best before ... DEUTSCH
März/April 2007 EUR 12,– NEUER KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG
KUNST
Ulrik Happy Dannenberg Walter Eul Stephanie Guse Jörg Koch Hans Kotter Michael Nitsche Heike Weber
18. März bis 22. April 2007
NEUER KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG 2007 | best before ... | 1
Michael Nitsche o2.|Tbest . ( Bbefore är mit Blase), 2006, Höhe 98 cm, mixed media, Courtesy HENRIKE.HÖHN.GALERIE ... | 2007
best before ...
eine Ausstellung im Neuen Kunstverein Aschaffenburg
März/April 2007 Abbildungen v.l.n.r:: HEIKE WEBER, „barocco”, 2004, 265 x 250 cm (Courtesy Galerie Martina Detterer, Frankfurt); HANS KOTTER, Ausschnitt aus „The very best ...”, 2007, mixed media; ULRIK HAPPY DANNENBERG, Ausschnitt aus „Leicht und bekömmlich”, 2007, Gießharz
INHALT DANK 4
VIELEN DANK für Ihre Unterstützung!
IMPRESSUM 4
Informationen und Adressen
EDITORIAL 5
BEST BEFORE ... oder von der Kurzlebigkeit der Glücksversprechungen Elisabeth Claus
MENSCHEN IM NEUEN KUNSTVEREIN 6
HEINZ BARTKOWSKI Der Koordinator WOLFGANG CLAUS Fotografie im Umgang mit Licht und Raum MAGDALENA BEETZ KinderLANDing und Künstlerbetreuung
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BERND REISS Für, mit und über Kunst
KÜNSTLER 8
HAPPY LOLLY Der Name ist Programm in der Kunst von Ulrik Happy Dannenberg
14 ABENDMAHL Walter Euls Neuerfindung des klassischen Tafelbildes
44 RADAR Zu den zeichnerischen Verfahren Heike Webers
VERNISSAGE 50 Das WHO’S WHO der Ausstellungseröffnung
20 EMPRESSES MUST HAVES Wichtiger, als die Wirklichkeit ist das, was man zu sehen glaubt: Stephanie Guses Fotografien und Objekte 26 CANCROID CHICKEN JUNK Reliquiare der Alltagskultur: Jörg Kochs Objekte 32 THE VERY BEST Die Berechnung und Bedeutung der Schönheit: Installationen von Hans Kotter 38 AFFE-KÄFER Zwischen Geheimnis und Unbehagen: Michael Nitsches Plastiken
TITELBILD BEST BEFORE ... Stephanie Guse: Ausschnitt aus Triptychon „Empresses Must Haves”, 2007, Lambda-Print, 99 x 150 cm, Courtesy: Henrike.Höhn.Galerie 2007 | best before ... | 3
DANK & IMPRESSUM Der Neue Kunstverein Aschaffenburg und die beteiligten Künstler bedanken sich sehr herzlich für die Unterstützung durch:
Bezirk Unterfranken Unterfränkische Kulturstiftung
Adam Hörnig Baugesellschaft, Aschaffenburg
Schleifmühlgasse 18 A-1040 Wien
Herausgeber Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V. im KunstLANDing, Landingstraße 16, 63739 Aschaffenburg Fon + Fax 06021 - 299278 nkvaschaffenburg@aol.com, www.nkvaschaffenburg.de
HEIKE WEBER Blueprints
Konzeption der Ausstellung & Katalog-Redaktion Stephanie Guse, Elisabeth Claus und Heinz Bartkowski Textbeiträge © Bernd Reiß, Elisabeth Claus, Stefan Rasche und Alexandra Iwan Katalogkonzept und Grafik Stephanie Guse Fotos © Wolfgang Claus & die Künstler Druck Druckpunkt Aschaffenburg
© 2007 Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V. 4 | best before ... | 2007
EDITORIAL
best before... oder von der Kurzlebigkeit der Glücksversprechungen, Überlegungen zum Ausstellungskonzept Wenn das Descartes mitbekommen hätte! Aus “cogito, ergo sum” (Ich denke, also bin ich), seinem Schlüsselsatz der europäischen Aufklärung wurde bei Barbara Kruger “I shop therefore I am”, Schlüssel- und Leitsatz der Ausstellung “Shopping”, die 2002 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt stattfand. Auch wenn die Ausstellung einen Bogen bis 1900 zurück schlug, warf sie ein bezeichnendes Licht auf unsere Gesellschaft, in der Konsum die “erste Bürgerpflicht” und zur “leitenden Ideologie” geworden ist. Vergessen die Aufrufe der 70er Jahre zum Konsumverzicht, um der Selbstentfremdung durch den Konsumterror Einhalt zu gebieten, vergessen die Vorwürfe der “Kritischen Theorie”, eine raffinierte “Bewusstseinsindustrie” würde die Menschen durch Werbung und die Verführungen der Medien von ihren wahren Interessen, von der Möglichkeit einer richtigen Selbstverwirklichung ablenken. Selbst- und Fremdwahrnehmung funktioniert vermehrt wieder über den Kauf und Einsatz bestimmter Produkte die “man haben muss” und ihrer vermutlichen Aura. Dass Kunst und Konsum in einer Wechselbeziehung stehen, sich ihre Ästhetik annähert, da “es beiden um die Auratisierung des Objektes geht” (so der Kurator Max Hollein), war eine der Thesen von “Shopping”. Die Ausstellung “best before...” vereint im Jahr 2007 sieben Positionen, die diese Wechselbeziehung von Kunst und Konsum und die Allgegenwart von Konsum und Werbung sehr spielerisch und ironisch reflektieren und bewerten. Der Titel wiederum verweist augenzwinkernd darauf, dass die Aura, die die Werbung suggeriert, von geringer Haltbarkeit sein kann; schneller Konsum ist angebracht. Das ist unsere schöne bunte Warenwelt, für die laut und mit Angriff auf unsere Sinne geworben wird, damit wir eifrig und ausdauernd konsumieren, in der Hoffnung, im Erwerb von kostbar und teuer wirkenden Produkten einen Abglanz von der Welt der Reichen und Schönen, den scheinbar vom Glück Begünstigten zu erhaschen.
So unterschiedlich die kritischen Ansätze der jungen Künstler sind, so haben sie - fast alle - ein Prinzip gemeinsam: “more is more”, (leitmotivisch durch Jörg Kochs Werk sich ziehend, auch Happy Dannenbergs und Walter Euls Arbeiten prägend), womit sie sich in eine Bewegung einreihen, die sich dem Glaubenssatz Mies van der Rohes “less is more”, in der ersten Hälfte des 20. Jh. aufgestellt für Architektur und Design, widersetzen. Diese puristische Idealvorstellung führte einerseits zum Streben nach absoluter Reinheit, andererseits barg eine von allem “Schmutzigen”, Überflüssigen gereinigte Welt die Gefahr der Sterilität in sich (herrlich ironisch von Hans Kotter thematisiert). So kann die Aufwertung der Abfälle, das Schaffen von Kunstwerken aus Abfallprodukten, die sich in Kunst und Design seit den 60er Jahren feststellen lässt, als ein Versuch gewertet werden, dieser drohenden Sterilität der Moderne entgegenzutreten. Diese Gegenbewegung spiegelt sich auch in vielen Arbeiten der Ausstellung “best before...” wider, so wenn Stephanie Guse Preziosen aus billigem Verpackungsmaterial und Plastikabfällen kostbarst inszeniert, wenn Michael Nitsche Plüschtiere, alte Decken und Stoffe zu neuen Skulpturen verarbeitet, uns Heike Weber Glück und große Gefühle mit billiger Weihnachtsdekoration verspricht. Auch Nachklänge der Pop Art sind zu finden, jener Richtung, die sich u.a. von den fotografischen Bildern der Werbung inspirieren ließ; nicht die Bilder der sichtbaren Wirklichkeit waren ihr Gegenstand, sondern Bilder von Bildern der industriellen Konsumkultur.
Elisabeth Claus
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MENSCHEN IM NEUEN KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG HEINZ BARTKOWSKI Anglist, Geograph, Pädagoge, Entdecker und Reisender, idealistischer Träumer und Realist zugleich, ist als fester Mitarbeiter und Vorstandsmitglied als rechte und linke Hand von Elisabeth Claus seit 13 Jahren bei der Planung, Vorbereitung und Organisation von Ausstellungen, Katalogen und Aktivitäten im Neuen Kunstverein beteiligt. Er ist Her(r/z) und Seele in Haus und Hof des KunstLANDing, und neben der Schaffung eines wunderbaren Ausstellungshauses ist es Elisabeth Claus und ihm - mit Unterstützung vieler Helfer - in den letzen Jahren auch gelungen, aus dem Hinterhof ein kleines mediterranes Schmuckstück zu machen, das dem Vereinsgeschehen im Sommer einen weiteren Mittelpunkt verleiht, und für temporäre künstlerische Installationen zusätzlichen Raum schafft. (HEINZ BARTKOWSKI, LINKS MIT YOOK KEUN BYUNG)
WOLFGANG CLAUS Fotograf, hat sich für den Kunstverein viele Jahre mit den Eigenarten und Tücken der Lichtverhältnisse in den Ausstellungsräumen beschäftigt und scheut sich nicht - auch zu ungewöhnlichen Tageszeiten - seiner Mission, der Dokumentation der Kunstwerke, nachzugehen. Die meisten unserer Kataloge basieren auf seiner Arbeit. Darüber hinaus gilt er als Erfinder der Aquagrafie, einer Technik der Bearbeitung von Dias, die durch kalkulierten Zufall farbige Verfremdungen und malerische Abstraktionen erzeugt. Diese einzigartigen Arbeiten sind in Fachzeitschriften vielfach veröffentlicht worden und waren auch in unserem Hause in einer Ausstellung zu sehen. Seit Wolfgang Claus im Ruhestand ist, widmet er sich neben der Fotografie verstärkt der Bildbearbeitung und auch der Archivierung seines sehr umfangreichen Werkes. Für „best before ...” hat er einmal mehr die Auseinandersetzung mit Kunst, Raum und Licht gesucht und die Dokumentation der Rauminstallationen übernommen. (FOTO: MELANIE PFEIFER)
MAGDALENA BEETZ Assistentin der Geschäftsleitung und Leiterin des Kinderprogramms des Neuen Kunstvereines Aschaffenburg, ist im KunstLANDing immer vor Ort präsent und steht den ausstellenden Künstlern als „Best Girl” mit Informationen, Aufbauorganisation und Catering zur Seite. Zu jeder Ausstellung entwickelt sie programmatisch orientierte Inhalte für Kinderkurse: unser begehrter KinderLANDing. Die vielfältigen künstlerischen Techniken, die sie hier vermittelt, stammen aus ihrer umfangreichen Erfahrung als gelernte Siebdruckerin, Druckvorlagenherstellerin und Dekorateurin, sowie Praxis als Goldschmiedin, Mode-Designerin und Malerin: also pures Multi-Tasking! Für „best before ...” bietet sie den Kurs „Wunschträume - Collagen aus dem Katalog” an, in dem die kleinen Teilnehmer(innen) im Alter von 6 bis 13 Jahren spielerisch mit dem Material aus der Welt des Konsum und der Werbung umgehen.
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MENSCHEN IM NEUEN KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG BERND REISS Archivar und Kurator, nach dem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie, Kulturanthropologie und Europäischer Ethnologie widmet sich der Frankfurter der zeitgenössischen Kunst auf vielfältige Weise: als Mitarbeiter des Museums für Moderne Kunst Frankfurt und als freier Kurator und Vorstandsmitglied des Neuen Kunstvereines Aschaffenburg. Seine Antwort auf die gesellschaftliche Jammerei unserer Tage war die von ihm kuratierte und vielbeachtete Ausstellung „Es war alles noch viel schlimmer!”, die 2006 sowohl in Aschaffenburg, als auch in Berlin zu sehen war. Auch die Ausstellungen „Sammeln-Portraitfotografie”, „Yan Pei-Ming” und „munich school?” betreute er. Atelierbesuche bei Künstlern gehören zu seinen liebsten Tätigkeiten und seine Begeisterung für künstlerische Ideen wird in seinen gern ausführlich gehaltenen Beschreibungen einzelner Werke offenbar. Für „best before ...” schrieb er die Texte über Künstler, wobei die Einarbeitung in Ihre Werke aufgrund der räumlichen Entfernungen per E-Mail, Internet und kurzen Treffen in Frankfurt oder Berlin erfolgen mußte und auch glückte.
HANS KOTTER the very best ... 2007
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ULRIK HAPPY DANNENBERG
PARADIES 2004, 145 x 115 x 2 cm Aquarell, Arcyl, Epoxydharz auf B端ttenpapier und Acrylglas
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happy Lolly
Der Name ist Programm in der Kunst von ULRIK HAPPY DANNENBERG (Text: Bernd Reiß)
oben rechts: HAPPY LOLLY GIRL 2001, 176 x 75 cm Epoxydharz auf Acrylglas
CHERRY CHERY LADY 2006, 50 x 50 x 2 cm Gießharz, Süßigkeiten, Stahl
Die bunte Welt des Konsums, die unermüdlich neue Sehnsüchte, Versprechungen und Verlockungen produziert, ist zu einem bestimmenden Element unseres Lebens ge-
worden. Die Konsumgesellschaft ist zentrales Thema in den Fotografien, der Malerei, den Skulpturen und Installationen von Ul-
rik Happy Dannenberg. Die in industrieller Serienfertigung standardisierten Produkte begeistern den Künstler besonders. Es sind zumeist billige Massenprodukte, die er arrangiert. Sein Interesse gilt hierbei den Oberflächenstrukturen, der Beschaffenheit, Farbe, Dichte, dem Volumen und den Eigenschaften wie Formbeständigkeit, Flexibilität oder serielle Gleichförmigkeit. In seinen Arbeiten greift Dannenberg immer wieder Marketing und Werbe-Strategie auf. Objekte des täglichen Gebrauchs werden isoliert, vergrößert und hervorgehoben, verfremdet oder parodiert. Die Reduzierung auf ein Motiv vor monochromem Hintergrund ist eine Verflächigung. Durch das Herauslösen aus dem Zusammenhang wird das Objekt fetischisiert, pointiert und hinterfragt. Die Arbeiten sind eine Inszenierung der modernen Warenwelt und enthalten sich vordergründig jeder Sozialkritik oder psychologischer Interpretation. Sie feiern in populistischem Idiom Selbstbezug und Vergnügungslust der Spaßgeneration und Konsumgesellschaft. Dennoch ist Konsum nicht selten Triebbefriedigung und Problemkompensation auf der Suche nach einem kurzen Moment Glück. Die von Ulrik Happy Dannenberg geschaffene Bodeninstallation „Auslegeware Beate” im Neuen Kunstverein Aschaffenburg besteht aus Tausenden von so genannten LiebesperFortsetzung Seite 9
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oben: HANS IM GLÜCK 2004, 105 x 140 x 2 cm Aquarell, Arcyl, Epoxydharz auf Büttenpaier und Acrylglas rechts: SWEET BOMBS 2006, je 50 x 50 x 2 cm Gießharz auf Acrylglas Hintergrund: Detail AUSLEGEWARE BEATE 2007, gesamt: 410 x 340 x 0,5 cm Bodeninstallation, Estrich aus Liebesperlen
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MY FAVOURITE, 2002, 72 x 53 x 2 cm, mixed media LEICHT UND BEKÖMMLICH (3-teilig), 2007, je 24 x 36 x 2,6 cm, Gießharz AUSLEGEWARE BEATE, 2007, 410 x 340 x 0,5 cm, Bodeninstallation (Estrich aus Liebesperlen)
Fortsetzung von Seite 7
len, bunte Zuckerpastillen, die uns zum Beispiel von Jahrmärkten bekannt sind. Die begehbare Installation erinnert an die Bodenskulpturen von Carl Andre, der die Möglichkeiten der klassischen Skulptur um die Dimension des Bodens erweiterte. „Sculpture as place“ lautet die treffende
Formel, mit der Carl Andre seine in den 60er Jahren entstandenen minimalistischen Arbeiten umschrieb. „Auslegeware Beate”, die sich in ihrer eigenen Ausdehnung auf den umgebenden Raum bezieht, lässt sich visuell nicht mehr als Ganzes betrachten; der kurzweilige Glücksmoment
der Süßigkeiten wird durch Dannenberg als Oberfläche verfestigt, visuell sichtbar und sogar begehbar. Die alltäglichen Dinge erobern sich neue Bezüge und Räume, die Parallelen zur Minimal Art und zur Pop Art aufzeigen, jedoch im Hier und Jetzt verankert sind. 2007 | best before ... | 11
oben von links nach rechts: LUCKY STRIPES 2004, je 127 x 20 x 7 cm Süßwaren, Lampenschirme und Gießharz SWEET BOMBS (3-teilig) 2006, 60 x 60 x 0,5 cm Gießharz auf Acrylglas KLEINER AUFSTAND 2006, 136 x 105 x 1 cm Silikon unten: REIH UND GLIED 2004, 164 x 54 x 16 cm Süßwaren, Schlauch und Aluminium
ULRIK HAPPY DANNENBERG lebt und arbeitet in Bremen, Deutschland 1963 geboren in Wanne-Eickel 1986 - 88 Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilian-Universität, München 1988 - 90 Ausbildung zum Stukkateur, München 1991 - 95 Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk, München 1995 - 00 Studium Skulptur und Raumkonzepte bei Prof. Eberhard Bosslet, HfBK Dresden, Diplom 2000 - 02 Meisterschüler bei Prof. E. Bosslet, HfBK Dresden 2000 - 03 Master of Arts im Studiengang Art in Context, Universität der Künste, Berlin
STIPENDIEN & SYMPOSIEN 2002
2004 2006
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Stipendium der Barkenhoff-Stiftung, Worpswede Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop Stipendium der Kulturstiftung der ZF Friedrichshafen AG, Friedrichshafen Stipendium Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, Brandenburg „Kunstdingertage“ Symposium Kunstverein Pertolzhofen, Bayern Bildhauersymposium, Piotrkow Trybunalsky, Polen Arbeitsstipendium in Berlin des Senators für Kultur Bremen
AUSSTELLUNGEN 2007 Gruppe OPTISCHER VERKEHR, Motorenhalle, Dresden (G) Aktionskirche St. Stephanie, Bremen (E) „best before ...” Neuer Kunstverein Aschaffenburg (G) Galerie ART ACADEMY, Dresden (G) Galerie Tobias Schrade (E) Gruppe OPTISCHER VERKEHR, Gal. Delikatessenhaus, Leipzig (G) (G) Gruppenausstellung, (E) Einzelausstellung http://www.happy-lolly.de 12 | best before ... | 2007
ECHT DIX 2004, 110 x 80 x 3,5 cm, Acrylfarben und Epoxydharz auf Glas, Acryllack auf Polyuretan 2007 | best before ... | 13
Abendmahl WALTER EULS Neuerfindung des klassischen Tafelbildes auf der Basis von computergenerierten Bildkompositionen (Text: Bernd Reiß)
von links nach rechts: MEINEM FÜHRER 2006, 240 x 240 cm Acryl auf Leinwand
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ABENDMAHL 2007, 280 x 250 cm Acryl auf Leinwand
DER RECHNER ALS PINSEL UND SELBSTÄHNLICHE BILDER Walter Eul hat ein elektronisches Bildverfahren hergestellt, in dem er Motive, Farben, Formen, Perspektiven und Bildgeschichten vollständig durch seinen Rechner arbeiten lässt. Das bedeutet z.B. endloses Komponieren von Bildelementen basierend auf eingeschränktem Zufall. Der Maler greift in den Prozess ein durch das Ändern der Rahmenparameter bei gleichbleibenden Einstellungen, die Rahmenparameter lassen sich durch Videobilder oder Bildvorlagen einschränken. Damit werden die electroPOP Bilder nach einem gewissen Zeitraum „selbstähnlich“ – Zeit, um als Maler einzugreifen. Das Bild wird also künstlich erzeugt, denn die Bildschöpfung ist genetisch codiert durch das „Bildprogramm“-Verfahren, aber die permanente Anwesenheit des Künstlers ist dennoch garantiert, denn der Rechner (BildRoboter) kann nur das, was der Künstler Walter Eul ihm erlaubt zu tun. (Alexandra Iwan)
oben: WALDSEE 2005, 100 x 130 cm Öl auf Leinwand
Mitte: INRI 1997, 200 x 63 cm Öl/Schlagmetall auf Holz
unten: TROIKA 1997, 140 x 140 cm Öl/Schlagmetall auf Holz
Die Malerei von Walter Eul setzt sich mit der medialen Übersättigung und der damit einhergehenden Krise ihrer Darstellung auseinander. Als Ausgangsmaterial dienen computergenerierte Bildkonstruktionen, die zum Teil auf klassischen Motiven, wie zum Beispiel dem Turmbau zu Babel oder dem letztem Abendmahl basieren. Das digitale Motiv wird dann mittels Beamer und Schablonen auf die Leinwand übertragen und malerisch ausgearbeitet. Hieraus entstehende Zwischenstadien bringt Eul mittels Fotografien wieder auf die digitale Ebene, um am Computer weiterführende Möglichkeiten auszuprobieren. Am Ende dieses Prozesses steht eine Malerei, die sich aus dem Zusammenspiel der digitalen und analogen Gestaltung herleitet. Die starkfarbigen Arbeiten sind voll von abstrakten, surrealen und schwerelosen Formen und Tiergestalten, die an große Gummibären erinnern. Der Mensch ist in keinem der Bilder als Motiv zu sehen. Die Bilder entheben sich jeglicher Systematik und Logik. Die Szenerien kommen dem Betrachter wie Ansichten aus einem Paralleluniversum vor. Die dargestellten Fortsetzung Seite 14
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Fortsetzung von Seite 12
Wesen agieren hier innerhalb eines seltsamen, nicht zentral-perspektivischen Raumes, dessen Architektur sich aus vielteiligen, schwebenden Formen und Mustern zusammensetzt. Ihnen ist eine gewisse Transparenz zu eigen. Die Elemente scheinen von je eigenen, unterschiedlichen Lichtquellen beleuchtet zu sein. Die in der Ausstellung „best before ...” gezeigten großformatigen Bilder thematisieren die mediale Überflussgesellschaft und sind irritierende und förmlich übersättigte Darstellungen eines unstillbaren kindlichen Wunsches nach Vergnügungen, die dem Betrachter zwar bekannt sind, ihn aber durch die agierenden Kunstfiguren in ihrer konstruierten Welt fremd anmuten. Sie zeigen eine ungewöhnliche Ästhetik. Durch das Ineinandergreifen von computergenerierten Bildsystemen und klassischer Malerei verleiht Walter Eul dem Bild eine neue Materialität und lotet so die Möglichkeiten des klassischen Tafelbildes und seiner inhaltlichen Lesart neu aus.
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oben: LICHTUNG 1997, 140 x 140 cm Öl auf Holz
unten: BOARD I 1997, 155 x 52 cm (offen 104 cm) Öl/Schlagmetall auf Holz
ABENDMAHL, 2007, 230 x 200 cm, Acryl auf Leinwand
IS IT A PAINTING OR IS IT A POP? POP steht für Programming Object Painting. In einem langjährigen Prozess, bei dem mehrere Programmversionen entstanden sind, werden zeitgleich die digital-generierten Bilder durch malerische Prozesse immer wieder in Frage gestellt. Das sind die Parameter von electroPOP Germany: - Schablonen-Elemente werden als erste Formen in den Rechner eingespeist. - Der Rechner ist der neue Pinsel und dient als ausführendes Werkzeug (Generierung von Wiederholungen, Mustern) - Größen werden durch Schablonen standardisiert - Variation nur durch Farbgebung - keine zentral angelegte Räumlichkeit durch Perspektive, sondern eine subjektive, gleich der mittelalterlichen Bedeutungsperspektive - begrenzte Anzahl von wiederkehrenden Bildmotiven - Tiere und „Bären“ haben individualisierte Posen, konsequente Abwesenheit von Menschen - keine eindeutige Lichtquelle, jedes Element erscheint in seinem „eigenen“ gleichmäßigen Licht
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OBERBABEL 2007, 200 x 200 cm Acryl auf Leinwand
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DER ERWEITERTE BILDBEGRIFF electroPOP Germany definiert als Markenname eine neue mediale Gattung von Malerei, der erweiterte Bildbegriff. Der Computer als Bildgehirn: ein Schritt in die Zukunft der perfektionierten Malerei. (Alexandra Iwan)
WELTGERICHT 1997, 260 x 160 cm Öl/Schlagmetall auf Holz
WALTER EUL lebt und arbeitet in Düsseldorf, Deutschland 1967 1989-90 1990-93 1993-95 1995 1998-99 2000
geboren in Wuppertal Studium Informatik Uni Hildesheim Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (Freie Kunst) Kunstakademie Düsseldorf (Freie Kunst) Meisterschüler Prof. Fritz Schwegler Ausbildung bei Siemens zum Multimedia Applikationsentwickler Gründung von elektrobild
http://www.electropop-germany.com/
ROSENSTURM 1997, 165 x 63 cm Öl/Schlagmetall auf Holz
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Empresses Must Haves
Wichtiger, als die Wirklichkeit, ist das, was man zu sehen glaubt: STEPHANIE GUSES Fotografien und Objekte (Text: Bernd Reiß)
links und unten: EMPRESSES MUST HAVES, Triptychon 2007, 165 x 110 cm Lambda-Prints SHOPPING-CROWN” Objekt in Vitrine 2007, 145 x 40 x 40 cm Papiertüte, Kunststoffverpackung, Plastik-Eislöffel, Kaffee-Sahne Deckel, Goldlack, Alufolie, Gemüsekisteninlay, MDF (gebeizt) und Plexiglashaube
Abbildungen Seite 18-23: Courtesy HENRIKE.HÖHN.GALERIE
Stephanie Guse reflektiert in ihren Arbeiten die glamourösen Inszenierungen und den Luxus der Waren-, Werbe- und Modewelt. Sie fertigt ihre Objekte aus Materialien, die selbst schon Produkte eines vorausgegangenen Herstellungsprozesses waren: Verpackungen, Folien, Pappschachteln und Kartons. Sie verwendet vorzugsweise die billigen und trashigen Materialien unserer Konsumgesellschaft. Hieraus entstehen scheinbar luxuriöse Artikel, Modeaccessoires oder Designerstücke. Guse parodiert mit diesen ambivalent wirkenden Arbeiten einen Kult von Konsum und Markenfetischismus, um ihn schließlich
ad absurdum zu führen. Durch die Entfremdung und Neudefinition der weggeworfenen Verpackungsmaterialien schafft
sie Freiräume für Anspielungen und Assoziationen. Sie stellt durch ihre Anhäufung und Konfrontation von Kultur- und Industriegut die sozialen Beziehungen und Alltagstraditionen zur Disposition. Unsere Konsumgesellschaft wird pointiert und hinterfragt, denn die Künstlerin zeigt, dass das Blenden und Posieren, der Glanz und Glamour, die schöne Hülle wichtiger scheinen, als der Inhalt. Die Künstlerin nutzt unser aller Schwäche, die darin besteht, der Verführung zu erliegen und nicht auf Details zu achten. Kritisch setzt sie an der materiellen, physischen Oberfläche der Dinge an. Die Arbeiten sind eine subtile Ironisierung des schönen Scheins. Sie repräsentieren eine Welt der Konsumgüter und Luxusartikel und verweisen auf die Fortsetzung Seite 23
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Hintergrund: IMPERIAL I 2007, 165 x 50 cm Lichtobjekt aus Luftpolsterfolie, Goldlack, Draht, Klebeband, Plastikbecher, Elektrik, Nylonschnur
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im Vordergrund von oben nach unten: BAD-HAIR-DAY CROWN 2007, 87 x 56 cm Lambda-Print SHOPPING-CROWN 2007, 62,5 x 49 cm Lambda-Print KNOCKOUT COLLIER 2007, 50 x 73,5 cm Lambda-Print
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STEPHANIE GUSE lebt und arbeitet in Wien, Österreich 1971 geboren in Bielefeld 1998 - 01 Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Städelschule bei Georg Herold und Heimo Zobernig (Freie Kunst) 1999/00 National College of Art and Design, Dublin, Irland (Freie Kunst) 1996 - 98 Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Johannes Brus (Freie Kunst) 1992 - 98 Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (Diplom, Grafik-Design)
STIPENDIEN & FÖRDERUNGEN 2004 2004 1996 1999/00
Katalogförderung des Bayerischen Staatsministeriums Barkenhoffstipendium, Künstlerhäuser Worpswede Operation Marinemaler, als Künstlerin an Bord der Fregatte Karlsruhe ERASMUS-Stipendium, National College of Art and Design, Dublin, IR
AUSSTELLUNGEN 2007 + 2008 „It’s cold outside” Galerie Stock, Wien (G) „Trash to Treasure” HENRIKE.HÖHN.GALERIE, Berlin (E) „best before ...” Neuer Kunstverein Aschaffenburg (G) „Erblätterte Identitäten: Mode-Kunst-Zeitschrift”, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (G) „Paulas Kinder” KuBo, Kunsthalle und Rathaus Bremen (G) Galerie Stock, Wien (E) (G) Gruppenausstellung, (E) Einzelausstellung http://www.henrike-hoehn-galerie.de http://www.galerie-stock.net
oben und unten: EMPRESSES CHILL OUT 2007, 99 x 150 cm, Lambda-Print links: EMPRESSES BASICS (Ausschnitt) 2007, Lambda-Print
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Fortsetzung von Seite 19
Auseinandersetzung mit der populären Kommerzkultur. Stephanie Guse bedient sich der visuellen Parameter von Werbung und Unterhaltungsindustrie, um mit dem Betrachter zu kommunizieren. Sie greift hierzu gängige Klischees von Repräsentationsdarstellungen auf oder posiert in typischen affektierten Haltungen der Models in Modezeitschriften. Dabei bedient sie sich nicht der üblichen Schönheitsnorm, sondern experimentiert vielmehr mit dem eigenen Körperbild und den Möglichkeiten der Transformation durch Verkleidung, Gestik und Mimik. Neben aller Kritik ist aber auch die Liebe zur Oberfläche, zu Glamour, Luxus und Schönheit ein sehr wichtiger Bestandteil,
den sie nicht verheimlicht. Die Künstlerin schafft es, die ursprüngliche Funktion der Dinge hinter ihren Qualitäten und spezifischen Beschaffenheiten zurück treten zu lassen und unsere gewohnte Lesart aufzulösen, um so die gängige Identität des Gegenstandes in Frage zu stellen, und die Objekte einer neuen Sichtweise zuzuführen. In der Ausstellung „best before ...” zeigt Guse die Serie „Imperial Collection”, die sich um das von der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sissi) inspirierte kaiserliche „Outfit” dreht. Hierzu inszeniert sie aus Abfallmaterialien hergestellte Kronen sowohl fotografisch als
auch in Objektform und schlüpft selbst in die Rolle der Monarchin. Sie bricht die auf den ersten Blick würdige und repräsentative Erscheinung, indem sie nicht nur die „Trash-Kronen” wie echte Preziosen trägt, sondern auch weitere Attribute auf ihre Art imitiert: der Thron entpuppt sich als gewöhnlicher Bürodrehstuhl und Sissis berühmter Haarschmuck aus Brilliantsternen wird durch schnöde Fotoklammern vorgetäuscht. Letztlich fliegt die Maskerade auf, doch Stephanie Guse hat uns dann schon bewiesen: Wichtiger als die Wirklichkeit, ist das, was man zu sehen glaubt.
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Cancroid Chicken Junk Reliquiare der Alltagskultur: JÖRG KOCHS Objekte (Text: Bernd Reiß)
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CANCROID CHICKEN JUNK, 1999, 123 x 201 x 30 cm Wandhängekasten aus Bausperrholz, in dem hinter orange-durchsichtiger Frontplexischeibe verschiedene Bestandteile eingebaut sind: Zwei durch Motoren über künstlichen Lagerfeuern sich drehende Grillhähnchenimitate, Feuerlöscher, Vogelhäuschen,Vögel, Eier, Fernglas und Tasche, Brilliantencollier, Bürsten, Hand mit Zepter, Serviertablett, Plastikhaufen. Es sind verschiedene Schriften zu erkennen: Cancroid Chicken Junk, Antibiophil, Transgene Schimäre, Country, Bioland, Gutshof, Gun, Giants, Rein, Sein, Space Colony. Es existieren verschiedene farbige Lichtquellen.
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Material, Raum, Farbe, Volumen und Licht sind Aspekte des täglichen Lebens. All dies wird in den Arbeiten von Jörg Koch sichtbar gemacht. Reduzierte, geometrische und großformatige Grundformen bilden das Äußere seiner Wandstücke. Fenster und Luken bieten die Möglichkeit, in die Hängekästen zu blicken, die im Inneren durch Leuchtstoffröhren oder Lampen illuminiert werden. Verschiedene Alltagsobjekte, Fundstücke, präzise gebaute Versatzteile, Geräte und Maschinen, die sich zum Teil elektrisch bewegen, verbinden sich zu buchstäblich vielschichtigen Inszenierungen. Jörg Koch schafft mittels Theatralik sinnliche Bilder aus Materialien unterschiedlichster Herkunft. Es sind moderne Stillleben auf hohem ästhetischen Niveau. Die äußere glatte Oberflächenstruktur steht scheinbar in Diskrepanz zum komplexen und technisierten Inneren. Vordergründig erinnern sie an bekannte Apparaturen wie Haushalts- oder Industriemaschinerien, was sich allerdings als Irrtum herausstellt, wenn man das Innenleben genauer erforscht und einer Funktion oder einem Prozess zuzuordnen versucht, dem sie sich gänzlich entheben. Es entsteht eine faszinierende Wechselwirkung von Innen- und Außenfor-
men, offen und geschlossen, Transparenz und kompakter Oberfläche. Die Kunst von Jörg Koch wird additiv wahrgenommen, sie aktiviert und fordert die Wahrnehmung des Betrachters, da der Blick nur allmählich und stufenweise ins Innere vordringen kann. Das Aufbewahren sowie die Inszenierung durch Farbigkeit und Beleuchtung lassen die Wandobjekte zu technologischen Reliquiare der Alltagskultur werden. Die vermeintlichen High-Tech-Skulpturen verbinden diese fast religiös zu nennende Inszenierung mit der Entfremdungsproblematik einer modernen Massenproduktions- und Massenkonsumgesellschaft. Die Wandhängeobjekte sind Ausdruck gesellschaftlicher Ambivalenz und vermitteln dem Betrachter eine Ahnung der Schwierigkeit von Wahrnehmung, Kommunikation und Verstehen.
diese Seite von oben nach unten: CANCROID CHICKEN JUNK und OREXIS AN HYPER
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Detail SAW GEAR INTERLOCK
JÖRG KOCH lebt und arbeitet in Lotzwil, Schweiz 1963 geboren in Bielefeld, Deutschland 1982 - 84 Abitur, Zivildienst im Krankenhaus 1984 - 93 Studium der freien Künste an der Akademie Münster bei Prof. Hermann-Joseph Kuhna,Malerei, an der Akademie Düsseldorf bei Prof. Fritz Schwegler, Bildhauerei, Meisterschüler bei Prof. Magdalena Jetelova, Bildhauerei 1993 - 95 Studium Philosophie, Medienwissenschaften an der Heinrich Heine 1993 Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf nach Paris http://www.joergkoch.com
SAW GEAR INTERLOCK, 2003, 140 x 217 x 21 cm Wandhängekasten aus Aluminium, mit verschiedenen Rundluken auf der Frontfläche, dahinter unter hellblauem transparentem Plexiglas zwei Sägeblätter, in einer Luke komponiert mit einem Schallplattenspieler, der von einem Waagemaßblatt umrahmt wird. In zwei weiteren Luken befinden sich kosmetische Displays aus transparentem Plexiglas mit verschiedenen Details: Reglerbeschriftungen eines Beatmungsgerätes und eine Sonnenuhr. In den drei kleinen Luken sind ein Schiffskompaß, ein Uhrwerk und eine Trompetentastatur zu erkennen. Hinter zwei konvex geformten runden Spionspiegelglasscheiben sieht man, durch pulsierende Blitze rhytmisch erleuchtet, eine Uhr und einen Sextanten. 2007 | best before ... | 29
OREXIS AN HYPER, 2001, 200 x 110 x 70 cm Freistehender Turm in Raketenform mit Abschußrampe aus Plexiglas und Aluminium in fünf verschiedenen Etagen, darin eine Torte, eine Krone, ein durchsichtiger Koffer mit farbigen Sternen, Blumen in Vasen, ein Kaffeeservice in Edelstahloptik. Die Rakete ist durch Halogen-, die Abschussrampe durch zwei Leuchtstoffröhren illuminiert. Es sind vier Schriftzüge zu lesen: Agarol, Dulcolax, Liquidipur, X- Prep.
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Detail 1
SPIN-DRIER ENCOUNTER, 1994, 230 x 80 x 70 cm Wandhängekasten, hammerschlagblau, in dem hinter drei Bullaugen, welche vormals als Türen von Industriewaschmaschinen fungierten, sich in Rundschächten, beleuchtet, verschiedene Utensilien befinden: Links unten ein orthopädisches Korsett, auf der rechten Seite, in mittlerer Höhe, Damenwäscheteile auf verschiedenen Schichten hintereinander angeordnet und auf der Frontfläche oben, Werkzeuge (teilweise optisch vergrößert) hintereinander gestaffelt. An der vorderen linken Kante, in mittlerer Höhe, über Eck, zwei ovale Luken, deren Fenster durch Spitze hindurch den Blick auf eine überdimensionale Röhre freigeben.
Detail 2
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The very best ...
Die Berechnung und Bedeutung der Schรถnheit: Installationen von HANS KOTTER (Text: Bernd Reiร )
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THE VERY BEST 2007 Edelstahl hochglanzpoliert, 12 Pokale Maße: 160 cm x 20 cm x 5 cm Hans Kotter strebt nach Perfektion. Seine Kunst entführt uns vom ersten Blick an in die Welt der ästhetischen Vollkommenheit: hochwertige und glatte Materialien wie Chrom, Plexiglas und Dye Transfer Prints in Verbindung mit starken, leuchtenden Farben werden in komplexen, zum Teil beleuchteten Installationen vereint, die in ihrer Form an Displays, Schau- und Leuchtkästen oder Designobjekte angelehnt sind. Sowohl in der Verarbeitung als auch in der Präsentation der Objekte überlässt Kotter nichts dem Zufall. Jedes Detail ist genauestens gestaltet und positioniert, was den Betrachter dazu veranlasst, sich zu nähern und auf die Suche nach den Funktionen und Gründen des ästhetischen Genusses zu machen. Dabei entdeckt er einfache chemische Prinzipien, wie zum Beispiel das auf Abweisung beruhende Wasser-Öl Prinzip, das er in mehreren Fällen anwendet, um Farbverläufe und spiele zu erzeugen: farbiges Öl wird innerhalb gläserner Objekte mit klarem Wasser zusammen gebracht und durch geschickte Berechnung und Inszenierung als farbige Tropfen, Schlieren und Flächen zum ästhetischen Erlebnis. Die Schönheit von
Materialität, Farbe und Leuchtkraft wird in diesen Arbeiten zum Selbstzweck erhoben und weckt vielerlei Erwartungen im Betrachter, die jedoch im Gegensatz zum designten Konsumgut hier in keinerlei Weise erfüllt werden, da sie jeder Funktion enthoben sind. Hans Kotter spielt mit der Sehnsucht nach Perfektionierung und Berechnung unserer Umgebung und unseres Lebens selbst. Er untersucht die Bedeutung und die Grenzen der Schönheit und ihre Wirkung auf den Menschen, der in seiner ihm immanenten Unvollkommenheit danach strebt. Fast scheint es, als ob der Künstler dem Wittgensteinschen Anspruch folgt, alle fassbaren Dinge und Aussagen in Formeln bzw. Formen zu fassen und berechenbar zu machen – nur um letztendlich klarzustellen und darauf zu verweisen, was außerhalb dieses Schemas und damit formlos bleibt: die fühlende Seele, in der das Wissen um die von sich
aus perfekte Natur und die Schönheit des Prinzips „Leben” verankert ist. Kotter führt uns das vor, woran wir uns ergötzen können, um den Raum, der hinter
dieser Fassade und dem Greifbaren liegt, betreten, und für uns allein erforschen zu können: die Wunderkammer der Menschlichkeit.
linke Seite und diese Seite: THE VERY BEST verschiedene Ansichten und Details, 2007 Platte 280 cm x 160 cm x 8 cm, Höhe Gestell 80 cm Plexiglas, Edelstahl hochglanzpoliert, destilliertes Wasser, Silikon Öl blau
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BALANCE 2003 Leuchtfolie und Inverter
HANS KOTTER lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland 1966 93/94 BLUE LINE 2001 Silikonöl und Wasser, 10 Glasbehälter, 100 cm x 100 cm Pasinger Fabrik, München diese Seite unten und rechte Seite: ILLUMINATIONS 2004 8 Leuchtkästen aus Folie und Glasgranulat Aedes, Berlin
2004
in Mühldorf am Inn geboren Art Students League, New York bei Bruce Dorfman und William Scharf Kulturpreis E-ON Bayern AG
ARBEITEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM / KUNST AM BAU DEKA Immobilien Investment Frankfurt, Skyper Frankfurt am Main Derag AG, Hotel Kanzler Bonn EON Bayern Regensburg, Eingangshalle DEKA Immobilien Investment Frankfurt, Eingangshalle Leomax München Neuga Bauträge, Objekt am Burghauser-Tor Neuötting Staatliches Hochbauamt Rosenheim, Eingangshalle Vermessungsamt Mühldorf Passauer Neue Presse, Medienzentrum Passau Stadt Burghausen, Eingangshalle Bürgerhaus Passauer Neue Presse, Lokalredaktion Passau Wochenblatt Burghausen, Eingangshalle Wochenblatt
AUSSTELLUNGEN 2007 “best before ...” Neuer Kunstverein Aschaffenburg (G) Bernd Lausberg, Toronto (E) Patrick Heide, London (E) (G) Gruppenausstellung, (E) Einzelausstellung http://www.hanskotter.de und http://www.arttarget.de 34 | best before ... | 2007
„Meine Arbeiten sind als Montagen aus vorgefundenen, populären, in einen Kunstdiskurs überführte Objekte zu sehen.” (Hans Kotter)
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„ ... sie steigern die Rolle des Künstlers zum Übermittler durch eine zynische Mischung aus Design und prachtvoll überzogener Ästhetik.” (Hans Kotter)
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beide Seiten: THE VERY BEST ... verschiedene Ansichten und Details 2007 Wasserglテ、ser, destilliertes Wasser, Silikon テ僕 blau
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O.T. (AFFE-Kร FER) 2007, Hรถhe ca. 140 cm verschiedene Materialien
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Affe-Käfer Zwischen Geheimnis und Unbehagen: MICHAEL NITSCHES Plastiken
O.T. (KÜSSENDE AFFEN) 2004, Höhe ca. 82 cm verschiedene Materialien
Abbildungen Seite 36-41: Courtesy HENRIKE.HÖHN.GALERIE
Die Skulpturen von Michael Nitsche sind aus gebrauchten und weggeworfenen Versatzstücken unserer Konsumgesellschaft gefertigt. Kunstfell von alten Jacken, Schonbezüge für Autositze, Decken, Kleidungstücke, oder sonstige Textilien, vereinzelt alte Kuscheltiere, Draht, Pigment und Paraffin dienen dem Künstler als Material für seine Tier- und tierähnlichen Skulpturen. Die weiche Oberfläche der Figuren wird mit Paraffin überzogen, wodurch sich die sinnliche Eigenschaft und Präsenz ändert. Die Assoziationen, die durch das erkaltete
(Text: Bernd Reiß)
Wachs auf Stoff und Kunstfell ausgelöst werden, reichen von Zuckerguss bis rohe Haut. Sowohl die Transformation der Oberfläche, als auch die Farbigkeit lassen die oft in grotesker Stellung posierenden Wesen befremdlich und beängstigend wirken, wodurch eine Spannung zwischen Geheimnis und Unbehagen entsteht. Eine verstörende Irritation geht von ihnen aus. Auch wenn die Figuren nur vereinzelt aus Plüschtieren gefertigt sind, so ist doch eine Gedankenverknüpfung zu Kuscheltieren gegeben, eine gewisse kindliche Anmutung ist den Fortsetzung Seite 38
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Fortsetzung von Seite 37
Skulpturen zu eigen. Niedliches aus Plüsch und Fell, aus farbigen Stoffen und Garnen kippt hier ins Schreckliche und Unheimliche um. Dies ist Sigmund Freud zufolge das einst Vertraute, das verdrängt wurde und sich unbewusst verborgen hielt, um in entfremdeter Form wieder zu kehren. Das Gefühl des Unheimlichen mag auf verdrängte infantile Wünsche und Erfahrungen zurückzuführen sein, an die der Betrachter in der Situation möglicherweise erinnert wird. Es ist keineswegs so, dass der Künstler diese dargestellt, vielmehr sind die Arbeiten von
oben: AUSSTELLUNG IM NEUEN KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG 2007 rechts: O.T. (JOKER) 2004, Höhe ca. 76 cm verschiedene Materialien
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einer latenten Unterströmung durchzogen, eine Implikation, die im Hintergrund lauert und nie explizit Gestalt annimmt. Die Plastiken werden von Michael Nitsche auf eine Weise miteinander in Beziehung gesetzt, die nicht immer natürlich wirkt, sondern Elemente des Grotesken birgt; sie wecken erotische, sexuelle oder obszöne Empfindungen, wirken belustigend, erregen Mitgefühl, Furcht oder Aggression. Der Künstler eröffnet neue Sichtweisen und Zugänge zu verdrängten Anteilen psychischer Prozesse im Unterbewusstsein
Erwachsener. Die Tierwesen sind für den Künstler die Möglichkeit, menschliche Emotionen darzustellen und auszudrücken. „Ich liebe diese Gratwanderung zwischen den extremen Polaritäten, wenn das Niedliche ins Abgründige fällt, das Schöne ins Hässliche kippt, der Traum zum Albtraum wird und vertraute Dinge alltäglicher Erfahrung ins Surreale mutieren. Nichts ist so wie es scheint. Ich kann einfach nicht genug davon bekommen!“ (Michael Nitsche)
Aus der Reihe: MUSHROOM DELIRIOUS ELEPHANT FEET GROUP (ZWERG) 2006, Hรถhe ca. 132 cm verschiedene Materialien
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O.T. (BĂ„R) 2005, HĂśhe ca. 155 cm verschiedene Materialien
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oben, aus der Reihe: MUSHROOM DELIRIOUS ELEPHANT FEET GROUP (ELEFANT) 2006, Höhe ca. 196 cm verschiedene Materialien unten: O.T. (BÄR) 2005, Höhe ca. 155 cm verschiedene Materialien
MICHAEL NITSCHE lebt und arbeitet in Braunschweig, Deutschland 1961 geboren in Lüneburg 1981 - 89 Studium der Freien Kunst, HBK Braunschweig 1989 Meisterschüler, Prof. Peter Voigt, HBK Braunschweig
PREISE & STIPENDIEN 1987 1.Preis der „3rd Int. Biennial Print Exhibition“, Taipeh, Taiwan 1991 - 92 M.A. Postgraduate Course, Chelsea College of Art and Design, DAAD Stipendium London 2001 Projektstipendium Fotografie, Stiftung NORD/LB-Öffentliche Braunschweig 2004 Projektstipendium Katalogbuch „Milchträumer“ Stiftung NORD/LBÖffentliche Braunschweig, Vereinigter Braunschweigischer Klosterund Studienfond
AUSSTELLUNGEN 2007 + 2008 „best before ...” Neuer Kunstverein Aschaffenburg (G) HENRIKE . HÖHN . GALERIE, Berlin (E) Kunstverein Dortmund (E) (G) Gruppenausstellung, (E) Einzelausstellung http://www.henrike-hoehn-galerie.de 2007 | best before ... | 43
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Radar
Zu den zeichnerischen Verfahren HEIKE WEBERS (Text: Stefan Rasche)
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PFERD 2007, 265 x 250 cm Fenstermalfarbe auf Nadeln BAROCCO 2004, 630 x 400 cm Teppichboden Installation im Neuen Kunstverein Aschaffenburg Courtesy Galerie Martina Detterer, Frankfurt
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rechts: EVERGREEN (Detail) unten: EVERGREEN 2005 Treppenhausverspannung Plastikleine auf Nadeln, Sammlung des Landes NRW ehemalige Reichsabtei Kornelimünster (Foto: Sabrina Rothe, Köln)
„Es gibt keine Leere und es gibt keine Fülle, es gibt nur die Möglichkeit, die Leere zu füllen hier, (...) mittels Lotung und Transformation.“ Was Gottfried Benn in seinem 1948 erschienenen Aufsatz „Der Radardenker“ beschrieben hat, lässt sich sinnfällig auf viele gegenwärtige Positionen im künstlerischen Umgang mit Fragen des Raumes und seiner Wahrnehmung übertragen. Denn dort, wo zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler das instabile Verhältnis von innerer und äußerer Wirklichkeit, von Selbst- und Welterfahrung zum Gegenstand ihrer Untersuchung machen, entstehen nicht selten hybride Raummarkierungen, die zuallererst auf Projektion, auf subjektiver Erkundung und energetischer Verwandlung beruhen. Nicht mehr die programmatische Betonung ortsspezifischer Gegegebenheiten, sondern Aktion, Bewegung und Ereignishaftigkeit sind die Merkmale dieser künstlerischen Praxis. Hierher gehören die Arbeiten von Heike Weber, die zeichner-
ische Prozesse über das begrenzte Bildformat hinaus erprobt, um deren dynamisches Potenzial in verschiedenen Dimensionen und Disziplinen auszuloten. So entstehen gleichermaßen installative Eingriffe in Gestalt expansiver Wand- und Bodenzeichnungen wie auch raum- und flächengreifende Interventionen unter Verwendung diverser Materialien, so zum Beispiel in Gestalt von Teppichbodenschnitten, von Verspannungen aus Wäscheleine oder
Feldern aus farbigen Klebepunkten. Gemeinsam ist ihnen eine Art doppelter Wirklichkeit, die aus dem Spannungsverhältnis von Setzung und Entgrenzung, von konkreter Arbeit, faktischem Resultat und optischer Illusion entsteht – und dabei stets auch physisch wirksam wird, indem ihre Installationen die gewohnten Parameter räumlicher Wahrnehmung irritieren und verändern. Ganz ähnlich hat Heike Weber dieses Prinzip der Raumzeichnung auch in ihren Videoarbeiten aufgegriffen, zumal es sich um geloopte Sequenzen alltäglicher Beobachtungen und Handlungsabläufe handelt, deren zirkuläre Bewegung eigenen, nicht-funktionalen Gesetzen folgt. Dort, wo herkömmliche Kommunikationsverfahren versagen, wo Irrwege lauern und Desorientierung droht, zählen Ausrüstung, Präzision und Kalkül. Solchermaßen präpariert, setzt Heike Weber in ihren Arbeiten Vorgänge zeichnerischer Lotung und Transformation in Gang, die stets konkret an den Betrachter weitergereicht werden. Ob mit Stift, Schnur, Skalpell oder Kamera, ob als ornamentales Muster oder projizierte Lineatur: Was somit entsteht, sind offene Felder und ungesicherte Situationen, die auf subjektive Weise, körperlich wie mental, Zeit und Bewegung bei der Konstruktion von Raum erkunden.
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ORIENTZEICHNUNG, 2007, 200 x 300 cm, Silikon
HEIKE WEBER lebt und arbeitet in Köln, Deutschland 1962 geboren in Siegen 1981 - 86 Studium an der FH Aachen (Grafik-Design) 1994 Gastdozentur an der Glasgow School of Art, Department Environmental Art rechte Seite: GLÜCK 2004, Edition 2/3 Lichtschlauch auf Nadeln BAROCCO (Ausschnitt) 2004, 630 x 400 cm Teppichboden Installation im Neuen Kunstverein Aschaffenburg Courtesy Galerie Martina Detterer, Frankfurt
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STIPENDIEN 1993 1997 1998 2001 2002 2003 2004
2005 2006 2006/07
Artist in residence, Glasgow School of Art Stipendium des Research Institute for Inter-Culture, Seoul, Korea Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin, Haus Lukas, Ahrenshoop Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn Schloß Ringenberg Stipendium des Landes NRW Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur NRW Stipendium der Barkenhoff-Stiftung, Künstlerhäuser Worpswede Artist in residence, The Chinati Foundation, Marfa, Texas Reisestipendium der Kunststiftung NRW Casa Baldi Stipendium des Bundes, Olevano Romano, Italien Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, NRW Transfer-Stipendium, Türkiye-NRW, NRW-Kultursekretäriat
WERKE IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN Stadtsparkasse Köln (Papierarbeiten) Gerling Konzern, Köln (Papierarbeiten) Leopold Hoesch Museum Düren (Videoarbeit) Kunstmuseum Bonn (Installation) Sammlung des Landes NRW (Installation)
AUSSTELLUNGEN 2007 „white out”, Palais Thurn und Taxis, Bregenz, A (G) „best before ...” Neuer Kunstverein Aschaffenburg (G) „white out”, Stadtgalerie Saarbrücken (G) „Worpswunder”, Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen (G) 300 Jahre Dorotheum, Wien, Bodenzeichnung Transfer Türkije-NRW, Museum Bochum, Ludwig Forum Aachen Ausstellungshalle Zeitgenössische Kunst Münster Central Istanbul (G) Galerie Stefan Rasche, Münster (E) (G) Gruppenausstellung, (E) Einzelausstellung http://www.heikeweber.net
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VERNISSAGE
ANDREAS EXNER, HEIKE WEBER, MARTINA DETTERER, UND ULRICH ACKER
HEINZ BARTKOWSKI UND DR. ANNIKA GUSE UNTEN: HANS KOTTER UND BESUCHERINNEN
MICHAEL NITSCHE UND BERND REISS
HENRIKE HÖHN UND PROF. DR. ULRICH SCHOLLWÖCK
OBEN: CHRISTINE KUBATTA UND MARC V. CRIEGERN UNTEN: DR. KRISTIN UND DR. PETER GÜNTHER „UNS” (RALF EDELMANN, WALTER EUL UND JÖRG KOCH)
OBEN: RALF EDELMANN UND FRITZ BÖHM UNTEN: FERDINAND BÄHREN
DR. ILKA KNIESEL UND JÖRG KOCH MIT SOHN STEEN
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MAGDALENA BEETZ UND ELISABETH CLAUS
WA LT E R
E U L
„Sonnenrad”, Öl / Holz / Schlagmetall, ø 200cm
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BODEN LOS Heike Weber 2006, Permanentmarker auf PVC, 600 qm Kunsthalle Wien, A
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