RC Premium 2/2016

Page 1

Ausgabe 2/ 2016

Premium DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

MENSCH & TRÄUME IM INTERVIEW

Timo Jouko Herrmann


MEDITERRANES AMBIENTE MIT EINEM HAUCH SÜDLÄNDISCHEM FLAIR

Ob rauschende Familienfeierlichkeiten, anspruchsvolle Meetings, erholsame Zeit zu zweit oder genussvolle Gaumenfreuden – die Villa Toskana bietet Ihnen mit ihren stilvollen Zimmern und Suiten, den professionellen Tagungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten und einer hochwertigen Küche immer den passenden Rahmen.

WWW.HOTEL-VILLA-TOSKANA.DE

WWW.HOTEL-VILLA-MEDICI.DE

WWW.VILLA-DIVINO.DE

VILLA TOSKANA, MARION SCHREIBER E.K. | HAMBURGER STRASSE 4-10 | D-69181 LEIMEN WWW.HOTEL-VILLA-TOSKANA.DE | TEL: 06224 - 8292-0


STANDPUNKT Liebe Gäste,

Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal geträumt? Nicht nachts, sondern mitten am Tag, ein Luftschloss gebaut und sich einfach mal so einer Sehnsucht hingegeben? Da lehnt man sich zurück, schließt die Augen und denkt: Was wäre wenn …? Der Mai, Lieblingsmonat der Deutschen, lädt zum Träumen ein. Bitte aber nicht beim Autofahren, das könnte ein böses Erwachen geben. Und auch nicht unbedingt bei der Arbeit, das könnte Ihnen den Ruf einbringen, ein Träumer zu sein. Der Träumer – mal bedauert und belächelt, mal bewundert und beneidet – lässt zunächst einmal nicht erwarten, es im Leben weit zu bringen. Gleichwohl wandelt er mitunter unbeschwerter und fröhlicher durch sein Dasein als manch anderer. Dabei waren es immer Träume, die den Entwicklungen in der Technik, in der Kultur oder in der Politik, letztlich also auch dem Fortkommen ganzer Gesellschaften, zu einem Quantensprung verholfen haben. Aber eben immer dann, wenn es gelungen ist, Träume in Ziele zu wandeln und mit starker Leidenschaft und großem Können zu einem Erfolg zu führen. Was dabei nicht fehlen darf, ist Glück. Wie wir wissen, ist dieses meist dem Tüchtigen beschieden. Die Entdeckung des World Wide Web, des Porzellans oder des Penicillins war – man glaubt es kaum – dem Zufall geschuldet. Diese Errungenschaften sind Menschen zugefallen, die beharrlich ihrem Forschertraum nachgingen, konsequent nach Erkenntniszielen strebten, dabei stets offen waren für Neues und nie vergessen haben, auf ihrem anstrengenden Weg immer wieder mal nach links und rechts zu schauen. Wir haben solche Menschen als pragmatische Visionäre charakterisiert. Was wir damit meinen, lesen Sie in diesem Magazin. Außerdem erfahren Sie vieles über die Entwicklung des äthiopischen Tennisprojekts der TDKET. Wir lassen Sie teilhaben an einer Traumreise durch ein wunderbares Land, das sich in einem rasanten Aufbruch befindet – und doch mancherorts in Stillstand erstarrt. Wir stellen Ihnen Menschen vor, die Sie bald persönlich bei uns kennen lernen können. Mit den unterschiedlichen Veranstaltungen unseres Kultursommers – Vorträge, Lesungen, Konzerte – möchten wir Ihnen traumhafte Stunden in unserem Racket Center bescheren und sie mit Persönlichkeiten bekannt machen, die es geschafft haben, sowohl Träumer als auch Macher zu sein. Mit dem Programm Ein starker Sommer verleihen wir unserem Anspruch Ausdruck, neben einem Sport-, Freizeit- und Präventionszentrum auch ein Ort des kulturellen Lebens zu sein. Das Racket Center ist ein Ort, an dem man sich Träumen hingeben darf – und wo sich vielfältige Möglichkeiten bieten, daran zu arbeiten, dass sie in Erfüllung gehen. Und genau das wünsche ich Ihnen: Traumhafte Zeiten und die Kraft, die es braucht, damit Sie Ihre Träume realisieren können. Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

3


INHALT

Bildung & Wissen

S. 22

S. 60

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

6

KURZ NOTIERT ...

HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

12

TRAINING & ERNÄHRUNG

DOSSIER Mensch und Träume

DOSSIER Äthiopien: Land der Träume(r)

BUCHTIPP Der Mann, der den Tod auslacht

DOSSIER Traumstadt Addis Abeba?!

DOSSIER TDKET: Neue Perspektiven

STRATEGIEBEITRAG

Die Tiger-Strategie: Wie das Leben eben so spielt

TOASTMASTER Traumhaft sicher reden

ZAP3 PHYSIOTHERAPIE INFORMIERT Ein traumatisches Erlebnis Medical Screening

EXPERTENBEITRAG Der Traum vom schmerzfreien Kniegelenk

4 RC Premium 2/2016

8

14 20 22 26 30 32 34 38 40

42

ZAP3 FACHBEITRAG

44

Eiweißanteil in Ihrer Ernährung Training an heißen Tagen

48 50

Albtraum: Lärm im Kopf

ZAP3 INFORMIERT

ZAP³ Rücken-Aktiv Zirkel vor toller Kulisse eröffnet

GASTBEITRAG Gesund bleiben mit Herz und Verstand

STICHWORT Schmerzen ...!

52 54 56


IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 68

KURZ NOTIERT ...

58

KOMMENTAR

66

IM INTERVIEW Timo Jouko Herrmann „We serve“ …

WHO´S WHO Prof. Bernhard Maier

3 FRAGEN - 3 ANTWORTEN Christian Müller im Dialog

TARN INFORMIERT Der Traum vom Tennisprofi

PRODUKT PORTRAIT

Traumhaft cruisen im Fiat 124 Spider Cabriolet

1250 JAHRE NUSSLOCH Traumhaft Leben in Nußloch

GSM & PARTNER

Vom Racket Center in die Villa Toskana nach Leimen

LYRIK Bilder im Kopf

GASTBEITRAG

Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar

60

68 70 72 74 76 78 79 80

Premium Das Racket Center Magazin

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de) Autoren Dr. Matthias Zimmermann, Dominik Klaes, Dennis Fuhrmann, Ann-Kathrin Pfeifer, Rolf Staguhn, Lisa Maurer, Nathalie Preischl, Melissa Renken, Daniela Völker, Laura Heberger u.a. Anzeigen, Kontakt & Beratung Henning Neuhorst (neuhorst@gsm-mbh.net) Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, Dieter Jahn, istockphoto Auflage 6.000 Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19 69123 Heidelberg

klimaneutral

natureOffice.com | DE-135-029826

gedruckt

Magazins für eines eigenen t er rw eh M n helfen wir Sie erkennen de e uns an! Gerne Si en ch re Sp ? en g und den Ihr Unternehm er die Umsetzun üb n tio ep nz Ko bh.net Ihnen, von der » info@gsm-m . ng lu 5 ei rt Ve Druck bis zur


Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

Erfolgreiche Vortragsreihe - Wissen wirkt findet ihre Fortsetzung Bildung und Wissen

Sechzehn Studierende waren angemeldet – zwanzig kamen tatsächlich. Das Seminar „Einführung in das (Sport-) Eventmanagement“ im Rahmen des Masterstudiums Sportökonomie an der TU Darmstadt stieß auf eine bemerkenswerte Resonanz. Noch bemerkenswerter als die Zahl der Teilnehmer/innen war das Interesse, das die Masterstudierenden mitbrachten. Die Tagesveranstaltung am 22. April 2016 im Hörsaal des Sportinstituts galt den theoretischen Grundlagen des (Sport-) Eventmanagements. Dabei verlangte der siebenstündige(!!) „Ritt durch die Theorielandschaft der sportökonomischen Modelle“ dem Auditorium einiges an Konzentrations- und Denkvermögen ab. Dieser „Denkschule“ folgen in zwei weiteren Seminartagen die inhaltliche Ausarbeitung des „unternehmerischen Instrumentenkasten des (Sport-)Eventmanagers“ und die praktische Anwendung in der so genannten „Quality Box“ am Beispiel des Weltranglistentennisturniers MLP-Cup. Bei dieser Gelegenheit ist die Studentengruppe Gast im Racket Center und lernt dabei den Veranstaltungsort kennen.

In den vergangenen Monaten durfte das Racket Center Nußloch hochkarätige Experten zu unterschiedlichen Themen aus Gesundheit, Fitness und Wellness, aus Medizin, Prävention und Therapie zu spannenden Vorträgen begrüßen. Sowohl für Kunden, Patienten und Mitglieder als auch für neue Interessenten wurde ein abwechslungsreiches und hochwertiges Angebot geschaffen. Die Resonanz war beeindruckend. Über 800 Besucher sogen das vermittelte Wissen auf, um bessere Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen zu können. Fortsetzung findet die Vortragsreihe in unserem Kultursommer, der in diesem Jahr unter dem Motto Ein starker Sommer steht. Nach dem Erfolg des letzten Jahres können Sie sich auch in diesem Sommer wieder auf viele kulturelle Leckerbissen freuen. Los geht es mit der Muttertags-Soirée am 8. Mai. Anschließend finden immer mittwochabends im Zweiwochentakt Vorträge im Racket Center statt. Der Grundgedanke des Kultursommers ist neben den kulturellen und informativen Veranstaltungen die Förderung des sozialen Projektes TDKET. Sie sind herzlich eingeladen.

Dozent Dr. Matthias Zimmermann im Kreise seiner Masterstudierenden am Seminarort der TU

6 RC Premium 2/2016

Alle Veranstaltungsinformationen finden Sie unter www.gsm-mbh.net.


Eröffnung der Freibadsaison im Mai 2016 Konzerte Von Soul bis Klassik! Auch in diesem Jahr wieder abwechslungsreiche Konzerte auf unserer Seebühne.

Ferienspaß Großes Ferienprogramm für Kinder mit Meerjungfrauenschwimmen, Stand-up-Paddling, Intensiv-Ferienschwimmkurse für Kinder uvm.

Personal Training Lernen Sie Stilschwimmen vom Profi. (Bitte Termine buchen).

Damensauna Events

Endlich wieder! Ab Juni jeden Monat Saunaevents nur für Damen.

Infos unter: AQWA WALLDORF Schwetzinger Str. 88 69190 Walldorf

Tel.: 106227 - 8288 260 www.aqwa-walldorf.de


DOSSIER

Mensch und Träume

Von Träumern und Machern, Visionären und Realisten Von Dr. Matthias Zimmermann

E

s gibt Menschheitsträume und Lebensträume, den Traumberuf und die Traumfrau, Traumautos, Traumurlaube und natürlich das Traumschiff. Und dann gibt es die Wirklichkeit und den Alltag, Zielvereinbarungen und Maßnahmenkataloge, Richtlinien, Fakten und Kennzahlen. Was empfinden wir, wenn wir den ersten Satz lesen? Und wie sehr ändert sich das Gefühl beim Lesen des zweiten Satzes? Tut sich da nicht eine Gegensätzlichkeit auf, geradezu eine Kluft? Die Träumerei ist begleitet von Leichtigkeit, ein traumhaftes Schweben, ein Schwall positiver Gefühle – die pure Leidenschaft. Und dann „holt uns die Realität ein“, „der Alltag hat uns fest in seinem Bann“, wir fragen nach dem Machbaren, streben nach Ergebnissen, streng entlang von Richtlinien, nüchtern, unfrei und angestrengt. Freigeist und Streber, Visionär und Funktionär – warm und kühl, zart und hart, wohl und weh …! All diese Antonyme beschreiben es wohl am besten, wie die Gegensätzlichkeit von Traum und Wirklichkeit, von Träumern und Realisten, Denkern und Machern empfunden und häufig auch beschrieben wird.

8 RC Premium 2/2016

Träumer und Visionäre

Der Traum von einem besseren Leben ist das, was den Menschen ausmacht. So vielfältig die Menschheit ist und so verschiedenartig die Menschen (siehe „Faszination Mensch“ in RC Premium I/2016), so unterschiedlich sind ihre Träume, die ganz persönliche Sehnsucht nach einer Veränderung zum Besseren. Nichtsdestoweniger gibt es sie, die großen, sie alle verbindenden Träume: Menschheitsträume – den Traum vom Fliegen (erfüllt! Danke an die Gebrüdern Montgolfier 1783, und an die Brüder Wright 1900), den Traum von einer Landung auf dem Mond (erfüllt! Danke an Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins, 1969), und den vermeintlich banalen Traum von einem friedlichen Zusammenleben der Völker, Kulturen, Religionen und Rassen (nicht erfüllt!). Vielleicht war es seinem Realitätssinn geschuldet, dass Friedensnobelpreisträger Martin Luther King in einer der wohl bedeutsamsten Rede an die Menschheit nicht von Wünschen oder Zielen sprach. Stattdessen – entgegen seines Manuskripts, frei vorgetragen, im Stile einer methodistischen Predigt: „I have a Dream, …“ (Washington 1963).


Über ein halbes Jahrhundert ist seitdem vergangen. Die Welt hat sich stärker zum Positiven verändert als in all den vorhergehenden Jahrhunderten unserer Menschheitsgeschichte. Und trotzdem ist dieser Traum weit weg von der Wirklichkeit und daher aktueller denn je! Menschen träumen. Ihr Denken in grenzenloser Freiheit ist das Privileg der Neuzeit und der Moderne, die Errungenschaft der Aufklärung. Menschen erschaffen im Geiste eine Zukunft für die Gesellschaft und – freilich, wohl zuallererst – für sich selbst und „die ihren“. Der Lebenstraum ist Teil der menschlichen Identität, ein Kindheitstraum ein ernst zu nehmender Bestandteil der Persönlichkeitswicklung. Dass Kinder immer wieder neue Träume hervorbringen, ist Ausdruck einer ausgeprägten Phantasie und wichtig für die Orientierung und Findung des eigenen Lebenswegs. Die Zeichen verblasster Kindheitsträume finden sich auf dem Dachboden oder im Keller: Die verstaubte Geige, die Gitarre mit gerissenen Saiten, und ein halbleerer Chemiekasten. Das alte Klavier steht mitunter noch dekorativ im Wohnzimmereck, darauf vielleicht ein Pokal von einem Jugendtennisturnier oder ein Bild von der Fußball-Bambinimannschaft. Der Jugendtraum von der Leichtathletikkarriere atmet noch ein wenig in ausgetrampelten Laufschuhen, die heute kaum mehr Einsatz finden. Früher blickte man als Kind in den Sternenhimmel und träumte von einer Landung auf dem Mond – in ihrer Fantasie sehen sich die Kinder von heute als erster Mensch den Mars betreten. Doch was ist letztlich daraus geworden, von der Vorstellung, auf dem heiligen Rasen Wimbledons zu stehen und den goldenen Pokal zu küssen? Was bleibt von den verblassten Träumen, als Wissenschaftler, Raumfahrer, Konzertmusiker oder Tennisstar die Welt zu erobern und Applaus zu ernten? Kindern sei es zugestanden, die unterschiedlichsten Träume zu träumen und die ganz großen Illusionen zu entwerfen, die dann irgendwann als Relikte teurer Musikinstrumente oder Sportgeräte auf dem Abfall landen.

Wer hingegen als Erwachsener alle naselang neue Träume ausmalt, gilt als Traumtänzer, als Illusionär und manchmal gar als Spinner. „Lieber wandeln, statt handeln“, so sein Motto. Zu weit gesteckt ist der Horizont, zu ausschweifend und sprunghaft die Phantasie – gefühlsschwanger, moralisch überhöht, aber stets wohlwissend, was andere tun sollten. So kennt man den Träumer. Was früher sogar mal ein Schimpfwort war, hat sich bis heute wohl kaum zu einem Kompliment gewandelt. Der Träumer schadet im Ansehen auch denen, die beharrlich an einem Traum festhalten. Diese beharrlichen Träumer geben sich schon mal der Lächerlichkeit preis. Über Carl Benz lachte ganz Mannheim. Die Aufsichtsräte seiner AG, in die er auf Drängen der Hausbank im Jahre 1882 sein Unternehmen umwandeln musste, schüttelten den Kopf über seine Vision und seine Ideen. Dementsprechend machten sie ihm auch die Arbeit (und das Leben!) schwer. In einer Welt, in der Fakten und Kennzahlen, Kompetenz und Konzentration, Struktur und Disziplin höchsten Stellenwert haben, laufen die Visionäre Gefahr, an den Rand gedrängt zu werden. Der Visionär hat´s schwer: „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen“, sagte einst Helmut Schmidt. Wer in Traumwelten tanzt, eine bunte Welt durch die rosarote Brille zeichnet und großangelegten Wunschvorstellungen nachhängt, ruft unweigerlich seinen Gegenpart auf den Plan: die Realisten und Macher!

Realisten und Macher

Die Erkennung und Anerkennung der Realität gibt dem Menschen Sicherheit. Ein elementares menschliches Grundbedürfnis findet damit ihre Befriedigung. Doch was ist „real“? Real ist, was man realisieren, also umsetzen kann. „So isses halt“ – für Sehnsüchte und Leidenschaft bleibt kein Raum. Die Not gibt den Antrieb zu Handeln. Durch kühle Logik und reine

Anzeige

Versicherungsmakler

Ihr Partner im betrieblichen Versicherungs- und Risikomanagement

EHL GmbH & Co. KG Göppinger Straße 1 75179 Pforzheim Tel. +49 7231 1661030 info@ehl-versicherungsmakler.de

Neue Perspektiven www.ehl-versicherungsmakler.de 9


Vernunft gelangt der Macher zu greifbaren und erreichbaren Zielen. Die Sachlage ist maßgeblich dafür, wie das Ziel aussieht. Das Ziel ist dem Machbaren anzupassen. Zu tun ist, was getan werden muss, im hier und jetzt – präzise und stringent, den Blick nur auf den nächsten Schritt gerichtet. Genau da setzt der Macher an, genau das „ist sein Ding“: er akzeptiert und funktioniert. Er packt an und löst das Problem nach klaren Regeln, verlässlich, solide, und – ohne die Wirklichkeit wirklich zu verändern. Was soll´s? Wirklichkeit ist halt so, wie sie ist. Woody Allen sagt: „Die Wirklichkeit ist vielleicht kein schöner Ort, aber der einzige, an dem man ein ordentliches Steak bekommt.“ Menschen handeln. Sie analysieren Probleme, denken logisch, entwerfen einen Plan und erzielen ein Ergebnis. All das vollzieht sich geradlinig, nüchtern, zielorientiert. Wer dies mit der gebotenen Entschlossenheit und Tatkraft tut, den nennt man einen „Macher“. Und das durchaus mit anerkennendem Kopfnicken. Der Macher hat´s vollbracht! Jetzt erwartet er Respekt – und erhält ihn meist auch. Seltsam nur, dass der oben benannte Politiker sich an diesem Prädikat so gar nicht erfreuen konnte. Seit er im Chaos der legendären Hamburger Sturmflut im Jahre 1962 das Heft in die Hand nahm und mit Organisationsgeschick und Durchsetzungskraft die Rettungsmaßnahmen zum Erfolg führte, haftet ihm ein Image an: „Schmidt, der Macher …“! Der Macher folgt der Devise: gut ist, was funktioniert. Er folgt einem nüchternen Kalkül, von dem Träumer sagen: Dies verdirbt den Charakter und verschließt den Weg zum Glück. Das Image des Machers beinhaltet weder den großen Entwurf noch ein moralisches Koordinatensystem oder eine ethische Grundorientierung. Dass sich, der erst im vergangenen Jahr verstorbene, Alt-Bundeskanzler gegen diese einseitige Beurteilung seiner Wirkungsart verwehrte, hat einen guten Grund: Diesen – hier in dieser Absolutheit – gezeichneten Kontrast gibt es nicht. Die Gegensätzlichkeit zwischen Träumer und Realist, Visionär und Macher, ist nicht existent!

Der pragmatische Visionär – ein „Versöhner“? Ein Sprichwort sagt:

„Die Leidenschaftlichen träumen von einer besseren Welt, die Nüchternen bauen sie“.

So haben in einer pluralistischen Gesellschaft eben beide ihren Platz: Der Träumer und der Macher. Der eine erklärt anhand von Fakten, wie sehr sich die Welt im Verhältnis zu früher gewandelt hat. Der andere bewertet den Zustand der Welt als Abstand zu einem Ideal. Der eine analysiert den Fortschritt als kühles Zahlenwerk, der andere malt die Entwicklung als grauen Kontrast zu einem bunten Wunschbild. Man kann sich vorstellen, wie konträr sich beide gegenüberstehen. Gleichzeitig ist es offensichtlich, dass der Träumer und Macher doch ganz gut zusammenwirken. Sie müssen sich im

10 RC Premium 2/2016

Großen und Ganzen doch irgendwie verstehen, sonst wäre der Mensch nicht da, wo er heute ist. Er würde stattdessen auf Bäumen oder in Höhlen leben. Wohl ist es eher so, dass diese beide Typen nicht nur nebeneinander stehen, sondern gemeinsam in uns stecken: Wir sind Träumer und Macher zugleich. Wir haben das Vermögen, große Visionen zu spinnen – und sind uns doch bewusst: „Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Absichten“. Wir sind in der Lage, Fakten zu erkennen, zu analysieren, zu akzeptieren und unser Handeln danach auszurichten – und sind uns doch bewusst: „Fakten sind Grenzsteine des Denkens“. Und so stehen wir täglich vor der Herausforderung, den Träumer und den Macher in uns miteinander zu versöhnen. Beide haben ihren berechtigten Platz. Wir müssen entscheiden, wem von beiden wir wann Gehör schenken. Es ist eine Lebenskunst, zu erkennen, wann die Zeit dem Träumer gehört – und wann es geboten ist, dem Macher Zeit einzuräumen. Wer hat wann Vorrang? Wer diese Frage gelingend zu beantworten vermag, ist ein Lebenskünstler in einem besonderen Sinne. Wir nennen ihn den „pragmatischen Visionär“. Der pragmatische Visionär verfügt über innere Gelassenheit und den Willen zur Pflichterfüllung. Er sieht sich veranlasst zur Anstrengung der Vernunft und des Gewissens – und ist getragen durch die Offenheit gegenüber Zukunftsideen und großen Entwürfen, wohlwissend: „Niemand kann sagen, wie die Zukunft sein wird – wie sie sein könnte aber sehr wohl!“ Der pragmatische Visionär formuliert seine Ziele nun mal sowohl aus Not und Zwang, als auch aus freiem Willen und hoffnungsfroher Sehnsucht, stets orientiert an ethischen Maßstäben. Mal sind es Sachzwänge, mal Möglichkeiten, die ihn nach Zielen streben lassen, immer mit offenen Augen, was sich unterwegs auf dem Weg zum Ziel an Besserem findet. Ihn kennzeichnet eine Charaktereigenschaft, die es braucht, um eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Mut! Er hat den Mut, sich den Fakten zu stellen und dabei auch auf sein Gefühl zu hören. Was der Bauch erzählt und das Gehirn ihm sagt, mag bisweilen verschieden sein. Beides aber ist real – eines alleine bildet die Wirklichkeit nicht ab. Die Wirklichkeit ist weder Zahlenwerk noch Gefühlswelt. Und doch liegt zwischen Traum und Tat stets die Entscheidung, und diese braucht eben vor allem eins: Mut! Was der pragmatische Visionär besonders gut kann, ist wohl auf eine Empfehlung zurückzuführen, die Lao Tse schon vor rund zweieinhalbtausend Jahren gab: „Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt!“


Fazit

Der Mensch ist Träumer und Macher zugleich. Und das ist gut so, denn: Gesellschaften, die keine Träume mehr haben, haben nur noch die Gegenwart. Menschen, die ihr ganzes Tun nur an Fakten ausrichten und sich ihr Sein behutsam entlang von Maßgaben und Kennzahlen nur an Nützlichem orientieren, haben keine Idee für die Zukunft. Das Nützliche alleine ist nicht lebensfähig. Dagegen können Träume – wunderbare Bilder und starke Gefühle, Phänomene der eigenen Vorstellungskraft – einen enormen Antrieb entfalten. Träume stehen für Leidenschaft und Hingabe. Antoine de Saint-Exupéry sagte: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Welch ein schöner und demzufolge auch vielzitierter Satz. Doch bei aller Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer sind für den Bau eines Schiffes nun mal viele Bäume zu fällen, Bretter zu sägen und Nägel zu hämmern. Der Traum gibt den Antrieb, die Realität setzt die Prioritäten. Freilich, es mag so sein:

Wer aber seine Vision wirklich leben und dabei möglichst viel von seiner Leidenschaft bewahren will, muss sie durch nüchternes Handeln am Leben erhalten. Was bedeutet das für uns im Racket Center – für unser selbstdefiniertes Ansinnen, einen Bildungsbeitrag leisten zu wollen? Die Bildungsaufgabe liegt darin, zu lernen, wie man Visionen in Ziele wandelt und danach strebt, sie zu erreichen: Den Traum von der guten Figur, vom schmerzfreien Laufen, der erfolgreichen Turnierteilnahme oder dem sicheren Vortragen vor einer großen Zuhörerschaft. Träume können Wirklichkeit werden, zu einer besseren Wirklichkeit, wenn man in beharrlichem Tun danach strebt. Letztlich ist es die Tat, die das Ziel vom Traum unterscheidet. Und es ist die Wirklichkeit, die immer wieder den Beweis erbringt, dass ein Traum tatsächlich in Erfüllung gehen kann. Doch was haben wir dann davon? Ist das das Ende, der Gipfel, die Erfüllung? Was kommt dann (noch)? Wie lautet die Devise des pragmatischen Visionärs, wenn ein großer Traum in Erfüllung gegangen ist? Dann lautet die Devise schlicht und einfach: Mach was daraus …!

„Ein Traum ist die Nahrung auf dem Weg zum Ziel“.

Anzeige

„STÄRKE HEISST FÜR MICH, MENSCHEN MIT GUTEN WEINEN ZU BEGEISTERN.“ Simon Maier Jungwinzer aus Mühlhausen und Bundessieger im Berufswettbewerb Weinbau

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Deine, meine, unsere Bank

. aten r e b . Gut aten r e b h er aftlic h Bess c s ssen Geno . ten bera

WIR MACHEN SIE GROSS UND STARK MIT UNSERER GENOSSENSCHAFTLICHEN BERATUNG. Das Leben steckt voller Fragen, Ziele und Wünsche. Sprechen wir über Ihre und finden gemeinsam Antworten. Persönlich, fair, genossenschaftlich. Nutzen Sie unsere genossenschaftliche Beratung für Ihren Erfolg. www.vbkraichgau.de

Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim

11


HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, dass …

… Musik Schäden im Gehirn beheben und verlorene Erinnerungen zurückholen kann? Durch bekannte Melodien kann in Form einer Musiktherapie vergessen geglaubtes zurückgeholt werden. Musik ist schon seit langem ein fester Bestandteil bei der Therapie von Krankheiten. Durch eine gezielte Musiktherapie können Schlaganfall- und Parkinsonpatienten lernen, ihren Körper wieder zu koordinieren und ein besseres Körpergefühl zu entwickeln.

Hätten Sie gewusst, dass …

… das an US-amerikanischen Polizeischulen circa 58 Lehreinheiten für den Schusswaffengebrauch, 49 für Selbstverteidigung, zehn für Kommunikationstraining und acht Stunden für Deeskalationstraining verwendet werden?

Hätten Sie gewusst, dass …

… Sie in Wirklichkeit die ganze Nacht träumen? Sie haben vielleicht schon einmal gehört, dass Träume nur in der

12 RC Premium 2/2016

so genannten REM-Phase1 vorkommen. Mittlerweile aber wissen Forscher mehr: Wir bekommen in der REM-Phase mehr von unseren Träumen mit. Aber sie nicht zu sehen, bedeutet nicht, dass Träume nicht da sind. Im späteren Verlauf der Nacht werden die REM-Phasen1 immer länger, daher erinnern wir uns in der Regel eher an die Träume im letzten Drittel der Nacht.

Hätten Sie gewusst, dass …

… sich Träume manchmal sogar steuern lassen? Jedoch gelingt dies nur wenigen Menschen - und zwar denen, die geübt im Meditieren sind. „Damit lassen sich manchmal Träume lenken”, so der Mannheimer Traumforscher Michael Schredl vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit. Wenn man sich aber vornimmt, von etwas Bestimmtem zu träumen, wird das laut dem Experten nicht funktionieren, „weil unser Hirn tagsüber Erlebtes verarbeitet und nicht Dinge, die Sie sich fünf Minuten vorher vorgenommen haben”.

Hätten Sie gewusst, dass …

… die UN über sieben Millionen Menschen weltweit gefragt hat, was sie sich wünschen? Beinahe fünf Millionen wünschen sich eine bessere Bildung, knapp über vier Millionen eine bessere Gesundheitsversorgung und etwa genauso viele wünschen sich bessere Jobs. Maßnahmen gegen den Klimawandel wünschen sich nur eineinhalb Millionen Menschen.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Männer andere Albträume haben als Frauen? Albträume handeln nicht nur von Angst. Oft geht es auch ums Versagen, traurige Ereignisse und Schuld. Forscher fanden zudem heraus, dass Männer eher Albträume haben, in denen es gewaltsam zugeht. Frauen träumen dagegen eher von zwischenmenschlichen Konflikten.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Blinde auch träumen? Ob visuelle Reize, sprich Bilder, in ihren Träumen


auftauchen, hängt davon ab, ob sie seit der Geburt blind sind oder erst im Laufe des Lebens blind geworden sind. Aber in einem Traum spielen neben dem Sehen auch noch andere Sinne eine Rolle. Hören, Fühlen und Schmecken sind bei Blinden überempfindlich und deren Träume fokussieren sich zumeist auf diese Sinnesorgane.

Hätten Sie gewusst, dass …

… der Anteil der zehn bis 24-jährigen an der gesamten Weltbevölkerung, die in Entwicklungsländern leben, bei 90 Prozent liegt?

Hätten Sie gewusst, dass …

… Träume schnell vergessen werden. Für eine akkurate Traumdeutung ist es also entscheidend, die Träume so schnell wie

möglich schriftlich festzuhalten. Schon innerhalb der ersten fünf Minuten nach Ende des Traumes sind mindesten fünfzig Prozent des Inhaltes unwiderruflich verloren. Eine Wartezeit von etwa zehn Minuten führt unter Umständen dazu, dass man sich an nicht einmal mehr zehn Prozent des Traumes erinnern kann.

Hätten Sie gewusst, dass …

… ein Büroangestellter im Laufe seines Arbeitslebens durchschnittlich 9,1 Jahre vor dem Bildschirm sitzt?

Hätten Sie gewusst, dass …

… die meisten Menschen in bunten Bildern träumen, manchen Menschen jedoch die Farbe fehlt. Mit diesem Phänomen hat sich die schottische Forscherin Eva Murzyn beschäftigt. Sie kam zu dem

Ergebnis, dass die Farbwahrnehmung im Traum davon abhängt, ob man mit dem Schwarz-Weiß-Fernseher oder mit dem Farbfernsehen aufgewachsen ist.

Hätten Sie gewusst, dass …

auch Tiere wahrscheinlich träumen: Fast alle Vögel, Säugetiere und sogar manche Reptilien zeigen Phasen von REM-Schlaf 1. Hunde und Katzen bewegen während ihres Schlafes beispielsweise ihre Pfoten so, als würden sie laufen, geben Geräusche von sich oder zeigen Mimik. Manche Säugetiere wie Ameisenigel oder Delfine haben keinen REM-Schlaf1. Schlafphase, in der Puls und Bluthochdruck erhöht sind und die Muskulatur erschlafft. 1)

Anzeige

13


DOSSIER

Äthiopien: Land der Träume(r) Eine Traumreise, die verbindet … Dr. Matthias Zimmermann

E

rhebende Ereignisse, berührende Begegnungen, magische Momente. Was bleibt haften, wenn man sich an eine Reise erinnert? Manchmal bündelt sich all dies in einem besonderen Blick – und in dem Gefühl, das sich damit verbindet: Von einem Hochplateau aus blicken wir über ein Gebirgsmassiv in die untergehende Sonne. Es ist der magischste Moment unserer Reise von Addis Abeba nach Norden bis hoch in die Simien Mountains. Das Gebirgsmassiv umfasst Höhenlagen von 1900 bis über 4.500 Meter ü. NN. Mit 4.533 Meter ist der Ras Daschän der höchste Berg Äthiopiens und siebthöchste in Afrika. Freilich gibt es höhere Berge auf dem Kontinent. So steht der Kilimandscharo im Grenzland zwischen Tansania und Kenia symbolisch für afrikanische Traumlandschaften. Im Norden Äthiopiens aber versammeln sich mehr Berge mit Gipfeln von über 4.000 m Höhe als sonst irgendwo in ganz Afrika. Bereits 1959 wurde rund um den Ras Daschän ein Nationalpark ausgewiesen und 1978 in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen. Seit bald 40 Jahren wird im Norden Äthiopiens aktiver Naturschutz betrieben, motiviert durch den Stolz der Einheimischen, die stets betonen: „Wir leben auf dem `Dach Afrikas´“.

14 RC Premium 2/2016

Wenn unser Gastgeber, Betreiber und Eigentümer der BEFIKER KOSSOYE ECOLOGY LOGE vom „Dach Afrikas“ erzählt, klingt das magisch, ehrfurchtsvoll und gewiss auch stolz. Mit seinen Worten erreicht er auf begeisternde Weise jeden seiner Gäste, denn es ist kaum vorstellbar, dass sich jemand der traumhaften Landschaft entziehen kann. So stehen wir also hier, an der Kante eines Hochplateaus auf halbem Wege zwischen Gonder und Debark, am Fuße der Simien Mountains, hinter uns die Ansiedlung kleiner Tukuls und das Wirtschaftshaus mitten drin, vor uns eine Gebirgslandschaft – die Kossoye Hügel – die unsere Phantasie beflügelt. Der Menschheitstraum vom Fliegen, hier muss er geboren worden sein. Man möchte ein Adler sein und sich von der Thermik entlang dieser faszinierenden Steilwände hinwegtreiben lassen über Gesteinsmassive, die so vielfältig sind, dass man sich fühlt wie ein Schwebender zwischen den Welten. In dieser Stimmung lauschen wir den Ausführungen von Ato Dagnew Legesse, der uns zu einem kleinen Spaziergang animiert, um uns seine Traumwelt zu zeigen. An einem Aussichtspunkt schauen wir über seinen Kopf hinweg, in Richtung


Westen, bis hinein ins Grenzgebiet nach Sudan. Bevor er seine Erzählung beginnt, folgen wir seiner Bitte und schließen kurz die Augen. Als wir sie wieder öffnen, sehen wir vor uns den Grand Canyon. „Und nun schaut ein wenig Richtung Süden. Erkennt ihr den Machu Picchu?“ Degnew´s Traumwelt reicht von den USA über Südamerika bis in die Dolomiten. Und dank seiner leidenschaftlichen Beschreibung entstehen tatsächlich auch in unserem Kopf diese Bilder, die sein Denken, Fühlen und Leben prägen: Wir sehen das Monument Valley, die Drei Zinnen und Torres del Paines. Wir lernen zu verstehen, was unseren Gastgeber dazu getrieben hat, vor vielen Jahren eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Zwischen Lebenstraum und Albtraum bewegt sich diese Wirklichkeit heute. Sein ganzes Geld hat er hier investiert. In solider Sorglosigkeit hätte der erfolgreiche Handelsunternehmer, dessen Familie auf dem Mercato ihr Geld gemacht hat, in Addis Abeba sein Dasein gestalten können. Stattdessen zog es ihn zurück an den Ort seiner Kindheit. Genau dort, wo wir jetzt stehen, hat er die Entscheidung getroffen, sein Leben diesem Flecken Erde zu widmen. Genau

dort, wo vor ziemlich genau 50 Jahren Kaiser Haile Selassie der damals noch jungen britischen Königin Elisabeth II. „sein“ Land zeigte. Genau dort, an dem ein Jahr später auch der frühere Bundespräsident Heinrich Lübke stand und mit seinen Augen der deutenden Hand folgte, die der „König der Könige“ bestimmt voller Stolz über das Dach Afrikas streifen ließ. Heute hat Degnew an diesem Flecken Erde eine Lodge gebaut, um die Gäste an seinem Traum teilhaben zu lassen, und um sie zu motivieren, mit einer Baumspende sich seinem Engagement anzuschließen, damit der Wald am Fuße dieses Hochplateaus wieder aufgeforstet wird und ein großer grüner Fleck die braungraue Szenerie schmückt. Die bemerkenswert fortgeschrittene Bewaldung ist Zeichen seines ökologischen Engagements in den letzten Jahren. Sperrig klingt der Name seiner Lodge: „BEFIKER KOSSOYE ECOLOGY LOGE“. Marketing ist nicht seine Sache. Vielmehr soll sein Projekt ökologisch sein. Hühner und Rinder, Schafe, Ziegen und Lämmer weiden freilaufend, auch zwischen den Tukuls hindurch. Die Menschen der Umgebung bekommen bei ihm Arbeit. Er lässt am offenen Feuer kochen. Nach der

15


Mahlzeit kleidet er sich in ein traditionelles Gewand, um für seine Gäste mit großer Ehrerbietung eine urtypische äthiopische Kaffeezeremonie zu zelebrieren. Er lebt seinen Traum mit ganzer Hingabe – für eine ökologische Zukunft seiner Heimat, wohl aber entgegen vieler Maßstäbe der betriebswirtschaftlichen Vernunft. So sieht er aus, der menschgewordene Träumer, ein Visionär. „Verschroben“? Oder einfach nur seiner Zeit voraus?

Abb. 1

Das Gefühl für Zeit geht Afrikareisenden schnell verloren. Woran mag das liegen? Dass hier in Äquatornähe die Tage immer genauso lang sind wie die Nächte? Dass die Sonne nicht langsam untergeht, sondern fern am Horizont wie ein Stein in die Tiefe stürzt, was den Sonnenuntergang an diesem Ort zu einem Naturschauspiel macht? An den wechselnden Landschaften, den vielfältigen Eindrücken und dieses Gefühl von Ursprünglichkeit – und an den Menschen, die eine besondere Art von „träumerischer Gelassenheit“ ausstrahlen? Es ist tatsächlich erst die zweite Nacht unserer Reise, die wir hier als Gäste von Dagnew Legesse in seiner Lodge verbringen. Erst tags zuvor sind wir noch vor Sonnenaufgang von Addis aus gestartet, um mit einer kleinen Propellermaschine in die 700 km entfernte, ehemalige äthiopische Hauptstadt Gonder zu fliegen. Vom kleinen Flugplatz aus brachte der äthiopische Fahrer unsere sechsköpfige Reisegruppe in einem gemieteten Kleinbus zur kaiserlichen Schlossanlage, die gut erhalten über der Stadt mit seinen rund 250.000 Einwohnern thront. Von dort hat man einen guten Rundblick, und obwohl wir in der trockensten Jahreszeit unterwegs sind, entdecken wir grüne Flecken in der Landschaft. Dieser Eindruck vermittelt uns eine gute Idee davon, wie satt grün und fruchtbar es in dieser Gegend während der Regenzeit und danach aussehen muss.

Abb. 2

Abb. 3

Dieser Vorstellung werden wir zunehmend beraubt, je mehr wir uns von Gonder entfernen und uns in Richtung Norden begeben. Als wir schließlich nach einer Tour hinein ins Gebirge an unserem Bestimmungsort ankommen, verbleibt uns nur wenig Zeit, unser Hotel noch bei Tageslicht zu beziehen. Auf die Stromversorgung wollen wir uns hier nicht verlassen müssen. Warmes Wasser bleibt auf unserer gesamten Reise eine Frage des glücklichen Moments – der uns selten beschieden ist. Hier in Debark auf 3.000 Meter Höhe empfindet man das beim Duschen als Entbehrung, gleichwohl uns schon bewusst ist, dass die Menschen in den Hütten um uns herum noch nicht einmal wissen, was eine Dusche überhaupt ist. Kalt und klamm wird es hier, wenn die Sonne schlagartig die Arbeit einstellt.

Abb. 4

Abb.1: Ato Degnew zeigt uns seine Traumwelt Abb.2: Die Reisegruppe bewundert die Nilfälle Abb.3: Ein Äthiopier sammelt Holz Abb.4: Ehrerbietende Kaffeezeremonie Abb.5: Inmitten von Dschelada-Affen

16 RC Premium 2/2016 Abb. 5


zeigen kaum Interesse an uns, viel zu sehr sind sie mit Fressen, Lausen und Lieben beschäftigt. Weitere Tätigkeiten sind von diesen Tieren nicht bekannt, sie sind in ihrem täglichen Tun ausschließlich auf diese drei Aktivitäten fokussiert, dabei sehr sozial, wahrscheinlich glücklich und wohl auch gänzlich frei von Träumen, die sie nach Höherem streben lassen.

Als wir tags darauf unseren Bus besteigen, um uns über Schotterpisten noch weiter ins Hochgebirge der Simien Mountains vorzuarbeiten, begleitet uns neben unserem Fahrer und unserem Tourguide noch ein weiterer Äthiopier. Dieser schmächtige kleine Mann schwer schätzbaren Alters sitzt nun während der gesamten Simien-Tour neben mir, was diesen Ausflug ein wenig abenteuerlich gestaltet – so, wie er sein Gewehr abgestellt hat. Den alten Karabiner zwischen die Beine geklemmt, verfällt der Mann bald in ein Nickerchen, was dazu führt, dass der Gewehrlauf langsam seitlich wegkippt und auf meinen Kopf zielt. Seine Behaglichkeit wird zu meiner Unbehaglichkeit, was mich veranlasst, tunlichst darauf bedacht bin, das Gewehr immer wieder sanft in eine senkrechte Position zu stupsen. Wenn sich schon ein Schuss aus der alten Knarre lösen sollte, dann bitte durch das Dach des Busses, und nicht durch meinen Schädel!

Wie sehr der Mensch nach Fortschritt strebt, erleben wir in Bahir Dar. Am dritten Tag unserer Reise erreichen wir die drittgrößte Stadt Äthiopiens. Deutlich sichtbar schreitet auch in bestimmten Regionen außerhalb der Hauptstadt die Entwicklung des Landes am Horn von Afrika voran. Äthiopien gehört – bei aller Demut vor der immer noch großen Armut – zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Hier am Lake Tana werden Träume Wirklichkeit – in Form von Hochhäusern, Einkaufsstraßen und Prachtalleen entlang des Sees mit seinen wunderschönen, ufernahen Grundstücken. Die Vegetation am „blauen Auge Äthiopiens“ tut ein Übriges, um eine Traumlandschaft zu schaffen. Immerhin sieben Mal so groß wie der Bodensee ist das Gewässer in einer vulkanischen Senke auf 1.800 Metern über dem Meeresspiegel. Wie muss sich wohl der schottische Abenteurer James Bruce gefühlt haben, der im Tana See den Ursprung des blauen Nil fand? Im Jahre 1771 folgte er seinem Lauf, bis er nahe Khartum die Stelle erreichte, an der sich der blaue und der

Es ist Gesetz, dass Reisende bei der Fahrt in den Simien Nationalpark von einem bewaffneten Ortskundigen begleitet werden müssen, obwohl das Gebirge kein Risikogebiet ist. Es fragt sich also, wer vor wem beschützt werden soll. Gefährliche Wildtiere finden sich hier nicht, die Tüpfelhyänen oder der äthiopische Wolf stellen keine Bedrohung für Menschen dar. Selbst die Affen sind friedlich. Als wir in eine Herde Dscheladas geraten, kommen unsere Fotojäger auf ihre Kosten. Die auch Blutbrustpaviane genannten Affen

Anzeige

info@wsb-berater.de ∙ www.wsb-berater.de SEIT ÜBER 60 JAHREN

Diplom-Kaufmann

Alexander Wolf

Steuerberater vereidigter Buchprüfer

Diplom-Betriebswirtin (BA)

Christiane Reinhold

Steuerberaterin Fachberaterin für Internationales Steuerrecht

Diplom-Volkswirt

Diplom-Kaufmann

Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfer Steuerberater

Ronald Beckerbauer

Diplom-Volkswirt

Jochen Hummel

Steuerberater Fachberater für Internationales Steuerrecht Diplom-Kauffrau

Michaela Besthorn

Wirtschaftsprüferin Steuerberaterin

Matthias Volkert

Diplom-Betriebswirtin (BA)

Sabrina Böhm

Steuerberaterin Fachberaterin für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH) Diplom-Betriebswirt (BA)

Torsten Krennrich Steuerberater

STEUERBER ATU NGSGESELLSCHAF T W IRTSCHAF TSPRÜFU NGSGESELLSCHAF T STEU E RB E R ATU NG SIE UNTERLIEGEN STEUERLICHEN PFLICHTEN – WIR ZEIGEN IHNEN GESTALTUNGSPOTENZIAL • Laufende steuerliche Beratung, Finanz- und Lohnbuchhaltungen • Steuerplanung und Gestaltungsberatung • Steuerliche Spezialfragen – Internationales Steuerrecht – Unternehmenstransaktionen

W I RT SC H A F T SPRÜ F U NG SIE WOLLEN SICHERHEIT – WIR PRÜFEN SIE • Gesetzliche, freiwillige und satzungsmäßige Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen nach HGB, IFRS und US-GAAP • Gesellschaftsrechtliche Sonderprüfungen • Sanierungsprüfungen und sonstige betriebswirtschaftlich orientierte Prüfungstätigkeiten

B E TRI E BSW I RT SC H A F TLIC H E B E R ATU NG SIE WOLLEN ETWAS UNTERNEHMEN – WIR SIND DABEI • Unternehmensbewertung • Beratung bei Existenzgründung • Sanierung und Restrukturierungsberatung

WSB WOLF BECKERBAUER HUMMEL & PARTNER

WSB INTERNATIONAL TAX GMBH

STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT MBB WIESENBACH In der Au 13 Tel. 06223 9511-0 Fax 06223 9511-95

HEIDELBERG Kurfürsten-Anlage 59 Tel. 06221 65130-0 Fax 06221 65130-10

MANNHEIM Seckenheimer Landstraße 4 Tel. 0621 1234848-0 Fax 0621 1234848-10

STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT

LUDWIGSHAFEN Rathausplatz 10 – 12 Tel. 0621 57294-47 Fax 0621 57294-44

EBERBACH Friedrichstraße 1 Tel. 06271 9220-0 Fax 06271 9220-20

HEIDELBERG Kurfürsten-Anlage 59 Tel. 06221 65130-0 Fax 06221 65130-10

WSB TREUHAND GMBH

WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT MANNHEIM Seckenheimer Landstraße 4 Tel. 0621 1234848-0 Fax 0621 1234848-10

17


Abb. 6

weiße Nil zusammenfügen. Vom Tana-See aus, wo der längste Fluss der Welt einen seiner Anfänge nimmt, fahren wir ins Landesinnere und besuchen einen der zahlreichen Nilfälle. Unser Gefühl im Angesicht der trotz Trockenzeit tosend herabstürzenden Wassermassen lässt uns verstehen, weshalb so viele Afrikaforscher davon geträumt haben, die Quelle des blauen Nil im Hochland Abessiniens und des weißen Nil in den Bergen von Ruanda zu entdecken. Nach dem Genuss dieses eindrucksvollen Naturschauspiels begeben wir uns auf einen langen Rückweg und schlängeln uns auf einer abenteuerlichen Serpentinenstraße die Nilschlucht hinab. Auf einer Brücke machen wir halt, und beobachten ganz entfernt, wie ein Krokodil in dem braunen Fluss seine Bahnen zieht. Danach arbeitet sich unser Bus wieder hinauf, bis auf 2.500 m NN, neugierig bestaunt von unterschiedlichen Affenarten am Rande unseres Weges, der uns durch die gegensätzlichsten Landschaften zwischen sattem Grün und kargem Braun führt. Uns Deutschen ist Wassermangel fremd. Hier auf unserer Reise wird uns die Bedeutung von Wasser in bedrückender Weise deutlich. So ist die letzte Übernachtung in Debre Markos auch nur insofern eine Erwähnung wert, als sie mir symbolisch für die Widersprüchlichkeit dieses Landes in Erinnerung bleiben wird. Der Aufenthaltsort unserer letzten Nacht vor der Fahrt zurück nach Addis ist grau, staubig und karg, mehrfach fällt der Strom aus, die Dusche entspricht allenfalls einer lauwarmen Tröpfchenbewässerung. Zwischen „Boomtown“ Bahir Dar und Debre Markos, einer Stadt aus dem Mittelalter, liegen nur 250 Kilometer. Wir sind froh, als wir die Rückfahrt antreten, zurück in die „Stadt der Träume“.

Abb. 7

Abb. 8

Stadt der Träume – so nennt der Journalist und Buchautor Philipp Hedemann die Hauptstadt Äthiopiens. Sein Buch „Der Mann, der den Tod auslacht“ (siehe Folgeseiten) ist eine einfühlsam herzliche, bisweilen auch melancholische Schilderung von Begegnungen. Von 2010 bis 2013 lebte der heute Siebenunddreißigjährige in dem ostafrikanischen Land, in dem er auf 6.000 Reisekilometern viele Menschen getroffen und vielfältige Eindrücke gesammelt hat. Sein Buch ist ein gelungener Beitrag, um das Image von Hunger, Not und Rückständigkeit Äthiopiens zu überwinden.

Abb. 9

Dies deckt sich insofern sehr mit unseren Motiven, denn auch wir gewannen ein anderes Bild, als es uns häufig durch die Medien vermittelt wird. Freilich – die Reise unserer sechsköpfigen Gruppe, begleitet von einem Fahrer und einem

Abb. 10

18 RC Premium 2/2016 Abb. 11

Abb.6: Naturschönheit Äthiopien Abb.7: Fasiledas Palast in Gonder Abb.8: Befiker Kossoye Ecology Lodge Abb.9: Innenansicht des Wirtschaftsgebäudes Abb.10: Reisegruppe der TDKET-Freunde mit Guide Abb.11: Äthiopischer Fischer auf dem Tanasee


Reiseführer in einem vergleichsweise komfortablen Kleinbus, war kaum mit den Erlebnissen vergleichbar, die in diesem Buch wiedergegeben sind. Daher war es mir ein umso wichtigerer Begleiter auf den stundenlangen Fahrten durch kolossal anmutende, gegensätzliche Landschaften und durch Orte mit unzähligen Menschen, die mich stets fragen ließen: Wo kommen sie her und wo gehen sie hin? Wie leben sie und wovon träumen sie? In Hedemanns Buch las ich über Genet, die mit ihrem fünf Monate alten Baby in einem Pappkarton-Unterschlupf hinter einer Kirche lebt. Die Zwanzigjährige träumt davon, in naher Zukunft mit zwei Thermoskannen und einigen Plastikbechern am Straßenrand Tee verkaufen zu können. Der Besenverkäufer Gebretsadik möchte irgendwann in sein 800 Kilometer entferntes Dorf zurückkehren und eine Ziegenherde besitzen. Tomas wiederum verdient umgerechnet einen Euro pro Tag bei seinem Knochenjob auf einer Baustelle, felsenfest davon überzeugt, einmal Ingenieur zu werden (er hat allerdings nie eine Schule besucht!). Und freilich gibt es auch junge Frauen wie Lia, die in Addis Abeba Architektur studiert, in einem teuren Café sitzt, mit ihrem iPhone spielt und davon träumt, dass ihre Stadt schon bald so aussehen wird wie Shanghai.

Negusse besitzt ein Hochhaus, darin ein Café, im obersten Stock ein Restaurant, dazwischen Büros – und allesamt zahlen Miete an ihn. In seinem Traum. Tatsächlich verdient der Dreizehnjährige sein Geld als Schuhputzer, wie tausende Kinder in Äthiopiens Hauptstadt. Seine Hoffnung steckt in einer kleinen Kiste mit Schuhcreme, Bürsten und Lappen. Negusse beweist, dass man von weniger als einem Euro pro Tag überleben kann. Von den rund 40 Birr, die er am Tag verdient, spart er die Hälfte für sein Hochhaus. Alexander Kluge (Schriftsteller und Filmregisseur) sagt: „Träume sind die Nahrung auf dem Weg zum Ziel“. Wenn man über Negusse liest, denkt man über diesen vieldeutigen Satz lange nach …! Die Kinder des TDKET Tennisprojekts inmitten von Addis Abeba träumen von der Chance, die eine weiterführende Schule bietet, und von einem Beruf, der ihnen ein lebenswertes Leben ermöglicht. Nur wenige, vor allem die Jüngeren, träumen davon, Tennisprofis zu werden. Doch letztlich träumen alle den gleichen Traum: Den Traum von einem besseren Leben. Was also ist es, was uns mit Äthiopien so sehr verbindet? Es sind die Träume, die wir mit den Menschen teilen!

Anzeige

Vision Als Geschäftspartner für Dienstleistungen und Technologien begeistern wir unsere Kunden.

MSP Kopiersysteme GmbH In den Rotwiesen 7 69242 Mühlhausen

Telefon: 0 62 22/935 54-0 Fax: 0 62 22/935 54-40 Mail: info@msp-team.de

www.msp-team.de 19


BUCHTIPP

Der Mann, der den Tod auslacht

Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien

Haile Gebrselassie und Philipp Hedemann beim Training im Fitnessstudio

„Wer nicht reist, wird immer glauben, dass seine Mutter die beste Köchin ist“, lautet ein afrikanisches Sprichwort. Philipp Hedemann hat es zu Hause immer gut geschmeckt, doch er wollte auch wissen, wie andere Mütter kochen. Deshalb reiste er zu Fuß und mit dem Geländewagen tausend Kilometer durch Äthiopien. Er schaute in fremde Kochtöpfe, ließ sich von einem Aidsheiler den Teufel austreiben, lachte mit dem äthiopischen Lachweltmeister, besuchte die heilige Quelle des blauen Nil, bestieg den höchsten Berg des Landes und wäre beinahe Mönch geworden. Er traf Flüchtlinge in trostlosen Lagern und versuchte, das Rätsel der Bundeslade, in der die Zehn Gebote verwahrt werden, zu lüften. Er fürchtete in der Danakil, der heißesten Wüste der Welt, von Rebellen entführt zu werden, und trainierte mit äthiopischen Wunderläufern. Er feierte mit bekifften Rastafaris den Geburtstag Haile Selassies und fütterte wilde Hyänen.

Taschenbuch: 258 Seiten I Preis: 14,99 Euro ISBN: 978-3-7701-8251-0

20 RC Premium 2/2016

Der Mann, der den Tod auslacht, erzählt humorvoll von abenteuerlichen Reisen und spannenden Begegnungen in Äthiopien und porträtiert unterhaltsam und informativ das geheimnisvolle und widersprüchliche Land im Osten Afrikas. Wie leben diese Menschen – und wovon träumen sie? Sich der äthiopischen Seele einfühlsam zu nähern zeugt von einer besonderen menschlichen Begabung: Journalistische Kunst.


Leseprobe

Das Äthiopien, das ich erlebt habe, befindet sich einerseits in rasantem Aufbruch, andererseits ist es in Stillstand erstarrt. In der Hauptstadt entsteht ein Blendwerk des Fortschritts nach dem anderen; doch im Vergleich zu den schwindelerregenden Veränderungen in Addis, scheint das Leben in mancher abgelegenen Klause sogar rückwärts zu gehen. In Zeiten des Umbruchs gibt die Besinnung auf uralte Bräuche, Riten und Vorstellungen vielen Äthiopiern Sicherheit. Zumindest zeitweise. Doch nicht alle wollen sich darauf verlassen. Manche Äthiopier versuchen atemund rastlos den Modernisierungswettlauf mitzurennen, manche stehen am Wegesrand und schauen verwundert zu, manche wünschen sich, der Lauf hätte nie begonnen. Auf unserer Reise habe ich die Läufer, die Zuschauer und die Verweigerer getroffen, oft lebten sie nur wenige Kilometer voneinander entfernt und wussten nichts von den unterschiedlichen Welten, in denen sie zu Hause sind. Die Grenzen, die die Moderne von der Tradition trennen, sind in Äthiopien häufig unsichtbar, doch schwer zu überwinden.

Der Autor

Philipp Hedemann, 1979 in Bremen geboren, studierte in Passau und Cardiff, Wales, Politik, Soziologie und Germanistik. Nach seinem Zeitungsvolontariat, u.a. beim Springer Auslandsdienst in London, lebte er von 2010 bis 2013 in Addis Abeba und berichtete von dort aus Äthiopien und ganz Afrika. Seine Texte und Fotos erscheinen u. a. in der Welt, der Zeit, der FAS, NZZ und Cicero. 2011 gewann er für eine Reportage über Strandurlaub in Somaliland, einer international nicht

Ein starker Sommer im Racket Center Wir freuen uns sehr darüber, Ihnen – unseren Leserinnen und Lesern – den Buchautor, Journalisten und Reisenden Philipp Hedemann persönlich vorstellen zu dürfen. Philipp Hedemann liest am Mittwoch, den 27. Juli 2016, um 19.00 Uhr aus seinem Buch. Begleitet wird dieser Leseabend mit Musik, einer äthiopischen Kaffeezeremonie und äthiopischem Essen. Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro. Davon gehen 5 Euro als Spende an das äthiopische Kinderhilfsprojekt TDKET und Sie erhalten einen 5 Euro-Gutschein für das Restaurant Marea. Weitere Infos und Anmeldung: www.gsm-mbh.net

anerkannten Republik im Norden Somalias, den zweiten Platz des Meridian-Journalistenpreises, 2013 für eine Reportage über die Rückkehr der Kolonialherren nach Mosambik den Journalistenpreis der Bayreuth International Graduate School of African Studies. Lauflegende Haile Gebrselassie sagt über den Autor: „Ich kenne Philipp Hedemann, seitdem er nach Äthiopien gekommen ist. Leider ist er nie ein guter Läufer geworden. Aber er kennt mein Land sehr gut und ist ein exzellenter Erzähler.“

Anzeige

Spiel, Satz und Sieg! Setzen Sie auf die Richtigen. Elektrotechnik Menzel – wenn es um Elektro-, Energie- und Gebäudetechnik geht. Denn mit uns läuft’s richtig rund – jetzt Beratungstermin vereinbaren.

Lessingstraße 6 • 69181 Leimen T 06224 1751402 • F 06224 1751422 info@et-menzel.de

Voller Energie für Ihre Lösung!

www.elektrotechnik-menzel.de

21


DOSSIER

Traumstadt Addis Abeba?!

Eine Woche arbeiten und leben in Afrikas heimlicher Hauptstadt Der Reisebericht von Ann-Kathrin Pfeifer und Dennis Fuhrmann

F

ragen Sie doch mal bei Freunden und Bekannten, was diese denn unter einer „Traumstadt“ verstehen? Barcelona, München, New York, Rom …? Wir wagen die These: Addis Abeba würden Sie als Antwort wohl nicht erhalten. Objektiv betrachtet lässt sich dies nachvollziehen. Nach wie vor zählt Äthiopien zu einem der ärmsten Länder der Erde. Zwar boomt die zweithöchstgelegene Hauptstadt der Welt, die Bautätigkeit an Straßen und Gebäuden ist unübersehbar. Die Armut aber lässt sich ebenso wenig übersehen. Von dem Fortschritt profitiert zuallererst die Oberschicht – für andere wird das Leben teurer, die Luft schlechter und die Wohn- und Verkehrssituation prekärer. Wir wollen die durchaus auch positiven Aspekte der dringend notwendigen ökonomischen Stadtentwicklung nicht in Abrede stellen. Dennoch: Aus dieser Perspektive hat Addis mit einer Traumstadt rein gar nichts zu tun. Im Folgenden aber ändern wir die Perspektive und erinnern uns an unseren ersten

22 RC Premium 2/2016

Besuch der „neuen Blume“, wie Addis Abeba übersetzt heißt. Eine Flut von Eindrücken hat uns geprägt – sehen, hören, spüren, riechen …! Was ist geblieben? Geblieben sind intensive Empfindungen, die wir mit unserem Aufenthalt in der Faschingswoche verbinden.

welch großartige Chancen die Projektgründer Tariku und sein Bruder Desta mit Hilfe des Tennissports den Kindern eröffnen. So konnte ich es kaum erwarten, mehr von diesen begabten und zielstrebigen Kindern aus Äthiopien zu erfahren.

Offensichtlich ging diesem Besuch ein Gefühl voraus, das sich entwickelt hat, seit wir zum ersten Mal von dem äthiopischen Bildungsprojekt gehört haben. Ich, Dennis Fuhrmann, wurde mit der „Tariku and Desta Kids´ Education through Tennis Development (TDKET) Ethiopia“ konfrontiert, als ich nach einem Praktikumsplatz suchte, vom GSM-Praktikumsprogramm im Racket Center erfuhr und im Internet recherchierte. Die Geschichte von Yonas Gebre, der als Kind aus ärmsten Verhältnissen dank der TDKET ein Hochschulstipendium in den USA aufnehmen konnte, erweckte meine tiefe Leidenschaft für das Projekt. Da ich dem Tennissport sehr verbunden bin, war ich tief berührt,

Bei mir, Ann-Kathrin Pfeifer, war dies ein wenig anders. Ich kannte das Projekt von früher, da ich selbst in der Tennisakademie Rhein-Neckar trainiert hatte. Bereits 2008 lernte ich die erste Generation des „Ethiopian Kids´ Tennis Program“ kennen. Leider interessierte mich als jugendliche Tennisspielerin nicht, was hinter diesem einzigartigen Projekt wirklich steckt. Stattdessen profitierte ich von der Spielstärke und dem Trainingsfleiß der Kinder als deren Sparringspartner. Irgendwann wurde mir zunehmend bewusst, welch großartige Leistung die Kinder erbringen, um unter den ihnen gegeneben Umständen auf solch erstaunlich hohem Niveau Tennis zu spielen.


Als wir beide schließlich im August 2015 einen der begehrten Praktikumsplätze ergattern konnten, bestand unsere erste Aufgabe darin, vier der insgesamt siebzig Projektkinder bei ihrem sechswöchigen „Gastspiel“ im Racket Center zu betreuen. Die Kinder und die Beziehung zu ihrem Trainer und Mentor Tariku Tesfaye haben uns tief berührt. Ihr Auftreten und die Freundlichkeit, das Benehmen und ihre Disziplin – all das, was diese Kinder an den Tag legten, hat uns überwältigt. Ihre Freude über Kleinigkeiten, die aufrichtige Dankbarkeit und ihr unverstellt herzliches Wesen haben unsere Herzen erreicht. Dementsprechend herzzerreißend war der Abschied. Keiner wusste, ob wir uns jemals wiedersehen. Ungewiss war die Zukunft dieses Projekts – trotz seiner zehnjährigen Erfolgsgeschichte. Der Gedanke, diese Kinder und Tariku nie wieder zu sehen, machte uns unglaublich traurig. Die Kinder schrieben uns zum Abschied einen Brief und bedankten sich bei uns für die unglaubliche Zeit. Selten haben wir in unserem Leben etwas so Dankbares und Schönes gelesen. Da wurde uns klar: Wir wollen nach Addis Abeba, die Kinder und Tariku wiedersehen und alles in unserer Macht stehende tun, um das Projekt in seiner Heimat zu unterstützen. Was also steht in unserer Macht? Was können wir tun? Können wir dem großen Traum von einer besseren Welt in unserem klitzekleinen Dasein ein wenig zur Wirklichkeit verhelfen? Bei dem Versuch, sportliche Größen ins TDKET-Boot zu bringen, offenbarte sich das in unserer Macht stehende mit aller Kälte der Realität. Wie schön wäre es gewesen, für dieses einzigartige Engagement von Tariku und für den unvergleichlichen Erfolg seiner Arbeit, das direkte Commitment einer Persönlichkeit aus dem Tennissport zu bekommen. Immerhin ist es gelungen, von Roger Federer einen Tennisschläger zu erhalten, um ihn zugunsten des Projekts zu versteigern. Doch wie sehr haben wir davon geträumt, ihn auf der kleinen Tennisanlage in Addis Abeba persönlich begrüßen zu

dürfen. Der Glanz für Tariku und seinen „Circle of Friends“ wäre unermesslich gewesen – doch genau den hätte sich die TDKET nach Jahren des unermüdlichen Voranstrebens unserer Einschätzung nach auch verdient. So begeben wir uns frohen Mutes auf einen herausfordernden Weg der kleinen Schritte. Ein Patenschaftskonzept soll das Projekt auf die notwendige breitere Basis stellen. Dazu müssen eine Reihe von Voraussetzungen geschaffen werden: Zuallererst bedarf es der Fotos und Biografien aller Kinder. Dies jedoch lässt sich nur vor Ort realisieren. Lange nachdem die Kinder von ihrem Sommeraufenthalt wieder zurück in Addis waren, diskutierten wir auch mit dem deutschen TDKET-Freundeskreis dieses Thema. Wir werden nie vergessen, als uns Matthias Zimmermann als maßgeblicher Projekttreiber am Ende dieser Besprechung die Frage stellte: „Wollt ihr mit nach Addis?“. Wovon wir still geträumt, was wir uns aber kaum zugetraut haben – geschweige denn leisten konnten – war plötzlich Realität. Matthias übernahm unsere Flugkosten (aus seiner privaten Tasche, was wir erst im Nachhinein erfuhren und was uns noch dankbarer macht), so dass wir uns lediglich um unsere Unterbringung kümmern mussten. Mit Begeisterung übernahmen wir die organisatorischen Vorbereitungen für die Reise und den Aufenthalt. Am letzten Schultag vor den Faschingsferien ging es endlich los. Pünktlich um 10.25 Uhr an diesem 5. Februar startete das Flugzeug nach Addis Abeba. Wir alle – Dennis und Ann-Kathrin gemeinsam mit dem Projektmitbegründer Bruno und seiner Frau Susanne, der langjährigen Projektpatin Barbara sowie unserem Chef Matthias, seiner Freundin Anke und seiner Schwester Ruth – konnten es kaum erwarten, so groß war die Freude auf das Wiedersehen mit unseren äthiopischen Freunden. Angekommen in Addis Abeba wurden wir am Flughafen herzlich empfangen. Tariku kam mit dem Kleinbus, gestiftet vom „IC Deutschland“, dessen Logo

Mehr erkennen. Mehr erreichen.

Seit über 25 Jahren bietet FERI als erster unabhängiger Anbieter in Deutschland für private und insƟtuƟonelle Anleger ein einzigarƟges Konzept: Erstklassiges Vermögensmanagement mit eigenständigem Research – für maximalen Überblick und größtmögliche Anlagesicherheit.

FERI AG Haus am Park Rathausplatz 8 - 10 61348 Bad Homburg v.d.H. Tel.: +49 (0)6172 916-0 info@feri.de • www.feri.de

23 Anzeige


neben dem der Manfred Lautenschläger-Stiftung stolz an vielen Stellen des Fahrzeugs prangte. Lia, Ali, Lias Bruder und dessen Ehefrau waren da – unsere Gastgeber der bevorstehenden Woche. Lia hat in Ann-Kathrins Heimatort einen Friseursalon. Sie ist, wie es der Zufall so will, Ann-Kathrins Friseurin und war, wieder ein Zufall, genau im Zeitraum unserer Reise ebenfalls in ihrer alten Heimat bei Verwandten. Als wir bei Lias Bruder zu Hause ankamen, tauchten wir ein in die Realität der Wohnkultur des gehobenen äthiopischen Mittelstands: Eine Wellblechsiedlung ohne befestigte Zufahrtswege, irgendwo zwischendrin ein Lehmhäuschen mit Blechdach, darin Feuerstelle, Bad mit „Handdusche“ (dank eines Plastikbehälters, mit dem man sich kaltes Wasser über den Kopf gießen konnte) und zwei kleine Zimmer. Ad hoc waren wir angekommen – mitten im Leben, einem anderen Leben, mitten in Addis Abeba. Gleich nach unserer Ankunft wartete eine tolle Mahlzeit auf uns. Als erstes wurde extra für uns äthiopisch gekocht. Die Gastgeber waren so freundlich, dass sie uns sogar ihr Schlafzimmer für die Zeit in Äthiopien überließen. Es ist nicht zu beschreiben, wie herzlich die Menschen uns dort aufnahmen. Sie taten alles dafür, dass es uns in dieser Woche gut ging. Ihr gesamter Tagesablauf wurde nach uns ausgerichtet. Freilich waren wir inmitten dieser Siedlung für alle Nachbarn wahre „Exoten“. Umso mehr hat uns die Freundlichkeit, die uns auf unseren täglichen Wegen entgegenschlug, zutiefst berührt. Die Menschen um uns herum waren zweifellos arm – arm an Materiellem, arm an Geld – aber mitnichten arm an Lebensfreude. Viele der fröhlichen und hübschen Gesichter haben sich in positiver Weise in unser Gedächtnis gebrannt. Als wir am nächsten Morgen auf dem Weg zur Tennisanlage waren, sahen wir Addis Abeba das erste Mal bei Tag. Kurzum: Es war überwältigend. Unsere Eindrücke, die wir schon auf der kurzen Fahrt vom Flughafen in unsere Wohnstätte gewonnen hatten, wurden bestätigt: Das Leben in dieser Stadt findet definitiv draußen statt. Besonders beeindruckt waren wir von einer Gruppe Bauarbeiter, die gerade dabei war, aus einer simplen und durchaus gefährlich anmutenden Konstruktion aus Eukalyptusstämmen ein Hochhaus zu bauen. Natürlich gab es auch andere Erlebnisse, die uns schon ziemlich nahe gingen: Wir haben Menschen gesehen, die zwischen Schnellstraßen auf kleinen Inseln schliefen, Bettler, die an Autoscheiben klopften und einmal ein kleines Kind – vielleicht vier oder fünf Jahre alt – das seine offensichtlich blinde Mutter an der Hand über die Straße führte. Doch nie gab es einen Zeitpunkt, an dem wir uns unsicher gefühlt hätten. Auch wenn wir zu Fuß durch die Straßen gingen, wurden wir selten angesprochen oder angebettelt. Unsere Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen waren stets voller Freundlichkeit und gegenseitiger Achtung. Abb. 1: Begrüßung mit traditioneller Kaffeezeremonie durch die Gastgeberin unseres Zuhauses Abb. 2: Dennis und Dinkenesh, TDKET-Kind der ersten Generation, bei der Büroarbeit Abb. 3: Die zwei Feld Tennisanlage der TDKET Abb. 4: Ann-Katrin mit Tariku Tesfaye und Yosef beim Trainingsabschluss

24 RC Premium 2/2016


Das Wiedersehen aber mit „unseren Tenniskindern“ Kia, Hanan, Yoseph und Nati war für uns voll überschwänglicher Freude. Acht Wochen lang haben wir die Kinder in Deutschland beinahe täglich betreut, und die Umarmungen fühlten sich an, als wären wir nie getrennt gewesen. Das Klima auf Tarikus Tennisanlage ist von einem Maß an Herzlichkeit geprägt, das man sich kaum vorstellen kann. Fast siebzig strahlende Augenpaare waren bei unserer Ankunft auf uns gerichtet – offensichtlich wurden wir von allen Kindern des Projekts sehnsüchtig erwartet. Auf nur zwei Plätzen mit allen von ihnen wenigstens ein paar Bälle zu schlagen nahm dann den kompletten Tag in Anspruch. Es war auch aufgrund der Höhenlage sehr anstrengend, hat uns aber unglaublich viel gegeben: Freude, Zufriedenheit und positive Energie. Um die Kinder in unserer Datenbank zu erfassen, brauchten wir auch deren Vertrauen und Mitteilungsfreude. So sind es tatsächlich siebzig „Steckbriefe“ geworden – allesamt von Kindern, die unglaublich lernwillig und in einem überaus sympathischen Sinne neugierig sind. Das machte die manchmal enorm viel Geduld fordernde Zusammenarbeit mit anderen Förderern aus Äthiopien durchaus wett. Gleichwohl gehört es zur kulturellen Besonderheit, es sich selbst oft viel schwerer zu machen als eigentlich notwendig. Mit Pünktlichkeit, Genauigkeit und ein wenig Organisationstalent wäre manches einfacher gewesen. Unsere Ziele haben wir dennoch erreicht, über den damit verbundenen, manchmal überflüssigen Aufwand sehen wir gelassen hinweg. Das ist es, was wir gelernt haben: Die große Menschlichkeit lässt manchen Kompromiss gut ertragen – auch Mittelwege führen zum Ziel, („irgendwie, irgendwo, irgendwann“).

So war es eben spannend und bereichernd, Einblicke in eine Kultur zu bekommen, die bei allen menschlichen Gemeinsamkeiten doch in vielem so gänzlich anders ist. Was für uns selbstverständlich ist, ist für diese Menschen teilweise fremd. Tariku und seine liebenswerte Art waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass Addis Abeba zu unserer persönlichen Traumstadt wurde. Ganz abgesehen von den Kindern und unseren Gastgebern, die uns in dieser Woche zu ihrem persönlichen Lebensmittelpunkt machten. Unserer Kultur entspricht es, häufig zuerst die Arbeit in den Mittelpunkt zu stellen, weshalb es uns leider nicht möglich war, noch mehr von dieser weitläufigen Stadt, geschweige denn von seinem landschaftlich sehr reizvollen Umland zu sehen. So sind wir uns – Dennis und Ann-Kathrin – darüber einig geworden: Dies war bestimmt nicht unser letzter Besuch in dieser traumhaften Stadt mit seinen wunderbaren Menschen. Wir haben den Begriff „Traumstadt“ für uns neu definiert. Es müssen nicht die Stadt am Meer, die historische Altstadt oder die Prachtalleen mit ihren Vergnügungsvierteln sein. Was eine Stadt prägt, ist das besondere Leben, ihre Vitalität und Vielfalt, das Streben nach Menschlichkeit unter schwierigsten, bisweilen auch unmenschlichen Umständen. Und so verging diese Woche wie im Flug. Am Samstag spätabends stiegen wir in unseren Flieger um nach ein paar Stunden Schlaf in Deutschland wieder aufzuwachen. Und doch haben wir einen Teil unseres Herzens dort gelassen, in dieser einzigartigen Stadt, in Addis Abeba – in unserer „neuen Blume“ …

Anzeige

| ISB

Wir beraten Sie gerne.

Wohnfühlen mit ISB

www.isb-walldorf.de Tel. 06227 / 83987 – 0

25


DOSSIER

Äthiopisches Kindertennisprojekt der TDKET erschließt sich neue Perspektiven

Eindrücke aus der Reise einer Delegation des Turniersportvereins Racket Center e.V. nach Addis Abeba im Februar 2016

D

ie persönlichen Begegnungen mit Tariku und dem Kreis seiner einheimischen Förderer und Führungsmitglieder der TDKET in Addis Abeba in der Woche vom 6. bis zum 14. Februar 2016 stimmen hoffnungsfroh. Dies sei als wichtiges Fazit vorangestellt, schließlich galt der Besuch der Bestrebung, dem Projekt eine Zukunft zu geben. Dass Stiftungen Projekte „anstiften“, gehört zu ihrer Natur. Dementsprechend erweisen sich Projekte eben genau dann als erfolgreich, wenn es gelingt, ihre Existenz auf eine breitere Basis zu stellen. Schließlich müssen Initiativen dieser Art irgendwann ihre Nachhaltigkeit unter Beweis stellen, und das bedeutet: Unabhängigkeit. Das ist das Ziel und der Auftrag, den die Stifter und Förderer der ersten Stunde – allen voran Dr. Manfred Lautenschläger und Dr. Jürgen Thiesbonenkamp (der frühere Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe) – den Projektverantwortlichen genau zum richtigen Zeitpunkt erteilt haben. „Werdet mehr, zieht die Menschen in Euren Bann, erweitert Euren Kreis, werdet unabhängig …“!

Zur Lebensfähigkeit des TDKET Projekts

Nachhaltige Lebensfähigkeit braucht Unabhängigkeit! Dazu muss ein Projekt in der Verfolgung seines „genuinen“ Zwecks erfolgreich sein. Zweck des TDKET Projekts ist die Erreichung eines für äthiopische Verhältnisse höchstmöglichen akademi-

26 RC Premium 2/2016

schen und sportlichen Niveaus. Der sportliche Erfolg genießt insofern einen starken Stellenwert, weil er das Leistungsvermögen der Kinder wahrnehmbar macht und den Kindern das Selbstvertrauen gibt, das auch die schulischen Leistungen beflügelt. Nun haben mit einer Ausnahme alle Kinder der ersten Projektgeneration einen akademischen Abschluss (College, Highschool, University) erworben. Yonas Gebre hat es sogar geschafft, in den USA ein Tennisstipendium zu halten und ist dort als Führungsspieler seiner Mannschaft sportlich und akademisch außerordentlich erfolgreich. Damit hat die TDKET bewiesen: Beides geht Hand in Hand – Sport und Bildung! Nachhaltige Lebensfähigkeit braucht Wahrnehmbarkeit und Anerkennung. Zunehmende Anerkennung gewinnt die TDKET natürlich insbesondere in der Tennisszene. Fachleuten erschließt sich die Leistungsfähigkeit der Kinder auf den ersten Blick. Ihr sportliches Auftreten fördert die Bereitschaft zum Engagement. Privilegierte Freunde des Tennissports sind bereit, für unterprivilegierte Freunde des Tennissports Verantwortung zu übernehmen. Der Internationale Club, besonders der IC Deutschland unter der Präsidentschaft von Alexander Kurucz, hat diese Verantwortung zu einem kulturstiftenden Prinzip erklärt. Vorbildlich ist das Comittment der Mitglieder des IC für die äthiopischen Tenniskinder und deren Leidenschaft für ihren Sport.


Nachhaltige Lebensfähigkeit braucht Führung und Freundschaft. Es ist gelungen, für das Führungsgremium der TDKET eine „Nachfolgereglung“ zu treffen. Die neuen „Members of the Board der TDKET“ stimmen zuversichtlich, wenn diese „jüngere Generation an Leitfiguren“ das hält, was sie verspricht. Alle Vorstandsmitglieder sind aktiv im gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben Addis Abebas verankert und haben die Möglichkeiten, das Projekt nicht nur beratend, sondern auch operativ und finanziell voranzubringen!

Sie erschließen ein Netzwerk an Persönlichkeiten, die dem Tennisprojekt ihre Freundschaft schenken. Der Circle of Friends wächst …! Spendenkonto des Fördervereins des TRC e.V.: Kreditinstitut: Volksbank Wiesloch Kontoinhaber: Förderverein TRC e.V. IBAN: DE57 6729 2200 0027 9363 00 BIC: GENODE61WIE

Zur finanziellen Zukunft des TDKET Projekts

Es soll ein Patenschaftskonzept realisiert werden, welches den direkten Bezug zwischen Förderer und einem der Tenniskinder herstellt, gleichwohl die Förderung dem Projekt als Ganzes zu Gute kommt. Es gibt nur einen Spendenempfänger: Die TDKET als NGO und als Heimat für alle Tenniskinder – kein Kind wird bevorzugt oder benachteiligt. Dass ein Engagement in Form einer Patenschaft dem Förderzweck im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht verleiht, wird für die Spendenbereitschaft als hilfreich erachtet.

Anzeige

Flotter Feger! Breer Gebäudedienste Heidelberg GmbH Fritz-Frey-Straße 17 · 69121 Heidelberg Tel. 06221/91 59 99-0 Egal ob SAP-Arena, 5-Sterne-Hotel, internationaler Dienstleister oder Krankenhaus – jedes Projekt verlangt eine gründliche und individuelle Planung. Wir bringen Ihre Bedürfnisse in Einklang mit einem optimalen Preis-LeistungsVerhältnis. Dafür stehen wir seit 1897.

www.breer.de 27

Gebäudereinigung · Sicherheitsdienste · Klinikdienste · Hoteldienste · Steinflächenveredelung · Dienstleistungen · Beratungsleistungen


Mit dem konzeptionellen Entwurf einer Crowdfunding-Initiative beschäftigen sich Studierende der Universität Bayreuth in wissenschaftlichen Bacherlor- und Masterarbeiten unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert Woratschek. Sie analysieren die theoretischen Erfolgsfaktoren für diese Form der Spendengenerierung. Das TDKET-Projekt dient den Studierenden als praktisches Beispiel. Die geschaffenen Ressourcen (Plätze, Nebenräume, das Nachbargebäude) müssen für einen Zusatzerwerb aus gewerblichem Tennisunterricht genutzt werden. Dabei gilt: Das Training der Kinder und ihre Trainingszeiten genießen uneingeschränkte Priorität. Dennoch muss die Auslastung der Tennisplätze erhöht werden: In der Zeit, in der die Kinder in der Schule sind, können private Stunden von Tariku und seinen Trainern erbracht und Einkommen erzielt werden. Die Bekanntheit des Projekts und der Trainer ist hierfür hilfreich.

Erfreulich zu sehen, dass viele diese Auffassung teilen. So gewinnt die TDKET zunehmend an neuen Freunden – der Circle of Friends wächst …:

Spendenübergabe Bruno Böhler - Salzach-Gymnasium Maulbronn

Gleichzeitig muss das Gesamtbudget verschlankt werden. Nach abgeschlossener Aufbauarbeit können Personalkosten im Organisationsbereich gestrafft und der Verwaltungskostenanteil insgesamt verringert werden. Nicht umhin kommt man, die Anzahl der Kinder dadurch zu reduzieren, dass ausscheidende Kinder nicht mehr ersetzt werden. Die ideale Konstellation ergibt sich aus 60 Kindern: 24 im engeren Leistungsbereich und 36 im erweiterten Kreis, aus denen talentierte „Nachrücker“ als Leistungsspieler rekrutiert werden. Es gilt, Ideen zu entwickeln, inwieweit Synergien mit umliegenden Institutionen genutzt werden können. An die Tennisanlage grenzen eine Kochschule, Kliniken und Schulen. Von dort sollen Engagierte gewonnen werden, die für die Kinder kochen, eine medizinische Supervision gewährleisten und zur sportlich-pädagogischen und schulischen Betreuung beitragen.

Zur Perspektive des TDKET Projekts

Das TDKET Projekt steht zweifellos vor herausfordernden und anstrengenden Effizienzmaßnahmen. Erste Schritte dahingehend wurden unternommen. Der Besuch in Addis Abeba stimmt optimistisch, dass dieser Weg in die Unabhängigkeit erfolgreich gestaltet werden kann. Dazu braucht es freilich viele Unterstützer und Mitstreiter. Ein Budget-, Zeit- und Maßnahmenplan ist bereits erstellt. Insofern ist jede Hilfe willkommen und kann zielgerichtet in die Organisation der Umsetzung eingebunden werden. Benötigt werden vor allem Paten – solche, die Geld spenden und solche, die sich organisatorisch mit einbringen und den “Circle of Friends“ gemeinsam mit uns erweitern.

Spendenübergabe Richard Kornmeier - Johann Philipp Bronner Schule

Gleichzeitig profitieren auch andere, die dem Projekt ihre Fähigkeiten und ihr Herztblut zuteil werden lassen.

Was alle Beteiligten dabei trägt, ist die gemeinsame Überzeugung: Die Kraft des Sports kann auch den Ärmsten der Armen zu Perspektiven verhelfen und Träume Wirklichkeit werden lassen …

28 RC Premium 2/2016

Dr. Matthias Zimmemann übergibt im Auftrag von Prof. Dr. med. Helmut Seitz (Ärztlicher Direktor des Salem Klinikum Heidelberg) ein Endoskop an Dr. med. Eskinder Tesfaye (Oberarzt an einem Krankenhaus in Addis Abeba)


Joachim Beigel 06221 8446-444

Michael Stumpf 06221 8446-777

www.abcdruck.de 路 www.abcmedien.eu 路 www.abcpremium.de

Winfried Rothermel 06221 8446-555

29


STRATEGIE BEITRAG

Die Tiger-Strategie: Wie das Leben eben so spielt.

Nein – im Dschungel des Lebens kommt es nicht darauf an, was im Leben passiert, sondern was du daraus machst. Von Prof. Dr. Lothar Seiwert

W

enn etwas in deinem Leben nicht so läuft, wie du es dir vorstellst, hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst dich in einem Erdloch verkriechen, verzweifeln, schimpfen und andere für die Probleme, mit denen du dich konfrontiert siehst, verantwortlich machen. Oder du schärfst deine Krallen und stellst dich der Herausforderung, um daran zu wachsen. Willst du Beute machen, musst du dich in den Dschungel wagen. Nur mitten im Leben kannst du einen Durchbruch erzielen. Überlass das Jagen also nicht den anderen, sondern sorge selbst für deine Beute. Dein Jagdinstinkt, der in jedem von uns steckt, hilft dir dabei. Er ist wie ein innerer Kompass. Schärfst du diesen Instinkt, wirst du reiche Beute machen. Vernachlässigst oder unterdrückst du ihn, verkümmert er und zeigt sich höchstens als zartes Kätzchen oder als träger Kater. Erfolg stellt sich nicht durch Glück oder Zufall ein, sondern nur, indem du dich auf die Suche danach begibst. Das Schwierigste dabei ist meist der Anfang. Zögere nicht. Mach dich auf

30 RC Premium 2/2016


Ein starker Sommer im Racket Center Erleben Sie Herrn Prof. Dr. Lothar Seiwert am Mittwoch, den 1. Juni 2016 im Rahmen unserer RC Veranstaltungsreihe Ein starker Sommer mit seinem Vortrag zum Buch. Seine Präsentation zum Thema: „Die Tiger-Strategie“ startet um 19 Uhr! Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro. Davon gehen 10 Euro als Spende an das äthiopische Kinderhilfsprojekt TDKET und Sie erhalten einen 5 Euro-Gutschein für das Restaurant Marea. Weitere Infos und Anmeldung: www.gsm-mbh.net

den Weg! Wie, das zeigt das neue Buch von Prof. Dr. Lothar Seiwert, seit über 30 Jahren Europas führender Experte für Zeit- und Lebensmanagement, „Die Tiger-Strategie: Wer für seine Erfolge nicht selber sorgt, hat sie nicht verdient. Die Kraft steckt in dir!“.

Jagd und ein Stratege, der seine Kraft nicht bei einer erschöpfenden Hetzjagd vergeudet. Ob im Gebirge, im Dschungel, in der Steppe oder im Wasser, mühelos passt er sich den Herausforderungen seines Lebensraumes an und gibt nicht auf, bis er Beute gemacht hat.

Ein Meisterjäger genießt die Jagd. Erfolg ist für ihn, was ihn satt und glücklich macht.

Und genau das kannst du auch. Du musst nur anfangen. Mit jedem noch so kleinen Schritt kommst du deinem Ziel näher, auch wenn es dir gerade unendlich weit entfernt zu sein scheint. Und vergiss niemals: Ein Meisterjäger genießt die Jagd. Erfolg ist für ihn, was ihn satt und glücklich macht.

Im Tiger vereinen sich die fünf Schlüsselkompetenzen Klarheit, Kraft, Kampfgeist, Konzentration und Konsequenz auf harmonische Weise. Der Tiger hat keine natürlichen Feinde, ist ein Symbol für Stärke, Mut und Tapferkeit, ein Meister der

Lothar Seiwert: Die Tiger-Strategie. Wer für seine Erfolge nicht selber sorgt, hat sie nicht verdient. Die Kraft steckt in dir! Originalausgabe, 160 Seiten, geb. mit Schutzumschlag und zahlr. 2c-Abb., ISBN: 978-3-424-20139-0, € 16,99 München: Ariston-Verlag, 2016

Der Autor

Prof. Dr. Lothar Seiwert wurde auf Sumatra geboren, der Heimat des berühmten Sumatra-Tigers; von Kindesbeinen an war er von Tigern wegen ihrer Individualität und Autonomie fasziniert. Mit über fünf Millionen verkauften und in mehr als 40 Sprachen übersetzten Büchern ist der Bestsellerautor Europas einflussreichster Vordenker in Sachen Zeitökonomie und Lebensmanagement. Mehr als eine halbe Million Zuhörer haben den mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Key-note-Speaker und Trainer bei Vorträgen und Seminaren in Europa, Asien und den USA erlebt. Mit Die Bären-Strategie: In der Ruhe liegt die Kraft stand er über 14 Wochen ganz vorne auf den Bestsellerlisten; sein Weltbestseller Simplify your Life (zusammen mit Werner Tiki Küstenmacher) war fast 300 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Weitere Informationen unter www.Tiger-Strategie.de.

31


TOAST MASTER

Traumhaft sicher reden: ZAP³ ermöglicht eine besondere Form des Fitnesstrainings

Gründung Toastmasters International (TM)-Club im ZAP³ in Nußloch Von Dr.-Ing. Karl-Heinz Hellmann, Advanced Communicator Silver

W

arum verwirklichen manche Menschen ihre Träume und andere nicht? Warum erreichen manche Menschen große Ziele und viele nicht? Warum gehen manche Menschen täglich ins Fitness Center? Und warum sitzen andere lieber auf dem Sofa vor Privatfernsehen mit Bier und Chips? Die Antwort ist einfach: der Unterschied liegt in der mentalen Stärke. Und diese Stärke kann man trainieren, wie einen Muskel. Es gibt verschiedene physikalische Fundamentalgesetze die jeden Menschen, auch Weltmeister, davon abhalten, große Ziele zu erreichen. In der Psychologie heißt z.B. eine Form des Entropiegesetzes „Verschieberitis“ oder „innerer Schweinehund“. Die Frage, wie man solche Hindernisse überwinden lernt, soll im Racket Center beantwortet werden.

Wie kann ich meine mentale Stärke entwickeln?

Zunächst einmal dadurch, in dem man folgende Angst überwindet: freies Reden vor Menschengruppen. Laut einer Untersuchung (The Times, October 30, 2013) gehört das freie Reden vor vielen Menschen zu den größten Ängsten von Menschen überhaupt. Wer diese große Angst überwindet, kann in kleinen, weiteren Schritten große Ziele auf Dauer erreichen. Dazu wurde schon vor über 90 Jahren „Toastmasters

32 RC Premium 2/2016

International“ zum Aufbau mentaler Stärke gegründet. Mittlerweile hat diese Club-Organisation über 313.000 Mitglieder in 14.000 Clubs, davon in Deutschland 2.500 Mitglieder in 80 Clubs, einige davon englischsprachig. Auch in unserer Region gibt es mehrere Clubs in drei Sprachen. Man könnte das, was sich da über viele Jahre entwickelt und bewährt hat, auch als „Fitness-Kette für mentale Stärke“ bezeichnen.

Wie funktioniert das Training in einem solchen Toastmaster Club?

Vordergründig lernt man anhand von Übungsheften in einfachen Übungen freies Reden vor Publikum in vier verschiedenen Leistungsstufen, deren Absolvierung mit Zertifikaten ausgezeichnet wird. In den Übungen für Fortgeschrittene können alle Standardredesituationen im beruflichen und privaten Umfeld geübt werden. Daneben besteht die Möglichkeit, in drei Stufen seine Führungsfähigkeiten zu entwickeln. Das Selbstlernsystem ist selbstorganisiert, indem jedes Mitglied Aufgaben übernimmt. Das alles findet in einer sehr positiven und motivierenden Lernatmosphäre statt, wofür der jährlich wechselnde Club-Vorstand verantwortlich ist. Die Vorstandsmitglieder werden zusätzlich in Führungsaufgaben trainiert.


Zur Neugründung sind mindestens 20 Mitglieder erforderlich, damit die vielen Aufgaben gleichmäßig verteilt werden können. Dazu laden wir Sie herzlich zur Gründungsversammlung am 01.06.2016 im Anschluss an den Vortrag „Das Tiger-Prinzip“ des international ausgezeichneten Berufsredners Lothar Seiwert (Mitglied ZAP³) ein. Der Vortrag beginnt um 19.00 Uhr im Racket Center Nußloch. Mehrere erfahrene Toastmaster stellen Ihnen den genauen Ablauf sowie Inhalte vor und stehen für alle Fragen rund um „TM“ zur Verfügung. An Ort und Stelle kann dem neuen Club beigetreten werden

Die Lernabende finden regelmäßig alle 14 Tage statt und werden anhand einer weltweit einheitlichen Agenda straff in zwei Stunden (120min) moderiert. Das Selbstlernsystem ist eine gemeinnützige Einrichtung. Die Jahresgebühr beträgt weniger als 100 Euro und ein Übungsheft mit fünf Übungen kostet sechs Euro. Wer hier lernt, entfaltet seine Persönlichkeit und entwickelt eine große mentale Stärke, die auch in jährlich zwei internationalen Redewettbewerben unter Beweis gestellt werden kann. Folgerichtig passt diese neue „Fitness“abteilung sehr gut zum ganzheitlichen Präventionskonzept von Dr. Zimmermann, der sofort bereit war, seine Räume kostenlos für einen solchen neuen, deutschsprachigen Club zur Verfügung zu stellen.

» www.toastmasters.org

Anzeige

33


ZAP3 PHYSIOTHERAPIE INFORMIERT

Ein traumatisches Erlebnis

Oder: warum Physiotherapeuten nicht nur Knochen und Muskeln behandeln Von Dominik Klaes, Leiter ZAP3 Physiotherapie

A

ls ich meine neue Patientin Sarah (Name aufgrund von Datenschutz geändert) im Wartebereich abholte, traf ich auf ein 14 jähriges schüchternes Mädchen in Begleitung ihrer Mutter. Im Verlauf unseres Aufnahmegespräches erzählte mir Sarah von ihrer Verletzung. Sie hatte sich vor neun Wochen beim Fußball durch einen seitlichen Ausfallschritt die Kniescheibe „ausgerenkt“. Als die Kniescheibe aus dem Gelenk gesprungen ist, hatte Sarah sofort massive und sehr starke Schmerzen. Sie selbst kann sich an den Moment kaum mehr erinnern. Das einzige, was ihr in Erinnerung geblieben ist, sind die eigenen Schmerzensschreie. Der Notarzt wurde gerufen, Sie bekam vor Ort eine Kurznarkose und die Kniescheibe wurde bereits vom Notarzt wieder eingerenkt. Zur weiteren Untersuchung wurde Sarah in der Heidelberger Uniklinik stationär aufgenommen. Um weitere Verletzungen auszuschließen, wurden mehrere Untersuchungen (Röntgen, MRT) durchgeführt. Zum Glück gab es außer dem „Ausrenken“ der Kniescheibe und ein paar Banddehnungen im Knie keine weiteren Verletzungen. Während Sarah von diesem Erlebnis erzählt, ist ihr anzusehen, dass Sie das Ereignis trotz der bereits vergangenen Zeit noch sehr stark mitnimmt. Auch ihre Mutter war bei der Verletzung anwesend, ihr ist ebenfalls anzumerken, dass Sie sich ungern daran erinnert.

34 RC Premium 2/2016

tigste Ziel für Sarah war es, wieder mit ihrer Frauenmannschaft aktiv Fußball spielen zu können, ohne Angst dabei haben zu müssen. Dafür würde Sie alles geben!

Untersuchung der Kniescheibe auf Stabilität durch den Therapeuten

Sarah wurde mit Schmerzmitteln, Knieschiene, Gehstützen und einem Rezept für Physiotherapie aus der Klinik entlassen. Die Akutbehandlung fand in der nächsten wohnortnahen Physiotherapie statt. Durchgeführt wurden Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Schwellungsreduktion. Sarah kam zu mir in die Behandlung mit einem Rezept für „Krankengymnastik am Gerät“. Sie wollte unbedingt ihre Muskulatur mit einem Physiotherapeuten in der „Medizinischen Trainingstherapie“ wieder aufbauen. Sarah hatte im Alltag keine Probleme mehr mit ihrem Knie, aber große Angst, etwas falsch zu machen. Das wich-

Im Rahmen meiner körperlichen Untersuchungen zeigten sich keine weiteren Auffälligkeiten. Sarahs Knie war nicht gereizt, frei von Schwellungen; Gehen und Treppen herab- sowie hochsteigen waren für sie kein Problem. Das gesamte Bein war im normalen Alltag ausreichend belastbar. Im Rahmen der Untersuchung zeigte sich jedoch, dass Sarah sehr starke Ängste in Bezug auf ihr Knie entwickelt hatte. Sie traute sich kaum das Knie mehr als 60° zu beugen, richtige Kraft konnte sie aus Angst im gesamten Bein nicht entwickeln. Einige Tests konnten von mir nicht durchgeführt werden, da Sarah ihre Angst, das Bein zu belasten bzw. zu bewegen, nicht überwinden konnte. Ich wollte ihr Vertrauen nicht verlieren und verzichtete auf weitere Tests. Es zeigte sich also eine junge Patientin, die nach ihrer Verletzung körperlich schon wieder recht gut belastbar war, sich jedoch mental kaum etwas zutraute. Mein Eindruck, dass Sarah sehr von ihren Ängsten eingeschränkt war, verhärtete sich immer mehr. Um Klarheit zu bekommen, entschied ich mich dazu, Sarah zwei standardisierte Fragebögen ausfüllen zu lassen. Ich entschied mich für den Fragebogen „Pain Catastrophizing Scale“ (PCS = gibt Hinweise auf Probleme bei der Schmerzverarbeitung) sowie den


Der Mensch im Mittelpunkt

Orthopädietechnik Kinderorthopädie Sportversorgung Kompressionsstrümpfe und Bandagen

Brustprothetik Rehabilitationstechnik Hilfsmittel für die Krankenpflege

> Am Taubenfeld 27 69123 Heidelberg Telefon (0 62 21) 755 82 10 Telefax (0 62 21) 755 82 29 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung

> M7, 16 – 17 68161 Mannheim Telefon (06 21) 10 55 42 Telefax (06 21) 2 45 51 Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9.00 - 18.00 Uhr 10.00 - 14.00 Uhr Samstag

35


„Impact of Event Scale“ (IES = gibt Hinweise auf posttraumatische Belastungsstörungen nach traumatischen Ereignissen). Die Auswertung beider Fragebögen bestätigte meinen Eindruck eindeutig (PCS 44 von 52 Punkten, IES 41/75 Punkte). Sarah war von ihrer Verletzung durchaus traumatisiert. Damit Sarah wieder zu ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückfinden konnte, musste sie ihre Ängste überwinden. Um genauer bestimmen zu können, vor welchen Situationen Sie wirklich Angst hatte, gab ich ihr die Aufgabe eine Hierarchie der Angst zu erstellen. Die Hierarchie ging von 1 bis 10. An erster Stelle steht die Situation, vor der sie am meisten Angst hat, an der zehnten die, vor der sie am wenigsten Angst hat. Sarah bringt mir zu unserem nächsten Termin folgende Hierarchie mit: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Schnelle Bewegungen nach außen Körperkontakt mit dem Gegner Kniescheibe rutscht wieder raus Schmerzen im Knie Etwas nach so langer Pause falsch zu machen ... ... ... Auf das Tor zu schießen Joggen/Rennen

Interessant fand ich, dass in der Hierarchie nicht nur Ängste in Bezug auf ihr Knie auftauchten, auch soziale Ängste hatte Sie aufgezählt z.B. etwas nach so langer Pause falsch zu machen. Mein Ziel in der Therapie war es nun, Sarah Schritt für Schritt ihre Ängste zu nehmen. Ich wollte dazu gemeinsam mit ihr versuchen, die Angsthierarchie von 10 bis 1 abzubauen. Da es leider durch die Krankenkassen nicht zugelassen ist, die Praxis für die Therapie zu verlassen, konnte ich mit ihr nicht auf dem Fußballplatz selbst arbeiten. Wir verabredeten deshalb zuerst, das volle Potenzial der Praxis auszuschöpfen. Falls das Training auf dem Platz dann noch nötig sein sollte, würden wir Termine für „Personal Training“ vereinbaren. Sarah und ich begannen also mit dem Training. Sie bekam zu Anfang ein-

36 RC Premium 2/2016

Abb. 2 und 3: Übungen zur Stabilität der Beinachse (Hüfte, Knie, Fuß)

fachere Übungen von mir, die sie langsam und mit wenig Gewicht ausführen sollte. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass sie zu Beginn des Trainings Schmerzen erlebte. Mir war es wichtig, sie erleben zu lassen, dass ihr Knie bereits wieder viel belastbarer war als Sie sich vorstellen konnte. Sarah fasste schnell Vertrauen und wir konnten das Gewicht schnell steigern. Man konnte genau beobachten wie ihre Beine muskulöser wurden und sie deutlich mehr Kraft gewinnen konnte. Um wieder Fußball spielen zu können, war es für Sarah jedoch sehr wichtig auch schnelle Bewegungen zu kontrollieren. Ich wollte mit ihr mit dem Sprungtraining beginnen. Hierbei werden sowohl einbeinige als auch beidbeinige Sprünge in alle Richtungen ausgeübt. Im Laufe des Sprungtrainings wurden die Geschwindigkeiten und die Ausführungen variiert, um die Schwierigkeit zu steigern. Schon zu Beginn des Sprungtrainings wurde Sarah von ihren Ängsten eingeholt und völlig blockiert. Sie traute sich nicht, die Grundübung, einen kleinen Hopser mit beiden Beinen nach vorne, auszuführen. Im Gespräch mit ihr fand ich heraus, dass sie als Kind gerne Seilspringen geübt hatte. Ich gab ihr ein Sprungseil und sagte ihr, sie solle einfach loslegen. Da Sie mit dem Seilspringen

positive Erinnerungen und Emotionen verknüpfte, dachte sie gar nicht weiter darüber nach und fing sofort an. Nach ein paar Runden Seilspringen fragte ich, ob sie irgendwelche Schmerzen verspürte. Sie verneinte. Ich erklärte ihr, dass diese Bewegung genau dem Springen nach vorne entspricht. Sie müsse nur etwas weiter vorne landen. Da Sie keine Probleme beim Seilspringen zu haben schien, würde auch der Hopser nach vorne keine Probleme bereiten. Ich machte die ersten Sprünge mit ihr gemeinsam und der Groschen war gefallen. Sarahs Angst war verflogen, Sie konnte die Sprünge nach vorne ausführen! Im Verlauf der Einheiten steigerten wir die Weite der Sprünge, am Ende sprang Sie sogar auf eine Stufe, von der Stufe auf den Boden und auf die nächste Stufe. Sie hatte danach keine Angst mehr vor beidbeinigen Sprüngen! Als nächstes sollte sie einbeinige Sprungübungen durchführen. Hier tauchten die alten Ängste wieder auf. Sarah konnte nicht losspringen, sie war wie festgeklebt. Ich gab ihr die Aufgabe aus dem Stand einen kleinen Ausfallschritt auszuführen. Zuerst langsam, dann mit zunehmendem Selbstvertrauen immer schneller. Am Ende waren wir bei einem Sprung nach vorne mit Landung auf einem Bein angekommen. Sarahs Knie


Wettkampf hatte Sie noch etwas Angst und saß deshalb meist auf der Bank. Zu unserem letzten Termin kam Sarah mit strahlendem Gesicht. Bei dem letzten Spiel ihrer Mannschaft am Wochenende hatte sich eine der Spielerinnen verletzt. Der Trainer wechselte Sarah ein, alles ging so schnell, sie konnte nicht weiter darüber nachdenken. Sie rannte auf den Platz und spielte drauf los. Am Ende hatte sie zwei Tore für ihre Mannschaft geschossen, keine Schmerzen beim Spielen gehabt und war überglücklich. Sie hatte ihre Ängste überwunden und war zurück bei ihrer Mannschaft auf dem Platz.

Abb. 4 und 5: Sprungtraining zur Verbesserung der Stabilität bei schnellen Bewegungen (Drop Jumps)

machte alles mit, Sie hatte bei keiner der ausgeführten Übungen Schmerzen. Das Mädchen traute sich jetzt immer mehr, einbeinige Sprünge mit einbeiniger Landung in allen Varianten waren kein Problem mehr. Als sie alle einbeinigen Sprungtests mit ausreichender Sprungweite und stabilen Beinachsen durchführen konnte, bekam sie von mir die Freigabe, wieder joggen zu gehen. Sie sollte zuerst mit zehn Minuten beginnen. Da keine Probleme auftraten sollte, sie die Zeit jedes Mal um zehn Minuten steigern. Am Ende joggte Sie fast eine Stunde am Stück, ohne Pro-

bleme zu bekommen. In unserem gemeinsamen Sprungtraining waren auch die Sprünge und Landungen zur Seite, vor denen Sie solche Angst gehabt hatte, kein Problem mehr. Wir beschlossen gemeinsam, sie wieder mehr in ihrem Fußballverein am Training teilnehmen zu lassen. Da sie alle Sprungtests bestand und eine ausgezeichnete symmetrische Muskelkraft in beiden Beinen aufgebaut hatte, gab ich ihr nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Freigabe, wieder Fußball spielen zu dürfen. Sarah begann wieder mit dem Fußballtraining. Vor dem Spielen im

Wir beendeten die Therapie, Sarah spielte noch ein halbes Jahr mit ihrer Mannschaft. Sie verließ ihre Mannschaft, als sich das gesamte Team sehr veränderte. Bis heute ist Sarah beschwerdefrei. Für mich war dies ein tolles Ergebnis und ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig mentale Stärke ist. Ich bin mir sicher, Sarahs Knie hätte von Anfang an deutlich mehr ausgehalten, wenn Sie sich mehr zugetraut hätte. Unsere Therapie war zu einem guten Teil durch den Abbau ihrer Ängste bestimmt. Sarah hat mir einen tollen Dankesbrief geschrieben, ich habe ihn heute noch in meinem Büro und schaue an „schlechten Tagen“ gerne immer wieder darauf. So hilft Sarah jetzt mir an meinen schlechten Tagen mental stark zu bleiben!

Anzeige

GOLF-SCHNUPPERKURS JETZT GOLF AUSPROBIEREN! 19 €

DGV-PLATZREIFEKURS

IHRE EINTRITTSKARTE IN DEN GOLFSPORT! 269 € Alle Termine finden Sie auf unserer Internetseite:

www.gchl.de

37


ZAP3 PHYSIOTHERAPIE INFORMIERT

Medical Screening

Unser ZAP³ Physiotherapie-Team absolviert eine traumhaft gute Weiterbildung Von Melissa Renken

D

rei Tage begeisternde und intensive Fortbildung mit dem gesamten ZAP3 Physiotherapeuten-Team sind ein weiterer Schritt, um die Qualifikation und Professionalität der ZAP³ Physiotherapie noch weiter voranzubringen. Die Güte des Programms und des Referenten sind es Wert, darüber zu berichten. Was darf man als Laie unter dem Fortbildungstitel Medical Screening in der Physiotherapie verstehen? In erster Linie geht es bei Medical Screening darum, Hinweise, die eine weitere ärztliche Abklärung notwendig machen, zu erkennen. Wie also lassen sich jene Patienten erkennen, die nicht (ausschließlich) zum Physiotherapeuten gehören, sondern weitere ärztliche Abklärungs- bzw. Diagnosemaßnahmen benötigen? Kommt ein(e) Patient/in – wie dies der Regelfall ist – mit einer Verordnung vom Arzt zu uns in physiotherapeutische Behandlung, so liegt der Verordnung eine ärztliche Diagnose zugrunde. Immer häufiger kommt es jedoch vor, dass eine Patientin oder ein Patient die physiotherapeutische Befunderhebung und Behandlung ohne vorherigen Arztbesuch in Anspruch nehmen möchte. In solchen Fällen ist es für uns Physiotherapeuten wichtig, fundiertes Wissen zu Screening und Differentialdiagnostik zu haben. Diese direkte physiotherapeutische Behandlung ohne vorherigen Arztbesuch wird durch die Zusatzberechtigung als

38 RC Premium 2/2016

vorne v.l.n.r.: Miriam Jungkind, Miriam Thürer, Nathalie Preischl hinten v.l.n.r.: Lisa Maurer, Dominik Klaes, Melissa Renken, Dennis Kraus (Referent)

sektoraler Heilpraktiker für Physiotherapie möglich. Selbstverständlich wenden wir ausgewählte Screening-Prozesse auch bei allen Patienten an, die bereits mit einer ärztlichen Verordnung zu uns in die Praxis kommen. Dies ist deshalb wichtig, da sich Symptome zwischen dem Arztbesuch und dem physiotherapeutischen Ersttermin verändert haben können.

Die Basis dieser Expertise liegt in der üblichen physiotherapeutischen Befunderhebung, welche für die ZAP³ Physiotherapeuten durch die Grundausbildung sowie diverse andere Fortbildungen zur täglichen Routine geworden ist. Sie gehört zum Leistungsspektrum unserer Einrichtung und kann als Einzelleistungen in Anspruch genommen werden.


Nur ein kleiner einführender Teil der Fortbildung war daher dieser Befunderhebung gewidmet – sie wurde auf dem Niveau, auf dem diese Schulung angesiedelt war, bei allen Teilnehmern vorausgesetzt. Der Fortbildungsschwerpunkt wurde in konzentrierter Weise darauf gerichtet, den Fokus zu erweitern und neben dem Bewegungsapparat auch andere Körpersysteme noch besser beurteilen zu können.

des Patienten einzuholen. Nachdem diese Informationen vom Therapeuten beurteilt wurden, werden im nächsten Schritt weitere individuell ausgewählte Tests durchgeführt. Diese Tests können beispielsweise das Herz-Kreislauf-System oder die Funktionsfähigkeit von peripheren Nerven sowie Hirnnerven betreffen. Es können jedoch auch Hinweise auf Knochenbrüche oder Bandverletzungen abzuklären sein.

Als Physiotherapeuten ist es dabei nicht unser Ziel, eine umfassende medizinische Diagnose zu stellen. Unerlässlich aber ist die Fähigkeit, zu erkennen, wann ein Patient eine (fach-) ärztliche Diagnostik und / oder eine entsprechende Behandlung benötigt.

Nachdem die relevanten Tests durchgeführt wurden, entscheidet der Therapeut, in welche der drei zuvor genannten Kategorien der Patient eingeordnet wird und verfährt dementsprechend weiter.

Durch den gesamten Kurs wurde dabei in drei mögliche Szenarien unterteilt: • Ein Patient kann bedenkenlos physiotherapeutisch behandelt werden, • Ein Patient kann physiotherapeutisch behandelt werden, ärztliche Abklärung ist jedoch zusätzlich notwendig, • Ein Patient benötigt (u. U. umgehend) ärztliche Versorgung, Physiotherapie ist aktuell nicht empfehlenswert. Um diese Entscheidung korrekt treffen zu können, ist es im ersten Schritt wichtig, relevante Informationen durch schriftliche und mündliche Befragung

Neben dem hochwertigen fachlichen Informationsgewinn waren die drei Tage in Pforzheim auch eine wunderbare Gelegenheit uns gegenseitig noch besser kennenzulernen. So profitieren unsere Patienten nicht nur von neu erworbenem Wissen und weiterer Qualifikation, sondern auch vom fachlichen Austausch unter Kollegen und der Motivation, die damit einhergeht. Weiterbildung ist insofern in jeglicher Hinsicht bereichernd – wenn das Team „passt“, das Thema innovativ ist und die didaktische Darbietung zum Ziel führt: Motivation durch Kompetenzgewinn. Nur dann, wenn wir besser werden, können wir auch unsere Patienten immer ein Stückweit „besser machen“.

Melissa Renken (ZAP3 Physiotherapeutin) berichtet von der Medical Screening Fortbildung

Und so blicken wir zurück auf eine tolle Fortbildung, auf drei Tage vollgepackt mit spannendem Wissen, vermittelt in einer Weise, bei der auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist! Ja tatsächlich: Physiotherapie darf auch Spaß machen, denn: Wenn Sie gerne und mit Freude zu uns kommen, hilft das Ihnen und auch uns – die „Kraft der guten Laune“ kann bei aller orthopädisch-traumatologischen Behandlungskompetenz gar nicht hoch genug geschätzt werden!

Anzeige

Medical Screening in der Physiotherapie Differentialdiagnostik für die verschiedenen Körpersysteme, Vorbereitung auf Direktzugang und Sektoralen Heilpraktiker. Mehr unter: www.e-fobi.de 39


EXPERTEN BEITRAG Der Traum vom schmerzfreien Kniegelenk von Prof. Dr. med. Rainer Siebold

U

m gesund zu bleiben, sollte man 10.000 Schritte pro Tag gehen das sind mehr als fünf Kilometer. Das steigert das Wohlbefinden und das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankung oder Schlaganfall wird deutlich verringert. Auch dem Rücken und den Gelenken bekommt die Bewegung gut. Dabei funktioniert das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nervensystem wie ein faszinierendes Wunderwerk. Trotz unglaublicher Leistungsfähigkeit lernen wir im Laufe des Lebens aber auch unsere natürlichen Grenzen kennen. Der Körper und die Gelenke besitzen zwar ein unglaubliches Regenerationspotenzial, dennoch bleiben Überlastung und Verschleiß ab einer gewissen „Kilometerleistung“ oder durch Verletzungen leider nicht aus. Das durch Bänder stabiliserte Kniegelenk ist durch seinen komplexen Aufbau mit Meniskus, Knorpel und Kapsel-Bandapparat besonders anfällig. Schon kleine schmerzhafte Knorpelschäden beeinträchtigen oftmals in erheblichem Maße unser Aktivitätsniveau und können uns zur Sportaufgabe zwingen. Für den behandelnden Arzt ist die Therapie schmerzhafter Knorpelschäden eine der größten Herausforderungen. Glücklicherweise gibt es endlich Hoffnung, denn der Traum vom schmerzfreien Kniegelenk ohne Knieprothese rückt näher. Durch unser besseres Verständnis des Knorpelstoffwechsels ist es der modernen Medizin und Biotechnologie inzwischen gelungen, das Regenerationspotential unseres Körpers besser zu nutzen. Das Anzüchten und Einsetzten körpereigener Knorpelzellen, die sogenannte Knorpelzelltransplantation (= ACT) macht es nämlich heute möglich, ein gutes Knorpelregenerat zu erzeugen und tiefe Knorpelschäden wieder zu verschließen.

40 RC Premium 2/2016

Im Idealfall kann der Patient wieder gänzlich beschwerdefrei werden und das Fortschreiten der Knorpelschäden kann dadurch eingedämmt werden. Eine Knieprothese kann erst einmal vermieden werden. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist allerdings, dass wir heute noch nicht genau wissen, wieviele Jahre der nachgewachsene Knorpel stabil ist, denn dafür ist das Verfahren noch zu jung. Auch kann leider bisher eine fortgeschrittene Kniearthrose damit noch nicht erfolgreich behandelt werden. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig zum Arzt zu gehen, um weitreichende Knorpelschäden rechtzeitig zu behandeln.

Schmerzt das Knie, so muß zunächst eine genaue Diagnostik durchgeführt werden, um die Ursache festzzustellen. Liegt ein Knorpelschaden der Gelenkoberfläche vor, muss der Knorpeldefekt auf seine Eignung zur Knorpelzelltransplantation hin beurteilt werden. Dazu wird eine Kernspintomographie (= MRT) durchgeführt. Wird die Entscheidung zur Knorpeltransplantation getroffen wird zunächst eine minimalinvasive Operation (= Arthroskopie) durchgeführt und ein nur wenige Millimeter großes Knorpelstück für die Anzüchtung der Knorpelzellen aus dem Kniegelenk entnommen. Die körpereigenen Knorpelzellen werden dann durch spezialisierte Biotechnologie-Firmen unter strengen medizinischen Qualitätskriterien gereinigt und vermehrt. Dieser Prozess kann ca. sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen. In einer zweiten minimalinvasiven Operation werden die hochpotenten eigenen Knorpelzellen anschließend in den Knorpeldefekt des eigenen Kniegelenks eingepflanzt (Abb.1). Durch biochemische Signale wachsen die Knorpelzellen dann heran und können große Knorpellöcher innerhalb von sechs bis zwölf Monaten wieder verschließen (Abb.2). Das von der deutschen Firma co.don® AG (Teltow/Berlin) entwickelte Verfahren macht es erstmals weltweit möglich, die Implantation der Knorpelzellen rein arthroskopisch, das heißt ohne eine großflächige Eröffnung des Kniegelenkes durchzuführen. Dabei werden die Knorpelzellen zu winzigen Zellhaufen (größeren Kügelchen) zusammengefasst, die je nach Reifegrad nur einen Durchmesser von 0,5 bis 0,7 Millimeter haben. Jedes einzelne Kügelchen


Abb.: 1

Abb.: 2

besteht aus mehr als 200.000 körpereigenen Knorpelzellen. Die Herstellung der Zellhaufen wird ausschließlich mit patienteneigenem Blut durchgeführt, wodurch Fremdeiweiße und Nebenwirkungen wie z.B. Unverträglichkeit und Abstoßungsreaktion auf Chemikalien oder Fremdkollagen vermieden werden. Bereits 2008 hat der Kniespezialist Prof. Rainer Siebold vom HKF - Zentrum für Hüft-Knie-Fußchirurgie der ATOS Klinik Heidelberg als einer der ersten Operateure in Deutschland den Weg der körpereigenen minimalinvasiven Knorpelzelltransplantation eingeschlagen. Mittler-

weile wurde das Verfahren von uns soweit verfeinert, dass wir die Operation komplett arthroskopisch durchführen. Das Knie wird nicht mehr großflächig aufgeschnitten. Auch können mehrere Knorpelschäden gleichzeitig behandelt werden. Ideal für das ungestörte Wachstum der implantierten Knorpelzellen ist eine „schlaglochartige“ Konfiguration mit gesundem tragfähigem Umgebungsknorpel. Andere wichtige Faktoren für eine optimale Knorpel-regeneration sind intakte Menisci und Bänder und eine akzeptable Beinachse. Das Alter und Geschlecht scheinen für die Knorpelregeneration eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Grundsätzlich ist eine kritische Indikationstellung und viel Erfahrung Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Seit 2006 wurden am HKF - Zentrum für Hüft-Knie-Fußchirurgie an er ATOS Klinik Heidelberg von Prof. Siebold fast 1.000 Patienten durch eine Knorpeltransplantation am Kniegelenk erfolgreich behandeln. Bei ca. 80 bis 85 Prozent aller Patienten konnte ein komplettes Knorpelregenerat durch Kernspinaufnahmen oder arthroskopisch nachgewiesen werden. Das entspricht auch ca. dem Anteil der Patienten, die mit dem Ergebnis der Operation sehr zufrieden sind. Es besteht also berechtigte Hoffnung auf ein schmerzfreies Kniegelenk. Prof. Dr. Rainer Siebold HKF – Internationales Zentrum für Hüft- Knie- und Fußchirurgie ATOS Klinik Heidelberg Bismarckstr. 9-15 69115 Heidelberg Tel 06221-983190 E-Mail: rainer.siebold@atos.de Internet: www.kreuzband.de

Anzeige

Entdecke das NEUE

Gigantische Auswahl auf

1000 m²

Wieslocher Straße 34 Telefon (0 62 27) 35 96 40 Telefax (0 62 27) 35 96 41 E-Mail: info@tari-bikes.de

41 www.tari-bikes.de


Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

Bauchtraining mit dem AbCoaster

Neue Effektivität für das Training der Bauchmuskulatur

Aktiv leben nach Krebs

Am 23. Mai 2016 startet im Racket Center wieder ein achtwöchiger Kurs „Aktiv leben nach Krebs“. Das Kursprogramm richtet sich an ehemalige Krebsbetroffene nach Abschluss der medizinischen Primärbehandlung und unterstützt Sie beim Wiedereinstieg in ein aktives Leben. Während des Kurses stehen die Themen Bewegung, Ernährung, Entspannung und Transfer in den Alltag sowohl in Theorie als auch in Praxis im Mittelpunkt. Ihre Ansprechpartnerin Daniela Völker steht Ihnen gerne zur Verfügung. Für Informationen über das innovative Kurskonzept Aktiv leben nach Krebs im Racket Center Nußloch können sich Interessenten per E-Mail an voelker@ zap-nussloch.de oder telefonisch unter 06224 99 09-20 melden.

Die ZAP³ Trainingsfläche begrüßt einen Neuzugang: Den AbCoaster. Anders als bei den typischen Bauchübungen am Gerät, wird nicht der Oberkörper gegen die Schwerkraft zum Unterkörper geführt. Vielmehr werden die Beine zum Oberkörper gezogen. Durch eine dynamische Bewegungsausführung in einer ergonomischen Körperhaltung werden Trainingsreize für die Bauchmuskulatur optimiert. Gleichzeitig werden dysfunktionale Einflüsse auf den oberen Rücken sowie den Schulter-Nackenbereich minimiert. Bei Interesse sprechen Sie mit unseren Trainern. Wir instruieren Sie sehr gerne über die Einbindung des AbCoasters in Ihren persönlichen Trainingsplan, die korrekte Bewegungsausführung und eine effektive Trainingsbelastung.

Schmerzregulierung durch Achtsamkeit

Chronische Schmerzen bedürfen der medizinischen und physiotherapeutischen Behandlung durch fachkundige Experten. Der nachhaltige Erfolg dieser therapeutischen Bemühungen kann jedoch durch eigene Aktivitäten der Patienten entscheidend unterstützt und gefördert werden. Achtsamkeit kann man trainieren, – ähnlich wie Muskeln und Ausdauer beim Sport. Den „mentalen Muskel“ stärkt man durch bestimmte Methoden und Übungen. Im Racket Center Nußloch werden regelmäßig offene Kursabende „Schmerzregulierung durch Achtsamkeit“ angeboten. Die Kurse finden jeden zweiten Montag in der Zeit von 16.30 bis 19.00 Uhr statt. Sie sind herzlich willkommen die Kursabende einmalig oder fortlaufen zu besuchen. Eine verbindliche Anmeldung auf www.zap-nussloch.de ist erforderlich.

42 RC Premium 2/2016

ZAP3 Physiotherapeutin und Personal Trainerin Miriam Thürer demonstriert den ABCoaster


Unser SINNE SR Voller Freude EICH , Energie, volle voller r Magie!

„Genussfasten“ – Vorsorge für Ihre Gesundheit Spirit & Spa Hotel BIRKENHOF AM ELFENHAIN: magisch.mystisch.menschlich…

WELLNESS

auf 3.500 m2

Das Spirit & Spa Hotel Birkenhof am Elfenhain im Bayerischen Wald ist bekannt für besondere Wellnessarrangements, aber auch für außergewöhnliche Programme, die neue Lebenskraft schenken. Wir bieten daher verschiedene Angebote für das Wohlbefinden von Körper & Geist. Denn „Spirit & Spa“ ist Name und Verpflichtung zugleich! So führen Heilpraktiker durch Heil-/Basenfasten-Wochen, bei den Wirbelsäulen-Tagen können Sie Ihr Rückgrat stärken oder

lernen das Traumpaar Yoga und Ayurveda im Arrangement „Reine Lebensenergie“ kennen. Und eine Wellnessanwendung in der magischen Atmosphäre der Wellnesspagode „SinnesReich“ sollte auf keinen Fall auf Ihrem Urlaubsplan fehlen. Relaxen in einer 4-SterneWohlfühl-Umgebung: 3.500 qm Wellnessbereich mit mehrstöckiger Bade-/Saunalandschaft (8 verschiedene Saunen, viele Ruhemöglichkeiten), Fitnessraum, ganzjährig beheizter Dachpool.

Basenfasten ist „Genussfasten“ – eine Vorsorge für Ihre Gesundheit. Im Gegensatz zu anderen Fastenkuren kommt es beim Basenfasten nicht darauf an nichts zu essen, sondern stattdessen das Richtige zu essen. „Fasten“ mit viel Gemüse, Obst und anderen basenbildenden Lebensmitteln führt zu einer sanften Regeneration des Säure-Basen-Haushalts.

INFOS UND TERMINE: >>> www.hotel-birkenhof.de

GANZJÄHRIG BEHEIZTER

DACHPOOL

Dachpooling unter freiem Himmel

365 TAGE

magisch.mystisch.menschlich...

In allen BirkenhofReichen wollen wir Ihnen Gutes tun – für Körper, Geist und Seele. Damit Sie auch nach NACH dem Urlaub noch lange davon zehren können. Wir wollen Sie stets aufs Neue verzaubern – mit einer FRAGEN SIE hofPrise Magie, mit einem Hauch Mystik und viiiel Menschlichkeit! Eben: magisch.mystisch.menschlich… eren Birken

uns

CHEN

VEGGIE-WO

Basisches Fasten

03.-08.04.2016 · 12.-17.06.2016 · 24.-29.07.2016 04.-09.09.2016 · 23.-28.10.2016 · 06.-11.11.2016

5 ÜN mit Fastenernährung, inkl. Fastenpaket (Wurzelkraft, Basisches Salz fürs tägliche Fußbad etc.) „Gelöste Stofflichkeit“ (aktivierende Honigmassage, ca. 35 Min.) Rundumbetreuung durch Heilpraktikerin Entspannungs- und Meditationsübungen Selbstanleitung zu Bauchmassage, Organgymnastik Ernährungsberatung Reduktionsanleitung & Tipps für Umsetzung zu Hause Gesundheitsvorträge zu Darmgesundheit, Säure-Basen-Haushalt Wellness auf 3500 m2: erfrischende Momente im Wasser, wohltuende Wärme in 8 Saunen, Fitness für Ihren Körper und Wohlfühlmomente im Wellnesstempel „SinnesReich“ Preis/Person ab 705,- (Verlängerungsnächte mit basischer Ernährung möglich) Ferienhotel Birkenhof Johann Gmach KG · Auf der Rast 7 · 93479 Grafenwiesen · Tel. 09941/4004-0 · info@hotel-birkenhof.de · www.hotel-birkenhof 43.de AG Rgsb. HRA 6436


ZAP3 FACHBEITRAG

Albtraum: Lärm im Kopf

Tinnitus kann tatsächlich eine physiotherapeutische Aufgabe sein Von Nathalie Preischl, ZAP3 Physiotherapeutin

U

nter einem Tinnitus versteht man plötzlich auftretende Ohrgeräusche, die keine äußere Quelle haben und somit für außenstehende Menschen nicht wahrnehmbar sind. Die Betroffenen nehmen dann zum Beispiel Geräusche wie Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Klopfen wahr. Oftmals wird nicht nur ein Ton vernommen, sondern gleich mehrere. Jeder vierte Mensch in Deutschland gibt an, schon einmal im Leben einen Tinnitus wahrgenommen zu haben. Insgesamt sind in Deutschland von dauerhaftem Tinnitus ca. 3 Millionen Menschen betroffen, 1 Million davon sehr stark.

gehend oder als Folge einen Tinnitus bewirkt, oft ausgelöst durch Stress Halswirbelsäulenproblematiken: Verspannungen, Fehlhaltungen, Wirbel wirken über das Halsnervengeflecht auf Hör-, bzw. Gleichgewichtsnerv Kiefergelenksprobleme: Fehlregulationen, Verspannungen, Nervenreizungen, lösen über das Mittelohr Ohrgeräusche aus Schwerhörigkeit: das Gehirn versucht die stillen Bereiche zu überschallen Morbus Menière: Kombination aus Drehschwindel, Hörminderung und Tinnitus Durchblutungsstörungen des Innenohrs: in der Akutphase problematisch, danach kann eine Anpassung des Körpers stattfinden, häufig auch Ursache eines zu niedrigen Blutdrucks

Welche Ursachen kann ein Tinnitus haben?

• Lärm/Knalltrauma: Sinneszellen im Ohr werden bei zu viel Lärm geschädigt und leiten dann Fehlinformationen weiter • Stress: durch die Ausschüttung von Adrenalin werden Gefäße eng gestellt und somit die Durchblutung vermindert • Hörsturz: eine plötzliche Hörminderung, die vorrüber-

Außerdem können Fremdkörper im Gehörgang, Entzündungen des Ohrs, virale/bakterielle Infektionen, Tauchunfälle, Tumore, Autoimmunerkrankungen und Stoffwechsel-/Hormonstörungen zu dem kontinuierlichen Geräusch führen. Es gibt jedoch noch viele weitere mögliche Ursachen, bzw. kann oftmals gar keine Ursache für den Tinnitus gefunden werden. Dies erschwert natürlich die folgende Behandlung und macht ein adäquates Handeln leider nicht immer möglich.

Generell kann man zwischen einem messbaren/subjektiven Tinnitus, zum Beispiel ausgelöst durch Gefäßmissbildungen oder Bluthochdruck, und einem nicht messbaren/objektiven Tinnitus unterscheiden. Dieser kann sehr viele verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel:

44 RC Premium 2/2016



Tinnitus - wie geht es jetzt weiter?

wahr, doch zunehmend gewöhnt sich das Gehirn an das neue Geräusch und es wird irgendwann als unwichtig eingestuft, sodass es schließlich komplett in den Hintergrund gerät. Erst wenn man durch einen Hinweis oder komplette Stille daran erinnert wird, dass die Uhr im Zimmer steht, nimmt man das Ticken plötzlich wieder wahr. Dieses Prinzip kann mit ausreichender Akzeptanz auch bei einem Tinnitus etwas Erleichterung verschaffen.

Beim Arzt angekommen, wird in den meisten Fällen eine klinische Untersuchung durchgeführt, bei der unter anderem ein Hörtest gemacht wird. Oftmals ist das Mittel der Wahl dann eine mehrtägige Therapie mit Infusionen oder Tabletten. Dies soll eine bessere Durchblutung und Entzündungshemmung fördern.

Merken Betroffene, dass sie dies alleine nicht schaffen und eine Besserung ausbleibt, bietet sich eventuell eine TinnitusRetraining-Therapie (TRT) an. Diese besteht aus Aufklärung und Beratung, Psychotherapie, Entspannungstechniken und Hörtherapie.

Zunächst muss man hierbei die Akutphase von der chronischen Phase unterscheiden. Spricht man von der Akutphase, meint man die ersten drei Monate nach erstmaligem Auftreten des Tinnitus. Hierbei ist es sehr wichtig, relativ schnell einen Arzt aufzusuchen, denn allgemein gilt wie so oft: Je früher man handelt, desto bessere Chancen auf eine vollständige Genesung.

Man kann sich auch apparative Hilfe verschaffen. Bei normalem Hörvermögen werden sogenannte Noiser/Masker, auch Rauschgeräte genannt, empfohlen. Diese liefern dem Ohr ein leises, breitbandiges Geräusch, um die Unterdrückung des Tinnitus zu trainieren. Hier kommt wieder das Prinzip der tickenden Uhr zum Tragen. Man kann dabei auch entspannende Sequenzen abspielen lassen, wie zum Beispiel Meeresrauschen oder Feng Shui-Töne. Liegt zusätzlich zu dem Tinnitus eine Hörminderung vor, empfiehlt sich eine Versorgung mittels Hörgerät. Denn es herrscht die Überlegung, dass das Gehirn die nicht mehr wahrnehmbaren Dezibel Bereiche, in denen im Kopf also Stille herrscht, mit einem fiktiven Ton, dem Tinnitus, versorgen möchte. Außerdem kann durch mehr wahrnehmbare Umgebungsgeräusche der Tinnitus besser überdeckt werden. Mittlerweile gibt es sogar Hörgeräte, die bei Bedarf zusätzlich mit einem Noiser ausgestattet werden können, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Welche Tipps gibt es für den Alltag? Der klassische Tipp, wenn es um Tinnitus geht, ist Stress zu meiden.

Sind die ersten drei Monate vorbei und der Tinnitus besteht noch, kann man ihn als chronisch bezeichnen. Wenn bis dahin keine Therapie angeschlagen hat, ist das ‚damit leben lernen‘ besonders wichtig. Gerade in der Anfangszeit ist vor allem die psychische Belastung für die Betroffenen sehr groß. Dies führt oft zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Abschotten von der Außenwelt, Angstzuständen, Depressionen und in manchen Fällen sogar zur Arbeitsunfähigkeit. Daher ist ein großes Ziel, den Tinnitus nicht als ständiges Störgeräusch wahrzunehmen, sondern ihn in den Hintergrund zu drängen und nicht zum Mittelpunkt des eigenen Lebens werden zu lassen. Als guten Vergleich kann man hierbei das Ticken einer Uhr nehmen. In den ersten Tagen nachdem sie neu im Zimmer steht, nimmt man das Ticken noch deutlich

46 RC Premium 2/2016

Der klassische Tipp, wenn es um Tinnitus geht, ist Stress zu meiden. Dies lässt sich im Alltag natürlich nicht immer umsetzen, doch man sollte trotzdem regelmäßig versuchen, sich Zeit für sich zu nehmen, etwas zu tun, dass einem Freude bereitet und sich bewusst Abstand vom alltäglichen Stress nehmen. Oftmals kommt der Stress jedoch nicht von äußeren Quellen, sondern dadurch, dass Betroffene sich selbst unter Druck setzen, dass dieser Ton endlich verschwinden muss. Dann kommen Gedanken auf, wie „Hört das denn nie mehr auf?“, „Werde ich nie wieder komplette Stille wahrnehmen können?“ oder „Wie soll ich das mein restliches Leben lang aushalten?“. Es scheint einen nahezu wahnsinnig zu machen. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit umso stärker auf den Tinnitus gelenkt, sodass er automatisch lauter wahrgenommen wird. Ein großer Tipp ist folglich, der Versuch, seinen Tinnitus zu akzeptieren und darüber hinaus als einen Teil des Lebens anzunehmen, denn oben aufgeführte Gedanken enden ohnehin nur in der Verzweiflung.


Wenn man es einmal geschafft hat, dass das Geräusch im Kopf in den Hintergrund rückt und der Tinnitus nicht mehr unverdient den Mittelpunkt des eigenen Lebens einnimmt, kann man endlich wieder etwas zur Ruhe kommen. Hilfen dabei könnten zum Beispiel Zimmerspringbrunnen oder leise, breitbandige Musik, die viele Frequenzen abdeckt, sein. Außerdem sollte man versuchen, absolute Stille zu vermeiden, da das Ohrgeräusch dann subjektiv noch lauter erscheint. Auch Lärm sollte man sich nicht übermäßig aussetzen, weil so die Sinneszellen des Innenohrs geschädigt werden können und so den Tinnitus lauter erscheinen lassen. Der Kontakt zu anderen Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe kann ebenfalls eine große Hilfe sein, um festzustellen, dass es noch andere Menschen gibt, die mit demselben Problem zurechtkommen müssen und ein Austausch stattfinden kann. Außerdem haben Akupunktur und traditionelle chinesische Medizin einigen Betroffenen schon geholfen. Ein weiterer Ansatz ist der Besuch einer Hochdruckkammer. Hierbei wird der Körper einem hohen Umgebungsdruck aus-

Autorin Nathalie Preischl (ZAP3 Physiotherapeutin) empfiehlt den Tinnitustest auf der Internetseite von Deutsche Tinnitus-Liga e. V.. Dieser kann zur groben Orientierung, wie sehr Ihr Tinnitus Sie beeinträchtigt, dienen und liefert gleichzeitig noch gute Tipps zum Umgang. » www.tinnitus-liga.de

gesetzt, während man reinen Sauerstoff atmet. Ziel soll die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff sein. Gelingen diese oder auch andere Strategien allerdings nicht und der Tinnitus bleibt im Zentrum der Aufmerksamkeit, sollte man einen Besuch beim Psychologen in Erwägung ziehen, um das eigene Leben nicht von dem quälenden Geräusch dominieren zu lassen.

Anzeige

47


TRAINING & ERNÄHRUNG

Wie sieht es mit dem Eiweißanteil in Ihrer Ernährung aus? Von Daniela Völker

E

iweiße (Proteine) sind die Grundsubstanz sämtlicher Lebewesen und zählen zu den wichtigsten Bausteinen des menschlichen Körpers. Im Gegensatz zu Kohlenhydraten und Fetten, die vorwiegend als Energielieferanten dienen, sind Proteine in erster Linie Baustoffe für den menschlichen Körper und notwendig für viele wichtige Körperfunktionen. So sind sie beispielsweise für den Aufbau und Erhalt von verschiedenen Körpersubstanzen verantwortlich. In Ausnahmefällen, wie zum Beispiel bei länger andauernden Ausdauerbelastungen, sehr proteinreicher Ernährung oder bei längeren Hungerphasen und Mangelernährung, werden sie auch zur Energiebereitstellung herangezogen. Diese Eiweißmenge wird dann vorwiegend aus der Muskulatur abgebaut. Daher ist der Körper sowohl im Alltag als auch im speziellen Training der Muskulatur aber auch beim Training der Ausdauer auf eine ausreichende Proteinzufuhr angewiesen. Durch das Heranziehen von Eiweißen als Energielieferanten in bestimmten Situationen, erklärt sich ein erhöhter Proteinbedarf für diese Personengruppen. Grundsätzlich unterliegen die Zellen im Körper einem ständigen Auf-, Ab- und Umbauprozess, wofür Eiweiße benötigt werden. Daher ist eine ausreichende Eiweißzufuhr nicht nur für Sportler relevant, sondern grundsätzlich für alle Menschen. Natürliche Proteine sind aus 20 Aminosäuren aufgebaut, die kettenartig miteinander verknüpft sind. Neun dieser Aminosäuren sind dabei für den Menschen essenziell und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Die übrigen, nicht essenziellen Aminosäuren kann der Körper in ausreichender Menge aus den essenziellen Aminosäuren synthetisieren, soweit ihm dafür eine entsprechende Menge zur Verfügung steht.

48 RC Premium 2/2016

Darüber hinaus sind Proteine als einzige stickstoffliefernde Verbindung in der Nahrung essenziell und erfüllen im Körper vielfältige Aufgaben und Funktionen. Dazu zählen unter anderem: • Strukturelemente von Muskelfasern, Sehnen, Knorpel, Knochen, Haut, Haare, Nägel • Aufbau und Straffung von Muskulatur und Bindegewebe • Schutz des Muskel- und Bindegewebes vor Verletzungen • Schutz vor Muskelabbau zum Zwecke der Energiegewinnung bei hoher Leistungsintensität • Baustoff von Enzymen und Hormonen (zum Muskelaufbau und Fettabbau) • Strukturelemente von Zellbestandteilen • Bildung von Antikörpern zum Schutz und zur Stärkung des Immunsystems • Bildung von Gerinnungsfaktoren im Blut • Transportfunktion im Blut Der gesunde Erwachsene benötigt täglich ca. 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zum Ausgleich des verloren gegangenen Stickstoffes (zum Beispiel Harnstoffausscheidung, Stickstoffverlust über die Haut, die Haare und die Nägel). Nach Operationen oder Erkrankungen steigt der tägliche Eiweißbedarf an. Ebenso spielt das Alter eine Rolle im Bereich der Eiweißversorgung. Auch ältere Menschen, gerade wenn sie körperlich aktiv sind, benötigen Protein, möglicherweise sogar mehr Nährstoffe als jüngere Menschen, da sich die Ernährungsgewohnheiten im Alter oft ändern und es nicht selten zu Eiweiß-Mangelerscheinungen kommt.


Besuchen Sie uns auf Facebook.

www.swhd.de

Eiweißhaltiges Nahrungsmittel (Eiweißgehalt pro Portion)

1 Ei 150 g Rindersteak 150 g Lachs 150 g Quark 150 g Putensteak 150 g Joghurt 1 Teller Linsensuppe 1 Teller Nudeln 1 Scheibe Vollkornbrot 1 Scheibe Edamer 1 Scheibe Schinken 1 ZAP3 Eiweißshake

8g

41 g 31 g

20 g 38 g 5g 20 g 12 g 3g 8g 6g 35 g

Über die für die Gesunderhaltung optimale Proteinmenge wird aktuell noch diskutiert. Wegen des Proteinverbrauchs im Training beziehungsweise zum Aufbau neuer Körpersubstanz benötigen körperlich aktive Menschen und Sportler zusätzliches Protein. Je nach Sportart liegt ihr Bedarf bei 1,2 bis 1,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich, bei negativer Kalorienbilanz noch ca. 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht höher. Gerade nach körperlicher Aktivität ist die Proteinzufuhr wichtig, um anlaufende Proteinsynthesevorgänge zu unterstützen. Eine zusätzliche Zufuhr über den genannten Bedarf kann in manchen Situationen als sinnvoll erachtet werden, da dies zum Beispiel einen besseren Sättigungseffekt, eine gesteigerte Stoffwechselaktivität sowie den Schutz vor dem Abbau fettfreier Körpermasse mit sich bringt.

für dich damit du allen zeigen kannst, was in dir steckt

Täglicher Eiweißbedarf verschiedener Personengruppen in g pro kg Körpergewicht Gesunder Erwachsener

0,8 – 1,0

Genesender (z.B. nach OP, Krankheit)

2,0 – 2,5

Gewichtsreduktion ohne Sport

1,8 – 2,0

Gewichtsreduktion mit 1-3 Std. Sport/ Woche

2,0 – 2,5

Muskelaufbau

1,5 – 3,2

Ausdauersportler

1,5 – 2,0

Kampfsport

1,5 – 2,8

Häufig fällt es jedoch schwer, den Eiweißbedarf über die tägliche Nahrung mit tierischen oder pflanzlichen Produkten sowie mit Sojaerzeugnissen, Getreide und Nüssen zu decken. Daher dienen Nahrungsergänzungen in Form von Eiweißshakes als sinnvolle Ergänzung.

Als Energieversorger sind wir mittlerweile ja bekannt. Aber wussten Sie auch, dass wir für Wagemut, Selbstvertrauen und gute Laune zuständig sind?

Auf die Frage nach einer gesundheitsschädlichen Wirkung einer erhöhten Proteinzufuhr existieren keine Belege. Diese Aussage trifft auf Menschen mit gesunden Nieren zu.

49


TRAINING & ERNÄHRUNG

Training an heißen Tagen

Über die Bedeutung des Flüssigkeitshaushalts für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit Von Laura Heberger

S

tellen Sie sich vor, Sie sitzen gerade auf dem Fahrradergometer, die Sonne scheint Ihnen durch das offene Dach ins Gesicht und Sie kommen bei Ihrem Ausdauertraining ordentlich ins Schwitzen. Gerade im Sommer bei hohen Temperaturen verliert der Körper beim Sport durchs Schwitzen extrem viel Wasser. Damit einher geht die unzureichende Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen und Sauerstoff, wodurch auch die körperliche Leistungsfähigkeit absinkt. Da der menschliche Körper keinen Wasserspeicher besitzt, ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust über den Tag durch regelmäßiges Trinken wieder auszugleichen. Immerhin bestehen wir zu 50 bis 70% aus Wasser, abhängig vom Lebensalter und dem Geschlecht.

50 RC Premium 2/2016

Trinken ist jedoch nicht gleich trinken. Ausreichendes und richtiges Trinken gehört zu den essentiellen Voraussetzungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bei körperlicher Aktivität, im Sport und im Beruf.

Ab einem Alter von 40 Jahren steigt das Gesundheitsrisiko bei einem zu geringen Flüssigkeitshaushalt erheblich an. Das Blut verdickt sich, wodurch der Sauerstofftransport und somit auch die Versorgung eingeschränkt werden. Es

Folgen des Flüssigkeitsverlustes bei Ausdauersport Flüssigkeitsverlust in % Folgen des Körpergewichts 2%

Gestörte Wärmeregulation mit Anstieg der Körpertemperatur, Durstgefühl

ab 3%

Sinkende Ausdauerleistungsfähigkeit

4 bis 6%

Abnahme von Durst- und Hungergefühl, Kopfschmerzen

6-10%

Überhitzung, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Erbrechen, Benommenheit

> 10%

Schluckbeschwerden, Bewusstlosigkeit, Koma, Tod


kommt zu Spannungsgefühlen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und im weiteren Verlauf zu Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Ein Erwachsener sollte cirka 30 bis 40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht über den Tag zu sich nehmen. Besonders sinnvoll sind neben Mineralwasser, ungesüßtem Tee und Saftschorlen auch Mineralgetränke. Diese enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe im optimalen Verhältnis. So wird die bestmögliche Aufnahme der Mikronährstoffe gewährleistet. Insbesondere Ausdauersportler sind auf die Zufuhr dieser Nährstoffe angewiesen, denn beim Schwitzen gehen große Mengen über die Haut verloren. Durch das starke Schwitzen ist auch eine Zugabe von Magnesium sinnvoll. Hier sollte

Deshalb unser Hinweis für Sie: Nehmen Sie schon vor dem Training ausreichend Flüssigkeit zu sich und gönnen Sie sich während des Trainings unsere leckeren und erfrischenden Mineraldrinks in verschiedenen Sorten an unserer ZAP3 Getränkestation. So sind Sie über den Tag leistungsfähig und optimal mit Mineralstoffen versorgt. Trinkempfehlung: 30ml/kg Körpergewicht an Wasser, ungesüßtem Tee, Saftschorlen ohne Zuckerzusatz und Mineralgetränken Tipp: Wassertrinken kann auch den Energieumsatz im Körper erhöhen. So sorgen 1,5 Liter Flüssigkeit zusätzlich für einen Verlust von 150 Kilokalorien. ein Elektrolytgetränk schon während der sportlichen Betätigung eingenommen werden, sodass ein Mineralmangel und damit verbundene Krämpfe während des Trainings vermieden werden können.

Belastung ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. So werden auch Schadstoffe, Gifte und entstandene Stoffwechselablagerungen aus dem Körper ausgeschwemmt.

Um den Körper vor dem Dehydrieren zu schützen, ist es wichtig, dass vor, während und nach dem Training oder einer

Wer erst trinkt, wenn er Durst verspürt, hat schon mehr Wasser verloren, als dem Körper zugeführt wurde.

Anzeige

51


ZAP3 INFORMIERT

ZAP³ Rücken-Aktiv Zirkel vor toller Kulisse eröffnet

Das Training an den Dr. Wolff „Rückenfitness-“, „Faszien-“ und „Get Flexible“Geräten erfreut sich großer Resonanz und begeisterter Mitgliederstimmen.

Ü

ber 200 Menschen gleichzeitig auf der Trainingsfläche des ZAP³ begrüßen zu dürfen – das gibt schon ein beeindruckendes Bild. Mitglieder, Rehasportteilnehmer und Patienten der ZAP3 Physiotherapie zeigen großes Interesse am neuen ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel, der am Montagabend, den 22. Februar, im Racket Center Nußloch eröffnet wurde. Mit diesem Eröffnungstag setzt das Zentrum Aktiver Prävention³, einziges Gesundheits- und Präventionszentrum unter einem großen Cabriolet-Dach, mit nunmehr vier Zirkelsystemen klare Akzente. Unter dem Motto „Nur ein aktiver Rücken ist ein gesunder Rücken“ wurde mit einer attraktiven Abendveranstaltung der Bedeutung des neuen Zirkelsystems entsprochen. Die Integration des bewährten Dr. WOLFF®Rückenfitness-Zirkels, der Get FlexibleGeräte und des Faszien-Trainingsparks führte zu einem bislang bundesweit ein-

52 RC Premium 2/2016

zigartigem System des Rückentrainings. Damit nimmt die innovative Konzeption dieses Trainingssytems Pilotcharakter für ein facettenreiches, ganzheitliches Präventionstraining an.

Nach den einführenden Worten des Geschäftsführers Dr. Matthias Zimmermann, der damit auch die Geschichte aus zehn Jahren ZAP3 im Racket Center Nußloch Revue passieren ließ, erläuterte Orthopäde Dr. med. Hartmut Schiek die anatomisch-physiologischen Grundlagen des menschlichen Fasziensystems und ihre Bedeutung für Vitalität, Flexibilität und Wohlbefinden. Als Höhepunkt erwies sich die Präsentation des ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkels durch den Konzeptionär und Entwickler Dr. Hartmut Wolff persönlich. Mit hoher authentischer Leidenschaft stellte der Geräteentwickler aus Dortmund seine Bedeutsamkeit in der Gesundheits- und Fitnessbranche unter Beweis. Als Vordenker moderner

Entwicklungen gelang es ihm, nicht nur seine Ideen zu erläutern, sondern auch den Funken der Begeisterung auf das Publikum überspringen zu lassen. Im Anschluss an die Vorträge demonstrierte das Team des ZAP³ die Anwendung der Get Flexible- und Fasziengeräte. Tags darauf starteten dann die ersten Einweisungen in den ZAP³ Rücken-AktivZirkel durch das ZAP³ Personal-TrainerTeam. Damit verbunden führt das ZAP³ eine weitergehende, begleitende Studie durch, zu der sich schon am gleichen Abend 180 Teilnehmer angemeldet haben. So überzeugend waren die Vorträge der Redner. Das komplexe Thema Muskel-, Faszien- und Gelenksystem sowohl in der praktischen Trainierbarkeit als auch in seinen physiologischen-anatomischen Grundlagen traf auf großes Interesse und Verständnis. Mit dem neuen Trainingssystem schlägt das Gesundheitstraining im Zentrum Aktiver Prävention³ die


Brücke zur ZAP³ Physiotherapie sowie dem Rehabilitationssport. Dadurch gelingt es, ein allumfassendes Programm präventiven Muskeltrainings unter dem Stichwort Muskelhygiene anzubieten. Das Zentrum in Nußloch bei Heidelberg, erweist sich somit als Pionier und Vorreiter des gesundheitsorientierten Muskeltrainings und der aktiven Gesundheitsförderung.

Erste Mitgliederstimmen zum Training im innovativen und deutschlandweit einzigartigen ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel äußern sich begeistert: Das Faszientraining im Sinne einer ganzheitlichen Muskelhygiene wird immer mehr zum festen Bestandteil des Trainings. Der „wohltuende Schmerz“, hervorgerufen durch das Lösen der zum Beispiel durch Stress, Bewegungsmangel, Fehl- oder Überbe-

lastung verklebten Faszien, spricht sich schnell herum. Die Nachfrage multipliziert sich. Am Tag der Eröffnung waren 124 Interessenten zu verzeichnen, nach der Eröffnung 180 und täglich werden es mehr. Der Zirkel ist jetzt schon nicht mehr wegzudenken …

Unzufriedenheit mit ihrer Unbeweglichkeit gab für Birgit G. (53) den Ausschlag, an der Studie im ZAP³ Rücken-AktivZirkel teilzunehmen: „Die anfänglichen Schmerzen beim ‚Rollen‘ sind schon wesentlich geringer geworden und die Beweglichkeit hat sich gesteigert was auch der Sit-and-ReachTest bestätigte. Der ZAP³ Rücken-AktivZirkel motiviert.“ Auch Heide S. (68), die vor 2 Wochen mit dem Faszientraining begonnen hat, spürt bereits erste Veränderungen: „Ich empfinde eine Dehnung des gesamten Korpus‘, ich fühle mich länger – der gesamte Muskel-Skelett-Apparat fühlt sich aufrechter an. Sehr empfehlenswert!“

Anzeige

Ihr Partner für Sicherheit rund um die Uhr 24 – Stunden Service für  Leitstelle für Einbruch- / Gefahrenmeldetechnik/ Handwerkernotdienste  Empfangsdienste  Bewachungen aller Art  Erstellung, Realisierung und Betreuung von Sicherheitskonzepten

Kurfürsten-Anlage 62, 69115 Heidelberg, Tel. 06221 / 13 78 – 0, Fax 06221 / 13 78 -123,

info@WHD-Heidelberg.de www.WHD-Heidelberg.de 53


GAST BEITRAG

Gesund bleiben mit Herz und Verstand. Erwecke den Helden in dir! Ganzheitliches, mentales Trainingsprogramm in Zeiten gesundheitlicher Krisensituationen

D

r.-Ing. Karl-Heinz Hellmann, der als Strategieexperte viele Unternehmen erfolgreich trainiert, musste aufgrund eines angeborenen Herzfehlers im Jahre 2013 acht Stunden lang am offenen Herzen operiert werden. Nach dem Eingriff war die Prognose der Ärzte alles andere als hoffnungsvoll. Wen ein solcher Schicksalsschlag trifft, der wird zunächst einmal niedergeschlagen sein, vielleicht sogar ans Aufgeben denken. Seine lebenslang gute Grundkonstitution half ihm zwar, sich schnell wieder zu erholen, doch es wurde ihm klar, dass mehr hinzukommen musste, um den Erfolg langfristig zu sichern: Eine ganzheitliche Perspektive! Achtsamkeit für sich selbst, mentale Stärke und der Aufbau eines soliden „Gesundheitskontos“ durch gezielte Trainingsmaßnahmen sind seine Rezeptur. Heute lebt er medikamentenfrei. Seine Herzschwäche ist wegtrainiert. Zu verdanken ist der Erfolg durch die konsequente und konstante Umsetzung des Selbstheilungs-Prinzips. Dieses Prinzip zur Gesundheitserhaltung stützt sich auf

54 RC Premium 2/2016

ein Wissen, welches systematisch aus Projekterfahrungen und physikalischen Gesetzen gewonnenen wurde. Dies klingt zunächst sehr technisch, was aus dem Munde eines promovierten Ingenieurs auch nicht verwundert. 9 Säulen sind es, auf denen das Selbstheilungsprinzip aufbaut. Die Wichtigste hat schon Paracelsus beschrieben: „Krankheit beginnt im Kopf, Gesundheit auch“. Viele JEMAHs (Jugendliche Erwachsene mit angeborenem Herzfehler) nutzen z.B.: in FacebookForen Kosenamen wie „meine Medis“ und beschäftigen sich mit Angst, Krankheit und ob man die Fahrten zur Apotheke von der Steuer absetzen kann. Dass zielführende Wege ganz anders aussehen, zeigt Hellmann anschaulich auf und beweist dabei sehr wohl viel feinsinniges Einfühlungsvermögen. Denn freilich ist ein Mensch ein Mensch – und jeder Mensch hat Träume. Victor Hugo beschreibt das trefflich: „Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will.“. Nur muss es gelingen, diese Träume in die Wirklichkeit zu bringen. Traum-Visualisierungsmethoden, wie sie auch im Profisport eingesetzt werden, sind nur eine beispielhafte Möglichkeit für praktisches Gelingen.


Nun sind die medizinischen Sensationen, die Hellmann erlebt hat, nicht nur das Ergebnis harter, sondern auch systematischer Arbeit – verbunden mit dem Gefühl, ein Held zu sein. Dabei kann jeder Mensch ein Held sein, wenn man weiß, was einen Helden ausmacht. Der Autor hat eine Märchenheldin sowie lebende Helden verglichen und fokussierte das Heldenprinzip auf Glaube, Liebe und Wille. Er beschreibt, wie man diese großen Prinzipien im täglichen Leben zum Erreichen hoher persönlicher oder unternehmerischer Ziele umsetzen kann. Hellmann selbst ist der Beweis dafür, dass es funktioniert. „Gesund bleiben mit Herz und Verstand. Erwecke den Helden in Dir“ ist ein Buch aus persönlicher Erfahrung und Überzeugung, an die er als Autor die Leser und als Speaker seine Zuhörer teilhaben lässt. Hellmann ist selbst Mitglied der Deutschen Herzstiftung e.V. und spendet für jedes verkaufte Buch einen Euro an die Organisation seines Herzens. Gesundb bleiben mit Herz und Verstand Gebunde Ausgabe: 148 Seiten Preis: 21,99 Euro

ISBN Druck: 978-3-7392-7582-6 ISBN eBook: 978-3-7392-6055-6

Ein starker Sommer im Racket Center Erleben Sie Herrn Dr. Karl-Heinz Hellmann am Mittwoch, den 29. Juni 2016 im Rahmen unserer RC Veranstaltungsreihe Ein starker Sommer mit seinem Vortrag zum Buch. Seine Präsentation zum Thema: das „Selbstheilungs-Prinzip“ startet um 19 Uhr!

Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro. Davon gehen 5 Euro als Spende an das äthiopische Kinderhilfsprojekt TDKET und Sie erhalten einen 5 Euro-Gutschein für das Restaurant Marea. Weitere Infos und Anmeldung: www.gsm-mbh.net

Der Autor

Dr.-Ing. Karl-Heinz Hellmann studierte Maschinenbau in Aachen und promovierte im Bereich System- und Regelungstechnik. Zusätzlich qualifizierte er sich als Dipl. Consultant in St. Gallen, Schweiz und als Advanced Communicator bei Toastmasters International. Seinen Erfahrungsschatz sammelte er weltweit in verschiedenen Führungspositionen im Vertrieb von Industrie-, Prozess- und Büroautomation im Mittelstand - zuletzt als Geschäftsführer. Seit 1994 ist er Top Management Consultant, seit 2007 selbständiger Strategietrainer und seit 2012 Keynote Speaker. Der Schwerpunkt seiner Vortragstätigkeit liegt vor allen Dingen in der ganzheitlichen Strategieentwicklung und insbesondere in deren Umsetzung als Program Management Officer. Er ist Redner, Trainer, Lizenzgeber, Moderator, Autor und Serienunternehmer!

Anzeige

Kaiserlich Kammer 2 • 69168 Wiesloch Tel. 06222 / 94843-0

Ihr Partner für professionelle digitale Präsentation und Werbung

Auch erfolgreich im Racket Center. „Die richtige Botschaft den richtigen Personen 55 zur richtigen Zeit präsentieren“


STICHWORT

Schmerzen ...!

Schmerzregulierung durch Achtsamkeit Von Dipl.-Psych. Peter Fauser

C

hronische Schmerzen bedürfen der medizinischen und physiotherapeutischen Behandlung durch fachkundige Experten. Der nachhaltige Erfolg dieser therapeutischen Bemühungen kann jedoch durch eigene Aktivitäten und eigenes Engagement entscheidend unterstützt und gefördert werden. Nach dem Motto „Ich kann etwas für mich tun!“ sind diese Aktivitäten Ausdruck von Selbstfürsorge und Selbstverantwortung. Ein Ansatz, der sich bereits über Jahre bewährt hat und wissenschaftlich auch gut erforscht ist, ist die Schmerzregulierung durch Achtsamkeit. Es handelt sich dabei um eine Fähigkeit im Umgang mit – auch chronischen - Schmerzen, die man lernen kann! Achtsamkeit ist eine besondere Form der bewussten und urteilsfreien Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment. Sie ermöglicht die Wahrnehmung und Veränderung von Faktoren, die zum Schmerzerleben insgesamt entscheidend beitragen. Die rein körperliche Erfahrung des Schmerzes ist häufig mit kommentierenden, bewertenden, widerstrebenden, schwarzmalerischen, hadernden, schwermütigen oder ängstlichen Gedanken und Gefühlen, die das Schmerzerleben insgesamt ausmachen und oft gar nicht als getrennte Erfahrungen erlebt werden, verbunden. Achtsamkeit ermöglicht das Erkennen dieser Faktoren und begünstigt deren Veränderung. Der Schmerz mag schlimmstenfalls der gleiche bleiben - wir ändern aber unsere gedankliche und emotionale Einstellung dem Schmerz gegenüber und dies wird oft als Erleichterung erfahren. Achtsamkeit beinhaltet auch die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitssteuerung: Wir lernen verschiedene Möglichkeiten, wie wir mit unserer Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit dem Schmerz umgehen können: Z.B. kann die bewusste

56 RC Premium 2/2016

Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den eigenen Atem – und eben nicht das gedankliche und emotionale „Kleben“ an der Schmerzempfindung – in bestimmten Situationen hilfreich sein. Und so merkwürdig es klingen mag: Manchmal kann auch umgekehrt die bewusste und annehmend-akzeptierende Hinwendung zum Schmerz hilfreicher sein, als unsere gewohnten Strategien dagegen anzukämpfen oder vor ihm (irgendwie) zu flüchten.

Das Angebot im Racket Center Nußloch

Im Racket Center Nußloch gibt es zwei Möglichkeiten Achtsamkeit (im Umgang mit Schmerz oder Stress) zu lernen: 1. Stressbewältigung durch Achtsamkeit – ein 8-Wochen-Intensivkurs. (Nähere Infos und Termine siehe eigenen Flyer.) 2. Schmerzregulierung durch Achtsamkeit – monatliche offene Kursabende (2,5 Stunden, 30,0 Euro), die einzeln oder fortlaufend besucht werden können. Verbindliche Anmeldung für einzelne Termine vorab erforderlich.

Inhalte des Intensivkurses und der offenen Kursabende:

Achtsamkeit kann man trainieren, – ähnlich wie Muskeln und Ausdauer beim Sport. Wir stärken unseren „mentalen Muskel“ Achtsamkeit mit bestimmten Methoden und Übungen: • Achtsamkeitsmeditation • Einfache Körperübungen aus dem Yoga (Dehn- und Streckübungen) • Body-Scan (Entwicklung von Körpergefühl und Körperaufmerksamkeit) • Übungen zur Verfeinerung der Wahrnehmung innerer Vorgänge (Gedanken, Gefühle) • Regelmäßiges Üben zu Hause mit begleitendem Kursmaterial und Audio-CDs


Sommersaison 2016

RISTORANTE & BAR

im Racket Center Nußloch

Montag, 17 bis 22 Uhr SALAT-TAG jeder Salat 8.00 Euro

Dienstag, 17 bis 22 Uhr PIZZA-TAG jede Pizza für 6.00 Euro

Donnerstag, 18 bis 22 Uhr SPEZIALITÄTEN VOM GRILL

Freitag, 17 bis 22 Uhr WECHSELNDE FISCHGERICHTE

Mittwoch, Samstag und Sonntag

À LA CARTE

Marea Ristorante & Bar im Racket Center Nußloch • Walldorfer Str. 100 • 69226 Nußloch Telefon: 06224 99 09-55 • E-Mail: info@marea-nussloch.de • www.marea-nussloch.de 57


Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ... Racketlon German Open 22. - 24. Juli 2016 im Racket Center Nußloch

Rhein-Neckar Junior Open 2016

um den Fiat-Cup des Autohauses Peters Die Rhein-Neckar Junior Open sind ein offenes Jugendranglistenturnier, bei dem alle Kinder und Jugendlichen aus der Region herzlich willkommen sind, in einem fairen Wettbewerb um Ranglistenpunkte und Pokale zu kämpfen. Das Turnier findet vom 13. bis 16. Mai 2016 statt. Gespielt wird in den Altersklassen U10 bis U16. Meldeschluss ist der 09. Mai 2016. Die Anmeldung kann entweder online unter badischertennisverband.de oder per Email an staguhn@ racket-center.de erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.tennisakademie-rhein-neckar.de.

Racketlon 2016

präsentiert von HEKA Energy Auch in diesem Jahr finden die German Open des Racketlon im Racket Center in Nußloch statt! Vom 22. bis zum 24. Juli treten Jugendliche, Frauen und Männer aller Alters- und in verschiedenen Leistungsklassen bei diesem internationalen Turnier der World Series Kategorie gegeneinander an. Die Sportart Racketlon, welche die vier Disziplinen Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis in einem Wettkampf vereint, verspricht hochklassige Spiele und spannende Begegnungen von den Amateuren bis hin zu der Weltelite der Profis. Seien auch Sie dabei ob als Spieler oder Zuschauer. Weitere Informationen finden Sie auf der Racketlon-Internetseite unter www.racketlon-nussloch.de.

Nils Langer gewinnt MLP-Cup 2016

Nils Langer erlebte eine Traumwoche in Nußloch: Bereits zum zweiten Mal gewann er den MLP Cup. Außerdem sicherte er sich 27 ATP Weltranglistenpunkte und 3.240 Euro Preisgeld. Lobende Worte fand Dr. h. c. Manfred Lautenschläger vor eindrucksvoller Zuschauerkulisse und Prominenz bei der Siegerehrung.

58 RC Premium 2/2016


DEIN EINFACHER WEG ZUM TENNISSPIELEN Einsteigerkurs für Erwachsene im Racket Center Nußloch

Der Kurs beinhaltet ... • 6 Trainerstunden á 90min mit Trainern der Tennisakademie Rhein-Neckar in einer Gruppe von 4 bis maximal 6 Teilnehmern, • kostenfreie Tennisplatznutzung* über die gesamte Sommersaison vom 1. Mai bis 15. September,

• Leihschläger, Leihschuhe und Leihbälle, • 30,00 Euro Einkaufsgutschein für den RC ProShop (auch online unter: www.rcproshop24.de).

199,00 Euro p. P.

* Sofern freier Tennisplatz verfügbar. Vorherige Reservierung am gleichen Tag erforderlich.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.tennisakademie-rhein-neckar.de


Timo Jouko Herrmann

IM INTERVIEW

60 RC Premium 2/2016

Foto: Dressler Photography


„Als ich in diesem Musikverzeichnis den Titel der Kantate las und darunter die Namen W. A. Mozart und A. Salieri in der Zeile nebeneinander stehen sah, dachte ich zuerst: Ich träume …!“

Timo Jouko Herrmann, Komponist, Musikwissenschaftler, Geiger und Dirigent im persönlichen Gespräch

Tiefenbacher RECHTSANWÄLTE | STEUERBERATER

Arbeitsrecht Bank- und Kapitalmarktrecht Bau- und Immobilienrecht Familien- und Erbrecht Gesellschaftsrecht Leasing und Factoring Medizinrecht

W

ir treffen wir uns ganz früh am Morgen zu einem Frühstück, um über einen sensationellen Fund zu sprechen, mit dem Timo Jouko Herrmann die Fachwelt der klassischen Musik aufhorchen ließ. Ende des vergangenen Jahres führte ihn eine Recherche für einen Musikerfreund in das online-Archiv des tschechischen Musikmuseums Prager Nationalmuseum. Als Musikwissenschaftler, der sich seit Jahren mit Antonio Salieri beschäftigt und erst wenige Wochen zuvor seine Dissertationsschrift über den Wiener Hofkapellmeister veröffentlicht hatte, schaut er zum Ende jeder Suche fast automatisch auch nach ihm. Zunächst wähnte er sich in einem Traum, als er bei der Durchschau der Suchergebnisse folgenden Titel las: „Per la ricuperata salute di Ofelia“. Er prüfte das Erscheinungsjahr dieses Freudenlieds. Es stimmte. Und darunter standen die Komponisten: Mozart, Salieri und Cornetti. Es gab sie also doch, diese ominöse, allenfalls Spezialisten bekannte Kantate, komponiert zur Genesung einer Sängerin der Wiener Hofoper, gemeinsam von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri – und damit der Beweis dafür, dass die beiden tatsächlich zusammengearbeitet haben. Bis dato war es lediglich eine kleine Zeitungsannonce aus dem Jahr 1785, welche auf die Existenz des Gemeinschaftswerks hindeutete. Die ganze Geschichte um die Rivalität zwischen den beiden Ausnahmemusikern? Ein (böses) Gerücht! Vielmehr noch: eine diskreditierende Unwahrheit. Dies mag weder dem Erfolg noch der Qualität des mehrfach Oscar prämierten Films Amadeus abträglich sein. Die Authentizität

Sanierungsberatung einer der erfolgreichsten Kinofilme der 80er Jahre ist damit allerdings ad absurdum geführt. Gleichwohl dies zuallererst die Fachwelt elektrisierte, verleiht dieser Umstand dem Fund eine Bedeutung, die über die Sphäre der klassischen Musik hinausreicht. Seit der Veröffentlichung dieser Nachricht weist der Terminkalender des Walldorfer Musikers kaum noch eine Lücke auf. Eine kleine Lücke durften wir für uns in Anspruch nehmen … … ich habe immer das Bild vor Augen, dass Musiker zumeist spät arbeiten und Komponisten bis tief in die Nacht über Partituren brüten. Und jetzt sitze ich mit Ihnen hier noch fast im Morgengrauen, um eines Ihrer raren Terminfenster zu beanspruchen. Habe ich ein falsches Bild von Ihrer Arbeit? HERRMANN (lacht): Vielleicht haben Sie den Film Amadeus vor Augen, in dem Mozart mit übermüdeten Augen bis spätnachts mit dem Federkeil in der Hand hinter Notenblättern herjagt, um seine sprudelnde Kreativität auf´s Papier zu bringen. Das ist nicht falsch. Wenn man sich ins komponieren stürzt und diesen Flow erreicht – den Zustand, in dem alles aus dem Kopf durch die Hand auf´s Papier fließt – kann´s spät werden. Sehr spät sogar. Und als Dirigent oder Musiker ist man zumeist spätabends tätig. Dann freut man sich, wenn man am Morgen darauf ein wenig länger schlafen kann. Derzeit aber habe ich zahlreiche Termine, die mit meiner wissenschaftlichen Arbeit einhergehen. Da muss ich dann schon ganz früh morgens ran und habe meist sehr lange Tage vor mir.

Umweltrecht Unternehmensnachfolge Vertriebsrecht Verwaltungsrecht

Bei uns stimmt die Chemie.

Gemeinsamen Erfolg hat man nur, wenn die Zusammenarbeit funktioniert. Wenn das Engagement passt. Wenn Vertrauen da ist. Kurz gesagt: wenn die Chemie stimmt. Seit vielen Jahren erarbeiten wir innovative

rechtliche

Lösungen

für

inhabergeführte mittelständische Unternehmen,

börsennotierte

Aktiengesell-

schaften, Finanzdienstleister, öffentliche Auftraggeber und Privatpersonen. Für die richtige Mischung aus fachlicher Qualität und wirtschaftlicher Effizienz unserer Arbeit garantieren wir als Anwälte. Für unsere Integrität garantieren wir als Menschen.

Engagiert. Fundiert. Lösungsorientiert. Heidelberg | Frankfurt | Stuttgart Dresden | Chemnitz | Erfurt | Jena Im Breitspiel 9 | 69126 Heidelberg | Telefon 06221 3113-0

61

www.tiefenbacher.de


Wissenschaftliche Arbeit meint vor allem auch Ihre Beschäftigung mit Antonio Salieri. Und wie es der Zufall so will, haben Sie wenige Wochen nach Veröffentlichung Ihrer Dissertation einen Coup gelandet – und der hält Sie auf Trab. HERRMANN: Die Folgen dieser eher zufälligen Entdeckung verschafft mir derzeit ungeahnte Aufmerksamkeit – und hält mich, wie Sie das formulieren – auf Trab, das ist richtig. Das Auffinden eines Gemeinschaftswerks von Mozart und Salieri gilt als endgültige Widerlegung der Behauptung, diese beiden Ausnahmekünstler seien sich zu Lebzeiten in Feindschaft gegenüber gestanden. Der berühmte Film Amadeus, von dem Sie gesprochen haben, macht diese Feindschaft – sogar verbunden mit der Behauptung, Salieri habe Mozart in den Tod getrieben oder gar vergiftet – zum Aufhänger der filmischen Erzählung. Antonio Salieri wird regelrecht diskreditiert, eine musische Ausnahmepersönlichkeit wird zu einem intriganten Stümper herabgesetzt. Unerträglich eigentlich. Trotzdem war es genau dieser Film, der Sie schon sehr früh veranlasst hat, die wahre Geschichte zu ergründen. HERRMANN: Richtig! Als ich als Vierzehnjähriger den Film Amadeus zum ersten Mal sah, war es zuallererst dieser Antonio Salieri, der mich in den Bann gezogen hat. Im Übrigen beschäftigte sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts die gesamte Musikwelt mit Mozart – und entgegen der filmischen Erzählung erfreute sich Mozart durchaus bereits zu Lebzeiten hoher Anerkennung. Aber was hatte es mit diesem Salieri auf sich? Dieser Frage nachzugehen, das hat mich tatsächlich zum Musikwissenschaftler gemacht. Ich wollte die Wahrheit wissen. Und nach allem, was ich über den italienischstämmigen Hofkapellmeister am Habsburger Hof in den bewegten Zeiten zwischen 1788 und 1824 in Erfahrung bringen konnte, war Antonio Salieri eine wahrlich historische Persönlichkeit. Eine historische Persönlichkeit ohne Nachhall? HERRMANN: Ja, eine insofern tragische historische Persönlichkeit, deren individuelle Geschichte nachdenklich macht. Zunächst war er schon zu Lebzeiten ein international gefragter Komponist und

62 RC Premium 2/2016

Timo Jouko Herrmann, 1978 in Heidelberg geboren, studierte Komposition bei Prof. Ulrich Leyendecker an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim. Weitere wichtige Impulse und Anregungen erhielt er von den Komponisten Hermann Schäfer, Krzysztof Meyer, Detlev Glanert, Roberto Doati und Wladimir Zagorzew. Ein Promotionsstudium in Musikwissenschaft absolvierte er bei Prof. Dr. Hermann Jung.

Er schrieb u. a. Werke für das Gewandhaus zu Leipzig, den Heidelberger Madrigalchor, das Bläserensemble des Gewandhausorchesters, die Opernschule der Mannheimer Musikhochschule, die Heidelberger Sinfoniker und das Philharmonische Orchester Heidelberg sowie für das Sinfonieorchester der Justus-Liebig-Universität Gießen und das Sinfonieorchester TonArt Heidelberg. Einige Höhepunkte seiner bisherigen künstlerischen Laufbahn waren die Premiere der Kammeroper „Unreine Tragödien und aussätzige Dramatiker“ an den Städtischen Bühnen Heidelberg, die Aufführung seiner Kadenzen und Eingänge zu Mozarts Fagottkonzert bei den Salzburger Festspielen mit dem Fagottisten David Petersen und der Camerata Salzburg unter Leitung von Sir Roger Norrington.

Für seine Kompositionen erhielt Herrmann viele Auszeichnungen, darunter den Kompositionspreis der SAP AG und der Stadt Walldorf, ein Stipendium der Wilhelm-Müller-Stiftung sowie den 1. Preis beim internen Hochschulwettbewerb der Mannheimer Musikhochschule. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Herrmann auch als Violinist und Ensembleleiter aktiv. Als Solist war er u.a. bei den Darmstädter Tagen für Neue Musik und den Bruchsaler Barocktagen sowie in mehreren Radioproduktionen des SWR zu hören. Er wurde mit Stipendien der Karlsruher Händel-Akademie und der Vereinigung „Yehudi Menuhin - Live Music Now“ ausgezeichnet und gewann mit seinem Barockensemble Operino den GebrüderGraun-Preis 2005. Als musikwissenschaftlicher Berater arbeitet T. J. Herrmann für verschiedene Ensembles und Solisten, darunter die Heidelberger Sinfoniker und das Mannheimer Mozartorchester sowie der Pianist Ulrich Eisenlohr. Eine von ihm konzipierte und musikwissenschaftlich betreute CD mit Ouvertüren und Bühnenmusiken von Antonio Salieri wurde 2010 für den Grammy Award nominiert. Durch die sensationelle Wiederentdeckung des von Salieri, Mozart und Cornetti gemeinsam vertonten Freudenliedes „Per la ricuperata salute di Ofelia“ KV 477A erlangte er als Musikwissenschaftler weltweite Bekanntheit.

Über die vielfältige Arbeit von Timo Jouko Herrmann wurde in diversen Medien berichtet, darunter in den Radiosendern SWR2, MDR Figaro und der ungarischen Station MR3-Bartók. Das SWRFernsehen stellte den Musiker u.a. in den Sendungen „Landesschau mobil“ und „Nachtkultur“ vor.


Anzeige

Dirigent, dessen Werke sogar in Übersee aufgeführt wurden. Als Achtundzwanzigjähriger schrieb er die Eröffnungsoper für die Mailänder Scala. Schiller wollte eine Vertonung von ihm. Der Habsburger Kaiser Joseph II., ein ausgewiesener Musikkenner, holte ihn an seinen Wiener Hof. Und er war äußerst umgänglich, bei den vielen berühmten Komponisten dieser Tage anerkannt und beliebt, war ein Familienmensch, hatte acht Kinder, war als Vorsitzender eines Pensionsfonds für Künstler sozial sehr engagiert, darüber hinaus äußerst gesellig und humorvoll. Sein Wirken in einer „Unsinnsgesellschaft“ offenbarte hingegen noch mehr: Einen bemerkenswert liberalen Geist. Bemerkenswert wohl deshalb, weil er letztlich Günstling eines der bedeutsamsten Monarchen seiner Zeit war. Die Oper war so gesehen politisch? HERRMANN: Subtil freigeistig – wenn man das so nennen darf. Es ist bezeichnend, dass Salieris Sympathie dem aufklärerischen Paris galt, gleichwohl er die Geschehnisse in der Zeit nach der französischen Revolution zum Anlass nahm, seine vormals häufigen Besuche und Kontakte einzustellen. Sogar lukrative Aufträge lehnte er unter Protest ab. Inmitten der kriegerischen Feldzüge Napoleons quer durch Europa komponierte er die Oper mit dem heute unsäglichen, damals aber unverfänglichen Titel Die Neger, mit der er 1804 den Abschied von der Bühne gab. Dieses Singspiel endet mit der Eheschließung zwischen dem dunkelhäutigen John und der weißen Betty. Im Chor singen Schwarze und Weiße nebeneinander. Das Stück spielt in einer englischen Kolonie in den heutigen USA – es war unter humanistischen Gesichtspunkten zur damaligen Zeit gelinde gesagt völlig bahnbrechend. Ihre Charakterisierung von Antonio Salieri klingt ehrfurchtsvoll und steht im völligen Gegensatz zu dem landläufigen Bild, das durch den Film vermittelt wurde. Man könnte sagen, Timo Jouko Herrmann schreibt die Musikgeschichte um? HERRMANN: Das Bild der persönlichen Geschichte von Salieri ja, das würde ich so sagen. Spannend dabei ist die tragische Erkenntnis, was die politischgesellschaftlichen Entwicklungen mit dem Erbe einer solch herausragenden

Musikerpersönlichkeit angestellt haben. Dazu muss man wissen, dass Salieri der Restauration in der nachnapoleonischen Zeit mit offener Skepsis gegenüberstand. Dies allerdings stand seiner Beauftragung, die musikalische Leitung für das Musikprogramm des Wiener Kongresses von September 1814 bis Juni 1815 zu übernehmen, nicht entgegen. Und genau dabei offenbarte er sich als wahrer Europäer. Man könnte ja meinen, dass er ein solch epochales Ereignis dazu verwenden würde, seine eigenen Kompositionen in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen spielte er Werke von Komponisten aus allen europäischen Ländern, zeigte eine große Vielfalt und damit seine Idee von Europa. Große Glaubwürdigkeit verlieh ihm seine Weltgewandtheit und Sprachbegabung, immerhin sprach er italienisch, deutsch und französisch fließend, verstand englisch – und er begriff die Musik als Universalsprache. Und dennoch verschwand nicht nur die Person, sondern vor allem das musikalische Werk Salieris im Laufe des 19. Jahrhunderts bis beinahe zum heutigen Tage in der Bedeutungslosigkeit? HERRMANN: Das ist genau der Punkt, der mich so nachdenklich macht. Folgendes muss man wissen: Salieri wurde 1750 in Legnago, also Italien, geboren. Seine Eltern verstarben früh. Er kam zunächst zu Verwandten nach Padua, ging dann bald nach Venedig und genoss dort eine umfangreiche Bildung, bevor er als 16-jähriger nach Wien kam. Er heiratete in jungen Jahren eine Wienerin – Mutter seiner bereits erwähnten acht Kinder – und wurde zu dem, was man einen naturalisierten Wiener bezeichnete. Als solcher stand er im Brennglas des aufkeimenden Nationalismus, der an die Stelle eines Europas trat, wie er es sich in den Monaten des Wiener Kongresses vielleicht erträumt hatte. So war die Hysterie um den jungen Mozart auch dem Nationalismus geschuldet. Die Mozartverehrung war auch ein nationales Konstrukt, das als Gegensatz zu dem subversiv an den Hof geschlichenen Italiener hochgespielt wurde! Aus meiner Sicht ein Paradoxon, war die Musik Mozarts doch viel italienischer als die Salieris. Gleichwohl spielt Antonio Salieri in Italien übrigens bis heute überhaupt keine Rolle mehr. Kurzum: In seinen letzten zehn

Hörgeräte Hörtraining Hörtest Hörgeräte-Batterien

Moderne Hörgeräte sind klein und haben ein geschmackvolles Design. Mit ihrer hohen Leistungsfähigkeit gleichen sie Hörschwächen aus. Sander Vieth, Hörgeräte-Akustikmeister

Vereinbaren Sie noch heute Ihren kostenlosen und unverbindlichen Hörtest. Hörsysteme Vieth Georgi-Marktplatz 1 69181 Leimen (In direkter Nähe der Straßenbahnhaltestelle Georgi-Marktplatz.)

Telefon: 06224 82 98 00 E-Mail: info@hoersysteme-vieth.de

www.hoersysteme-vieth.de 63


Lebensjahren wurde Salieri aus nationalistischen Motiven regelrecht diskreditiert. Das gipfelte in dem Gerücht kurz vor seinem Tode, er habe Mozart vergiftet. Eine perfide Verleumdung! Aber was sagt uns das? Antonio Salieri wurde in kurzer Zeit zu einem musikalisch Heimatlosen. Ein musikalisches Genie, eine herausragende musische Persönlichkeit, nationalistischen Interessen und Eitelkeiten zum Opfer gefallen …! … was Sie offenkundig motiviert, Antonio Salieri zu rehabilitieren. Heute sind Sie nicht nur ein Experte, sondern fast eine Art Anwalt des Antonio Salieri. HERRMANN: Das würde ich in der Tat für mich in Anspruch nehmen wollen. Wie gesagt: Auch dem weniger musikalisch Bewanderten sollte ein solches Schicksal unter historischen und politischen Gesichtspunkten zu denken geben. Die Auswüchse nationalistischer Tobsucht – so nenne ich das mal in aller Deutlichkeit – ist eine fürchterliche Sache. Und aus rein musikalischer Sicht verwehre ich mich dagegen, wenn sich Menschen anmaßen, über die Musik Salieris in einer Weise zu urteilen, wie man das gegenüber Mozart, Bach oder Beethoven niemals wagen würde. Dann muss Sie diese Entdeckung – um darauf zurück zu kommen – in regelrechte Aufruhr versetzt haben? HERRMANN: Das haben Sie treffend formuliert. Wissen Sie, ich habe im Laufe meiner Forschungen zwei verschollene Werke und ein bislang unbekanntes Musikstück von Antonio Salieri entdeckt. Meine Dissertation beinhaltet die Sichtung einer Vielzahl von Schriftstücken und Korrespondenzen, in denen das Wohlwollen Salieris gegenüber Mozart und dessen Familie zum Ausdruck kommt. Aber Sie wissen ja selbst, wie das mit wissenschaftlichen Schriften so ist. Große Resonanz außerhalb der Community findet das kaum! Das ist mir auch gar nicht so wichtig. Das Forschen in Archiven, das Studium von Partituren, das Lesen eines Librettos und die Einordnung in einen historischen und musikalischen Kontext – all das ist genau mein Ding. Das kostet Zeit, Kraft, viel Energie beim Nachdenken, Verorten, Kombinieren und Querverbindungen herstellen, aber: Ich liebe das! Für mich ist das span-

64 RC Premium 2/2016

Timo Jouko Herrmann und Matthias Zimmermann im Gespräch

nend. Und jetzt stellen Sie sich vor: Ich lese im Libretto-Katalog dieses Prager Museums von einem Gemeinschaftswerk Mozarts und Salieris, von dem man nicht sicher war, ob es überhaupt existierte. Sofort schrieb ich eine Mail an das Musikmuseum mit der Bitte, man möge mir doch den Text zukommen lassen. Erst am nächsten Tag bekam ich die Antwort, in der stand: Wollen Sie nur den Text oder auch den Musikanhang dazu? Ich dachte echt, ich träume. Als ich das PDF erhielt und ausdruckte, hielt ich einen Schatz in der Hand. Und diese zitterte, das können Sie mir glauben. Per la ricuperata salute di Ofelia ist tatsächlich existent, es lag vor mir, und es ist tatsächlich ein Gemeinschaftswerk von Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri. Kurzum: Der Beweis ihrer Verbundenheit in gegenseitiger Wertschätzung.

gearbeitet. Doch viel zu umfangreich sind die Kataloge, viel zu spezialisiert die Details – und Salieri eben auch nicht im Fokus. Insofern: Freilich wäre es geflunkert, würde man sich in solch einer Situation nicht wünschen, in der Fachwelt wahrgenommen zu werden. Doch wie? Darin hatte ich keine Erfahrung. Zunächst wusste ich überhaupt nicht, wie man so eine Nachricht veröffentlichen sollte. Ich rief zuerst einen bekannten Musikredakteur an, der mein SalieriBuch kannte. Über Weihnachten aber passierte erst einmal gar nichts. Dann brachte die Schwäbische Zeitung und die RNZ die Nachricht. Von da an standen die Telefone nicht mehr still: FAZ, die Süddeutsche, SWR Radio, spanische Zeitungen – in Italien übrigens null Reaktion, komischerweise hörte man auch aus Frankreich nichts …!

… und damit die Möglichkeit, sich als Musiker Aufmerksamkeit zu verschaffen! HERRMANN: Zunächst konnte ich es mir nicht vorstellen, dass das bislang noch nie jemandem aufgefallen ist. Keiner hatte die Kürzel der Komponisten mit dem Werk in Verbindung gebracht und ist dem mal nachgegangen. Insofern war der Generaldirektor des Museums auch not amused – wobei man dort den Bibliothekaren wahrlich keinen Vorwurf machen kann, dort wurde völlig korrekt

Jetzt hat das ja einiges in Ihrem Leben verändern – zuallererst das Maß an zeitlicher Belastung, wie wir eingangs schon besprochen haben. Ging mit der enormen Resonanz dennoch ein Traum für Sie in Erfüllung? HERRMANN: Aus wissenschaftlicher Sicht bestimmt. Antonio Salieri darf man als vollständig rehabilitiert betrachten. Wenn es aber darum geht, im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, dann nein. Es entspricht nicht meinem primären Inter-


esse, Ruhm und Ehre abzugrasen. Ich bin Musiker, kein Vermarkter. Was für mich freilich schwer wiegt, sind die Begegnungen und Möglichkeiten, die sich auftun. Der Anruf des Salzburger Mozarteums hat für mich einen weit größeren Stellenwert als die Presseresonanz. In Prag das Stück aufzuführen, dort – genauso wie in Salzburg – die zeitgenössischen Musikgrößen zu treffen, bei großartigen Expertengesprächen mit dabei zu sein, das ist fantastisch. Ich saß im Mozartwohnhaus vor dem Flügel Mozarts, an dem einige der wohl bedeutsamsten Werke der klassischen Musik hervorgebracht wurden. Darauf zu spielen, hätte ich mir vielleicht erträumt, aber niemals getraut. Und ja, ich gebe zu, es schmeichelt mir, auf dem Podium zu sitzen und zu hören: „Sie haben einen ganz wichtigen Mosaikstein der Musikgeschichte gefunden“. Kann es auch passieren, dass dieses Ereignis Sie verändert? Verändert es einen Menschen, wenn sich sein Traum erfüllt? HERRMANN: Veränderung im Sinne einer Weiterentwicklung, ja. Dass ich mir dabei aber selbst treu bleiben werde, daran hege ich nicht den geringsten Zweifel. Ich bin nicht davon abhängig, dass ich einem Traum nachlaufe oder befürchten muss, dass ein Traum platzt. Wenn ich Menschen treffe, an historischen Orten sein

Ein starker Sommer im Racket Center Klassik-Matinée

Unter der Leitung von Timo Jouko Herrmann spielen am Sonntag, den 10. Juli 2016 ab 10.30 Uhr Joe Yu Altsaxophon und Adrian Degenkolb am Klavier. Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Erwin Schulhoff und Charles Koechlin. Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro. Davon gehen 5 Euro als Spende für gemeinnützige Verwendung durch den LIONS Club Walldorf Astoria und Sie erhalten einen 5 Euro-Gutschein für das Restaurant Marea. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.gsm-mbh.net kann oder an besonderen Ereignissen teilhaben darf, fühle ich mich manchmal wie in einem Traum. Es mag Menschen geben, die dann abheben. Für mich ist es genauso wichtig, immer wieder nach Hause zu kommen, mit meinen Schülern am Klavier zu sitzen oder mit ihnen Geige zu üben, mit uneingeschränkter Hingabe und am Boden der Wirklichkeit. Das Eintauchen in die Musik, wenn man ein Instrument spielt, eins zu werden mit einem Orchester, wenn man dirigiert oder sich beim Komponieren in seiner Gedankenwelt zu verlieren – das sind Momente, die mein Sein ausmachen. Da fühle ich

mich zu Hause, da kehrt sich mein Innerstes nach außen und genau da lebe ich meinen Traum. Lieber Herr Herrmann, welch ein Schlusswort. Lassen Sie mich Ihnen bei alledem alles Gute wünschen. Ich bin gespannt, was Ihre Kreativität gepaart mit harter Arbeit und glücklicher Fügung noch so alles hervorzubringen vermag. Vielen Dank für das Gespräch! Das Gespräch führte Dr. Matthias Zimmermann

Anzeige

We i n e

Sekt, Champagner & Prosecco

S p i ri tuo se n

Weine aus der Region und aus aller Welt Hochwertige Spirituosen und Sekt, Champagner & Prosecco

Präsentverpackungen aller Art und Lieferung nach Hause Weinhaus C. Fehser | Friedrich-Ebert-Anlage 26 | 69117 Heidelberg-Altstadt Tel. 0 62 21-2 29 11 | info@fehser.de | www.fehser.de

65


KOMMENTAR „We serve“ …

Oder: Wie die Lions die Welt ein bisschen besser machen wollen Von Peter Verclas

Ü

berall auf der Welt gibt es sie: Die Weltverbesserer. Sie sind Vorbild und Initiatoren – beseelt von dem Traum von einer besseren Welt. So ruft der Club der Weltverbesserer zum Beispiel alle Menschen auf, jeden Tag eine gute Tat zu begehen. Eine mehr als gute Idee. Große Träume können alleine selten Großes bewegen. Kleine Taten von vielen Menschen an einem Ort sind häufig zielführender. Dieses Prinzip haben sich auch die großen Wohltätigkeitsclubs zu Eigen gemacht. Dort treffen sich Menschen aus einem lokalen Umfeld. Auf der Grundlage gemeinsamer Werte pflegen sie freundschaftliche Beziehungen und setzen sich gemeinsam für das Wohl Anderer ein. Gleich, ob für humanitäre, soziale, medizinische, kulturelle oder bildungspolitische Zwecke. So ist dies auch beim mit fast 1,4 Millionen Mitglieder starken und damit weltweit größten Service-Club: Dem Lions Clubs International. Unter der Überschrift We serve kommen überall auf der Welt Lions-Mitglieder in kleinen, lokalen Clubs zusammen. Ihr Grundsatz: nicht reden, sondern handeln. Ihr Motiv: Ein Stück ihres persönlichen Fortkommens an die Gesellschaft zurückzugeben, in dem sie sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit stellen und an ihrer Lösung mitwirken. Denn die Lions sind davon überzeugt, dass Menschen dann am besten uneigennützig und vorbehaltlos helfen können, wenn sie aus einer gesicherten Lebensstellung heraus den fairen Umgang mit ihren Geschäftspartnern sowie das freundschaftliche, aufrichtige Miteinander im Alltag pflegen und sich zugleich den Grundsätzen der demokratischen Staatsform verpflichtet fühlen.

66 RC Premium 2/2016

Im Jahr 2007 fanden sich 25 Menschen aus Walldorf und den Nachbarorten Nussloch und St. Leon-Rot aus unterschiedlichen Berufen zusammen. Gemeinsam gründeten sie den Lions-Club Walldorf-Astoria mit dem Anspruch, den Menschen vor Ort zu dienen. Aktueller Präsident ist Dr. Georgios Rimikis aus Nußloch. Der gebürtige Grieche hat für sein Amtsjahr 2016/17 zwei griechi-

Zu einer der lokalen Aktivitäten des Lions-Clubs Walldorf-Astoria gehört der Verkauf von Adventskalendern mit dem befreundeten Lions-Club Wiesloch. Die lokale Aktivität zeigt, welche große Wirkung ein kleines lokales Engagement erzielen kann. Im November 2013 haben die beiden Lions-Clubs erstmalig einen Adventskalender aufgelegt. Das Prinzip dieser Aktivität ist, dass private Spender

Spendenübergabe an die Schiller-Schule

sche Sinnsprüche als Leitlinie für seine Präsidentschaft ausgewählt. Es sind zwei am Eingang des Apollo-Tempels in Delphi angebrachten Aphorismen: Mit „Erkenne dich selbst“ („γνῶθι σεαυτόν gnōthi seauton“) ist Selbsterkenntnis gemeint, die die Grundlage für das Verstehen anderer Menschen ist. Und mit der apollonischen Weisheit „Nichts im Übermaß“ („μηδὲν ἄγαν mēden agan“) gilt es, die eigenen Grenzen und die des anderen zu erkennen und zu akzeptieren.

oder Unternehmen Preise stiften, die hinter den 24 Türchen des Adventskalenders hinterlegt sind. Jeder Kalender hat eine Losnummer und an jedem Tag werden, entsprechend der Zahl der Preise hinter dem Türchen, die Gewinnnummern für den Tag ermittelt. Beim diesjährigen Adventskalender haben über 60 Unternehmen und Personen Preise im Gesamtwert von 8.000 Euro gestiftet. Durch diese Unterstützung sind die Herstellungskosten des Kalenders ge-


Anzeige

Ein starker Sommer im Racket Center Im Rahmen des „RC Kultursommer“ präsentiert Dr. Timo Jouko Herrmann am Sonntag, 10. Juli 2016 im Racket Center Nußloch eine Klassik-Matinée mit regionalen Nachwuchsmusikern. Der Walldorfer Musiker erfuhr im Januar 2016 für die Wiederentdeckung der von Antonio Salieri, Wolfgang Amadeus Mozart und Cornetti komponierten Kantate „Per la ricuperata salute di Ofelia“ internationale Anerkennung aus der Musikwissenschaft und ein bemerkenswertes Presse-Echo. Unter der Moderation von Dr. Timo Jouko Herrmann spielen die beiden Nachwuchsmusiker Joe Yu Altsaxophon und Adrian Degenkolb am Klavier. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Erwin Schulhoff und Charles Koechlin.

Der Eintritt zur Klassik-Matinée kostet 20 Euro. Es beinhaltet neben dem Eintritt zum Konzert auch ein Frühstücksbüffet im Restaurant Marea. Vom Eintrittsgeld gehen 5 Euro an den Lions-Club Walldorf-Astoria zur Verwendung für einen guten Zweck. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.gsm-mbh.net deckt, so dass der Verkaufserlös von fünf Euro pro Kalender vollständig für soziale und caritative Zwecke eingesetzt werden kann. Mit dem Verkauf von über 3.500 Adventskalendern können die beiden LionsClubs zwei regionale Projekte finanzieren. Zum einen erhalten die Schiller-Schulen aus Wiesloch, Walldorf und Nußloch sowie die Merianschule Wiesloch alle zwei Jahre insgesamt 8.000 Euro für das Theater-Projekt „Mein Körper gehört mir!“. Es richtet sich an Kinder der dritten und vierten Klasse. Die Kinder lernen, was ihnen gehört. „Mein Mund, meine Beine, mein Po?“ Dass sie Besitzansprüche auf ihren Körper haben, wird Kindern nur selten beigebracht. Sie wachsen mit körperlicher Nähe auf - und die tut eigentlich immer gut. Aber manche Erwachsene missbrauchen das Vertrauen der Kinder. In dem Theater-Projekt werden die Kinder dazu ermutigt, ihren NeinGefühlen uneingeschränkt zu vertrauen, anderen von ihnen zu erzählen und sich Hilfe zu holen. Zum anderen wird das bestehende Programm Klasse2000 finanziert. Dieses unterstützt Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen dabei, Kindern frühzeitig eine positive Einstellung zu sich selbst zu vermitteln und bei ihnen Grundfertig-

keiten zu entwickeln, mit denen sie ihren Alltag bewältigen und ihr Wohlergehen positiv beeinflussen. Durch Gesundheitsförderung und Gewaltprävention leistet somit Klasse2000 einen Beitrag, dass Schulen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen. Die Walldorfer Lions übernehmen seit dem Schuljahr 2013/2014 die Patenschaft für die ersten Klassen der Sambugaschule in Walldorf und für die ersten Klassen der Mönchsbergschule in St. Leon-Rot. Die Grundschüler werden jeweils für vier Schuljahre unterstützt. Der Austausch zu anderen Lions-Clubs aus der Region und aus anderen Ländern gehört ebenso zur Kultur des ServiceClubs. So pflegt der Lions-Club WalldorfAstoria mit der Aktivität Adventskalender auch seine enge und freundschaftliche Beziehung zum Lions Club Wiesloch, der bei der Gründung im Jahr 2007 schon als Pate zur Verfügung stand. Darüber hinaus hat der Lions-Club Walldorf-Astoria im Jahr 2015 eine Jumelage mit dem Lions-Club Sursee aus dem Kanton Luzern (Schweiz) initiiert. Diese internationale Jumelage soll dazu beitragen, persönliche Freundschaften zu knüpfen und die Verständigung zwischen den beiden Ländern Deutschland und Schweiz zu verbessern.

Das Team vom Hotel Bären in Leimen möchte Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre herzlich willkommen heißen. Die Zimmer haben wir für Sie komfortabel und geschmackvoll eingerichtet. Der Stil aus Tradition und Moderne spiegelt dabei die über 350 Jahre alte Tradition unseres Hauses wieder. Sie finden uns im Herzen der Stadt Leimen in der Kurpfalz direkt am Georgi-Marktplatz und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Heidelberg in Mitten der Metropolregion RheinNeckar. EZ: ab 54,- EUR / Nacht DZ: ab 64,- EUR / Nacht (Preise exkl. Frühstück) Frühstück an unserem reichhaltigen Buffet: 7,90 EUR pro Person Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Bären - Team

HOTEL BÄREN Rathausstrasse 20 69181 Leimen Tel.: +49 (0) 62 24 / 981 0 Fax.: +49 (0) 62 24 / 981 222 info@baeren-leimen.de67 www.baeren-leimen.de


WHO´S WHO Prof. Bernhard Maier

Gäste in unserer Rubrik Who´s who sind dem Racket Center in besonderer Weise verbunden. So sind die folgenden Zeilen immer auch ein Ausdruck von Respekt und Verbundenheit, entstanden aus gemeinsamen Erlebnissen. Manchmal entstehen diese Erlebnisse in Projekten, durch die Arbeit an einem großen Ziel. Henry Ford formulierte das treffend: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg“.

Prof. Bernhard Maier

A

m 8. Mai im Racket Center zu einer Muttertags-Soirée, am 18. Mai zum Semesterbeginn in der Alten Aula der Universität Heidelberg. Die Verortung beider Klavierkonzerte von Prof. Bernhard Maier sind auch Ausdruck seines Selbstverständnisses: Es geht um die Musik, viel mehr als um das wann oder das wo. Für wen er spielt, das ist ihm freilich wichtig, denn Wertschätzung ist das, was unser Menschsein, unser Zusammenleben und unsere Kultur ausmacht. Auch hier denkt Bernhard Maier nicht zuerst an die Wertschätzung seiner Person, gleichwohl sie ihm gebührt. Doch seiner Fasson nach ist es zuallererst die Musik, der es gilt, mit Wertschätzung zu begegnen – als Interpret und als Zuhörer. Das macht das Band aus, das man spürt, wenn man nicht vor, sondern für das Publikum spielt. Da entsteht diese Verbindung, die man nicht beschreiben

68 RC Premium 2/2016

kann. Vielleicht ist es nur dieses Gefühl, eine besondere Art der Kommunikation zu dem ein oder anderen Zuhörer, eine stille, gleichwohl vollkommene Rückkopplung. Und vielleicht ist es genau das, was einzelne Zuhörer dazu veranlasst, nach einem Konzert zu ihm zu kommen. Was da passiert und hier mit leichtem Pathos zu beschreiben versucht wurde, drückt Bernhard Maier in seiner unnachahmlichen Weise viel einfacher aus: „Manche kommen zu mir und sagen: Es hat Spaß gemacht. Und das ist schön! Wenn es mir auch Spaß gemacht hat, dann habe ich mir wieder mal selbst einen Traum erfüllt“. Ein solcher Satz klingt aus dem Munde eines so vielseitigen Musikers wohltuend unprätentiös. Irgendwie ist diese Interpretation des eigenen Tuns auch nur dem Könner vorbehalten. Dazu bedarf es

Wir wissen gute Zusammenarbeit zu schätzen …

diese unschätzbare Form der Leichtigkeit, ein Schweben über der Tastatur, so wie die Eleganz eines Turners oder die Präzision eines Tennisspielers. Die großen Könner erwecken immer den Eindruck, das sei doch alles ganz einfach. Die unzähligen Stunden des Übens sieht man nicht – weder im Konzertsaal, auf dem Sportplatz oder vor dem Bildschirm. Dabei hat dieses Üben mit Leichtigkeit freilich rein gar nichts zu tun. Schon vor mehr als einem halben Jahrhundert hat ein Institut für Arbeitsphysiologie ermessen, dass die Leistung eines Pianisten beim Üben in etwa der Leistung eines Grubenarbeiters entspricht! Auch auf dem Weg zum Konzertmusiker erweist sich die Belastbarkeit als der vermutlich bedeutsamste Talentfaktor. Es fordert enorme Kraft, täglich bis zu acht Stunden am Klavier zu sitzen,


bis ein anspruchsvolles Musikstück aus dem Kopf und auch aus dem Bauch durch die Hände in das Instrument fließt und eine perfekte Harmonie aus Tönen erklingt. Als Absolvent eines Lehramtsstudiengangs für Schulmusik und Romanistik hat Bernhard Maier im Laufe von Jahrzehnten zahlreiche Schüler unterrichtet. Bei den Anstrengungen, gerade an heißen Tagen und in unklimatisierten Räumen, hat er sich oft gefragt: Wie schaffen die das eigentlich rein körperlich? Von dem Leistungsdruck ganz abgesehen, wenn man danach strebt, als einer von abertausenden aufstrebenden Pianisten auf eine große Konzertbühne zu gelangen, geschweige denn einen der ganz wenigen Plätze an den renommierten Musikhäusern zu ergattern. Irgendwann hat er eine seiner Schülerinnen voller Respekt gefragt, wie sie denn diese stundenlange Überei eigentlich durchsteht. Die Antwort: „Wir gehen alle in ein Fitnessstudio“. Er selbst dachte – vielleicht dann eher etwas despektierlich – in die „Muckibude“ also. Das Unterrichten war seine Leidenschaft, und gerne hängte er nach dem Erreichen des Pensionsalters noch zwei Jahre dran – die Arbeit mit den Studenten an der Musikhochschule machte dem Professor Spaß. Doch selbst bei all dem Spaß an der Lehre und der Leidenschaft für das Klavierspielen erreichte ihn irgendwann zwangsläufig die Einsicht, dass auch er dem Gesetz der schwindenden Kraft unterliegt. Der Abstand zum 70. Geburtstag

Ein starker Sommer im Racket Center Am 8. Mai um 18.00 Uhr gibt Prof. Bernhard Maier im Racket Center eine Muttertags-Soirée und spielt Komponisten, die in ihrem Wirken und in ihren Werken auch ihre Verbundenheit zu ihrer Mutter zum Ausdruck brachten. Der Eintritt beträgt 10,00 Euro, die eine Hälfte davon geht in einen Spendentopf zugunsten benachteiligter Kinder in Nußloch, die anderen 5,00 Euro werden Ihnen auf ein Muttertagsmenü im Restaurant MAREA angerechnet. Insofern heißen wir im Anschluss an das Konzert alle Besucher herzlich Willkommen zu einem besonderen Muttertags-Dinner im Racket Center – bei hoffentlich schönem Wetter auf der Gartenterrasse. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.gsm-mbh.net nahm ab, und mit ihm auch das Durchhaltevermögen. Die Stunden am Klavier wurden weniger, die Beschwerlichkeiten mehr – die Schulter, der Nacken, das Kreuz ... Die Schwelle des Siebzigsten hat er nun längst überschritten, und auch die Schwelle zum Fitnessstudio. Gleichwohl er sich schon vor einem Jahrzehnt im Angesicht seiner stetig geringer werdenden Übungszeiten seiner Schüler beim Fitnesstraining erinnerte, zog er eine „Muckibude“ für sich nicht in Betracht. Es bedurfte guter Freunde, die ihn im Zentrum Aktiver Prävention3 „zwangsangemeldet“ haben, wie er sagt – ohne Groll, freilich. Vielmehr schwingt ein wenig Dankbarkeit mit, wenn er erzählt, wie er die ersten Schritte als „Bodybuilder“ tat. Nach einer Beratung erhielt er einen Trainingsplan. Von da an begann

ein Lernprozess über sanftes Krafttraining und gesundheitsorientierte Muskelhygiene. Heute, so sagt er, fällt ihm das Klavier spielen leichter als noch vor zehn oder gar fünfzehn Jahren. Das Üben bereitet ihm die reinste Freude – freilich: Disziplin muss sein. Selten weniger als dreimal pro Woche kommt er ins ZAP³ und absolviert sein Programm. Er betont – mit einem für ihn so typisch verschmitzten Gesichtsausdruck: „Sein Programm“. Längst hat er sich „emanzipiert“, wie er sagt, sich seinen eigenen Trainingsplan gemacht und sich einen Ablauf organisiert, der ihn an alle Geräte führt, die ihm gut tun: „Auf das Gefühl kommt es an“, so sagt er. Bernhard Maier ist nun mal Musiker mit ganzem Leib und ganzer Seele …

Anzeige

Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 19:00 Uhr Sa 10:00 – 18:00 Uhr

Musikerleben

Telefon: +49 6227 603 0

W iesenstraße 4 | Walldorf (Baden) | www.session.de

69


3

FRAGEN ANTWORTEN

Christian Müller im Dialog

1 Inwiefern ist „meinlebensraum“ auch ihr persönlicher „Lebenstraum“?

Unser Unternehmen in der vierten Familiengeneration ist für mich ein großes Stück „Zuhause“, nicht nur weil ich so viel Zeit in und mit ihm verbringe. Ich fühle mich angekommen – und insofern auch wieder nicht, als dass in so einem kreativen Ambiente immer wieder neue Ideen geboren werden. Diese umsetzen zu dürfen ist „traumhaft“. Was sich hier erschaffen lässt, mit einem wunderbaren Team, phantastischen Kunden und einem entwickelbaren Standort beflügelt die Träume. Wir leben die Balance aus ideellen Werten und Machbarem. Wir schaffen Lebensräume, und möchten unseren Slogan „Das Erlebnis besondere Pflanzen zu kaufen!“ spürbar vermitteln. Immer wenn dies meiner Familie und meinen großartigen Mitarbeitern gelingt, gleicht es einem „wahren Traum“.

2 Woraus schöpfen Sie den Mut und die

Zuversicht, die Ihnen als junger Familienvater und verantwortungsvoller Unternehmer wichtig ist?

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ein gutes Produkt haben. Und vor allem, dass Pflanzen und lebendiges Grün auch in Zukunft gebraucht werden – womöglich mehr denn je. Das macht Mut! Grün ist auch Bestandteil unserer gewonnenen Lebensqualität. Unser erdverbundenes Produkt sowie unser Schaffen sehe ich als Gegenpol zu unserer hochtechnisierten, hektischen Welt. Bei all den Krisen in der Welt, den Bedenkenträgern unserer Zeit und den Unabwägbarkeiten der Zukunft, leisten wir dadurch einen nachhaltigen Beitrag für das Wohlgefühl der Menschen, die zu uns kommen. All das stimmt zuversichtlich, dass Pflanzen auch in Zukunft gebraucht werden.

3 Wenn Sie in einem schönen Garten liegen und tatsächlich mal die Ruhe haben, um die Augen zu schließen: Wie sieht Ihr „Traumschloss“ aus?

Mein Traumschloss ist ein Ort, den wir geschaffen haben und an dem es uns gelingt, unser Produkt Tag für Tag erlebbar zu machen. Der dadurch einen Beitrag leistet, den Stellenwert von Grün in unserer Gesellschaft zu erhöhen, den Nutzen darzustellen und ihm auch den entsprechenden Wert beizumessen. Warum sollte dieses Traumschloss nicht in Mauer stehen? Dann hätte ich es nicht so weit …

70 RC Premium 2/2016


71


TARN INFORMIERT

Der Traum vom Tennisprofi

Von Rolf Staguhn, Leiter Tennisakademie Rhein-Neckar

J

eder Tennisfan, der in diesem Jahr den sensationellen Sieg von Angelique Kerber gegen die haushohe Favoritin Serena Williams im Endspiel der Australian Open im Fernsehen miterlebt hat, war sicherlich auch bei der anschließenden Siegerehrung von den emotionalen Worten von Angelique gerührt: „Mit diesem Sieg habe ich heute meinen Traum erfüllt“ Wir konnten in der Vergangenheit mehrfach Zeuge von der Rührung gestandener Tennisprofis werden, die unter Tränen besondere Erfolge kommentierten, weil damit Kindheitsträume wahr geworden sind.

Beispiel gefällig? „Zuerst sehe ich den Ball da, wo ich ihn hinhaben will“, beschrieb einmal Golfchampion Jack Nicklaus die Sekunden vor dem Schlag. Dann sieht er wie der Ball fliegt, wo er landet und erst danach, so Nicklaus, kehrt er in die Realität zurück: „Jetzt liegt der Ball wirklich vor mir, ich führe den Schlag aus, und oft verläuft die Flugbahn tatsächlich so, wie ich es mir vorgestellt habe.“

Es ist unbestritten, dass sehr viele begeisterte Tenniskinder von einer erfolgreichen Profikarriere träumen – inspiriert von den Vorbildern, wie etwa vor einigen Jahren Boris Becker und Steffi Graf oder aktuell Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic. Wir wollen an dieser Stelle dennoch ehrlich sein: Die meisten werden irgendwann erleben, dass ihre Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Aber deswegen müssen wir sie nicht bedauern - wirklich bedauern müssen wir eigentlich nur diejenigen, die nie geträumt haben. Lassen wir mal unseren Athleten träumen – was passiert? In der Entspannung verändert sich das Hirnstrombild: Aus Alpha- und Beta-Wellen werden schließlich Theta-Wellen die Wellen des Unterbewussten. In diesem Zustand tiefer Muskelentspannung können innere Bilder, geistige Vorstellungen und positive Bewusstseinsinhalte wie zum Beispiel ein großer Sieg, das Glücksgefühl danach, das Zujubeln der Zuschauer produziert und dann bei wiederholtem Träumen im Gehirn festgeschrieben werden. Der Organismus kann darauf reagieren, indem er dem Athleten im Wettkampf Leistungen ermöglicht, die er im Geiste bereits vollbracht hat.

72 RC Premium 2/2016

Und wovon träumt Melanie Maier, Süddeutsche Meisterin 2015 und Nummer 2 der aktuellen Deutschen Jugendrangliste (U 12)?

Der Traum von Erfolgen bei Kindern und Jugendlichen ist eine wichtige Energiequelle, denn der Weg bis ganz nach oben an die Spitze ist sehr hart und erfordert viel Disziplin, Durchhaltevermögen und vor allem die Fähigkeit, nach Niederlagen wieder aufzustehen, an sich zu glauben und weiter zu machen. Wir Tennistrainer der Tennisakademie Rhein-Neckar versuchen, diese Traumenergie in kontrollierbare kleinere Zielabschnitte einzuteilen. Der Weg nach oben sollte in Halbjahresschritten geplant und kontrolliert werden, in denen konkrete Handlungs-/Lernziele (z.B. ich verbessere meinen Aufschlag und werde den zweiten Aufschlag mit mehr Drall spielen) und die Erfolgsziele (z.B. Verbesserung der LK 18 in den nächsten sechs Monaten auf LK13) festgehalten werden.


Stunden 18 16

Es gibt einige Jugendliche in der Tennisakademie Rhein-Neckar, die sogar von einer Profikarriere träumen. Ihnen geben wir mit, dass Träume nur in Erfüllung gehen, wenn man bereit ist hart an sich zu arbeiten. Der Weg ist das Ziel. Aber das Ziel bestimmt den Weg. Zum Beispiel ist bekannt, dass der Weg bei Rafael Nadal so aussah, dass sein Trainer 1.000 Trainingsstunden pro Jahr ansetzte. Auch der Deutsche Tennisbund gibt Empfehlungen zu Trainingsumfängen für leistungsorientierte Jugendliche.

14 12 10 8 6 4 2 Alter

12

14

16

18

Wer diese empfohlenen Umfänge zielgerichtet und mit Qualität umsetzt, wer darüber hinaus seinen Ranglistenplatz auf den diversen Ranglisten verbessert zum Beispiel DTB beziehungsweise Europäische Rangliste bis 16 Jahre und ITF internationale Rangliste bis 18 Jahre, der ist auf einem guten Weg und darf träumen …

Anzeige

Gartengestaltung und Landschaftsbau auf höchstem Niveau

-

dank Tradition und Innovation.

Wer viel bewegen möchte, braucht ein starkes Team. Das haben wir. Zudem bringen wir als Familienunternehmen in 3. Generation über 50 Jahre Erfahrung ins Spiel. In der Metropolregion kennen wir uns aus. Und hier kennt man auch uns - und vertraut auf unsere professionelle Projektabwicklung und termingerechte Übergabe. Mit innovativen Methoden und Freude an der Verwirklichung anspruchsvoller Aufgaben meistern wir alle Herausforderungen.

Becker GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Im Rohrbusch 5 74939 Zuzenhausen Tel. 06226 78425-0 Fax 06226 78425-50 info@galabau-becker.com www.galabau-becker.com

73


PRODUKT PORTRAIT

Ein Fiat zum Niederknien! Traumhaft cruisen im 124 Spider Cabriolet

D

er neue Fiat 124 Spider erweckt die Legende wieder zum Leben und bringt seinen klassischen italienischen Stil und seine Leistungsstärke für eine neue Generation zum Ausdruck. Als Hommage an den Urahn 124 Spider verbindet der Fiat 124 Spider – fast 50 Jahre nach seiner Einführung – als ultimativer italienischer Roadster Erfahrung mit Fahrvergnügen, modernster Technologie und Sicherheit in Kombination mit dem kultigen italienischen Design.

Das Design huldigt der Tradition und lässt die Formensprache der Vergangenheit auf moderne Weise wieder aufleben

Der vom Centro Stile in Turin (Italien) entworfene neue Fiat 124 Spider greift Elemente des Originals, dem Spider aus dem Jahr 1966, der als einer der schönsten Fiat aller Zeiten gilt, auf – und interpretiert sie den heutigen Bedürfnissen entsprechend neu. Der 124 Spider glänzt durch seine zeitlose

74 RC Premium 2/2016

dynamisch tiefer gelegte Präsenz, mit einer klassisch schönen Seitenführung, ausgewogenen Proportionen und einem sportlichen Verhältnis von Fahrerkabine und Motorhaube. Merkmale wie der obere Hexagon-Kühlergrill sowie das Grillmuster, Hutzen („Powerdomes“) an der Fronthaube und markante horizontale Rückleuchten erinnern en détail an den historischen Spider.

Exzellente Fahrleistung dank der Kombination aus Hochleistungsmotor und Hinterradantrieb

Durch sein agiles Handling, hervorragendes Leistungsgewicht, den MultiAir Turboantrieb, den Einsatz von Leichtbaumaterialien und einer Feinmechanik, glänzt der neue Fiat 124 Spider durch ein dynamisches Fahrerlebnis, das sowohl als Synonym des ikonischen Fiat 124 Spider, der vor fast 50 Jahren präsentiert wurde, gilt, aber auch den heutigen Anforderungen mehr als nur gerecht wird.


Umfangreiches Systempaket in puncto Sicherheit und Technologie

Der brandneue Roadster zeichnet sich durch modernste Sicherheitssysteme, wie etwa das adaptive Frontscheinwerfersystem AFLS und eine Rückfahrkamera aus. Eine hochfeste Karosserie sorgt für eine hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht. Der Fiat 124 Spider wartet auch mit einer Reihe an technischen Leistungsmerkmalen für zusätzlichen Komfort und Benutzerfreundlichkeit auf und enthält zum Beispiel ein 7-Zoll-Touchscreen-Display mit Digitalradio-MultimediaSteuerung, Bluetooth-Verbindung, beheizbaren Sitzen und dem schlüssellosem Enter’n-Go-System.

Ein hochwertiges Bose® Premium Sound-System mit neun Lautsprechern, dual integrierten Lautsprechern in der Kopfstütze sorgt auch mit geöffnetem Verdeck für höchste Klangqualität. Die Modellvariante Lusso (Luxus) ist serienmäßig ausgestattet mit 17-Zoll Leichtmetallfelgen, silberlackierter Umrahmung der A-Säule und Abdeckung für Überrollbügel sowie einer verchromten Auspuffanlage mit Doppelendrohren und Nebelscheinwerfern. Das Interieur zeichnet sich durch Premium-Ledersitze in der Farbe Nero (schwarz) oder in Sattelleder-Optik, Lederbezug mit sichtbaren Nähten sowie Klimaautomatik aus.

Lassen Sie sich vom neuen Fiat 124 Spider verführen, ab Samstag, 11. Juni 2016 bei ihrem Haberstr. 8 • 69126 Heidelberg • Tel.: 06221/300022

www.autopeters.com

75


1250 JAHRE NUSSLOCH

Traumhaft Leben in Nußloch T

raumhaft Leben: Was gehört dazu? Eine fast schon philosophische Frage, die man ganz unterschiedlich beantworten kann. Oder auch gleichzeitig neue Fragen aufwirft: Was gehört zu traumhaftem Leben? Diese Frage werden wohl alle anders beantworten. Nach aktuellem Verständnis gehört dazu wohl ganz eindeutig ein sicherer Arbeitsplatz, der ein gutes Einkommen sichert und damit die wirtschaftliche Basis für ein gutes Leben legt. Zweifelsfrei dürfte dazu auch eine schöne (Wohn-) Gegend gehören, die an sich nicht nur schön anzusehen ist, sondern je nach Bedürfnis kurze Wege in urbane Zentren, ländliche Gegenden sowie zu idyllischer Landschaft und Natur bieten kann. Damit verbunden ist eine gute Infrastruktur vor Ort, die einem Verkehrswege sowie ÖPNV, Kinderbetreuung und Schule, sowie Freizeitangebote bereitstellen kann. Was aber sind alle diese dinglichen Aspekte, wenn das menschliche Umfeld, das persönliche Miteinander nicht stimmt? Dieser Aspekt, der „menschliche Kit“, der eine Gesellschaft zur Gemeinschaft werden lässt, scheint in der heutigen schnelllebigen Zeit mitunter altmodisch und überholt. Wir täten gut daran, uns gegen diese Entwicklung zu stemmen, auch wenn uns dieser Prozess unaufhaltsam scheint.

In diesem Sinne behauptet sich Nußloch als das gallische Dorf, auch wenn an unserer Gemeinde der skizzierte Aspekt ebenfalls keinen Halt zu machen scheint. Und damit sind wir beim

76 RC Premium 2/2016

Thema Traumhaft Leben in Nußloch. In der immer mobiler werdenden Lebens- und Arbeitswelt bedarf es einer guten Infrastruktur aller Lebensbereiche. Über diese verfügt Nußloch: Nußloch liegt verkehrsgünstig an der B3 und die Autobahnen A5 (Frankfurt-Basel) und A6 (Mannheim-Heilbronn) sind nach einer Fahrt von rund 5 km erreicht. Der öffentliche Personennahverkehr wird stetig den Bedürfnissen der Einwohner angepasst: Neben den Buslinien 723 (Wiesloch - Nußloch - Leimen) mit Anschluss an die Straßenbahn nach Heidelberg und dem Schnellbus 724 in den Morgenstunden nach Heidelberg, verkehrt die Buslinie 759 zwischen Nußloch und Sandhausen und bindet den S-Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen an unsere Gemeinde an. Gerade die Taktung dieser Buslinie wurde in der jüngeren Vergangenheit verbessert. Nicht nur die räumliche, relativ kurze Entfernung zu den urbanen Zentren Heidelberg und Mannheim im Norden sowie Karlsruhe im Süden binden uns an pulsierende Städte an. In Nußloch selbst wie auch vor Nußlochs Haustür sind Firmen angesiedelt, deren Namen mit der Region verbunden sind und die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein geregeltes Auskommen sichern. Die Nähe zu Arbeitsplätzen auf der einen sowie die Einbettung in eine nahezu einzigartige Naturlandschaft sind fast einzigartig. Mit dem Zusammentreffen der vier großen Landschaftseinheiten des Kraichgaus, des Odenwaldes, der Rheinebene und der südlichen Bergstraße zu einem vielgestaltigen, nahezu einmaligen, Naturraum erscheinen Ökonomie und Ökologie wie zwei Seiten einer Medaille.


Auch auf dem Gebiet der Bildung, mit fünf Kindergärten und zwei Schulen, einer Grund- sowie einer Grund- und Werkrealschule, arbeiten Bürgermeister, Verwaltung, Gemeinderat und Träger permanent an der bestmöglichen Abdeckung der Bedürfnisse aller Beteiligten. Zudem kann sich die Gemeinde mit einem Alten- und Pflegeheim sowie seniorengerechten Wohnungen im Ortsmittelpunkt auf die Herausforderungen des demografischen Wandels gewappnet sehen. Neben diesen baulichen Vorteilen, die unsere Gemeinde bietet, steht das Miteinander im Vordergrund. Dieses kommt nicht zuletzt in der stattlichen Anzahl von 63 Vereinen zum Ausdruck, die es in Nußloch gibt und sportliche wie kulturelle Aktivitäten anbieten können. Die entsprechenden Aktivitäten finden teilweise in gemeindeeigenen Einrichtungen wie z.B. der Olympiahalle mit Kegelbahnen, der Turn- und Festhalle, dem Hallenbad, der Sportanlage Lichtenau oder der Gemeindebücherei statt.

Blick vom Nußlocher Neubaugebiet

Ferner stehen für Freizeitaktivitäten die teilweise vereinseigenen oder privaten Einrichtungen wie Schießsportanlage, Hundesportanlage, Racket Center, Motorsportanlage, Tennisanlage, Reitanlage, Bogensportanlage, Minigolfanlage und Freilichtbühne zur Verfügung. Gerade letztgenannter Ort ist in der jüngeren Vergangenheit dank der Aufführungen der IGV zu einem Aushängeschild Nußlochs geworden, was weit über die Region hinaus bekannt ist.

77


GSM & PARTNER

Vom Racket Center in Nußloch in die Villa Toskana nach Leimen

Mit Google Street View Trusted unterwegs auf virtuellen Wegen

N

achdem das Racket Center Nußloch einen virtuellen Rundgang durch alle Räumlichkeiten mit Google Street View Trusted anbietet, haben nun auch die Planungen für einen virtuellen Rundgang durch das Hotel Villa Toskana begonnen. Neben den verschiedenen Zimmerkategorien, dem Spa- & Wellnessbereich und den gastronomischen Angeboten, sollen auch die 13 Tagungsräume begehbar werden. Der 360 Grad Rundgang für die hauseigene Villa de Vino wurde bereits umgesetzt. Besucher im Internet bekommen damit die Möglichkeit, über die Google Suche und Google Maps den Rundgang durch die Villa Toskana mit einem Klick zu starten und das Unternehmen auf einzigartige Weise kennenzulernen – an einem persönlichen „Tag der offenen Tür“ an 365 Tagen im Jahr. Darüber hinaus soll der virtuelle Rundgang über Interaktionspunkte mit weiteren Informationen (Videos, Texte, Bilder, etc.) angereichert werden. Hierfür wurde eine spezielle App entwickelt, die einen virtuellen Erlebnisraum erstellt und es ermöglicht, kontextspezifische Inhalte über weitere Interaktionspunkte aufzurufen. Neben einer Navigation für alle Räumlichkeiten, kann der Besucher zum Beispiel den Buchungsvorgang des Zimmers oder des Tagungsraums aus dem Rundgang heraus starten oder sich ein Video über das Hotel anschauen. Für diese außergewöhnlich innovativen Darstellungen im Internet, die auch auf mobilen Endgeräten eine tolle Kommunikationsmöglichkeit bietet, steht die Firma 4me solutions GmbH aus Walldorf. Mit einem Experten Team aus den Bereichen Visuelles Marketing und IT Technologien werden ganzheitliche Digitale Vertriebslösungen für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt.

Beispiele

• Racket Center Nußloch: app.racket-.center.de • SYTE Hotel Mannheim: http://syte.firmenpanorama.de

Gerne informieren wir Sie persönlich, wenn der Rundgang und die App für die Villa Toskana veröffentlich ist. Schreiben Sie hierzu eine E-Mail an Frau Theiner: m.theiner@hotel-villa-toskana.de

78 RC Premium 2/2016

Ihr Ansprechpartner

Simon Kreutz, Geschäftsführer 4me solutions GmbH

Über 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Digitalen Vertriebslösungen, IT-Solution Manager und Google Consultant. Werte wie Ehrlichkeit, offene und direkte Kommunikation und eine exklusive Kundenbetreuung stehen im Fokus E-Mail: s.kreutz@4me-solutions.de Telefon: 06227 698 96-84 » www.4me-solutions.de


LYRIK Bilder im Kopf

von Rolf Staguhn

Ein blinder Mann mit Namen Krücke hockt bettelnd auf der alten Brücke. Warum das Volk vorüberhastet?

Der Mann ist werblich unbelastet.

Er hat ein Schild, darauf steht „BLIND“ schon daran merkt das jedes Kind.

Herr Krücke merkt das leider auch.

Leer bleiben Mütze, Hand und Bauch. Die Frühlingssonne scheint – egal.

Kein Geld – und darum auch kein Mahl. Ein Herr tritt näher, WERBEMANN und sieht sich die Geschichte an. Er öffnet seinen Mund sagt,

warum das BLIND ihm nicht behagt und dass die Aktien über stünden

und murmelt allerlei von Gründen.

„Mein Herr“, sagt Krücke leicht gereizt, „wer selber mit den Kröten geizt,

Sport & Sehen: Mit uns sehen Sie Ihren Sport ganz entspannt!

Informieren Sie sich jetzt bei uns im Geschäft mitten in Heidelberg. • Contactlinsen: Bei welchen Sportarten sind sie für Sie sinnvoll? • Sportbrillen: Welche sitzen gut und schützen Ihre Augen perfekt? • Kinderbrillen: Was empfehlen Experten für den Schul- und Freizeitsport? • Seh-Beratung Sport & Job

Wer entspannt sieht, ist auch auf dem Court erfolgreicher!

auf dessen Rat kann ich verzichten.“

„So?“ grollt der Werbemensch „mitnichten“ und sagt „gestatten Sie“ und dreht

das Schild, dass es nach hinten steht

und schreibt mit Schwung und auf die Knappe was Neues auf die weiße Pappe.

Dann geht er fort. Futsch. Weggetreten. Und plötzlich rieseln die Moneten in Krückes Mütze ohne Pause.

Am Abend, als er dann zu Hause

die Blindenbrille vom Kopf nimmt in die Hand und liest, was da geschrieben stand da sagt er „Junge, Junge, nee -

es geht nichts über die IDEE“!

IHR ALLE SEHT DASS FRÜHLING IST ICH NICHT – so schrieb der Spezialist

Friedrich-Ebert-Platz 1 · 69117 Heidelberg 0 62 21 / 97 23 - 0 · www.optik-dieterich.de

79


GAST BEITRAG

Wenn Träume wahr werden Beim Freiwilligentag erfüllen Helfer Herzenswünsche

T

räume faszinieren die Menschheit seit jeher. Spätestens seit Sigmund Freud und Carl Gustav Jung wissen wir, dass sie häufig Ausdruck unerfüllter Sehnsüchte sind. Nicht umsonst kennt der Duden das Wort „Wunschtraum“ als etwas Ersehntes, das nicht wahr zu werden vermag. Deshalb be-wundern wir Menschen, die ihre Träume leben - oder besser noch: die sich der Herzenswünsche Dritter annehmen. Unsere Gesellschaft lebt von solchen Helden; von Freiwilligen, die große wie kleine Träume erfüllen. Helfer in Seniorenheimen zum Beispiel, die Ausflüge mit den Bewohnern unternehmen. Menschen, die Geflüchteten neue Zuversicht schenken. Oder Ehrenamtliche in Sportvereinen, die Groß und Klein in Bewegung bringen. Mit dem Herzen dabei sein, Spaß und Freude im gemeinsamen Tun erleben, sich mit und für andere einsetzen – so lautet dabei die Anleitung zum Glücklichsein. Denn beide Seiten – Träumer wie Traumerfüller – erfahren mit Wertschätzung, Anerkennung und Dankbarkeit die wohl stärkste „Währung“, die das menschliche Zusammenleben aufzubieten hat. Eine wunderbare Gelegenheit, sich als Traumerfüller auszuprobieren, ist der Freiwilligentag der Metropolregion RheinNeckar. Unter dem Motto „Wir schaffen was“ werden sich am 17. September wieder Tausende gemeinsam engagieren, der Vielfalt des Ehrenamts ein Gesicht geben und dabei die Region näher zusammenrücken lassen. Daher lautet meine Bitte an Sie: Machen Sie mit! Lassen Sie durch Ihren Einsatz am Freiwilligentag Träume von gemeinnützigen Einrichtungen

80 RC Premium 2/2016

und Vereinen wahr werden. Oder bieten Sie am Freiwilligentag Ihr eigenes Herzensprojekt an und geben Sie anderen damit die Chance, zu erfahren, wie erfüllend es ist, wenn Träume Wirklichkeit werden. Ihr Wolf-Rainer Lowack Geschäftsführer Metropolregion Rhein-Neckar GmbH


81


Der neue 124 Spider

Jetzt bei uns! Fiat 124 Spider 1.4 MultiAir Turbo, 103 Kw (140 PS) Verbrauch (l/100 Km) nach RL 80/1268/EWG innerorts 8,5, außerorts 5,1, kombiniert 6,4, CO2 –Emission /g/Km) kombiniert 148

Haberstraße 8 | 69126 Heidelberg Telefon 06221-300022 Fax 06221-300024 www.autopeters.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.