Pride Magazin 2015

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PRIDE

MAGAZIN 2015

DAS VOLLE PROGRAMM DER PRIDE WEEK // MIT PARADE, STRASSENFEST UND PARTYS


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EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN

LIEBE LESER, ganz schön aufregende Zeiten sind das: Im katholischen Irland wird per Volksabstimmung die vollständige Gleichstellung von Lesben und Schwulen beschlossen, und sogleich vermeldet die Zentrale in Rom den Weltuntergang: Im Vatikan nannte Kardinal-Staatssekretär 8ietro 8arolin das Votum f r die l‫ٺ‬nung der Ehe eine „Niederlage für die Menschheit“. Und die Deutschen? Finden mehrheitlich auch, dass die #ehefueralle endlich kommen muss. Nur Bundeskanzlerin Angela Merkel mauert, auch wenn der Bundesrat ihre Regierung unlängst zur Gleichstellung au‫ٺ‬orderte und der Landtag in Schleswig-0olstein ebenfalls für die Ehe-l‫ٺ‬nung stimmte – mit den Stimmen der CDU. Was sagt uns das? Der CSD wird weiter gebraucht! Nur wenn Lesben und Schwule ihre Forderung nach Gleichstellung auch weiterhin wirksam in die l‫ٺ‬entlichkeit tragen, wird sich etwas bewegen. Die Paraden sind in ihrer schillernden Vielfalt weiterhin eine hochpolitische Angelegenheit. Es geht um die Sichtbarkeit einer gesellschaftlichen Minderheit, um die ö‫ٺ‬entliche Präsenz unserer Forderungen und Ziele. Das diesjährige CSD-Motto „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan!“ legt den Fokus auf ein Grundlagenthema. Denn Bildung scha‫ٺ‬t Wissen, und Wissen ist die Beste Voraussetzung für die Akzeptanz von Vielfalt. Hier spielt die Schule eine zentrale Rolle, wo es bei der Sexualaufklärung noch viel zu tun gibt. Lehrerinnen und Lehrer müssen in der Lage sein, o‫ٺ‬en über <hemen wie Homo- und <ranssexualität zu sprechen, vielfältige Rollenbilder und Familienmodelle im Unterricht zu behandeln. Hamburg ist dank eines fortschrittlichen Schulgesetzes schon weiter als andere Länder, doch es kommt eben auch auf die Umsetzung in der Praxis an. Und dass es auch hier

nach wie vor Gegenwehr gibt, hat die Demonstration der „Besorgten Eltern“ im Januar in Hamburg gezeigt. Wir freuen uns darauf, am 1. August wieder zehntausende Hamburgerinnen und Hamburger sowie Gäste aus Nah und Fern zum HAMBURG PRIDE 2015 begrüßen zu können. Es ist ein ermutigendes Zeichen für unsere ehrenamtliche Arbeit, dass die Resonanz auf unsere politische Parade, aber auch auf das Straßenfest und die vielen inhaltlichen Veranstaltungen im Pride House ungebrochen groß ist. Bedanken möchten wir uns bei allen, die unsere Arbeit tragen und unterstützen, bei unseren Mitgliedern, Sponsoren und Medienpartnern und allen anderen, die sich für die Ziele von Hamburg Pride e.V. engagieren. Wir wünschen Ihnen und Euch einen politischen und kraftvollen Christopher Street Daa 2015, aufregende und ausgelassene <age und Nächte, spannende Diskussionen und fröhliche Partys – und natürlich eine anregende Lektüre dieses Heftes.

Nicole Rüdiger Zweite Vorsitzende

Stefan Mielchen Erster Vorsitzender

DANKESCHÖN

www.skoda-zillmann.de SUPERIOR

RUBIN HAMBURG

Foto: Claus Bierbaum

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INHALT

START Editorial Inhaltsverzeichnis GruĂ&#x;wort Katharina Fegebank

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TITEL 06 08 10 12 13

Vielfalt-Demo in Hamburg Sex sells: Vielfalt-Gegner Sexualpädagogik: Let’s talk about sex Achtung und <oleranz: Vielfalt in Hamburg Reden wir darĂźber: Podium zur Vielfalt

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Sex sells: Vielfalt Gegner machen gegen Aufklärung mobil.

KAMPAGNE 14

Akzeptanz ist schulreif – Making-of

RELIGION 16 18

Gefährliche Praxis: Homo-Heiler Lesbisch, muslimisch, glßcklich: Portrait

Gefährliche Praxis: Homo-Heiler wollen Schwule umpolen.

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VIELFALT 20 22 23

Ehe fĂźr alle: Mutti will nicht <rans -Studie: Identität scha‍ٺ‏en BĂźcherhallen: Vielfalt erlesen

HAMBURG 24 26 27 28 29 30 31

JungLesbenZentrum: Portrait Stadtfßhrung queer durch St. Pauli Gängeviertel: Gaynosse werden 9ueer <ango: Jungs <anzen Ampelposse der AfD Vortrag: Geschichte schwuler Prostitution Open-Air-Kino zum CSD

HIV 32

Ausgrenzung ist Neunziger

CSD-HIGHLIGHTS 2015 34 36 37 38 40 42 46 47 48 49 50

HAMBURG PRIDE: Das Wichtigste auf einen Blick Familienfest: Interview mit Heather Peace Pride Night: <alk Show CSD-Parade: Bunt, laut, politisch StraĂ&#x;enfest: Drei <age feiern BĂźhne: Drei <age im mberblick Pride Dance im Edelfettwerk Electro Pride im Bunker Regenbogentag auf dem DOM Lips Die Nacht der Verzauberten Pride House im mberblick

FORDERUNGEN 52

Die politischen Forderungen zum CSD 2015

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Premiere auf dem Hamburger DOM: der erste Regenbogentag.

Das komplette Programm des HAMBURG PRIDE im Ăœberblick.

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AGENDA 54

Veranstaltungskalender: Alle <ermine zum Hamburg Pride 2015

HAMBURG PRIDE e.V. 64 66 66 4

Selbstdarstellung: FĂźr Akzeptanz und Vielfalt HAMBURG PRIDE sagt Danke! Impressum pride magazin 2015

Foto DOM: Henning Angerer, Foto Parade: Martin Stiewe


„Es ist Zeit fĂźr die vollständige und umfassende rechtliche Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare.“

GruĂ&#x;wort der Schirmherrin

LIEBE GĂ„STE DER

PRIDE WEEK, es Zeit fĂźr die vollständige und umfassende rechtliche Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare. Uns als Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und mir als Senatorin fĂźr Gleichstellung ist es ein wichtiges Anliegen, die LSB<I-Community in Hamburg zu unterstĂźtzen. Gemeinsam mit den Interessenvertretungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen werden wir einen Hamburger Aktionsplan erarbeiten. Verschiedene Einrichtungen werden von uns gefĂśrdert: das Magnus-Hirschfeld-Centrum, der schwule Infoladen Hein Fiete e.V. und der Verein Intervention. Unter anderem beraten sie Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und Vieles wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten er- intergeschlechtliche Menschen. DarĂźber hinaus leisten viele weitereicht. Aber noch immer wird die Vielfalt von sexueller Orientie- re Organisationen wichtige Arbeit. rung und geschlechtlicher Identität nicht immer und nicht Ăźberall als selbstverständlich empfunden. Das zeigen die Proteste gegen Mein besonderer Dank gilt den Organisator_innen der Pride die Aufnahme der <hemen in die Lehrpläne der Schulen in Ba- Week. Dank ihnen kann Hamburg einmal zeigen, dass es eine toden-WĂźrttemberg. Das zeigen auch, wie mir aus der Community lerante, welto‍ٺ‏ene, bunte Stadt ist, in der jeder willkommen ist. berichtet wird, die wieder zunehmenden homophoben Ă„uĂ&#x;erungen und mbergri‍ٺ‏e in unserer Stadt. Und natĂźrlich zeigt das auch Ihre die <atsache, dass die Ehe in Deutschland noch immer nicht fĂźr alle Menschen geÜ‍ٺ‏net ist. Hier hat das klare Votum in Irland der Diskussion in Deutschland neuen Vorschub geleistet. Das wollen wir nutzen. Deshalb setzt sich Hamburg auf Bundesebene fĂźr die vollständige l‍ٺ‏nung der Ehe ein. Hamburg ist immer Vorkämpferin fĂźr die volle gesellschaftliche Anerkennung von Paaren gleichen Geschlechts gewesen. Die ‚Hamburger Ehe‘ Ende der Katharina Fegebank, Schirmherrin des HAMBURG PRIDE 2015 Neunziger Jahre war ein erster Schritt auf diesem langen Weg, das Zweite BĂźrgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Lebenspartnerschaftsgesetz des Bundes 2001 ein weiterer. Jetzt ist Senatorin fĂźr Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung die Bedeutung dieser Veranstaltung geht Ăźber die eines vergnĂźglichen StraĂ&#x;enfestes weit hinaus. Der HAMBURG PRIDE anlässlich des Christopher Street Days macht sichtbar, dass verschiedene Lebensweisen unsere Gesellschaft ausmachen, es aber nach wie vor Ungleichbehandlungen gibt. Damit leistet er einen erheblichen Beitrag fĂźr mehr Verständnis, Akzeptanz und Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben und Bisexuellen sowie von trans- und intergeschlechtlichen Menschen. Daher ist es mir als Senatorin fĂźr Gleichstellung eine besondere Freude, die Schirmherrschaft zu Ăźbernehmen.

Foto: Helen Fischer

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TITEL

Ein ungemütlicher Wintertag in Hamburg: Rund 1.000 Menschen demonstrierten am 24. Januar 2015 auf dem Hansaplatz in Hamburg friedlich für sexuelle Vielfalt und gegen die parallel stattÅndende Versammlung der „besorgten Eltern“. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis der Hamburger Community, aus Politik und Gesellschaft. Später stellten sich Gegen-DemonstrantInnen am Hauptbahnhof der Eltern-Demo in den Weg, zu der sich rund 100 Menschen eingefunden hatten. Nachdem die Polizei zunächst mehrere Stunden hilÆos herumstand, saßen anschließend Schlagstock und Reizgas umso lockerer. Statt eine weitere Eskalation zu vermeiden und die Versammlung aufzulösen, prügelten die Beamten den „besorgten Eltern“ den Weg zum Rathausmarkt frei, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.

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Foto: Torsten von Beyme-Wittenbecher


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TITEL

SEX

SELLS Vielfalt-Gegner warnen vor einer zeitgemäßen Aufklärung. Für sie ist das „Regenbogen-Propaganda“

Die Ansage war deutlich: „Wir wollen keinen Porno-Unterricht!“, rief der ehemalige Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Nikolaus HauÆer am 24. Januar auf dem Hamburger Rathausmarkt aus. Er war einer der Redner auf der Kundgebung der „besorgten Eltern“, die von der Polizei gewaltsam durchgesetzt wurde. „Porno-Unterricht“ gibt es zwar nirgends. Doch Sex sells: Das gilt vor allem für die Gegner einer modernen Sexualpädagogik. Immer wieder wird auf den <ransparenten der Vielfalt-Gegner vor einer sogenannten „Frühsexualisierung der Kinder“ in Kitas und an Schulen gewarnt. Kindern würden, so die Behauptung, die perversen Sexualpraktiken von Schwulen und Lesben nahegebracht und sie würden zur Onanie angeleitet.

Beverfoerde ist Mitglied der CDU. Sie sieht die traditionelle Familie als gesellschaftliches Fundament bedroht: „Recht und Freiheit der Familie, die im Naturrecht begründet sind, Ånden nicht mehr die selbstverständliche Achtung, die ihnen zukommen.“ Beatrix von Storch sitzt für die AfD im Europaparlament. Sie behauptet, dass die EU eine „Sexualausbildung ab der Grundschule“ plane und „Masturbationslerneinheiten für 0- bis 4-Jährige“ fordere. Belege liefern beide nicht. Enge Kontakte gibt es zum französischen Pendant, der Bewegung „La Manif Pour <ous“, die in Frankreich Hunderttausende gegen eine l‫ٺ‬nung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf die Straße brachte. Auf den Zug ist aktuell auch die „Demo für alle“ aufgesprungen. Gleichwohl bleibt das Ziel bestehen, einen an Vielfalt orientierten Sexualkundeunterricht zu verhindern. Gern gesehener Gast auf den Demos ist die Journalistin Birgit Kelle. „Unsere Kinder bekommt Ihr nicht“ ist einer jener Sätze, mit denen sie etwa in Stuttgart die entsprechenden Pläne der grün-roten Landesregierung di‫ٺ‬amiert.

Dabei wird an keinem anderen Ort so häuÅg aufgeklärt wie an der Schule. 90 Prozent der Jugendlichen geben in der Studie „Jugendsexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an, Sexualaufklärung in der Schule gehabt zu haben. Dort wird vor allem über Schwangerschaftsverhütung und Prävention von Geschlechtskrankheiten geredet. So weit, so gut – und so wenig. Denn Kinder und Jugendliche wollen mehr wissen, weil verschiedene Formen der Sexualität in ihrem Alltag präsent sind. „Was die Landesregierungen in Baden-Württemberg, Niedersachsen und aktuell auch noch Schleswig-Holstein planen, ist nichts Das wollen die Gegner mit aller Macht verhindern. anderes als ein ungenierter Zugri‫ ٺ‬auf die Kinder ab der GrundSchlagkräftiger und weit besser vernetzt als die „besorgten Eltern“ schule“, behauptet die Journalistin, die in solche Äußerungen ganz ist die Bewegung „Demo für alle“. Dahinter verbergen sich Namen bewusst Missbrauchs-Konnotationen einÆießen lässt. O‫ٺ‬enbar ist wie Hedwig Freifrau von Beverfoerde und Beatrix von Storch. Von es schon zuviel, wenn ein Landesparlament wie das in Niedersach8

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Fotos: Torsten von Beyme-Wittenbecher, Stefan Mielchen


sen in einem Beschluss feststellt: „Die Schule hat den Auftrag, alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität anzunehmen und bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen. Das gilt auch hinsichtlich der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten und gleichgeschlechtlicher Lebensweisen.“ Studien der Antidiskriminierungsstelle des Bundes belegen, dass Kinder aus Regenbogenfamilien schon in Kindertagesstätten Erfahrungen mit Diskriminierung machen und dass fast 40 Prozent der Befragten aufgrund ihrer lesbischen, schwulen oder bisexuellen Lebensweise von anderen Kindern und Jugendlichen gemobbt wurden. In einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung berichten 7 Prozent der Befragten sogar von körperlicher Gewalt. Der Studie der Antidiskriminierungstelle des Bundes zufolge intervenieren zu wenige Lehrkräfte, wenn homophobe Schimpfwörter gebraucht werden. Nach Angaben der Kinder und Jugendlichen machen sich viele Lehrkräfte selbst über nicht geschlechtskonformes Verhalten lustig. Das besorgt o‫ٺ‬enbar nicht alle Eltern. „Nein zur sexuellen Regenbogenpropaganda in Schulen“ hieß es beispielsweise auf der Hamburger Eltern-Demo im Januar, auf der CDU-Mann HauÆer während seines bizarren Auftritts drohte: „Wir werden wiederkommen.“ Das hat in seinem Fall nicht geklappt: Im Februar wurde er aus der Hamburgischen Bürgerschaft hinaus gewählt.

FIL ME PRIDE AWA R D TA L K S UND KÜNSTLERIS CHE ACTS

2 0 : 3 0 U H R E M P FA N G 2 1: 3 0 U H R B E G I N N D E R O F F I Z I E L L E N CSD-ERÖFFNUNGSFEIER

SA M STAG 25. JULI SCHMIDTCHEN S P I E L B U D E N P L A T Z 21/ 2 2 23 UHR DIE OFFIZIELLE C SD -ERÖFFNUNGSPART Y SCH M I DTS TI VO LI Demo der „besorgen Eltern“ in Hamburg: Vielfalt ist für sie „Regenbogen-Propaganda“.

E I N T R I T T I N K L . PA R T Y: 2 5 € Z ZG L . V V K- G E B Ü H R T I C K E T S U N T E R W W W. A H O I - E V E N T S .T I C K E T S . D E


TITEL

LET‘S TALK ABOUT SEX Sexualpädagogik wirft viele Fragen auf. Hier gibt es ein paar Antworten

Die Fotos entstanden auf der Demo „Vielfalt statt Einfalt“ im November 2014 in Hannover.

Warum sollen SchülerInnen über Sex reden? Die Sexualpädagogik soll zu einem selbstbestimmten, verantwortlichen und gewaltfreien Umgang mit Sexualität befähigen. Im Aufklärungsunterricht wird meist über Schwangerschaftsverhütung und Geschlechtskrankheiten geredet. SchülerInnen wollen mehr wissen – darüber aber oft nicht mit LehrerInnen oder Eltern sprechen. Denn mit Erwachsenen über Sex zu reden ist oft peinlich. Deshalb gibt es externe Experten oder Schulaufklärungsprojekte wie beispielsweise Soorum und die Youth Worker der Aidshilfe in Hamburg. Hier können Jugendliche mit dafür ausgebildeten Gleichaltrigen in einem geschützten Rahmen über das sprechen, was sie bewegt. Ist es sinnvoll, Kinder oder Jugendliche mit Homosexualität zu konfrontieren? Sexualpädagogik soll Kindern und Jugendlichen ermöglichen, altersangemessen, zielgruppenorientiert und wertschätzend mit sich selbst und dem, was in ihrer Lebenswelt präsent ist, umzugehen. Junge Menschen nutzen alle möglichen Medien und kommen daher auch sehr früh mit vielen <hemen in Berührung. Wenn im Fernsehen über Conchita Wurst oder <homas Hitzlsperger berichtet wird oder in der Kita ein Kind erzählt, dass es zwei Mütter hat, dann sind diese <hemen präsent und rufen Fragen hervor, auf die Kinder und Jugendliche Antworten erwarten. 10

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Kann Sexualerziehung helfen, Vorurteile abzubauen? Sexualität ist ein wesentlicher Bestandteil der Persönlichkeit. Sie umfasst das Verhältnis zum eigenen Körper und zum Geschlecht. Zudem hat sie auch Auswirkungen auf die Liebes- und Lebensweisen von Menschen. Die pädagogische Begleitung beim <hema Sexualität lässt sich daher nicht künstlich in Körperaufklärung, Moralerziehung, Geschlechtserziehung und Prävention von sexuellen mbergri‫ٺ‬en aufteilen. Die Bearbeitung dieser <hemen bildet zusammen eine ganzheitliche Sexualpädagogik. Manche Kinder und Jugendliche werden gerade wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Besonderheit diskriminiert und sind gewalttätigen mbergri‫ٺ‬en ausgesetzt. Sie brauchen die Unterstützung und die Begleitung aller Lehrkräfte, Eltern und gegebenenfalls von Beratungseinrichtungen. Daher ist Sexualpädagogik auch Anti-Diskriminierungsarbeit. Kann Aufklärung vor Gewalt schützen? Bestandteil einer jeden sexualpädagogischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Vielfal, individuellen Grenzen, struktureller Macht und sexualisierter Gewalt. Sexualpädagogik ist in diesem Sinne immer Gewaltprävention, denn sie zielt auf die Stärkung von Jugendlichen. Kinder und Jugendliche sollten ihre eigenen Gefühle, ihre eigenen Grenzen bei sich und die der anderen wahrnehmen können und wissen, was sie wollen beziehungsweise was sie nicht wollen. Fotos: Stefan Mielchen


Was soll die Schule in der Sexualerziehung leisten? Sexualpädagogik reagiert in erster Linie auf Fragen der Kinder und Jugendlichen. Sie brauchen eine altersangemessene Aufklärung über körperliche und seelische Vorgänge. Dazu gehört auch, über sexuelle Vorgänge und Erfahrungen sprechen zu können und Wissen zu erhalten, um eigene Erlebnisse sowie ihr Umfeld besser einordnen zu können. Manche Jugendliche haben Fragen dazu, wie man sich im Internet vor Bloßstellung schützen kann, welche unterschiedlichen Familienformen es gibt oder zu gleichgeschlechtlichen Gefühlen und so weiter. Menschen sollen gestärkt werden, damit sie in der Lage sind, die lustvollen Seiten des Körpers, der Sinne, der Berührungen mit sich selbst und anderen zuzulassen. Dies ist wichtig, damit das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein wachsen kann. Menschen sollten bestärkt und befähigt werden das auszudrücken, was sie möchten und was sie nicht möchten. Haben die Eltern da nicht ein Wörtchen mitzureden? a! Sexualerziehung ist der Schule ebenso wie den Eltern als Aufgabe übertragen. Nicht alle Eltern sind gesprächsbereit und nicht in jedem Elternhaus Åndet Aufklärung statt. Es gilt also nicht nur das „Recht der Eltern“ aufzukären, sondern auch das Recht der Kinder, Antworten auf Fragen zu erhalten. PädagogInnen können hier eine hilfreiche Ergänzung sein beziehungsweise Ersatz bieten. Dieser Text basiert auf Empfehlungen der Gesellschaft für Sexualpädagogik. www.gsp-ev.de

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TITEL

ACHTUNG &

TOLERANZ Das Hamburgische Schulgesetz regelt die Sexualerziehung. Ist Akzeptanz hier schulreif?

Frühsexualisierung, Genderwahnsinn, Porno-Unterricht: Die Kampfbegri‫ٺ‬e der Vielfalt-Gegner könnten reißerischer kaum sein. Mit schulischer Wirklichkeit haben sie nichts zu tun. Während in Ländern wie Baden-Württemberg aktuell noch darum gerungen wird, wie die Bildungspläne mit dem Vielfalt-<hema in Einklang gebracht werden können, ist die Diskussion in Hamburg schon ein ganzes Stück weiter. Hier gilt der pädagogische Ansatz der „Akzeptanz der Vielfalt von sexuellen Orientierungen und Geschlechterfragen“, und er wird auch durch die aktuellen Debatten nicht in Frage gestellt. Das Hamburgische Schulgesetz legt in Paragraph 2 zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen fest, dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Achtung und <oleranz zu gestalten. Lehrerinnen und Lehrer sind dafür verantwortlich, dass Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechteridentität in ihrer Entwicklung unterstützt und im Schulalltag nicht diskriminiert werden. In Paragraph 6 des Hamburgischen Schulgesetzes wird außerdem dargestellt, dass Sexualerziehung <eil des Unterrichts ist und in diesem Rahmen neben biologischen auch soziale Aspekte aufgegri‫ٺ‬en werden. Auch das <hemenfeld Akzeptanz verschiedener Partnerschaftsformen, also beispielsweise homosexueller Beziehungen, wird in den aktuellen Hamburger Rahmenlehrplänen als Aufgabengebiet der Sexualerziehung ausdrücklich genannt. Ist Akzeptanz in Hamburg also längst schulreif ? Was auf dem Papier steht, muss natürlich auch 12

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angewendet werden. Das setzt allerdings die O‫ٺ‬enheit der Schulleitungen und der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer voraus, das <hema im Unterricht anzugehen. Damit ist es nicht immer weit her – häuÅg scheuen sich die Lehrkräfte, selbstbewusst und selbstverständlich mit den <hemen umzugehen. Hilfestellung bietet das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI). Es stellt Lehrerinnen und Lehrern zahlreiche Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und bietet auch schulinterne Fortbildungen an. Die Mitarbeiterinnen des LI bieten vielfältige Beratungsmöglichkeiten an: Vom Coming-out in der Schule über die Begleitung transsexueller Jugendlicher bis zum Umgang mit gleichgeschlechtlichen Eltern und deren Kindern Ånden Lehrkräfte hier viel Unterstützung. Auch die Zusammenarbeit mit dem Schulaufklärungsprojekt Soorum ist <eil des Pakets, Kontakte zu den Schwulen Lehrern oder der Elterninitiative Befah bestehen ebenfalls. Im Netz bietet das LI außerdem einen Methodenreader „Gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ an, der sich an alle Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte in der Sekundarstufe I der Stadtteilschulen und Gymnasien richtet. Er bietet fächerübergreifend Hintergründe und Handwerkszeug, um mit Schülerinnen und Schülern in der Pubertät über Sexualität, Beziehungen und Lebensformen ins Gespräch zu kommen, an deren Wünsche und Erfahrungen anzuknüpfen und sexuelle Vielfalt zu thematisieren. Und das Beste: Mit Frühsexualisierung, Genderwahnsinn oder Porno-Unterricht hat das alles nichts zu tun. Foto: fotolia.com


REDEN WIR

DARÜBER! Podiumsgespräch zur sexuellen Vielfalt im Pride House

Wenn es um die Vermittlung von Vielfalt im Sexualkundeunterricht geht, regt sich schnell Protest. Dabei werden die absurdesten Vorstellungen von Vielfalt-Gegnern verbreitet. Das am klassische Familienbild von Vater, Mutter und Kind wird eisern verteidigt. Gleichzeitig sind Homo- und <ransphobie nach wie vor feste Bestandteile in Klassenräumen, Freizeiteinrichtungen und auf Schulhöfen. Dabei kann leicht ein Klima gegenseitiger Feindseligkeit entstehen, unter dem nicht nur homo- und bisexuelle sowie transgeschlechtliche Jugendliche leiden, sondern alle. Zum diesjährigen CSD-Motto „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan!“ will Hamburg Pride in einem Podiumsgespräch im Pride House der Frage nachgehen, was dies in der Praxis konkret heißen kann: Welche Maßstäbe sind an eine zeitgemäße Sexualpädagogik anzulegen? Was bedeutet dies für die Umsetzung in der pädagogischen Praxis? Welche Voraussetzungen müssen in der Lehrerfortbildung und der Ausbildung von Ehrenamtlichen gegeben sein? Welche Denkmuster müssen überwunden werden, um Vielfalt vermittelbar zu machen? Wie ist der Widerstand „besorgter Eltern“ zu erklären, wie zu entkräften? Und ist überall Homophobie drin, wo Angst draufsteht?

Aufs Podium eingeladen sind: • • • • •

Prof. Dr. Elisabeth <uider (Soziologin) Ulli Klaum (Leiter der Akademie Waldschlösschen) Benjamin Kinkel (Landeskoordinator SchLAu NRW) Doreen Friebe (Youthwork Aidshilfe Hamburg) Gesa Grandt (ehemalige Genderbeauftragte des BDKJ Hamburg) Moderation: Stefan Mielchen (Hamburg Pride)

Podiumsdiskussion Sexuelle Vielfalt: Montag, 27. Juli, 19:30 Uhr, Pride House, An der Alster 40 Foto: Stefan Mielchen

DIE GLÜCKLICHSTEN BURGER & COCKTAILS DEINER STADT. - Hamburg (2x) - Bremen - Lübeck - Oldenburg pride magazin Besuch uns doch schon einmal auf facebook.

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KAMPAGNE

AKZEPTANZ

IST SCHULREIF Das Motiv zum CSD-Motto stammt von der Hamburger Agentur 2do

FOTOSHOOTING

Da hatten die Vertreterinnen der Hamburger Community mal wieder ganze Arbeit geleistet, als sie an einem Herbstabend des letzten Jahres das CSD-Motto 2015 ersannen: „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan“ sollte es heißen. Denn dass die Debatte um Bildungspläne und die Demonstrationen „besorgter Eltern“ auch in diesem Jahr ein wichtiges <hema sein würden, das war bei der MottoÅndung allen Beteiligten klar. Dass es sich bei dem CSD-Motto samt Unterzeile um einen nicht ganz unkomplizierten Claim handelte, wussten sie auch. Und dass er von kreativen Menschen in eine tolle Kampagne würde umgesetzt werden müssen, war ebenfalls allen bewusst. Nur wie? Und durch wen? Einer hatte die richtige Idee: Chris Voigt, Mitglied bei Hamburg Pride und Mediengestalter bei der Hamburger Werbeagentur 2do. Er hatte nicht nur bei der MottoÅndung mitdiskutiert, sondern nahm deren Ergebnis auch noch mit ins Büro und überzeugte seinen Chef, die Kampagne für Hamburg Pride zu erstellen – kostenfrei, versteht sich!

ERGEBNIS

NACHBEARBEITUNG 14

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„Akzeptanz, Gleichberechtigung und Menschwürde sind Werte, für die wir uns gerne einsetzen und unseren Beitrag leisten“, betont 2do-Geschäftsführer Peter Wölke. „Deswegen war es für uns eine

ABSTIMMUNG Fotos: Werbeagentur 2do


große Ehre, als Agentur das Key Visual und alle Werbemittel rund um den CSD in Hamburg gestalten zu dürfen.“ Von der IdeenÅndung bis hin zur fertigen Umsetzung verlief der Prozess in enger Zusammenarbeit mit Hamburg Pride. Gleich beim ersten Besuch in der Agentur am Millerntor wurden dem Vorstand mehrere Vorschläge präsentiert, die nach kurzer Diskussion auf ein Motiv hinausliefen: Ein Stück weiße Kreide als Symbol für Schule o‫ٺ‬enbart ihren überraschend bunten Kern. Ein simples Bild mit großer Bedeutung, denn es ist ein Zeichen des Aufbruchs – da waren sich alle Beteiligten einig. Denn bereits die kindgerechte Aufklärung über unterschiedliche Lebenskonzepte in der Schule legt den Grundstein für die spätere <oleranz im Erwachsenenalter. Das Echo nach der o‫ٻ‬ziellen Vorstellung des Kampagnenmotivs war durchweg positiv. „Wir sind glücklich, dass unsere Begeisterung geteilt wird und unsere Idee so gut ankommt“, erklärt Peter Wölke. „Natürlich ho‫ٺ‬en wir, mit unserer Arbeit und dem unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten rund um den Hamburg Pride auch außerhalb Hamburgs ein deutliches Zeichen für mehr Gleichberechtigung und Akzeptanz zu setzen.“ Das ist gelungen, denn in den sozialen Netzwerken, aber auch durch andere Online-Medien war das Motiv schnell bekannt. Lehrerinnen und Lehrer forderten das Plakat für ihre Schule an, außerdem erreichten Hamburg Pride zahlreiche Anfragen, wo man denn die Kreide kaufen könne. Die gibt’s leider nur auf dem Plakat, denn so, wie sie dort ausschaut, ist sie das Ergebnis einer aufwendigen Arbeit am Computer.

hr 31.7./ 24 U

„Das <eam von 2do hat es hervorragend gescha‫ٺ‬t, dieses komplizierte <hema auf ein Motiv herunterzubrechen, das leicht verstanden und für Gesprächssto‫ ٺ‬sorgen wird. Dafür können wir uns gar nicht genug bedanken. Alle wollen jetzt diese Kreide haben – ein größeres Lob kann es nicht geben“, erklärt Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride. Das <hema hinter dem Motto ist dem Verein ein wichtiges Anliegen: „Die Vielfalt von Lebensformen und sexuellen Identitäten muss selbstverständlicher Bestandteil der Bildungspläne in Deutschland sein“, so Mielchen. „Im Schulunterricht muss über mehr gesprochen werden als Schwangerschafts-Verhütung und Geschlechtskrankheiten.“ Der Alltag von Kindern und Jugendlichen sei bunter, als es manche Eltern wahrhaben wollten: „Wenn Conchita Wurst den Eurovision-Song-Contest gewinnt, <homas Hitzlsperger sein Schwulsein ö‫ٺ‬entlich macht oder im Kindergarten ein Kind davon erzählt, dass es zwei Mamis oder zwei Papis hat: dann sind das <hemen, die im Leben von Kindern und Jugendlichen stattÅnden, zu denen sie Fragen haben und Antworten erwarten dürfen – von ihren Eltern, aber auch von ihren Lehrerinnen und Lehrern!“ Letztere haben bereits auf die Kampagne reagiert. Die ersten Anfragen nach dem Plakat kamen bereits kurz nach dessen Verö‫ٺ‬entlichung auf Facebook. So schrieb eine lesbische Lehrerin aus Paderborn, sie wolle das Motiv unbedingt in ihrer Schule einsetzen. Und auch andere Rückmeldungen Åelen durchweg positiv aus. Hamburg Pride bedankt sich bei der Agentur 2do und ihrem <eam für die kreative Energie, die Geduld mit einem ehrenamtlich arbeitenden Vorstand, die Meetings mit Sekt-Begleitung, die vielen, vielen unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden – und vor allem für eine großartige Kampagne, die bundesweit beachtet wird und auf die wir richtig stolz sein dürfen! r Ab en dk as se Ti ck et s an de

w. ha m bu fü r 10 € / w w

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rg -p rid e. de 15


RELIGION

GEFÄHRLICHE

PRAXIS NDR-Reporter Christian Deker berichtet im Pride House über seine Recherchen in der Szene der Homo-Heiler

Schon im vergangenen Jahr haben wir im Pride Magazin über NDR-Reporter Christian Deker und seine Reportage „Die Schwulenheiler“ berichtet. Der schwule Journalist hatte sich für seinen Film in die Hände von Ärzten begeben, die seine sexuelle Orientierung heilen wollten. Die schädlichen E‫ٺ‬ekte, die solche Pseudo-<herapien haben können, sind wissenschaftlich längst erwiesen: Zu Ängsten, sozialer Isolation und Depressionen kommt ein erhöhte Selbsttötungsgefährdung der Betro‫ٺ‬enen. Ein wissenschaftlich Nachweis, dass diese Pseudo-<herapien wirksam sind, existiert hingegen nicht. Gleichwohl sind unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zahlreiche Organisationen aktiv, die Homosexualität für therapierbar halten. Pastoren wie Gero Cochlovius aus der evangelischen Martins-Kirche in Hohnhorst bei Hannover erklären ö‫ٺ‬entlich, dass man Homosexuellen „Hilfe zur Heilung“ anbieten solle. Cochlovius ist nach Recherchen des NDR-Magazins Panorama kein Einzelfall. Wie ist das unter dem Dach der Kirche möglich? „Warum duldet die EKD Gruppen, die zu gefährlichen Umpolungen aufrufen?“ fragte sich auch Christian Deker. Ein Jahr nach dem ersten Film strahlte der NDR <eil zwei seiner Reportage aus, in der Deker versuchte, Antworten auf dieses Warum zu Ånden. Erneut reiste er quer durch die Republik – und stieß bestenfalls auf beredtes Schweigen und ausweichende Argumente. Schon auf <eil eins der Reportage erhielt die Panorama-Redaktion zahlreiche Rückmeldungen. „Die große Mehrheit der Kommentatoren ist der 16

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Meinung, dass Homosexualität völlig in Ordnung ist und eine Umpolung von Homosexuellen gegen die Menschenwürde verstößt“, berichtet Christian Deker. „Ich habe aber auch andere Post erhalten: Zum Beispiel das Buch ‚Homosexualität – Fragen und Antworten’ von Mike Haley mit konkreten <ipps zur ‚Heilung’ der Homosexualität – mit einem handschriftlichen Vermerk der Absenderin: ‚Jedem Leser dieses Buchs wünsche ich Gottes Segen und Erkenntnis.’“ In dem Buch wird Homosexuellen geraten, sich nicht irgendeinen <herapeuten zu suchen: „Stimmen die Grundsätze eines <herapeuten nicht mit dem Wort Gottes überein, suchen Sie weiter“, heißt es. Die „Heiler“-Szene ist in Deutschland gut vernetzt – bis in höchste Ebenen. So hat Bundeskanzlerin Angela Merkel beispielsweise im Januar 2013 dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband zu seinem 125-jährigen Bestehen gratuliert, obwohl dieser die „Heilung“ von Homosexualität propagiert. Im Juni des vergangenen Jahres erö‫ٺ‬nete Merkel das Landesjugendtre‫ٺ‬en des „pietistischen Evangelischen Gemeinschaftsverbandes“ in Baden-Württemberg, der ebenfalls für Homo-„Heilung“ beziehungsweise „reparative <herapien“ geworben hat. Eine Distanzierung von den Ansichten dieser Organisationen oder auch nur einen Ansatz von Kritik hörte man von der evangelischen Pfarrerstochter Merkel nicht. Obwohl selbst Wissenschaftlerin, sieht die Kanzlerin darüber großzügig hinweg. Der renommierte Psychiater Professor Peer Briken, Leiter des Instituts für Sexualforschung am Universitätsklinikum EppenFotos: NDR, Mandy Mülling


dorf (UKE), den Christian Deker ebenfalls interviewte, hat für das Wegschauen kein Verständnis. Er fordert vielmehr Aufklärung der Gläubigen durch die Kirche, dass es sich bei „Homosexualität um eine Variante der Natur“ handele, an der man nichts verändern müsse. Es sei unmenschlich, Menschen nahezulegen, dass sie ihre sexuelle Orientierung ändern könnten, weil dies zu Depressionen und Selbstmord führen könne. Für viele Menschen ist aber selbst das kein Grund, Homosexuelle zu verdammen, und dies aus ihrem Glauben heraus zu begründen. „Es ist schrecklich, wie ein unnennbar kleiner Prozentsatz von Schwulen solch eine Plattform bekommt“, schrieb ein empörter Fernsehzuschauer, nachdem der NDR den zweiten <eil der „Schwulenheiler“ ausgestrahlt hatte. „Lieber Reporter Deker! Was wissen Sie von der Sünde, warum glauben Sie mitreden zu können, wenn Sie keinen wahren Glauben im Herzen haben“, empörte sich der Mann weiter. In der Veranstaltung im Pride House reden wir mit Christian Deker über seine Filme, seine Erfahrungen und das Schweigen der Verantwortlichen. Außerdem angefragt sind NDR-Reporterin Oda Lambrecht, die seit vielen Jahren in der Evangelikalen-Szene recherchiert, sowie Professor Peer Briken vom UKE. Vor der Diskussion wird <eil eins der „Schwulenheiler“-Reportage gezeigt.

1. AUGUST 2015

EDELFETTWERK 22:00 UHR

MAINFLOOR (HOUSE, TECHNO, ELECTRO)

CHRIS BEKKER MISS BETTY FORD STEVE ES

LABOR (DISCO, POP-HOUSE, R’N’B)

GLORIA VIAGRA DJCK ORANGE LOUNGE (POP, CHARTS, BLACK)

FRAU HOPPE MARSMÄDCHEN

NDR-Reporter Christian Deker wird im Pride House über seine Recherchen in der Szene der „Homo-Heiler“ berichten.

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Die Schwulenheiler – Film und Diskussion VON: Hamburg Pride e.V. AM: Dienstag, 28.6., 19:30 Uhr WO: Pride House, An der Alster 40

VVK-GEBÜHR) SOWIE AM 31.7. UND 1.8. AM STAND VON HAMBURG PRIDE E.V. AUF DEM CSD-STRASSENFEST.

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RELIGION

LESBISCH, MUSLIMISCH,

GLÜCKLICH Lisa Osmann steht auf Frauen und glaubt an Allah. Für sie ist das kein Widerspruch – auch wenn sie oft auf Ablehnung stößt

Lisa Osman konvertierte mit 19 zum Islam. Dass sie lesbisch ist, machte ihr diesen Weg nicht leichter – viele Gläubige halten sie für eine Sünderin.

„Wenn Liebe eine Sünde ist, was auf der Welt soll dann keine Sünde sein?“ Für Lisa Osman ist es vollkommen normal, ihr Lesbischsein mit dem muslimischen Glauben in Einklang zu bringen. „Liebe ist die stärkste Kraft von allen“, sagt die 24-Jährige, die mit 19 zum Islam konvertierte. Dass Allah sie so liebt, wie sie ist: Daran hat sie keinen Zweifel. Auch wenn ihr oft Steine in den Weg gelegt werden.

von mir ist da und ich Ånde ihn schön - und ich muss ihn nicht mehr verstecken.“ Als Jugendliche besucht sie eine benachbarte Moschee, liest den Koran – und steht zunächst vor einem Rätsel: „Ich habe gedacht, dass ich damit nicht viel anfangen kann. Also habe ich mir weiterführende Literatur über den Koran gekauft um zu erfahren, was das ist und wohin das führt. Nachdem ich mich drei Jahre intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt hatte, konnte ich für mich und mein Herz sagen: Ich bin damit einverstanden.“ Doch so sehr der Glaube ihr eine Heimat wird, so schwierig ist es, tatsächlich heimisch zu werden.

Vorgezeichnet ist dieser Weg nicht, denn Religion interessiert Lisa zunächst gar nicht. Die Deutsche mit türkischen Wurzeln ist in Günzburg geboren, zwischen Augsburg und Ulm. Sie wird katholisch getauft und geht zur Erstkommunion: „Meine Eltern dachten wohl, dass ich es im konservativen Bayern dadurch leichter haben würde. Aber eigentlich bin ich konfessionslos aufgewachsen“, erin- Lisa erfährt Ablehnung und Ausgrenzung, sobald sie sich als lesbisch zu erkennen gibt. Das nährt die Selbstzweifel: „Diesen nert sich die 24-Jährige, die heute in Berlin lebt. Kampf mit mir selber hatte ich sehr oft, wo ich dachte: Lass es blei„Seit ich klein bin, fühle ich mich zu Mädchen hingezogen“, er- ben, es funktioniert nicht.“ Doch der Glaube ist stärker. Lisa zieht zählt die begeisterte Fußballerin, die derzeit eine Ausbildung zur nach Köln, studiert dort und Åndet einen schwulen Dozenten, der Kommissarin im gehobenen Dienst der Schutzpolizei absolviert. ebenfalls Muslim ist und sie bestärkt: „Er sagte mir: Glauben geht Ihr Coming-out hat sie mit 13, sie vertraut sich ihrer Mutter an. nicht ohne Liebe und Liebe geht nicht ohne Glaube. Du kannst Die reagiert gelassen und rät, erst einmal abzuwarten. Mit der Pu- nicht glauben, ohne eine Liebe zu Gott entwickelt zu haben, und bertät kommt die Suche nach Identität, nicht nur der sexuellen: du kannst nicht lieben, ohne an etwas zu glauben.“ Was bin ich eigentlich, wo komme ich her, wo liegen meine Wurzeln? Als Deutsche mit türkischen Wurzeln ist die Antwort für Lisa Das bestärkt sie, macht den Alltag aber nicht einfacher. Ihre lesnicht leicht zu Ånden. <rotz ihres deutschen Passes fühlt sie sich bischen und schwulen Freundinnen und Freunde fragen sie: Wie heute als <ürkin: „Ich muss das nicht mehr verleugnen: Der <eil kannst du eine Religion vertreten, die uns verfolgt? Muslime sind 18

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von ihr zunächst begeistert: Eine gläubige Frau, die Abitur macht, studiert, betet, fastet und keinen Alkohol trinkt – für viele ist sie die perfekte Schwiegertochter. „Und dann kommt dieser Makel, der alles zunichte macht. Er war groß genug, um jegliche Bindung zu bestimmten Freunden oder deren Eltern zu kappen. Das war schon oft so“, erzählt Lisa. <rotzdem Åndet sie Halt in der Religion: „Im Islam habe ich Ho‫ٺ‬nung gefunden, und deshalb habe ich mich am Ende weder vom einen noch vom anderen abhalten lassen.“

„Diesen Kampf mit mir selber

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hatte ich sehr oft, wo ich dachte:

Lass es bleiben, es funktioniert nicht.“ Ab September wieder jeden Samstag: In die Moschee geht sie trotzdem nicht, weil sie sich dort nicht willkommen fühlt. Sie betet zuhause, auch wenn sich das nicht fünfmal täglich machen lässt, wie es eigentlich vorgeschrieben ist. Doch da legt Lisa Osman einen gesunden Pragmatismus an den <ag: „Ich kann an der Uni nicht einfach rausgehen und meinem Professor sagen, dass ich mal kurz beten muss. Ich versuche das dann abends nachzuholen, aber das scha‫ٺ‬e ich nicht immer. Für mich ist es wichtig, nicht aus Angst vor irgendeiner Bestrafung zu beten. Das Gebet ist ein Gespräch mit Allah, das man führt, wenn das Herz danach verlangt. Ich muss das machen, weil ich das will, nicht weil ich denke, dass ich es muss.“ Dass viele Muslime sie für eine Sünderin halten, beschäftigt Lisa, aber sie hat gelernt, das nicht zu sehr an sich heranzulassen. „Wenn ich mich jeden <ag damit auseinandersetzen würde, dann würde ich wahnsinnig werden. Man sagt, dass ein Sünder für ein Sandkorn Gutes ins Paradies kommen kann, ein Gläubiger aber auch für ein Sandkorn Schlechtes in die Hölle. Nehmen wir an, Homosexualität wäre eine Sünde, aber ich versuche, die bestmögliche Gläubige zu sein, die ich sein kann, und alles dafür zu tun: Dann glaube ich, dass diese ‚Sünde’ mir In sha‘ Allah, so Gott will, vergeben würde.“

Broschüre zu Homosexualität und Religion (LQ DXVIşKUOLFKHV ,QWHUYLHZ PLW /LVD 2VPDQ ðQGHW VLFK LQ der Broschüre „Homosexualität und Religion“, die Hamburg Pride mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung veröffentlicht hat. Neben theologischen Perspektiven stellen wir darin Menschen und ihre Geschichten und Standpunkte in den Mittelpunkt: Wo stehen die Religionsgemeinschaften zwischen traditioneller Lehre und gesellschaftlichen Ansprüchen? Wie gehen gläubige homosexuelle Frauen und Männer mit der Widersprüchlichkeit um und welche Antworten können sie von ihrer Kirche oder Glaubensgemeinschaft erwarten? Interessenten können die Broschüre über Hamburg Pride beziehen: info@hamburg-pride.de.

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VIELFALT

MUTTI WILL

NICHT Die #ehefueralle bleibt ein frommer Wunsch. Union und SPD zementieren die Diskriminierung

„Treffen sich ein Dicker, eine Ostdeutsche und ein Schwuler...“ – die Gleichstellungspolitik der Regierung Merkel ist auch nicht mehr als ein schlechter Witz.

20 Länder weltweit sind Vorreiter: Von Grönland bis Uruguay, von Schweden bis Slowenien wurde oder wird die Ehe für alle eingeführt. Zuletzt haben sich die Menschen in Irland in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit für die Gleichstellung ausgesprochen. Nur an Deutschland rauscht der Fortschritt vorbei. Schuld ist die Dame, die von ihrer Richtlinienkompetenz mit mecklenburgischer Sturheit Gebrauch macht. Dagegen wäre nichts einzuwenden, schließlich steht das – sieht man von der Sturheit einmal ab – als <eil der Jobbeschreibung von Bundeskanzlerin Angela Merkel so im Grundgesetz. Dort heißt es auch, dass Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stehen. Dass nur Mann und Frau heiraten dürfen, sagt die Verfassung nicht. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD wiederum beschreibt, wie 100 Prozent Gleichstellung aus Sicht der Großen Koalition aussehen: eher so wie 25,7 Prozent. Das entspricht der Größe des Stückes, das die Sozialdemokraten vom Machtkuchen abbekamen und mit dem sie der Union abrangen, dass zumindest ein paar Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Homosexuelle sollen beispielsweise den Kleingarten ihres eingetragenen Lebenspartners übernehmen dürfen, wenn dieser stirbt. Solche Dinge halt. Doch dann kamen die Iren und brachten neuen Schwung in die Diskussion. Ganz Deutschland diskutierte plötzlich wie aufgedreht über eine Ehe für alle. Die Medien berichteten überwiegend unterstützend, Umfragen legten breite Zustimmung nahe, Onlinepetitionen wurden gestartet, kurz: Es entstand eine Situation, 20

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die eine Positionierung von höchster Stelle opportun erscheinen ließ. Doch Mutti schwieg. Ärger mit dem Koalitionspartner gab es nicht. Der SPD-Fraktionsvorsitzende <homas Oppermann schlug lediglich vor, den Koalitionsvertrag „nachzubessern“. Generalsekretärin Yasmin Fahimi nahm die Verweigerung der Union als <atsache zur Kenntnis -– Ende der Durchsage. Dennoch: Die Bundesratsinitiative einiger SPD-Länder im Juni weckte ein klein wenig Ho‫ٺ‬nung. Denn tatsächlich beschloss die Länderkammer eine Resolution, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, die Ehe auch für lesbische und schwule Paare zu ö‫ٺ‬nen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde in die Ausschüsse verwiesen. Damit steht die Diskussion wieder da, wo sie bereits 2013 angekommen war. Damals hatte der Bundesrat einen Gesetzentwurf beschlossen, der aber vor der Bundestagswahl nicht mehr behandelt wurde. Beschließt der Bundesrat den jetzt neuen Gesetzentwurf, der zunächst in den Ausschüssen beraten wird, muss die Regierung ihn binnen sechs Wochen dem Bundestag zuleiten. Dieser hat ihn dann in angemessener Frist zu beraten und zu beschließen. Dann ist die für die Regierenden lästige CSD-Saison wieder vorbei. An der Haltung der Union dürfte sich auch nach der Sommerpause nichts verändert haben. So bleibt also weiter alles, wie es ist. CDU und CSU zementieren unter aktiver Beteiligung der SPD die Diskriminierung. Die Union liefert keine Argumente, die SPD keine wirkungsvolle Gegenwehr. Bewegung ist nicht in Sicht. Eher wird der HSV im nächsten Sommer Deutscher Meister. Foto: Bundesregierung


Was hat Irland beschlossen? Fast mit Zwei-Drittel-Mehrheit stimmten die Iren in einer Volksabstimmung dafür, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen. Sie sollen JHQDX GLH JOHLFKHQ 5HFKWHQ XQG 3ñ LFKWHQ HUKDOWHQ wie verheiratete heterosexuelle Paare.

Was gilt in Deutschland? Die „Eingetragene Lebenspartnerschaft“ behandelt gleichgeschlechtliche Paare derzeit noch in 54 Gesetzen mit 150 Regelungen ungleich gegenüber der Ehe. Beispiel Adoptionsrecht: Homo-Paare können ein Kind nicht gemeinschaftlich adoptieren, um dann rechtlich gemeinschaftliche Eltern des Kindes zu sein. Das geht nur nacheinander.

Was unternimmt die Bundesregierung? Die Große Koalition will aktuell nur 23 Gesetze und Verordnungen ändern, in denen Lebenspartnerschaften gegenüber der Ehe diskriminiert werden. Das Adoptionsrecht gehört nicht dazu. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um kosmetische Gesetzesbereinigungen.

Die crystal bar im ARCOTEL Rubin ist bekannt für Ihre Auswahl an bunten, leckeren Cocktails und Spirituosen. Speziell die Ginauswahl mit über 50 Gins weiß die Gäste zu begeistern.

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Und was wollen die Deutschen? In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der DPA gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie die Ehe für alle „voll und ganz“ befürworten, 23 Prozent waren „eher“ dafür. Gut ein Viertel sprach sich in der Umfrage „eher“ oder „ganz und gar“ dagegen aus.

Dass nur Mann und Frau heiraten dürfen, sagt die

Verfassung nicht! pride magazin 2015

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VIELFALT

IDENTITÄT SCHAFFEN Eine neue Studie will klare Begriffe von Transund Intersexualität schaffen

Im vergangenen Jahr demonstrierten AktivistInnen beim Hamburger CSD für eine Reform des Transsexuellengesetzes.

Während bei Schwulen und Lesben die geschlechtlichen Zuschreibungen leicht erscheinen, ist dies bei Trans- und Intersexualität häuÅg uneindeutig und damit komplizierter. Das erschwert Gesetzgebung und Rechtsprechung. Die Bundesregierung aus Union und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag jedoch vereinbart, „die besondere Situation von trans- und intersexuellen Menschen in den Fokus zu nehmen“ – und zu verbessern. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist eine Studie, in die der Situation trans- und intersexueller Menschen thematisiert wird und die das Bundesfamilienministerium im Mai vorgestellt hat. Auf 132 Seiten Å nden sich unter dem Titel „Geschlechtliche Vielfalt“ Begri‫ٺ‬s- und Diskussionsansätze rund um die Themen Trans- und Intersexualität. Denn, so die parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks in ihrem Vorwort: „Begri‫ٺ‬e scha‫ٺ‬en Identität. Begri‫ٺ‬e von Identitäten helfen, sich politisch Gehör zu verscha‫ٺ‬en# klare Begri‫ٺ‬e sind wichtig, um Gesetze zu machen.“ Mit der Studie liege eine Wissensfundgrube vor, durch die besser zu verstehen sei, aus welchem Blickwinkel jeweils argumentiert und diskutiert werde, so Marks. Sie soll Licht in die Vielfalt der Begri‫ٺ‬e und Identitäten bringen. „Das Ziel bleibt: Es geht um den Schutz und die Anerkennung von Grund- und Menschenrechten und die Ermöglichung von Freiheitsrechten für Menschen“, betont Marks. „Dazu gehört auch der Respekt vor Selbstbezeichnung und Selbstzuschreibung# denn Namen und Begri‫ٺ‬e prägen die Wahrnehmung von Wirklichkeit.“ Und diese Wirklichkeit kennt transsexuelle, transgeschlechtliche, 22

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transidente, trans*, transgender, intersexuelle, intergeschlechtliche, zwischengeschlechtliche und inter* Menschen. Die Studie unternimmt den Versuch einer wissenschaftlich fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit Trans* und Inter* sowie deren (Selbst-)DeÅ nitionen und den jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Begri‫ ټ‬ichkeiten. Die Autorinnen und Autoren kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass nicht-pathologisierende, selbstgewählte DeÅ nitionen aus den Inter*- und Trans*-Bewegungen zunehmend berücksichtigt werden und die Annahme, dass es nur zwei Geschlechter gebe, in den akademischen Auseinandersetzungen hinterfragt wird. Handlungsbedarf wird unter anderem im Bereich des Personenstands- und Namensrechts angemahnt, weil hier geschlechtlicher Vielfalt und menschenrechtlichen Ansprüchen nicht oder nicht ausreichend Rechnung getragen wird. Auch die Forschung selbst wird – neben vielen anderen Feldern – mit Blick auf die Entpathologisierung von Trans* und Inter* in den Blick genommen und Reformbedarf angemahnt. „Wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität benachteiligt werden, sind Maßnahmen gefordert, die gegen diese Diskriminierung vorgehen“, betont Staatssekretärin Marks. Eine Arbeitsgruppe verschiedener Ministerien beschäftigt sich mit der Situation betro‫ٺ‬ener Menschen und mit etwaigen Gesetzesänderungen. Denn die Studie war nur ein erster Schritt auf einem noch langen Weg. Die Studie „Geschlechtliche Vielfalt“ kann unter http://tinyurl.com/vielfaltstudie heruntergeladen werden. Foto: Martin Stiewe


VIELFALT ERLESEN Die Hamburger Bücherhallen präsentieren in der Zentralbibliothek am Hühnerposten zum CSD einen Themenraum mit einem speziellen Medien- und Informationsangebot. Vom 24. Juli bis 2. September öffnet der Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“ mit einer Vielzahl von Büchern und virtuellen 9uellen.

Neuer Themenraum in der Zentralbibliothek

likationen stehen zur Ausleihe beziehungsweise zum Download als eBook bereit. Das Konzept des Themenraums wird in kostenlosen Führungen am Freitag, 31. Juli und Freitag, 14. August, jeweils um 16 Uhr erklärt. Parallel zeigen die Bücherhallen auch die Ausstellung „Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945“. Im Fokus der Ausstellung stehen die Haltung der Hamburger Polizei und Justiz nach 1945 bis in die 19 0er Jahre. Zu sehen sind unter anderem Dokumente der Verfolgung, Fotos von Opfern und Tätern, Erläuterung der historischen Ergänzt wird das Angebot durch einen Sehplatz, an dem der Zusammenhänge. Die Ausstellung wird am 23. Juli, 1 Uhr, mit DokumentarÅlm „Verzaubert“ gezeigt wird. Die neuesten Pub- einem einführenden Vortrag von Gottfried Lorenz erö‫ٺ‬net. Auch 40 Jahre nach der sexuellen Revolution Ende der 1960er-Jahre ist das Thema mit Ängsten und Tabus belegt und eine kontroverse Debatte um das Schlagwort „Gender Mainstreaming“ entbrannt. Die Medienauswahl der Bücherhallen will hierzu einen informativen und spannenden Einblick ermöglichen. Mit einer Twitterwall sowie einer Themenraum-App werden Interessierte direkt über themenbezogenen Neuigkeiten aus dem Netz informiert. Die Twitterwall vermittelt in Echtzeit, worüber Insider diskutieren.

)/X ï 1N[J &HYX 0NSIJW ZSI 8YWFSIFWJFQ

Heiligengeistfeld | U3 bis Feldstraße oder St. Pauli 24. Juli bis 23. August täglich geöffnet | Eintritt frei Mo bis Do 15 - 23 Uhr | Fr & Sa 15 - 0.30 Uhr | So 14 - 23 Uhr Mehr Infos unter www.facebook.com/BeachClubDom pride magazin 2015

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HAMBURG

QUATSCHEN, KICKERN,

KENNENLERNEN! JungLesbenZentrum: Hamburgs Treffpunkt für Mädchen und Frauen bis 25

Junge Lesben haben in Hamburg eine Anlaufstelle, deren Name Programm ist: Das JungLesbenZentrum im Karoviertel ist die pädagogische Fachinstitution für lesbisch-feministische Mädchenarbeit. Es versteht sich als Interessenvertretung lesbischer und bisexueller Mädchen und junger Frauen. Die Angebote des JuLe richten sich an Mädchen und Frauen bis 25 Jahre. Das pädagogische Team unterstützt sie bei Fragen sowie Unsicherheiten hinsichtlich ihrer sexuellen und geschlechtlichen Orientierung. Das Zentrum ist o‫ٺ‬en für transidente und transgender Jugendliche, die sich mit einer lesbischen bisexuellen Orientierung identiÅ zieren oder auseinandersetzen. Chillen, 9uatschen, Lesen, Fragen stellen, Kennenlernen, Kochen, Verabreden, DVDs ausleihen oder Kickern – beim JungLesbenTre‫ ٺ‬am Dienstag ist vieles möglich, was Spaß macht. Darüber hinaus werden im Zentrum verschiedene Projekte geplant und realisiert. So haben die Frauen gemeinsam mit der Filia-Stiftung ein Film- und Postkartenprojekt realisieren können und in diesem Jahr mit der Aktion Mensch das Antidiskriminierungsprojekt „Mehr-als-ihr-denkt“ verwirklicht. Die Idee ist es, Vielfalt zu zeigen. Junge lesbische Frauen tragen ihre Botschaft in die l‫ٺ‬entlichkeit, dass lesbische Frauen ganz verschieden sind – so unterschiedlich und vielfältig wie alle anderen Menschen auch. Es gibt nicht die lesbische Frau. Den Junglesben war es dabei wichtig zu zeigen, dass viele Vorurteile, die auch heute noch in unserer Gesellschaft vorherrschen, nicht auf sie zutre‫ٺ‬en. Ein selbstentwickeltes Logo wurde auf Aufkleber und Taschen gedruckt und ist im JuLe und auf der Jugendarea des CSD-Straßenfestes erhältlich, außerdem ist der Film unter www.mehr-als-ihr-denkt.de abrufbar. 24

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Regelmäßig Å nden im JungLesbenZentrum Veranstaltungen statt, die sich nach den Wünschen und Interessen der Jugendlichen richten, etwa zu Themen wie Coming-out, Sexualität, Alkohol und Sucht, Berufsorientierung und vielem anderen mehr. Bei Fragen, Unsicherheiten und Problemen bietet das pädagogische Team persönliche und telefonische Beratung für Mädchen, Frauen und Transgender bis 25 an. Und natürlich freuen sich die beiden Pädagoginnen Vanessa Lamm und Gila Rosenberg auch immer über neue Besucherinnen, die einfach mal so vorbeischauen.

Finanziert wird die Arbeit des JungLesbenZentrums aus Spenden, Beiträgen und von der Stadt Hamburg. Dass dabei immer noch reichlich Luft nach oben herrscht, überrascht nicht wirklich. Um auch weiterhin lesbischen bisexuellen Mädchen, jungen Frauen und Trans*Jugendlichen in Hamburg eine Anlaufstelle bieten zu können, braucht das Haus Å nanzielle Unterstützung. Wer mit einer (Dauer)-Spende helfen möchte, die Angebote des JungLesbenZentrums aufrecht zu erhalten, Å ndet unter lesbenverein-intervention.de die entsprechende Bankverbindung (Verwendungszweck: „ JungLesben“).

Liberales Hamburg?

Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945

Ausstellung in der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg 23.7.15 – 22.8.2015

JungLesbenZentrum Glashüttenstraße 2, Hamburg, Tel.: 040 – 430 46 24, www.lesbenverein-intervention.de Telefon- und Öffnungszeiten: Montag, 16:00 bis 19:00 Uhr, Dienstag 16:00 bis 21:00 Uhr, Mittwoch 14:00 bis 16:00 Uhr (nur Telefon). JungLesbenTreff Das zentrale Angebot zum Kennenlernen, Quatschen, Kickern, Kochen und Spaß haben: Jeden Dienstag von 16:00 bis 20:00 Uhr

Vernissage am 23. Juli 2015 um 18.00 Uhr Hella Schwemer-Martienßen Direktorin Dr. Gottfried Lorenz Historiker Zentralbibliothek Hühnerposten 1 20097 Hamburg

Fotos: JungLesbenZentrum

Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer

Mo – Sa 11 – 19 Uhr

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HAMBURG

QUEER DURCH

Ein Stadtteilrundgang durch die Szene auf dem Kiez

Wie gut kennst du dich auf St. Pauli aus? Recht gut? Okay, hier kommt der Test: Schon mal von Susis Laubfrosch gehört? Nein? Eine Wissenslücke! Christiane Stephan weiß die Lösung: „Da haben früher die schwulen Matrosen auf den Tischen getanzt“, erzählt die blonde FotograÅ n lachend. „Eine sehr charmante Bar.“ Der Besuch im Laubfrosch gehört zu den Höhepunkten von Christianes schwul-lesbischer-trans Kieztour „9ueer durch St. Pauli“. Seit zwei Jahren führt die 45-Jährige Touristen und Einheimische durch Hamburgs legendären Rotlichtbezirk, auch in der Pride Week (dann sogar täglich). „Das hat sich angeboten, weil ich seit 20 Jahren mitten auf St. Pauli lebe und sowieso alles mitbekomme, was hier passiert“, erzählt die gebürtige Hamburgerin. Fragen zum queeren Nachtleben auf St. Pauli beantwortet Christiane aus dem E‫ٺ‬e‫ٺ‬. „Die Leute dürfen mir Löcher in den Bauch fragen“, versichert Christiane. „Das ist keine Massenabfertigung“, betont sie, höchstens 15 Leute dürfen mit. „Es ist eher so, dass wir zusammen zwei Stunden Spaß auf dem Kiez haben.“ Zum netten Abend gehören auch zwei Kneipen-Stopps – ein Schnaps geht auf die Stadtführerin. Eins ist Christiane wichtig: Ihre 9ueer-Tour ist keine Unterhal26

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ST. PAULI tungsshow. „Ich möchte meinen Gästen nichts vormachen, sie sollen einen authentischen Eindruck aus St. Pauli mitnehmen.“ Was auf keinen Fall passieren soll: Dass sich Leute, die auf St. Pauli leben und arbeiten, wie im Zoo fühlen, beobachtet von ga‫ٺ‬enden Touristen. Vom Transen-Strich in der Schmuckstraße erzählt Christiane nur, aber die Gruppe geht nicht geschlossen zum Nutten-Gucken. „Wir wollen St. Pauli entdecken, aber nehmen dabei Rücksicht auf andere“, erläutert Christiane. Entsprechend herzlich wird Christianes Pulk überall aufgenommen. „Im Piccadilly ist die Atmosphäre richtig familiär“, berichtet Christiane. „Die Jungs dort bereiten uns immer einen warmen Empfang. Man kann sich gut vorstellen, wie sich die Szene auf St. Pauli früher angefühlt hat.“

Führungen in der Pride Week Eine Führung dauert etwa 2 Stunden und kostet 16 Euro pro Person, ein Schnaps inklusive. 'LH 7RXUHQ ð QGHQ ZÃKUHQG GHU 3ULGH :HHN vom 24. Juli bis 2. August jeden Abend statt, Start um 20 Uhr. Anmeldung erforderlich (dann wird auch der Startpunkt bekanntgegeben), per Mail oder telefonisch info@queer-durch-stpauli.com oder 0163/2777779.


GAYNOSSE

WERDEN Das Gängeviertel sucht auch auf dem CSD-Straßenfest Unterstützung

© 2014 Barefoot Cellars, Modesto, CA. Alle Rechte vorbehalten.

Das Gängeviertel beÅ ndet sich im Wandel. Schon immer. Seit der kulturellen Bespielung und l‫ٺ‬nung der Häuser vor fast sechs Jahren ist das Motto „Komm in die Gänge“ Motor dieses Wandels. Das historische Häuserensemble inmitten der kommerziell durchdeklinierten Innenstadt steht für O‫ٺ‬enheit, Vielseitigkeit, Experimente oder zusammengefasst – für Möglichkeitsräume. Ein bunter Ort, an dem wir die persönliche Würde jedes Einzelnen respektieren und schützen und keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung, Herkunft, Abstammung, Hautfarbe, Religion, sozialer Herkunft und so weiter dulden. Seit 2013 werden die Häuser schrittweise in Kooperation mit der Stadt saniert. Das erste von zwölf Häusern, das sogenannte „Kupferdiebehaus“ in der Ca‫ٺ‬amacherreihe, ist fertig gestellt und im Februar 2015 bezogen worden. Es folgen nun das „Jupihaus“ und das soziokulturelle Herz, die „Fabrique“, die in diesem Herbst an die Gängeviertel-Genossenschaft übergeben werden sollen.

OUT & PROUD FOR OVER 25 YEARS!

Es wurde zunehmend durch die bislang erfolglosen Verhandlungen zur mbernahme der Häuser in die Selbstverwaltung deutlich, dass unsere Vision für das Viertel von Politik und Behörden immer noch nicht verstanden wurde. Der aktuelle Planungsstopp soll jetzt die Zeit geben, neue Wege in die Zukunft zu Ånden. Die derzeitigen Konditionen und Mietpreise lassen jedoch die Umsetzung eines nichtkommerziellen Möglichkeitsortes nicht mehr zu. Die „Fabrique“ und das gesamte Viertel sollen aber auch in Zukunft als ö‫ٺ‬entlicher und lebendiger Ort für Kunst, Politik und Soziales kollektiv genutzt werden und allen zugänglich bleiben. Diese Ziele sind nur mit unserer Genossenschaft realistisch umsetzbar. Sie möchte spätestens nach Sanierung der Gebäude mit der Stadt Hamburg einen Erbpachtvertrag abschließen. Bis dahin müssen wir alle gemeinsam das notwendige Eigenkapital aufbringen. Zeichnet Gängeviertel-Anteile und schenkt ein Stück Zukunft – euch, uns und der ganzen Stadt: „KOMM’ in die GAYnossenschaft!“. Besucht am Gängeviertel-Infostand während des CSD-Straßenfestes am Jungfernstieg! Weitere Infos auf www.gaengeviertel-eg.de oder www.das-gaengeviertel.info

Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf BarefootWine.com & Facebook.com/BarefootWine pride magazin 2015

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HAMBURG

JUNGS

TANZEN Beim Queer Tango werden Rollenbilder spielerisch überwunden

Er ist sinnlich, leidenschaftlich, kraftvoll und melancholisch zugleich: Argentinischer Tango gehört zu den aufregendsten Paar-Tänzen, die es gibt. Er lebt von der Hingabe der Tanzpartner, ihrer emotionalen O‫ٺ‬enheit, um Rhythmus, Bewegung und Musik miteinander wirklich genießen zu können.

anderen Männern sinnlich übers Parkett zu gleiten. „Man muss sich einlassen und den anderen Körper spüren“, beschreibt dies Wanja. „Dabei geht es nicht darum, sofort Figuren zu tanzen und den anderen zu beeindrucken, sondern erstmal die Atmung des anderen zu spüren, das Auf und Ab des Brustkorbs.“

Tango lebt von der Haltung derjenigen, die ihn tanzen. Und das ist mehr als nur die Körperhaltung. Es geht um gegenseitige Akzeptanz, um Respekt, Empathie und Achtsamkeit füreinander. Die Tangogruppe von Wanja und Wiktor freut sich über Neugierige, die sich darauf einlassen möchten: Infos gibt es unter www.facebook.com jungs.tanzen oder per eMail: jungs. tanzen(gmail.com. Auf dem CSD-Straßenfest können sich InDass Jungs mit Jungs tanzen, ist nach wie vor eher ungewöhn- teressierte auch ein Bild von den 9ueer-Tango-Jungs machen: lich. Beim Tango kommt neben der Erotik noch das Spiel aus Am Sonntag, 2. August tanzen sie zwischen 15 und 16 Uhr vor Machismo und UnterwürÅgkeit hinzu – bei herkömmlichen der Bühne auf dem Jungfernstieg. Tanzveranstaltungen wird das eher zum Spießrutenlauf als zum Vergnüngen. „Es wird allgemein toleriert, wenn Frauen einander au‫ٺ‬ordern“, sagt Wanja, „bei Männern ist das ein Tabu.“ Deshalb Queer Tango haben er und Wiktor damit gebrochen. „Du weißt nicht immer, wer führt und wer folgt“, beschreibt Wanja, der mit seinem Freund Wiktor einer besonderen Tango-Leidenschaft frönt: dem 9ueer Tango, der die Grenzen weiblicher und männlicher Rollenbilder überwindet. „Manchmal gibt es einen Æ ießenden Rollenwechsel mitten im Tanz“, sagt Wanja. „Das ist ein Spiel, das im 9ueer Tango ziemlich einmalig ist.“

Einmal wöchentlich tri‫ٺ‬t sich das Paar mit anderen schwulen Tangofreunden in Ottensen. „ Jungs tanzen mit Jungs“ lautet die mberschrift der o‫ٺ‬enen Gruppe, bei der ein Einstieg jederzeit möglich ist. Die Rollenwahl bleibt jedem Tänzer überlassen. Auch Anfänger sind willkommen. Im Mittelpunkt stehen TanzÆuss, Improvisationstechnik, Körperbewusstsein, Raumwahrnehmung, Musikalität – und natürlich der Spaß daran, mit 28

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Mehr Infos auf der Seite www.facebook.com/jungs. tanzen oder per eMail an jungs.tanzen@gmail.com Queer Tango auf dem CSD-Straßenfest WANN: Sonntag, 2.August, 15 Uhr WO: Vor der CSD-Bühne (Reesendammbrücke)


ARGUMENTE FÜR DUMME Die AfD ist gegen Homo-Ampeln – angeblich aus Rücksicht auf Muslime Die Alternative für Deutschland wurde in ihren Anfängen von Journalisten gerne als „Euro-kritisch“ bezeichnet. Das war immer schon verharmlosend, denn die Truppe von Bernd Lucke Åscht seit Beginn auch abseits von Währungsfragen in bräunlichen Gewässern. Die Partei, die mittlerweile in der Hamburger Bürgerschaft sitzt, hat sich thematisch schnell breiter aufgestellt. Weiterentwickelt hat sie sich dabei allerdings nicht. Insbesondere die Europa-Abgeordnete Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, wettert gegen „Genderwahnsinn“ und Ehe für alle wie kaum eine andere. Und auch ihre Hamburger Parteifreunde lassen nichts unversucht, Minderheitenthemen auszuschlachten – plump und durchschaubar. Nachdem in Wien zum Eurovision Song Contest gleichgeschlechtliche Figuren einige Ampeln zierten, machte dies in anderen Städten schnell die Runde. Auch Hamburgs neue Zweite Bürgermeiste-

rin Katharina Fegebank fand das eine gute Idee:„ Das steht uns als bunte, o‫ٺ‬ene und liberale Metropole gut zu Gesicht“, schrieb sie auf Facebook. Doch bunt, o‫ٺ‬en und liberal sind keine Attribute, die der Hamburger AfD gefallen. Ihre Fraktion brachte daher einen Antrag in die Bürgerschaft ein, Pläne für gleichgeschlechtliche AmpelÅguren in Hamburg zu stoppen: Muslimische Gläubige könnten sich dadurch beleidigt fühlen, lautete in schönster Scheinheiligkeit das Argument der Rechtsaußen-Parlamentarier. Ihre Befürchtung: Da könne ja jeder kommen! Sprich: Auch Muslime könnten sich ermuntert fühlen, eigene Piktogramme zu fordern, wie es im Antrag hieß. Und das wäre natürlich noch schlimmer als Homos, die einem sagen, ob man gehen oder stehen darf. Die AfD hat damit einmal mehr bewiesen, wofür ihr Kürzel tatsächlich steht: Argumente für Dumme. 6,1 Prozent der WählerInnen fanden bei der letzten Wahl, dass diese Partei in die Bürgerschaft gehört.

Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Identität ist unzulässig. § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Wir beraten und vertreten Lesben, Schwule Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle bei der Testamentsgestaltung in allen Fragen der Lebenspartnerschaft bei Familiengründung und Adoption bei Diskriminierung am Arbeitsplatz als Geschädigte von Hass-Straftaten im Streit mit der Krankenversicherung über Patientenverfügungen über Vorsorgevollmachten und in anderen Rechtsfragen

Kanzlei Menschen und Rechte Rechtsanwältinnen und Rechtanwälte Lünsmann | Dr. Tondorf | Dr. Tolmein Borselstraße 2 | 22765 Hamburg Tel 040.6000 947 00 | Fax 040.6000 947 47 kanzlei@menschenundrechte.de www.menschenundrechte.de

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HAMBURG

ANREIZ

FÜR JUNGE

SCHWULE Ein Vortrag des Historikers Gottfried Lorenz ]XP :DQGHO GHU mann-männlichen Prostitution

Warten auf Kundschaft: Diese Aufnahme aus dem Jahr 1963 entstand auf St. Pauli an der Gerhard-/Ecke Herbertstraße. Quelle: Staatsarchiv Hamburg

Die Zahl der mann-männlichen Prostituierten in Hamburg wurde Mitte der 1920-er Jahre mit mehreren Hundert bis 1.500 Personen angegeben. Strichjungen wurden nicht nur für den Sittenverfall, sondern auch für Verbrechen wie Erpressung, Diebstahl, Körperverletzung bis hin zu Totschlag und Mord verantwortlich gemacht. Begri‫ٺ‬e wie Strichjungenplage oder Strichjungenunwesen waren nicht nur Schlagworte der Hamburger Presse während der Weimarer Republik, sondern auch des amtlichen Schriftverkehrs zwischen Jugendbehörde und Kriminalpolizei.

gleichzeitig online, wobei es sich zumeist um dieselben Namen handelt. Diese Diskrepanz fällt ebenso auf wie die Tatsache, dass über die mann-männliche Internetprostitution nur wenig Forschungsmaterial vorliegt. Das neue Berufsbild der mann-männlichen Prostitution existiert zwar und wächst unbestreitbar, doch entzieht es sich auch erfolgreich einer näheren Betrachtung. Dies liegt in der Natur der Sache. Der Vortrag von Dr. Gottfried Lorenz möchte Einblicke in die Welt der Internetprostitution geben, die er anhand einer längeren Beschäftigung mit diesem Thema gewinnen und mit Internet-Anbietern sexueller Dienstleistungen Zu ihrer Bekämpfung schlugen die Hamburger Behörden in erörtern konnte. Diese Welt sieht in vielem doch sehr viel anders der Weimarer Republik außer Fürsorgeerziehung unter ande- aus als die traditionelle Stricherprostitution. rem Ausweisung aus Hamburg, Schutzhaft, Zwangsarbeit oder die Unterbringung in Einzelzellen vor. Dies alles ist nachzulesen Vortrag Prostitution in einer Akte der Jugendbehörde des Hamburger Staatsarchivs. Zeitgenössische Fotos belegen, dass vor Homosexuellentre‫ٺ‬punkWANN: Montag, 27.7., 19:30 Uhr ten zahlreiche junge Männer in lasziver Haltung auf Kunden WO: Pride House, An der Alster 40 warteten. Wer aber heute etwa am Hamburger Hauptbahnhof WER: Initiative Gemeinsam gegen das Vergesseneinen Stricher engagieren möchte, wird lange warten müssen und Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer; Magnus seine Lust schnell verlieren. Und auch die in Weimarer Republik, Hirschfeld Centrum (mhc) NS-Zeit und Nachkriegszeit zahlreichen Stricherkneipen sind in Hamburg merklich weniger geworden. Stattdessen hat sich die Ausstellung: Vom 23.7. bis 22.8 wird die Ausstellung mann-männliche Prostitution seit gut drei Jahrzehnten im In„Liberales Hamburg? Homosexuellenverfolgung durch Polizei und Justiz nach 1945“ in der Zentralen Bücherhalternet etabliert. Alleine bei der Online-Singlebörse GayRomeo le am Hühnerposten gezeigt. Eröffnung: 23.7., 18:00 Uhr. sind zurzeit etwa 650 Männer als Escorts mit Hamburger Adres:HLWHUH 9HUDQVWDOWXQJ PLW (LQIşKUXQJ XQG )şKUXQJ GXUFK se registriert. Dazu kommen diejenigen Männer, die auf ihren die Ausstellung: 13.8., 18:00 Uhr. „NormalproÅlen“ ein Taschengeld („Tg.“) verlangen. Von den etwa 650 registrierten Escorts sind aber selten mehr als 70 bis 90 30

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Foto: Staatsarchiv Hamburg


OPEN AIR

KINO

Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg (20. bis 25.10.2015) präsentieren im CSD-Sommer wieder drei Kino-Highlights

PRIDE

LILI MARLEEN

Donnerstag, 13. August, Schanzenkino Open-Air im Schanzenpark, Beginn: 21.30 Uhr, Einlass früher

Donnerstag, 30.7. Rathausmarkt Open-Air, Beginn 22 Uhr

Bergarbeiterstreik 19 4 in Wales: Während die Kumpel im Clinch mit Margret Thatcher liegen und zu Prügelknaben der Polizei werden, solidarisiert sich eine lesbisch-schwule Gruppe im kleinen Londoner Buchladen Gay’s the Word. Als Lesbian and Gays Support the Miners machen sie sich auf den Weg nach Wales – Bronski Beat meets Gaelic Folk! Matthew Warchus ist mit „Pride“ ein hinreißender Film gelungen: Gewitzte Dialoge, eine gute Prise britischer Humor, fetzige Musik und tolle DarstellerInnen. „Pride“ – basierend auf einer wahren Geschichte – ist eine Mischung aus Romantic Comedy und Agitprop, clever, herzerwärmend, äußerst unterhaltsam.

Rainer Werner Fassbinder wäre in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden. Sein Anliegen mit „Lili Marleen“ war es, „das Dritte Reich über die faszinierenden Einzelheiten seiner Selbstdarstellung durchschaubar zu machen.“ Die deutsche Barsängerin Willie verliebt sich 193 in den Schweizer Komponisten Robert, einen Juden. Aufgrund einer Intrige von Roberts Vater kann Willie nach einer Deutschlandreise nicht zurück in die Schweiz. Die ehrgeizige Sängerin wird mit ihrem Lied „Lili Marleen“ berühmt und steigt zum Star der nationalsozialistischen Propaganda auf. In ihrem Privatleben steht Willie jedoch am Ende vor einem Scherbenhaufen.

ACTING OUT Freitag, 31. Juli , 3001-Kino, 21 Uhr, Einlass früher

Der LSF-JubiläumsÅ lm „Acting Out – 25 Jahre 9uerer Film und Community in Hamburg“ zeigt die einzigartige Atmosphäre der Lesbisch Schwulen Filmtage und ihre 25-jährige Geschichte. Durch Interviews mit Gründungsmitgliedern, WegbegleiterInnen sowie aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Filmtage-Teams und -Vereins sowie zahlreichen Filmausschnitten wird im Laufe des Films das komplexe Netz erkennbar, das dieses Festival gleichzeitig bildet und trägt. Wunderschöne Bilder von Hamburg, aus den Kinos und Veranstaltungsorten und ein grandioser Soundtrack machen den Film außerdem noch zu einem wahren Augen- und Ohrenschmaus. pride magazin 2015

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HIV

AUSGRENZUNG IST NEUNZIGER Der passende Hashtag zum Thema HIV heißt #Lebensfreude

Es ist ist doch komisch: Was Klamotten angeht, da werden Geld, Leidenschaft und Energie eingesetzt, als gäb‘s kein Morgen. Der Markenname auf Shirt und Schlübber, den Körper ansprechend getuned – schon läuft‘s mit der Fuckability. Eins darf Dir aber auf keinen Fall passieren: HIV. Da kannst Du witzig sein, Geld haben und modisch auf dem neuesten Stand sein – Deine Fuckability ist durch. Und nicht nur das. Im schlimmsten Fall wirst Du jetzt auch noch gemieden und nicht mehr eingeladen. Daran hat sich in den letzten zwanzig Jahren kaum etwas geändert. In Hamburg leben fast 5000 HIV-positive Männer, die mit Männern schlafen. Doch wo sind die positiven Politiker, Fussballer, Spitzenmanager oder 0 15-Homos wie Du und ich? Hast Du Dich mal gefragt, warum Du keinen kennst? Weil sie eine berechtigte Angst vor Ausgrenzung haben! Viele fühlen sich schmutzig, schuldig und manchmal sogar wertlos. Mir hat mal jemand gesagt, dass „die Angst vor der Angst der Anderen“, einen richtig fertig machen kann. Angst vor Ausgrenzung und Isolation ist leider bis heute angebracht. Eine HIV-Diagnose führt noch heute oftmals zu Eltern, die ihre Kinder verleugnen, Arbeitskollegen, die mobben, Freunden, die sich abwenden. Das passiert auch in Hamburg. Direkt vor Deiner Nase. Die Bilder vom „alten“ AIDS, die Vorstellungen von Tod und Sterben, sind immer noch präsent. Aktuelle Botschaften wie „Lass nicht zu, dass HIV Deine Träume zerstört“ scha‫ٺ‬en Distanz, verhindern eine entspannte Sexualität – und laden schon gar nicht dazu ein, sich testen zu lassen. Dabei ist es unnötig, dass sexuell 32

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aktive Männer aus lauter Angst vor einer möglichen HIV-Diagnose so lange nicht zum Test gehen, bis sie schließlich als „late presenter“ mit AIDS-Status diagnostiziert werden. Es ist fatal, wenn in der l‫ٺ‬entlichkeit das Bild von Menschen mit HIV gezeichnet wird, die jeden Abend weinend einschlafen, weil das Leben mit dieser Krankheit angeblich ein Grauen ist. Schluss damit! Es mag Dir komisch vorkommen, aber der passende Hashtag zum Thema HIV heißt #Lebensfreude. Es ist in Ordnung, wenn Du Dir Sex mit einem Positiven nicht vorstellen kannst. Aber kannst Du eigentlich sagen, warum? Rede doch mit dem Mann, der da vor Dir sitzt und schon bereit war, Dir von seiner Infektion zu erzählen. Vermutlich ist er nicht nur ein feiner Kerl, er kann auch super küssen und ist eine Granate im Bett. Der Mann Deines Lebens. Und den lässt Du sausen, weil er einen anderen Status hat als Du? Schön blöd! Wenn Du Dich nur einen kurzen Augenblick mit einer ähnlichen Leidenschaft wie für Klamotten auch für dieses Thema interessieren würdest, dann könntest Du Deine letzten (unbegründeten) Ängste mit dem Begri‫ ٺ‬Safer Sex verlieren. Ein Gummi ist auch hier ein super Schutz. Und es gibt sogar ein weiteres Tool, das für Dich interessant werden kann. Nämlich dann, wenn Du in einer Beziehung mit einem HIV-positiven Mann bist. Schutz durch Therapie oder Sex unter der Nachweisgrenze – auch ohne Kondom. Sex mit einem positiven Mann ohne Gummi? Sagen wirHs mal so. Der Schutz bei einem Kondom ist erlebbar. Du kannst es greifen, Du riechst es, zu ziehst es über und siehst es und natürlich spürst

Du den Schutz auch. Das hast Du beim Sex unter der Nachweisgrenze alles nicht. Da hast Du eigentlich nur Vertrauen in Deinen Partner. Und daher ist dieser Schutz durch Therapie auch eher nichts für einen ONS, sondern für feste Beziehungen. Geh doch einfach mal in Deine AIDS-Hilfe vor Ort und lass Dir in einem anonymen Beratungsgespräch alles zum Thema „Schutz durch Therapie“ erzählen. Oder Du besuchst dort einen Workshop und gehst danach mit den Bildern des „neuen“ HIV durch die Welt. Denn Ausgrenzung war immer schon scheiße. Aber jetzt, wo die letzte Bastion – das Bett – gefallen ist, bist Du als Ausgrenzer auch noch 90er. Beim Thema HIV kannst Du jetzt helfen, das Stigma zu beenden. Ansonsten: Steck Dir Dein Stigma sonst wo hin.

WÜRDEST DU JEMANDEN MIT HIV KÜSSEN? POSITIV ZUSAMMEN LEBEN. WELT-AIDS-TAG.DE

AM 01.12. IST WELT-AIDS-TAG!

Die jüngsten Kampagnen zum Welt-AIDS-Tag (siehe auch linke Seite) setzen auf Solidarität und Normalität im Umgang mit Positiven.

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CSD-HIGHLIGHTS 2015 ',( 723 (9(176 '(5 +$0%85*(5 35,'( :((. IN DER ĂœBERSICHT UND ZUM HERAUSNEHMEN

Freitag, 24. Juli

Freitag, 31. Juli bis Sonntag, 2. August

„Schlager! Schlager! Schlager!“:: Das DOM-Festzelt wird mit DJs und Live-Musik von Cindy Berger (Cindy Bert) zum Beben gebracht. Mehr auf Seite 49. Fr., 24.7., 19 Uhr, Festzelt auf dem Hamburger DOM.

Drei Tage feiern an der Binnenalster – das CSD-Wochenende startet am Freitag um 15 Uhr. Nationale und internationale Live-Acts auf der Bßhne, dazu DJs satt am Jever-Party-Turm und den Musik-Inseln diverser Hamburger Clubs und Bars. Mehr ab Seite 40.

Samstag, 25. Juli

Fr., 31.7., 15-24 Uhr; Sa., 1.8., 11-24 Uhr; So, 2.8., 11-22 Uhr; Jungfernstieg und Ballindamm

Queer HalliGalli

PRIDE NIGHT: CSD-ErĂśffnung & Party Hamburgs groĂ&#x;e CSD-ErÜ‍ٺ‏nung geht ins neue Schmidtchen. Durch den Abend fĂźhren uns Comedian und Autor Markus Barth sowie Entertainerin und Musikerin Annie Heger. Highlights des Abends: die Verleihung des Pride Award sowie der Auftritt von Carolin Fortenbacher (Foto). Ab 23 Uhr steigt dann die groĂ&#x;e ErÜ‍ٺ‏nungsparty in Kooperation mit Pink Inc. im Schmidts TIVOLI. Mehr auf Seite 36. Sa., 25.07., 20:30 Uhr, Schmidtchen (Spielbudenplatz 21/22); Opening-Party ab 23 Uhr (Schmidts TIVOLI, Spielbudenplatz 27)

Donnerstag, 30. Juli

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM

CSD-StraĂ&#x;enfest

Samstag, 1. August

Politische CSD-Parade Die politische Parade unter dem Motto „Akzeptanz ist schulreif – sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan!“ mit zahlreichen Trucks und FuĂ&#x;gruppen startet um 12 Uhr in der Langen Reihe und endet gegen 15:30 Uhr auf dem CSD-StraĂ&#x;enfest am Jungfernstieg. Mehr auf Seite 39. Sa., 1.8., Start: 12 Uhr (Lange Reihe/Ecke SchmilinskystraĂ&#x;e)

Pride Dance – Die groĂ&#x;e CSD-Abschlussparty Die o‍ٝ‏zielle Abschlussparty des HAMBURG PRIDE im Edelfettwerk mit drei DanceÆoors, zwei Chillout-Lounges und dem groĂ&#x;en AuĂ&#x;enbereich mit Beach-Areal. Mit Chris Bekker, Miss Betty Ford und Steve Es auf dem MainÆoor, Frau Hoppe und Marsmädchen in der Orange Lounge sowie Gloria Viagra und DjCK im Labor. Bequeme Anreise direkt vom StraĂ&#x;enfest mit der S3 ab Jungfernstieg# HVV-Tickets sind im Preis enthalten. Mehr auf Seite 46. Sa., 1.8., 22 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahnhof Eidelstedt

Premiere auf dem DOM: Der Aktionstag soll auf dem Volksfest ein Zeichen fĂźr Toleranz und sexuelle Vielfalt setzen. Viele Aktionen und Rabatte auf dem Gelände – den ganzen Tag Ăźber. Mehr auf Seite 4 . Do., 30.7., ab 15 Uhr, Hamburger DOM, Heiligengeistfeld

Freitag, 31. Juli

Die Nacht der Verzauberten Das Motto der diesjährigen Frauenparty im Cafu Seeterrassen ist „L‘art de la Danse“. U. a. mit Djane Denise_L. Mehr auf Seite 49. Fr., 31.7., 19 Uhr, CafĂŠ Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Str. 22

Electro Pride Kollektiv Ost, David Dorad, Miyagi und Jan von Nebenan stehen fĂźr ausgezeichnete elektronische Tanzmusik am Vorabend der Parade im Bunker an der FeldstraĂ&#x;e. Mehr auf Seite 47. Fr., 31.7., 24 Uhr, Uebel & Gefährlich, Hochbunker, FeldstraĂ&#x;e 66 34

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Foto Carolin Fortenbacher: KIDAFoto, Gloria Viagra: CHIPI Guille Chiprionet


HIGHLIGHTS

CSD-PARADEROUTE 2015

PRIDE HOUSE 2015 An der Alster 40 in HH-St. Geourg Sonntag, 26. Juli 17:00 – 19:00 Uhr Ich bin jung und will was gegen Homo- und Trans*phobie tun! 17:00 – 21:00 Uhr Ausstellung ANDERSRUMportrait 18:00 – 19:00 Uhr PÆegschaften – Bericht eines PÆegevaters 19:00 – 21:00 Uhr meet‘n’speak ( Gay Pride 19:30 – 21:00 Uhr Babuschka Calling – KurzÅlm 19:30 – 20:30 Uhr Schwule Senioren: Betreuung queerbeet 19:30 – 21:00 Uhr Wir Propagandisten – Schwule in Russland (Lesung mit Gabriel Wolkenfeld)

Montag, 27. Juli 16:30 Uhr Straight-Behavior – Darf ich sein, wie ich mich fühle? 17:00 – 18:30 Uhr

ALLE VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN IN DER AGENDA AB SEITE 54

mit, wir mischen uns ein! – Podiumsdiskussion 17:00 – 21:00 Uhr 9ueere Märchen – Nicht nur Ausstellung für Kinder ANDERSRUMportrait 17:00 – 21:00 Uhr 19:00 – 20:00 Uhr Ausstellung CSD-Radio aus dem Pride House ANDERSRUMportrait 19:30 – 20:00 Uhr 18:30 – 22:00 Uhr Wer wird Bi-llionär? – 9uizabend Himmelstürmers Leseabend 19:30 – 21:30 Uhr (1 :30 Uhr Uwe Strauss Neue Studienergebnisse „In Feindesland“, 19:30 Uhr zu PrEP – Ist die „Pille Andrea Conrad davor“ besser als Kondome? „Späte Rache“, 20:30 19:30 – 21:30 Uhr Hagen Ulrich „Krieg Die Schwulenheiler – der Vampire“) Film und anschließende 19:00 – 20:00 Uhr Diskussion mit CSD-Radio aus dem Pride House Christian Deker 19:30 – 21:00 Uhr Blicke in die mann-männliche Mittwoch, 29. Juli Internetprostitution – Vortrag 19:30 – 20:30 Uhr 17:00 – 18:30 Uhr Schwule Senioren: „Lächle und die Welt Betreuung queerbeet verändert sich“ – Lesung 19:30 – 21:00 Uhr mit Michaela Lübbenjans Podiumsdiskussion 17:30 – 19:00 Uhr „Sexuelle Vielfalt“ Genderbudgeting – Lesbenland ist abgebrannt? 17:00 – 21:00 Uhr Dienstag, 28. Juli Ausstellung 17:00 – 19:00 Uhr ANDERSRUMportrait Trans und Inter: Wir mischen 17:30 – 19:00 Uhr

Wo bleibt die Gleichstellung? – Sachstandsbericht 19:00 – 20:00 Uhr CSD-Radio aus dem Pride House 19:30 – 21:00 Uhr Lesung mit Stefanie Zesewitz 19:30 – 21:30 Uhr Hasskriminalität – Wie bekämpft Hamburg Homo- und Transphobie?

Donnerstag, 30. Juli 17:00 – 18:00Uhr Schwule Senioren: Betreuung querbeet 17:00 – 21:00 Uhr Ausstellung ANDERSRUMportrait 19:00 – 20:00 Uhr CSD-Radio aus dem Pride House 19:00 – 21:30 Uhr Musik von Hamburgs anderem Ufer 19:30 – 21:00 Uhr Eingetragene Lebenspartnerschaft – Rechte und PÆichten 19:30 – 21:30 Uhr St. Petersburger Jugendliche berichten pride magazin 2015

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HIGHLIGHTS

FAMILIEN

Die lesbische Sängerin und Schauspielerin Heather Peace ist in UK längst ein Star. Beim CSD will sie Hamburg erobern

FEST Heather, freust Du Dich schon auf Deinen Auftritt in Hamburg?

Heather Peace besucht das CSD-Straßenfest am Freitag, den 31. Juli und wird um 22:45 Uhr auf der CSD-Bühne am Jungfernstieg auftreten (s. Seite 43). Weitere Infos zu POYLT HR[\LSSLU (SI\T \UK RVTTLUKLU :OV^Z Ä UKL[ POY auf www.heatherpeace.com

Das ist eine große Ehre und ich freue mich sehr darauf. Mir macht es großen Spaß, auf Pride Events aufzutreten, die Atmophäre und die Leute dort sind großartig. Es ist wie ein großes Familientreffen der LGBTI-Community, bei dem unsere Vielfalt und unsere Kultur gefeiert wird. Wir haben schon so viel erreicht, deshalb ist es ein besonderes Vergnügen, dass wir an diesem Tag einmal die Mehrheit sind, die eine große Party feiert.

Was erwartet die Zuschauer, die mit Deiner Musik noch nicht so vertraut sind? Schwer zu sagen, denn meine Live-Auftritte unterscheiden sich sehr von meinen Alben. Da ich keine backing tracks verwende, wird man eine reduzierte Version meiner Songs hören und trotzdem eine starke Stimme und einen großen Sound. Außerdem versprühe ich immer sehr viel Energie, das wird also ein großer Spaß!

Dein Album “The Thin Line” ist in Großbritannien sehr erfolgreich. Planst Du, damit durch Deutschland zu touren? Ja, ich kann es kaum erwarten, im kommenden Jahr durch Deustchland und Europa zu touren! Ich liebe meinen Job und ich liebe es, zu reisen – etwas besseres könnte mir gar nicht passieren.

Du hast eine Tochter bekommen, herzlichen Glückwunsch dazu! Hast Du schon Songs für Annie geschrieben? Ich singe Ihr jeden Tag Blödsinn vor. Aber egal was, es macht sie fröhlich! Ich habe auch schon ein paar Ideen für Songs im Kopf, mal schauen, was dabei herauskommt… 36

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PRIDE NIGHT

TTALK

&SHOW Mit Pride Night und Party VWDUWHW GHU &6' Rτ ]LHOO

DJ ADES ZABEL

DAS LUMPENPACK

CAROLIN FORTENBACHER

Mit der Pride Night startet der HAMBURG PRIDE im neuen Schmidtchen auf der Reeperbahn o‫ ٻ‬ziell in die CSD-Woche. Das neue Konzept der Erö‫ٺ‬nungsveranstaltung fand im vergangenen Jahr großen Anklang, denn es setzt auf eine Mischung aus Inhalt und Unterhaltung, Interviews, Videos und Show. Dabei dreht sich alles um das diesjährige Motto „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan!“ Neben Schirmherrin Katharina Fegebank und interessanten Talkgästen erwarten die Moderatoren Annie Heger und Markus Barth den Musicalstar Carolin Fortenbacher und das Gesangs-Duo Das Lumpenpack auf der Bühne. Los geht`s mit einem Empfang, bevor sich im neuesten der Reeperbahntheater der Vorhang hebt. Die Erö‫ٺ‬nungsparty Å ndet anschließend im Schmidts Tivoli statt: Pride Night Opening Party made by Pink Inc. Mit den DJs Ades Zabel (Berlin), Xandra (Essen) und Sunshine (Hamburg) startet der HAMBURG PRIDE in eine heiße Partynacht. Auf dem Karaoke Floor im Glanz & Gloria kitzeln die beiden Showmaster DJ James und DJ Morex das Beste aus den Gästen hervor. Fotos: Adel Zabel: Jörn Hartmann, Foto Carolin Fortenbacher: Sabine Stieger

Pride Night und ,Y Ɉ U\UNZWHY[` WANN: Samstag, 25. Juli. Empfang: 20:30 Uhr; Beginn: 21:30 Uhr WO: Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22 EINTIRTT: 25 € zzgl. VVK-Gebühr (inkl. Partyticket). Tickets unter www.ahoi-events.tickets.de PARTY: ab 23 Uhr, Schmidts Tivoli, Spielbudenplatz 27, Eintritt: VVK 10 Euro (Hein&Fiete, Wunderbar), AK 12 Euro

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PARADE

BUNTT LAUT T POLITISCH

Die CSD-Parade am 1. August ist der Höhepunkt des HAMBURG PRIDE

>PY ILÅ HNNLU /HTI\YN Die Hochbahn hat’s getan und Gruner + Jahr. Auf dem Oberlandesgericht wehte 2014 eine Regenbogenfahne und an der Kunsthalle ebenfalls. Hamburg-Pride-Mitglied Oliver Greve hatte im vergangenen die Initiative ergriffen und sorgt auch in diesem Jahr wieder dafür, dass möglichst viele Regenbogenfahnen zum HAMBURG PRIDE wehen. Auch an privaten Balkonen! Damit sich jedeR eine Fahne besorgen kann, wird wieder ein Sonderverkauf eingerichtet: Fahnen im Format 90x150 cm für 5 Euro (davon 2,10 Euro als Spende für die AIDS-Hilfe) oder kleine Fahnen am Stock (30x45 cm) für 2,50 Euro (Spende: 1,60 Euro) werden wieder EHL GHU $,'6 +LOIH LQ GHU /DQJHQ 5HLKH YHUNDXIW :HL WHUH ,QIRV ñ DJJH#KDPEXUJ SULGH GH

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Fotos: Martin Stiewe, Heinrich von Schimmer, Reiner Dziech


Unter dem Motto „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan“ geht der Christopher Street Day in Hamburg in seine mittlerweile 35. Runde. Höhepunkt ist die politische Parade durch die Hamburger Innenstadt am 1. August, zu der wieder rund 100.000 Menschen an der Zugstrecke erwartet werden. Angeführt wird sie in diesem Jahr unter anderem von Schirmherrin und Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Start ist um 12 Uhr in der Langen Reihe, anschließend geht es durch die Hamburger Innenstadt über die Mönckebergstraße bis zum Jungfernstieg. Durch Bauarbeiten im Bereich der Alster-Brücken wird sich die Route in diesem Jahr leicht verändern, statt über die Lombardsbrücke wird die Parade über die Kennedy-Brücke geführt. „Die aktuelle Debatte um die Ehe für alle und die Demonstrationen gegen eine vielfältige Schulaufklärung in Deutschland zeigen, dass gleiche Rechte und Akzeptanz nach wie vor erkämpft werden müssen. Dafür gehen wir am 1. August in Hamburg auf die Straße: bunt, laut und politisch“, erklärt Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride. „Wir wehren uns gegen die rückwärtsgewandte Diskussion über Sexualpädagogik, die seit Monaten in Deutschland geführt wird. Die Vielfalt von Lebensformen und sexuellen Identitäten muss selbstverständlicher Bestandteil der Bildungspläne in Deutschland sein.“ Neben dem Thema, das dem diesjährigen Motto zugrunde liegt, wird natürlich auch die aktuelle Ehe-Diskussion eine Rolle spielen. Mielchen: „Wer keine gleichen Rechte hat, wird diskriminiert. Die Bundesregierung zementiert die Diskriminierung. Von Grönland bis Uruguay wurde und wird die Ehe bereits für Lesben und Schwule geö‫ٺ‬net. Das muss jetzt endlich auch in Deutschland geschehen!“

CSD-Parade 2015 TERMIN: Samstag, 1. August START: 12:00 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße STRECKE: Lange Reihe, Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall, Kennedy-Brücke, Neuer Jungfernstieg, Jungfernstieg (Plan: siehe Seite 35). KUNDGEBUNG: gegen 13.45 Uhr auf der Mönckebergstraße sowie nach der Parade um 17:00 Uhr auf der Straßenfest-Bühne. Die komplette Reihenfolge der Gruppen und Fahrzeuge LQ GHU SROLWLVFKH 3DUDGH ðQGHW VLFK DE (QGH -XOL XQWHU www.hamburg-pride.de

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STRASSENFEST

DREI TAGE

FEIERN Summerfeeling pur: Drei Tage lang verwandeln sich Jungfernstieg und Ballindamm wieder zu einem der schönsten CSD-Straßenfeste Deutschlands. Direkt an der Binnenalster gelegen, können die BesucherInnen des HAMBURG PRIDE hier wieder eine traumhafte Kulisse genießen. Los geht es am Freitag ab 15 Uhr, gefeiert werden kann dann bis zum Sonntagabend um 22 Uhr. Einer der Höhepunkte des Straßenfestes ist zweifellos das Eintreffen der politischen CSD-Parade, die am Samstagnachmittag den gesamten Jungfernstieg entlang zieht und die Stimmung auf den Höhepunkt treiben wird. Während die Lange Reihe mittags zum Start der Parade eine Art Durchlauferhitzer ist, können sich die TeilnehmerInnen beim Finale an Hamburgs prominenter Einkaufsmeile noch einmal richtig feiern lassen. An Ballindamm und Jungfernstieg erwartet die BesucherInnen ein vielfältiges Angebot aus Informations-, Gastronomie- und Verkaufsständen. Hinzu kommen der Jever-Party-Turm sowie die sechs Musikinseln der Hamburger Szeneclubs und Bars, die das Straßenfest an mehreren Stellen (siehe mbersichtsplan) zur größten Open-Air-TanzÆäche der Stadt werden lassen. Unzählige DJs werden hier ein musikalisches Feuerwerk bis in den späten Abend zünden. Direkt am Wasser liegt die LoungeÆäche von Kyti Voo und L-Beach, auf dem Ballindamm sind Clubs wie Wunderbar und 136 Grad sowie das Spundi und die Extratour unterwegs – wer hier nicht den richtigen Partysound für sich Å ndet, ist selber schuld. Der Jever-Party-Turm steht mitten auf dem Jungfernstieg (DJ-Programm siehe Kasten). Ganz in seiner Nähe wird 40

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Tanzen, Flirten, Informieren: das CSD-Straßenfest an der Binnenalster – so schön ist es nur in Hamburg


auch wieder die Jugendarea zu Å nden sein. Sie ist seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil des CSD und wird von Hamburg Pride e.V. Å nanziell gefördert. Getragen wird sie vom JungLesbenZentrum, dem schwullesbischen Jugendtre‫ ٺ‬Mixtapes, dem AStA-9ueer-Referat sowie dem Jugendnetzwerk Lambda, die dort auch ihre Angebote vorstellen. Vor allem soll die Jugendarea aber jungen Straßenfest-BesucherInnen Gelegenheit geben, abseits des Trubels auch mal unter sich sein zu können, sich zurückzuziehen, abzuhängen oder mit Gleichaltrigen den Tag ausklingen zu lassen. Ein weiterer fester Bestandteil des Straßenfestes ist das umfangreiche Bühnenprogramm, das auf den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt wird. Mit Heather Peace und Roman Lob sind zwei prominente Haupt-Acts mit an Bord, doch das Programm hat viele weitere Highlights zu bieten – von Dragshow bis HipHop. So wird mit Msoke ein Künstler dabei sein, der sich ermöglicht hat, seine wahre, männliche Geschlechtsidentität zu leben – keine Selbstverständlichkeit in der Reggae-, Dancehallund HipHop-Szene mit ihrer weitreichenden Homo- und Transphobie. Auf der Bühne wird am Samstag um 17:00 Uhr eine Kundgebung stattÅ nden: Rund um das Motto „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan!“ gibt es Reden und Gäste. Ebenfalls ein fester Bestandteil des Samstags ist die traditionelle Schweigeminute für die Menschen, die in Hamburg an den Folgen von HIV und AIDS gestorben sind. An sie erinnern 2.300 schwarze Luftballons, die um 1 :00 über der Binnenalster aufsteigen. Anschließend kann dann wieder ausgelassen getanzt werden – vor der einmaligen Sommer-Kulisse in der schönsten Stadt der Welt.

CSD-Straßenfest 2015 WANN: Freitag, 31.7. bis Sonntag, 2.8. WO: Jungfernstieg und Ballindamm GEÖFFNET: Freitag: 15:00 – 24:00 Uhr Samstag: 11:00 – 24:00 Uhr Sonntag: 11:00 – 22:00 Uhr

Fotos: Martin Stiewe, Heinrich von Schimmer, Reiner Dziech

DJ-PROGRAMM JEVER-PARTY-TURM Freitag, 31.7.2015 15:00 – 17:00 Uhr 17:00 – 19:00 Uhr 19:00 – 21:00 Uhr 21:00 – 00:00 Uhr

Charts Pop Charts Pop House Charts Pop Pop RnB Mash Up

Samstag, 01.08.2015 11:00 – 13:00 Uhr 13:00 – 16:00 Uhr 16:00 – 19:00 Uhr 19:00 – 21:00 Uhr 21:00 – 00:00 Uhr

Easy Tunes Charts Pop Mash Up Pop House French House

Sonntag, 02.08.2015 11:00 – 12:00 Uhr 12:00 – 14:00 Uhr 14:00 – 16:00 Uhr 16:00 – 19:00 Uhr 19:00 – 22:00 Uhr

Easy Tunes Euro Pop Charts Mash Up Charts Pop Pop Charts

DJ Madbaam Chris Fleig DJ James DJ Berry.E

CDJ 1000 DJ Madbaam DjCK Nicki Dynamite Boom le Choc

CDJ 1000 DJ Douze Points DJ Madbaam DJ James DJ Sunshine

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HIGHLIGHT

BÜHNEN

MODE

RATION

PROGRAMM

Freitag

AUF DEM

Valery Pearl

STRASSENFEST Sonntag

Freitag, 31.Juli

16:45 Uhr

18:15 Uhr

Access Icarus

Motus

Access Icarus machen Rockmusik. Schon bei einmaligem Hören wird au‫ٺ‬allen, dass die Band sich mit ihrem Soundgewand deutlich von den sie umgebenden Newcomern und dem vorherrschenden Indie-Mainstream abgrenzen will. Seit Juni 2012 treten die vier Jungs o‫ٻ‬ziell in Erscheinung. Sie haben sich für ihre SelbstÅndung Zeit genommen. Das hört man der bis ins kleinste Detail durchgestylten, modernen und einprägsamen Rockmusik auch an. Sie beweisen, dass musikalischer Anspruch und Massentauglichkeit keinen Widerspruch darstellen müssen. Weit, bombastisch, hymnisch und immer wieder mitreißend umarmen Access Icarus ihre Zuhörer. www.facebook.com/accessicarus

Frontmann und Sänger ist Arne, dessen markante und unverwechselbare Stimme bisweilen an The Killers oder Queen erinnert. Daneben trägt Gitarrist Michael mit seinem von kraftvoll-rockig bis lyrisch-melancholisch reichendem Stil elementare Klangfarben zum Sound der Band bei. Für den Groove und den Rhythmus ist Schlagzeuger Nils verantwortlich, der mit nonchalanter Sicherheit den Takt auf der Bühne angibt. Abgerundet wird der Sound der Band durch Electro-Sounds, die unmissverständlich erkennen lassen, dass Motus auf spielerische Art und Weise moderne und zeitlose Elemente zu einer süchtigmachenden Mixtur zu kombinieren wissen. www.facebook.com/motuspop

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Ricardo M.

MEHR ZU DEN MODERATOREN

Sebastian Rousseau

Samstag

FREITAG

VALERY PEARL

Hamburgs upcoming Drag Queen Nummer 1 wird auch in diesem Jahr wieder die Bühne mit frechen Sprüchen und kecken Ansagen betreten und am Freitag charmant durch das Programm führen. SAMSTAG

RICARDO M.

Top-Entertainer, Top-Produktexperte, Top-Verkaufsrepräsentant! Ricardo M. kann alles und ist alles – überzeugen Sie sich selbst, wenn er Sie am Samstag durch das Showprogramm begleitet! SONNTAG

SEBASTIAN ROUSSEAU

Der charismatische Musicaldarsteller ist schon im dritten Jahr in Folge als Moderator auf unserer Bühne dabei und wird am Sonntag mit seiner frischen Art das Programm präsentieren.

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BÜHNENPROGRAMM

21:15 Uhr

Foxos 19:45 Uhr

Helium

Die Frauenband Helium wurde im Juni 2010 gegründet und stammt aus Moskau. Die erfolgreichen Frauen machen ironische, auf den Punkt gebrachte Songs, ohne bestimmte Stereotype zu bedienen. Ihre intelligenten und selbstbewussten Texte dringen tief ins Unterbewusstsein ein und sollen ihre ZuhörerInnen provozieren, um zum Nachdenken über Prioritäten und Werte anzuregen. Helium wollen niemanden gleichgültig zurücklassen. Auch wenn sie ihre Kunst nicht als Protest verstehen, kann und soll jedeR die Kraft fühlen, um zu wissen, was zu tun ist. Im Juni treten Helium erstmals in Europa auf. www.facebook.com/heliuminfo

„Fables“ heißt das Erstlingswerk, das nicht immer zum Tanzen animiert, aber mit jedem Track bewegt und auf dem Foxos als eine der vielversprechendsten deutschen Newcomer energetisch und authentisch debütieren. Mit seinen außergewöhnlichen Arrangements will sich das Duo aus Hamburg und Hannover nicht auf Bekanntes verlassen, sondern das Unbekannte fordern. Sie kreieren etwas Magisches, schwer zu Fassendes und scha‫ٺ‬en mit Electronic-Fable-Pop ihr ganz eigenes Genre. www.facebook.com/foxosmusic

Samstag, 1.August

22:45 Uhr

Heather Peace Foto Helium: Alice Kampinsky

Seit 17 Jahren ist Heather aus dem britischen Fernsehen nicht mehr wegzudenken und hat auch in Deutschland unter anderem mit der Serie „Lip Service“ schon eine 17:00 Uhr große Fangemeinde für sich begeistern Kundgebung können. Neben der Schauspielerei ist es aber vor allem die Musik, die Heather auf „Akzeptanz ist schulreif: Sexuelle Vielfalt die Bühnen dieser Welt zieht. auf den Stundenplan!“: Zum diesjährigen Motto des HAMBURG PRIDE gibt es ReZum HAMBURG PRIDE reist sie mit ei- den und Gäste auf der Bühne. nem Akustik-Set an und wird Songs aus ihrem Album „The Thin Line“ im Gepäck haben. „Neben der Schauspielerei 18:00 Uhr versuche ich so viel wie möglich zu singen, Schweigeminute Musik zu machen und Lieder zu schreiben“, erzählt sie. „Ich liebe entspannte, Die Zahl der HIV-Neuinfektionen steigt akustische Musik.º Dass sie lesbisch ist, weiter, trotz aller Therapieerfolge erkranwar nie ein Problem für die Schauspielerin ken unverändert Menschen an AIDS. und Sängerin: „Ich habe mich eigentlich Beinahe neun Personen inÅzieren sich in niemals verstecken oder outen müssen. Deutschland täglich neu mit HIV. Ein gutes Ich war immer einfach nur wer ich war Leben mit der Krankheit ist möglich, trotzund daraus hab ich nie ein Geheimnis dem leiden viele der Betro‫ٺ‬enen unter Ausgemacht.“ Heather Peace geht es darum, grenzung. Immer noch sterben Menschen dass die Leute in ihrer Umgebung Men- an den Folgen der Infektion. An sie erinnert schen akzeptieren, wie sie sind und für das die Gedenkminute der AIDS-Hilfe Hambeurteilen, was sie leisten, nicht dafür, wen burg mit 2.300 schwarzen Luftballons – eisie lieben. ner für jeden Menschen, der in Hamburg www.heatherpeace.com an AIDS verstorben ist. pride magazin 2015

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BÜHNENPROGRAMM

18:10 Uhr

19:45 Uhr

20:45 Uhr

Nicki Dynamite

Msoke

Saskia Leppin

Sie ist von Dänemark bis in die Schweiz für ihre extravaganten und aufwendigen Shows bekannt und in Hamburg zuhause. Bei der „Glory and Youth“-Party im Docks überrascht der ShowproÅ sein Publikum immer wieder mit neuen verrückten Ideen. Dieses Jahr hat die Hamburger Drag Princess eine Special-CSD-Show vorbereitet und wird auch hiermit wieder ihre Fans und die Zuschauer vor der Straßenfest-Bühne begeistern. ww.nickidynamite.com

Msoke hat sich ermöglicht, seine wahre, männliche Geschlechtsidentität zu leben. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man die Homo- und Transphobie in weiten Teilen der Reggae-, Dancehall- und HipHop-Szene betrachtet. Msoke engagiert sich mit anderen Künstlern wie Irie Revoltus, Berlin Boom Orchestra, Amewu, Nosliw und Sookee bei der Kampagne „Make Some Noise – Homophobia and Sexism out of my music“. www.facebook.com/msoke

Schon mit fünf Jahren bezauberte sie Erwachsene mit ihrem Gesang. Mit Vater und Opa sang sie Lieder von Udo Jürgens. „Seitdem war mir klar, dass ich Sängerin werden wollte“, erinnert sich Saskia Leppin. Im November 2013 verö‫ٺ‬entlichte sie schließlich ihre Debutsingle „Lieb mich heute Nacht“, welche prompt in den deutschen Party- und Schlagercharts landete. Derzeit arbeitet sie an ihrem Debütalbum. www.facebook.com/SaskiaAnninaLeppin

21:30 Uhr

Elke Winter 18:45 Uhr

Max Reimer Max Reimer ist Sänger, Geiger und Songwriter aus Frankfurt und vermischt seinen Gesang und Geigenklänge mit aktuellen Dance-Sounds. Von seiner osteuropäischen Herkunft inspiriert, fügt er sowohl internationale DanceÆoor-Rhythmen als auch mitreißende und bewegende Lyrics zusammen. Seine Songt schreibt der 24-jährige selbst und legt größten Wert auf Authentizität und seine Live-Performance! Durch seine musikalischen Vorbilder Medina oder Leona Lewis geprägt, ist seine Musik heute zeitgemäße Popmusik mit der persönlichen Max-Reimer-Note. www.facebook.com/ReimerMax 44

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Elke Winter – dieser Name steht für Entertainment pur. Kritiker der Branche zählen sie mittlerweile zu den Top 5 der deutschen Travestiebranche. Elke Winter ist sie selbst. Keine Kopie. Sie tut das, wonach ihr gerade der Sinn steht. Unkonventionell! Mal ist sie Dame und im nächsten Moment das stadtbekannte PromiÆittchen schlechthin. Und zwischendurch singt Elke auch noch Popsongs, Evergreens und Schlager. www.elke-winter.de

22:45 Uhr

Hi Fashion

Das Electro-Duo stammt aus L.A. und hat sich dort in einer Bar kennengelernt. Ihre Musik erinnert an die Scissor Sisters, Grace Jones und Peaches und ebenso wird auch ihre Bühnenshow mit Sicherheit etwas Besonderes, denn sie sind queer und lieben Musik über alles. www.facebook.com/ HiFashionMusic -V[V ,SRL >PU[LY! 4HYLPRL ;OPLSTHUU -V[V /P -HZOPVU! (UKYL^ 1VOUZ[VU


Sonntag, 2.August 15:00 Uhr

Queer Tango Tango ist Erotik, Gefühl, und Hingabe. Queer Tango setzt noch einen drauf, denn hier verschmelzen nicht nur die Paare miteinander, auch die Rollengrenzen verschwinden. Die Tango-Gruppe „Jungs tanzen“ wird eine Stunde lang vor der Bühne zeigen, was sie kann – und lädt alle Tango-Freunde ein, mitzutanzen.

19:30Uhr

Berlin Syndrome

16:30 Uhr

Enzo

Ein Gri‫ ٺ‬in die Referenzkiste bringt The XX und Foals hervor, eine Prise Editors, ein bisschen Joy Division. Dennoch ein eigener Sound „von dunkler, dezenter Eleganz mit subtil kitzelnden Melodien und dem Zeug zu bedrückender Schönheit. Gemalt in Schwarz und Grau, mit ein wenig Weiß als Kontrastmittel“, sagt die Presse. Man hört, dass da ein Engländer mitmischt, und man hört auch, dass sich die Band noch selbst entdeckt. Wie immer ist aber das, was unterwegs passiert, spannender als die Ankunft am Ziel. Und was soll das mit dem Bandnamen? Was ist dieses Berlin Syndrome? Die plausibelste Antwort liefert die Band selbst: Das London Großbritanniens, das New York Amerikas, das Barcelona Spaniens. Und eben das Berlin Deutschlands. Das Paradies und die Hölle am gleichen Ort. Ein Ort voller Geheimnisse und Anziehungskraft, die Fluch und Segen zugleich sind. www.facebook.com/berlinsyndrome

Enzo ist Künstler mit Herz und Humor. Seine Songs sind Pop, seine Stimme Soul und der Sound Elektro. Bei Enzo stammt alles aus einer Hand. In prägnanten Popsongs verarbeitet er Gefühle und persönliche Erfahrungen. www.facebook.com/ENZOmusic

18:00 Uhr

Khala Krüsch Seit Ende 2013 bastelt die kleine Khala Krüsch mit Schere und Glitterkleber an einem handgemachten und „una‫ٺ‬ektierten“ Sound. Ihren Stil nennt die kleine Khala Urban-Songwriting und vereint hierbei Stonerri‫ٺ‬s, Synthiesounds, Samples sowie Soulluftblasen. www.facebook.com/KhalaKruesch -V[V )LYSPU :`UKYVTL! 4H[[OPHZ :HZZL

21:00 Uhr

Roman Lob

Bekannt wurde Roman Lob durch die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2012 für Deutschland, bei dem er einen erfolgreichen achten Platz belegte. Mit seinem Song „Standing Still“, der von dem englischen Jazz-Singer/Songwriter Jamie Cullum geschrieben wurde, erlangte er Goldstatus mit über 150.000 verkauften Exemplaren. Seitdem tourt Roman durch ganz Deutschland und etablierte sich als erfolgreicher Künstler. 2013 gewann er den Musikpreis „Echo“. Aktuell arbeitet Roman an seinem zweiten Album „Home“, das Ende Juli erscheinen wird. Daraus stammt auch die neue Single „All That Matters“, zu der auch ein gefühlvolles Video produziert wird. Bevor es im Herbst für Roman Lob auf Tournee geht, kann man ihn schon jetzt auf dem CSD-Straßenfest in Hamburg erleben. www.romanlob.de pride magazin 2015

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PARTYS

EDEL

FETT

WERK

CHRIS DAVID DORAD BEKKER

DJCK

MISS BETTY FORD

STEVE ES

GLORIA VIAGRA

FRAU HOPPE

MARSMÄDCHEN

auf dem MainÆoor ist Chris Bekker: Kaum einer vermag es zur Zeit geschickter, die unterschiedlichen elektronische Genres von Techno über Progressive bis Trance so perfekt zu kombinieren und deren Anhänger zu begeistern, wie der Berliner DJ (u.a. GMF). Miss Betty Ford und Steve Es sind hier ebenfalls mit einem Mix aus Techno, Electro und House am Start. In der Orange Lounge versorgen Frau Hoppe und das Marsmädchen die Partycrowd mit feinstem Pop und Charts. Im Labor wirbelt mit Gloria Viagra die wohl bekannteste Drag Queen Berlins und die unbestrittene Königin des Berliner Nachtlebens am Pult. DjCK steht ihr mit einem Mix aus Disko-Beats, Pop-House und R’n’B zur Seite. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie S3 ab Jungfernstieg# die HVV-Tickets sind im Preis enthalten.

Pride Dance 2015 AM: Samstag, 1. August 2015

Sie ist längst Tradition und aus dem CSD-Programm einfach nicht mehr wegzudenken: Die o‫ٻ‬zielle Abschlussparty des HAMBURG PRIDE im Edelfettwerk bietet eine der coolsten Partylocations der Stadt mit drei Floors, zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich mit Beach-Areal und Grill – beste Voraussetzungen für eine lange, ausgelassene Partynacht. Dabei kann nicht nur getanzt werden. Wer sich aufhübschen lassen möchte hat dazu beim Face- und Bodypainting Gelegenheit. Großen Spaß verspricht ein kleiner Jahrmarkt mit verschiedenen Aktionsständen und tollen Gewinnen. Musikalisch geht’s natürlich auch rund! Headliner 46

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START: 22:00 Uhr WO: Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn S3/S21 bis Eidelstedt EINTRITT: VVK 12 €, AK 15 €. VVK ab 1. Juli im Lagerhaus (Lange Reihe 27), Kyti Voo (Lange Reihe 82) und online auf www.ahoi-events.tickets.de (zzgl. VVK-Gebühr) sowie am 31.7. und 1.8. am Stand von Hamburg Pride e.V. auf dem CSD-Straßenfest.

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ELECTRO

PRIDE

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KOLLEKTIV OST

Mit diesen DJs bebt der Bunker : Im Uebel & Gefährlich startet das CSD-Wochenende durch Tanzen, bis die Parade kommt: Auch in diesem Jahr wird der Electro Pride die Freitagnacht des Hamburger CSD-Wochenendes wieder zu einer ekstatischen Party machen. Fünf DJs sind am Start, damit bis zum Morgen getanzt werden kann. Danach kurz frisch machen – und auf geht’s zur Demo. Aber vorher sperren wir noch die Lauscher auf, denn die Jungs, die an den Platten drehen, haben es in sich. Da wäre das Kollektiv Ost: Sandro SchäuÆer und Marcel Schulz leben in Berlin und Mecklenburg und führen eine musikalische Wochenendbeziehung. Ihre Zusammenkünfte Ånden meist in Clubs statt, wo ihre musikalischen Ergüsse auf der TanzÆäche regelmäßig für kollektives Durchdrehen verantwortlich sind. Also beste Voraussetzungen, dass der Electro Pride ebenfalls zum Irrenhaus wird. Während der eine metropolitische EinÆüsse und Ideen aufsaugt, nutzt der andere die Ruhe und Inspiration der Natur, so dass sich beide in einer ziemlich einzigartigen Auswahl zwingender Tech-House-Rhythmen ergänzen. Diese Qualität äußert sich nicht nur in ihren engagierten DJ-Sets, sondern ist auch in den eigenen Produktionen hörbar. Auf ihrem eigenen Label Simple as That Records präsentiert das Kollektiv Ost seine ganz persönliche DeÅnition von Groove.

DAVID DORAD

MIYAGI

JAN VON NEBENAN

Electro Pride 2015 AM: Freitag, 31. Juli START: 24:00 Uhr WO: Uebel&Gefährlich, Ballsaal im Hochbunker, Feldstraße 66 (U-Bahn Feldstraße) EINTRITT: 10 Euro AK

Foto Kollektiv Ost: David Daub

David Dorad ist ebenfalls Wahl-Berliner und ein charismatischer Vollblut-DJ. Wenn er ein Set spielt, will er, dass sich jeder wohlfühlt, egal ob Hippie, Yuppie oder Punk, egal ob technoid, deep oder funky. Er lässt sich kein musikalisches Szene-Diktat auferlegen und übernimmt am liebsten die langen Afterhour-Schichten. Seine harmonischen Sets strotzen vor ehrlicher Energie und scheuen sich nicht, dem Publikum die elektronische Berliner Schnauze entgegenzubrettern: ziemlich derb, aber eigentlich nett gemeint. Bei der Wortwahl setzt er auf altbewährte Platten, die er mit sorgfältig ausgewähltem, neuen Input zu verknoten weiß, bis das Gesamtbild sich seinen Zuhörern o‫ٺ‬enbart. Mit Miyagi aka Robert Wagenknecht kommt auch ein Hamburger zum Zuge, der nicht nur DJ und Producer ist, sondern auch Booker im Docks. Sein Stil ist von Deep & Tech House beeinÆusst, gemixt mit einem Schuss Hypnotic Techno Sounds. Last but not least im Programm: Jan von Nebenan. Ginge es nach ihm, hätte das Wochenende sieben Tage. Er spielt Sets, die mal treibend und mal locker sind ¸ je nachdem, was die Stimmung und die Füße nach vorne bringt. pride magazin 2015

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PARTYS

REGENBOGEN

Strandfeeling für heiße Tunes sorgen. Dort besteht dann auch die Möglichkeit, seinen Mann zum Mitreisen oder den weiblichen Volltre‫ٺ‬er vom Fleck weg zu heiraten: An einem kleinen Traualtar kann die Ehe für alle schon einmal geübt werden – mit viel Spaß und reichlich Augenzwinkern, versteht sich. Erinnerungsfoto inklusive! Schon beim Frühjahrs-DOM gab es mit Queer HalliGalli eine erste Party im Festzelt, die sich speziell an Lesben, Schwule und andere Queers richtete. Zum Start der Pride Week wird daran angeknüpft, denn bereits am 24. Juli ab 19 Uhr steigt unter dem Motto „Schlager! Schlager! Schlager!“ wieder eine Festzelt-Sause. Musikalisch angeführt wird der Abend von Cindy Berger, weibliche Stimme des legendären 70er-Jahre-Duos Cindy & Bert, die Klassiker wie „Immer wieder Sonntags“ und „Spaniens Gitarren“ mit im Gepäck haben wird. Das DJ-Duo Sunny & Pearl wird ebenfalls diverse Top-Hits auf die Plattenteller zaubern. Der Regenbogen-Tag auf dem DOM folgt dann am Donnerstag der Pride Week. 1,6 Kilometer misst die Vergnügungsmeile auf dem Heiligengeistfeld, 160.000 Quadratmeter ist sie groß, 260 Schausteller sind dort vertreten. Und wenn all jene unterwegs sind, die auch beim CSD die Regenbogenfahne schwingen, kann auch der 30. Juli ein richtig bunter, ausgelasseSeit 122 Jahren Åndet der Hamburger DOM auf dem Heili- ner und vielfältiger DOM-Tag werden! gengeistfeld statt, seine Ursprünge gehen sogar bis ins 11. Jahrhundert zurück. Doch anno 2015 erlebt das größte und längste Regenbogentag auf dem Volksfest des Nordens eine Premiere: Erstmals weht am 30. Juli der Regenbogen über dem DOM! Seine Farben stehen bekanntHamburger DOM lich für Vielfalt – und genau diese soll beim Regenbogen-Tag gemeinsam mit allen DOM-Besuchern und der schwul-lesbischen WANN: Donnerstag, 30 Juli, 15:00 bis 23:00 Uhr WO: Hamburger Sommer-DOM, Heiligengeistfeld Community gefeiert werden! So wird es zum Beispiel die Aktion „2 für 1“ an ausgewählten Fahrgeschäften geben: Ob Homo-Pärchen oder beste Freunde – mit der Aktion kommt die bessere Queer HalliGalli Hälfte auf jede Fahrt umsonst mit. Richtig bunt wird es dann ab 19 Uhr, denn dann startet erstmals eine Parade quer über die WANN: Freitag, 24. Juli, 19:00 bis 24:00 Uhr, DOM-Fläche! Alle sind herzlich eingeladen, an diesem kleinen DOM-Festzelt, Heiligengeistfeld, U-Bahn St. Pauli Zug teilzunehmen und gemeinsam für ein tolerantes und vielfälEINTRITT: 8 Euro (inkl. Eintritt zur anschließenden tiges Hamburg zu stehen. Danach geht es dann zum Ausklang Aftershowparty in der Wunderbar) des Tages auf den Beach Club des DOMs – dort wird Szene-DJ Berry E. an den Plattentellern stehen und bei kühlen Drinks und

DOM

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-V[VZ! /LUUPUN (UNLYLY


QUEER

HALLI GALLI Nach der erfolgreichen Premiere im März läutet die zweite Ausgabe der queeren Veranstaltungsreihe auf dem Hamburger DOM nun die Pride Week ein. Unter dem Motto „Schlager! Schlager! Schlager!“ wird das Festzelt bis zum Zapfenstreich mit Live-Musik und DJs zum Beben gebracht. Musikalisch angeführt wird der Abend von Cindy Berger, weibliche Stimme des legendären 70er-Jahre-Duos Cindy & Bert, die Klassiker wie „Immer wieder Sonntags“ und „Spaniens Gitarren“ mit im Gepäck haben wird. Das DJ-Duo Sunny & Pearl wird ebenfalls diverse Top-Hits auf die Plattenteller zaubern und Euch den Abend über mit „Er gehört zu

mir“ oder „Schöner fremder Mann“ in Flirtlaune halten. Im Anschluss geht es auch in der Wunderbar (Talstraße 14) mit Schlager weiter: Dort könnt ihr mit eurem Stempel umsonst bis zum frühen Morgengrauen weitertanzen. www.facebook.com/QHG.DOM Queer HalliGalli, Freitag, 24. Juli, 19:00 bis 24:00 Uhr, DOM-Festzelt, Heiligengeistfeld, U-Bahn St. Pauli, Eintritt: 8 Euro (inkl. Eintritt zur anschließenden Aftershowparty in der Wunderbar, Talstraße 14)

NACHT DER

VERZAUBERTEN In diesem Jahr Åndet die Frauenparty „Die Nacht der Verzauberten“ wieder im Cafu Seeterrassen in Planten un Blomen statt. Die 2.000 Quadratmeter großen Loungeterrasse und die Balkonterrassen bieten einen einmaligen Blick auf den See. Es erwarten Euch ein reichhaltiges Getränkeangebot sowie ein großer Außengrill mit leckeren Speisen. Wie es ich für eine richtige Lesbenparty gehört, kann auf zwei TanzÆächen getanzt werden. Oben im Weißen Saal startet Djane D_nise L mit einem Mix aus Standard und Latein, Oldies, Dance-Classics und Hits, in der TangoBar heizt Euch Djane Angela mit Disco-Hits, Tanzmix, Rock und Elektro-Pop ab 21 Uhr ein. Um 22 Uhr starten in unmittelbarer Nähe die berühmten Wasserlichtspiele, der perfekte Mix aus Wasser, Musik und Licht. Das Motto passend zum Abend: L‘art de la Danse. Die Nacht der Verzauberten, Freitag, 31. Juli, 19:00 Uhr, Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22, AK 15 Euro, VVK: frauen@endlich-salon.de 11 Euro, Tanzsalon Lerchenstraße und MHC Borgweg, 12 Euro Foto Sunny & Pearl: Isabel Zettwitz

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PRIDE HOUSE

VOLLES

PROGRAMM Lesungen, Vorträge, Diskussionen und mehr im Pride House

Uhr) auf dem Plan. Die neuen AnsprechpartnerInnen der Hamburger Polizei für Homosexuelle stellen sich vor, zu Gast sind außerdem Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, MdHB Farid Müller sowie AnsprechpartnerInnen des Netzwerks Gewaltprävention Berlin.

Das Pride House (CVJM, An der Alster 40) ist der zentrale Veranstaltungsort während der Pride Week. Hier wird diskutiert, informiert, geÆirtet und gelacht – von Sonntag bis Donnerstag an jedem Nachmittag und Abend ab etwa 17 Uhr. Hamburg Pride e.V. ist in diesem Jahr mit zwei Abendveranstaltungen im Pride House präsent: Am Montag, 27. Juli reden wir ab 19:30 Uhr über das Thema, das dem CSD in diesem Jahr sein Motto gab: Sexuelle Vielfalt. Wie die auf den Stundenplan gelangen kann und welche Hürden hierbei genommen werden müssen, wird mit Sexualpädagogik-ExpertInnen diskutiert (siehe auch Seite 13). Der Dienstagabend (2 . Juli, 19:30 Uhr) widmet sich dem Thema Homo-Heiler: NDR-Reporter Christian Deker zeigt eine seiner Reportagen über die vermeintlichen Schwulenheiler und steht anschließend zum Gespräch bereit (siehe auch Seite 16). Das Thema Hasskriminalität steht am Mittwochabend (29. Juli, 19:30 50

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Russland ist gleich mehrfach Thema im Pride House. Die Frauenstiftung Filia zeigt in Kooperation mit dem Verein Quarteera den KurzÅlm „Babuschka Calling“ über Frauen, die dreifach diskriminiert werden – als weiblich, lesbisch und russisch. Der Männerschwarm-Verlag lädt zur Lesung mit dem Schriftsteller Gabriel Wolkenfeld aus seinem Buch „Wir Propagandisten“ (siehe nächste Seite), und der LSVD wird wieder Jugendliche aus Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg über die Situation in ihrer Heimat berichten lassen. Prostitution, Regenbogenfamilien, Seniorenbetreuung – die Bandbreite der Themen, zu denen es im Pride House Vorträge, Diskussionen, Lesungen und anderes mehr gibt, könnte kaum größer sein. Dabei stehen neben Homosexualität auch Trans- und Inter-Themen im Fokus, etwa bei einer Diskussion mit dem Transmann und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christian Schenk, der auf Einladung der Links-Fraktion ins Pride House kommt. Hamburgs Jusos beschäftigen sich mit der Frage des Straight Actings, und auch das Quiz „Wer wird Bi-llionär“ thematisiert sexuelle Identität. Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem umfangreichen Programm, das im Kalender ab Seite 54 zu Ånden ist. Die ehrenamtlichen Radio-Macher von Pink Channel werden wieder allabendlich aus dem Pride House berichten, und vor, während und nach den Veranstaltungen ist auch die Bar wieder ein beliebter Tre‫ٺ‬punkt. Ein Besuch lohnt sich, mehrere Besuche erst recht! -V[VZ! :[LWOHUPL 7HLWRL


LESUNG MIT GABRIEL WOLKENFELD

IN PUTINS

Jekaterinburg, benannt nach Katherina der Großen, liegt zu Füßen des Ural am östlichen Rand Europas. Dorthin reist im Jahr 2013 ein junger deutscher Slawist, um russische Studenten in deutscher Sprache und Kultur zu unterrichten. Über soziale Netzwerke hat er im Vorfeld bereits einige Bekanntschaften geschlossen, und so holen ihn vier junge Männer vom Flughafen ab. In einer Welt, die auf kafkaeske Weise im 19. Jahrhundert steckengeblieben zu sein scheint, ist der deutsche Gast eine echte Attraktion, doch jeder fragt ihn: Warum, um Gottes willen, kommst du freiwillig nach Russland? Erst recht als Schwuler – zu einer Zeit, als die Duma „homosexuelle Propaganda“ per Gesetz verbieten will? Das Buch „Wir Propagandisten“ erzählt, was dem deutschen Gast im Laufe eines Jahres in Russland widerfährt: Wolkenfeld fängt mit seinem sehr individuellen Tonfall die Atmosphäre und den Geruch einer Welt ein, die dem deutschen Leser weiter entfernt scheint als die 5000 Kilometer Luftlinie auf der Landkarte.

REICH

Pride House, Sonntag, 26. Juli, 19:30 Uhr

VORTRAG VON SENIOREN-ASSISTENTEN

ALT, KRANK,

Ein Leben in Würde und Selbstbestimmung: Wer im fortgeschrittenen Alter oder aber durch Einschränkungen wie Krankheit oder Behinderung auf sich allein gestellt ist, für den rückt dieser ganz selbstverständliche menschliche Wunsch nicht selten in weite Ferne. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen in der schwulen Community, wo Alter, Krankheit oder Behinderung oft als Makel wahrgenommen und im schlimmsten Fall sogar stigmatisiert werden. Gut, wer sich auf zuverlässige und engagierte Unterstützung durch Partner, Freunde oder Verwandte verlassen kann. Doch diese Hilfe ist nicht immer oder nicht immer ausreichend gegeben. In Hamburg bietet Thomas Bartel zusammen mit seiner Berufskollegin Marlies Schwanhilde spezielle Unterstützung, Alltagsbegleitung und Zuwendung für ältere, kranke oder behinderte Schwule und Lesben an. Sich und ihre „Betreuung queerbeet“ stellen die beiden ausgebildeten und qualiÅzierten Senioren-Assistenten (Plöner Modell) in zwei Veranstaltungen im Pride House vor.

SCHWUL

Pride House, Sonntag, 26. Juli, 19:30 Uhr, sowie am Donnerstag, 30. Juli,17:00 Uhr

Foto Kai-Oliver Pöhle, Privat

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FORDERUNGEN

POLITISCHE FORDERUNGEN Hamburg Pride e.V. ruft am 1. August zur CSDDemonstration auf. Das sind unsere Forderungen

1. Wir fordern eine aktive Aufklärungs- und Bildungspolitik sowie die bundesweite Verankerung sexueller Vielfalt als Bestandteil der Lehr- bzw. Bildungspläne: Sexuelle Vielfalt gehört auf den Stundenplan! Wir fordern ein kontinuierliches Engagement des Hamburger Senats zur Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen und sexuelle Vielfalt an Hamburger Schulen sowie die Ausweitung der Lehrpläne auf die Geschichte von LGBTI.

10. Wir fordern sogenannte Hassverbrechen im Strafrecht zu verankern und weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie zu ergreifen. 11. Wir fordern vom Hamburger Senat die zügige Umsetzung des beschlossenen Aktionsplans zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie.

2. Wir fordern die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. 12. Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel der Jugendarbeit für LGBTI nicht zu kürzen, sondern sie den tatsächli3. Bis zur l‫ٺ‬nung der Ehe fordern wir die volle rechtliche chen Erfordernissen anzupassen. Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. 13. Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel für die 4. Wir fordern das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche HIV-Prävention und der sie tragenden Projekte nicht zu kürzen Paare sowie den gleichberechtigten Zugang zur Reprodukti- und sie den tatsächlichen Erfordernissen anzupassen. onsmedizin. 14. Wir fordern die aktive Förderung der Aufarbeitung der 5. Wir fordern die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes LGBTI-Geschichte, insbesondere der Homosexuellen-Verfolgung, durch Stadt, Land und Bund. um das Merkmal „sexuelle Identität“. 6. Wir fordern die Entschädigung und bundesweite Reha- 15. Wir fordern, dass das Hamburgische Seniorenmitwirkungsbilitierung der nach § 175 verurteilten Homosexuellen und die gesetz so novelliert wird, dass die Mitwirkung älterer Lesben und Schwulen im Landesseniorenbeirat gesichert ist. Aufhebung der entsprechenden Urteile. 7. Wir fordern die umfassende Reform des Transsexuellengesetzes.

16. Wir fordern die Berücksichtigung der LGBTI-Community bei der Besetzung des NDR-Rundfunkrates sowie in der Arbeit des Medienrats der Landesmedienanstalt Hamburg und Schles. Wir fordern die Aufhebung des Blut- und Organspende- wig-Holstein. verbotes für homosexuelle Männer. 9. Wir fordern die weltweite Einhaltung der Menschenrechte Eine ausführliche Version mit Begründungen und Erläuterungen unserer politischen Forderungen gibt es auf www.hamfür Homo-, Bi-, Inter- und Transsexuelle. burg-pride.de/forderungen 10. Wir fordern die Umsetzung des vom Europaparlament beschlossenen Lunacek-Berichtes zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität. 52

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N I E K T S DAS I R E T N E C G N I P P SHO

E S A O E L Y T S E N I E D DAS IST

pp g , und Cafés. Die erste Stunde Parken ist kostenlo

Mo – Sa von 10 – 20 Uhr geöffnet.


VOLLES

Donnerstag, 18. Juli

PROGRAMM VERANSTALTUNGSKALENDER PRIDE WEEK (24. JULI BIS 2. AUGUST 2015) 19:00–24:00 Uhr TIPP!

LIPS – Gay.Les.Bi.Queer. Party

Zum CSD-Warm-Up-Special stehen Drag-DJane Holly Day und Resident-DJ Ed van Dreck an den Plattentellern! Die beiden werden eure Ohren und Tanzbeine mit einem sommerlichen Musik-Cocktail aus Dance-Hits, Queer-Pop, R&B & 90s Eurodance verwöhnen. Veranstalter: LIPS – Gay.Les.Bi.Queer. Party Ort: Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt, 20359 Hamburg

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für Frauen

für alle Geschlechter

Freitag, 24. Juli 11:00–19:00 Uhr

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“ Noch bis zum 2. September erfahren BesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr über das Thema sexuelle Vielfalt und den heutigen Umgang mit Sexualität und Partnerschaft. Mit einer großen Medienauswahl und digitalen Informationen auf Tablets erhalten sie im Themenraum einen informativen und spannenden Einblick in dieses auch heute noch kontrovers diskutierte Thema. Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ٺ‬net. Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20097 Hamburg

für Männer

Adresse Pride House: An der Alster 40

und DJs zum Beben gebracht. MuHamburgs große CSD-Erö‫ ٺ‬nung sche Leben in Hamburg wiederentdesikalisch angeführt wird der Abend Å ndet erstmalig im neu erbauten cken. Dazu laden wir alle interessiervon Cindy Berger, weibliche Stimme Schmidtchen statt. Wir freuen uns in ten Menschen ein. Der Stadtrundgang des legendären Siebzigerjahre-Duos diesem Jahr mitten auf dem Kiez mit wird geführt von Karin Schönewolf Cindy & Bert, die Klassiker wie „Im- vielen Freundinnen und Freunden des und Reingard Wagner. mer wieder Sonntags“ und „Spaniens Vereins sowie vielen Gästen aus PoliGitarren“ mit im Gepäck haben wird. tik und Community gemeinsam die Veranstalter: Arbeitskreis LSBTI in ver.di CSD-Woche zu erö‫ ٺ‬nen. Durch den Hamburg und Frauenbildungszenrum Denk(t) Abend führen uns Comedian und Au- räume; Treffpunkt: Frauencafé endlich/Hotel Veranstalter: AHOI Events; Ort: DOM-Festzelt, Heiligengeistfeld, U-Bahn St. Pauli, tor Markus Barth sowie Entertainerin Hanseatin, Dragonerstall 11, 20359 Hamburg und Musikerin Annie Heger. Die Ver- 20355 Hamburg leihung des Pride Award wird wieder eines der Highlights des Abends. Mehr Infos auf Seite 36. 20:00 Uhr 17:00–21:00 Uhr

NACKT! Naked-Sex-Party (ab 18 Jahren) Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Veranstalter: Hamburg Pride e.V., AHOI Events; Ort: Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22, 20359 Hamburg

Freaky Friday! Die CSD-Partynacht: Party, Flirten, Cruisen (ab 18 Jahren)

15:00 Uhr

Samstag, 25. Juli

Fotoausstellung ANDERSRUMportrait ®

7YPKL 5PNO[ 7HY[` 6MÄ aPLSSL CSD-Eröffnungsparty

Im Pride House sind Fotos von Alexa Seewald ausgestellt, deren Kunstprojekt ANDERSRUMportrait® Akzeptanz fördern will und sich gegen Homophobie richtet. Zu sehen während der l‫ٺ‬nungszeiten des Pride House (ca. 17:00 bis 21:00).

Ab 23 Uhr steigt die große Erö‫ٺ‬nungsparty in Kooperation mit Pink Inc. im Schmidts TIVOLI. Mehr Infos auf Seite 36.

Veranstalter: ANDERSRUMportrait®; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

23:00 Uhr 23:55 Uhr

Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Hissen der Regenbogenfahne am Gewerkschaftshaus

AGENDA

Veranstalter: Hamburg Pride e.V., AHOI Events und PinkInc.; Ort: Schmidts TIVOLI, Spielbudenplatz 27, 20359 Hamburg

Auch in diesem Jahr wollen wir an17:00–19:00 Uhr TIPP! lässlich des Beginns der Hamburger 22:00 Uhr Ich bin jung und will was Pride Week wieder die RegenbogenDing Dong – Sing a Song! gegen Homo- und Trans*11:00–19:00 Uhr fahne am Hamburger GewerkschaftsDie unmögliche Karaoke-Party (ab phobie tun! haus hissen und laden herzlich dazu Themenraum „Vielfalt der Soorum arbeitet mit Schulklassen zu 18 Jahren). Geschlechter – Partnerein. Sandra Goldschmidt, stellvertreden Themen sexuelle und geschlechtlitende Vorsitzende von ver.di Ham- schaft und Sexualität heute“ che Vielfalt. Erfahrene Ehrenamtliche Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, burg, wird ein Grußwort sprechen. Noch bis zum 2. September erfahren Danziger Straße 51, 20099 Hamburg erzählen von ihrer Arbeit und beantIm Anschluss möchten wir auf einen BesucherInnen der Zentralbibliothek worten Fragen. Eingeladen sind alle erfolgreichen und schönen CSD 2015 der Bücherhallen Hamburg mehr Jugendlichen bis 26, die sich informieanstoßen. über das Thema sexuelle Vielfalt und ren möchten – egal ob lesbisch, schwul, den heutigen Umgang mit Sexualität bi, cis, trans*, inter*, queer, pan, heund Partnerschaft. Mit einer großen Veranstalter: Arbeitskreis LSBTI in ver.di tero oder noch auf der Suche. Hamburg; Ort: DGB Haus, Besenbinderhof Medienauswahl und digitalen Infor60, 20097 HamburgPride Night mationen auf Tablets erhalten sie im 14:00 Uhr Veranstalter: mhc e.V.; Themenraum einen informativen und Ort: Pride House, Seminarraum 2, spannenden Einblick in dieses auch 4th Hamburg Pride Ride An der Alster 40, 20099 Hamburg heute noch kontrovers diskutierte TheMotorrad-Demonstration zum Aufma. Die Ausstellung ist von Montag bis takt des HAMBURG PRIDE. AkSamstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net. zeptanz ist schulreif: Wir fordern die 18:00–19:00 Uhr Einhaltung der Menschenrechte für Homo-, Bi- und Transsexuelle in allen 7Å LNZJOHM[LU ¶ )LYPJO[ Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, Ländern. Ab 13:00 Uhr gibt es ein klei- LPULZ 7Å LNL]H[LYZ 20097 Hamburg nes Warm-up im mhc mit Ka‫ٺ‬ee und Bericht über den Alltag von PÆegeelBrötchen. Die Aufstellung: 14:00 Uhr, tern, vom Antrag bis zu Alltag. Kundgebung: 14:20 Uhr, Abfahrt: 14:30 Uhr, Abschlusskundgebung: ca. Veranstalter: SPD Hamburg – Schwusos; Ort: Pride House, Seminarraum 1, 15.30 Uhr vor dem Pride House.

Sonntag, 26. Juli

An der Alster 40, 20099 Hamburg Veranstalter: Dykes on Bikes; Start: mhc, Borgweg 8, 22303 Hamburg

19:00–21:00 Uhr 19:00–24:00 Uhr TIPP!

15:00–17:00 Uhr

Queer HalliGalli auf dem Sommer-DOM

Stadtrundgang: Lesbisches Leben in Hamburg

Nach der erfolgreichen Premiere im März läutet die zweite Ausgabe der queeren Veranstaltungsreihe auf dem Hamburger DOM nun die Pride Week ein. Unter dem Motto „Schlager! Schlager! Schlager!“ wird das Festzelt bis zum Zapfenstreich mit Live-Musik

Lesbisches Leben fand fast immer im Verborgenen statt. Trotzdem können wir Spuren und die Geschichten dahinter immer noch entdecken. Wir wollen in diesem Stadtrundgang lesbische Orte von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erlaufen und das lesbi-

20:30 Uhr

7YPKL 5PNO[ 6MÄ aPLSSL CSD-Eröffnungsfeier

Meet’n’Speak @ Gay Pride You like to speak English and you like to meet queer people from all over the world? Meet’n’speak is an international group that meets regularly to speak English. Come and join us at our gay pride meeting – no matter how good or bad your knowledge of English is. Veranstalter: meet’n’speak; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

pride magazin 2015

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AGENDA 19:30–20:30 Uhr

17:00–19:30 Uhr ge Frauen von Quarteera e.V. Berlin Queere Märchen – Nicht nur produziert haben. Dreifach diskriminiert – als weiblich, als lesbisch und für Kinder Viel zu oft werden in der Betreuung als russisch. Sonja Schelper, Å lia-GeFrank Thies liest aus seinem Buch älterer Menschen die besonderen Ge- schäftsführerin im Gespräch mit „Die 9 bunten Königinnenreiche – fühle und speziellen Bedürfnisse Ho- Quarteera-Aktivistinnen. queere Märchen (nicht nur für Kinmosexueller nicht wahrgenommen. der)“. Bist du bereit für diese emotioHäuÅg wird nicht einmal in Betracht =LYHUZ[HS[LY! Ä SPH KPL MYH\LUZ[PM[\UN" nale Reise mit Regenbogenfamilien, gezogen, dass die zu betreuende Per- Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, Trans-Spinnen und Bi-Kobolden? son homosexuell sein könnte. Die 20099 Hamburg qualiÅ zierten Senioren-Assistenten Veranstalter: Bi&Friends; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, Marlies Schwanhilde und Thomas 20099 Hamburg Bartel kennen diese Problematik und möchten sich und ihre facettenreiche Arbeit vorstellen. 18:30 Uhr

Schwule Senioren: Betreuung queerbeet

Veranstalter: Thomas Bartel, Marlies Schwanhilde; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Montag, 27. Juli

11:00–19:00 Uhr

Himmelstürmers Leseabend

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“

18.30 Uhr: Uwe Strauss liest aus „In Feindesland“ – einem historischen Kriminalroman mit homoerotischem Hintergrund. Er spielt in den Kriegs19:30–21:00 Uhr Noch bis zum 2. September erfahren und Nachkriegsjahren 1914-1920 im Wir Propagandisten – BesucherInnen der Zentralbibliothek Süden Afrikas. Schwule in Russlan der Bücherhallen Hamburg mehr 19.30 Uhr: Andrea Konrad liest aus Gabriel Wolkenfeld liest aus seinem über das Thema sexuelle Vielfalt und dem Roman „Späte Rache“. Herbst Roman „Wir Propagandisten“, der den heutigen Umgang mit Sexualität 1955: Heinrich und Richard sind seit Ende Juli 2015 im Männerschwarm und Partnerschaft. Mit einer großen vielen Jahren ein Paar und leben in Verlag erscheint: Jekaterinburg liegt Medienauswahl und digitalen Infor- Mainz. Spannende homoerotische Leam östlichen Rand Europas. Dorthin mationen auf Tablets erhalten sie im bensgeschichte in der Adenauer Ära. reist im Jahr 2013 ein junger deutscher Themenraum einen informativen und 20.30: Hagen Ulrich liest aus „Krieg Slawist, um russische Studenten in spannenden Einblick in dieses auch der Vampire“: Schwule Vampire in deutscher Sprache und Kultur zu un- heute noch kontrovers diskutierte The- Bonn! Auszüge aus den erfolgreichen terrichten. Über soziale Netzwerke hat ma. Die Ausstellung ist von Montag bis Romanen und Vorstellung des neuen Bandes. er im Vorfeld bereits einige Bekannt- Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net. schaften geschlossen und so holen ihn vier junge Männer vom Flughafen ab – Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Veranstalter: Himmelstürmer Verlag; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, junge Studenten, die noch bei ihren El- Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20099 Hamburg tern wohnen und nicht im Traum da- 20097 Hamburg rauf kämen, sich ö‫ٺ‬entlich als schwul zu erkennen zu geben. Jeder, den er tri‫ ٺ‬t, fragt ihn verwundert: Warum, 16:30 Uhr 19:00 Uhr um Gottes willen, kommst du freiwillig :[YHPNO[ )LOH]PVY ¶ +HYM PJO 1LKLY 4HUU PZ[ LPUaPNHY[PN ¶ nach Russland? Erst recht als Schwuler sein, wie ich mich fühle? =LYUPZZHNL ]VU 1 YN 9H\[LU – zu einer Zeit, als die Duma „homoberg sexuelle Propaganda“ per Gesetz verAusgelöst von einem Online-Artikel bieten will? Gabriel Wolkenfeld wurde begannen sich zwei Freunde über die Jeder Mann ist einzigartig… oder 1985 in Berlin geboren. Nach seinem Thematik „Straight-Acting“ auszutau- sollte man sagen: Jedermann ist einStudium der Germanistik, Allgemei- schen. Für ihn bekannt, für sie ein Phä- zigartig? Ganz gleich, der Künstler ner und Vergleichender Literaturwis- nomen. Eine kritische Betrachtung. Jörg Rautenberg setzt sich in seinen senschaft und Russisch lebte er jeweils Die Jusos Hamburg organisieren eine Arbeiten gern über Konventionen und für etwa ein Jahr in Estland, Russland Podiumsdiskussion mit Vertreter*in- Grenzen hinweg. Er zeigt in seinen und derzeit (2015) in der Ukraine. nen der anderen politischen Jugendor- Bildern männliche Realität, aber auch ganisationen, Mitarbeiter*innen des sensible und geheimnisvolle Seiten. Zentrums GenderWissen und von Für die Pride Week hat sich Jörg expliVeranstalter: Männerschwarm Verlag; Ort: Pride House, Seminarraum 2, zit dem Thema Vielfalt angenommen. Hein & Fiete. An der Alster 40, 20099 Hamburg Wer bei der Vernissage nicht dabei sein kann, hat bis zum 4. September die Veranstalter: Jusos Hamburg; Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, Chance, sich die inspirierenden Bilder 20099 Hamburg anzusehen. 17:00–21:00 Uhr TIPP!

Fotoausstellung ANDERSRUMportrait ®

19:30–21:00 Uhr TIPP!

Babuschka calling

Die größte deutsche Frauenstiftung (www.Å lia-frauenstiftung.de) steht für das Empowerment von Mädchen und Frauen international. Gezeigt wird der von Å lia geförderte KurzÅ lm, den jun56

pride magazin 2015

Im Pride House sind Fotos von Alexa Seewald ausgestellt, deren Kunstprojekt ANDERSRUMportrait® Akzeptanz fördern will und sich gegen Homophobie richtet. Zu sehen während der l‫ٺ‬nungszeiten des Pride House (ca. 17:00 bis 21:00). Veranstalter: ANDERSRUMportrait®; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30 Uhr TIPP!

Blicke in die mann-männliche Internetprostitution – Wandel eines Berufsbildes, .LMHOY (UYLPa M Y Q\UNL Schwule? Das Internet löste in der Kontaktanbahnung gleichgeschlechtlich empÅ ndender Menschen eine Revolution aus. Und diese Revolution vollzog sich auch auf dem Gebiet der mann-männlichen Prostitution. Die Schar der Stricher am Hauptbahnhof und vor einschlägigen Klappen ist verschwunden. Stattdessen bieten sich auf den Escort-Seiten des Internets hunderte Männer jeden Alters für Sex gegen Geld an. Der Vortrag möchte einen Blick in diese Welt der Internetprostitution werfen. Veranstalter: mhc e.V.; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30 Uhr

Podiumsdiskussion „Sexuelle Vielfalt“ Akzeptanz ist schulreif – aber was heißt es eigentlich, sexuelle Vielfalt im Unterricht zu thematisieren? Warum regt sich so massiver Widerstand bei „besorgten Eltern“ & Co. – und wie kann man dem inhaltlich begegnen? Der Vorstand von Hamburg Pride e.V. diskutiert mit Sexualpädagogen und anderen Expertinnen und Experten über das Thema, das dem diesjährigen HAMBURG PRIDE das Motto gibt. Die genaue Zusammensetzung des Podiums geben wir rechtzeitig auf hamburg-pride.de, Facebook etc. bekannt. Veranstalter: Hamburg Pride e.V.; Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Dienstag, 28. Juli 11:00–19:00 Uhr

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“

Noch bis zum 2. September erfahren BesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr über das Thema sexuelle Vielfalt und den heutigen Umgang mit Sexualität 19:00–20:00 Uhr und Partnerschaft. Mit einer großen CSD-Radio aus dem Pride Medienauswahl und digitalen InforHouse mationen auf Tablets erhalten sie im Berichte und Interviews aus dem Themenraum einen informativen und Pride House und alles, was beim Ham- spannenden Einblick in dieses auch heute noch kontrovers diskutierte Theburger CSD wichtig ist. ma. Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net. Veranstalter: Pink Channel e.V.; Ort: Pride Veranstalter: Hein&Fiete e.V.; Ort: Hein&Fiete, Pulverteich 21, 20099 Hamburg

House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Veranstalter: Bücherhallen Hamburg;


fĂźr Frauen

fĂźr alle Geschlechter

Ort: Zentralbibliothek, HĂźhnerposten 1, 20097 Hamburg

17:00 Uhr

GroĂ&#x;es CSD-Grillen Wie jedes Jahr Ă… ndet im Rahmen der Pride Week unser berĂźhmtes JuLe-Grillen statt: Die optimale Gelegenheit, uns und das letzte Jahr im JuLe zu feiern – und auch fĂźr Neue, vorbeizukommen und das JungLesbenZentrum, die JuLes und natĂźrlich die Pädagoginnen zu beschnuppern! Willkommen sind lesbische und bisexuelle Mädchen und Transmenschen, die sich der lesbischen Community verbunden fĂźhlen, bis 25 Jahre. Veranstalter und Ort: Lesbenverein Intervention e.V., GlashĂźttenstraĂ&#x;e 2, 20357 Hamburg

fßr Männer

Adresse Pride House: An der Alster 40

kurz PrEP genannt, lÜst derzeit bei uns in Deutschland wie auch international kontroverse Diskussionen aus. Armin Schafberger (DAH) und Gäste diskutieren Pro und Contra anhand neuer Studienergebnisse zu PrEP. Veranstalter: mhc e.V. & AIDS-Hilfe Hamburg; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem Pride House Berichte und Interviews aus dem Pride House und alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: Pink Channel e.V.; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

:LOONRPPHQ EHL GHU %DQN GLH 6LH YHUVWHKW 'LH +DPEXUJHU 6SDUNDVVH ZXUGH YRU -DKUHQ YRQ %Â UJHUQ IÂ U %Â UJHU JHJUÂ QGHW XP GHQ 6SDUVLQQ ]X I|UGHUQ 6HLWGHP VWHKW VLH DQ GHU 6HLWH GHU 6WDGW GHU 6WDGWWHLOH XQG LKUHU %Â UJHU 'LH +DVSD YHUIÂ JW Â EHU PHKU DOV 6WDQGRUWH XQG UXQG HLJHQH *HOGDX WRPDWHQ LQ GHU 0HWURSROUHJLRQ VRZLH 2QOLQH-%DQNLQJ UXQG XP GLH 8KU .HLQH DQGHUH %DQN ELHWHW HLQ VR GLFK WHV %DQNVHUYLFHQHW] XQG QLHPDQG NHQQW +DPEXUJ VR JXW ZLH GLH +DVSD :HOFKH =LHOH 6LH DXFK KDEHQ JHPHLQVDP ILQGHQ ZLU HLQH LQGLYLGXHOOH /|VXQJ - LQ MHGHU /HEHQVSKDVH 0DQXHO (KULFK .XQGHQEHUDWHU +DVSD LQ 6W *HRUJ /DQJH 5HLKH +DPEXUJ 7HO - PDQXHO HKULFK#KDVSD GH

17:00–21:00 Uhr

Fotoausstellung ANDERSRUMportrait ÂŽ Im Pride House sind Fotos von Alexa Seewald ausgestellt, deren Kunstprojekt ANDERSRUMportraitÂŽ Akzeptanz fĂśrdern will und sich gegen Homophobie richtet. Zu sehen während der l‍ٺ‏nungszeiten des Pride House (ca. 17:00 bis 21:00). Veranstalter: ANDERSRUMportraitÂŽ; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:00–19:00 Uhr

Trans und Inter: Wir mischen mit, wir mischen uns ein! Eingeladen sind Christian Schenk, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, Transmann, mit dem wir Ăźber die aktuelle Lage im Bereich Trans und Inter reden wollen, Ăźber Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, Transphobie und Gewalt und darĂźber, was wir tun mĂźssen, um Trans- und Intermenschen sichtbarer zu machen. Welche Forderungen, welche Erwartungen haben sie an die Politik. Teilnehmen wird der queerpolitische Sprecher der Linksfraktion, Martin Dolzer. Ferner wollen wir noch Vertreter*innen von Trans- und Intergruppen aus Hamburg einladen. Veranstalter: Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen BĂźrgerschaft; Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00 Uhr TIPP!

Bus der Generation+

Auch in diesem Jahr wird unser Bus der Generation+ an der CSD-Parade teilnehmen. Der Oldtimerbus „Hanseat“ ist ein o‍ٺ‏enes Angebot und eine Einladung an ältere Hamburger Schwule und Lesben. Wer Lust hat mitzufahren, ist herzlich zu einem Kennenlernen-Tre‍ ٺ‏im mhc-Cafu eingeladen.

HEIN & FIETE Der schwule Infoladen

Veranstalter: Generation+ in Kooperation mit mhc, LSVD Hamburg, AK LSBTI verdi, CafĂŠ Spund, Pink Channel und Hein und Fiete; Ort: MHC CafĂŠ, Borweg 8, 22303 Hamburg

19:30–21:30Uhr

5L\L :[\KPLULYNLIUPZZL a\ 7Y,7 Âś 0Z[ KPL É7PSSL KH]VY¸ besser als Kondome?

19:30–21:00 Uhr

Wer wird Bi-llionär?

Das ultimative Bi-Wissens-Quiz mit Die vorbeugende Einnahme von Klickern zum interaktiven Mitspielen HIV-Medikamenten durch HIV-Ne- fĂźr LGBTI* oder auch Heteros geht in gative zum Schutz vor einer Infektion, die dritte Runde: Du wirst Ăźberrascht pride magazin 2015

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AGENDA sein, was du alles nicht über Bisexua- orum, dem Schul-Aufklärungsprojekt lität und die Queer-Community wuss- aus dem mhc. Es wird um Anmeldung test! Oder doch nicht? unter farid.mueller@greune-fraktion-hamburg.de bis zum 15.7. gebeten.

GROSSES KINO

Veranstalter: Bi&Friends; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

20.-25.10.2015

Veranstalter: Grüne Bürgerschaftsfraktion; Ort: Rathaus, Bürgersaal, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

22:00 Uhr

Shot! Die Schnapsidee Jeder Kurze kostet nur 1,50 Euro (ab 18 Jahren) Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Mittwoch, 29. Juli

costumedesign + photo: Brigitte Schlögel | bri@dieheldinnen.de

26.

LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG

11:00–19:00 Uhr 19:30 Uhr TIPP!

INTERNATIONAL QUEER FILM FESTIVAL

Die Schwulen-Heiler – Film und Vortrag

LSF-HAMBURG.DE

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“ Noch bis zum 2. September erfahren BesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr über das Thema sexuelle Vielfalt und den heutigen Umgang mit Sexualität und Partnerschaft. Mit einer großen Medienauswahl und digitalen Informationen auf Tablets erhalten sie im Themenraum einen informativen und spannenden Einblick in dieses auch heute noch kontrovers diskutierte Thema. Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net.

Ärzte, die Homosexuelle von ihrer Krankheit heilen wollen – und das alles auf Krankenschein? NDR-Reporter Christian Deker hat in der Szene der so genannten „Schwulen-Heiler“ recherchiert. Herausgekommen sind zwei Filme, die nicht nur die erschreckende Denkweise vieler Homo-Gegner o‫ٺ‬enbaren, sondern auch die fragwürdige Haltung insbesondere der Evangelischen Kirche in Deutschland, die obskure Gruppen und homophobe Pastoren unter ihrem Dach duldet. Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Wir zeigen Teil 1 der Dokumentation, Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, anschließend spricht Stefan Mielchen 20097 Hamburg mit Christian Deker und weiteren Gästen über die Recherchen und die Heiler-Szene.

Eine queere Odysee im Weltraum Barry Hoden auf geheimer Mission unter dem Hämeoritengürtel!

Veranstalter: Hamburg Pride e.V.; Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Männerschwarm Verlag

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20099 Hamburg Steindamm 105 www.maennerschwarm.de

pride magazin 2015

ck grafik design

19:30 Uhr TIPP! Ralf König Barry Hoden Gebunden 224 Seiten, € 22,00 ISBN 978-3-86300-180-3

Übersexualisierung oder Aufklärung – Was ist wirklich los an Hamburgs Schulen? Die Grüne Bürgerschaftsfraktion möchte gerne mit Akteuren aus der 11:00 Uhr TIPP! Schulverwaltung und anderen über die /PZZLU KLY 9LNLUIVNLUÅ HN reale Situation zur Aufklärung an den ge am Hamburger Rathaus Hamburger Schulen informieren. Mit Beate Proll (Schulbehörde) und SoAuch in diesem Jahr wird die Rege-


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

Adresse Pride House: An der Alster 40

bogenfahne wieder zum CSD zusammen mit diversen Vertretern aus Poli17:00–18:30 Uhr tik und Community gehisst. Veranstalter: SPD-Bürgerschaftsfraktion; Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

É3pJOSL \UK KPL >LS[ ]LYpU dert sich“

Michaela Lübbenjans liest aus ihrer AutobiograÅe „Ich bin ich – mein transsexuelles Leben“. Eine Lebensge12:00–13:30 Uhr schichte, die in kein Klischee passt, die Blutet St. Petersburg/Russsich nicht in die bekannten Trans*bioland aus, ist die Heimat graphien einordnen lässt, die den Leser ]LYSHZZLU KPL LPUaPNL 4 N gleichsam auf eine emotionale Achterlichkeit bahnfahrt mitnimmt und der die AuJugendliche aus St. Petersburg und torin doch den Untertitel gab: „Es geht Hamburg diskutieren mit den Politi- auch einfach“. ker*innen die Auswirkungen der Hassgesetze gegen LGBTI in Russland. Veranstalter: AIDS-Hilfe Hamburg e.V.; Veranstalter: LGBT*I Fachsprecher*innen der Koalition, Frau Annkathrin Kammeyer (SPD) und Herr Farid Müller (Grüne), LSVD Hamburg und Side by Side, Coming Out St. Petersburg; Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

17:00–21:00 Uhr

Fotoausstellung ANDERSRUMportrait ®

LESBISCHES PAAR MIT KINDERWUNSCH? Wir beraten Sie gerne: 030 301 88 83

Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:30–19:00 Uhr

Wo bleibt die Gleichstellung? – Sachstandbericht Podiumsdiskussion mit Johannes Kahrs, Annkathrin Kammeyer und den Schwusos. Veranstalter: SPD Hamburg – Schwusos;

Im Pride House sind Fotos von Alexa Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, Seewald ausgestellt, deren Kunstpro- 20099 Hamburg jekt ANDERSRUMportrait® Akzeptanz fördern will und sich gegen Homophobie richtet. Zu sehen während der l‫ٺ‬nungszeiten des Pride House (ca. 17:00 bis 21:00).

www.berliner-samenbank.de Info-Telefon: 030 301 88 83 E-Mail: labor@bsb-kryo.de

Veranstalter: ANDERSRUMportrait®; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

17:00–19:00 Uhr

Genderbudgeting – Lesbenland ist abgebrannt? Genderbudgeting ist ein Mittel, um die Ungleichheit der ö‫ٺ‬entlichen Ausgaben zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen und zu verändern. Noch lange ist es nicht so weit, dass Männer und Frauen in dieser Gesellschaft gleichgestellt sind und diese Ungleichbehandlung wirkt sich auch auf Lesben aus. Die Umsetzung von gleichstellungspolitischen Ansätzen kostet Geld und auch hier zeigt sich – gerade auch in Hamburg – eine krasse Ungleichheit in der Förderung von Schwulen- oder Lesbenprojekten. Das Hamburger Lesbennetzwerk L-Team hat sich für die nächste Zeit auf die Fahne geschrieben, Lesben wieder sichtbarer zu machen. Ein wichtiges Thema dabei ist das Genderbudgeting. Wir wollen uns die ö‫ٺ‬entlichen Haushalte ansehen und eine gerechte Umverteilung vorschlagen. Dazu möchten wir in der Veranstaltung informieren und uns austauschen. Veranstalter: Lesbenverein Intervention e.V.; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–21:00 Uhr TIPP!

CSD-Radio aus dem Pride House

Berichte und Interviews aus dem Pride House und alles, was beim Hamburger CSD wichtig ist. Veranstalter: Pink Channel e.V.; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:00–21:00 Uhr

Vielfalt auf den StundenWSHU ¶ 2VUZLX\LUaLU M Y KPL Lehrer*innen-Ausbildung Welche Konsequenzen hat eine Reform des Schullehrplans für die Lehrer*innen-Ausbildung an den Hochschulen? Wo müssen an den Universitätslehrplänen Verbesserungen in Bezug auf geschlechtersensible Pädagogik, Aufklärungsarbeit und Akzeptanz von Vielfalt in Geschlecht und sexueller Orientierung vorgenommen werden? Ein Diskussionsabend mit Dr. Bettina Kleiner (Erziehungs-

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wissenschaften), Beate Proll (LI HH), Soorum, Benjamin Ehlers (Schwule Lehrer). Veranstalter: Queer Referat Universität Hamburg; Ort: Universität Hamburg, AStA-Trakt, Raum 0029, Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg

In Feindesland von Uwe Strauß ist ein Kriminalroman mit homoerotischem Hintergrund. Er spielt in den Kriegs- und Nachkriegsjahren 1914 bis 1920 im Süden Afrikas.

19:30–21:00 Uhr

Lesung mit Stefanie ALZL^P[a

bekommen, ist der Weg zum eigenen Kind nicht einfach und es stellen sich verschiedene medizinische und rechtliche Fragen. Schwerpunkt der Veranstaltung sind die Frage: „Wie werde ich schwanger?“ sowie die rechtlichen Aspekte von Samenspende, Elternschaft, Sorgerecht und Stiefkindadoption. Rechtsanwältin Gabriele Lünsmann aus der Kanzlei „Menschen und Rechte“ (www.menschenundrechte.de) erklärt die aktuelle Rechtslage. Frauenärztin Helga Seyler vom Familienplanungszentrum (www.familienplanungszentrum.de) erläutert konkrete Schritte zur Schwangerschaft.

Der dritte Roman der Hamburger Autorin Stefanie Zesewitz spielt um 1918 in Wien – eine historisch spannende Kulisse, vor der sie die bewegen- Veranstalter: Familienplanungszentrum & de Geschichte von zwei Frauen erzählt, Kanzlei Menschen und Rechte; Ort: Familiendie das Unmögliche versuchen: einen planungszentrum, Bei der Johanniskirche 20, Beruf, der nur Männern zusteht und 22767 Hamburg eine verbotene Liebe. Veranstalter: Querverlag; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

20:00 Uhr

:OH]L Intimrasur-Party. Dresscode: Underwear (ab 18 Jahren). Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg.

Späte Rache – Gefährliche Liebe in der Adenauer Ära“ von Andrea Conrad. Herbst 1955 – Heinrich und Richard leben in Mainz und sind seit vielen Jahren ein Paar. Spannende Lebensgeschichte.

Donnerstag, 30. Juli

Heiligengeistfeld richtig bunt: Zum ersten Mal wird auf dem Hamburger DOM ein les.bi.schwuler Aktionstag angeboten, der sich nicht nur exzellent in das Programm der Pride Week einfügt, sondern auch im Rahmen des populären Volksfestes ein Zeichen für Toleranz und sexuelle Vielfalt setzen soll. Dabei wird es auf dem Gelände den gesamten Tag lang viele Aktionen und Rabatte geben. Mehr Infos siehe Seite 48. Veranstalter: Hamburg Pride e.V. in Kooperation mit dem DOM Referat; Ort: Hamburger DOM, Heiligengeistfeld, 20359 Hamburg

17:00–21:00 Uhr

Fotoausstellung ANDERSRUMportrait ® Im Pride House sind Fotos von Alexa Seewald ausgestellt, deren Kunstprojekt ANDERSRUMportrait® Akzeptanz fördern will und sich gegen Homophobie richtet. Zu sehen während der l‫ٺ‬nungszeiten des Pride House (ca. 17:00 bis 21:00). Veranstalter: ANDERSRUMportrait®; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

11:00–19:00 Uhr

19:30–21:00 Uhr TIPP!

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“

Hasskriminalität – Wie bekämpft Hamburg Homo- und Transphobie?

Krieg der Vampire von Hagen Ulrich. Schwule Vampire in Bonn! Auszüge aus den erfolgreichen Romanen und Vorstellung des neuen Bandes.

en Autoren

Lesung mit d

Uwe Strauß, Andrea Conrad ich und Hagen Ulr

s, CVJM im Pride Hau r 40, St . Georg An der Alste

am Montag , Uhr 27. Juli 18.30 Alle Details zu diesen und über 100 weiteren Titeln unter

www.himmelstuermer.de 60

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Noch bis zum 2. September erfahren BesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr über das Thema sexuelle Vielfalt und Diskriminierung und Gewalt gegen den heutigen Umgang mit Sexualität LGBT*IQ ist Teil gruppenbezogener und Partnerschaft. Mit einer großen Menschenfeindlichkeit. Homo- und Medienauswahl und digitalen Infortransphobe Gewaltvorfälle während mationen auf Tablets erhalten sie im des Hamburger CSD in den letzten Themenraum einen informativen und 17:00–18:00 Uhr TIPP! Jahren machten eine Neuausrichtung spannenden Einblick in dieses auch Schwule Senioren: Bevon Opferhilfe-Konzepten notwendig. heute noch kontrovers diskutierte The- treuung queerbeet Die neuen Ansprechpartner*innen ma. Die Ausstellung ist von Montag bis stellen sich vor und bisherige Maß- Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net. Viel zu oft werden in der Betreuung nahmen der Hamburger Polizeit zum älterer Menschen die besonderen GeSchutz von LGBT*IQ werden disku- Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; fühle und speziellen Bedürfnisse Homosexueller nicht wahrgenommen. tiert. Zu Gast sind Polizeipräsident Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, Ralf Martin Meyer, MdB Farid Müller 20097 Hamburg HäuÅg wird nicht einmal in Betracht und LSBT*I-Ansprechpartner*innen gezogen, dass die zu betreuende Perdes Netzwerks Gewaltprävention Berson homosexuell sein könnte. Die lin. Moderiert wird die Diskussion von qualiÅ zierten Senioren-Assistenten der Journalistin Katrin Jäger. Marlies Schwanhilde und Thomas Bartel kennen diese Problematik und möchten sich und ihre facettenreiche Veranstalter: Landesarbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule; Ort: Pride House, Saal, Arbeit vorstellen.

An der Alster 40, 20099 Hamburg Veranstalter: Thomas Bartel, Marlies Schwanhilde; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30–21:00 Uhr

+LY >LN a\T 2PUK ¶ 3LZILU mit Kinderwunsch Auch wenn es für Lesben zunehmend selbstverständlicher wird, Kinder zu

15:00–23:00 Uhr

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM Am Donnerstag wird es auf dem

18:00–21:00 Uhr

Ich passe nicht in (d)eine Schublade!


für alle Geschlechter

Oft stecken wir Menschen automatisch bei der ersten Æüchtigen Begegnung in Schubladen. Dass wir das machen und vor allem, dass dies unser Handeln beeinÆusst, ist uns dabei oft nicht bewusst. In einem o‫ٺ‬enen Workshop werden wir uns mit diesen Bildern auseinandersetzen und thematisieren, inwiefern dadurch Vorteile und Benachteiligung entstehen. Gastreferent ist Kay Alexander Zepp, Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Lambda Berlin-Brandenburg e.V. und Aktivist mit Bühnenerfahrung der AHA Berlin e.V. Veranstalter & Ort: AIDS-Hilfe Hamburg e.V., Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg

19:00–20:00 Uhr

CSD-Radio aus dem Pride House

für Männer

Adresse Pride House: An der Alster 40

SIDE BY SIDE international film festival

Kraftvoll, leidenschaftlich und voller Überraschungen – das sind die Songs von Peter Hou‫ٺ‬ouet. Seine Texte: witzig, hintergründig, direkt. Die Musik: groovig, akustisch. Hou‫ٺ‬ouet erzählt in seinen Songs vom Leben an Hamburgs anderem Ufer – aber nicht nur. Geschichten vom Verliebtsein, vom Verlassenwerden. Die Band spielt heute in kleiner Besetzung: Hou‫ٺ‬ouet n Deux – direkt, intensiv, intim. Veranstalter: Houffouet á Deux; Ort: Pride House, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

haben

19:30 Uhr TIPP!

alle HIV-Medikamente vorrätig.

St. Petersburger Jugendliche berichten: Blick nach ]VYU ¶ APLSL \UK 7LYZWLR[P]L KLY 3.); 0 (R[P]PZ[PUULU PU St. Petersburg und Russland

Veranstalter: LSVD Hamburg, Coming Out, Side by Side; Ort: Pride House, Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg

19:30 Uhr

4\ZPR ]VU /HTI\YNZ HUKL rem Ufer

St.Georg

Wir sind die Service-Apotheke!

Wie sieht es in Hamburgs Partnerstadt aus? St. Petersburger JugendBerichte und Interviews aus dem liche berichten über ihr Leben heute Pride House und alles, was beim Ham- und stellen Ziele und Wünsche für die burger CSD wichtig ist. Zukunft vor. Hamburger LGBT*I berichten über die Situation in Hamburg. Veranstalter: Pink Channel e.V.; Ort: Pride House, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

AGENDA

20:00–22:00 Uhr

:L[aLU :LR[ ¶ :JOH\T^LPU statt Schule

liefern

kostenfrei in ganz Hamburg.

prüfen

Ihre individuelle Medikation auf Nebenwirkungen, Wechselwirkungen.

Öffnungszeiten: Montag – Freitag von 8:00 bis 18:30 Uhr

Wir denken positiv! T: 040 - 28 00 99 22 F: 040 - 28 00 99 44 E: team@alexapo.de

Steindamm 81 20099 Hamburg U1 Lohmühlenstraße www.alexapo.de

Apotheker: Jörg Barkau

für Frauen

Schon zum zweiten Mal lädt das Queer Referat zur großen Tuntenshow – diesmal unter dem Motto: „Setzen, Sekt! Schaumwein statt Schule“. Erwartet werden Tunten aus ganz Deutschland, die uns mit spektakulären Showeinlagen und songcontestreifen Musiknummern den Atem rauben werden. Mehr Informationen unter www.queer.uni-hamburg.de. Einlass ab 19.30 Uhr. Veranstalter: Queer Referat Universität Hamburg; Ort: Universität Hamburg, Anna-Siemsen Hörsaal, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg

19:30–21:00 Uhr

Eingetragene Lebenspartnerschaft – Rechte und 7Å PJO[LU

20:00–22:00 Uhr

Der Vortrag gibt einen grundsätzlichen Einblick in die eingetragene Lebenspartnerschaft und ihre Rechtsmaterie. Ziel der Veranstaltung ist es, das Lebenspartnerschaftsgesetz transparent und für jeden verständlich darzustellen. Der Referent erläutert Vorgang und Rahmenbedingungen der Gründung einer Lebenspartnerschaft sowie die damit verbundenen Rechte und PÆ ichten. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

In Kooperation mit Toms Saloon, IWWIT und Mr. Chaps veranstaltet Hein&Fiete einen Fetisch-Workshop für Neueinsteiger und ProÅ s gleichermaßen. Ob Leder, Boots, Rubber, Sneakers, Socks oder Sportsgear – dieser Workshop bringt dir die ganze Bandbreite schwuler Fetischvorlieben nahe und informiert dich gleichzeitig über verschiedene Sexpraktiken wie Bondage und Fisten sowie das Praktizieren von Safer Sex.

Veranstalter: mhc e.V. & Kanzlei Blum; Ort: Pride House, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Veranstalter: Hein&Fiete e.V.; Ort: Toms Saloon, Pulverteich 17, 20099 Hamburg

Fetisch-Workshop

pride magazin 2015

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AGENDA 20:00 Uhr

mationen auf Tablets erhalten sie im Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Themenraum einen informativen und Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, spannenden Einblick in dieses auch 20354 Hamburg heute noch kontrovers diskutierte TheFashion-Show von Mr. Chaps und ma. Die Ausstellung ist von Montag bis Scubs. Soliaktion für „Die Paten – Ge- Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ ٺ‬net. meinsam gegen Aids“ (ab 18 Jahren).

Drunter & Drüber – das trägt Mann

Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20097 Hamburg

L‘art de la Danse. VVK über frauen@ endlich-salon.de für 11 Euro, Tanzsalon (Lerchenstraße) und mhc (Borgweg) für 12 Euro, AK 15 Euro. Veranstalter: Frauenhotel Hanseatin/Café endlich; Ort: Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22, 20355 Hamburg

20:00 Uhr 22:00 Uhr

Nackt unterm Regenbogen

Open-Air-Kino Lili Marleen, Film von Rainer Werner Fassbinder. Veranstatlter: LSF Hamburg; Ort: Rathausmarkt, 20095 Hamburg

Freitag, 31. Juli

19:00 Uhr TIPP!

+PL 5HJO[ KLY =LYaH\ILY[LU ¶ Sommernachtsparty im Café Seeterrassen

Auch dieses Jahr Å ndet “Die Nacht der Verzauberten“ im Cafu Seeterrassen – die Partyreihe für alle Frauen in Hamburg und Umgebung – statt. Neben einem reichhaltigen gastrono11:00–19:00 Uhr mischen Angebot könnt ihr auf zwei Themenraum „Vielfalt der TanzÆ ächen durch die Nacht tanzen: Geschlechter – PartnerOben im Weißen Saal legt Dj D_nise schaft und Sexualität heute“ L einen Mix aus Standard und Latein, 15:00 — 24:00 Uhr Oldies, Dance-Classics und Hits auf; Noch bis zum 2. September erfahren CSD-Straßenfest in der TangoBar heizt euch Djane AnBesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr Am Jungfernstieg und Ballindamm gela mit Disco-Hits, Tanzmix, Rock über das Thema sexuelle Vielfalt und mit vielen Ständen, einem internatio- und Elektro-Pop ab 21 Uhr ein. Um den heutigen Umgang mit Sexualität nalen Bühnenprogramm und diversen 22 Uhr starten in unmittelbarer Nähe und Partnerschaft. Mit einer großen Musikinseln. Das ganze Programm die berühmten Wasserlichtspiele. Das Motto passend zu unserem Abend: Medienauswahl und digitalen Infor- Å ndet ihr auf den Seiten 40 bis 45.

Naked-Sex-Party als BeneÅ z für die Aktion “Die Paten – Gemeinsam gegen Aids” (ab 18 Jahren). Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

21:00 Uhr

Filmabend: Acting out Der LSF-JubiläumsÅ lm „Acting Out – 25 Jahre Querer Film und Community in Hamburg“ zeigt die einzigartige Atmosphäre der Lesbisch Schwulen Filmtage und ihre 25-jährige Geschichte. Veranstatlter: LSF Hamburg; Ort: 3001 Kino, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg

23:55 Uhr

Waiting for the Parade

Osterstraße 149, HH-Eimbüttel 040 / 43 27 44 11

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pride magazin 2015


für Frauen

für alle Geschlechter

für Männer

Adresse Pride House: An der Alster 40

Die schrille Disco-Party (ab 18 Jahren).

12:00–15:30 Uhr

Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Die Parade startet wie gewohnt in der Langen Reihe und führt über die Ernst-Merck-Straße, den Glocken- 12:00–17:00 Uhr gießerwall, die Steinstraße weiter zur -L[PZJOÅVOTHYR[ Veranstalter & Treffpunkt: Hein&Fiete e.V., Pulverteich 21, 20099 Hamburg Mönckebergstraße, wo wir für eine Kundgebung pausieren. Danach geht Bei Hein&Fiete Åndet wieder ein es weiter über die Kennedybrücke zum schwuler Fetisch-Flohmarkt statt. Der Straßenfest am Jungfernstieg. Weitere Flohmarkt bietet einen bunten TrödelInfos und den Streckenplan Åndet ihr markt und Verkaufsräume für Lederauf den Seiten 35 und 38. sachen, Klamotten und Accessoires. Gegen eine kleine Spende für die Präventionsarbeit von Hein&Fiete kann Veranstalter: Hamburg Pride e.V.; Start: Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße, man seinen eigenen Stand erö‫ٺ‬nen 20099 Hamburg und alles verkaufen, was das schwule Herz begehrt. Für Rückfragen und Anmeldungen wendet man sich an Danilo, Telefon: 040 240 440, danilo@ 22:00 Uhr heinÅete.de. Pride Dance – Die große

24:00 Uhr

Electro Pride Am Vorabend der Parade geht es im Bunker an der Feldstraße wieder heiß her: Kollektiv Ost, David Dorad, Miyagi und Jan von Nebenan stehen für ausgezeichnete elektronische Tanzmusik und fette Beats! Tickets gibt es an der Abendkasse für 10 Euro. Mehr Infos auf Seite 47. Veranstalter: AHOI Events; Ort: Uebel & Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

Samstag, 1. August 11:00–19:00 Uhr

Themenraum „Vielfalt der Geschlechter – Partnerschaft und Sexualität heute“ Noch bis zum 2. September erfahren BesucherInnen der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg mehr über das Thema sexuelle Vielfalt und den heutigen Umgang mit Sexualität und Partnerschaft. Mit einer großen Medienauswahl und digitalen Informationen auf Tablets erhalten sie im Themenraum einen informativen und spannenden Einblick in dieses auch heute noch kontrovers diskutierte Thema. Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag von 11 bis 19 Uhr geö‫ٺ‬net. Veranstalter: Bücherhallen Hamburg; Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20097 Hamburg

CSD-Parade

CSD-Abschlussparty Die o‫ٻ‬zielle Abschlussparty des HAMBURG PRIDE Åndet auch in diesem Jahr im Edelfettwerk auf drei DanceÆoors, zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich mit Beach-Areal statt. Auf dem MainÆoor erwarten euch Chris Bekker, Miss Betty Ford und Steve Es mit einem Mix aus Techno, Electro und House. In der Orange Lounge versorgen euch Frau Hoppe und das Marsmädchen mit feinstem Pop und Charts und im Labor stehen Gloria Viagra und DjCK mit einem Mix aus Disko-Beats, Pop-House und R’n’B an den Decks. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie S3 ab Jungfernstieg; HVV-Tickets sind im Preis enthalten. Mehr Infos auf Seite 46. Veranstalter: Hamburg Pride e.V. und AHOI Events; Ort: Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidelstedt

Veranstalter & Ort: Hein&Fiete e.V., Pulverteich 21, 20099 Hamburg

15:00–18:00 Uhr

4H[YVZLU ;HUa]LYIV[L \UK *OP *OP ¶ LPU 9\UKNHUN a\ den historischen und gegenwärtigen Orten der schwuSLU :aLUL PU :[ .LVYN Hein&Fiete veranstaltet wieder eine Tour zu historischen und auch immer noch aktuellen Orten und Plätzen der schwule Szene. Dabei werden Anekdoten aus dem schwulen St.Georg von

HRE 20 JA Psychosoziale Betreuung und Wohnrauminfo für Menschen mit HIV und Aids Hamburg Leuchtfeuer Bahrenfelder Straße 244 22765 Hamburg Tel. 040-38 61 10 55 Fax 040-38 61 10 54 betreuung@hamburgleuchtfeuer.de

22:00 Uhr

Rainbow-Night Die bunte Pride-Party (ab 18 Jahren).

Wohnrauminfo Mittwochs 13.30 bis 16.30 Uhr Tel. 040-38 61 10 75 Fax 040-38 61 10 54

Veranstalter und Ort: Contact Men’s Bar, Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Sonntag, 2. August

11:00–24:00 Uhr

11:00 – 22:00 Uhr

CSD-Straßenfest

CSD-Straßenfest

Am Jungfernstieg und Ballindamm Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem internatio- mit vielen Ständen, einem internationalen Bühnenprogramm und diversen nalen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Das ganze Programm Musikinseln. Das ganze Programm Åndet ihr auf den Seiten 40 bis 45. Åndet ihr auf den Seiten 40 bis 45. Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute erzählt. Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Spenden für die Präventionsarbeit von Hein&Fiete sind gerne gesehen.

Samstag, 8. August

Veranstalter: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Foto: Asmus Henkel

NEU! ZZZ SUR¿VRIWZDUH GH pride magazin 2015

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HAMBURG PRIDE e.V.

FÜR AKZEPTANZ

& VIELFALT Hamburg Pride engagiert sich seit zwölf Jahren für gleiche Rechte

Der Vorstand von Hamburg Pride (von links): Manuel Ehrich (Finanzen), Dominik Maggi (Mitglieder/Vereinsleben), Stefan Mielchen (Erster Vorsitzender), Nicole Rüdiger (Zweite Vorsitzende), Jan Ole Sültz (Parade). Auf dem Bild fehlt Patrick Orth (Kooperationen).

Seit zwölf Jahren im Dienst der Community: Hamburg Pride e.V. wurde 2003 gegründet und ist seit 2010 als gemeinnützig anerkannt. Unser Ziel ist es, die in der l‫ٺ‬entlichkeit bestehenden Vorurteile und Diskriminierungen gegenüber Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- oder Intersexuellen abzubauen und ihre volle rechtliche Gleichstellung in allen Bereichen des Lebens zu fördern. In den vergangenen Jahren ist nicht nur der HAMBURG PRIDE stetig gewachsen – zuletzt säumten mehr als 100.000 Menschen die Straßen, als die politische CSD-Parade vom traditionellen Startpunkt in der Langen Reihe durch die Hamburger Innenstadt zog. Auch der Verein selbst hat sich mit etwa 380 Mitgliedern zu einem der mitgliederstärksten CSD-Vereine des Landes entwickelt, worauf wir ein wenig stolz sind. Mit unserem Partner AHOI Events arbeiten seit vielen Jahren veru trauensvoll – denn rein ehrenamtlich sind die zahlreitrauensv zusammen am chen Aktivitäten Akti täte rund um den CSD nicht mehr zu bewältigen. Mit der Pride de Week und und ihren zahlreichen Veranstaltungen, dem deutschlandweit einmaligen Pride House, dem Straßenfest an d der Binnenalster und den Partys zeigt der Verein gemeinsam mit AHOI die gesamte Span Spannbreite seiner Aktivitäten. Im Mittelpunkt A steht dabei stets die Ford Forderung nach Akzeptanz und gleichen Rechten, unabhängig Geschlecht und sexueller Identität, aber auch gig von G unabhängig davon, avon, in welchem Land jemand lebt: Menschenrechte gelten global,, auch wenn sie in vielen Staaten der Erde missachtet werden. Das gilt sehr stark in Afrika. Erstmals hat der Verein in diesem Jahr AktivistInnen aus unserer Partnerstadt Daressalam in tivis Tansania zum HAMBURG PRIDE eingeladen. Das ist nicht einHA fach, denn um ein i Visum für die Bundesrepublik zu bekommen, 64

pride magazi magazin 2015

müssen zahlreiche bürokratische Hürden genommen werden. Wir ho‫ٺ‬en, dass wir unsere Gäste zum CSD in Hamburg willkommen heißen können (ob das klappt, stand bis Redaktionsschluss leider noch nicht endgültig fest). Um seine Ziele zu verwirklichen, nimmt Hamburg Pride e.V. EinÆuss auf das kulturelle, politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. Unsere Hauptaktivität ist die Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen aller Art, insbesondere zum jährlich stattÅndenden Christopher Street Day in Hamburg. Darüber hinaus kooperieren wir mit in- und ausländischen Vereinigungen und Verbänden vergleichbarer Zielsetzung sowie mit weiteren internationalen Organisationen. Projekte in Hamburg liegen uns besonders am Herzen. Um auch der Community in unserer Stadt und in der Metropolregion Hamburg etwas zurückzugeben, haben wir im Rahmen unserer Ånanziellen Möglichkeiten eine Projektförderung initiiert. So stehen auch 2015 wieder 5.000 Euro für Projekte bereit, die sich dem Abbau bestehender Vorurteile gegenüber LGBTI oder auch der Unterstützung von Opfern anti-homosexueller Gewalt verschrieben haben. In diesem Jahr haben wir bereits die schwullesbische Fußballeuropameisterschaft in Hamburg und den RainbowÆash unterstützt, auch die Jugendarea auf dem CSD-Straßenfest wird wieder gefördert. Das alles geht nur mit Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und Spaß daran haben, etwas für die Community in Hamburg zu bewegen. Auch hier geht natürlich immer noch mehr: Wer Lust hat, sich für den Verein zu engagieren und sich in die Arbeit des Hamburg Pride e.V. einzubringen und ihn durch ihre bzw. seine Mitgliedschaft zu untertstützen, ist jederzeit herzlich willkommen. Foto: Claus Bierbaum


Wir machen Lesben sichtbar! L-MAG w端nscht einen tollen CSD in Hamburg L-MAG, Das Magazin f端r Lesben - Alle 2 Monate neu NEU: Bei magazineshoppen.de portofrei ins Haus bestellen

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pride magazin 2015

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HAMBURG PRIDE e.V.

WIR SAGEN

DANKESCHÖN!

Von links:

Oliver Greve, Stephanie Paepke, Dominik Maggi, Stefan Mielchen, Laura Schneekloth, Ronja Vahl, Christian Voigt, Manuel Ehrich, Jan Ole Sültz, Peter Wölke, Carola Ebhardt, Nicole Rüdiger, Roland Rotermund, Veit Kenner, Carsten Schöpf,Jibben Großmann, Volker Guzy, Philipp Harms, Manuel Woltmann.

OB KAMPAGNE, PRIDE MAGAZIN, PRIDE WEEK, PRIDE HOUSE, STRASSENFEST, PARADE, ERÖFFNUNGSFEIER ODER ABSCHLUSSPARTY – OHNE DAS ENGAGEMENT UND DIE UNTERSTÜTZUNG DER VIELEN VERLÄSSLICHEN HELFENDEN HÄNDE WÄRE DIE UMSETZUNG DES HAMBURG PRIDE NICHT MÖGLICH! WIR MÖCHTEN UNSEREN DANK AN ALLE HELFER RICHTEN, DIE SICH IM HAUPTODER EHRENAMT AN DEN VIELEN EINZELNEN PUZZLETEILEN DES CSD BETEILIGT HABEN. OHNE EUCH WÄRE DIE UMSETZUNG EINES DER SCHÖNSTEN PRIDES IN DEUTSCHLAND NICHT MÖGLICH! STELLVERTRETEND SEIEN EINIGE VON EUCH HIER GENANNT.

Ein großes Dankeschön all unseren Mitgliedern sowie den Vereinen und Einrichtungen der Community, die gemeinsam mit uns das Motto zum HAMBURG PRIDE erarbeitet haben; ¯ der 2 do Werbeagentur mit Peter Wölke, dem Art Director Christian Voigt, der .W\WOZIÅ V 4Q[I ? PTQVO und allen weiteren Beteiligten für die Umsetzung und Produktion der Kampagne; ¯ WallDecaux für die Plakatierung der Stadt mit unserem Kampagnenmotiv; ¯ Stefan Mielchen für die Chefredaktion, Alicja Claes und Süleyman Memet Oglu für die Gestaltung des pride magazins; ¯ allen AutorInnen für ihre spannenden, unterhaltenden und informativen Artikel; ¯ .ZML ;]MTÆ W_ für seine ehrenamtliche und umfangreiche Betreuung des Pride House; ¯ Wulf Mey und Veit Kenner für ihre Ideen, Kraft und Ausdauer, die sie in diesem Jahr in unsere Pride Night gesteckt haben; ¯ Martin Beuschl für seine starken Arme beim Auf- und Abbau des Straßenfestes; ¯ Carsten Schöpf, Jibben Grossmann und Philipp Harms, die vom Orga-Container des Straßenfestes aus jedes Jahr für einen reibungslosen Ablauf sorgen; ¯ Oliver Greve für seinen Einsatz, ganz Hamburg mit Regenbogenfahnen einzudecken; ¯ dem Team vom CVJM Hamburg, die uns auch in diesem Jahr ihr Haus anvertrauen und es uns in das Pride House verwandeln lassen; ¯ allen helfenden Händen auf der politischen Parade und am Pride Zelt; ¯ allen Einzelpersonen, Mitgliedern, Gruppen, Vereinen und Einrichtungen der Community, die sich spannende Veranstaltungen für die Pride Week ausdenken, gemeinsam mit uns bei der Parade Flagge und Gesicht zeigen und auch außerhalb des CSDs für eine tolle Präsenz des Hamburg Pride e. V. sorgen; ¯ der Bezirksversammlung Mitte, Falko Drossmann und Yannick Regh, die dafür gesorgt haben, dass das Pride House in den kommenden Jahren Ånanziell abgesichert ist; ¯ allen Sponsoren, Medienpartnern und Anzeigenkunden für ihre tolle Unterstützung. 66

pride magazin 2015

IMPRESSUM Herausgeber

Hamburg Pride e.V. in Zusammenarbeit mit AHOI Events GmbH & Co. KG, Ernst-Merck-Straße 12-14, 20099 Hamburg, Telefon: 040 238058550, info@ahoi-events.de

Konzept & Redaktion Stefan Mielchen (V.i.S.d.P.)

Artdirection & Layout

Alicja Claes, Süleyman Memet Oglu, Kontakt: alicja.claes@gmail.com s.memetoglu@gmail.com

Projektkoordination & Anzeigen AHOI Events GmbH & Co. KG

Autorinnen & Autoren Sebastian Beyer, Ulf Bollmann, Philipp Eicker, Christian Giebel, Patrick Giese, Vanessa Lamm, Dr.Gottfried Lorenz, Gila Rosenberg, Nicole Rüdiger

Schlussredaktion

Stephanie Paepke, Ronja Vahl

Druck

Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG, Bremen (\Å HNL! ,_LTWSHYL

Vertrieb

Cartel X Promotion GmbH & Co. KG, Hamburg

Foto: Claus Bierbaum


Foto: lorem ipsum


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