Pride Magazin CSD 2018

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Das volle Programm der Pride Week mit Demo, StraĂ&#x;enfest und Partys


The Tower of Power! Mit jedem Kauf eines Produktes aus der Regenbogen-Kollektion unterstĂźtzt Du die AIDS-Hilfe Hamburg.

#pridenichtpruede


EDITORIAL WIR SAGEN DANKE

LIEBE LESER*INNEN, kurz vor Redaktionsschluss dieses Pride Magazins kündigte die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Ehe für alle an. Auch wenn es aktuell wohl keine parlamentarische Mehrheit dafür gibt, das am 30. Juni 2017 beschlossene Gesetz wieder zu kippen: Die Ankündigung zeigt, dass der Kampf für gleiche Rechte noch lange nicht zu Ende ist. Die AfD hat schon immer gegen sexuelle Vielfalt agitiert. Jetzt geht sie gegen das Gesetz, dessen Verabschiedung wir im letzten Jahr noch fröhlich gefeiert haben, in die Offensive. Damit beantwortet sich die die Frage, ob der CSD noch gebraucht wird, von selbst. Das Motto des HAMBURG PRIDE 2018 lautet „Freie Bahn für Genderwahn!“. Wir nehmen diesen rechten Kampfbegriff bewusst auf, um ihm inhaltlich etwas entgegenzusetzen. Mit „Genderwahn“ diffamieren politische wie religiöse Extremist*innen alles, was sich abseits der heterosexuellen Norm und zweigeschlechtlichen Ordnung bewegt. Gleichzeitig hat das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil zur „dritten Option“ die Rechte von intersexuellen bzw. intergeschlechtlichen Menschen gestärkt. Eine Reform des Transsexuellengesetzes ist überfällig. Die Große Koalition streitet aktuell über beides. Einmal mehr wird deutlich, wie sehr die Politik der gesellschaftlichen Realität hinterher hinkt. Auch die Erweiterung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die Merkmale sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität steht weiterhin aus. Damit sind die großen Themen des diesjährigen CSD benannt – die Liste unsere politischen Forderungen indes ist deutlich länger und findet sich auch in diesem Heft. Die CSD-Demonstration am 4. August soll wieder zu einem weithin sichtbaren Zeichen werden: für die Akzeptanz von Vielfalt, für gleiche Rechte und ein solidarisches Miteinander, gegen den rechten Zeitgeist und die rückwärtsgewandte Politik der Ausgrenzung. Mit dem Pride House schaffen wir einen Ort des inhaltlichen Austauschs, der viele spannende Veranstaltungen bietet. Auch das Feiern und die Lebensfreude kommen während der Pride Week und beim Straßenfest rund um die Binnenalster selbstverständlich nicht zu kurz. Der HAMBURG PRIDE verbindet Politik und Party in einer aufreibenden Zeit. Freie Bahn für fröhliche und fordernde Tage, gemeinsam mit Euch!

SUPERIOR

RUBIN

Stefan Mielchen Erster Vorsitzender

Nicole Schaening Zweite Vorsitzende

HAMBURG

Foto: Paul Schimweg – whitehall photographie

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INHALT 3 4 5

Editorial Inhaltsverzeichnis Grußwort der Schirmherrin* Lucie G. Veith

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POLITIK 6 10 11 12 13

AFD UND CO.: DER CSD HAT TROTZ EHE FÜR ALLE NICHTS AN BEDEUTUNG VERLOREN.

Alles, was rechts ist Freie Bahn für Genderwahn! Die Kampagne zum CSD Politische Forderungen Dritte Option: Das BVG-Urteil und die Folgen Artikel 3 GG jetzt ergänzen

VIELFALT 14 15 16 17 18 20 21 22 23 24

Lesben raus: Lesung mit Stephanie Kuhnen Danke, Konny – eine Würdigung Mit Sternchen sprechen – Workshop mit Muriel Aichberger Flaggen-Vielfalt beim CSD Sei, wie Du bist – Interview zu LSBTIQ+ im Job Angstfrei arbeiten: Pride Talk „Out im Job“ Hochsprung mit Handicap: Lesung von Reinhold Bötzel Die Lesben kommen: Dyke* March Hamburg Unstoppable: Conchita Wurst beim HAMBURG PRIDE Recht auf Selbstbestimmung: Intersexualität und Schule

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LESBEN RAUS: STEPHANIE KUHNEN LIEST AUS IHREM BUCH ÜBER SICHTBARKEIT.

HAMBURG 26 28 29 30 31 31

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Zivilcourage zeigen: Interview mit dem Team Hardcare Out in China: Shanghai Pride zu Gast in Hamburg Neue Initiative: Mahnmal für Hamburg Gedanken austauschen: der Pride Salon Aktion Hamburg zeigt Flagge Teamplayer gesucht: Ballonaktion der AIDS-Hilfe

UNSTOPP­ ABLE: CON­ CHITA WURST KOMMT ALS EUROPRIDE-BOT­ SCHAFTERIN ZUM CSD.

CSD-HIGHLIGHTS 2018 34 36 37 38 39 40 42 46 47 48 49

HAMBURG PRIDE: Das Wichtigste auf einen Blick Talk, Musik, Comedy: die Pride Night 2018 Pride Award – Deine Stimme zählt Freie Bahn! Die 38. CSD-Demonstration Pride Ahoi – die Elbe wird bunt Das CSD-Straßenfest 2018 Bühnenprogramm auf dem CSD-Straßenfest Der Bunker bebt: Electro Pride Edel und fett - der Pride Dance, die offizielle Abschlussparty Einsteigen, bitte: Regenbogentag auf dem Hamburger DOM Pride Night und andere Partys

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VOLLES ­PROGRAMM: DER KOMPLETTE ­TERMINKALENDER DES HAMBURG PRIDE.

PRIDE WEEK 50 51 52 53

Das Pride House zieht um Zwischen den Kulturen: Lesung mit Dr. U. Arunagirinathan Ehe für alle – alles gut? CSD-Empfang im Rathaus Sichtbar schwul: die Filme der Pride Week

AGENDA 54

Veranstaltungskalender: Alle Termine zum HAMBURG PRIDE

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HAMBURG PRIDE E. V. 4 Auf ins Wendland! 6 66 Danksagung, Impressum


GRUSSWORT

FÜR EIN GUTES MITEINANDER GRUSSWORT VON LUCIE G. VEITH, SCHIRMHERRIN* DES HAMBURG PRIDE 2018

Es ist mir eine große Ehre und ein ebenso großes Vergnügen wie Anliegen, die Schirmherr*schaft für den Hamburg Pride 2018 zu übernehmen. Das Motto „Freie Bahn für Genderwahn“ ist so politisch, so zeitgemäß, so notwendig wie selten zuvor. Dieses Thema berührt das Leben und die Rechte ­aller ­Menschen, egal wie der einzelner Mensch sich selbst wahrnimmt oder wahrgenommen wird, ob ­weiblich, transgeschlechtlich, männlich, binär oder nicht binär oder intersexuell/intergeschlechtlich. Jeder Mensch wird mit einem Geschlecht geboren, dem eigenen. Dazu gehören die körperliche geschlechtliche Entwicklung und eine eigene Wahrnehmung des individuellen Geschlechtsempfindens, sowie die daraus resultierende Selbstbeschreibung. Das wiederum wird als Geschlechtsidentität oder engl. als „gender – idenity“ beschrieben. Die Entscheidung, in welchen geschlechtlichen Rollen Menschen leben möchten, ist Ausdruck des grundrechtlich geschützten Selbstbestimmungsrechtes. Diese Geschlechterrolle wird wissenschaftlich als „gender-role“ beschrieben. Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft, und gesellschaftlicher Frieden und ein gutes Miteinander ist nur möglich, wenn alle Menschen bereit sind, die Grund- und Menschenrechte des Anderen zu wahren. Hamburg hat den Ruf, eine tolerante und weltoffene Stadt zu sein. Der HAMBURG PRIDE und das gute ­Miteinander haben eine gute Tradition, und diese hat auch schon andere „Wahn - Sinnige“ überstanden. Ich freue mich sehr, dass wir hier einen menschenunwürdigen Begriff „Genderwahn“ ins Spiel bringen, hoffentlich öffentlich behandeln, zerlegen und für immer entsorgen, denn er wird von einigen Menschen und deren Vereinigungen genutzt, um das Bestreben einzelner Menschen nach öffentlicher und rechtlicher Anerkennung ihres selbstempfundenen Geschlechts lächerlich zu machen, ihnen ihre Grund-und Menschenrechte, die Würde und das Menschsein abzusprechen, und Diskriminierungen und Benachtei­ligungen zu befördern. Es ist viel erreicht, es bleibt viel zu tun. Die L­ SBTIQ+-Gemeinschaft feiert in Hamburg, und alle sind eingeladen, mit zu hören, zu diskutieren, sich zu soli­darisieren und gemeinsam zu feiern. Ihre / Eure Lucie G. Veith Gründerin des Vereins Intersexuelle Menschen e. V.

Foto: privat

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POLITIK

ALLES, WAS RECHTS IST

DIE EHE FÜR ALLE IST DA, DOCH DER CSD HAT NICHTS AN BEDEUTUNG VERLOREN. MIT DER AFD SITZT EIN GEGNER IM ­BUNDESTAG, GEGEN DEN ERKÄMPFTE FREIHEITEN VERTEIDIGT UND WEITERE RECHTE ERKÄMPFT WERDEN MÜSSEN. Lesben und Schwule sind 2017 endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Ehe für alle steht als Gesetz gewordenes Symbol für das erfolgreiche Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung und politischer Gleichberechtigung. Doch die Erfolgsfeiern der vergangenen CSD-Saison haben auch eine bittere Pointe. Ausgerechnet der Erfolg linksliberaler Emanzipationspolitik hat es mit sich gebracht, dass Lesben und Schwule nicht nur die Mitte der Gesellschaft okkupiert haben, sondern auch deren rechten Rand.

Deutschlands sichtbarste Lesbe heißt Alice Weidel Alice Weidel ist als Frontfrau der AfD Deutschlands politisch sichtbarste Lesbe. Gesundheitsminister Jens Spahn, konservative Hoffnung der CDU, ist der ranghöchste schwule Politiker der Republik. So wie es seit Klaus Wowereit nicht mehr skandalisierbar ist, als Homosexueller in der Spitzenpolitik zu reüssieren, steht einer politischen Karriere mittlerweile auch dort nichts mehr im Wege, wo man normabweichenden Lebensentwürfen mindestens skeptisch, häufig ablehnend oder offen hasserfüllt gegenübersteht. Mit dem Erfolg der Ehe für alle ging 2017 auch eine Zäsur einher: Der Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag hat die Toleranzfestspiele beendet. Die Minderheiten-Feind*innen stellen die größte Oppositionspartei. Ihr Gift wirkt schleichend.

unbehelligt durch Berlin laufen können. Eine berechtigte Forderung, keine Frage. Aber: Spahn projiziert in seinen Statements das Problem anti-homosexueller Gewalt einseitig auf Migranten und Muslime – als ob es keine deutschen Täter gäbe. Nicht mal unter der Dusche seines Fitnessstudios fühlt er sich so richtig wohl: Dort missfallen ihm jene Männer, die mit Unterhose duschen. Nacktheit als Teil deutscher Leitkultur? Klingt absurd, verfehlt aber seine Wirkung nicht. Ausländer haben sich auch unter der Dusche anzupassen, Schamgefühl hin oder her. Als bürgerlicher Schwuler wird der 38-Jährige in der CDU respektvoll behandelt, dank seiner konservativen Agenda kann er es in der Union noch weit bringen. Doch wenn es nach der überwiegenden Mehrheit seiner Fraktion ginge, wäre Spahn nicht verheiratet – gleiches Recht gilt bei der Ehe nicht für alle Christdemokrat*innen.

Jens Spahn bedient die rechte Klaviatur geschickt, indem er eine Opferhaltung einnimmt: Er möchte beispielsweise als Schwuler Hand in Hand

Alice Weidel wird in ihren Reihen nicht toleriert, weil sie lesbisch ist, sondern obwohl sie mit einer Frau zusammenlebt. Der Widerspruch zwischen der Lebensrealität der AfD-Fraktionsvorsitzenden und der programmatischen Ausrichtung ihrer Partei wird dort nur deshalb kaum thematisiert, weil Weidel offensiv und wohl kalkuliert gegen andere Minderheiten hetzt. „Kopftuchmädchen“, „Messermänner“, „Taugenichtse“: Wer so redet, wird als Politikerin gefeiert, aber als Lesbe nur geduldet. Weidels Fraktionskollegin Beatrix von Storch sprach Weidels Lebensmodell mit Frau und Kindern öffentlich seine Berechtigung ab, ohne sie beim Namen zu nennen. In einem Video zum Tag des Grundgesetzes erklärte von Storch unlängst: „Es gibt zwei Geschlechter und nicht 64. Eine Ehe besteht aus Mann und Frau und eine

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke will ­Homosexualität nicht akzeptieren.

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Foto: Alexander Dalbert


POLITIK

ein Positionspapier seiner Fraktion zur deutschen Leitkultur vor. In ihm hat Nicht-Heterosexuelles keinen Platz. Wenn der Staat eine Zukunft haben wolle, müsse man „natürlich die klassische Familie mit Kindern in das Zentrum unserer Wertevermittlung stellen“, fordert Höcke. „Homosexualität ist zweifellos zu tolerieren. Lateinisch: tolerare – ertragen! Selbstverständlich, was denn sonst. Aber: Homosexualität ist auf der Grundlage unserer Rechtsnorm nicht zu akzeptieren“, unterstrich der AfD-Mann. „Akzeptieren ist eine positive, eine befürwortende Zuschreibung beispielsweise eines Zustandes. Das ist etwas, was in unseren Schulen schon angelegt wird, dass man also diese Sexualität, diese Homosexualität nicht nur als etwas Tolerierbares oder Notwendiges vermittelt, sondern als etwas, was sogar als exklusiv, als erstrebenswert suggeriert wird. Und da müssen wir als bürgerliche Partei sagen: Nein.“

Die Diskussion über die Ordnung von Mann und Frau wird kommen

Eloquente Hetzerin: Alice Weidel ist Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen ­Bundestag und Deutschlands politisch sichtbarste Lesbe.

Familie aus Vater, Mutter, Kind.“ Basta! „Die Väter des Grundgesetzes“, so von Storch, die dessen Mütter konsequent ignoriert, „würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie sehen würden, wie heute ihr Grundgesetz uminterpretiert wird. Es kann nicht der linke Zeitgeist sein, der den Begriffen, die feststehen, völlig neue Bedeutung beimisst.“

Auch wenn Höckes Partei sicher keine bürgerliche ist und er selbst für viele Menschen ein politischer Quartalsirrer sein mag: Sein Einfluss ist immens. Er und seine Partei betreiben professionelles Agenda Setting. Letzter Schlag: Der Vorsitzende des Rechtsausschusses, AfD-Rechtsaußen Stephan Brandner, kündigte im Deutschen Bundestag einen Antrag zur Abschaffung der Ehe für alle an. Diese sei eine Verirrung und grundgesetzwidrig. Spätestens wenn die GroKo das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur „dritten Option“ umsetzt und in den parlamentarischen Prozess bringt, wird die Diskussion entbrennen, warum die althergebrachte Ordnung von Mann und Frau in Frage gestellt werden muss. Man kann sich die Talkshows bereits vorstellen, in denen darüber gestritten und lautstark „Genderwahn“ gerufen wird – während

Auch Regenbogenfamilien sind vom Grundgesetz geschützt Es ist auch nicht der vermeintlich linke Zeitgeist, sondern geltendes Recht, gesprochen durch das höchste deutsche Gericht. Artikel 6 unserer Verfassung, auf den von Storch hier zielte, schließt in den darin beschriebenen Schutz von Ehe und Familie auch Regenbogenfamilien ein. „Zwei Personen gleichen Geschlechts, die gesetzlich als Elternteile eines Kindes anerkannt sind, sind auch im verfassungsrechtlichen Sinne Eltern“, heißt es in einem entsprechenden BVG-Urteil aus dem Jahr 2013. Und: „Leben eingetragene Lebenspartner mit dem leiblichen oder angenommenen Kind eines Lebenspartners in sozial-familiärer Gemeinschaft, bilden sie mit diesem eine durch Art. 6 Abs. 1 GG geschützte Familie im Sinne des Grundgesetzes.“ Daran ändert zwar auch die stetige Behauptung des Gegenteils durch von Storch und die Ihren nichts. Aber es fällt auch bei jenen auf fruchtbaren Boden, die sich als konservative Wähler*innen bei Fragen der gesellschaftlichen Liberalisierung durch die Union nicht mehr vertreten fühlen. Auch Thüringens AfD-Chef Björn Höcke echauffierte sich schon wortreich über den „perversen Zeitgeist“, der es zulasse, dass an Schulen über Homosexualität gesprochen wird. Der ehemalige Gymnasiallehrer verglich Intersexualität mit Schizophrenie und „Spinnerei“, nachdem das Bundesverfassungsgericht sein Urteil zur „dritten Option“ (siehe Seite 12) gesprochen hatte. Im Mai 2018 legte Höcke

Fotos: afd.de, Team Spahn

Deutschlands ranghöchster schwuler Politiker Jens Spahn: Der Gesundheitsminister mit konservativer Agenda kann es noch weit bringen.

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POLITIK

sich die Vertreter*innen progressiver Positionen, trotz eines BVG-Urteils im Rücken, in Rechtfertigungsdebatten wiederfinden. Dabei werden sie auch auf Birgit Kelle treffen, die Lady Gaga des Anti-Feminismus. Die Journalistin ist nicht nur regelmäßig bei den Plasbergs und Maischbergers dieser Republik zu Gast und eine gefeierte Rednerin bei der „Demo für alle“. Sie ist vor allem bestens vernetzt und weiß ihren Einfluss auf Minister*innen und Kirchenobere geltend zu machen. Dabei hilft ihr, dass sie nicht der Versuchung erlag, der AfD beizutreten; Kelle ist Mitglied der CDU und trat 2011 außerdem zur katholischen Kirche über. Ihre Kampfschrift „Gender Gaga“ aus dem Jahr 2015 liefert geballtes Wutbürger*innentum für rechtsgestrickte Heteros. Frauenbeauftragte, Schulaufklärung, Unisex-Toiletten – nichts lässt Kelle auf 180 Seiten aus, gegen das sich polemisieren oder das sich diffamieren ließe. Sie mischt Halbwahrheiten, Verschwörungstheorien, Vorurteile und politisch Verhasstes zusammen und steuert in jedem Kapitel zielsicher auf eine Pointe zu. Dies hat für viele Leser*innen zweifellos hohen Unterhaltungswert. Die Mühe, ihre zahlreichen steilen Thesen belastbar zu belegen, macht sich Kelle indes nicht; sie führt zwar sieben Seiten Quellenhinweise an, doch nirgends eine saubere Erklärung, die einer Fußnote würdig wäre. Dass muss sie auch nicht, denn mit haltbaren Belegen soll sich ihre Zielgruppe gar nicht erst aufhalten. Ton wie Inhalt treffen einen Nerv, der dem Buch 2017 bereits seine fünfte Auflage bescherte. Kelle schreibt auch als Autorin für bürgerliche Medien wie die Tageszeitung Die Welt, ist eloquent und fernsehtauglich. Das sichert ihr immer wieder öffentlich-rechtliche Sendezeit. In ihrem Buch plaudert sie 172 Seiten lang so munter wie empört darauf los, bis sie sich entlarvt: „Lange Zeit galten in unserer Gesellschaft anerkannte Regeln für

Sexualität“, heißt es da. Manche davon seien verändert, andere würden infrage gestellt. Kelle nennt drei Beispiele: Inzest, Homosexualität und Pädophilie. Sie stellt das gleichrangig nebeneinander– auch wenn es sich bei Sex unter engen Verwandten oder mit Kindern um Straftatbestände handelt. „Die Geschlechtergrenze (Homosexualität), die besagt, dass Sexualität zwischen verschiedenen Geschlechtern stattfinden sollte, diese Grenze ist bereits gerissen“, ereifert sich die Autorin und insinuiert, dass auch die Ächtung von Inzest und Kindesmissbrauch von interessierter Seite bald in Frage gestellt würde respektive bereits wird. Homosexualität ist für Kelle eine sexuelle Grenzüberschreitung. Etwas, das gesellschaftlich anerkannte Regeln bricht. Ein Jahr nach der Rehabilitierung der Opfer von Paragraph 175 weiß man immer noch, wo der Feind steht.

„Freie Bahn für Genderwahn“ Das diesjährige Motto des Hamburg Pride fällt also nicht vom Himmel. Es hat viel damit zu tun, dass die politische Rechte, dass Leute wie Höcke, von Storch oder Kelle, Kampfbegriffe setzen, die bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein wirken. „Genderwahn“ ist ein solcher Begriff, der längst aus dem Dunstkreis der Rechtsextremisten und -populisten herausgewachsen und im politischen wie medialen Mainstream angekommen ist. „Freie Bahn für Genderwahn“ ist daher eine bewusst provozierende Einladung zur Debatte: Wir wollen und dürfen es weder politischen noch religiösen Extremist*innen überlassen, mit pathologisierenden Begriffen die Agenda zu bestimmen. Wir nehmen diesen Begriff, um ihn mit unseren Inhalten zu füllen. Das Motto soll ganz bewusst Widerspruch herausfordern, auch in den eigenen Reihen. Denn nur wenn kontrovers darüber gesprochen wird, lässt sich auch Bewusstsein verändern.

Gelebte Vielfalt: die Hamburger CSD-Demonstration 2017.

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Fotos: Martin Stiewe


POLITIK

Man mag aktuell eine Regierungsbeteiligung der AfD noch für unwahrscheinlich halten. Wie sich die Situation schon im kommenden Jahr nach den Landtagswahlen in Bremen, Sachsen, Brandenburg und Thüringen darstellt, bleibt aber abzuwarten. Vor den im Herbst 2018 anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen stellt sich bereits die Frage, wie sehr Rechtspopulist*innen und -extremist*innen das politische Klima verschärft haben, ohne dass sie in konkreter Verantwortung stehen. Die Zuwanderungsdebatte zeigt den Einfluss, den AfD & Co. längst ausüben. Das betrifft am Ende auch LSBTIQ+, denn wenn eine Minderheit adressiert ist, sind alle Minderheiten betroffen. Hier wird auch der CSD weiterhin die Aufgabe haben, Bündnisse beispielsweise mit Migrant*innen sowie unterschiedlichen Akteur*innen der Mehrheitsgesellschaft einzugehen, und diese in die Veranstaltungen und Demonstrationen einzubinden - ohne sich unkritisch anzudienen oder gegebenenfalls notwendige Debatten über Homo- und Trans*phobie dabei außen vor zu lassen. Gleichzeitig muss es uns gelingen, unsere Anliegen so zu erklären, dass sich die Menschen innerhalb und außerhalb der Community mitgenommen fühlen. Die teilweise sehr emotional geführten Debatten - auch in unseren eigenen Reihen - über Sternchen, queeren Buchstabensalat, Vereinnahmung und/oder Ausschluss, mangelnde Sichtbarkeit, und so weiter müssen ernst genommen und geführt werden. Das bedeutet nicht, dass wir über die Stöckchen von AfD, „Demo für alle“ und allem, was rechts ist, springen müssen. Es nutzt allerdings auch nichts, wenn wir Akzeptanz von Vielfalt fordern, sie im eigenen Umfeld aber nicht leben. Stefan Mielchen

Foto: Martin Stiewe

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KAMPAGNE

Das Team von elbspot entwickelte die K ­ ampagne des ­ AMBURG PRIDE 2018. H

FREIE BAHN FÜR GENDERWAHN DIE AGENTUR ELBSPOT HAT DIE KAMPAGNE ZUM CSD-MOTTO 2018 ENTWORFEN

Schon vor zwei Jahren war Ramon Galinanes Gonzalez an der GestalPfitzner einen langjährigen Wunsch. Die zwei jungen Köpfe dahinter tung des CSD-Motivs beteiligt. „Normal ist, wer Menschen achtet“ haben Hunger auf mehr und probieren neben herkömmlichen Wegen lautete der damalige Slogan. Nach der Mottofindung für 2018 kam auch neue, manchmal verrückte Strecken aus, um ans Ziel zu kommen Hamburg Pride e. V. wieder auf ihn zu. Und Ramon ließ sich nicht lange – oder auf eine ganz andere Idee. Seit der Gründung am 1. April 2017 bitten, wenn auch in anderer Besetzung: Seit mehr als einem Jahr führt arbeitete die Agentur unter anderem für alsterradio, 917XFM, Rock Aner mit seinem Geschäftspartner Kian Pfitzner die elbspot Werbeagentur tenne Hamburg, CDU Hamburg, Frank Otto Medien und den Hamburger in Hamburg. „Zunächst standen wir wie der Ochs vorm Berg, denn diese Rugby-Club. Mit Portgin haben sich die Beiden zum Anfang des Jahres Vielfalt war uns bis dahin unbekannt. Nach einer Einarbeitungszeit und auch eine eigene Gin-Marke an Bord geholt. etwas Nachhilfe des Hamburg Pride e. V. wurde uns neben einer konkreten Vorstellung der Umsetzung immer mehr bewusst, welche Wichtigkeit und Tiefe dieses Thema in den Wurzeln unserer Gesellschaft hat”, so Kian Pfitzner. „Vor allem wollten wir etwas, das richtig knallt. Wer die Kampagne sieht, soll erkennen, dass jede*r zu dem passt, was ihr/ihm eben passt.“

Mir Vorurteilen aufräumen „Wir wollen erreichen, dass die Menschen sich mit dem Thema beschäftigen und reflektieren. Da ‚Genderwahn’ ein eher rechts geprägter Begriff ist, war es uns noch ein weiterer Anreiz, mit irgendwelchen Vorurteilen aufzuräumen und ein Zeichen zu setzen. Und das so spielerisch wie möglich“, merkt Ramon Galinanes Gonzalez an. In verschiedenen Kreationen und langen Meetings wurde an der Entwicklung gearbeitet. Insgesamt wurden auf ehrenamtlicher Basis neun Figuren illustriert und ein frisches Kampagnen-Design entwickelt. So sollen neue Wege gegangen werden und unter anderem auch auf Stereotype wie den Regenbogen verzichtet werden. Die elbspot Werbeagentur ist eine hanseatisch geprägte, klassisch ausgerichtete Agentur. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit erfüllten sich die beiden Geschäftsführer Ramon Galinanes Gonzalez und Kian

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POLITIK

POLITISCHE FORDERUNGEN HAMBURG PRIDE E. V. RUFT AM 4. AUGUST ZUR CSD-DEMONSTRATION AUF. DAS SIND UNSERE POLITISCHEN FORDERUNGEN:

1. Wir fordern die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die Merkmale „sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität“.

2. Wir fordern die zügige und an den Wünschen queerer Menschen orientierte Einführung eines dritten Geschlechts im Personenstandsrecht unter enger Einbeziehung der bestehenden Fachverbände und auf der Basis des entsprechenden Urteils des Bundesverfassungsgerichtes.

3. Wir fordern eine Reform des Transsexuellengesetzes unter enger Einbeziehung der bestehenden Fachverbände sowie um­ fassende Maßnahmen, um die Lebensbedingungen von Trans* zu verbessern.

4. W ir fordern ein Verbot von geschlechtsangleichenden Eingriffen bei intersexuellen Menschen ohne vorherige ausdrückliche und informierte Zustimmung der betroffenen Personen.

5. Wir fordern einen gendersensiblen Umgang mit Sprache, welcher die geschlechtliche Vielfalt von Menschen berücksichtigt und sichtbar macht.

6. Wir fordern eine aktive Aufklärungs- und Bildungspolitik sowie die Verankerung sexueller Vielfalt als Bestandteil der Lehr- bzw. Bildungspläne in allen Bundesländern.

7. Wir fordern Arbeitgeber*innen auf, sämtlichen Diskriminierungsformen am Arbeitsplatz aktiv entgegenzuwirken und das Bewusstsein für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Beruf zu fördern.

8. Wir fordern eine stärkere und vielfältigere Repräsentation ­queerer Lebensweisen in den Medien.

9. W ir fordern eine Reform des Familienrechts, durch die bei der Geburt eines Kindes in einer lesbischen Ehe mittels künstlicher Befruchtung automatisch beide Frauen als Mütter anerkannt werden und eine Stiefkindadoption durch die nicht-leibliche Mutter nicht mehr notwendig ist.

10. Wir fordern einen verbindlichen Aktionsplan der Bundesregierung zur Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität.

11. Wir fordern, sogenannte Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung bzw. der geschlechtlichen Identität explizit im deutschen Strafrecht zu verankern und weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Homo- und Trans*phobie zu ergreifen.

12. Wir fordern die weltweite Einhaltung der Menschenrechte für Homosexuelle, Trans*, bi- und intersexuelle Menschen.

13. Wir fordern die Umsetzung des vom Europaparlament beschlossenen Lunacek-Berichtes zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität.

14. Wir fordern ein Verbot von Konversionstherapien zur „Heilung“ bzw. „Umpolung“ Homosexueller.

15. Wir fordern ein Ende der Diskriminierung von Männern, die Sex mit Männern haben, bei der Blut- und Organspende.

16. Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel für die HIV-­ Prävention und der sie tragenden Projekte endlich den tatsächlichen Erfordernissen und den neuesten medizinischen Entwicklungen anzupassen. Wir fordern einen kostenlosen Zugang zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP).

17. Wir fordern ein kontinuierliches Engagement des Hamburger Senats zur Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen und sexuelle Vielfalt an Hamburger Schulen sowie die Ausweitung der Lehrpläne auf die Geschichte von LSBTI+. Wir fordern, dass sich der Hamburger Senat hierfür sowohl auf kommunaler und bundesweiter, aber auch auf internationaler Ebene im Rahmen bestehender Städtepartner*innenschaften einsetzt.

18. Wir fordern vom Hamburger Senat die kontinuierliche Umsetzung der im Aktionsplan zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie aufgeführten Maßnahmen.

19. Wir fordern eine menschenwürdige Behandlung und Unterbringung von LSBTI+-Geflüchteten in Hamburg sowie eine bedarfsgerechte Finanzierung von Beratungs-, Wohn- und Hilfsangeboten.

20. Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel der Jugendarbeit für LSBTI+ stetig den tatsächlichen Erfordernissen anzupassen.

21. Wir fordern die aktive Förderung der Erinnerungskultur und die Aufarbeitung der LSBTI+-Geschichte, insbesondere der Homosexuellen-Verfolgung, durch Stadt, Land und Bund.

22. Wir fordern die Berücksichtigung der LSBTI+-Community bei der Besetzung des NDR-Rundfunkrates sowie in der Arbeit des Medienrats der Landesmedienanstalt Hamburg und Schleswig-Holstein. Eine ausführliche Version mit Begründungen und Erläuterungen der ­Forderungen gibt es auf www.hamburg-pride.de/forderungen

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POLITIK CSD-Schirmherrin* Lucie Veith moderiert die Diskussion (Foto oben). Auf dem ­Personalausweis ist zwar kein Geschlecht erwähnt, entscheidend ist jedoch, was im Geburten­register eingetragen ist (Foto unten).

DRITTE OPTION NEBEN MÄNNLICH UND WEIBLICH SOLL KÜNFTIG EIN WEITERER EINTRAG IM GEBURTENREGISTER MÖGLICH SEIN. WAS AUS DEM BVG-URTEIL FOLGT, DISKUTIEREN WIR IM PRIDE HOUSE.

Das Bundesverfassungsgericht hat im vergangenen Jahr entschieden, dass es künftig neben männlich und weiblich einen dritten Geschlechtseintrag im Geburtenregister geben muss. Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht sollen im Geburtenregister eine eigene Kategorie erhalten. Geklagt hatte Vanja, eine intersexuelle Person, die ein Anerkenntnis des Seins mit Körper und Geschlechts­ identität forderte. Was bedeutet das für intersexuelle Menschen? Wem könnte diese Entscheidung helfen, was bedeutet sie für die Zivilgesellschaft, für Behörden, für die Gleichstellung? Darüber spricht CSD-Schirmherrin* Lucie Veith am 31. Juli mit hochkarätigen Gästen im Pride House. Eingeladen sind zwei der Juristinnen, die die Entscheidung in Karlsruhe erstritten haben: Die Rechtsprofessor*in Konstanze Plett aus Bremen und die Rechtsanwält*in Katrin Niedenthal aus Bielefeld. Vom Verein Intersexuelle Menschen e. V. kommen Anjo Kumst (Gründungsmitglied und Vorstand aus Hamburg sowie Ursula Rosen (Vorstand, Sprecher*in der Elternvertretung sowie Kinder – und Sachbuchautor*in). Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V., ergänzt die Runde. „Gemeinsam wollen wir ins Gespräch kommen über das Urteil, diverse Körper und Identitäten, über Personenstände und was das mit einem macht“, erklärt Lucie Veith. „Wie wird diese Entscheidung unseren Alltag verändern (müssen)?“ Die Frage ist brandaktuell, denn das Verfassungsgericht hat die Bundesregierung angewiesen, die Rechtslage bis Ende 2018 zu ändern. Und schon gibt es Streit in der GroKo. Vanjas Ziel war es, dass die Begriffe „inter“ oder „divers“ im Geburtenregister genutzt werden, das BVG entschied, es könne auch eine andere „positive Bezeichnung des Geschlechts“ aufgenommen werden. Das von Horst Seehofer (CSU) geleitete Innenministerium schlug in einem Referentenentwurf die

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Bezeichnung „anderes“ vor. Das lehnten die sozialdemokratischen Ministerinnen Katarina Barley (Justiz) und Franziska Giffey (Familie) als herabsetzend ab. Barley bevorzugt den Begriff „weiteres“, Giffey „divers“ oder „inter“. Der Spiegel berichtete außerdem, Barley wolle ein „einheitliches Gesetz“, das die Fragen von Trans- und Intersexuellen gemeinsam angehe. „Der Vorschlag des Innenministers ist nicht nur herabsetzend und unzureichend, sondern auch nicht menschenrechtskonform“, kritisiert Mio Lindner vom Vorstand der Bundesvereinigung Trans*. „Indem ärztliche Bescheinigungen verlangt werden, wird die unwürdige Praxis der Fremdbestimmung von Menschen durch Gutachten und Gerichte weitergeführt“, kritisiert Lindner. Außerdem schließe der Entwurf zahlreiche Menschen aus, da er sich bisher ausschließlich auf intergeschlechtliche Menschen beziehe. „Laut Studien wurde in Deutschland bis zu 1,3 Millionen Menschen bei der Geburt ein Geschlecht zugewiesen, das sie falsch oder unzureichend benennt. Dies kann sowohl intergeschlechtliche Menschen als auch trans* Personen betreffen. Wir fordern einen Gesetzesentwurf auf Basis von Selbstbestimmung, der allen Menschen offensteht“, so Lindner.

DRITTE OPTION WAS FOLGT AUS DEM URTEIL DES BVG? Dienstag, 31.Juli, 16:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 Diskussion mit Lucie Veith, Konstanze Plett, Katrin Niedenthal, Anjo Kumst, Ursula Rosen und Stefan Mielchen. Veranstalter*in: Intersexuelle Menschen e. V., Hamburg Pride e. V.

Fotos: BMI, privat


POLITIK

ARTIKEL 3 JETZT ERGÄNZEN BUNDESRATS-INITIATIVE ZUM SCHUTZ DER SEXUELLEN UND GESCHLECHTLICHEN IDENTITÄT IM GRUNDGESETZ Die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz und Thürin­ gen haben eine erneute Bundesratsinitiative zur „Einfügung des Merkmals der sexuellen und geschlechtlichen Identität in Artikel 3 Absatz 3 Satz 1 Grundgesetz“ gestartet. Das rot-grün regierte Hamburg tauchte zunächst nicht als Anstragsteller*in auf – dem Vernehmen nach sperrten sich zunächst die Sozialdemokraten, bevor sich der Senat doch noch der Initiative anschloss. Die Grundgesetz-Ergänzung ist seit vielen Jahren eine der politischen Forderungen des HAMBURG PRIDE. Seit die AfD im Deutschen Bundestag sitzt und dort unter anderem einen Antrag zur Abschaffung der Ehe für alle ankündigte, gewinnt das Thema weiter an Bedeutung. „Die Ergänzung von Art.3 Abs.3 S.1 GG um die ‚sexuelle und geschlechtliche Identität‘ eines Menschen schützt sowohl seine sexuelle Orientierung gegenüber anderen Menschen, als auch das eigene geschlechtliche Selbstverständnis, unabhängig davon, ob das empfundene Geschlecht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt“, heißt es in der Begründung des Antrages. „Die Aufnahme der sexuellen und geschlechtlichen Identität in Art.3 Abs.3 S.1 GG steht für das deutliche Bekenntnis der Verfassung, dass hierauf bezogene Diskriminierungen in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verboten sind.“ Gerade weil die strengen Maßstäbe des Art.3 auch für Diskriminierungen aufgrund der sexuellen und geschlechtlichen Identität gälten, müsse dieses Rechtsverständnis verfassungsrechtlich abgesichert und eine zukünftige Abkehr seitens des einfachen Gesetzgebers an die besonders hohen Anforderungen einer erneuten Verfassungsänderung geknüpft werden, so die Antragsteller.

Dem Bundesrat liegt eine Initiative mehrerer Länder zur Beratung vor, Artikel 3 des Grundgesetzes zu erweitern.

Foto: Bundesrat, Henning Schacht

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VIELFALT

EIN PLÄDOYER FÜR SICHTBARKEIT STEPHANIE KUHNEN LIEST AM 29. JULI AUS IHREM BUCH „LESBEN RAUS!“ IM PRIDE HOUSE

Der Titel irritiert oder provoziert ein wenig, je nach Lesart. Und er ist eine Einladung zur Debatte: Mit „Lesben raus!“ hat Stephanie Kuhnen einen Band herausgegeben, der 28 Autor*innen Gelegenheit bietet, aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema Sichtbarkeit zu beleuchten und der Frage nachzugehen: Wo sind sie denn, die lesbischen Frauen und Transgender? Welche Vorteile und welche Nachteile bringt eine erhöhte Sichtbarkeit? Was führt zur Unsichtbarkeit? Wie kann mehr Sichtbarkeit in allen Bereichen der Gesellschaft hergestellt werden? Darüber wird Stephanie Kuhnen in Hamburg gleich zweimal reden: Als Talkgast in der Pride Night am 28. Juli und bei der Lesung aus „Lesben raus“ am folgenden Abend im Pride House. Nicht selten heißt es, Lesben seien unsichtbar und eine aussterbende Identität. „Bisher wurde die Sichtbarkeit von Lesben in Abgrenzung zu schwuler Sichtbarkeit errechnet“, schreibt Kuhnen hierzu. „Schwule Sichtbarkeit ist der Maßstab, an dem sich Lesben und ihre Sichtbarkeit messen lassen müssen und sich auch selbst dazu in Bezug setzen.“ Angesichts der historisch einmaligen Situation, dass mehrere Generationen in einer toleranteren Gesellschaft sich offen zeigen ­können, hätte es über die Jahre eine steigende lesbische Präsenz ge­ ben müssen, findet sie. Stattdessen dominieren schwule Männer Bild und Themen. Wenn von Homosexuellen gesprochen wird, dann werden Lesben „mitgemeint“. Wenn es um LSBTI+-Themen geht, werden selten lesbische Expertinnen befragt. Angeblich gäbe es sie nicht, heißt die Entschuldigung. „Lesben werden nicht automatisch sichtbarer, wenn Schwule unsichtbarer werden“, so Kuhnen. „Das kann auch nicht das Ziel sein.“ Wohl aber müsse deutlich benannt werden, wenn sich schwule Interessen den lesbischen entgegenstellen.

„LESBEN RAUS!“ LESUNG MIT STEPHANIE KUHNEN Sonntag, 29.Juli, 19:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 Veranstalter: Hamburg Pride e. V.

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„Queer“, so hat es die Herausgeberin beobachtet, wird mittlerweile scheinbar lieber zu einer alternativen Identität erhoben, als sich „Lesbe“ zu nennen. „Der Preis dafür: ‚Lesbe’ geht als Selbstbezeichnung verloren. Zu wenig scheint die sexuelle Orientierung zum eigenen Geschlecht als identitätsstiftend auszureichen“, so Kuhnen. „Die links-politisch aktive, sexuell offene Lesbe mit einem sehr weiten Verständnis von Gender grenzt sich zunehmend als ‚Queer’ von den Frauen ab, die zwar lesbisch sind, aber eben wenig feministisch interessiert und mit der Jagd nach Liebesglück schon vollends zufrieden. Nur, dass diese Lesben sich mit dem Begriff nie wirklich identifizieren konnten, denn mit Lesbischsein stößt man auf zu viele gesellschaftliche Vorurteile.“ Stephanie Kuhnen, im Stonewall-Jahr 1969 geboren, lebt in Berlin, arbeitet als Journalistin, Autorin und Projektmanagerin und bezeichnet sich selbst als „im Herzen gendertypisch bibliophil, butchesk und katzoman“. Im Anschluss an ihre Lesung im Pride House besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Foto: Querverlag


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DANKE, KONNY! 20 JAHRE WAREN „KONNYS LESBENSEITEN“ ONLINE, JETZT WURDE DAS ANGEBOT EINGESTELLT. EINE WÜRDIGUNG. Als Konstanze „Konny“ Gerhard 1998 begann, für Lesben relevante ­Informationen ins Netz zu stellen, war sie eine Pionierin. Angebote spe­ziell für lesbische Frauen waren rar gesät und schwer zu finden. Suchmaschinen wie Google steckten noch in den Kinderschuhen, eben­so wie soziale Netzwerke, die heute eine der Haupt-Informations­quellen für die LSBTIQ+-Community darstellen. Umso wichtiger war es, dass es „Konnys Lesbenseiten“ gab. Angefangen hat laut Konny alles mit einer Bücherliste. Daraus wurden im Laufe der Jahre mehrere Tausend Beiträge zu einer Vielzahl von Themen - von Filmen, die im Fernsehen liefen, über Eingetragene Lebenspartnerschaft und Eheöffnung bis hin zu Reisezielen. Vielen boten die Lesbenseiten einen Einstieg in die Welt lesbischer Frauen, nicht nur virtuell, sondern auch im realen Leben. Neben Adressen für Beratungsangebote und Terminen für lesbische Events gab es auch die Möglichkeit, über Kontaktanzeigen andere lesbische Frauen zu treffen. Unzählige Paare haben sich so gefunden, wie Konny berichtet. Sogar zu einer Hochzeit von Zweien, die sich über ihre Webseite kennengelernt haben, war sie kürzlich eingeladen. Konny hat mit ihren Lesbenseiten, die sie über 20 Jahre lang allein auf die Beine gestellt hat, das Leben vieler Lesben berührt und einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarkeit lesbischer Frauen im Netz geleistet. Von uns gibt es daher an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für ihr Engagement. Nun ist sie offen für neue Projekte, gern für Lesben/LSBT* in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Webdesign. Wir drücken ihr dafür die Daumen. www.konstanze-gerhard.de

Foto: Agnes Witte

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KOMMUNIKATION MIT STERNCHEN LÄSST SICH UNSERE SPRACHE GESCHLECHTERGERECHT GESTALTEN? MURIEL AICHBERGER ZEIGT IM PRIDE HOUSE, WIE ES GEHT. „Droht uns die Sprachzensur?“ Drei ganze Seiten widmete die HamburDer Workshop soll eine detaillierte Auseinandersetzung mit den ger Wochenzeitung Die Zeit Ende Mai der Frage, ob gendergerechte verschiedenen Formen des sogenannten Genderns ermöglichen. Hat Sprache sinnvoll und umsetzbar sei. „Im Streit um eine geschlechterGendern überhaupt einen Sinn - und warum? Wie gestaltet Sprache gerechte Sprache mischt sich jetzt der Staat ein: Wir sollen anders unser Umfeld, und wie können wir sie klug einsetzen? Welche Formen sprechen, schreiben und denken“, kündigte das Blatt vergleichsweise sind heute gängig und gibt es eine „richtige“ Form? Nach einer Erläutereißerisch an und fragte: „Muss das sein?“ Ein Pro und Contra zeigte rung der verschiedenen Möglichkeiten, geschlechtergerechte Sprache die Debatte auf, die auch in der zu verwenden, wird in Übungen und an Beispielen der Umgang Duden-Redaktion intensiv geführt damit gezeigt. Oft bestimmen wurde. Ob Binnen-I oder Gender-Sternchen: Die Diskussion unser gewöhnlicher Alltag und die darüber, wie sich sprechen und Sprache, wie wir sie in der Schule schreiben lässt, ohne auszugrenzen, gelernt haben, unsere Vorstellung wird schnell sehr emotional geführt. von Kommunikation. Wir vergessen, Denn es ist für keinen Menschen dass es Leute gibt, deren Sprache akzeptabel, nur mit gemeint zu sein. aus Gebärden besteht, dass es Leute gibt, die nicht lesen können, oder Gleichwohl erscheint es vielen als die komplexe Sprache nur schwer Zumutung, mit Gewohnheiten zu verstehen. Daher geht es im Workbrechen. Denn Kommunikation ist shop auch um eine vertiefte Senalles. „Wir können gar nicht nicht sibilisierung für die sprachlichen kommunizieren, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind“, Möglichkeiten, auf unterschiedliche Als Autor, Trainer und Referent ist Muriel Aichberger spezialisiert auf ­Männlichkeitsforschung und Queer-Studies. Voraussetzungen einzugehen und sagt Muriel Aichberger. „Gesten, Blicke, Körperhaltungen, alles kann sie kreativ und inklusiv zu gestalten. Bedeutung haben und allem kann Bedeutung zugeschrieben werden. Insofern ist dieses Thema höchst brisant und komplex.“ Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Muriel Aichberger geht es darum, mit Spaß an die Dinge heranzugehen. „Bei meiner Arbeit lege ich wert auf Information und Umsicht ohne den Anspruch, den einen „richtigen Weg“ zu kennen.“ Unterhaltung mit Erkenntnisgewinn ist auf Muriel Aichberger ist Kunst-, Medien- und Sozialwissenschaftler jeden Fall garantiert. und spezialisiert auf Männlichkeitsforschung und Queer-Studies. Er engagiert sich für Vielfalt und Gleichstellung, ist Autor, Trainer und Referent und hält Vorträge und Workshops in Deutschland, Österreich GESCHLECHTERGERECHTE SPRACHE und der Schweiz. Am 29. Juli auch im Hamburger Pride House. Sein UND INKLUSIVE KOMMUNIKATION Thema: Geschlechtergerechte Sprache und inklusive Kommunikation. WORKSHOP MIT MURIEL AICHBERGER „Sprache formt Bewusstsein und somit auch unsere Welt um uns herum. Sonntag, 29. Juli, 17:00 Uhr Je mehr wir uns darüber bewusst sind, was wir sagen und kommuniziePride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 ren wollen, desto präziser können wir unsere Entscheidungen umsetVeranstalter: Hamburg Pride e. V. zen und desto direkter erreichen wir genau jene Menschen, die wir erreichen möchten“, sagt er.

Unterhaltung mit Erkenntnisgewinn

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Foto: Muriel Aichberger


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FLAGGEN-VIELFALT MIT EINER FUSSGRUPPE SOLL DIE SEXUELLE UND GESCHLECHTLICHE VIELFALT BEI DER CSD-DEMO ­SYMBOLISCH SICHTBAR WERDEN. Schon seit vielen Jahren gibt es auf dem HAMBURG PRIDE neben der Regenbogenfahne auch zahlreiche weitere Fahnen, die die Vielfalt unserer Community zeigen. Passend zum diesjährigen CSD-Motto „Freie Bahn für Genderwahn“ wollen wir diese Vielfalt in diesem Jahr mit einer eigenen Fußgruppe sichtbar machen. Ob trans*, bisexuell, intersexuell, genderqueer oder pangender, ob Bären oder Butches – mittlerweile zeigen Menschen ihre unterschied­ lichen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten stolz mit ihren eigenen Farben. Dabei geht es nicht darum, dem Regenbogen Konkurrenz zu machen, sondern diesen zu ergänzen – miteinander für mehr Individualität und Vielfalt. Denn der Regenbogen stand nie für einzelne Gruppen innerhalb der Community (dann würden seine Farben nicht ausreichen), sondern für deren Vielfalt an sich. Neben den vielen Einzelflaggen wird es in diesem Jahr unter ande­ rem eine 15 Meter lange Bi-Flagge geben, die aus den Niederlanden eingeflogen wird und vorher bereits in Regensburg und Berlin zu Gast war. Hamburg Pride e. V. organisiert die Fußgruppe und schafft die Fahnen an, die in der CSD-Demonstration mitgeführt werden.

Vier Beispiele neben dem Regenbogen:

Trans*

Bisexuelle

Butches

Bären

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Out im Job: Für Mirja, Klaara, Ingo und Oliver (von links) ist das selbstverständlich.

SEI, WIE DU BIST

DIE OTTO GROUP IST AUCH 2018 WIEDER MIT EINEM TRUCK BEIM CSD DABEI. WIR SPRACHEN MIT L­ ESBISCHEN, SCHWULEN UND BISEXUELLEN MITARBEITER*INNEN DARÜBER, WIE ES IST, BEI EINEM DER GRÖSSTEN ARBEITGEBER HAMBURGS OUT IM JOB ZU SEIN.

Für viele Heteros ist es vollkommen normal, aber bei wem von Euch steht ein Foto des Partners oder der Partnerin auf dem Schreibtisch? Oliver: Bei mir stehen sogar zwei: eins mit meinem Mann von unserer Hochzeit, und eins mit meinem Mann und unseren beiden Hunden. Klaara: Ich habe keine Fotos auf dem Schreibtisch, aber den Diversity-Aufkleber von Otto. Mein Bändchen vom CSD-Truck aus dem letzten Jahr hängt dort auch. Mirja: Das hängt bei mir auch! Wie reagieren die Kollegen darauf? Oliver: Ich sitze in einem Einzelbüro, aber die Bilder sind für alle, die dort hineinkommen, sichtbar. Da gibt es manchmal Nachfragen, aber in meinem Umfeld ist das ein herrlich unaufgeregter Umgang. Einen dummen Spruch habe ich noch nicht einmal gehört. Mirja: Ich bin noch relativ neu bei der Otto Group und finde es hier ­super angenehm. Ich habe auch noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich lesbisch bin. Ich finde es gut, wenn Leute interessiert sind und nachfragen, denn das ist ja ein Zeichen von Offenheit. Es gibt blöde Sprüche, aber da stehe ich drüber.

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Was hörst Du denn da? Mirja: Wer ist der Mann von euch? So etwas in der Art. Aber das stört mich eigentlich nicht, da stehe ich drüber. Montagmorgen, das Wochenende ist vorbei: Wie laufen die Gespräche bei Euch im Büro? Gibt es Dinge, die Ihr nicht erzählt? Klaara: Wenn man so offen wie möglich ist, begegnen einem die Menschen auch mit Offenheit. Bevor bei mir irgendjemand etwas wusste, habe ich schon herausposaunt, dass ich zum Beispiel gerne auf schwule oder lesbische Partys gehe. Ich sage den Kollegen auch immer, dass sie mich alles fragen können, weil ich glaube, dass viele Leute mit dem Thema noch nicht in Berührung gekommen sind. Oliver: Ich erzähle montags gerne von meinem Wochenende, ich musste das aber erst lernen. Das war auch nicht bei allen Arbeitgebern so, dass ich das von Anfang an gemacht habe. Aber nur, wenn man keine Geheimnisse hat, kann man authentisch sein. Denn nur dann bin ich auch ich – und anders kann ich nicht glücklich sein.

Foto: Stefan Mielchen


VIELFALT anzuschauen. Wir haben niemanden im Büro, der so offen damit umgeht wie ich. Für mich ist es gar keine Frage, das Thema auszulassen, nur weil sonst niemand im Büro sitzt, der auch „so“ ist. Ich spreche das an, wenn ich es möchte, und zum Glück sind meine Kollegen sehr offen. Es gibt bei der Otto Group keine Regenbogen-Gruppe der Belegschaft. Wäre so etwas wichtig? Oliver: Für mich persönlich nicht. Aber es kann für andere Kolleginnen und Kollegen wichtig sein, die mit ihrer Homosexualität nicht so offen umgehen wie wir hier, die vielleicht Rat brauchen oder jemanden, mit dem sie darüber sprechen können. Mirja Maske, Direktionsassistentin im Multichannel Retail bei der Otto Group

Ingo Bertram, Head of Corporate PR & Content bei Hermes Europe

Wie wichtig ist es für Euch bei einer Bewerbung, ob ein Arbeitgeber gayfriendly ist? Und wie wichtig war es Euch in solchen Situationen, mit Eurer sexuellen Identität offen umzugehen? Mirja: Ich habe im vergangenen Jahr über Facebook Tickets für den Otto Group Truck beim CSD gewonnen und dort dann gleich zwei ­meiner heutigen Kolleginnen kennengelernt. Einer der Gründe, warum mir dieses Unternehmen sympathisch war, ist genau diese Offenheit und Diversität. Deshalb habe ich mich beworben. Oliver: Ich habe bei meinen Bewerbungen in vorigen Jobs nie darüber nachgedacht, ob das für mich wichtig ist. Auch nicht, als ich mich 2011 bei OTTO beworben habe. Heute hat es einen Stellenwert für mich, ob ich in diesem Unternehmen so leben und arbeiten kann, wie ich bin. Hier passt es, und das muss jetzt, glaube ich, für mich immer so sein. Ingo: In meinen klassischen Linked-In- oder Xing-Profilen steht drin, dass ich vier Jahre lang Pressesprecher bei Hamburg Pride e. V. war. Das ist Teil meiner Identität und Teil meiner beruflichen Kompetenz. Mein damaliger Chef bei Hermes hat das auch als Qualifikation gewertet. Für mich war das also eher Karriere-Boost als Karriere-Killer. Und dann hast Du gleich dafür gesorgt, dass bei Euch der Regenbogen zum CSD weht. War das schwierig durchzusetzen? Ingo: Ich habe das vorgeschlagen, und die einzige Frage hieß: Woher kriegen wir denn die Fahne – und auf welche Kostenstelle wird das gebucht? Unsere Personalverantwortlichen haben sich damals auch sofort bereit erklärt, ein großes und sehr eindeutiges Interview zu geben und sich für das Thema Gleichstellung zu positionieren. Darüber habe ich mich schon sehr gefreut. Dadurch, dass man es zum Thema macht, sollte es eines Tages gar kein Thema mehr sein. Das ist mein Wunsch dahinter. Aus einer ersten Regenbogenfahne bei Hermes wurde schließlich ein CSD-Truck der Otto Group. Wie ist das intern angekommen? Oliver: Meine Kolleginnen und Kollegen meinten sofort: Da musst du drauf! Bei der internen Ticketverlosung fiel das Los leider nicht auf mich. Ich stand also in der Langen Reihe, und als der Wagen vorbeikam, war es ein extrem cooler Moment. Oben auf dem Wagen fuhr Katy ­Roewer, unser OTTO-Bereichsvorstand, mit und ich war stolz wie Oskar. Klaara: Ich habe das im Intranet gesehen, zwei Minuten später wusste es das ganze Büro, und ich sagte: Ich brauche diese Karten! Montags nach dem CSD kam ich mit einer kleinen Regenbogenfahne grinsend ins Büro und musste erstmal alles berichten. Und ich glaube, dass ich auch ein paar Leute überreden konnte, sich in diesem Jahr die Parade

Fotos: Stefan Mielchen

Was würdet Ihr im Unternehmen verbessern wollen? Ingo: Man muss immer schauen, welche Anreize ein Unternehmen bieten kann, um eine größtmögliche Lockerheit zu ermöglichen. Aber ob und wie dieser Rahmen ausgefüllt wird, obliegt dann immer jedem einzelnen. Die Otto Group schafft da schon sehr gute Rahmenbedingungen. Es ist ja auch nicht alleine eine Bringschuld des Unternehmens, sondern auch eine Holschuld der „Betroffenen“ respektive der anderen Kollegen. Vielleicht ist es auch ein Stück weit eine Generationenfrage, des Kulturwandels von Unternehmen. Vor 20 Jahren wäre das, was hier jetzt passiert, niemals möglich gewesen. Und vielleicht lacht man in 20 Jahren darüber, dass man sich damals einen Truck gemietet hat und durch die Stadt gefahren ist. Mirja: Man wird sicherlich nie alle erreichen können. Ich hatte in einem vorherigen Job ein Negativbeispiel mit einem älteren Kollegen, der Probleme mit dem Thema Homosexualität hatte und mir das ausreden wollte. Aber das sind seine Probleme und daran kann auch der Arbeitgeber nur bedingt etwas ändern. Ich kann es nicht erzwingen, von allen Kollegen so akzeptiert zu werden, wie ich bin. Oliver: Wenn es etwas gäbe, dann wäre das etwas mehr Lockerheit mancher Kollegen im Umgang mit dem Thema Homosexualität. Da gibt es noch den ein oder anderen, der etwas zurückhaltender ist oder ein Wort wie schwul oder lesbisch eher nicht ausspricht. Das ist etwas, wo wir sicherlich noch ein paar Schritte vorangehen können. Ingo: Ich trage Personalverantwortung und habe in meinem Team von Beginn an deutlich gemacht, dass für uns Unternehmenswerte wie Diversity unbedingt dazugehören und dass ich erwarte, dass dies mitgetragen wird. Mir ist gespiegelt worden, dass das schon in den ersten Gesprächen für eine positive Grundstimmung gesorgt hat, weil sich alle abgeholt gefühlt haben und gedacht haben: Ist ja irgendwie doch ein cooleres Unternehmen, als man so denkt.

Oliver Köhler, Bereichsleiter Einkauf Nicht­Handelsware & Campusdienste bei OTTO

Klaara Stoltenberg, Koordinatorin im ­ ontent Team, E-Commerce bei Bonprix C

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ANGSTFREI ARBEITEN

PRIDE TALK 2018: OUT IM JOB – WIE SELBSTVERSTÄNDLICH IST DIVERSITY IN DER BERUFSWELT?

Wie selbstverständlich ist es, die sexuelle Orientierung und/oder geschlechtliche Identität am Arbeitsplatz zu thematisieren? Wie erleben LSBTIQ+ ihren Alltag im Job, wie gehen sie mit Ängsten um? Und was tun Unternehmen dafür, dass ihre Mitarbeiter*innen angstfrei arbeiten können? Welchen Nutzen ziehen Unternehmen aus Diversity-Strategien, welche Widerstände gibt es zu überwinden? Diese und viele andere Fragen stehen im Mittelpunkt des dritten Hamburger Pride Talks am 30. Juli im Pride House. Einer der Talkgäste ist Prof. Dr. Dominic Frohn, der in seiner aktuellen Studie „Out im Office?!“ interessante Zahlen zu sexueller Identität und Geschlechtsidentität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz ermittelt hat. Demnach sind drei Viertel der lesbischen und schwulen Befragungsteilnehmer*innen heute offener am Arbeitsplatz als vor zehn Jahren. Dennoch stimmen immerhin noch ein Viertel (26,2%) der Aussage zu: „Ich kenne Situationen am Arbeitsplatz, in denen ich Angst erlebt habe, als schwul/ lesbisch erkannt zu werden. Auch bei den Trans*-Beschäftigten geben zwar 76,5% der Befragten an, im Vergleich zu vor zehn Jahren offener mit ihrer Geschlechts­ identität umgehen zu können, jedoch stimmen 42,5% der Aussage zu: „Ich kenne Situationen am Arbeitsplatz, in denen ich Angst erlebt habe, als trans* erkannt zu werden.“ Fast die Hälfte (46,1%) berichtet, dass sie es häufig als notwendig empfinden, ihre Geschlechtsidentität zu verschweigen. Ähnlich offen im Zehn-Jahres-Vergleich sind zwar auch die bisexuellen Befragungsteilnehmer*innen. Jedoch sagen auch hier 30,6%, dass sie Situationen am Arbeitsplatz kennen, in denen sie Angst erlebt haben, als bisexuell erkannt zu werden. Mehr als ein Drittel der bisexuellen Befragten (36,9%) geben sogar an, dass sie es häufig als notwendig empfunden hätten, am Arbeitsplatz ihre sexuelle Identität zu verschweigen. Wie stimmen diese Zahlen mit der erlebten Wirklichkeit am Arbeitsplatz überein? Darüber spricht Moderator Stefan Mielchen mit spannenden Gästen. Unter anderem sind dabei:

Katy Roewer ist im Vorstand des Hamburger Unternehmens OTTO ­unter anderem verantwortlich für den Bereich Personal. Im vergange­nen Jahr fuhr sie erstmals auf dem Truck der Otto Group beim CSD durch Hamburg, das Thema Diversity steht ganz oben auf ihrer Agenda. Jens Maier arbeitet bei Gruner+Jahr und leitet das Ressort Unterhaltung bei stern Digital. Der Jour­ nalist ist Vorsitzender des Europäischen Betriebsrates von G+J und Mitgründer des Netz­werkes „be. queer“ bei Bertelsmann, dem es darum geht, Diver­ sity in allen Unternehmensbereichen zu fördern. Simona Maier arbeitet als Kellermeisterin in einem Weinbaubetrieb und bewirtschaftet selbst auch mehrere Weinberge. Als Trans* hat sie es geschafft, sich in diesem landwirtschaftlichen Umfeld zu behaupten. 2018 wurde sie zur Weinprinzessin für das Kraichgau gewählt. Prof. Dr. Dominic Frohn hat die Studie „Out im Office“ erarbeitet. Der Diplom-Psychologe mit den Schwerpunkten Arbeits- und Organisations-, Klinische und Gesundheitspsychologie hat sich unter anderem ehrenamtlich in der Schulaufklärung bei SCHLAU NRW engagiert.

PRIDE TALK: OUT IM JOB Montag, 30. Juli, 19:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 Moderation: Stefan Mielchen Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.

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HOCHSPRUNG MIT HANDICAP DER SCHWULE BEHINDERTENSPORTLER REINHOLD BÖTZEL IM PRIDE HOUSE

„Dreimal Ich: Gehandicapt – Erfolgreicher Sportler – Schwul“ lautet der Titel der geplanten Autobiographie des schwulen Behindertensportlers Reinhold Bötzel aus Hannover. Im August wird der 42-Jährige an den Para-Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin teilnehmen. Seine Erfolgsbilanz ist eindrucksvoll: Reinhold Bötzel war in der Sparte „Leichtathletik-Hochsprung mit Handicap“ mehrfach Welt- und Europameister, Deutscher Meister sowie Welt- und Europarekordhalter Letzteres seit 2001 bis heute. 1983 verlor Bötzel seinen linken Arm bei einem Unfall. Da war er acht Jahre alt. „Sport schafft Selbstbewusstsein, sportliche Erfolge stärken das Ego“, lautet eine seiner Erfahrungen. Heute sieht er sich selbst als Vorbild, weiß aber auch: „Am Sport muss man immer Spaß haben, sonst kommt die Leistung nicht.“ Bötzel trainiert täglich mindestens drei Stunden. In der Veranstaltung soll die im Entstehen begriffene Autobio-

graphie vorgestellt und auf die spezifischen Probleme eines schwulen gehandicapten Sportlers eingegangen werden. Reinhold Bötzel wird dabei gerne Rede und Antwort stehen.

DREIMAL ICH BEHINDERTENSPORTLER REINHOLD BÖTZEL STELLT SEINE GEPLANTE AUTOBIOGRAPHIE VOR Sonntag, 29. Juli, 17:00 Uhr Pride House (IFZ), Rostocker Straße 7 Veranstalter: Magnus Hirschfeld Centrum, Startschuss e.V, Initiative Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer

auf dem Hamburger Sommerdom 29. Juli - 28. August 2018

Große Sandfläche • Bühnenprogramm Kinder-Areal • Regenbogentag am 2. August Heiligengeistfeld U3 bis Feldstraße oder St. Pauli Mo - Do 15-23 Uhr • Fr & Sa 15 - 0:30 • So 14-23 Uhr Eintritt frei!

Foto: Michael Pogoda

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DIE LESBEN KOMMEN UND NICHT NUR SIE GEHEN BEIM DYKE* MARCH 2018 IN HAMBURG AUF DIE STRASSE Sie gehen für lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude auf die Straße. Und sie demonstrieren bereits einen Tag vor der großen CSD-Demo des Samstags. Am Freitag, 3. August startet der mittlerweile dritte Ham­burger Dyke* March von der Hamburg-Pride-Bühne am Jungfernstieg. Das hat Tradition: Seit seinen Ursprüngen in den USA findet der Dyke* March immer am Vorabend zu den großen CSD-Demos statt. Er war von Anfang an als Ergänzung gedacht, nicht als Alternative zu den bestehenden Prides. Die Idee dahinter: Je mehr lesbische Sichtbarkeit geschaffen wird, desto besser. In Deutschland sind die Demos noch nicht so verbreitet, aber trotzdem erfolgreich. Berlin machte 2007 mit einem Dyke* Trans* March den Anfang, der aber eine einmalige Veranstaltung blieb – bis 2013 das Magazin L-Mag zu seinem zehnten Geburtstag erneut die Initiative ergriff. Auf 3,5 Kilometern zog die Demo durch die Hauptstadt, und schon bei der Premiere wurden 2.000 Teilnehmer*innen gezählt. Köln zog 2015 nach, auch dort ist die Veranstaltung seit ihrer Premiere ein voller Erfolg. In diesem Jahr sind neben den drei Großstädten auch kleinere Märsche geplant: 2018 sind neben Hamburg, Berlin und Köln auch Oldenburg, Nürnberg, Heidelberg und Bremen am Start. In Bremen findet der Trans*Inter*Dyke* March am 24. August statt. „Wir heißen alle Dykes* aus Hamburg, Deutschland, Europa und der Welt am CSD-Freitag herzlich willkommen“, heißt es im Hamburger Aufruf für dieses Jahr. Organisiert wird der Marsch vom Lesbennetzwerk Hamburg. Um 18.30 Uhr findet eine Kundgebung auf der Hamburg-Pride-Bühne am Jungfernstieg statt, bevor sich die Demo ab etwa 19:00 Uhr laut, bunt und sichtbar durch die Stadt bewegt. Weiter heißt es in dem Aufruf: „Wir bringen alle lesbitrans* Communities zusammen, um gemeinsam für mehr Sichtbarkeit von Lesben* zu demonstrieren. Der Dyke* March ist eine bunte Mischung aus Lesben*, Freund*innen und Allies* aller Orientierungen, Haarlängen, Altersgruppen, Nationalitäten und Befindlichkeiten und eine Plattform, Euch und Eure Interessen und politischen Forderungen zu präsentieren.“ Der Begriff Dyke* steht für die Veranstalter*innen für „Lesbe/queere Frau*/frauenliebende Frau*/genderqueere Lesbe“, die stark und selbstbewusst ist. „Wie so viele einst abwertend gemeinte Wörter hat das Wort im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Umdeutung ins Positive erfahren“, heißt es im Aufruf. „Dyke* steht nicht für Ausgrenzung, Hass oder Diskriminierung. Wir sehen uns!“

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DYKE* MARCH HAMBURG Freitag, 3. August, Kundgebung: 18:30 Uhr, Start der Demo: ca. 19:00 Uhr. Treffpunkt: Bühne am Jungfernstieg Veranstalter*in: Lesbennetzwerk Hamburg

Fotos: Stefan Mielchen, Jibben Großmann


UNSTOPPABLE

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CONCHITA WURST IST DIE OFFIZIELLE BOTSCHAFTERIN DES EUROPRIDE VIENNA 2019. AM 3. AUGUST TRITT SIE UM 20.30 UHR AUF DEM CSD-STRASSENFEST AUF.

Frau mit Bart oder Mann in Frauenkleidern: So beschreibt sich Conchita gerne selbst. Für viele Menschen ist die österreichische Künstlerin gleichwohl eine Überforderung, für manche gar eine Provokation. Wenn man so will: gelebter Genderwahn. Die Kunstfigur wurde von ihrem Alter Ego Tom Neuwirth 2011 ins Leben gerufen und verdankt ihre Existenz dem Umstand, dass Tom Zeit seines Lebens mit Diskriminierung zu kämpfen hatte.

Also schuf er eine Frau mit Bart: Als auffälliges Statement für Toleranz und gegen Diskriminierung. Als Katalysator für Diskussionen über Begriffe wie „anders“ oder „normal“. Als Vehikel, mit dem er seine Botschaft unübersehbar und unüberhörbar in alle Welt tragen will. Aussehen, Geschlecht und Herkunft sind nämlich völlig „wurst“, also egal, wenn es um die Würde und Freiheit des Einzelnen geht. Der Sieg beim 59. Eurovision Song Contest in Kopenhagen mit den Siegesworten „We are Unstoppable“ machte Conchita über Nacht zu einer globalen Galionsfigur der LSBTIQ+-Community. Für den EuroPride 2019 in Wien ist sie die offizielle Botschafterin, und als solche wird sie in diesem Jahr am 3. August auf dem CSD-Straßenfest in Hamburg auftreten. Barcelona, Stockholm oder New York sind weitere Ziele für Conchitas Pride-Auftritte 2018.

Nach wie vor ist die Sängerin für Schlagzeilen gut. Legt man jedoch die Wortwahl in der Berichterstattung zugrunde, scheint es sich bei Conchita aus Sicht mancher Medienschaffenden um eine Täterin zu handeln. Von einer „Beichte“ oder einem „Geständnis“ war vielfach zu lesen, nachdem sie Mitte April ihre HIV-Infektion öffentlich gemacht hatte – so als hätte sie etwas Unrechtes getan. „Ich bin seit vielen Jahren HIV-positiv“ hatte sie auf Instagram gepostet und dazu erklärt: „Das ist für die Öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein ExFreund droht mir, mit dieser privaten Information an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Erpressen lassen wollte sich Conchita jedoch nicht. Sie gebe auch in Zukunft niemandem das Recht, „mir Angst zu machen und mein Leben derart zu beeinflussen.“ Björn Beck aus dem Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe gratulierte zu diesem Schritt: „Jeder Mensch hat ein Recht darauf, selbst zu bestimmen, wer von seiner HIV-Infektion erfährt.“ Mit HIV könne man gut leben: Unter Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar. „Seit ich die Diagnose erhalten habe, bin ich in medizinischer Behandlung, und seit vielen Jahren unterbrechungsfrei unter der Nachweisgrenze“, erklärte auch Conchita Wurst. Ihr positives Coming-out werde vielen Menschen mit HIV Mut machen, glaubt Björn Beck, fügt jedoch hinzu: „Der Druck, unter dem es entstanden ist, kann aber auch Angst machen, weil das Stigma deutlich wird, das HIV heute noch bedeutet.“ Das sieht auch Conchita so: „Ich hoffe, Mut zu machen und einen weiteren Schritt zu setzen gegen die Stigmatisierung von Menschen, die sich durch ihr eigenes Verhalten oder aber unverschuldet mit HIV infiziert haben.“ Unstoppable eben.

Foto: Jansenberger Fotografie

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RECHT AUF SELBSTBESTIMMUNG WIE LÄSST SICH DER ALLTAG INTERGESCHLECHTLICHER MENSCHEN IN DER SCHULE VERBESSERN?

Intergeschlechtliche Menschen leben überall, sind aber häufig im Berufsalltag und in Bildungseinrichtungen nicht sichtbar. Immer noch wird sich an der Kategorie „Frau / Mann“ sowie an der Zuordnung „weiblich / männlich“ orientiert. Diese binäre Einteilung prägt unsere Wahrnehmung und Sprache, zieht entsprechende Verhaltensweisen und Sichtweisen sowie bürokratische Abläufe nach sich. Andere Kategorien scheinen nicht zu existieren. Trotzdem gibt es sie, und zwar nicht als abstrakte Vorstellung, sondern als Kolleg*innen, Schüler*innen, Nachbar*innen und Freund*innen.

Die Nicht-Sichtbarkeit beeenden Die meisten Menschen haben wenig Wissen über Intergeschlechtlichkeit, und der Unterschied zwischen Trans*- und Intergeschlechtlichkeit ist nicht immer klar. Auch pädagogische Fachkräfte sind kaum über die Lebenswelten von intergeschlechtlichen Menschen informiert. Wie kann in der Schule beispielsweise mit folgenden Situationen gut umgegangen werden? »» Ein* intersexueller* Schüler* soll sich einer Lerngruppe zuordnen. „Die Mädchen gehen in die eine Gruppe und die Jungen in die andere Gruppe.“ »» Es geht auf Klassenreise. Die Mädchen verteilen sich auf die Mädchenzimmer und die Jungen auf die Jungenzimmer: „Mit wem teile ich mir ein Zimmer?“ fragt sich eine intergeschlechtliche Schülerin?“ »» Eine intersexuelle Person soll in der Schule ein Formular ausfüllen: „Bitte wählen Sie die Anrede Frau oder Herr.“

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»» Ein* nicht geoutete*, äußerlich eher männlich erscheinende* intersexuelle* Schüler* möchte die Toilette benutzen: „Auf der Mädchentoilette werde ich hinausgeworfen oder kritisch beäugt. Auf der Jungentoilette fühle ich mich äußerst unwohl.“ Dies sind Beispiele dafür, wie sich im Schulalltag die Unsichtbarkeit und Diskriminierung in jenen Bereichen fortsetzt, in denen eine Einteilung nach weiblich oder männlich notwendig erscheint. Der Arbeitskreis Vielfalt am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, der sich für eine LSBTIQ+-freundliche Schule einsetzt, hat die diesjährige CSD-Schirmherrin* Lucie G. Veith eingeladen, um über die Konsequenzen dieser Nicht-Sichtbarkeit zu sprechen. Nach einem Input wird sie sich mit schulischen Expert*innen über die Verbesserung der schulischen Situation für intergeschlechtliche Menschen austauschen. Wie in der Schule auf die Bedürfnisse intergeschlechtlicher Menschen eingegangen werden und ein sie wertschätzendes Klima entstehen kann, aber auch, wie sie in Schulmaterialien abgebildet werden können, soll Inhalt dieser Veranstaltung sein.

INTERGESCHLECHTLICHKEIT UND SCHULE Donnerstag, 2. August, 16:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 Veranstalter*in: Ak Vielfalt, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI)

Foto: istockphoto.com



HAMBURG

ZIVILCOURAGE ZEIGEN

DIE PRÄVENTIONS-KAMPAGNE „HARDCARE“ SOLL JUNGE ­MENSCHEN FIT MACHEN, UM IN SCHWIERIGEN SITUATIONEN ­HINZUSEHEN, ZU HANDELN UND HILFE ZU HOLEN.

Seit sieben Jahren arbeitet Hamburg Pride e. V. mit den Einrichtungen der lesbisch-schwulen Jugendarbeit zusammen. Begonnen hat alles mit der deutschlandweit einzigartigen Jugendarea während des CSD Straßenfestes. 2016 kam die Polizei Hamburg als Kooperationspartner*in hinzu, gemeinsam wurde die Präventions-Kampagne „Hardcare“ entwickelt. Sie soll Handlungskompetenz vermitteln und Jugendliche und junge Erwachsene fit machen, um in schwierigen Situationen hinzusehen, zu handeln und Hilfe zu holen. Markus Hoppe (Magnus Hirschfeld Centrum), Vanessa Lamm (Jung­ LesbenZentrum), Patrick Orth (Hamburg Pride e. V.) und Christine Osbahr (Cops4Colours der Polizei Hamburg) sprechen über die bisherigen Erkenntnisse.

Hinsehen, handeln, Hilfe holen Wie fällt Euer Zwischenfazit nach zwei Jahren intensiver Arbeit an der „Hardcare“-­Kampagne aus? Markus Hoppe: Uns war es wichtig, Jugendliche und Jungerwachsene, die sich während des CSD- Wochenendes auf dem Straßenfest und der CSD-Demonstration aufhalten, mit so vielen Informationen wie möglich zu versorgen, damit sie in schwierigen Situationen wissen, was zu tun ist. Etwa bei zu viel Alkoholkonsum, körperlichen Attacken oder sexuellen Übergriffen. Es geht aber nicht nur darum, wie ich mich verhalten soll, wenn ich betroffen bin. Ich muss auch in der Lage sein zu handeln, wenn ich etwas um mich herum beobachte. Kurz gesagt geht es darum, Zivilcourage zu zeigen. Passend dazu ist unser Motto: hinsehen, handeln und Hilfe holen, falls jemandem etwas passiert. Um die Jugendlichen zu erreichen, verteilen wir mehrere tausend Folder im Taschenformat mit einer Karte des Straßenfestes, wichtigen Anlaufstellen und Tipps, wie in verschiedenen „Notfallsituationen“ reagiert werden sollte. Zusätzlich gibt es einen Facebook-Clip speziell für die Zielgruppe, der für mehr Awareness auf dem CSD sensibilisieren soll. Dieser hat in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 30.000 Klicks erzielt. Vanessa Lamm: In welchem Maße es zu dem erwünschten, nachhaltigen Mehrwert kommt, also mehr Zivilcourage, mehr Handlungssicherheit in schwierigen Situationen, oder auch zu Strafverfolgung nach Übergriffen, lässt sich nur schwer sagen. Wir erfahren nicht, ob aufgrund

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unseres Folders jemand eine Anzeige aufgibt oder in der Disko einem Freund geholfen wird. Wir sind aber davon überzeugt, dass mehr Sichtbarkeit und Awareness für diese Themen immer einen positiven Effekt haben, und kriegen von den jungen Menschen, denen wir die Folder in die Hand drücken, tolles Feedback. Warum ist es Hamburg Pride e. V. als Veranstalter*in wichtig, hier mitzumachen? Patrick Orth: Uns ist es natürlich ein Anliegen, dass es allen Teilnehmer*innen des CSD gut geht und die Sicherheit bestmöglich gewährleistet ist. Uns beschäftigen die Fragen: Wer ist da? Wer wird sich wie verhalten? Und wie können wir das Fest so sicher wie möglich für alle gestalten? Natürlich sind das Straßenfest und die CSD-Demonstration kein klassischer Safe Space, und gerade Jugendliche und Jungerwachsene sind besonders verletzbar. Mit der Präventionskampagne wollen wir das Wissen um Handlungsoptionen erhöhen, Zivilcourage steigern, Ansprechpersonen sichtbar machen und die bestehenden Netzwerke stärken, damit der CSD für alle ein schönes Erlebnis wird. Wie seid ihr darauf gekommen mit der Polizei und den Cops4Colours (C4C) zusammenzuarbeiten? Markus Hoppe: Mit den C4C zählt Hamburg zu den wenigen Bundes­ ländern, die eigene Ansprechpersonen innerhalb der Polizei für die LSBTIQ+-Community anbieten. Dadurch ist es möglich, die Schwellen­ angst vor der Polizei weiter zu senken und die wichtige und nötige Netzwerkarbeit zwischen Polizei und Community weiter auszubauen. Darüber hinaus ergibt es natürlich Sinn, die Behörde, die für die Sicherheit auf Großveranstaltungen wie dem CSD zuständig ist, aktiv in eine solche Kampagne einzubeziehen. Welche Aspekte der Kampagne sind den Cops4Colours beziehungsweise der Polizei Hamburg besonders wichtig? Christine Osbahr: Die Polizei vermutet nach wie vor, dass immer noch deutlich zu wenig Anzeigen eingehen. Das heißt, dass noch lange nicht alle Straftaten mit homophobem Hintergrund angezeigt werden. Auch hier in Hamburg gehen wir in etwa von einer Dunkelziffer von bis zu 80 Prozent nicht angezeigter homophober Übergriffe aus - insofern dient diese tolle, wichtige Kampagne auch ein stückweit der Dunkelfelderhellung. Selbstverständlich können Anzeigen an jedem Poli-


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Das Team hinter der Kampagne (von links): Markus Hoppe (MHC), Vanessa Lamm (JLC), Christine Osbahr (Cops4Colours), Patrick Orth (Hamburg Pride e. V.).

zeikommissariat oder auch über die Onlinewache erstattet werden. Mit uns als Cops4Colours bieten wir der Hamburger Community aber auch ­zusätzlich Polizist*innen speziell für die Belange von LSBTIQ+ an. Neben meiner polizeilichen Fachkompetenz ist mir die reale Lebens­situation von LSBTIQ+ aus eigener Erfahrung durchaus vertraut. Dementsprechend bin ich in der Lage, die nötige Sensibilität und ­Empathie an den Tag zu legen, um unterstützend tätig zu werden und die Sachverhalte kompetent zu bearbeiten.

Gewalt muss angezeigt werden, damit sie sichtbar wird Die Anzeigenerstattung ist immens wichtig, damit wir als Polizei der Hassgewalt wirksam entgegensteuern können. Selbst der kleinste Hinweis kann das fehlende Puzzlestück sein, um Täter zu ermitteln, Täterstrukturen oder auch örtliche Schwerpunkte zu erkennen und entsprechende polizeiliche Maßnahmen einleiten zu können. Gewalt gegen LSBTIQ+ muss angezeigt werden, damit sie sichtbar wird. Sonst heißt es: Was nicht sichtbar ist, gibt es nicht. Und wenn wir von den Sachverhalten nichts erfahren, sind auch uns als Polizei die Hände gebunden. Insofern möchte ich an dieser Stelle nicht versäumen, alle Betroffenen zu ermutigen, sich bei mir, bei uns zu melden und das Gespräch zu suchen. Ruft einfach an und vereinbart unkompliziert einen Termin mit uns. Gemeinsam und transparent versuchen wir dann, den individuell bestmöglichen Weg herauszufinden. Letztendlich sollten wir die Opfer als Gesellschaft gemeinsam unterstüt-

Foto: Team Hardcare

zen, um ihre Situation positiv und nachhaltig verändern bzw. verbessern zu können. Vanessa Lamm: Die Dunkelziffer zu erhellen ist eine gemeinsame Aufgabe. Deswegen arbeiten auch wir daran, Menschen aus der Community dabei zu unterstützen, eine Anzeige aufzugeben. Dafür ist es sehr hilfreich und wichtig, ein vertrauensvolles, bekanntes Gegenüber bei der Polizei zu haben. Wie sehen eure Zukunftspläne aus? Was erwartet uns dieses Jahr? Patrick Orth: Wir möchten die Kampagne gerne noch größer und bekannter machen. Um das zu erreichen brauchen wir die Solidarität der Community. Wir lassen in diesem Jahr einen professionellen Clip für Facebook drehen und bitten alle, die ihn sehen, sich solidarisch zu zeigen und ihn zu teilen. So erhöhen wir die Reichweite und erreichen noch mehr junge Menschen. Ebenso werden auf dem Straßenfest und der Demo jede Menge Aufkleber zur Kampagne verteilt. Auch hier geht es darum, diese sichtbar zu tragen um die Kampagne sichtbar zu machen. Und falls wirklich etwas passiert, gilt unser Motto und wir laden alle ein, mitzumachen, indem sie hinsehen, handeln und Hilfe holen. Alle Informationen zu den Ansprech­personen für LSBTIQ+ bei der Hamburger Polizei gibt es online unter h ­ ttps://bit.ly/2taDWHE – oder ­einfach den QR-Code scannen.

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2018 feierte der Shanghai Pride sein Zehnjähriges. Bis heute ist er der einzige regelmäßig stattfindende Pride auf dem chinesischen Festland.

OUT IN CHINA MIT GÄSTEN VOM SHANGHAI PRIDE SPRECHEN WIR IM PRIDE HOUSE ÜBER QUEEREN AKTIVISMUS IN HAMBURGS PARTNER*INNENSTADT Hamburgs Partner*innenstadt Shanghai gilt als die progressivste Stadt in China, wenn es um das Leben und den Kampf für LSBTIQ+ geht. Seit 2009 findet dort jährlich der Shanghai Pride statt. Es war die erste Großveranstaltung für queere Menschen auf dem chinesischen Festland. Bis heute ist er dort der einzige regelmäßig stattfindende Pride. Dabei steigen die Zahlen der Teilnehmer*innen des Shanghai Pride schnell, zum ersten Shanghai Pride fanden sich 3.000 Menschen zusammen. In diesem Jahr, zum zehnten Jubiläum, fanden sich unter dem Motto „our community, our identity, our pride” schon mehr als doppelt so viele Menschen zusammen. Im Rahmen des Shanghai Pride finden unter anderem ein Filmfestival, ein Theater- und Chorfestival, sowie der traditionelle „Pride Run“ statt. Mit über 40 Veranstaltungen aus Themenbereichen wie Sport, Gesellschaft und Soziales, sowie kulturellen Events, war es dieses Jahr die bislang größte Veranstaltung.

Familiär und gesellschaftlich stehen LSBTIQ+ unter großem Druck Auch wenn Homosexualität in China seit 1997 nicht mehr strafbar ist, so hat das chinesische Staatsfernsehen bei der Übertragung des jüngsten Eurovision Song Contests noch einmal deutlich gemacht, wie die Kommunistische Partei LSBTIQ+-Themen steht. So wurde der Auftritt des irischen Beitrags, bei dem zwei Männer eine Liebesgeschichte tanzten, kurzerhand aus dem ersten Semifinale herausgeschnitten, und Regenbogenfahnen „verpixelt“. Familiär und gesellschaftlich stehen

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LSBTIQ+ unter großem Druck, denn aufgrund des schwachen Sozial­systems stellt das klassische ­Familienmodell die zukunftssichere Versorgung der gesamten Familie sicher. Einer Untersuchung der chinesischen Qingdao Universität zufolge leben ca. 80 Prozent der schwulen Männer in China in einer Ehe mit einer heterosexuellen Frau. Hamburg Pride e. V. hat in diesem Jahr zwei Akti­vist*innen aus unserer Partner*innenstadt einge­ laden. Gemeinsam mit unseren Gästen Dandan und Ming von Shanghai Pride wollen wir über die Heraus­for­derungen der Community in ihrer Heimat sprechen, über ihr zehnjähriges Jubiläum, über den Shanghai Pride als Booster für das Coming Out, aber auch über die Frage, ob der Großstadt-CSD eigentlich die ländliche Bevölkerung rundherum erreicht. Über das und vieles mehr rund um LSBTIQ+-Aktivismus in China spricht Patrick Orth mit Dandan und Ming im Pride House. Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

QUEERER AKTIVISMUS IN SHANGHAI DISKUSSION IN ENGLISCHER SPRACHE MIT VERTRETER*INNEN DES SHANGHAI PRIDE Dienstag, 31. Juli, 19:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7 Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.

Fotos: Shanghai Pride


SUPERIOR

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n e t r o S n i G 0 5 r e b Ü

In Lübeck erinnert eine Tafel an die homosexuellen NS-Opfer.

MAHNMAL FÜR HAMBURG IM ZENTRUM HAMBURGS FEHLT EINE ZENTRALE ­ERINNERUNG AN HOMOSEXUELLE NS-OPFER – DAS SOLL SICH ÄNDERN. Frankfurt am Main, Köln, München und Berlin haben es: ein zentral gelegenes Mahnmal, mit dem an die Verfolgung und Unterdrückung homosexueller Menschen erinnert wird und das gleiche Rechte und Akzeptanz für sexuelle Minderheiten einfordert. Auch in Lübeck wurde die zentrale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus um eine Gedenktafel ergänzt, die an die Homosexuellen erinnert, die ­verfolgt und ermordet wurden. Der Lübecker CSD-Verein hatte sich hierfür stark gemacht, Hamburg Pride e. V. trug zur Verwirklichung mit einer Unterstützung von 1.000 Euro aus seiner Projektförderung bei. In Hamburg fehlt ein solches Mahnmal in der Innenstadt, für das sich nun Gottfried Lorenz und Martin Eichenlaub stark machen. Zwar gibt es in Neuengamme, weit entfernt vom Hamburger Zentrum, seit 1985 einen von der Unabhängigen Homosexuellen Alternative (UHA) initiierten Gedenkstein für die homosexuellen Opfer der NS-Zeit. Doch Homosexuelle waren insbesondere auch in Hamburg schon lange vor der Reichsgründung diskriminiert und kriminalisiert worden. Und diese Kriminalisierung mit Hilfe des § 175 bestand bis 1994 fort. Bis heute sind sexuelle Minderheiten Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Deshalb kam die Idee zur Errichtung eines Hamburger Mahnmals an einem zentral gelegenem Ort auf. Der 50. Jahrestag der ersten Reform des § 175 im Jahr 2019 bietet hierfür einen geschichtsträchtigen Anlass. „Bitte nehmt Kontakt mit uns auf, wenn Ihr die Idee eines Hamburger Mahnmals unterstützt“, bitten Gottfried Lorenz und Martin Eichenlaub: Entweder per eMail an altertum70@gmx.de oder schriftlich an Dr. Gottfried Lorenz, Avenue St. Sébastien 16 b, 21509 Glinde.

Foto: Lübeck Pride/Kevin Hackert

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GEDANKEN AUSTAUSCHEN DER PRIDE SALON HAMBURG: EIN OFFENES GESPRÄCHSFORMAT FÜR QUEERE THEMEN

Wer sind „wir“ eigentlich? Aus wem besteht die Community? Und worum geht es uns als Community noch? Was wollen wir erreichen, wofür wollen wir „kämpfen“? Über diese und viele andere Themen lässt sich künftig gemeinsam diskutieren. Denn Hamburg hat seit April ein neues, offenes Gesprächsformat für alle, die sich über queere Themen austauschen wollen: den Pride Salon. An jedem zweiten Montag eines Monats besteht bei dieser moderierten Runde Gelegenheit zum Diskutieren, Ideen zu entwickeln, zu brainstormen und über das zu sprechen, was die Teilnehmer*innen bewegt. Die Idee hierzu hat sich Hamburg Pride e. V. in Köln geborgt, wo der Pride Salon seit mehreren Jahren zu einer festen Institution geworden ist. Auch der Pride Salon in Hamburg ist offen für alle und soll Menschen zusammenbringen, die sonst vielleicht gar nicht miteinander reden würden. Die Erfahrung der ersten Veranstaltungen zeigt, dass das gut gelingen kann. Moderiert wird der Pride Salon von Malte Legenhausen und Jens Ehebrecht-Zumsande. Sie sorgen vor allem dafür, dass die Gesprächsabende in geordneten Bahnen verlaufen, so dass alle zu Wort kommen, die das auch möchten.

Ein offener Ort, an dem jede*r Expert*in ist „Dieses Format lebt davon, dass die Teilnehmer*innen ihre Themen selbst einbringen können. Der Pride Salon soll ein Ort sein, an dem Ideen und Gedanken Platz finden, geschnackt und gegrübelt werden kann und jede*r Expert*in ist“, betont Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V.. „Wir wollen als Verein mit den Menschen in unserer Stadt ins Gespräch kommen, ernsthaft diskutieren, rumspinnen und einen Ort bieten, in dem wir uns zwanglos und abseits der üblichen Vereinsstrukturen über queere Themen austauschen können.“ Dabei geht es nicht um Vereinsmeierei, sondern um offenen Austausch. „Im Idealfall werden hier auch neue inhaltliche Ideen für den CSD geboren, politische Forderungen ausgearbeitet oder andere Projekte

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entwickelt“, erklärt Stefan Mielchen. „Als Verein freuen wir uns über möglichst viel Input und einen regen Austausch.“ Schon bei der Premiere im April, zu der rund 50 Personen kamen, wurde deutlich, dass es einen großen Bedarf und ein großes Interesse am gemeinsamen Gespräch gibt. Gekommen waren Teilnehmer*­innen von jung bis alt, mit einer großen Bandbreite sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten. Nicht minder vielfältig gestaltete sich die Themenfindung, denn zunächst einmal wurden die unterschied­ lichen Interessen und Diskussionswünsche geklärt. Aus diesem Pool an Themen wird nun in den kommenden Monaten jeweils eines für den jeweiligen Salon-Termin gewählt. Für den Pride Salon Hamburg gibt es außerdem eine eigene Facebook-Seite, die gerne geliked und geteilt werden darf. Über diese Seite wird künftig informiert, über welche Themen beim jeweiligen ­Salon-Termin gesprochen wird. Hier können und sollen natürlich auch Wünsche und Anregungen an die beiden Moderatoren Malte und Jens geäußert werden. Denn die Veranstaltung lebt davon, dass interessierte Menschen mitmachen. Wer keinen Facebook-Account besitzt, kann Wünsche, Kritik und Anregungen auch per Mail äußern: pridesalon@ hamburg-pride.de

PRIDE SALON HAMBURG An jedem zweiten Montag eines Monats, 19:30 Uhr ZEIT-Café, Speersort 1 Im August findet CSD-bedingt kein Salon statt. Die weiteren ­Termine für 2018 sind: 9. Juli, 10. September, 8. Oktober, 12. November und 10. Dezember. www.facebook.com/PrideSalonHamburg

Fotos: Jens Ehebrecht-Zumsande


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BUNTES HAMBURG AUCH IN DIESEM JAHR ZEIGT DIE STADT ZUM CSD FLAGGE

Auch 2018 heißt es zum CSD wieder: Hamburg zeigt Flagge! Zum fünften Mal organisiert Oliver Greve gemeinsam mit Hamburg Pride e. V. die bundesweit einmalige Aktion, bei der vom Rathaus über die Handelskammer bis zum US-Generalkonsulat alles den Regenbogen hisst, was in dieser Stadt Rang und Namen hat. Hotels, Unternehmen, Behörden, Schulen, Privatleute, Bezirksrathäuser, Theater, Kirchen, Polizeipräsidium, Privatwohnungen – mittlerweile ist es kaum noch möglich, den Überblick über die zahllosen Teilnehmer*innen zu bewahren. Das Ziel der Aktion ist es, an möglichst vielen Orten der Stadt ein Zeichen der Vielfalt, der Akzeptanz und Weltoffenheit zu setzen. Doch damit nicht genug: Wer seinen privaten Balkon, den Arbeits­ platz oder einen anderen geeigneten Ort mit dem Regenbogen verschönern möchte, kann auch noch etwas Gutes tun. Denn auch in diesem Jahr verkauft die AIDS-Hilfe Hamburg (Lange Reihe 30) wieder Flaggen zu Sonderpreisen, deren Erlös ihr zugutekommt: Kleine Flaggen am Stock (30x45 cm) kosten vier Euro, mittelgroße Flaggen (90x150 cm) kosten neun Euro, die große Flagge (150x250 cm) kostet 16 Euro. Und wer nicht so recht weiß, wie man in der Firma Überzeugungsarbeit leistet, um ein buntes Zeichen zu setzen: Oliver Greve gibt gerne Tipps und Unterstützung. Einfach eine E-Mail an flagge@hamburg-pride.de

Ob Justizgebäude oder Hotel: Hamburg zeigt zum CSD Flagge.

Fotos: Stefan Mielchen

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TEAMPLAYER GESUCHT SMS TO HEAVEN: DIE BALLON-GEDENK-AKTION DER AIDS-HILFE HAMBURG BRAUCHT UNTERSTÜTZUNG

Wenn die vielen tausend Teilnehmer der Christoph-Street-Day Demonstration in diesem Jahr den Jungfernstieg erreichen, wird auch die Stimmung auf dem Straßenfest wieder einen großen Höhepunkt erleben. Ausgelassen wird getanzt, gelacht, geküsst, gegessen, getrunken und fröhlich gefeiert. Punkt 18 Uhr jedoch wird diese Ausgelassenheit für einen Moment der Stille unterbrochen: Dann erklingt aus allen Lautsprechern der Song „Somewhere Over The Rainbow“ und Jörg Korell, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Hamburg, erinnert in einer Ansprache in diesem Jahr zum 18. Mal von der Hauptbühne an die 2.300 Hamburger*innen (Quelle Kobert-Koch-Institut, Stand Ende 2016), die aufgrund der Folgen ihrer HIV-Infektion verstorben sind und darum an diesem Tag nicht mit uns demonstrieren und feiern können.

Ein kraftvolles Zeichen der Solidarität Gleichzeitig steigen 2.300 schwarze Luftballons über der Binnen­ alster in den Himmel, die symbolisch für die die Gedanken und Gefühle stehen, die wir den zu früh Verstorbenen hinterhersenden. Diese Aktion ist aber auch ein kraftvolles Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die mit HIV/Aids leben und auch heute noch Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren - selbst in der eigenen Community.

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Darüber hinaus ruft die Aktion zu Achtsamkeit mit sich und anderen auf. Trotz gut wirksamer Medikamente ist die HIV-Infektion noch nicht heilbar und zu den ca. 5.800 Menschen, die in Hamburg mit HIV/Aids leben, kommen jährlich neue HIV-Neuinfektionen hinzu. Für viele der CSD-Besucher ist diese Gedenkminute ein wichtiger Moment, der während des Feierns auch Raum für Erinnerungen und Abschied schafft. Auch in diesem Jahr wird die Gedenk-Aktion von Hamburg Pride e. V. gefördert und um die Aktion „SMS to heaven“ erweitert. Bis zum 30. Juni können Botschaften, die in den Himmel gesendet werden sollen, an das Ballon-Team unter der Leitung von Andreas Linzner an die AIDS-Hilfe Hamburg gesendet werden. SMS Botschaften bitte senden an ballonaktion@aidshilfe-hamburg.de Die Botschaften werden auf schlichte Postkarten übertragen und mit den Ballons am 4. August um 18:00 Uhr in den Himmel über Hamburg aufsteigen. Die Durchführung der Gedenkaktion benötigt tatkräftige Unterstützung beim Befüllen der Ballons mit Gas – die Aids-Hilfe Hamburg sucht daher Verstärkung ihres Teams. Du bist ein Teamplayer, du hast Freude und großes Interesse an der Ballon-Aktion mitzuwirken: Dann schreibe an ballonaktion@aidshilfe-hamburg.de. Andreas Linzner freut sich schon sehr auf Deine Unterstützung.

Foto: Aids-Hilfe Hamburg



HIGHLIGHTS

Die Route der CSD-Parade 2018

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HIGHLIGHTS 2018 R

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DIE HAMBURGER PRIDE WEEK BIETET VON ALLEM ETWAS. MEHR GEHT NICHT! Samstag, 28. Juli

Donnerstag, 2. August

Pride Night – die offizielle CSD-Eröffnung

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM

Hamburgs große CSD-Eröffnung findet wieder im Schmidtchen auf der Reeperbahn statt. Talks und Show, moderiert von Billa Christe und Markus Tirok. Mit den Musikern LYNX und Christopher Haul (Foto) ­ sowie Comedian Malte Anders. Ein Höhepunkt: Die Verleihung des Pride Award. Im Anschluss startet die große Eröffnungsparty im Klubhaus St. Pauli in Kooperation mit Pink Inc.. Mehr Infos: Seite 36.

Einen Tag lang steht der Hamburger DOM im Zeichen des Regenbogens. Highlights sind u.a. die Parade um 19:00 Uhr über die DOM-Meile und die Party auf der Sonderfläche! Mehr Infos: Seite 48.

Sa., 28.7., Eröffnungsshow 20:00 Uhr, Party ab 23:00 Uhr; Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21/22

Mittwoch, 1. August

Pride Ahoi Die Schiffsparade PRIDE AHOI startet wieder mit insgesamt sechs Schiffen der Hamburger Club- und Barszene. Hamburg Pride e. V. führt den Pride-Konvoi an, DJ Sven Enzelmann legt auf. Mehr Infos: Seite 39. Mittwoch, 1.8., Boarding 19:00 Uhr, Start 20:00 Uhr, Steg am Sandtorhöft

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Do., 2.8., ab 15:00 Uhr; Hamburger DOM, Heiligengeistfeld


HIGHLIGHTS Freitag, 3. bis Sonntag, 5. August

CSD-Straßenfest An Jungfernstieg und Ballindamm gibt es an drei Tagen wieder viel zu entdecken! Zahlreiche Infostände, ein unterhaltsames Bühnenprogramm und diverse Musikinseln reihen sich auf Deutschlands schönster CSD-Meile aneinander. Die Bühnenhighlights gibt’s ab Seite 42, weitere Infos auf Seite 40. Fr., 3.8., 15:00–24:00 Uhr; Sa., 4.8., 11:00–24:00 Uhr; So., 5.8., 11:00-22:00 Uhr; Jungfernstieg und Ballindamm

PRIDE HOUSE AGENDA 2018 SONNTAG, 29. JULI 16:00–22:00 Uhr

Freitag, 3. August

#ichgucklinks – Fotoprojekt

Die Nacht der Verzauberten

17:00 Uhr–19:00 Uhr

Frauenparty im Café Seeterrassen mit DJane Denise L und DJane Angela. Mehr Infos: Seite 49. Fr., 4.8., ab 19:00 Uhr; Café Seeterrassen, Planten un Blomen, St. Petersburger Straße 22

19:00–22:00 Uhr #ichgucklinks –Fotoprojekt

19:00–20:30 Uhr Geschlechtergerechte Sprache und inklusive Kommunikation: Workshop mit Muriel Aichberger

Diskussion: Wie möchten wir zusammen leben? Ein Wohnprojekt für Menschen, die anders lieben

19:30–21:00 Uhr 17:00–18:30 Uhr „Dreimal Ich“: Lesung mit Reinhold Bötzel

19:00–20:30 Uhr

Diskussion: Bi vs. Pan – Miteinander oder gegeneinander?

MITTWOCH, 1. AUGUST

Vortrag: Unbesorgt älter werden

16:30–18:30 Uhr 19:00–21:00 Uhr „Lesben raus!“: Lesung mit Stephanie Kuhnen

Diskussion: Diskriminierung von Trans* in der Arbeitswelt

17:00–18:00 Uhr

MONTAG, 30. JULI 17:00–18:00 Uhr

Electro Pride Die Party in der Nacht vor der CSD-Demonstration im Uebel & Gefährlich, u.a. mit DJ Solee (Foto) und Stefan Biniak. Mehr Infos: Seite 46.

CSD-Demonstration Die CSD-Demonstration startet um 12 Uhr in der Langen Reihe und endet am CSD-Straßenfest am Jungfernstieg. Weitere Infos: Seite 38. Sa., 4.8., Start: 12:00 Uhr, Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße

19:00–20:30 Uhr

Vortrag: Furry meets Queer

Diskussion: Aktion für Akzeptanz! Was macht der Hamburger Senat?

17:30–19:00 Uhr

19:00–21:30 Uhr

Diskussion: (D)eine Sichtbarkeit – ein lesbisches Empowerment

Vortrag und Diskussion: Total normal – lesbische und schwule Pflegeeltern

Fr., 4.8., ab 24:00 Uhr; Uebel & ­Gefährlich, Ballsaal, Feldstraße 66

Samstag, 4. August

Vortrag: Let’s Talk About PreP, Baby

19:00–22:00 Uhr #ichgucklinks – Fotoprojekt

19:00–21:00 Uhr Vortrag: Der Weg zum Kind

19:00–21:00 Uhr Hamburg Pride Talk: Out im Job

19:00–21:00 Uhr

DONNERSTAG, 2. AUGUST

Workshop: Safer Sex 3.0

16:00–19:00 Uhr

19:30–21:00Uhr

Vortrag und Diskussion: Inter­ geschlechtlichkeit und Schule

Verfolgung von Lesben 1933 – 1945: Film und Diskussion

16:00–18:00 Uhr

DIENSTAG, 31. JULI

Diskussion: Zugehörige – Unser Konzept für das Zusammenleben in der Zukunft

16:00–18:30 Uhr

16:00 – 18:00 Uhr

Diskussion: Dritte Option – das BVG-Urteil und die Folgen

Vortrag und Diskussion: Queering Marx

16:00–17:30 Uhr

18:30 – 20:00 Uhr

Diskussion: Verbot von ­Konversionstherapien

Vortrag und Diskussion: refugee sisters – digital und analog

Die offizielle Abschlussparty im Edelfettwerk auf drei Dancefloors, zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich mit Beach Club statt. Auf dem Mainfloor legen Frau Hoppe und Charlet Crackhouse auf. Prince Damien wird live performen. Mehr Infos: Seite 47.

17:00–18:30 Uhr

19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Queere Märchen: Lesung mit Bildershow

„Der fremde Deutsche“: Lesung mit Umeswaran Arunagirinathan

19:00–21:00 Uhr  Tipp!

19:30 Uhr bis 21:30 Uhr

Sa., 4.8., ab 23:00 Uhr; Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidelstedt

Queerer Aktivismus in Hamburgs Partner*innenstadt Shanghai

Diskussion: LGBT-Aktivismus in Russland

Pride Dance – Die große CSD-Abschlussparty

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PRIDE NIGHT

TALK, MUSIK, COMEDY DIE PRIDE NIGHT 2018 IM SCHMIDTCHEN AUF DER REEPERBAHN ERÖFFNET DEN CSD

Die Pride Night ist die offizielle CSD-Eröffnung mit Show und anschließender Party im Klubhaus St. Pauli. Der Abend mixt Comedy, Musik und Talks, moderiert von Billa Christe und Markus Tirok. Die lesbische Improspielerin und der schwule Moderator waren schon 2017 Gastgeber*innen mit Witz und Tiefgang. Ein Höhepunkt des Abends ist in jedem Jahr die mit Spannung erwartete Verleihung des Pride Award (siehe nächste Seite). CSD-Schirmperson Lucie Veith und Hamburgs Zweite Bürger*innenmeisterin Katharina Fegebank sind unter den Gästen im Schmidtchen auf der Reeperbahn. Das musikalische Programm verspricht spannende internationale Acts: Aus Toronto kommt Lynx, in seiner kanadischen Heimat unter anderem eine feste Größe beim Trans Day Of Remembrance, an dem in der Toronto City Hall die Trans*-Fahne gehisst wird: „Ich möchte damit die Trans*-Leute ehren, die infolge von Trans*phobie unnötig gestorben sind.“ Lynx bringt eine eklektische und freche Mischung aus künstlerischer Bewegung und Liedern, die Vokalbilder malen, zusammen. Außerdem reist Christopher Haul an, Singer-Songwriter und Schauspieler aus South Wales (UK). Er ist einer der Hauptdarsteller der erfolgreichen Musicalshow „Boybands Forever“ von Thomas Hermanns und tourt derzeit mit seiner neuen EP „Something’s Changed“ durch Großbritannien und Europa.

Die Acts der Pride Night: Christopher Haul, Malte Anders, Lynx (groß v.l.). Moderiert wird der Abend von Markus Tirok und Billa Christe.

und vermittelt seinem Publikum amüsante Blicke ans andere Ufer. In seinen Programmen räumt Malte mit altbekannten Klischees auf, zieht neue Schlüsse und präsentiert eine schwule Leitkultur, von der jeder profitieren kann… Last but not least stehen unter anderem die Autorin Stephanie Kuhnen („Lesben raus“) und der Genderexperte Muriel Aichberger als Talkgäste Rede und Antwort zu Fragen rund um das Hamburger CSD-Motto „Freie Bahn für Genderwahn!“. Und nachdem dann mit einem finalen Knall die Pride Week 2018 eröffnet wurde, kann im Klubhaus bei der Eröffnungsparty in Kooperation mit Pink Inc. (siehe Seite 49) gefeiert werden.

PRIDE NIGHT 2018 Samstag, 28. Juli, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22 Tickets: 25 Euro zzgl. VVK-Gebühr (inkl. Partyticket) unter: ahoi-events.tickets.de PRIDE NIGHT PARTY Samstag, 28. Juli, Einlass ab 23:00 Uhr

Im Showblick ist unter anderem Malte Anders dabei. Mit seinem Programm „Homologie“ bringt der Kabarettist ganze Schulklassen zum Nachdenken, mit „Rent a Gay“ steht er auf den Bühnen der Republik

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Tickets: VVK 10 Euro, AK 12 Euro. VVK Stellen: Lagerhaus Lange ­Reihe, Hein & Fiete, Wunderbar, online unter pinkinc.de/ticketshop


PRIDE NIGHT

DEINE

STIMME ZÄHLT WER SOLL DEN PRIDE AWARD 2018 BEKOMMEN?

Es ist der Höhepunkt der jährlichen CSD-Eröffnung: Wenn am Ende der Pride Night der/die Gewinner*in des Pride Award bekanntgegeben wird, steigt im Saal die Spannung. Denn gewählt wird von allen, die sich auf der Website www.hamburg-pride.de in der Zeit vom 16. bis 21. Juli daran beteiligen. Wer die begehrte Trophäe am Ende entgegennimmt, entscheidet Ihr! Aus den eingereichten Vorschlägen hat der Vorstand von Hamburg Pride e. V. wieder drei Nominierte ausgewählt:

Dykes on Bikes Als traditioneller Bestandteil der CSD-Demonstration führen sie den HAMBURG PRIDE seit vielen Jahren lautstark an: Die Dykes on Bikes Hamburg sind ein lesbischer Motorradclub und der erste und bisher einzige deutsche Ableger der ursprünglich aus San Francisco stammenden Dykes. Das Hamburger Chapter wurde am 2. August 2010 gegründet. Ein Motor mit Regenbogen-Flügeln ziert ihre Kutten, mit denen die Dykes für die Sichtbarkeit lesbischer Frauen sorgen. Obwohl amerikanischen Motorrad-Clubs nachempfunden, sind die Dykes keine „Rocker*innen“, sondern ein Charity-Club. Sie sind bei vielen Veranstaltungen der Community präsent und sammeln dort Geld für Regenbogenprojekte, etwa in Hamburgs russischer Partner*innenstadt St. Petersburg.

Claudia Kiesel Seit vielen Jahren ist Claudia Kiesel aus der Hamburger Community nicht mehr wegzudenken. Als Gastronomin und Partyveranstalterin hat sie die lesbische Szene mit geprägt, als Vorstandsmitglied viele Jahre

Fotos: Jibben Großmann, privat

auch die Arbeit von Hamburg Pride eV. gestaltet und lesbische Interessen vertreten. Die Mischung aus kommerzieller Erfahrung und politischem Engagement brachte sie dazu, an der Ostsee ihren Traum zu realisieren: Mit L-Beach hat Claudia Kiesel Europas größtes Frauenfestival geschaffen - offen für Frauen und Trans*, egal ob lesbisch, bi, oder hetero. Mehr als 4.000 Teilnehmerinnen* erleben hier Partys, Konzerte, Lesungen, Workshops, Talks und vieles mehr. Das empowert Frauen von 18 bis 70 und sorgt auch für breite mediale Präsenz lesbischer Themen.

Eva Burgdorf Eva Burgdorf engagiert sich seit den 90er-Jahren gegen Diskriminierung innerhalb der Evangelischen Kirche. Sie setzte sich früh für die Segnung von Homo-Paaren ein, entwickelte 2013 das Regenbogenzentrum des Kirchentages mit und empowert dort bis zu 500 Teilnehmer*innen im Workshop „Mit der Bibel gegen Homofeindlichkeit“. Die Leerstelle des „L“ bei den LSBTIQ+-Geflüchteten ist aktuell ihr großes Thema in Hamburg, insbesondere das Projekt Refugee Sisters, das Lesben mit Fluchtgeschichte einen Schutzraum bietet. Beim Runden Tisch gegen Rassismus, Trans*- und Homophobie wie beim Lesbenverein Intervention sorgt Eva Burgdorf für lesbische Sichtbarkeit und kämpft nicht zuletzt gegen das Gendergap, unter dem Lesben bei der Finanzierung von Projekten immer noch leiden.

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PARADE

FREIE BAHN! STATEMENT DER VIELFALT: DIE POLITISCHE CSD-DEMONSTRATION AM 4. AUGUST

Die 38. CSD-Demonstration zieht am 4. August unter dem Motto „Freie Bahn für Genderwahn!“ durch die Hamburger Innenstadt. Im Jahr des Hamburger CSD werden wieder über 180.000 Menschen erwartet, davon allein bis zu 20.000 Teilnehmer*innen in der Demo selbst. Die Zugstrecke wird wieder entsprechend dicht gesäumt sein. Die CSD-­ Demonstration steht unter der Schirmherr*innenschaft von Lucie Veith, Gründerin des Vereins Intersexuelle Menschen e. V., an der Spitze dabei sein wird unter anderem Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank. Auch Hamburgs neuer Erster Bürger*innenmeister Peter Tschentscher wurde von Hamburg Pride e. V. zur Teilnahme eingeladen, ob er sich unter die Teilnehmer*innen mischt, stand bei Redaktionsschluss des Pride Magazins noch nicht fest.

Um 12 Uhr startet die Demo wieder in der Langen Reihe Start der Demonstration ist traditionell um 12:00 Uhr in der Langen Reihe/Ecke Schmilinskystraße, anschließend geht es durch die Hamburger Innenstadt über die Mönckebergstraße bis zum Jungfernstieg. Die Route verläuft wieder über die Lombardsbrücke bis zum Neuen Jungfernstieg und endet in Höhe des Nivea-Hauses, wo die Trucks zum Abrüsten Richtung Gänsemarkt abfahren.

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Matthias Laiß, Pressesprecher von Hamburg Pride e. V., erklärt: „Unser Motto für 2018 ist auch eine Antwort auf die häufig gestellte Frage ‚Was wollt ihr denn noch?‘. Damit wird unterstellt, sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung sowie die Akzeptanz von Vielfalt seien Luxusprobleme einer ‚schrillen Minderheit‘. Dabei ist die Auseinandersetzung mit Geschlechtlichkeit für die gesamte Gesellschaft bereichernd. Oder, um es mit den Worten von Schirmperson Lucie Veith zu sagen: Jeder Mensch wird mit einem Geschlecht geboren: seinem eigenen.“

CSD-PARADE 2018 Samstag, 4. August, Start: 12:00 Uhr Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße Route: Lange Reihe, Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall, Lombardsbrücke, Neuer Jungfernstieg (Plan S. 35). Kundgebung: 14:15 Uhr auf der Mönckebergstraße sowie nach der Parade um 17:00 Uhr auf der Straßenfest-Bühne. Die komplette Reihenfolge der Gruppen und Fahrzeuge veröffent­ lichen wir Ende Juli auf www.hamburg-pride.de

Fotos links: Martin Stiewe, Jibben Großmann; Fotos rechts: Martin Stiewe


PARADE

DIE ELBE WIRD BUNT PRIDE AHOI: AUCH IN DIESEM JAHR GEHT DER CSD MIT EINER SCHIFFSPARADE AUFS WASSER

Die Premiere im vergangenen Jahr war schon eine super Sache, und auch 2018 heißt es wieder: PRIDE AHOI! Wir tragen unser diesjähriges CSD-Motto „Freie Bahn für Genderwahn!“ ins wilde Fahrwasser der Elbe und starten wieder mit mehreren Schiffen der Hamburger Clubund Barszene in die bunte Flussparade. Die wichtigste Kursänderung: PRIDE AHOI findet in diesem Jahr am Mittwoch statt und setzt damit ein weiteres Highlight mitten in der Pride Week. Hamburg Pride e. V. führt den Schiffs-Konvoi an. DJ Sven Enzelmann sorgt an Bord der MS Hamburger Deern mit All-Time-Favourites für ausreichend Party­ stimmung, damit die Matros*innen an Bord zwischen Back- und Steuerbord lustig hin- und hergeschaukelt werden. Für die richtigen Erfrischungsgetränke ist auf der Hamburger Deern natürlich auch gesorgt.

Gestartet wird in diesem Jahr vom Anleger Sandtorhöft Neben dem Schiff von Hamburg Pride cruisen weitere Szeneclubs und –Bars bei PRIDE AHOI durch den Hafen: Mit eigenen Booten dabei sind Pink. Inc., die Wunderbar, Babylon und 136grad, um zur ­aufregendsten Hafenrundfahrt des Jahres zu starten. Wir wollen bereits im Vorfeld der großen CSD-Demonstration gemeinsam mit Euch eine bunte Parade der Vielfalt auf dem Wasser starten - und dabei natürlich auch ausgelassen feiern. Der maritime Pride-Konvoi fährt

Foto: XXX

an den Landungsbrücken vorbei Richtung Blankenese dem Sonnen­ untergang entgegen. Gestartet wird in diesem Jahr vom Anleger Sandtorhöft (zwischen Kehrwiederspitze und Elbphilharmonie), zu Fuß erreichbar von der U-Bahn-Station Baumwall. Tickets für die Schiffe gibt es online und in den jeweiligen Bars und Clubs. Da die Plätze an Bord begrenzt sind, ist rechtzeitige Buchung ratsam. Auf der Website www.pridemap.de/­ prideahoi gibt es den Überblick, wie viele Tickets für welches Schiff zu haben sind. Seid dabei, wenn es am Mittwochabend an der Elbe heißt: Leinen los für PRIDE AHOI!

PRIDE AHOI 2018 Mittwoch, 1. August, Boarding 19:00 Uhr, Abfahrt 20:00 Uhr, Ende ca. 22:30 Uhr Abfahrt: Anleger Sandtorhöft (zwischen Kehrwiederspitze und ­Elbphilharmonie), Nähe U-Bahn-Station Baumwall Tickets: 25 Euro, VVK: www.pridemap.de/prideahoi sowie in den jeweiligen Bars und Clubs Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.

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STRASSENFEST

ERSTE SAHNE DREI TAGE FEIERN AUF DER SCHÖNSTEN CSD-MEILE DEUTSCHLANDS

Rund um die Binnenalster entsteht vom 3. bis 5. August wieder die schönste Regenbogen-Kulisse der Republik: Das CSD-Straßenfest an Jungfernstieg und Ballindamm bietet Info-, Verkaufs- und Gastrostände, Partyzonen und natürlich die CSD-Bühne mit einem pickepackevollen Programm. Im Pride-Zelt von Hamburg Pride e. V. am Jungfernstieg können die Tickets für den Pride Dance im Edelfettwerk gekauft werden. Dort am Jungfernstieg ist auch wieder die Unisex-Toilette platziert. Die Musikinseln der Hamburger Clubs und Partys sind wieder über das gesamte Areal verteilt, der Hamburg-Pride-Tower liegt in Sichtweite der Bühne. Direkt am Wasser liegt die Loungefläche von Kyti Voo und L-Beach, auf dem Jungfernstieg und dem Ballindamm sind Clubs und Bars wie Wunderbar und 136 Grad, Pink Inc. oder Extratour am Start. Etwas ruhiger geht es in der Community-Area zu, die das geballte Informationsangebot von Gruppen, Initiativen und Vereinen bietet. Das umfangreiche Bühnenprogramm mit Conchita Wurst und vielen weiteren internationalen Künstler*innen wird auf den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt.

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Auf der Bühne wird es am Freitag um 20:30 Uhr sowie am Samstag um 17:00 Uhr politische Beiträge von Hamburg Pride e. V. geben. Ebenfalls ein fester Bestandteil des Samstags ist die traditionelle Schweigeminute für die Menschen, die in Hamburg an den Folgen von HIV und AIDS gestorben sind. An sie erinnern mehr als 2.000 schwarze Luftballons, die um 18:00 Uhr über der Binnenalster aufsteigen (siehe auch Seite 32). Anschließend kann dann wieder ausgelassen gefeiert werden.

CSD-STRASSENFEST Freitag, 3. August bis Sonntag, 5. August Jungfernstieg und Ballindamm Freitag ab 15:00 Uhr, Samstag und Sonntag ab 11:00 Uhr; Ende jeweils um 24:00 Uhr

Fotos: Martin Stiewe, Jibben Großmann


Amazon wĂźnscht viel SpaĂ&#x; beim Christopher Street Day. Und wenn auch zuhause immer die richtige Musik laufen soll, hilft Alexa gerne dabei. Einfach fragen.

Ggf. gesondertes Musik-Abonnement erforderlich.


BÜHNENPROGRAMM

VIELFALT, MUSIK, POLITIK UND SPASS DIE CSD BÜHNE AN DER ECKE JUNGFERNSTIEG / NEUER­JUNGFERNSTIEG ­BIETET DREI TAGE VOLLES PROGRAMM AUF DEM STRASSENFEST

19:30 Uhr

Freitag, 3. August

Sem & Stènn

18:00 / 18:45 Uhr

Les Bumms Boys

17:00 Uhr

Romy Politzki Seit 2013 ist Romy Politzki mit ihrer handgemachten Musik in Deutschland und Österreich unterwegs. Mit ihrer rockigen Stimme, den akustischen Gitarrenarrangements und dem Einsatz ihrer Loop Station entführt sie das Publikum auf eine hörenswerte Reise. Von „rosarot bis dunkelbraun“ beschreibt die Sängerin selbst ihre Musik, mit der sie schon viele CSD-Bühnen in Deutschland und das L-Beach-Festival gerockt hat. www.romypolitzki.de 18:30 Uhr

Kundgebung Dyke* March Zum mittlerweile dritten Mal sorgt der Dyke* March Hamburg für mehr lesbische Sichtbarkeit. Bevor die Demo am Vorabend der großen CSD-Demonstration vom Jungfernstieg aus startet, werden Redner*innen auf der Bühne sprechen.

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Der Bandname verrät, aus welcher Richtung Ironie und Schalk diese Jungs kommen. Dahinter verbirgt sich eine Mischung aus Brasskapelle und Indieband mit einer knusprigen Mischung aus Pop, Ska, Balkan und Rock‘n‘Roll. Die Boys hinterlassen mit ihrer groovigen Mischung aus geistvollen Wortspielen und treibenden Beats für Kopf und Bauch einfach mal richtig gute Laune.

Sem & Stènn haben sich als DJs auf einen Darkwave-Electropop-Sound konzentriert und 2016 gemeinsam ihre erste Platte „Wearing Jewels & Socks“ veröffentlicht. Im Sommer 2017 waren sie bei The X Factor in Italien mit ihrer eigenen Komposition „The Fair“ am Start und schafften es ins Finale. Auf der Offbeat-Tour war das Duo in ganz Italien unterwegs und begeisterte die Zuschauer mit erstklassigen Auftritten. www.youtube.com/watch?v=tq6v2nJO6cI

www.lesbummmsboys.com 20:40 Uhr

Conchita Wurst Conchita Wurst hat als Siegerin des Eurovision Song Contest 2014 Geschichte geschrieben. Mit ihren Siegesworten „We are unstoppable“ ist sie über Nacht zu einer globalen Galionsfigur der LSBTIQ+­ Community geworden. Conchita – die Kunstfigur ist ein auffälliges Statement für Toleranz und gegen Diskriminierung, ein Katalysator für Diskussionen über Begriffe wie „anders“ oder „normal“. Die größte Leidenschaft von Conchita gehört jedoch der Musik. Mit „Rise Like A P ­ hoenix“ setzte sie sich ihr Eurovisions-Denkmal, Songs

wie „You Are Unstoppable“, „Heroes“, „Firestorm“ und „Colours Of your Love“ ­begeistern ihre Fans weltweit. Die Botschafter*in des EuroPride 2019 in Wien live auf der CSD-Bühne in Hamburg! . www.conchitawurst.com

Foto: Andre Karsai (Conchita Wurst)


BÜHNENPROGRAMM

21:15 Uhr

Pudeldame Der Schauspieler und Musiker Jonas Nay kommt mit seiner neuen Band, neuen Songs und neuem Look – alles unter dem Namen Pudeldame. Die vier Musiker aus Lübeck und Hamburg gehen nach der ersten Single „Der Erbe“ musikalisch und visuell neue Wege. „Deutsch ist eine tolle

20:30 Uhr

Kundgebung Hamburg Pride e. V. Der CSD ist weiterhin wichtig, um ein Zeichen für Vielfalt zu setzen, um für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung von LSBTIQ+ zu demonstrieren. Am Vorabend der Demo unter dem Motto „Freie Bahn für Genderwahn“ spricht Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V., über die politischen Anliegen des CSD.

Sprache für Songtexte. Und musikalisch legen wir noch einen drauf“, sagt Jonas Nay. Die Pudeldame ist ausgerissen und zum Straßenköter geworden. Sie ist dreckig und verrucht. Deutschsprachige Songs im mu­ sikalisch, aber auch optisch ganz individuwww.pudeldame.com ellen Stil.

Samstag, 4. August 17:00 Uhr

Kundgebung Hamburg Pride e. V. Nach der politischen CSD-Demonstration setzt Hamburg Pride e. V. gemeinsam mit Gästen zum Abschluss der diesjährigen Pride Week einen weiteren inhaltlichen Punkt.

this Way“ bis „I kissed a Girl“ versteht sie sich als „explodierende Regenbogen-Bombe, die die grauen Gedanken der Gesellschaft bunt werden lässt“. Im Anschluss an Sibells Auftritt wird zur Ballon-Aktion der AIDS-Hilfe übergeleitet. 18:00 Uhr

Schweigeminute Jörg Korell, Geschäftsführer der Hamburger AIDS-Hilfe, tritt in diesem Jahr zum 18. Mal auf die Bühne. Zur Musik von „Somewhere Over The Rainbow“ steigen wieder mehr als 2.200 schwarze Luftballons in den Hamburger ­Himmel, symbolisch zur Erinnerung an alle, die viel zu früh aufgrund der Folgen des HI-­ Virus in Hamburg verstorben sind.

17:15 Uhr

Sibell

Sibell ist eine Sängerin mit geballter Frauenpower und vielen Facetten von leisen und soften bis hin zu lauten emotionsgeladenen Tönen. Sie tritt auf Einladung der AIDS-Hilfe Hamburg im Vorfeld der traditionellen Schweigeminute auf. Mit Songs von „Born

22:45 Uhr

Sookee Nach der Veröffentlichung von vier Solo-­ Alben und hunderten absolvierten Shows im gesamten deutschsprachigen Raum

und den USA wurde es zuletzt ruhiger um ­ oo­kee. Doch wer dachte, die Berliner RapS perin und Feministin hätte sich zwischen­ zeitlich sich auf die faule Haut gelegt, hat sich mächtig getäuscht. Mit einem neuen Team auf und hinter der Bühne und ihrem neuen Album kommt sie frisch und fresh zurück – und endlich auch auf die Bühne des HAMBURG PRIDE. Wir dürfen uns ­freuen auf große Herzen und inhalt­ liche Anliegen, von denen wir inzwischen ­wissen, dass sie Deutschrap bereichern. www.sookee.de

18:15 Uhr

Hush Moss Cocktails schlürfen, Zöpfe flechten, sanft bumsen – kann man alles prima machen, während man die Musik von Hush Moss hört. Denn Eden Leshem, der hinter dem Projekt steckt, zieht mit seiner Band alle Register: Ein immer wiederkehrendes Saxofon, Sundowner-Gitarrenmelodien und cremige 70er-Jahre-Bass­ läufe sind die Essenzen, von denen Hush Moss am liebsten zu naschen scheint.

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STRASSENFEST

19:30 Uhr

Nasser

Performer, Trainer und Choreograph: Nasser bringt Oriental Dance auf die CSD-Bühne. Seit seinem 16. Lebensjahr ist der Ägypter Bauchtänzer, mittlerweile einer der populärsten in seinem Heimatland. Er tritt regelmäßig im Fernsehen auf, auf Gay Partys und CSDs.

Sonntag, 5. August

20:00 Uhr

Norwood Im vergangenen Jahr trat Norwood bei der Abschlusszeremonie des World Pride in Madrid auf, jetzt kehrt der Amerikaner für eine viermonatige exklusive Tournee in sechs Länder nach Europa zurück, um für Liebe und Gleichheit einzustehen. „Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der Menschen in jedem Land frei sein können, zu sein, wer sie sind, und zu lieben, wen sie lieben“, sagt Norwood. Seine phänomenale Stimme und Bühnenpräsenz erinnern an Justin Timberlake, Michael Jackson oder David Bowie.

16:30 Uhr

Louisa Jones Louisa Jones ist eine junge britisch/deutsche Singer-Songwriterin und Gitarristin aus Hannover. Ihre Musik lässt sich am besten beschreiben als Mischung von Indie-Pop und Folk. Im Jahr 2016 war sie Teil der Show „The Voice Of Germany“ . Letztes Jahr erschien ihre erste EP „See“.

www.norwood-music.com

15:00 Uhr

Lynx

Aus Toronto kommt Lynx, in seiner kanadischen Heimat unter anderem eine feste Größe beim Trans Day Of Remembrance, an dem in der Toronto City Hall die Trans*-Fahne gehisst wird: „Ich möchte damit die Trans*-Leute ehren, die infolge von Trans*phobie unnötig gestorben sind.“ Lynx bringt eine eklektische und freche Mischung aus künstlerischer Bewegung und Liedern, die Vokalbilder malen, zusammen. 21:30 Uhr

Rhythm of the 90s

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18:00 Uhr

Diese siebenkköpfige Band hat sich im Nostalgie-Wirbelwind der 90er wiedergefunden und eroberte das Vereinigte Königreich im Sturm mit ausverkauften Shows im ganzen Land. Wir sagen nur: 2 Unlimited, Sash, Robin S, Prodigy, Faithless, Robert Miles und viele mehr… 90er-Nostalgie vom Feinsten – und genau der richtige Sound, um sich in die Nacht zu tanzen!

Vikja

www.rot90s.com

soundcloud.com/VIKJA

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Vikja: Das sind Vic Smith und Jan Schasch, die in ihren „Right kind of Vibe“-Livesets eine Atmosphäre schaffen, in der sowohl ruhig zugehört als auch getanzt werden kann. So besetzen die beiden gekonnt die Schnittstelle aus Konzert und Party. Vic findet mit ihrer aus­ drucksstarken Stimme die passende Antwort auf die elektronischen Beats, die von Jan Schasch produziert und live gemischt werden.


E I N FA C H K Ö S T L I C H

19:15 Uhr

IZE

IZE aus Mannheim machen seit 2014 deutschsprachigen RnB, der klanglich irgendwo zwischen Bruno Mars und Jan Delays Disko No. 1 seine Wurzeln hat. Ihre Debüt-EP „20.000 Volt“ erblickte 2016 das Licht der Welt, im September 2017

veröffentlichen sie mit „Da geht noch was“ ihre zweite Single. Gala-Sound, Club-Beats und funky Gitarren sorgen für eine extrem tanzbare Show. Satte, pumpende Bässe massieren Trommelfell und Seele.

Unsere kreative, zeitgemäße Küche verwöhnt Sie mit frischen, regionalen Zutaten sowie ideenreichen Köstlichkeiten. Wir würzen unsere Speisen ausschließlich mit Meersalz, Pfeffer und frischen Kräutern. Genießen Sie bei uns den puren Geschmack von marktfrischen Produkten im modern-urbanen Ambiente unseres à la carte Restaurants ESSRAUM. Ein abwechslungsreicher Mittagstisch rundet unsere Speisekarte ab.

www.youtube.com/izemusik

20:45 Uhr

Betty

Die Band Betty existiert seit 32 Jahren zusammen! Alyson Palmer, Amy Ziff und Elizabeth Ziff sind feministische Aktivistinnen der Popmusik. Sie touren international und haben Musik in Film und Fernsehen, einschließlich des globalen Smash-Titelsongs zu „The L Word“ im Gepäck. Mit ihrer gemeinnützige Organisation namens The Betty Effect (thebettyeffect.org) werben sie weltweit bei LSBTIQ+-Menschen sowie Mädchen und Frauen für Musik und Per­formance.

GSMITTA TISCH

Mo.– Fr. 11.30 b is 14.30 U hr

kleine Gerichte ab 4,80 3

täglich elndes wechs t sgerich Mittag 3 0 ab 6,8 Wochen spezial ab 9,50 3

www.hellobetty.com

HAMBURG PRIDE TOWER

er Christoph 2 y 018 – Street Da SCHEN N WIR WÜ SS! VIEL SPA

TANZEN MIT ALSTERBLICK Auch in diesem Jahr steht mitten auf dem Jungfernstieg wieder der schönste DJ-Arbeitsplatz des Wochenendes. Auf dem ­Hamburg Pride Tower geht’s von Freitag bis Sonntag rund, auf dem ­Outdoor-Dancefloor kann mit Alsterblick gefeiert werden. Das komplette Programm findet ihr auf www.hamburg-pride.de, die Tower Highlights gibt’s schon mal hier: Freitag: DJ Berry E. mit Urban, R‘n‘B Samstag: Boom le Choc (Foto) mit French House Sonntag: DJ Sven Enzelmann mit Dance Classics

ESSRAUM Restaurant im Jungen Hotel Hamburg Kurt-Schumacher-Allee 14 20097 Hamburg-Centrum Fon 040 / 419 23- 0 info@essraum-restaurant.de jungeshotel.de

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PARTYS

DER BUNKER BEBT DER ELECTRO PRIDE IST DAS ERSTE PARTYHIGHLIGHT AM CSD-WOCHENENDE

Wenn im Uebel & Gefährlich am CSD-Wochenende die Wände ­wackeln, dann ist wieder Electro Pride! Nach dem ersten Abend auf dem Straßen­fest startet hier um Mitternacht die heißeste Party des Freitags. Das Line-up kann sich - wie in den Vorjahren - wieder sehen lassen. Prädikat: Fett!

Vier Djs sorgen für eine unvergessliche Electro-Nacht Da ist beispielsweise Solee: Er spielte in ganz Europa und in internationalen Hotspots wie Miami, Moskau, Tel Aviv, Dubai, ­Buenos Aires, New York, Bangkok, Melbourne oder Beirut. Sein Sound ist energie­geladen und melodisch. Normen Flaskamp begann im Houseund Techno-Bereich und gründete sein eigenes Plattenlabel „Parquet Recordings“, um seine unverwechselbare Interpretation von Melodic Techno, Tech & Deep House zu verbreiten. Stefan Biniak hat sich binnen kurzer Zeit fest in Europas Club- und Festivalkalender eingetragen. Der Berliner tourt von Antwerpen bis Bukarest, von Saloniki bis Moskau. Dabei bedient sich Stefan Biniak zahlreicher Stile der neuen Housemusik, verquickt Deep- & Tekkhouse, paart es mit verträumten Vocals und melodischen Flächen und transportiert dabei jede Menge Emotionen in Richtung Dancefloor.

Der Hamburger Julez Cordoba ist sehr bekannt in der hiesigen ­ lectro-Szene, da er der Booker des Traditionsclubs Baalsaal ist. AuE ßerdem veranstaltet er unter dem Namen „Komm Tanzen“ regelmäßig Events und Open Airs und ist beim Label Inner Circle Records zu Hause. Christoph Kipping ist Resident und Leiter (zusammen mit Stereo­ Sphere) des Hamburger Event-Kollektivs Stille Wasser und spielt regelmäßig in verschiedenen Locations wie Docks, Prinzenbar, Fundbureau oder Waagenbau. Er kombiniert härtere, energische Prime­timeMomente mit tieferen, sensiblen melodischen Gefühlen und hat immer den richtigen Groove, um auf der Tanzfläche zu lächeln.

ELECTRO PRIDE 2018 Freitag, 3. August, ab 24:00 Uhr Uebel & Gefährlich, Ballsaal im Hochbunker, Feldstraße 66 (U-Bahn Feldstraße) Eintritt: VVK 10 Euro, AK 12 Euro. Tickets erhältlich unter ahoi-events.tickets.de (zzgl. VVK-Gebühr)

Das Line-up des Electro Pride (von links): Solee, Stefan Biniak, Julez Cordoba und Christoph Kipping (kleines Foto).

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PARTYS

EDEL UND FETT PRIDE DANCE – DIE GROSSE CSD-ABSCHLUSSPARTY

Drei Floors, zwei Chillout-Lounges, eine Dachterrasse, ein geiler Außen­bereich mit Beach Club, großer Strandfläche und Pool, dazu Food Trucks für den kleinen Partyhunger zwischendurch: Die offizielle Ab­schlussparty des HAMBURG PRIDE ist auch in diesem Jahr the partyplace to be! Das Edelfettwerk zeigt sich einmal mehr von seiner schönsten Seite: Techno gibt es im Labor, die Orange Lounge bietet 80er, 90er und Schlager, und der Mainfloor wird dieses Jahr von Frau Hoppe und Charlet C. House bespielt. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wird DSDS-Sieger Prince Damien live performen. Die geilste Sommernacht des Jahres startet um 23:00 Uhr. Und wer nicht im Hellen heimkommt, ist selber Schuld… Folgende DJs und Künstler* ­innen sind für Euch am Start: Prince Damien: der DSDS-Sieger von 2016 live im Edelfettwerk. Das extrovertierte Styling, seine Bühnenpräsenz und die soulig-sanfte Gänsehautstimme sind seine Markenzeichen. Der im südafrikanischen Johannesburg geborene Münchner ist ein muskalisches Energiebündel, der mit „Bleib, wie du bist“ auch eine Botschaft in eigener Sache transportiert: „Ich habe früh gelernt, mich zu behaupten und zu kämpfen, um meinen Weg zu gehen. Heute möchte ich mit meiner Musik anderen helfen, ihren ganz persönlichen Weg zu finden.“ Charlet C. House: Die Drag Queen ist seit neun Jahren Teil der Clubfamilie im Berliner GMF. Ihr Name ist eine Hommage an Sex and the City und Amy Winehouse. Mit ihrer bezaubernden Ausstrahlung wird sie auch den Hamburgern zur Abschlussparty des CSD 2018 einheizen. Frau Hoppe: Sie ist weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Sie kann jederzeit die Stimmung der Masse in einen gekonnten Musikmix verwandeln: House, Latino, Black, Electro oder Mashups – Hauptsache, die Tanzfläche bebt.

Miss Betty Ford: Sie steht seit fast 30 Jahren am Deck, ist regelmäßig bei L-Beach gebucht und wird auch 2018 den Pride Dance rocken, wenn sie Deep-, Tech-, Vocal und Progressive-House gekonnt zusammenführt. Ben Manson: Er kommt mit Deep Progressive Techno um die Ecke. Der französische DJ und Producer pendelt zwischen Paris und Berlin, ist bei La Demence in Brüssel ebenso zu Gast wie auf Ibiza oder in Tel Aviv. Es wird heiß! Denny D: Seit zehn Jahren legt der 28-Jährige Bremer in zahlreichen Clubs auf. Seit 2016 in der Wunderbar und im April erstmalig auf der Pink Inc. – und dabei ist er immer für eine Überraschung gut. Rico Remix: Auch er hat schon viele Partys zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht und ist beim CSD-Straßenfest ebenso zuhause wie in der Wunderbar oder anderen Party-Spots wie dem Edelfettwerk.

PRIDE DANCE 2018 DIE OFFIZIELLE CSD-ABSCHLUSSPARTY Samstag, 4. August, 23:00 Uhr Ort: Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidel­ stedt, 22525 Hamburg. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie S3 ab Jungfernstieg. VVK 12 Euro, AK 15 Euro, HVV-Ticket inklusive. VVK ab 2. Juli im Lagerhaus (Lange Reihe 27), Kyti Voo (Lange Reihe 82) und online auf www.ahoi-events.tickets.de sowie am 3. und 4. August am Stand von Hamburg Pride e. V. auf dem CSD-Straßenfest.

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PARTYS

EINSTEIGEN, BITTE! DER VIERTE REGENBOGENTAG AUF DER HAMBURGER ­SOMMER-DOM LÄUTET DAS CSD-WOCHENENDE EIN Beim dritten Mal war‘s Tradition – und deshalb ist der Regenbogentag vom Hamburger Sommer-DOM eigentlich nicht mehr wegzudenken. Auch in seiner vierten Auflage wird er das größte Volksfest des Nordens wieder ein Stück bunter und vielfältiger machen und ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt setzen. Denn es geht um mehr als ums Karusselfahren: In den vergangenen Jahren zogen mehrere hundert Teilnehmer*innen in einer fröhlichen Parade über das Gelände auf dem Heiligengeistfeld und sorgten so für queere Sichtbarkeit. Um 15:00 Uhr geht es los, Schausteller halten auf dem ganzen Gelände diverse Überraschungen und Vergünstigungen bereit, Achterbahn & Co. drehen ihre Runden und möchten erobert werden. Unter den mitreißenden Samba-Klängen der Percussion-Formation Bateria Barulho startet dann um 19:00 Uhr die bunte Parade über die DOM-Meile (Start am Eingang der Sonderfläche „Störtebekers Ankerplatz “). Die 12-köpfige Samba-Band aus Altona wird mit ihren brasilianischen Rhythmen für den passenden Sound sorgen, um über den DOM zu tanzen, bevor auf der Störtebeker-Fläche um 20:00 Uhr die Aftershowparty beginnt. Sie wird von DJ Sunshine mit einem bunten Mix aus Pop, Charts und allem, was tanzbar ist, begleitet – so dass aus dem Regenbogentag eine ausgelassene Sommerparty wird. Wer sich schon immer mal ohne Verpflichtungen das Ja-Wort geben wollte, hat dazu beim beim „Wedding to go“ mit Drag Queen Mimi Corvette Gelegenheit. Dort heißt es dann beim Glücksrad auch „Gewinne, Gewinne, Gewinne“ - unter anderem locken DOM-Pakete und vieles andere mehr.

REGENBOGENTAG AUF DEM HAMBURGER DOM Donnerstag, 2. August, 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr Parade: Start um 19:00 Uhr an der Sonderfläche „Störtebekers ­Ankerplatz“ Aftershowparty: ab 20:00 Uhr mit DJ Sunshine auf der Sonderfläche Wedding to go mit Drag Queen Mimi Corvette; Glücksrad, viele Überraschungen und Vergünstigungen der Schausteller.

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Fotos: Jibben Großmann, Stefan Mielchen


PARTYS

PRIDE NIGHT PARTY 2018 Die offizielle CSD-Eröffnungsparty rockt das Klubhaus St. Pauli im Anschluss an die Pride Night (siehe Seite 36). In Kooperation mit Pink Inc. wird ab 23:00 Uhr die erste Nacht der Pride Week 2018 ­gefeiert – und das gleich auf vier Floors. Fünf DJs reißen die Regler hoch und blasen musikalisch zum Kampf gegen Homophobie und Ausgrenzung! Exzellente und exzentrische Musik mit schwul-lesbischen Vibes: Mitten auf dem Kiez feiert Hamburgs Community eine Nacht für die Liebe.

FRIENDSHIP! Sonntag, 29. Juli, Boarding 17:00 Uhr, Abfahrt 18:00 Uhr, Stop-Over 21:00 Uhr, Anlegen 22:30 Uhr Landungsbrücken, Brücke 8/9 15 Euro, der Vorverkauf startet am 2. Juli auf barkassen-meyer.de

PRIDE NIGHT PARTY Samstag, 28. Juli, 23:00 Uhr Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21, 20359 Hamburg Tickets: VVK 10 Euro, AK 12 Euro. VVK-Stellen: Lagerhaus Lange R ­ eihe, Hein & Fiete, Wunderbar, online unter www.pinkinc.de/ticketshop

AB AUF’S FRIENDSHIP! Das FriendShip! sticht wieder in See: Barkassen Meyer lässt die MS Commodore wieder durch den Hafen und über die Elbe schippern, und wer schon mal dabei war, weiß: Das wird eine unvergessliche Hafenrundfahrt! An Bord sorgt DJ Sunshine wieder mit seinem unverwech­ selbaren Partysound für reichlich musikalischen Wellengang, außerdem werden mit der Party Spenden für die AIDS-Hilfe Hamburg gesammelt.

DIE NACHT DER VERZAUBERTEN In diesem Jahr findet die Frauenparty „Die Nacht der Verzauberten“ wieder im Café Seeterrassen in Planten un Blomen statt. Die 2.000 qm große Lounge-Terrasse und der Galeriebalkon bieten einen hervor­ ragenden Blick auf den Parksee. Es kann auf zwei Tanzflächen getanzt werden. Im Weißen Saal startet DJane Denise L‘ mit Ihrem feinem Mix aus Standard und Latein, Salsa & Tango Argentino. In der Tango Bar legt DJane Angela Disco-Hits, Rock, Dance-Classics und Elektro-Pop auf. Um 22:00 Uhr starten in unmittelbarer Nähe die Wasserlichtspiele.

DIE NACHT DER VERZAUBERTEN Freitag, 3. August, 19:00 Uhr Café Seeterrassen, St. Petersburger Straße 22, 20355 Hamburg AK 15 Euro, VVK 12 Euro. VVK unter frauen@hotel-hanseatin.de, www.frauenhotel.de oder im Dragonerstall 11 sowie im MHC.

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PRIDE WEEK

DAS PRIDE HOUSE ZIEHT UM NEUER GASTGEBER IST DAS IFZ/SCHORSCH IN DER­ ­ROSTOCKER STRASSE – ZENTRAL IN ST. GEORG Nach vielen erfolgreichen Jahren beim CVJM geht das Pride House ab 2018 neue Wege – zumindest räumlich: Erstmals ist es im IFZ/Schorsch zu Gast, dem neuen Stadtteilzentrum für Integration und Bildung, das mehrere Institutionen vom Jugendzentrum bis zur AIDS-Seelsorge­ ­beherbergt und beste Voraussetzungen für viele spannende Veran­ staltungen bietet. Das Haus in der Rostocker Straße 7 ist barrierefrei erreichbar, auch eine Versorgung mit Getränken ist gewährleistet. Von hier sendet auch Pink Channel wieder sein tägliches CSD-Radio. Neuer Ort für das Pride House: Das IFZ/Schorsch in der Rostocker Straße.

Im Foyer platziert wird auch das Fotoprojekt #ICHGUCKLINKS. Stefi und Martin, die Initiator*innen, bauen ihr kleines Fotostudio auf und fotografieren alle, die es wollen. „Das Ganze kostet natürlich nix, bis auf fünf bis zehn Minuten eurer Zeit und einen Blick nach links“, erklären die beiden. „Mit dem Projekt #ICHGUCKLINKS möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still und sichtbar. Mit einem Blick nach links.“ Der Aktion ist unter dem ­Eindruck des fortschreitenden Rechtsrucks unserer Gesellschaft ent­ standen. Dem wollen die beiden etwas entgegensetzen. Mehr dazu online unter www.ichgucklinks.de. Hamburg Pride e. V. ist im Pride House mit mehreren eigenen ­ er­anstaltungen präsent, stellt die Räume aber auch den anderen V Veranstalter*innen wie immer kostenlos zur Verfügung und wird hierbei finanziell vom Bezirk Hamburg Mitte unterstützt. So wird ­Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank mit weiteren Senats­ vertreter*innen und Projekten über den Stand der Umsetzung des Hamburger Aktionsplans für geschlechtliche Vielfalt sprechen. CSD-Schirmherrin* Lucie Veith berichtet in einer Veranstaltung, wie Intergeschlechtlichkeit in Schulen sichtbar gemacht werden kann. Ein Safer-Sex-Workshop von Hein & Fiete und eine Infoveranstaltung zum Thema PreP der Hamburger AIDS-Hilfe stehen ebenso auf dem Plan wie queere Märchen oder eine Informations- und Diskussions­ veranstaltung zum Mit- und/oder Gegeneinander von Bi- und Pansexualität. Die Diskriminierung von Trans* in der Arbeitswelt ist Thema, wie auch die Fragen rund um die Gründung von Regenbogenfamilien – und vieles andere mehr. Infos zu allen Veranstaltungen der Pride Week und zu den Uhrzeiten im Pride House gibt’s in der Agenda ab Seite 54.

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PRIDEMAGAZIN 2018

Das Fotoprojekt #ICHGUCKLINKS macht im Pride House Station.

PRIDE HOUSE 2018 Sonntag, 29. Juli, bis Donnerstag, 2. August, täglich ab ca. 16:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7

Fotos: Stefan Mielchen, #ichgucklinks


PRIDE WEEK

ZWISCHEN DEN KULTUREN MIT ZWÖLF JAHREN FLÜCHTETE UMESWARAN ARUNAGIRINATHAN NACH DEUTSCHLAND. IM PRIDE HOUSE LIEST DER ANGEHENDE HERZCHIRURG AUS SEINEM NEUEN BUCH.

Sein Lachen steckt an, seine positive Energie ebenso. Umeswaran Arunagirinathan kann gut verbergen, wie viel Angst und Ablehnung er in seinem Leben bereits erdulden musste, welchem Rassimus er ausgesetzt war und wie sehr er zeitweilig um seine Existenz gekämpft hat. Er kam als tamilischer Flüchtling nach Deutschland. In seiner Heimat Sri Lanka herrschte ein brutaler Bürgerkrieg, als seine Mutter ihn 1991 im Alter von zwölf Jahren alleine auf die Flucht schickte. Mit Hilfe von Schleppern führte ihn seine achtmonatige Odyssee über Asien und Afrika schließlich zu Verwandten nach Hamburg. Heute lebt er in St. Georg, aktuell unterbrochen durch seine Facharztausbildung zum Herzchirurgen im unterfränkischen Bad Neustadt.

Gelungene Integration Eine Erfolgsgeschichte gelungener Integration, über die Zeitungen und Fernsehen gerne berichten. Umes, wie er meistens genannt wird, war vor kurzem Gast in der NDR-Talkshow und bei der Gedenkstunde der Bundesregierung für die Opfer von Flucht und Vertreibung – an der Seite der Kanzlerin. Seine offene Ausstrahlung hilft ihm dabei, Menschen für sich einzunehmen. Seine positive Denkweise nicht minder: „Ich wurde schon als Neger beschimpft und angespuckt“, sagt er. Doch für Umes war all dies kein Grund, seinen Lebensmut zu verlieren: „Das sind zwei, drei Prozent der Leute.“ Die meisten Menschen, denen er begegne, seien herzlich und sozial. „Von denen möchte ich sprechen, denn sie haben dafür gesorgt, dass ich jetzt mit Stolz sagen kann, dass ich ein deutscher Staatsbürger bin.“ Dass seine Mutter ihn als Kind weggab begreift er als Geschenk. Denn sonst wäre er heute möglicherweise kein angehender Herzchirurg, sondern tot. 15 Jahre lange sah er die Eltern nicht, weil er sich die Reise nicht leisten konnte. Dann, beim ersten Wiedersehen, dankte er seiner Mutter für ihren Mut, ihr Kind fremden Menschen anzuvertrauen und ihm so das Leben zu ermöglichen, das er heute führt.

DER FREMDE DEUTSCHE LESUNG MIT UMESWARAN ARUNAGIRINATHAN Donnerstag, 2. August, 19:00 Uhr Pride House (IFZ/Schorsch), Rostocker Straße 7

In seinem Buch „Der fremde Deutsche“ schildert Umes anschaulich diesen Weg und lotet auch die Möglichkeiten, Erwartungen und Probleme einer Integration aus. Er setzt sich auch kritisch mit den Lebensformen und der Kultur seines Herkunftslandes auseinander. Nicht zuletzt schildert er, wie er in Deutschland als Schwuler verspottet und beschimpft wurde. Aufgewachsen im Hamburger Stadtteil Mümmelmannsberg war er als Jugendlicher schon an dem Punkt, sich vom Dach eines Hochhauses zu stürzen. „Nur der Gedanke an meine Mutter, die viel Kraft und Liebe aufbringen musste, um mich aus dem Krieg herauszubringen, hielt mich von einem Sprung ab.“ Mit seinem Buch will er bei Deutschen um mehr Verständnis für Geflüchtete werben und zugleich Geflüchtete ermutigen, sich in die deutsche Gesellschaft einzufügen. Er hat ihm ein Zitat von Nelson Mandela vorangestellt: „Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“

Mit zwölf Jahren floh Umeswaran Arunagirinathan­ aus Sri Lanka, heute lebt er im ­Hamburger Stadtteil St. Georg.

Veranstalter: Hamburg Pride e. V.

Foto: Sughanthy Puvaneswaran

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PRIDE WEEK

EHE FÜR ALLE – ALLES GUT? DER ROT-GRÜNE CSD-EMPFANG IM RATHAUS STARTET MIT EINER TALKRUNDE In den vergangenen Jahren haben sich SPD und Grüne bundesweit und in Hamburg intensiv für die Gleichstellung von LSBTIQ+ eingesetzt und viel erreicht. Im Bund kamen 2017 endlich die Ehe für alle und die Rehabilitierung der nach §175 StGB verurteilten Homosexuellen. In Hamburg wurde der Landesaktionsplan für die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auf den Weg gebracht. Doch reicht das aus?

Was steht als nächstes an? Mit Sorge schauen wir auf die sich verschlechternde Situation von LSBTIQ+ in vielen Ländern der Welt und die zunehmende Diskriminierung und Ausgrenzung. Was steht für uns als nächstes an und welchen Beitrag kann Hamburg leisten? Diese Fragen stellen die Fachpolitiker*innen der rot-grünen Koalition in Hamburg. Für den 27. Juli laden Farid Müller (Grüne) und Annkathrin Kammeyer (SPD) zum Fraktionsempfang im Rahmen des HAMBURG PRIDE ein.

Fachdienst für Familien

In einer lockeren Talkrunde, u.a. mit Katharina Fegebank (Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Gleichstellung) und Stefan ­Mielchen (Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e. V.) soll dabei über die Zukunfts­frage der Community gesprochen werden: „Ehe für alle – alles gut?“ Im Anschluss gibt es einen Sektempfang mit Brezeln, bunten Überraschungs-Show-Acts und natürlich die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre ins Gespräch zu kommen.

CSD-EMPFANG IM RATHAUS Freitag, 27. August 2018, 19:30 Uhr Anmeldung: farid.mueller@gruene-fraktion-hamburg.de oder info@spd-fraktion.hamburg.de Veranstalter*innen: Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen

Werden Sie Pflegefamilie! Nehmen Sie ein Kind bei sich auf. Hamburg braucht Pflegeeltern für Kinder, die nicht bei Credit: SolStock@istockphoto.com

ihren Eltern aufwachsen können. Für diese Aufgabe sind Lesben und Schwule – mit oder ohne Partner*in – herzlich willkommen! Mehr erfahren Sie auf www.pflegefamilie-werden.info und bei unserer Infoveranstaltung im Rahmen von „Hamburg Pride“ (s.u.).

Infoveranstaltung zum Thema „Pflegefamilie werden“ 52 PRIDEMAGAZIN 2018

am 1.August 2018 von 19 – 21.30 Uhr im Pride House im IFZ, Rostocker Str. 7, 20099 Hamburg

Foto: XXX


PRIDE WEEK

SICHTBAR SCHWUL

DIE LESBISCH SCHWULEN FILMTAGE HAMBURG (16.–21.10.2018) PRÄSENTIEREN IN DER PRIDE WEEK ZWEI FILME, IN DENEN MUT ÜBER ANGST SIEGT. ZU GAST IST EIN LSBTIQ+-AKTIVIST AUS SYRIEN.

Mr. Gay Syria Sie mussten ihr Land verlassen, sind gezwungen, sich ein neues Leben aufzubauen, und wollen einen Schönheitswettbewerb gewinnen. Der Dokumentarfilm „Mr. Gay Syria“ begleitet zwei schwule Geflüchtete aus Syrien. Husein ist Friseur in Istanbul und wartet auf ein Visum für die EU. Vor seiner konservativen Familie verheimlicht er seine Homosexualität. Mahmoud ist Journalist und einer der Mitbegründer der LSBTIQ+-Bewegung in Syrien, mittlerweile lebt er in Berlin. Was die beiden verbindet, ist Mahmouds Wunsch, in Istanbuls queerer Refugee-Community den Mr. Gay Syria zu küren und diesen zum internationalen Schönheitswettbewerb Mr. Gay World nach Malta zu entsenden. Regisseurin Ayse Toprak hat das wagemutige Vorhaben der beiden Männer behutsam begleitet und gewährt nicht nur ein sehr intimes Portrait von Huseins Leben. „Mr. Gay Syria“ ist ein stolzes Zeitdokument, das der Welt zeigt, dass es sehr wohl schwule Syrer gibt, getreu nach ihrem eigenen Motto: „Wir sind hier, wir leben, wir kämpfen!“. In Kooperation mit Queer Refugees Support Hamburg feiern die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg die Hamburg-Premiere von „Mr. Gay Syria“ im Rahmen der Pride Week. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht Gelegenheit, mit dem Protagonisten Mahmoud Hassino (Foto) zu sprechen.

30.07.

20:30 Uhr

Montag, 30. Juli, 20:30 Uhr, 3001 Kino, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg

Ich fühl mich Disco Eigentlich ist Florian Herbst am glücklichsten, wenn Papa nicht zu Hause ist. Dann kann er mit seiner Mama durch die Wohnung tanzen, verrückte Kostüme anziehen und seine Sorgen hinter sich lassen. Das Desinteresse beruht auf Gegenseitigkeit: auch Hanno Herbst kann mit seinem Sohn nicht so richtig viel anfangen. Der hat zwei linke Hände, einen viel zu dicken Bauch und interessiert sich weder für Sport noch für Mädchen. Aber alles nicht so schlimm! Es gibt ja immer noch Mama: Die hält die fragile Familienharmonie mit zärtlicher Dominanz in Schach und beschützt ihre beiden Männer voreinander. Zumindest so lange, bis eines schrecklichen Morgens das Kartenhaus in sich zusammenbricht und Mama von einer Sekunde auf die andere verschwindet. Wie Vater und Sohn überfordert zurückbleiben, mit ihrem Schicksal umzugehen lernen und langsam zueinander finden, erzählt die Tragikomödie „Ich fühl mich Disco“ von Multitalent Axel Ranisch. Mal humorvoll und absurd, mal traurig, mal fantastisch. Donnerstag, 2. August, ab 22:00 Uhr (nach Sonnenuntergang), Rathausmarkt

Foto: Alexa Vachon, Taskovski Films Ltd., Edition Salzgeber

02.08.

22:00 Uhr

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AGENDA

DAS VOLLE PROGRAMM DER VERANSTALTUNGSKALENDER MIT ALLEN TERMINEN ZUM HAMBURG PRIDE 2018

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PRIDEMAGAZIN 2018

Fotos: Jibben GroÃ&#x;mann, Martin Stiewe


für Frauen

für alle Geschlechter

AGENDA

für Männer   Adresse Pride House: An der Alster 40

FREITAG, 27. JULI 15:00 Uhr

Hissen der Regenbogenfahne am Gewerkschaftshaus Auch in diesem Jahr wollen wir anlässlich des Beginns der Hamburger Pride Week wieder die Regenbogenfahne am Hamburger Gewerkschaftshaus hissen und laden euch dazu herzlich ein! Petra Reimann, stellvertretenden Landesleiterin von ver.di Hamburg, wird ein Grußwort sprechen. Im Anschluss wollen wir noch mit euch auf einen erfolgreichen und schönen CSD 2018 anstoßen.

Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St. Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei ­Anmeldung bekannt gegeben

SAMSTAG, 28. JULI

Veranstalter*in: ver.di Regenbogen Hamburg – Arbeitskreis LSBTI; Ort: DGB Gebäude, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg

Ort: genauer Treffpunkt wird bei ­Anmeldung bekannt gegeben

23:00 Uhr Tipp! Pride Night Party – Offizielle CSD-Eröffnungsparty Ab 23:00 Uhr steigt im Anschluss die große Eröffnungsparty in Koo­peration mit Pink Inc. im Klubhaus St. Pauli. An den Turntables versorgen euch zahlreiche DJs auf vier Floors im Klubhaus St. Pauli mit allem, was das Herz begehrt. Veranstalter*in: Pink Inc.; Ort: Klubhaus St. Pauli, Spielbudenplatz 21/22, 20359 Hamburg

13:30 Uhr

Bürgerschaftsempfang im Rathaus: Ehe für Alle – alles gut?

7. Hamburg Pride-Ride

Veranstalter*in: Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen; Ort: Hamburger Rathaus, Festsaal, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

20:00 Uhr Tipp!

Pride Night – Die offizielle CSD-Eröffnung Hamburgs große CSD-Eröffnung findet wieder im Schmidtchen des Klub­haus St. Pauli statt. Moderiert wird der Abend mit Talks und Show von Billa Christe und Markus Tirok, auf der Bühne stehen u.a. der Musiker LYNX (Foto), Comedian Malte Anders und Sänger Christopher Haul. Als Talk­gäste dabei sind u.a. Autorin Stephanie Kuh­nen („Lesben raus!“) und Männlich­keitsforscher Muriel Aichberger. Außerdem wird der Pride Award ver­liehen. Tickets gibt es für 25 € (inkl. Ein­tritt zur anschließenden ­Party) zzgl. VVK-Gebühr auf ahoievents.tickets.de. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V., AHOI Events; Ort: Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22, 20359 Hamburg

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows,

Veranstalter*in: Projekt #ich guck links; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

SONNTAG, 29. JULI

19:00 Uhr

Nachdem im letzten Jahr die Ehe für alle endlich zur Realität geworden ist, wollen wir uns nun die Frage stellen, welche politischen und gesellschaftlichen Hürden als nächstes genommen werden müssen, um die Gleichstellung von LSBTI*in unserer Gesellschaft zu verwirklichen. Wir starten mit einer kleinen Podiumsdiskussion. An dieser werden u.a. die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Gleichstellung, Katharina Fegebank und der Erste Vorsitzende von Hamburg, Pride Stefan Mielchen teilnehmen. Im Anschluss erwartet euch eine kleine Showact-Überraschung. Für Snacks und Getränke ist gesorgt. Um Anmeldung wird gebeten: info@spd-fraktion. hamburg.de oder info@gruene-fraktion-hamburg.de

möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still, aber sichtbar. Mit einem Blick nach links. Wir machen Portraitbilder von Menschen, die nach links gucken. Jeden Tag posten wir Fotos auf unserer Facebook-Seite, ­unserem Instagram-Account und unserer Website. Ihr werdet dann auf eurem Bild verlinkt und für andere sichtbar, die eventuell auch an ­#ichgucklinks teilnehmen wollen.

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St. Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st­ pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli;

Zum siebten Mal laden die Dykes on Bikes zur Motorrad-Demo ein, um die Pride Week standesgemäß einzuläuten. Los geht’s am MHC um 13.30 Uhr mit Kaffee und Brötchen, und nach einer kurzen Kundgebung startet die Fahrt durch Hamburg um 14.30 Uhr. Sie endet gut eine Stunde später am Pride House mit einer kurzen Abschlusskundgebung, bevor es zum Chillen und Grillen am Alsterlauf geht (Am Hasenberge 48, ca 16:30 Uhr). Veranstalteri*in: Dykes on Bikes Hamburg; Ort: MHC, Borgweg 8

15:30 – 17:00 Uhr

Café Laubfrosch Der Bus der Generation + ist diesmal Thema im Café Laubfrosch. Das Café Laubfrosch ist ein Treff schwuler Senioren bei Kaffee und Kuchen. Der Bus ist ein offenes Angebot an ältere Hamburger LSBTI*-Senior*innen (60+), an der Parade teilzunehmen. Zur Vorbereitung und zum Kennenlernen laden wir dich ganz herzlich zu uns ins mhc-Café ein. Der Bus wird diesmal unterstützt von „ue40-talk – anders älter werden“ und Hamburg Pride e. V. Die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung unter plusbus@gmx.de. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg. Veranstalter*in: Seniorenbüro Hamburg e. V. in Kooperation mit mhc e. V.; Ort: mhc-Café, Borgweg 8, 22303 Hamburg

16:00 – 22:00 Uhr

#ichgucklinks Mit dem Projekt #ichgucklinks

17:00 – 19:00 Uhr Tipp!

Geschlechtergerechte Sprache und inklusive ­Kommunikation: Workshop mit Muriel Aichberger Sprache formt Bewusstsein und somit auch unsere Welt um uns herum. Je mehr wir uns darüber bewusst sind, was wir sagen und kommunizieren wollen, desto präziser können wir unsere Entscheidungen umsetzen und desto direkter erreichen wir genau jene Menschen, die wir erreichen möchten. Der Workshop soll eine detaillierte Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen des sogenannten Genderns ermöglichen. Hat Gendern überhaupt einen Sinn – und warum? Wie gestaltet Sprache unser Umfeld, und wie können wir sie klug einsetzen? Welche Formen sind heute gängig und gibt es eine „richtige“ Form? Nach einer Erläuterung der verschiedenen Möglichkeiten, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden, wird in Übungen und an Beispielen der Umgang damit gezeigt. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

17:00 – 18:30 Uhr

Dreimal Ich: Gehandicapt – ­Erfolgreicher Sportler – Schwul Reinhold Bötzel war in der Sparte Leichtathletik-Hochsprung mit Handicap Weltmeister (2002, 2009),

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AGENDA

Europameister (2001, 2014), Vize-Europameister (2005, 2016), mehrfach Deutscher Meister, Weltrekordhalter 2001-2006, und ist seit 2001 bis heute Europarekordhalter. In unserer Veranstaltung soll die im Entstehen begriffene Autobiographie vorgestellt und auf die spezifischen Probleme eines schwulen gehandicapten Sportlers eingegangen werden. Reinhold Bötzel wird dabei Rede und Antwort stehen. Veranstalter*in: mhc-Schwulenberatung, Startschuss e.V, Initiative gegen das Vergessen, Stolpersteine für Homosexuelle NS-Opfer; Ort: IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

welche Nachteile bringt eine erhöhte Sichtbarkeit? Was führt zur Unsichtbarkeit? Wie kann mehr Sichtbarkeit in allen Bereichen der Gesellschaft hergestellt werden? Stephanie Kuhnen, im Stonewall-Jahr 1969 geboren, lebt in Berlin, arbeitet als Journalistin, Autorin und Projektmanagerin und bezeichnet sich selbst als „im Herzen gendertypisch bibliophil, butchesk und katzoman“. Im Anschluss an ihre Lesung im Pride House besteht Gelegenheit zur Diskussion. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Großer Saal

18:00 Uhr

FriendShip!

19:00 – 20:30 Uhr

Das FriendShip! Sticht wieder in See: Barkassen Meyer lässt die MS Commo­ dore wieder durch den Hafen und über die Elbe schippern. An Bord sorgt DJ Sunshine wieder mit seinem unverwechselbaren Partysound für reichlich musikalischen Wellengang.

Unbesorgt älter werden – Betreuungsrecht-Patienten­ verfügung-Erbrecht

Veranstalter*in: Barkassen Meyer; Ort: Landungsbrücken, Brücke 8/9; Boarding 17:00 Uhr, Abfahrt 18:00 Uhr.

18:00 – 20:00 Uhr

Queer Open Stange Gesang, Klavier, Gitarre, Tanz oder Spoken Word: Beim Queer Open Stage ist die Bühne frei für zehn Minuten Ruhm, Rampenlicht und Applaus. Unterstützt die queeren Talente, die sich für euch auf die Bühne trauen und zeigen, was sie können. Facebook/ queeropenstage Veranstalter*in: Christian Mädler c/o mhc e. V.; Ort: mhc, Borweg 8, 22303 Hamburg

„Lesben raus“: Lesung mit Stefanie Kuhnen Mit „Lesben raus!“ hat Stephanie Kuhnen einen Band herausgegeben, der 28 Autor*innen Gelegenheit gibt, aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema Sichtbarkeit zu beleuchten und der Frage nachzugehen: Wo sind sie denn, die lesbischen Frauen und Transgender? Welche Vorteile und

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PRIDEMAGAZIN 2018

Interviews und Berichten aktuell zum Hamburger CSD.

17:30 – 19:00 Uhr

Veranstalter*in: Pink Channel; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

(D)eine Sichtbarkeit – ein lesbisches Empowerment Lesbische Sichtbarkeit, ist sie nicht längst erreicht? Welche Erfolgsgeschichten haben wir zu erzählen, wie ist es mit der Sichtbarkeit bei den „jungen Lesben“ und wie bei den ­„Älteren“? Der Dialog der Generationen bietet die Chance zum gegenseitigen Lernen – und das erleben wir meistens als Austausch mit viel Humor! Veranstalter*in: Lesbenverein Intervention e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

Der Vortrag gibt einen Einblick in die rechtliche Bedeutung und den Umfang von Vorsorgevollmacht, Angelegenheiten der Betreuungsverfügung, Grundlagen des Erbrechts individueller Festlegungen zur Patientenverfügung sowie die Verbindlichkeit für den Arzt und das Gesundheitssystem. Veranstalter*in: Rechtsanwalt S.-U. Blum/ mhc-Schwulenberatung; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

19:00 – 21:00 Uhr Tipp!

Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

MONTAG, 30. JULI 17:00 – 18:00 Uhr

Furry meets Queer Der Referent Maritn Dutzek (Queer Referat Hamburg) gibt eine Einführung in das Furry-Fandom und geht danach anhand verschiedener Daten und Erfahrungsberichte auf die Frage ein: Ist das Furry Fandom queer? Veranstalter*in: Fusselschwarm;

19:00 – 22:00 Uhr

#ichgucklinks Mit dem Projekt #ichgucklinks möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still, aber sichtbar. Mit einem Blick nach links. Wir machen Portraitbilder von Menschen, die nach links gucken. Jeden Tag posten wir Fotos auf unserer Facebook-Seite, ­unserem Instagram-Account und unserer Website. Ihr werdet dann auf eurem Bild verlinkt und für andere sichtbar, die eventuell auch an #ichgucklinks teilnehmen wollen. Veranstalter*in: Projekt #ich guck links; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 21:00 Uhr

Safer Sex 3.0

19:00 – 21:00 Uhr Tipp!

Hamburg Pride Talk: Out im Job Wie selbstverständlich ist es, die sexuelle Orientierung und/oder geschlechtliche Identität am Arbeitsplatz zu thematisieren? Wie erleben LSBTIQ+ ihren Alltag im Job, wie gehen sie mit Ängsten um? Und was tun Unternehmen dafür, dass ihre Mitarbeiter*innen angstfrei arbeiten können? Welchen Nutzen ziehen Unternehmen aus Diversity-Strategien, welche Widerstände gibt es zu überwinden? Darüber spricht Mode­ rator Stefan Mielchen u.a. Katy Roewer (Personalvorstand OTTO), Jens Maier (stern.de, Vorsitzender des Europä­ ischen Betriebsrates von Gruner und Jahr und Mitgründer des Netzwerkes „be.queer“), Simona Maier (Trans*, Kellermeisterin, Winzerin und Weinprinzessin für das Kraichgau), Prof. Dr. Dominic Frohn (Diplom-Psychologe und Autor der Studie „Out im Office). Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Großer Saal

19:00 – 20 Uhr

Das Pink Channel – CSD Radio Live Das Pink-Channel-CSD-Radio sendet live aus dem Pride House mit

Die Veranstaltung befasst sich mit drei Safer-Sex-Strategien (PreP, Kondom, Schutz durch Therapie). Verschiedene Personen für verschiedene Präventionsmöglichkeiten erzählen von ihren Erfahrungen und sind für den Austausch und Fragen da. Veranstalter*in: Hein&Fiete – Der schwule Checkpoint; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraums 2 (3.OG)

19:30 – 21:30 Uhr

Verfolgung von Lesben 1933–1945 Die Leidenswege lesbischer Frauen sind selten Thema, wenn es um die historische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Diktatur geht. Der Film „Aimee und Jaguar“ widmet sich diesem Thema. Die beiden lernen sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs kennen und lieben – die eine Nazi-Ehefrau, die andere Jüdin. Unter der doppelten Bedrohung von Bombenkrieg und Verfolgung erleben zwei


für Frauen

für alle Geschlechter

AGENDA

für Männer   Adresse Pride House: An der Alster 40

junge Frauen ihre große Liebe. Wir möchten mit euch zusammen den Film schauen und anschließend darüber diskutieren. Veranstalter*in: SPDQueer – AG für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraums 1 (3.OG)

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St. Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

20:30 Uhr

mit der Bezeichnung „inter/divers“ oder auch nur mit „divers“. Was folgt aus dem BVG-Urteil politisch – und wie wird das Thema künftig gesellschaftlich diskutiert. Gemeinsam mit CSD-Schirmherrin* Lucie G. Veith vom Verein intersexuelle Menschen und weiteren Gästen diskutieren wir über die dritte Option. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V., Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Raum: Großer Saal

16:00 – 17:30 Uhr

Verbot von Konversions­ therapien In unserer Podiumsdiskussion wollen wir mit Vertreter*innen verschiedener Organisationen und Unternehmen über ein Verbot der Konversionstherapie sprechen. Vor allem soll es darum gehen, die Risiken und Gefahren aufzuzeigen. Veranstalter*in: Jusos Hamburg; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

Mr. Gay Syria Der Dokumentarfilm „Mr. Gay Syria“ begleitet zwei schwule Geflüchtete aus Syrien, die in Istanbuls queerer Refugee-Community den Mr. Gay Syria küren und diesen zum internationalen Schönheitswettbewerb Mr. Gay World nach Malta entsenden wollen. Regisseurin Ayse Toprak hat das wagemutige Vorhaben der beiden Männer behutsam begleitet. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht Gelegenheit, mit dem Protagonisten Mahmoud Hassino zu sprechen. Veranstalter*in: Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg; Ort: 3001 Kino Hamburg, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg

DIENSTAG, 31. JULI 16:00 – 18:30

Dritte Option – das BVG-Urteil und die Folgen Das Bundesverfassungsgericht hat im vergangenen Jahr entschieden, dass es künftig neben männlich und weiblich einen dritten Geschlechtseintrag im Geburtenregister geben muss. Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht sollen im Geburtenregister eine eigene Kategorie erhalten. Geklagt hatte eine intersexuelle Person, die in offiziellen Formularen nicht als Mann oder Frau eingetragen werden wollte, sondern

17:00 – 18:30 Uhr

Queere Märchen mit ­Bildershow Die neun bunten Königinnenreiche sind queere Märchen – nicht nur für Kinder. Aus der zweiten Auflage mit doppelt so vielen Bildern liest Frank Thies vor, und zum Schluss gibt es ein von S-H gefördertes Minibuch geschenkt und für Kinder eine Überraschung. Regenbogenfamilien, starke Mädchen, Kinder mit Behinderung und Vielfalt sind mit dabei, wenn es auf die fantasievolle Reise geht! www.queerqueendoms.de Veranstalter*in: Bi&Friends HH; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

17:00 – 21:30 Uhr

JuLe* CSD-Grillen Hallo ihr lieben Frauen*Lesben*Trans bis 25: Alle Jahre wieder möchten wir gerne Burger-grillend mit euch in die CSD-Woche starten. Wir freuen uns auf euch, und haben natürlich für jeden Geschmack (vegan, vegetarisch etc.) etwas da. Veranstalter*in: JungLesben*Zentrum; Ort: JungLesben*Zentrum, Glashütten­ straße 2, 20357 Hamburg

19:00 – 21 Uhr Tipp!

Queerer Aktivismus in ­Hamburgs Partner*innenstadt Shanghai

 Von 15 bis 23 Uhr auf dem Hamburger DOM  Bunte Parade um 19 Uhr (Start: DOM-Sonderfläche)  Viele Vergünstigungen und Überraschungen  Aftershowparty auf der DOM-Sonderfläche mit DJ Sunshine  Regenbogentag Fotobox beim Riesenrad  Glücksrad mit tollen Gewinnen!

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GIN DER WAHN AGENDA

19:00 – 20:30 Uhr

Wie möchten wir zusammen leben? Ein Wohnprojekt für Menschen, die anders lieben

Schon seit 1997 wird Homosexualität in China nicht mehr als strafbare Handlung betrachtet, 2001 wurde sie von einer offiziellen Liste der Geisteskrankheiten gestrichen. Trotzdem ist die Menschenrechtslage für LSBTIQ+ in der Volkrepublik schwierig, und Schwule, Lesben, Biund Trans* können ihre Identität nicht wirklich frei leben. Dennoch gibt es Aktivismus – zum Beispiel in Hamburgs Partner* ­innenstadt Shanghai. Hamburg Pride e. V. hat Vertreter*innen des ­Shanghai Pride eingeladen, um mit ihnen über Erfahrungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten beim Kampf um Akzeptanz und gleiche Rechte zu sprechen. Patrick Orth moderiert. Veranstalter*in: Hamburg Pride e.V. Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Raum: Großer Saal

19:00 – 20:00 Uhr

Das Pink Channel – CSD Radio Live Das Pink-Channel-CSD-Radio sendet live aus dem Pride House mit Interviews und Berichten aktuell zum Hamburger CSD. Veranstalter*in: Pink Channel; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 22:00 Uhr

Queeres Wohnen – gibt es das? Für vor allem ältere queere Menschen bedeutet Wohnen im Alter, dass ihre Perspektiven und Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. Gleichzeitig mangelt es an Wohnraum für Jung und Alt. Wir nehmen uns deshalb dieses Themas an. Was macht queeres Wohnen im Alter aus? Wie können queere Wohnprojekte umgesetzt werden, um ein solidarisches Miteinander zu realisieren? Die SPDqueer setzt sich für ein solches Wohnprojekt über Generationen und Geschlechter hinweg ein. Während der Veranstaltung wollen wir informieren, diskutieren und weiterentwickeln, wie ein queeres Mehrgenerationenprojekt entstehen kann. Veranstalter*in: SPDQueer – AG für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

19:30 – 21:00 Uhr

Bi vs. Pan – Miteinander oder gegeneinander? Gehen Bisexuelle nur von zwei Gendern aus? Sind junge Menschen alle pansexuell? Ist Pansexualität eine Modeerscheinung? Was ist Pan überhaupt? Ist Bi & Pan nicht dasselbe? Und was ist Polysexuell? Muss das alles sein? Vorurteile gibt es genug. Nach einem kurzen Input diskutieren wir über neue Freiheiten, Identitäten außerhalb von Schubladen: Gibt es ein Miteinander? Auch für LSTIQA* und Heteros! Veranstalter*in: Bi&Friends HH; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

#ichgucklinks Mit dem Projekt #ichgucklinks möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still, aber sichtbar. Mit einem Blick nach links. Wir machen Portraitbilder von Menschen, die nach links gucken. Jeden Tag posten wir Fotos auf unserer Facebook-Seite, ­unserem Instagram-Account und unserer Website. Ihr werdet dann auf eurem Bild verlinkt und für andere sichtbar, die eventuell auch an #ichgucklinks teilnehmen wollen.

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Veranstalter*in: Projekt #ich guck links; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben


für Frauen

für alle Geschlechter

AGENDA

für Männer   Adresse Pride House: An der Alster 40

MITTWOCH, 1. AUGUST

11:30 Uhr

Hissung der Regenbogenflagge am Rathaus Es ist gute Tradition, dass zum HAMBURG PRIDE am Hamburger Rathaus die Regenbogenfahne gehisst wird. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und der Vorstand von Hamburg Pride e. V. ziehen die Fahne auf, umrahmt von zahlreichen Gästen und Medienvertreter*innen auf dem Rathausbalkon. (Zutritt nur mit persönlicher Einladung). Zuschauen kann man auf dem Rathausmarkt. Veranstalter*in: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg; Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

Weigerung von Kolleg*innen/Vorgesetzten, den richtigen Namen und das richtige Pronomen zu verwenden. In der Veranstaltung werden aus Sicht der Antidiskriminierungsberatung Risiken für trans*Menschen in der Arbeitswelt erläutert und Möglichkeiten der Beschwerde für Betroffene aufgezeigt. Zudem wird Wiebke Fuchs vom Magnus Hirschfeld Centrum Empfehlungen zur Verbesserung der Situation von Trans* in Beruf und Arbeit vorstellen. Veranstalter*in: read-Antidiskriminierungsberatung von basis&woge e. V. in Koope­ ration mit selbstbewusst trans* (mhc); Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

17:00 – 18:00 Uhr

Lets Talk About PreP, Baby Was und für wen ist diese PreP? Wie verändert sie unsere Sexualität? Info und Diskussion rund um Neugier, Bedenken und Begeisterung. Mit Diplom-Psychologe Florian Gastell von der AIDS-Hilfe Hamburg. Veranstalter*in: AIDS-Hilfe Hamburg; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

trostwerk-andere bestattungen

Sternschanze, Eimsbüttel und Eppendorf • 040 / 43 27 44 11

18:30 – 21:00 Uhr

Interkultureller Abend 12:30 – 14:30 Uhr

Politiker*innengespräch mit Aktivist*innen aus St. Petersburg Die Bürgerschaftsabgeordneten Annkathrin Kammeyer (SPD) und Farid Müller (Grüne) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank sprechen mit queeren Aktivist*innen aus St. Petersburg. Die Aktivist*innen nehmen auf Einladung des LSVD an der Pride Week teil. Thema ist vor allem die aktuelle Situation und die Arbeit der Aktivist*innen aus St. Petersburg. Anmeldung zur Veranstaltung erforderlich: info@ spd-fraktion.hamburg.de oder info@gruene-fraktion-hamburg.de Veranstalter*in: Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen; Ort: Hamburger Rathaus, Raum A, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

16:30 – 18:30 Uhr

Diskriminierung von trans*Menschen in der Arbeitswelt Häufig schildern trans*Menschen Barrieren und Konflikte in Arbeit und Beruf. Sie berichten von Ablehnung in Bewerbungsverfahren, Kündigungsdrohungen nach dem Outing oder der

Deutsche und russische LGBT*I begegnen sich auf Augenhöhe und tauschen ihre Erfahrungen in den einzelnen Städten aus. Dolmetscher*innen sind vor Ort. Für Getränke und Knabberzeug ist gesorgt. Veranstalter*in: LSVD Hamburg, Side by Side, Coming Out, T-Action; Ort: Hein&Fiete, Pulverteich 21, 20099 Hamburg

19:00 Uhr Tipp!

Pride Ahoi – die Schiffsparade zum HAMBURG PRIDE Nach der Premiere im letzten Jahr wiederholt sich die Schiffsparade PRIDE AHOI 2018! Wir tragen unser diesjähriges CSD-Motto „Freie Bahn für Genderwahn!“ ins wilde Fahrwasser der Elbe und starten mit insgesamt sechs Schiffen der Hamburger Club – und Barszene in die bunte Schiffspa-

e t a d e h t e v a s **

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LESBISCH SCHWULE FILMTAGE HAMBURG INTERNATIONAL QUEER FILM FESTIVAL

* 16.-21.10.2018 PRIDEMAGAZIN 2018

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AGENDA

rade. Hamburg Pride e. V. führt den Pride-Konvoi an, DJ Sven Enzelmann sorgt mit All-Time-Favourites für ausreichend Partystimmung an Bord. Das Boarding beginnt um 19:00 Uhr, Abfahrt ist um 20:00 Uhr. Tickets unter www.pridemap.de/prideahoi Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V., ­Abfahrt: Landungsbrücken und Anleger Altona Fischmarkt

19:00 – 20:00 Uhr

Das Pink Channel – CSD Radio Live Das Pink-Channel-CSD-Radio sendet live aus dem Pride House mit Interviews und Berichten aktuell zum Hamburger CSD. Veranstalter*in: Pink Channel; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 22:00 Uhr

#ichgucklinks Mit dem Projekt #ichgucklinks möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still, aber sichtbar. Mit einem Blick nach links. Wir machen Portraitbilder von Menschen, die nach links gucken. Jeden Tag posten wir Fotos auf unserer Facebook-Seite, ­unserem Instagram-Account und unserer Website. Ihr werdet dann auf eurem Bild verlinkt und für andere sichtbar, die eventuell auch an #ichgucklinks teilnehmen wollen. Veranstalter*in: Projekt #ich guck links; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 20:30 Uhr Tipp!

Aktion für Akzeptanz! Was macht der Hamburger Senat? Wir wollen mit der Zweiten Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin, weiteren Senatsvertreter*innen und Projekten über den Stand der Umsetzung des Hamburger Aktionsplans für Akzeptanz und geschlechtlicher Vielfalt sprechen, aber auch über die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes und die Herausforderungen

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PRIDEMAGAZIN 2018

sprechen, die sich daraus ergeben. Veranstalter*in: Stabstelle Gleichstellung und geschlechtliche Vielfalt der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Großer Saal

19:00 – 21:30 Uhr

Total normal: Lesbische und schwule Pflegeeltern Es gibt schon einige, aber es könnten gern mehr sein: Lesbische und schwule Paare und Alleinstehende sind als Pflegeeltern herzlich willkommen! Deshalb engagieren sich die Hamburger Familienbehörde, die Hamburger Pflegeelternschule und Hamburg Pride e. V. dafür, das Thema Pflegekinder bei Lesben und Schwulen noch bekannter zu machen. In der Veranstaltung erfahren Interessierte u.a., wie sie Pflegeeltern werden können und wie der Alltag von Pflegefamilien aussieht. Ein schwuler Pflegevater berichtet von seinen Erfahrungen. Für Fragen der Gäste ist viel Zeit eingeplant. Veranstalter*in: Pfiff gGmbH – Hamburger Pflegelternschule; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG )

19:00 – 21:00 Uhr

Der Weg zum Kind Auch wenn es für Lesben zunehmend selbstverständlich wird, Kinder zu bekommen, ist der Weg zum eigenen Kind nicht einfach, und es stellen sich verschiedene medizinische und rechtliche Fragen. Schwerpunkt der Veranstaltung sind die Frage: „Wie werde ich schwanger?“ sowie die rechtlichen Aspekte von Samenspende, Elternschaft, Sorgerecht und ­Stief­kindadoption. Rechtsanwältin Gabriela Lünsmann aus der Hamburger Kanzlei Menschen und Rechte (menschenundrechte.de) erklärt die aktuelle Rechtslage. Helga Seyler, Frauenärztin im Familienplanungs­ zentrum (familienplanungszentrum.de) erläutert verschiedene Möglichkeiten und konkrete Schritte zur Schwangerschaft. Veranstalter*in: Familienplanungszentrum Hamburg; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr

St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-stpauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

DONNERSTAG, 2. AUGUST

für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI); Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Großer Saal

16:00 – 18:00 Uhr

Zugehörige – Unser Konzept für das Zusammenleben in der Zukunft Es gibt viele Lebensmodelle in unserer Gesellschaft, für die es aber keine gesetzlichen Privilegien oder Berücksichtigung gibt. Das wollen wir ändern, denn: Zugehörige sind Menschen, die nicht unbedingt miteinander verwandt sind, die sich selbstgewählt einander verbunden fühlen und füreinander Sorge tragen. Zugehörigkeit kann sowohl in einer Partnerschaft als auch in einer Gruppe stattfinden. Veranstalter*in: ver.di Regenbogen Hamburg – AK LSBTI; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

16:00 – 18:00 Uhr 15:00 – 23:00 Uhr Tipp!

Regenbogentag auf dem ­Hamburger DOM Auch in diesem Jahr wird der Hamburger DOM einen Aktionstag im Zeichen der Regenbogenflagge organisieren, der im Rahmen des populären Volksfestes ein Zeichen für Toleranz und sexuelle Vielfalt setzen wird. Dabei wird es auf dem Gelände den gesamten Tag über viele Aktionen und Rabatte geben. Highlights sind u.a. wieder die Parade um 19 Uhr über die DOM-Meile und die anschließende Aftershowparty auf der Sonderfläche! Mehr Infos auf Seite 48. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V., DOM Referat, AHOI Events; Ort: Hamburger DOM, Heiligengeistfeld, 20359 Hamburg

16:00 – 19:00 Uhr

Intergeschlechtlichkeit und Schule – Recht auf Selbst­ bestimmung umsetzen In Schulen wird davon ausgegangen, dass ausschließlich Mädchen und Jungen unterrichtet werden. Auch in Unterrichtsinhalten und -materialien kommen intergeschlechtliche Menschen nicht vor. Die diesjährige CSD-Schirmperson Lucie G. Veith wird darstellen, wie Intergeschlechtlichkeit in Schulen sichtbar gemacht werden kann und warum dieses notwendig ist. Außerdem werden schulische Fachkräfte, Schüler*innen sowie Eltern ihre Erfahrungen einbringen. Veranstalter*in: Ak Vielfalt, Landesinstitut

Queering Marx Bodo Niendel (queerpolitischer Referent DIE LINKE-Bundesfraktion) und Anna Rinne (Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft DIE LINKE. queer, Hamburg, stellen Verbindungsmöglichkeiten von queeren Ansätzen wie der Queer-Theory und Begrifflichkeiten aus dem Kapital von Karl Marx vor und zur Diskussion. Veranstalter*in: DIE LINKE Arbeits­ gemeinschaft, DIE LINKE.queer; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

18:30 – 20:00 Uhr

refugee sisters – digital und analog Queer Refugee Women ist 2018 mit neuem Namen an den Start gegangen. In einer Frauen-/Lesbenrunde berichten wir vom aktuellen Stand. Dann ist es an euch: Support digital und analog ist erwünscht. Wo und wie bringt ihr euch ein? Es gibt einen Treffpunk mit sprachlich sortiertem Programm. Digital geht es über www.refugee-sister.hamburg oder per Mail info@refugee-sisters.hamburg. Veranstalter*in: Lesbenverein Intervention e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 1 (3.OG)

19:00 – 21:00 Uhr Tipp!

„Der fremde Deutsche“: Lesung mit Umeswaran ­Arunagirinathan Umeswaran Arunagirinathan kam als


für Frauen

für alle Geschlechter

AGENDA

für Männer   Adresse Pride House: An der Alster 40

setzt sich auch kritisch mit den Lebensformen und der Kultur seines Herkunftslandes auseinander. Nicht zuletzt schildert er, wie er in Deutschland als Schwuler verspottet und beschimpft wurde. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Seminarraum 2 (3.OG)

links gucken. Jeden Tag posten wir Fotos auf unserer Facebook-Seite, ­unserem Instagram-Account und unserer Website. Ihr werdet dann auf eurem Bild verlinkt und für andere sichtbar, die eventuell auch an #ichgucklinks teilnehmen wollen. Veranstalter*in: Projekt #ich guck links; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 20:00 Uhr tamilischer Flüchtling nach Deutschland. In seiner Heimat Sri Lanka herrschte ein brutaler Bürgerkrieg, als seine Mutter ihn 1991 im Alter von zwölf Jahren alleine auf die Flucht schickte. Mit Hilfe von Schleppern führte ihn seine achtmonatige Odyssee über Asien und Afrika schließlich zu Verwandten nach Hamburg. Heute lebt er in St. Georg, aktuell unterbrochen durch seine Facharztausbildung zum Herzchirurgen im unterfränkischen Bad Neustadt. In seinem Buch „Der fremde Deutsche“ schildert er anschaulich seinen Weg und lotet auch die Möglichkeiten, Erwartungen und Probleme einer Integration aus. Er

Das Pink Channel – CSD Radio Live Das Pink-Channel-CSD-Radio sendet live aus dem Pride House mit Interviews und Berichten aktuell zum Hamburger CSD. Veranstalter*in: Pink Channel; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Eingangsfoyer

19:00 – 22:00 Uhr

#ichgucklinks Mit dem Projekt #ichgucklinks möchten wir Menschenfreunden die Möglichkeit geben, ein positives Zeichen zu setzen. Still, aber sichtbar. Mit einem Blick nach links. Wir machen Portraitbilder von Menschen, die nach

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19:30 – 21:30 Uhr Tipp! LGBT-Aktivismus in Russland – May the voice be with us! Seit acht Jahren findet zwischen den Partner*innenstädten Hamburg und St. Petersburg das Austauschprogramm Rainbow Exchange statt. Der LSVD Hamburg hat wieder Aktivist*innen zum CSD 2018 eingeladen. Drei Partner*innenorganisationen stellen sich vor: Side by Side LGBT Filmfestival, LGBT Organisation Coming Out und Trans*-Initiative T-Action. Das Publikum erfährt, was ihre Arbeit für die russische Community bedeutet und unter welchen Bedingungen Aktivismus möglich ist. Anschließend folge eine Diskussion.

Veranstalter*in: LSVD Hamburg, Side by Side, Coming Out, T-Action; Ort: Pride House, IFZ, Rostocker Straße 7, 20099 Hamburg, Großer Saal

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

22:00 Uhr

Ich fühl’ mich Disco Eigentlich ist Florian Herbst am glücklichsten, wenn Papa nicht zu Hause ist. Auch er kann mit seinem Sohn nicht so richtig viel anfangen, denn der hat zwei linke Hände, einen viel zu dicken Bauch und interessiert

Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Identität ist unzulässig. § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Wir beraten und vertreten Lesben, Schwule Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle bei der Testamentsgestaltung in allen Fragen der Lebenspartnerschaft bei Familiengründung und Adoption bei Diskriminierung am Arbeitsplatz als Geschädigte von Hass-Straftaten im Streit mit der Krankenversicherung über Patientenverfügungen über Vorsorgevollmachten

Kanzlei Menschen und Rechte

und in anderen Rechtsfragen

Rechtsanwältinnen und Rechtanwälte Lünsmann | Dr. Tondorf | Dr. Tolmein Kühnehöfe 20 | 22761 Hamburg Tel 040.6000 947 00 | Fax 040.6000 947 47 kanzlei@menschenundrechte.de www.menschenundrechte.de PRIDEMAGAZIN 2018

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AGENDA

sich weder für Sport noch für Mädchen. Als Mama von einer Sekunde auf die andere verschwindet, bleiben Vater und Sohn überfordert zurück und finden langsam zueinander. Die Tragikomödie von Multitalent Axel Ranisch ist mal humorvoll und absurd, mal traurig, mal fantastisch. Veranstalter*in: Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg; Ort: Rathausmarkt (Open air)

FREITAG, 3. AUGUST 15:00 – 24:00 Uhr

CSD-Straßenfest Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem unterhaltsamen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Auf der CSD-Bühne singt ESC-Gewinnerin Conchita Wurst um 20:30 Uhr, um 22:45 tritt Rapperin Sookee auf. Veranstalter*in: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Wir heißen alle Dykes* aus Hamburg, Deutschland, Europa und der Welt am CSD-Freitag herzlich willkommen. Wir erobern am um 18:30 Uhr die Hamburg-Pride-Bühne am Jungfernstieg und werden gegen 19:00 Uhr laut, bunt und sichtbar durch die Stadt ziehen. Wir bringen alle lesbitrans* Communities zusammen, um gemeinsam für mehr Sichtbarkeit von Lesben* zu demonstrieren. Der Dyke* March ist eine bunte Mischung aus Lesben*, Freund*innen und Allies* aller Orientierungen, Haarlängen, Altersgruppen, Nationalitäten und Befindlichkeiten und eine Plattform, Euch und Eure Interessen und politischen Forderungen zu präsentieren. Dyke* steht bei uns für „Lesbe/queere Frau*/frauenliebende Frau*/genderqueere Lesbe“, die stark und selbstbewusst ist. Wie so viele einst abwertend gemeinte Wörter hat das Wort im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Umdeutung ins Positive erfahren. Dyke* steht nicht für Ausgrenzung, Hass oder Diskriminierung. Wir sehen uns! Veranstalter*in: Lesbennetzwerk Hamburg; Ort: Treffpunkt: Bühne am Jungfernstieg

19:00 – 20:30 Uhr

Urlaubsbekanntschaften – ­Lesung des Hamburger Kulturbeutels

18:30 Uhr Tipp!

3. Hamburger Dyke* March

Zwei Ehepaare treffen sich nach ihrem Urlaub wieder, um ihre Erinnerungen auszutauschen. Leider kommt es anders als geplant, und es folgt ein wunderbarer, humorvoller Schlagabtausch.

Veranstalter*in: Der Kulturbeutel Hamburg e. V.; Ort: mhc e. V., Borgweg 8, 22303 Hamburg

19:00 Uhr Tipp!

Die Nacht der Verzauberten In diesem Jahr findet die Frauenparty „Die Nacht der Verzauberten“ wieder mal im Café Seeterrassen in Planten un Blomen statt. Die 2.000 qm große Lounge-Terrasse und der Galeriebalkon bieten einen hervorragenden Blick auf den Parksee. Es erwarten Euch ein reichhaltiges Getränkeangebot und ein großer Außengrill mit leckeren Speisen. Wie es sich für eine richtige Lesbenparty gehört, kann auf zwei Tanzflächen getanzt werden. Oben im Weißen Saal startet DJane Denise L‘ mit Ihrem feinem Mix aus Standard und Latein, Salsa & Tango Argentino; in der TangoBar heizt Euch DJane Angela mit Disco-Hits, Rock, Dance-Classics und Elektro-Pop ab 20 Uhr ein. Um 22 Uhr starten in unmittelbarer Nähe die berühmten Wasserlichtspiele, der perfekte Mix aus Wasser, Musik und Licht. AK 15 Euro, VVK 12 Euro unter frauen@­ hotel-hanseatin.de, .frauenhotel. de oder im Dragonerstall 11, 20355 Hamburg, sowie im mhc Café, Borgweg 8, 22303 Hamburg Veranstalter*in: Frauenhotel ­Hanseatin; Ort: Café Seeterrassen, Planten un ­Blomen, St. Petersburger Str. 22, 20355 ­Hamburg

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour

Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St. Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

24:00 Uhr Tipp! Electro Pride Auch in diesem Jahr steigt die Party in der Nacht der vor der CSD-Demonstration im Uebel&Gefährlich. Dieses Jahr bringen euch Solee (XXX), Stefan Biniak (Dusted Decks | Berlin), Julez Cordoba (Baalsaal | Hamburg) und Opener (XXX) mit ihren schönsten elektronischen Beats zum Tanzen. Veranstalter*in: AHOI Events; Ort: Uebel & Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

SAMSTAG, 4. AUGUST 11:00 – 24:00 Uhr

CSD-Straßenfest Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem unterhaltsamen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Auf der CSD-Bühne hält Hamburg Pride e. V. um 17 Uhr eine Kundgebung ab, um 18 Uhr findet die Schweigeminute in Gedenken

rot-grüner CSD-empfang im rathauS

© Bild: C. Schmidt

freitag, 27. auguSt 2018, 19.30 uhr

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mit annkathrin Kammeyer und farid müller talk u. a. mit gleichstellungssenatorin Katharina fegebank und Stefan mielchen (hamburg pride) und überraschungs-Show-acts aus Kanada und London anmeldung: farid.mueller@gruene-fraktion-hamburg.de oder info@spd-fraktion.hamburg.de

PRIDEMAGAZIN 2018


für Frauen

für alle Geschlechter

AGENDA

für Männer   Adresse Pride House: An der Alster 40

an die Opfer von HIV und Aids statt. ­Musikalische Highlights am Abend sind Norwood um 20:00 Uhr und Rhythm oft he 90s um 21:30 Uhr. Veranstalter*in: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

Ben Manson und Betty Ford auf die Ohren, die Orange Lounge beschert euch 80er, 90er und Schlager mit Rico Remix und Denny D. Der Mainfloor wird dieses Jahr von Frau Hoppe und Charlet Crackhouse bespielt, außer­dem erwartet euch ein weiteres Highlight: Prince Damien wird dort live für euch performen! Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie S3 ab Jungfernstieg; HVV-Tickets sind im Preis enthalten. Mehr Infos auf Seite 47. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V. und AHOI Events; Ort: Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn-Station Eidelstedt, 22525 Hamburg

12:00 – 15:30 Uhr

CSD-Demonstration „Freie Bahn für Genderwahn!“ Unter diesem Motto startet die diesjährige Demonstration wie gewohnt in der Langen Reihe und führt über die Ernst-Merck-Straße, den Glockengießerwall, die Steinstraße weiter zur Mönckebergstraße, wo wir für eine Kundgebung pausieren. Danach geht es weiter über die Lombardsbrücke zum Straßenfest am Jungfernstieg. Weitere Infos und den Streckenplan findet ihr auf den Seiten 34 und 38. Veranstalter*in: Hamburg Pride e. V.; Start: Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße, 20099 Hamburg

SONNTAG, 5. AUGUST

11:00 – 22:00 Uhr

CSD-Straßenfest 20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

23:00 Uhr Tipp! Pride Dance – Die große CSD-Abschlussparty Die offizielle Abschlussparty des HAMBURG PRIDE findet auch in diesem Jahr im Edelfettwerk auf drei Dancefloors, zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich mit Beach Club statt. Techno gibt es im Labor von

Am Jungfernstieg und Ballindamm mit vielen Ständen, einem internationalen Bühnenprogramm und diversen Musikinseln. Highlight auf der CSD-Bühne ist um 20:45 Uhr die Frauenband Betty. Veranstalter*in: Hamburg Pride e.V und AHOI Events; Ort: Jungfernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

20:00 – 22:00 Uhr

Queer durch St. Pauli – Die Stadtteiltour Gaybars und Travestie-Shows, Szene-Kultur und schwule Geschichte – auf diesem Stadtrundgang erlebt ihr St. Pauli von seiner queeren Seite. Die Queer-durch-St.-Pauli-Guides stellen euch ihr Viertel vor. Pro Person kostet die Tour 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich: info@queer-durch-st pauli.com oder unter 0176/30158992 Veranstalter*in: Queer durch St. Pauli; Ort: genauer Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Alles feiert. PRIDEMAGAZIN 2018

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VEREIN

AUF INS WENDLAND HAMBURG PRIDE E. V. ORGANISIERT WIEDER EINEN BUS ZUM KLEINSTEN CSD DEUTSCHLANDS Eine Woche vor dem offiziellen Start der Pride Week an Alster und Elbe sattelt Hamburg Pride e. V. wieder die Hühner zur Landpartie: Mit dem Bus geht es zum kleinsten CSD Deutschland ins Wendland. Ziel ist das Herrenhaus Salderatzen, von wo aus die dortige Regenbogendemo startet – über Feld, Wald und Wiesen, vorbei an winkenden Menschen und kleinen Dörfern. Hamburg Pride e. V. ist wie bereits im vergangenen Jahr wieder mit einem eigenen Truck(tor) am Start – ein Anhänger, auf dem wir auch in der Provinz Flage zeigen für Vielfalt und gleiche Rechte. Lust auf Landluft, Natur pur und Handtaschenweitwurf? Dann sei dabei und unterstütze die LSBTIQ+-Community im Wendland. Der Bus startet am 21. Juli um 10:00 Uhr an der Reisebushaltestelle in der Kirchenallee am Hauptbahnhof. Die Rückfahrt ist gegen 22:30 Uhr geplant. Die Teilnahme kostet 20 Euro pro Person – ein kleines Care-Paket für die Fahrt inklusive. Im Herrenhaus Salderatzen besteht die Möglichkeit, sich vor der Demo noch zu stärken (und danach natürlich auch). Los geht‘s dann um 14 Uhr, der Zug führt über die B 493 und die Dörfer Groß Gaddau und Klein Gaddau zurück nach Salderatzen, wo gegen 16 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant ist. Ein weiterer Höhepunkt ist der legendäre Handtaschenweiwurf am Nachmittag, außerdem sind Infostände und ein kleines Bühnenprogramm geplant, bevor um 20:30 Uhr im Herrenhaus der Comedian Malte Anders sein Programm „Rent A Gay“ präsentiert (Eintritt: 15 Euro). Anschließend beginnt die Abschlussparty mit DJ Wee im Herrenhaus.

So war‘s im vergangenen Jahr, und auch 2018 schickt Hamburg Pride e. V. wieder einen Bus zum CSD ins Wendland. Mit einem eigenen Anhänger geht es über Feld, Wald und Wiesen, um für queere Sichtbarkeit auch in der Provinz zu sorgen.

Wer Lust hat, den Tag im Wendland zu verbringen, sollte sich schnell per eMail anmelden – die Plätze sind begrenzt. Und damit der Bus tatsächlich voll wird und die Kosten gedeckt sind, ist die Anmeldung nur nach Überweisung des Teilnahmebetrages wirksam – die Bankverbindung gibt‘s dann von uns per eMail.

CSD IM WENDLAND 21. Juli, Abfahrt 10:00 Uhr (Rückfahrt ca. 22:30 Uhr) Reisebushaltestelle Kirchenallee Anmeldung erforderlich, bitte per eMail an dominik.maggi@hamburg-pride.de

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PRIDEMAGAZIN 2018

Fotos: Stefan Mielchen


ENERGY IMMER DIE BESTEN NEUEN HITS JUSTIN TIMBERLAKE KATY PERRY JUSTIN BIEBER


IMPRESSUM

Der Vorstand von Hamburg Pride e. V. (von links): Patrick Orth (Kooperationen), Matthias Laiß (Presse- und Öffentlich­ keitsarbeit), Nicole Schaening (Zweite ­Vorsitzende), André Bekefeld (Demon­ stration); Dominik Maggi (Vereinsleben), Stefan Mielchen (Erster Vorsitzender) und Meike Lockhorst (Finanzen).

WIR SAGEN DANKE! OB KAMPAGNE, PRIDE MAGAZIN, PRIDE WEEK, PRIDE HOUSE, STRASSENFEST, PARADE, ERÖFFNUNGSFEIER, ODER ABSCHLUSSPARTY: OHNE DAS ENGAGEMENT UND DIE UNTERSTÜTZUNG VIELER HELFENDER HÄNDE WÄRE DIE UMSETZUNG DES HAMBURG PRIDE NICHT MÖGLICH. UNSER DANK GILT ALLEN, DIE SICH HAUPTUND EHRENAMTLICH AN DEN VIELEN MOSAIKSTEINCHEN DIESER VERANSTALTUNG ZU SCHAFFEN MACHEN, UM DARAUS EINEN DER GROSSARTIGSTEN PRIDES DES LANDES ENTSTEHEN ZU LASSEN. STELLVERTRETEND SEIEN HIER EINIGE GENANNT.

RECHTLICHES HERAUSGEBER Hamburg Pride e. V. in Zusammenarbeit mit Ahoi Events GmbH, Ernst-Merck-Straße 12–14, 20099 Hamburg Telefon: 040 238058550 info@ahoi-events.de

Das Motto des diesjährigen HAMBURG PRIDE entstand gemeinsam mit unseren Mitgliedern sowie weiteren Vertreter*innen von Vereinen, Gruppen und Einrichtungen aus der Community. Besonderer Dank gilt hierbei Jonathan Briefs aus Köln, der uns zum zweiten Mal moderierend und ­motivierend durch die Mottofindung begleitet hat. // Gemeinsam mit dem Team der Agentur elbspot wurde daraus eine tolle Kampagne: Ramon Galinanes Gonzalez und Kian Pfitzner arbeiteten an der Umsetzung des Motivs und an der Versorgung während des Brainstormings mit exzellentem Port Gin. // Vielen Dank an Stefan Mielchen für die Chefredaktion und Christopher Schnoor-Karius für die Gestaltung des Pride Magazins sowie allen Autor*innen und Fotograf*innen für ihre Beiträge. // Wir danken Lucie G. Veith für die Übernahme der Schirmherrschaft; // Paul Schimweg hat den Vorstand fotografisch hervorragend ins Bild gesetzt. // Wulf Mey, Veit Kenner und Sandra Herzog für Herzblut, Beharrlichkeit, Kreativität und Engagement, das sie auch 2018 wieder in die Pride Night stecken; // Martin Beuschl für seine starken Arme beim Auf- und Abbau des Straßenfestes; // Carsten Schöpf, Jibben Großmann und Philipp Harms, die im Orga-Container des Straßenfestes den Überblick wahren; // Oliver Greve für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt „Hamburg zeigt Flagge“; // dem Team des IFZ/Schorsch sowie der Aidsseelsorge, in deren Haus wir 2018 erstmals zu Gast sind, um daraus ein Pride House werden zu lassen; // dem Hamburger DOM für die fabelhafte und engagierte Zusammenarbeit beim Regenbogentag; // Axel Strehlitz und Michael Schröder für die Inspiration und Hubert Neubacher von Barkassen Meyer für die Umsetzung von „Pride Ahoi“; // der Wall GmbH für die Sichtbarmachung unserer CSD-Kampagne in der gesamten Stadt; // allen Einzelpersonen, Gruppen, Mitgliedern, Vereinen und Gruppierungen, die mit ihren Ideen und ihrem Engagement dazu beitragen, dass die Pride Week so politisch, vielfältig und spannend ist, die bei der Demonstration Flagge und Gesicht zeigen und auch außerhalb des CSDs für eine tolle Präsenz des Hamburg Pride e. V. sorgen; // allen Sponsor*innenen, Medienpartner*innen und Anzeigenkund*innen für ihre tolle Unterstützung.

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PRIDEMAGAZIN 2018

Konzept & Redaktion Stefan Mielchen (V.i.S.d.P.) Artdirection & Layout Christopher Schnoor-Karius Projektkoordination & Anzeigen Ahoi Events GmbH Autor_innen Ramon Galinanes Gonzalez, Markus Hoppe, Matthias Laiß, Vanessa Lamm, Andreas Linzner, Meike Lockhorst, Dr. Gottfried Lorenz, Wilfriede Mager­ fleisch, Patrick Orth, Kian Pfitzner, Aileen Pinkert, Beate Proll, Nicole Schaening, Lucie G. Veith Druck Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG Auflage 28.000 Exemplare Vertrieb Cartel X Promotion GmbH & Co KG, Hamburg

Foto: Paul Schimweg – whitehall photographie


PROUD TO BE OUT

W I R O UTE N SE I T 1979

ES GIBT NOCH VIEL ZU ENTDECKEN. MIT DER AUSRÃœSTUNG VON GLOBETROTTER.

<< GLOBETROTTER: GERHOFSTRASSE 19 . 20354 HAMBURG . GLOBETROTTER.DE >>


Voll stolz. Voll frei. Voll Hamburg. Nichts liegt näher als die Haspa. Von St. Georg bis Bergedorf. Von Pauli bis Blankenese.


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