Saison 19/20 - Gürzenich-Orchester Köln

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DIE ZUKUNFT WIRD NOCH UNGLAUB LICHER FRANÇOIS-XAVIER ROTH


4 GEDANKEN François-Xavier Roth im Gespräch ↗ 4 Good Vibes ↗ 8 Musik und Leben ↗ 12 Berlioz in Köln ↗ 32

38 KONZERTE Sinfoniekonzerte ↗ 40 Gastspiele ↗ 94 Kammerkonzerte ↗ 96 Ohrenauf! ↗ 116

120 ORCHESTER

Gürzenich-Orchester Köln ↗ 122 Dirigenten ↗ 125 GO Plus ↗ 128 Deutscher Dirigentenpreis ↗ 130 Spiel mit uns! ↗ 133 Orchesterakademie ↗ 134 Concert-Gesellschaft Köln ↗ 136

140 SERVICE

Abonnements ↗ 142 Karten und Informationen ↗ 144 Preise und Saalplan ↗ 146 Impressum und Kontakt ↗ 148

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Uber die Realität hinaus

5 Stefan Englert

François-Xavier, in Deiner fünften Spielzeit mit dem Gürzenich-­Orchester präsentierst Du nicht nur Vertrautes, sondern zeigst uns auch neue Seiten von Dir. Zum Beispiel wird es viel Musik von Hector Berlioz zu hören geben und Du hast mehrere neue Werke in Auftrag gegeben. Es klingt nach einer wunderbaren Balance zwischen Alt und Neu. Fühlt es sich auch so an? François-Xavier Roth

Stefan Englert, Geschäfts­führender Direktor, im Gespräch mit Gürzenich-­Kapellmeister François-Xavier Roth

Das ist auf jeden Fall mein Wunsch, ob es funktioniert, werden wir erst wissen, wenn wir gemeinsam musizieren. Musik ist ein seltsames ­Phänomen. Einerseits sehnen wir uns danach, Musik zu hören, die wir bereits kennen, andererseits brauchen wir  aber auch Musik, die wir noch nicht kennen. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist für mich stets: Die uns vertraute Musik muss immer wie neu klingen. Ein Sinfonie­orchester ist wie ein ideales, lebendiges Museum, in dem man das Bekannte noch einmal neu erleben kann. Wenn wir zum B ­ eispiel

fortzuführen. Wenn man sich anschaut, wie eng das Orchester mit Brahms, Strauss oder Mahler, danach mit Stockhausen und ­Zimmermann verbunden war, dann hat das Auswirkungen SE Der Unterschied zum auf uns. In dieser Saison Museum ist vielleicht der arbeiten wir mit Helmut Aspekt der Einzigartigkeit in Lachenmann, Bernhard der Zeit? Ich glaube, dass es Gander und Isabel Mundry für die Zuhörer bereichernd und schreiben die Musik­ sein kann, das klassische geschichte weiter. Das ­Repertoire immer wieder neu hat sehr viel mit unserer zu erleben. Entscheidend Orchester­tradition zu tun, dabei ist der Versuch, es in wo man vor dem Neuen keine die Jetztzeit zu übersetzen. Angst hatte. Natürlich kann Ich finde, dass Dir das mit Neues erst einmal beun­ den Musikern des Gürzenich-­ ruhigend wirken. Doch wenn Orchesters fantastisch man sich damit beschäftigt, gelingt. Bei den ­Konzerten verliert es seinen Schrecken ist immer auch der Wille und und Angst verwandelt sich  in die Sehnsucht zu spüren, Neugier. Das Gürzenich-­ etwas zu erschaffen, was Orchester hat eine große über das bislang Erzielte Erfahrung mit d ­ ieser hinausreicht. Das ist ein ganz ­Situa­tion und zählt damit besonderer Charakterzug zur  Avantgarde. dieses Orchesters und Eurer SE Es ist eine spannende Verbindung. Reise, die dieses Orchester FXR Als ich 2015 meine seit seiner Gründung Zusammenarbeit mit dem paradig­matisch immer Gürzenich-Orchester gemacht hat. Es ist, als wirft begonnen habe, war mir man einen Speer, läuft ihm wichtig, die traditionsreiche nach, nimmt ihn wieder auf, Geschichte des Orchesters wirft ihn und läuft ihm wieder aufzugreifen und diese nach. Das ist ein ständiger Le sacre du printemps von ­Strawinsky spielen, weiß das Publikum bereits, wie das Stück endet, und trotzdem spielen wir es, als sei es das erste Mal.


7 Wandel und es ist toll, dass in Köln auch das Publikum diese Neugierde hat. Ich habe das Gefühl, dass die Kölner uns nicht nur als eine traditionelle Institution wahrnehmen, sondern auch als einen sehr lebendigen Organismus. Ich  mag Konzerte, bei denen das Publikum nicht genau weiß, was passieren wird und sich fragt: » Was ist das? Was werden wir hören und erleben? « Doch auch wenn wir Konzerte neu erfinden können, Altes mit Neuem kombinieren, Ungehörtes hörbar machen, wird es immer Aspekte geben, die gleichbleiben. Zum Beispiel, dass wir im Konzert eine Gemeinschaft sind, die etwas erlebt, das nicht wiederholbar ist. Erinnerungen sind schön. Aber ich suche nicht danach, Dinge noch einmal zu erleben, die in der Vergangenheit liegen. Die Vergangenheit ist vergangen. Ich suche nicht nach Eindrücken, die ich schon hatte. Die Zukunft wird noch viel unglaublicher werden als die Vergangenheit. FXR

SE

Im Konzert teilt man mit anderen Menschen Momente, die über die Realität hinausweisen. Man interagiert miteinander und erlebt etwas, bei dem die Summe der Einzelteile nicht beschrieben werden kann. Ich bin deshalb der festen Überzeugung, trotz aller Pessimisten, dass Konzerte immer bleiben werden. Denn gerade in einer Zeit, in der wir uns immer weiter als Individuen isolieren, ist das gemeinsame Erleben von Musik von entscheidender Bedeutung. Eine Konzertaufführung ist wie ein großes Theater der Gefühle. Als Dirigent kann ich zusammen mit  den ­Musikern – und mit dem Publikum – Emotionen ausdrücken, zu denen es keine passenden Worte gibt. Deshalb achte ich in unseren Konzerten auch immer auf die Reaktionen des Publikums. Denn egal was passiert, es ist eine direkte Interaktion mit dem, was wir auf der Bühne machen. Ich versuche eine besondere Atmosphäre zu kreieren, aber um genau zu sein, machen FXR

wir es zusammen – das Publikum, die Musiker und ich – und das ist es, was mich besonders berührt. Wie Du sagst, ein gutes Konzert kann nur gelingen, wenn auch das Publikum am Prozess der Musik teilhaben darf. Und wenn das Publikum eine Gemeinschaft mit den  Musikern bildet, ist das ein  Spiegel für das Orchester, der sehr wichtig ist. Das Orchester braucht diese Resonanz und Rückmeldung. Genau deswegen initiieren wir in dieser Saison das erste Kölner Bürgerorchester und möchten damit das Gürzenich-Orchester weiter öffnen. Jeder ab 16 Jahren darf daran teilnehmen und am Ende gibt es ein gemeinsames Konzert mit Dir am Dirigentenpult. SE

FXR

Ich freue mich schon sehr darauf, viele Menschen aus der Stadt kennenzu­ lernen und mit ihnen zu musizieren. Wir stellen uns immer wieder die Frage, wie wir es  schaffen können, unsere Kunst möglichst v­ ielen Leuten, von Jung bis Alt, zu zeigen und sie von unserer

Leidenschaft für klassische Musik zu begeistern. Auch diejenigen, die vielleicht eher denken, Beethoven und Schumann seien nichts für sie. Ich denke, das ist ein wunderbarer Weg, um in direkten Austausch zu treten, nicht nur mit unserem Publikum, sondern auch mit anderen Musikliebhabern. Musik kann unglaublich bereichernd sein und wenn man in den Prozess des Musikmachens involviert ist, dann erlebt man hautnah, dass Musik auch dazu beitragen kann, sich über den eigenen Alltag hinaus zu erheben. Das ist das Fantastische an Musik: Sie stellt in vielerlei Hinsicht eine Inspirationsquelle dar. Nicht nur für die Musiker, sondern auch für die Zuhörer. SE

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Musik ist ein ­Wunder. Auch wenn ich fern von ­meiner Heimat bin – und manchmal darunter leide  – wirkt die Musik wie eine Art Trost. Ich fühle mich dann wie neu. Und ich  muss sagen, dass die Zusammenarbeit mit dem Gürzenich-­Orchester für

mich etwas sehr Besonderes ist. Es ist eine einzigartige Melange aus dem Wunsch, auf sehr hohem Niveau zu spielen und dabei Spaß zu haben. Ich erlebe es als unglaublich inspirierend mit solch ­exzellenten Musikern zusammen­zuarbeiten. Es ergibt eine gute Mayonnaise, wie man im Französischen sagt. Oder anders: Die Chemie zwischen uns stimmt einfach. Und als Dirigent brauche ich inspirierende Menschen in meiner Umgebung, die mich fordern und stimulieren. SE

Und umgekehrt genauso auch. Man kann diesen Spaß nur haben, wenn man sich gegenseitig herausfordert, befruchtet und versucht, Dinge ­gemeinsam zu entwickeln. Wenn jeder seine Kompetenz einbringt und versucht etwas zu schaffen, das über das Jetzt hinausgeht. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit  der Saison 2019/20 unsere erste gemeinsame Saison gestalten.

Es gibt so viele Dinge, auf die wir uns freuen ­können, unter anderem auf die f­ aszinierenden Werke von Berlioz. Seine Musik ist ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit. Er überrascht uns noch heute und es wird Zeit, dass wir ihn besser kennen lernen! FXR


Good Vibes. Mit der Welt in Resonanz

Resonanz ist ein physikalisches Phänomen. Es beschreibt wie zwei Systeme miteinander in Schwingung geraten. Hartmut Rosa überträgt den Begriff der Resonanz aus dem Feld der Akustik in die Sphäre der Sozialphilosophie. Dabei entdeckt er wichtige Hinweise auf Wechselwirkungen zwischen Kunst und Leben.

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EIN ESSAY VON HARTMUT ROSA

Die Möglichkeit, mit der Welt in ein Schwingungsverhältnis einzutreten, ist in meinen Augen eine » Essenz « nicht  nur des menschlichen Daseins, sondern aller mög­ lichen Weltbeziehungen. Menschen sind angewiesen auf Resonanz. Resonanz ist nicht nur für die menschliche Psyche und Gemeinschafts­ fähigkeit eine wichtige Vo­raussetzung, sondern schon für die Art und Weise, wie der Mensch mit der Welt fühlend und denkend in Austausch tritt. Nicht das » ­Verfügen « über Dinge, sondern das » in  Resonanz treten « mit ihnen, sie durch eigenes Vermögen zu einer Antwort zu bringen und auf diese Antwort wiederum einzugehen, ist der Grundmodus leben­digen mensch­ lichen Daseins. Im Laufe seines Lebens macht der moderne Mensch jedoch vielfach die Erfahrung, dass sich die Welt auch und gerade dort, wo  sie ­vollkommen verfügbar geworden ist, oft seltsam entzieht, dass Resonanz missglückt. Die  Gründe sind vielfältig und stehen nach meinem

Dafürhalten vor allem im  Zusammenhang mit dem Zwang zur » ­dynamischen Stabilisierung «, in der sich unsere Gesellschaft ­befindet: Um den Status quo zu erhalten, müssen wir immer mehr produzieren, immer schneller und immer innovativer werden. So ist unsere Gesellschaft in die paradoxe Situation geraten, dass sich unsere » Weltreichweite « immer mehr vergrößert – in  Gestalt des Smartphones steht uns in der Hosentasche die ganze Welt » auf Abruf « zur Verfügung –, dass sich gleichzeitig, auch angesichts der Steigerung der Optionen, die Welt immer weiter entzieht. Bindemittel Heute scheint Musik so etwas wie das universelle Bindemittel für das spätmoderne Weltverhältnis geworden zu sein. Kein anderes Medium hat eine auch nur annähernd so hohe Bedeutung für die Herausbildung und Sta­bi­ lisierung von Identitäten. Die Hörer brauchen die Musik, weil sie resonante Weltbeziehungen stiftet – in erster Linie

natürlich solche zwischen dem Hörer und dem Ausführenden, darüber hi­­naus aber auch zwischen dem Hörenden und seiner Welt. Töne, Klänge, Rhythmen und Melodien transportieren offensichtlich einen über ihre Zeichenhaftigkeit und » Bedeutsamkeit « hinausgehenden, ästhetischen Überschuss, der einen Erfahrungsbereich eröffnet, welcher ( anderen ) Sprachen oder symbolischen Zeichensystemen nicht zugänglich ist. Die eigentümliche Qualität der Musik beruht möglicherweise darauf, dass sie eine ganz spezifische Form der Weltbeziehung zu stiften in der Lage ist; eine solche nämlich, in der das Weltverhältnis als Ganzes spürbar und damit zugleich gestaltbar und veränderbar wird. In der Musik wird gewissermaßen die Beziehungsqualität an sich verhandelt, während Sprachen und Zeichensysteme immer nur vereinzelte Weltbeziehungen oder -ausschnitte thematisch werden lassen können. Peter Sloterdijk hat einmal die Frage gestellt, wo wir uns befinden, wenn wir


11 Musik hören. Diese Frage ist es uns aber auch je nach der insofern aufschlussreich, als Art unserer aktuellen Weltbeder Musikhörende in der Tat ziehung nach anderer Musik. nicht anzugeben vermag, Mehr noch: Selbst Musik, ob die Musik nun außerhalb welche Traurigkeit, Schwervon ihm oder in ihm ist: Der mut, Hoffnungslosigkeit oder Hörer steht dem Klang nicht Zerrissenheit zum Ausdruck auf dieselbe Weise gegenbringt, vermag uns zu berühüber wie der Sehende dem ren, weil wir sie als Resonanz gesehenen Objekt, denn das auf unsere eigene Trauer, Klingen ist in ihm selbst, er Melancholie oder Zerrissenist es, der durch die Musik heit, mithin also auf unsere in – leibliche und emotionale eigenen Weltbeziehungen und darüber oft auch kognierfahren können. Das tive – Schwingung versetzt Berührtwerden durch solche wird. Das Musik-Erleben hebt Klänge erfahren wir daher die Trennung zwischen Selbst als eine positive Berührung und Welt auf, indem es sie – auch und gerade wenn sie gleichsam in reine Beziehung sich in Tränen manifestiert  – verwandelt: Musik sind die und keineswegs als etwas, Rhythmen, Klänge, Melodien das uns selbst depressiv und Töne zwischen Selbst macht. Im Gegenteil: Erst und Welt, auch wenn diese wenn wir von Musik nicht natürlich eine ding- und mehr berührt, bewegt oder sozialweltliche Quelle haben. ergriffen werden, erleben Der Klangkosmos besteht wir Entfremdung oder, im dann daraus, dass er alle Stei­gerungsfalle, Depression, Arten und Schattierungen weil uns dann die Welt von Beziehungen auszudrüstumm wird, auch wenn sie cken oder zu stiften vermag: noch so laut ist. Verlassenheit, Feindseligkeit, Just dieselben Töne Entfremdung, aber auch oder Schallwellen, welche Sehnsucht, Geborgenheit, uns heute zu Tränen zu Responsivität. Musik besitzt rühren vermögen, entfalten einerseits die Macht, unsere schon morgen vielleicht nur » Gestimmtheit « zu verännoch eine schwache oder dern, andererseits verlangt gar keine Resonanzwirkung

mehr – wenn unsere psychische Resonanzfähigkeit blockiert, beziehungsweise wenn unsere Weltbeziehung durch andere Ereignisse belastet ist. Musik dient in unserer modernen Gesellschaft der Vergewisserung und potentiell der Korrektur unseres Weltverhältnisses, sie moderiert und modifiziert unsere Weltbeziehung, und sie stiftet sie immer wieder neu als » Urbeziehung «, aus der Subjekt und Welt hervorgehen. Unverfügbarkeit Die Idee, Kunst käme von » Können «, also von eingeübter und ausgebildeter Technik und dem entsprechenden Vermögen, ist heute nicht mehr haltbar. Die moderne Auffassung von Kunst beruht geradezu essentiell auf der Vorstellung, dass der » wahre « Künstler nicht nur ein brillanter Virtuose und Techniker sei, sondern von der Kunst beseelt sein müsse. Und diese Beseelung beziehungsweise die Inspi­ration kann eben immer auch ausbleiben, verlorengehen, sich nicht einstellen; schon gar nicht lässt

sie sich durch Üben erzwintreibendes Moment. Und gen. Diese Unverfügbarkeit das Bewusstsein, dass sich zeigt sich im ästhetischen diese Erfahrungen eben nicht Selbstverständnis nun aber kontrolliert herstellen und nicht nur auf der herstellengarantieren lassen, dass sie den, sondern auch auf der sich niemals zwangsläufig wahrnehmenden Seite: Wer einstellen, dass sie nicht nur dafür die » Antennen « nicht unverfügbar, sondern auch hat oder nicht in der richtigen selten und unwahrscheinlich Stimmung ist, wird die Tiefe, sind, ist vielleicht ein elemenoder genauer: die eigene tarer Aspekt der Attraktivität Stimme eines künstlerischen von Kunst. Werkes – sei es ein Konzert, Die Eigenart der Kunst ein Gedicht, eine Skulptur besteht wohl darin, dass sie oder ein Gemälde – nicht es über die Erfahrung reiner erfassen und begreifen. Auch Resonanz hinaus vermag, die dem Kunstgenuss haftet gesamte Bandbreite der, zu mithin ein Moment des Unver- einem historischen Zeitpunkt fügbaren an. Die Natur der kulturell möglichen, WeltQuelle dieses Unverfügbaren, beziehungen nachzubilden, das uns als Kunstproduzenten zum Ausdruck zu bringen und wie -konsumenten plötzlich damit fühlbar zu machen. und unerwartet » anrufen « Was moderne Menschen in kann, bleibt dabei durchaus die Museen und Kinos, in die unscharf und mehrdeutig, Konzertsäle und Opernhäuetwa wenn wir vor einem ser treibt, was sie Romane, Gemälde meinen stehen Gedichte und Dramen lesen bleiben zu müssen oder lässt, ist der Umstand, dass wenn eine Melodie wie eine sie auf diese Weise spieleunwiderstehliche Macht in risch und erkundend ganz unser Leben eingreift. Die unterschiedliche Arten und Suche nach einer Erfahrung Formen der Weltbeziehung jenseits der bloßen Unterhal- – die Einsamkeit und die tung, in der man von einer Verbundenheit, den Hass und fremden Kraft angesprochen die Liebe – zumindest mitund durch diese Begegnung erlebend einüben und ausverwandelt wird, ist ein probieren können und dass

dabei ihre eigene Bezogenheit auf die Welt verändert wird. Ästhetische Resonanz wird so zu einem Experimentierfeld für die Anverwandlung unterschiedlicher Muster der Weltbeziehung. Ebenso häufig und intensiv realisiert sich Resonanz als dynamisches, prozesshaftes Geschehen in einem Sinfoniekonzert. Wenn ein Orchester vor einem Publikum spielt und der Funke überspringt, dann entwickelt sich ein kollektives Resonanz­geschehen zwischen den Künstlern einerseits und zwischen Künstlern und Publikum andererseits. Die meisten Konzert- oder Theatergänger kennen jene Momente der Verwandlung, in denen es keiner Konzentration mehr bedarf, der Musik oder der Handlung zu folgen, in denen sie gleichsam selbsttätig zu einem Teil des ästhetischen Geschehens werden. Häufig entfalten diese beiden Formen der K­ollektivresonanz eine wechselseitige Ansteckungswirkung: Resonanz zwischen den Künstlern überträgt sich auf das Publikum und umgekehrt. Ich höre, also bin ich.


Musik und Leben. Ein rätselhaftes Verhältnis

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EIN ESSAY VON FRIEDERIKE WISSMANN

Projektion und Wirklichkeit sind im Konzert kaum voneinander zu trennen. Denn wie wir Musik erleben, hat immer auch mit unseren eigenen Empfindungen zu tun. Dabei sind es maßgeblich unsere Erwartungen, die dazu beitragen, wie wir ein Konzert wahrnehmen. Eben diese Durchlässigkeit von Fantasie, Fiktion und Realität spielte auch bei der Entstehung der Symphonie Fantastique des französischen Komponisten Hector Berlioz 1830 eine wesentliche Rolle. Sie handelt von einer leidenschaftlichen, aber illusorischen Liebe. Berlioz verliebte sich bei dem Besuch einer Hamlet-Aufführung in die D ­ arstellerin der Ophelia. Dass die irische Schauspielerin Harriet Smithson den Komponisten zwei Jahre s­ päter tatsächlich heiratete, weil sie eben diese Sinfonie hörte, zählt zu den Mythen, die manche ­Künstlerbiografie – zurecht oder nicht – auf sich zieht. Was zunächst wie eine der zahllosen Anekdoten aus  dem Künstlerleben  und   -lieben klingt, lohnt einer genaueren Betrachtung.

Fantasien, Klangfarben, Erzählkunst Die Symphonie Fantastique von Berlioz handelt, wie manche großen Opernstoffe, von einer leidenschaftlichen, aber einseitigen Liebe. Diese  Liebe findet bei Berlioz in der Fantasiewelt des Künstlers statt, wodurch auf rätselhafte Weise das Thema der Sinfonie mit der biografischen Wirklichkeit des K ­ omponisten verschwimmt. Denn Berlioz verliebte sich selbst nicht nur in eine Illusion, eben diese Illusion wurde bei ihm zur R ­ ealität – und nicht umgekehrt. Während der Romantiker die Geliebte im Traum verklärt, so scheint es hier so, als träume Berlioz, um das Leben aus seiner Fantasie, also aus der Musik heraus, zu  gestalten. Im Unterschied zur Oper muss Berlioz den ­Protagonisten seiner Sinfonie keinen Namen geben und keine Dialoge erfinden. Er kann sie aus seinen ­Gedanken heraus ent­ wickeln. In der ­Symphonie ­F­­antastique werden also

weder Gottheiten noch Heroen aufgerufen, sondern anstelle von ihnen tritt der Künstler mit seiner Geschichte, seinen Empfindungen, seiner subjektiven und manchmal ganz und gar fantastischen Sicht auf die Welt. Dennoch ist entscheidend, dass jede Musik, und gerade solche, die uns als besonders schillernd und bezaubernd erscheint, von einer virtuosen kompositorischen Technik zum Leben erweckt wird. Bei Berlioz äußert sich dies nicht zuletzt durch eine ausgeklügelte Instrumentation und eine hoch ausdifferenzierte Besetzung, die eine reiche Klangfarbenpalette bietet und den Orchesterklang im Raum inszeniert. Auch seine musikalische » idée  fixe « ist eine Art Scharnier zwischen Fantasiewelt und Realität: Die Geliebte, mit der die musikalische » idée fixe « ­leitmotivisch korrespondiert, ist eine Fiktion, aber in der Empfindungswelt des Geliebten ist sie v­ ollkommen real. Die S ­ ymphonie ­Fantastique ist in gewisser Hinsicht der Kunst gewordene Zweifel daran, ob


15 das Leben, im Unterschied zur Fantasie, tatsächlich ­schwerer wiegt. Grenzgänge in den Klangwelten Bei Gustav Mahler spielt die wechselseitige Durchdringung von Leben und Werk eine wesentliche Rolle, allerdings reagierte der Komponist empfindlich auf die Frage, ob sich seine Musik auf ganz bestimmte Lebenssituationen oder Inhalte beziehen lasse. Er  nannte seine 1. Sinfonie zwar mit Verweis auf Jean Paul » Titan «, nahm diese Bezeichnung später aber wieder zurück. Mahler empfand die inhaltlichen Satztitel und Anleihen am Ende doch als zu beengend. Skeptisch war der Komponist angesichts von eindeutigen Werkübertiteln, denn es ging ihm ja gerade nicht um klare Zuschreibungen, sondern um die Spannungen und Uneindeutigkeiten, um die schwer auszuhaltenden Brüche und Widersprüchlichkeiten im Leben und im Werk. Nicht schwer fällt es, seine Skepsis auf einen grundsätzlichen

Vorbehalt gegenüber einer allzu programmatisch ge­dachten Musik zu über­ tragen, welche Kompositionen auf das Abbild oder auch Gegenbild von bestimmten Lebenssituationen reduziert. Mahler hat, im Unterschied zu Berlioz, gar keine Opern geschrieben – und das, obwohl er die Wiener Oper 1897 bis 1907 nicht nur geleitet, sondern auch gründlich reformiert hat. Trotzdem spielt seine Opern­ erfahrung nicht nur bei seiner Tätigkeit als Kapellmeister eine wichtige Rolle, sondern auch in seinen Kompositionen. Fast wie in einem Brennglas leuchten verschiedenste Opernsplitter in Mahlers sinfonischen Kompositionen auf – sei es als direktes Zitat, als Klang­ereignis oder als musikalische Geste. Gustav Mahler schuf Werke, denen ein theatrales Moment innewohnt. Am Beginn seiner 1. Sinfonie steht kein prägnantes Thema, sondern es klingen diffuse Streicherklänge an. Sie werden im Flageolett gespielt, in den Violinen in den höchsten Höhen, in den Kontra­bässen gleich mehrfach geteilt.

Auskomponiert ist hier die Erwartungshaltung am Beginn eines Konzerterlebnisses, eine Anspannung angesichts der zu erwartenden Vorführung. Vielleicht ist einer der ­charakteristischen Aspekte in Mahlers Musik, dass er nicht nur sehr verschiedene Stilistiken nebeneinanderstellt, ­sondern mit ihnen auch die jeweilige Erzählperspektive wechselt. In seiner Musik stellt Mahler Hymnus und Apotheose nebeneinander, ruft Szenen aus diversen Sphären – künstlichen wie alltäglichen – auf und spielt mit verschiedenen musikalischen Ebenen. Wie Mahler sich bei der Entstehung der 1. Sinfonie im Winter 1888 fühlte, was er erlebte, was er dachte, all  das findet Eingang in sein Werk, doch werden diese Erfahrungen, anders als konkrete musikalische Entlehnungen, eher als Movens denn als klingende Subjekte nachvollziehbar. Konkret war Mahler die Einbindung von verschiedenen Klangwelten ein besonderes Anliegen, was er durch Volksliedzitate aber auch durch besondere

Spielanweisungen in den Partituren zu realisieren versuchte. Eine solche Anweisung lautet am Beginn der 1. Sinfonie » wie ein Naturlaut «, wobei es Mahler nicht um die tatsächlichen Klänge aus der Natur ging, sondern um die Wirkung auf den Hörer, um das Klang­erlebnis, das nicht die Natur selbst, wohl aber das Gefühl, in der Natur zu sein, in den Konzertsaal holt. Wenn M ­ ahler beispielsweise das Lied Ich bin der Welt abhanden gekommen langsam, zurückhaltend und im Pianissimo beginnen lässt, dann fügt er beim Beginn des Gesangs als Interpretationsanweisung noch das Wort » ruhevoll « hinzu. Damit bestimmt er nicht nur das Tempo und die Dynamik, er schafft eine fast feierliche Atmosphäre und kreiert so eine besonders stimmungsvolle, in diesem Fall vielleicht sogar welt­ abgewandte Erzählsituation. Mahler hatte schon mit seiner 1. Sinfonie die Gattung in Frage gestellt. Eigentlich hat er sowohl in seinen Liedzyklen wie in seinen sinfonischen Werken die gesetzten Demarkationslinien

übertreten, nämlich die zwischen Programmatik und Absolutem, Unterhaltendem und Sakralem und, das hat seine Kritiker vielleicht am stärksten irritiert, er hat die schier unerträglichen Widersprüche des Lebens in der Musik aufscheinen lassen. Die Geister, die Tschaikowsky rief Ob die Musik als Zeuge einer Lebenswirklichkeit taugt, das ist mit guten Argumenten zu bezweifeln. Die Musik ist nicht Abbild des Lebens, doch handelt sie davon und findet immer darin statt. Das ist vielleicht offensichtlich, banal ist es nicht. Ein Komponist kann nicht umhin, durch seine Musik ästhetisch Stellung zu beziehen. Diese Stellungnahme darf nicht als Bekundung einer bestimmten Zugehörigkeit missverstanden werden, dennoch ist sie nicht unwesentlich, denn sie verrät etwas über die Perspektive des Komponisten auf das Leben. Um sich als Künstler zu definieren, bedarf es der Reflexion des eigenen Standpunkts. Dieser muss durchaus nicht

politisch oder religiös sein, er kann auch die eigene Gefühlswelt betreffen. Peter Tschaikowskys 6. Sinfonie, in  die er nach eigenem Befinden seine » ganze Seele « gelegt hat, kann insofern als ein solches Bekenntniswerk gehört werden, als es auf subtile Weise einer Lebenswirklichkeit verschrieben ist. Uraufgeführt wurde die Sinfonie nur neun Tage vor dem Tod des Komponisten, weshalb sie oft als dessen Vermächtnis rezipiert wurde. Während der erste Satz einen dramaturgischen Bogen von der » Zuversicht « bis zum » Tod « nachvollzieht, so schrieb Tschaikowsky etwas trostlos über die weiteren: » Der zweite Satz ist die Liebe; der dritte Enttäuschung; der vierte endet mit Ersterben. « Dass dieses Werk auch innermusikalisch als persönliches Resumée aufzufassen ist, dafür gibt es manche Anhaltspunkte, angefangen vom Untertitel » Pathétique « über die charakteristische Tonart h-Moll, den Zusatz » Die Geister, die ich rief «, und nicht zuletzt durch den außergewöhn­ lichen Schlusssatz, der nicht


17 selten als Requiem gedeutet wurde. Besonders ist bei ­Tschaikowsky, dass der Künstler weder als erzähle­ rische Heldenfigur noch als » Titan « in Erscheinung tritt. Die Musik handelt eher vom Ringen um den Ausdruck der eigenen Empfindungswelt; ein Versuch, die eigene Erzählperspektive in der Musik zu finden. ­Tschaikowsky zielte nicht auf die Erfüllung von Publikums­ erwartung, er wollte, das mögliche Missverstehen eingedenk, sich der Welt ­mitteilen. Jenes Bedürfnis, als Komponist und Künstler seiner Welt gegenüberzutreten, ist bei Tschaikowsky auch deshalb so bemerkenswert, weil es ihm aufgrund der gesellschaftlichen Zwänge seiner Zeit verwehrt blieb, seine Homosexualität auszuleben und sein Leben deshalb von schweren Absagen und Erschütterungen gezeichnet war. Häusliche Idylle Als radikales Gegenmodell in puncto Welt-Zugewandtheit kann der Komponist Richard Strauss gesehen werden.

Seine Sinfonia Domestica von 1902 assoziiert die häusliche Sphäre nicht nur im Titel, sondern sie ist zudem mit der Widmung » Meiner lieben Frau und unserem Jungen « versehen. Strauss hat sie in gewisser Hinsicht für sich selbst geschrieben. Auf den Einwand des französischen Musikkritikers Romain Rolland, er habe sich mit der Sinfonia einmal mehr ein Denkmal gesetzt, antwortete Strauss: » Ich sehe nicht ein, warum ich keine Sinfonie auf mich selbst machen sollte. Ich finde mich ebenso inte­ re­s­­­­­­­­sant wie Napoleon und Alexander. « Die Schauplätze seiner Tondichtung sind keine heroischen Schlachtfelder, sondern häusliche Szenen: ein Besuch der Verwandten, Familienstreitig­ keiten und am Ende der heimelige Friede, der wie eine Elegie, oder wie eine Ode an das biedermeierliche Familienidyll anmutet. Strauss befand nicht nur das Leben in episodischen Ereignissen erzählenswert, sondern er erhob seine Familien­idylle zum Anlass seines Komponierens. Damit machte Strauss seine private

Welt zum Ausgang seiner Komposition, doch wurden dabei nicht einfach höfische Repräsentationsstrategien auf das biedermeierliche Familienidyll herunter­ge­ brochen, er entwarf ein ­sinfonisches Kammerspiel, das, wäre es etwas konflikt­ reicher gezeichnet, uns an Ibsen denken ließe. Dass Strauss als Komponist ein gänzlich anderes Selbstverständnis hatte als seine historischen Vorgänger, ist mit der Aufwertung des Komponisten als Künstlerfigur und dem erblühenden Konzertwesen im bürger­ lichen Zeitalter zu begründen. Die Position der Künstlerfigur und mit ihr die Autorität des Erzählers tritt im Laufe des 19.  Jahrhunderts zunehmend in den Vordergrund. Während die Musik im höfischen Kontext eher repräsentative Funktionen innehatte, die Künstlerpersönlichkeit nicht so sehr im Fokus stand und der musikalische Ausdruck mithilfe verschiedener Affekte klassifiziert wurde, tritt mit Beethoven und spätestens seit Anbruch der  Romantik der Komponist als Ich-Erzähler auf.

Tönend bewegte Formen, Räume, Leben Der Musikkritiker Eduard Hanslick behauptete noch, dass Musik nichts anderes sei als » tönend bewegte Form «. Gemeint war damit die Befreiung der Musik, die sich lossagen solle von ihrer Beschränkung auf den Gefühls­ausdruck – und auch nicht als Ausdruck von irgendetwas Inhaltlichem gehört werden sollte. Das sahen Komponisten wie Berlioz ganz anders, doch während der Konzertsaal zur Kathedrale der sinfonischen Musik geriet, wurde die Programmmusik zwar einerseits gefeiert, auf der anderen Seite aber auch mit großem Nachdruck abgewertet. Es  ging auch hier um nichts Geringeres als die Frage: Braucht die Musik das Leben? Die Vorstellung, Musik könne vom Leben getrennt werden, wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein verfolgt. Der Musikphilosoph Theodor W. Adorno empfand die Idee, dass Kunst das Leben zum Gegenstand mache, mehr als nur be­fremd­lich. Kunst solle als

Gegenentwurf fungieren. Die Idee, dass die Musik nicht nur absolut sei, sondern als Erzählung oder gar Abbild vom Leben nicht tauge, hat maßgeblich mit Kontexten, Zeitgeschichte und ihren Narrativen zu tun. Nachvollziehbar wird dieser Gedanke aus der Perspektive der Menschen, die das Leben als barbarischen Ort kennenlernen mussten. Vor  diesem ­Hintergrund wurde die neuere Musikgeschichte geschrieben, die Moderne gefeiert und das Gegenständliche in der Musik vorschnell als banal erachtet. Es  wundert also nicht, dass manche Werke und mit ihnen die Lust am Erzählen lange Jahre im Windschatten blieben. Komponisten wie Hector Berlioz, Peter ­Tschaikowsky, Gustav Mahler oder Richard Strauss haben die Musik mit ihrer reichen Klangfarbigkeit als vielstimmige Erzählkunst aufgefasst. Die wechselseitige Durchdringung von Musik und Leben wurde hier als Bereicherung gesehen, nicht als Reduktion. Auch die Frage des Erzählerischen

wurde in ihren komplexen Möglichkeiten ausgelotet, wobei die aufgegriffenen Themen als Gebilde gedacht waren, die erst durch die Musik zum Leben erweckt werden. Auch die Beziehung von Komponist und Hörer wandelte sich insofern, als der individuelle künstle­ rische Ausdruck mit einem subjektiven Höreindruck korreliert. Wenn wir Musik im Konzertsaal hören oder ein Theaterstück auf der Bühne sehen, sind wir es immer selbst, ist es unsere persönliche Beziehung zur Welt, die unsere aktuellen Gedanken und Gefühle mitbeeinflusst. Die Frage, ob  und in welchem Sinne die Musik vom Leben handelt, hat also am Ende auch mit uns selbst zu tun. Wir hören in der Musik Geschichten, die von den Komponisten ersonnen wurden. Ob die Musik von Heldentaten, Liebesabenteuern oder häuslichen Szenen handelt, ist vielleicht gar nicht so sehr von Bedeutung. Denn wir hören in der Musik, wenn wir eine Geschichte hören, immer auch diejenige, die wir selbst mit in den ­Konzertsaal bringen.


Über mehrere Wochen hat die Fotografin Julia  Sellmann Musiker und Menschen aus dem Publikum des Gürzenich-Orchesters kennengelernt und ihre persönlichen Begegnungen in Bildern festgehalten.

Johannes Seidl Solo-Kontrabass

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François-Xavier Roth Gßrzenich-Kapellmeister


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Klaus Wagner Konzertbesucher


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Vincent Royer Viola


Jee-Hye Bae Violoncello

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Yannic Das GĂźrzenich-Orchester war in seiner Kita zu Besuch.


Ein leuchtender Komet. Berlioz in Köln

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EIN ESSAY VON PATRICK HAHN

» Ein Komet war er, – weithin leuchtend, etwas unheimlich anzuschauen, bald wieder verschwindend. « Mit diesem kosmischen Bild umschreibt Ferdinand Hiller die Persön­ lichkeit seines Jugend­ freundes und Kollegen Hector Berlioz am Ende einer ausführlichen » Lebenserinnerung «, die er ihm zehn Jahre nach dessen Tod gewidmet hat. » Energisch bis zum Heroismus, eigensinnig, gewaltsam und doch gefügig, ja, schwach – überlegend, geduldig, ausdauernd und doch augenblicklichen Eindrücken maßlos nach­ gebend – g ­ utmütig, gefällig, liebenswürdig, dankbar und wieder bitter, scharf,  ja, rachsüchtig «, versucht Hiller die widersprüchlichen Charakterzüge von Berlioz zu fassen. Im Februar 1867 war es dem Kölner Kapellmeister gelungen, Berlioz zu einem Konzert mit seinem Orchester an den Rhein zu locken. Es sollte sein letztes in Deutschland bleiben. Knapp zwei Jahre später verstarb Berlioz. Auch für diesen ersten und einzigen Auftritt in Köln musste sich Hiller sehr ins Zeug legen. » Ich habe

zweimal abgesagt, sie haben ein drittes Mal darauf bestanden und schließlich, ohne zu wissen, was dabei herauskommen würde, habe ich es gewagt, die Reise zu  unternehmen «, schreibt Berlioz im Anschluss an die Köln-Reise an seine Jugendliebe Estelle Fournier, mit der er sich nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau wieder angefreundet hatte. » Schwere Krisen plagten mich, fürwahr, aber schließlich habe ich dennoch drei Proben und das Konzert machen können. Der Kapellmeister, Herr Hiller, mein alter Freund, über dessen wahre Gefühle ich meine Zweifel hatte, hat mich mit ehrlicher Herzlichkeit aufgenommen. Wir haben uns wieder miteinander verbunden. Sein Orchester war bewundernswert und das Publikum sehr warm. [ … ] Man hat ein prächtiges Abendessen zu meinen Ehren gegeben. ­Fanfaren, Reden, etc. « Seinen Nichten gegenüber ergänzte Berlioz seine Schilderung um die Bemerkung, dass er » ein so hervorragendes Orchester niemals am Rheinufer erwartet hätte «,

und sein Bericht wird auch bestätigt in der Erinnerung von Ferdinand Hiller an die » unvergesslichen Tage «, die  Berlioz in Köln zubrachte. » Ein jäherer Wechsel von Stimmungen und Zuständen, wie wir sie an ihm in jener Zeit erlebten, ist kaum denkbar. So oft ich ihn in seinem Gastzimmer aufsuchte, abholte, fand ich ihn müde und elend, meistens, zu ­welcher ­Tageszeit auch, zu Bett; er klagte, nichts zu sich nehmen, kaum sprechen zu können – und eine halbe Stunde später speiste er, zwar halb widerstrebend, so männlich fest, wie die Wirtin es nur wünschen konnte – und plauderte, erzählend oder betrachtend, mit der lebendigen, ja heftigen Beredsamkeit, die ihm eigen war. Eines Morgens schleppte er  sich mit Not zur Orchester­probe ( fahren wollte er nicht );  – kaum aber stand er  am Dirigentenpult, so war er wie umgeschaffen; lebendig, energisch, übersprudelnd. Er erinnerte an den Schwan, der, sich mühselig erhebend, schwerfällig zum Wasser watschelt, sobald er aber sich hinabgelassen, in


35 majestätischer Ruhe auf verantwortlich für den der nassen Fläche hinzieht. ersten Ausflug von Berlioz Die Ruhe war es nun freilich ins Rheinland. Anlässlich der nicht, wodurch sich Berlioz Einweihung des Beethoven-­ auszeichnete – ein Orchester Denkmals im August 1845 in ist aber auch kein See, wenn Bonn hatte Liszt geplant, das sich auch Himmlisches in ihm Requiem von Berlioz zu Ehren widerspiegelt. « Immerhin ­Beethovens aufzuführen. das Hôtel Royal in Köln Allein, die lokalen Kräfte schien Berlioz gekannt zu reichten für eine Aufführung haben, denn wenngleich nicht aus und so reiste Berlioz das Konzert im Jahr 1867 lediglich als Reporter nach sein einziges Auftreten als Bonn und schrieb für das aktiver M ­ usiker markiert, Journal des Débats einen war  er zuvor mehrfach durch zweiteiligen Bericht über die das Rheinland hindurch Festspiele, die sich in Bonn gekommen. Wie sein Zweifel ereigneten. Er nutzte die an den wahren Gefühlen Reise zugleich auch für Visiseines Freundes Hiller zum ten im Schloss Brühl, wo der Ausdruck bringt, verband König von Preußen ebenfalls Berlioz mit der Region nicht ein Konzert veranstaltete und nur positive Erinnerungen. genoss privat für einige Tage Eine Aufführung seines die Idylle in Königswinter. ­Oratoriums ­L’enfance du Ein wenig überrascht Christ im Rahmen des Aache- ist man doch, dass Berlioz ner Musikfests unter Leitung nur einmal in Köln war und von Franz Liszt im Juni 1857 auch erst zu einem so späten mündete in einen Eklat. Zeitpunkt, führt man sich Liszt hatte das Werk gegen vor Augen, wie eng Hiller und den Willen des Komitees im Berlioz in ihrer Jugend mit­Programm » durchgedrückt « einander befreundet waren. – eine ­Kölner Abordnung, » Wenige Monate, nachdem in der auch Ferdinand ich im Herbst 1828 in Paris Hiller eine prominente Rolle eingetroffen war, machte gespielt haben soll, zischte ich Berlioz’ Bekanntschaft «, die Aufführenden aus. erinnert sich Hiller. » Acht Liszt war mittelbar auch Jahre älter als ich, seit sechs

Jahren in der französischen Hauptstadt, hatte er den Kampf ums Dasein kennen gelernt und war, wenigstens im Verhältnis zu mir, ein durch trübe Erfahrungen gereifter Mann, wenn auch sein durchaus jugendliches Wesen jene südliche Lebhaftigkeit zur Schau trug, die ihn nie gänzlich verlassen. In hohem Grade fühlte ich mich von dieser überschwänglichen Natur angezogen. « Berlioz zehrte, wie Hiller nicht ohne Stolz unterstreicht, auch als Musiker von ihrer Begegnung. Erst kurz zuvor hatte Berlioz die Sinfonien Beethovens kennengelernt. Der jüngere Freund, der Beethovens 5. Klavierkonzert als Erster in Paris aufführte, hatte gar als Sechzehnjähriger Beethoven noch persönlich getroffen und nannte eine Locke des verstorbenen Meisters sein Eigen: » Wir schwärmten zusammen und es war mir vergönnt, ihn mit den Sonaten des Meisters bekannt zu machen und mich an der Freude ergötzen zu dürfen, die ihm hierdurch zu Teil wurde. « Wie es im Leben junger Künstler in Paris kaum anders

BERLIOZ UBERRASCHT UNS NOCH HEUTE. ES WIRD ZEIT, IHN BESSER KENNEN ZULERNEN FRANÇOIS-XAVIER ROTH


37 Berlioz in Köln Symphonie fantastique S. 40 L’enfance du Christ S. 44 Le corsaire S. 56 Les Francs-Juges Harold en Italie S. 70

sein kann, spielten auch Folgen ist das aber gleich­Liebesaffären eine Rolle gültig «, urteilt Hiller in seinen – und hier mag der KüchenErinnerungen. ­Hautnah psychologe einen ersten erlebte er mit, wie sich sein Grund der Distanzierung Freund Hals über Kopf in zwischen beiden ausmachen. die irische Schauspielerin Süffisant schildert Berlioz in Harriett Smithson verliebte, seinen Memoiren, wie sein als er sie als Darstellerin in Freund H. ihn zum postillon den Dramen Shakespeares d’amour bei Frau M. auserauf der Bühne sah. » Berlioz koren hatte und er selbst sich gab sich mit der ganzen unversehens in den Armen Überschwänglichkeit poejener begabten Pianistin tischer Verzückung seiner Marie Moke fand, für die Leidenschaft hin, und seiner sein Freund schwärmte. Natur gehorchend, die es Kurz d ­ arauf verlobte er sich ihm nicht erlaubte, irgend ( gegen den Willen ihrer etwas im Herzen zu tragen, Eltern ) mit Marie, die wähohne sich auszusprechen, rend eines Rom-Aufenthaltes erfüllte er auf Spaziergängen von Berlioz jedoch den Sohn mit uns die teilnahms­losen des Klavier­fabrikanten Pleyel ­Boulevards und die umlieheiratete. Diskret verwandelt genden Straßen mit Liebes­ Ferdinand Hiller in seiner klagen. Es gehörte die volle Lebenserinnerung den mit Sympathie dazu, die seine H. abgekürzten Freund Freunde ihm schenkten, um in  einen » ­jungen deutschen sie zu geduldigen Hörern zu Tonkünstler «. machen und ihre Ermüdung Hiller wusste nur zu verbergen – denn nichts zu gut, welche Rolle die wurde uns geschenkt – nicht Liebe und die Leidenschaft die Beschreibung schlafloser für Berlioz nicht nur als Nächte, – ­nervöser, sich Mensch, ­sondern auch als in Tränen lösender Anfälle, Künstler spielten. » Für mich – langen Umherirrens in bleibt es zweifellos, dass Paris und der Umgegend  – seine ­Phantasie dabei viel momenta­nen Hoffens, mehr im Spiel war als sein trostloser Entsagung. › Wäre Herz – für  die Folge und die es ein Anderer ‹, sagte Girard

zu mir‚ › ich wollte ihm nach Reichen diese – mehr ins Hause leuchten. ‹ « ­Private denn ins Musikalische Jahre später, bei einer – ausgreifenden ErinnerunAufführung der Symphonie gen hin, um zu begreifen, fantastique, in der Berlioz wieso Ferdinand Hiller seiseine Liebe zu Harriett nem Kölner Publikum nur ein ­verarbeitet hatte, verliebte weiteres Mal, 1851, mit König sich die Schauspielerin Lear noch ein sinfonisches ­ebenfalls in ihn. Das Glück Werk seines Jugendfreundes schien zum Greifen nah. vorgestellt hat? In seiner Doch versagten die Eltern die Würdigung hebt Ferdinand Zustimmung zur Hochzeit und Hiller besonders zwei Dinge die Liebespein setzte erneut hervor  mit denen Berlioz, ein. Vor dem Entschluss » der  sich mit mehr als nur auch ohne Ein­willigung der einem Griffel in die MusikEltern zu heiraten, vermachte geschichte eingeschrieben ­Berlioz, in Sorge vor den hat «, sich vor anderen Folgen, Hiller seine Manu­­ auszeichne: » ­Erstens der skripte. Wiederum leuchtete Trieb, durch die Instrumental­ der Freund Berlioz nicht nach musik bestimmte Vorgänge Hause, sondern führte ihn mit Deutlichkeit darzu­ schließlich, gemeinsam mit stellen – zweitens, vor allem dem Exil­rheinländer Heinrich durch ausgesuchteste, oft Heine, als Trauzeuge zum sehr glücklich erfundene Altar. » Es war ein stiller, Klangmischungen zu seinen etwas trüber Actus, nach Zwecken zu gelangen. « Als dessen Vollzug die Neuver» Instrumental­maler « stand mählten ihre entfernt geleBerlioz jedoch auf einer gene Wohnung aufsuchten anderen Seite einer ästhetiund Heine mir gegenüber sei- schen Debatte, welche die nen wehmüthig-spöttischen zweite Hälfte des 19. JahrBetrachtungen freien Lauf hunderts spaltete. Hiller ließ. Man konnte nicht unter stellte sich – im Schatten ungünstigeren Verhältnissen von Brahms – auf die Seite die Erfüllung eines höchsten der absoluten Musik, der Lebenswunsches erreicht » tönend bewegten Formen «. haben. « » Wenn die sogenannte

Neudeutsche Schule Franz Liszt und Richard Wagner an ihre Spitze stellt, so darf der Franzose Hector Berlioz unbedingt verlangen, als Dritter im Bunde aufgenommen zu sein «, unterstreicht Hiller die historische Bedeutung von Berlioz. Die Metapher des Kometen, die Hiller für ihn wählt, entpuppt sich jedoch als vergiftetes Lob, wenn er schreibt: » H ­ ector Berlioz gehört nicht in unser musikalisches Sonnen­ system – er gehört nicht zu den ­Planeten, weder zu den großen noch zu den kleinen. « Doch Hiller weiß auch genau um die Anziehungskraft ­seltener Himmels­phänomene. » Seine Erscheinung wird [ … ] unvergessen bleiben. Dass ein ähnlicher am musica­ lischen F ­ irmament sich wieder zeigen werde, ist weder zu hoffen noch zu fürchten und schwerlich zu erwarten. « Er  wusste sehr genau, warum er seinen Kölnern diesen Kometen – und diesem Himmelslicht sein Orchester zeigen wollte.


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KON ZERTE


» Episode aus dem Leben eines Künstlers « – der Untertitel der Symphonie fantastique von Hector Berlioz könnte über dem gesamten Festkonzert stehen. Zum Saisonauftakt vereint François-Xavier Roth drei Komponisten, die den Sound des Orchesters neu definiert haben: Richard Strauss lernte die Instrumentationslehre von Berlioz auf Vermittlung von Edgard Varèse kennen, dessen frühe Orchesterwerke er einst dirigierte. Varèses Bläserstück Octandre wirkt mit seinen Schockzuständen 1923 wie ein revolutionärer Aufbruch. Strauss dagegen stellt in Tod und Verklärung die Todesstunde eines Menschen dar, » der nach höchsten idealen Zielen gestrebt hatte «. In der fantastischen Sinfonie von Berlioz wird für den Künstler sein Idealbild einer Frau zur unerreichbaren » idée fixe «: Enttäuscht flüchtet er sich in » künstliche Paradiese «. Im  Leben ging diese Episode für ­Berlioz günstiger aus: Er heiratete seine Angebetete, die er auf einer Theaterbühne erstmals erblickte. Kreative Ausnahmezustände,

welche die Grenzen zwischen Leben und Tod, Fiktion und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft überwinden. General­ musikdirektor François-Xavier Roth eröffnet die Saison mit seinem Gürzenich-­Orchester und lässt zugleich die Musiker der mittlerweile ­gewachsenen Orchesterakademie ins ­Rampen­licht treten.

Edgard Varèse Octandre für acht Instrumente 1923 Richard Strauss Tod und Verklärung Tondichtung 1888/89 Hector Berlioz Symphonie fantastique Episode aus dem Leben eines Künstlers 1830 Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ So 08.09.19 11 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Präsentiert von der Concert-Gesellschaft Köln e. V.

FEST KONZERT

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KUNST LICHE PARAD IESE


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ER WACH EN

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kontrapunktischen In einem Niemandsland Gelehrtenstube ­zwischen Traum und Realität bewegt sich Matthias Pintschers nachhaltig und stellen einen Gipfelpunkt der Sinfonik dar. 2. ­Cello­konzert. Das titelgeDrei große Musikdramatiker bende Gedicht von Octavio Paz vereint in einem vier Jahrhunun ­despertar – Ein Erwachen beschreibt eine Situation intimer derte umspannenden Konzert mit François-Xavier Roth, einem Selbstreflexion. » Ein Künstler ­ eitreisenden par  excellence. Z betrachtet sich im Spiegel und ist erschrocken darüber, was er oder sie sieht «, so stellt sich die Jean-Philippe Rameau ­Cellistin und ­Widmungsträgerin Suite aus » Platée « 1745 Alisa ­Weilerstein das lyrische Matthias Pintscher Ich vor. Von bitterem E ­ rwachen un despertar für Violoncello und Orchester handelt auch Rameaus komi­ 2016 Deutsche Erstaufführung sche Oper Platée, in der Wolfgang Amadeus Mozart die  Sumpfnymphe bei einer Sinfonie Nr. 41 C-Dur » Jupiter « inszenierten Hochzeit mit dem 1788 Gott Jupiter feststellen muss, Alisa Weilerstein Violoncello Gürzenich-Orchester Köln dass sie nur Spielball in einem François-Xavier Roth » göttlichen « Streich war. Den ↓ später hinzugefügten Beinamen So 29.09.19 11 Uhr Mo 30.09.19 20 Uhr » Jupiter-­Sinfonie « verdankt Di 01.10.19 20 Uhr Mozarts Sinfonie Nr. 41 ­dagegen Kölner Philharmonie Am 01.10.19 der alles überstrahlenden auch im Livestream Geisteshelle ihres gleißenden C-Dur-Finales. Gekrönt wird die€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Großes Abonnement ser funken­sprühende letzte Satz Kleines Abonnement A FXR-Abonnement von einer fünfstimmigen Fuge, Familien-Abonnement A deren Themen dramatischen Charakteren gleichen. Sie sprengen die Grenzen der braven


Die grüßenden Hirten an der Schlafstätte des neu geborenen Jesus sind für viele das Inbild der » Kindheit Christi «. Auch für ­Hector Berlioz wurde diese Szene zum Ausgangspunkt einer ­Geistlichen Trilogie, die neben bekannten Schlüsselmomenten zahl­reiche neue Perspektiven auf das Geschehen rund um die Geburt und das Aufwachsen Jesu entwirft. Begonnen hatte Berlioz sein unweihnachtliches Weihnachtsoratorium wie ein  Spiel: Unter dem Namen eines Komponisten des 17. Jahr­ hunderts und in historisierendem Klanggewand schrieb er eine Hirtenszene – und erweiterte sie schließlich um zwei Rahmensätze, als sich schon längst herum­ ge­sprochen hatte, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Berlioz entwirft auch in diesem Stück eine einzigartige Form, die oratorisches Erzählen, opernhafte Dramatik und sinfonische Dichtung in sich vereint. In der Anverwandlung der biblischen Geschichte von Berlioz treten hochaktuelle Momente in den Vordergrund: Die Kindheit

Christi ist eine Geschichte von Verfolgung und Flucht, aber auch von Mitmenschlichkeit und Solidarität – dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Nie hat Berlioz in naiverer Schönheit zu seinem Publikum gesprochen. Nie war er dem ­Himmel so nah. François-Xavier Roth musiziert am Dreikönigsschrein.

Hector Berlioz L’enfance du Christ Geistliche Trilogie für Solisten, Chor, Orchester und Orgel 1850/54 Anaïk Morel Maria Julien Behr Erzähler Thomas Dolié Joseph Arnaud Richard Hérode Vokalensemble Kölner Dom Eberhard Metternich Einstudierung Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ Mi 09.10.19 20 Uhr Kölner Dom Eintritt frei

DOM KONZERT

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KIND HEI T


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HOH EN FLU GE

Jeder Komponist träumt davon, einmal zu einem Klassiker zu werden. Mit Ausnahme vielleicht von Alexander Skrjabin, der die äußere Welt als Ergebnis seiner schöpferischen und spirituellen Tätigkeit ansah. » Nach Skrjabin ist Wagner ein Säugling mit angenehmem Gelalle geworden «, spöttelte der Uraufführungs­dirigent der 2. ­Sinfonie, in der Skrjabin sein Vorbild Richard Wagner in der Wahl der ­Ausdrucksmittel übertrumpft – und ihm zugleich im Finale eine tönende Reverenz erweist. Noch deutlicher tritt das romantische Erbe seiner Musik im Klavier­konzert in den Vordergrund: Es  ist  geprägt von lyrischen Themen und schwärmerischen Gesten, weniger ­triumphal als zauberhaft und innig, dabei von pianistischer Brillanz. ­Gerhard Oppitz besuchte auf seiner e ­ rsten Moskau-­Reise 1974  Skrjabins Haus: » Ich spielte auf seinem Flügel und seine Enkelin holte für mich die handschriftliche Partitur aus dem ­Tresor – das waren unvergessliche Erlebnisse. «

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Wie Skrjabin begann auch Sergej Prokofjew seine ­Karriere als Pianist und Komponist. Mit seiner 1. Sinfonie zog ­Prokofjew sich die Perücke eines an Haydn und Mozart orientierten Klassikers über – und besaß den Mut, sein Werk als » k ­ lassisch « zu bezeichnen. ­Klassiker war er sich selbst genug. Ehrendirigent Dmitrij Kitajenko leitet das Konzert.

Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur » Klassische Sinfonie « 1916/17 Alexander Skrjabin Klavierkonzert fis-Moll 1896/97 Sinfonie Nr. 2 c-Moll 1901 Gerhard Oppitz Klavier Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko

↓ So 27.10.19 11 Uhr Mo 28.10.19 20 Uhr Di 29.10.19 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement B Familien-Abonnement B


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Egon Hellrung Solo-Horn


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Anna Isabel Fritz 2. Violine


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Marliese MĂźller Abonnentin


Scheherazade erzählt um ihr Leben. Mit 1001 Geschichten zieht sie den Sultan Nacht für Nacht in ihren Bann und hält ihn so davon ab, sie – wie so viele Frauen vor ihr – nach nur einer gemeinsamen Nacht zu töten. Verführerisch wie Scheherazade lockt die Solovioline in Nikolai Rimski-Korsakows Sinfonischer Suite den Zuhörer hinaus aufs Meer, verzaubert ihn mit ihren märchenhaften Bildern, erzählt von Prinzen und Prinzessinnen, sticht mit Sindbad in See und lässt das gesamte Orchester brillieren. Auch die Konzertouvertüre Le Corsaire von Hector Berlioz begibt sich aufs stürmische Meer: Inspiriert von Lord Byrons Erzählung über einen Freibeuter, den die Liebe zu einer Frau und die Abscheu vor der Gesellschaft bis in den Orient führen, gestaltet Berlioz auf den Wellen der Musik eine Seeräuber- und Seelengeschichte. Schon Wolfgang Amadeus Mozart erlag der Faszination für die orientalische Welt und wartet im dritten Satz seines Violinkonzerts überraschend mit einem türkischen Marsch auf.

Ein junges, aufregendes ­Künstler­duo prägt dieses ­Kon­zert:  Benjamin Beilman ist schon jetzt einer der führenden ­Violinisten seiner Generation, Elim Chan eine Senkrecht­ starterin am Dirigentenpult.

Hector Berlioz Le Corsaire Konzertouvertüre 1844 Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur 1775 Nikolai Rimski-Korsakow Scheherazade Sinfonische Suite 1888 Benjamin Beilman Violine Gürzenich-Orchester Köln Elim Chan

↓ So 10.11.19 11 Uhr Mo 11.11.19 20 Uhr Di 12.11.19 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement A Familien-Abonnement A

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SEE LEN RAUB ER


BENEFIZ KONZERT

FEU ER VOG EL

Eine Vogelfeder ist es, die den jungen Prinzen Iwan vor dem bösen Zauberer Kastschej rettet. Im Kampf von Dämonen bedroht und dem Tode nahe ruft er mit der magischen Feder den Feuervogel zur Hilfe. In Igor S ­ trawinskys gleichnamiger Ballettmusik zwingt der exotisch schillernde Vogel den Zauberer mit seinen irisierenden Klängen zum Tanzen und singt ihn mit einem Lied in den Schlaf. Prinz Iwan gelingt es daraufhin seine Angebetete, die verzauberte Prinzessin, aus den dunklen Fängen zu befreien. Als einen » Kampf « beschreibt auch Peter ­Tschaikowsky sein 1. Klavierkonzert. Bedrohlich und äußerst kraftvoll eröffnen die Hörner die Arena: Fortissimo-­Akkorde im Orchester wechseln sich mit eindringlichen Klang­kaskaden im Klavier ab. Hier ringt nicht das Böse mit dem Guten, sondern es findet ein » Kampf zweier ebenbürtiger Kräfte « statt, so Tschaikowsky. Wie viel unendlich schöne Poesie in diesem Ringen steckt, werden Dirigent Stanislav­ Kochanovsky und Pianistin

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Yulianna Avdeeva bei ihrem Gürzenich-Debüt enthüllen. Im Benefizkonzert vereint das Gürzenich-Orchester zwei russische Meisterwerke der Musikgeschichte und sammelt mit » wir helfen « für benach­ teiligte Kinder und Jugendliche.

Peter Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll 1874/90 Igor Strawinsky Der Feuervogel Ballett in zwei Akten 1910 Yulianna Avdeeva Klavier Gürzenich-Orchester Köln Stanislav Kochanovsky

↓ So 01.12.19 11 Uhr Kölner Philharmonie € 53 / 44 / 37 / 24 / 14 / 9 Familien-Abonnement B Zugunsten von » wir helfen « Eine Initiative des Kölner Stadt-Anzeiger


Es könnte kaum unterschied­ licher beginnen. Hier ein Tremolo der Geigen im Pianissimo, aus dem ein Bogen in den Tönen des  E-Dur-Akkords emporsteigt. Dort im Fortissimo ein Cluster von sechzig Streichern, hämmerndes Klavierostinato, ein pulsierender Aufschrei. Graciane Finzis Soleil vert stößt uns mitten in den Verkehr, Anton Bruckners 7. Sinfonie scheint uns in liebliche Gefilde zu führen. Doch beides sind Auseinandersetzungen mit dem Ende: die Sinfonie des 57-jährigen Österreichers, 1884  sein erster wirklicher Erfolg, und  das Werk, das hundert Jahre danach die in Casablanca ­geborene Französin schuf, 39  Jahre alt und fasziniert vom Science-­Fiction-Film Soylent Green. Diese Endzeitvision hat Finzi nicht vertont, sie ist der ferne Spiegel einer komplexen und zerbrechlichen Welt, wie sie hier hörbar wird. Bruckner reagierte mit seiner Sinfonie auf Katastrophen, die ihn unmittelbar betrafen: der  Brand des Wiener Ringtheaters mit 386 Toten und der Tod des zutiefst bewunderten

Richard Wagner. Hintergründig programmatische Werke, in denen Künstler aus zwei Welten und Zeiten zu reifer Meisterschaft finden. Und François-Xavier Roth mit der lang erwarteten Fort­ setzung seines Bruckner-Zyklus.

Graciane Finzi Soleil vert 1984 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur 1881–83 Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ So 08.12.19 11 Uhr Mo 09.12.19 20 Uhr Di 10.12.19 20 Uhr Kölner Philharmonie Am 10.12.19 auch im Livestream

€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Großes Abonnement Kleines Abonnement B FXR-Abonnement

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FERN ER SPIEG EL


FAMILIEN KONZERT

W EIH NACH T

Bald ist Weihnachten – Kater Findus kann es vor Aufregung kaum erwarten! Doch bis dahin haben er und der alte Pettersson noch viel zu tun: Einen Tannen­ baum aus dem Wald holen, Weihnachtsbesuch empfangen und natürlich einen Wunschzettel schreiben. Findus träumt dieses Jahr von etwas ganz Besonderem: Der Weihnachtsmann soll ihm sein Geschenk persönlich überreichen. Der alte Pettersson verspricht ihm, dass das ganz bestimmt klappen wird – dabei ist er sich selbst gar nicht so sicher, ob er sein Versprechen halten kann. Eifrig macht sich Pettersson an die Arbeit, verschwindet Tag für Tag in seiner Werkstatt. Er zeichnet und sägt, hämmert und bohrt und bastelt an einer Überraschung für seinen Kater Findus. Doch ob der Weihnachtsmann Findus am Ende wirklich ein Geschenk überreicht? Die Komposition von ­Philipp Matthias ­Kaufmann v­ erbindet die beliebte Geschichte von Sven Nordqvist » Morgen ­Findus, wird’s was geben « mit Musik von Johannes

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Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart und Edvard Grieg. Und wie in jedem Jahr dürfen natürlich auch diesmal Weihnachtslieder zum  M ­ itsingen nicht fehlen.

Pettersson und Findus Die Weihnachtsmannmaschine nach der Geschichte von Sven Nordqvist Philipp Matthias Kaufmann Komposition Oliver Binder Text Kai Anne Schuhmacher Szenische Einrichtung Gürzenich-Orchester Köln Harry Ogg

↓ So 15.12.19 11 Uhr Kölner Philharmonie €7 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre € 14 Erwachsene


Was soll man tun, wenn man nur kurze Zeit hat, um sich zu  amüsieren? Die drei ­Matrosen in ­Leonard Bernsteins Musical On the town wissen, ­welcher Aufgabe sie sich in den 24  ­Stunden an Land widmen wollen: na klar, der Liebe. Doch kaum gefunden, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. Am  ­Silvesterabend ist die Zeit bereits kurz, um sich vom alten Jahr zu verabschieden. Das Gürzenich-­Orchester lädt Sie für diesen besonderen Abend zu einem emotionalen Streifzug durch die Musikgeschichte ein, in dessen Zentrum die einzigartige Sopranistin Lenneke Ruiten steht. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme nimmt sie sich einige der unterschiedlichsten » ­Frauen­bilder « der Opern­ literatur vor: die treue Konstanze, die Kameliendame Violetta, den gefallenen Engel Kunigunde oder  die dem Wahnsinn verfallende Lucia, deren Nervenkostüm so zerbrechlich ist wie das Glas  der Glasharmonika, von deren gespenstischen Klängen ihre berühmte Arie begleitet wird.

Ein  Tanz durch die Jahrhunderte, entlang der Grenze von Traum und Wirklichkeit wie in La Valse von Maurice Ravel. Ein Konzert unter Leitung von Duncan Ward, in dem am Ende jegliche Vernunft des Wahnsinns fette Beute wird.

Silvesterkonzert – Vive la folie mit sinfonischer Musik von Jean-Philippe Rameau, Leonard Bernstein, Giacomo Puccini und Maurice Ravel sowie Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Gaetano Donizetti, Leonard Bernstein und Giuseppe Verdi Lenneke Ruiten Sopran Gürzenich-Orchester Köln Duncan Ward

↓ Di 31.12.19 18 Uhr Kölner Philharmonie € 79 / 69 / 56 / 42 / 29 / 10 In Kooperation mit KölnMusik

SILVESTER KONZERT

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VIVE LA FOLIE


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GREN ZEN LOS

Einen Traum von unbegrenzter Sinnlichkeit und Freiheit lässt Karol Szymanowski mit seiner Oper » Król Roger « auferstehen: Ein junger schöner Hirte verwirrt den Hof von König Roger, weil er von einem anderen Gott predigt. Roger lässt den Hirten jedoch nicht bestrafen, sondern verfällt seiner Schönheit. Der Hirte entpuppt sich als Dionysos, Gott der Ekstase und des ­Rausches. Sich von Konventionen zu befreien, diesen Antrieb lässt auch ­Szymanowskis 4. Sinfonie erkennen: » Unterhaltungsmusik für das breitere Publikum « wolle er komponieren, wobei seine ­Sehnsucht nach Lebensfreude tonangebend war. Nicht ganz uneigennützig setzte S ­ zymanowski dabei einen Pianisten, und damit sich selbst, ins Zentrum dieses unbeschwerten Orchesterklangs. Mozarts ­4. Violin­konzert bezeugt, dass das Einfachste oft das Schwerste ist – und wenn es gelingt: das Wunderbarste. Der Erste Gast­dirigent des Gürzenich-­Orchesters Nicholas Collon bestreitet dieses

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farbige Programm mit dem einfühlsamen ­Pianisten Cédric ­Tiberghien und  der jungen  Geigensensation Noa  Wildschut.

Karol Szymanowski Suite aus der Oper » Król Roger « 1926 Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 4 D-Dur 1775 Karol Szymanowski Sinfonie Nr. 4 für Klavier und Orchester 1932 Noa Wildschut Violine Cédric Tiberghien Klavier Gürzenich-Orchester Köln Nicholas Collon

↓ So 12.01.20 11 Uhr Mo 13.01.20 20 Uhr Di 14.01.20 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Großes Abonnement Kleines Abonnement A


» Die neue Akademie « trägt den Geist, in dem Ludwig van B ­ eethoven seine eigenen Akademie-­Konzerte in Wien veranstaltete, in das Hier und Jetzt. Das Konzert taucht ein in  Beethovens Universum, indem  es eindringliche Momente seiner Klavier- wie seiner Orchester­musik besonderen zeitgenössischen Handschriften gegenüberstellt. Beethoven, der Erfinder der » Orchester­ komposition «, rückt ebenso in den Fokus wie der politisch bewegte Künstler, ­Beethoven der Poet und B ­ eet­hoven der Visionär. Die K ­ omponistin Isabel Mundry gestaltet mit dem Choreo­ graphen Jörg Weinöhl verbindende Momente, in denen die Musik Beethovens sich gleichsam selbst zuhört. Francesco Filidei reagiert auf die imperiale Geste von Beethovens 5. Klavierkonzert mit subversivem Geist. Eine Reise ins Abenteuer des Neuen selbst, das ­Beethoven sein Leben lang gesucht hat: » allein Freyheit, weiter gehn ist in der Kunstwelt, wie in der ganzen großen ­schöpfung, zweck. «

Mit Pierre-Laurent Aimard und François-Xavier Roth stehen zwei der wagemutigsten Interpreten im Zentrum dieser einzigartigen und sehr persönlichen Ausei­ nandersetzung mit Beethoven.

Die neue Akademie – eine Beethoven-Séance mit Musik von Ludwig van Beethoven, John Cage, Helmut Lachenmann, Bernd Alois Zimmermann sowie Uraufführungen von Francesco Filidei und Isabel Mundry Jörg Weinöhl Choreographie Pierre-Laurent Aimard Klavier Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ So 09.02.20 11 Uhr Mo 10.02.20 20 Uhr Di 11.02.20 20 Uhr Kölner Philharmonie Am 11.02.20 auch im Livestream

€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement B FXR-Abonnement

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AL LEIN FREY HEIT

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LE BENS T RAU ME

Im Vorspiel zu seiner nur fragmentarisch erhaltenen ersten Oper Les Francs-Juges spielt ­Hector Berlioz auf geniale Weise mit Zeitschichten. Wie eine kunstvolle, kontrapunktische Collage dringen die musikalischen Handlungen stellenweise zeitgleich in unser Ohr. Erst später verwirklichte sich der Musikdramatiker Berlioz, doch seine theatralischen Techniken verfeinerte er bereits in seinen sinfonischen Werken, in denen er Zeit und Raum dehnt. So ist Harold en Italie gleichermaßen inspiriert durch die Pilgerfahrt des Knappen Harold, der, seines Luxus­ lebens überdrüssig, Zerstreuung in fremden Ländern sucht, wie durch persönliche Erfahrungen auf seinen Wanderungen in den italienischen Abruzzen. All  dies macht Berlioz zu einem Vorläufer von Charles Ives, der in seinem Orchesterwerk Three Places in New England atmos­ phärische Bilder malt, in denen die gesellschaftlichen Ideale der amerikanischen Society um die Jahrhundertwende ebenso aufscheinen wie die Idylle der Natur.

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Volkslieder bereichern das Panorama dieser musikalischen Reisen. Mit Sylvain Cambreling ist nicht nur einer der profiliertesten Anwälte der Moderne als Dirigent zu Gast, sondern zugleich ein großer Berlioz-­Fan – was ihn mit dem großen Bratschisten Antoine Tamestit eint.

Hector Berlioz Les Francs-Juges Ouvertüre 1826 Charles Ives Three Places in New England 1914/29 Hector Berlioz Harold en Italie Sinfonie in vier Teilen mit obligater Viola 1834 Antoine Tamestit Viola Gürzenich-Orchester Köln Sylvain Cambreling

↓ So 08.03.20 11 Uhr Mo 09.03.20 20 Uhr Di 10.03.20 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Großes Abonnement Kleines Abonnement A Familien-Abonnement A


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Dylan Naylor 1. Violine


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Ulrike Schäfer Solo-Violoncello

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Daniel MartĂ­nez Abonnent


neu herausgegebenen Fassung. Von Richard Strauss heißt es, Ebenfalls erstmals zu Gast ist die er habe auch das Telefonbuch bezaubernde russische Geigerin von Garmisch-Partenkirchen Alena Baeva. komponieren können. In der Sinfonia domestica schuf er schon einmal ein musikalisches Bild seiner häuslichen Verhältnisse, inklusive Ehezank und schöner Versöhnung: ein anderes Heldenleben. » Dem Andenken Franz Liszt Festklänge eines Engels « widmete Alban Sinfonische Dichtung Deutsche Erstaufführung Berg sein opus ultimum, das der 2. Fassung, rekonstruiert von Leslie Howard Violinkonzert, das der Erschüt1853/60 terung über den frühen Tod der Alban Berg Violinkonzert Manon Gropius die Form eines » Dem Andenken eines Engels « vollendeten Requiems gab, das 1935 Richard Strauss der Komponist selbst nicht mehr Sinfonia domestica hat hören können. Nur  vor dem 1902/03 Alena Baeva Violine inneren Ohr hörte Franz Liszt Gürzenich-Orchester Köln die Festklänge, die er seiner Robert Trevino Lebensgefährtin, der Prinzessin ↓ Carolyne zu Sayn-­Wittgenstein So 29.03.20 11 Uhr Mo 30.03.20 20 Uhr komponierte. Ihre Herkunft Di 31.03.20 20 Uhr Kölner Philharmonie zu würdigen fügte er seiner € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Sinfonischen Dichtung später Großes Abonnement Kleines Abonnement B weitere Passagen im schmissiFamilien-Abonnement B gen » alla  polacca «-Rhythmus hinzu, die jedoch zu Lebzeiten nie herausgegeben wurden. Robert Trevino dirigiert im Rahmen seines Gürzenich-­Debüts die deutsche Erstaufführung dieser

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AN KLAN G


PASSIONS KONZERT

T ROS T

In der Familie des Thomas­­ kantors  nannte man sie » die  große Paßion «: Johann ­Sebastian Bachs Matthäus-­ Passion, die umfangreichste und am aufwändigsten besetzte seiner Ver­tonungen der Leidens­ geschichte Jesu. Bachs Freund, der Literat Christian Friedrich Henrici alias ­Picander, verfasste das Textbuch. Er schlüpft darin in die allegorische Rolle der » Tochter Zion «, die den Zuhörer hineinnimmt in das ­Geschehen, das sie mit zunehmender Verzweiflung verfolgt und in poetischen Bildern r­ eflektiert: » Kommt, ihr  Töchter, helft mir klagen! « Bach hat dazu seine zeitlos gültige Musik geschrieben, die in der eindringlichen Sprache der Evangelisten-Rezitative ebenso ergreift wie in der Macht der Doppelchöre, der Subtilität der ariosen Monologe und dem melodischen Reichtum der Arien. Nicht zuletzt bezieht sie ihre ­Wirkung aber aus der Kraft der alten Choräle, deren bekenntnis­ hafte Verse bald in irritierend gewagten, dann wieder in trostvoll vertrauten Harmonisierungen

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erklingen: » Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht  von mir! « Das Gürzenich-Orchester Köln widmet sich dem grandiosen Werk unter der Leitung seines Ersten Gastdirigenten Nicholas Collon mit namhaften ­Solisten und dem Chor des Kölner Bach-Vereins.

Johann Sebastian Bach Matthäus-Passion 1727 Ian Bostridge Evangelist Thomas E. Bauer Christus Hagen Matzeit Altus Andrew Tortise Tenor Matthias Winckhler Bass Chor des Bach-Vereins Köln Thomas Neuhoff Einstudierung Gürzenich-Orchester Köln Nicholas Collon

↓ Karfreitag 10.04.20 18 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9


» Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben! Und  nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben. « Trotzig verhext der unerfahrene Zauberlehrling in Goethes berühmter Ballade seinen Besen, dichtet ihm zwei Beine und einen Kopf an, um ihn das Badewasser für seinen Meister schleppen zu lassen. Doch die  Geister, die er rief, gehorchen nicht – weder in der Ballade noch in der brillanten Orchester­ partitur von Paul Dukas. Dass die eigenen Gedanken eine unvorstellbar große Macht haben können, dessen war sich auch Peter ­Tschaikowsky schmerzlich bewusst. Seiner ­letzten Sinfonie gab er den Zusatz » Die Geister, die ich rief « und bezog sich damit auf seine zeitlebens unausgelebte Homosexualität. Am Ende seiner Sinfonie steht allerdings keine Erlösung, sondern tiefste Trauer. Eine musikalische Vorahnung auf den eigenen Tod nur wenige Tage  nach der Uraufführung? Dirigent Lionel Bringuier kehrt zurück ans Pult des Gürzenich-­Orchesters und

begibt sich mit der » Pathétique « auf ­Spuren­suche, während Emmanuel ­Tjeknavorian seine Geige im 3. Violinkonzert von Camille Saint-Saëns zum Glühen ­bringen wird.

Paul Dukas Der Zauberlehrling 1897 Camille Saint-Saëns Violinkonzert Nr. 3 h-Moll 1880 Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 h-Moll » Pathétique « 1893 Emmanuel Tjeknavorian Violine Gürzenich-Orchester Köln Lionel Bringuier

↓ So 19.04.20 11 Uhr Mo 20.04.20 20 Uhr Di 21.04.20 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9 Großes Abonnement Kleines Abonnement A Familien-Abonnement A

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GEIS TER WELT EN


CHOR KONZERT

A MER IC A

In seinen Gedichten entwirft Walt Whitman das utopische Bild einer modernen Gesellschaft – er  ist der amerikanische Homer des 20. Jahrhunderts. Mit seinen kraftvollen Worten hat Whitman auch zahlreiche Komponisten im amerikanischen Exil inspiriert. Einer davon ist Kurt Weill, der in seinen Orchester­ liedern Einspruch erhebt gegen Krieg und Auseinander­ setzungen. Wie  Weill floh auch Paul Hindemith nach Amerika und setzte mit seinem Oratorium einerseits dem ­amerikanischen Präsidenten Roosevelt ein Denkmal. Zugleich ist sein 1946 geschriebenes Requiem » Für jene, die wir l­ ieben « ein Mahnmal für die Opfer des Holocaust. Auch Howard Hanson erinnert mit seinem Song of Democracy daran, dass auf dem » Schiff der Demokratie « nicht nur das amerikanische Erbe, sondern jenes der Menschheit als Fracht geladen ist. Mit dem ­Programm » I hear America singing « ­präsentieren der Bach-­Verein Köln und Thomas Neuhoff im alle  zwei Jahre stattfindenden

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Kölner Chorkonzert erneut ein erlesenes Sänger-­Ensemble mit einem Weltstar an  der Spitze.

Howard Hanson Song of Democracy für Chor und Orchester 1957 Kurt Weill Four Walt Whitman Songs für Singstimme und Orchester 1942/47 Paul Hindemith When Lilacs last in the door-yard bloom’d » Flieder-Requiem « für Soli, Chor und Orchester 1946 Rolando Villazón Tenor Jennifer Panara Mezzosopran Simon Bailey Bassbariton Chor des Bach-Vereins Köln Monteverdichor Würzburg Matthias Beckert Einstudierung Köln-Bonner Jugendprojektchor des Bach-Vereins Köln Gürzenich-Orchester Köln Thomas Neuhoff

↓ Di 28.04.20 20 Uhr Kölner Philharmonie € 40 / 35 / 30 / 24 / 18 / 12 Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik


Roh oder gekocht? Wild oder gezähmt? Die Faszination jeder Epoche für das vermeintlich Ursprüngliche kennt viele Facetten. Was für ein Schock, als der französische Hofkomponist Jean-Féry Rebel im Jahr 1737 das Chaos vor der Erschaffung der Welt in Töne fasst! Der Beginn von Rebels allegorischem » ­Weltklangbild « ist ebenso radikal wie legendär. Rebel entfaltet ein plastisches Bild der Elemente – mit ­murmelnden Wasser-­Läufen, feurigen Streicherraketen und erdigem Grundbass. Wie die Frühlingsnatur den Winter verdrängt und neues Leben aus der Erde bricht, wird auch bei Igor Strawinsky hörbar. Statt mit gezähmter Exotik – wie damals in Mode – schockt er seine Zeitgenossen mit den stampfenden Rhythmen einer heidnischen Zeremonie aus dem alten Russland. Le Sacre du printemps wurde zum berühmtesten Skandalwerk des 20. Jahrhunderts. Anmutig, sphärisch, gemein und kraftstrotzend lässt der österreichische Komponist Bernhard Gander das

Gürzenich-Orchester und das Raschèr Saxophon Quartett in seinem neuen Stück wie böse Elfen tanzen.

Jean-Féry Rebel Les Élémens. Simphonie nouvelle 1737 Bernhard Gander Evil Elves: Level Eleven für Saxophonquartett und Orchester Uraufführung Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchester Köln Igor Strawinsky Le Sacre du printemps 1910–13 Raschèr Saxophon Quartett Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ So 10.05.20 11 Uhr Mo 11.05.20 20 Uhr Di 12.05.20 20 Uhr Kölner Philharmonie Am 12.05.20 auch im Livestream

€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement B FXR-Abonnement Familien-Abonnement B Im Rahmen von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln

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ROH ODER GEK OCHT


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JE TZ T

Die Gegenwart erfahrbar machen, statt sich gedanklich nur zwischen Vergangenheit und Zukunft zu bewegen, das möchte die 1931 im tatarischen ­Tschistopol geborene Kompo­ nistin Sofia Gubaidulina mit ihrer Musik. In gegenwärtiger Zeit hat sie daher ihr 2. Violinkonzert genannt. Was aber ließe einen die Gegenwart emphatischer spüren, als das Gefühl einer existentiellen Bedrohung? Es ist ein hoch-virtuoser musikalischer Kampf des Einzelnen gegen ein übermächtiges Kollektiv in einer Welt voller Widersprüche, den die junge holländische Geigerin Simone Lamsma hier als Solistin gestaltet. Von unbeschwerten Jugendtagen bis in den Abgrund der Hölle führt auch Gustav ­Mahler den fiktiven Protagonisten seiner 1. Sinfonie nach Jean Pauls Roman Der Titan. Die programmatischen Satzüberschriften der Erstfassung von 1888 waren dem Komponisten wenige Jahre später ebenso unangenehm, wie er den ursprünglich an zweiter Stelle stehenden » ­Blumine «-Satz

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als zu sentimental empfand. Im Konzert des Gürzenich-­Orchesters stellt die Dirigentin Karina Canellakis diese noch ganz der Romantik verhaftete Trompetenserenade erneut zur Diskussion.

Sofia Gubaidulina In tempus praesens Konzert für Violine und Orchester 2007 Gustav Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur Erste Fassung 1888/99 Simone Lamsma Violine Gürzenich-Orchester Köln Karina Canellakis

↓ So 24.05.20 11 Uhr Mo 25.05.20 20 Uhr Di 26.05.20 20 Uhr Kölner Philharmonie € 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement A


Alles auf Anfang – und doch seiner Zeit schon voraus. In seiner 1. Sinfonie stößt Anton Bruckner weit in die Zukunft vor. Ihr erster Satz beginnt wie eine Sinfonie, die Gustav Mahler hätte schreiben können, und findet schnell zu Wendungen, in denen wir den späteren Bruckner erkennen. Der ungebremste Linzer Erst­ entwurf führt taufrisch an die Selbst­findung des 40-Jährigen heran  – eines ­Domorganisten, dem Wagners Musik die Entdeckung der Maßlosigkeit bescherte. Die Formen, die Bruckner fand, k ­ orrespondieren mit Block­bildungen, wie sie sein Organisten­kollege Johann Sebastian Bach im 3. Brandenburgischen Konzert organisiert. Das Cembalo – bei Bach nur » Begleitinstrument « – tritt im neuen Stück von Miroslav Srnka in den Vordergrund. Er schreibt es für einen Solisten, » dessen Musizieren und Wesen ebenso viel ausstrahlt wie die Stücke, die er spielt «, so Srnka. Welcher Ort könnte für die Uraufführung passender sein als die Kölner ­Philharmonie, in der Esfahani

2016 ein echtes » Skandal­ konzert « erlebte? Ein Konzert über das Unabgegoltene im ­Vergangenen, ein Versprechen auf die Zukunft.

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Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur 1721 Miroslav Srnka Neues Werk für Cembalo und Orchester Uraufführung Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchester Köln und der Tschechischen Philharmonie Prag Anton Bruckner Sinfonie Nr. 1 c-Moll » Linzer Fassung « 1865/66 Mahan Esfahani Cembalo Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

↓ So 21.06.20 11 Uhr Mo 22.06.20 20 Uhr Di 23.06.20 20 Uhr Kölner Philharmonie Am 23.06.20 auch im Livestream

€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9

Großes Abonnement Kleines Abonnement B FXR-Abonnement

NACKT


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So 16.02.20 Prinzregententheater München Fr 21.02.20 Southbank Centre London Sa 22.02.20 Auditorium Maurice Ravel Lyon Mo 24.02.20 Elbphilharmonie Hamburg

Das GürzenichOrchester auf Reisen

Die neue Akademie – eine Beethoven-Séance mit Musik von Ludwig van Beethoven, John Cage, Helmut Lachenmann, Bernd Alois Zimmermann sowie Uraufführungen von Francesco Filidei und Isabel Mundry Pierre-Laurent Aimard Klavier Jörg Weinöhl Choreographie Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth

Auch weit über die Stadtgrenzen hinaus sind die Konzerte des Gürzenich-­ Orchesters sehr gefragt. In den vergangenen Jahren hat  das Gürzenich-­Orchester als  Botschafter der Stadt Köln mit Auftritten in Asien und Europa wachsende internationale Aufmerksamkeit erlangt. Von ihren Reisen in die Musikmetropolen der Welt bringen die Musiker nicht nur neue Inspirationen mit, sie erleben auch, wie sich der Orchesterklang in den unterschiedlichsten Konzertsälen entfaltet. Im  Februar 2020 führt die Tournee François-Xavier Roth und das Orchester erneut nach Hamburg sowie das

erste Mal nach München und Lyon. Seit langem wird das Gürzenich-­Orchester auch wieder in London, auf ­Einladung des Southbank Centre, zu erleben sein. Im  Gepäck ein » regionales Kultur­gut «: Ludwig van Beethoven. » Die  neue Akademie « taucht in Beethovens Klanguniversum ein und verbindet eindringliche Momente seiner Klavier- und Orchestermusik mit zeitgenössischen Stimmen, die den visionären Geist Beethovens lebendig werden lassen. Im Zentrum dieser persönlichen Auseinandersetzung mit ­Beethoven steht der gefeierte Pianist und ­Wahl-­Kölner Pierre-­Laurent Aimard.


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Kammerkonzerte. Neue Orte

Die sechs Kammerkonzerte in der Kölner ­Philharmonie laden ein zu einer ­Schubertiade, einem Divertimento, einem großen Quartett-Abend, zu Kon­ trasten zwischen Bartók und Debussy und warten mit dem ganzen Reichtum von wechselnden Bläserund  Streicher­formationen auf, wie sie in einem großen Orchester möglich sind. Einen Höhepunkt markiert die Mitwirkung des Bratschers und Komponisten Brett Dean. Im Kammerkonzert spielt er seine Ver­wurzelung in der Tradition gemeinsam mit

den Solisten des Orchesters aus. Auch der Pianist Pierre-­ Laurent Aimard wird nach seinem Sinfoniekonzert in der ­Philharmonie gemeinsam mit den Solisten des Gürzenich-­ Orchesters musizieren: in einer kammermusikalischen » Nacht-Akademie «. Aimard gestaltet eines von sechs Kammermusikprojekten, in denen die Musiker des Gürzenich-Orchesters in  die  Stadt ausschwärmen und sich von außergewöhn­­­ lichen Locations und Kon­ texten inspirieren lassen. Darunter bekannte Orte wie der Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums,

wo Uraufführungskomponist Miroslav Srnka kammer­ musikalisch porträtiert wird, die Außenspielstätte am Offenbachplatz mit einem elektrifizierten Streich­quartett sowie die Kölner Flora mit einer » ­Frühlingslustpartie «. Daneben geht das Orchester auch neue Partnerschaften in der Stadt ein: mit der Synagogen­gemeinde an der Roonstraße und einer Hommage an den polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg – oder mit dem Kölner Zoo und einem Konzert mit W ­ assermusik im  Aquarium.


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SCHUBERTIADE

BLACK ANGELS

PORTRAIT BRETT DEAN

DIVERTIMENTO

GROSSES QUARTETT

DIE NACHT AKADEMIE

Sa 12.10.19 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

Sa 19.10.19 20 Uhr Außenspielstätte am Offenbachplatz

Sa 09.11.19 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

Sa 30.11.19 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

Sa 01.02.20 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

Mo 10.02.20 22.30 Uhr Alter Wartesaal

Franz Schubert Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur 1827

Henry Purcell Fantasias 1680

Brett Dean Epitaphs für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello 2010

Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento F-Dur für zwei Hörner, zwei Violinen, Viola und Violoncello 1776

Niccolò Paganini Grand Quatuor in E-Dur 1818

Intimate Decisions für Viola solo 1996

Richard Strauss Sextett aus » Capriccio « für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli 1942/43

Im Anschluss an das Abonnementkonzert 6 setzt ­ Pierre-Laurent Aimard gemeinsam mit Solisten des Gürzenich-Orchesters seine Suche nach ­Reso­nan­ zen  z wischen Ludwig van Beethoven und den Künstlern der Gegenwart in einer ­ » Nacht-Akademie « fort.

Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass A-Dur » Forellenquintett « 1819 Anna Heygster Violine Nathan Braude Viola Katharina Apel-Hülshoff Violoncello Johannes Seidl Kontrabass Yannik Rafalimanana Klavier

Philip Glass Streichquartett Nr. 5 1991 George Crumb Black Angels » Thirteen Images from the Dark Land « for electric string quartet 1970

€ 13

Dylan Naylor Violine Anna Isabel Fritz Violine Vincent Royer Viola Daniel Raabe Violoncello

€ 13

Im Wahlabo erhältlich

Johannes Brahms Quintett für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello Nr. 2 G-Dur 1890 Anna Heygster Violine Marie Daniel Violine Brett Dean Viola Susanne Duven Viola Ulrike Schäfer Violoncello € 13

↓ Im Wahlabo erhältlich

Jean Françaix Oktett für Klarinette in B, Horn in F, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass 1972 Tino Plener Klarinette Thomas Jedamzik Fagott Egon Hellrung Horn Jörn Köster Horn Anna Heygster Violine Jana Andraschke Violine Nathalie Streichardt Violine Petra Hiemeyer Violine Martina Horejsi-Kiefer Viola Eva-Maria Wilms Viola Annegret Klingel Viola Daniela Bock Violoncello Klaus-Christoph Kellner Violoncello Johannes Seidl Kontrabass € 13

↓ Im Wahlabo erhältlich

Charles Ives Streichquartett Nr. 2 1907–15 César Franck Streichquartett in D-Dur 1889 Demetrius Polyzoides Violine Elisabeth Polyzoides Violine Alvaro Palmen Viola Bonian Tian Violoncello € 13

↓ Im Wahlabo erhältlich

€ 13


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PAN UND APOLL

KONTRASTE

FÜNF SECHS SIEBEN

FRÜHLINGS LUST

HOMMAGE AN WEINBERG

PORTRAIT MIROSLAV SRNKA

Fr 27.03.20 20 Uhr Aquarium des Kölner Zoo

Sa 25.04.20 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

Sa 16.05.20 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie

So 17.05.20 11 Uhr Flora Köln Festsaal

So 07.06.20 11 Uhr Synagoge Roonstraße

Fr 19.06.20 20 Uhr Wallraf-Richartz-Museum Stiftersaal

Musik, schillernd wie ­Wasseroberflächen und ­schimmernd wie das Schuppen­ kleid von Tiefseefischen. Alja Velkaverh-Roskams und A ­ ntonia Schreiber ­gestalten ein ­besonderes ­Programm im A ­ quarium des ­Kölner Zoo, in dem T ­ obias ­Thomas die  ­Klänge des ­Wassers und des Meeres mit dem H ­ eißhunger eines Piranhas ­ in sein DJ-Set mit einflicht.

Claude Debussy Première rhapsodie für Klarinette und Klavier 1910

Johann Nepomuk Hummel Grosses Quintett Es-Dur für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier 1802

Wolfgang Amadeus Mozart Quartett A-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello 1784/85

Mieczysław Weinberg Klaviertrio in a-Moll 1945

Miroslav Srnka Here with you für Violine und Violoncello 2016

Francis Poulenc Sextett für Holzbläserquintett und Klavier 1932–39

» Ecco il punto, o Vitellia … Non più di fiori « aus » La Clemenza di Tito « 1791

€ 25

Petite pièce für Klarinette und Klavier 1910 Paul Schoenfield Trio für Klarinette, Violine und Klavier 1990 Claude Debussy Sonate g-Moll für Violine und Klavier 1916/17 Béla Bartók Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier 1938 Blaž Šparovec Klarinette Marie Daniel Violine Eberhard Hasenfratz Klavier € 13

↓ Im Wahlabo erhältlich

Ludwig van Beethoven Septett Es-Dur für Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass 1799/1800 Sunghyun Cho Flöte Tom Owen Oboe Blaž Šparovec Klarinette Thomas Jedamzik Fagott Egon Hellrung Horn Dylan Naylor Violine Susanne Duven Viola Georg Heimbach Violoncello Gulliermo Sanchez Lluch Kontrabass Nicholas Rimmer Klavier € 13

↓ Im Wahlabo erhältlich

Robert Schumann Frühlingslied und Frühlingslust aus » Fünf heitere Gesänge « für Singstimme und Klavier 1850/51 Streichquartett Nr. 2 in F-Dur 1842 Felix Mendelssohn-Bartholdy » Auf Flügeln des Gesanges « 1836 Ursula Hesse von den Steinen Mezzosopran Alvaro Palmen Violine Anna Isabel Fritz Violine Martina Horejsi-Kiefer Viola Daniel Raabe Violoncello € 25

Isabel Mundry » Linien, Zeichnungen « für Streichquartett 2004 Johannes Brahms Klavierquintett in f-Moll für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier 1864 Dylan Naylor Violine Toshiko Tamayo Violine Gabriel Tamayo Viola Georg Heimbach Violoncello Stefan Irmer Klavier € 13

Tree of Heaven für Violine, Viola und Violoncello 2010 Simple Space für Violoncello und Harmonieinstrument 2006 Emojis, Likes and Ringtones für Klaviertrio 2018 Gesprächskonzert mit Miroslav Srnka und Solisten des Gürzenich-Orchesters € 13


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François-Xavier Roth Gßrzenich-Kapellmeister


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Juta Õunapuu-Mocanita 1. Violine


Diana Rohnfelder Fagott

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Bruno Feldkircher Solo-Trompete


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Mila SaĂ&#x; bei einem Probenbesuch mitten im Orchester.


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Horst Eppendorf Solo-Oboe


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VON LYDIA GRÜN

O HREN AUF !

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jene Menschen zu erreichen, die » Ohrenauf! « – nicht nur der bisher keine Berührungspunkte Name des Musikvermittlungs­ mit klassischer Musik hatten. programms des Gürzenich-­ Dazu verlassen die Musiker des Orchester Köln ist seit zwanzig Gürzenich-­Orchesters  re­gel­ Jahren Aufforderung und mäßig ihr gewohntes  ­Terrain Einladung zugleich, klassische – den Konzertsaal der Kölner Musik neu zu erfahren. Ganz Philharmonie – und besuchen in wortwörtlich trägt es dazu bei, der Stadt unter anderem Kinder­ Kinder, Jugendliche und ältere Menschen für neue Höreindrücke gärten, Schulen sowie Altenheime. Sie treten in persönlichen und E ­ rlebnisse im Kosmos der klassischen Musik zu begeistern. Kontakt mit Menschen jeden Alters und machen Musik nicht Chef­dirigent François-Xavier Roth und seine Musiker begreifen nur als verbindende Sprache mit sich als Orchester für die Stadt all ihren Klangfarben erleb- und und zeigen mit großem Engageerfahrbar, sondern ermöglichen ment, dass es möglich ist, auch auch kulturelle Teilhabe.


Gemeinsames Singen, kleine Choreographien und Body­ percussion sind regelmäßig Bestandteile der großen Angebots­palette. Der Beweggrund dafür ist denkbar simpel: Musik stiftet Identität und  erzeugt ein verbindendes Gemeinschaftsgefühl, das auch über das gemeinsame Erleben von Musik hinaus den Alltag der Menschen bereichert. » Ohrenauf! « wird so zu einem lebendigen Organismus, der auf die gesellschaftliche Realität und die damit verbundenen Anforderungen reagiert. Das Resultat ist  eine außergewöhn­ liche, pulsierende Nahbarkeit des gesamten Klangkörpers. Damit setzen das Gürzenich-Orchester und sein Musikvermittlungs-Team in der deutschen Orchesterlandschaft ein deutliches Zeichen sowie Standards für ­Diversität, Begegnung und Öffnung. Für  dieses Engagement wurde » Ohrenauf! « unter anderem 2017 mit dem » Junge Ohren Preis « ausgezeichnet. Auch die Reichweite und Wirkung des Education-­Programms sprechen

für sich: Jährlich besuchen mehr als 20.000 Kinder und Jugend­ liche im Alter von drei bis achtzehn Jahren die Konzert-, Probenund Workshop-Angebote des Orchesters. Eine solide Basis für eine nachhaltige Beziehung von Jung und Alt zu » ihrem « Kölner Gürzenich-Orchester!

Ausführliche Informationen zum » Ohrenauf! «-Programm und zu allen Terminen für Familien, Kindergärten, Schulen sowie für alle anderen Interessierten finden Sie unter guerzenich-orchester.de/ ohrenauf Gerne schicken wir Ihnen auf Anfrage kostenlose Info-Materialien per Post  zu. Senden Sie bei Interesse eine Mail an ohrenauf @ guerzenich-orchester.de oder registrieren Sie sich für den kostenlosen Newsletter unter guerzenich-orchester.de/ newsletter/

↓ Programm & Leitung » Ohrenauf! « Catharina Starken Svenja Hein Information & Anmeldung ( 0221 ) 221 289 79 ohrenauf @  guerzenich-orchester.de

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EIN KONZERT IST WIE EIN THEATER DER GEFUHLE FRANÇOIS-XAVIER ROTH


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OR CHES TER


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GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN

Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth Erster Gastdirigent Nicholas Collon Ehrendirigenten Dmitrij Kitajenko Günter Wand † Musikalischer Assistent des Gürzenich-Kapellmeisters Harry Ogg 1. Violine Torsten Janicke 1. Konzertmeister Ursula Maria Berg 1. Konzertmeisterin Natalie Chee 1. Konzertmeisterin Jordan Ofiesh stv. Konzertmeister Anna Heygster stv. Konzertmeisterin Alvaro Palmen Vorspieler Dylan Naylor Vorspieler Chieko Yoshioka-Sallmon Andreas Bauer Rose Kaufmann Adelheid Neumayer-Goosses Demetrius Polyzoides Wolfgang Richter Elisabeth Polyzoides Judith Ruthenberg Colin Harrison Petra Hiemeyer Anna Kipriyanova Juta Õunapuu-Mocanita Toshiko Tamayo Daniel Dangendorf Eryu Feng*

2. Violine Sergey Khvorostukhin Stimmführer

Violoncello Ulrike Schäfer Solo

Flöte Alja Velkaverh-Roskams Solo

Fagott Thomas Jedamzik Solo

Posaune Aaron Außenhofer-Stilz Solo

Christoph Rombusch stv. Stimmführer

Bonian Tian Solo

Sung-Hyun Cho Solo

Jörg Steinbrecher stv. Solo

Carsten Luz stv. Solo

Marie Daniel stv. Stimmführerin

Joachim Griesheimer stv. Solo

Irmtraud Rattay-Kasper

Diana Rohnfelder Kontrafagott

Markus Lenzing stv. Solo

Andreas Heinrich Vorspieler

Jee-Hye Bae stv. Solo

Marek Malinowski Stefan Kleinert Friederike Zumach Martin Richter Elizabeth Macintosh Sigrid Hegers-Schwamm Joanna Becker Susanne Lang Nathalie Streichardt William Grigg Jana Andraschke Hae-Jin Lee Anna Isabel Fritz Guglielmo Dandolo Marchesi Hye-Bin Kim*

Angela Chang Vorspielerin

Viola Nathan Braude Solo Susanne Duven stv. Solo Martina Horejsi-Kiefer Vorspielerin Bruno Toebrock Vincent Royer Gerhard Dierig Annegret Klingel Antje Kaufmann Ina Richartz Eva-Maria Wilms Maria Scheid Rudi Winkler Sarah Aeschbach Felix Weischedel Anthony De Battista*

Ursula Gneiting-Nentwig Johannes Nauber Klaus-Christoph Kellner Franziska Leube Georg Heimbach Daniel Raabe Sylvia Borg-Bujanowski Katharina Apel-Hülshoff Ah-Yeon Nam* Kontrabass Johannes Seidl Solo Henning Rasche stv. Solo Johannes Eßer stv. Solo Konstantin Krell Vorspieler Greta Bruns Otmar Berger Jason Witjas-Evans Guillermo Sanchez Lluch Adam Davis*

Priska Rauh Piccolo Pipilota Neostus* Oboe Horst Eppendorf Solo

Horn Egon Hellrung Solo Markus Wittgens Solo

Christoph Schwarz Bassposaune Jan Böhme Bassposaune

Tom Owen Solo

Johannes Schuster stv. Solo

Tuba Karl-Heinz Glöckner Solo

Sebastian Poyault stv. Solo

Willy Bessems stv. Solo

Stefan Kühndorf Solo

Ikuko Homma Englischhorn

Gerhard Reuber Andreas Jakobs Jens Kreuter Jörn Köster David Neuhoff

Pauke Robert Schäfer Solo

Lena Schuhknecht Englischhorn Klarinette Oliver Schwarz Solo Blaž Šparovec Solo Ekkehardt Feldmann stv. Solo, Es-Klarinette Tino Plener Thomas Adamsky Bassklarinette

Trompete Bruno Feldkircher Solo Simon de Klein Solo Matthias Jüttendonk stv. Solo Herbert Lange Matthias Kiefer Klaus von der Weiden

Carsten Steinbach Solo Schlagzeug Alexander Schubert 1. Schlagzeuger Christoph Baumgartner stv. 1. Schlagzeuger Bernd Schmelzer Ulli Vogtmann Josef Treutlein* Harfe Saskia Kwast Solo Antonia Schreiber Solo

* Mitglied der Orchesterakademie


GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN

Das Gürzenich-Orchester Köln steht für wegweisende Interpretationen und ­innovative Programm­ gestaltung. Es  zählt heute im Konzert- wie im Opernbereich zu den führenden Orchestern Deutschlands. Seit ihrer Eröffnung 1986 ist das ­Gürzenich-Orchester eines der beiden Haus­ orchester der Kölner Philharmonie, wo es jede Saison in rund 50  Konzerten mehr als 100.000 Konzertbesucher empfängt. Seit der Saison 2015/16 ist François-­Xavier Roth Gürzenich-­Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Die Wurzeln des Gürzenich-­Orchesters, dem heute knapp 130  Musiker angehören, reichen zurück bis zu den mittelalterlichen Ratsmusiken und den ersten festen Ensembles des Kölner Doms. Ab 1857 konzertierte

das Orchester im Gürzenich-­ Saal, dessen Namen es bis heute trägt. Seit 1888 ist es das Orchester der Stadt Köln. In seiner langen Geschichte hat es stets die führenden Komponisten und Interpreten seiner Zeit angezogen, bedeutende Werke des romantischen Repertoires von Johannes Brahms, Richard Strauss und Gustav Mahler erlebten mit dem Gürzenich-Orchester ihre Uraufführung. Zur Strahlkraft des Gürzenich-­ Orchesters tragen auch gegenwärtige Komponisten bei: Von 2015 bis 2019 wirkte Philippe Manoury auf Einladung des Orchesters als » Komponist für Köln «. In der aktuellen Saison entstehen für das Gürzenich-Orchester mehrere Auftragswerke von Miroslav Srnka, Bernhard Gander, Isabel Mundry und Francesco Filidei. Geprägt

FRANÇOIS-XAVIER ROTH GÜRZENICH-KAPELLMEISTER

wurde das Orchester durch seine Ehrendirigenten Günter Wand und Dmitrij Kitajenko sowie seit 1986 durch seine Chefdirigenten Marek Janowski, James Conlon, Markus Stenz und heute François-Xavier Roth. Unter seiner Ägide hat das Gürzenich-­Orchester sein Angebot für Kinder und Jugendliche wie auch für Senioren erheblich ausgeweitet. Im Januar 2020 fällt der Startschuss für das erste Kölner Bürger­ orchester: Eine Initiative der Gürzenich-Orchestermusiker und ihres Chefdirigenten, um gemeinsam mit Kölner Bürgern jeden Alters zu musizieren. Das digitale Streamingangebot GO PLUS überträgt die hochwertigen Live-Konzertaufnahmen des Gürzenich-Orchesters in die  ganze Welt.

François-Xavier Roth ist seit Beginn der Spielzeit 2015/16 Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln und gehört zu den charismatischsten und mutigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Gattungen. Er ist Erster Gastdirigent des London Symphony O ­ rchestra und » Associate Artist « der Pariser ­Philharmonie, die diese ­Position eigens für ihn schuf, um die Vielfalt seines Wirkens zu würdigen. Bereits 2003 gründete Roth mit Les Siècles sein eigenes Orchester, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes.

Roth ist für seine ungewöhnliche Programmgestaltung bekannt, sein gerad­ liniger Ansatz und seine Überzeugungs­kraft werden in aller Welt geschätzt. Er  arbeitet mit führenden Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Royal Concert­gebouw Orchestra Amsterdam, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Boston Symphony Orchestra. Weitere Gastspiele mit dem Gürzenich-­Orchester führen ihn in der Saison 2019/20 mit einem Beethoven-­ Programm nach Hamburg, München, Lyon und London. Zudem setzt Roth mit dem Gürzenich-­Orchester seinen Bruckner-­Zyklus fort. Großen Wert legt Roth auf Nachwuchsförderung und Musikvermittlung.

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­ inder- und Mitmach­ K konzerte sowie grenzüberschreitende Projekte, wie in den letzten Spielzeiten mit jungen Tänzern, dem Orchester der Rheinischen Musikschule, dem Kölner Elektro-Label Kompakt und dem iranischen Sänger ­Shahin Najafi, gehören zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. Der » Junge Ohren Preis « zeichnete 2017 das Musikvermittlungsprogramm des Gürzenich-Orchester Köln aus und würdigte damit auch die aktive Unterstützung und Förderung durch François-Xavier Roth.


NICHOLAS COLLON ERSTER GASTDIRIGENT

Der britische Dirigent Philharmonia Orchestra, das Nicholas Collon ist Gründer Hallé Orchestra Manchester und Chefdirigent des dynaund das City of Birmingham mischen Aurora Orchestra, Symphony Orchestra. In Chefdirigent des Residentie der Konzertsaison 2018/19 Orkest in Den Haag und seit gab Nicolas Collon mit dem 2017/18 Erster Gastdirigent Toronto Symphony Orchedes Gürzenich-Orchester stra sein Nordamerika-Debüt Köln. Sein eleganter Dirigier­ sowie mit dem Tokyo stil und musikalischer Metropolitan Symphony Entdeckergeist, verbunden Orchestra sein Japan-Debüt. mit seiner grenzenlosen Darüber hinaus stand er Kreativität und aufregenden das erste Mal mit dem Oslo Programmideen haben für Philharmonic Orchestra, Einladungen namhafter dem Orchestre National de Orchester gesorgt, darunter France sowie dem Orchestre das Deutsche Symphonie-­ National de Lyon auf der Orchester Berlin, das Cham- Bühne. Nach Aufführungen ber Orchestra of Europe, das von Brittens » Peter Grimes « Ensemble Intercontemporain, wird er auch an die Oper Köln das Danish National Symph- zurückkehren. Das 2004 in ony Orchestra, Finnish Radio London gegründete Aurora Symphony Orchestra, das Orchestra hat sich unter der Orchester Les Siècles und künstlerischen Leitung von die Bamberger Symphoniker Collon sowohl in Großbrisowie viele führende brititannien als auch im Ausland sche Klangkörper wie das einen exzellenten Ruf erspielt

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DMITRIJ KITAJENKO EHRENDIRIGENT

und ist unter anderem regelmäßig im Concertgebouw Amsterdam sowie in der Kölner ­Philharmonie zu Gast. Collon hat über 200 Neukompositionen dirigiert, darunter UK- und Weltpremieren der Werke von Unsuk Chin, Phillip Glass, Colin Matthews, Nico Muhly, Olivier Messiaen, Krzysztof Penderecki und Judith Weir. Zudem war Collon bereits mit der Glyndebourne Festival Opera auf Tournee und als Gastdirigent an der English National Opera sowie an der Welsh National Opera zu erleben. Beim Gürzenich-­ Orchester Köln ist Nicholas Collon in dieser Saison erneut zweimal zu erleben: im Januar 2020 mit Musik von Karol Szymanowski und Wolfgang Amadeus Mozart sowie Karfreitag 2020 mit Bachs Matthäuspassion.

Dmitrij Kitajenko und das Gürzenich-­Orchester Köln verbindet ein jahrzehnte­ langer künstlerischer Austausch, der auf gegenseitiger Wertschätzung beruht. Seit der russische Dirigent 1987 erstmals das Gürzenich-­ Orchester dirigierte, haben die gemeinsamen Konzerte und vielfach ausgezeichneten CD-Produktionen einen Erfahrungsschatz wachsen lassen, der jede Aufführung zu einem besonderen Erlebnis macht. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt im russischen romantischen Repertoire, das Kitajenko, 1940 in Leningrad geboren, authentisch wie kein anderer Dirigent zu interpretieren vermag – h ­ ochdifferenziert, unsentimental und tief bewegend. Neben der Arbeit mit den Gürzenich-­ Kapellmeistern war die

Beziehung zu Kitajenko für das Orchester so prägend, dass es den russischen Maestro 2009 zu seinem Ehrendirigenten ernannte. Viele der CD-Aufnahmen, die das Orchester mit ihm realisierte, gelten als Referenz­einspielungen. Allen voran der Zyklus der fünfzehn Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch, der unter anderem 2005 mit einem ECHO Klassik und 2006 mit dem MIDEM ­Classical Award ausgezeichnet wurde. Es folgten vielfach prämierte Gesamteinspielungen der sinfonischen Werke von Sergej Prokofjew, Sergej ­Rachmaninow und Peter Tschaikowsky, ergänzt um zahlreiche Solowerke und, im Falle Tschaikowskys, um den Operneinakter Jolanthe. In den letzten Jahren stellte Kitajenko bei

seinen Kölner Konzerten nahezu unbekannte Werke aus Russland vor, etwa die Kantate ­Alexander Newski von Prokofjew oder Modest Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes für Bass und Orchester, die Ballettsuite Spartakus von Aram Chatschaturian oder von Sergej Taneev die Johannes Damascenus-Kantate. 2015 dirigierte Kitajenko das ­Gürzenich-Orchester erstmals mit Musik von Jean Sibelius, die parallel zu den Konzerten entstandene CD-Produktion der 2. ­Sinfonie erhielt den ICMA-Preis 2019 sowie den Supersonic Award der Zeitschrift P ­ izzicato. 2020 ist eine Veröffentlichung mit Le Poème de l’extase und der 2. Sinfonie von Alexander Skrjabin geplant.


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GO PLUS. DIE LIVESTREAMS DER SAISON

Die Livestreams der Saison 2019/20 bringen fünf ausge­ wählte Konzertprogramme des Gürzenich-Orchesters unter der Leitung von ­­François- Xavier Roth auf die digitale Bühne. Neben der Fortsetzung seines Bruckner-Zyklus mit den Sinfonien 1 und 7 darf im Jubiläumsjahr auch der visionäre Geist von Ludwig van Beethoven im Netz nicht fehlen. Zu den besonderen Gästen, die Sie in unseren Livestreams auf und hinter der Bühne erleben können, zählen Alisa Weilerstein, ­­­Pierre-Laurent Aimard, Mahan Esfahani und das Raschèr Saxophon Quartett.

Abo 1 Erwachen Di 01.10.19 20 Uhr

Abo 4 Ferner Spiegel Di 10.12.19 20 Uhr

Abo 6 Allein Freyheit Di 11.02.20 20 Uhr

Abo 10 Roh oder gekocht Di 12.05.20 20 Uhr

Abo 12 Nackt Di 23.06.20 20 Uhr

Jean-Philippe Rameau Suite aus » Platée « 1745

Graciane Finzi Soleil vert 1984

Die neue Akademie – eine BeethovenSéance mit Musik von Ludwig van Beethoven, John Cage, Helmut Lachenmann, Bernd Alois Zimmermann sowie Uraufführungen von Francesco Filidei und Isabel Mundry

Jean-Féry Rebel Les Élémens. Simphonie nouvelle 1737

Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur 1721

Matthias Pintscher un despertar für Violoncello und Orchester 2016 Deutsche Erstaufführung Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 41 C-Dur » Jupiter « 1788 Alisa Weilerstein Violoncello François-Xavier Roth Dirigent S. 42

Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur 1881–83 François-Xavier Roth Dirigent S. 60

Pierre-Laurent Aimard Klavier François-Xavier Roth Dirigent S. 68

Bernhard Gander Evil Elves: Level Eleven für Saxophonquartett und Orchester Uraufführung Igor Strawinsky Le Sacre du printemps 1910–13 Raschèr Saxophon Quartett François-Xavier Roth Dirigent S. 88

Miroslav Srnka Neues Werk für Cembalo und Orchester Uraufführung Anton Bruckner Sinfonie Nr. 1 c-Moll » Linzer Fassung « 1865/66 Mahan Esfahani Cembalo François-Xavier Roth Dirigent S. 92


DEUTSCHER DIRIGENTEN PREIS

Lothar Zagrosek Dirigent, Vorsitzender der Jury Prof. Lioba Braun Mezzosopran Siegwald Bütow Manager und Produzent des WDR Sinfonieorchesters Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie, Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Dr. Birgit Meyer Intendantin der Oper Köln Prof. Dr. Stephan Mösch Musik- und Theater­ wissenschaftler, Publizist

Der Deutsche Dirigenten­preis wird durch die Stadt Köln, das Land Nordrhein-­Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

In seiner ­traditions­reichen Geschichte bot das Gürzenich-­Orchester ­jungen Künstlern stets ein ­Podium. Maestri wie Gustavo ­Dudamel, Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic Orchestra, oder Lahav Shani, designierter Chefdirigent des Israel Philharmonic ­Orchestra, verzauberten bereits vor ihrem inter­ nationalen Durchbruch das Publikum in Köln. So war es eine Selbst­verständlichkeit für das ­Gürzenich-Orchester in Kooperation mit dem Deutschen Musikrat, der Kölner Philharmonie, der Oper Köln und dem WDR  ­Sinfonieorchester 2017 den Deutschen ­Dirigentenpreis mit aus der Taufe zu heben: einen internationalen Wett­bewerb, der  es  z wölf jungen Dirigentinnen und Dirigenten ermög­licht, bei  der Arbeit mit führenden ­Orchestern und renommierten Sängerinnen und Sängern ihr Talent in den  G ­ attungen Oper und Konzert zu zeigen.

Save the date Die öffentlichen ­ Wertungs­runden finden am 16.10.19 um 10 Uhr und am 17.10.19 jeweils um 10 und 14 Uhr in der Kölner Philharmonie statt, der Eintritt ist frei. Das Finalkonzert findet am 18.10.19 um 20 Uhr in der Kölner Philharmonie statt und kostet 25 €. Alle weiteren Infos finden Sie unter dirigentenforum.de Förderung Neben großzügigen Preisgeldern in Höhe von bis zu 30.000 € werden Konzertengagements und Assistenzen bei deutschen Orchestern und Opernhäuser vergeben. Als Sonderpreis lobt das Gürzenich-Orchester für den 1. Preisträger eine Assistenzposition für die  Spielzeiten 2020/21 und  2021/22 aus.

Von Amsterdam bis Wien:

Die Welt zu Gast in der Kölner Philharmonie! Abonnements der KölnMusik

Foto: Guido Erbring

Die Jury des Deutschen Dirigentenpreises

koelner-philharmonie.de 0221 204 08 204


IM STAATENHAUS Bernd Alois Zimmermann

DIE SOLDATEN e 0 hm 9.2 na 1 u f 20 r a it de z e ie iel W Sp r de

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© Paul Leclaire

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SPIEL MIT UNS! DAS KÖLNER BÜRGERORCHESTER

Wir möchten gemeinsam mit Ihnen Musik machen. Dafür öffnen wir die Türen zu unserem Orchester noch  weiter. In der Saison 2019/20 bietet das ­Gürzenich-Orchester erstmals die Möglichkeit, Seite an Seite mit den Profis unseres Orchesters sinfonische Musik zu erarbeiten. Höhepunkt ist ein Konzert in der Kölner Philharmonie unter der Leitung von François-Xavier Roth.

Wer kann mitmachen? Jeder, der ein Orchester­ instrument spielt und mindestens 16 Jahre alt ist.

Anmeldeschluss ist der 15.09.19. Sie erhalten eine Bestätigung Ihrer Anmeldung von uns.

Wann und wo findet das Konzert statt? Das Konzert ist am 13.06.20 um 13 Uhr in der Kölner Philharmonie.

Noten Der Notenversand erfolgt rechtzeitig vor Probenbeginn.

Proben Geprobt wird mittwochs von 19.30–22 Uhr in der Stolberger Str. 3, 50933 Köln ( Probensaal des GürzenichOrchesters und der Oper Köln ). Probenbeginn ist der 15.01.20. Die Bekanntgabe der genauen Probenplanung erfolgt im Vorfeld des Probenbeginns. Anmeldung Interessenten schicken bitte eine Mail an spielmituns @ guerzenich-orchester.de unter Angabe von Name, Anschrift, Telefonnummer, Instrument und Geburtsjahr. Bitte senden Sie eine kurze Beschreibung Ihrer bisherigen Orchester­ erfahrung mit.

Aktuelle Informationen Neuigkeiten rund um das Kölner Bürgerorchester finden Sie immer aktuell unter guerzenich-orchester.de/ koelnerbuergerorchester. Informationen gibt es auch unter ( 0221 ) 221 285 95.


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ORCHESTER AKADEMIE. ES GEHT UM DIE ZUKUNFT

Die Orchester-Akademie des Gürzenich-Orchesters wächst auch in dieser Spielzeit weiter und bietet den jungen Mitgliedern ein umfassendes training on the Job. Ein Gespräch mit dem Akademievorstand Daniel Raabe und mit dem Schlagzeuger Josef Treutlein, der sich noch vor Abschluss seines SchlagzeugStudiums einen Ausbildungsplatz in der Orchesterakademie erspielt hat.

Vor drei Spielzeiten startete die Orchesterakademie. Was hat sich seitdem getan? Wo steht sie heute?

Wir haben unser Ausbildungsprogramm 2016 mit sieben Akademie­ plätzen begonnen und konnten diese inzwischen auf neun Plätze erweitern. Von Stefan Englert, dem neuen Geschäftsführenden Direktor des Orchesters, kam nun die Initiative, ab der neuen Spielzeit insgesamt 15  Plätze anzubieten, was unserer Zielgröße entspricht. Dass darüber hinaus die  Concert-­ Gesellschaft mit ihrem Vorsitzenden ­Dr. ­Christoph Siemons ihr bisheriges finanzielles Engagement verstärkt fortführen möchte, sind zwei wirklich gute Nachrichten. Daniel Raabe

Was erwartet die jungen Musiker der Akademie beim Gürzenich-Orchester?

Sie sind zum einen in alle Aufgaben des Gürzenich-­ Orchesters eingebunden. Dazu zählt eine bestimmte Anzahl von monatlichen Orchesterdiensten, die sie in der Oper, der P ­ hilharmonie, auf Tourneen und bei DR

Tonaufnahmen versehen. Während ihrer Ausbildung erhalten sie Einzelunterricht bei Kollegen des Orchesters, wozu auch Kammermusik­ konzerte der Akademie gehören. Außerdem  bieten wir neben Probespiel­ simulationen zur optimalen Vorbereitung für Vorspiele verschiedene Coaching-­ Methoden an, mit deren Hilfe sie besser mit Lampen­ fieber, Auftritts­ängsten und ­Stresssituationen auf dem Podium umzu­gehen lernen. Wird das alles aus den Reihen des Orchesters geleistet?

Für die Coachings, die sowohl in Gruppen als auch in Einzelstunden abgehalten werden, haben wir externe Fachleute engagiert. Für den Instrumentalunterricht und die Kammermusik engagieren sich die Kollegen aus dem Orchester. DR

Sehr wertvoll ist  für uns auch der persönliche Mentor. Ich kann aber auch jeden anderen Kollegen aus der Schlagzeuggruppe um Unterstützung bitten, das ist hier einfach ein guter Zusammenhalt. Josef Treutlein

Du hast alles an J ­­ ugend­ orchestern absolviert, was für Dich von Deiner ­­­Heimat­stadt Bamberg aus und im Studium erreichbar war. Hält das Gürzenich-Orchester noch Überraschungen für Dich bereit?

Ja, ich war positiv überrascht, wie schnell so eine Probe vorbei ist – man  ist die ganze Zeit sehr konzentriert dabei, und das macht unglaublich Spaß. So  etwas wie Routine im negativen Sinn kommt gar nicht auf, und so erlebe ich das auch bei den Kollegen. Mich hatten einige davor gewarnt, Orchestermusiker als Beruf zu ergreifen, aber für mich ist alles hier eine Bestätigung: Das ist genau mein Ding!

JT

Hattest Du zuvor auch schon Oper gespielt?

Nein, kaum. Oper ist eine wirklich neue Erfahrung.

JT

Hast Du viel Austausch mit  den anderen Akademie-­Mitgliedern?

Ja, das ist sehr bereichernd, wir  unternehmen viel miteinander.

JT

Auch dafür ist es ein Vorteil, wenn wir zukünftig 15  Mitglieder in die Akademie aufnehmen können. Und natürlich auch, weil sich vielseitigere Kammermusik­ formationen zusammenfinden und ein größeres Repertoire spielen können als es uns bisher möglich war. Nahezu alle Gruppen des Orchesters werden jemanden ausbilden, was die Akademie vielfältiger werden lässt und das Gemeinschaftsgefühl im  Orchester stärkt – ein sehr positiver Effekt! DR

Was sind die nächsten Ziele? DR

Wir träumen von einem eigenen Haus für unsere Akademie, in dem die jungen Musiker zusammen wohnen und so lange üben oder K ­ ammermusik spielen können wie sie wollen. Unser oberstes Ziel ist die ­bestmögliche Ausbildung unserer jungen Musiker, womit wir unseren Beitrag zur Sicherung der lebendigen und einzigartigen Orchesterlandschaft leisten können.


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CONCERTGESELLSCHAFT KÖLN

Die Concert-Gesellschaft Köln ist eine Gemeinschaft von Freunden und Förderern des Gürzenich-Orchesters. Durch das herausragende Engagement ihrer Mitglieder leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Förderung ­aus­ gewählter Orchesterprojekte und pflegt darüber hinaus einen lebendigen Austausch zwischen dem Gürzenich-Orchester und  seinem Publikum.

Schaut man sich die Geschichte an, wird  deutlich, dass es vor allem dem bürgerschaftlichen Engagement der Kölner zu verdanken ist, dass sich unser Orchester im 19. Jahrhundert gründen konnte. Herr Dr. ­Siemons, Sie sind Vorsitzender der Concert-­Gesellschaft, die das Fundament für den heutigen Erfolg des Orchesters gelegt hat. Was macht für Sie den Reiz aus, sich aktiv in der Concert-Gesellschaft einzubringen? Stefan Englert

Dr. Christoph Siemons

Stefan Englert, Geschäfts­ führender Direktor des Gürzenich-Orchesters und Dr. Christoph Siemons, Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft, im  Gespräch über ein Juwel mit Strahlkraft und die Freude, ein  Förderer zu sein.

Natürlich ist die Concert-­ Gesellschaft aufgrund ihrer Historie besonders attraktiv für mich. Sie hat als Herzstück ein echtes Juwel: das ­Gürzenich-Orchester. Mit seinen 130 Musikern ist es für alle Bürger aller Altersklassen da und strahlt als ein international renommiertes Ensemble weit über die Grenzen Kölns hinaus. Daran Anteil zu haben und womöglich einen eigenen Beitrag zu leisten, macht mir Freude und ist für mich auch die zentrale Motivation.

Ich finde es ­fantastisch, zwischen denen eine dass sich die Bürger Kölns ­Kommunikation nur selten um den Fortbestand dieses stattfindet. Der Versuch, Orchesters kümmern. diese Spaltungen mit Musik Dabei unterstützen sie das zu überwinden, liegt dem Orchester nicht nur finanziell, Orchester und François-­ sondern auch ideell. Ihr Xavier Roth besonders am Vorgänger Olaf Wegner hat Herzen. mit dem damaligen Vorstand CS Genau das ist unser und in enger ZusammenAnspruch. Es  ist  fantastisch arbeit mit dem Orchester zu sehen, dass sich unser die Orchester­akademie Engagement an alle Bürger ins Leben gerufen. Wenn richtet. Das Gürzenich-­ es dieses ehrenamtliche Orchester musiziert für alle Engagement nicht gegeben in  dieser Stadt. hätte, würde sie heute nicht existieren. SE Ich sehe da noch CS Tatsächlich steht in viel Potenzial. Wir  haben unserer Satzung genau das: ­wunderbare Bedingungen Die Concert-­Gesellschaft hier in Köln, weil sehr viele möchte erstens das Menschen an unserem ­Orchester und die  Bürger Orchester interessiert näher zusammenbringen und sind. Wie können wir neue zweitens junge Musiker auf Formate entwickeln, die ihrem Weg zum Orchestergesellschaftlich relevant musiker fördern. Ich  verstehe sind und die es dem die Concert-Gesellschaft ­Orchester mit François-­ dabei als einen kraftvollen Xavier Roth e ­ rmöglichen, Katalysator, um das Gemein- ihre künst­lerischen Visionen wohl zu  fördern. umzusetzen? Das ist ein unglaublich ­spannender SE Je nach sozialer Prozess, an dem man ­Zugehörigkeit leben wir als  ehrenamtliches Mitglied heute sehr schnell in zwei der ­Concert-­Gesellschaft verschiedenen Welten, ­teilhaben kann. SE

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass man als  Mitglied der Concert-­ Gesellschaft durch verschiedene Angebote die Gelegenheit erhält, ganz nah an eines der führenden Orchester Europas heranzukommen. Dass man die Musiker persönlich kennenlernt, erlebt, wie die Musik, die man im Konzert hört und genießen kann, langsam ­entsteht. Das  ist etwas, das die Concert-­Gesellschaft unter anderem mit den General­proben-Besuchen bietet. Diese Mehrwerte gilt es gemeinsam weiterzuentwickeln. Unser neuer Vorstand setzt sich aus erfahrenen und jüngeren Kollegen zusammen. Sie alle sind musikbegeistert und viele spielen ein Instrument. Wir haben klare Aufgaben, werden diese jetzt vereint anpacken und diesem wunderbaren Juwel hoffentlich noch mehr Strahlkraft verleihen! CS


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Ihre Vorteile

Ehrenmitglieder

Kuratoren

Beitritt Der Beitritt zu dem gemeinnützigen Verein erfolgt über eine schriftliche Erklärung mit einer jährlichen Spende in Höhe von mindestens 100 € für Einzelmitgliedschaften, 750 € für Firmen und Körper­ schaftsmitgliedschaften.

Als Mitglied der Concert-Gesellschaft

Henriette Reker Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Bechtle GmbH – IT Systemhaus Waldemar Zgrzebski

laden wir Sie zu Orchester­ proben ein – bei Generalproben inklusive Empfang und Meet & Greet mit Dirigenten, Solisten und und  Orchestermitgliedern.

Kontakt Dr. Christoph Siemons Vorstandsvorsitzender

erhalten Sie ein Vorverkaufsrecht für Einzelkarten zu allen eigenen Konzerten des Gürzenich-Orchesters.

Concert-Gesellschaft Köln e. V. c/o Gürzenich-Orchester Bischofsgartenstraße 1 50667 Köln

wird Ihr Engagement auf Wunsch online sowie in ­ausgewählten Printmedien sichtbar.

T ( 0221 ) 221 285 53 info @ concertgesellschaft.de concertgesellschaft.de

kommen Sie alljährlich in den  Genuss eines Kammerkonzerts im kleinen Kreis. erleben Sie eine Einführung in die neue Saison mit dem Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth. erhalten Sie eine Zuwendungs­bestätigung über den vereinbarten Spendenbetrag.

Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.

Commerzbank AG Stephan Plein Deloitte Dirk Guttzeit Ebner Stolz Partnerschaft mbB Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen ifp | Personalberatung Managementdiagnostik Jörg Will Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse

139 Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Sparkasse KölnBonn Ulrich Voigt Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Philipp Becker TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun Zarinfar GmbH Dipl.-Ing. Turadj Zarinfar Hedwig Neven DuMont Bruno Wenn und Ilse Bischof


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SER VICE


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ABONNEMENTS

Ihre Vorteile

Klassiker

Wahlabonnements

Abo-Service

Das Gürzenich-­Orchester Köln wurde von Musik liebenden Kölnern gegründet und bis heute wird es von der Leidenschaft seines außergewöhnlichen Publikums getragen. Mit einem Abonnement beim Gürzenich-Orchester treten Sie ein in eine Gemeinschaft von Musikliebhabern, die sich z­ usammen mit uns auf immer neue ­musikalische Entdeckungsreisen begibt.

Stammplatz Im Großen sowie in den Kleinen ­Abonnements erleben Sie alle Konzerte auf Ihrem persönlichen ­Stammplatz.

Großes Abonnement Sonntag, Montag oder Dienstag je 12 Konzerte auf Ihrem Stammplatz

4 aus 25 4 Gutscheine für die Abonnementkonzerte am Montag oder Dienstag sowie das Festkonzert

Kartenservice der Bühnen Köln in den Opern Passagen am  Offenbachplatz

Wir laden Sie herzlich dazu ein!

Günstig Sie sparen bis zu 30 % gegenüber dem E ­ inzelkartenkauf. Zusätzlich sparen Sie sich die Vorverkaufsgebühr ( 10 % ). Bonus Inhaber eines Großen und eines Kleinen Abonnements erhalten je einen Gutschein über 40 % ( Großes Abonnement ) bzw. 20 % ( Kleines Abonnement ) für ausgewählte Konzerte des Gürzenich-Orchesters. Praktisch Vor und nach dem ­Konzert gilt Ihr  ­Abonnement  als Fahrausweis im  Verkehrs­ verbund Rhein-Sieg ( VRS ). Service Die aktuelle Saisonvorschau senden wir  ­kostenlos zu Ihnen nach Hause. Ab sofort senden wir Ihnen auf Wunsch vor jedem Konzert ein ­digitales Programmheft zu.

Kleines Abonnement Sonntag, Montag oder Dienstag je 6 Konzerte in der Reihe A oder B auf Ihrem Stammplatz FXR-Abonnement Montag oder Dienstag je 5 Konzerte unter der Leitung von François-Xavier Roth Familien-Abonnement Ausschließlich Sonntag je 4 Konzerte in den Reihen A und B mit bis zu zwei Kindern pro Abonnement

Kammermusik 3 Gutscheine für die Kammerkonzerte des Gürzenich-Orchesters in der Kölner Philharmonie Konzert & Oper Je 3 Gutscheine für die Abonnementkonzerte des Gürzenich-Orchesters am  Montag oder Dienstag und für die Oper Köln, Premieren ausgenommen Konzert & Schauspiel Je 3 Gutscheine für die Abonnementkonzerte des Gürzenich-Orchesters am Montag oder Dienstag und für das Schauspiel Köln, Premieren ausgenommen

↓ Alle Termine sowie weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem eingelegten Abonnement-Planer.

Mo bis Fr: 10–18 Uhr Sa: 11–18 Uhr T ( 0221 ) 221 282 40 F  ( 0221 ) 221 282 49 abo @ buehnen.koeln Kartenservice der Bühnen Köln Postfach 10 10 61 50450 Köln


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KARTEN UND INFORMATIONEN

Kartenvorverkauf Der Vorverkauf beginnt für alle Konzerte am 01.07.19. Abonnenten des ­Gürzenich-­Orchesters können aufgrund ihres Vorkaufsrechts Einzelkarten bereits jeweils eine Woche vor dem oben genannten Termin erwerben. Unsere Vorverkaufsstelle Kartenservice der Bühnen Köln in den Opern Passagen am  Offenbachplatz Mo bis Fr: 10–18 Uhr Sa: 11–18 Uhr T ( 0221 ) 221 284 00 F  ( 0221 ) 221 282 49 tickets @ buehnen.koeln

Weitere Vorverkaufsstellen Roncalliplatz Mo bis Fr: 10–18 Uhr Sa: 10–16 Uhr Neumarkt-Galerie in der Mayerschen ­Buchhandlung am  Neumarkt Mo bis Sa: 9–19 Uhr Gürzenich-Orchester Hotline ( 0221 ) 280 282 Kartenpreise Im Vorverkauf werden auf alle Einzelkartenpreise zusätzlich 10 % Vorverkaufsgebühr erhoben.

Kartenservice der Bühnen Köln Postfach 10 10 61 50450 Köln

Rücknahme von Eintrittskarten Die Rücknahme von ­Eintrittskarten ist ausgeschlossen. Eintrittskarten können bei Verlust nicht ersetzt werden.

In der Sommerpause vom 16.07.–26.08.19 ist der Kartenservice in den Opern Passagen geschlossen. Der  telefonische Karten- und Abonnementservice steht Ihnen in dieser Zeit von ­Montag bis Freitag 10–14 Uhr zur Verfügung.

Ermäßigungen Schüler, Studierende, ­Azubis,  BFDler und FSJler ( bis 28 Jahre ), Inhaber eines gültigen Köln-Passes sowie Empfänger von Leistungen nach dem SGB  II erhalten auf  Nachweis

50 %  Ermäßigung beim Kauf von  Einzelkarten für die Abonnementkonzerte  1–12 sowie für die folgenden Sonderkonzerte in der Kölner Philharmonie: Festkonzert, Benefizkonzert und Passions­ konzert. Kammerkonzerte sind von Ermäßigungen ausgeschlossen. Inhaber einer JULEICA sowie einer Ehrenamtskarte erhalten 50 % Ermäßigung auf alle  Abonnementkonzerte am  Montag und Dienstag. Rollstuhlfahrer oder Schwerbehinderte mit einem ­Behindertengrad von 100 oder mit einem B im ­Behindertenausweis erhalten auf Nachweis und nach Verfügbarkeit freien Eintritt für alle Konzerte. Die ­Begleitperson eines Rollstuhlfahrers oder eines Schwerbehinderten erhält ebenfalls eine k ­ ostenlose Eintrittskarte, sofern im Behindertenausweis der Buchstabe B vermerkt ist. Eintrittskarten erhalten Sie an den bekannten ­Vorverkaufsstellen sowie an  der Abendkasse. Bitte beachten Sie, dass jeweils nur eine Ermäßigung

beansprucht werden kann. Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte sowie beim Einlass unaufgefordert vorzuzeigen. Kartenkauf im Internet Sie können bequem unter guerzenich-orchester.de Karten für alle Konzerte des ­Gürzenich-Orchesters kaufen. Bitte beachten Sie, dass im Onlineshop zusätzlich zu den in dieser Saisonbroschüre ausgewiesenen Preisen eine Servicegebühr anfällt. Beim Kartenkauf im Internet steht Ihnen der Print @ Home-­Service zur  Verfügung. Abendkasse Die Konzertkasse der Kölner Philharmonie öffnet an Konzerttagen 90 Minuten, das Foyer eine Stunde vor  Konzert­beginn. Für alle weiteren Spielstätten ­informieren wir Sie rechtzeitig auf unserer Webseite. Konzerteinführungen Konzerteinführungen zu unseren Konzerten in der Kölner ­Philharmonie finden jeweils eine Stunde ( sinfonische

­ onzerte ) bzw. 30  ­Minuten K ( ­Kammer­konzerte ) vor  Konzertbeginn statt. Konzertkarten als Fahrscheine Ihre Eintrittskarte gilt als Hin- und Rückfahrkarte im  Verkehrs­verbund RheinSieg ( VRS ). Die Fahrkarte gilt frühestens 4 Stunden vor Konzertbeginn bis zum Betriebsschluss des jeweiligen Verkehrsunternehmens bzw. bis 10 Uhr des  Folgetages. Ermäßigungen für Gruppen Über Ermäßigungen für Gruppen informieren Sie sich  bitte beim Kartenservice der Bühnen Köln. Bild- und Tonaufnahmen Bild- und Tonaufnahmen sind aus rechtlichen Gründen zu keinem Zeitpunkt gestattet. Das Gürzenich-­ Orchester Köln behält sich die Rechte zur Herstellung und Verbreitung von Bildund Tonaufzeichnungen einzelner Konzerte vor. Mit Benutzung der Konzertkarte erklärt der Konzertbesucher sein E ­ inverständnis mit

der  Herstellung und einer evtl. Verbreitung seines Bildes in den Medien im Zusammenhang mit einer solchen Aufzeichnung. Programmänderungen Termin-, Programm-, Preisund Besetzungsänderungen sind vorbehalten. Platzwechsel In Ausnahmefällen und aus sachlichen Gründen kann das Saalpersonal dem ­Konzertbesucher einen Wechsel des Platzes anweisen. Datenschutz Daten werden zur  Ab­wick­ lung Ihrer Bestellung und für unseren postalischen Konzertinformationsservice verarbeitet. Ausführliche Informationen zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten zu den Zwecken und Rechtsgrundlagen der ­Verarbeitung sowie den persönlichen Datenschutzrechten finden Sie unter guerzenich-orchester.de/ datenschutz/


PREISE Preisgruppe Blöcke

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SAALPLAN 1

BE

2

3

4

5

6

Seitenplätze

Reihen 32+33

Seitenplätze

Rollstuhl R+S

ACDF GHMN IKOPZ TYGM RSUX LQAD

Einzelkarten 18

14

9

Festkonzert

43

34

27

18

14

9

Benefizkonzert

53

44

37

24

14

9

Silvesterkonzert

79

69

56

42*

29

10

Chorkonzert

40

35

30

24*

18

12

Passionskonzert

43

34

27

18

14

9

13*

Familienkonzert

Kinder 7 Erwachsene 14 25

413

326

259

173

137

Großes Abonnement Mo

361

286

227

151

121

Großes Abonnement Di

361

286

227

151

121

Kleines Abonnement So

232

184

146

97

76

Kleines Abonnement Mo

219

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138

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72

Kleines Abonnement Di

219

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138

92

72

FXR-Abonnement Mo

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FXR-Abonnement Di

183

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115

77

60

4 aus 25

155

122

97

65

51

Konzert & Oper

286

232

191

145

Konzert & Schauspiel

179

140

110

77

Familien-Abonnement

75

Kammermusik

34

61

P N

E

T

Großes Abonnement So

F

D

Abonnements

C B

A

Ohrenauf!-Familienkarte

K H

M

Kammerkonzerte

Q

L

I G

27

R

34

O

43

S

Abonnementkonzerte

Z U

Y X

Alle Angaben in € / Alle Einzelpreise zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr / In den Blöcken UXTY sind keine Abonnements erhältlich / In den Blöcken R und S befinden sich ausschließlich Rollstuhlplätze / Z-Block nicht im Stammplatzabonnement erhältlich / Im Schulkonzert erhalten Klassen pro 10 Schüler eine freie Begleiterkarte / Stehplätze zum Preis von 10 € ab 90  Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse, maximal zwei Karten pro Person, solange der Vorrat reicht / Alle Angaben ohne Gewähr / *Abweichende Preise im Z-Block zu Chorkonzert ( 30 € ) und Silvesterkonzert ( 56 € ) / Die Kammerkonzerte in der Flora Köln und im Aquarium des Kölner Zoo kosten 25 €


IMPRESSUM

Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln Stefan Englert Geschäftsführender Direktor Konzept und Bildredaktion Friso van Daalen Textredaktion Nina Jozefowicz ( verantwortlich ) Patrick Hahn Mitarbeit: Johanna Grimstein Svenja Hein Claudia Jahn Felicitas Sommer Catharina Starken Johannes Wunderlich

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KONTAKT

Programmtexte Susann El Kassar Volker Hagedorn Malte Hemmerich Bernd Heyder Malte Krasting Michael Kube Holger Noltze Sigfried Schibli Martina Seeber Julia Spinola Michael Struck-Schloen Sämtliche Texte sind Originalbeiträge. Bei der Verwendung der männlichen Pluralform wird davon ausgegangen, dass alle Geschlechter gemeint sind. Der Essay von Hartmut Rosa basiert auf Auszügen aus »­ ­Resonanz. Eine ­Soziologie der W ­ eltbeziehung «, ­ Suhrkamp Verlag Berlin 2016.

Fotos Julia Sellmann Gestaltung nodesign.com Druck Aumüller Druck GmbH & Co. KG Kontakt Gürzenich-Orchester Köln Bischofsgartenstraße 1  50667 Köln kontakt @ guerzenich-orchester.de Redaktionsschluss 08.03.19 Änderungen vorbehalten

François-Xavier Roth Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln

Elisabeth Bär Orchesterinspektorin elisabeth.baer @ guerzenich-orchester.de

Stefan Englert Geschäftsführender Direktor

Friso van Daalen Leiter Kommunikation friso.vandaalen @ guerzenich-orchester.de

Johanna Grimstein Persönliche Referentin des Gürzenich-Kapellmeisters johanna.grimstein @ guerzenich-orchester.de Felicitas Sommer Assistentin der Geschäftsführung, Projektleitung Kölner Bürgerorchester felicitas.sommer @ guerzenich-orchester.de Patrick Hahn Künstlerischer Programmplaner patrick.hahn @ guerzenich-orchester.de Frank Lefers Orchestermanager frank.lefers @ guerzenich-orchester.de

Nina Jozefowicz Pressesprecherin nina.jozefowicz @ guerzenich-orchester.de Johannes Wunderlich Mitarbeiter Kommunikation johannes.wunderlich @ guerzenich-orchester.de Musikvermittlung und Ohrenauf! Catharina Starken catharina.starken @ guerzenich-orchester.de Svenja Hein svenja.hein @ guerzenich-orchester.de

Notenbibliothek Alexander Dworeck alexander.dworeck @ guerzenich-orchester.de Barbara Schönfeld barbara.schoenfeld @ oper.koeln Verwaltung Martina Ruland Leitung martina.ruland @ stadt-koeln.de Onassis Ergasopulos onassis.ergasopulos @ stadt-koeln.de Alicja Buczynski alicja.buczynski @ stadt-koeln.de Samantha Ziegler samantha.ziegler @ stadt-koeln.de Orchesterwarte Wilfried Swoboda Ertugrul Uzun Wolfgang Koch Ilja Beese Henning Reckweg Alessandro Puleo Besucherservice Elke Görtz Heidemarie Budzin


Kartenvorverkauf ab 01.07.19

ERINNER UNGEN SIND SCHON, ABER ICH SUCHE NICHT DANACH FRANÇOIS-XAVIER ROTH

Abonnenten des Gürzenich-Orchester Köln können Einzelkarten bereits jeweils eine Woche vor dem oben genannten Termin erwerben.

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Kartenservice der Bühnen Köln Telefonische Kartenreservierung Mo bis Fr: 10–18 Uhr Sa: 11–18 Uhr

( 0221 ) 221 284 00

Ç Bitte senden Sie diesen Auftrag in einem Umschlag an: Kartenservice der Bühnen Köln Postfach 101061 50450 Köln


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Bitte beachten Sie unsere Hinweise zum Datenschutz auf S. 145 in dieser Broschüre. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Gürzenich-Orchester Köln, die Sie jederzeit unter guerzenich-orchester.de/agb/ aufrufen können.

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DATUM

Wird vom Abonnementbüro ausgefüllt:

Abonnementservice Mo bis Fr: 10–18 Uhr Sa: 11–18 Uhr

( 0221 ) 221 282 40

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Ç Bitte senden Sie diesen Auftrag in einem Umschlag an: Kartenservice der Bühnen Köln Postfach 101061 50450 Köln


Bitte beachten Sie unsere Hinweise zum Datenschutz auf S. 145 in dieser Broschüre.

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Gürzenich-Orchester Köln, die Sie jederzeit unter guerzenich-orchester.de/agb/ aufrufen können.

MO 20 UHR

GEBURTSJAHR KIND 1

DI 20 UHR

MO 20 UHR

24 Konzerte am Mo+Di sowie das Repertoire des Schauspiel Köln zur Auswahl 6 Kammerkonzerte des Gürzenich-Orchesters in der Kölner Philharmonie zur Auswahl

6 Gutscheine 3 Gutscheine

ALTERNATIVER BLOCK

ANZAHL PLÄTZE

PREISGRUPPE

ALTERNATIVER BLOCK

GEBURTSJAHR KIND 4

ALTERNATIVE PREISGRUPPE

ALTERNATIVE PREISGRUPPE

24 Konzerte am Mo+Di sowie das Repertoire der Oper Köln zur Auswahl

BLOCK

6 Gutscheine

PREISGRUPPE

24 Konzerte am Mo+Di sowie das Festkonzert

ANZAHL PLÄTZE

4 Gutscheine

DI 20 UHR

BLOCK

GEBURTSJAHR KIND 3

PREISGRUPPE

GEBURTSJAHR KIND 2

ANZAHL PLÄTZE

Familien-Abonnements sind nur im Block Z und M ( Preisgruppe 4 und 5 ) erhältlich.

ANZAHL ERWACHSENE 1–2

4 aus 25 Konzert & Oper Konzert & Schauspiel Kammermusik

FXR

Familie A Familie B

Groß Klein A Klein B

SO 11 UHR


GUERZENICH-ORCHESTER.DE


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