel meisterhaft in Szene gesetzt (man denke nur an „die Erschaffung des Adams“). Doch dann erließ Papst Pius IX. einen Erlass, wonach alle als unsittlich empfundenen Bildausschnitte übermalt werden mussten (was dem beauftragten Künstler den spöttischen Beinamen „Hosenmaler“ einbrachte). Der Umgang mit Körperlichkeit in der christlich-abendländischen Kultur war von vielen Moralzwängen geprägt, was zu einem eher distanzierten Verhältnis zum eigenen Körper führte. Stattdessen galt eine große Leibesfülle bis weit in das 19. Jahrhundert in den gehobenen Kreisen als Statussymbol – selbst Waschen (geschweige denn Zahnpflege) war in manchen adeligen Kreisen Mitteleuropas verpönt. Körperpflege bestand im Wesentlichen aus pudern.

Körperkult und Freizügigkeit

Noch bis ins 20. Jahrhundert empfanden Philosophen und Künstler den Sport als barbarisch. In der Nachkriegsgesellschaft – bis weit in die 60er Jahre – war das Wohlstandsbäuchlein ein Zeichen dafür, dass man es zu etwas gebracht hatte. Das enorme Wachstum seit der Währungsreform ließ sich bei den Etablierten an den Körpermaßen nachvollziehen – die neue Konsumfreiheit zeigte Wirkung. Nichtdestotrotz, die gesellschaftliche Freiheit hinkte der neu gewonnenen politischen und ökonomischen Freiheit hinterher. Konservativismus beengte die persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten, bis die Nachkriegsgeneration begann, ihren Eltern Fragen zu stellen. „Wie war das damals, vor 30 Jahren …?“ Damals, als eine Kulturgesellschaft dem Führerkult verfiel. Fünfzehn dunkle Jahre „Körperkult“ (statt „Körperkultur“), die geistige Kultur verdreht oder verdrängt, vertrieben oder grauenvoll vernichtet …! Gladiatorenkämpfer mit Lendenschurz

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Der Ruf nach neuer Freiheit im Geiste ging einher mit körperlicher Freizügigkeit. Die Pille verhalf den Frauen zur Selbstbestimmung über ihren Körper. Böse Zungen behaupten: „Sie verbrannten ihren BH und zündeten sich damit eine Zigarette an“ (womit sich die gegenläufige Entwicklung der Zahl an Lungenkrebserkrankungen erklären lässt: Die Krankheitszahlen nehmen bei Männern ab, bei Frauen aber seit Jahren zu). Die 68er begehrten auf, Liberalismus stellte sich den konservativen Kreisen und ihrem Gedankengut entgegen. Und prompt, gerade in diesem besonderen Jahr 1968, erscheint Mitten in München ein junger Österreicher, nackt bis auf ein kleines Badehöschen, aber bepackt mit riesigen Muskelbergen. Arnold Schwarzenegger trug ausgerechnet in der konservativsten aller Landeshauptstädte seinen Körper zur Schau, ließ sich an seinen exorbitanten Bizeps fassen, polarisierte dabei das Volk und begründete einen Boom: Body Building! Eine neue Körperlichkeit? Oder ein neuer Körperkult? Auf jeden Fall ein kleiner Beitrag zu einem Kulturwandel, der sich anschickte, die Gesellschaft zu entstauben.

Michelangelo‘s David

Wenn Thorsten Schmidt fünfundvierzig Jahre später den Heidelberger Frühling 2015 unter das Motto „Freiheit wagen“ stellte, hat er bestimmt auch an Willi´s Schlüsselworte von damals gedacht: „Mehr Demokratie wagen“! Anzeige

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Body Building, Fitnesswelle und Subkultur

Der Boom, den Körper nach einem Ideal zu formen, hat das weit verbreitete Verständnis von Fitness geprägt. Bis heute werden Fitnessstudios häufig automatisch mit Body Building assoziiert und mit einem negativen Beigeschmack als „Muckibude“ bezeichnet. Wer die zwar kleiner werdende „Community“ von Body Buildern bei einem Wettbewerb oder auch auf der FIBO (Europas größte Fitnessmesse) beobachtet, erkennt: das, was man dort geboten bekommt, ist primär Körperkult. Zwar lässt sich über Ästhetik ebenso wenig streiten wie über Geschmack – über Eitelkeit und Protzigkeit jedoch sehr wohl. Unstreitig ist die Tatsache, dass diese Form der „Körperpflege“ mit Gesundheit nur bedingt zu tun hat. Body Building ist unbestritten eben auch ein Brennpunkt der Dopingszene. Trotzdem liegt darin der Ursprung der Fitnesswelle. Doch mit welchem Verständnis von Fitness? Und mit welcher Sicht auf Körperlichkeit? Dass Schönheitskliniken boomen, geht mit diesem abstrusen Verständnis von Körperlichkeit durchaus einher. Wer mit Training unter Tabletten, mit Crash-Diäten und sonstigen Mitteln seinem oder einem vermeintlichen Ideal nicht hinterherkommt, begibt sich in ärztliche Hand. Und dann wird gespritzt und geschnitten, abgesaugt und silikoniert…! Eine Kultur der Körperlichkeit im Zeichen von Gesundheit und Wohlbefinden wird ad absurdum geführt. Eine Fitnesswelle – so verstanden – verkommt zu einer Subkultur, die den Körper allein versteht als ein Besitz, der gepflegt, modelliert und (vermeintlich) „optimiert“ werden kann.

Gesundheitsorientiertes Muskeltraining als Ausdruck eines Kulturwandels

Neben dem Knochengerüst sind es die Muskulatur und die Fettschicht, die den Körper formen. Außer der genetischen Disposition ist es vor allem unser Verhalten, das darüber bestimmt, ob nun das Fett oder die Muskultur dem äußeren Erscheinungsbild die dominante Prägung verleiht. Der Muskulatur kommt bei der äußeren Haltung die entscheidende Rolle zu. So galt der Hauptaspekt des klassischen Fitesstrainings immer der Muskelmasse, ihrer formenden und ihrer biomechanischen Funktion. Die Betrachtung der Muskulatur unter biomechanischen Aspekten dominiert auch heute noch die Übungen in der Rehabilitation oder Physiotherapie sowie die Bewegungsausführung an Trainingsgeräten. Erst jüngere Untersuchungen zur Funktionalität der Musku-latur erbringen eine neue – keine veränderte, aber eine zusätzliche und möglicherweise sogar bedeutendere – Perspektive hervor: Die Muskulatur ist auch ein Stoffwechselorgan und daher in ihrer metabolischen Funktion zu betrachten. So ist die Muskulatur nicht nur der „Fettverbrenner Nummer eins“, sondern steht mit allen anderen Organen in Verbindung. Sie ist nicht nur Befehlsempfänger neuronaler Reize, sondern kommuniziert zurück an Herz und Nieren, Leber und Bauchspeicheldrüse, an andere Organe und vor allem ans Gehirn. Diese „Kommunikation“ erfolgt über sogenannte Myokine. Die hormonähnlichen Botenstoffe werden durch muskuläre Aktivität ins Blut ausgeschüttet und erreichen auf diesem

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ZAP3 Bereichsleiter Christian Schumann präsentiert die „Kraftquelle des Lebens“.

Weg alle Körperregionen. Ihre Wirksamkeit ist vielfältig – die Forschungserkenntnisse (vorwiegend aus der Zellbiologie) schreiten rapide voran. Bisher sind positive Wirkungen auf den Typ-II-Diabetes, das Herzkreislaufsystem und die Dehnbarkeit von Gefäßen bekannt. Ebenso evident ist ihr Einfluss auf die Entstehung von Krebs und auf Gehirnfunktionen. Muskeltraining stellt für das Gehirn einen starken Reiz dar. Die Gehirndurchblutung und damit der Gehirnstoffwechsel verbessern sich deutlich, der Anstieg der Neurotransmitter regt u.a. die Bildung neuer Nervenzellen und -verbindungen an. Die Plastizität und die Leistungsfähigkeit des Gehirns nehmen zu. Gezielte Muskelaktivität hebt die Stimmung, steigert die Konzentrationsfähigkeit und baut Stress ab. Damit gewinnt Kraft als Eigenschaft der Muskulatur eine Bedeutung, die ihrem Wortsinn allumfänglich nachkommt: Es geht nicht mehr nur allein um körperliche Kraft. Krafttraining stärkt die mentale und die soziale Kraft, den Antrieb zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – kurzum: die Lebensqualität, wie wir sie heute verstehen.


Fazit: Wege zur Lebensqualität im Zeichen eines modernen Verständnisses von kulturellem Leben

Lebensqualität hat in unserer modernen Kultur viel mit Aktivität zu tun – mit geistiger und körperlicher Aktivität gleichermaßen. Wir wollen eben nicht nur älter werden, sondern dies gesund und aktiv erleben, also teilhaben an der Vielfalt, die das kulturelle Leben des 21. Jahrhunderts für uns bereithält. In einem modernen Verständnis von Lebensqualität steht die innere und äußere Haltung im Gleichklang. Selbstbewusstsein, Kulturbewusstsein und Körperbewusstsein bilden eine Einheit. Hier greift eine wesentliche Erkenntnis: Diese Einheit zu erreichen ist zuallererst eine „Anstrengungsprämie“, die auf Eigenverantwortlichkeit baut. Entgegen dieser Erkenntnis wird jedoch – um die körperliche und geistige Fitness zu erhalten – nach wie vor und viel zu häufig auf Nahrungsergänzungspräparate vertraut, der Arzt konsultiert und sich auf die Errungenschaften der Pharmakologie verlassen. Natürlich möchte niemand die Leistungsfähigkeit der Ärzte und Apotheker, der humanwissenschaftlichen Forscher und der medizinischen Versorgungskultur missen oder gar in Abrede stellen. Ihr Beitrag zu einem gesunden Älterwerden ist evident – das Gesundheitsniveau einer Gesellschaft lässt sich freilich auch an der Lebenserwartung seiner Menschen erkennen. Doch wir verkennen noch viel zu sehr, wie viel Kraft in uns steckt. Die Muskulatur als körpereigene Apotheke zu betrachten und Methoden anzuwenden, damit diese

Apotheke ihre Kraft entfaltet, ist eine innovative Perspektive. Gesundheitsorientiertes Krafttraining erlangt eine neue Bedeutung. Gesundheit zu trainieren folgt konsequent dem Prinzip der Selbstbestimmtheit, die wir für uns in Anspruch nehmen – und der Eigenverantwortlichkeit, die man von uns erwarten darf. Nicht nur in populärwissenschaftlichen Magazinen und in Nachrichtenblättern rückt diese Perspektive zunehmend in den Mittelpunkt. Hochkarätige medizinische Fachpublikationen erkennen dies an und plädieren für „Muskelhygiene“ im Sinne gesundheitsförderlicher Muskeltrainingsprogramme. Wer weiß, vielleicht gelingt es tatsächlich, gezielten Bewegungsprogrammen als Medikament zur Anerkennung zu verhelfen. Dies käme in der Tat einem Kulturwandel gleich, dem sich auch Fitnessstudios unterziehen müssen, wenn sie denn ernst genommen werden wollen (und es noch nicht getan haben). Und genau hierbei möchten wir im Zentrum Aktiver Prävention3 voranschreiten. Wir alle zusammen, das gesamte Team unseres Hauses gemeinsam mit den Mitgliedern und Patienten unseres ZAP3, können diesem Kulturwandel voranschreiten und ihn befördern – für eine wirkliche Daseinsverbesserung und ein Mehr an Lebensqualität für jeden Einzelnen von uns und für die moderne Kulturgesellschaft als Ganzes ...

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Foto: studio visuell photography

Thorsten Schmidt

IM INTERVIEW

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Kunst, ästhetisch gestaltet in Wort und Ton, Bild und Bewegung, ist die Essenz dessen, was uns um- und antreibt – als Individuum und als Gesellschaft … Holger Schultze und Thorsten Schmidt im persönlichen Gespräch

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iesmal sprachen wir mit zwei Interviewpartnern, die – unabhängig voneinander – ihre Gedanken zum kulturellen Leben Heidelbergs und der Bedeutung für die Menschen unserer Region mit uns teilten.

Thorsten Schmidt trafen wir im Meriansaal der Stadthalle, zentraler Anlaufpunkt für die über 37.000 Besucher (in 2014), die der Heidelberger Frühling aus dem gesamten Bundesgebiet nach Heidelberg zieht. Seit der Gründung im Jahre 1997 leitet er das internationale Musikfestival und organisiert als geschäftsführender Intendant der „Heidelberger Frühling GmbH“ nicht nur dieses größte Klassikfestival Baden-Württembergs, sondern auch das Streichquartettfest Heidelberg, die Heidelberg Festival Akademie für Liedgesang, Kammermusik, Komposition und Musikjournalismus sowie die Heidelberg Music Conference. Holger Schultze begrüßte uns in seinem Büro im Heidelberger Theater, das nach knapp über 3-jähriger Umbauzeit dank außergewöhnlichem bürgerschaftlichen Engagements seit November 2012 in neuem Glanz erstrahlt. Seit der Spielzeit 2011/2012 verantwortet der Intendant des Theater und Orchester Heidelberg fünf Sparten: Oper, Konzert, Schauspiel und Tanz sowie ein eigenes Ensemble für Kinder- und Jugendtheater. Das künstlerische Programm, umgesetzt auch dank moderner Bühnentechnik und Beleuchtung sowie hervorragender Akustik, findet deutschlandweit Anerkennung. Wer sind die Menschen, die mit so viel Leidenschaft und Kreativität, hoher Fachkompetenz und unbändigem Fleiß das kulturelle Leben Heidelbergs, der Region und weit darüber hinaus maßgeblich prägen?

Lieber Herr Schmidt, wenn unsere Leser dieses Magazin in Händen halten, ist der Heidelberger Frühling 2015 Geschichte. Wie geht es Ihnen am Ende eines 5-wöchigen Festivalmarathons mit 131 Veranstaltungsteilen, an denen unzählige Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt beteiligt waren? SCHMIDT: Am Ende eines Festivals bin ich restlos erschöpft, das kann man so sagen. In diesen fünf Wochen verlangsamt sich die Zeit. Heute (25.03.2015, Anm. d. Red.) ist es so, als wäre das Eröffnungskonzert schon Wochen her. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich am Abend nach dem Abschlusskonzert das Gefühl habe, die Zeit sei wie im Flug vergangen. Es sind eben Tage der höchsten Konzentration …

… und mentaler Beanspruchung! SCHMIDT: Ja, eben voll von berührenden Erlebnissen. Allen voran die Musik, die die Sinne erfüllt. Dann unzählige Gespräche mit Musikern aus aller Welt, mit dem Publikum, dem Team und Freunden, die uns unterstützen. Insofern meint erschöpft auch nicht „Leere“ – im Gegenteil: ich fühle mich vollgesogen wie ein Schwamm, mit verschiedenartigsten Eindrücken aus spannenden Begegnungen mit interessanten Menschen. Der Ideenspeicher ist prall gefüllt, der Zustand nahezu euphorisch und das Gefühl einer rechtschaffenden Müdigkeit macht mich – wenn denn alles gut gelaufen ist – durchaus tief zufrieden. Wie tanken Sie auf? Steht dann erst einmal Urlaub auf dem Programm?

SCHMIDT: Dann muss dieser Schwamm – wie ich das nenne – ausgewrungen werden. Die Ideen für weitere Projekte entstehen und reifen gerade während diesen so kreativen Festivalwochen. Insofern braucht es zunächst eine Zeit der Reflexion und die Grundlegung für Kommendes. Gerade die Reaktion des Publikums ist für mich wichtig, um den Heidelberger Frühling weiterzuentwickeln. Mit jedem erfolgreichen Festival rückt die Messlatte ein wenig nach oben. Wir sind in der Zeit von Mitte März bis Ende April nun mal ein zentraler kultureller Treffpunkt für die gesamte Metropolregion, und aus der Sicht der Künstlerinnen und Künstler ein globaler Mittelpunkt, denn diese kommen ja von nahezu überall auf dieser Welt. Das zeigt auch die Grenzenlosigkeit von Musik. Wir begeg-

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nen uns hier in einer internationalen Sprache. Das ist faszinierend und lässt einen kaum mehr los. Insofern ist ihre Frage berechtigt, denn natürlich braucht es dann auch Zeit, einen Abschluss zu finden, aufzutanken und sich wieder Neuem zuzuwenden. Im Sport würde man sagen: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Um mal kurz zum Sport zu schwenken: das Pensum das Sie leisten ist ja nun auch körperlich höchst anspruchsvoll. Gelingt es Ihnen denn, sich fit zu halten? SCHMIDT (lacht): Sie müssen diese Frage natürlich stellen – und treffen da gleichzeitig einen wunden Punkt. In der Tat geht diese Aufgabe einher mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit gegenüber sich selbst. Eine Knieverletzung zum Beispiel habe ich nie richtig auskuriert, weshalb das mit dem Tennisspielen nichts mehr wird – und joggen: na ja. Aber ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit und genieße Spaziergänge im Wald - mit Stöcken. Also: ich walke. Früher habe ich das selbst belächelt, aber in der Tat sind diese durchaus zügigen Märsche durch die Natur ein unverzichtbares Mittel für mich, um den Kopf frei zu kriegen und

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kreative Kraft zu tanken. Ich ziehe also diese Stöcke nicht nur hinter mir her, sondern achte sehr darauf, die Arme einzusetzen, was dann durchaus Sport ist! Die Schärfung der Sinne braucht auch Körperlichkeit. Genau das ist ja unser Thema: beansprucht nicht die Musik alle Sinneskraft, so dass für Körperlichkeit fast kein Raum mehr bleibt? Der „Kulturmensch“ lässt sich noch nicht allein auf Geist und Seele fokussieren? SCHMIDT: Unterschätzen sie nicht die Fitness von Musikern. Beobachten Sie nur mal eine Geigenspielerin, in welcher Körperposition sie mit ihrem Instrument arbeitet – und das sind in intensiven Probewochen täglich unzählige Stunden. Gehen Sie auch davon aus, dass ein Pianist im Laufe eines Konzerts viel Schweiß vergießt. Wenn Sie sich die Zeit nehmen und beispielsweise Thomas Hampson bei der Arbeit in der Liedakademie beobachten, würden Sie sich wundern, wie viel Bedeutung er der Körperlichkeit beimisst. Er legt unheimlich viel Wert auf Haltung und arbeitet viel über den Körper, die aufrechte Position, die Arbeit mit dem Brustkorb, den Armen, die Beinstel-

lung. Thomas Hampson ist ein äußerst körperbetonter Sänger, im Übrigen auch ein passionierter Golfer und jemand, der viel Yoga macht. Dass es Ihnen gelingt, einen Klassikstar seiner Couleur nach Heidelberg zu holen, hat sicher viel mit dem besonderen Charisma des Heidelberger Frühlings zu tun – und seines Intendanten. SCHMIDT: Danke für diese Einschätzung. Ich würde das ganz einfach so formulieren: Wir sind befreundet. In der Tat ist er ein sehr begehrter Bariton mit einer Vielzahl an Engagements in den ganz großen Opernhäusern dieser Welt. Für seine Leidenschaft, in der Liedakademie hier in Heidelberg zu unterrichten, verzichtet er auf gut dotierte Aufträge und reist mehrmals in diesen Wochen zu anderen Spielstätten, um danach gleich wieder hierher zurück zu kommen – er lebt also die ganze Zeit über aus dem Koffer, wie es übrigens auch andere Künstler oft tun. Thomas Hampson hat sich wohl ein wenig in unsere Stadt verliebt, seit er 2004 zum ersten Mal nach Deutschland kam und gleich nach Heidelberg reiste, wo ihn sein erster Weg über die Alte Brücke zur Heilig Geist Kirche führte. Außerdem


hat es ihm die Volksliedersammlung von Clemens Brentano und Achim von Arnim angetan. Des „Knaben Wunderhorn“ entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in Heidelberg und so findet Thomas Hampson in verschiedener Hinsicht hier eine Art Heimat. Aber wenn Sie einen bestimmten Künstler erwähnen, übersehen Sie bitte auch nicht die anderen. Nennen möchte ich beispielhaft den Deutsch-Russen Igor Levit, den viele als den kommenden Pianisten des 21. Jahrhunderts sehen. Ich erachte ihn, obwohl er erst 28 Jahre alt ist, heute schon als herausragend. Man darf freilich dabei nicht übersehen, wie groß, auch gerade durch seinen Gewinn des ECHO Klassik im vergangenen Jahr, der Erwartungsdruck an ihn ist. Jetzt haben wir über Sinne, Geist und Körperlichkeit gesprochen. Sie erwähnten die Bedeutung der Haltung. Das Wort „Haltung“ findet man sowohl im Begriff Körperhaltung als auch Geisteshaltung. Wie sehr ist das Motto des diesjährigen Heidelberger Frühling Ausdruck Ihrer persönlichen Haltung? SCHMIDT: Zunächst habe ich mir – wenn Sie so wollen – die Freiheit genommen, den Begriff „Freiheit“ ins Gespräch zu führen. Viele Gespräche haben vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse den Gedanken der Freiheit geformt zu dem Motto „Freiheit wagen“. Dieses Motto ist im Laufe der Vorbereitungen immer mehr in den Mittelpunkt gerückt und hat die Sinnfrage, die wir uns immer wieder stellen, konkretisiert. Kunst vermittelt Sinn – und schärft die Sinne gleichermaßen. In der Musik lernen Sie das Hören. Sie erkennen Melodien, dann aber immer mehr auch Strukturen in einer Komposition. Sie entwickeln einen Sinn für ein ästhetisches Konzept. Damit gewinnt die Kunst die Kraft die Gesellschaft zu beeinflussen. Es geht um Sensibilisierung. Und wenn wir von Freiheit sprechen, dann eben nicht davon, alles tun und lassen zu können, was uns gefällt. Es geht darum, genau hinzuschauen und hinzuhören, eine differenzierte Sicht zu entwickeln, diese Sicht mit anderen zu teilen, seinen Standpunkt zu verorten und Position zu beziehen – kurzum: eine Haltung einzunehmen. Wir haben uns in unserer heutigen Zivilisation viel Freiheit erkämpft und müssen sie fortwäh-

Thosten Schmidt wurde 1962 in Oldenburg geboren. Nach Abschluss seines Volkswirtschaftsstudiums in Bamberg und Frankfurt begann Thorsten Schmidt seine berufliche Laufbahn zunächst in einer Agentur für kommunale Beratung. Es folgten verschiedene berufliche Stationen, die bereits musikalisch geprägt waren: 1995 als Geschäftsführer des Mainzer Bachchors und -orchesters, von 1996 bis 2000 Orchestergeschäftsführer des Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg.

rend vor Bedrohungen schützen. Heute ist die Freiheit weniger gefährdet durch politische Herrschaftsansprüche oder Radikalität, sondern durch Gleichgültigkeit. Natürlich besorgt mich Pegida oder der Umgang mit unseren Daten in einer zunehmend digitalisierten Welt. Ich halte beides für freiheitsgefährdend. Aber diejenigen, die wegschauen und keine Haltung einnehmen, verkennen, dass Freiheit nicht nur ein Recht ist, sondern auch Verpflichtung. Diese Menschen ohne Haltung bereiten mir ebensoviel Unbehagen. Nun offenbart Ihre Haltung natürlich auch einen hohen Anspruch an andere Menschen? Wie geht ihr Umfeld damit um? SCHMIDT: Zunächst darf ich sagen, dass unser Publikum sich sehr bewusst mit den Gedanken auseinandersetzt, die folglich in ein Motto für den Heidelberger Frühling münden. Die Heidelberger und die Menschen unserer Region sind es, die letztlich auch den Anspruch formulieren und unser Schaffen mit viel Achtsamkeit begleiten. Ich merke in vielen Gesprächen, wie sehr die Musik die Menschen berührt und zu Momenten führt, die das Leben so lebenswert machen: Glücksmomente. Diese berauschenden Momente tragen über den Verzicht hinweg, den ein solches Projekt auch bedeutet. Ich sehe meine Familie während des Festivals und in den letzten vorbereitenden Wochen

Im Jahr 2000 übernahm Thorsten Schmidt die Leitung des Kulturservice der Stadt Heidelberg, eine Einrichtung für Kulturmarketing und Veranstaltung des Heidelberger Frühlings, die 2006 in eine gemeinnützige GmbH überführt wurde. Seit seiner Gründung hat der Heidelberger Frühling fast 50 Orte in Heidelberg und in der Metropolregion Rhein-Neckar bespielt. Dabei wird das Budget des Heidelberger Frühling zu 73% aus Eigeneinnahmen finanziert. Der Freundeskreis des Heidelberger Frühling e.V. stellt dafür seit 2001 eine wesentliche Stütze dar.

kaum. Meine Frau, die selbst Musikerin ist, versteht das. Sie weiß, dass neben dem Heidelberger Frühling eben nicht viel bleibt. Wir sagen immer, er ist unser drittes Kind. Mir bedeutet es viel, täglich gestalten zu dürfen, in einem wunderbaren Team zu arbeiten und einen kulturellen Beitrag für diese besondere Stadt, die Region und ihre liebenswerten Menschen leisten zu können. Intendant des Heidelberger Frühling zu sein ist kein Job, sondern wahre Berufung. Das geht den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ähnlich, und darin steckt das Erfolgsgeheimnis. Natürlich freut es mich, wenn all dies so wahrgenommen wird. Wissen Sie, als wir vor bald 20 Jahren dieses Projekt angefangen haben, hatte ich keine Vorstellung davon, wie viel Öffentlichkeit dazu gehört bzw. wie viel Aufmerksamkeit das mit sich bringen wird. Es wäre gelogen, würde ich behaupten, dass ich das nicht gerne sehe – natürlich freut mich die positive Resonanz. Aber der ganz zentrale Antrieb für mich, mein Team und die vielen Förderer steckt im Kern, im – wenn Sie so wollen – Nukleus des Heidelberger Frühling: die Liebe zur klassischen Musik! Heidelberg, die Musik und die Liebe – Sie haben das in Ihrem Schlusssatz auf den Punkt gebracht. Ich wünsche Ihnen viele glückserfüllte Momente und danke Ihnen herzlich für das Gespräch!

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Foto: Florian Merdes

Holger Schultze

IM INTERVIEW

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Lieber Herr Schultze, mit dem Stückemarkt übernehmen Sie den Heidelberger „Kultur-Staffelstab“. Nach diesen zwei Wochen im April/Mai folgen die Baden-Württembergischen Theatertage (12. – 21. Juni). Dann kommen die Schlossfestspiele, ein 6-wöchiger Marathon (24. Juni – 2. August 2015) – und bis man sich´s versieht, steckt man schon im „Winter in Schwetzingen“. Wie schaffen Sie dieses Pensum? SCHULTZE (lacht): Das frage ich mich manchmal auch. In der Tat – die Zeit rast. Da sind, wie Sie erwähnten, zunächst die Festivals. Die Schlossfestspiele sind dabei schon ein echter Kraftakt. Und die Baden-Württembergischen Theatertage sind für uns eine wirkliche Auszeichnung, der wir gerecht werden möchten. Nun sind es ja nicht nur die Festivals – wir sind zunächst ein Repertoiretheater und versuchen, in den fünf Sparten Musiktheater, Konzert, Schauspiel, Tanz und Junges Theater einen hohen Standard zu pflegen. Was ihnen ja ausgezeichnet gelingt – „ausgezeichnet“ im wahrsten Sinne des Wortes. SCHULTZE: Ich denke, wir spielen da schon in der Bundesliga, wenn Sie so wollen, gleichwohl unsere Ressourcen als Stadttheater keineswegs „Bundesliga“ sind. Dass wir trotzdem auf Auszeichnungen wie den Preis der deutschen Theaterverlage 2014 an unsere Musiktheatersparte für den interessantesten und innovativsten Spielplan der Spielzeit 2014/2015 verweisen dürfen, freut uns schon! Also gibt es ein Erfolgsgeheimnis, um mit den gegebenen Ressourcen ein Übermaß an Qualität zu liefern- und das nun schon in Ihrer vierten Spielsaison, also mit bemerkenswerter Nachhaltigkeit? SCHULTZE: Der Erfolg hat mit einem Maß an Commitment zu tun, wie man es in kaum einem anderen Betrieb findet. Die Menschen, die hier im und für das Theater arbeiten, sind in außergewöhnlicher Weise engagiert. Hier treffen Sie ein Team voller Leidenschaft – jeder brennt für dieses Haus. Insofern verstehen Sie meine Anmerkung zu den Ressourcen bitte richtig. Natürlich hat ein Staatsoder Nationaltheater andere Mittel. Wir

fühlen uns in dem renovierten Theater und unseren Räumlichkeiten, auch hier in den Büros, sauwohl – wir befinden uns hier in einer höchst inspirierenden Arbeitsumgebung! Aber um noch mal auf das Pensum und den Erfolg zurückzukommen: Sie sagen, die Menschen brennen für ihre Aufgabe. Sie selbst marschieren voraus. Wenn man so sehr in einer Sache aufgeht, besteht doch immer auch das Risiko, auszubrennen. SCHULTZE: Natürlich muss man schon darauf achten, immer mal inne zu halten. Was wir hier schaffen, ist Kunst. Wir sind hoch innovativ und haben, nur mal so als ein Beispiel, 47 Neuproduktionen am Laufen. Es gibt Phasen – zum Beispiel vor einer Premiere – da schlafen wir in der Woche vorher kaum. Ein Projekt kann einen voll und ganz absorbieren, da steckt die ganze Persönlichkeit drin. Also sind Sie ein klassischer „Burn-out Risiko-Patient“ … SCHULTZE: … ach wissen Sie, von „Burnout“ hört man heute ja bald täglich, und wen es trifft, dem ist mit Zuwendung und Demut zu begegnen. Was mich angeht, kann ich nur sagen: der Beruf, den ich mache, ist für mich erfunden worden. Ich kann entwickeln und gestalten, meine Kreativität einbringen, bisweilen sogar ausleben. Literatur, Musik, Kunst – und die Chance, künstlerische Akzente zu setzen, das ist so erfüllend und wunderbar. Ich habe hier die schönste Aufgabe der Welt. So sehe ich das. Und natürlich habe ich die Freiheit, mich auch mal rauszunehmen, Abstand zu gewinnen…. … beim Sport? SCHULTZE (lacht): Na ja, ich gehe täglich mit meinem Hund spazieren, im Sommer ab und zu schwimmen. Ist das Sport in Ihren Augen? Aber Reiten, das ist durchaus Sport – würde ich schon sagen, oder? Bewegung ist sicher wichtig für das Wohlbefinden. Für mich persönlich wichtig sind die Lebenswelten außerhalb des Theaters. Wissen Sie, Theater ist eine Lebenseinstellung. Doch so sehr ich mich hier in diesem wunderbaren Gebäude wirklich zuhause fühle, so gerne bin ich auch auf Reisen. Ich tanke Inspiration an vielen Orten dieser Welt und entdecke überall Schönheit auf eine eigene Weise.

Dafür braucht es einen Sinn. Gleichzeitig schärft es aber auch die Sinne. Ist es das, was Theater ausmacht? Sinn zu stiften und die Sinne zu schärfen? SCHULTZE: Eindeutig ja. Ich verstehe Theater als einen Ort des Dialogs, der Vielfalt und der sinnlichen Aufklärung. Wir werfen Fragen auf und gestalten ein Abbild der Gesellschaft. Jede künstlerische Inszenierung ist die Essenz dessen, was uns – jeden Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes – an- und umtreibt. Entscheidend dabei ist das ästhetische Format. Ästhetik entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Inhalt und Form. Das Theater verändert sich durch eine Gesellschaft und versucht dafür einen Ausdruck zu finden. Wie beschreibt man „Welt“ im Theater? In immer wieder neuen Formen, die unsere Gesellschaft und Welt widerspiegeln! Wenn es dann gelingt, dass das, was man erzählen will, auch so wahrgenommen wird, ist das für die Theaterschaffenden mit der größte Erfolg. Wissen Sie: Meine Reiselust ist auch Ausdruck meines Interesses an anderen Kulturen, Völkern und Landschaften – und als solche durchaus hilfreich bei der Suche nach immer wieder neue Antworten auf die Frage: was ist Ästhetik? Was möglicherweise im Tanztheater besonders zur Geltung kommt? SCHULTZE: Ja – und mit einer besonderen Herausforderung einhergeht. Im Tanztheater findet Kunst ihren Ausdruck auch in Körperlichkeit. Eine Erzählung musikalisch zu unterlegen, mit Bewegung sinnlich zum Ausdruck zu bringen, das erfordert wirklich eine enorme Kompetenz, die uns in der Persönlichkeit von Nanine Linning gegeben ist. Mir liegt das Tanztheater sehr am Herzen. Dass es gelungen ist, in sehr kurzer Zeit derartige Akzente zu setzen und Resonanz zu ernten, war kaum zu erwarten. Hieronymus B. war in dieser Spielzeit komplett ausverkauft. Was die Tänzer bei einer solchen Vorstellung körperlich leisten, muss ja für Sie als Sportstättenbetreiber eine Augenweide sein – Beweglichkeit, Kraft, Anmut, Körperbeherrschung, Ästhetik – die Bildwerke des Malers Hieronymus Bosch so in Szene zu setzen, traf offenkundig den Nerv des Publikums und fand große Anerkennung.

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Sie haben schon Recht – aus meiner Perspektive stellte ich mir in der Tat die Frage, welches Training und wie viel körperliche Arbeit steckt hinter dieser Bewegungsfähigkeit. Hier geht es um pure Ästhetik und Ausdruck – nicht um Wettkampf oder gar Trophäen. Die Motivation ist sicherlich eine besondere? SCHULTZE: Die Motivation der Tänzer ist eine – wenn Sie so wollen – „genuine“: Es geht um die reine Lust am Tun. Um in dieser Perfektion in einem Ensemble zu tanzen, braucht es viele Jahre an Übung, wohl wissend, dass nach 10 bis 12 Jahren auf der Bühne Schluss ist, ohne dass man dann als 35-jähriger finanziell in irgendeiner Weise solide dasteht, geschweige denn ausgesorgt hat. Also worin liegt der Erfolg? Diese Künstler – häufig Akademiker in Beschäftigungsverhältnissen nahe am Mindestlohn – erarbeiten sich ein Tanzstück über Stunden härtester Arbeit. Manch ein Probetag dauert acht Stunden, die meisten Stunden läuft´s schlecht. Nichts funktioniert, kaum was passt zusammen, vieles muss korrigiert werden, man bewegt sich erschöpft am Rande des Scheiterns – und dann, in der letzten Stunde, fügt sich plötzlich alles zusammen. Da ist er dann auf einmal, der Moment, in dem alles fliegt, alles harmoniert, wie von alleine läuft. Sie dürfen sich sehr sicher sein: je vollendeter, leichter und fließender eine Auf-

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führung daherkommt, desto härter war der Weg dorthin. Und wenn die Saison vorbei und das Stück vollbracht ist, stellt man alles wieder auf Null, fängt von vorne an, setzt sich erneut dem Scheitern aus und sucht mit größter Anstrengung nach diesem besonderen Moment… Womit wir dann auch bei der mentalen Belastbarkeit sind. Davon haben wir ja am Anfang gesprochen – das trifft die Künstler und auch Sie als Intendant. SCHULTZE: Ja in der Tat. Und zwar insofern, als ich auch immer wieder – gerade auch auf meinen Reisen – nach neuen Künstlern suche. Belastbarkeit ist ein entscheidendes Talentkriterium. Theater verlangt nach Stressresistenten. Meine Aufgabe sehe ich daher darin, für Vertrauen zu sorgen und darauf zu achten, dass der Humor nicht zu kurz kommt. Sie können sich vorstellen, dass im Theater auch viele Individualisten zusammenkommen, zum Teil ganz extreme Charaktere. Die Kunst besteht auch darin, daraus ein inszenierbares Gruppenwerk zu formen. Das ist es, was die Arbeit hinter den Kulissen so spannend macht. In dem Tanztheater Hieronymus B. war genau das Teil der Inszenierung: wir führten das Publikum in zwei Gruppen nacheinander auch hinter die Bühne und quer durch das Theater.

Als ich das Stück gesehen habe, waren viele Schulklassen anwesend und offenkundig fasziniert. SCHULTZE (lacht): Schaurig fasziniert mitunter, wenn man die Szenerie dieses Stücks auf sich wirken lässt. Aber Sie sprechen dabei einen wichtigen Aspekt an: Dass so viele Kinder und Jugendliche ins Theater kommen – über 60.000 Besuche alle im vergangen Jahr – ist mir ein großes persönliches Anliegen. Wir haben in der Zwischenzeit 38 Partnerschulen, die mit uns das Ziel teilen, dass jeder Schüler mindestens einmal im Jahr das Theater besuchen soll – das ist ein Modell, das sich schon in meinen vorhergehenden beruflichen Stationen bewährt hat und mittlerweile von zahlreichen Theatern in Deutschland übernommen wurde. Theater ist ein Ort des Austauschs und der unterhaltsamen Konzentration – wunderbar geeignet für Schüler sämtlicher Jahrgangsstufen der beteiligten Haupt-, Werkreal- und Realschulen, Gymnasien und weiterführenden Gymnasien sowie beruflichen Schulen. Wissen Sie, nicht alle lieben Theater, gerade Jugendliche finden´s manchmal doof. Man kann alles doof finden, aber man sollte es kennen. Trotzdem ist es sicherlich geboten, Kinder an das Theater heranzuführen. Dass Kinder und Jugendliche ohne Anregung den Weg ins Theater finden, ist eben


Holger Schultze wurde 1961 in Berlin geboren. Er studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an der FU Berlin. Im Anschluss an sein Studium assistierte er am Staatstheater Stuttgart und Nationaltheater Mannheim. Von 1992 bis 1994 inszenierte er als Spielleiter am Hans-Otto-Theater in Potsdam. In den Spielzeiten 1994 bis 1997 war er Oberspielleiter am Stadttheater Bremerhaven. Sein nächstes Engagement führte ihn von 1998 bis 2005 als Oberspielleiter ans Theater Augsburg. Von 2005 bis 2011 war Holger Schultze Intendant des Vier-Sparten-

Theaters Osnabrück. Zu Beginn seiner Intendanz gründete er das Theaterfestival »Spieltriebe«. Ziel dieses Festivals, das bis heute alle zwei Jahre in Osnabrück stattfindet, ist es, das Theater in die Stadt zu öffnen und junge Autoren und Komponisten zu fördern. Besondere Anerkennung erhielt Holger Schultze für die Idee und Durchführung einer Kooperation zwischen Theater und Schulen. Seit Beginn der Spielzeit 2011|12 ist Holger Schultze Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg.

nicht selbstverständlich. Wie gelingt das in Heidelberg? Sie haben ja den Vergleich mit anderen Spielorten. SCHULTZE: Hier in Heidelberg gelingt das wirklich gut. Und darüber bin ich sehr froh, weil es mir eine Herzensangelegenheit ist, die Jugend für das Theater zu gewinnen. Und wenn nicht hier, wo dann? Ich wünsche allen Städten in Deutschland eine solch theater- und kulturbegeisterte Bevölkerung. Letztlich ist es doch so: man macht Theater in der Stadt, in der man lebt. Hier in Heidelberg fühle ich mich angekommen … Lieber Herr Schultze, das werden unsere Leser gerne hören. Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen „Toi, Toi, Toi und dreimal über die Schulter gespuckt“!

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TIPP „Kulturmensch 21“

Erziehung zwischen Freiheit und Leistungskultur von Buchautor Dr. Stephan Valentin Wie stellen wir uns ein kulturelles Umfeld vor, um im 21. Jahrhundert ein glückliches Leben zu führen – im Angesicht von elektronischen Terminkalendern (minutengenau) und Medien, Leistungsdruck und ständiger Erreichbarkeit? Ist es das Charakteristikum des modernen Kulturmenschen, ständigen Anforderungen zu entsprechen? Ist das individuelle Datenprofil wirklich die technische Errungenschaft der Moderne – der Mensch als Käufer, Nutzer, Leistungsträger …? Um es kurz zu machen: Jeder Mensch sollte sich einen persönlichen Freiraum bewahren. Damit hat er eine höhere Chance, glücklich zu sein. Sich Zeit zu nehmen für die eigene persönliche Entfaltung oder generell einfach mal etwas Zeit nur für sich zu haben, vielleicht auch, um einmal gar nichts zu tun und kein schlechtes Gewissen dabei zu haben, das scheint in unserer Gesellschaft allerdings zu einem Luxus zu werden. Dabei ist ein persönlicher Freiraum wichtig, um sich selbst weiter zu entwickeln. Dank ihm wächst man innerlich weiter. Physische, psychische und geistige Freiräume sind notwendig, damit man auch allein Erfahrungen machen kann und über sich selbst reflektieren kann und auch, um Entscheidungen für sich treffen zu können. Die Voraussetzung dafür, dass ein Mensch einen eigenen Freiraum hat, ihn füllen, mit ihm umgehen kann, ist die Existenz eines persönlichen Selbst. Bereits hier, an diesem Punkt, werden sich viele Menschen bewusst, dass es immer schwieriger wird, „Ich selbst“ zu sein. Und das von Geburt an, denn viele Eltern haben schon sehr früh eine genaue Vorstellung von dem, was ihr Kind aus seinem Leben machen wird. Anstatt das Kind mithilfe ihrer Erziehung zu begleiten und zu führen, um sich selbst zu finden, wird diese Selbstfindung oftmals von den Eltern übernommen, die allein wissen zu scheinen, was ihr Kind braucht. Da jedes Kind vor allem sich eins wünscht — die Liebe seiner Eltern — wird es meistens die Wunschträume seiner Eltern akzeptieren und sich aneignen, um sie nicht zu enttäuschen. Häufig fürchtet das Kind den Liebesentzug, wenn es „Ich selbst“ sein möchte. Sehr früh wird dadurch das Kind seine Ansprüche auf seine Freiräume bezüglich seines Denkens, seines Handelns und seines Körpers aufgeben.

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Nicht nur vielen Kindern werden in unserer aktuellen Gesellschaft eigene Freiräume verwehrt. Durch die Geburt eines Kindes scheint für manche Frauen und Männer der eigene Freiraum aufzuhören zu existieren. Es ist aber nicht unbedingt das Baby, das den Eltern den Freiraum raubt. Sehr oft sind es die Eltern, die sich selbst keinen Freiraum mehr erlauben. Gerade wenn das erste Kind geboren wird, laufen Eltern


Gefahr, wirklich alles allein machen zu wollen – und sei es unter Aufgabe jeglichen Freiraums. Manchmal wird dieser Ansatz so rigoros verfolgt, dass erst ein hoher Grad an Erschöpfung erreicht werden muss, ehe die junge Mutter oder der junge Vater sich Unterstützung sucht und auch wieder an sich denkt. Wenn Eltern sich selbst Zeit gönnen, sollten sie kein schlechtes Gewissen bekommen. Wenn man sich auch um sich selbst kümmert, bedeutet das nicht gleich, dass man sein Kind abschiebt. Man gibt es auch nicht auf. Das Kind wird nicht sich selbst überlassen, sondern es verbringt die Zeit ohne Mama und Papa mit einer Person ihres Vertrauens. Außerdem geben Eltern damit ihrem Kind die Möglichkeit Fortschritte auf seinem natürlichen Weg in die Autonomie zu machen, indem es zum Beispiel kurze Trennungen nach und nach viel besser verarbeiten kann. Dem Kind wird auch auf diese Weise sein Freiraum zugestanden und seine Eltern signalisieren ihm, dass sie ihm vertrauen. Um seinem Kind Freiräume zu gewähren, sollten die Eltern weder aus freien Stücken (überbehütend) noch gezwungenermaßen (mangels Zeit) den eigenen Freiraum aufgeben. Eltern, die sich selbst erlauben, sich weiterzuentwickeln und auch als Paar eigenständig neben den Kindern zu existieren, werden gute Begleiter für ihre Kinder, weil sie aus eigener Erfahrung heraus erkennen, welche Bedeutung Freiräume für den Menschen und seine gesunde Entwicklung haben. Zeit zu haben für sich, hilft allen Menschen, ihren Platz in der Welt zu finden, indem sie sich zu allererst selbst finden und entdecken. Generell können ohne den Respekt unserer Mitmenschen

Freiräume nicht aufrechterhalten werden. Das bedeutet, dass auch die Gesellschaft Freiräume erlauben und sie gleichzeitig schützen muss. Darauf beruht unsere hochgeschätzte Privatsphäre. Da Menschen zum Ausdruck ihres persönlichen Selbst ihre Freiräume nutzen und gelegentlich auch ausweiten, kann es immer wieder einmal zu Konfrontationen mit Freiräumen anderer Mitmenschen kommen. Dann heißt es Kompromisse einzugehen. Und das von Kindheit an. Freiräume sind notwendig, um sich weiterzuentwickeln und innerlich zu wachsen. Allein, mit dem Partner, mit der Familie, mit Freunden… Vor dem Fernseher, dem Computer oder der Spielkonsole gelingt das jedoch nur begrenzt. Ja, Freiräume sind wichtig – und wie man sie dann für sich nutzt sicher noch viel mehr …

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DOSSIER Unternehmenskultur (1): Fürsorge durch Vorsorge

Teil 1: Arbeitgeber in der Demografie-Falle. Warum betriebliche Vorsorge immer wichtiger wird

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erade junge Mitarbeiter haben naturgemäß eine kurzfristige Perspektive: die Probezeit gut durchlaufen, ein erfolgreiches Trainee, von der befristeten zur unbefristeten Beschäftigung, vielleicht einen Firmenwagen. Und ganz klar: die erste Gehaltserhöhung. Wer will da schon ans Alter denken? Die demografische Entwicklung aber stellt sowohl Erwerbstätige als auch Unternehmen – Eigentümer, Geschäftsleitung und Belegschaft – vor entscheidende Herausforderungen: die tendenzielle Überalterung der Belegschaft, den steigenden Wettbewerb um qualifizierte und talentierte Arbeitskräfte und die steigenden Krankheitskosten pro Arbeitnehmer. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen und die Produktivität der Belegschaft zu erhalten.

Mit individuellen Konzepten Fachkräftemangel vorbeugen

Eine gute Möglichkeit, um sich als Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte abzuheben, ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV): Arbeitnehmer zahlen einen Teil ihres Bruttogehalts direkt, steuer- und sozialabgabenfrei in die bAV ein und stocken so die gesetzliche Rente auf. Der Arbeitgeber gibt idealerweise etwas dazu und positioniert sich mit dieser Zusatzleistung im Wettbewerb um Fachkräfte. Zudem steigern attraktive bAV-Angebote häufig die Motivation und die Zufriedenheit der Mitarbeiter, was wiederum die Fluktuation senkt. Ist das bAV-Konzept auf das Unternehmen und die Mitarbeiter abgestimmt, profitieren alle Beteiligten.

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Im Racket Center Nußloch gehören solche Vergütungsbestandteile zum Einkommensentwicklungsprogramm. Nach durchlaufener Probezeit, Fort- und Weiterbildungsförderung, unbefristeter Vertragsverlängerung nach zwei Jahren und ersten Gehaltsanpassungen (ggf. auch mit leistungsabhängigen Entgeltanteilen) wird in den damit einhergehenden Personalgesprächen immer auch der Aspekt Altersvorsorge thematisiert. Für 8 Mitarbeiter des RC Teams sind bAV-Verträge fester Bestandteil des Vergütungsmodells. Vermögenswirksame Leistungen sind schon mit Beginn der Festbeschäftigung für alle Mitarbeiter ein erster Lohnbestandteil, der für die Notwendigkeit des Vorsorgesparens sensibilisiert und später in ein bAV-Programm einfließen kann.


Betriebliche Vorsorge greift aber noch weiter: beispielsweise mit zusätzlichen betrieblichen Gesundheitsleistungen oder speziellen Vorsorgeuntersuchungen für die Mitarbeiter. Auch das Ansparen von Wertguthaben – um eine effiziente Vorruhestandlösung in Form einer Altersgleitzeit zu ermöglichen, kann sinnvoll sein. In dieser Vielfalt liegt eine große unternehmerische Gestaltungschance. Um hier das passende Konzept für ein Unternehmen zu erstellen, prüfen die Experten von TPC, einem Tochterunternehmen von MLP, die Möglichkeiten immer aus zwei Perspektiven. Denn nur wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen berücksichtigt werden, lassen sich Chancen effizient und nachhaltig nutzen. Seit mehr als 40 Jahren ist MLP der Partner in allen Finanzfragen – für private Kunden genauso wie für Firmen und institutionelle Investoren. Mit drei Marken, die in ihren Märkten jeweils führende Positionen einnehmen, bietet die Gruppe ein breites Leistungsspektrum: Kontakt:

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DOSSIER

Unternehmenskultur (2): Arbeiten im Racket Center – wie wir das sehen … Lisa, Marina, Johannes - die Praktis des Sommersemesters 2015

Der Begriff „Unternehmenskultur“ wird in Wissenschaft und Praxis häufig diskutiert und bleibt dennoch im Detail schwer definierbar. Da sie sich durch Erfahrungen und Lernprozesse in jedem Unternehmen ganz individuell über die Zeit entwickelt, gibt es keine zwei Unternehmen mit der gleichen Unternehmenskultur. Sie bestimmt Verhalten, Entscheidungen und Handlungen, die bewusst oder unbewusst stattfinden und gibt Orientierung im „Sozialsystem Unternehmen“. Als Konsequenz bildet sie die Grundlage der Umsetzung einer Unternehmensstrategie und bringt somit betriebswirtschaftliche Folgen mit sich. Jeder Mensch, der schon einmal neu in ein Unternehmen gekommen ist, kennt es: das Abtasten und Kennenlernen der neuen Mitarbeiter, Vorgesetzten und Kunden und das sich Hineinfinden in die Art und Weise „wie die Dinge hier laufen“. So geht es auch alle 6 Monate den neuen Racket Center Praktikanten. Wir stecken mitten im Studium oder haben gerade frisch unseren Abschluss erworben. Wir stürmen voller Motivation und Tatendrang in die Arbeitswelt – und stellen dann fest, dass die Realität doch anders aussieht als die gelernte Theorie – nämlich so …

Kultur der Kundenorientierung (Qualität)

Die Kundenorientierung, d.h. die Ausrichtung allen Handelns im Racket Center auf die Bedürfnisse, Erwartungen und Probleme der Kunden, wird getragen durch die Überzeugung und Leidenschaft aller Mitarbeiter. Unsere Kollegen machen uns klar, dass weder Programme, Produkte noch Geräte oder Räume erfolgsbestimmend sind. Vielmehr entscheidend ist die Art und Weise, wie jeder Einzelne mit dem Kunden umgeht und auf ihn eingeht. „Kundenbeziehung“ lautet das Schlüsselwort. Die Unternehmensgrundsätze drücken den Anspruch aus, jeden Tag ein bisschen besser zur werden. Das betrifft die

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Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen ebenso wie die internen Prozesse, das Personal und die Zuständigkeiten. Das gemeinsame Ziel, sich in Punkto Qualität eine Spitzenposition zu erarbeiten, verbindet alle Mitarbeiter im Racket Center. Wir haben den Eindruck, alle im Hause tun dies mit Leidenschaft, Begeisterung und Stolz.


Kultur des Vertrauens und des Freiraums

In den Vorgesprächen und beim Assessment Center wurde uns bereits angedeutet, dass unser Aufgabenspektrum aus mehr als Kaffeekochen und Aktenstapeln bestehen würde. Wieviel Freiraum wir bei unserer Arbeit als Praktikanten haben würden, konnten wir uns im Vorfeld jedoch nicht vorstellen. Viel Freiraum bedeutet im Umkehrschluss vor allem großes Vertrauen seitens der Geschäftsleitung und der Kollegen. Die hier gelebte Vertrauenskultur spiegelt sich im gegenseitigen Respekt wieder. Durch die jahrelange (erfolgreiche) Arbeit mit Schülerpraktikanten, akademischen Praktikanten, dualen Studenten und Auszubildenden ist bei allen Mitarbeitern eine andere Einstellung zum Leistungspotenzial der „Frischlinge“ entstanden, als man sie oft in anderen Unternehmen erlebt. Bereichsleiter bitten uns um Rat, die Mitarbeiter nach Abläufen und Umsetzungen. Außentermine dürfen wir schnell selbstständig wahrnehmen und Ideen werden dankend angenommen. Fehler gesteht man uns zu und umso schöner sind die selbst erarbeiteten Erfolgserlebnisse.

Kultur der Selbststeuerung und der Qualität

Freiraum bei der Arbeit ist toll – wenn man damit umgehen kann. Denn Freiraum fordert eigenverantwortliches Arbeiten, selbstständige Strukturierung und die Fähigkeit Priori-

täten setzen oder Aufgaben delegieren zu können. Mit dem „RC-QS“, dem eigens für das Racket Center erarbeiteten Qualitätssystem (siehe RC Premium 1/2015 S. 16ff.), ist der Rahmen grundlegend definiert, in dem wir Mitarbeiter uns bewegen. Schritt eins ist hierbei die selbstständige Einarbeitung mit dem persönlichen „Planungspiloten“. Dass das notwendig ist, erkennt man spätestens, wenn man die Komplexität der Geschäftsfeldaktivitäten des Racket Centers betrachtet. Nie zuvor hätten wir gedacht, dass uns Qualitätshandbücher, Bereichssteuerungen und Funktionssteuerungen unsere persönliche Arbeit erheblich vereinfachen würden. Selbststeuerung ist eben die Konsequenz aus Vertrauen.

Kultur des Handelns und der Verantwortung

Machen - und zu den Folgen stehen: „Kümmerer sein“. Ein Problem erkennen und es lösen. Mit allem was dazu gehört. Das Vertrauen, das uns entgegen gebracht wird und die Freiräume die wir dadurch erhalten, ermöglichen uns ein selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten, in dem wir viele Entscheidungen und Konsequenzen selbst zu tragen haben. Selbstbestimmtheit und Gestaltungsmöglichkeit muss mit Verantwortung und Ergebnisorientierung einhergehen. Denn auch für uns Praktis gilt: Letztlich zählt das Ergebnis!

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Kultur der offenen Tür

Unternehmenskultur als solche kann nicht einfach verordnet, wohl aber vorgelebt werden. Eine Kultur der offenen Tür, wie sie im Racket Center von dem Chef und den Bereichsleitern gelebt wird, macht es uns Praktikanten leicht, uns weiter zu entwickeln. Vom Informationsfluss, der Kommunikation und Kooperation über die Einbeziehung aller Beteiligter und letztlich die Erreichung der gesetzten Ziele: Diese Kultur ermöglicht effizientes Arbeiten. Dumme Fragen gibt es nicht. Probleme werden im Handumdrehen gelöst und kleinere Krisen gemeinsam bewältigt. Die Führungskräfte stehen beratend zur Seite und unterstützen, wo sie gebraucht werden. Das gibt uns sowohl wertvollen Halt als auch Orientierung, vor allem aber auch Mut zur Selbstständigkeit. Diese Unternehmenskultur verlangt vom Einzelnen eine hohe Verantwortung für das Ganze und Loyalität zum Unternehmen und seinen Führungskräften. Und das wirkt über das Praktikum hinaus: seit Jahren zieht es immer wieder ehemalige Praktikanten zurück ins Racket Center. Auch wenn es oft nur ein kurzer Besuch ist, merkt man ihnen dennoch die Verbundenheit an. Vielleicht kommen auch wir einmal nach unserem Praktikum wieder zurück …

eigene Tätigkeiten für andere nachvollziehbar sind. Kein Wunder, dass wir uns nach nur zwei Wochen gemeinsamer Einarbeitungszeit selbstständig im System des Racket Centers zurecht finden, an die Projekte unserer Vorgänger anknüpfen und diese auch weiterführen können. Mit dem Abschlussvortrag eines jeden Praktikanten wird das Ende des Praktikums besiegelt und der Staffelstab an den Nächsten überreicht. Dann heißt es immer wieder: selbst ist die Frau/der Mann. Wenn unser Umfeld uns nach den Aufgaben im Praktikum fragt, dann beginnt die Erklärung meist damit, dass Praktikanten einen völlig anderen Stellenwert im Racket Center haben als Praktikanten allgemein in Unternehmen. Wir besetzen Managementstellen, die denen von Bereichsleitern gleichen und werden in dieser Funktion von allen Kollegen von Beginn an akzeptiert und unterstützt. Zum einen schafft das eine positive Atmosphäre, zum anderen verdeutlicht diese Einstellung auch den Anspruch, der an „Praktis“ im Racket Center gestellt wird. Was hier zählt ist Fleiß - verstecken geht nicht, zumindest nicht lange!

Praktikantenkultur

„Von Praktikanten, für Praktikanten“ – man könnte meinen, dies sei das Motto des Praktikantenkonzeptes im Racket Center Nußloch. Halbjährlich wechselt die Besetzung in den Bereichen Event-, Partner- und Qualitätsmanagement durch die Praktikanten. So übergeben diejenigen, die dem Ende ihrer sechs Monate im Racket Center entgegen sehen ihr Wissen und Können, ihre Projekte und Ideen an die Nachfolger, die neuen Praktikanten die noch das halbe Jahr vor sich haben. Mit Hilfe eines persönlichen „Praktikumspiloten“, den die Praktikanten zu Beginn ihrer Racket Center Zeit an die Hand bekommen, arbeitet sich jeder peu à peu selbstständig in das System und die Standards ein. So kann sichergestellt werden, dass alle nach denselben Grundsätzen handeln und

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Unternehmenskultur im Wandel

Die schnellen Veränderungen der Markt- und Wettbewerbssituation in den Bereichen Sport und Gesundheit fordern von uns Mitarbeitern stets Offenheit für Neues und den Willen, mit- und umzudenken. „Das haben wir schon immer so gemacht, was seit Jahren funktioniert kann nicht auf einmal falsch sein“ oder „mehr von Demselben“ gibt es im Racket Center nicht. Veränderung ist immer wieder nötig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb weht derzeit ein neuer Wind im Racket Center und eines ist ganz klar: wir hissen zusammen das Segel und stellen uns gemeinsam den kommenden Herausforderungen. Ein Glück, dass wir einen sicheren Kapitän haben – er hat ein gutes Gefühl wo einerseits nicht ausgeschöpfte Potenziale liegen und deckt andererseits immer wieder zu behebende Schwächen auf – und die Mannschaft zieht mit, denn letztlich zählt: der Erfolg!


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HÄTTEN SIE´S GEWUSST? Hätten Sie gewusst, dass …

… es Kulturen gibt, in der eine Frau mehrere Männer haben kann? Dass es Kulturen gibt, in der Männer mehrere Frauen haben können ist wohl bekannt, umgekehrt ist dieser Fall aber weitaus seltener anzutreffen, als die Heirat eines Mannes mit mehreren Frauen. Sogenannte polyandrische Ehen kommen in Teilen Indiens, im Himalaja-Gebiet sowie in Nigeria und im Kongo auf dem afrikanischen Kontinent vor.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Kultur in Deutschland das Kernstück der Eigenstaatlichkeit der 16 Länder ist? Das Grundgesetz räumt dem Bund in Fragen der Kultur nur geringe Kompetenzen ein, weshalb die meisten kulturellen Einrichtungen von den Ländern und Kommunen unterhalten werden. Dieses kulturelle Eigenleben der Länder hat überall Kulturzentren entstehen lassen. Selbst in kleineren Städten gibt es kulturelle Angebote von internationalem Rang.

Hätten Sie gewusst, dass …

lung des dicken (lachenden) Buddhas hat sich in China durchgesetzt, obwohl der historische Mensch in der Realität ein schlanker Bettelmönch war.

… Händeschütteln in Japan ein absolutes No Go ist? Einem Fremden oder auch einem Bekannten zur Begrüßung die Hand zu reichen, ist in Japan höchst unüblich. Stattdessen ist eine Verbeugung die angemessene Geste. Zwischenmenschlicher Körperkontakt – und damit das Händeschütteln – in der Öffentlichkeit überschreitet in Japan eine kulturelle Grenze der Intimität. Schüttelt man in Japan jemandem die Hand, ist das in etwa damit vergleichbar, in unserer eigenen Gesellschaft einen Menschen zur Begrüßung auf den Mund zu küssen. Zum Beispiel unter Geschäftspartnern ist dies also eine Begrüßung, die total daneben ist.

Hätten Sie gewusst, dass …

… das Berliner Theatertreffen, eine Veranstaltung der Berliner Festspiele, das bedeutendste deutsche Theaterfestival ist? Seit 1964 zeigt es jedes Jahr im Mai die zehn „bemerkenswertesten Inszenierungen“ der Saison, die zuvor von einer Kritikerjury aus rund 400 Aufführungen ausgewählt wurden. Zusätzlich bietet das Theatertreffen eine Plattform für Nachwuchsautoren, die ihre neuen Arbeiten auf einem „Stückemarkt“ präsentieren können.

Hätten Sie gewusst, dass …

… in vielen Kulturen ein dicker Bauch als Indikator für Gesundheit und Reichtum gesehen wird und daher erstrebenswert ist? Nicht umsonst wird dieser Bauch heutzutage „Wohlstandsbäuchlein“ genannt. In anderen Kulturkreisen werden sogar Könige anhand der Größe ihres Bauches bestimmt und auch die Darstel-

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ren Gesellschaftsordnung. In ihrer Kultur ist damit jeder vor dem anderen gleich, keiner hat besondere Rechte oder Privilegien. Auch wenn heutzutage viele San auf Großfarmen als Arbeiter angestellt sind, leben immer noch einige Tausend von ihnen als Nomaden in den Steppen Namibias, Südafrikas, Botswanas, Angolas, Sambias und Simbabwes in ihrer traditionellen Gesellschaftsordnung.

Hätten Sie gewusst, dass …

… es eine Gesellschaft gibt, in der tatsächlich alle gleich sind? Das Volk der San im südlichen Afrika lebt in einer egalitä-

Hätten Sie gewusst, dass …

… Archäologen die älteste Zivilisation Europas in Dresden und bei Leipzig entdeckten? 150 Kultstätten bildeten vor 7000 Jahren das Netzwerk einer unbekannten Kultur. Die Ausgrabungen för-


derten eine Reihe von gigantischen Kultstätten in Dresden, Eythra und Kyhna bei Leipzig zutage, die etwa 7000 Jahre alt sind. Sie sind damit gut zwei Jahrtausende älter als Stonehenge oder die ägyptischen Pyramiden, und bestanden jeweils aus bis zu 800 Kilometer langen Schutzwällen und Palisaden.

Hätten Sie gewusst, dass …

… rund 10% der Weltbevölkerung aus kulturellen Gründen nicht küsst? Schade, denn Küssen verbrennt nicht nur ca. 6,4 Kalorien pro Minute, kurbelt das Immunsystem an und regt den Körper an Glückshormone auszuschütten. Küssen macht im Idealfall sogar Spaß!

Hätten Sie gewusst, dass …

… der unter anderem in Deutschland gebräuchliche Titel Mona Lisa auf einem Rechtschreibfehler beruht? Mona leitet sich nämlich ab von der italienischen Kurzform Monna (für Madonna ‚Frau‘), ist also kein Vorname, sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) von Francesco del Giocondo angeredet wurde.

Hätten Sie gewusst, dass …

… musikalische Würfelspiele Ende des 18. Jahrhunderts ein populärer Zeitvertreib unter Musikern war? Mozarts Musikalisches Würfelspiel „Anleitung zum Componieren von Walzern vermittels zweier Würfel“ ist ein System, Musikkompositionen mit Hilfe von Würfeln zu erstellen.

Unsere Praktikanten sind: Lisa Bühn, 22 Jahre (B.A. Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Eventmanagement und Marketing an der SRH Hochschule Heidelberg) Hauptaufgabe: Partnermanagement Marina Ertingshausen, 24 Jahre (B.Sc. Business Administration and Economics mit Schwerpunkt Management, Innovation & Marketing an der Universität Passau) Hauptaufgabe: Qualitätsmanagement Johannes Treml, 25 Jahre (B.Sc. Sportökonomie an der Universität Bayreuth) Hauptaufgabe: Eventmanagement

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EVENT „KULTURSOMMER“ im RC zugunsten des TDKET Projekts Eine Veranstaltungsreihe der besonderen Art

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ie unsere Mitglieder und Leser wissen, unterstützen wir seit mehreren Jahren das Sozialprojekt TDKET (Tariku and Desta Kids‘ Education through Tennis Development Ethiopia) in Äthiopien. Diese gesellschaftliche und soziale Verantwortung nehmen wir entschlossen wahr und wollen verdeutlichen, wie durch ein Engagement für Bildung, Gesundheit und (Tennis-)Sport nachhaltige Chancen für Kinder geschaffen werden können. Das beste Beispiel hierfür ist immer wieder die Erfolgsgeschichte von Yonas Gebre, der mittlerweile Dank eines Tennisstipendiums an einem US-amerikanischen College in Idaho studieren kann. Viele der Kinder aus der ersten Generation des Projekts haben auch studiert oder studieren noch an der Universität in Addis Abeba. Diese nachhaltigen Erfolge bestärken uns in unserem Engagement und sind auch der Grund, den Kultursommer im Racket Center unter den Stern der TDKET zu stellen.

Kinder des TDKET Projekts in Addis Abeba, hier mit Haile Gebrselassie

Manch einer mag sich nun fragen: was hat ein Kultursommer mit dem Racket Center zu tun? Wir können es Ihnen sagen: Vieles! Wir verstehen das Racket Center nicht nur als Sportstudio oder Therapiestätte sondern auch als Zentrum aktiven und kulturellen Lebens. Sport ist kein Mittel zum Zweck, er ist ein Kulturgut. Was unsere Gäste miteinander verbindet ist die Leidenschaft für Sport, das Bewusstsein über seine Bedeutung für Gesundheit, ebenso wie das Bedürfnis der Interaktion mit Freunden und Bekannten. Das Racket Center ist ein zentraler Anlaufpunkt für viele Menschen aus der Region und dessen sind wir uns bewusst. Deshalb holen wir für Sie Künstler aus der Region ins Haus und bieten Ihnen über den Sommer hinweg ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm an. Erleben Sie unter anderem den Musikzug Nußloch, Johannes Willinger und Friends und die Camerata Carolina in einem Ambiente, das zum Entspannen und Genießen einlädt. Wir wissen: Sport und Gesundheit sind Balsam für den Körper Kunst, Musik und Theater für die Seele.

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Kinder des TDKET Projekts im Racket Center Nußloch

Einen besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle an Herrn Prof. Wassermann und die Carolina Camerata sowie die GSG9 richten. Wir dürfen stolz die Carolina als Patin des Kultursommers zugunsten der TDKET hervorheben. Herr Prof. Wasserman war auf unser TDKET-Projekt aufmerksam geworden und hat begeistert die Unterstützung der Carolina angeboten. Wir freuen uns auf eine anregende und musikalisch vielfältige Soirée am 02.08.2015.


Die Camerata Carolina und GSG9 der Universität Heidelberg Paten des Kultursommers zugunsten der TDKET

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nternationalität und Weltoffenheit, zugleich aber hoher Leistungsanspruch und Zuverlässigkeit sind die Merkmale der Chöre der Capella Carolina. Sie gehören zum Internationalen Studienzentrum der Universität Heidelberg – schon hier ist ihre Internationalität verankert. Der Leiter der Chöre, Prof. Wassermann (nebenbei: er ist selbst Mitglied im Racket Center), ist Musikdirektor an der Universität Heidelberg sowie Gastprofessor und Gastdirigent in mehreren Ländern.

Am Sonntag, den 2. August werden im Racket Center Nußloch, ab 18.30 Uhr zwei der Chöre der Carolina zugunsten der TDKET auftreten. Zum einen kommt der Kammerchor Camerata Carolina, ein mehrfach preisgekrönter Chor, der zuletzt im vergangenen Jahr beim Weltchorwettbewerb in Riga in der Klasse Kammerchor den 3. Platz errungen hat. Der andere Chor besitzt einen kennzeichnenden Namen: GSG9. Er ist die „schnelle Eingreiftruppe“ der Carolina: ein Vokalensemble von maximal 24 Personen, die vorwiegend, aber nicht nur, die leichte Muse pflegen. Er wird gerne von Firmen und Institutionen – natürlich besonders von der Alma Mater, der Universität Heidelberg - aber auch von EnBW, der Heidelberger Volksbank oder der Hochschulrektorenkonferenz verpflichtet. Beide Chöre werden Musik zum Sommerabend im Racket Center präsentieren. Die Camerata Carolina wird mit Madrigalen und romantischer Chormusik die Seele streicheln. Anschließend wird der GSG9 Chor mit zeitgenössischer Musik, beispielsweise von Henry Mancini oder Billy Joel, das Publikum verzaubern. Sicher ist: es wird ein unterhaltsames und musikalisch abwechslungsreiches Programm.

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EVENT 50 Jahre Musikzug KC Nußloch Musikkultur in unserem Heimatort

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n den vergangenen 50 Jahren hat sich der traditionelle, „reine“ Fanfarenzug zu einem attraktiven Blasorchester mit 40 Musikerinnen und Musikern entwickelt. In mehreren Schritten wurde die ursprüngliche Instrumentierung mit Naturfanfaren und Landsknechttrommeln im Laufe der Jahre auf eine moderne Blasorchester-Besetzung mit Blech- und Holzblasinstrumenten sowie einer elektronisch verstärkten Rhythmusgruppe umgestellt. Neben dem Hauptverein existiert im Jugendbereich noch ein Schülerorchester mit 20 Aktiven, sowie ein kleines Ensemble der jüngsten Aktiven: das ABCOrchester mit etwa 10 Musikerinnen und Musikern. Um den gestiegenen Anforderungen an eine qualifizierte Ausund Weiterbildung der Musikerinnen und Musiker erfolgreich begegnen zu können, wurde in Kooperation mit dem eigens zu diesem Zweck im Jahr 1994 gegründeten Förderkreis Musikzug e.V. ein Jugendförderprogramm entwickelt. Unterstützt wird diese Initiative von Beginn an von einem Sponsorenpool ortsansässiger Unternehmen. Es freute uns sehr, dass wir seinerzeit auch Herrn Dr. Matthias Zimmermann für diese Idee begeistern und das Racket Center für dieses Projekt gewinnen konnten. Als Höhepunkte in der 50-jährigen Vereinsgeschichte des Musikzuges bleiben einerseits zahlreiche Erfolge bei überregionalen Wettbewerben, wie z.B. jüngst der Titelgewinn des Hauptvereins bei den „German Championships of Music 2014“ in Alzey in der Kategorie „Big Band/Orchester“. Auch Orchesterreisen wie in die USA 1987 und 2010 und die dortige Teilnahme bei der New Yorker Steubenparade über die 5th Avenue gehören zum Eventkanon des Musikzugs.

Dass all diese ambitionierten Vorhaben letztendlich auch immer in die Tat umgesetzt werden konnten, ist dem unermüdlichen Gestaltungswillen von Volker Kaltenmeier zu verdanken. Er ist nicht nur seit vielen Jahren für die Jugendausbildung verantwortlich, sondern er steht auch seit mehr als 30 Jahren als organisatorischer Leiter an der Spitze des Musikzuges. Das Ziel aller Initiativen war und ist dabei stets der Wunsch nach einer Steigerung der musikalischen Attraktivität und kreativen Weiterentwicklung des Orchesters. Umso mehr verstehen es die Aktiven unter der Leitung von Stephan Kirsch bei ihren Auftritten, das Publikum ein ums andere Mal zu überraschen. Das Repertoire des Musikzuges präsentiert sich breit gefächert und reicht von traditioneller Blasorchester-Literatur über moderne Stimmungs- und Unterhaltungsmusik, Musicals, Schlager, bis hin zu Rockund Pop-Interpretationen der 70er, 80er und 90er Jahre, die aktuell den musikalischen Schwerpunkt bilden. Auch im Jubiläumsjahr 2015 zeigt sich der Musikzug von seiner besten Seite und präsentiert im Rahmen von insgesamt drei Konzerten in der Nußlocher Festhalle alle Facetten seines musikalischen Wirkens. Eine Premiere für die Aktiven und ein Highlight für alle Gäste wird beim „offiziellen“ Jubiläumskonzert am 25. Oktober 2015 der Einsatz von professioneller Licht-, Bühnen- und Beschallungstechnik sein. Mehr wird aber an dieser Stelle noch nicht verraten. Im Rahmen des Kultursommers dürfen wir Ihnen das Orchester am 02.07.2015 um 19.30 Uhr auf unserer Seeterrasse präsentieren. Seien Sie gespannt!

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Benefizkonzert mit Johannes Willinger und Band Soziales Engagement der jungen Künstlerszene

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it Johannes Willinger kommt am 17. Juni 2015 um 18.30 Uhr ein junger Musiker aus der Region ins Racket Center nach Nußloch. Johannes hat bereits mit Künstlern wie Gregor Meyle, Cris Cosmo oder auch Andreas Bourani zusammen gearbeitet. Seit 2012 organisiert Johannes auch Veranstaltungen unter eigenem Namen.

Für den guten Zweck kommt er mit seiner Band nun auch nach Nußloch um dort im Rahmen eines Benefizprojektes für die TDKET zu spielen. Wir laden Sie recht herzlich zu einem „After Work(out) Lounge Abend“ mit toller Musik, Barbecue und Cocktailbar ein.

Gesellschaftskritische Freiluftinszenierung der Interessengemeinschaft Nußlocher Volksschauspiele Theaterkultur in unserem Heimatort

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m letzten Jahr feierten Sie ihr 20. Jubiläum: Die Interessengemeinschaft Nußlocher Volksschauspiele (IGV) e.V. begeistert seit 1994 ihr Publikum und schafft es immer wieder mit Neuinszenierungen Besucher in den Steinbruch in Nußloch zu locken. Über 150.000 Menschen haben bereits die Tribüne des Freilichttheaters gefüllt. Und auch in diesem Jahr hat sich die IGV unter der Leitung des Regisseurs Peter Nassauer etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mit der Inszenierung der tragischen Komödie von Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, behandeln sie eine allzeit aktuelle Thematik: Geld regiert die Welt!

Aber die IGV hat sich noch mehr für das Jahr 2015 vorgenommen – für das Jahr der Erneuerung: Erstmals wird im November dieses Jahres eine eigens für das Innentheater konzipierte Inszenierung zum Besten gegeben. Bei positiver Resonanz soll es in Zukunft auch über die Wintermonate ein Programm geben und Theaterliebhaber begeistern.

Die IGV freut sich auf Ihren Besuch und auf ein erfolgreiches Schauspieljahr.

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Von der Streitzur Gesprächskultur

AM RANDE BEMERKT ...

von Dr. Reinhold Miller

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as ist das Schöne an einem freiheitlichen Land: man kann die Meinung eines anderen teilen, sie bekräftigen, ihr widersprechen und für eine gegensätzliche Ansicht eintreten. Das RC Premium, seine Interviews und Portraits, Fach- und Gastbeiträge, Kolumnen und Kommentare, geben genug Anlass, sich damit auseinanderzusetzen. Man muss die Auffassungen, die zum Beispiel Thorsten Schmidt oder Holger Schultze im Interview äußern, nicht teilen. Selbst Fachbeiträge zu Lebensthemen, zum Beispiel Ernährung, Training oder Therapie, können ganz unterschiedliche Meinungen zutage fördern – da hilft mitunter auch wissenschaftliche Evidenz kaum weiter. Für viele Menschen werden gerade Gesundheitsthemen zu Glaubensfragen. Gerade dann wird ein Meinungsaustausch zu einem Überzeugungskampf – und eine Diskussion zu einem Streit. „Ich streite gerne“, sagte A. „Und du gewinnst wohl auch gerne?“ äußerte B. Daraufhin nickte A und B fragte: „Und wie geht es dann den Verlierern?“ Für viele Menschen, die ich zum Thema Streiten befragt habe, ist dieses Wort negativ besetzt und stark verbunden mit der Erfahrung des Gewinnens und Verlierens, von Sieg und Niederlage, von Abwertung statt von Respekt und Akzeptanz. Nun gibt es Menschen, die das Streiten gewohnt sind und/oder auch manchmal gerne und mit Lust streiten. Da geht es dann weniger um das Siegen (und Verlieren), sondern um sprachlichen Wettstreit, rhetorische Kunstfertigkeiten, argumentativen Austausch und um verbales „Ping-Pong“. Etwas anderes ist es jedoch, wenn Streiten verstanden wird als … die Wirklichkeit des Gegenübers vernichten zu wollen, um an deren Stelle die eigene absolut zu setzen,

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… mit dem Kernsatz: Deine Wirklichkeit, deine Gedanken, Meinungen, Ansichten … sind falsch - und die meinen richtig! Das hört sich dann sprachlich beispielsweise so an: Das ist ja Quatsch, was du da sagst. Das stimmt doch gar nicht! Das glaubst du doch selbst nicht. Das ist doch ganz anders. Du hast ja keine Ahnung. Mach dich zuerst mal schlau, bevor du redest. Deine Ansichten sind total von gestern. Hinter diesen „Streitsätzen“, die Rechthaberei, Bagatellisierung, Abwertung, Ironie, Sarkasmus, ja sogar auch Menschenverachtung ausdrücken, stehen meist


(versteckte) persönliche Mitteilungen wie z.B. Betroffenheit, Enttäuschung, Angst, Verletzung, Kränkung.

Zum Verständnis hilft folgender Hintergrund, der in Gesprächen, Diskussionen und auch Streit letztlich zu Tage tritt:

Förderlich sind jedoch authentische und einfühlende Reaktionen, die von einer echten Gesprächskultur, zeugen, wie z.B.: Ich habe da eine ganz andere Meinung als du. Ich sehe das anderes. Ich habe andere Erfahrungen. Was du sagst, ist mir neu. Ich möchte mich kundig machen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Erklär mir bitte deine Ansichten. Ich möchte mit dir über unsere verschiedenen Sichtweisen reden.

• Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, seine persönlichen Wirklichkeiten, seine Vorstellungen von Wahrheit. • Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung: Meinungen sind eben Ansichtssache. • Jeder hat das Recht, sie mitzuteilen: Viele Meinungen ergeben ein buntes Bild. • Sichtwechsel erweitert den eigenen Blickwinkel, und die Position der anderen kann bisweilen Überraschungen bringen. • Positionen haben Vor- und Nachteile: Wägen wir ab und gehen wir auf die Suche nach den Vorteilen. • Mit kleinen Schritten kommt man besser ans Ziel: Man kann dabei mehr sehen und weniger übersehen. • Die Suche nach Gemeinsamkeiten bringt Gewinn für beide: Jeder soll als Gewinner vom Platz gehen (WINWIN-Modell). • Vereinbarungen sind der Knoten, der den Sack zumacht: Jeder weiß, wie er dran ist. • Bei Nichtvereinbarungen kann man in Frieden auseinander gehen und sich in Ruhe lassen.

Ich lehne deshalb den Begriff Streitkultur ab und spreche dafür von Gesprächskultur und von Dialogfähigkeit, die dann entstehen, wenn Menschen mit der Haltung der Fairness und Wertschätzung ... • klar ihre Meinungen sagen und die Meinungen der anderen akzeptieren, • sich von anderen Meinungen distanzieren („Ich denke da ganz anders als Sie.“), • sich selbst behaupten; Wünsche und Erwartungen mitteilen, • zuhören, überlegen ... und ggf. ihre Meinung ändern • nach Gemeinsamkeiten suchen und Vereinbarungen treffen, • beobachten, entscheiden, Rückmeldung geben, sich abgrenzen, • das Gespräch, mit oder ohne Vereinbarung, friedlich beenden.

Aus meiner (bayrischen) Kindheit kenne ich den Satz, den wir Buben, uns ereifernd, einander sagten: „I hob Recht und du host a Recht, i hob aba noch mehra Recht!“ Ich wünsche mir, dass viele Menschen aus dem Kindesstreitalter herauswachsen und in die Erwachsenen-Gesprächskultur finden.

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GASTBEITRAG

Ein Studium der anderen Art

Praxisnähe, Kompetenzorientierung und Teamwork an der SRH Hochschule Heidelberg

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er Arbeitsmarkt sucht händeringend Fachkräfte, die methodisch kompetent sind, eigene Ideen mitbringen und diese präsentieren können. Diesen Anspruch hat sich die SRH Hochschule Heidelberg zu Herzen genommen. Hier lernen die Studierenden das, was sie für ihre Karriere brauchen: Kompetenzen und Fachwissen, Eigenverantwortlichkeit und Teamgeist. Dazu hat die Hochschule in 2012 ein eigenes Studienmodell eingeführt – das CORE-Prinzip (Competence Oriented Research and Education). Es richtet alle 38 Studiengänge in den sechs Fakultäten und am Institut für wissenschaftliche Weiterbildung und Personalentwicklung (IWP) konsequent auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes aus. In Fünf-Wochen-Blöcken setzen sich die Studierenden intensiv mit einem Thema auseinander. Vorlesungen im klassischen Sinne gibt es an der SRH Hochschule Heidelberg gar nicht mehr. Am Ende jedes dieser Module erfolgt eine Prüfung, die zu den Inhalten passt. Maschinenbau-Student Philipp Wessels erzählt: „Wir haben zum Beispiel gerade unser Praxisprojekt präsentiert. Gemeinsam mit Kommilitonen aus dem Facility Management und aus dem Wirtschaftsingenieurwesen sollten wir ein Produkt entwickeln, das es so noch nicht gibt. Wir haben uns Gedanken um Material und Marketing gemacht und auch einen Business-Plan erstellt.“

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SRH Hochschule Heidelberg

Maschinenbau-Student Philipp Wessels

Seine Gruppe hat ein Warndreieck entwickelt, das sich viel schneller und einfacher aufbauen lässt als Produkte aus dem freien Handel. Jetzt will die Gruppe sich ihre Idee sogar patentieren lassen, die Automobilhersteller äußern bereits Interesse. Die Präsentation der Geschäftsidee und des Business-Plans bildete neben der Bewertung einer Hausarbeit die Grundlage für die Benotung. „Teamwork und Eigenverantwortung waren hierbei total wichtig, aber auch methodisch und fachlich hat uns das Projekt enorm viel gebracht“, berichtet Philipp Wessels. In kleinen Lerngruppen und enger Abstimmung mit den Dozenten und Professoren lernen die Studierenden an der SRH Hochschule Heidelberg auf eine andere Art und Weise – praxisnah, interdisziplinär und kompetenzorientiert.


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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Tolle Jubiläumsshow der Tennisakademie Rhein-Neckar

Der 21. März 2015 war ein besonderer Tag. Wir feierten das 15-jährige Dienstjubiläum von Rolf Staguhn und das 10-jährige Bestehen der Tennisakademie Rhein-Neckar. Über 100 Zuschauer und über 50 teilnehmende Kinder und Jugendliche erlebten eine einmalige Show, die 90 Minuten für Spaß und Unterhaltung sorgte. Das Programm war gespickt mit tollen Darbietungen, beginnend mit einem „TENNISJAHRMARKT“ bestehend aus zahlreichen Geschicklichkeitsstationen mit Themen aus der Ballschule, von den talentinos und vom FUTURETEAM. Im Anschluss folgten viele weitere Attraktion wie z.B. die Kurz-Challenge „Wer springt am weitesten und am höchsten“, Tennisspielen mit dem Handicap „Augenklappe“, der Auftritt von Rolf Staguhn, der als „Mr. Bean“ in humorvoller Weise eine Trainingsstunde nahm und abschließend gab es eine Viet Vo Dao-Vorführung zu bestaunen Alles in Allem ein Tag voller Erfolg, mit viel Einsatz und Spaß. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie unsere Kinder und Jugendlichen aber auch ihre Eltern und die Trainer sich begeistert engagieren.

Unterschriftenaktion „Eine Bushaltestelle für das Racket Center“

Müssen Sie ein Taxi rufen, um Ihren Physiotherapie-Termin wahrzunehmen? Müssen Sie auch viel Zeit aufwenden, um Ihre Kinder zum Sporttreiben ins Racket Center zu fahren und wieder abzuholen? Oder sind Sie einer von vielen, die uns berichten, dass sie gerne mal auf das Auto verzichten würden um ins Racket Center zu gelangen? Geben Sie uns Ihre Stimme dafür, dass das Racket Center an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen und mit dem Bus erreichbar wird. Helfen Sie damit auch anderen Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Die Unterschriftenlisten liegen gegenüber der Racket Center Rezeption aus. Vielen Dank!

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DEIN EINFACHER WEG ZUM TENNISSPIELEN Einsteigerkurs für Erwachsene im Racket Center Nußloch

Der Kurs beinhaltet ... • 6 Trainerstunden á 90min mit Trainern der Tennisakademie Rhein-Neckar in einer Gruppe von 4 bis maximal 6 Teilnehmern, • kostenfreie Tennisplatznutzung* über die gesamte Sommersaison vom 1. Mai bis 15. September, * Sofern freier Tennisplatz verfügbar. Vorherige Reservierung am gleichen Tag erforderlich.

• Leihschläger, Leihschuhe und Leihbälle, • 30,00 Euro Einkaufsgutschein für den RC ProShop (auch online unter: www.rcproshop24.de).

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WHO´S WHO Martin Scharff

ESSKULTUR groß geschrieben Gäste in unserer Rubrik “Who´s who” sind dem Racket Center in besonderer Weise verbunden. So sind die folgenden Zeilen immer auch ein Ausdruck von Respekt und Verbundenheit, entstanden aus gemeinsamen Erlebnissen. Manchmal entstehen diese Erlebnisse in Projekten, durch die Arbeit an einem großen Ziel. Henry Ford formulierte das treffend: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg“. Wir wissen gute Zusammenarbeit zu schätzen …

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ochen ist Kunst und Handwerk zugleich – eine besondere „Handwerkskunst“. Martin Scharff ist ein Beherrscher dieser Kunst und in diesem Sinne ein Kulturschaffender. Esskultur entsteht dort, wo dem Produkt, der kulinarischen Handwerkskunst und den Menschen Respekt entgegen gebracht wird. Schon als Kind atmet er Gastronomie – sie ist ihm quasi in die Wiege gelegt, seit er den Großteil seiner Kindheit im gastronomischen Betrieb der Mutter zubringt. Sehr früh ist er fasziniert, was man aus den Produkten der Natur erschaffen kann. Dieses Gewerbe von der Pike auf

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zu lernen und sich zum Könner zu entwickeln, ist für ihn ein Traum. Die Lehrjahre in einem klassischen Landgasthof mit eigener Jagd, Fischzucht und Metzgerei entpuppen sich für ihn als Glücksfall. Dort erwirbt der wissbegierige und auch experimentierfreudige Kochschüler alles Handwerkliche, was einen Meister seines Fachs auszeichnet. Später wird er sich mit seinem Kräutergarten einen Namen machen. 150 teils unbekannte Kräuter im Garten seiner Wartenberger Mühle verfeinern seine Gerichte in einer Weise, die seine Gäste teils von sehr weit her in sein Sternelokal in der Nähe von Kaiserslautern zieht. In 10 Jahren schafft

er sich dort den Namen, der heute für Spitzengastronomie im Heidelberger Schloss steht. Wie hinter jeder erfolgreichen Karriere steht auch hier ein langer und bisweilen auch beschwerlicher Weg. So wird nach der „Grundausbildung“ im besagten Landgasthof seiner Heimatstadt Dinkelsbühl kein Geringerer als Harald Wohlfahrt sein Lehrer, der ihn fördert – und fordert. Nach der Station in Baiersbronn zieht es ihn nach Westerland auf Sylt, um im Restaurant von Jörg Müller Erfahrungen zu sammeln. Das La Table in der Spielbank Hohensyburg und das Guarda


Val in Lenzer Heide zählen ebenso zu seinen Ausbildungsstationen wie Praktika in Frankreich und Kalifornien. Er erwirbt einen Schatz an Kreativität, der einem Prinzip folgt: mit dem notwendigen Respekt vor der Schöpfung der Natur kann man aus nahezu allen Bestandteilen eines guten Produkts etwas machen. Weggeworfene Lebensmittel sind ihm ein Gräuel. Er hat gelernt, sich Gedanken zu machen über den Weg eines Tiers oder einer Pflanze von seiner natürlichen Herkunft bis auf den Teller – und das von Kindesbeinen an. Diese Haltung zu seinem Beruf und die Leidenschaft für Esskultur und Kochkunst lässt es wenig verwunderlich erscheinen, dass er schon früh Karriere macht. Im Alter von nur 27 Jahren – noch in dem Jahr, in dem er die Hotelfachschule in Heidelberg mit der Küchenmeisterprüfung und der Bezeichnung „Staatlich geprüfter Gastronom“ abschließt – übernimmt er das Hotel Eisenkrug in Dinkelsbühl und wird auf Anhieb mit dem MichelinStern ausgezeichnet: Martin Scharff wird zum jüngsten Sternekoch Deutschlands. Ein Jahr später kürt ihn der Feinschmecker zum „Aufsteiger des Jahres“. Die kulinarische Betreuung verschiedener Filmpreis- und Medienereignisse, wie z.B. der Bambi-Verleihung und der Internationalen Filmfestspiele / Berlinale in Berlin, gehören zum festen Spektrum seines gastronomischen Wirkens. Die Preise, die ihm am wichtigsten sind, würdigen sein Engagement als Ausbilder junger Köche und Gastronomiefachleute. Im Besonderen sind dies der Gastronomiepreis Rheinland-Pfalz für seine Leistung in „Innovation und Ausbildung“ und die Nominierung für den Warsteiner Gastronomiepreis, einen der bedeutendsten deutschen Gastronomiepreise, „als Vorbild und Mutmacher für die Branche“. Wenn er von seinen Mitarbeitern spricht, spürt man den Respekt, der seine ganze Arbeit und sein Wesen kennzeichnet. Er ist sich seiner Pflicht zu Führen bewusst, weil man als junger Mensch – wie er aus eigener Erfahrung weiß – eben erst viele Jahre später zu ermessen vermag, was einem in der Ausbildung zuteil wurde. Wer unter seinen Fittichen erfolgreich das Arbeiten lernt, ist für die Zukunft gewappnet.

Martin Scharff erfreut die Gäste des Partnerevents - anlässlich des MLP-Cup 2015 im Racket Center mit kulinarischen Leckerbissen.

Wo auch sonst könnte seine Philosophie stärkere Wirkung entfalten als in der Heidelberger Schlossgastronomie? Nur mit Respekt gegenüber Gästen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Lieferanten, aber auch gegenüber dem Produkt, der Natur und der Heidelberger Kultur, lässt sich der Spagat zwischen einem passenden Speiseangebot für den gerngesehenen touristischen Besucher und einem erlesenen Gourmetmenü für teils prominente Gäste bewerkstelligen. Martin Scharff ist angekommen: die Heidelberger Schlossgastronomie ist ihm zur Lebensaufgabe geworden. Das Schloss ist eine Referenz für junge Köche – und den internationalen Gästen nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein Ort für besondere Esskultur, worauf die Traumstadt am Neckar ganz zu Recht stolz sein darf. Seine Augen leuchten, wenn er erzählt, wie einer seiner ersten Azubis zehn Jahre nach geglückter Beendigung der Ausbildung und reich an beruflicher Erfahrung zu ihm zurückkommt, von den „inneren Werten“ schwärmend, die seine Philosophie von Gastronomie kennzeichnen. Man merkt es ihm an, wie viel ihm die Aura des Schloss Heidelberg bedeutet und wie sehr „Scharff´s Schlossweinstube“ und sein „Backhaus“ ihm eine Heimat geworden sind.

Martin Scharff (* 18. Dezember 1963 in Dinkelsbühl) ist deutscher Koch und Unternehmer. Er hält seit 1991 einen Stern im Guide Michelin, ist Mitglied von Slow Food, der Jeunes Restaurateurs D‘Europe, der Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs sowie der Jury des Kochwettbewerbs Bocuse d‘Or Germany-Selection 2012.

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FRAGEN, ANTWORTEN

Interview mit den beiden Geschäftsführern der Manfred Lautenschläger-Stiftung: Catharina Seegelken und Markus Lautenschläger

1 Welche Bedeutung hat die Förderung von Kunst und Kultur in der Manfred Lautenschläger-Stiftung? Catharina Seegelken: Den Stellenwert von Kunst und Kultur in der Stiftung kann man schon daran erkennen, dass sie zusammengenommen eines von sechs Themengebieten sind, welche die Manfred Lautenschläger-Stiftung schwerpunktmäßig fördert. Man kann die Bedeutung eines Themas sicherlich nicht allein daran fest machen, wie viel Geld man dafür bereitstellt. Dennoch meine ich, dass man anhand des Anteils am Gesamtbudget in Verbindung mit der Vielzahl an Projekten erkennen kann, dass uns Kunst- und Kulturförderung wichtig ist.

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Markus Lautenschläger: Auch ein anderer Aspekt spiegelt die Bedeutung wider: Viele der von uns geförderten Projekte ordnen wir der Wissenschaft oder anderen Stiftungszwecken zu, aber häufig haben sie auch einen Bezug zur Kultur. Bei der Förderung eines Ausgrabungsprojekts oder der Digitalisierung mittelalterlicher Schriften liegt die wissenschaftliche Bedeutung auf der Hand, aber es geht auch darum, vergangene kulturelle Leistungen der Menschheit zu entdecken, einzuordnen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wenn ein Projekt eine derartige Verschmelzung der Stiftungszwecke erreicht, ist das auch aus unserer Sicht sozusagen das Sahnehäubchen.


2 Welche Botschaft steckt hinter dem Stiftungsengagement für Kultur?

Catharina Seegelken: Beim Gedanken an die Förderung der Kultur dürfte mancher, wenn auch zumeist hinter vorgehaltener Hand, eine eher unnötige finanzielle Belastung oder gar eine Verschwendung öffentlicher Gelder sehen. Die Manfred Lautenschläger-Stiftung sieht in der Förderung von Kunst und Kultur aber gerade keine überflüssige Subvention, sondern eine gewinnbringende Investition in die Gesellschaft, die aus Überzeugung getätigt wird. Unsere Arbeit zielt immer auch darauf ab, Heidelberg als einen attraktiven Standort zu erhalten, und da ist es geradezu unabdingbar, zu einer kulturellen Vielfalt beizutragen.

3 Wie stark ist der Bezug des Stifters zu Heidelberg?

Catharina Seegelken: Sehr stark, würde ich sagen. Heidelberg ist seine Heimat, das steht für mich außer Frage. Das erkennt man auch daran, dass die Manfred Lautenschläger-Stiftung insgesamt überwiegend in Heidelberg fördernd tätig ist. Gerade die Förderung von Kunst und Kultur ist folgerichtig sehr stark auf Heidelberg und die Region ausgerichtet.

Markus Lautenschläger: Ich denke, dass jede Gesellschaft ein kulturelles Bewusstsein entwickeln und pflegen muss. Sonst wären z.B. Staats- und Gesellschaftsformen, die wir heute als selbstverständlich ansehen, gar nicht erst entstanden. Das ist aber natürlich kein abgeschlossener Vorgang, sondern ein fortdauernder, dynamischer Prozess. Einer der Gründe, Kunst und Kultur zu fördern, ist also, dazu beizutragen, dass Kulturschaffende ein stückweit die gesellschaftliche Entwicklung voranbringen oder gar vorantreiben.

Markus Lautenschläger: Ohne nachzufragen kann ich spontan sagen, dass er sich als Heidelberger fühlt und der Stadt sehr verbunden ist. Aber, und das können sicherlich viele nachvollziehen, diese schöne Stadt macht es einem ja auch leicht.

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STORY

„Busfahrt“ in ein fernes Land

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben Von Barbara Reske

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gal ob Mensch, Elefant oder Bus – auf einer Reise erlebt jeder etwas. Heute wird kurz, aber sehr stolz von der weiten und mächtigen, vor allem aber langen Reise eines Kleinbusses von Deutschland an das Horn von Afrika erzählt. Sie ahnen es schon: der Bus landete schließlich in Addis Abeba, nicht irgendwo in einem verwunschenen Traumland. Obwohl – eigentlich irgendwie schon! Jetzt steht der Bus nämlich endlich genau dort, wo er schon vor mehreren, vielen, ganz vielen Tagen hätte stehen sollen: an der Tennisanlage am Genet Hotel, gerade dort um´s Eck der African Union. Dort, wo die TDKET ist – das Tariku and Desta Kids´ Education through Tennis Projekt, das durch konsequenten Einsatz für nachhaltige Bildung und sportliche Entwicklung mithilfe des Tennissports gut und gerne 70 Kinder und Jugendlichen seit über zehn Jahren fördert.

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Der Bus war dringend nötig zum Transport der jungen Tenniscracks von einem Ende der Millionenstadt Addis Abeba an deren anderes Ende – zu Schulen und Sportanlagen. Stundenlange individuelle Fahrten an Einsatzstellen kosteten viel zu viel Zeit. Tariku, das Herz und der Organisator der TDKET, hatte lange genug sein eigenes kleines Privatauto immer wieder zum Einsatz gebracht, wenn einfach ein fahrbarer Untersatz geboten war – selbst wenn´s mal über Land ging zu Besuchen in anderen Orten Äthiopiens. Doch in Addis einfach so einen Bus zu kaufen ist – man mag es kaum glauben – nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Also: woher nehmen? Alexander Kurucz, Präsident des Internationalen Club (IC von Deutschland) wusste Rat und Hilfe. Als ein verlässlicher und vor allem authenti-

scher Förderer ist es ihm gelungen, diesem „Internationalen Club“ ehemaliger Tennisnationalspieler aus 40 Nationen das „Ethiopian Kids´ Tennis Programme“ als förderungswürdiges Projekt näher zu bringen. Dabei muss man verstehen, dass dieser Internationale Club wohltätiges Engagement im Sport in ganz vielfältiger und umfangreicher Weise fördert – weltweit, nachhaltig, authentisch und dementsprechend auch nach harten Kriterien. Und gerade diese direkte Art der Unterstützung fand Zuspruch. So sponserte der IC den Kauf des Busses hier in Deutschland. Schon im Jahre 2012 war der Bus angeschafft – doch wie weiter? Bei guter Laune hat man tatsächlich (aber nicht ganz ernst) darüber nachgedacht, eine abenteuerliche Reise zu unternehmen und über Spanien, den Maghreb oder Ägypten, durch den


Sudan, dann weiter ein Stückchen am Nil entlang den Bus an seinen Bestimmungsort zu fahren. Quer über den Balkan durch Syrien, den Libanon über Israel und Ägypten durch den Sudan über Eritrea nach Äthiopien wäre sicherlich noch spannender geworden. Dabei hätte man wohl sehr hautnah den Bus im Auge behalten und seine Fahrtauglichkeit eindringlichst geprüft. Welch verrückte Idee! Um dem Bus (und noch viel mehr den Fahrern) eine solche Strapaze zu ersparen (es ist nicht jedermanns Sache, einen Bus durch Sand zu steuern und klärende Gespräche auf nahöstlichen Straßen zu führen), entschloss man sich, den Bus kurzerhand per Schiff vom Norden Deutschlands aus auf mehreren Wasserstraßen nach Djibuti am Golf von Aden zu verschiffen. Geradezu ideal liegt Djibuti „in der Nähe“ von Addis Abeba, das selbst weder Hafen noch sonst einen Zugang zu einem Meer hat. Djibuti hingegen besitzt einen riesigen Tiefseehafen und ein Containerterminal in den modernen Hafenanlagen in Doraleh. Der Hafen gehört mit zu den wichtigsten in Ostafrika – also gerade richtig für den Bus für unsere Freunde. Die Fahrt nach Djibuti brachte unser Bus nach dem Erledigen der notwendigen bürokratischen Schritte, wofür sich auch Alex Kurucz persönlich einsetzte, noch recht flott hinter sich. Eine gewisse Pause der obligatorischen Regelungen wegen in Dubai ergab sich. Dort sah der Bus zum ersten Mal in seinem Leben Wüstenschiffe, Transportmittel der ungewohnten Art.

IC Präsident Alexander Kurucz und seine Frau heißen die Kinder bei sich zu Hause willkommen.

Was dann aber geschah, führte letztlich zu einer mehr als 2-jährigen T(ort)our. In Djibouti wurde der Bus erst mal schön eingelagert. Gebühren hier, Gebühren da. Zoll, Einlagerungsentgelte, sonstige Zahlungen. Am Ende war der Bus doppelt so teuer als er ursprünglich gekostet hat. Nun gut – was lange währt …! Schließlich konnte der Bus seine letzte Etappe auf der „ökonomischen Lebensader Äthiopiens und der südlichen Anrainer“, der hochfrequentierten Straße von Djibuti nach Addis Abeba, zurücklegen. Zusammen mit unzähligen Containern, mächtigen Rohren, Bergen von diesem und jenem, donnerte der Bus in einer nicht enden wollenden Riesenschlange von Schwerlastern in die äthiopische Hauptstadt. Nach einer erneuten Rast im Zoll wurde er schließlich an Tariku und die Kinder ausgehändigt. Dann – das kennen wir auch von Deutschland: Zulassung, Versicherung, weitere Behör-

dengänge, ein Nummernschild drangeschraubt. Nun aber steht er endlich Tariku und seinem Team zur Verfügung. Da waren sie dann auch ein bisschen stolz, die Kinder, auf diesen Bus, der jetzt ihrem Projekt gehört. Kinderaugen sprechen die Wahrheit. Glückliche Gesichter, die man da sieht, rund um das neue Gefährt, das ab jetzt auch mit den Aufklebern der Förderer versehen ist. Und Tariku sitzt stolz hinter dem Steuer, mit dem er von nun an geschmeidig durch die lebhaften Straßen von Addis Abeba lenken darf – mit einem Lächeln auf den Lippen: „I thank you so much for everything, so much. I am so happy with the bus.“ So fährt er fröhlich und freut sich, ab und zu auch mal eine Besucherin aus Deutschland neben sich im Bus sitzen zu haben. Gemeinsam sagen wir DANKE - an Alexander Kurucz, an die Manfred Lautenschläger-Stiftung und an alle, die sich so sehr um die TDKET bemühen.

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KOMMENTAR

Foto: Denis Herrmann

Achtsamkeit: Impulse für eine neue Bewusstseinskultur Ein Kommentar von Dipl.-Psych. Peter Fauser

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en Medienhype zum Thema Achtsamkeit beobachte ich aktuell mit gemischten Gefühlen. Natürlich ist es begrüßenswert, dass dieses Thema dadurch bekannter wird: Bücher, Presseartikel und Seminare erzählen über die positiven Aspekte von Achtsamkeit in den verschiedensten Lebensbereichen. Übersättigungseffekte sind jedoch bereits zu beobachten – “Ich kann es nicht mehr hören …” Aktuelles Beispiel: „Ja, ja, ist ja alles richtig: Wir müssen unsere Umwelt bewusst wahrnehmen, die Sinne aktivieren und uns als Teil des großen Ganzen begreifen. Warum bloß lässt schon allein das Wort „Achtsamkeit“ Übelkeit in mir aufsteigen?“

Zitiert aus: www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ silke-burmester-ueber-achtsamkeit-a-931333. html.

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In Amerika sprechen manche Autoren warnend von „McMindfulness“, um die Kommerzialisierungstendenzen im Umgang mit diesem Thema zu charakterisieren. Die Gefahr der Banalisierung des Themas ist durch diesen Hype sicherlich gegeben. Auf der anderen Seite bringt es Menschen mit diesem Thema in Kontakt, an denen dieses Thema sonst vielleicht vorbeigegangen wäre. Und das ist gut so.

Was ist und wie wirkt Achtsamkeit?

Dipl.-Psych. Peter Fauser

Achtsamkeit ist eine besondere Form der Aufmerksamkeit – „bemerken, was geschieht …“. Sie lässt sich auch als Präsenz oder Gegenwärtigkeit umschreiben und kann sich prinzipiell auf all unsere Erfahrungen im gegenwärtigen Moment be-


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ziehen: Sinneswahrnehmungen, Gedanken (z.B. Urteile und Bewertungen über sich selbst und andere), Gefühle, Handlungsimpulse. Achtsamkeit ermöglicht einen inneren Abstand gegenüber den eigenen Gedanken und Gefühlen sowie den damit verbundenen Reaktionsgewohnheiten, die oft wie “automatisch” ablaufen. Gerade in Stresssituationen fördert dies unsere Gelassenheit und eröffnet Freiräume für neue – gesündere – Verhaltensweisen. Studien belegen, dass dadurch die mit Stress häufig verbundenen Probleme (Erschöpfung, Konzentrationsmangel, Infektionsanfälligkeit, Schlafstörungen, etc.) eine Verbesserung erfahren. In der Wissenschaft findet Achtsamkeit als Forschungsthema zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Bei Personen, die Achtsamkeit trainieren wurden z.B. folgende Veränderungen gefunden: • Die Dichte der grauen Zellen im Gehirn nimmt deutlich zu (Stichwort „Neuroplastizität“: unser Gehirn kann sich – entsprechendes Training bzw. Lernen vorausgesetzt - bis ins hohe Alter verändern) • Verbesserte Selbstregulation, d.h. wir können unser Verhalten sinnvoll steuern und unangemessene Reflexreaktionen kontrollieren • Gesteigerte Konzentrationsfähigkeit • Erhöhte Stressresistenz • Bessere Regulation unserer Emotionen • Verbesserung komplexer Denkprozesse Schön und gut, darüber hinaus geht es letztlich noch um etwas anderes: Die Kultivierung von Achtsamkeit ist das Ziel einer Bewusstseinsschulung, die letztendlich einen essenziell anderen Bezug zum Leben insgesamt ermöglicht. „… die Entbindung ungeahnter Weisen menschlicher Existenz …“ um es sinngemäß nach Eugen Herrigel zu formulieren. Das kann neugierig machen und klingt ambitioniert. Es liegt in der Natur des

Themas, dass diese Möglichkeit letztlich nur durch die eigene Erfahrung überprüft werden kann. (B. Allan Wallace, Buddhismusgelehrter und Meditationsexperte, sagt dazu: „It’s one thing to talk about chocolate – and another thing to try chocolate – let’s try some chocolate …“) Für das Leitthema „Kultur“ ist ein wissenschaftlicher Befund von besonderem Interesse: „Der Hirnscanner zeigte, dass das Meditationstraining den Mandelkern schrumpfen lässt, eine Struktur im Gehirn, die unter anderem an der Steuerung von Angst beteiligt ist. Zugleich hatte die graue Substanz in Bereichen des Gehirns zugenommen, die zum Beispiel mit Mitgefühl assoziiert sind. Das Gehirn ist in der Lage, sich zu verändern, und so wie wir eine neue Sportart lernen, können wir auch Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit oder Mitgefühl trainieren. Das ist kein Voodoo!“ sagt Richard Davidson. Quelle: www.sueddeutsche.de/wissen/2.220/ meditation-spuren-im-kopf-1.2339128

Mitgefühl ist Teil unserer menschlichen Natur, es gehört quasi zur Grundausstattung unserer Spezies – und erschließt sich uns durch Achtsamkeit. Achtsamer Umgang mit sich selbst ermöglicht Selbstfürsorge. Achtsamkeit im Umgang mit anderen ist Voraussetzung und Ausdruck unseres Mitgefühls für andere. Weniger Angst und mehr Mitgefühl sind aus meiner Sicht Kulturelemente die gerade in unserer heutige Zeit von besonderer Bedeutung sind.

Dipl.-Psych. Peter Fauser bietet Achtsamkeitskurse im ZAP3 des Racket Centers für Unternehmen und Privatpersonen an. Weitere Informationen unter: www.zap-nussloch.de

Das Team vom Hotel Bären in Leimen möchte Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre herzlich willkommen heißen. Die Zimmer haben wir für Sie komfortabel und geschmackvoll eingerichtet. Der Stil aus Tradition und Moderne spiegelt dabei die über 350 Jahre alte Tradition unseres Hauses wieder. Sie finden uns im Herzen der Stadt Leimen in der Kurpfalz direkt am Georgi-Marktplatz und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Heidelberg in Mitten der Metropolregion RheinNeckar. EZ: ab 54,- EUR / Nacht DZ: ab 64,- EUR / Nacht (Preise exkl. Frühstück) Frühstück an unserem reichhaltigen Buffet: 7,90 EUR pro Person Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Bären - Team

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FIRMENPORTRAIT

Villa Augusta

Das beste Konzept für beste Adressen

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ie besten Adressen für Menschen mit Ansprüchen, Wünschen und Träumen. Dieser Leitgedanke prägt den Charakter von „KOZLOWSKI IMMOBILIEN“ seit vielen Jahren. Mit viel Engagement und Liebe zum Detail zielt daher auch jede Vermittlung hochwertiger Objekte bewusst auf eine hohe Kundenzufriedenheit. Dies macht die Mannheimer Immobiliengalerie von Kozlowski Immobilien, direkt am Wasserturm gelegen, zu einem geschätzten Partner in der Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus.

Inhabergeführt von Anfang an

Der Immobilienmakler Darius Kozlowski hatte sich im Jahr 2000 in Mannheim nach erfolgreichem Abschluss seiner Sportkarriere als Bodybuilder und fünf Jahren als Immobilienberater bei der Deutschen Bank selbstständig gemacht. Seit 2009 präsentieren er und seine fünf Mitarbeiter anspruchsvollen Käufern und Mietern interessante Objekte in den besten Lagen. Am Friedrichsplatz 19, direkt am Mannheimer Wasserturm, zeigen

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schon in den Schaufenstern große Bildschirme unverbindlich aktuelle Angebote vom erschwinglichen Ein-Zimmer-Appartement bis hin zur luxuriösen Villa für knapp 3,5 Millionen Euro.

mich gereizt“, erklärt der Bauherr stolz. Ende April sollen die ersten Wohnungen ihren Besitzern übergeben werden. Eine Einheit ist noch zu haben. Und das nächste Projekt ist schon in Vorbereitung.

Eigenes Bauprojekt: Villa Augusta

Erfahrenes Team sichert den Vorsprung

Derzeit stellt Darius Kozlowski sein erstes eigenes Bauprojekt fertig: die Villa Augusta in der Mannheimer Nietzschestraße. Dazu hat er die Kozlowski Bauwerk GmbH gegründet. Die Pläne stammen vom Mannheimer Architekten Peter Bender, den Rohbau hat die Kurt Bau GmbH erstellt. Gemeinsam mit den Handwerkern, die den Innenausbau besorgen, sind sie Teil des Netzwerks, das sich Darius Kozlowski in mehr als 20 Jahren Berufstätigkeit in der Region aufgebaut hat. Die unverwechselbare skulpturale Designarchitektur der VierFamilien-Stadtvilla ist ein klares Bekenntnis zur zeitgenössischen Baukunst. „Das Gestalten mit ästhetischem Anspruch in meinem Lieblingsstadtteil Oststadt hat

Kozlowski Immobilien besteht aus einem Team von fünf Spezialisten, das sich im Zeitraum von 15 Jahren einen reichen Erfahrungsschatz bei der Vermarktung nachgefragter Wohnimmobilien erworben hat. Auf dieser Grundlage haben sich diese in entscheidenden Bereichen einen Vorsprung erarbeitet, der allen Kunden zugute kommt. Neben der großen Datenbank mit vorgemerkten Kaufund Mietinteressenten, sind es vor allem die hervorragenden Standortkontakte, die dem Unternehmen auf dem Markt eine besonders gute Position verschafft. So gehört das Maklerbüro vor allem in der Mannheimer Oststadt und in anderen gesuchten Lagen der Rhein-Neckar-Region jeweils zu den Ersten, die angefragt


werden, wenn es um die Vermarktung einer hochwertigen Wohnimmobilie geht. Entsprechend exklusiv und aktuell gestaltet sich das Angebot.

Positives Kunden-Feedback

Zufriedene Kunden bescheinigen Kozlowski Immobilien immer wieder folgende Pluspunkte: „… Die halten in jeder Hinsicht, was sie versprechen.“ Dieses Kompliment spiegelt wider, dass Begriffen wie „Offenheit“, „Ehrlichkeit“ und „Seriosität“ im Rahmen der Geschäftstätigkeit ein hoher Stellenwert zukommt. „… Hier sind Leute am Werk, die Wohnräume als Lebensräume begreifen.“ Damit bringen Kundenstimmen zum Ausdruck, dass bei der Präsentation der anvertrauten Immobilien auf jedes Detail geachtet wird, um dem Produkt ein Höchstmaß an Attraktivität zu verleihen. Das reicht vom gepflegten Garten eines Verkaufsobjekts bis hin zur Sorge für die Wohnlichkeit der Objekte, in denen Besichtigungen erfolgen.

Ihr Objekt in erfahrenen Händen

Ein umfassender Service, der die Kunden entlastet und die zur Präsentation kommenden Objekte verkaufsfördernd von ihrer besten Seite zeigt, ist im Laufe der Jahre bei Kozlowski Immobilien zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Haben auch Sie eine Immobilie und möchten diese vermieten oder verkaufen? Überzeugen Sie sich selbst von der auf Fachkenntnis, Sorgfalt und Seriosität basierenden Firmenphilosophie von Kozlowski Immobilien und lassen Sie Ihr Objekt kostenfrei einschätzen und bewerten!

Kozlowski Immobilien Friedrichsplatz 19 68165 Mannheim Telefon 0621 429 62-25 Telefax 0621 429 62-27 info@kozlowski-immobilien.de www.kozlowski-immobilien.de

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TARN INFORMIERT Werte-, Trainings- und Wettkampfkultur

Das Miteinander im Ausbildungssystem der Tennisakademie Rhein-Neckar

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Jahre Tennisakademie Rhein-Neckar sind 10 Jahre Entwicklung – Entwicklung einer gelebten Kultur des Miteinanders von Trainern, Eltern und Schülern. Grundsätze zu formulieren und Regeln aufzustellen ist das eine. Dies haben wir schon 2005 bei der Gründung getan. Dass diese Philosophie und der „Code of Ethics“ auch gelebt werden, ist das andere: das nämlich ist es, was wir „Kultur“ nennen. Worin besteht diese Kultur und was ist ihr Leitmotiv? Auf die Frage, welches Ziel wir als Team der Tennisakademie RheinNeckar mit unseren Aktivitäten verfolgen, werden wir antworten: „Wir wollen gute Sportler ausbilden!“. Klingt einfach, trifft aber genau den Kern unserer Ambitionen. Die Herausforderung, die dahinter steht, nehmen wir gerne an. Es ist unsere Verantwortung, unsere Ideen für ein individuelles und leistungsorientiertes Training umzusetzen. Dazu gehört es, eine gute Trainingsplanung für lernfreudige und leistungswillige Kinder und Jugendliche praxisgerecht aufzubereiten. Wesentlich für diese Kultur ist eine vertrauensvolle und motivierende Atmosphäre, in der alle Spielerinnen und Spieler Spaß daran finden, ihr Können und ihre Leistungsfähigkeit stetig fortzuentwickeln.

Die Wertekultur der Tennisakademie RheinNeckar für ein konstruktives Miteinander:

1. Alle leistungsorientierten Spieler der Tennisakademie Rhein-Neckar haben eines gemeinsam: Sie lieben den Tennissport und wollen besser werden. 2. Sportlerinnen, Sportler und Trainer begegnen sich mit Respekt und Fairness. Sie verfügen über die erforderlichen Umgangsformen und sichern somit den gemeinsamen Teamgeist, der die ideale Voraussetzung ist, um die optimale individuelle Leistung abrufen zu können. 3. Sportlerinnen und Sportler der Tennisakademie RheinNeckar zeichnen sich durch eine gesunde Lebensführung und eine positive Einstellung zum Leistungssport aus. 4. Das Leistungsziel der Sportlerinnen und Sportler wird mit dem Akademie-Trainerteam vierteljährlich abgestimmt. Als Grundlage hierfür dienen die entsprechenden Befragungsbögen zu den Eigenanalysen (Tennis und Motorik) und der Abgleich mit den vereinbarten Zielsetzungen. 5. Bei allen TARN-Trainingsteilnehmern wird vorausgesetzt: • Pünktlichkeit: Anwesenheit 15 Minuten vor Trainingsbeginn mit eigenständigem Warm-up (spezielles dynamisches Aufwärmprogramm der TARN),

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Zuverlässigkeit: Absagen bei Verhinderung, offener und gleichermaßen vertrauensvoller Umgang mit „Hindernissen“, • Achtsamkeit im Umgang mit eigenen Ressourcen und der Befindlichkeit anderer, • Einhalten von Regeln: Dies bezieht sich zum Beispiel auf die Anweisungen des Trainerteams hinsichtlich „Bälle sammeln“ und „Platzpflege“, • Umgangsformen: Trainer und Trainierende beginnen jede Trainingseinheit mit einem persönlichen „Guten Tag“ (durch Hände abklatschen). 6. Alle jugendlichen FUTURETEAM-Spieler verpflichten sich zur Führung eines Tennisordners zur Erfassung aller wichtigen Daten. Damit wird das Bestreben unterstützt, dass sich die Sportler zu selbständigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten entwickeln. Entsprechende Formblätter werden zu den Bereichen „Spielerentwicklung“, „Trainings- und Turnierdokumentation“ und „Fitness- und Krafttraining“ gestellt.


Die Trainingskultur der Tennisakademie RheinNeckar in Bezug auf die Methodik

Technik und Taktik, Kondition und mentale Fitness sind in der Tennisakademie Rhein-Neckar die tragenden Säulen des Trainings. Zu deren Entwicklung folgen wir dem methodischen Ansatz, dass Tennis zu allererst einmal ein Spiel ist. • Für Trainingspartner steht daher im Fokus, das Miteinanderspielen im Sinne des Gegenübers zu gestalten – Ballkontrolle in Präzision und Tempo für möglichst viele erfolgreiche Ballwechsel zum Zwecke gegenseitigen Lernens. • Für alle Wettkampfspieler hingegen steht eine einzige Kernfrage im Mittelpunkt: „Wie schaffe ich es, mir einen Vorteil zu erspielen, um am Ende einen Punkt zu erzielen?“ Die Antwort auf diese Fragen liegt in der Gestaltung unserer Trainingseinheiten: wir trainieren nach taktischen Gesichtspunkten. Dass dennoch technische Voraussetzungen vorhanden sein müssen, steht außer Frage. Doch die Technik sollte sich immer an der taktischen Lösung einer Spielsituation orientieren und sollte nicht als Selbstzweck trainiert werden. Das Techniktraining verbinden wir in allen Ausbildungsstufen mit der Aufgabe, durch das Ansteuern von Zielen konkrete Spielsituationen zu lösen: „Spiele den Ball lang oder kurz, schnell oder langsam, mit viel oder weniger Drall auf ein genaues Ziel, damit der Gegner in eine schlechte und Du in eine gute Position kommst!“ Dieser Leitfaden unseres Trainings verfolgt das Ziel, kompetent und der Situation angemessen zu handeln. Um unsere Trainingsphilosophie und die damit verbundene Erwartungshaltung an unsere Sportlerinnen und Sportler in einem schlagkräftigen Slogan zum Ausdruck zu bringen, sprechen wir von der A.T.P. -Trainingsperformance: Alle Trainingsformen Punktbezogen. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass bei allen Trainingsübungen auch die mentale Einstellung gefordert wird. Wir trainieren im Prinzip wie in einer realen Wettkampfsituation, konzentriert und zielorientiert mit der Bereitschaft, immer das Beste zu geben.

Die Wettkampfkultur der Tennisakademie Rhein-Neckar

Die Tennisakademie Rhein-Neckar unterstützt und fördert die Teilnahme an Wettkämpfen auf allen Ebenen. In speziellen Workshops, Meetings und Einzelgesprächen betonen wir, dass wir ein sportlich faires Auftreten erwarten. Dies beinhaltet • korrektes Entscheiden von Ausbällen, • Respekt gegenüber dem Gegner, • Neutrales Verhalten der Eltern („Kinder lernen, Eltern begleiten“). Fazit: Dem Trainerteam ist bewusst, dass Tennis eine Individualsportart ist - aber wir möchten MEHR umsetzen und diesen Sport auch in der Gemeinschaft erleben.

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EVENT Gelebte Wettkampfkultur bei den IWT German Open von Johannes Treml, Organisator

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ie Racketlon German Open sind seit 2009 eine feste Größe im Turnierkalender der FIR (Federation Internationale Racketlon) und locken alljährlich begeisterte Racketsportler aus der ganzen Welt nach Nußloch. In Zeiten des modernen Fünfkampfes, des Triathlon und der Nordischen Kombination hat auch der Trend der interdisziplinären Verknüpfung beim Rückschlagsport Einzug gehalten. Die vier populärsten Rückschlagdisziplinen Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis werden zu einer Sportart vereint – Racketlon. Diese Kombination, der miteinander verwandten, dennoch individuellen Sportarten, garantieren einen Mix aus verschiedenen Mentalitäten und einen attraktiven Wettbewerb. Im Zuge der International World Tour (IWT) definieren sich die Racketlon German Open über eine Wettkampfkultur, welche man nur selten auf einem solchen Niveau bei Sportveranstaltungen spürt. An den drei Turniertagen kämpfen Spieler aus über 20 Nationen nicht nur um die Krone des Racketsports und um Weltranglistenpunkte - neben dem Leistungsgedanken wird auch das Miteinander nicht vergessen. Über die Jahre hat sich eine Gemeinschaft an wiederkehrenden Spielern herausgebildet, was die Wertschätzung der German Open als eines der attraktivsten Racketlonturniere widerspiegelt. Seit Jahren ist es Tradition, auf der Grünfläche des Racket Centers gemeinsam zu campen. Dem Austausch zwischen den Disziplinen, um die Sportart Racketlon weiter voranzutreiben, dient auch die Players Party, welche traditionell am Ende des zweiten anstrengenden Turniertages auf der Gartenterrasse des Santé stattfindet. Die ganz besondere Mischung aus Leistungssport und Gemeinschaft spiegelt sich auch auf und neben dem Platz wider. Wo sich eben noch Spieler als Gegner in einem Match gegenüber standen, tauschen sie freundschaftliche Gesten aus und beglückwünschen sich.

Thorsten Deck, Präsident des Deutschen Racketlon Verbandes, der sich seit Jahren aktiv und mit großem Engagement für die German Open einsetzt, stellt die Besonderheiten in Nußloch heraus: „Viele Helfer kümmern sich liebevoll und mit großer Leidenschaft um die Spieler. Die Organisation über das ganze Wochenende hinweg ist geprägt von großem Einsatz der Volunteers, ohne die ein Event mit vier Sportarten kaum zu bewerkstelligen wäre. Speziell für Spieler aus den benachbarten Verbänden Niederlande, Belgien, Tschechien u.a. bietet Nußloch kurze Anfahrtswege und durch das Campen eine optimale Übernachtungsmöglichkeit. Den Event speziell machen auch die Möglichkeit die Tennismatches auf Sand zu spielen, sowie die kleinen Annehmlichkeiten wie den kleinen Swimming-Pool, der nach hitzigen Partien der Abkühlung dient. Auch, dass sich alljährlich die Topspieler des Racketlon in Nußloch einfinden und duellieren, zeigt den Stellenwert der German Open.“

Diese innovative Sportart, die vorherrschenden Rahmenbedingungen des Racket Centers, sowie die Verbindung der verschiedenen Mentalitäten der Spieler verleihen dem Turnier eine persönliche Note. Auch die Alterspanne zwischen den Junioren u21 und den Senioren 55+ - Kategorie beweisst, dass Racketlon ein attraktiver Sport für jedermann und jedefrau ist und auch im fortgeschrittenen Alter eine Konkurrenzfähigkeit bietet. Wettkampffeeling in einer einzigartigen Atmosphäre - just diese Mischung macht die German Open im Racket Center zu einer der beliebtesten und beständigsten Racketlonturniere.

Dies spiegelt auch die Meinung des Vorsitzenden des belgischen Racketlon Landesverbandes, Hans Van Daele wieder, der seit Jahren gemeinsam mit seinen Söhnen zu den German Open kommt: „Racketlon is a sport where young and old can enjoy the beauty of combining 4 racket sports, all at their level of competence. The German Open in Nußloch is great: very good organization, lots of courts close together (even outdoor tennis) so the whole weekend all players stay together so they can watch all levels playing. The possibility of camping next to the Center is also a bonus as players don’t need to travel a lot and bring along their whole family. Nice outside

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Racketlon German Open auch Freizeitspieler sind willkommen

Alle begeisterten Amateur- und Freizeitsportler, die nun das Racketlon-Fieber gepackt hat, sind ebenfalls dazu aufgerufen, sich im Rahmen dieses internationalen Sportevents zu messen. Dabei darf sich jeder teilnehmende Spieler für eine Einzel- und Doppelklasse anmelden. Zuschauer sind herzlich willkommen, die Atmosphäre dieses besonderen Events live mit zu erleben, die spannenden Matches zu genießen die Teilnehmer lautstark zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen zu feiern.

terrace and a pool during the tournament make it more fun for all. Racketlon is a social sport as well, a real community. Players from all over the world come and play, and in the evening get together to have a meal and a drink. No matter how competitive you are, all is forgotten at the bar.”

Diejenigen, die erste Schritte im Racketlon gehen wollen, können im Vorfeld das umfangreiche Trainingsangebot des Racket Centers nutzen oder sich im bevorstehenden RacketlonTagesturnier für Einsteiger versuchen. Weiter Infos und die Anmeldung zum Turnier finden Sie unter www.racketlon-nussloch.de

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Die HEKA energy Gruppe ist Partner des Racket Center Nußloch

Die von der HEKA energy Gruppe realisierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des Racket Center Nußloch wurde im Mai 2013 in Betrieb genommen. Mit ihrer Leistung von 200 kWp können im Jahr ca. 50 Haushalte mit Strom versorgt werden. Dabei werden ca. 100 Tonnen CO2 gegenüber herkömmlicher Stromerzeugung eingespart.

HEKA energy Gruppe Loppengasse 14 69226 Nußloch

Tel. 06224 160 65-20 Fax 06224 160 65-21 info@hekaenergy.de 55 www.hekaenergy.de


EVENT 20 Jahre Kampfkunst- und Bewegungskultur Viet Vo Dao Schule feiert Jubiläum im Racket Center

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ie schwarzgekleideten Kampfsportler sind für viele Besucher des Racket Center ein vertrauter Anblick. Vor 20 Jahren hat die Viet Vo Dao Schule Nußloch unter der Leitung von Alexander Lüll mit der Kampfkunst Viet Vo Dao und der Bewegungslehre Viet Tai Chi hier ein Zuhause gefunden. Dass es sich hierbei keineswegs nur um ein rein sportliches Angebot handelt, wird spätestens dann klar, wenn man sich mit den Mitgliedern der Viet Vo Dao Schule Nussloch einmal näher unterhält. Dabei wird deutlich, welches Kulturbewusstsein hinter Viet Vo Dao steckt. „Das Training beginnt in Viet Vo Dao nicht erst bei Tritt- und Schlagtechniken, sondern mit der inneren Haltung – uns und unseren Mitmenschen gegenüber. Unser Ziel ist es, Konflikte zu lösen und zu vermeiden, bevor sie entstehen.“ Diese Innere Haltung ist im respektvollen Umgang der Trainierenden untereinander und auch anderen gegenüber deutlich wahrnehmbar. Die Trainingsziele und damit verbunden natürlich auch die Trainingsinhalte gehen über eine reine Körperschulung weit hinaus. „Viet Vo Dao und Viet Tai Chi ist mehr als nur Kampfsport und Bewegungsmeditation. Wir unterstützen die Kursteilnehmer bei ihrer positiven Entwicklung sowohl auf der körperlichen als auch auf der geistigen Ebene. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die eine Zeit bei uns sind, nehmen wir wahr, dass sie sich durch gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und Sozialkompetenz auszeichnen.“ Was ist die beste Möglichkeit, um die Ideale, die in dieser Kultur gelebt werden, zu entdecken? Natürlich die persönliche Teilnahme an einem dieser Kurse und dabei das Erleben dieser Gemeinschaft der Trainierenden, in der Menschlichkeit und ein positives Miteinander im Mittelpunkt stehen. Über 100 Mitglieder trainieren heute in Kinder-, Jugend- und Erwachsenenkursen regelmäßig unter Anleitung eines professionellen Trainerteams. Das Racket Center beherbergt auch die Trainerfortbildung der Viet Vo Dao Organisation Deutschland im Bereich Viet Vo Dao und Khi Cong/Viet Tai Chi und hat somit die Qualifizierung seiner Trainer direkt in einem Haus, das dafür die idealen Voraussetzungen bietet. Das Racket Center ist eine hervorragende Location auch für diverse nationale und schulinternen Lehrgänge sowie die Graduierungsprüfungen der in Deutschland trainierenden Viet Vo Dao Schüler. Diese Veranstaltungen komplettieren das Gesamtprogramm auf professionelle und angenehme Weise.

56 RC Premium 2/2015

Das Ziel, gesellschaftliche Verantwortung auch über die Trainingsfläche hinaus zu übernehmen, spiegelt sich in vielen Projekten wider, die in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt wurden. Viet Vo Dao ist heute in der Umgebung in Sachen Gewaltprävention und Bewegungsförderung für Kinder bekannt geworden. In verschiedenen Kinder- und Jugendeinrichtungen sind die Trainer erfolgreich aktiv und helfen den Teilnehmern, an sich zu arbeiten. In diesen Bereich fallen auch verschiedene Spendenaktionen, die in Zusammenarbeit mit dem Racket Center und anderen Firmen durchgeführt wurden.

Auch der Bereich ganzheitliche Gesundheitsprävention wird heute in verschiedenen Kursen mit abgebildet: Außerhalb des Racket Centers im Rahmen von individuell abgestimmten Firmenangeboten sowohl im Bereich Viet Khi Cong/Viet Tai Chi als auch im Bereich Viet Vo Dao – vorwiegend aber im Racket Center in Zusammenarbeit mit dem ZAP3, zum Beispiel als Unterstützung von Sonderprogrammen wie „Aktiv leben nach Krebs“ und „Reha & Rheuma Sport“. Zentraler Bestandteil gesundheitsfördernder Programme für Körper, Seele und Geist sind die wöchentlich regelmäßig stattfindenden Khi Cong/Viet Tai Chi Kurse, zu denen Interessent(inn)en gerne zum Schnuppern eingeladen sind. Da es nach diesen ereignis- und vor allem entwicklungsreichen 20 Jahren an der Zeit ist, sich in der ganzen Bandbreite zu präsentieren, feiert die Viet Vo Dao Schule Nußloch am 14.6.2015 zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr im Racket Center ihren runden Geburtstag. Damit bietet die Schule eine besondere Gelegenheit, auch jene Bereiche von Viet Tai Chi und Viet Vo Dao kennen zu lernen, die außerhalb der regulären Kurse liegen. Die Besucher erwartet eine Zeitreise durch die Entwicklung der letzten 20 Jahre, vorgestellt in verschiedene Kurzvorträge von diversen Partnern der Viet Vo Dao Schule und Präsentationen des Viet Vo Dao-Vorführteams, das ebenfalls hier im Racket Center trainiert. Abgerundet wird der Nachmittag durch ein Mitmachtraining für alle, die diese beiden außergewöhnlichen Sportarten einmal selbst erfahren möchten. Wir freuen uns auf viele Besucher. 20 Jahre Jubiläumsfeier am 14. Juni 2015 von 14.00 bis 17.00 Uhr im Racket Center Nußloch


1995

Viet Vo Dao

Viet Vo Dao Viet Vo Dao ist eine Selbstverteidigungs- und Kampfsportart, die sich aus der Fülle der vietnamesischen Kampfkünste entwickelt hat. Sie beruht auf einer zeitgemäßen Lebensphilosophie sowie einer Reduzierung und Systematisierung von Kampftechniken verschiedener vietnamesischer Kampfstile.

1998

Viet Vo Dao Kinder

Viet Vo Dao Kinder

Mit Ausübung dieser Kunst soll sich der Übende zu einem toleranten und aufgeschlossenen Menschen entwickeln (bescheiden, offen, aufrichtig, verantwortlich, hilfsbereit u.ä.). Die Kampftechniken sollen dem Übenden nicht nur die Fähigkeit vermitteln, sich selbst oder andere zu verteidigen, sondern ihm vor allem zu einem ausdauernden und trainierten Körper für ein gesundes Leben verhelfen. Im Lauf der Zeit wird eine spürbare Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit (Durchhaltevermögen, Ausdauer, Kraft ...), die Stärkung des Selbstvertrauens und der Willenskraft, sowie die Förderung von Selbstdisziplin und Selbstkontrolle erreicht.

1999

Viet Tai Chi

Diese Gesundheits- und Bewegungslehre fördert die Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination und führt somit zu einer höheren körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Diese Bewegungsmeditation regt die Meridiane an und stimuliert sowie reguliert den Energiefluss. Die Atmung wird vertieft.

Viet Tai Chi

Firmensport und Teambuilding

2002

Viet Vo Dao Gewaltprävention

Unser „Firmen spezial“-Angebot besteht aus einer sinnvollen Kombination aus Sport, Gesundheit, Motivation und Teambuilding für Mitarbeiter.

Unser Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zu geben, selbst etwas zu tun, wenn sie in Situationen geraten, in denen sie Opfer von Gewalt werden - sei es verbale, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt. Wir trainieren mit ihnen so zu handeln, dass sie gar nicht erst in diese Situation gelangen, oder wenn notwendig, sie in der Lage sind, sich zu schützen. Sie erlernen „Angemessene Selbstbehauptung“ und „Weder Opfer noch Täter sein“. www.gewaltpraevention.com

Viet Vo Dao Gewaltprävention

Viet Vo Dao - Waffentraining

2006

Viet Vo Dao - Bewegungsförderung (Drachen Kids)

2013

Viet Vo Dao - Waffentraining

In diesem Kurs wird die Basis, die Handhabung sowie die Selbstverteidigung mit Waffen und gegen bewaffnete Angreifer trainiert. Es werden nach und nach erste Grundlagen mit dem Kurzstock, Langstock, Schwert und Messer durchgeführt, wobei sich die Koordination im Umgang mit diesen Waffen schnell verbessern wird.

Entwicklungsverzögerte Kinder sowie Kinder mit Schwierigkeiten im sozio-emotionalen Bereich fallen häufig aus dem üblichen Raster. Mit unserer ganzheitlichen Hilfestellung und Förderung von Motorik & Sprache bekommen die Kinder den nötigen Anreiz in einer Kleingruppe. Das führt bei den Kids (ab 4 Jahren) zu einer Stärkung ihres Selbstvertrauens, ihrer Willenskraft und ihrer Leistungsfähigkeit.

2015

20 Jahre Jubiläumsfeier

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Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

Neues „Figur- und Wohlfühlzentrum“ im ZAP³ ZAP3 Testraum

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„Genussfasten“ – Vorsorge für Ihre Gesundheit Spirit & Spa Hotel BIRKENHOF AM ELFENHAIN: magisch.mystisch.menschlich…

Unser SINNE SR Voller Freude EICH , Energie, volle voller r Magie!

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Das Spirit & Spa Hotel Birkenhof am Elfenhain im Bayerischen Wald ist bekannt für seine besonderen Wellnessarrangements, aber auch für außergewöhnliche Programme, die dem Gast neue Lebenskraft schenken. Wir bieten daher verschiedene Angebote für die Gesundheit von Körper & Geist. Denn „Spirit & Spa“ ist Name und Verpflichtung zugleich! So führen Heilpraktiker durch Heil-/Basenfasten-Wochen, bei den Wirbelsäulen-Tagen können Sie Ihr Rückgrat stärken oder

lernen das Traumpaar Yoga und Ayurveda im Arrangement „Reine Lebensenergie“ kennen. Und eine Wellnessanwendung in der magischen Atmosphäre der Wellnesspagode „SinnesReich“ sollte auf keinen Fall auf Ihrem Urlaubsplan fehlen. Relaxen in einer 4-SterneWohlfühl-Umgebung: 3.500 qm Wellnessbereich mit mehrstöckiger Bade-/Saunalandschaft (8 verschiedene Saunen, viele Ruhemöglichkeiten), Fitnessraum, ganzjährig beheizter Dachpool.

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ZAP3 INFORMIERT Betreuungskultur im ZAP3 Ständige Betreuung und regelmäßige Trainingstermine für ein Mehr an Lebensqualität

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er Leitartikel dieses Magazins hat es beschrieben. „Lebensqualität hat in unserer modernen Kultur viel mit Aktivität zu tun – mit geistiger und körperlicher Akti-

vität gleichermaßen.“ Wir wollen eben nicht nur älter werden, sondern dies gesund und aktiv erleben, also teilhaben an der Vielfalt, die das kulturelle Leben des 21. Jahrhun-

derts für uns bereithält. Der Anspruch an unser Leben, an unsere Gesundheit und an sozialer Aktivität ist über die Jahre deutlich gewachsen. Damit einher geht der gerechtfertigte Anspruch unserer Mitglieder, bei ihrem gesundheitsorientierten Training im ZAP³ fachgerecht begleitet und betreut zu werden. „Körperkult“ ist dabei kaum ein ernsthafter Aspekt des Trainings im ZAP3 – stattdessen stehen präventive, in hohem Maß ganz persönliche, gesundheitliche Motive im Vordergrund, die unsere Trainierenden zwei- bis dreimal in der Woche in unser Haus kommen lassen. Diesem Anspruch müssen, wollen und können wir gerecht werden: Wir betreuen! Zieht man den Duden zu Rate, findet man folgende Wortbedeutung bei der Suche nach dem Begriff Betreuung:

ZAP3 Trainerin Heike „kümmert“ sich um ein Mitglied.

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„Betreuung bezeichnet einen Vorgang, bei dem man auf jemanden aufpasst.“ Wir verstehen uns als „Kümmerer“. Umso besser natürlich, wenn jemand seinen Wunsch nach ausgiebigen „Kümmern“ auch kund tut. Dabei ist dies keine Frage von stundenlangem „Personaltraining“ – das kann keine Einrichtung zu üblichen Mitgliedertarifen leisten. Aber das Gefühl, da zu sein, sich für die Belange des Trainierenden zu interessieren und diese Gefühl bestätigt zu bekommen – das ist es, worum´s geht. So tragen wir gemeinsam mit Ihnen, unseren Gästen, dafür Sorge, dass Sie Ihre Trainingsziele erreichen und mit jedem Training diesen Zielen einen Schritt näher kommen. Objektive Leistungsdaten sind dabei nicht das entscheidende – im Fokus steht ihr eigenes Empfinden. Daher auch der gut gemeinte Rat: Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl!


Und vertrauen Sie auch darauf: Wir sind für Sie da. Dazu haben wir als ersten Baustein für eine optimale Betreuung unsere Betreuungszeiten ausgeweitet und bieten nun eine Intensivbetreuung von 6 bis 22 Uhr unter der Woche, an Samstagen und Feiertagen von 7 bis 19 Uhr und an Sonntagen von 7 bis 21 Uhr – durchgängig. Die Kultur des offenen Ohres, der Hilfsbereitschaft und des „miteinander Trainierens“ kennzeichnen diese Intensivbetreuung. Wir stehen Ihnen achtsam in diesen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite und begleiten sie, wenn gewünscht, gerne bei ihrem Training. Wie ist Ihre Bewegungsausführung? Was fühlen Sie dabei? Tut Ihnen das Training gut? Im Bedarfsfall können Sie auch ganz unkompliziert einen Termin vereinbaren, in dem wir dann ganz gezielt nur auf Sie eingehen und uns ihrem ganz persönlichen Trainingskonzept widmen. Damit Sie von Anfang an die bestmögliche Betreuung bekommen, haben wir genau dafür ein auf unsere Kunden ab-

gestimmtes Betreuungsprogramm entwickelt. Trainingsziele, persönliches Leistungsvermögen und Terminmöglichkeiten bestimmen Ihren Trainingsplan und Trainingserfolg. Was wird wann wie oft trainiert? Sowohl als Neueinsteiger als auch als Mitglied im ZAP³ klären wir zunächst Ihre Fragen in einem ausführlichen Beratungsgespräch. Das Ergebnis ist ein Präventionskonzept, das individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und auf einer ausführlichen Anamnese und auf Gesundheitschecks basiert. In weiteren Beratungsgesprächen, die im ersten Jahr alle drei Monate, ab dem zweiten Jahr alle sechs Monate stattfinden, reflektieren Sie den Trainingsfortschritt mit Ihrem Trainer zusammen. Was haben sie erreicht? Haben sich Ihre Leistungsfaktoren verbessert? Sind sie ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen? Haben sich Ihre Ziele verändert? Und vor allem: Haben Sie ein gutes Gefühl? Finden Sie Spaß an dem was Sie tun? Wie geht es Ihnen nach dem Training?

Der Trainingsplan wird aufgrund dieser Analyse bedarfsorientiert mit neuen Übungen erweitert und dem aktuellen Leistungsstand angepasst. Variation des Trainings ist wichtig, denn: Nichts ist schlimmer als Stillstand. Wenn Sie keine Erfolge sehen, sinken die Motivation und damit auch der Trainingserfolg. Umso mehr macht es uns glücklich wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben und uns von Ihren Erfolgen berichten, zu denen auch wir einen kleinen Beitrag geleistet haben. Denken Sie auch daran, ihr Fortkommen zu genießen, sich die positiven Effekte des Trainings auch im Alltag zu vergegenwärtigen und sich an ihrer neuen Lebensqualität zu erfreuen. Ihre Freude ist auch unsere Freude. Dafür betreuen wir Sie und sehen darin unsere fortwährende Aufgabe, die wir heute und auch in Zukunft in den Mittelpunkt des ZAP³ rücken wollen. Und genau dadurch wird aus einem Betreuungssystem eine Betreuungskultur…!

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FACHBEITRAG Nackenschmerzen – ein „natürlicher Bestandteil unseres Lebens“? Über Schmerzphänomene des Halswirbelsäulenbereichs und die Sensibilität therapeutischer Konzepte Von Thomas Sepp, Leitender Physiotherapeut im ZAP3

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alswirbelsäulenbeschwerden und Beschwerden, die von der Halswirbelsäule (HWS) ausgehen, gehören zu den am häufigsten behandelten Krankheitsbildern in der Physiotherapie. Das Hauptsymptom von HWS-Läsionen (Schädigung, Verletzung oder Störung einer anatomischen Struktur oder physiologischen Funktion) ist der Nackenschmerz. Waren es vor fast dreißig Jahren nur jeder siebte bis zehnte Patient, der in meiner Behandlung über Nackenschmerzen klagte, so hat sich dies in den letzten Jahren massiv verändert. Heute klagt fast jeder zweite bis dritte Patient – ungeachtet der gestellten Hauptdiagnose – über zum Teil massive Schmerzen im Nackenbereich (Binder 2007). Die Häufung, die Komplexität und die unzureichende wissenschaftliche Fundierung von Diagnose- und Therapieverfahren dieses Phänomens soll im Folgenden erörtert werden.

Unzureichende wissenschaftliche Fundierung des Phänomens „Nackenschmerz“

Die Ursachen für die Entwicklung von Nackenschmerzen sind bis heute nur unzureichend erforscht. Es existieren zwar eine Reihe von Untersuchungen, die Risikofaktoren für Nackenschmerzen identifizieren. Doch interessanterweise führt eine Reduktion bzw. Modifikation dieser Risikofaktoren nicht unbedingt zu einer Verbesserung oder einem geringeren Auftreten des Krankheitsbildes (Diemer/Sutor 2010).

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Fortgeleiteter Schmerz - HWS Problematiken können auf andere Strukturen wie z.B. Schulter, Ellenbogen oder Hand ausstrahlen.

Risikofaktoren für die Entstehung von Nackenschmerzen nach (Hogg-Johnson 2008, Croft 2001, Vingaard 2000) sind: • Alter (Hochzeit im mittleren Lebensalter 35-49 Jahre) • Passives und aktives Rauchen • Schlechter Allgemeiner Gesundheitszustand • Psychische Erkrankungen • Muskoloskeletale Schmerzen (z.B. Rückenschmerz) • Frühere Traumen • Weibliches Geschlecht • Repetitive oder statische Arbeitsbelastungen

Während man lange Zeit davon ausging, dass der Verlauf von Nackenschmerzen gutartig und selbstlimitierend sei, zeigen diverse neuere Untersuchungen, dass dies oftmals nicht der Fall ist. Weit über ein Drittel der Patienten berichten von wiederkehrenden Symptomen, 9 Prozent von einer Verschlechterung (Cote 2004). Nach einer Untersuchung von Caroll (2008), beträgt der Anteil von Patienten mit wiederkehrenden Schmerzen 85 Prozent. Häufig werden Nackenschmerzen von Rückenschmerzen und depressiven Verstimmungen begleitet. Dies ist ein Indiz dafür, dass Nackenschmerzen nicht als isoliertes Geschehen betrachtet werden dürfen.


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Hörgeräte Hörtraining Hörtest Hörgeräte-Batterien

Durch die anatomische Nähe zu vielen gelenkigen Verbindungen gestaltet sich die klinische Untersuchung der HWS als sehr schwierig. Zu nennen seien hier die Gelenke zwischen den Wirbelkörpern (die Facettgelenke der HWS), sowie die Muskulatur, die von den einzelnen Nerven, die aus den Wirbelsegmenten austreten, innerviert wird. Weiterhin erschweren das Schultereckgelenk (Akromioclavikular Gelenk/ACGelenk), das Brustbein-SchlüsselbeinGelenk (Sternoclavicular Gelenk/ SCGelenk), das eigentliche Schultergelenk (Glenohumeralgelenk (GHG), sowie das Gelenk zwischen Schulterblatt und den Rippen (Scapula-Thorakale Gelenk) und auch das Kiefergelenk die Befunderhebung. Je näher die anatomische Lage eines Gelenkes zum „Zentralen Nervensystem“, desto wahrscheinlicher ist es, dass es sich um einen „fortgeleiteten Schmerz“ (referred pain) der Halswirbelsäule handelt. Des Weiteren können innere Organe wie z.B. Magen und Leber, Schmerzen auf die HWS projizieren. Während bei Beschwerden der Lendenwirbelsäule meist nur eine anatomische Struktur den Schmerz verursacht (Schwarzer 1994), können bei HWS-Beschwerden gleich mehrere Strukturen in Frage kommen, z.B. die Bandscheiben und/oder das Facettgelenk (Bogduk 1993). Diese Faktoren erfordern vom behandelnden Therapeuten nicht nur ein ausreichendes theoretisches Wissen, sondern auch eine entsprechend große Erfahrung.

Kategorisierung der Nackenschmerzen nach wissenschaftlichen Grundlagen

Der spezifische Nackenschmerz Krankheitsbilder die der Kategorie „Spezifischen Nackenschmerz“ angehören, sind für den Therapeuten immer ein Alarmzeichen und bedürfen einer eingehenden Untersuchung durch den Facharzt (Binder 2007).

Hierzu zählen: • Entzündungen der Nervenwurzel, ausgelöst durch ein Beschleunigungstrauma (früher Schleudertrauma), ein Bandscheibenprolaps oder eine Degeneration der Wirbelgelenke • Kompression des Rückenmarks durch z.B. segmentale Instabilität • Tumore • Manifestierte Osteoporose • Entzündliche Erkrankungen • Angeborene Fehlbildungen • Frakturen Im Gegensatz zur Lendenwirbelsäule zeichnet sich die HWS häufiger durch besonders gefährliche, weil lebensbedrohliche Pathologien aus (Sizer 2007). Diese wären: • Frakturen • Durchblutungsstörungen • Hochzervikale Instabilitäten des C1/C2 Atlas und Axis Der unspezifische Nackenschmerz Hierunter versteht man einfache mechanische Nackenschmerzen. Ob diese einer anatomischen Struktur wie dem Facettgelenk oder der Bandscheibe zugeordnet werden können, wird zurzeit in der aktuellen Literatur stark diskutiert. Eine Form des unspezifischen Nackenscherzes ist der periphere Nackenschmerz. Bei Bewegungsprüfung und Provokationstests durch den Therapeuten, können die Beschwerden ausgelöst werden. In Kombination mit einem bildgebenden Verfahren wird hier eine Diagnosestellung ermöglicht. Der zentrale Nackenschmerz Bei der Patientengruppe mit zentralen Nackenschmerzen ist weniger ein klar definiertes Beschwerdebild in der Anamnese zu erkennen, vielmehr spielen psychosoziale Einflussfaktoren, schwerwiegende psychosoziale Erkrankungen eine Rolle. Während die Patientengruppe mit peripheren Beschwerden durch einfache Informationen in Kombination mit

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Globale Stabilisatoren der HWS (M. Trapezius)

einem aktiven Behandlungsansatz sehr gute Chancen auf eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik hat, sollen bei der Gruppe mit zentralen Nackenschmerzen neben aktiven Maßnahmen auch verhaltenstherapeutische Behandlungskonzepte zur Anwendung kommen.

Ursachen für Nackenschmerz und therapeutische Grundsätze

Einer der am häufigsten auftretenden Gründe für periphere Nackenschmerzen ist die Instabilität der HWS. Die Hauptfunktion der HWS ist es, zum einen den Kopf im Raum zu orientieren und sie gegen auftretende Kräfte zu stabilisieren. Dafür benötigt die HWS eine außergewöhnliche Mobilität wie Stabilität in Statik und Dynamik (Falla et al. 2006) Bis in die 1990er Jahre vertraten diverse Autoren die Meinung, dass ein Großteil der Stabilität durch die Band- und Knorpelstrukturen der HWS gewährleistet würden (White et al. 1990). Mittlerweile jedoch hat sich Dank des größeren Verständnisses von den stabilisierenden Strukturen der HWS die Erkenntnis durchgesetzt, dass die muskuläre Absicherung von bedeutender Wichtigkeit ist. Wang et al. (2006) konnte eindrucksvoll die schwerwiegenden Folgen für die HWS bei Verlust der muskulären Sicherung nachweisen.

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Grafik: Praxis der medizinischen Trainingstherapie II von Frank Diemer und Volker Sutor

Physio- und Sporttherapeuten sowie Mediziner haben in den letzten Jahren mit sehr viel Engagement motorische Testverfahren und Trainingsprogramme entwickelt. Diese sichern den Patienten nicht nur ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm, sondern auch klinische Behandlungserfolge bei akuten und chronischen Nackenschmerzen (Revel et al. 1994 / Yilines 2007). Der Muskulatur kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu.

Die Muskulatur und ihre Rolle im stabilisierenden System der HWS

Stabilität ist ein dynamischer Prozess, der in Abhängigkeit von der funktionellen Anforderung statische Positionen und dynamische Bewegungen ermöglicht (Hodges et al. 2004). Wir Physiotherapeuten messen den lokalen Muskeln der HWS die größte Bedeutung in puncto Stabilität bei. In der Sport- und Trainingstherapie werden jedoch sinnvoller Weise sowohl lokale als auch globale Muskelgruppen gemeinsam trainiert. Die globalen Stabilisatoren besitzen dafür eine außergewöhnlich hohe Sensibilität und können als propriozeptive (Koordinations-) Organe bezeichnet werden. Damit steht außer Frage, dass nur ein perfektes Zusammenspiel zwischen lokalen und globalen Muskeln die bereits

erwähnte Funktion von Dynamik und Stabilität gewährleisten kann.

Muskuläre Dysfunktion und ihre Folgen

Muskuläre Dysfunktionen führen zur Verfettung, zu Umwandlung von Muskelfasern sowie zum Abbau der Muskulatur. Die Muskeln zeigen eine geringere Aktivität, schlechtere Kraftwerte und eine Verschlechterung der Tiefensensibilität. Man beobachtet erhöhte EMGAktivitäten bei deutlichem Kraftverlust. Hypertone Muskeln – also Muskeln mit zu hoher Muskelspannung – sind eben niemals stark und leistungsfähig. Stattdessen kommt es über kurz oder lang immer zu einer Instabilität der HWS, die zu verschiedensten Veränderungen von Band- und Kapselstrukturen oder der Bandscheiben führt. Verschiedene Tests wie z.B. der Sharp Purser Test, dienen dem Physiotherapeuten zur Feststellung einer klinischen Instabilität. Als Folge ständiger (Mikro-)Traumatisierungen durch Instabilität kann letztlich eine Bandscheibenvorwölbung oder ein Bandscheibenvorfall resultieren. Damit werden auch Nervenstrukturen geschädigt, was wiederum eine ungünstig veränderte Ansteuerung der Muskulatur nach sich zieht. Als Folge kommt es zu einer Veränderung des motorischen


Bewegungsprogrammes in Form von unökonomischen Bewegungen, was zu einer weiteren Belastung der knöchernen und passiven Strukturen führt. Und damit ist der Patient in einem klassischen „Circulus Vitiosus“ (Teufelskreis).

Dysfunktion lokale/globale Muskulatur

Überlastung passiver Strukturen Schmerzchronifizierung

Auswirkung Dysfunktion lokaler und globaler Muskulatur

Mikrotraumatisierung Band/Kapsel Bandscheibe Verletzung neurale Strukturen

Bewegungsprogramm mit geringer Qualität und zeitverzögert

Konsequenzen für die Therapie

Instabilitätspatienten mit multiplen Veränderungen am lokalen und globalen Muskelsystem bedürfen, nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, eines breiten Spektrums verschiedenster Interventionsmethoden. Diese muss der Physiotherapeut kennen und erfolgreich am Patienten einsetzen (Falla et al. 2006). Eine Kombination aus sogenannten „weichen und harten Trainingsmethoden“ wird für positive Anpassungserscheinungen der Strukturen immer

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Test und Behandlung der lokalen Muskulatur mittels Biofeedback

Dynamische Stabilisation der Nacken und Kopfrotatoren

Statische Stabilisation der HWS Extensoren

„Sharp-Purser“ Test zur Diagnose einer Instabilität des zweiten Halswirbels (Axis)

wichtiger (Yilinen 2007). Meist erscheint bei der segmentalen Instabilität der Weg von wenig hin zu größerer Belastung am sinnvollsten. Eine überwiegend für den Patienten aktive Behandlungsmethode ist der Schlüssel zu einem guten Behandlungsergebnis. Patienten mit einer ausgeprägten Angst und einem hohen Vermeidungsverhalten sollten besonders intensiv aufgeklärt werden, da Angst zur Verminderung von Aktivitäten führt. Passive Hilfsmittel wie die „Halskrause“ sollten nur in Ausnahmefällen und akut nur innerhalb der ersten 48 Stunden empfohlen werden.

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Das längere Tragen der Halskrause führt nachweislich zu schlechteren Nachbehandlungsergebnissen (Kongsted et al. 2007/Dehner 2006).

keit. Dabei hängt der Erfolg maßgeblich vom Fachwissen, der Erfahrung und des Einfühlungsvermögens des/der Therapeuten/in ab.

Auch bei der HWS gilt der Grundsatz: Niemals still halten, sondern gezielte Bewegung und Kräftigung.

Um unsere HWS Patientinnen und Patienten in jeder Situation angepasst beraten und behandeln zu können, hat unser gesamtes ZAP3 Physioteam im Februar 2015 an einer qualifizierten Fortbildung zum Thema „Klinische Untersuchung und Behandlung der HWS und des Schultergürtels“ der FOMT teilgenommen.

Aber es gibt auch für den Nackenschmerzpatienten keine Standardübungen. Das Trainingsprogramm muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Eine enge Absprache und Kontrolle zumindest in den ersten Wochen der Therapie ist von höchster Wichtig-


Der Mensch im Mittelpunkt

Orthopädietechnik Kinderorthopädie Sportversorgung Kompressionsstrümpfe und Bandagen

Brustprothetik Rehabilitationstechnik Hilfsmittel für die Krankenpflege

> Am Taubenfeld 27 69123 Heidelberg Telefon (0 62 21) 755 82 10 Telefax (0 62 21) 755 82 29 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung

> M7, 16 – 17 68161 Mannheim Telefon (06 21) 10 55 42 Telefax (06 21) 2 45 51 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9.00 - 18.00 Uhr 10.00 - 14.00 Uhr Samstag

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HERZLICH WILLKOMMEN

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Kurz notiert ...

Kurz notiert ...

Mein Name ist Sarah Stark. Ich wurde am 15.09.1983 in Waiblingen geboren. Meine Berufsausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation habe ich bei der Wüstenrot&Württembergische AG in Stuttgart abgeschlossen. Im Januar 2015 bin ich nach Heidelberg gezogen und seit Mitte Februar 2015 treffen Sie mich an der Racket Center Front- oder ZAP³ Rezeption an.

Mein Name ist Pia Sickmüller. Ich wurde am 21.09.1994 in Heidelberg geboren. Ich wohne in Sandhausen. Seit Oktober 2014 studiere ich Gesundheitsmanagement an der DHFPG. Es handelt sich um ein duales Studium, dessen praktischen Teil ich im Racket Center absolviere. Dort bin ich in den Bereichen Physiotherapie-Rezeption, ZAP3 Trainingsfläche und Rehasportverwaltung tätig.

Lebensmotto:

Lebensmotto:

Was gefällt dir an deinem Job am besten?

Was gefällt dir an deinem Job am besten?

Warum hast du dich entschieden für das RC zu arbeiten?

Warum hast du dich entschieden für das RC zu arbeiten?

Das wechselt ständig, je nach Lebenssituation, momentan: „Just smile and wave!“

Der Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen gefällt mir sehr. Es ist spannend die besonderen Geschichten hinter den Personen kennenzulernen.

Das Erstgespräch war sehr sympathisch. Es ist klasse den Job mit dem Hobby Sport zu verbinden. Die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen ist behaglich und angenehm.

Practice like you’ve never won. Perform like you’ve never lost.

Die Nähe zum Kunden und Hilfe anbieten zu können. Ich arbeite dort, wo andere ihre Freizeit verbringen.

Was ist dein Lieblingssport? Surfen, Beachvolleyball, Baseball, Spinning

Das Konzept des Zentrum Aktiver Prävention³ gefiel mir sehr gut. Menschen zu helfen, bevor(!) sie krank werden und ihnen zu mehr Lebensqualität durch Training zu verhelfen, macht mir Spaß. Das interdisziplinäre Konzept zwischen Physiotherapie und Sport hat meine Neugier geweckt. Ebenso haben der freundliche Empfang und das tolle Team mich überzeugt.

Was wolltest du als Kind einmal werden?

Was wolltest du als Kind einmal werden?

Sonne, Strand, Hängematte

Ebenso Sonne, Strand, Hängematte

Natur - und Tierschützerin, Detektivin

Wo siehst du dich in 30 Jahren?

Wo warst du zuletzt im Urlaub? Südfrankreich, La Londe les Maures

Was ist derzeit dein Lieblingslied?

Feuerwehrmann

Wo siehst du dich in 30 Jahren? Wo warst du zuletzt in Urlaub? Wien

Are you with me / Lost Frequencies

Welche ist deine Lieblingsjahreszeit? Sommer

Welche ist deine Lieblingsjahreszeit? Frühling

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KOMMENTAR Esskultur: Du bist was du isst!?

Ein Kommentar von Jenni Knapp, ZAP3 Fitness- und Ernährungsexpertin

A

n diesem Sprichwort ist wohl etwas Wahres dran. Man kann eine Persönlichkeit und auch eine Lebenseinstellung, schon daran erkennen, was auf den Tisch kommt. In diesem Zusammenhang kristallisieren sich drei ganz bestimmte Esstypen heraus. Diejenigen, denen völlig egal ist was sie essen, denen nur wichtig ist, dass es satt macht. Diejenigen, die völlig auf die Bio-Vegan Seite abgedriftet sind und diejenigen, die versuchen, so oft und so gut es geht gesund zu essen. Dabei darf´s dann gerne auch mal ein Schnitzel sein, welches nicht unbedingt vom Metzger gleich nebenan eigenhändig geschlachtet wurde. Früher gab es keine Esstypen. Früher gab es eine Esskultur. Wir haben uns so ernährt, wie unsere Eltern es uns vorgelebt haben. Wir haben fettige Soßen gegessen, Weißbrot, fettiges Fleisch und bunte Cornflakes gefrühstückt. Uns war es egal, ob das dick oder krank macht. Mama und Oma haben eben genau so gekocht. Heute kommt keiner, der nur annähernd

gesundheitsbewusst leben möchte, an Chiasamen, Gerstengras und Co. vorbei. Diese sogenannten Superfoods sollen Krankheiten heilen, schön machen und

andere Wunder bewirken. Wir essen vegan, weil uns Tiere am Herzen liegen oder weil es gerade Trend ist, verzichten auf Zucker, weil dieser angeblich krank

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macht und sagen bei der Großmutter laut nein, wenn sie uns unser Lieblingsessen auf den Tisch stellt, weil wir befürchten, dass der Sauerbraten einfach dick macht. Doch wo bleibt unsere Esskultur? Als Kind war uns alles egal. Wir haben gegessen was Mama oder Oma gekocht haben und waren einfach nur glücklich damit. Heute fängt gesunde oder ungesunde Ernährung schon im Supermarkt an. Wir schauen bei fast jeder Packung die Rückseite an aus Angst, die Lebensmittel könnten irgendwelche E Nummern oder sonstige Chemie enthalten. Das schlimme ist, wir finden sie meistens auch. Der Weg zurück zum eigentlichen Geschmack und zur Natürlichkeit der Lebensmittel entpuppt sich als schwer und zeitaufwändig. Wir müssen uns Produkte genauer ansehen, müssen bewusster einkaufen und kochen und uns viel mehr Gedanken machen. Genau darin liegt auch das Problem. Vielen fehlt oft einfach die Zeit – oder sie glauben, sie würde fehlen. Sie setzen andere Prioritäten und stellen daher das Essen hinten an. Essen ist kein Genuss mehr sondern nur eine Bedürfnisbefriedigung. Auf der anderen Seite gibt es aber immer mehr diejenigen, die genau das nicht wollen. Diejenigen, die nach einem gesunden Lifestyle streben, Sport treiben und darauf achten was und wie sie essen. Die empfänglich sind für Superfoods, Foodblogs und „Healthy Living“-Zeitschriften. Vor allem aber

achten sie darauf, mit wem sie essen, in welcher Umgebung und auch in welcher Stimmung. Ich denke: eine gesunde Mischung ist das, was uns auf Dauer glücklich macht. Um lange gesund, fit und vital zu sein, müssen wir uns ohne Zweifel sportlich betätigen und uns bewusst ernähren. Wenn dies in „guter Umgebung“ passiert, entsteht das, was wir „Esskultur“ nennen. Dann genießen wir den Kaffeenach-

mittag bei unserer Familie, freuen uns auf Knödel und Sauerbraten bei Oma und schwelgen in der Vanillesauce zur Dampfnudel. Genießen, bewusst essen, der Bezug zu den Lebensmitteln, vielleicht sogar gemeinsam gekocht und das Zusammensein mit Menschen, mit denen man gerne Zeit verbringt: das ist der Weg von Nahrungsaufnahme über gesunde Ernährung hin zu dem, was wir Esskultur nennen …

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GEFUNDEN AUF ... Ein Blick über den Tellerrand Fernöstliche Esskultur als Ergänzung, Bereicherung oder Mythos? von Luisa Schumacher

„Müsli mit frischem Obst und Joghurt zum Frühstück macht dick.“ „Orangen und Kiwis, die man im Winter für die Abwehrkräfte isst, schwächen das Immunsystem.“ „Bananen können Müdigkeit und Konzentrationsmangel verursachen.“ Diesen Aussagen würden Menschen, die der fernöstlichen 5-Elemente-Ernährung folgen, zustimmen. Die 5-Elemente-Ernährung ist eine Säule der traditionellen Chinesischen Medizin, einer alternativen Heilkunde, die auf jahrtausendealtem Erfahrungsschatz basiert. Das Ernährungskonzept ist tief in der chinesischen Tradition verwurzelt. An den großen Universitätskliniken Chinas wurden unzählige empirische Studien durchgeführt, die die positiven Effekte dieser Ernährung belegen. Weil das Konzept sehr leicht anwendbar und doch relativ unbekannt bei uns ist, möchte ich Ihnen diese Ernährungsform gerne vorstellen. Gesundheit, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und glückliche Beziehungen. All diese positiven Attribute soll die Ernährung nach den 5 Elementen in unser Leben bringen. „Schon wieder eine neue Diät!“ werden sich einige von Ihnen jetzt sicherlich

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denken. Die Punkteliste von Weight Watchers kennen Sie auswendig, die Kalorienanzahl von einem Käsebrot ist Ihnen so vertraut wie das Einmaleins und der ständige Jojo-Effekt bringt Sie zum Verzweifeln. Viele sind verwirrt, was das „richtige“ Ernährungskonzept für sie ist und ob es ein solches denn überhaupt gibt. Wenn Sie mit Übergewicht kämpfen, Ihnen die Energie im Alltag fehlt und Ihr Immunsystem geschwächt ist, lohnt es sich, einen näheren Blick auf die 5-Elemente-Ernährung zu werfen. In unserer westlichen Kultur achten wir auf die optimale Verteilung der Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), die ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und zählen Kalorien. Wir haben die Verantwortung für unsere Gesundheit der Wissenschaft übergeben und betrachten, wie sich einzelne Bestandteile unserer Nahrung auf bestimmte Körperfunktionen auswirken.

Dabei kann es passieren, dass wir uns einseitige Ernährungs- und Lebensgewohnheiten aneignen – entweder aus mangelnden Kenntnissen oder weil wir bestimmten Ideologien folgen. Anders dagegen geht die fernöstliche Kultur das Thema gesunde Ernährung an. Es wird hinterfragt, wie eine Mahlzeit als Ganzes auf den gesamten menschlichen Organismus wirkt. Eine Schlüsselrolle in der 5-ElementeErnährung spielen das „Qi“ sowie das Modell von Yin und Yang. • „Qi“ ist die Lebensenergie, die alles durchdringt, was existiert. Das Qi aus der Nahrung nährt alle Organe und stärkt unseren Stoffwechsel. • Jedes Organ in unserem Körper hat eine Yin- und eine Yang-Wurzel. Dabei ist Yin die beruhigende und regenerierende und Yang die aktivierende und dynamische Kraft. Herrscht in unserem Körper ein Gleichgewicht zwischen Yin und Yang, sind wir gesund.


ZAP blog

Lies Dich fit.

Das Ziel in der Ernährung nach den 5 Elementen ist, die Organe bestmöglich zu stärken und unseren Stoffwechsel zu unterstützen. Wenn man ein Bewusstsein dafür entwickelt hat, Appetit auf das zu haben, was dem Körper gerade am besten bekommt, hat man das Ziel erreicht. Gesundheit und die Wohlfühlfigur sind dabei positive Nebeneffekte. Generell ist kein Lebensmittel verboten, aber wir müssen durch unsere Selbstwahrnehmung Verantwortung dafür übernehmen, was wir in welchen Mengen essen. Heißt das, man kann einfach das essen, worauf man gerade Appetit hat? Im

Prinzip schon. Bis man allerdings das richtige Körpergefühl entwickelt hat, gibt es gewisse „Richtlinien“, denen man folgen kann.

jedoch nicht danach, ob man ein Lebensmittel heiß oder kalt isst, sondern welche „Information“ dieses Lebensmittel trägt.

Um auszusagen, wie ein Nahrungsmittel auf unseren Körper wirkt und auf welche Organe es sich auswirkt, gibt es zwei Prinzipien. Den weiterführenden Link zu einer ausführlichen Tabelle, die die Lebensmittel nach diesen Prinzipien einteilt, finden Sie auf unserem ZAPblog.

2. Einteilung nach der Geschmacksrichtung Zu jedem Element gibt es eine Geschmacksrichtung, die angibt, auf welche Organe sich das Lebensmittel verstärkt auswirkt.

1. Einteilung nach der thermischen Wirkung Die Lebensmittel werden eingeteilt in heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt. Die Zuordnung richtet sich

Holz: sauer » Leber & Galle Feuer: bitter » Herz & Dünndarm Erde: süß » Milz & Magen Metall: scharf » Lunge & Dickdarm Wasser: salzig » Niere & Blase

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Anhand einer Übersichtstabelle haben Sie die Möglichkeit, ihre Mahlzeiten so zusammenzustellen, dass sie genau auf Ihre persönlichen Bedürfnisse, äußeren Umstände und die aktuellen Alltagsanforderungen abgestimmt sind. 10 Tipps zur Anwendung der Ernährung nach den 5 Elementen: 1. Entscheide dich für eine Mahlzeit, bevor du Hunger hast. Hunger macht gierig und lässt deinem Appetit und deinem Bauchgefühl keine Chance zur Auswahl.

lich. Künstliche Geschmacksverstärker verändern außerdem deinen natürlichen Appetit auf bestimmte Lebensmittel. 4. Kombiniere möglichst viele Geschmacksrichtungen und Farben in einer Mahlzeit, um sicherzugehen, dass alle Organe gut versorgt werden. 5. Koche möglichst viele Mahlzeiten, denn dabei werden die Zutaten bekömmlich gemacht. Der Aufwand für das Verdauen gekochter Speisen ist wesentlich geringer als bei Rohkost.

8. Koche mit vielen aromatische Kräutern und Gewürzen aus dem wärmenden Bereich. 9. Trinke keine übermäßigen Mengen kaltes Wasser oder kalte Teesorten. 10. Koche saisonale und regionale Lebensmittel. Im Winter wachsen bei uns vor allem wärmende Gemüsesorten, im Sommer die erfrischenden. Ich halte es für einen schönen Ansatz, Ernährung nicht nur von wissenschaftlicher, sondern auch aus kultureller Sicht zu betrachten, dabei das Thema wieder ein Stück weit aus unserem Kopf zu holen und mehr auf unser Bauchgefühl zu vertrauen. Dabei dürfen wir uns durchaus von der fernöstlichen Kultur inspirieren lassen. Es ist natürlich jedem von uns überlassen, inwieweit man diese Ansichten in die persönlichen Gewohnheiten und Überzeugungen teilen und integrieren möchte. Da das Konzept gut mit unserer Kultur kompatibel ist, kann man die einzelnen Prinzipien nach Belieben anwenden, ohne sich von allen bisherigen Ansichten und seinem Lieblingsgericht zu verabschieden. Die fernöstliche Gesellschaft pflegt ihre Kultur besonders und legt den Schwerpunkt verstärkt auf die Selbstwahrnehmung. Das können wir lernen und auch auf den Bereich unserer Ernährung übertragen, um mehr Lebensqualität zu erlangen.

2. Versuche, deine Yin- und YangWurzel ausgewogen zu ernähren, das heißt vor allem Lebensmittel aus dem neutralen Bereich zu wählen, also erfrischende und wärmende Lebensmittel in ausgewogenem Verhältnis zu verwenden. 3. Entscheide dich für unverarbeitete Lebensmittel. Tiefkühlkost, Essen aus der Mikrowelle oder andere industriell aufbereitete Nahrungsmittel bieten sehr wenig Qi und sind deshalb nicht nährend und bekömm-

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6. Übergewicht entsteht oft durch einen zu hohen Anteil an kühlenden und kalten Lebensmitteln, die unsere Verdauung und unseren Stoffwechsel lahm legen. Vor allem am Morgen solltest du neutrale und wärmende Speisen essen, die dir Energie für den Tag geben. 7. Reduziere den industriell hergestellten Zucker, der zu den kalten Lebensmitteln zählt.

Wir sind Kulturmenschen, daher sollten wir uns die Freude am Kochen und Backen erhalten und das Essen mit den passenden Gewürzen zubereiten und mit Zeit und Muße genießen. Denn das schmeckt nicht nur besser, sondern fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Zusätzliche Infos zu diesem Beitrag und viele weitere interessante Themen finden Sie auf unserem ZAPblog. » www.zap-nussloch.de/blog


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