pride magazin 2011

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Das volle Programm der Pride Week // Mit Parade, StraSSenfest und Partys

Raus damit Familie, Freizeit, Job: Coming-out ist 端berall

Russen k端ssen Besuch aus St. Petersburg

Alles mitnehmen Von Electro Pride bis Freiluftkino

Das Heft zum CSD Hamburg



start

Zeig dich! Fotograf Chris Lambertsen war bei jedem CSD in Hamburg dabei. Seit den Anfängen 1980 ­dokumentiert er die Demos, über 10.000-mal hat er den Auslöser gedrückt. Einige seiner eindrucks­vollen Aufnahmen schmückten im letzten Jahr das pride magazin zum 30. Hamburger CSD. ­Inzwischen sind sie als Bildband erschienen („Schwul-Lesbische Sichtbarkeit“, Männerschwarm, 24 Euro). Eine Auswahl seiner schönsten CSD-Fotografien stellt Chris Anfang August in der ­Pop-Up Gallery im Schanzenviertel aus. Vernissage ist am 1. August um 19 Uhr. Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg, 1.–12.8., 14–20 Uhr, Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg

Foto: Chris Lambertsen

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inhalt

start 3 4 6

CSD-Impression Inhaltsverzeichnis Editorial

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Trau dich! Zeig dich! Out ist in: So entstand die CSDKampagne 2011.

grußwort 8

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz zum CSD 2011

kampagne 2011 10 Making-of: CSD-Kampagne „Trau dich! Zeig dich! Out ist in.“ 12 Christopher Street Day 2011: politische Forderungen

gesellschaft 16 18 20 22 24

Familie, Freizeit, Job: Coming-out ist überall Drei Jahrzehnte mit HIV: Ulli Würdemann Coming-out in der Politik: Bürgerschaftsabgeordnete diskutieren Homo-Hochburg Harburg: schwules Vorstadtleben zur Nazizeit Umfrage: Was verbindest du mit dem CSD?

jubiläum 26 28 29

Hand in Hand in Norddeutschland: 10 Jahre CSD-Nord-Kooperation Seit 15 Jahren segensreich: die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz 20 Jahre Wunderbar, 10 Jahre Kyti Voo

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Comingout geht überall: drei Beispiele aus Job, Freizeit und Familie.

musik // film // buch 30 31 32 33

Small Town Celebrities: CSD-Song 2011 Kim Petras: Konzertpremiere auf dem Straßenfest Lesbisch Schwule Filmtage: drei Filme zum CSD Erlesenes Hamburg: Tipps vom Buchladen Männerschwarm

csd-highlights 2011 34 35 35 36 38 40 42 43 44 46 48 50

CSD 2011: das Wichtigste auf einen Blick Pride House: Terminüberblick Stadtplan mit CSD-Route Pride Night: Eröffnungsgala und Opening-Party Pride Week 2011: Höhepunkte Partys zum Warmlaufen: FriendShip!, Nacht der Verzauberten, Electro Pride Pride House: Anlaufstelle der schwul-lesbischen Community CSD-Besuch: St. Petersburger Queer-Gruppe zu Gast in Hamburg CSD-Parade: Kleiderordnung und alle Fakten CSD-Straßenfest: drei Tage Feiern am Jungfernstieg CSD-Bühnenprogramm: von Anthology bis Zuckerklub 2.0 Pride Dance: CSD-Abschlussparty im Edelfettwerk

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GROSSE GALA UND FULMINANTE PARTY eröffnen die Pride Week 2011.

agenda 52 Veranstaltungskalender: alle Termine zum CSD 2011

unterhaltung 64 Psychotest: Wie viel Queer steckt in dir?

hamburg pride e.v. 65 Hamburg Pride e.V.: der Verein hinter dem CSD 66 Hamburg Pride sagt: Danke!

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Russland kommt raus: St. Petersburg schickt eine queere Delegation zum CSD nach Hamburg.

Fotos: Wolfgang Hildebrand, Dagmar Müller, www.pinkinc.de, Polina Korchagina



editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, nichts hindert Menschen mehr als Angst. Sie lenkt ab, verunsichert und begrenzt unsere Möglichkeiten. Manchmal führt sie auch zu schweren psychischen Erkrankungen. Die allermeisten Lesben, Schwulen, Bisexuellen und ­Transgender ­verbindet eine besondere Angst: die Angst vor dem Outing. Die Angst, ­danach nicht mehr gemocht zu werden. Gerade deshalb fällt es ­besonders schwer, gegenüber der Familie und den engsten Freunden mit der ­Wahrheit herauszurücken. Dazu kommt, dass es mit einem Outing nicht getan ist: Immer wieder ergeben sich Situationen, in denen man sich und sein Beziehungsleben erklären muss – in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis, bei der Arbeit und am Ausbildungsplatz, beim Sport und im Verein. Doch der Mut lohnt sich: Nach dem Coming-out lebt es sich leichter, selbstverständlicher, selbstbewusster. Denn es hilft nicht nur einem selbst. Auch Freunde, Kollegen und Familienmitglieder, die häufig genug schon etwas vermutet haben, können nach dem Coming-out ­lockerer mit der Situation umgehen. Deshalb ermuntern wir mit dem diesjährigen CSD alle, zu sich und ihrer Sexualität zu stehen: Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in. „In“ sind nicht nur all jene, die sich outen, sondern auch die vielen ­Helferinnen und Helfer, Unternehmen, Sponsoren und Medienpartner, die uns und unsere Forderungen unterstützen. Dank ihrer ehrenamtlichen und ­finanziellen Hilfe können wir auch in diesem Jahr den CSD in Hamburg feiern. Wir sind sehr froh, diese engagierten Menschen an unserer Seite zu haben. Vielen Dank!

Alle Termine und Veranstaltungen der Pride Week 2011 haben wir in diesem pride magazin zusammengestellt. Kurzweilige Unterhaltung beim Lesen und Informieren wünschen

Claudia Kiesel

Zweite Vorsitzende

Lars Peters

Erster Vorsitzender

Danke Danke

Wir freuen uns auf einen ereignisreichen und vielseitigen Christopher Street Day 2011 in Hamburg und wünschen allen MitstreiterInnen und ­BesucherInnen viel Spaß. Außerdem versprechen wir allen Heteros, die

am CSD teilnehmen, ihr Coming-out als nichtlesbisch bzw. nichtschwul ganz locker aufzunehmen. Schließlich gilt auch hier: Out ist in.

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Foto: Cynthia Schmidt



grußwort

GruSSwort des Schirmherrn und Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz. Seit über 30 Jahren treten Lesben und Schwule auf Hamburgs Straßen bunt und laut für ihre Rechte ein. Das ist bemerkenswert, weil die Frage der sexuellen Orientierung im Grundsatz etwas höchst Privates ist. Aber erst das öffentliche Aufstehen gegen Anfeindung und Benachteiligung hat dazu geführt, dass sich immer mehr getraut haben, gegen ihre Ausgrenzung zu protestieren und gemeinsam für ihre Rechte zu streiten. Hamburg ist seit jeher eine offene Stadt. Auch Deutschland ist in den vergangenen Jahren toleranter geworden. Alle selbstbewusste Fröhlichkeit darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es trotz der Erfolge der letzten Jahre noch einiges zu tun gibt. Die Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender kommt immer noch vor. Immer noch leiden Jugendliche unter homophobem Macho-Gehabe. Hamburg tritt für die vollständige gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung ein. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Debatte in der breiten Öffentlichkeit geführt wird. Denn es geht nicht um die, die ohnehin verstanden haben. Es geht um die, die nicht verstanden haben.

Olaf Scholz

Schirmherr des 31. Hamburger CSDs

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Foto: Senatskanzlei Hamburg



kampagne 2011 Hintere Reihe von rechts: Jan-Hendrik Munzert, Till Hurlin, Julia Peters und Ingo Bertram von Hamburg Pride; mittlere Reihe von rechts: Models Marcel, Anika, Katja, Jutta und Christoph; ganz vorne: Wolfgang Hildebrand

? e d n a h scba nde! Familien So soll das sein: die CSD-Kampagne 2011.

Papa feiert ganz frenetisch, Mama kämpft mit den Freudentränen. Und Oma? Die mutiert zur Szene-Gabi. Out ist schließlich in – vor allem dann, wenn sich der eigene Nachwuchs zum gleichen Geschlecht bekennt. Eine solch heile Familienwelt gibt es in diesem Jahr in der Werbekam­ pagne zum CSD Hamburg zu bestaunen. Das Motiv steht dabei stellvertretend für die vielen verschiedenen Situationen, in denen sich Menschen heute outen. Verantwortlich für die neue Kampagne sind die Hamburger Werbespezialisten Till Hurlin und Jan-Hendrik Munzert. „Für viele ist es eine besonders große Hürde, sich vor den eigenen Angehörigen zu outen“, so Hurlin. „Meist ist die Angst vor der Reaktion allerdings schlimmer als die Reaktion selbst.“ Munzert ergänzt: „Wir haben uns deshalb dazu entschieden, für die Kampagne das Comingout vor der Familie neu interpretiert in Szene zu setzen. So wollen wir all denjenigen Mut machen, denen ein Outing noch bevorsteht – egal ob zu Hause oder anderswo.“ Die CSD-Kampagne wurde zum Stadtfest St. Georg am 28. und 29. Mai 2011 offiziell gestartet und ist seitdem unter anderem auf Anzeigen und Edgar-Cards zu sehen. Zusätzlich stellte JCDecaux als exklusiver Sponsor für Außenwerbung kostenfreie City-Light-Poster zur Verfügung – ein feiner Zug! Schön spießig: die Bar 3-Zimmer-Wohnung war Foto-Location

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Ingo Bertram

Fotos: Jan-Hendrik Munzert, Wolfgang Hildebrand


motto 2011

Hochzufrieden: Till Hurlin und Julia Peters

DANKE! Hamburg Pride bedankt sich f端r die ehrenamtliche Unterst端tzung bei: Jan-Hendrik Munzert und Till Hurlin (Idee, Strategie und Umsetzung), Wolfgang Hildebrand (Foto), Julia Peters & F.B.I. (Haare/Make-up), Anika Spahr und Marcel Tietze (Nachwuchsmodels).

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forderungen

Wir ford AUch wenn es im fröhlichen Trubel manchmal untergeht: Der CSD ist eine politische Demonstration. Für diese sieben Forderungen gehen die Menschen am 6. August auf die StraSSe.

2. Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sowie gleichberechtigter Zugang zur ReproduktionsDie sogenannte Homo-Ehe ist noch immer eine Ehe zweiter Klasse. medizin 1. Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare

Durch das Ehegattensplitting haben heterosexuelle Ehepaare gegenüber eingetragenen Lebenspartnern des gleichen Geschlechts erhebliche steuerliche Vorteile. Diese müssen entweder für alle Paare gelten – oder sie werden für alle abgeschafft.

Gleiche Pflichten haben Lebenspartner bereits – dazu müssen gleiche Rechte kommen! Bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer gelten zwar für Lebenspartner die gleichen Freibeträge, hinsichtlich der Steuersätze auf steuerpflichtiges Vermögen werden sie jedoch weiterhin wie Fremde behandelt. Gleiche Pflichten haben Lebenspartner bereits – dazu müssen gleiche Rechte kommen! Die Benachteiligung der eingetragenen Lebenspartnerschaft kann ohne aufwendige Nachbesserungen durch eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare behoben werden. Diesen Weg sind bereits viele ­L änder gegangen – darunter Südafrika, Norwegen, Schweden und ­Spanien. Deutschland sollte sich endlich einreihen. Wir fordern den Hamburger Senat auf, sich im Bundesrat für die endgültige Beseitigung der Benachteiligung lesbischer und schwuler Paare zu engagieren.

„Niemand darf wegen (...) seiner sexuellen Identität (…) benachteiligt oder bevorzugt werden.”

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Nach geltendem deutschen Recht dürfen nur Ehepaare und in ­seltenen Fällen einzelne Personen Kinder adoptieren. Für eingetragene ­L ebenspartner ist nach wie vor lediglich die Stiefkindadoption zulässig. Das muss geändert werden, denn Lesben und Schwule sind ebenso gute Eltern wie Heterosexuelle. In zwölf Ländern weltweit ist die Adoption durch ­gleichgeschlechtliche Paare erlaubt; in vier weiteren Staaten, einschließlich den USA mit ­einigen Bundesstaaten, dürfen Lesben und Schwule Kinder adoptieren. Wir fordern alle Parteien auf, die deutschen Gesetze endlich an das 21. Jahrhundert anzupassen. Wir ­fordern den Hamburger Senat auf, in dieser Sache nicht locker zu lassen.

3. Ergänzung des Grundgesetz-Artikels 3 um das Merkmal „sexuelle Identität“ Nur durch diese Ergänzung kann eine volle rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen erreicht werden. Der erweiterte Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes muss in Zukunft klarstellen: „Niemand darf wegen (...) seiner sexuellen Identität (...) ­b enachteiligt oder bevorzugt werden.“ Die Erweiterung ist zwingend notwendig, damit Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle in der Rechtsprechung und Gesetzgebung nicht mehr als Bürger zweiter Klasse behandelt werden können. Der Staat


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ern muss hier seiner Pflicht nachkommen und sexuelle Minderheiten schützen.

Schwule und lesbische Jugendliche brauchen in Hamburg Anlaufstellen für ihre Probleme; die bestehenden Angebote müssen stärker gefördert werden. Ein entsprechender Antrag der Bundesländer Hamburg, Bremen und Berlin wurde 2009 im Bundesrat abgelehnt. Wir ermutigen den neu gewählten SPD-Senat, sich weiterhin für diese Forderung starkzumachen.

4. Engagement des Hamburger Senats in Sachen ­Aufklärung und HIV-Prävention Auch in Hamburg gibt es in den Bereichen Aufklärung und HIV-­ Prävention noch Schwachstellen, die der neu gewählte Senat keinesfalls vernachlässigen darf. Bei der Umsetzung des geplanten schwulen ­Jugendzentrums bewegte sich bisher gar nichts. Wir befürchten, dass das Projekt aufgrund von Budgetkürzungen nicht umgesetzt wird. Schwule und lesbische Jugendliche brauchen in Hamburg Anlaufstellen für ihre Probleme, die bestehenden Angebote müssen stärker gefördert werden. Hamburg Pride fordert den neu gewählten Senat auf, dieses Projekt nicht aus den Augen zu verlieren. Zudem verlangen wir, dass der ­b ereits 2007 beschlossene Maßnahmenkatalog zur Aufklärung an Schulen ­endlich konsequent und transparent umgesetzt wird.

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forderungen

Diese Aufklärungsarbeit in Bezug auf queere Lebensweisen ist gerade deshalb so wichtig, um der auf den Schulhöfen um sich greifenden Homophobie Einhalt zu gebieten. Wenn dort antihomosexuelle Äußerungen nicht bewusst bekämpft werden, besteht die Gefahr, dass die Ablehnung von schwul-lesbischen Lebensweisen in den Alltag übergreift und sich dort in gewalttätigen Handlungen manifestiert. Politik und Schulen sind aufgefordert, der Hasskriminalität durch Aufklärung entgegenzuwirken.

5. Reform des Transsexuellengesetzes Das deutsche Transsexuellengesetz (TSG) besteht bereits seit 1980 und wurde seitdem nur minimal reformiert. Auch die EU-Kommission hat bereits kritisiert, dass das TSG transsexuelle Menschen zur Sterilisation zwingt, um eine Personenstandsänderung zu erreichen. Dies ist ein klarer Verstoß gegen die von der EU geforderte körperliche Unversehrtheit einer Person.

Kein Mensch darf zu einer Sterilisation oder zu geschlechtsangleichenden Operationen gezwungen werden! Hamburg Pride schließt sich in Bezug auf das TSG dem Forderungskatalog des LSVDs an und fordert eine deutliche Erleichterung der ­Zugangsvoraussetzungen sowohl bei der Vornamensänderung als auch bei der personenstandsrechtlichen Änderung der Geschlechtszu­ gehörigkeit. Insbesondere soll die Änderung der Geschlechtszugehörigkeit vollständig vom Zwang zu operativen Eingriffen entkoppelt werden.

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Kein Mensch darf zu einer Sterilisation und geschlechtsangleichenden Operationen gezwungen werden!

6. Entschädigung der nach 1945 in Deutschland ­wegen homosexueller Handlungen Verurteilten In der Zeit von 1945 bis 1969 gab es in der Bundesrepublik Deutschland ca. 50.000 Verurteilungen wegen „widernatürlicher Unzucht“ zwischen Männern nach § 175 StGB. Bis zur endgültigen Abschaffung dieser 1969 entschärften Strafnorm im Jahr 1994 kamen etwa 3.500 weitere Verurteilungen hinzu. Auch in der DDR galten lange Zeit ähnliche Regelungen. Erst im Jahr 1989 wurde dort die Ungleichbehandlung von schwulen Männern endgültig abgeschafft. Dass diese Praxis gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen hat, ist heute unstreitig.

Die Opfer aus der NS-Zeit haben bereits ­Entschädigungen erhalten. Wir fordern dies auch für die nach 1945 Verurteilten. Der Deutsche Bundestag hat bereits ausdrücklich bekundet, dass durch die nach 1945 weiter bestehende Strafdrohung homosexuelle Bürger in ihrer Menschenwürde verletzt wurden. Konsequenzen wurden ­daraus aber bisher nicht gezogen. Die Opfer aus der NS-Zeit haben bereits ­Entschädigungen erhalten. Wir fordern dies auch für die nach 1945 ­Verurteilten.

Foto: Marvin Breddin


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7. Einhaltung der Menschenrechte für Homo-, ­Bi-, Trans- und Intersexuelle weltweit Im Januar 2009 forderte das Europäische Parlament alle EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, homosexuelle Partnerschaften offiziell anzuerkennen. Trotz der klaren Haltung in Straßburg und Brüssel bleibt die Lage für sexuelle Minderheiten in Europa besorgniserregend. In vielen osteuropäischen Ländern stellt es schon ein ­P roblem dar, überhaupt eine schwullesbische Demonstration genehmigt zu ­b ekommen. Wenn dies mit gerichtlicher Hilfe gelingt, müssen die Organisatoren mit Morddrohungen, Gegendemonstrationen und riesigen Polizeiauf­ geboten rechnen. Trotz des großen Drucks hat im vergangenen Herbst in ­St. ­Petersburg das erste schwul-lesbische Community-Zentrum ­Russlands eröffnet. Hamburg Pride begrüßt dieses Engagement und heißt die ­Delegation aus St. Petersburg beim diesjährigen CSD in ­Hamburg ­herzlich willkommen (siehe Seite 43). Staatliche Diskriminierung und Einschränkung der Menschenrechte von Schwulen und Lesben gibt es aber auch in Ländern der ­Europäischen Union (EU). Wir fordern daher die Europäische Kommission, die ­Bundesregierung und den Hamburger Senat eindringlich auf, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Einhaltung der Menschenrechte in ganz Europa zu bestehen. Gleiches gilt auch über die Grenzen Europas hinaus. Nur internationaler Druck hat in den vergangenen Jahren homofeindliche Gesetzesinitiativen aufgehalten. Im Umgang mit Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht – manchmal sogar unter Todesstrafe – muss Deutschland eine klare Position beziehen!

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gesellschaft

Raus damit! Coming-out geht überall: drei Beispiele aus Job, Freizeit und Familie.

Maik: Coming-out auf der Wache Mit dem Coming-out im Beruf hat sich Maik (30) Zeit gelassen. Verständlich. Die Autobahnpolizei gilt als Männerverein. Das ist nicht nur in Bremen so, wo der Kommissar seit 1999 seinen Dienst versieht. „In meinen ersten Jahren habe ich fast nichts Privates preisgegeben“, erzählt der gebürtige Oldenburger. Ausflüge mit Kollegen zum Grünkohlessen hat er abgeschlagen, sein Freund hieß geschlechtsneutral „die bessere Hälfte“oder „die Regierung“. Auf Dauer aber konnte Maik diese strikte Trennung nicht durchhalten. „Auf Streife verbringe ich zum Teil zwölf

Tony

Stunden am Stück mit meinen Kollegen. Wenn man dabei allen privaten Fragen ausweichen will, ist man mit dem Kopf nicht bei der Sache.“ Mit der Berufserfahrung wuchs auch Maiks Selbstbewusstsein. „Wenn du einen gewissen Stand hast, ist es einfacher, mit sowas um die Kurve zu kommen.“ Die Erkenntnis: „Niemand reißt dir den Kopf ab!“ Geholfen habe ihm auch „ein ganzes Pfund Selbstironie. Dann wissen die Kollegen, dass Schwulsein keine bierernste Sache ist“. Maiks Fazit zu seinem Coming-out unter Kollegen: „Es hat sich gelohnt. Ich kann es nur empfehlen.“

Alex & Alexa

Tony: Fußball ist alles

Alex und Alexa: Ich erkläre meine Familie

Coming-out per Videolink? So geht das im 21. Jahrhundert! Tony hat jedenfalls keine Probleme bekommen. Und das obwohl viele Fußballer vom Kreisligaklub SIG Elmenhorst erst über einen ARD-Beitrag erfahren haben, dass ihr Teamkollege schwul ist. „Erstmal ist gar nichts passiert, aber dann kamen nur positive Reaktionen“, erzählt Tony. 2010 machten dann zwei Sportstudenten Tony in einem Film zum Paradebeispiel für ein gutes Coming-out im Fußball (http://vimeo.com/16614782).

Die neuen Nachbarn verhalten sich vorbildlich. „Sie haben uns sogar mit einem Fest begrüßt“, schwärmt Alex (40), die gerade mit ihrer Frau Alexa (43) und ihrem Sohn Lennart (1) in ein Häuschen nach Niendorf gezogen ist. Zwei Frauen und ein Baby? „Alle gehen völlig normal damit um“, erzählt Alex. „Das ist ein Geschenk. Aber natürlich fragen viele nach: Wie habt ihr das gemacht?“ Dann gibt die Familie gern Auskunft: Alex ist Lennarts leibliche Mutter, Alexa die Co-Mutter. Sie hat Lennart adoptiert. Vater Roman ist ein schwuler Freund der beiden.

„Ich mache das nicht, weil ich kamerageil bin“, versichert Tony. „Ich will zeigen, dass auch Schwule Fußball spielen und ihre Leistungen bringen können.“ Vor zehn Jahren kam der heute 26-Jährige mit seiner Familie aus Westsibirien nach Deutschland. Der Fußball hat Tony geholfen, heimisch zu werden. Im Verein war der ehemalige Schüler eines Sportinternats hochwillkommen. „Fußball ist alles für mich!“ Deshalb spielt Tony auch bei Startschuss, Hamburgs schwul-lesbischem Sportverein. Der wichtige Unterschied: „Da ist man mal unter sich.“

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„Wenn wir dann sagen, dass Lennart drei Eltern hat, kann man raushören: Sie sind erleichtert, dass es einen Vater gibt.“ Und der kümmert sich sehr um seinen Sohn. Zwei Tage in der Woche sind feste „Papi-Tage“. „Das Gute ist: Wir sind alle drei gut befreundet“, berichtet Alex. „Das macht die gemeinsame Familie leichter.“ Alex' Tipp fürs Coming-out: „Je normaler du damit umgehst, desto klarer ist es allen in deiner Umgebung, dass das nun mal so ist.“ Protokolle: Philip Eicker Fotos: Stephanie Paepke, Dagmar Müller (Alex und Alexa)


gesellchaft

““

Anfangs dachte ich,

Schwulsein ist reine Privatsache. Das ist Quatsch. HAMBURG

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gesellschaft

wie Krieg Ein Gefühl

Ulli Würdemann ist seit 1986 positiv. Beinahe wäre er an AIDS gestorben. Heute ist er topfit und plant seinen Lebensabend in Hamburg. 1981 erscheinen die ersten Meldungen über eine seltsame Immunschwächekrankheit bei schwulen Männern. Ein Jahr später hat sie einen Namen: Aids. Ulli Würdemann (52) hat sie in allen Facetten miterlebt. Ulli, wann hast du zum ersten Mal von Aids gehört? Das war 1982 oder 1983, eine kleine Zeitungsmeldung. Meine Reaktion war damals: Da sterben in Amerika ein paar Schwule an Krebs – was hat das mit mir zu tun? Irgendwann kam dann die Bezeichnung Schwulenkrebs auf. Schon kurze Zeit später war es ein Gefühl beinahe „wie Krieg“ – fast jede Woche starben Freunde, Lover, Weggefährten. 1986 bist du positiv getestet worden. Wie hast du reagiert? Nach ersten Erfahrungen mit der AIDS-Hilfe und Selbsthilfegruppen habe ich es für mich beiseite gestellt. Ich wusste: Ich hab’s. Man konn­te eh nichts machen. Ich habe nur alle zwei Jahre meine Blutwerte checken lassen, das war’s. Damals habe ich Karriere gemacht, mich um mein Fortkommen gekümmert. Für viele Positive heute ist das genauso: Verdrängung kann zu bestimmten Zeiten auch okay sein. 1995 lagst du wochenlang im Krankenhaus ... ... wegen mehrerer Lungenentzündungen und einer Antibiotika-Al­­ler­gie, die zu einem lebensbedrohlichen Lyell-Syndrom geführt hatte. Mein Immunsystem war völlig kaputt. Es war wirklich knapp bei mir. Es gab keine HIV-Medikamente mehr, die bei mir wirkten. Im Frühjahr 1996 kam dann mein Arzt zu mir und sagte: Ich kann leider nichts mehr für dich tun. Ich spritz dich mit Cortison für zwei Wochen fit. Sieh zu, dass du mit deinem Mann nochmal einen schönen Urlaub machst. Hast du seinen Rat befolgt? Ja, wir haben eine Kreuzfahrt im Mittelmeer gemacht, waren danach noch eine Woche in der Türkei – in einem Hotel direkt am Strand.

Wie ging es weiter? Nach unserer Rückkehr, habe ich die Klinik gewechselt und bin zu einem tollen Arzt gekommen. Der hat sich dahintergeklemmt. Zuvor hatte ich selbst schon rausgefunden, dass in den USA gerade ein neues Medikament erprobt wurde: Crixivan, einer der ersten Proteasehemmer. Wie bist du an das Mittel rangekommen? Mein Arzt hat es mir als Import besorgt, sobald es in USA zugelassen war. Meine private Krankenkasse wollte das anfangs nicht zahlen – die haben die Kosten erst übernommen, nachdem Tex Weber vom Projekt Information, dem es ebenso ging, und ich beim Vorstand der Versicherung Druck gemacht haben. Hat Crixivan geholfen? Ja, schon nach drei Wochen hat sich mein Befinden verbessert, und nach einiger Zeit zogen auch meine Blutwerte nach. Aber das Mittel hätte keinen Tag später kommen dürfen. Wie wichtig ist ein offener Umgang mit HIV? In dieser Frage habe ich alles durch: Vom Verdrängen über Leugnen bis hin zu ganz offensiv damit umgehen. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit für mich. Auf Versteckspiele habe ich keine Lust mehr. Hast du inzwischen Routine in Sachen Coming-out? Mir hat es damals sicher geholfen, dass ich zuvor schon mein schwules Coming-out hatte. Ich wusste ungefähr, wem ich es erzähle und wie ich es erzähle, dass ich positiv bin – bei Freunden, Lovern und am Arbeitsplatz. Aber die Angst vor den Reaktionen kommt immer wieder mal. Ich glaube nicht, dass man da eine Routine entwickeln kann. Interview: Philip Eicker Auf seiner Website bloggt Ulli über sein Leben mit HIV: www.ondamaris.de

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Foto: leauné/Jan-Hendrik Munzert



gesellschaft

Outen

In der neu gew辰hlten B端rgerschaft sitzen so viele offen schwule Abgeordnete wie nie zuvor. Drei von ihnen diskutieren 端ber das Coming-out in der Politik.

und outen lassen

Farid M端ller (49, GAL), Roland Heintze (38, CDU) 20

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Fotos: Stephanie Paepke


gesellschaft Robert, du hast im letzten Wahlkampf gesagt, „profilneurotische Berufsschwule“ gebe es in deiner Partei, der FDP, nicht. Hast du an Farid Müller gedacht?

sein würde ich nicht aufführen. Bei Heteros steht ja auch nicht im Lebenslauf, dass sie hetero sind.

Robert: Nein, ich hatte keine bestimmten Person vor Augen. Der Spruch kam auch gar nicht gut an. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich mich unglücklich ausgedrückt habe. Das sollte kein Vorwurf sein an die, die vor 30 Jahren auf die Straße gegangen sind und den Kopf hingehalten haben. Im Grunde genieße ich ja die Gnade des Spätgeborenen, weil ich mich nicht mehr so sehr mit meinem Schwulsein auseinandersetzen muss.

Farid: Aber warum musst du dich denn outen? Weil alle Welt davon ausgeht, dass du hetero bist – sonst käme doch niemand auf die Idee, das sagen zu müssen. Wenn in der Einladung an mich steht: Nimm doch deine Freundin oder deine Frau mit, dann muss ich reagieren. Entweder ich lasse es im Raum stehen, oder ich stelle es klar – das ist der Akt des Coming-outs. Heteros müssen das nicht tun. Bei ihnen geht ja niemand davon aus, dass sie lesbisch oder schwul seien. Das ist das Besondere an uns, dass wir uns gelegentlich erklären müssen.

Roland, wenn in einer Einladung an dich steht: „Auch Ihre Frau ist herzlich eingeladen“ – nimmst du dann einfach deinen Freund mit?

Robert: Meine sexuelle Orientierung spielt doch keine Rolle, wenn ich mich zum Haushalt äußere. Da halte ich es für entbehrlich, explizit darauf hinzuweisen. Ich will es nicht als Besonderheit rausstellen. Es soll doch Normalität sein.

Roland: Da gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn die Einladung protokollarischer Natur ist, zum Beispiel von einer Generalkonsulin, lasse ich mein Büro nachfragen, ob damit auch mein Partner gemeint ist. So kann man das lösen, ohne dass es für die andere Seite kompromittierend ist. In allen anderen Fällen verschwende ich daran keinen Gedanken. Je-

War es bei dir tatsächlich normal? Gab es nie einen Punkt in deinem Leben, wo du dein Schwulsein verschwiegen hast? Robert: Mein Coming-out ist noch gar nicht so lange her. Ich komme ja­ aus Wittenberge. In einer Kleinstadt in der ostdeutschen Provinz ist die

Das Coming-out sollte man gut

planen. Denn hinterher kann man’s nicht mehr zurückholen.

der, der es wissen will, weiß es ja schon. Jeder kann googeln. Davon abgesehen muss ich nicht in jedem Gespräch meinen Beziehungsstatus klären. Farid, das Motto des diesjährigen CSDs endet mit der Feststellung: „Out ist in.“ Stimmt das? Nutzt einem Politiker das Coming-out sogar? Farid: Nein. Ich weiß von vielen Kollegen, auch aus Bezirksversamm­ lungen, dass sie gerade bei Wahl­­kämp­­fen immer darüber nachdenken, wie sie damit umgehen sollen. Auch wenn ich es als Grüner bei unseren Wählern da leichter habe, ­b ehaupte ich: Man muss keine Angst haben, sich zu outen. Wenn die Wähler Gelegenheit haben, sich den Kandidaten genauer anzugucken, dann finden sie auch das Schwulsein völlig okay. Gehört die Feststellung „offen schwul“ auf die Website eines Politikers? Roland: Das muss jeder für sich entscheiden. Man sollte nur nicht lügen. Ein Heterobeispiel: Olaf Scholz stellt seine Frau auch nicht als First Lady nach außen. Das ist zu respektieren. Unakzeptabel ist dagegen, wenn jemand ein Lebensumfeld konstruiert, das schlicht nicht stimmt. Das macht man nicht. Gibt es solche verlogenen Lebensläufe überhaupt noch? Roland: Aber natürlich. Bei Bundestagsabgeordneten genauso wie bei Profifußballern. Robert: Bei mir ist als Familienstand „ledig“ angegeben. Mein Schwul-

­ emengelage eine ganz andere als G in Hamburg. Hast du dich damals bewusst gegen ein Coming-out entschieden? Robert: Ich bin da gar nicht auf die Idee gekommen, mich zu outen! Genau wie ich dort nicht auf die Idee gekommen wäre, in die FDP einzutreten. In der ostdeutschen Pro­v inz ist es schon merkwürdig, ­überhaupt einer Partei beizutreten. Farid: Eine alte Erkenntnis der Bürgerrechtsbewegung lautet ja: Akzeptanz in der Gesellschaft erreicht Robert Bläsing (28, FDP) man nur, wenn man sichtbar ist. Wenn keine Lesben und Schwulen sichtbar sind, dann weiß ein Hetero auch nicht, wen oder was er akzeptieren soll. Das ist ja die Funktion des Christopher Street Days: An einem Tag im Jahr kann jeder sehen: Die Schwulen laufen gar nicht alle im Fummel rum. Habt ihr noch eine goldene Regel, wie das Coming-out gelingt? Farid: Auf keinen fall naiv rangehen. Das Coming-out sollte man gut planen. Denn hinterher kann man’s nicht mehr zurückholen. Robert: Ja, man sollte es gut vorbereiten, damit es nicht traumatisch wird. Man weiß nie, welche Eigendynamik es entwickelt. Roland: Manchmal kann es helfen, sich outen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass man von Anfang an jemanden auf seiner Seite hat. Der kann es in einem ganz normalen Kontext beiläufig erzählen. Dann bekommt das Outing nicht gleich so ein Gewicht, anders als wenn ich mich selbst coram publico hinstelle und es allen verkünde, die es bis dahin nicht wussten. Interview: Philip Eicker HAMBURG

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gesellschaft

Homo-Hochburg

Harburg Gottfried Lorenz und Ulf Bollmann fahnden nach den Spuren schwuler Geschichte im Harburg der 30er Jahre.

Die Dominanz von Alt-Hamburg im 1937 geschaffenen Groß-Hamburg ist bekannt – sie gab es auch in der homosexuellen Subkultur. Über das schwule Leben in den ehemals selbstständigen Großstädten Altona, Wandsbek und Harburg ist wenig bekannt. Selbstverständlich lebten auch dort Schwule, doch wenn sie Gleichgesinnte treffen wollten, fuhren die meisten in die Hamburger Neustadt, nach St. Pauli oder St. Georg. Dennoch ist selbst für die Nazizeit eine schwule Szene in der Stadt Harburg-Wilhelmsburg nachweisbar. Aber wie erfährt man etwas über sie? Stadtführer, die auf Treffpunkte aufmerksam gemacht hätten, oder Zeitungsanzeigen einschlägiger Lokale gibt es keine. Die wichtigste Quelle für das schwule Leben während des Nationalsozialismus sind die Strafakten von Harburgern, die nach Paragraf 175 StGB verurteilt wurden. Dort steht all das, was die Kriminalbeamten während der Vernehmungen für notierenswert hielten. Allerdings sind die Akten mit Vorsicht zu lesen, weil nicht deutlich wird, welcher Druck bei der Vernehmung auf die Beschuldigten ausgeübt wurde. Als Harburger Lokale, in denen Schwule verkehrten, werden insbesondere der „Anker“ in der Neuen Straße und das „Rotter“ am Moordamm (heute: Großmoordamm), aber auch das „Gilde-Eck“ in der Winsener und das „Café Korso“ in der Bremer Straße genannt. Zu erwähnen ist überdies die große Gaststätte „Büsing“ an der Heimfelder Straße. Dort Tanzen im Fummel: Mit dem Zentrumshaus hatte Harburg auch unter den Nazis lange Zeit einen schwulen Klub fanden die in Harburg beliebten Maskenbälle statt, auf denen auch schwule Männer im Fummel miteinander tanzten. Zwischen 1935 und 1938 erschütterten mehrere schwule Skandale Harburg, an denen nahezu 100 Schüler und Lehrlinge beteiligt waren. Im Mittelpunkt des wohl größten stand der Volksschullehrer Karl Schlotfeldt. Besonderes Gewicht bekam der Fall, da der Verurteilte Oberjungzugführer der Hitlerjugend war. Schlotfeldts Sexualpartner waren Jungen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. Die meisten der Fälle könn­ ten auch heute zu Ermittlungen führen. Allerdings hielt die Polizei fest: Keiner der Beteiligten sei zu sexuellen Handlungen gezwungen worden.

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Charismatischer Mittelpunkt eines Sexskandals: Karl Schlotfeldt posiert 1935 mit Hitlerjungen auf seinem Motorrad.

Vortrag „Sündenbabel Harburg?“ Von:

Gottfried Lorenz

Am:

4.8., 19:30 Uhr

Wo: Museum Elbinsel Wilhelmsburg „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“ www.hamburg-auf-anderen-wegen.de/stolpersteine

Fotos: Staatsarchiv Hamburg/Bestand 213-11/Signatur 9285/38


gesellschaft

Schlotfeldt bewegte sich in einem Graubereich aus Kumpelei und ­sexuellem Missbrauch. In den Vernehmungen gaben die Jungen an, „bei der HJ“ zu wichsen. „Da fand man nichts bei“ – erst recht nicht, da Schlotfeldt im Gegenzug Zigarettenbilder und Kinokarten verschenkte. Schlotfeldt muss ein charismatischer Mann gewesen sein, der überdies ein Motorrad mit Beiwagen fuhr. In dem wollten viele Jungen mitgenommen werden. Doch schwulen Sex gab es in Hamburgs Süden auch ohne Freifahrten. Eine Harburger Spezialität Mitte der 30er Jahre war ein privater Klub im obersten Geschoss des Zentrumshauses. Dort trafen sich donnerstags junge Männer, tanzten, tranken und hatten Sex. Obwohl nicht wenige Harburger über die Existenz dieses Treffpunkts Be­ scheid wussten, wurde er nicht denunziert, sondern von Polizeibeamten ermittelt, die regelmäßig donnerstags um das Zentrumshaus herum Pfeifzeichen vernommen hatten. Bei der Beobachtung des Gebäudes sahen die Beamten, wie junge Männer nach einem Pfeifsignal das Gebäude betreten durften. Kurios ist, dass die Harburger Polizisten die jungen Arbeiter, Handwerker und Lehrlinge als Strichjungen bezeichneten – denn diese seien fortwährend um das Haus gestrichen. Gottfried Lorenz/Ulf Bollmann Beschlagnahmtes Privatfoto: Karl Schlotfeldt (2. v. re.) mit seinen Freunden

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umfrage

Was verbindest DU mit dem CSD? Tausende Homos in Norddeutschland fiebern dem 6. August ­entgegen: CSD! Aber was wissen die Leute auf der StraSSe vom ­Christopher Street Day?

Cora (24), studiert Soziale Arbeit Bunte Leute, gute Stimmung und ganz viel Spaß. Es gibt fast keine Regeln, jeder lebt sich aus. Und alle sind eine Gemeinschaft – egal ob schwul, lesbisch, bi oder hetero.

Thomas (37), IT-Berater Party und ausgelassene Stimmung. Die Lange Reihe ist dann voll. Aber was Christopher Street bedeutet, weiß ich nicht.

Wicky (46), Hutverkäuferin Party, lustige, fröhliche Menschen, die überwiegend schwul sind und viel Spaß haben. Ich bin erst seit Kurzem in Hamburg und freue mich sehr auf meinen ersten CSD hier.

Henning (22), Einzelhandelskaufmann Sehr viel Arbeit! Am CSD stehe ich meistens im Laden. Bei Bruno’s ist das der verkaufsstärkste Tag im Jahr.

Mirco (39), Gastronom Den Kampf um gesetzliche Gleichstellung. Auch die Demonstration gehört dazu, dass man zeigt, wie normal man ist.

Erwin (62), Schriftsetzer aus Winterthur Ich finde es super, dass sich die Homosexuellen wehren und zusammenschließen.

Interviews: Philip Eicker 24

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Fotos: Stephanie Paepke



jubiläum

Seit zehn Jahren ziehen die CSDs in Nord­deutschland an einem Strang. Der Aus­tausch hilft dabei, die zu­­ meist ehren­amtlich organisierten GroSS­ver­­­­­an­­staltungen zu stemmen. Der Hamburger CSD ist zwar der älteste und größte, aber bei weitem nicht der einzige CSD in Norddeutschland. Seit zehn Jahren unterstützen sich die CSDs in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, MecklenburgVorpommern und Hamburg gegenseitig bei ihrer Arbeit. Was mit einer lockeren Kooperation begann, hat mittlerweile feste Vereinsstrukturen. Als beim jährlichen CSD-Deutschland-Treffen im Jahr 2000 in Berlin die Idee entstand, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch ­z wischen den Organisationsteams auf regionaler Ebene zu ­intensivieren, machten die Norddeutschen Nägel mit Köpfen. Auf Einladung des CSDs Hamburg wurde 2001 die CSD Nord-Kooperation gebildet, die 2009 in den Dachverband CSD Nord ­e. V. überführt wurde. Mit Braunschweig, Hannover, Hamburg, Kiel, Lübeck, Oldenburg, Rostock und Schwerin sind heute alle norddeutschen CSD-Städte Mitglieder

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der Initiative. Vorübergehend gehörte auch der kleinste CSD Deutschlands in Bad Segeberg zu dieser illustren Runde sowie Osnabrücks Gay in May. Die Zielstellung des CSD Nord ist über alle Jahre gleich geblieben: Die CSDs unterstützen sich gegenseitig – über Stadt- und ­L andesgrenzen hinweg. So soll die demonstrative, politische Arbeit für die ­gemeinsamen Ziele effektiver und besser werden. Um das zu erreichen, treffen sich die OrganisatorInnen aus allen Städten dreimal im Jahr. Hier tauschen sich alte Hasen und Neulinge aus, stellen Fragen, teilen ihre Erfahrungen und diskutieren über neue Konzepte oder Ideen. Die Arbeit des CSD Nord findet somit überwiegend hinter den ­Kulissen statt. CSD-Besucher in ganz Norddeutschland genießen die ­Früchte dieser Zusammenarbeit: starke politische Wirkung, umfangreiches

Fotos: Friederike Sobiech (5), Nico Schimmelpfennig (1), Hamburg Pride (1)


jubiläum

Jedes Jahr Höhepunkt der norddeutschen CSD-Kooperation: der Rosa Tag im Heide-Park Soltau

Bühnenprogramm und bessere Abläufe. Manchmal sind die Mitglieder des Vereins aber auch unübersehbar – wenn sie bei den verschiedenen norddeutschen CSDs als Gruppe mitdemonstrieren. Das größte gemeinsame Projekt war in den letzten Jahren der Rosa Tag im Heide-Park. Seit 2006 bildet er den Abschluss der CSD-Saison im Norden. Bis zu 2.000 queere Gäste mischten sich beim Wahlfamilientag unter die sonstigen Freizeitparkbesucher. Mit aufmerksamkeitsstarken Aktionen wie dem DragKing&Queen-Fotorekord oder dem „Ich weiß, was ich tu!“-Flashmob sorgten sie schon für Aufsehen. Das alles – wie auch die sonstigen Aktionen und Maßnahmen – erfolgt frei nach dem Motto des CSD Nord e. V.: So les.bi.schwul ist der Norden!

Lars Peters

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jubiläum

Ewige

Ausschweifung

Jedes Jahr Höhepunkt der norddeutschen CSD-Kooperation: der Rosa Tag im Heide-Park Soltau

Weit mehr als ein Kondomautomat: Hamburgs Oberschwester Madonna alias Ingo Drzewiecki.

Ingo, seit 15 Jahren bist du bei den Nonnen aktiv. Was musstest du alles tun, bis du endlich eine richtige Schwester warst?

Gardist – also eher der männliche Part im Orden – oder als verspielter Engel unterstützen.

Als Novizin muss man eigentlich alles machen. Da wir hier in Hamburg nach unserer Gründung vor 15 Jahren noch keine voll ausgebildeten Schwestern vor Ort hatten, galt das umso mehr. Das ging vom Planen von Veranstaltungen über die Herstellung von Infomaterial und Giveaways und endete noch lange nicht bei der normalen Hintergrundarbeit. Nach rund einem Jahr war meine Ausbildung zur Schwester beendet.

Was sind eure nächsten Ziele?

Wie lange dauert es, bis du dich von Ingo zur Schwester verwandelt hast? Das ist unterschiedlich. Im Laufe von 15 Jahren wird Schwester ja immer schneller und routinierter. Für die schlichte Variante benötige ich im Durchschnitt 30 Minuten. Wenn es einmal etwas aufwendiger sein soll, kann auch schon mal eine Stunde und mehr vergehen, bis die Mutti endlich fertig ist. Da stehen wir manchen Frauen in nichts nach. Was war dein komischster Moment, den du in Schwesterntracht erlebt hast? Da gibt es einfach zu viele. Es ist aber immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Menschen beiderlei Geschlechts auf eine schrille Schwester reagieren. Auch im Rückblick auf früher ... 1996 war es noch ganz anders. Heute kann es schon mal passieren, dass ich als „wandelnder Kondomautomat“ oder als „mein liebster Kondomdealer“ betitelt werde. Was wünschst du dir für die Zukunft des Hamburger Ordens? Auf alle Fälle können wir Nachwuchs gebrauchen. Dabei sollten Interessenten sich nicht von der Ausbildung zur Schwester scheuen. Wem die zu aufwendig ist, der kann uns gern auch als sogenannter

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Im Moment planen wir die Veröffentlichung eines kleinen Magazins zu unserem 15-jährigen Bestehen hier in Hamburg. Im Rahmen der Pride Week veranstalten wir außerdem eine Lesung, bei der wir allerlei Inte­ ressantes aus unserem Archiv zum Besten geben. Auch andere Projekte wollen wir weiterhin tatkräftig unterstützen, zum Beispiel den Candle Light Walk oder die Aktion „Die Paten“. Interview: Lars Peters 1.8., 20 Uhr, Aus den Tiefen des Archivs: 15 Jahre S.P.I., Pride House, Seminarraum oben, www.spihamburg.org

Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz Seit 15 Jahren sind sie in Hamburg nicht mehr aus der schwul-lesbischen Szene wegzudenken: Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz. Ende der 70er Jahre in Amerika gegründet, breitete sich der Orden der Schwestern weltweit aus. Seine Ziele: Aids vorbeugen, schwul-lesbische Projekte unterstützen und – nicht zu vergessen – Lebensfreude verbreiten. Entsprechend wählten die deutschsprachigen Nonnen auch ihren Namen: Schwestern der Ewigen Ausschweifung. Dem Hamburger Schwesternhaus, das 1996 gegründet und 1997 zu Ehren der tödlich verunglückten Prinzessin Diana in Abtei Notre Dame Sainte Diana umbenannt wurde, steht die Äbtissin Mutter Madonna Erotica von Bitch & Virgin S.P.I. vor. Hinter Madonna steckt Ingo Drzewiecki, den in Hamburg fast jeder kennt, der schon mal auf einer schwulen Veranstaltung war.

Fotos: Attila Erüstün (Schwester Madonna), www.isabelzettwitz.de (Wunderbar)


jubiläum

Runde Sache Gleich zwei beliebte Hamburger Szene-Locations feiern in diesem Jahr ­Jubiläum: Das Kyti Voo wird zehn, die Wunderbar ist schon doppelt so alt.

1991 war es, als Corny Littmann gemeinsam mit Axel ­Strehlitz in der Talstraße auf St. Pauli die ­Wunderbar eröffnete. Dem bislang vor allem heterosexuell geprägten Kiez wollte man endlich ein homosexuelles Pendant entgegensetzen – mit Erfolg. Schnell entwickelte sich die kleine Bar zu einem echten Hotspot im schwulen Nacht­barleben der Hansestadt. ­Grund genug für die Betrei­b er, den Barraum nach einigen Jahren um einen separaten Dancefloor zu erweitern. Heute steht die ­Wunderbar wie kaum eine andere Kiezlocation für Party, Spaß und schwule Subkultur – auch weil hier an jedem Tag in der Woche gefeiert wird. An den Wochenenden geht es regelmäßig bis in die späten Morgenstunden, und das noch immer in dem beliebten plüschig-kitschigen Am­biente von früher.

Gehören zusammen: DJ Sunshine und die Wunderbar

Weniger plüschig als vielmehr durchgestylt und modern präsentiert sich seit 2001 das Kyti Voo auf der Langen Reihe. Mit einer gelungenen Mischung aus Bar, Café und Bistro locken die Inhaber, die Geschwister Mirco und Claudia Kiesel („L-BEACH“), seitdem Tag für Tag unzählige Besucher auf die schöns­te Flaniermeile St. Georgs – und das sowohl zum Nachmittagskaffee als auch zum abendlichen Starterbier. Besonderes Highlight ist die große Außenterrasse, die sich im Frühjahr und Sommer regelmäßig in den größten lesbisch-schwulen Catwalk der Stadt verwandelt. Hilfreiches Accessoire: die Sonnenbrille. Für das zehnjährige Bestehen hat sich das Kyti Voo übrigens schon im letzten Jahr gerüstet – mit einer umfassenden Renovierung und einem deutlich vergrößerten Tresenbereich. Hamburg Pride wünscht alles Gute, weiterhin viel Erfolg und freut sich schon jetzt auf die nächsten runden Geburtstage. Ingo Bertram Einmal andersrum: Zur WM schauen die Kyti-Voo-Gäste Fußball statt Passanten

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musik

Zweistimmig Die Small Town Celebrities singen den CSD-Song 2011. Premiere ist auf der PRIDE NIGHT. „Brighten up“ heißt das offizielle Lied zum Hamburger CSD 2011, dargeboten von Karola Oswald (29) und Lukas Nimscheck (22). Getextet haben beide gemeinsam, die Melodie kommt vom Mann – dabei ist der Musikgeschmack von Lesben und Schwulen unvereinbar. Karola und Lukas, wie muss ein CSD-Song klingen? Lukas: Sommerlich. Er muss Lust zum Tanzen machen. Und er braucht heutzutage nicht mehr allzu nachdenklich sein. Karola: Er muss auf dem CSD-Wagen genauso funktionieren wie auf der Tanzfläche – so wie unser Lied!

Schwule stehen auf synthetische Musik? Klingt unsympathisch. Lukas: Im Gegenteil! Es ist eine sehr genaue Art des Musikmachens. Digitale Musik bietet doch gerade den Vorteil, dass du jede Stimme einzeln bearbeiten kannst. Du kannst genau bestimmen, wie dein Song am Ende klingt. Wenn du die Musik von Hand machst, hast du viel weniger Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Gitarre klingt immer wie eine Gitarre. Wie wichtig ist denn Musik für den CSD? Karola: Total wichtig. Stell dir mal einen CSD ohne Musik vor! Das ist wie beim Fußball: Wenn ein Tor fällt, wird sofort die Hymne gespielt. Oder im Club: Wenn Musik läuft, tanzen zwei Menschen zusammen, die sich auf der Straße unter Umständen an die Gurgel gehen würden. Musik macht friedlich.

Konntet ihr euch leicht auf eine Melodie einigen? Lukas: Ehrlich gesagt: nein. Ich hatte schon eine Beatvorlage, aber wir haben den Song viermal eingesungen, bis wir damit zufrieden waren.

Wenn euch mit dem Song der Durchbruch gelingt: Was werden die Medien über den jeweils anderen schreiben? Lukas: ... dass Karola die freundlichste Lesbe ist, die man auf diesem Planeten finden kann.

Wie seid ihr auf den Text gekommen? Karola: Das ging relativ fix. Die Botschaft ist ja relativ klar: Verliebtsein ist ein schönes Gefühl, mit dem man sich sehen lassen kann.

Karola: Lukas wird sicher für ein Justin-Bieber-Double gehalten. Auf den ersten Blick ein liebenswerter Sunnyboy – aber auf der Bühne ein richtiger Mann mit ordentlich Pfeffer im Arsch.

Ist der Musikgeschmack von Lesben und Schwulen überhaupt ­unter einen Hut zu bringen? Karola: Bei uns hat es geklappt. Ich fand unsere Zusammenarbeit sehr fruchtbar. Vielleicht lag’s daran, dass wir sehr tolerant sind und mit beiden Musikrichtungen etwas anfangen können. Persönlich fühle ich mich auf gemischten Partys und schwulen Partys immer am wohlsten.

Interview: Philip Eicker

Lukas: Meistens funktioniert es aber nicht. Man muss nur die zwei großen Damen der beiden Szenen vergleichen: Lady Gaga und Pink. Schwule mögen es sehr viel elektronischer und synthetischer. Lesben stehen eher auf handgemachte, instrumentale Rockmusik. Diesen Unterschied merkt man sogar bei unserer Aufnahme: Wenn Karola singt, verschleift sie die Töne so rockig.

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Die Small Town Celebrities Live: 30. Jul: 19:30 Uhr, Pride Night, Fliegende Bauten (siehe Seite 36) 05. Aug: 20:15 Uhr, CSD-Straßenfest, Hauptbühne Den Hamburger CSD-Song 2011 gibt es als kostenlosen Download auf http://www.facebook.com/smalltowncelebrities

Fotos: Markus Pauli (Small Town Celebrities), Central European News (Kim Petras)


Stark genug Premiere auf dem StraSSenfest: Kim Petras

Sie dürfte Deutschlands jüngste Transfrau sein: Vor zwei Jahren hatte die heute 18-jährige Kim Petras ihre geschlechtsangleichenden Operationen. Nun fühlt sich die Schülerin pudelwohl und will als Sängerin durchstarten. Auf dem CSD-Straßenfest gibt sie ihr erstes großes Konzert. Vier Bekenntnisse von Kim Petras. Wie klappt das Coming-out? Scher dich nicht, was andere von dir denken! Am wichtigsten ist es, dass du weißt, wer du bist und was dich glücklich macht. Wenn du das herausgefunden hast, kannst du auch zu dir stehen. Was hilft bei Schwierigkeiten und Zweifeln? Musik! Ich bin auch heute noch keine, die gern über ihre Probleme redet. Ich schreibe sie alle in einen Song. Das ist für mich wie eine Therapie, dann ist es erst mal raus. Wenn ich später noch mal in eine ähnlich schwierige Situation komme, höre ich mir den Song wieder an und denke mir: Komm! Das hast du doch schon einmal durchgestanden. Das schaffst du schon. In welchem Song steckt ganz viel Kim? In „One Piece of Tape“, ein kämpferischer Song. Ich habe oft miterlebt, wie schwule Freunde geschlagen worden sind. In der Schule haben sie mich mal mit Butterbroten beworfen. Man rettet so viele Leben, wenn man den Leuten mit Musik sagt: Steh zu dir! Reiß dir das Tape vom Mund und sage laut, wer du bist und was du fühlst! Auf welche Musik steht Kim? Zur Zeit höre ich viel von Nicki Minaj, M.I.A. und Lady Gaga. Geprägt haben mich Gwen Stefani, Cher und Madonna. Das sind Frauen, die immer offen gesprochen und so viel für die Gleichstellung erreicht haben. Das ist toll, wenn man das mit Musik schafft. Dieser klassische Discosound und dazu Lyrics wie „Strong enough“ – da fühle ich mich gleich besser. Zusammenstellung: Philip Eicker

6. August, 19:30 Uhr, Straßenfest, Hauptbühne, www.kimpetras.tv

Deutschlands jüngste Transfrau: Kim Petras


film

Drei Filme

zum CSD 2011

Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg – in diesem Jahr vom 18. bis 23. Oktober – zeigen zum CSD zwei nagelneue queere Filme aus GroSSbritannien. Und Gus van Sants moderner Klassiker „Milk“ läuft ALS ­PICKNICK-OPEN-AIR unter freiem Sternenhimmel.

Milk

31.7.2011 21:30 Uhr Schanzenpark

Harvey Milk wurde nach mehreren erfolglosen Anläufen 1977 als erster offen schwuler Mann in den Stadtrat von San Francisco gewählt. Der charismatische Kämpfer für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben macht sich mit den vielen Initiativen, die er sofort anstößt, nicht nur Freunde. Nach gerade einmal einem Jahr im Amt wird er von seinem Kollegen Dan White erschossen. Van Sant zeigt in seinem atmosphärischen Film nicht nur die strahlenden, kämpferischen Seiten Harvey Milks, sondern auch sein oft unglückliches Privatleben. In der Titelrolle: ein überragender Sean Penn. Die Lesbisch Schwulen Filmtage zeigen „Milk“ in Kooperation mit dem LSVD Hamburg und Hamburg Pride als Open-Air-Vergnügen im Schanzenpark. Picknickkorb nicht vergessen! (USA 2008, 128 Min., Regie: Gus van Sant) 31.7., 21:30 Uhr, ARRIBA – Das Picknick Open Air Kino im Schanzenpark, Eintritt: 7 €, ermäßigt 6 €

Break My Fall Die Wohnung: eine Bruchbude. Der Aushilfsjob: öde. Der Traum von der Musikkarriere: Vergiss ihn! Das ist Sallys und Lizas Leben im Londoner Eastend vor Sonnenuntergang. Danach lassen sie sich von einem Rave zum nächsten treiben. Doch das lenkt nur vorläufg davon ab, dass ihre Beziehung schwer angeschlagen ist. „Break My Fall“ zeigt drei Tage und Nächte dieser leidenschaftlichen Liebe. Ein wirklich beeindruckendes, unter die Haut gehendes Spielfilmdebüt mit einem furiosen Soundtrack von einigen der besten englischen Indie-Bands. (GB 2011, 107 Min., engl. OmU) 10.8.2011 20:00 Uhr

10.8., 20 Uhr, 3001, Schanzenstr. 75–77

Kino 3001

Buffering Seb und Aaron, glücklich verliebt, spüren die Rezession: Aarons Job ist weg, und der Stapel unbezahlter Rechnungen wird täglich größer. Doch der innovative Arbeitslose hat eine zündende Idee, um an Geld zu kommen. Heimlich installiert er eine Videokamera im Schlafzimmer und filmt den wilden Sex mit seinem Freund. Im Internet verkauft er die Aufnahmen für Bares. Die Kasse klingelt. Natürlich geht die Sache nur so lange gut, bis Seb eines Tages die aufs Ehebett gerichtete Kamera entdeckt ... Diese witzige und freche Komödie aus dem englischen Bristol verspricht beste Unterhaltung. (GB 2011, 70 Min., Regie: Christian Martin und Darren Flaxstone, engl. OmU) 10.8.2011 22:00 Uhr Kino 3001

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10.8., 22 Uhr, 3001, Schanzenstr. 75–77 Zusammenstellung: Sebastian Beyer

Fotos: Constantin (Milk), Pro-Fun Media (Break My Fall), GMfilms (Buffering)


buch

Stadtschreiber Ob Krimi oder Architektenbiografie: Hamburgs HomoGeschichte inspiriert die Buchautoren.

Noch vor wenigen Jahren blickten Hamburger Schwule und Lesben neidvoll nach Berlin, München oder Köln, wo regelmäßig ­Bücher und Broschüren zur schwul-lesbischen Geschichte publiziert wurden und die Szene engagiert Lücken in der Geschichtsschreibung ihrer eigenen Stadt schloss. In Hamburg: Fehlanzeige. Doch dann brachten Bernhard Rosenkranz und Gottfried Lorenz ihren Band zur Geschichte des schwulen Lebens in der Hansestadt heraus (Hamburg auf anderen Wegen, 2005, kartoniert, 382 Seiten, 29,80 Euro), und alle Türen standen offen. Das erste Werk der beiden Autoren bot ein Kaleidoskop von geradezu Erstaunlichem und Unbekanntem aus 80 Jahren schwuler Geschichte der Elbmetropole.

Tipps von den Lektüreprofis: 30 Jahre Buchladen Männerschwarm

Gottfried Lorenz versachlicht eine beliebte Legende: die von Hamburg als Homo-Hauptstadt der 50er Jahre (in Pretzel/Weiß (Hg.), Ohnmacht und Aufbegehren, kartoniert, 248 Seiten, 20 Euro). Und Robert Brack verarbeitet einen Kriminalfall der 30er Jahre und damit ein Stück vergessener Hamburger Frauengeschichte zu einem spannenden Krimi (Und das Meer gab seine Toten wieder, 2008, ­Taschenbuch, 247 Seiten, 7,95 Euro). Fazit: Auch in Sachen lesbisch-schwuler Geschichtsschreibung ist Hamburg längst eine Perle. Hans-Jürgen Köster Mitinhaber des Buchladens Männerschwarm

In ihrem zweiten Buch, gemeinsam mit Ulf Bollmann, widmeten sie sich der Homosexuellenverfolgung in Hamburg 1919–1969 (2009, kartoniert, 314 Seiten, 24,80 Euro) und brachten damit nicht nur den ersten Gesamtüberblick dieser Art heraus, sondern beleuchteten erstmals ausführlich die Situation lesbischer Frauen in dieser Zeit. In der Zwischenzeit erschien das von mehreren Autoren zusammengetragene Stadtbuch für Schwule Hamburg mit anderen Augen (2007, Broschur, 256 Seiten, 6,50 Euro). Es verbindet das schwule Lebensgefühl der Hansestadt mit Geschichte und Szenebeschreibung – von Stephen Spender bis zum „geilsten Fußballclub der Welt”. Seitdem folgen Veröffentlichungen Schlag auf Schlag. Gilt ein Blick auf die sexuelle Orientierung von Künstlern und Literaten längst als notwendig, um deren Werk zu begreifen, war das in der Architektur bis vor kurzem noch tabu. Wolfgang Voigt brach das Schweigen in seiner Veröffentlichung über die Stadtbauräte von Altona und Hamburg in den 20er Jahren, Gustav Oelsner und Fritz Schumacher. Beide waren Junggesellen, hielten ihr Privatleben absolut verdeckt, Oelsner war schwul. Sie waren kein Paar, pflegten aber eine fürsorgliche Freundschaft (in: Burcu Dogramaci (Hg.), Gustav Oelsner. Stadtplaner und Architekt der Moderne, 2008, Broschur, 199 Seiten, 24,90 Euro).

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csd-highlights

Die Top Events derhamburger pride week in der übersicht und zum herausnehmen Samstag, 30. Juli 2011

Freitag, 5. August 2011

Die große Eröffnungsgala des CSD 2011: ein fröhlicher Mix aus Musik, Akrobatik und Co­ medy, moderiert von Kim Fisher. Zu Gast sind u.a. Anna Depenbusch, Elke Winter und der Szene-Kolumnist Homophilipp. Im Anschluss feiern die Gala-Gäste munter weiter – auf einer CSD-Ausgabe der Pink Inc. Gäste der Gala haben freien Eintritt zur Party. Mehr Infos auf den Seiten 36 bis 37.

Der Electro Pride beweist, dass nicht alle Schwulen auf Schlager stehen. Für Elektro-Fans legt das DJ-Duo M.A.N.D.Y. anspruchsvolle Computermusik auf. Hamburg Pride und das Uebel & Gefährlich sind stolz darauf, zum Auftakt des Electro Pride die heiß begehrten Plattenprofis bekommen zu haben. Zur Unterstützung mit dabei: die Hamburger DJs MATT3000 ­(Gedeih &Verderb, Laserdance) und Nicole Hohmann (Technobrides). Mehr Infos auf Seite 41.

Pride Night: CSD-Gala & Party

30.7., 19:30 Uhr, Opening-Party ab 23 Uhr, Fliegende Bauten, Glacischaussee 4

5.8., 23 Uhr, Uebel&Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66

Freitag, 5. bis Sonntag, 7. August 2011 Straßenfest

Schon am Tag vor der Parade eröffnet das CSD-Straßenfest am Jungfernstieg und Ballindamm: drei Tage mit viel Musik, Information und tollem Bühnenprogramm. Mehr Infos auf den Seiten 46 bis 49.

Sonntag, 31. Juli bis Donnerstag, 4. August 2011 Pride House

Das Pride House ist in der Pride Week vor der CSD-Parade zentrale Anlaufstelle der queeren Community. Die Besucher dürfen sich auf eine spannende Mischung aus Information, Entertainment und Kultur freuen: von der politischen Diskussion bis zum Regenbogen-Bingo. Eine Besonderheit in diesem Jahr: mehrere Veranstaltungen mit AktivistInnen der St. Petersbur­ ger Homo-Gruppe „Vyhod“. Mehr Infos auf den Seiten 42 bis 43.

Electro Pride: die neue Elektroparty

5.8., 15–24 Uhr, 6.8., 11–24 Uhr, 7.8., 11–22 Uhr, Jung fernstieg und Ballindamm

Samstag, 6. August 2011 CSD-Parade

Rainbow-Bingo

31.7. bis 4.8., täglich ab 17 Uhr, CVJM-Haus, An der Alster 40

Die CSD-Parade ist das Herzstück der Pride Week. Mit dieser Demo hat alles begonnen. Im letzten Jahr waren es 5.000 Demonstranten und 100.000 Neugierige. Die Strecke: von der Langen Reihe bis zum Jungfernstieg. Die politische Kundgebung beginnt – je nach Tempo – ca. 13:45 Uhr auf der Mönckebergstraße. Die Parade endet gegen 15:30 Uhr auf dem CSD-Straßenfest. (siehe Plan Seite 35) 6.8., 12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße

Sonntag, 31. Juli 2011 FriendShip!

Echte Hamburger feiern auf der Elbe – also beim FriendShip! Mit an Bord: DJ Sunshine, jede Menge Musik und als Special Guest die Band „Gravitonas“ – das neuste Projekt von „Army of Lovers“-Mastermind Alexander Bard. Die Party tut nicht nur den Feiernden gut, denn vom Eintritt gehen je 2,50 Euro an die AIDSHilfe und an Hamburg Pride. Mehr Infos auf Seite 40. 31.7., Boarding 17 Uhr, Abfahrt 18 Uhr, MS Commodore, Landungsbrücken 9/10

Freitag, 5. August 2011

Die Nacht der Verzauberten Die größte lesbische CSD-Party steigt traditionell in einer der charmantesten Partylocations, dem Café Seeterrassen. Luftige 60er-Jahre-Architektur mit großem Außen-Grill, direkt am See und mitten im Park. Ein Naturidyll mitten in Hamburg. In allen Sälen wird getanzt, natürlich auch Standard! Dazu Oldies, Latein, Dance-Classics und Charts. Gegen 21 Uhr Flamenco-Konzert. Nur für Frauen. Mehr Infos auf Seite 40. 5.8., 19 Uhr, Café Seeterrassen, Eingang: St. Petersburger Str. 22 34

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Samstag, 6. August 2011

Pride Dance: die große CSD-Abschlussparty Der Name ist neu, der Erfolg hat Tradition: Pride Dance ist die offizielle Abschlussparty des CSD Hamburg. In der Nacht nach der Parade füllt sie im Edelfett­­werk drei Dancefloors, zwei Chill-out-Lounges und den großen Außenbereich. An den Plattentellern: Ben Manson, Martin Broszeit, Djana, TTS & JHNTN, Frau Hoppe, Shari Who?, Deejay Berry-E, Niccy Dynamite. Mehr Infos auf Seite 50. 6.8., 22 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn Eidelstedt Fotos: Paul Schimweg (FriendShip!), Ronny Luxat, Stephanie Paepke (3)


csd-highlights

Die CSD-Paraden-Route 2011

PRIDE HOUSE

2011 Sonntag, 31. Juli 17:00 Ausstellungseröffnung: Russische LGBT-Aktivistinnen zeigen Impressionen aus St. Petersburg; Ausstellung täglich 17–22 Uhr 17:00 Out at your own risk? Coming-out am Arbeitsplatz. 20:00 Rainbow-BINGO! m. RICARDO M.

Montag, 1. August 17:30 Erbrecht und Vorsorge für lesbische und schwule LebenspartnerInnen 17:30 Pflegschaften – Aus der Praxis

An der Alster 40

Alle Veranstaltungs– informationen in der agenda ab seite 62

18:00 Mit Gesetzen gegen Diskrimi­nierung – Wie geht das? 19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House 19:30 Dicke Freunde 20:00 Lebenspartnerschaft leicht gemacht 20:30 Homosexuell = schwul? – Wie Journalisten über Lesben und Schwule schreiben

19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House

18:30 Filmvorführung „House of Boys“

19:30 Podiumsdiskussion „Wortlose Diskriminierung“ in Zusammenarbeit mit den St. Petersburger LGBT-Akti­ vistInnen der Organisation Vyhod

19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House

Donnerstag, 4. August

20:00 Lesung „Der heilige Schein“ von David Berger

18:00 Macht uns stark! LGBT-Jugend­ arbeit in Hamburg

19:30 Andrea Bocka: „Unwiderstehlich! Die Kunst des lesbischen Flirtens“

20:30 Sex-Toy-Party mit Nessy Karolinger

18:00 Schwule Väter & Ehemänner

21:00 Filmvorführung „A Single Man“

18:30 Tania Witte liest aus „beziehungsweise liebe“

20:00 Aus den Tiefen des Archivs – 15 Jahre S.P.I.

Dienstag, 2. August 17:00 Lesung – BDSM und Outing 18:00 Generationen-Café: Coming-out damals und heute

Mittwoch, 3. August 17:00 Coming-out braucht Unterstützung! Jugendgruppen diskutieren 17:30 Positiv zusammen leben

19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House 20:30 Karen-Susan Fessel liest aus „Leise Töne“ 20:30 Selbstbehauptung, Schutz und Verteidigung HAMBURG

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pride night

Pride Night

Anna Depenbusch

Eine rauschende Gala in den 足Fliegenden 足Bauten er旦ffnet die Pride Week 2011. Danach wird getanzt: auf einer Spezial足ausgabe der PinkInc.

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Fotos: www.pinkinc.de, Stefan Menne (Kim Fisher), Mathias Bothor (Anna Depenbusch)


pride night Was für eine Nacht! Bereits zum dritten Mal findet am Samstag, dem 30. Juli, die Pride Night in den Fliegenden Bauten am Heiligengeistfeld statt. Zahlreiche Gäste aus ganz Deutschland werden zu der feierlichen Gala erwartet, darunter viele Prominente. Als Gastgeberin führt die beliebte TV-Moderatorin Kim Fisher durch eine abwechslungsreiche Show. Das Repertoire könnte vielseitiger nicht sein: ein buntes Programm mit Comedy, Akrobatik und Musik. Nach dem Showteil ist aber noch lange nicht Schluss – es folgt eine rauschende Aftershowparty.

Elke Winter

Kim Fisher

Botschafterinnen der Pride Night sind die Bollenmädchen, die den Abend mit ihrem unvergleichlichen Charme bereichern werden. Der Star des Abends ist aber – ganz klar – die Sängerin Anna Depenbusch, die mit ihrer Mischung aus Jazz, Chanson und Pop begeistert. Anfang 2011 schaffte es das zweite Soloalbum der Hamburgerin (Die Mathematik der Anna Depenbusch) in die Top 30 der deutschen Charts – am 30. Juli steht sie live auf der Pride-Night-Bühne. Singen wird auch die Travestie-Ikone Elke Winter – wenn sie nicht gerade mit ihren gnadenlos frivolen Gags für ein Raunen im Publikum sorgt. Elke, die sich selbst als Promiflittchen bezeichnet, füllt längst deutschlandweit die Theater. Den Gästen in den ersten Reihen der Pride Night: toi, toi, toi. Ein besonders tuntiges Vergnügen: Die O-Ton-Piraten aus Berlin. Fünf Theaterschauspieler haben eine neue Kunstform geschaffen. Diese Komödianten halten ihre Klappe. Statt zu schnattern, schneidern sie sich aus den Tonspuren von Filmklassikern ihr Programm zusammen und spielen Playback. In guter Varieté-Tradition begeistern auch Akrobaten das Publikum. Für ihre Breakdance-Performance gewannen die Fetten Moves den Grand Prix Artistique. Auch mit dem Zirkus Roncalli waren sie schon auf Tour. Bei der Pride Night werden sie mit spektakulären Spins begeistern – und dabei so lässig aussehen, als ob sie das alles keine Mühe koste. Das Duo Golden Time stellt mit seiner Jonglage die Gesetze der Physik auf eine harte Probe.

O-TonPiraten

Auch die Komik kommt nicht zu kurz. Otto Kuhnle lotet die Untiefen der deutschen Unterhaltung aus. Legendär: seine Blumendressur. Philipp von Blasheim ist in Hamburg ein alter Bekannter. Seit Jahren kommentiert er im Stadtmagazin Szene Hamburg scharfzüngig die schwule Welt. Die Pride Night bietet die einmalige Gelegenheit, den Menschen hinter der kritischen Kolumne kennenzulernen. Im Anschluss an die Gala – gegen 23 Uhr – wird weitergefeiert. Eine spezielle CSD-Ausgabe der Erfolgsparty PinkInc. verwandelt die Fliegenden Bauten in einen riesigen Dancefloor. Die Musik für die wilde Tanznacht liefern DJ David Marquez und das Newcomer-Duo Djanes@Bügelbrett. Partytickets gibt es für 8 Euro im Vorkauf oder für 10 Euro an der Abendkasse. Gäste der Pride-Night-Gala haben selbstverständlich freien Eintritt.

DJ Marquez

Fette Moves

Ingo Bertram / Nina Bade

Die Pride Night 2011 Termin: Samstag, 30. Juli, 19:30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) Ort:

Fliegende Bauten Glacischaussee 4, am Heiligengeistfeld

Karten: ab 25 Euro pro Person unter www.fliegende-bauten.de, über die Tickethotline 040 881411880 oder auf der Langen Reihe erhältlich (Kyti Voo, Lagerhaus, Buchladen Männerschwarm) Party: Im Anschluss an die Gala (circa 23 Uhr) steigt in den Fliegenden Bauten die CSD-Ausgabe der PinkInc. Line-up: DJ David ­Marquez und Djanes@Bügelbrett. Partytickets für 8 Euro im Vorverkauf bzw. 10 Euro an der Abendkasse. Gäste der Pride Night haben freien Eintritt.

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Stolzes

Angebot PRIDE WEEK 2011: neun Tage lang volles Programm.

Am Samstag, dem 30. Juli startet die schwul-lesbische Community Hamburgs in die Pride Week. Bis einschließlich Sonntag, dem 7. August, stehen täglich zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm – von Partys, Lesungen und Diskussionsrunden bis hin zu Ausstellungen, Vorträgen und vielem mehr. Neben dem Pride House als zentraler Anlaufstelle finden unter anderem Veranstaltungen im Rathaus, in Kirchen, auf der Alster und am Jungfernstieg statt. Die Highlights in diesem Jahr: das Straßenfest an der Binnenalster (5.–7. August) und die große CSD-Parade (6. August). Los geht es bereits am 30. Juli mit der Pride Night, der großen ­CSD-­Eröffnungsgala in den Fliegenden Bauten auf St. Pauli. Die bezaubernde Kim Fisher führt hier durch eine abwechslungsreiche Show voller Musik, Humor und Akrobatik. Partyjünger dürfen sich im ­A nschluss auf eine Special Edition der PinkInc. freuen, ebenfalls in den Fliegenden Bauten (siehe Seite 36). Das umfangreiche Kulturprogramm startet am 31. Juli mit Freiluft­kino im Schanzenpark. Dort läuft „Milk“, die Oscar-prämierte Lebensgeschichte von Harvey Milk, des ersten offen schwulen Politikers der USA.

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Die Lesbisch Schwulen Filmtage (LSF) zeigen den Film gemeinsam mit dem LSVD Hamburg und Hamburg Pride. Das gesamte Filmprogramm der Pride Week steht auf Seite 32. Natürlich wird auch gefeiert und getanzt, zum Beispiel auf der Elbe: Am 31. Juli legt das FriendShip! ab. Und erstmalig in der Hamburger CSD-Geschichte kommen auch die Freunde alternativer Musik auf ihre ­Kosten. Im Uebel & Gefährlich feiert am Freitag, dem 5. August, der Electro Pride seine Premiere – mit einer heißen Mischung aus ­Techno, Minimal und Tech-House. Headliner des Abends ist das international ­gefeierte DJ-Duo M.A.N.D.Y. (Get Physical Music, Berlin). Unterstützt werden die beiden von den Hamburger DJs Matt 3000 (Gedeih &­ ­ Verderb) und Nadine Hohmann (Technobrides). Nur einen Tag später (6. August) startet dann im Edelfettwerk der Pride Dance – die offi­ zielle CSD-­Closing-Party. Die Highlights der Pride Week mit einer Inhaltsangabe finden sich auf den Seiten 40 bis 43. Das komplette Programm ab Seite 52. Ingo Bertram

Fotos: Jibben Großmann, Ronny Luxat, Stephanie Paepke, Marvin Breddin, Lars Borges, Christopher Schmidt


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Navy of Lovers Feiern auf der Elbe: FriendShip! legt am 31. Juli ab. Keine Party bietet einen größeren Rahmen: Auf dem FriendShip! tanzt die Crew im Hamburger Hafen zwischen historischen Segelschiffen, Riesenfrachtern und bunten Containerwänden – und beim Flirt an der Reling schweift der verliebte Blick die Elbe entlang ins Abendrot. Bereits zum sechsten Mal in Folge lichtet das Partyboat von ­Barkassen-Meyer die Anker. DJ Sunshine legt auf, und der Main Act des Abends wird sogar direkt aus Moskau eingeflogen: GRAVITONAS, das neue Projekt von Alexander Bard. Der umtriebige Schwede ist der kreative Kopf hinter Bands wie Alcazar und der unvergessen tuntigen Army of Lovers. Hubert Neubacher von Barkassen Meyer freut sich über den Coup: „Die Musik von GRAVITONAS ist dermaßen crazy und schwul – ein perfekter Auftakt zur CSD-Woche 2011!“ Auch Alexander Bard und Sänger Andreas Öhrn freuen sich auf den ersten Auftritt ihrer Band in Deutschland. Wichtig zu wissen: Der Platz auf einer Barkasse ist begrenzt, wer mitfeiern will, sollte sich früh Karten sichern – und dabei etwas ­Gutes tun: Vom Eintritt gehen je 2,50 Euro an die AIDS-Hilfe ­Hamburg und an Hamburg Pride e. V. Hier noch der genaue Fahrplan: 17 Uhr ­Boarding, 18 Uhr Abfahrt, 21 Uhr Stop-over, 22:30 Uhr Anlegen und Weiterfeiern mit Open End.

FriendShip! Termin: Sonntag, 31. Juli Start:

17 Uhr, MS Commodore, Landungsbrücken 9/10

Eintritt: 15 Euro Vorverkauf: A IDS-Hilfe (Lange Reihe 30–32) und Barkassen-Meyer (Landungsbrücke 6), Abendkasse an Bord

Hamburgo, mi amor Frauen und Flamenco: Die Nacht der Verzauberten. Romantischer kann frau nicht ins CSD-Wochenende reinfeiern: Die „Nacht der Verzauberten“, Hamburgs große traditionsreiche Lesbenparty, findet im Café Seeterrassen statt. Das liegt in Planten un Blomen, dem wunderschönen Landschaftspark mitten in der Stadt. Von den großen Balkonen und der 2.000 Quadratmeter großen Terrasse hat man freie Sicht auf den See. Dort beginnen um 22 Uhr die romantischen Wasserlichtspiele. Kurz zuvor, gegen 21 Uhr, einen Live-Act, der die vielen LateinTänzerinnen der Party begeistern dürfte: ein Flamenco-Konzert von Bettina Isabel Rocha. Die Deutsch-Spanierin dürften die meisten als Autorin kennen. Erst im Mai ist ihr zweiter Roman „Buenos Aires, mi amor“ erschienen.

Nacht der Verzauberten Termin: Freitag, 5. August Start:

19 Uhr, Café Seeterrassen, Eingang: St. Petersburger Str. 22

Neben den sinnlichen Einlagen wird in der „Nacht der Verzauberten“ vor allem leidenschaftlich getanzt: In der Tango-Bar gibt es Disco, Rock und Elektro-Pop. Im Weißen Saal tanzen alle zu Standard, ­L atein, Dance-Classics und Chart-Hits. Wichtig zu wissen: Die Party ist nur für Frauen.

Eintritt: 10 Euro (VVK), 13 Euro (AK) Vorverkauf: Frauencafé endlich, mhc, Intervention, Frauenschwarm und Tanzsalon

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Fotos: Paul Schimweg (Friendship), Lars Borges (M.A.N.D.Y.), Olivier Zajonz (Matt3000)


ELECTRO PRIDE

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Neue CSD-Party für neue Tanzmusik. Schwule und Techno verbindet eine große Liebe. Am besten ist das im Berliner Club Berghain zu beobachten. Nirgendwo sonst verschmelzen sexuelle und musikalische Präferenzen so perfekt wie in diesem ehemaligen Heizkraftwerk. Oben feiern Elektrofans aus ­aller Welt bis in die Mittagsstunden, und unten in den ­Katakomben treffen sich Männer, um Sex zu haben. Die Keller­partys tragen dann so schöne Namen wie „Fausthouse“. Es ist also höchste Zeit, auch zum CSD in Hamburg die ­schwulen Fans elektronischer Tanzmusik glücklich zu machen – auf dem Electro Pride. Für den Sex ist jeder Besucher selbst ­verantwortlich. Wir sind schließlich in Hamburg! Aber Location und Musik lassen keine Wünsche offen: Hamburg Pride und das Uebel  &  Gefährlich präsentieren im herb-hübschen Hochbunker an der Feldstraße eines der gefragtesten DJ-Duos unserer Zeit: M.A.N.D.Y. (Get Physical Music, Berlin). Hinter der bisher unentschlüsselten Abkürzung stehen Philipp Jung und Patrick Bodmer, die gemeinsam groß geworden sind – als Menschen und als DJs. Zuerst in Frankfurt, dann in ­Berlin. Inzwischen lebt Philipp in New York. Umso ­schwieriger ist es, die beiden zusammenzubekommen. Zum CSD hat es geklappt. Am 5. August, dem Vorabend des ­Christopher Street Days, führen M.A.N.D.Y. die Hamburger ­Tanzge­meinde an die körperlichen Grenzen. Unterstützung erhält das dynamische Duo von zwei hiesigen DJs, die für Elektro-Qualität bürgen: Der eine ist Matt3000, einst ­Mitveranstalter und Resident von Gedeih & Verderb, die andere ­Nicole Hohmann aka Homie, eine Hälfte der Technobrides. Gemeinsam dürften diese Elektronik-Experten das Hamburger Publikum zur Ekstase treiben. Und wer weiß schon, was dann noch alles passiert? Philipp Jung kennt die entgrenzende Wirkung ­seiner Sets. Entsprechend vorsichtig musste der Hetero dem Musik­ magazin Mixmag auf die Frage nach schwulen Erfahrungen ­antworten: „Nicht, dass ich wüsste.“

ELECTRO PRIDE Termin: Freitag, 5. August Start:

23 Uhr, Uebel & Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66

Eintritt: 12 Euro (VVK), 15 Euro (AK) Vorverkauf: L agerhaus (Lange Reihe 27), Kyti Voo (Lange Reihe 82), Otaku Records (Feldstr. 45) und online unter www.hamburg-pride.de

Texte: Philip Eicker

Matt3000

Nicole Hohmann

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Haus

Das ist unser

Anlaufstelle der CSD-Community: das PRIDE HOUSE.

Auch in diesem Jahr verwandelt sich das CVJM-Haus an der Alster in das Pride House. Die prächtige Stadtvilla ist in der Pride Week abendliche Anlaufstelle für alle CSD-Fans, bevor am 5. August das Straßenfest beginnt. Von Sonntag, den 31. Juli, bis einschließlich Donnerstag, den 4. August stehen in mehreren Räumen täglich ab 17 Uhr zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm. Ob Diskussionsrunde, Lesung oder Filmvorführung: Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf einen anspruchsvollen Mix aus Information, Entertainment und Kultur freuen. Durchgängig zu sehen ist eine Fotoausstellung russischer LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg, die am 31. Juli um 17 Uhr eröffnet wird. Die Vertreter der Bürgerrechtsgruppe Vyhod sind während der Pride Week zu Gast in Hamburg und berichten in einer Podiumsdiskussion über die "Wortlose Diskriminierung" sexueller Minderheiten in ihrem Heimatland (1.8., 19:30 Uhr). Mehr zum Besuch aus St. Petersburg im nebenstehenden Bericht auf Seite 43. Viele Termine im Pride House drehen sich um das optimistische ­Motto des CSDs 2011: „Trau dich! Zeig dich! Out ist in.“ Mehrere ­Hambur­­ger Jugendgruppen fordern „Coming-out braucht ­Unterstützung!“ (3.8., 17 Uhr). Und der schwul-lesbische Arbeitskreis der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di informiert über Chancen und Risiken eines Coming-outs am Arbeitsplatz (31.7., 17 Uhr). Unangenehme Erfahrungen mit seiner Offenbarung als Schwuler kann auch der Theologe David Berger beisteuern. Sein Buch „Der heilige Schein“ ist nichts anderes als ein besonders umfangreiches Coming-out: Auf 304 Seiten erzählt Berger, wie er in konservativ-katholischen Kreisen Karriere gemacht hat – immer unter dem Vorbehalt, seine sexuelle Orientierung zu leugnen. Auf Einladung der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz liest David Berger aus seinem Werk (2.8., 20 Uhr). Aber auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Andrea Bocka vermittelt ihren Zuhörerinnen „die Kunst des lesbischen Flirtens“ (1.8., 19:30 Uhr), und beim Lesben-Lese-Abend am 4. August sind die Berliner Autorinnen Tania Witte ("beziehungsweise liebe", 18:30 Uhr) und Karen-Susan Fessel ("Leise Töne", 20:30 Uhr, Eintritt: 5 €) zu erleben. Der Eröffnungsabend aber kann nur einem gehören: Top-Entertainer ­R icardo M. lädt am 31. Juli ab 20 Uhr zum Rainbow-Bingo. Gute Unterhaltung!

Termin: 31. Juli bis 4. August Start:

täglich ab 17 Uhr

Ort: CVJM-Haus, An der Alster 40 Das komplette Programm steht in der CSD-Agenda ab Seite 52.

Philip Eicker

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Pride House 2011

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Fotos: Polina Korchagina (St. Petersburg)


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Russen küssen

Queer-Aktivisten aus St. Petersburg besuchen erstmals den Hamburger CSD. Russland hat keinen guten Ruf bei Lesben und Schwulen. Bestätigt wird das schlechte Image alljährlich im Sommer, wenn in Moskau der CSD stattfinden soll. Der wird regelmäßig verboten oder von Gegendemonstranten angegriffen. Auch in diesem Jahr wurden 34 Personen festgenommen. Die Eskalation in Moskau ist schlimm genug. Leider überschattet sie andere, weitaus erfolgreichere Aktionen in Russland. Bestes Beispiel: St. Petersburg. Dort erfand der Verein Vyhod (Ausgang) den Rainbowflash, eine Protestaktion zum Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai. 2009 riefen die St. Petersburger erstmals zu diesem Flashmob auf. Luftballons sollten in den Himmel steigen, um gegen die Benachteiligung von sexuellen Minderheiten zu protestieren. Ein voller Erfolg: 300 Leute zogen mit Ballons und Transparenten durchs Stadtzentrum. „Das war die bisher größte Aktion von Lesben und Schwulen in Russland“, betont Wanja Kilber. Der 30-jährige Kasache, der in Hamburg lebt, hatte im Internet von dem Event erfahren und organisierte den ersten Rainbowflash Hamburgs. So entstand eine neue Verbindung zwischen den Metropolen, die seit 1957 eine Städtepartnerschaft pflegen.

St. Petersburg zu Gast 31.07:

17 Uhr, Ausstellungseröffnung, drei LGBT-Aktivistinnen zeigen Impressionen aus St. Petersburg, Ausstellung bis 4. August täglich ab 17 Uhr, Pride House

01.08:

19.30 Uhr, Podiumsdiskussion „Wortlose Diskriminierung“, Pride House, Großer Saal

Vyhod-Gesandtschaft an der Hamburger Parade teil. Organisiert wird der Austausch vom LSVD Hamburg und der deutsch-russischen HomoOrganisation Quarteera. Die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch finanziert den Besuch. Den Hamburgern bietet sich so die Chance, eine neue Seite Russlands kennenzulernen – seine rege Homo-Szene. So ist im Pride House eine Ausstellung von drei St. Petersburger Künstlerinnen zu sehen, darunter die Fotos von Polina Korchagina, die Straßenaktionen wie den Rainbowflash dokumentiert (Foto). Dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist, zeigt die kurze Geschichte des Rainbowflashs. Schon 2010 riefen Neonazis zur Gegendemonstration auf. Nur 150 Homos wagten es, abseits der Innenstadt zu demonstrieren. Dass Nationalisten und religiöse Fanatiker ein Problem sind, hat auch die Stadtverwaltung erkannt und ein Programm für mehr Toleranz aufgelegt. Der Haken daran: Homophobie kommt darin nicht vor. „Die Diskriminierung wird einfach totgeschwiegen“, empört sich Wanja. „In Hamburg wollen wir deshalb auch darüber diskutieren, wie man dieses Schweigen brechen kann.“

Zum CSD 2011 reist nun erstmals eine schwul-lesbische Delegation aus St. Petersburg an. Mit der Forderung „Russia Come Out!“ nimmt die

Philip Eicker

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parade

e g a r F K Die Die Kleiderordnung beim CSD sorgt auch nach über 30 Jahren immer noch für Missverständnisse zwischen Teilnehmern und Zuschauern. Was die einen tragen, um ihre Persönlichkeit öffentlich zu präsentieren, wirkt auf die anderen wie ein bunter, unpolitischer Karneval. Eine Stilkritik von Lars Peters. „Und wie verkleidest du dich für die CSD-Parade?“, fragt meine Kollegin und schaut mich erwartungsfroh an. Ich bin hin- und hergerissen. Gebe ich ihr die volle Breitseite, oder soll ich es ausführlich erklären? Ehe ich mich entschieden habe, platzt es schon aus mir heraus: „Gar nicht! Ich geh doch nicht zum Schlagermove!“ Der Ich-bin-doch-soaufgeschlossen-für-Homos-Blick meiner Kollegin schlägt in Sekundenschnelle um, offenbart nun eine Mischung aus Unverständnis und Unsicherheit. „Aber ich dachte ... du machst bei solchen Sachen doch immer mit?“ Da habe ich mal wieder was angerichtet. Dabei war ihre Frage doch nur gut gemeint. Aber das ist ja bekanntermaßen das Gegenteil von gut. Seit über zehn Jahren gehe ich regelmäßig zu CSDs, und ich habe mich noch kein einziges Mal verkleidet. Ich bin dabei, weil ich für die ­Rechte von Lesben und Schwulen demonstrieren und Spaß mit meinen ­Freunden haben will. Klar mache ich mir vorher Gedanken, was ich zur Parade anziehe – man ist schließlich schwul. Und ja, es gab auch schon mal die Überlegung, sich für den CSD aufzutransen. Aber verkleiden?

Klar mache ich mir vorher Gedanken, was ich zum CSD anziehe – aber verkleiden? Nach meinem Verständnis verkleidet man sich, um etwas darzu­ stellen, was man nicht ist. Und eigentlich macht man das auch nur beim ­Karneval, im Theater oder eben beim Schlagermove. Dabei geht es ­immer um die Belustigung anderer. Sei's als Cowboy, Polizist oder Tier. Vermeintlich besonders humorvoller Höhepunkt in dieser Aufzählung: Männer in Frauenkleidern.

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Und genau hier liegt die Krux: Bei der CSD-Parade gibt's all das auch! Männer in Frauenkleidern, Frauen in Holzfällerhemden, die aussehen wie Männer, Polizisten in Fantasieuniformen, Cowboys mit extraenger Lederbekleidung sowie weibliche und männliche Vierbeiner jeglicher Art und Rasse. Für meine Arbeitskollegin ist die Sache damit klar: Der CSD ist ein ­Karneval mit bunten Kostümen und guter Laune. Dabei übersieht sie zwei wesentliche Punkte. Beim CSD stellen die Outfits keine ­Verkleidung dar. Und die allermeisten Teilnehmer kommen mit ganz alltäglichen ­K lamotten zur Parade. Natürlich hat die Bekleidung beim CSD schon immer eine große Rolle gespielt. Sie ist – wie im Alltag auch – Ausdruck des Lebensgefühls. Über ihr Outfit zeigen Homo-, Bi- und Transsexuelle nach außen, wie sie sich innen fühlen – und worauf sie stehen. Der CSD ist die optimale Plattform, um dabei weiterzugehen als sonst. Wer als Schwuler seine weibliche Seite ausleben will, der transt sich auf. Wer in der Öffentlichkeit zu seinem Fetisch stehen will, der trägt Uniform oder Sport-Outfit. Wobei: Letzteres könnten auch Vertreter des schwul-lesbischen Sportvereins Startschuss tragen. Und für die ist das – zumindest in erster Linie – kein Fetisch ... Und wer sich in T-Shirts und Shorts am wohlsten fühlt, der kommt so zur Parade. Der eine figurbetont, der andere ­farbenfroh.

Beim CSD kann jeder so sein, wie er möchte So kann beim CSD jeder sein, wie er möchte. Das hat zwei weitere Vorteile: Zum einen präsentiert sich die schwul-lesbische Szene in ihrer gan-

Fotos: Stephanie Paepke (1), Christopher Schmidt (3)


parade

Die CSD-Parade 2011 Termin: Samstag, 6. August Start:

12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße

Strecke: L ange Reihe, Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall, Lombardsbrücke, Neuer Jungfernstieg, Jungfernstieg Politische Kundgebung: gegen 13.45 Uhr auf der Mönckebergstraße Ende: gegen 15.30 Uhr auf dem CSD-Straßenfest am Jungfernstieg und Ballindamm Die komplette Reihenfolge der Gruppen und Fahrzeuge der CSD-Parade findet sich Ende Juli unter www.csd-hamburg.de

zen Bandbreite von Mainstream bis Fetisch – bunt wie ein Regen­b ogen. Zum anderen sind die Outfits echte Hingucker. Sie locken Heteros als Zuschauer an die Paradenstrecke und führen dazu, dass die Medien darüber berichten. Nicht ohne Grund sind am Tag nach dem CSD vor allem Bilder auffallend gekleideter Paradenteilnehmer in den Zeitungen zu sehen. Diese mediale Präsenz führt dazu, dass über die Forderungen von Lesben und Schwulen berichtet wird – und schon ist ein Ziel des CSDs erreicht! Gleichzeitig führt diese Jagd der Medien nach dem ­Außergewöhnlichen aber auch dazu, dass Menschen, denen die Homoszene fremd ist, denken: Alle Teilnehmer beim CSD sind „verkleidet“ oder stellen ihre „­sexuelle Abnormität“ zur Schau. Das ist ein ärgerliches Missver­ständnis, weil nur die Oberfläche wahrgenommen wird. Daran, dass das nach wie vor so ist, sind wir Paradenteilnehmer ­natürlich nicht ganz unschuldig. Nur ein ungewöhnliches Outfit erklärt eben nicht, wofür man steht und beim CSD auf der Straße ist. Man muss den Zuschauern auch Hilfe geben – sei es über Transparente, Flyer oder ­T-Shirt-Aufdrucke. Ich persönlich will mir Zeit nehmen, meiner Kollegin zu erläutern, ­welchen tieferen Sinn die „Kostüme“ auf dem CSD haben. Schließlich hat sie mit ihrer Frage ja bereits Interesse bekundet. Dann kann sie mir auch ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, wie ich mich ­professionell auftransen kann. Wer weiß: Vielleicht schaffe ich es so endlich mal auf die Titelseite der Mopo? Lars Peters

Vorsitzender des CSD-Vereins Hamburg Pride

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Flirten­ Drei Tage StraSSenfest am Jungfernstieg.

Spätestens wenn am CSD-Samstag die Parade am Ballindamm endet, ist es wieder soweit: Das Herz Hamburgs wird zur längsten queeren Flaniermeile Deutschlands. Vom Alsterhaus bis zum Ferdinandstor schlendern, feiern und informieren sich Zehntausende Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle auf ihrem Straßenfest. Dabei war es nie das Ziel, das Hamburger CSD-Straßenfest zum langgestrecktesten seiner Art zu machen. Es hat sich einfach so ergeben. Die vielen Baustellen am Jungfernstieg verlangen jedes Jahr ein ­neues Raumkonzept. Die Besucher waren immer zufrieden. Denn trotz Bauzäunen ist und bleibt der Bereich um die Binnenalster einfach der schönste Hamburger Platz zum Chillen, Flirten und Informieren. Hier gehört das schwul-lesbische Straßenfest hin! Neu in diesem Jahr: ein Jugendbereich am Jungfernstieg. Er richtet sich an alle jungen Besucher, die sich aus dem allgemeinen Trubel etwas zurückziehen und unter Gleichaltrigen feiern wollen. Die Idee dazu kam von vier Jugendgruppen, die auch den Bereich verantworten und betreuen: das Jugendnetzwerk Lambda, das Junglesbenzentrum von Intervention, das QueerReferat des AStAs und die MHC-Jugend. Sie und weitere Initiativen stellen dort ihre Angebote vor. Sehr vertraut dagegen: die Musik- und Talkbühne gegenüber der Europa Passage. Am Samstag diskutieren hier Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen die Belange der schwul-lesbischen Community

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­ amburgs (gegen 16:30 Uhr, nach der Parade). Vor allem aber rocken H hier New­comer und Showgrößen das Publikum. Das komplette Bühnen­ programm steht auf den Seiten 48 und 49. Auf jeder Musikinsel herrscht jeweils ein anderer queerer Gastronom der Hansestadt. Sie heizen den Besuchern vom Nachmittag bis zum späten Abend ein. Die augenfälligste Musikinsel ist der bereits aus den Vorjahren bestens bekannte Jever-Party-Turm auf der Reesendammbrücke. Haupttag ist auch in diesem Jahr der Samstag nach der Parade. Aber bereits am Freitagnachmittag öffnen die Infostände. Die Grills brutzeln und die DJs spielen sich warm – die ideale Gelegenheit, um die Arbeitswoche hinter sich zu lassen und in das CSD-Wochenende zu starten. Doch es heißt nicht nur abhängen – es wird auch gefeiert: Mit der offiziellen Eröffnung des Straßenfests um 20 Uhr steigt die Partystimmung. Das Bühnenprogramm läuft dann bereits. Und auch auf den Musikinseln brummt das Leben. Aber auch der Sonntag mausert sich. Denn wo lassen sich der Paraden­ samstag und die CSD-Party besser in allen Einzelheiten besprechen als entspannt am Ufer der Binnenalster? Und wenn es bis dahin mit dem CSD-Flirt nicht geklappt haben sollte – am Sonntag ist noch alles ­möglich! Nicht zuletzt auf den abends gut gefüllten Tanzflächen. Lars Peters

Foto: Jibben Großmann


straßenfest

DJ-Programm Jever-Party-Turm

Das CSD-Straßenfest Termin: Freitag, 5. August, bis Sonntag, 7. August Ort:

Jungfernstieg und Ballindamm

Freitag 05.08.2011: 15:00 – 17:00

Easy Listening

DJ ROUX

16:00 – 19:00

Latin/Funk/Soul

DJ La Bitcha

19:00 – 21:00

Black Music

D-Mac

21:00 – 00:00

Pop/House

Djanes @ Bügelbrett

Öffnungszeiten: Freitag: 15–24 Uhr, Samstag: 11–24 Uhr, Sonntag: 11–22 Uhr

Samstag 06.08.2011: 12:00 – 14:00

Easy Listening

DJ ROUX

14:00 – 16:00

Funk/Pop

Mr. Surprise

16:00 – 18:00

House/Pop

Christophonic

18:00 – 21:00

French House

BOOM le CHOC

21:00 – 00:00

House

Mike Melange

Sonntag 07.08.2011: 12:00 – 14:00

Easy Listening

DJ ROUX

14:00 – 17:00

Euro Pop

DJ Douze Points

17:00 – 19:00

Black Music

D-Mac

19:00 – 22:00

Charts/Pop

Sven Enzelmann

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straßenfest

Freitag, 5. August

Bühnenprogramm auf dem CSD-Straßenfest 20:15

Small Town Celebrities singen den CSD-Song '11 Tagsüber arbeiten beide Tür an Tür im gleichen Unternehmen, abends legen sie ihre Krawatten und Bleistiftröcke ab und verwandeln sich in partywütige Musiker. Das Ergebnis ist die diesjährige Hamburger CSD-Hymne „Brighten Up“. Getreu dem Motto „Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in.“ ermutigt der Dance-Song, zu seinen Gefühlen zu stehen und sich niemals beirren zu lassen (Seite 30). 20:20

Karla5000

Jessie Evans 18:00

Anthology Mit tanzbaren Rhythmen und eingängigen Beats heizen die vier Hamburger Jungs den Massen ein. Schnelle Basslines vermischen sich mit mitreißenden Gitarrenriffs, und heraus kommt ein Mix aus Revival, Industrial-Rock und Pop-Rock. www.myspace.com/anthologyhh

Motus Das Trio versteht es, elektronische Elemente mit klassischen Elementen der Pop- und Rockmusik zu verbinden. Neben zahlreichen Auftritten und Airplays haben sie es auch geschafft, als Gewinnerband aus dem überregionalen OXMOX-Bandcontest 2009 hervorzugehen. www.myspace.com/motustheband

20:00

Offizielle Eröffnung des CSD-Straßenfestes durch Dr. Lars Peters, den ­ rsten Vorsitzenden von HamE burg Pride

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16:30

CSD-Polittalk mit Vertretern Hamburger Parteien Was bringt der neue Senat der schwul-lesbischen Community in Hamburg? Vertreter der Bürgerschaftsparteien diskutieren. Moderation: Dr. Lars Peters, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride 18:00

Schweigeminute der AIDS-Hilfe Hamburg Nach Angaben des RobertKoch-Instituts sind bis Ende des Jahres 2010 in Hamburg 2.300 Menschen an Aids verstorben. An diese Verstorbenen erinnert die Gedenkminute der AIDS-

muss die Band sich nicht vor den etablierten deutschsprachigen Künstler verbergen. Die Botschaft „Wir können mehr als vorgegebene Wege zu gehen“ geht hinaus an die Jugend, die endlich wieder Gitarren hören will. www.a5richtungwir.de

19:30

Kim Petras

Kim Petras ist gerade mal 18 Jahre alt, war aber schon oft in den Schlagzeilen. Der Grund dafür: Schon mit 16 ließ die junge Kölnerin ihr Geschlecht operativ angleichen und wird seitdem als jüngste Transfrau der Welt bestaunt. Dabei will Kim viel lieber als Sängerin berühmt werden. Ihr nächster großer Karriereschritt: Auf dem Hamburger CSD stellt sie erstmals ihr Debütalbum vor (Seite 31).

www.karla5000.de

21:15

Jessie Evans

19:00

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Ein bisschen (Post-)Punk, eine bis anderthalb Balladen und natürlich Rock ergeben zusammen mit deutschen Texten die wohl heißeste Newcomer-Band Hamburgs. Frontfrau Karla Oz schmettert mit klarer Stimme noch klarere Texte: „Ich liebe dich nicht mehr, aber weniger als gestern!“ Ordentlich unterstützt wird sie dabei von ihren erfahrenen Bandfreunden. Karla5000 bedeutet tanz- und hüpfbare Musik – ohne Angst vor tiefsinnigen Worten und hohen Erwartungen!

Samstag, 6. August

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Sie ist bunt und aufregend, sanft und mitreißend und manchmal auch wild und exaltiert. JESSIE EVANS ist der neue Paradiesvogel auf dem Planeten Pop! Aus Kalifornien kommend, lebt und arbeitet sie in Berlin. Als Sängerin und Saxophonistin hat sie schon in einigen Gruppen mitgemischt bevor sie ihre Solokarriere startete. Beim aktuellen Album und der kommenden Tour kann sie auf schlagkräftige Unterstützung von Toby Dammit zählen. Live liefern die beiden eine atemberaubende Performance! www.jessieevans.net

Kim Petras Hilfe Hamburg: Um 18.00 Uhr unterbricht das Musikprogramm für einige Minuten. Der Titel „Somewhere over the rainbow“ wird eingespielt und an der Binnen­ alster steigen 2.300 schwarze Luftballons auf – einer für jeden Menschen, der in Hamburg an Aids verstorben ist. 18:15

A5 Richtung Wir Was diese drei Jungs ausmacht, ist der Hang zu großen Melodien, die sich zwischen Gitarren- und Klavierpopmusik bewegen und zum Ende hin meist wie ein Feuerwerk ausbrechen. Auch lyrisch

20:20

Terry Poison

In ihrer Heimat Israel gelten sie als der Tipp für eine ausgelassene Electro-Party und haben längst zahlreiche Nummer-Eins-Hits gelandet. Die Damen und Herren um die norwegisch-israelische Powerfrau Louise Kahn gelten als „Tarantino of Pop“, vereinen apokalyptische Drumbeats mit Elektrosamples, Gitarrenriffs und analoge Synthesizer, gewürzt mit einer Portion Killer Rock’n’Roll. Eine Liebeserklärung an die Elektromusik – einzigartig, schweißtreibend und ansteckend. www.terrypoison.com

Fotos: Billy und Hells (Jessie Evans), Wilson Models (Oscar Loya)


straßenfest

19:10

Zuckerklub 2.0 Terry Poison 21:40

Oscar Loya Seine Performance zusammen mit Stilikone Dita von Teese beim Eurovision Song Contest 2009 bleibt unvergessen. Es gibt kaum einen Flecken auf dieser Erde, auf dem Oscar sein Talent noch nicht unter Beweis stellen durfte: Shows in Bologna, Rotterdam, Seoul, Beijing, Singapur und sogar bei Oprah Winfrey. Nun ist er zurück mit seiner eigenen Musik. Oscars Mix aus Elektro/House und Pop in unverschämt ausgefallenen Kostümen und einer heißen Choreografie bringt ein Stück Hollywood nach Hamburg. www.facebook.com/OSCARLOYAArtist

Jungs jetzt durchs Land ziehen, hat pünktlich zu den ersten Sonnenstrahlen des Jahres das Licht der Welt erblickt. Geschichten vom Aufbruch, die immer Raum für eine Ankunft lassen. www.kabanamusik.de

17:00

Play & Rewind Die Osnabrücker Band bewegt sich mit ihrem Sound zwischen Indierock, Pop und Folk. Ob tanzbare Ohrwürmer oder ruhige, warme Akustiksongs: Im Mittelpunkt aller Songs stehen vom Cello untermalte, schöne, eingängige Melodien, die bei den Zuschauern und -hörern stets gute Laune hinterlassen. www.myspace.com/playrewind

18:00

Conny Kanik Neben den schönen Dingen des Lebens widmet sich Conny Kanik in ihrem ersten Album „Immer du“ wortgewandt und scharfsinnig auch den ernsten Dingen des Daseins, ohne dabei das Licht am Ende des Tunnels zu übersehen. So meistert sie mit ihren wunderbaren Songs und ihrem unverwechselbaren Sound das Labyrinth aus Beziehungen, Liebe und alltäglichen Begebenheiten.

Oscar Loya

Die singende Texterin Chio und die musizierende Lyrikerin Marlen Pelny bilden zusammen das Berliner Duo Zuckerklub. Sie spielen deutschsprachigen Singer/ Songwriter-Punk, bei dem man eher den Mittelfinger als den erhobenen Zeigefinger wahrnimmt. Sie wagen es, ironisch und melancholisch zugleich zu sein. Die Musik von Zuckerklub handelt von Brüchen im Leben und Erleben, vom queeren Blick auf die Welt, von unbändigem Spaß und grauen Tagen. www.zuckerklub.net

20:15

Deine Jugend Zwischen attraktiv und wasted, zwischen Szene und Masse – das ist Deine Jugend, die angetreten sind, um die beste Zeit deines Lebens zu vertonen. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus der Eingängigkeit von Pop, der Energie von Punk und dem Charme von Elektro rockt Mannheims bester Szeneexport nun schon seit der Gründung im Sommer 2008 die Clubs von Mailand über Zürich bis Berlin. „Steil gehen“ bleibt also das Stichwort, seitdem im Oktober das Debüt-Albums Wir sind deine Jugend erschienen ist. Tanzund Abhebe-Garantie inklusive. Deine Jungend beginnt jetzt. www.myspace.com/deinejugend

www.connykanik.de

Sonntag, 7. August 16:00

Kabana

Sie haben geschwitzt. Und sie haben gespielt, gesungen und gestritten. Und diesen letzten Sommer kann man irgendwie raushören. Denn die Debüt-EP „Die Reise“ der Kölner Indierock-Newcomer Kabana, mit der die vier

Deine Jugend

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pride night

Tanzen Schluss bis zum

CSD-Abschlussparty PRIDE DANCE im Edelfettwerk. Parade vorbei, Straßenfest geschafft, aber von Müdigkeit noch immer keine Spur? Abhilfe verspricht der Pride Dance, die offizielle HamburgPride-Aftershow-Party. Auch in diesem Jahr werden wieder mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher erwartet. Los geht es am Paradensamstag, dem 6. August, ab 22 Uhr im Edelfettwerk in Eidelstedt. Gleich mehrere Floors öffnen für den Pride Dance ihre Türen. Elektronische Klänge erwarten euch im Saal, wo Ben Manson aus Paris mit einem mehrstündigen Tech-House-Liveset die Menge zum Kochen bringt. Außerdem an den Decks: Martin Broszeit und DJana. Mitsingen statt Rumwippen heißt es in der Orange Lounge. Frau ­Hoppe verspricht einen extrem tanzbaren Ritt aus R&B, Rock und Pop. Ihr zur Seite steht Shari Who?, die Spezialistin für Muschi-Pop. Noch wilder wird es im Labor mit den Szene-DJs Berry-E. und Niccy ­D ynamite. Macht euch bereit für einen bunten Mix queer durch alle Genres – und freut euch auf Schlager, 90er und das Beste aus House, Pop und Charts. Kleine Erholung gefällig? Unsere großzügige Outdoor-Area lädt zum Chillen und Flirten ein, Imbissstand natürlich inklusive. Den Pride Dance im Edelfettwerk erreicht ihr vom CSD-Straßenfest ohne Umsteigen mit der S-Bahn-Linie 3 (Richtung Pinneberg, bis Haltestelle Eidelstedt). Die Bahn fährt die ganze Nacht, so wie alle S- und U-Bahnen des HVV. Und: Die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist im Ticketpreis enthalten. Ingo Bertram

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HAMBURG

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Pride Dance 2011 Termin: Samstag, 6. August Start:

22 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, Eidelstedt, S-Bahnhof Eidelstedt

Eintritt: V VK: 10 Euro, AK: 12 Euro Vorverkauf: ab dem 1. Juli auf der Langen Reihe im Männerschwarm, Kyti Voo und Lagerhaus sowie am 5. und 6. August auf dem CSD-Straßenfest am Stand von Hamburg Pride. Line-up: Saal: Ben Manson, Martin Broszeit, DJana Labor: Berry-E., Niccy Dynamite Orange Lounge: Frau Hoppe, Shari Who?

Frau Hoppe

Foto: Edelfettwerk



agenda

CSD-Agenda

2011

Der Veranstaltungs­kalender mit dem vollen Programm für die Hamburger Pride Week 2011

Samstag, 30. Juli 14:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten – Leckere kleine Speisen, Kaffee-Drinks, Bier vom Fass, Weine direkt vom Weingut und die wunderbaren selbstgeba­ ckenen Torten und Kuchen. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 14:00

Eröffnung der CSD-Foto-­Ausstellung Fotos der Hamburger CSD-Paraden von 1997 bis 2010. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Pride Night

u. a. mit Kim Fisher, Anna Depenbusch, Otto Kuhnle, Elke Winter und Homophilipp. Karten gibt es unter der Tickethotline 040-881411880, im Internet unter www.fliegende-bauten. de oder im Männerschwarm, Lagerhaus und Kyti Voo für 25 €, 32 € und 39 € zzgl. VVK-Gebühr. Der Eintritt zur Party ab 23:00 Uhr ist enthalten. Mehr Infos auf den Seiten 36-37.

und 1 Glas Sekt für 13 €.

23:00 Uhr

Veranstalter: Café A frika/AIDS-Hilfe Hamburg; Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg

CSD-Opening-Party Nach der Show wird in Kooperation mit PinkInc. der Beginn der Pride Week ordentlich gefeiert! VVK ab 1. Juli im Männerschwarm, Lagerhaus und Kyti Voo. Preise: VVK 8 €, AK 10 €. Veranstalter: Hamburg Pride; Fliegende Bauten, Glacischaussee 4, 20359 Hamburg 20:00

CSD-Cocktail-Nacht Eine Nacht mit bunten Cocktails und kleinen Snacks. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 11:00

Schwul/Lesbisch zu Hause in Einwanderercommunitys Afrikanische Gesundheitsbotschafter der AIDS-Hilfe treffen Community-Aktivisten.

für Frauen für alle Geschlechter für Männer Adresse Pride House: An der Alster 40

из шкафа) – die „Schrankausstellung“ von der Künstlerin Lida Michailova (siehe Foto); 2: Fotos einer Straßenaktion von Fotografin Polina Korchagina mit Kommentaren in drei Sprachen (deutsch, englisch, russisch); 3: Transgenderfotos der Künstlerin Anna Charina Veranstalter: LSVD Hamburg e.V. & „Vyhod“ St. Petersburg; Pride House 17:00

Out at your own risk?

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Coming-out am Arbeitsplatz oder ist Mensch nur LSBTI im Privatleben? Fragen, Fakten und Thesen zur Diskussion. Was sind unsere Erfahrungen? Wie kann uns der vom AGG geforderte Diskriminierungs­ schutz weiterhelfen? Was kann der Betriebsrat tun? Wie ist der Stand der Rechtsprechung? In einem Workshop wollen wir diese und weitere Fragen gemeinsam beantworten.

17:00 Tipp!

Veranstalter: Arbeitskreis LSBTI in ver.di; Pride House, Seminarraum oben

14:00 – 21:00

Lesben treffen Lesben im endlich Es gibt selbstgebackene Kuchen, Torten und feine kleine Speisen; Wein, Bier und exotische Cocktails sowie Kaffee-Drinks im Café und im Garten.

Ausstellungseröffnung: Drei LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg zeigen Impressionen

Ab 17:00

FriendShip!

Sonntag, 31. Juli CSD-Opening-Show

09:00 – 14:00

CSD-Opening-Show

Lesben treffen Lesben im endlich

Es erwartet Euch ein bunter Mix aus Musik, Akrobatik und Comedy

Im Café und im Garten – Leckeres Frühstücksbuffet inkl. Kaffee/Tee/Saft

19:30

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HAMBURG

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Ausstellung "Aus dem Schrank"

1: Coming out of the closet (Выход

FriendShip!

Auch zu diesem CSD macht das

Fotos: Ronny Luxat, Jibben Großmann, Lida Michailova, Paul Schimweg, cmyreflection.com


agenda FriendShip! wieder den Hamburger Hafen unsicher. Mit an Bord sind DJ Sunshine, jede Menge Party-Musik und als Special Guest die Band „Gravitonas“ – das neuste Projekt vom „Alcazar“- und „Army of Lovers“-Mastermind Alexander Bard. Vom Eintritt gehen je 2,50 € an die AIDS-Hilfe und an Hamburg Pride e.V. Alle Mann an Deck! Eintritt: 15 €, Karten gibt’s in den VVK-Stellen AIDS-Hilfe (Lange Reihe 30-32) und Barkassen-Meyer (Brücke 6) oder an Bord. 17:00 Boarding, 18:00 Abfahrt, 21:00 Stop-over, 22:30 Anlegen & Party open end Veranstalter: Barkassen-Meyer; MS Commodore, Landungsbrücken, Brücke 9/10, 20359 Hamburg 18:00

Vom „Teehaus“ bis zum „Grenzfass“ – Queer durch St. Pauli Zu Beginn des diesjährigen CSDs begeben sich Dr. Gottfried Lorenz und Ulf Bollmann erneut auf einen Streifzug durch 80 Jahre schwul-lesbischen Lebens entlang der sündigen Meile Hamburgs. Die Stadtführung nimmt aktuelle Details aus den For­ schungen auf und gibt Hinweise auf neu verlegte Stolpersteine im Stadtteil. Anschließend folgt ein Besuch im Piccadilly, einer der ältesten Schwulenbars in Deutschland. Veranstalter: Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“; Treffpunkt: U-Bahn St. Pauli, Ausgang Süd (zur Reeperbahn), 20359 Hamburg 18:00

Zeig dich! – Gottesdienst zum CSD Die AIDS-Seelsorge veranstaltet in Zusammenarbeit mit der mccGemeinde Hamburg den Gottesdienst. Die Predigt hält Pastor Detlev Gause, es singt Batenoba – das schwule Acappella-Ensemble. Veranstalter: AIDS-Seelsorge, mccGemeinde Hamburg; St. Georgskirche am Hauptbahnhof, 20099 Hamburg

Ricardo M.

20:00 Tipp!

Rainbow-BINGO! mit RICARDO M. Gehört zum CSD schon fast so dazu wie die Regenbogen-Farben: Rainbow-BINGO! Mit TOP!-Entertainer RICARDO M. Unser GelfrisurCharmeur mit den Kunststoff-Slippern gastiert wieder mit seiner BINGO!-

Live-Show im Pride House. Also alles da für einen TOP!-Sonntag: TOP!-Gewinne, TOP!-Spass und TOP!Flirts! www.ricardo-m.com Veranstalter: Ricardo M.; Pride House, Großer Saal

"Milk" im Open Air Kino

21:30 Tipp!

„Milk“ im Open Air Kino im Schanzenpark Harvey Milk wurde nach mehre­ ren erfolglosen Anläufen 1977 als erster offen schwuler Mann in den Stadtrat von San Francisco gewählt. Der charismatische Kämpfer für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben macht sich mit den vielen Initiativen, die er sofort anstößt, nicht nur Freunde. Nach gerade einmal einem Jahr im Amt wird er von seinem Kollegen Dan White erschossen. Van Sant zeigt in seinem atmosphärischen Film nicht nur die strahlenden, kämpfe­ rischen Seiten Harvey Milks, sondern auch sein nicht immer glücklich verlaufendes Privatleben. Sean Penn ist in der Titelrolle einfach überragend. Eintritt: 7 €, ermäßigt 6 € Veranstalter: Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg, LSVD Hamburg, Hamburg Pride; ARRIBA – Das Picknick Open Air Kino im Schanzenpark, 20357 Hamburg

Montag, 01. August 17:00 – ca. 22:00

Fotoausstellung: Drei LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg zeigen ihre Impressionen 1: Coming out of the closet (Выход из шкафа) – die „Schrankausstellung“ von der Künstlerin Lida Michailova; 2: Fotos einer Straßenaktion von Fotografin Polina Korchagina mit Kommentaren in drei Sprachen (deutsch, englisch, russisch); 3: Transgenderfotos der Künstlerin Anna Charina Veranstalter: LSVD Hamburg e.V. & „Vyhod“ aus St. Petersburg; Pride House 17:30 Uhr

Erbrecht und Vorsorge für lesbische und schwule LebenspartnerInnen Die Veranstaltung informiert Lesben und Schwule über Rechtsfragen rund um Testament, Erbrecht, Erbschafts­ steuer, Hinterbliebenenrente und Vorsorgevollmacht. Dabei geht es um die HAMBURG

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agenda CSD-Straßenfest

Rechte und Pflichten für eingetragene LebenspartnerInnen ebenso, wie um die Vorsorgemöglichkeiten für Paare mit Kindern und unter FreundInnen. Veranstalter: Kanzlei für Menschen und Rechte, Rechtsanwältin Gabriela Lünsmann; Pride House, Seminarraum oben

des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12.8. und ist von 14–20 Uhr geöffnet. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 19:00

17:30

Bellini goes Beach

Pflegschaften – Aus der Praxis

Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt.

Noch sind Adoptionen für homosexuelle Paare nicht erlaubt. Eine Möglichkeit Kinder zu betreuen gibt es jedoch – die Pflegschaft. Der zweifache Pflegevater Sven Gudewitz im Gespräch mit Arne Platzbecker, Landesvorsitzender der Schwusos (SPD) Hamburg, über Wege zum Familienglück. Veranstalter: Schwusos Hamburg; Pride House, Seminarraum unten

Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg

18:30

Klappen-, Blümchen-, Cybersex

19:00

Hand aufs Herz: Wer weiß noch, was eine Klappe ist? Heute, wo Anbahnung und Vollzug mann-männlicher Leibesübungen vielfach am PC statt­ finden, erscheinen Kampagnen aus den Gründungstagen der AIDS-Hilfe wie vom anderen Stern. Präventionsmitarbeiter der AIDS-Hilfe Hamburg plaudern mit Dr. Gottfried Lorenz über fast 30 Jahre HIV-Prävention und Safer Sex. Veranstalter: AIDS-Hilfe Hamburg; Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg

Schwul und depressiv Die Selbsthilfegruppe „Schwul und depressiv“ lädt zu einem offenen Infoabend ein. Es sind diverse Referate zum Thema Depression und Behandlung geplant und es gibt die Möglichkeit die Gruppenteilnehmer kennenzulernen. Vorgespräche gerne bei Thomas 040-280 50 984 Veranstalter: Hein & Fiete, Pulverteich 21, 20099 Hamburg 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net Veranstalter: PINK CHANNEL; Pride House, Bar

CSD-Fotos von Chris Lambertsen

19:00 Tipp!

Vernissage: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder 54

HAMBURG

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19:30 Tipp!

Podiumsdiskussion „Wortlose Diskriminierung“ Die St. Petersburger LGBT-AktivistInnen der Organisation Coming Out (Выход) sind zu Gast in Hamburg und

Fotos: Chris Lambertsen, Marvin Breddin, Ronny Luxat


agenda ten, Anekdoten und Artikel aus 15 Jahren Ordensleben. Veranstalter: Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz zu Hamburg e.V.; Pride House, Seminarraum oben

Dienstag, 02. August diskutieren mit dem LSVD Hamburg, PolitikerInnen und dem Publikum die Lage der Lesben und Schwulen in Russland, die Verschweigung der Diskriminierung Homosexueller seitens russischer Politiker sowie deren mögliche Überwindung durch eine Diskussion auf internationaler politischer Ebene. Veranstalter: LSVD Hamburg e.V., St. Petersburger Organisation Coming Out (Выход); Pride House, Großer Saal 19:30

Andrea Bocka: „Unwiderstehlich! Die Kunst des lesbischen Flirtens“ Flirten ist nicht nur eine hohe Kunst, nein Flirten macht auch Spaß, und da ist es gar nicht schlimm, wenn Frau schon in festen Händen ist. Die Autorin liest aus ihrer prickelnden Sammlung von Geschichten. Genau das Richtige für alle, die noch auf der Suche nach der Richtigen sind, und für all diejenigen, die bereits ihre Traumfrau gefunden haben. Veranstalter: mhc-Lesbenberatung; Pride House, Seminarraum unten 20:00

Verdorbene Texte I. Für Männer, die eigene Sexgeschichten vorlesen und Männer, die gerne zuhören möchten. Reales, Fiktionales – Geni(t)ales. Bitte Ausweis mitbringen. Anmeldung und Bekanntgabe des Ortes über schwub@hamburg.de.

14:00 – 20:00

Fotoausstellung: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 16:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten mit leckeren kleinen Speisen, Kaffee-Drinks, Bier vom Fass, Weine direkt vom Weingut und wunderbaren selbstgebackenen Torten und Kuchen. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 17:00 – ca. 22:00

Fotoausstellung: Drei LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg zeigen ihre Impressionen 1: Coming out of the closet (Выход из шкафа) – die „Schrankausstellung“ von der Künstlerin Lida Michailova; 2: Fotos einer Straßenaktion von Fotografin Polina Korchagina mit Kommentaren in drei Sprachen (deutsch, englisch, russisch); 3: Transgenderfotos der Künstlerin Anna Charina

Veranstalter: Schwub e.V.; “geheimer Ort“ über schwub@hamburg.de zu er fragen

Veranstalter: LSVD Hamburg e.V. & „Vyhod“ St. Petersburg; Pride House

20:00

Lesung – BDSM und Outing

Aus den Tiefen des Archivs – 15 Jahre S.P.I. Die etwas andere Lesung. Geschich-

17:00 Anna Schatz von „Meine Zuflucht“ liest Geschichten und Berichte mit dem Themenschwerpunkt Outing im

CSD-Parade

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agenda

CSD-Parade

BDSM-Kontext. Ist das Outing ein befreiendes Bekenntnis oder eher ein Fluch? Die Texte erzählen von den Folgen des Outings für das Privatund Berufsleben der betreffenden Personen.

exzentrischen Madame (Udo Kier).

Veranstalter: PINK CHANNEL; Pride House, Bar 19:00

Bellini goes Beach

Veranstalter: Schlagwerk e.V.; Pride House, Seminarraum oben 17:00

CSD-Warm-Up Für Frauen und Trans* bis 25 Jahre: Grillen & Chillen! Wir stimmen uns gemeinsam auf den Hamburger CSD ein. Komm vorbei! Veranstalter: JungLesbenZentrum; Glashüttenstraße 2, 20357 Hamburg 18:00

Generationen-Café Coming-out damals und heute: Was hat sich verändert? Was ist gleich geblieben? Welche Perspektiven ergeben sich für die Zukunft? Jüngere und ältere Lesben und Schwule berichten aus ihren Erfahrungen und Erlebnissen zu einem selbstbewussten Leben. Veranstalter: mhc–Schwulenberatung; Pride House, Seminarraum unten

Lesben ü40 Offene Gruppe für alle Lesben über 40/50/60, die sich gerne mit anderen älteren Lesben austauschen und Freundinnen gewinnen möchten oder auch eine Liebste! Heute: Was machen wir zusammen auf der CSD-Parade? Bei Sonnenschein treffen wir uns im Garten, sonst im Café, hinterer Raum. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Filmabend im Pride House 18:30 Tipp!

Filmvorführung: House of Boys House of Boys ist eine wilde, glamouröse und farbenfrohe Ge­ schichte, die der dramatischen Reise des High-School-Jungen Frank (siehe Foto, rechts) im Jahr 1984 aus Lu­ xemburg in eine aufregende Welt aus Sex, Tanz und Musik in das Herz von Amsterdam folgt. Ganz und gar geht er in seinem neuen Leben als Tänzer des bekannten Nachtclubs HOUSE OF BOYS auf, der geführt wird von der 56

HAMBURG

Film "House of Boys"

Doch seine große Leidenschaft endet ganz plötzlich in einem Kampf um Mut und echte Gefühle, als er mit ­einer neuen Krankheit konfrontiert wird – dem noch weitgehend unbekannten Aids. HOUSE OF BOYS ist tragisch, doch es ist auch ein unterhaltsamer, praller Film mit skurrilen und bunten Figuren, die sich alle um eine große Liebesgeschichte reihen. House of Boys ist vor allem aber auch ein Dokument der Zeit, als Aids noch völlig unerforscht war. Veranstalter: Hamburg Pride mit freund­licher Unterstützung von Film­ lichter; Pride House, Großer Saal 21:00 Tipp!

Filmvorführung: A single Man

18:30

pride magazin

TIDE 96.0. www.pinkchannel.net

Das Lotsenhaus präsentiert nach kurzer Einführung den Film „A Single Man“ von Tom Ford. Der Film handelt von dem schwulen Literaturprofessor George Falconer, der seit dem tödlichen Autounfall seines Partners von Einsamkeit geplagt ist. Tom Ford ist es mit seinem Filmdebüt gelungen, die Geschichte um Trauer in atemberaubende Bilder zu verpacken. Im Anschluss folgt eine Talkrunde zu den Themen Trauer und Abschied.

Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt. Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg 20:00

Der heilige Schein Lesung aus dem Buch „Der heilige Schein“ mit Autor David Berger und anschließender Diskussionsrunde Veranstalter: Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz zu Hamburg e.V.; Pride House, Seminarraum oben 20:30

Sex-Toy-Party mit Nessy Karolinger

19:00 – 20:00

Da die große Dame nicht nur nicht auf den Mund, sondern auch in das eine oder andere Bett gefallen ist, weiß sie, was Mann, Frau oder Mann und Frau im Bett brauchen. Neben der Vorstellung der neusten und verschiedensten Sexspielzeuge klärt die große Dame noch auf. Denn auch wenn die Menschheit immer aufgeschlossener wird, aufgeklärt sind wir noch lange nicht, nein auch Nessy persönlich lernt immer neues dazu und weiß, dass so manch ein Mann besser durch einen Vibrator ersetzt werden sollte.

CSD-Radio aus dem Pride House

Veranstalter: Nessys Erotiklädchen; Pride House, Seminarraum unten

Veranstalter: Lotsenhaus von Hamburg Leuchtfeuer; Pride House, Großer Saal

PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf

Mittwoch, 03. August 14:00 – 20:00

Fotoausstellung:

Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 16:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 16:00

Leben mit Aids – Geht das? Aids – ein Tabuthema? Aus Angst vor Ausgrenzung, aus Angst, den Job zu verlieren, gemobbt zu werden oder gar Freunde und Familie zu verlieren? Ein Dilemma. Tatsache ist: Kaum einer bekennt sich, obwohl Menschen mit HIV, die in Behandlung sind, heute eine fast normale Lebenserwartung haben können. Lesung mit Ralf Jantzen, Autor des Buches „Zahltag“. Veranstalter: Regenbogencafé/AIDSHilfe Hamburg; Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg 17:00 – ca. 22:00

Fotoausstellung: 3 LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg zeigen Impressionen 1: Coming out of the closet (Выход из шкафа) – die „Schrankausstellung“ von der Künstlerin Lida Michailova; 2: Fotos einer Straßenaktion von Fotografin Polina Korchagina mit Kommentaren in drei Sprachen (deutsch, englisch, russisch); 3: Transgenderfotos der Künstlerin Anna Charina Veranstalter: LSVD Hamburg e.V. & „Vyhod“ St. Petersburg; Pride House 17:00

Coming-out braucht Unterstützung! Wie können Einrichtungen der offenen Jugendarbeit und Jugend­ verbände SchwuLesBiTrans*QueerFotos: Stephanie Paepke


agenda Jugendliche in ihrem Coming-out unterstützen? Was brauchen die Einrichtungen und Verbände? Die Veranstaltung richtet sich an hauptund ehrenamtliche MitarbeiterInnen der offenen und Jugendverbands­arbeit in Hamburg und an interessierte Jugendliche.

wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt.

Veranstalter: JungLesbenZentrum, mhc, Queer-Referat der Uni Hamburg, Referat für Jugendliche mit Behinderung des Jugendnetzwerks lambda e. V.; Pride House, Seminarraum oben

Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg

17:30

Positiv zusammen leben Wir wollen der Frage nachgehen wie „aidsfähig“ unsere Gesellschaft ist. Das heißt, was Nicht-Infizierte für HIV-/Aids-Infizierte sein können. Veranstalter: AIDS-Seelsorge Hamburg; Pride House, Seminarraum unten 18:00

Mit Gesetzen gegen Diskriminierung – Wie geht das? Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskrimi­ nierung aufgrund der sexuellen Identität. Wie können Betroffene sich wehren, wenn sie Diskriminierung erfahren haben? Welche Chance bie­ tet das AGG und was muss beachtet werden? Die Kanzlei „Menschen und Rechte“ und die Antidiskrimi­ nierungsberatung der Justizbehörde informieren. Veranstalter: mhc; Pride House, Großer Saal 18:30

Allein zur Parade? Die Mittwochsstube Der offene Treff für frauenliebende Frauen bietet wöchentlich Raum und Zeit für Abwechslung im Alltagsgeschehen. Wir bereiten uns gemeinsam auf die CSD-Parade und das Straßenfest vor – eine gute Gelegenheit nicht alleine zu demonstrieren und zu feiern. Veranstalter: Lesbenverein Intervention e. V.; Glashüttenstraße 2, 20357 Hamburg 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net

19:30

Dicke Freunde Dicke gehören zur diskriminiertesten Gruppe in unserer Gesell­ schaft. Dieser Workshop dient dem Austausch von Dicken und ihren FreundInnen. Veranstalter: Schwub e.V.; Pride House, Seminarraum unten 20:00

Vorbereitung auf die CSD-Parade Offenes Treffen für alle Frauen. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 20:00

Verdorbene Texte II. Der Hamburger Autor Peter Tschiche („Pariser Park“) liest unveröffentlichte erotische/pornographische Texte. Lesung für erwachsene Männer. Ausweis nicht vergessen! Veranstalter: Schwub e.V. / Mr. Chaps; Greifswalder Straße 23, 20099 Hamburg 20:00

Lebenspartnerschaft leicht gemacht Vortrag zum Lebenspartnerschaftsgesetz: Gründung, Absicherung, Vorsorge, Erbschafts- und Steuerrecht Veranstalter: mhc–Schwulenberatung; Pride House, Seminarraum oben 20:30 Tipp!

Homosexuell = schwul? – Wie Journalisten über Lesben und Schwule schreiben Immer wieder Schlagzeilen über das schmuddelige „HomosexuellenMilieu“: Vielen Medien gelingt der unverkrampfte Umgang mit Lesben und Schwulen einfach nicht. Und das anscheinend glatte Coming-out von Anne Will kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lesben in der Medienöffentlichkeit oft unsichtbar

Veranstalter: PINK CHANNEL; Pride House, Bar 19:00

Bellini goes Beach Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden

sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Bund Lesbischer HAMBURG

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agenda

CSD-Abschlussparty im Edelfettwerk

und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) demnächst als Buch veröffentlichen wird. Wir präsentieren die Ergebnisse der Studie, diskutieren über Ursachen und loten aus, was wir gegen das schiefe Bild tun können. TeilnehmerInnen: Kathy Crowell (Escape), Nicole Koenecke (ARD-aktuell), Stefan Mielchen (Hinnerk), Axel Bach (BLSJBundesvorstand), Moderation: Katrin Jäger Veranstalter: Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen; Pride House, Großer Saal

Pornokaraoke mit Hein & Fiete Willige Gäste können im „Daniels“ ihr Synchronisationstalent unter Beweis stellen und Safer-Sex-Pornos neu vertonen. Es geht nicht darum, wer am besten um die Wette stöhnt, sondern darum, welches Team die witzigsten Dialoge bereit hält. Moderiert wird der Abend von Nessy Karolinger. Veranstalter: Hein & Fiete; Daniels Company, Kreuzweg 6, 20099 Hamburg

Donnerstag, 04. August

Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg

Fotoausstellung: 3 LGBT-Aktivistinnen aus St. Petersburg zeigen Impressionen 1: Coming out of the closet (Выход из шкафа) – die „Schrankausstellung“ von der Künstlerin Lida Michailova; 2: Fotos einer Straßenaktion von Fotografin Polina Korchagina mit Kommentaren in drei Sprachen (deutsch, englisch, russisch); 3: Transgenderfotos der Künstlerin Anna Charina Veranstalter: LSVD Hamburg e.V. & „Vyhod“ St. Petersburger; Pride House

Die Perspektiven der LGBT-Jugenarbeit in Hamburg sollen mit allen Inte­ ressierten diskutiert und die politische Entwicklung in Hamburg gemeinsam reflektiert werden. Veranstalter: JungLesbenZentrum, mhc, Queer-Referat der Uni Hamburg, Referat für Jugendliche mit Behinderung des Jugendnetzwerks lambda e.V.; Pride House, Seminarraum unten 18:00

Schwule Väter & Ehemänner Offener Gruppenabend Veranstalter: Hein & Fiete; Pride House, Seminarraum unten

16:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten mit selbstgebackenen Kuchen und Torten sowie kleinen leckeren Speisen.

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Veranstalter: SPD Bürgerschaftsfraktion Hamburg; Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg

18:00

Fotoausstellung: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg

HAMBURG

Rathausführung mit PhilippSebastian Kühn, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und SPD-Fachsprecher für Schwule und Lesben. Die Führung ist kostenfrei. Anmeldung erbeten: Tel. 81 99 60 56, info@kuehn-spd.de.

Macht uns stark! LGBT-Jugendarbeit in Hamburg

14:00 – 20:00

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Community trifft Rathaus

18:00 – ca. 22:00

21:00

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

17:00

Hamburg Pride und­ ­Frauenschwarm (@ Buchladen Männerschwarm) ­präsentieren: Der LesbenLese-Abend im Pride House

Fotos: Risk Hazekamp, Gaby Ahner, Stephanie Paepke (2)


agenda „Leise Töne“

Tania Witte

18:30 Tipp!

Tania Witte liest aus „beziehungsweise liebe“ Ein queerer Freundeskreis in der Berliner Szene: sieben Frauen, ein Mann und eine Schildkröte. Johanna (erfolgreich, egozentrisch, rücksichtslos) verliebt sich in Tekgül (umwerfend schön, Model, hin- und hergerissen zwischen echter Liebe und Lust), die aber mit Marte zusammen ist (Gamedesignerin, wild entschlossen Mutter zu werden). Nicoletta (Tekgüls längste und beeindruckendste Abschleppgeschichte, 100% lesbisch) gerät als Single und Freundin aller Beteiligten zwischen die Gefühlsfronten, außerdem wird ihre Sexualität auf eine harte Probe gestellt. Clemens (Nicolettas Mitbewohner, ruhig, penibel, überzeugter Single) beginnt an seinem Lebenskonzept zu zweifeln und nur Sandy und Manu (genannt Sandyunmanu, nach 5 Jahren immer noch frisch verliebt) scheinen ein glückliches Pärchen abzugeben. Doch ist eine perfekte Beziehung wirklich perfekt? „beziehungsweise liebe“ ist ein ausgesprochen witziger Roman, der einen tief in die queere Berliner Szene eintauchen lässt. Veranstalter: Tania Witte; Pride House, Großer Saal

Karen-Susan Fessel

20:30 Tipp!

Karen-Susan Fessel liest aus

Visby, 1984. Marthe verreist das erste und einzige Mal in ihrer Kindheit und Jugend; ihre Tante lädt sie ein auf die schwedische Ferieninsel Gotland. Die Tage dort schmecken nach Freiheit. Und eine besondere Erinnerung nimmt Marthe mit in die folgenden Jahre: das Bild der Klavierspielerin im Erdgeschoss der Pension und die sanft schwingenden Melodien ihres Spiels, die Marthe Abend für Abend in ihre Träume geleiten. Berlin, 1994. Marthe arbeitet inzwischen als Hilfskraft im Funkhaus und bekommt den Auftrag, eine Komponistin vom Flughafen abzuholen. Sie hat dunkle Haare und dunkelblaue Augen und etwas an sich, das Marthe sowohl fasziniert als auch irritiert. „Leise Töne“ ist ein Buch über Musikverständnis, über Einsamund Gemeinsamkeit und das Leben auf Inseln, im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Eintritt: 5 € Veranstalter: Karen-Susan Fessel; Pride House, Großer Saal 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net Veranstalter: PINK CHANNEL; Pride House, Bar 19:00

Für Teilhabe – gegen Ausgrenzung! Veranstaltung zum Thema „HIV im Berufsleben“ 70 % der HIV-Positiven sind Dank des medizinischen Fortschritts heute berufstätig. Dennoch gibt es vielfältige Probleme. Wir wollen mit Euch über eine bessere Unterstützung dieser Arbeitnehmer/-innen und über die daraus entstehenden Herausforderungen an die Politik diskutieren. Ins Hamburger Rathaus laden Euch herzlich ein: Philipp-Sebastian Kühn, SPD-Fachsprecher für Schwule und Lesben und die SPD-Bürgerschafts-

Rainbow-Bingo mit Ricardo M.

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agenda

CSD-Paraden-Start in der Langen Reihe

fraktion Hamburg. Anmeldung erbeten: info@spd-fraktion.hamburg.de Veranstalter: SPD-Bürgerschaftsfraktion Hamburg; Kaisersaal im Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg 19:00

Bellini goes Beach Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt. Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg 19:00

Meet’n Speak You are interested in other cultures and like to speak languages? You feel connected to the GLBTI community and like to meet people from all over the world? Then join the Language Café for an evening full of interesting conversations, cultural exchange and experiences! All genders, nationalities and languages welcome! Veranstalter: mhc; mhc-Café, Borgweg 8, 22303 Hamburg 19:00 – 21:00

Lesbenkultur in Hamburg: Differenz ist cool – Gemeinsamkeit auch Die Lesbengruppen und -projekte Hamburgs laden zu einem Abend voller Informationen, Austausch und Visionen. Wo treffen sich Lesben in Hamburg zu welchen Themen? Ist Lesbenkultur und -politik noch relevant für Hamburg? Gibt es im Hamburg von morgen noch Lesbenräume, -partys, etc.?

Dr. Gottfried Lorenz hält im Rahmen der Pride Week des CSDs einen Vortrag über die homosexu­ elle Szene der einstigen Großstadt Harburg-Wilhelmsburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Seine Auswertungen zahlreicher Strafakten und anderer Quellen bieten bisher unbekannte Einsichten in die Geschichte der seit 1937 zu Hamburg gehörenden Stadtteile Harburg und Wilhelmsburg. Mehr Infos auf Seite 22. Veranstalter: Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“; Ort: Museum Elbinsel Wilhelmsburg e.V., Kirchdor fer Straße 163, 21109 Hamburg (ca. 20 Min. ab Hbf mit S3/S21 bis Wilhelmsburg Kirchdor f, Kreuzkirche oder Metrobus 13 bis Karl-Arnold-Ring) 19:30

Lesben-Literatur im endlich: „Buenos Aires, mi amor“ Bettina Isabel Rocha liest aus ihrem neuen Roman. Nach einem knappen Jahr auf Gran Canaria kehrt die Tangolehrerin Elena nach Buenos Aires zurück. Und zu Caridad, ihrer langjährigen Geliebten. Diese jedoch ist mit ihrer Karriere als Bildhauerin befasst und empfängt Elena keineswegs mit offenen Armen. Auch Inés hat Gran Canaria verlassen. Ihre Auszeit ist vorüber. Sie nimmt ihr Leben in Deutschland wieder auf und arbeitet wieder als Übersetzerin. Doch Elena geht ihr nicht aus dem Sinn. Als Inés die Gelegenheit bekommt, die Kuratorin Esperanza nach Buenos Aires zu begleiten, ergreift sie die Chance und begegnet prompt Caridad – einer Frau, die sie höchst faszinierend findet. VVK ab 1.7. im endlich: 5€. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 20:30

Selbstbehauptung, Schutz und Verteidigung

Veranstalter: Lesbenverein Intervention e.V. ; Glashüttenstraße 2, 20357 Hamburg

Gefahrenvermeidung und Selbst­ schutz, leichte Verteidigungstechniken, psychologische Präventionen

19:30

Veranstalter: Schwub e.V., Dipl.-Psych. Dr. Rolf Winiarski; Pride House, Seminarraum oben

Sündenbabel Harburg? 60

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Freitag, 05. August 14:00 – 20:00

Fotoausstellung: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 15:00 – 24:00

CSD-Straßenfest An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt´s auf den Seiten 46-49. Veranstalter: Hamburg Pride; Jung fernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg 16:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten mit leckeren kleinen Speisen, Kaffee-Drinks, Bier vom Fass, Weine direkt vom Weingut und wunderbaren selbstgebackenen Torten und Kuchen. Wegen der Nacht der Verzauberten hat das endlich ausnahmsweise heute nur bis 21:00 Uhr geöffnet. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 18:00

Bellini goes Beach Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt. Veranstalter: Bellini Bar;

Danziger Straße 63, 20099 Hamburg 19:00

Die Nacht der Verzauberten Große CSD-Lesbenparty im Café Seeterrassen. Schönste OutdoorLocation direkt am See in Planten un Blomen. Party in allen Sälen, auf der großen Außenterrasse und auf den Balkonterrassen. Mit vielseitigem Getränkeangebot an 6 Bars und großem Außengrill. Ab 19 Uhr: Disco, Tanzmix, Rock und Elektro-Pop in der Tango-Bar. Ab 20 Uhr: Standard, Oldies, Latein, Dance-Classics und Charts im Weißen Saal. Um ca. 21 Uhr findet ein Flamenco-Livekonzert statt. VVK 10 € im endlich, mhc, Intervention, Frauenschwarm und Tanzsalon. AK 13 €. www.seeterrassen.de. Mehr Infos gibt es auf Seite 40. Veranstalter: Frauencafé endlich; Einund Ausgang: St. Petersburgerstr. 22, 20355 Hamburg Ab 22:30

Deep Emotions goes CSD – Die Fetisch Dance & Play Night Begrüßen möchten wir alle, die etwas mit dem CSD anfangen können – homo- oder heterosexuell. Die bizarren Ladies und werten Herren und Doms, genauso wie die braven Zofen, unterwürfigen SklavInnen und natürlich unsere SadistInnen und MasochistInnen. Lasst eurer Phantasie in einem der vielen einzigartigen Räume des Catoniums freien Lauf. Dresscode: Black is beautiful, aber nicht Pflicht. Jedoch bitte in Lack, Leder, Latex, Lycra, Anzug, dem kleinen Schwarzen, erotisch oder nackt. Bei Voranmeldung an deepemotions@le-marquis.de bis zum 03.08. Eintritt: 15 €, ansonsten AK: 18 €. Catonium-Member und SMJG Mitglieder nur 15 €. Veranstalter: Le Marquis; Catonium, Foersterweg 163, 22525 Hamburg 23:00

Electro Pride In diesem Jahr öffnen sich die Pforten für eine neue CSD-Party! Das Berliner DJ-Duo M.A.N.D.Y. (Get Physical Music) werden für euch an Fotos: Marvin Breddin, Stephanie Paepke


agenda den Plattentellern stehen und das CSD-Wochenende einläuten. Mit dabei sind weiterhin die Hamburger DJs MATT3000 (Gedeih &Verderb) und Nicole Hohmann (Technobrides). VVK 12 € im Lagerhaus, Kyti Voo und bei Otaku Records (Feldstr. 45); AK 15 €. Mehr Infos auf Seite 41. Veranstalter: Hamburg Pride; Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

Samstag, 06. August Ab 10:00

Sektfrühstück (ohne Frühstück) zur CSD-Parade Wie jedes Jahr startet die CSD-Parade um 12 Uhr direkt vor dem Buchladen Männerschwarm. Wir laden während des Aufbaus, ab 10 Uhr, zu Kaffee (zum Aufwachen) und Sekt (zum Vorglühen) ein. Eine perfekte Möglichkeit, noch ein bisschen zu stöbern oder die letzten Pride-Artikel und Partytickets abzugreifen. Veranstalter: Buchladen Männerschwarm; Lange Reihe 102, 20099 Hamburg 11:00 – 24:00

CSD-Straßenfest An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt es auf den Seiten 46-49. Veranstalter: Hamburg Pride; Jung fernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg 12:00

Treffen zur CSD-Parade Auf der Langen Reihe; Höhe Café Gnosa Veranstalter: Frauencafé endlich; Höhe Café Gnosa, 20099 Hamburg

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 14:00 – 20:00

Fotoausstellung: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August. Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 18:00

Bellini goes Beach Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt. Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg Ab 19:00

CSD-Radio live vom CSD-Straßenfest FunDyke berichtet live vom CSDStraßenfest an Jungfernstieg und Ballindamm. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net Veranstalter: PINK CHANNEL; TIDE 96.0 20:00

CSD-Cocktail-Nacht Mit bunten CSD-Cocktails, kleinen Snacks und frischen Salaten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg Ab 22:00

Livemitschnitt aus dem Pride House 12:00 – 15:00

CSD-Parade Mit Start in der Langen Reihe. Mehr Infos auf den Seiten 44-45. Veranstalter: Hamburg Pride; Start: Lange Reihe, 20099 Hamburg 14:00

Erholung nach der CSD-Parade im Café endlich Mit selbstgebackenen Kuchen und Torten und kleinen leckeren Speisen im Café und Garten.

„Homosexuell = schwul? – Wie Journalisten über Lesben und Schwule schreiben“ hieß die Veranstaltung des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen, die am vergangenen Mittwoch im Pride House stattgefunden hat. Für alle, die nicht dabei sein konnten, sendet PINK CHANNEL heute die gesamte Diskussion. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net Veranstalter: PINK CHANNEL; TIDE 96.0 HAMBURG

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agenda 22:00

Pride Dance – Die Große CSD-Abschlussparty Nach der Parade wird im Edelfett­ werk auf drei Dancefloors, in zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich weitergefeiert! An den Plattentellern stehen Ben Manson, Martin Broszeit, Djana, TTS & JHNTN, Frau Hoppe, Shari Who?, Deejay Berry-E und Niccy Dynamite. VVK ab dem 1. Juli im Männer-

Sonntag, 07. August 10:00 – 14:00

Lesben treffen Lesben im endlich Leckeres Frühstücksbuffet im Café und Garten inkl. Kaffee/Tee/Saft und 1 Glas Sekt für 13 €. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

14:00

Lesben treffen Lesben im endlich Selbstgebackene Kuchen, Torten und feine kleine Speisen; Wein, Bier und exotische Cocktails sowie KaffeeDrinks im Café und Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 14:00 – 20:00

Fotoausstellung: Schwul-Lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg Chris Lambertsens gleichnamiger Fotoband erschien Anfang dieses Jahres. Die Ausstellung zeigt Bilder des Hamburger CSDs von 1980 bis 2010. Sie läuft noch bis zum 12. August.

schwarm, Lagerhaus und Kyti Voo sowie am 5. und 6. August am Stand von Hamburg Pride auf dem CSDStraßenfest. Preise: VVK 10 €, AK 12 €. HVV-Ticket ist im Preis enthalten. Mehr Infos auf Seite 50. Veranstalter: Hamburg Pride; Edelfett­ werk, S-Bahn Eidelstedt, Schnackenburgallee 202, 22525 Hamburg

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Veranstalter: Chris Lambertsen; Pop-Up Gallery, Lippmannstraße 69, 22769 Hamburg 11:00 – 22:00

CSD-Straßenfest An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt´s auf den Seiten 46-49. Veranstalter: Hamburg Pride; Jung fernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

16:00

Rund um den Michel – Queer durch die südlichste Neustadt Mit einem lesbisch-schwulen Stadtrundgang vom Bismarckdenkmal bis zur Peterstraße beschließen Dr. Gottfried Lorenz und Ulf Bollmann den diesjährigen CSD. Mit dieser

neuen Führung durch den südlichen Teil der Neustadt erkunden wir die Schwulentreffpunkte in den Wallanlagen rund um das Bismarck-Denkmal und schauen auf Klappen in Hafennähe. Rund um den Michel befinden sich die letzten Wohnorte zahlreicher Opfer, und in der Peterstraße wird an das Zentrum lesbischen Lebens erinnert. Veranstalter: Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“; Treffpunkt: U-Bahn St. Pauli, Ausgang Süd (zur Reeperbahn), 20359 Hamburg 18:00

Bellini goes Beach Unter diesem Motto lädt der wohl kleinste Beach Club der Stadt, die Bellini Bar, traditionell in der Pride Week zu einem Special ein. Es werden wieder 500 kg Sand in die Bar geschaufelt. Zahlreiche Palmen und ein Strandambiente bieten dir Urlaubsfeeling pur. Vom 1.–7.8. findet täglich eine Caipirinha-Party mit verschiedenen eisgekühlten Caipi-Variationen und Longdrinks zu einem CSD-SpecialPreis von nur 5 € statt. Veranstalter: Bellini Bar; Danziger Straße 63, 20099 Hamburg



unterhaltung

Wie viel Queer

steckt in dir Was bist du? Vollzeitschwuppe, Normalo oder Straight Acter? Finde es heraus – mit dem groSSen Hamburg-Pride-Queer-Test! 1. Fangen wir mal ganz leicht an: Auf wie vielen CSDs warst du bislang? A: Noch auf gar keinem. (0 Pkt.) B: Nur in Hamburg, aber das schon häufiger. (+ 1 Pkt.) C: Ich bin CSD! (+ 3 Pkt.) 2. Bist du eigentlich geoutet? A: Klar, was für eine Frage! (+ 3 Pkt.) B: Bislang fehlt mir der Mut dazu. (+ 2 Pkt.) C: Outen ist total überbewertet. (0 Pkt.) 3. Und wie viele heterosexuelle Freunde hast du? A: Man kann heterosexuelle Freunde haben? (+ 5 Pkt.) B: So fünf bis zehn kommt hin ... (+ 2 Pkt.) C: Mehr wie du! (+ 0 Pkt.) 4. Sommerzeit ist Reisezeit: Wohin würdest du gern fliegen? A: Mal-lor-ca! (+ 1 Pkt.) B: Mykonos. (+ 2 Pkt.) C: Gran Canaria! (+ 5 Pkt). 5. Rom, die Sonne brennt. Und nun? A: Ab ins Hotel. (0 Pkt.) B: Drei-Wetter-Taft. Was sonst?! (+ 3 Pkt.) C: Sunlotion mit Bräunungseffekt. (+ 2 Pkt.) 6. Düsseldorf ist für mich ... A: ... Eurovision Song Contest. (+ 5 Pkt.) B: ... das bessere Köln. (0 Pkt.) C: ... zu klein. (+ 2 Pkt.) 7. Ab in den Norden: Welcher Teil Hamburgs ist am schönsten? A: St. Georg. (+ 3 Pkt.) B: Eimsbüttel. (+ 1 Pkt.) C: St. Pauli. (0 Pkt.) 8. Thema Beauty: Benutzt du eigentlich Wet-Gel? A: Klar! Ist frisch, sportlich, chic! (– 1 Pkt.) B: Ist das so etwas wie Mattwachs? (+ 3 Pkt.) C: Gegenfrage: Bist du irre? (+ 2 Pkt.) 9. Und was darf’s musikalisch sein? Melissa Etheridge oder Lady Gaga? A: Melissa! (+ 3 Pkt.) B: Ra-Ra-Ra-Ra-Ra! (+ 3 Pkt.) C: Beides Dreck, ich will Minimal! (0 Pkt.) 10. Fast geschafft, gleich gibt’s was zu trinken. Was nimmst du? A: Aperol-Spritz (+ 2 Pkt.) B: Ein Pils wär super! (0 Pkt.) C: Nichts, ich habe Kopfschmerzen. (+ 5 Pkt.)

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Ergebnis 0–12 Pkt.: Laiendarsteller Schön, dass sich selbst vermeintliche Heteros für den Hamburg Pride begeistern können – auch wenn dir armeefrisierte Mädels und handbetaschte Jungs dann doch auf den Geist gehen. Klischees sind halt nicht deine Liga. Dann doch lieber Reihenhaus, Kneipe und ein halber Liter Pils. Unser CSD-Tipp für dich: Prosecco testen, lockermachen und madonnengleich zu Kylie tanzen. Das befreit und funktioniert sogar ohne Make-up. Meistens jedenfalls. 13–25 Pkt.: Parallelweltler Der Durchschnitt ist langweilig? Von wegen! Wie ein Schmetterling flatterst du beschwingt von Ufer zu ­Ufer – und beweist damit ganz neben­b ei, dass man auch ohne ­Pailetten-Shirt, ­Jack-Wolfskin-Jacke, Darkroom und Unisex-Opfer-Haarschnitt ein beizeiten queeres Leben führen kann. Unser CSD-Tipp für dich: Einfach so weitermachen. Denn mal unter uns – ein bisschen hetero ist ja doch ziemlich heiß, oder nicht? 26–37 Pkt.: Glamour Queen Gäbe es Gayland auf dieser Erde – du wärst Staatsoberhaupt! Schließlich sind typische Szeneklischees viel zu amüsant, um ihnen nicht zu frönen. Knickehändchen, RainbowStulpen und Stromschlaghaare als Ausdruck eines bewusst extrovertierten Lebensstils? Total dein Ding. Unser CSD-Tipp für dich: Augen auf! Auch Heteros sind nett, riechen (meistens) gut und können sich ausdrücken. Nur bitte nicht gleich anfassen. Gib ihnen wenigstens ein paar Drinks ... Zusammengestellt von Ingo Bertram

Foto: Csaba Peterdi/fotolia


Gute

hamburg pride e.v.

Der Verein Hamburg Pride leistet weit mehr als nur die CSD-Organisation.

e h c a S

Der Hamburger Christopher Street Day lockt in jedem Jahr etwa 250.000 Menschen auf die Straßen der Hansestadt. Sie demonstrieren auf der Parade, informieren sich auf dem Straßenfest und feiern auf den CSDPartys. Veranstalter der Events ist Hamburg Pride. Der gemeinnützige Verein setzt sich aber nicht nur mit dem CSD für die schwul-lesbische Sache ein. Seit 2003 gibt es den Verein Hamburg Pride e. V. Sein Ziel ist klar ­umrissen: Integration von homosexuellen Menschen in die Gesellschaft, Abbau von Vorurteilen und der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen sowie die rechtliche Gleichstellung dieser Gruppen in allen Bereichen des Lebens. Mittlerweile hat auch das Finanzamt die Bedeutung dieser Aufgabe anerkannt: Seit letztem Jahr ist der Verein gemeinnützig. Zentrales Instrument der Arbeit von Hamburg Pride ist dabei der CSD mit allen seinen Bestandtei- len. Dazu gehört neben dem CSD-Wochenende auch die Pride Week mit ihren unterschiedlichen ­Veranstaltungen oder die Werbekampagne, die die ­Ö ffentlichkeit breit über den CSD und seine Hauptforderung informiert.

Dein CSD braucht dich: Mitglied werden bei ­Hamburg Pride! Seit mehreren Jahren hat der Verein neben dem Sommer-CSD auch ein Winter-Event etabliert: In der Adventszeit findet in St. Georg der ­Winter Pride statt. Außerdem blickt Hamburg Pride über die Stadtgrenzen ­hinaus: Als Mitglied des CSD Nord e. V. arbeiten wir mit den CSDs in ­anderen Städten Norddeutschlands zusammen. Der Blick geht ­sogar weit nach Osten: So unterstützt Hamburg Pride in diesem Jahr ein russisch-deutsches Austauschprojekt, in dessen Rahmen sieben ­A ktivistinnen und Aktivisten aus Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg während der Pride Week in der Hansestadt weilen (Bericht auf Seite 43). Hinter dem Verein stehen mittlerweile etwa 200 Mitglieder – damit ist Hamburg Pride der mitgliederstärkste CSD-Verein Deutschlands und entsprechend fest in der Community verankert. Die Mitglieder ­haben nicht nur das gute Gefühl, etwas für die schwul-lesbische Szene in Hamburg zu tun, sie erhalten auch etwas von ihr zurück: Mit der Pride Card bekommen sie bei vielen Partnern exklusive Vorteile und ­Vergünstigungen – ein weiterer handfester Grund für eine ­Mitgliedschaft bei Hamburg Pride e. V. Mitgliedsanträge gibt es im Internet unter http://www.csd-hamburg.com/de/hamburg-pride/der-verein.html

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Hamburg pride “ sagt: „Danke! Hintere Reihe von links: Mark Terence Jones, Carola Ebhardt, Christopher Schnoor, Dustin Wolfer Dritte Reihe von links: Nina Bade, Wulf Mey, Ronny Luxat, Samira Bigdeli Zweite Reihe von links: Jan-Hendrik Munzert, Till Hurlin, Roland Rotermund, Stephanie Paepke, Lars Peters Erste Reihe: Ingo Bertram, Fred Suelflow, Philip Eicker Kampagne, pride magazin, Pride Week, Pride House, StraSSenfest, Parade, Abschlussparty – der Hamburger CSD ist mehr als die Summe seiner Teile. Dass am Ende alles zusammenpasst, dafür sorgen viele engagierte Menschen. Stellvertretend seien einige genannt, die den Hamburger CSD zu dem machen, was er ist.

Herausgeber

Ein großes Dankeschön »allen Mitgliedern, Vereinen und Einrichtungen der ­ ommunity, die gemeinsam mit uns das Motto zum CSD gesucht und gefunden haben C »Till Hurlin und Jan-Hendrik Munzert für die schöne Kampagne: Idee, Umsetzung und Produktion – danke, dass ihr das alles möglich gemacht habt. Und an der Stelle nochmals ein Dank an Wolfgang Hildebrand, Julia Peters & F.B.I., Anika Spahr und Marcel Tietze für ihr Engagement beim Fotoshooting »Philip Eicker für die Chef­ redaktion sowie Christopher Schnoor und Samira Bigdeli für die Gestaltung des ­pride magazins »Dr. Gottfried Lorenz, Ulf Bollmann und allen anderen Autoren für ihre spannenden, unterhaltenden und informativen Artikel »Dr. Tibor Vogelsang, ­dessen Adlerauge uns Jahr für Jahr beeindruckt »Wulf Mey und Veit Kenner, die auch in diesem Jahr unendlich viel Energie und Ideen in unsere Pride Night gesteckt haben »Ulrich Raatz für die multimediale Pride-Night-­Unterstützung »den ­Bollenmädchen, unseren charmanten Pride-Night-Botschafterinnen »den Small Town Celebrities für den schmissigen CSD-Song »dem Team vom CVJM, das uns jedes Jahr sein Haus ­anvertraut und es uns ins Pride House verwandeln lässt (und schon im Frühling auf die Farbe des Teppichs vor der Tür gespannt ist) »Manuel Ehrich für die Organisa­ tion der Parade »allen Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen und Einrichtungen der Community, die sich spannende Veranstaltungen für die Pride Week ausdenken und gemeinsam mit uns bei der Parade Flagge und Gesicht zeigen »Jibben Großmann und Philipp Harms, die im Orga-Container auf dem Straßenfest jedes Jahr für einen reibungslosen Ablauf sorgen »den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern am CSD-Wochenende »allen Sponsoren, Medienpartnern und Anzeigenkunden

Philip Eicker (V.i.S.d.P.)

impressum

Hamburg Pride Marketing GmbH & Co. KG Bei den Mühren 91, 20457 Hamburg Telefon (040) 238 05 85 50 info@hamburg-pride.de, www.hamburg-pride.de

Konzept & Redaktion Artwork & Design Samira Bigdeli, s.bigdeli@gmx.de Christopher Schnoor, kontakt@schnoorgrafix.de

Projektkoordination Nina Bade, Stephanie Paepke

Autorinnen & Autoren Nina Bade, Ingo Bertram, Sebastian Beyer, Ulf Bollmann, Philip Eicker, Hans-Jürgen Köster, Dr. Gottfried Lorenz, Stephanie Paepke, Dr. Lars Peters

Anzeigen Nina Bade, Stephanie Paepke, Dustin Wolfer

Druck & Lithographie PerCom Vertriebsgesellschaft mbH, Westerrönfeld Auflage 25.000 Exemplare

Schlussredaktion Dr. Tibor Vogelsang – www.textopol.de, Nina Bade, Stephanie Paepke

Vertrieb cartel x Promotion GmbH & Co. KG, Hamburg

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Foto: Guy-Patrice Panissié




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