Stephanie Guse
_Inhalt / Content Stephanie Guse: Groteske Welt - Realitätsverschiebungen (Sven Drühl) ................................................. 4 Stephanie Guse: A grotesque World - Shifting Reality (Sven Drühl) . . 6 1:6 / 1:6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joeland / Joeland . . . . . . . . . . . . . . MS München 24 / MS München 24 . Teller / Plates . . . . . . . . . . . . . . . . Ohne Worte / Without Words . . . . . Blüten / Blossoms . . . . . . . . . . . . . Trophäen / Trophies. . . . . . . . . . . . Stills / Stills . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Biografie / Biography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
_Dieser Katalog wurde mit Mitteln des Programms der Bayerischen Staatsregierung für Künstler und Publizisten gefördert.
------------------------------------------------------------------------------------------------------Herzlichen Dank / Special Thanks Elisabeth Claus, Sven Drühl, Ralf Edelmann, Heiko Fuchs, Annika Guse und Visnja Pavicic
_Impressum _Herausgeber Neuer Kunstverein Aschaffenburg _Text Sven Drühl (Berlin) _englische Übersetzung Visnja Pavicic, Annika Guse and James (Wien) _Fotos HIER OBEN, Design- & Kunstkonzepte (Aschaffenburg) _Gestaltung HIER OBEN, Design- & Kunstkonzepte (Aschaffenburg) _Druck DruckPunkt (Aschaffenburg) © 2004 Neuer Kunstverein Aschaffenburg
_4 Inhalt/Dank/Impressum
Werbem채del 5_
_Stephanie Guse: Groteske Welt - Realitätsverschiebungen (Sven Drühl) Die Welt von Stephanie Guse scheint noch in Ordnung zu sein. Ihr Werk besteht aus nettem Barbie-Spielzeug, Handtaschen, Schmuck und bemalten Tellern. Auf den ersten Blick ist also jeder Gegenstand Teil einer Mädchen- bzw. Märchenwelt, in der alles an seinem Platz ist und kein Unmensch bestrebt ist, diese Welt aus den Angeln zu heben. Allerdings nur auf den ersten Blick. In Wirklichkeit dreht sich in Guses Arbeiten nämlich alles um Realitätsverschiebungen. Stets gibt es auf inhaltlicher Ebene Nuancen der Abweichung, des Unstimmigen und Paradoxen. Und bezogen auf das Material zeigt Guse den Mut zum peinlich besetzten, uncoolen, sie feiert den Trash-Appeal, das Schräge und Versponnene.
Wandteller/ Wallplate
Regale/ Shelves
_6 Groteske Welt - Realitätsverschiebungen
Ihr Herz schlägt zum Beispiel für die Bauernmalerei, ein tradiertes Genre des Kunsthandwerks, bei dem die farbenfrohen ornamentalen Verzierungen bevorzugt auf Schränke, Tische oder auch Geschirr aufgebracht werden. Guse ironisiert und modernisiert dieses verstaubte Formenspiel. Zum einen ist ihre Art der Motivik nur eine ironische abstrakte Adaption, sie kleckst sozusagen ein farbenprächtiges Allerlei, denn sie hat verstanden, dass es nur einiger Andeutungen bedarf, um den Eindruck von virtuoser Ornamentik zu erwecken. Es geht ihr nicht um die detailverliebte, schlicht-akkurate Malerei der versierten Kunsthandwerker, sondern vielmehr um den Bezug zur Abstraktion, zur Form-Ahnung. Sie übt sich in der Simulation, allerdings nicht im Kontext der hippen Neuen Medien, sondern gerade und auch das ist Strategie, in einem Kontext, der alles andere als angesagt - man könnte sogar sagen verpönt -ist. Guse weitet ihre spezielle Form der postmodernen Bauernmalerei auf Gegenstände des Alltags aus, sie überprüft quasi die Verträglichkeit und Gültigkeit des Genres im Hier und Jetzt, indem sie ihr Schmuckwerk auf billige Plastikteller, auf Mülltonnen und Putzeimer und sogar auf einen Lady-Shaver überträgt. Sie verweist darauf, dass sich alles besser in die kapitalistische Warenwelt einfügt, wenn es nur die richtige Oberfläche besitzt. Und warum sollte man nicht einmal die Zielgruppe der traditionsbewussten Landbevölkerung ins Auge fassen? Alles Fake! Ebenfalls Realitätsverschiebungen behandelt ihre Serie „1:6“. Der Titel verweist auf den Maßstab von Barbiepuppen-Utensilien. Diese entsprechen exakt 1/6 der Größe von Gegenständen der Erwachsenenwelt, die von DIN-Normen und Funktionalitätsansprüchen dominiert wird. In der quietschig-bunten Barbiewelt ist dagegen alles kleiner - nur damit will sich die Künstlerin nicht abfinden, sie rettet die geliebten Gegenstände der Kinderzeit hinüber in die wirkliche Wirklichkeit. Dazu hat sie diverse Dinge einfach um den Faktor 6 vergrößert, sie wirken gleichsam wie aufgeblasen. Die unhandlichen, entfunktionalisierten Gegenstände sind ganz deutlich nicht in der Alltagswelt situiert, der Kamm ist klobig und plump, man kann ihn nur schwerlich zum Haarekämmen benutzen, Tasche und Kamera sehen
vollends aus, wie von einem anderen Stern. Zur Abrundung der Irritation hat Guse die Gegenstände in reale Inszenierungen eingebaut. In einer Polaroid-Fotoserie agiert ein kleines Mädchen voller Freude mit eben diesen überdimensionierten BarbieUtensilien. Polaroids erheben einen Realitätsanspruch, den herkömmliche Fotos heute, aufgrund der Manipulationsmöglichkeiten durch Programme wie Photoshop, längst nicht mehr besitzen. Bei Polaroids ist die nachträgliche Bearbeitung unmöglich. Und trotzdem gilt für die vorliegende Fotoserie: Alles Lüge. Das Überformat scheint Guse zu faszinieren, deshalb hat sie die Strategie des Zooms aus der Serie „1:6“ noch auf eine Schmuckreihe ausgeweitet. Wiederum verwendet sie völlig ungeniert ein Material, das eher auf Bastelkurse denn auf moderne Kunst verweist: Salzteig. Aus diesem formt Guse Ohr- und Fingerringe, Ketten und Anhänger, die wiederum an eine Spielzeugwelt erinnern. In der Übergröße liefern sie jedoch nur eine groteske Verzerrung eben dieser ab. Dass Guse ihre Vorliebe für Realitätsverschiebungen nicht nur bei selbst hergestellten Gegenständen auslebt, zeigt sie in der Fotoserie „Joeland“. Hier ist es ihr Blick fürs Detail, für das Groteske des Alltags, der sie leitet. Denn manchmal schreibt das Leben eben den skurrileren Plot und formt die kurioseren Dinge. Guse hat auf einem Campingplatz in Irland Sitzgelegenheiten abgelichtet, die der Besitzer, nicht in künstlerischer, doch in pragmatischer Absicht aus gefundenen und umfunktionierten Materialien hergestellt und über das Gelände verteilt hat. Überall finden sich sozusagen Outdoor-Skulpturen mit achtziger Jahre Charme. Sie erinnern direkt an Kunstwerke von zeitgenössischen Künstlern, die mit dem Thema Möbel auseinandersetzen, wie etwa Urs Fischer oder Franz Burkhardt. Nur, die hier präsentierten Sitzgelegenheiten wurden eben nicht von einem Künstler geschaffen. Erst Guse erhebt die Tische, Stühle und Bänke durch ihre Setzung in den Kunstkontext, lenkt den Blick auf die Frage nach dem Produzenten und ob denn immer ein wie auch immer gearteter Wille zur Kunst für die Kunstproduktion notwendig sei. Zuletzt möchte ich noch kurz auf eine Serie - die Stillleben - von Stephanie Guse eingehen. Wiederum umspielt sie ein tradiertes Genre, gleichsam eine kunsthistorische Gattung - allerdings eine, die heute in der zeitgenössischen Kunst eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle mehr spielt. Guse widmet sich also erneut einem inhaltlich eher peinlich besetzen Sujet. Und dennoch gelingt es ihr, dem Stillleben eine neue, spannende Facette hinzuzufügen: die Lüge. Auf ihren Stillleben ist nichts, was es zu sein scheint. Weder ist der Steinbockschädel echt, noch das Geschirr oder die Speisen. Der Schädel ist aus Klebeband nachgeformt, der Teller ist einer von Guses bemalten Plastiktellern, Früchte und Blumen sind aus Kunststoff und was aussieht wie leckeres, auf einem Teller dargebotenes Essen besteht aus fein drapiertem Klebeband. Sie
Joeland
Vanitas
Groteske Welt - Realitätsverschiebungen 7_
verwendet einen Bembel für Äppelwoi statt einem prunkvollen, schmuckbesetzten Becher. Ausgeleuchtet hat Guse diese Billig-Stillleben jedoch, als handle es sich um eine Darreichung, mit der sie die Götter gnädig stimmen möchte. Pathos trifft auf Trash - Lüge auf Wahrheit. Bei Guse handelt es sich eine hochgradig subversiv agierende Realitätenvermittlerin. — _Stephanie Guse: A grotesque world - Shifting Reality (Sven Drühl) Stepanie Guse's world seems to be highly ordered. Her work consists of nice barbie-toys, hand-bags, jewellery and decorated wallplates. At first sight everything is part of a girl’s fairy-tale world, in which everything has its place and nothing gets in the way. Realistically, it is all about shifting reality. There are always nuances of deviation, discrepancy and paradoxical elements. When it comes to material, Guse dares to be awkward and uncool. She celebrates the appeal of trash, meditativeness and a head-in-theclouds attitude to life. Wandteller/ Wallplates
Mülleimer / Garbage Cans
Her heart is set on rustic decorated wall-plates, a traditional arts and crafts genre, which places colourful floral ornaments on cupboards, tables or wooden plates. Guse ironises and modernises this old-fashioned design. Her motive is an abstract ironic adaption — she composes a medley of colourful blots, imitating virtuoso ornaments. She is not into detail-loving arts and crafts, but into abstraction and feeling shape. Nevertheless, she practises simulation, not in the context of the fashionable new media, but in a context which is consciously not up-to-date – even frowned upon. Guse broadens her special form of postmodern rustic arts and crafts to include common things. She investigates the current validity and sociability of that genre placing her decoration on cheap plastic-plates, garbage cans, plastic buckets and even on a lady-shaver. She points to the fact that everything fits better if it has the right cover. Imagine the target group of tradition-loving country people! It is all a fake! The series „1:6“ is based on shifting reality as well. The title hints at the ratio (1:6) of a Barbie-doll’s body in relation to the average size of an adult. Based on that relation one can transfer the doll’s accessories into our world, which is dominated by norms and function. In that cheerfully-coloured Barbie-world, everything is small, but the artist doesn't accept that fact. She brings the beloved toys of her childhood into today’s reality. She enlarges the equipment by a factor of 6, which makes them look puffed up. The unwieldy and non-functional objects cannot be situated in our everyday life. The comb is bulky and clumsy,
_8 A grotesque world - Shifting Reality
which makes it difficult to use. A hand-bag and a camera look like they are from another planet. To round off the effect Guse puts the accessories in realistic settings. A polaroid photo-series shows a young woman looking like a little girl and happily presenting the oversized utensils. Polaroids claim to be real, which photography today still can’t because of all the possibilities to manipulate that programmes like Photoshop give. Polaroids can’t be manipulated. Nevertheless it is a lie! The oversized format seems to fascinate Guse, who enlarges her artistic range by applying her zoom strategy onto jewellery. Once more she nonchalantly uses material which reminds the viewer more of homemade handcraft than of modern art i.e. saltdough products. She moulds earrings and fingerings, necklaces and pendants, which are reminiscent of toys, though they look like grotesque contortions. The photo series „Joeland” shows Guse's preference for shifting reality in a ready-made context. In this case it is her sense of detail and the grotesque things in everyday-life which stimulate her work, sometimes it is life itself writing the ludicrous plot and shaping bizarre things. Guse took photos of seats on an Irish campground. The seats are built out of found and converted materials and placed over the whole site by the owner without any artistic intention. They look like outdoor-sculptures with an 80's charm and remind one of artwork by contemporary artists who use furniture, like Urs Fischer or Franz Burkhardt. Although these seating-objects haven't been created by an artist — it is Guse who puts them in an artistic context with her setting and poses questions about the producer. and asks In general she asks, if a desire to create is necessary for the production of art. Finally I’d like to come to the series of still-lifes by Stephanie Guse. Once more, she is playing with a traditional genre, as it were an art-historical genre, although one barely playing a role in contemporary art. Again, she tends to work with an embarrassing theme; nevertheless she succeeds in enriching it with a thrilling new facet: the lie. Nothing in her still-life is like it seems. Neither the skull, nor the plates or the food. The skull is moulded from tape; the table-wear is borrowed from Guse's plastic-plates; fruit and flowers are made of plastic and the appetizingly presented food is made of fly-paper. She uses a tacky „Bembel” pitcher for apple-wine instead of a splendidly decorated one. Nevertheless, the lighting of this cheaply constructed still-life suggests Guse wants to beg for divine favour.
Joeland
Früchtestilleben / Still life with fruits
Pathos meets trash - falsehood meets truth. Guse is a highly subversive agent of reality.
A grotesque world - Shifting Reality 9_
Seite 8 Kamm Silikon, Pigmente, 30,5 x 6 x 1,3 cm, 1996 tasche (Originalobjekt) Originalgröße, von der Firma Mattel Seite 9 Kamm (Originalobjekt) Originalgröße, von der Firma Mattel Kamera (Originalobjekt) Originalgröße, von der Firma Mattel — vergrößerte Kamera siehe Seite 13 Tasche Silikon, 12 x 37 x 2 cm, 1996 Page 8 Comb silicon, coloured pigments, 30,5 x 6 x 1,3 cm, 1996 Bag (Original) original size, Mattel Company Page 9 Comb (Original) original size, Mattel Company Camera (Original) original size, Mattel Company Bag silicon, coloured pigments, 12 x 37 x 2 cm, 1996
_10 1:6
_12 1:6
Seite 12 Schuh Zeichnung, 18 x 20,7 cm, 1996 Seite 13 Frisiertische Cibachromes, je 29 x 43 cm, 1996 Page 12 Shoe drawing, 18 x 20,7 cm, 1996 Page 13 left side Dressers cibachromes, each 29 x 43 cm, 1996
1:6 13_
Seite 12/13 Haus (Teile, schematisch) Zeichnung, 100 x 70 cm, 1996 Seite 12 Haus (Detail) Aquarellzeichnung, 21 x 13 cm, 1996 Seite 13 rechts Think Pink Polaroids, je 10,7 x 9 cm, 1996
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Page 12/13 House (Scheme of Components) drawing, 100 x 70 cm, 1996 Page 12 House (Detail) drawing, 21 x 13 cm, 1996 Page 13 right side Think Pink polaroids, 10,7 x 9 cm each, 1996
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_16 1:6
Seite 14 oben Kette Salzteig, Straß, Farbe, 10 x 24 x 1 cm, 1996 Seite 14 unten Anhänger Salzteig, Farbe, 10 x 13 x 1 cm, 1996 Seite 15 oben Ohrringe I Salzteig, Straß, Farbe, 3 x 10 x 10 cm, 1996 Seite 15 mitte Ohrringe II Salzteig, Farbe, 11 x 3 x 1 cm, 1996 Seite 15 unten Ring Salzteig, Straß, Farbe, 7 x 3 x 3 cm, 1996 Page 14 top Collier salt-dough product, strass, paint, 10 x 24 x 1 cm, 1996 Page 14 bottom Pendant salt-dough product, paint, 10 x 13 x 1 cm, 1996 Page 15 top Earrings I salt-dough product, strass, paint, 3 x 10 x 10 cm, 1996 Page 15 middle Earrings II salt-dough product, paint, 11 x 3 x 1 cm, 1996 Page 15 bottom Ring salt-dough product, strass, paint, 7 x 3 x 3 cm, 1996
1:6 17_
_18 Joeland
Joeland_ am Lough Derg in County Clare/Irland. — Joeland_ situated at the lake Lough Derg in County Clare/Ireland.
Mobile Home/Joeland Fotografie, 23 x 15 cm, 2000 Mobile Home/Joeland c-print, 23 x 15 cm, 2000
Joeland 19_
_20 Joeland
2
Tische und B채nke/Joeland, Fotografien, 60 x 50 cm, 2000 Tables and Benches/Joeland, c-prints, 60 x 50 cm, 2000
Joeland 21_
_22 Joeland
Mobile Homes/Joeland Fotografien, 23 x 15 cm, 2000 Seite 22/23 Hafen/Joeland Fotografie, 23 x 15 cm, 2000 Mobile Homes/Joeland c-prints, 23 x 15 cm, 2000 Page 22/23 Harbour/Joeland c-print, 23 x 15 cm, 2000
Joeland 23_
_24 Joeland
Joeland 25_
oben Taschenbuch/Hochseegefühle, Reiselektüre als Inspiration zum Spiel unten Boarding Cards, Die Eintrittskarte zum Spiel Konzeption und Grafik: Dennis Henneberg und Stephanie Guse top Paperback/High Seas Feelings, Travel Guide bottom Boarding Cards, Admission ticket for the play Concept and graphics: Dennis Henneberg and Stephanie Guse
MS München 24_ ist eine Performance für eine unbegrenzte Anzahl von Teilnehmern, deren Alter unerheblich ist. Es handelt sich hierbei um ein virtuelles Kreuzfahrtschiff, auf dem die Beteiligten eine Reise antreten. Die multimediale Installation bestehend aus Kulissen, Geräuschen, Licht und Kostümen wurde zum ersten Mal in einer Wohnung in der Münchenstraße 24 in Braunschweig installiert. Aufgrund der Tatsache, daß die meisten Menschen noch nie an einer Kreuzfahrt teilgenommen haben, aber durch Werbung und Fernsehserien (Traumschiff, Loveboat, ...) mit dem Thema und den Klischees vertraut sind, sollen die Teilnehmer ihre eigene Rolle wählen und gestalten. Eine Anleitung dazu gibt das Taschenbuch „Hochseegefühle”, welches mittels kleiner Geschichten und Illustration in die Atmosphäre und Rahmenhandlung vom Leben an Bord einführt. Eine festgelegte Rolle ist die eines oder mehrerer Hobbyfilmer, die das Geschehen aus ihrer Sicht als „Urlaubsfilm” festhalten. Ihre Rolle ist sehr wichtig, da durch sie die Teilnehmer ihre eigene Rolle während der „Traumreise” erstellen und beeinflussen können. Die Arbeit, basierend auf einer Idee von Katrin Funcke und Stephanie Guse, wurde 1996 mit Hilfe von zahlreichen Design- und Kunststudenten und ihren Professoren in die Tat umgesetzt. Der dokumentierte Film ist das Ergebnis der Performance und wurde von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig unterstützt. — MS München 24_ is a performance made for an unlimited number of players of any age. It is a virtual cruise liner, on which the players are invited to join a journey. This multi-media installation consists of scenery, sound, light and costumes and was first installed in the Münchenstraße 24 in Braunschweig/Germany. Based on the fact, that most people know cruises only from tv-series, the players have to choose and design their role aboard by themselves. In addition everybody gets the book „Hochseegefühle” as a source of inspiration with its stories and illustrations about life on a luxury cruise liner. A fixed role is the amateur-filmer, who documents the play from his point of view. There can be one or more filmers at the same time. The filmmaterial is very important, because it can be influenced by all the players and they produce their own idea of a „cruiser’s dream”. The work based on an idea by Katrin Funcke and Stephanie Guse was realized in 1996 in cooperation with a large number of students and professors of design and fine art. The documented film is the result of that event and was sponsored by the Academy of Fine Arts Braunschweig.
_26 MS München 24
Innenseiten/Hochseegefühle Text: Jörg Sundermann Illustration: Katrin Funcke Pages/High Seas Feelings Text: Jörg Sundermann Illustration: Katrin Funcke
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Seite 26+27 the making of MS München 24 - Die Jungfernfahrt Seite 28+29 MS München 24 - Die Jungfernfahrt Videofilm, 18 min 13 sec, 1996 Idee: Katrin Funcke und Stephanie Guse — Kamera: Wolf Bosse und Holger Jacquet — Kulissen: Michael Lehner und Thies Krüger Darsteller: Studenten & -innen der HBK Braunschweig — gefördert von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
_28 MS München 24
Page 26+27 the making of MS München 24 - Die Jungfernfahrt Page 28+29 MS München 24 - The Maiden Voyage Video, 18 min 13 sec, 1996 Idea: Katrin Funcke and Stephanie Guse — Camera: Wolf Bosse and Holger Jacquet — Scenery: Michael Lehner and Thies Krüger Actors: students of the Academy of Fine Arts Braunschweig — supported by the Academy of Fine Arts Braunschweig
MS München 24 29_
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_30 MS München 24
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MS M端nchen 24 31_
_32 Teller
Teller_ in Zusammenarbeit mit Trixi Dahm. — Plates_ in cooperation with Trixi Dahm.
Seite 30 Objekt/Teller Keramik weiß glasiert, 40 x 28 x 10 cm, 1997 Seite 31 Objekte/Teller Ton, 1997 Page 30 Object/Plates glazed ceramics, 40 x 28 x 10 cm, 1997 Page 31 Objects/Plates clay, 1997
Teller 33_
_34 Teller
Seite 32 Objekte/Teller Keramik weiß glasiert, verschiedene Größen, 1997 Seite 33 Objekt/Teller Keramik weiß glasiert, 40 x 28 x 10 cm, 1997 Page 32 Objects/Plates glazed ceramics, different sizes, 1997 Page 33 Object/Plates glazed ceramics, 40 x 28 x 10 cm, 1997
Teller 35_
1985 1981
1986
1991
1992
1990 1991
1996 1995
1996 1996
1999
2000 Ohne Worte/Passfotos je 3,5 x 4,7 cm, 1981 – 2003 (work in progress) Without Words/Passportphotographs 3,5 x 4,7 cm each, 1981 – 2003 (work in progress)
_36 Ohne Worte
1989 1987 1988
1989
1992 1994 1992
1997 1999 1999 1998
2003 2000 2001
Ohne Worte 37_
_38 Bl端ten
Seite 36 Wandteller Kunststoffteller und Farbe, 32 cm, 1999 Seite 37 Zeichnungen Bunststift auf Papier, 1999 Ladyshaver und Kisten Kunststoffobjekte und Farbe, 1999 Page 36 Wallplate plastic plates and paint, 32 cm, 1999 Page 37 Drawings pencil on paper, 1999 Ladyshaver and Boxes plastic objects and paint, 1999
Blüten 39_
Wandteller Kunststoffteller, Lack, ca. 23 cm, 1999 Wallplates plastic plates and paint, approx. 23 cm, 1999
_40 Blüten
In der Ausstellung Zeichnung auf Papier, 21 x 29,7 cm, 1999 At the Exhibition drawing, pencil on paper, 21 x 29,7 cm,
_42 Bl端ten
Bl端ten 43_
_44 Troph채en
Seite 42 Longhorn Klebeband und Fr체hst체cksbrett, 100 x 70 x 30 cm, 1999 Seite 43 Kleine Troph채en Klebeband, Holz und Pappe, 15 x 25 x 3 cm, 1999 Page 42 Longhorn adhesive tape and wood, 100 x 70 x 30 cm, 1999 Page 43 Small Trophies adhesive tape, wood and paste, 15 x 25 x 3 cm, 1999
Troph채en 45_
_46 Troph채en
Seite 44 Bezoarziege Kreppklebeband und Fr체hst체cksbrett, 40 x 50 x 30 cm, 1999 Seite 45 Elefant Kreppklebeband, 70 x 40 x 40 cm, 1999 Page 44 Goat adhesive tape and wood, 40 x 50 x 30 cm, 1999 Page 45 Elephant adhesive tape and wood, 70 x 40 x 40 cm, 1999
Troph채en 47_
_48 Stills
Seite 46 Blumenstillleben (Detail) Seite 47 Blumenstillleben Fotografie, 60 x 50 cm, 1999 Page 46 Flowers (detail) Seite 47 Flowers c-print, 60 x 50 cm, 1999
Stills 49_
Seite 48 Hirsch Himmel Zwei Pudel Landschaft Pudel Landschaft Giraffe Farbfotos, verschiedene Größen, 1999-2000 Seite 49 Pudel (Detail) Farbfoto, 60 x 50 cm, 1999 Page 48 Deer Heaven Two Poodles Landscape Poodle Landscape Giraffe c-prints, different sizes, 1999-2000 Page 49 Poodle c-print, 60 x 50 cm, 1999
_50 Stills
Stills 51_
_52 Stills
Fenster Fotografie, 25 x 20,5 cm, 2000 Windows c-print, 25 x 20,5 cm, 2000
Stills 53_
_54 Stills
Seite 52 Vanitas (Detail) Fotografie, 50 x 60 cm, 1999 Seite 53 Spinnenappartement Fotografien, je 27 x 18 cm, 1999 Page 52 Vanitas (detail) c-print, 50 x 60 cm, 1999 Page 53 Spider’s Apartment c-prints, 27 x 18 cm each, 1999
Stills 55_
Stephanie Guse 1971 * in Bielefeld 1992-1998 Studium Grafik-Design, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (Diplom) 1996-2000 Studium Freie Kunst, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Johannes Brus und Städelschule Frankfurt bei Georg Herold und Heimo Zobernig (Akad. Abschluß)
1999/00 2004 2004
1994 1995 1997 1999 1999 2000 2001 2002 2003 2004
_56 Biografie
Stipendien + Förderungen ERASMUS-Stipendium National College of Art and Design, Dublin, Irland Barkenhoffstipendium, Künstlerhäuser Worpswede Katalogförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Ausstellungen Pony & Kleid Studiogalerie Braunschweig MS München 24 Studiogalerie Braunschweig Deutsch-Italienisches Filmfest Tarent, Italien Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien DB Aschaffenburg Kreuze Fluxeum, Wiesbaden Noch schöner Fahrradhalle, Offenbach a. Main Surprise Fahrradhalle, Offenbach a. Main Kompost 5 Osmotischer Raum, Aschaffenburg Selbst Marburger Kunstverein Teilweise vorläufig Neuer Kunstverein Aschaffenburg (Debutantenausstellung)
Stephanie Guse 1971 * in Bielefeld 1992-1998 Graphic-Design studies, Academy of Fine Arts Braunschweig (diploma) 1996-2000 Fine Art studies, Academy of Fine Arts Braunschweig - Johannes Brus - and Academy of Fine Arts Frankfurt - Georg Herold and Heimo Zobernig - (diploma)
1999/00 Design, 2004 2004
Scholarships ERASMUS-scholarship at National College of Art and Dublin, Ireland Barkenhoff-scholarship, Artists in Residence Worpswede Catalogue Beneficial of the Bavarian Ministery of Science, Research and Fine Arts
1994 1995 1997 1999 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Exhibitions Pony & Kleid Studiogalerie Braunschweig MS München 24 Studiogalerie Braunschweig Deutsch-Italienisches Filmfest Tarent, Italien Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien DB Aschaffenburg Kreuze Fluxeum, Wiesbaden Noch schöner Fahrradhalle, Offenbach a. Main Surprise Fahrradhalle, Offenbach a. Main Kompost 5 Osmotischer Raum, Aschaffenburg Selbst Marburger Kunstverein Teilweise vorläufig Neuer Kunstverein Aschaffenburg (debutant)
Biography 57_
NEUER KUNSTVEREIN ASCHAFFENBURG e.V.