Pride Magazin 2012

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www.jever.de

Wie das Land, so das Jever.


editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, als wir im Herbst letzten Jahres über das Thema des Hamburg Pride 2012 diskutierten, hatten wir die Befürchtung, dass uns die Realität überholen könnte. Heute wissen wir, dass sich diese Befürchtung (leider) nicht erfüllt hat. Trotz Antidiskriminierungsgesetz findet es der Gesetzgeber nach wie vor hinnehmbar, dass Lesben und Schwule nur eine Ehe zweiter Klasse eingehen können. Eheliche Pflichten ja, eheliche Rechte nein. Dabei gibt es immer mehr richterliche Entscheidungen, die dies für nicht rechtens erklären. Immer mehr Behörden in Kommunen und Ländern behandeln homosexuelle Paare steuerrechtlich wie heterosexuelle. Und fast alle Parteien haben die Öffnung der Ehe in ihre Programme aufgenommen. Dennoch: Die Regierung in Berlin verweigert sich. Mit dem diesjährigen Hamburg Pride möchten wir ein starkes und kämpferisches Zeichen setzen, dass wir uns damit nicht länger abfinden wollen. Diese rechtliche Diskriminierung von Homosexuellen gehört abgeschafft! Unser Motto „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“ bringt unser Ziel auf den Punkt: Wir fordern eine moderne, offene Ehe für alle, eben eine Ehe 2.0. Dafür gehen wir am 4. August auf die Straße. Um die politische Parade herum findet wieder ein umfangreiches CSDProgramm statt. Diskussionen, Informationsveranstaltungen und natürlich Partys machen die Pride Week auch in diesem Jahr zum Höhepunkt für alle Homo-, Bi- und Transsexuellen.

Leider ist die Öffnung der Ehe nicht das einzige Problem, vor dem Lesben und Schwule, Bisexuelle und Transgender stehen. In diesem Heft beleuchten wir einige der zentralen Herausforderungen. Eins wird dabei mehr als deutlich: Es bleibt wichtig, sich jeden Tag aufs Neue für die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Homo-, Bi- und Transsexuellen in Deutschland und international einzusetzen. Wir wünschen einen politischen und wunderbaren Hamburg Pride 2012 sowie bei der Lektüre des pride magazins viel Freude und spannende Erkenntnisse.

Das alles können wir nur Dank der Hilfe vieler Unterstützer auf die Beine stellen. Ob per Ehrenamt oder finanzieller Unterstützung, ob als HelferIn, Sponsor oder Medienpartner – wir freuen uns, dass wir so viele an unserer Seite wissen.

CLAUDIA KIESEL

LARS PETERS

Danke Danke

Zweite Vorsitzende

Foto: Cynthia Schmidt

Erster Vorsitzender

www.skoda-zillmann.de

HAMBURG

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inhalt

start 3 4 6

Editorial Inhaltsverzeichnis Grußwort des Ersten Bügermeisters Olaf Scholz

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EHE 2.0 – NACH DEN PFLICHTEN JETZT DIE RECHTE! SO ENTSTAND DIE CSDKAMPAGNE 2012.

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Ehe-Streit: Justizsenatorin und Weihbischof diskutieren

kampagne 12 14

Gute Gründe: Politische Forderungen zum CSD Making-of: CSD-Kampagne "Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte!“

gesellschaft 16 18 20 22 24 25

Küssen verboten: Interview mit Pride-Aktivist aus St. Petersburg Grußwort der US-Generalkonsulin Inmi K. Patterson Kopenhagen: Partnerschaft mit Hamburg Pride Anders denken: Die Macherinnen der Modern Life School Ausgezeichnet: Hamburgs Homo-Fußballer Carsten Stock Zielstrebig: Open-Minded-Stiftung fördert Akzeptanz

aids 26 27

Positiv leben: Der Alltag mit HIV und Aids Schweigeminute für die an Aids Verstorbenen

kultur 28 30 32 33

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INTERVIEW: SO TRIFFT DAS NEUE HOMO-VERBOT DIE SZENE IN ST. PETERSBURG.

Gelebter Anstand: Homo-Helfer im Nationalsozialismus Spender-Neuauflage zum Männerschwarm-Jubiläum Lesbisch-Schwule Filmtage: Zwei Filme zum CSD Zeichensprache: Neue queere Comics

csd-highlights 2012 34 36 38 40 41 42 44 48 50

CSD 2012: Das Wichtigste auf einen Blick Pride Night: Eröffnungs-Gala und Opening-Party Pride Week 2012: Höhepunkte Pride House: Ort der Vielfalt Pride Award 2012: Die Nominierten CSD-Parade im Überblick Tanzen! Electro Pride, Neon Pride, Pride Dance im Edelfettwerk, Disco Pride, FriendShip!, Nacht der Verzauberten CSD-Straßenfest: Drei Tage feiern an der Binnenalster CSD-Bühnenprogramm: Alle Künstler, alle Zeiten

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PRIDE NIGHT: GLANZVOLLE GALA UND TOLLE PARTY ZUM AUFTAKT DER PRIDE WEEK.

agenda 52

Veranstaltungskalender: Alle Termine zum CSD 2012

thema 61 62

Trauringe: Beratung ist wichtig Homo-Fotos: Rüdiger Trautsch im Schwulen Museum Berlin

hamburg pride e.v. 64 65 66

Herzenssache: CSD-Helfer erzählen Gute Sache: Der Verein Hamburg Pride im Portrait Hamburg Pride sagt: Danke!

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RAUS AUF DIE STRASSE: DIE POLITISCHE PARADE DURCH HAMBURGS INNENSTADT IST HÖHEPUNKT DES CSD-WOCHENENDES.

Fotos: Stefan Mielchen, Robert Recker, Roman Yandolin (ridus.ru)


GEWINNE MIT ENERGY HAMBURG


grußwort

0 . 2 Ehe 2.0 e h E naNach ch dden en PPflichten flichten jetjetzt zt ddie ieRRechte echte

GRUSSWORT DES SCHIRMHERRN UND ERSTEN BÜRGERMEISTERS DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG, OLAF SCHOLZ „Ehe 2.0 – nach den Pflichten jetzt die Rechte“ – das ist die politische Forderung des diesjährigen Hamburger Christopher Street Day. Hamburg ist ein guter Ort, um für dieses Ziel auf die Straße zu gehen. Denn die Hansestadt hat im Kampf um die Gleichstellung aller Lebensentwürfe eine Vorreiterrolle eingenommen: Das als „Hamburger Ehe“ bekannt gewordene Gesetz zur Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus dem Jahr 1999 war das erste seiner Art in Deutschland und ein Meilenstein auf dem Weg zum heute bundesweit geltenden Lebenspartnerschaftsgesetz. Damals ging es darum, die ersten kleinen, aber wichtigen Schritte zu machen. Heute geht es um nicht weniger als die vollständige gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. In den USA hat sich mit Barack Obama kürzlich erstmalig ein Präsident der USA unmissverständlich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Der Hamburger Senat setzt sich nach wie vor dafür ein, den Schutz der sexuellen Identität im Grundgesetz zu verankern und die Ehe durch Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches für Menschen gleichen Geschlechts zu öffnen, um die Voraussetzungen für eine echte und umfassende Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen sowie Trans- und Intersexuellen in Deutschland zu schaffen. Hamburg wird nicht auf halbem Weg stehen bleiben. OLAF SCHOLZ

Schirmherr des 32. Hamburger CSDs

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Foto: Senatskanzlei Hamburg


Wir sind die Bank, die Sie versteht - seit 185 Jahren Vor 185 Jahren wurde die Hamburger Sparkasse (Haspa) von Bürgern für Bürger gegründet, um den Sparsinn zu fördern. „Schon damals hat sich die Haspa den Bedürfnissen ihrer Kunden angepasst. Sie wurde vom Tage ihrer Gründung an zur Bank für alle Hamburger. Und das ist sie auch heute“, sagt Manuel Ehrich, Kundenberater in der Haspa-Filiale an der Langen Reihe 14. Er engagiert sich mit Kolleginnen und Kollegen auch für den Hamburg Pride e.V. - und das schon seit Jahren. „In unserer Filiale gibt es die Karten für Electro Pride und Pride Dance im Vorverkauf“, berichtet Ehrich. Für HaspaJoker-Kunden hat er noch einen Clou: „Wer zur Pride Gala in die Fliegenden Bauten gehen möchte und seine Karten über den HaspaJoker TicketShop bestellt, bekommt eine Rückvergütung von vier oder sieben Prozent - je nach Kontoart.“ Diesen Service gibt es übrigens auch für andere Veranstaltungen - von Theater über Comedy und Musical bis zum Konzert. Besonders freuen sich die Kunden auch über die Gutschrift nach ihrer Urlaubsreise, wenn sie über den HaspaJoker Reise-Service gebucht haben. Im Schnitt erhalten sie eine Rückerstattung von mehr als 100 Euro. „Der HaspaJoker hilft auch in der Not, zum Beispiel wenn der Schlüssel verloren wurde, die Wohnungstür geöffnet werden muss oder das

HaspaJoker: stets gute Karten in der Hand.

haspa.de

Handy gestohlen wird“, sagt Ehrich. Jeden Monat kommen rund 130 verlorene Schlüsselbunde mit Hilfe des HaspaJokers wieder zurück zu ihren Besitzern und 75-mal wird eine Türnotöffnung angefordert. 65 Kunden kommt ihre Handyversicherung zugute, die bei einem gestohlenen Handy die Kosten erstattet. Wem im Ausland einmal mit dem NotgeldService geholfen Manuel Ehrich und Kollegin wurde, der möch- Clarissa Gerbode üben schon te nie wieder dar- einmal für Pride Dance. auf verzichten. „Das sind nur einige Beispiele, die belegen, dass sich der HaspaJoker durch die umfangreichen Bankund die vielen Zusatzleistungen für die Kunden ganz schnell rechnet“, sagt Ehrich. Die Kunden können zwischen insgesamt fünf Vorteilskonten wählen: Neben drei HaspaJoker-Konten (smart, comfort, premium), die sich in Leistungsumfang und Preis unterscheiden, bietet die Haspa spezielle Konten für Schüler und Auszubildende (HaspaJoker intro) sowie für Studenten (HaspaJoker unicus). Das Deutsche Institut für Service-Qualität hat den HaspaJoker premium zum zweiten Mal in Folge als „Testsieger Mehrwertkonten“ ausgezeichnet. Mit rund 370 eigenen Geldautomaten sowie rund 250 Filialen und Kunden-Centern verfügt die Haspa zudem über das dichteste Banknetz in Hamburg und Umgebung. Noch Fragen? Manuel Ehrich berät Sie gern. Er ist telefonisch unter 040 3579-6823 zu erreichen oder per E-Mail an manuel.ehrich@ haspa.de. Oder man sieht sich beim CSD, wo die Haspa nicht nur das Helfer-Team durch T-Shirts sponsert, sondern auch durch freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv unterstützt.


titel: ehe 2.0

Ehe Ehe

--Streit Streit Jana Schiedek (38, SPD) ist seit März 2011 Hamburger Senatorin für Justiz und Gleichstellung. Hans-Jochen Jaschke (70) ist seit 1994 katholischer Weihbischof im Erzbistum Hamburg.

RUND 60 PROZENT DER DEUTSCHEN BEFÜRWORTEN HOMOSEXUELLE PARTNERSCHAFTEN, 40 PROZENT LEHNEN DIE HOMO-EHE AB. DER CSD FORDERT DIE GLEICHSTELLUNG – NACH DEN PFLICHTEN JETZT DIE RECHTE! WIR HABEN ZWEI KONTRAHENTEN EINGELADEN, IHRE ARGUMENTE AUSZUTAUSCHEN: HAMBURGS JUSTIZSENATORIN JANA SCHIEDEK UND WEIHBISCHOF HANS-JOCHEN JASCHKE

Bischof Jaschke, sind schwule und lesbische Paare aus Sicht der katholischen Kirche reif für die Ehe? Jaschke: Ich bin dafür, dass Schwule und Lesben ihre Rechte bekommen. Recht ist das, was einem zusteht. Es muss geregelte Partnerschaften geben, der Staat hat auch hier die Pflicht, zu ordnen und für Recht zu sorgen. Etwa beim Erbrecht, bei Besuchsrechten oder der Steuergerechtigkeit. Eine Ehe im Sinne von Mann und Frau, die die eigentliche Form von Sexualität bilden, lehnt die katholische Kirche ab. In Hamburg gibt es rund 2500 eingetragene Lebenspartnerschaften. Was unterscheidet diese Paare von verheirateten Heterosexuellen? Jaschke: Es gibt sicherlich enorm viel an wechselseitiger Fürsorge, an Treue, an Liebe, beeindruckende Beispiele, wie schwule und lesbische Paare füreinander einstehen. Aber der grundlegende Unterschied bleibt, dass eine Beziehung von Mann und Mann oder Frau und Frau 08

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unfruchtbar bleibt. Zur Regelform der Sexualität gehören Fruchtbarkeit und Kinder. Alles andere entspricht nicht dem seit Menschengedenken anerkannten Bild der Ehe. Frau Senatorin, wir leben in einem christlich geprägten Land, in dem die Kirchen nach wie vor eine große Rolle spielen. Wie beeinflusst es Ihre Politik, wenn sich der katholische Klerus zwar für eine Achtung der Homosexuellen ausspricht, aber gegen die rechtliche Anerkennung ihrer Lebensgemeinschaften? Schiedek: Ich bin Christin und spreche mich trotzdem für eine Öffnung der zivilrechtlichen Ehe aus. Die Eingetragene Lebenspartnerschaft umfasst bisher die gleichen Pflichten, aber nicht die gleichen Rechte. Man kann in kleinen Schritten versuchen, bestehende Diskriminierungen aufzuheben. Aber der konsequentere Schritt, der alle bestehenden rechtlichen Diskriminierungen auf einen Schlag beseitigt, ist die Öffnung der zivilrechtlichen Ehe. Fotos: Carolina Harkort


titel: ehe 2.0 Das Grundgesetz stellt Ehe und Familie unter den besonderen Schutz des Staates. Welche Definition von Ehe und Familie haben Sie? Schiedek: Es gibt keinen statischen Begriff von Ehe und Familie. Die letzten Jahre und Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Ehe- und Familienbegriff einem stetigen Wandel unterzogen ist, sowohl in der Gesellschaft als auch in der Rechtsprechung. Für den Hamburger Senat gilt: Familie ist da, wo Menschen füreinander einstehen, Verantwortung und Fürsorge füreinander übernehmen, unabhängig von der geschlechtlichen Identität. Jaschke: Jede Form von Diskriminierung gegenüber Homosexuellen muss aufgehoben werden. Ich glaube, dass man das auch gut lösen kann, wenn man Partnerschaften mit Rechten versieht, anerkennt und verlässlich macht. Die Ehe bleibt eine ganz eigene Lebensform. Ich möchte sie schützen und die Leute dazu ermutigen. Ich will nicht alles egalisieren. Schiedek: Auch die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare soll die Ehe stützen. Für mich ist es eine Stärkung der Ehe, wenn auch gleichgeschlechtliche Paare sie eingehen wollen und können. Jaschke: Ist es ein Streit um Worte? Sie sprechen von der Ehe, ich von Partnerschaften. Noch einmal: Mir geht es um die Ehe als eigene, ganz besondere Lebensform von Mann und Frau mit der menschlichen Sexualität, aus der auch Kinder wachsen können. Zur Lebenswirklichkeit 2012 gehören aber auch Patchwork- und Regenbogenfamilien. Jaschke: Aber die Lebensrealität besteht auch darin, dass die Mehrheit der Menschen sagt: Es ist gut, wenn Mann und Frau eine Gemeinschaft bilden – mit Kindern. Natürlich ist die Ehe offener geworden, es gibt Patchworkfamilien, die Zahl der Scheidungen hat zugenommen. Damit muss man leben, das muss man respektieren. Aber wir sollen nicht so schnell kapitulieren und sagen: Wir lassen die Ehe verschwimmen in allgemeinen Regelwerken. Schiedek: Realität ist, dass die Familie schon lange nicht mehr nur aus Vater, Mutter, Kind im traditionellen Rollenbild besteht, sondern dass es eine Vielfalt von Familien gibt. Gleichgeschlechtliche Paare haben Kinder und die Ehe ist auch zwischen zeugungsunfähigen Partnern möglich. Sexualität beziehungsweise die Fortpflanzung macht heute nicht mehr allein das Verständnis von Ehe aus. Deshalb sollte die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare offen stehen. Jaschke: Die Mehrheit der Bevölkerung mag so denken, wie Sie das sehen. Die Prozentzahl der Homosexuellen liegt nach wie vor bei etwa fünf Prozent. Die große Mehrheit der Menschheit ist also auf die Form der Sexualität von Mann und Frau eingestellt. Diese Mehrheit müssen wir ernst nehmen und fördern. Schiedek: Und die Minderheit auch!


titel: ehe 2.0

Was hat sich im gesellschaftlichen Bewusstsein seit 2001 gewandelt, als bei Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft kein ausgeglichenes Verhältnis von Rechten und Pflichten möglich war? Schiedek: Die gesellschaftliche Akzeptanz anderer Lebensformen ist deutlich größer geworden. Leider hat sich trotzdem für Initiativen zur Erweiterung ihrer Rechte im Deutschen Bundestag und Bundesrat bisher keine Mehrheit gefunden, weder im Adoptions- und Steuerrecht, noch für die Forderung nach einer Öffnung der Ehe. Als Hamburger Senat sind wir nach wie vor fest entschlossen, uns dafür einzusetzen und dafür zu werben. Jaschke: Ich frage noch einmal: Tut es der Gesellschaft gut, wenn wir alles egalisieren? Ist nicht gerade eine unterschiedliche Gestalt der Gesellschaft einladend und schön? Warum muss alles Ehe genannt werden? Und tut es homosexuellen Menschen tatsächlich gut, wenn sie genau so sein wollen wie Eheleute? Ist das nicht vielleicht auch ziemlich langweilig? Schiedeck: Ich glaube, es geht hier nicht um Egalisierung. Mir geht es um die Wahlfreiheit. Herr Bischof, sollen homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen? Jaschke: Die Polarität der Geschlechter ist grundlegend für den Menschen. Einem Kind tut es gut, wenn es mit verschiedenen Bezugspersonen aufwächst und die ganze Breite des menschlichen Seins erfahren kann. Daher wehre ich mich auch beim Thema Adoption – Sonderfälle wird es immer geben – gegen eine Egalisierung. Die Ehe mit den Kindern muss die Zelle menschlichen Lebens sein, der Kern einer Familie. Das soll Grundlage unserer Gesellschaft bleiben.

Schiedek: Im Mittelpunkt des Adoptionsrechtes muss immer das Kindeswohl stehen. Eine im Auftrag des Bundesjustizministeriums erstellte Studie hat 2009 ganz klar dargelegt, dass Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften aufwachsen, genauso gut groß werden wie in anderen Partnerschaften. Es gibt daher keinen Grund, ihnen das Adoptionsrecht von vornherein abzuschneiden. Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wenn wir uns in zehn Jahren wieder hier treffen: Wird dann die Ehe für Schwule und Lesben gelebte Normalität sein? Jaschke: Wer weiß es? Ich lade als Christenmensch dazu ein, dass Mann und Frau verbindlich und für immer zusammen leben. Zur christlichen Lebensform gehört auch die Einladung, auf die Ausübung von Sex zu verzichten, frei für Gott und die Menschen, für eine neue Familie. Sex ist wichtig, aber nicht alles im Leben. Diese Ideale werden wir hochhalten, eine Einladung, über die jeder einzelne Mensch frei befinden muss. Das Leben wird reich durch eine solche Vielfalt. Was glaubt die Senatorin: Werden in zehn Jahren in katholischen Gemeinden schwule und lesbische Paare getraut? Schiedek: Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich werde aber weiterhin intensiv dafür werben, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wird. Und ich hoffe, dass dies keine zehn Jahre dauert. INTERVIEW: STEFAN MIELCHEN

Ehe 2.0 – Ein Überblick Seit 2001 gibt es in Deutschland das Lebenspartnerschaftsgesetz. Doch nach wie vor bestehen für gleichgeschlechtliche Paare Diskriminierungen gegenüber der Ehe. Zwei Beispiele: Homosexuelle Lebenspartner sind wie Eheleute voll für einander unterhaltspflichtig. Bei der Einkommensteuer werden sie aber wie zwei ledige Personen behandelt. Dagegen laufen mehrere Verfassungsbeschwerden. In Hamburg können eingetragene Lebenspartner bereits jetzt die steuerliche Gleichbehandlung beim Finanzamt beantragen. Die Adoption eines fremden Kindes ist gleichgeschlechtlichen Paaren nicht möglich. Begründung: die vermeintliche Gefährdung des Kindeswohls. Wissenschaftliche Studien belegen allerdings, dass Kinder bei Homo-Paaren mit der gleichen Fürsorge und Zugewandtheit aufwachsen wie bei heterosexuellen Eltern. Stiefkindadoptionen sind hingegen erlaubt. Hamburg Pride fordert die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. Damit wären auf einen Schlag alle Ungleichbehandlungen erledigt. Hierfür gab es im Deutschen Bundestag bislang keine Mehrheit. Entsprechende Anträge von SPD, Grünen und Linkspartei zur Öffnung der Ehe blieben in den letzten Jahren erfolglos. Deutschland steht damit hinter anderen europäischen Ländern zurück: Dänemark, Island, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien,

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Portugal (ohne Adoptionsrecht) und Belgien haben die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare bereits verwirklicht, Großbritannien hat dies angekündigt. Prominentester Befürworter gleichgeschlechtlicher Ehen ist aktuell US-Präsident Barack Obama. Er überraschte im Wahlkampf mit seinem Bekenntnis zur Ehe-Öffnung. Ob und wann dies in den USA Wirklichkeit wird, ist allerdings offen. Deutlicher Widerstand gegen eine rechtliche Gleichstellung kommt aus dem Vatikan. 2003 drückte die Kongregation für die Glaubenslehre der katholischen Kirche das unter anderem so aus: „Die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften oder deren Gleichsetzung mit der Ehe würde bedeuten, nicht nur ein abwegiges Verhalten zu billigen und zu einem Modell in der gegenwärtigen Gesellschaft zu machen, sondern auch grundlegende Werte zu verdunkeln, die zum gemeinsamen Erbe der Menschheit gehören.“ Dafür verantwortlich war der damalige Chef der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger. Er ist heute Papst. Vorbehalte gibt es nach wie vor auch in der deutschen Bevölkerung: Zwar haben 60 Prozent der Bundesbürger verschiedenen Studien zufolge nichts gegen Homosexuelle – aber 40 Prozent lehnen eine Öffnung der Ehe kategorisch ab. SM

Fotos: Carolina Harkort


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forderungen

Gute Gründe DIE CSD-PARADE IST VOR ALLEM EINE POLITISCHE DEMONSTRATION. HAMBURG PRIDE FORDERT GLEICHE RECHTE: 10 GUTE GRÜNDE, UM AM 4. AUGUST AUF DIE STRASSE ZU GEHEN.

1. Wir fordern die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Zur endgültigen Beseitigung der letzten Ungleichbehandlungen fordern wir den Hamburger Senat und alle Hamburger Abgeordneten im Deutschen Bundestag auf, sich für einen Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einzusetzen.

5. Wir fordern ein kontinuierliches Engagement des Hamburger Senats in den Bereichen Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen an Schulen.

2. Bis zur Öffnung der Ehe fordern wir die volle rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.

Diese Aufklärungsarbeit in Bezug auf queere Lebensweisen ist gerade deshalb so wichtig, um der auf den Schulhöfen um sich greifenden Homophobie Einhalt zu gebieten. Wenn dort antihomosexuelle Äußerungen nicht bewusst bekämpft werden, besteht die Gefahr, dass die Ablehnung von schwul-lesbischen Lebensweisen in den Alltag übergreift und sich dort in gewalttätigen Handlungen manifestiert.

Insbesondere im Einkommensteuerrecht fordern wir entweder die Abschaffung des Ehegattensplittings oder die Einführung des Ehegattensplittings für eingetragene Lebenspartnerschaften.

6. Wir fordern den Hamburger Senat auf, die Mittel für die schwul-lesbische Jugendarbeit nicht zu kürzen.

3. Wir fordern das gleiche Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare wie für Heterosexuelle sowie den gleichberechtigten Zugang zur Reproduktionsmedizin. Nach geltendem Recht dürfen nur Ehepaare und in seltenen Fällen einzelne Personen Kinder adoptieren; gleichgeschlechtlichen Paaren ist die Adoption nicht erlaubt. Das muss geändert werden, denn Lesben und Schwule sind ebenso gute Eltern wie Heterosexuelle.

4. Wir fordern die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um das Merkmal „sexuelle Identität“. Nur durch diese Ergänzung kann eine volle rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen erreicht werden. Der erweiterte Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes muss in Zukunft klarstellen: „Niemand darf wegen (...) seiner sexuellen Identität (...) benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Die Erweiterung ist zwingend notwendig, damit Lesben, Schwule, trans- und intersexuelle Menschen in der Rechtsprechung und Gesetzgebung nicht mehr als Bürger zweiter Klasse behandelt werden können. Der Staat muss hier seiner Pflicht nachkommen und sexuelle Minderheiten schützen.

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Insbesondere junge Homosexuelle brauchen während der nach wie vor schwierigen Phase des Coming-outs Unterstützung durch öffentliche Einrichtungen. Präventions- und Aufklärungsarbeit ist wichtiger denn je! Aus diesem Grund fordern wir den Senat auf, bei den Haushaltsberatungen dafür zu sorgen, dass die Vereine, Institutionen und Träger eine solide finanzielle Grundlage erhalten, um ihre Aufgaben in vollem Umfang erfüllen zu können. In den letzten Haushaltsjahren hat es keine effektiven Erhöhungen des Etats gegeben. Kürzungen sind daher nicht akzeptabel!

7. Wir fordern den Hamburger Senat auf, nicht bei der HIV-Prävention zu kürzen. Auch wenn der medizinische Fortschritt dazu geführt hat, dass Menschen mit dem HI-Virus lange leben können, so bleiben sie doch krank. Die Beeinträchtigungen durch die starken Medikamente sind erheblich. Das wird vielfach vergessen. Die Infektionsraten sind nach wie vor viel zu hoch. Die Mittel für die HIV-Prävention dürfen daher nicht gekürzt werden.


csd hamburg 2011 Psychosoziale Betreuung und Wohnrauminfo

für Menschen mit HIV und Aids

8. Wir fordern die umfassende Reform des Transsexuellengesetzes (TSG). Das deutsche Transsexuellengesetz besteht bereits seit 1980 und wurde seitdem nur minimal reformiert. Im Jahr 2011 wurde es zu großen Teilen für verfassungswidrig erklärt. Wir fordern eine deutliche Erleichterung der Zugangsvoraussetzungen sowohl bei der Vornamensänderung als auch bei der personenstandsrechtlichen Änderung der Geschlechtszugehörigkeit. Insbesondere soll die Möglichkeit auf personenstandsrechtliche Änderung der Geschlechtszugehörigkeit vollständig vom Zwang zu operativen Eingriffen entkoppelt werden.

9. Wir fordern die Entschädigung der nach 1945 in Deutschland wegen homosexueller Handlungen Verurteilten. In der Zeit von 1945 bis 1969 gab es in der Bundesrepublik Deutschland ca. 50.000 Verurteilungen wegen „widernatürlicher Unzucht“ zwischen Männern nach § 175 StGB. Für die Opfer aus der NS-Zeit hat es bereits Entschädigungen gegeben. Wir fordern dies auch für die nach 1945 Verurteilten. Der Berliner Senat hat im April dazu einen Antrag formuliert, der dem Bundesrat zur Beratung und Verabschiedung vorgelegt wird. Wir erwarten vom Senat der Stadt Hamburg, dass er diesen Antrag in vollem Umfang unterstützt!

Foto: Asmus Henkel

Wir bieten eine vertrauliche, kontinuierliche Unterstützung bei der Bewältigung persönlicher Probleme und sozialrechtlicher Fragen. Gleichzeitig helfen wir beim Aufbau sozialer Kontakte und vermitteln Ihnen weitere Angebote. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

10. Wir fordern die Einhaltung der Menschenrechte für Homo-, Bi- und Transsexuelle in allen Ländern der EU und darüber hinaus. In diesem Jahr hat St. Petersburg, die Partnerstadt Hamburgs, ein neues Gesetz erlassen, welches Homo- und Transsexualität kriminalisiert. Das Gesetz soll auf ganz Russland ausgeweitet werden. Wir fordern den Senat auf, in den Gesprächen zum neuen Städtepartnerschaftsvertrag darauf zu drängen, dieses Gesetz wieder aufzuheben. Aber auch alle Abgeordneten der Bürgerschaft und des Bundestages sind aufgefordert, alle politischen Mittel einzusetzen, um diese Diskriminierung zu stoppen. St. Petersburg ist nur ein Beispiel unter vielen. In Ungarn wurde der CSD verboten und erst nach einem richterlichen Urteil darf er nun stattfinden. Diese Beispiele von staatlicher Diskriminierung und Einschränkung der Menschenrechte von Schwulen und Lesben zeigen: Auch in der Europäischen Union gibt es noch immer akuten Handlungsbedarf! Wir fordern daher die Europäische Kommission, die Bundesregierung und den Hamburger Senat eindringlich auf, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Einhaltung der Menschenrechte in allen Mitgliedsstaaten zu bestehen. Gleiches gilt auch über die Grenzen Europas hinaus. Das Beispiel Uganda hat in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass internationaler Druck homophobe Gesetzesinitiativen durchaus aufhalten kann. Im Umgang mit Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht – manchmal sogar unter Todesstrafe – muss Deutschland eine klare Position beziehen!

Hamburg Leuchtfeuer Bahrenfelder Straße 244, 22765 Hamburg Telefon 040-38 61 10 55, Telefax 040-38 61 10 54 betreuung@hamburg-leuchtfeuer.de www.hamburg-leuchtfeuer.de

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kampagne 2012 Noch ist die Leinwand weiß: Felix Eckardt im Atelier.

O, MOTTO, M OTTO, Kämpferisches

PPlakaatt malerisches

EIN ECHTES GEMÄLDE STEHT IN DIESEM JAHR PATE FÜR DIE WERBEKAMPAGNE ZUM CHRISTOPHER STREET DAY.

„Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“: Das diesjährige Motto des Hamburg Pride ist eine Kampfansage an die deutsche Politik. Kämpferisch ist in diesem Jahr auch die CSD-Werbekampagne, die von der Hamburger Agentur achtung! entworfen wurde. Extra für das Plakat entwickelten Lars Joseph, Christine Gilges und Till Hurlin eine Neuinterpretation des berühmten Gemäldes „La liberté guidant le peuple“. Das Original stammt von Eugène Delacroix aus dem Jahr 1830. Für die Umsetzung holte achtung! den bekannten Hamburger Maler Felix Eckardt ins Boot, der für die Kampagne ein 1,20 x 1,60 Meter großes Gemälde schuf. In Anlehnung an das Original zeigt das Bild zahlreiche Lesben und Schwule, die vor einer jubelnden Menschenmenge in Hamburg demonstrativ eine Regenbogenflagge hochhalten. Felix Eckardt ist von der Idee begeistert: „Ich finde es indiskutabel, dass homosexuelle Menschen noch immer rechtlich benachteiligt werden. Deshalb freue ich mich sehr, mit meinem Bild ein Zeichen für mehr Liebe und Gleichberechtigung setzen zu können. Damit möchte ich einen Impuls geben für etwas, was unsere Gesellschaft ganz dringend braucht: Freiheit, Leben und gleiche Rechte für alle.“ Nach dem ersten Brainstorming wird das Motiv...

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Fotos: achtung!


kampagne 2012

...im Atelier nachgestellt und fotografiert.

Von der Staffelei bis zum Plakat war es ein weiter Weg, wie Lars Joseph von achtung! erklärt: „Zunächst standen echte Menschen Modell, bevor Felix die Leinwand in tagelanger Arbeit zum Leben erweckte. Ein professioneller Fotograf hat das Gemälde anschließend digitalisiert – erst danach konnten wir das jetzige Plakat entwerfen.“ Seit Mai ist das Motiv unter anderem in Magazinen, im Internet und auf City Light Postern im Großraum Hamburg zu sehen. Die Außenwerbung wird wie schon im Jahr 2011 von der Firma JCDecaux gesponsert. Für die CSD-Kampagne arbeiten Felix Eckardt und achtung! komplett kostenfrei. Kein Problem für Mirko Kaminski, CEO von achtung!: „Als Hamburg Pride e.V. an uns herangetreten ist, haben wir sofort Ja gesagt und sind nun sehr stolz, den CSD unterstützen zu dürfen. Unsere Agentur lebt von der Vielfalt der eigenen Mitarbeiter. Daher sind die Anliegen von Hamburg Pride auch unsere.“ Im Alltagsgeschäft ist achtung! unter anderem für Kunden wie eBay, die Deutsche Bahn, Holsten und den Duden tätig. INGO BERTRAM

Das Handwerkszeug des Künstlers

Das fertige Motiv der CSD-Kampagne

Wir sagen Danke! Hamburg Pride bedankt sich für die Unterstützung bei: Felix Eckardt, JCDecaux und dem Team von achtung!. HAMBURG

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gesellschaft

!

Küssen verboten

SERGEY ILUPIN (32) HAT AUF EINER DEMO IN HAMBURGS PARTNERSTADT ST. PETERSBURG SEINEN FREUND GEKÜSST. DAS IST DORT NEUERDINGS STRAFBAR. WIR SPRACHEN MIT IHM ÜBER DIE FOLGEN DIESES KUSSES UND DAS QUEERE LEBEN IN RUSSLAND.

Sergey (rechts) und sein Freund während der Demo in St. Petersburg

Sergey Ilupin

Sergey, Du hast bei einer Demo im April in St. Petersburg deinen Freund geküsst. War das nicht sehr gefährlich? Das werden offen auftretende Schwule, Lesben und Transgender in Russland häufig gefragt. Meiner Meinung nach ist es gefährlicher, versteckt zu leben. Wenn wir uns verleugnen oder einfach nur in den Clubs abhängen, fördert das lediglich die Homophobie, die wir auf der Straße und bei solchen Versammlungen erleben. Dem tritt man am besten selbstbewusst entgegen. Wer sich versteckt, hat Angst: vor der Familie, den Freunden, den Kollegen, seinen Liebhabern und sich selbst. Nur wer offen auftritt, kann diese Angst hinter sich lassen. Das erfordert Mut… Ich lebe seit zehn Jahren offen schwul. Das bedeutet für mich, meine Gefühle und meine Gedanken überall so auszudrücken, wie ich es will – egal ob ich darüber rede oder jemanden küsse. Ich liebe diese Freiheit! Und ich bin bereit, überall dort, wo es notwendig ist, für meine Freiheit und die aller LGBT zu kämpfen. Die meisten Menschen, selbst die homophoben, respektieren meine Offenheit und lassen mich sein, wie ich bin. Warum auch nicht? Du erntest immer das, was du säst: Liebe oder Hass. Was wolltet ihr mit Eurem Kuss in St. Petersburg erreichen? Der war gar nicht geplant, sondern eine spontane Entscheidung. Mein Freund und ich sind nach St.Petersburg gereist, um am Silence Day teilzunehmen, einem internationalen Flashmob, bei dem Schwule und Les-

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ben schweigen, um sich Gehör zu verschaffen. Also haben wir uns wie alle anderen auch rotes Klebeband über den Mund geklebt. Und dann habe ich einfach meinen Freund geküsst: Um zu zeigen, dass dieses Gesetz uns nichts bedeutet und wir uns nicht verstecken. Die Reaktionen haben dann allerdings meine Vorstellungen weit übertroffen. Inwiefern? Tausende Menschen haben im Internet darüber diskutiert, als hätten wir wer weiß was getan! „Unmoralisch“, „versaut“ oder „ekelhaft“ waren noch die harmloseren Vokabeln, die ich gelesen habe. Andererseits gab es auch viele Unterstützer. Und die fragten: Warum sollen sich Schwule für etwas verstecken, das Heteros völlig selbstverständlich tun – jeden Tag und so oft sie wollen? So hat ein kleiner Kuss bewirkt, dass Menschen nachdenken und verstehen – das ist wunderbar! War es der aufregendste Kuss deines Lebens? Es war zumindest ein großer Spaß. Die wirklich aufregenden Küsse habe ich normalerweise bei einem ersten Date… Die Polizei hat mehrere Aktivisten festgenommen, deinen Freund und dich allerdings nicht. Warum? Weil wir frei sind, die Polizisten aber nicht. Die halten sich strikt an ihre Anweisungen. Wenn es heißt, dass diejenigen verhaftet werden sollen, die „schwul“ oder „lesbisch“ auf ein Transparent schreiben, dann wird

Fotos: Roman Yandolin (ridus.ru), privat


thema

genau das erledigt, aber auch nur das. Die Polizisten haben vorher wohl vergessen zu fragen, ob auch ein schwuler Kuss gegen das neue Gesetz verstößt. Das wird ihnen beim nächsten Mal nicht mehr passieren. Das neue Gesetz verbietet „Propaganda für Homosexualität“ – was genau bedeutet das? Das wissen nicht mal die, die das Gesetz erlassen haben. Der Begriff „Propaganda“ wurde nicht genau definiert, so dass er vollkommen willkürlich ausgelegt werden kann. Eigentlich müsste man jene bestrafen, die das Gesetz zu verantworten haben: Es hat mehr Diskussionen über LGBT-Rechte in Gang gebracht als all unsere Aktionen zuvor. Wie wirkt sich das Gesetz auf das Leben von LGBT in St. Petersburg und dem Rest Russlands konkret aus? Einerseits hat es nie zuvor so umfassende LGBT-Aktivitäten gegeben wie jetzt. Auch immer mehr Heteros, die sich bisher nicht für unsere Rechte interessierten, unterstützen uns jetzt, weil sie die Nase voll haben von politischer Heuchelei und Gesetzlosigkeit. Das ist die positive Seite der Medaille. Andererseits stigmatisiert uns dieses Gesetz. Es schreibt beispielsweise die Ungleichheit von „traditionellen“ und „nicht traditionellen“ Beziehungen fest. Und es setzt Homosexualität mit Pödophilie gleich, was gegen die russische Verfassung und internationale Verträge verstößt, der modernen Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Das öffnet Diskriminierung und Gewalt endgültig Tür und Tor. Jugendliche im Coming-out halten diesem homophoben Druck oft nicht Stand. Russland hat die weltweit höchste Selbstmordrate bei Heranwachsenden. Nicht zu vergessen die Regenbogenfamilien: Dort müssen die Eltern ihren Kindern jetzt beibringen, dass ihre Familien weniger wert sind als andere – sonst riskieren sie eine Bestrafung. Du lebst in Moskau, wo das Gesetz vielleicht auch bald gilt. Wie würde es Deinen Alltag verändern? Man hat in St. Petersburg gesehen, dass dieses Gesetz uns nichts anhaben kann. Mir nicht, meinem Freund nicht und keinem der anderen Aktivisten, die ich kenne. Wir werden uns nicht verstecken oder unsere Aktivitäten einstellen. Wenn die Politik uns Angst machen will, soll sie sich etwas anderes überlegen. Wenn sie uns mundtot machen wollen, werden wir uns lautstark zur Wehr setzen – wir kennen unsere Rechte und wir glauben daran, dass wir sie durchsetzen werden. INTERVIEW: STEFAN MIELCHEN

„Propagandaverbot“ in St. Petersburg Schon das Mitführen einer Regenbogenfahne kann zu hohen Geldstrafen führen: Seit März 2012 verbietet ein Gesetz in Hamburgs russischer Partnerstadt St. Petersburg die „Propaganda“ für Homo-, Bi- und Transsexualität und damit auch jede Form von Aktivismus und Aufklärungsarbeit. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Verhaftung und eine Strafe bis zu 500.000 Rubel. Das ist um einiges mehr als ein durchschnittliches Jahresgehalt in Russland. Hamburgs Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) hatte sich noch vor der Verabschiedung des Gesetzes an den Vorsitzenden des Komitees für Auswärtige Beziehungen in St. Petersburg gewandt und ihre Besorgnis geäußert, dass hierdurch Intoleranz und Ausgrenzung gefördert würden. „Wir wollen unsere Partner nicht bevormunden. Zu einem lebhaften Dialog zwischen Partnerstädten gehört es aber auch, dass kritische Punkte offen angesprochen werden“, betonte die Justizsenatorin – ohne Erfolg. Auf Initiative der Partei „Vereintes Russland“ von Präsident Wladimir Putin soll das Parlament in Kürze ein entsprechendes Gesetz für das ganze Land verabschieden. HAMBURG

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gesellschaft

Bei Hamburgs Aids-Gala „Red Night“ sprach Inmi K. Patterson ein Grußwort.

Auch bei der Pride Night war die Generalkonsulin ein gern gesehener Gast.

US-Generalkonsulin Inmi K. Patterson ist CSD-Schirmherrin in Hamburg.

US-Präsident Obama unterstützt die Anliegen der Gay Community.

n r fördern e d r fö Menschenrechte enschenrechte M

NEBEN DEM ERSTEN BÜRGERMEISTER HAT AUCH HAMBURGS US-GENERALKONSULIN INMI K. PATTERSON DIE SCHIRMHERRSCHAFT ÜBER DEN CSD 2012 ÜBERNOMMEN. IN IHREM GRUSSWORT ERKLÄRT SIE, WARUM.

Die Gleichbehandlung von allen Menschen hatte schon immer einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Und das schließt insbesondere auch die ein, die aufgrund ihrer sexuellen Neigung in ihren Rechten beschnitten werden. Deshalb habe ich mit großer Freude die Schirmherrschaft über den CSD 2012 in Hamburg übernommen. Nicht nur ich und das Team im Generalkonsulat waren in den vergangenen Jahren sehr aktiv und haben an vielen Veranstaltungen in Hamburg zu LGBT-Themen teilgenommen. Auch Botschafter Murphy selbst ist dieses Thema sehr wichtig und nicht zuletzt sind die Außenministerin Hillary Clinton und Präsident Obama Förderer der Gedanken der Gleichbehandlung und dem Schutz der Rechte von LGBT-Menschen.

an, dass alle staatlichen Einrichtungen im Ausland mit Hilfe der Diplomatie und ausländischer Unterstützung die Rechte von LBGT-Menschen sichern und fördern sollen. Und schließlich hat Präsident Obama im Mai 2012 öffentlich seine Unterstützung für die Homo-Ehe verkündet. Das Motto des diesjährigen CSDs könnte nicht passender dazu sein: „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“. Viele dieser Aktivitäten und Reden finden Sie in unserer Broschüre „U.S. Policy on LGBT Issues and HIV / AIDS“. Wir werden weiterhin die Rechte der LGBT-Gemeinschaft einfordern und tun dies auch weltweit. Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen und bunten CSD 2012.

In den vergangenen Jahren seit der Amtsübernahme Präsident Obamas ist vieles passiert. „Don’t ask, don’t tell“ wurde abgeschafft. Das Einreiseverbot für HIV-Infizierte wurde aufgehoben. Hillary Clinton hat 2010 offen proklamiert: „Die Rechte von Homosexuellen sind Menschenrechte, und Menschenrechte sind Rechte von Homosexuellen“. Am „Tag der Menschenrechte 2011“ ordnete Präsident Barack Obama

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US-GENERALKONSULIN INMI K. PATTERSON

Fotos: U.S. Department of State; The White House


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gesellschaft

N äherkommen Näherkommen AUSTAUSCH IM NORDEN: KOPENHAGEN UND HAMBURG RÜCKEN BEIM CSD ZUSAMMEN

Besser kann die Botschaft kaum sein, die der Copenhagen Pride zum CSD nach Hamburg mitbringt: Das dänische Parlament hat die „Ehe 2.0“ gerade in die Tat umgesetzt. Am 15. Juni trat das Gesetz in Kraft, das Schwule und Lesben gleichstellt – nach den Pflichten jetzt die Rechte! Mit einem queeren Kulturaustausch wollen Kopenhagen und Hamburg in den kommenden zwei Jahren noch enger zusammenrücken. Die Veranstalter von Hamburg Pride und Copenhagen Pride haben eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. Den Anstoß hierzu gab die Kulturbürgermeisterin der dänischen Metropole, Pia Allerslev. Deren politische Prioritätensetzung zeigte sich bereits vor zwei Jahren, als Kopenhagen binnen weniger Monate die World Outgames und den Klimagipfel der Vereinten Nationen zu Gast hatte: Die Homo-Olympiade erhielt den bis dahin größten Zuschuss, den die dänische Hauptstadt je für eine Veranstaltung gezahlt hatte, die UN hatte das Nachsehen. Diese Form der Klimaerwärmung wollen die Dänen nun fortsetzen. Zum CSD in Hamburg wird eine Delegation aus dem Norden anreisen, zwei Wochen später starten die Hamburger zum Gegenbesuch nach Kopenhagen. Nicht nur der Erfahrungsaustausch der jeweiligen CSD-

Macher steht dabei im Mittelpunkt. So werden beispielsweise auch DJs und Künstler Gelegenheit haben, sich in den Partnerstädten zu präsentieren. Einer von ihnen ist Hamburgs fotografischer CSD-Chronist Chris Lambertsen (siehe Kasten). Natürlich sollen sich die beiden Städte auch von ihrer touristischen Schokoladenseite zeigen. Auch abseits des CSD ist die sympathische Dänenmetropole ein lohnenswertes Reiseziel, das von Hamburg schnell und bequem erreichbar ist. Um schon mal die ersten Kontakte zu knüpfen, planen die Gäste aus Dänemark eine Social-Media-Fotoaktion während des Hamburger Straßenfestes. Und wenn am 16. August auf dem Kopenhagener Rathausplatz der Mr. Gay Dänemark gekürt wird, dürfte auch das ein oder andere Foto seinen virtuellen Weg nach Hamburg finden... Ziel der Kooperation ist es, bis Ende 2013 ein enges Netzwerk aus Kontakten, Informationen und Freundschaften zwischen den beiden Nord-Metropolen zu knüpfen. Wer damit beim Hamburger CSD beginnen möchte: „Ich liebe dich“ heißt auf dänisch „Jeg elsker dig“... SM www.copenhagenpride.de

Hamburg in Kopenhagen Wie hat sich der Hamburger CSD über die Jahrzehnte gewandelt? Keiner hat das so gut dokumentiert wie Fotograf Chris Lambertsen, der seit den Anfängen in den 80er-Jahren die frühen Demos und späteren Paraden mit der Kamera begleitete. Sein Buch „Schwul-lesbische Sichtbarkeit – 30 Jahre CSD in Hamburg“ war für den deutschen Fotopreis nominiert und bildet die Grundlage für eine umfangreiche Fotoausstellung, die im vergangenen Jahr in einer Galerie im Schanzenviertel zu sehen war. Zum Auftakt des queeren Kulturaustausches wird die Schau nun auch in der dänischen Haupstadt gezeigt. Lambertsen stellt seine Fotos zum Copenhagen Pride im August in der dortigen Hauptbibliothek aus. Der sehenswerte, 184 Seiten starke Bildband, der mit zahlreichen Zeitzeugen-Texten angereichert ist, ist bei Männerschwarm erschienen und kostet 24 Euro. www.chrislambertsen.de 20

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Fotos: VisitCopenhagen


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4. AUGUST 2012 E D E L F E T T WE R K

danni matin

(Greenkomm | Antidepressiva | www.dannimatin.com) Progressive & Antidepressive House

Discofamily

(Pulse Hamburg | Kazantip Festival) Vocal | Electro | House

Frau Hoppe charts

Berry-E

Pop | Urban Stuff

DJ Sunshine

Schlager | Eurovision

TTS & JNTHN

Tech-House | Minimal

DJ DOTTI

Schlager | Eurovision

3 Floors, Chillout-Lounges, Dachterrasse, Beachclub und großes Outdoorareal VVK 10 Euro, AK 12 Euro. HVV-Ticket im Preis enthalten. Vorverkauf: Lagerhaus, Kyti Voo, Männerschwarm und am Stand von Hamburg Pride auf dem CSD-Straßenfest am 3. und 4. August. Edelfet twerk, Schnackenburgallee 202 (S3/S21 bis Eidelstedt). www.edelfet twerk.de HAMBURG

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gesellschaft

Anders Anders d enken denken PIA SCHAF UND GABY BOHLE WOLLEN IN DER MODERN LIFE SCHOOL DIE GROSSEN FRAGEN DES LEBENS NEU STELLEN. EIN GESPRÄCH ÜBER FREUNDSCHAFT, GLÜCK UND SICHTBARKEIT

Pia Schaf (links) und Gaby Bohle 22

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Foto: Modern Life School


gesellschaft In der von euch gegründeten Modern Life School wird philosophiert, nachgedacht, Sinn gesucht. Warum braucht der moderne Großstädter einen solchen Ort? Pia: Wir machen hier das, was Sokrates vor zweieinhalbtausend Jahren gemacht hat: Sich mit den Leuten hinsetzen, etwas essen und trinken und über das philosophieren, was sie wirklich bewegt. Es gibt kaum noch Orte, an denen Menschen sich persönlich austauschen, philosophieren und dadurch lernen, sich selbst zu bilden, anders zu denken und sich zu hinterfragen. Und das Ganze mit lebensnahen Themen, die man seit Jahrtausenden immer schon hat. Mit welchen Themen kommen die Menschen zu euch? Pia: Wie bleibe ich gelassen? Wie finde ich den Job, den ich liebe? Brauche ich Freundschaft – und was ist das? Was kann die Philosophie hier leisten? Pia: Der Job der Philosophen ist es, anders zu denken, umzudenken. Das geht am besten im direkten Gespräch. Philosophie kann dir zeigen, was Du vielleicht sogar schon geahnt hast: Ich bin ja gar nicht so alleine, mein Problem ist ja gar nicht so neu – das gibt es schon seit einhundert oder zweitausend Jahren. Dafür gibt es umfangreiche Ratgeberliteratur... Gaby: Es geht darum, andere Fragen zu stellen. „Wie werde ich glücklich?“ ist nicht die Frage, mit der man weiterkommt, weil es darauf keine Antworten gibt. Die Philosophie leitet dazu an, andere Fragen zu stellen, die helfen, sich neu zu orientieren und das Leben anders zu sehen. Das ist der entscheidende Unterschied zu einem Coaching oder klassischen Ratgebern. Die Suche nach Orientierung und Sinn – liegt das gerade im Trend? Gaby: Es gibt einzelne Trendthemen, aber die grundlegenden Fragen waren immer schon da, sie werden heute nur anders angegangen. Die einen brauchen Orientierung, die anderen wollen sich einfach nur bilden und etwas für sich lernen. Pia: Die Austauschmöglichkeiten haben sich verändert. Nimm Facebook: Da behält man sich monatelang im Auge und liked mal irgendeinen Spruch. Dank der sozialen Netzwerke weiß ich, wie ich dich erreichen kann, ich weiß, wie ich dir zum Geburtstag gratulieren kann. Aber wann tauschen wir uns über irgendein Thema noch wirklich aus, indem wir uns zusammensetzen? Vielleicht auch mal mit Menschen, die man noch gar nicht kennt. Ich brauche die persönliche Interaktion. Gaby: Wenn du mal ein Thema hast, das dich wirklich betrifft – Gesundheit, Beziehung, etwas wirklich Ernstes – mit wem diskutiert du das? Mit Freunden oder in der Familie. Gaby: Da sind die Antworten meistens vorhersehbar oder sie werden erst gar nicht gegeben. Das, was dir eine ganz andere Sichtweise vermittelt oder einen ganz anderen Weg aufzeigt, findest du dort nicht. Pia: Wir sind ja bei Themen wie Liebe, Beziehung oder Sex alle keine Kommunikationsprofis. Wir können wunderbar über Meetings sprechen, über Timings, über Jobs. Aber wir haben es uns in den letzten Jahren abtrainiert, über das, was uns wirklich bewegt, offen zu sprechen. Nur: Immer mehr Menschen bewegen bestimmte Dinge. Ist der Erfolg der sozialen Netzwerke die Konsequenz daraus, dass die Welt immer komplexer wird? Gaby: Nein, ich glaube, das ist einfach nur ein second life. Man will gesehen werden, gehört werden – irgendwie präsent sein. Was ja gerade für Lesben und Schwule im Netz oft einfacher ist als im realen Leben. Pia: Viele Menschen haben speziell im Hinblick auf Beruf und Karriere Angst, offen zu leben. Da gibt es noch sehr viel Versteckspiel. Wir leben im Jahr 2012, es gibt eine Frau als Bundeskanzler und einen schwu-

len Außenminister. Aber frag mal in Hamburg bestimmte Männer oder Frauen nach diesem Thema. Dann heißt es ganz oft: Ich möchte nicht, dass man das von mir weiß... Woran liegt das deiner Meinung nach? Pia: Ich habe mich mit Frauen unterhalten, die zehn Jahre jünger sind als ich und die Angst haben, weil sie als Lehrerin in der Schule arbeiten: Was sagt die Behörde, was sagen die Eltern, was sagen die Kinder? Wenn man in bestimmten Kreisen speziell über Frauen spricht, die offen leben und erfolgreich sein wollen, dann kriegt das oft ganz schnell einen miesen Touch. Das Wort „lesbisch“ hört sich für viele Menschen eklig an, und so eklig ist auch das Bild, das sie davon haben. Es gibt unglaublich viele Frauen, die funktionieren, die einen super Job machen – aber frustriert durchs Leben gehen. Die Angst haben, zuviel zu verlieren und deswegen in ihrem Schrank sitzen bleiben, statt sichtbar zu sein. Da kommt man mit Philosophie aber auch nicht weiter? Gaby: Die meisten Philosophen waren schwul... Pia: ...naja, sie waren Griechen! (lacht) Die Philosophie erlaubt dir, dich auf dich selbst und auf dein Denken zu konzentrieren. Sie bringt dich dazu, den Mut zu haben, anders zu fragen, anders zu denken, zu dir und deinem Leben zu stehen und auch den Mut zu finden, es zu ändern. Welche Orientierungspunkte suchen die Menschen in einer immer bunter werdenden Welt? Pia: Die Themen Freundschaft, Liebe, Glück, Sinnsuche – die sind für alle gleich. Was die meisten Menschen eint ist die Angst beziehungsweise der Wunsch, in der Masse mitschwimmen zu können, irgendwo dazugehören zu können, sich beschützt zu fühlen. Aber wir haben häufig das Gefühl, dass uns die Zeit dafür genommen wird. Dabei hat der Tag auch weiterhin 24 Stunden. Gaby: Aber der Druck wird stärker: Du bist ganz schnell in der Verteidigungsposition, wenn du mal nicht erreichbar bist oder mal nicht etwas postest. Diesen Zwang machen wir uns allerdings selbst. Pia: Wir lassen uns in bestimmte Diktate hereindrängen und davon beugen. Wir sind ständig erreichbar. Wir glauben, permanent kommunizieren zu müssen. Dabei bedeutet Kommunikation viel mehr, als sich ein paar belanglose Nachrichten über What’s App zu senden. Trotzdem haben wir den Stress, immer allem und allen sofort gerecht werden zu wollen. Dann gehen wir nach Hause und stellen fest, dass wir unglücklich sind. Und fragen uns: warum? INTERVIEW: STEFAN MIELCHEN

Modern Life School Pia Schaf und Gaby Bohle sehnten sich nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Werbung nach etwas mehr Sinn im Leben. Die beiden Frauen gründeten die Modern Life School und wollen dort die Oberfläche verlassen, um mit Hilfe der Philosophie Alltagsfragen auf den Grund zu gehen – in angenehmer Atmosphäre und im Austausch mit anderen Menschen. In so genannten „Classes“ sollen die Besucherinnen und Besucher inspiriert werden. Das sind Abende oder Wochenenden in interessierter Runde, angeleitet von Psychologen, Künstlern oder Philosophen. Der Austausch hat die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zum Thema: Ist es die wahre Liebe, mit der ich zusammen bin, oder nur die Bequemlichkeit? Mache ich meinen Job, weil ich nichts anderes kann? Oder kann ich viel mehr, als ich denke? „Wir haben im Leben immer mehr Fragen, aber wir bekommen kaum noch Antworten“, sagt Pia Schaf. Das wollen die Frauen ändern. Nach dem Start in Harburg ist die School in diesem Jahr in die Hamburger Altstadt umgezogen. Im Bäckerbreitergang, einen Steinwurf von der Laeiszhalle entfernt, lässt sich auch tagsüber wunderbar abtauchen: Im dazugehörigen Shop der School gibt es eine interessante Auswahl an Büchern und Zeitschriften, in die man sich bei Kaffee und Kuchen am besten gleich vertieft. www.modernlifeschool.de HAMBURG

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A usgezeichnet Ausgezeichnet gesellschaft

STARTSCHUSS-FUSSBALLER CARSTEN STOCK KÄMPFT GEGEN BERÜHRUNGSÄNGSTE MIT SCHWULEN KICKERN. DER DFB VERLIEH IHM DAFÜR DEN EHRENAMTSPREIS.

Seiner ersten Liebe ist Carsten Stock bis heute treu geblieben. Es war ein Sieg des 1. FC Kaiserslautern über Bayern München, der ihn sein Herz an die „Roten Teufel“ aus der Pfalz verlieren ließ. 30 Jahre ist das her. Dem Verein ist der 42-Jährige bis heute treu, inzwischen auch als Mitglied. „Ich habe sogar mal bei Gayromeo einen Lautern-Club eingerichtet“, erzählt er. „Später hat sich daraus ein realer schwuler Fanclub entwickelt.“ So schön kann Liebe sein. Der Fußball hat es dem kaufmännischen Leiter einer Autohauskette schon früh angetan. „Auf den Bolzplatz raus und los“ hieß die Devise des kleinen Carsten, als er mit den Kumpels begann, das Runde ins Eckige zu befördern. Dem organisierten Fußball hat er sich erst viel später angeschlossen, Vereine waren nicht sein Ding. „Ich war ein typischer Straßenkicker“, erinnert sich Carsten. Auch mit dem Eintritt in Hamburgs schwul-lesbischen Sportverein Startschuss tat er sich in den Anfängen seines schwulen Lebens schwer. „Die Fußballabteilung hatte damals männliche Cheerleader. Das war nicht gerade das, was ich zu Beginn meines Coming-outs erwartet hätte.“

Schwuler Fußball ist in Hamburg angekommen Die Ballboys, wie sich Hamburgs erfolgreiche Homo-Kicker heute nennen, sind seither auf rund 40 Freizeitspieler angewachsen und müssen sich über Nachwuchs aktuell nicht viele Sorgen machen. Das ist auch Carstens Engagement zu verdanken, der mit den „Startschuss-Masters“ 2005 ein eigenes Hallenturnier etablierte, das mittlerweile zu den größten seiner Art in Deutschland zählt. Das Klischee der unmännlichen Homos, die nicht Fußball spielen können, widerlegten die Ballboys auch abseits des Platzes, etwa beim CSD. „Wir haben mit der Fußball-Abteilung bei Startschuss einen Ort geschaffen, an dem sich diskriminierungsfrei kicken lässt und jeder willkommen ist, der Fußball spielen will, egal wie gut er es auch kann“, betont Carsten, der mit seinem Sport Berührungsängste abbauen will.

Carsten Stock

„Auch wenn die Diskriminierung nicht vollständig überwunden ist: Wir sind mittlerweile in dieser Stadt angekommen", unterstreicht er. Zur letzten Masters-Siegerehrung kamen offizielle Vertreter des HSV und des FC St. Pauli. Der Hamburger Fußballverband zeichnete Carsten in diesem Jahr mit der Silbernen Ehrennadel aus, da er sich „um die soziale und internationale Integration des Vereins verdient gemacht“ habe. Der DFB verlieh dem 42-Jährigen den Ehrenamtspreis 2011 und würdigte damit dessen jahrelangen Einsatz gegen die Diskriminierung Homosexueller. „Es gibt Spieler, die keine Probleme haben und offen schwul in ihrem Verein Fußball spielen können, andere haben aber immer noch Angst, sich in dem sehr Macho-geprägten Umfeld des Fußballs zu outen“, betont Carsten, der auf seine Auszeichnungen stolz ist, aber auch mahnt: „Alleine der Mut, zu sich selbst zu stehen, reicht hier nicht aus. Auch die Vereine und Verbände sind gefragt, von sich aus offener mit dem Thema umzugehen und ein entsprechendes Klima zu schaffen.“ www.startschuss-masters.de

Die Ballboys bei der CSD-Parade in Hamburg 24

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Fotos: Torsten von Beyme-Wittenbecher, Maren Böttcher

STEFAN MIELCHEN


portrait

Kai Niedziela, Matthias Bosbach und Robin Krspogacin (v.l.)

g i b e r Zielstrebig t s l e i Z MIT DER OPEN-MINDED-STIFTUNG WOLLEN DREI JUNGE HAMBURGER AKZEPTANZ FÖRDERN.

Wer weiß schon, was in 40 Jahren ist? Auch Matthias Bosbach kann die Zukunft nicht vorhersagen. Aber er hat einen Plan, und der beginnt im Hier und Jetzt: Gemeinsam mit Kai Niedziela und Robin Krspogacin hat der 25-jährige Psychologiestudent damit begonnen, die Open-Minded-Stiftung auf den Weg zu bringen. Sie soll Projekte fördern, die sich für eine fortschrittliche Entwicklung und die Gleichstellung von Menschen engagieren, insbesondere für Minderheiten. Ein ehrgeiziges Ziel: 50.000 Euro muss man aufbringen, um eine gemeinnützige Stiftung gründen zu können. Für eine nennenswerte Förderung muss wesentlich mehr Geld gesammelt werden. Mit Hilfe eines Vereins wollen die drei Hamburger nun damit beginnen. „Ich will jetzt etwas tun“, erklärt Matthias Bosbach, „und nicht bis Mitte 60 warten, bis ich mein bis dahin vielleicht erarbeitetes privates Vermögen in eine Stiftung stecken kann.“

Zuerst soll das MHC unterstützt werden Die Idee hierzu kam ihm, als er über die Absicherung des Schulaufklärungsprojektes „Soorum“ des Magnus Hirschfeld Centrums nachdachte. Da die Arbeit des MHC in Zeiten leerer Kassen von öffentlicher Förderung abhängig ist, will die Open-MindedStiftung zunächst das Beratungs- Kultur- und Jugendzentrum am Borgweg unterstützen. „Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dieses Konzept auf Dauer finanziell zu erhalten und unabhängig von politischen, gesellschaftlichen und sozialen Einflüs-

Foto: Stefan Mielchen

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sen abzusichern“, formulieren die Stiftungsplaner ihr Ziel; perspektivisch sollen auch weitere Projekte profitieren. Das Geld soll die öffentliche Förderung ergänzen, nicht ersetzen. „Um das MHC komplett finanzieren zu können, bräuchte man ein Stiftungskapital von 18 Millionen Euro“, hat Matthias Bosbach ausgerechnet. Da bleibt er lieber realistisch. Schließlich ist es ihm und seinen Mitstreitern sehr ernst mit der Stiftung. Zu deren Verwirklichung wird zunächst mit Hilfe eines Vereins Geld gesammelt. Schon jetzt kann gespendet werden, Unterstützer können außerdem eine Absichtserklärung ausfüllen und damit eine Zustiftung für den Zeitpunkt der eigentlichen Stiftungsgründung in Aussicht stellen. Um ein möglichst breites Netzwerk zu knüpfen, sollen Kulturveranstaltungen auf die Ziele der Arbeit aufmerksam machen. Am 22. Juli stellt sich die Open-Minded-Stiftung mit einem Jazzkonzert vor. SM www.open-minded-stiftung.de

Jazz & Art: Tocha – „Papa Carlos Kamin“ VON: AM: WO:

Open-Minded-Stiftung 22.7., 18:30 Uhr Magnus Hirschfeld Centrum, Borgweg 8 Der ukrainische Posaunist Tocha präsentiert neuinterpretierte Jazzstandards und Eigenkompositionen sowie seine großformatigen Bilder.

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aids

ositiv PPositiv

eben lleben DIE ROLLENMODELLE VON IWWIT ZEIGEN, WIE SICH DER ALLTAG MIT HIV UND AIDS VERÄNDERT HAT.

„Träume verwirklichen trotz HIV“, das wünscht sich das IWWIT-Rollenmodell Thilo aus Hamburg. Dank wirkungsvoller Medikamente mit immer weniger Nebenwirkungen ist das heute sehr gut möglich. Wenn du dich in den letzten Jahren infiziert hast, ist deine Lebenserwartung wahrscheinlich kaum geringer als die anderer Menschen. Wie gravierend sich diese Fortschritte in der Medizin auf ein Leben mit HIV heute auswirken, schildert IWWIT-Rollenmodell Wolfgang aus Koblenz. Als sein Freund Andreas vor Jahren positiv getestet wurde, sah das nämlich noch völlig anders aus: „Mit der Therapie war es am Anfang schwer. Andreas musste alle vier Stunden Tabletten nehmen und durfte zwei Stunden vorher nichts essen. Nachts habe ich dann noch dagestanden und gekocht, damit er was essen konnte.“ Heute kommt er mit den Tabletten gut zurecht: „Er nimmt sie nun zweimal am Tag, morgens und abends. Und auch Nebenwirkungen hat er nur wenige.“ Auch HIV und Arbeit sind heute wesentlich besser vereinbar. Gut zwei Drittel der Menschen mit HIV in Deutschland arbeiten. Von 1000 Beschäftigten ist einer oder eine HIV-positiv. Die meisten von ihnen sind dank guter Therapien in der Lage, die beruflichen Anforderungen zu erfüllen. Allerdings ist HIV am Arbeitsplatz noch ein starkes Tabuthema, und die Entscheidung, ob man es seinem Chef oder der Chefin, den Kolleginnen und Kollegen sagt, fällt daher oft schwer. Belastend kann auch die Frage nach der Schuld sein, die viele sich nach einem positiven HIV-Test stellen. Was habe ich falsch gemacht? Hätte

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der andere nicht auch aufpassen müssen, sagen müssen, dass er positiv ist? Für die IWWIT-Rollenmodelle macht diese Suche nach einem Schuldigen keinen Sinn. „Andreas wollte unbedingt wissen, wo er sich den Virus geholt hat. Doch welche Rolle spielt das? Du bist schließlich selbst verantwortlich für dich. Wen interessiert das also? Du hast es – und Feierabend“, sagt Wolfgang. David aus Hamburg sieht es ganz ähnlich: „Jeder trägt beim Sex 100 Prozent Verantwortung für sich und hat die Aufgabe, für seinen eigenen Schutz zu sorgen. Wir sind alle erwachsen.“ Auf www.iwwit.de kannst du lesen, hören und sehen, was die Rollenmodelle zum Thema „Leben mit HIV“ noch zu berichten haben. Dort findest du neben spannenden Geschichten auch wichtige Informationen zu Therapie, Arbeit und HIV und vieles mehr. Außerdem bietet dir deine regionale AIDS-Hilfe individuelle Beratungen zum Thema an (www.aidshilfe-hamburg.de.). Und auch auf dem Hamburger CSD findest Du IWWIT zusammen mit den regionalen Partnern Hein & Fiete und AIDS-Hilfe Hamburg. Zum Beispiel hier: Zur Pride Week am 2. August in der AIDS-Hilfe, auf der CSD-Parade am 4. August mit dem großen ICH WEISS WAS ICH TUTeam und auf dem Straßenfest vom 3. bis 5. August am AIDS-Hilfe-Stand. TIM SCHOMANN

Fotos: IWWIT, Stefan Mielchen (rechts)


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Somewhere over Somewhere over

the rainbow rainbow the 2400 BALLONS FÜR HAMBURG: AIDS-GEDENKEN BEIM CSD-STRASSENFEST

Die Schweigeminute für die Hamburger, die an den Folgen von Aids gestorben sind, ist ein fester Bestandteil des CSD-Straßenfestes – auch wenn sie von vielen Besucherinnen und Besuchern im allgemeinen Trubel oft kaum wahrgenommen wird. Jedes Jahr wird am ParadenSamstag um 18 Uhr das Musikprogramm rund um die Binnenalster unterbrochen, um der Toten zu gedenken, die seit 1981 zu beklagen sind. Für jeden von ihnen steigt symbolisch ein schwarzer Luftballon in den Himmel; in diesem Jahr werden es fast 2400 sein. Dazu erklingt zur musikalischen Untermalung das Lied „Somewhere Over The Rainbow“ – eine gute Gelegenheit, im Partyrummel einmal kurz innezuhalten und seine Gedanken jenen zu schenken, die ihr Leben an die Krankheit verloren haben. Aids hat zwar weitgehend seinen Schrecken verloren, gleichwohl ist eine HIV-Infektion nach wie vor nicht heilbar, auch wenn sie mit Medikamenten meist gut zu behandeln ist. Aktuell leben rund 6.000 HIV-positive Menschen in Hamburg, im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Institutes (RKI) etwa 200 Neuinfektionen in der Hansestadt hinzugekommen. Insgesamt ist der Trend leicht rückläufig. Ein Grund: Die gestiegene Testbereitschaft, die zu besserem Wissen über den eigenen HIV-Status führt. SM

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16.05.2012

7:38 Uhr

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GRÜNE HAMBURG INFORMIEREN:

Steuer-Splitting für Homos jetzt auch in Hamburg möglich! Dank des Antrages der Hamburger Grünen kommt es ans Licht:

MEHR INFOS UNTER:

Der SPD-Senat öffnet diesen Weg der steuerlichen Gleichstellung, wollte es aber scheinbar niemandem verraten. Eingetragene Lebenspartnerschaften können jetzt die gemeinsame steuerliche Veranlagung beantragen und sich so bis zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ihre Ansprüche sichern.

oder bei Farid Müller, MdHB, direkt:

www.gal-fraktion.de

Farid.Mueller@gal-fraktion.de T (040) 328 73-287 (Büro)

WWW.GAL-FRAKTION.DE HAMBURG

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historie

Der spätere Hamburger Verleger Axel C. Springer gehörte während des Nationalsozialismus zu den Helfern verfolgter Homosexueller.

Aktiver ktiver A

d n a t Anstand s An GOTTFRIED LORENZ ERFORSCHT DIE GESCHICHTE VON HELFERN UND UNTERSTÜTZERN VERFOLGTER HOMOSEXUELLER

Sympathie und Hilfe für verfolgte Homosexuelle während der NS-Zeit? So etwas soll es gegeben haben? Ja, in der erdrückenden und bedrückenden Fülle von Schriften, die Homosexuelle als gemeine Verbrecher und Volksschädlinge bezeichnen, und tausendfacher Denunziation homosexueller Männer durch Nachbarn, Kollegen, Zimmerwirtinnen, Soldaten, Portiers, Fürsorger, Ärzte, kirchliche und universitäre Institutionen, durch Verwandte und Bekannte gab es tatsächlich auch während der Verfolgungszeit Lichtblicke. In den Hamburger Strafakten homosexueller Männer stößt der Forscher auf gar nicht so wenige Menschen, die schwule Männer nicht denunzierten, die

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bei der polizeilichen Befragung ausweichend antworteten, die vorgaben, nichts zu wissen, die Beschuldigten gute Zeugnisse ausstellten und Verurteilten nach Verbüßung der Strafe aktiv halfen. Da gab es zum Beispiel einen Klempnermeister in der Hamburger Neustadt, der zusammen mit dem Innungsmeister dafür sorgte, dass sein Lehrling aus St. Pauli, der als Strichjunge verurteilt worden war, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, damit er seine Gesellenprüfung den Handwerkerstatuten entsprechend ablegen konnte. Der Inhaber eines großen zahntechnischen Labors in Lokstedt stellte einen homosexuellen Zahntechni-

Fotos: Staatsarchiv Hamburg


historie ker, der dreimal nach Paragraph 175 StGB verurteilt wurde, nach jeder Strafverbüßung wieder ein und erteilte ihm beste Zeugnisse. Die Wirtin eines Lokals in der Talstraße verhinderte durch ihr Dazwischentreten, dass zwei Männer, die gerade „verfänglichen Kontakt“ hatten, von zwei zufällig eintretenden Gästen bei der Polizei angezeigt wurden. Ein Hamburger Journalist unterstützte einen schwulen Kollegen, der von der Kripo gesucht wurde, sowohl finanziell, damit er ins Ausland fliehen konnte, als auch durch entlastende Aussagen. Und in der Berufskrankenkasse am Holstenwall gab es einen Abteilungsleiter, der einen schwulen Angestellten, den ein Kollege denunziert hatte, nicht entließ und der ihm darüber hinaus ein gutes Zeugnis ausstellte. Das sind alles keine Widerstandshandlungen, aber aus all dem spricht (um einen Begriff von Fritz Stern zu verwenden) „ stiller“ oder „aktiver Anstand“, gegenüber einer verfemten und stigmatisierten Minderheit. Bisher ist dieses Kapitel der Hamburger Schwulengeschichte nicht aufgearbeitet worden. GOTTFRIED LORENZ

Vortrag Helfer und Unterstützer verfolgter Homosexueller

Das Protokoll der Gestapo-Aussage Springers, mit der er einen schwulen Kollegen entlastete (oben). Links die Hamburgische Staatsoper, deren Intendant den Sänger Hans Grahl deckte.

VON: Gottfried Lorenz AM: 1.8., 19:30 Uhr WO: Pride House, An der Alster 40, 20099 Hamburg „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“ www.hamburg-auf-anderen-wegen.de/stolpersteine

Wie wir mit HIV leben erfährst du auf www.iwwit.de

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jubiläum Die Reeperbahn zu Beginn der 1920er-Jahre.

t i e z n Zwischenzeit e h c s i Zw SCHWULES LEBEN IN HAMBURG ZWISCHEN DEN WELTKRIEGEN: MÄNNERSCHWARM LEGT STEPHEN SPENDERS WUNDERBAREN ROMAN „DER TEMPEL“ NEU AUF.

Hamburg, Ende der Zwanziger Jahre: Paul Schoner, Student aus Oxford und angehender Schriftsteller, kommt auf Einladung des schwulen Kaufmannssohnes Ernst Stockmann in die Hansestadt. Der junge Brite trifft in Deutschland auf eine Zwischenkriegs-Generation, die Identität und Perspektive sucht. Die Avancen seines Gastgebers wehrt Paul erfolgreich ab, und doch erlebt er das Erwachen seiner Sexualität – mit beiden Geschlechtern. Bevor er in die Heimat zurückkehrt, unternimmt Paul mit seinem neuen Bekannten Joachim noch eine unbeschwerte RheinWanderung und genießt die Leichtigkeit des Seins. Als er wenige Jahre später erneut nach Hamburg reist, haben sich Land und Leute unter dem Einfluss der erstarkenden Nationalsozialisten längst verändert...

Mit der Figur des Paul hat sich Spender ein literarisches Alter Ego geschaffen. Ein erstes Manuskript stammt aus dem Jahr 1928, vollendet und publiziert wurde „Der Tempel“ allerdings erst 60 Jahre später. Virginia Woolf hatte von einer Veröffentlichung abgeraten, Spenders Verleger fürchtete die britische Zensur. Dabei wirft der Autor als eher distanzierter Beobachter einen interessanten Blick auf das Deutschland jener Zeit. „Spender erzählt über Hamburg in einer gewissen Abgrenzung zu Berlin“, erklärt Männerschwarm-Verleger Joachim Bartholomae: In der Hauptstadt seien die Leute alle sehr verdorben, es gehe nur um Sex. „In Hamburg geht es für Spender vor allem um Sonne und schöne Körper.“

Stephen Spenders Roman „Der Tempel“ ist ein berührendes Stück schwuler Hamburger Literaturgeschichte. Der Männerschwarm-Verlag hat die lange vergriffene Romanübersetzung aus den 80er-Jahren überarbeitet, Anfang August wird das Buch erneut erscheinen. Es ist eine Art Geburtstagsgeschenk: Der Verlag feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen (siehe Kasten).

Pauls erste Sommerreise an die Alster spielt vor dem Hintergrund der deutschen Jugend- und Wandervogelbewegung. „Die Leute sind ständig in irgendwelchen Freibädern, knackebraun und gut trainiert, während man ihm fortwährend Vorwürfe für seine schlechte Haltung macht“, beschreibt Bartholomae. „In England tat man zu dieser Zeit noch alles, um seinen Körper quasi unsichtbar zu machen und zu vergessen. In Hamburg war genau das Gegenteil der Fall, man war richtig stolz auf seinen Körper und ging in jeder Hinsicht unbefangen damit um.“

Herbert List: Selbstportrait („Joachim“), am Rhein 1929

So verfehlten auch die schwulen Verlockungen des Vergnügungsviertels St. Pauli ihre Wirkung nicht. Im Buch schildert Spender den Besuch des Lokals „Drei Sterne“: „Es hatte die Atmosphäre eines trüben Gemeindesaals. Auf einer Bühne spielte eine Band aus unbegabten Musikern Jazz. Einige Paare tanzten vergnügt. Absonderliche junge Männer in Frauenkleidung gingen augenrollend von Tisch zu Tisch, tätschelten Männer unter dem Kinn und riefen ihnen aufreizende Schlüpfrigkeiten zu. [...] Junge Arbeiter mit Schirmmützen und ein paar Seeleute lehnten an der Wand oder unterhielten sich im Stehen in der Nähe der Musiker. Etwas seltsam Feierliches umgab sie, als bewegten sie sich an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit.“ 30

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Fotos: Herbert List Estate, M. Scheler, Hamburg Germany; bildarchiv-hamburg.de


jubiläum portrait

Wenn einer sagt: »schnell oder frisch?« sag ich: »Beides.«

Herbert List: Stephen Spender während der Rheinreise, 1929

Coverfoto Herbert List : Franz Büchner („Heinrich”) am Rhein, 1929

Außer den realen Schauplätzen lassen sich auch einzelne Figuren des Romans identifizieren. Neben dem mit Spender befreundeten Schriftsteller Christopher Isherwood ist das vor allem der Hamburger Fotograf Herbert List, ein Pionier der Männerfotografie. Er bricht in der Rolle des Joachim mit Paul zu einer Rhein-Wanderung auf. Unterwegs treffen sie auf Heinrich, in den sich Joachim auf der Stelle verliebt. Er schließt sich den beiden an. Der zunächst mittellose Bayer wird später in Hamburg zum fanatischen Nazi, der seinem Liebhaber schließlich durch einen SA-Mann die Wohnung verwüsten und ihn verprügeln lässt. Doch Joachim sieht in dem gewalttätigen Uniformierten mehr als nur den Schergen: „Er war in schwarzes Leder gekleidet, und er hatte schwarzes Haar und einen sehr blassen Teint, wie Elfenbein. Er sah wie ein Ritter in Rüstung auf einer Federzeichnung von Dürer aus.“ schwärmt er gegenüber Paul, als dieser ihn 1932 ein letztes Mal besucht. „In Joachim spiegelt sich die ganze Zerrissenheit dieser Zeit“, findet Männerschwarm-Verleger Bartholomae. „Er war von diesen bösen Menschen erotisch extrem fasziniert.“

Patrick, Stammgast im Jim Block Jungfernstieg, Hamburg

Herbert List, der Mann hinter der Figur des Joachim, emigrierte 1935 nach Paris und wurde zu einem weltberühmten Fotografen. Spender kehrte nach England zurück, heiratete 1936 seine erste Frau und machte Karriere als Schriftsteller und Hochschullehrer. Auch das Schicksal des Mannes lässt sich rekonstruieren, der sich hinter Ernst Stockmann verbirgt, Pauls erstem Gastgeber in Hamburg. Er war Jude und wurde 1939 wegen seiner Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Die Verhöre hat er nicht überlebt. STEFAN MIELCHEN

Lesung aus „Der Tempel“: 28. August, 19:30 Uhr, Literaturhaus Hamburg. Mitwirkende: Tilman Krause und Heide Soltau

Männerschwarm: Ein Verlag wird 20 Ralf König ist schuld: Der Verlag, den Detlef Grumbach (links) und Joachim Bartholomae heute leiten, ging 1992 aus dem Buchladen hervor, der bereits seit 1981 besteht. Von Königs Comic „Bullenklöten“ verkaufte Männerschwarm schon im ersten Jahr nach Erscheinen mehr als 50.000 Exemplare. Mit diesem auch wirtschaftlichen Erfolg im Rücken wurde der MännerschwarmSkript Verlag (msk) als eigenständige Firma gegründet. Das Ziel: Bücher zu produzieren, die schwule Inhalte transportieren – bis heute keine Selbstverständlichkeit im verlegerischen Mainstream. Männerschwarm besetzte diese Nische, um das von den großen Verlagen vernachlässigte Thema einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das ermöglichte schwulen Autoren zu publizieren und brachte internationale Titel nach Deutschland, die hierzulande keine Chance auf Veröffentlichung hatten. Neben der Belletristik verkauft der Männerschwarm Verlag, wie er heute heißt, außer zahlreichen Sachbüchern auch die literaturhistorische Reihe „Bibliothek rosa Winkel.“ Die Hamburger Kulturbehörde zeichnete den Verlag 2001 mit einer Programmprämie aus. www.maennerschwarm.de

7x 1x in Hannover in Hamburg

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www.jim-block.de

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t h c i Nicht N verp

assen! verpassen!

WIEDERSEHEN MACHT FREUDE: IN DER PRIDE WEEK ZEIGEN DIE LESBISCH SCHWULEN FILMTAGE HAMBURG ZWEI WUNDERBARE KOMÖDIEN-HIGHLIGHTS DES LETZTEN FESTIVALS. DEUTSCHLANDS GRÖSSTES QUEERES FILMFEST LÄUFT IN DIESEM JAHR VOM 16. BIS 21. OKTOBER.

Leading Ladies Tanzshows haben sich in den letzten Jahren zu einem weltweiten Phänomen im TV entwickelt. Aber gleichgeschlechtliche Tanzpaare tauchten bei diesen Shows im US-TV nie auf. Grund genug für Erika Randall Beahm und Daniel Beahm, eine Komödie mit lesbischen und schwulen Charakteren auf die Tanzfläche zu bringen. So entstand die Story um Tasi, die in die Fußstapfen ihrer Mutter treten soll, einer früher sehr erfolgreichen Turniertänzerin. Ihre große Schwester Toni, die als schüchternes Mauerblümchen gilt, studiert mit ihr die Tänze ein. Und dann ist da noch ihre durchgeknallte Mutter Sheri, die ihre Töchter unter ihrer Fuchtel hat. Nichts entgeht ihr und sie duldet keinen Widerspruch! Doch dann wird das Leben der beiden Schwestern plötzlich und unerwartet völlig durcheinandergewirbelt, als Mona in Tonis Leben auftaucht... Eine romantische Komödie mit liebevoll überzeichneten Charakteren und natürlich tollen Tanzszenen. Etwa einem Tanz im Supermarkt mit Breakdance- und Shopping-Cart-Cabaretelementen, für die unter anderem Benji Schwimmer verantwortlich war, der die zweite Staffel der US-Tanzshow „So You Think You Can Dance?“ gewann und Artistic Director für Paula Abdul und 02.8.2012 LeAnn Rimes ist. 19:00 UHR (Erika Randall Beahm & Daniel Beahm, USA ‘10, 102 ', O. m. d. Untertiteln)

METROPOLIS

2.8., 19 Uhr, Metropolis, Kleine Theaterstraße 10

You Should Meet My Son Mit 30 noch unverheiratet? Unser Protagonist Brian ist im besten Alter, ein echtes Schnuckelchen. Seine Südstaaten-Mami und ihre Schwester möchten ihn auf Teufel komm raus verkuppeln. Dafür wird am Sonntag zum Dinner geladen, und Brian wird – zusammen mit Schweinekoteletts – alleinstehenden Frauen mit einer nicht enden wollenden Geduld angeboten. Immer mit dabei: sein Mitbewohner Dennis, der natürlich viel mehr für Brian ist, als eben nur das. Das weiß aber die Mama nicht, und irgendwann zerbricht daran auch die Beziehung. Brian ist unglücklich – und die Mutter nicht so unwissend, wie Brian glaubt. Wichtig ist ihr vor allem, dass ihr Sohnemann glücklich wird, und wenn er es denn so will, eben auch als schwuler Mann. Was Mutter und Schwester nun im Alleingang unternehmen, um für Brian den Mann fürs Leben zu finden, ist eine Tour de Force für sich. Neben dem Internet wird auch Feldforschung in der Disco betrieben, mit erstaunlichen Ergebnissen. Over-the-top-Comedy, temporeich und mit sehr gut aufgelegten SchauspielerInnen, allen voran Joanne McGee und Carol Goans. (Keith Hartman, USA 2010, 110 ', Beta, Original mit deutschen Untertiteln) 2.8., 21.15 Uhr, Metropolis, Kleine Theaterstraße 10

02.8.2012 21:15 UHR METROPOLIS

ZUSAMMENSTELLUNG: SEBASTIAN BEYER 32

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Foto: Verleih


buch

e h c a r p Zeichen sprache s Zeichen COMICS UND GRAPHIC NOVELS EROBERN DAS QUEERE BUCHREGAL

Buchhändler Volker Wuttke hat vier Lektüretipps zusammengestellt: Gezeichnete queere Geschichten, die so unterhaltsam wie lehrreich und alle bei Männerschwarm erhältlich sind.

ROSA WINKEL

DAR! Kann frau einen Mann lieben (auch sexuell) und dennoch durch und durch Lesbe sein? Mit dieser Frage sieht sich Comiczeichnerin Erika Moen konfrontiert, als sie nach langen Hin und Her mit ein und derselben Frau ihren Fan Matt kennenlernt... Mit dem Webcomic DAR! ließ Erika Moen die Internetgemeinde an ihrer Verwirrung über ihre eigene Sexualität teilhaben, genauso wie an den Absurditäten des Comiczeichner-Alltags. Nach seinem Abschluss im Netz hat sie den Comic in zwei Bänden im Selbstverlag herausgebracht. Der zweite Band enthält auch die frühen Episoden von DAR!: Düsterer als ihre späteren Comic-Strips und künstlerisch anspruchsvoller.

Andreas lebt ein offen schwules Leben Anfang der 30er Jahre. Er steht den Nazis recht unvoreingenommen gegenüber, bis er denunziert wird. Aber auch monatelange Haft vermag ihn nicht zu brechen, er rappelt sich immer wieder auf, bis die SA vor der Tür steht und er ins KZ kommt. „Rosa Winkel“ beschreibt Andreas‘ Zeit im KZ, seine Rückkehr nach dem Krieg zur Mutter und zur lesbischen Freundin und schließlich die Auswanderung nach Frankreich: Als Schwuler will er in keinem Staat leben, der den Paragraphen 175 im Wortlaut der Nazis beibehält. Die Sprache der Figuren ist leider zu modern. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt dieser (auch graphisch) auf ganzer Linie überzeugenden Graphic Novel. Michel Dufranne, Milorad Vicanovic, Christian Lerolle:„Rosa Winkel“, 18 Euro. Trailer auf YouTube: tinyurl.com/8a8ymqf

Erika Moen: „DAR!“, Vol. 1 & 2, je 15 Euro, darcomic.com

THE POWER WITHIN

Eine fesselnde Erzählung aus einer bewegten, dramatischen Zeit: 1963 ist das Jahr der großen Bürgerrechtsdemonstrationen und der Ermordung John F. Kennedys: Erzählt wird eine Geschichte über Homosexualität, Rassenunruhen und Liebe im tiefsten Süden der USA. Dieses Jahr ist entscheidend für den jungen Toland, der lernt, zu seinem Schwulsein zu stehen. Cruse, Pionier schwuler Comics, erzählt und zeichnet lebendig und hautnah – nicht nur der „Spiegel“ schrieb eine Lobeshymne auf diesen ersten großen schwulen Comicroman (aka Graphic Novel). „Am Rande des Himmels“ war der poetische deutsche Titel der ersten Übersetzung. Nun ist er in einer überarbeiteten Neuauflage endlich wieder zu bekommen.

Shannon ist 13 und schwul. Sein Vater und seine Lehrer sagen ihm, er solle sich lieber nicht zu auffällig benehmen, doch das kann und will er nicht. In der Schule wird er gemobbt und verprügelt. Eine gute Freundin versucht, ihm beizustehen. In ganz schlimmen Momenten erträumt sich Shannon ein Superhelden-Alter-Ego, das ihm hilft, sich mit seinen Peinigern auseinander zu setzen. Doch irgendwann wird der Druck zu groß und Shannon droht an seiner Umwelt zu zerbrechen. „The Power Within“ spielt auf eindrucksvolle Weise mit dem Genre des Superhelden-Comics und vermittelt ganz im Sinne des „It Gets Better“-Projekts eine einfache Durchhaltebotschaft, ohne zu beschwichtigen oder dabei platt zu sein.

Howard Cruse: „Stuck Rubber Baby“, 26 Euro

Charles "Zan" Christensen, Mark Brill: „The Power Within“, 4 Euro

STUCK RUBBER BABY

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DIE TOP-EVENTS DER HAMBURGER PRIDE WEEK IN DER ÜBERSICHT UND ZUM HERAUSNEHMEN

CSD-Gala

Samstag, 28. Juli 2012

Freitag, 3. bis Sonntag, 5. August

Pride Night: CSD-Gala & Party

CSD-Straßenfest

Großes CSD-Opening in den Fliegenden Bauten. Kim Fisher moderiert die Gala, ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Comedy und Akrobatik. Zu Gast sind unter anderem Malediva, Gayle Tufts und Bastian Sick. Im Anschluss wird weitergefeiert: Die CSD-Ausgabe von Pink Inc. ist im Zelttheater zu Gast! Gäste der Gala haben zur Party freien Eintritt. Mehr Infos auf den Seiten 36-37.

An Jungfernstieg und Ballindamm entsteht wieder eine echte Flaniermeile. 2012 wird sie noch größer, denn die U4-Baustelle am Jungfernstieg ist verschwunden. So gibt es mehr Platz für die Bühne und eine weitere Musikinsel. Zwischen Ballindamm und Alsterhaus reihen sich außerdem schwul-lesbische Infostände und Gastrostände aus der Community aneinander, auf der Bühne stehen lokale, nationale und internationale Künstler. Mehr Infos auf den Seiten 48 bis 51.

28.7., 19:30 Uhr, Opening-Party ab 23:30 Uhr, Fliegende Bauten, Glacischaussee 4

Sonntag, 29. Juli 2012 FriendShip!

Das „FriendShip!“ von Barkassen-Meyer gehört zu den festen Größen der Pride Week und wird auch am 29. Juli wieder eine wild gewordene Matrosenmeute durch den Hafen schippern. Mehr Infos auf Seite 47. 29.7., Boarding 17 Uhr, Abfahrt 18 Uhr, MS Commodore, Landungsbrücken 9/10

Freitag, 3. August 2012 Electro Pride

3.8., 15-24 Uhr, 4.8., 11-24 Uhr, 5.8., 11-22 Uhr

Samstag, 4. August 2012 CSD-Parade

Die CSD-Parade ist das Herzstück der Pride Week und Hamburgs bunteste Demo. Das Motto lautet: „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“. Im letzten Jahr waren 10.000 Demonstranten und 100.000 Neugierige dabei. Die Strecke: von der Langen Reihe bis zum Jungfernstieg. Die politische Kundgebung beginnt – je nach Tempo – gegen 13:45 Uhr auf der Mönckebergstraße. Die Parade endet gegen 15:30 Uhr auf dem CSD-Straßenfest. Mehr Infos auf den Seiten 42 und 43. 4.8., 12 Uhr, Lange Reihe/Ecke Schmilinskystraße

Samstag, 4. August 2012 Pride Dance –

Der Electro Pride läutet das CSD-Partywochenende ein. Im Turmzimmer des Uebel&Gefährlich legen drei Fachkräfte der elektronischen Tanzmusik auf: Dirty Doering , Rich vom Dorf und RatKat bieten im Hochbunker in der Feldstraße SexyElectronic-Dance-Sounds, bei denen sich die Nacht zur Parade extrem anregend verkürzen lässt. Wer anschließend alleine zur Demo muss, ist selber Schuld.

Die Große CSD-Abschlussparty Die offizielle Abschlussparty des CSD Hamburg mit mehreren Tausend Besuchern: Im Edelfettwerk wird auf drei Dancefloors, in zwei Chillout-Lounges und dem großen Außenbereich weiter gefeiert! Unter anderem sorgen Danni Matin, Discofamily, Frau Hoppe, DJ Berry.E und DJ Sunshine dafür, dass niemand vor dem Sonnenaufgang nach Hause gehen muss. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk bequem mit der S-Bahn-Linie 3 ab Jungfernstieg.

3.8., 24 Uhr, Uebel & Gefährlich, Hochbunker, Feldstraße 66

Die Nacht der Verzauberten Die Lesbenparty im Café Schöne Aussichten: DJane Denise startet bereits um 19 Uhr mit einem tanzbaren Partymix in die „Nacht der Verzauberten“, außerdem gibt’s einen Liveact. Mehr Infos aus Seite 47. 3.8., 19 Uhr, Park-Café Schöne Aussichten, Gorch-Fock-Wall 4

Disco Pride Neu in diesem Jahr: Der Disco Pride im Golden Cut in St. Georg mit fröhlichem Partysound – im Anschluss an das Straßenfest und nur ein paar Schritte davon entfernt. Unter anderem mit DJ D-Mac und alex b. aus Hamburg sowie LadyChan aus Berlin und Deejayna aus Kassel. Aus Moskau reisen EnJoya & Petrova an, Athen schickt Miss Shy und für die französischen MoDisco Pride mente sorgen Benji de la House und Miss Alexandra T. aus St. Tropez und Paris. Mehr Infos auf Seite 47. 3.8., 23 Uhr, Golden Cut, Holzdamm 61 34

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CSD-Parade

Danni Matin beim Pride Dance

4.8., 22 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahnhof Eidelstedt

Sonntag, 5. August 2012 Neon Pride

Zum krönenden Abschluss der Hamburger Pride Week gibt es eine große 80er/90er-Party am Hamburger Hafen! Im Hard Rock Café an den Landungsbrücken gibt es die letzte Gelegenheit für dieses Jahr, noch einmal den CSD zu feiern – und das für den guten Zweck! Der Eintritt von 5 Euro geht komplett als Spende an die Schwulen-, Lesben-, Jugend- und Transberatung des mhc. 5.8., 20 Uhr, Hard Rock Café, Bei den St.-Pauli-Landungsbrücken 5 Fotos: Ronny Luxat, Stephanie Paepke


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Die CSD-ParadenRoute 2012

PRIDE HOUSE HOUSE PRIDE

2 012 2012 Sonntag, 29. Juli 17:00 PINK CHANNEL und funDYKE – Hamburgs Radio im Queerformat stellt sich vor 17:00 – 18:30 Nach GAL-Initiative: Splitting für Eingetragene Lebenspartnerschaften 19:00 Kann denn Zwitter Sünde sein… – Ein intersexueller Abend 19:00 Selbstbehauptung, Schutz und Verteidigung 19:00 Rainbow-BINGO! mit RICARDO M.

Montag, 30. Juli 19:00 –20:00 CSD-Radio aus dem Pride House Grafik: Samira Bigdeli

AN DER ALSTER 40 IN HH-ST. GEORG ALLE VERANSTALTUNGS– INFORMATIONEN IN DER AGENDA AB SEITE 52

19:30 Zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung – Die Menschenrechtssituation von LGBTI weltweit 19:30 Web 2.0 – Junge Lesben und Schwule im Netz 19:30 Verliebt, verlobt, verpartnert – Vortrag zum Lebenspartnerschaftsgesetz

Geschichten über Schwule 19:30 Hass von Rechts – Rechtsextremismus und Homosexualität 20:00 Was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade – Genderquiz mit Sektempfang 20:30 Verdorbene Texte

Dienstag, 31. Juli

Mittwoch, 1. August

17:00 Jugend & SM 19:00 Pflegschaften – ein erster Schritt zur Adoption? 19:00 – 20:00 Uhr CSD-Radio aus dem Pride House 19:30 Sabine Huttel liest aus SLALOM –

17:00 Muss denn auch noch Hochzeit sein? – Segnung von Lebenspartnerschaften in der Kirche 17:00 Sterben für Anfänger(innen) 19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House

19:00 Lässt sich Unrecht wieder gut machen? Deutschland, Unzucht unter Männern und der § 175 StGB 19:30 Helfer und Unterstützer verfolgter Homosexueller 19:30 An Hamburger Schulen passiert was! LGBT-Aufklärung von Jugendlichen für Jugendliche 20:00 Eurovision-Sounds mit DJ Douze Points 21:00 – 23:00 Light your Fire – Das Grand-PrixQuiz mit DJ Douze Points

Donnerstag, 2. August 17:00 Geschichtswerkstatt – BDSM in Hamburg von den späten 80er Jahren bis heute 19:00 – 20:00 CSD-Radio aus dem Pride House 19:30 Lebenslagen transsexueller Menschen – Vorstellung der ersten empirischen Studie 19:30 Diskriminierungsabbau durch umfassende Bildung – Eine Podiumsdiskussion 20:00 Meet‘n Speak HAMBURG

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Freuen sich auf die Pride Night: Malediva und Gayle Tufts

Pride ide P N i g t h Night

MBURG N BAUTEN STARTET HA DE EN IEG FL N DE IN G: RLEIHUN D GEFLIRTET. GALA, PARTY, PREISVE GELACHT, GEFEIERT UN RD WI ES . 12 20 EK IN DIE PRIDE WE

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Fotos: Robert Recker, www.zitzlaямА.com, Stefan Menne


pride night Glanzvoller kann die CSD-Woche nicht beginnen: Mit der Pride Night am 28. Juli in den Fliegenden Bauten erlebt Hamburg in diesem Jahr wieder einen großartigen Mix aus Gala, Party und Preisverleihung. Nicht nur hochkarätige Künstler der Comedy- und Kleinkunstszene stehen im Mittelpunkt des Programms. Zum zweiten Mal wird an diesem Abend der Pride Award für herausragendes Engagement in der Community verliehen (siehe auch Seite 41). Wie in den vergangenen Jahren schlüpft Moderatorin Kim Fisher 2012 erneut in die Rolle der charmanten Gastgeberin, die mit Leidenschaft und Witz durch ein hochkarätiges Programm führt. Im Anschluss an die Show verwandelt sich das Zelt der Fliegenden Bauten in eine riesige Tanzmanege, wenn in Kooperation mit Pink Inc. die große Auftaktparty gefeiert wird. Bastian Sick

France Delon

Kim Fisher

Love Newkirk

Mirko Köckenberger

Dass Jo Malinke und Tetta Müller alias Malediva das beste schwule Ehepaar auf deutschsprachigen Bühnen sind, beweisen die „leckersten Giftnudeln seit Erfindung des Kabaretts“ auch in der Pride Night mit ihrer einzigartigen Mischung aus Komik und Melancholie. Gayle Tufts ist Autorin, Sängerin und Performerin und ganz nebenbei die „bekannteste in Deutschland lebende Amerikanerin“ (Stern). Das sympathische Energiebündel bietet in der Pride Night eine Kombination aus Musik, Comedy und Choreographie. Der Hamburger Bastian Sick hat es als lustigster Deutschlehrer der Nation geschafft, mit einer Mischung aus Lesung, Comedy und Gesang für unfallfreies Sprechen zu sorgen. Angst vor schlechten Noten ist unnötig – auch hier darf gelacht werden! Das gilt ebenso für Comedian Timo Wopp, der aber nicht nur gnadenlos gute Gags liefert: Er verbindet in seiner Show verbale Spitzen mit faszinierender Meister-Jonglage. Kollege Mirko Köckenberger mischt akrobatisches Können mit einer gehörigen Portion Charme und erzählt eine kurzweilige Handstand-Geschichte auf Koffern – Kraft, Eleganz und Ästhetik inklusive. Etwas für Augen und Ohren hat auch PulverfassStar France Delon zu bieten, die neben ihrem wandlungsfähigen Äußeren auch stimmlich zwischen Bette Midler und Neil Diamond überzeugt. Die amerikanische Sängerin Love Newkirk wird das Pride-Night-Publikum mit ihrem Mix aus Blues, Gospel, RnB und Jazz von den Stühlen reißen. Im Anschluss an die Show läuten DJ Berry.E und Deejayna gegen etwa 23 Uhr eine lange Partynacht ein: Hamburgs beliebte Erfolgsparty Pink Inc. ist wieder mit einer speziellen Pride-Night-Ausgabe zu Gast! Partytickets gibt es für 10 Euro im Vorverkauf und 12 Euro an der Abendkasse. Gäste der Pride-Night-Gala haben selbstverständlich freien Eintritt.

Die Pride Night 2012 TERMIN: Samstag, 28. Juli, 19:30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr) ORT:

Fliegende Bauten, Glacischaussee 4, am Heiligengeistfeld

KARTEN: platzgenaue Ticketbuchung ab 25 Euro zzgl. VVK-Gebühr pro Person unter der Tickethotline (040) 88 1411 880 oder unter www.fliegende-bauten.de PARTY:

Im Anschluss an die Gala startet in den Fliegenden Bauten die CSD-Ausgabe von Pink Inc. – Line-up: DJ Berry.E und Deejayna. Tickets für 10 Euro im Vorverkauf (Buchladen Männerschwarm, Kyti Voo und Lagerhaus) und für 12 Euro an der Abendkasse. Gäste der Pride Night haben freien Eintritt.

Timo Wopp HAMBURG

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Pralles Pralles

P rogramm Programm PRIDE WEEK 2012: NEUN ERLEBNISREICHE TAGE UND NÄCHTE

Kultur, Party, Politik: Beim CSD hat Hamburgs queere Community vom 28. Juli bis zum 5. August reichlich Gelegenheit zum Reden, Staunen, Nachdenken, Lachen, Flirten, Feiern und Genießen. Der Startschuss fällt am Samstag, den 28. Juli auf St. Pauli: Dort startet die Woche mit der Pride Night, Hamburgs großer CSD-Gala in den Fliegenden Bauten. Gastgeberin Kim Fisher begrüßt unter anderem Gayle Tufts und Malediva. Außerdem wird an diesem Abend der Pride Award für besonderes Engagement in der Community verliehen. Zur Feier des Tages rockt anschließend eine Special CSD-Edition von Pink Inc. das Zelt. Auch in diesem Jahr wird das Pride House (29. Juli bis 2. August) an der Alster wieder zentraler Anlaufpunkt für eine abwechslungsreiche Mischung aus Information und Unterhaltung sein. Es bietet spannende

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Vorträge, Diskussionen, Lesungen, eine Ausstellung und vieles mehr. Die Lesbisch Schwulen Filmtage zeigen am 2. August queere Filme im wiedereröffneten Metropolis-Kino. Vom 3. bis 5. August erlebt der CSD dann seinen Höhepunkt mit dem dreitägigen Straßenfest an der Binnenalster und der politischen Parade, die von der Langen Reihe in St. Georg durch die Innenstadt zieht. Drei Nächte – drei Partys: Der Freitag gehört erneut dem Electro Pride im Uebel & Gefährlich, die offizielle Hauptparty steigt am Samstagabend mit dem Pride Dance im Edelfettwerk. Neu ist 2012 der Neon Pride im Hard Rock Café an den Landungsbrücken, der am Sonntag das Partywochenende abschließt. Das komplette Programm gibt’s ab Seite 52.

Fotos: Paul Schimweg, Stephanie Paepke, Christopher Schmidt, Stefan Mielchen


pride week


pride house

Vielfalt ielfalt V Ein Ort der

INFORMATION UND UNTERHALTUNG IM PRIDE HOUSE

Das Pride House in St. Georg bietet vom 29. Juli bis 2. August einen so spannenden wie vielfältigen Mix aus Information und Unterhaltung. Die Angebote könnten unterschiedlicher kaum sein: Ricardo M. lädt zum sonntäglichen Rainbow-BINGO! ein und hat selbstredend Top!-Gewinne der Spitzenklasse im Gepäck (29.7., 19:00 Uhr). Nicht minder lustig geht es am 1. August beim Grand-Prix-Quiz „Light your Fire“ zu, bei dem DJ Douze Points nicht nur die passende Musik auflegt, sondern auch die absurdesten Fragen rund um den Eurovision Song Contest stellt (1.8., 21:00 Uhr). Politik spielt im Pride House eine zentrale Rolle. Hamburgs Justizsenatorin Jana Schiedeck diskutiert mit dem SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Philip-Sebastian Kühn und Historiker Ulf Bollmann, ob sich das an Schwulen begangene Unrecht unter dem Paragraphen 175 StGB wiedergutmachen lässt (1.8., 19:00 Uhr). Die LSU schlägt den Bogen in die Gegenwart und bittet Hamburgs CDU-Vorsitzenden Marcus Weinberg aufs Podium. Thema: Diskriminierungsabbau durch umfassende Bildung (2.8., 19:30 Uhr). Auch das CSD-Thema „Ehe 2.0“ spielt eine Rolle. Die Grünen diskutieren die neuen steuerlichen Möglichkeiten für Verpartnerte (29.7., 17:00 Uhr), die AIDS-Seelsorge beschäftigt sich mit kirchlichen Segnungen: „Muss denn auch noch Hochzeit sein?“ (1.8., 17:00 Uhr). Historiker Dr. Gottfried Lorenz berichtet in einem Vortrag über Helfer und Unterstützer verfolgter Homosexueller während des Nationalsozialismus (1.8., 19:30, siehe auch Seite 26). Mit Geschichten über Schwule gastiert Autorin Sabine Huttel: Sie liest aus ihrem Buch „Slalom“ (31.7., 19:30 Uhr). Intersexuelle Menschen stehen wiederum im Mittelpunkt eines Kulturabends, bei dem Hermaphrodit Elisabeth Müller frivole Schlager der 20er-Jahre interpretiert (29.7., 19 Uhr). Auch die Jugend kommt zu ihrem Recht: Wie sich junge Lesben und Schwule im Web 2.0 bewegen, diskutieren JungLesbenZentrum und MHC (30.7, 19:30). Welche Angebote für Jugendliche bestehen, die sich für SM interessieren, ist ebenfalls Thema im Pride House (31.7., 17:00 Uhr). Mehr geht eigentlich nicht – das komplette Programm gibt’s ab Seite 52.

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Pride House 2012 TERMIN: 29. Juli bis 2. August START:

täglich ab 17 Uhr

ORT:

CVJM-Haus, An der Alster 40, Hamburg-St. Georg

Das komplette Programm steht in der CSD-Agenda ab Seite 52.

Foto: Stephanie Paepke


pride award

S iegertypen Siegertypen ZUM ZWEITEN MAL WIRD QUEERES ENGAGEMENT MIT DEM PRIDE AWARD AUSGEZEICHNET.

Diese Auszeichnung soll sich fest im queeren Leben der Stadt etablieren: Mit dem Pride Award werden zum CSD Menschen geehrt, die sich überdurchschnittlich für die Belange von Homo-, Bi- und Transsexuellen in Hamburg einsetzen. Aus einer Reihe von Vorschlägen wurden drei Personen nominiert, die sich – oft unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit – engagieren. Die Mitglieder von Hamburg Pride wählen aus diesen drei Nominierten den Preisträger oder die Preisträgerin des Pride Award 2012. Die Verleihung findet am 28. Juli während der Pride Night in den Fliegenden Bauten statt. Nominiert wurden: Michael Schilf. Seit 2003 ist „Schilfi“ der Organisator und die treibende Kraft der Jugendabteilung des Magnus Hirschfeld Centrums (MHC). Er initiierte zahlreiche Themenschwerpunkte, darunter Prävention, Umgang mit dem Coming-out und Beziehungsfragen. Auch eine Elternberatung wird im MHC angeboten. Pro Woche nehmen mittlerweile rund 50 Jugendliche aus Norddeutschland das Freizeit- und Beratungsangebot wahr, das in den verschiedenen Jugendgruppen angeboten wird. 2011 organisierte Schilf zusammen mit dem JungLesbenZentrum und anderen erstmals eine Jugend-Area auf dem Straßenfest zum Hamburger CSD – ein Novum in Deutschland. Franziska Börnicke. Die Studentin arbeitet seit einigen Jahren nebenbei sehr engagiert im Magnus Hirschfeld Centrum (MHC) und vielen anderen Gruppen. 2012 fuhr sie als Mitglied einer Delegation aus

Hamburg nach St. Petersburg, um dort in den Austausch mit GLBTQi-Vertretern zu treten. Ihre Bachelor-Arbeit (2011) zum Thema „Sozialpädagogische Räume für Trans*Jugendliche“ wurde mit einer Publikations-Empfehlung ausgezeichnet und mittlerweile auf einer überregionalen Tagung von Sexualforschern und Pädagogen vorgestellt. Franziska Börnicke gilt als große Bereicherung der Hamburger Community und als Vorbild in der Arbeit mit Menschen aus diesem Bereich. Wanja Kilber. Der deutsch-russische Aktivist wurde in Kasachstan geboren. 2009 erfand er in Hamburg den „Rainbow Flash“, eine globale LGBT-Aktion am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie. Schon im ersten Jahr nahmen 30 Städte in Russland teil, heute steigen auch in den USA, in Asien oder in Wanjas Heimat Kasachstan Ballons in den Himmel. In St. Petersburg demonstrierte Wanja aktiv gegen Diskriminierung von Schwulen und Lesben. 2010 lief er mit russischen Freunden und einem Regenbogendrachen in der CSD-Parade durch Hamburg. Der Drache als Moskauer Wappentier war eine Antwort auf die Schwulenfeindlichkeit des dortigen Bürgermeisters. In Hamburg arbeitet Wanja eng mit dem LSVD zusammen.

Den Alltag vergessen —

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BUNT, KREATIV, QUIETSCHIG UND VOLLER LEBENSFREUDE: DIE POLITISCHE PARADE IST DER HÖHEPUNKT DES CSD

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Fotos: Stefan Mielchen, Christopher Schmidt (3), Jibben Großmann, Marvin Breddin


parade

Die CSD-Parade 2012 TERMIN: Samstag, 4. August START:

12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystraße

STRECKE: Lange Reihe, Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, Glockengießerwall, Lombardsbrücke, Neuer Jungfernstieg, Jungfernstieg (Plan siehe Seite 35) POLITISCHE KUNDGEBUNG: ENDE:

gegen 13.45 Uhr auf der Mönckebergstraße

gegen 15.30 Uhr auf dem CSD-Straßenfest am Jungfernstieg und Ballindamm

Die komplette Reihenfolge der Gruppen und Fahrzeuge der CSD-Parade findet sich Ende Juli unter www.csd-hamburg.de

Am 4. August gibt es keine Ausreden: dann heißt es raus auf die Straße! Denn an diesem Samstag zieht die queere Community wieder im Zeichen der Regenbogenflagge durch die Hansestadt, um für gleiche Rechte, Vielfalt und Akzeptanz zu demonstrieren. Bereits seit 1980 gehen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Hamburg beim Christopher Street Day für ihre Rechte auf die Straße. Und dabei geht es nicht immer nur schrill, farbenfroh und quietschig zu – es geht viel mehr um Gleichberechtigung, Akzeptanz und Fairness. Doch der CSD wäre nicht das, was er ist, wenn nicht alles entsprechend verpackt werden würde: Ob Leder-Jungs, Federboas, Dykes on Bikes, Tanzgruppen oder Bikini-Girls – es bleibt bunt, bunt und noch mal bunt. Auch diesmal sind der Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt. Denn trotz ernsthaften Hintergrunds und der Vermittlung der politischen Ziele von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Hamburg und ganz Deutschland geht es beim CSD nicht ohne Lebensfreude und Spaß. Dafür sorgen nicht nur die rund 10.000 Teilnehmer in der Parade, sondern auch die mehr als 100.000 Zuschauer, die jedes Jahr die Straßenränder säumen! Ob nun im Zug oder am Straßenrand, für alle gilt: Mittendrin statt nur dabei! Denn alle Teilnehmer und Zuschauer setzen an diesem Tag ein klares Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Lebensfreude. Los geht es damit unter dem diesjährigen Motto „Ehe 2.0 – Nach den Pflichten jetzt die Rechte“ um 12 Uhr in der Langen Reihe, Ecke Schmilinskystraße. Richtung Hauptbahnhof schlängelt sich die Parade durch die Stadt. Auf der Mönckebergstraße wird verschnauft und ein kurzer Halt gemacht, der für eine politische Kundgebung genutzt wird. Anschließend geht es zum Straßenfest an Jungfernstieg und Ballindamm. Hier geht die Party dann weiter bis zum Sonntagabend! HAMBURG

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electro pride

Berlin trifft Hamburg: Neben Dirty Doering (l.) wird es heiße Beats von Rich vom Dorf und RatKat geben

S exy S ounds Sexy Sounds GETANZTE EKSTASE: DER ELECTRO PRIDE IM UEBEL & GEFÄHRLICH

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wackelt auch 2012 im Hochbunker auf der Feldstraße wieder die Wand: Der Electro Pride läutet das CSD-Partywochenende ein. Im Turmzimmer des Uebel&Gefährlich legen drei Fachkräfte der elektronischen Tanzmusik das auf, was uns gerade noch gefehlt hat, um unsere Körper zur rhythmischen Balzbeschallung in Ekstase zu versetzen. Ratkat kennt man von den Neu/Yo!/No-Rave Hookers-Partys mit DJ-Freund Superdefekt im Golden Pudel Club. Sie ist mit ihrem arschbewegenden Stil-Mix (Techno, Rave, Rock, IDM, Electro) aber auch solo unterwegs zwischen Berlin, Hamburg und Dresden. Beim Electro Pride kann man sich von ihrer Tanzfreude überzeugen. Wenn Rich vom Dorf (Gans oder Kranich) ans Pult tritt, sind Spaß, Gänsehaut und Emotionen vorprogrammiert „Oft bin ich eine kleine Happy-Hit-Schlampe, aber nicht einfach nur um dem Publikum ‚Futter’ zu geben, sondern weil ich selber richtig drauf stehe“, sagt Rich vom Dorf über sich.

D A S pa s s t z u M I r .

Gute Aussichten also. Geboren in Leipzig, aufgewachsen im Schwarzwald und groß geworden in Berlin: DJ Dirty Doering (KaterMukke) hat mit 19 das Licht der Tanzwelt erblickt, in Berlin die Club- und Undergroundszene um „Tresor“, „Bar25“ und viele andere Läden bereichert und ist heute ein international erfolgreicher Jetsetter in Sachen SexyElectronic-Dance-Sounds. Ganz klar: Beim Electro Pride fliegt die Kuh!

Electro Pride 2012 TERMIN: Freitag, 3. August START:

24 Uhr im Uebel&Gefährlich (Turmzimmer), Feldstraße 66

EINTRITT: 8 Euro VVK und 10 Euro AK VORVERKAUF: ab 1. Juli Kyti Voo (Lange Reihe 82), Männerschwarm (Lange Reihe 102) und am 3. August am Pride-Stand auf dem CSD-Straßenfest

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Ein Hotel ist viel mehr als eine Übernachtungsmöglichkeit. Im Jungen Hotel Hamburg wohnen, essen und entspannen Städtetouristen, Geschäftsreisende, Singles, Paare und Familien mitten im Herzen der Hansestadt. Mit Charme, Esprit und dem persönlichen Service unseres einzigartigen 3-Sterne-Superior-Hotels versüßen wir Ihren Aufenthalt und Ihre Veranstaltung bei uns im Hause — ob geschäftlicher oder privater Natur. Was liegt näher?

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Fotos: privat


Helden Helden unserer jugend unserer jugend

DER NEON PRIDE BRINGT DIE 80ER UND 90ER ZURÜCK

Alle die noch wissen, was Popper sind oder ein C64, die Raider sagen und nicht Twix und für die J.R. und Sue-Ellen so selbstverständlich zur Familie gehörten wie Jason Priestley aus „Beverly Hills, 90210“, bekommen hier leuchtende Augen. Wer vor CC Catch nicht zurückschreckt, bei Haddayway, Whigfield oder Dr. Alban abgeht und Jimmy Somerville sein Coming-out verdankt, ist hier ebenfalls richtig. Die Rede ist vom Neon Pride. Er hat am CSD-Sonntag an den Landungsbrücken Premiere. Im Hard Rock Café feiern bei der letzten großen Party der Pride Week die 80er- und 90er-Jahre ihr Comeback! Das könnte schöner nicht sein: Auf zwei Floors kann das Wochenende mit dem neuen CSD-Flirt gekrönt werden, die Außenterrasse mit ihrem fantastischen Ausblick auf den Hamburger Hafen sorgt dann noch zusätzlich für die romantischen Momente des Abends. Wie es sich für das Hard Rock Café gehört, wird selbstverständlich auch ein Liveact das Retro-Gefühl steigern – bei Redaktionsschluss stand leider noch nicht endgültig fest, welcher unvergessene Star unserer Jugend hier am Start ist. Das Beste: Die gesamten Einlasseinnahmen gehen an die Lesben-, Schwulen-, Trans*- und Jugendberatung des Hamburger Magnus-Hirschfeld-Centrums. Also nichts wie hin: So jung werdet ihr euch so schnell nicht mehr fühlen...

Text eines Transparents von M. Dannecker auf der ersten Demo von Schwulen in der Bundesrepublik Deutschland am 28. April 1972 in Münster.

Die ie D

Schwestern und Brüder, ob warm oder nicht: Kapitalismus bekämpfen ist unsere Pflicht!

neon pride

Neon Pride 2012 TERMIN: Sonntag, 5. August START:

20 Uhr, Hard Rock Café, Bei den Sankt-Pauli-Landungsbrücken 5

EINTRITT: 5 Euro (zugunsten der MHC-Jugendberatung) POWERED BY: Hamburg Pride, Hard Rock Café

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pride dance

r e v Never e N he top tthe sstop

Music usic M

DIE OFFIZIELLE CSD-ABSCHLUSSPARTY IM EDELFETTWERK

Zum Pride Dance im Edelfettwerk werden wieder mehrere Tausend feierwütige Besucherinnen und Besucher erwartet: Sie machen den 4. August zum absoluten Höhepunkt im Hamburger Partykalender! Das liegt nicht zuletzt an dem bemerkenswerten DJ-Line-up auf den 3 Floors, durch das diese Nacht so einzigartig wird. Allen voran Danni Matin aus Köln (Greenkomm, Antidepressiva, www.dannimatin.com) und die Discofamily aus Hamburg (Pulse Hamburg, Kazantip Festival). Danni Matin ist seit seinem Debüt vor einem Jahr fester Bestandteil und Resident der Kölner „Greenkomm“. Mit seinen treibenden Sets hat er schon halb Europa zum Überkochen gebracht. Sein Style: Progressive & Antidepressive House. Die Discofamily hat sich in den letzten zehn Jahren weit über Hamburg hinaus einen Namen gemacht. Viele Stars der Dance-Szene wie Fedde le Grand, Ida Corr, Roger Sanchez oder Eric Prydz haben schon mit ihnen gearbeitet, beim Pride Dance rocken sie den Mainfloor mit Vocal, Electro und House. Wer Schlager, Pop, Charts oder Eurovision mag, wird im Edelfettwerk ebenfalls bestens versorgt. Fürs Chillen und Flirten oder den kleinen Hunger zwischendurch gibt es die großzügige Outdoor-Area. Vom CSD-Straßenfest erreicht man das Edelfettwerk die ganze Nacht hindurch bequem mit der S-Bahn-Linie 3 (Richtung Pinneberg, Haltestelle Eidelstedt). Die HVV-Nutzung ist im Ticketpreis enthalten.

Pride Dance 2012 TERMIN: Samstag, 4. August START:

22 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, Hamburg-Eidelstedt, S-Bahnhof Eidelstedt

EINTRITT: VVK 10 Euro, AK 12 Euro VORVERKAUF: ab dem 1. Juli bei Männerschwarm, Kyti Voo und Lagerhaus sowie am 3. und 4. August am Pride-Stand beim CSD-Straßenfest LINE-UP: Danni Matin, Discofamily sowie DJ Sunshine (Wunderbar // Schlager, Eurovision), Frau Hoppe (Gayfactory // Charts), Berry-E (Pop The Floor // Pop, Urban Stuff), TTS & JNTHN (Pulse // Tech-House, Minimal), DJ Dotti (Toom Peerstall // Schlager, Eurovision) 46

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pride week

D isco P Disco Pride ride

VOM STRASSENFEST INS GOLDEN CUT

Disco Pride TERMIN: Freitag, 3. August START:

23 Uhr, Golden Cut, Holzdamm 61 (am Hauptbahnhof)

EINTRITT: VVK 10 Euro, AK 12 Euro POWERED BY: Hamburg Pride, Pink Inc., alpha girls, 136°, WunderBar

Von der Binnenalster sind es am Freitagabend nur ein paar Schritte bis nach St. Georg: Dort feiert in diesem Jahr der Disco Pride Premiere, bei dem sich die DJs nur so die Platten in die Hand geben, um satten, fröhlichen Partysound zu bieten. Am Start sind unter anderem D-Mac und alex b. aus Hamburg sowie LadyChan aus Berlin und Deejayna aus Kassel. Aus Moskau reisen EnJoya & Petrova an, Athen schickt Miss Shy und für die französischen Momente sorgen Benji de la House Und Miss Alexandra T. aus St. Tropez und Paris. Und hatten wir schon erwähnt, dass DJ Pasha, DJ Sunshine und Miss Valery Pearl, Neal Porter und DJ Tobice ebenfalls mit von der Partie sind? Nicht? Liegt vielleicht daran, dass uns bei diesem Line-Up zwischendurch die Spucke weggeblieben ist.

FriendShip! FriendShip!

MIT DEM PARTYSCHIFF DURCH DEN HAFEN

Kaum ist man von der CSD-Eröffnungsparty in den Fliegenden Bauten erwacht, wartet schon der nächste Kracher: Das „FriendShip“ von Barkassen-Meyer gehört zu den festen Größen der Pride Week und wird auch am 29. Juli wieder eine wild gewordene Matrosenmeute durch den Hafen schippern. Partymusik, bei der sich gutgelaunt an Deck tanzen lässt: spätestens, wenn der Kapitän das Boot in einem der Hafenbecken im Kreis dreht, gibt es kein Halten mehr. Da ist es eigentlich auch ganz egal, dass der DJ bis Redaktionsschluss noch nicht feststand – dass es wieder lustig zugeht, ist bei Veranstalter Hubert Neubacher gesetzt. Ebenso der gute Zweck: Zur Tradition gehört auch, dass jeweils zwei Euro des Eintritts an die Hamburger AIDS-Hilfe und an Hamburg Pride gespendet werden.

FriendShip! TERMIN: Sonntag, 29. Juli START:

17 Uhr Boarding, Landungsbrücken 9/10, Abfahrt 18 Uhr, Stop-Over ca. 21 Uhr, Anlegen 22.30 Uhr (Party open end)

EINTRITT: 15 Euro (inkl. jeweils 2 Euro für AIDS-Hilfe und Hamburg Pride) VORVERKAUF: AIDS-Hilfe und Barkassen Meyer

Na cht de r Ve Nacht der Verzauberten rzauberten FRAUENPARTY IM CAFÉ SCHÖNE AUSSICHTEN

Nacht der Verzauberten TERMIN: Freitag, 3. August START:

19 Uhr, Park-Café Schöne Aussichten, Gorch-Fock-Wall 4

EINTRITT: VVK 13 Euro, AK 15 Euro VORVERKAUF: Café endlich, MHC, Intervention, Frauenschwarm, Tanzsalon

Fotos: DJ Berry.E, Veranstalter

Was macht frau am Freitagabend vor der CSD-Parade? Feiern, na klar! In diesem Jahr zieht die „Nacht der Verzauberten“ um: von den „Seeterrassen“ in Hamburgs schönste In- und Oudoorlocation inmitten von Planten und Bloomen, das Café Schöne Aussichten. Auf dem Außengelände wird der Grill angeworfen, außerdem gibt es ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken unter großen Sonnenschirmen. Wie es sich für eine ordentliche Lesbenparty gehört, soll aber vor allem getanzt und geflirtet werden. DJane Denise startet bereits um 19 Uhr mit einem Mix aus Rock, Elektro-Pop, Standard, Oldies, Latein, DanceClassics und Charts. Gegen 21 Uhr treten die e-sisters mit einem Liveact auf, und anschließend wird bis zum Morgengrauen weitergefeiert. Richtig schöne Aussichten. HAMBURG

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straßenfest

D S C Mehr CSD r h e M ! t h c i geht nicht! n geht DAS STRASSENFEST AN DER BINNENALSTER WIRD WIEDER GRÖSSER

Man darf das ganz unbescheiden mal so sagen: Das Straßenfest des Hamburger CSD ist das mit der schönsten Aussicht in Deutschland. Die Feiermeile an Ballindamm und Jungfernstieg bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Binnenalster und die Alsterfontäne. Gleichzeitig ist das Straßenfest im Herzen der Stadt der längste queere Laufsteg der Republik: Zwischen Alsterhaus und Ferdinandstor reihen sich drei Tage lang Musikinseln, Infostände und zahlreiche Gastrobetriebe der Community aneinander. Wenn die CSD-Parade nach ihrem Weg durch die Innenstadt am Samstagnachmittag hier einläuft, kennt die Begeisterung keine Grenzen. Zehntausende Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle werden das Straßenfest zu einem der Höhepunkte der diesjährigen Pride Week machen! Nachdem die Baustelle der U4 am Jungfernstieg endgültig verschwunden ist, steht in diesem Jahr endlich wieder mehr Platz zur Verfügung. So kann eine weitere Musikinsel untergebracht werden und dafür sorgen, dass sich alle Feierwütigen auf den Outdoor-Tanzflächen so richtig austoben können. Wie seit vielen Jahren schon ragt auch 2012 der Jever-Party-Turm an seinem bewährten Platz aus der Menge hervor. Weitere Musikinseln gestalten Hinnerk (Jungfernstieg), das Edelfettwerk (Ballindamm, Höhe Europapassage), 136° (Ballindamm, Höhe Alstertor) Spundi/Empire of Sins (Ballindamm, Höhe Café Wien) und

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Willi’s/Extratour (Ballindamm, Höhe Gertrudenstraße). Direkt am Wasser laden L-Beach und Kyti Voo wieder zum entspannten Feiern zu Füßen des Ballindamms ein. Die CSD-Bühne steht in diesem Jahr in Höhe des Alsterhauses auf dem Jungfernstieg. Dort gibt es ein umfangreiches Musikprogramm (siehe Seite 50-51). Am Samstag um 17.45 Uhr findet auf der Bühne außerdem eine politische Kundgebung statt, bei der unter anderem Hamburg-Pride-Vorsitzender Lars Peters spricht. Um 18 Uhr wird die Party zu einer Schweigeminute für die an Aids verstorbenen Hamburgerinnen und Hamburger unterbrochen (siehe Seite 33). Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr gibt es auch 2012 wieder eine Jugend-Area auf dem Straßenfest. Sie richtet sich an alle jungen Besucherinnen und Besucher, die sich aus dem allgemeinen Trubel etwas zurückziehen und unter Gleichaltrigen feiern wollen. Getragen wird der Bereich vom Jugendnetzwerk Lambda, dem JungLesbenZentrum, dem AStA-QueerReferat und der MHC-Jugend. Sie und weitere Initiativen stellen dort ihre Angebote vor. Und so wird das Straßenfest nicht nur zu dem mit der schönsten Aussicht, sondern auch zum Buntesten, Vielfältigsten und Fröhlichsten, was Hamburgs gute Stube in diesem Sommer zu sehen bekommt. Drei Tage und Nächte Flirten und Feiern – mehr CSD geht einfach nicht!

Foto: Jibben Großmann, Stephanie Paepke (2), Ronny Luxat (2)


pride parade week

DJ-Programm Jever-Party-Turm FREITAG, 3. AUGUST 15:00 – 16:00

Easy Listening

DJ Roux

16:00 – 19:00

Funk / Black

D-Mac

19:00 – 22:00

Urban Stuff

DJ Berry.E

22:00 – 24:00

Pop / House

Deejay Tobicé

SAMSTAG, 4. AUGUST 11:00 – 14:00

Easy Listening

DJ Roux

14:00 – 16:00

Funk / Soul

Thomas le CHOC

16:00 – 18:00

House / Pop

Christophonic

18:00 – 21:00

French House

BOOM le CHOC

21:00 – 24:00

House

Mike Melange

SONNTAG, 5. AUGUST 12:00 – 14:00

Charts

DJ Helle Zebitz

14:00 – 16:00

Euro-Pop

DJ Douze Points

16:00 – 19:00

Mash Up / House

DJ Madbaam

19:00 – 22:00

Charts / Pop

Sven Enzelmann

Das CSD-Straßenfest TERMIN: Freitag, 3. August bis Sonntag, 5. August ORT:

Jungfernstieg und Ballindamm

ÖFFNUNGSZEITEN: Freitag: 15–24 Uhr, Samstag: 11–24 Uhr, Sonntag: 11–22 Uhr

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straßenfest

Bühnenprogramm auf dem CSD-Straßenfest

Freitag, 3. August

Elektro Sound“. Ihre Texte sind mondän und stilsicher – ihre Musik elektrisierend und tanztreibend. www.wirsinddurstloescher.de

Aussenborder

U-Bahnlinie 2, von nervigen Touristen und manchmal auch von Liebeskummer. Seit 1999 machen AussenBorder Musik zwischen Pop und Punk mit deutschen Texten. Authentizität ist für sie das Wichtigste. www.aussenborder.net

21:15

Septimius The Great Chris & Taylor

18:00

Chris & Taylor mit Band „Slightly Schizzophrenic“ ist wohl die beste Art und Weise, um das ungleiche „Duo“, bestehend aus Chris und seiner Gitarre der Marke Taylor, zu beschreiben. Mit kraftvoll, zugleich warmer Stimme liefert der gebürtige Wiesbadener Singer/Songwriter handgemachten Pop/Rock mit einem Augenzwinkern. Ob freche Uptempo-Nummern oder aufrichtige Ballade, ob London oder Leipzig, Chris & Taylor ist schlicht und ergreifend: “Slightly Schizzophrenic“.

Septimius The Great ist ein Pop-, Hip Hop- und Dance-Musiker aus Baltimore (USA). Inspiriert vom alten europäischen Stil und exzentrischen Künstlern wie Michael Jackson, Prince, Madonna und Lady Gaga, wird der Songwriter und Entertainer eine großartige Show auf die Bühne bringen. www.septimiusthegreat.com

Samstag, 4. August 17:00

Sound Sie sind seit 10 Jahren auf der Bühne des Copenhagen Pride dabei und dürfen in diesem Jahr aufgrund der Partnerschaft zwischen Hamburg Pride und Copenhagen Pride natürlich bei uns nicht fehlen. Ihre Bühnenshow ist voller Energie und sie begeistern mit Hits wie "Dancing Queen" und "Love is in the Air". www.soundonline.dk

17:45

Politische Kundgebung 18:00

Schweigeminute der AIDS-Hilfe Hamburg

Offizielle Eröffnung des CSD-Straßenfestes durch Dr. Lars Peters, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e.V. 19:45

Aussenborder Das sind St. Pauli, Elbe, Hamburg und eine gehörige Portion rauer Charme. AussenBorder singen vom Hamburger Berg und der

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Max Reimer

18:20

Max Reimer Der Sänger, Geiger und Songwriter aus Frankfurt vermischt Geigenklänge mit frischen Elektro-Sounds. Von seiner osteuropäischen Herkunft inspiriert, fügt er sowohl den Flair der russischen Popmusik, internationale Dancefloor-Rhythmen als auch mitreißende und bewegende Lyrics zusammen. Seit einigen Jahren schreibt er Songs, produziert sie und macht sich damit nach und nach nicht nur in der Frankfurter Szene, sondern auch deutschlandweit auf Bühnen und im Radio einen Namen. www.facebook.com/ReimerMax

19:15

Jeremy Williams

www.chrisandtaylormusic.com

19:30

spielt und an der Binnenalster steigen 2.200 schwarze Luftballons auf – einer für jeden, der bis Ende 2011 in Hamburg an AIDS gestorben ist.

Durstlöscher

22:45

Durstlöscher Was braucht man, um eine neue Sound- und Stylewelt zu kreieren? Man nimmt die „Queen of House“, kombiniert sie mit der „Queen of Beatz“ und steckt beide gemeinsam in ein Tonstudio. Das Ergebnis: Durstlöscher mit ihrem unglaublichen und unnachahmlichen „Neuen Deutschen

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen steigt immer noch an und trotz Therapieerfolgen erkranken unverändert Menschen an AIDS. Mehr als sieben Personen infizieren sich in Deutschland täglich neu mit HIV, 9 bis 10 Menschen sterben jede Woche an AIDS. An diese Verstorbenen erinnert die Gedenkminute der AIDS-Hilfe Hamburg. Der Titel „Somewhere over the rainbow“ wird einge-

Fotos: www.ulrich-wolf.de, Anatol Kotte

Frische Pop-Musik von heute hat einen Namen: Jeremy Williams. Ob Model, Tänzer, Sänger oder Schauspieler – Jeremy fühlt sich überall zu Hause. Er ist die Verkörperung des positiv assoziierten Klischees vom durchtrainierten blonden Surfer, der über alles verfügt, was (nicht nur) Mäd-

Jeremy Williams


straßenfest

sentiert werden Jazzstandards sowie Pop- und Rocksongs – alle mit dem einzigartigen "Jazzdessert Swing". Kristof Hering

chenherzen höher schlagen lässt. Gäbe es Begriffe wie Metrosexualität nicht schon, müsste man diese für ihn neu erfinden. www.jeremy-williams.de

20:00

Scarletta Jackson

cholie, ein wenig Gitarre, reichlich Synthie-Beats und jede Menge Bass. Eingebettet in rauschartige Soundwellen, erfassen ihre eigenwillig vorgetragenen Texte gleichermaßen Elektro-Junkies wie open-minded Tanzwillige. www.tubbemusik.de

20:30

Kristof Hering

www.kristofhering.de

21:45

Tubbe Nach dem Motto "Was nicht basst, wird bassend gemacht" definieren Tubbe klassisches Songwriting neu: etwas MelanTubbe

www.valeryandthecockrings.com

www.jazzdesser t.de

Extra aus Kopenhagen angereist, wird uns die extravagante Drag Queen mit ihrer bunten und frechen Show in ihren Bann ziehen.

Nachdem ihn seine Fans bis zum 6. Platz bei "Deutschland sucht den Superstar" getragen haben, startet Kristof jetzt richtig durch. Dass der bekennende Wahl-Hamburger sich allerdings auf seinen Auftritt beim Hamburger CSD am meisten freut, ist nicht von der Hand zu weisen. Hier wird er auch seine DebütSingle "Tränen des Glücks" vorstellen. Ein Titel, der nicht besser beschreiben könnte, wie er sich momentan fühlt.

beschrieb ein Fan poetisch mit „Rock out with your cocks out“.

17:30

Kelly Zullo Die aus Chicago stammende Kelly Zullo reist schon seit den späten 90er Jahren mit ihrer Musik durch die Welt. Selten hört man so eine energiegeladene Akustikmusik, welche aus den geschredderten Riffs verfolgt von einem erschütternden Knall einer weiblichen Gitarristin entsteht. Dieses betont nicht nur ihren einmaligen Stil, sondern präsentiert die Fähigkeit, das Drum-Set in eine Schleife mit herausragendem Songwriting verschmelzen zu lassen. www.kellyzullomusic.com

19:00 Ira Atari

23:00

Ira Atari Ira Atari steht für einen selbstgewählten Schwellenzustand zwischen Mainstream und Indie, Club und Pop, Tiefe und Spaß, Innen und Außen. Von daher ist es nur konsequent, dass sie auf „Shift“ ihre Gratwanderung zwischen den Welten kultiviert und sich auf ganz holistische Weise mit den Themen Liebe und Beziehung auseinandersetzt, ganz persönlich, aber auch im Pop-Sinne generalisiert, so dass sich jeder darin wiederfinden kann.

Romy Schneider in Berlin

Valery and the Cockrings Eine russische Sängerin und drei Männer, die sich mit ihrer Musik und ihren Outfits nicht zwischen Club und Konzertbühne entscheiden können. Ihr innovativer Sound kreuzt knarzigen Rock mit rotzigem Elektro – heiß, heftig und wie geschaffen für Partys, Festivals oder verrauchte Kellerclubs. Die experimentierfreudigen Liveshows der vier Hamburger

20:30

Romy Schneider in Berlin Romy Schneider in Berlin zelebrieren den wahren Pussyrock. Die niederbayerische Band rockt in Lederhosen die Massen. Absolut alles, queer durch die Genres, kann von den vier Musikern musikalisch verarbeitet werden. Live werden die Texte mit ihrem bayerisch-schottischen Humor untermalt und auf eine individuelle, charmante, minimalistische und doch geniale Art und Weise dargeboten. Die Pussyrocker kann man kaum beschreiben, diese verrückte Truppe muss man (Frau) einfach erlebt haben. www.romyschneiderinberlin.com

Valery and the ockrings

www.iraatari.de

Sonntag, 5. August 16:00

Jazzdessert Jazzdessert – das ist Livemusik mit Stimme, Piano und Rhythmus. Prä-

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agenda

a d n e g CSD-Agenda A D CS

201 2 012 01

DER VERANSTALTUNGSKALENDER MIT DEM VOLLEN PROGRAMM FÜR DIE HAMBURGER PRIDE WEEK 2012

SPD-Bürgerschaftsfraktion lädt zum CSD-Empfang am 26.07.2012, 19 Uhr in den

14:00

Lesben treffen Lesben im endlich Im Café und im Garten mit leckeren kleinen Speisen, Kaffee-Drinks, Bier vom Fass (z.B. Staropramen granat), Weinen direkt vom Weingut und den wunderbaren selbstgebackenen Torten und Kuchen. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

20:00

CSD-Opening-Show

mit bunten Cocktails und kleinen Snacks.

19:30

22:00

Over the rainbow

Welcome to CSD Week – Drinks, Music and Fun! Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg Es erwartet Euch ein bunter Mix aus Musik, Akrobatik und Comedy u. a. mit Kim Fisher, Malediva, France Delon, Gayle Tufts und Bastian Sick. Karten gibt es unter der Tickethotline 040-881411880 und im Internet unter www.fliegende-bauten.de für 25 ¤, 35 ¤ und 45 ¤ zzgl. VVK-Gebühr. Der Eintritt zur Party ab 23:00 Uhr ist enthalten. Mehr Infos auf den Seiten 36-37. 23:00 Uhr

CSD-Opening-Party

Fotos der Hamburger CSD-Paraden 1997 bis 2011. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

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09:00 – 14:00

Leckeres Frühstücksbuffet im Café und Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Nach der Show wird in Kooperation mit PinkInc. der Beginn der Pride Week ordentlich gefeiert! VVK ab 1. Juli in der Langen Reihe im Männerschwarm, Lagerhaus und Kyti Voo. Preise: VVK 10 ¤, AK 12 ¤. Veranstalter: AHOI Events; Ort: Fliegende Bauten, Glacischaussee 4, 20359 Hamburg

17:00

PINK CHANNEL und funDYKE – Hamburgs Radio im Queerformat stellt sich vor Was sind die Aufgaben von Community-Radio im Bürgerfunk? Mit einem Vortrag von TIDERadioleiter Peter Gehlsdorf und anschließender Diskussion. Seit 1988 sendet PINK CHANNEL in Hamburg im Bürgerfunk, im Offenen Kanal und danach bei TIDE 96.0. Mit anderen Worten: Das Radioprojekt hat schon eine Menge er- und durchlebt. Trotzdem gibt es immer wieder neue Anforderungen, neue Medien und neue Möglichkeiten, um in und für die LGBT-Community zu berichten. Veranstalter: PINK CHANNEL & funDYKE; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 17:00 - 18:30

12:00

Monika Jaeckel – (M)ein bewegtes Leben

Veranstalter: DENKtRÄUME; Ort: Hamburger Frauenbibliothek, Grindelallee 43, 20146 Hamburg

19:00

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

Sonntag, 29. Juli

Katrin Rohnstock und Katrin Wolf stellen das Buch über die Kosmopolitin, lesbische Feministin, Soziologin und Sängerin der Kultband „Flying Lesbians“ vor, die leider 2009 verstorben ist.

Eröffnung der CSD-Foto-Ausstellung

Ein Treffen für Frauen mit Heterovergangenheit oder Kindern. Es richtet sich besonders an Frauen, die sich gerade im Umbruch befinden. Der Stammtisch ist aber offen für alle! Kontakt: angelika.geduhn@gmx.net.

Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

CSD-Cocktail-Nacht

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

15:00

ILESGO!

Adresse Pride House: An der Alster 40

Pride Night

Kaiser saal des Hamburger Rathauses. Musik: Wilson Michaels. Anmeldung erforderlich: info@spd-fraktion. hamburg.de, Betreff: CSD-Empfang. Im Anschluss laden die Schwusos zum Get-Together ins Daniels (Kreuzweg 6 in St. Georg).

Samstag, 28. Juli

für Frauen für alle Geschlechter für Männer

14:00 – 21:00

Lesben treffen Lesben im endlich

Selbstgebackene Kuchen, Torten und feine kleine Speisen sowie Wein, Bier, exotische Cocktails und Kaffee-Drinks im Café und im Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich;

Nach GAL-Initiative: Splitting für Eingetragene Lebenspartnerschaften Grüner Quick Check – für wen lohnt sich das? Und wie läuft das Verfahren in Hamburg? Mit Isa Fleischer (Steuerberaterin) und Farid Müller (Vorsitzender des Ausschusses für Justiz, Datenschutz und Gleichstellung der Hamburger Bürgerschaft). Veranstalter: GAL-Bürgerschaftsfraktion; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg 17:00 – 22:00 TIPP!

Ausstellung im Pride House vom 29.07.-02.08., tägl. 17:00-22:00 Uhr. Vladiks ist ein Künstler und Illustrator aus Minsk (Weißrussland), der im Pride House verschiedene Werke ausstellen wird. Er kombiniert analoge

Fotos: Stephanie Paepke, Jibben Grossmann (2), cmyreflection.com


agenda und digitale Elemente und lässt sich dabei z.B. von Masken und Kostümen, aber auch dunkler Dub-Techno-Musik inspirieren. Veranstalter: Vladiks, Hamburg Pride e.V.; PRIDE HOUSE, An der Alster 40, 20099 Hamburg 18:00

TATORT Sonntagssexparty. Dresscode: minimum topless (bis 22 Uhr). Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Gehört zum CSD schon fast so dazu wie die Regenbogen-Farben: Rainbow-BINGO! mit TOP!-Entertainer RICARDO M. Unser GelfrisurCharmeur mit den Kunststoff-Slippern gastiert wieder mit seiner BINGO!Live-Show im Pride House. Also alles da für einen TOP!-Sonntag: TOP!Gewinne, TOP!-Spaß und TOP!-Flirts! www.ricardo-m.com. Veranstalter: Ricardo M.; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 22:00

Bar-Night

18:00

Rechte, Pflichten, Liebe – Gottesdienst zum CSD In Zusammenarbeit mit der mccHamburg und der LuK (Lesben und Kirche). Die Predigten halten Pastor Thomas Friedhoff und Detlev Gause sowie Pastorin Ragui Makajau. Musik: Miss Klang (Lt. Ulrike Lachmann). Veranstalter: AIDS-Seelsorge Hamburg, mcc-Hamburg, LuK; Ort: St. Georgskirche am Hauptbahnhof, St. Georgs Kirchhof 19, 20099 Hamburg 19:00

Kann denn Zwitter Sünde sein… Frivole Schlager der 20er Jahre frei interpretiert von Hermaphrodit Elisabeth Müller, sich selbst am Klavier begleitend. Außerdem zu sehen ist intersexuelle Kunst in Wort und Bild in einer „Stundengalerie“, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Intersexueller Pride is coming to town. Für ein Gläschen Sekt wird gesorgt sein. Mehr davon unter www.intersexuellemenschen.net oder www.regenbogen. hamburg.verdi.de. Veranstalter: Intersexuelle Menschen e.V. in Kooperation mit ver.di AK LSBTI; PRIDE HOUSE, Großer Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:00

Selbstbehauptung, Schutz und Verteidigung Gefahrenvermeidung und Selbstschutz, leichte Verteidigungstechniken, psychologische Präventionen Veranstalter: Schwub e.V., Dipl.-Psych. Dr. Rolf Winiarski; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:00 TIPP!

Rainbow-BINGO! mit RICARDO M.

Latenight-Cruising@Contact Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Montag, 30. Juli 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net. Veranstalter: PINK CHANNEL; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30 Uhr

Unterstützung der Fruchtbarkeit durch chinesische Medizin Offenes Treffen im Rahmen der Kinderwunsch-Gruppe mit einem Kurzvortrag von der Heilpraktikerin Anita Kröffges zum Thema „Was kann ich mithilfe der chinesischen Medizin für meine Fruchtbarkeit tun?“ Ein gemeinsamer Ausklang im mhcCafé ist möglich. www.japanischeakupunktur.de.

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Veranstalter: mhc-Lesbenberatung; Borgweg 8, 22303 Hamburg 19:30

Zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung – Die Menschenrechtssituation von LGBTI weltweit Überall auf der Welt werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, inhaftiert, gefoltert und ermordet. In der Podiumsdiskussion werden die verschiedenen Aspekte von Hass, staatlichen Repressalien und Kriminalisierung von LGBTI thematisiert und über Möglichkeiten, diese Diskriminierungen zu über winden, diskutiert. Veranstalter: LSVD Hamburg e.V.,

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agenda

15.07.2004

14:37 Uhr

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CSD-Parade

HEIN & FIETE Der schwule Infoladen

Für alle Männer, die sich nicht in Hamburg auskennen. Pulverteich 21 · 20099 Hamburg · 040 / 24 03 33 · www.heinfiete.de

Queeramnesty Hamburg, Hirschfeld-Eddy-Stiftung; PRIDE HOUSE, Großer Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30

Web 2.0 – Junge Lesben und Schwule im Netz „Unendliche Freiheit“ oder „mit Vorsicht zu genießen“? Wir wollen die Vor- und Nachteile von sozialen Netzwerken aufzeigen und über den "richtigen" Umgang mit den eigenen Daten im Internet diskutieren und informieren. Themen u.a. Outing im Netz, Mobbing und Privatsphäre. Veranstalter: JungLesbenZentrum und mhc; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30

Herzlich Willkommen/ Zum Christopher Street Day 2012 in Hamburg.

Verliebt, verlobt, verpartnert Vortrag zum Lebenspartnerschaftsgesetz: Gründung, Absicherung, Vorsorge, Erbschaftsund Steuerrecht. Veranstalter: mhc, UHA e.V.; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Dienstag, 31. Juli 16:00

Lesbentreffen im Café und im Garten

Allen Hamburgern, Besuchern und Organisatoren wünsche ich einen gelungenen CSD. Die Parade und das Straßenfest werden mit Sicherheit für alle ein unvergessliches Erlebnis. Wenn es um Eure persönliche Sicherheit geht, bin ich für Euch da. In allen Fragen zu Versicherungen, Vorsorge und Kapitalanlagen berate ich Euch umfassend und individuell. Kommt vorbei oder ruft einfach an.

AXA Hauptvertretung Steffen Meyer Soester Straße 55, 20099 Hamburg, Tel.: 040 18009336 steffen.meyer@axa.de, www.AXA.de/steffen_meyer

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Kuchen, Torten, Eis und leckere kleine Speisen sowie Kaffee-Drinks, Bier vom Fass (z.B. Staropramen granat) und Weine direkt vom Weingut. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 17:00

Jugend & SM Was ist, wenn sich Jugendliche für das Thema BDSM interessieren? Wie kann ich mit ihren Fragen umgehen? Kann ich mit Jugendlichen offen darüber reden? Muss ich etwas beachten? Wo erhalte ich Informationen? Gibt es Grund zur Sorge? Diese und weitere Fragen wollen wir gemeinsam beantworten und über bestehende Jugendarbeit in diesem Fotos: Christopher Schmidt (2)

Bereich informieren. Veranstalter: SMJG Hamburg; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg 18:30

Lesben ü40

Offene Gruppe für alle Lesben über 40/50/60, die sich gern mit anderen älteren Lesben austauschen und Freundinnen gewinnen möchten oder auch eine Liebste! Unser Thema heute: Weshalb sollten wir alle an der CSD-Parade teilnehmen? Weshalb machen es nur wenige? Bei Sonnenschein treffen wir uns im Garten, sonst im Café (hinterer Raum). Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 19:00

Pflegschaften – Ein erster Schritt zur Adoption? Ein 3-facher Pflegevater berichtet über das Wie und Warum einer Pflegschaft. Veranstalter: Schwusos Hamburg; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net. Veranstalter: PINK CHANNEL; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30 TIPP!

Sabine Huttel liest aus SLALOM – Geschichten über Schwule Sabine Huttel


agenda SLALOM erzählt von Schwulen, die zwischen Promiglanz und Szeneglitter aus dem Bild der öffentlichen Wahrnehmung fallen („Siegessäule“, Berlin). Auf eindringliche Weise fangen die Geschichten das Lebensgefühl der Akteure ein und lassen den Leser unter die Oberfläche eines spannungsreichen Alltags blicken, dessen Bewältigung mitunter zum Drahtseilakt werden kann. Sabine Huttels Geschichten stimmen nachdenklich, sind unsentimental, oft bewegend (Kevin Clarke in „Männer“). Moderation: Volker Wuttke (Buchladen Männerschwarm) Veranstalter: Sabine Huttel; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg

volljährige Schwule, die ihre erotischen bis pornografischen eigenen Texte vorstellen möchten (vorheriger Kontakt bei Schwub erwünscht: schwub@hamburg.de). Als verdorben gelten auch solche Texte, die Autoren bei Verlagen nicht unterbringen konnten. Durch den Abend führt der Autor Peter Tschiche („Pariserpark“, „Tschüss Amigo“). Zuhörer willkommen. Veröffentlichung der Texte in „Mein schwules Auge“ (Konkursverlag) möglich. Veranstalter: Schwub Hamburg e.V.; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 22:00

BEER BUST Bier nur 1,50 Euro.

19:30

HASS VON RECHTS – Rechtsextremismus und Homosexualität Homophobie ist ein Markenzeichen rechter Gruppierungen. Welche Bedrohung geht von ihnen aus? Und wie steht es mit Rechtsradikalen in der Community? Veranstalter: mhc, Initiative: Gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer; PRIDE HOUSE, Großer Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg 20:00

Was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade – ein Genderquiz mit Sektempfang Sexuelle Identität, metrosexuell, transident, butch & femme, Zwitter und der ganze Gendertrouble – wer steigt da schon durch? In unserer Quizshow schlagen wir uns mit der Machete durch den Begriffsdschungel und küren das Gender-Brain der Hamburger Pride Week 2012. ver.di mal andersrum – das habt Ihr jetzt davon! Fragen? www.regenbogen.hamburg. verdi.de. Veranstalter: ver.di AK LSBTI; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 20:30

Verdorbene Texte Die Veranstaltung richtet sich an

Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Mittwoch, 01. August 16:00

LesbenCafé Offenes Treffen für alle: Vorbereitung auf die CSD-Parade im Café oder Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

PRAXISKLINIK

Dr. med. Sigrid Hülsbergen-Krüger Fachärztin für Plastische Chirurgie • Faltenbehandlung, Laserbehandlung. Lifting • Lippenkorrekturen • Ober- und Unterlidstraffung • Brustvergrößerung, Bruststraffung • Schweißdrüsenabsaugung • Schamlippenkorrekturen (Laser) Harburger Ring 8 – 10, 21073 Hamburg Telefon 040 / 320 27 00 www.plastische-chirurgie-harburg.de

17:00

Muss denn auch noch Hochzeit sein? – Segnung von Lebenspartnerschaften in der Kirche Die volle rechtliche Gleichstellung homosexueller Lebensformen ist mehr als überfällig. Bleibt allerdings die Frage, ob es eigentlich attraktiv ist, das in der Heterowelt gescheiterte Modell „Ehe“ zu kopieren? Eine kirchliche Segnung von lesbischen und schwulen Paaren ist inzwischen möglich. Wie sollte sie aussehen? Könnte sie neue Akzente setzen?

18.08.2012

Korrektur OK [ ] nach Korrektur OK [ ] hab do/vbensbe Rubrik: Stichwort: Mensch & Medizin. Hoehe: 67.0 Brei Name: Praxisklinik, Dr. med. Sigrid

LÜBECK PRIDE

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CHRISTOPHER STREET DAY

Veranstalter: AIDS-Seelsorge Hamburg; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 17:00

Sterben für Anfänger(innen)

CSD-Parade in der Mönckebergstraße

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agenda

CSD-Straßenfest

Auch wenn wir fast alle schon den Tod eines nahestehenden Menschen miterlebt haben, fällt es oft schwer, sich mit dem Thema Sterben zu beschäftigen. Dabei ist dies der erste Schritt, damit Lesben und Schwule eine eigene Trauerkultur entwickeln können, die ihrer Lebensweise gerecht wird. Dies betrifft die früher oder später bevorstehende Bestattung der eigenen Eltern ebenso, wie den manchmal frühzeitigen Abschied von PartnerInnen und FreundInnen aufgrund von Krankheit. Als Bestatterin und Rechtsanwältin haben wir die Erfahrung gemacht, dass es zum Gelingen einer neuen Trauerkultur wichtig ist, über Informationen zur Gestaltung einer Bestattung und deren Kosten, ebenso wie über Regelungsmöglichkeiten von Vorsorgevollmacht und Testament zu verfügen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit informieren wir daher zu allen wichtigen praktischen und rechtlichen Fragen rund um das Thema Sterben. Veranstalter: Kanzlei Menschen und Rechte, in medio – Bestattungen; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg 18:30

Schön! Stark! Frei! Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden Elke Amberg stellt ihr neues Buch vor. Frauen, die lesbisch leben, sind im Alltag zunehmend präsent. Auch in der Popkultur, in Filmen und Vorabendserien bedienen kuschelnde lesbische Pärchen das Bedürfnis nach Abwechslung. Doch die Presseberichterstattung blendet Lesben nach wie vor aus. Die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Elke Amberg hat nun Tageszeitungen unter die Lupe genommen. Sie analysierte die Berichterstattung zur lesbisch-schwulen Gleichstellungspolitik sowie rund um das alljährliche Szene-Event Christopher Street Day. Ergebnis: Schwule Männer dominieren die Berichterstattung. Ihre Studie liefert erstmals Zahlen und Fakten zur bisher nur gefühlten »Leerstelle Lesben«, analysiert die wenigen, oftmals verzerrenden Darstellungen lesbischer Frauen und erhellt die Gründe, warum Lesben im öffentlichen Diskurs nach 56

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wie vor unsichtbar sind. Ein spannendes und wichtiges Thema, das uns alle betrifft. Der Eintritt beträgt 5 ¤. Das Buch ist im Ulrike Helmer Verlag erschienen. Mehr Infos zur Autorin: www.Elke-Amberg.de Veranstalter: Wirtschaftsweiber e.V. & Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net. Veranstalter: PINK CHANNEL; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:00

BDSM – Ist doch egal! Wirklich? In Gesprächen über BDSM ist die Reaktion oft „Ist doch deine Sache“. Bei Gesprächen mit guten Freunden bzw. Freundinnen oder gar den Eltern hat ein solches Outing trotzdem oft Konsequenzen. Dieser oberflächlichen Freizügigkeit steht immer eine Sehnsucht nach Werten entgegen. Viele wissen nicht, dass bei BDSM auch Werte – insbesondere Einvernehmlichkeiten – wichtig sind.

der Schwulengeschichte: Menschen, die während der NS-Zeit Hamburger Homosexuellen halfen. Veranstalter: Initiative Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer; PRIDE HOUSE, Seminarraum 2, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30

An Hamburger Schulen passiert was!

Veranstalter: Schwusos AG Hamburg; PRIDE HOUSE, Großer Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30

Helfer und Unterstützer verfolgter Homosexueller Ein noch nicht behandeltes Kapitel

Veranstalter: DJ Douze Points; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg

BAR-NIGHT

Veranstalter: JungLesbenZentrum und mhc; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

20:00

HORNY! Sexparty. Dresscode: Underwear, Jocks, Sportswear (Eintritt 10 ¤ inkl. 2 Getränke). Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg 20:00 TIPP!

Eurovision-Sounds mit DJ Douze Points

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Latenight-Cruising@Contact!

Donnerstag, 02. August 11:00 TIPP!

Hissen der Regenbogenflagge am Hamburger Rathaus. Veranstalter: SPD-Bürgerschaftsfraktion; Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg 16:00

Lesben treffen Lesben im endlich Selbstgebackene Kuchen, Torten und kleine leckere Speisen im Café und im Garten Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

19:00

Es diskutieren die Justizsenatorin Jana Schiedek, Philipp-Sebastian Kühn (MdHB) und Ulf Bollmann.

Musik und Fakten rund um den Eurovision Song Contest – DJ Douze Points lädt ein zum lustigen Quizzen. Wer eine Antwort nicht weiß, kann immer noch raten – es gibt Antwortvorgaben! Erleichtert wird das Finden der richtigen Lösung auch durch Liedausschnitte und Bilder von den Auftritten. Der Einsatz pro Person beträgt 1 ¤. Der Gewinner erhält den Jackpot.

Es gibt sie: LGBT-Aufklärung von Jugendlichen für Jugendliche. Ein Modellprojekt von Schulbehörde, Justizbehörde und SOORUM stellt sich vor.

Veranstalter: Schlagwerk e.V.; Ort: mhc, Borgweg 8, 22303 Hamburg

Lässt sich Unrecht wieder gut machen? Deutschland, Unzucht unter Männern und der § 175 StGB

Prix-Quiz mit DJ Douze Points

DJ Douze Points wühlt in der Plattenkiste und präsentiert Perlen aus knapp 60 Jahren Eurovision Song Contest. Gespielt werden Klassiker, Exoten, Ethno-Kracher, Euro-Trash und Powerballaden. Um 21 Uhr findet außerdem das berühmt-berüchtigte Grand-Prix-Quiz statt. Veranstalter: DJ Douze Points; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 21:00 – 23:00 TIPP!

Light your Fire – Das Grand-

17:00

Geschichtswerkstatt – BDSM in Hamburg von den späten 80er Jahren bis heute Inspiriert von der Schwulenbewegung entwickelte sich die BDSM-Szene Ende der 80er von einer geheimen Subkultur zu einem gesellschaftlich relevanten Faktor. Wir wollen, mit Augenmerk auf die SMZeitschrift „Schlagzeilen“ und Schlagwerk e.V., darauf zurückblicken und einen kurzen Blick auf die Gegenwart und mögliche Trends für die Zukunft werfen. Fotos: Stephanie Paepke


agenda Veranstalter: Schlagwerk e.V.; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 18:30

„So isses! Ich lebe offen positiv.“ Heute leben so viele schwule Männer mit HIV wie nie zuvor. Das ist eine gute Nachricht, weil immer mehr immer länger mit dem Virus leben und älter werden. Acht von ihnen erzählen davon bei www.iwwit.de. Wer wissen will, wie ein Leben mit HIV heute „so is“, kann sie fragen – oder einen der anderen 45.000 schwulen Männer mit HIV.

Veranstalter: LSU; PRIDE HOUSE, Großer Saal, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30 TIPP!

Lebenslagen transsexueller Menschen – Vorstellung der ersten empirischen Studie

Veranstalter: AIDS-Hilfe Hamburg e.V.; Lange Reihe 30-32, 20099 Hamburg 18:30

Wissen wollen, was in dir steckt – Worte, die aufs Papier purzeln Schreiben – alleine für sich – Tagebuch führen – Kurzgeschichten schreiben – vielleicht sogar ein (angefangener) Roman, der in der Schublade schlummert? Gemeinsam in einer Runde von schreibfreudigen Frauen intuitiv kurze Geschichten oder andere Texte schreiben, immer wieder neu, immer wieder anders. Ohne Anspruch auf Perfektion, rein aus dem Bauch heraus. Veranstalter: Andrea Eckert & Frauencafé endlich, Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 19:00 – 20:00

CSD-Radio aus dem Pride House PINK CHANNEL berichtet wieder live aus dem Pride House mit spannenden Themen, Interviews und Programmhinweisen zum CSD. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net Veranstalter: PINK CHANNEL; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 19:30

Dicke Freunde Dicke gehören derzeit in unserer Gesellschaft zu den am meisten diskriminierten Menschen. Für Schwule ist es besonders schwer. Für Lesben weniger. Frieder Hentzelt arbeitet als Psychologe im Diabetes-Bereich und moderiert den Erfahrungsaustausch von Dicken und ihren Freunden. Veranstalter: Schwub Hamburg e.V.; Ort: Op de Wisch e.V., Eimsbütteler Str. 95, 22769 Hamburg 19:30

Diskriminierungsabbau durch umfassende Bildung Podiumsdiskussion mit u.a. Marcus Weinberg (MdB, Vorsitzender der Hamburger CDU).

Deborah Reinert und Wiebke Fuchs stellen die LSVD-Studie zur Lebenssituation Transsexueller in NRW vor. Welche Erfahrungen machen Transsexuelle in verschiedenen Lebensbereichen? Welche Probleme treten auf und wie werden sie bewältigt? Gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege, Alter, NRW. Veranstalter: mhc & LSVD Hamburg e.V.; PRIDE HOUSE, Seminarraum 1, An der Alster 40, 20099 Hamburg 20:00

Pornokaraoke mit Hein & Fiete Hier können die Gäste ihr Synchronisationstalent unter Beweis stellen und Safer-Sex-Pornos neu vertonen. Es geht nicht nur darum, wer am längsten stöhnt, sondern auch darum, welches Team die witzigsten Dialoge bereit hält. Moderiert wird der Abend von Nessy Karolinger. Der Wettbewerb startet um 21:30 Uhr. Veranstalter: Hein & Fiete; Ort: Daniels Company, Kreuzweg 6, 20099 Hamburg 20:00

Meet‘n Speak Join Meet‘n Speak for an evening full of interesting conversations, cultural exchange and experiences! All genders, nationalities and languages welcome! Veranstalter: mhc; PRIDE HOUSE, Bar, An der Alster 40, 20099 Hamburg 22:00

pinkpanther – nachts im Park Wasserlichtkonzert. Richtet sich an alle Männer 50+. Treffpunkt 21:30 Uhr, U-Bahn Stephansplatz, Ausgang CCH Veranstalter: mhc-Schwulenberatung; Ort: Planten un Blomen, 20354 HH 22:00

OPEN HOUSE Barabend.

Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg HAMBURG

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CSD-Straßenfest am Jungfernstieg

jede Monat nneu – auch im Abo

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An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt´s auf den Seiten 48-51.

www.escape-hamburg.de

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Veranstalter: Wunderbar GbR; Ort: Golden Cut, Holzdamm 61, 20099 Hamburg

Veranstalter: AHOI Events; Jung fernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg

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Schwul-lesbische Party.

CSD-Straßenfest

Disco Pride

15:00 – 24:00

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23:00 TIPP!

Freitag 03. August

isch Sch wule Film tage Ham präsenti burg ert „Cir cumstan ce“

Im Café und im Garten. Leckere kleine Speisen, viele Kaffee-Drinks, Bier vom Fass (z.B. Staropramen granat), Weine direkt vom Weingut und die wunderbaren selbstgebackenen Torten und Kuchen. Heute hat das endlich wegen „Der Nacht der Verzauberten“ ausnahmsweise nur bis 20:00 Uhr geöffnet.

Die Nacht der Verzauberten

Die große CSD-Lesbenparty in der schönsten Out- und Indoor-Location in Planten un Blomen im Park Café Schöne Aussichten mitten in Hamburg. Die Party bietet ein vielseitiges Getränkeangebot an drei Bars und einen großen Außengrill. Es gibt einen Discomix aus Rock, Elektro-Pop, Standard, Oldies, Latein, DanceClassics und Charts mit Djane Denise. Gegen 21:00 Uhr folgt der Live-Auftritt der e-sisters. Vorverkauf: 13 ¤ im Café endlich/MHC/Intervention/Frauenschwarm/Tanzsalon; Abendkasse: 15 ¤. Veranstalter: Frauencafé endlich; Ort: Park Café Schöne Aussichten, Ein- und Ausgang: Gorch-Fock-Wall 4, 20355 Hamburg, Anfahrtsbeschreibung: www.schoeneaussichten.com 20:00

Nackt unterm Regenbogen Naked-Sex-Party (bis 24 Uhr).

www.trostwerk.de 58

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Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Electro Pride

19:00 TIPP!

Weidenallee 21, HH Eimsbüttel Erikastraße 42, HH Eppendorf (040) 43 27 44 11

Music, Drinks & Cruising.

24:00

16:00 – 20:00

Lesben treffen Lesben im endlich

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg

trostwerk andere bestattungen

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Waiting for the Parade

Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

DJ Dirty Doering

DJ Dirty Doering (KaterMukke, Bar25) besucht uns in diesem Jahr im Bunker und wird das CSDWochenende einläuten. Mit dabei ist auch Rich vom Dorf (Gans oder Kranich) und RatKat (Golden Pudel Club). Vorverkauf: 8 ¤ im Kyti Voo (Lange Reihe 82) und beim Männerschwarm (Lange Reihe 102); Abendkasse: 10 ¤. Mehr Infos auf Seite 44. Veranstalter: AHOI Events; Uebel&Gefährlich, Turmzimmer, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

Samstag 04. August Ab 10:00

Sektfrühstück ohne Frühstück Wie jedes Jahr startet die CSDParade wieder direkt vor dem Buchladen Männerschwarm. In den letzten Jahren haben wir während des Aufbaus Pfannkuchen gebacken, Waffeln und Popcorn gemacht. Dieses Jahr gibt es „nur“ Kaffee (zum Aufwachen) und Sekt (zum Vorglühen). Ideal, um noch die letzten Pride-Artikel und Party-Tickets zu

Fotos: Christopher Schmidt, Peter Steindl, Jibben Großmann


agenda kaufen oder einfach nur zu stöbern. Wer Bücher oder DVDs bei uns findet, braucht diese nicht auf Umzug und Straßenfest mitschleppen, sondern kann sich diese von uns portofrei nach Hause liefern lassen. Und umsonst gibt es auch was: Egal ob mit FurryTail oder in Strapsen, als Tier oder Tunte – wer „aufgebrezelt“ im Laden erscheint, bekommt einen Kaffee oder einen Sekt aufs Haus.

12:00 – 15:00

CSD-Parade

CSD-Straßenfest

Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 19:00 – 20:00

Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg 22:00

Pride Dance – Die Große CSD-Abschlussparty

CSD-Radio live vom CSD-Straßenfest

Mit Start in der Langen Reihe. Mehr Infos auf den Seiten 42-43. Veranstalter: Hamburg Pride e.V.; Start: Lange Reihe, 20099 Hamburg 12:00

Treffen zur CSD-Parade

Auf der Langen Reihe; Höhe Café Gnosa. Veranstalter: Frauencafé endlich; Höhe Café Gnosa, 20099 Hamburg 14:00 An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt es auf den Seiten 48-51.

Coole Drinks und heiße Boys.

mit bunten CSD-Cocktails, kleinen Snacks und frischen Salaten

Veranstalter: Buchladen Männerschwarm; Lange Reihe 102, 20099 Hamburg 11:00 – 24:00

19:00

CSD-Cocktail-Nacht

Erholung nach der CSD-Parade im Café endlich

Mit selbstgebackenem Kuchen, Torten und kleinen, leckeren Speisen im Café und Garten.

Veranstalter: AHOI Events; Jung fernstieg und Ballindamm, Veranstalter: Frauencafé endlich; 20354 Hamburg Dragonerstall 11, Seite 203551Hamburg anzg_novitäten_msv_csd_2012_Layout 1 03.05.12 12:06

FunDyke berichtet live vom CSDStraßenfest an Jungfernstieg und Ballindamm. PINK CHANNEL ist Radio im Queerformat und sendet regelmäßig am 1. und 3. Samstag im Monat um 19 Uhr auf TIDE 96.0. www.pinkchannel.net.

4. AUGUST 2012 EDELFETT WERK

Veranstalter: PINK CHANNEL; Nach der Parade wird im danni matin | Antidepressiva | Jung fernstieg und Ballindamm, (Greenkomm Edelfettwerk auf drei Dancefloors, in www.dannimatin.com) Progressive & Antidepressive House 20354 Hamburg zwei Chillout Lounges und dem Discofamily großen Außenbereich weiter gefeiert! (Pulse Hamburg | Kazantip Festival) Vocal | Electro | House 20:00 – 22:00 An den Plattentellern stehen u.a. Hoppe CSD-Radio Glamour Club Frau Danni Matin, Discofamily, Frau charts Musik, Gespräche und gute Berry-E Hoppe, Berry-E und DJ Sunshine. Pop | Urban Stuff Laune vom CSD-Straßenfest. PINK VVK ab dem 1. Juli in der Langen DJ Sunshine Schlager | Eurovision Reihe im Männerschwarm, Lagerhaus CHANNEL ist Radio im Queerformat TTS & JNTHN Tech-House | Minimal und Kyti Voo sowie am 3. und 4. und sendet regelmäßig am 1. und 3. DJ DOTTI Schlager | Eurovision Samstag im Monat um 19 Uhr auf August am Stand von Hamburg Pride dem CSD-Straßenfest. Preise: TIDE 96.0. www.pinkchannel.net. 3 Floors,auf Chillout-Lounges, Dachterrasse, Beachclub und großes Vorverkauf 10 ¤,Outdoorareal Abendkasse 12 ¤. Veranstalter: PINK CHANNEL; HVV-Ticket ist im Preis enthalten. Jung fernstieg und Ballindamm, Mehr Infos auf Seite 46. 20354 Hamburg Veranstalter: AHOI Events; Edelfettwerk, S-Bahn Eidelstedt, 22:00 Schnackenburgallee 202, 22525 HH Rainbow-Night

VVK 10 Euro, AK 12 Euro. HVV-Ticket im Preis enthalten. Vorverkauf: Lagerhaus, Kyti Voo, Männerschwarm und am Stand von Hamburg Pride auf dem CSD-Straßenfest am 3. und 4. August. Edelfet twerk, Schnackenburgallee 202 (S3/S21 bis Eidelstedt). www.edelfet twerk.de

Männerschwarm Verlag www.maennerschwarm.de

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Inder, Finnen, Transen, Diven, Flittchen und Romantiker


agenda

Sonntag 05. August 10:00 – 14:00

LesbenCafé

Leckeres Frühstücksbuffet im Café und Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 11:00 – 22:00

CSD-Straßenfest

eingang beim Informationszentrum, Jean-Doldier-Weg 75, 21039 Hamburg 14:00

Lesben treffen Lesben im endlich

Selbstgebackene Kuchen, Torten und feine kleine Speisen sowie Wein, Bier, exotische Cocktails und Kaffee-Drinks im Café und im Garten. Veranstalter: Frauencafé endlich; Dragonerstall 11, 20355 Hamburg 18:00

TATORT

Sonntagssexparty. Dresscode: minimum topless (bis 22 Uhr). Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg 20:00

Neon Pride

An Jungfernstieg und Ballindamm mit großem Bühnenprogramm und vielen Musikinseln. Mehr Infos gibt´s auf den Seiten 48-51. Veranstalter: AHOI Events; Jung fernstieg und Ballindamm, 20354 Hamburg 14:00

Rundgang über das Gelände der Gedenkstätte Neuengamme – Die Verfolgung von LSBTI während des Nationalsozialismus Jonny Schanz vom Team der Gedenkstätte führt über das KZGelände und berichtet über die homosexuellen Häftlinge und deren Geschichte. Im Anschluss an den Rundgang ist eine Kranzniederlegung am Gedenkstein für die homosexuellen Opfer vorgesehen. Fragen? www.regenbogen.hamburg.verdi.de Veranstalter: ver.di AK LSBTI in Kooperation mit dem VVN; Ort: KZGedenkstätte Neuengamme, Haupt-

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Zum krönenden Abschluss der Hamburger Pride Week gibt es eine große 80er-90er-Party am Hamburger Hafen! Kommt und feiert noch ein letztes Mal den CSD für dieses Jahr! Eintritt gegen 5 ¤ Spende für die Schwulen-, Lesben-, Jugend- und Transberatung des mhc. Veranstalter: AHOI Events; Hard Rock Café Hamburg, Bei den Sankt-PauliLandungsbrücken 5, 20359 Hamburg 22:00

BAR-NIGHT Latenight-Cruising@Contact. Veranstalter: Contact Men‘s Bar; Danziger Straße 51, 20099 Hamburg

Straßenfest

Fotos: Jibben Großmann, Christopher Schmidt


thema

ntscheidung EEntscheidung

Tobias Elson bietet Trauringe in vielen Variationen an

Leben ürs Leben ffürs BEI DER AUSWAHL DER TRAURINGE IST GUTE BERATUNG WICHTIG

Auch wenn es für Lesben und Schwule bisher nur die Eingetragene Lebenspartnerschaft gibt und noch nicht die „Ehe 2.0“: Wenn geheiratet wird dürfen Trauringe nicht fehlen. Bei der Auswahl kommt es auf eine gute Beratung an. Tobias Elson nimmt sich entsprechend Zeit, wenn Kunden in sein Geschäft kommen: „Es gibt zwar Paare, die sich sofort entscheiden“, sagt der Inhaber von „Marrying“, dem Trauring-Spezialisten in der Mellin-Passage am Neuen Wall. Im Schnitt kämen die Heiratswilligen vom Aussuchen bis zum Abholen aber zwei- bis dreimal ins Geschäft. „Die Paare müssen ein gutes Gefühl mit den Ringen haben, schließlich ist es eine Entscheidung fürs Leben“, betont der Inhaber. Aktuell liegt Roségold im Trend, Elson bietet aber beispielsweise auch Ringe aus Platin oder Weißgold an. Der Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt, ab 1200 Euro kostet ein Paar, das in Handarbeit individuell gefertigt wird – je funkelnder, desto teurer. Auch wenn das Heiraten noch eine Hetero-Domäne ist: Homo-Paare sind bei „Marrying“ herzlich willkommen. Schwule Männer, so hat es der Inhaber beobachtet, entscheiden sich meist für klassisch-konservative Ringe, bei lesbischen Frauen darf es gerne ein wenig „Bling-Bling“ sein – da unterscheiden sich Homos und Heteros offenbar kaum voneinander. Einen Tipp hat der Experte noch parat: „Bis zur Hochzeit sollten die Ringe den Trauzeugen übergeben werden.“ Alles andere könne dem Aberglauben nach Unglück bringen. www.marrying.de g.de

Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Identität ist unzulässig. § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Wir beraten und vertreten Lesben, Schwule Transsexuelle und Intersexuelle bei der Testamentsgestaltung in allen Fragen der Lebenspartnerschaft bei Familiengründung und Adoption bei Diskriminierung am Arbeitsplatz als Geschädigte von Hass-Straftaten im Streit mit der Krankenversicherung zu Patientenverfügungen zu Vorsorgevollmachten

Kanzlei Menschen und Rechte

und in anderen Rechtsfragen

Rechtsanwältinnen und Rechtanwälte Lünsmann | Dr. Tondorf | Dr. Tolmein Borselstraße 26 | 22765 Hamburg Tel 040.6000 947 00 | Fax 040.6000 947 47 kanzlei@menschenundrechte.de www.menschenundrechte.de HAMBURG

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ausstellung

Rüdiger Trautsch fotografiert am liebsten Männer in Serien – wie hier beim Bärentreffen. In der Ausstellung zeigt er erstmals auch seine graphischen Arbeiten.

r e t ä t Serientäter n Serie DAS SCHWULE MUSEUM BERLIN ZEIGT ARBEITEN DES HAMBURGER FOTOGRAFEN RÜDIGER TRAUTSCH

Der Hamburger Fotograf Rüdiger Trautsch hat seit den 70er-Jahren die Schwulenbewegung fotografisch begleitet. Seine Arbeiten sind häufig als Langzeitprojekte konzipiert, eine große Leidenschaft entwickelte der 66-Jährige dabei für Tunten und Fetischfreunde. So entstanden Serien wie „Folsom“, „Bärenparty“, „Damenimitatoren“ und „Männer Paare“. Trautsch besuchte zunächst die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und arbeitete als Layouter in Werbeagenturen. Von 1973 bis 1981 studierte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seine Diplomarbeit war eine einjährige fotografische Alltagsbeobachtung eines älteren Homosexuellen in St. Georg: „Aus Liebe hat es kaum einer getan“.

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Ab 1981 arbeitete Trautsch als selbstständiger Fotograf für Werbeagenturen und Modezeitschriften und betrieb zusammen mit seinem Freund Ken Hall ein Fotostudio. Die Zusammenarbeit endete, als sein Freund 1986 an Aids erkrankte und zurück nach Amerika ging. Ein Queerschnitt seiner Arbeiten ist bis zum 6. August im Schwulen Museum Berlin zu sehen. Dort zeigt Rüdiger Trautsch erstmals auch seine graphischen Arbeiten. Bis 6. August, Schwules Museum Berlin, Mehringdamm 61, täglich außer dienstags 14 bis 18 Uhr, samstags bis 19 Uhr. www.schwules-museum.de

Fotos: Rüdiger Trautsch


portfolio

We’re looking forward to seeing you in Wonderful Copenhagen Pride Week 14-19 August 2012

HIV/AIDS CHARITY SHOW // DRAGNIGHT // PRIDE EUROVISION DEBATE // LIVE ACTS // FILMS // GAY BINGO MR GAY // SPORTS EVENTS // PARADE // THEATER

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H erzensssache Herzens ache DER CSD BRAUCHT VIELE HELFENDE HÄNDE. VIER EHRENAMTLER ERZÄHLEN, WARUM SIE SICH ENGAGIEREN – EINE ANREGUNG.

Ilka „Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.“ (Mahatma Gandhi). Ich engagiere mich, weil ich etwas bewegen will, wachrütteln, aufklären, anregen... Und weil man das zusammen besser kann. Es ist die Arbeit in einer tollen Gemeinschaft, die mich motiviert und bei der der Spaß nicht zu kurz kommt. Da stört es auch kaum, dass manche Planungen etwas länger dauern und zeitweise etwas chaotisch sind :-) Ich bin seit April 2010 Mitglied bei Hamburg Pride e.V. und engagiere mich durch Aktivitäten wie die Betreuung des Pride-Standes, das Verteilen von Flyern, die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Sichtbarkeit & Aktionen“ und bei Mitgliederversammlungen, zum Beispiel zur Findung des jährlichen CSD-Mottos.

EmPi Ich bin seit etwa zwei Jahren Mitglied bei Hamburg Pride und unterstütze den Verein gern dort, wo es geht. Das beinhaltet unter anderem die ein oder andere Schicht am Info-Stand beim Stadtfest St. Georg und beim CSD oder auch den Ausschank von Glühwein beim Winter Pride. Zuletzt habe ich mich mit anderen Mitgliedern der Neugestaltung des Flyers gewidmet und bin wirklich stolz auf unser Ergebnis. Dass das nicht immer stressfrei über die Bühne geht, versteht sich wie bei jeder ehrenamtlichen Tätigkeit von selbst. Doch das Vereinslogo erinnert mich daran, warum ich mich gern engagiere: Es ist mir eine Herzensangelegenheit!

Philipp

Anja

Beim CSD lässt sich einmal im Jahr so richtig auf uns und unsere Rechte und Pflichten aufmerksam machen. Obwohl wir im Jahr 2012 leben, werden wir noch immer nicht voll akzeptiert, wie wir sind. Besonders in den östlichen und muslimischen Ländern haben es Homosexuelle sehr schwer. In diesem Jahr bin ich schon zehn Jahre beim CSD dabei. Freitag und Sonntag zum Straßenfest stehe ich meist auf Abruf zur Verfügung. An den Tagen betreue ich unter anderem den Stand von Hamburg Pride. Den Samstag habe ich zum Feiern für mich. Letztes Jahr hat es mich geärgert, dass am Alsterhaus nicht an allen Tagen des Straßenfestes die Regenbogenflagge aufgehängt werden durfte. Wahrscheinlich ärgert sich das Bezirksamt Mitte immer über die tolle Party von den ganzen Schwulen und Lesben.

Ich bin seit rund vier Jahren Mitglied bei Hamburg Pride. Leider habe ich aus beruflichen Gründen nicht so viel Zeit, um mich noch mehr einzubringen. In diesem Jahr werde ich wieder als Paradehelferin agieren. Das ist immer sehr lustig und aufregend, aber auch anstrengend – aber irgendjemand muss es ja machen. :-) Die Paraden sind echt immer super und die Helfer sind meistens auch die gleichen. Da kennt man sich schon und das ist ein tolles Miteinander. Ich engagiere mich, weil noch viel zu viele Leute eine Homophobie und ein ganz falsches Bild von Schwulen und Lesben haben. Außerdem muss auch der Gesetzgeber noch einiges verbessern beziehungsweise ändern. Da liegt noch viel Arbeit vor uns.

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Foto: privat


K larele Klare Zie

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DER VEREIN HAMBURG PRIDE LEISTET WEIT MEHR ALS NUR DIE CSD-ORGANISATION.

Z

Der Hamburg Pride lockt in jedem Jahr etwa 250.000 Menschen auf die Straßen der Hansestadt. Sie demonstrieren auf der Parade, informieren sich auf dem Straßenfest und feiern auf den CSD-Partys. Veranstalter der Events ist der gleichnamige Verein Hamburg Pride e.V. Dieser setzt sich aber nicht nur mit dem CSD für die schwul-lesbische Sache ein. Seit 2003 gibt es den Verein, sein Ziel ist klar umrissen: Integration von homosexuellen Menschen in die Gesellschaft, Abbau von Vorurteilen und der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Transund Intersexuellen sowie die rechtliche Gleichstellung dieser Gruppen in allen Bereichen des Lebens. Mittlerweile hat auch das Finanzamt die Bedeutung dieser Aufgabe anerkannt und den Verein als gemeinnützig anerkannt.

ziell und ideell Szene-Einrichtungen wie die Lesbisch Schwulen Filmtage, die Aktion Die Paten oder die queere Jugendarbeit. Hamburg Pride e.V. engagiert sich auch jenseits der Stadtgrenzen: Als Mitglied des CSD NORD e.V. arbeitet der Verein mit den CSDs in anderen Städten Norddeutschlands zusammen. Und natürlich hat Hamburg Pride e.V. auch im Blick, was jenseits der deutschen Grenzen passiert. So wurde im letzten Jahr ein russisch-deutsches Austauschprojekt unterstützt, in dessen Rahmen sieben Aktivistinnen und Aktivisten aus Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg während der Pride Week in der Hansestadt weilten. In diesem Jahr intensiviert Hamburg Pride e.V. die Zusammenarbeit mit dem Copenhagen Pride (siehe Seite 20).

Zentrales Instrument der Arbeit von Hamburg Pride ist dabei der CSD mit all seinen Bestandteilen. Dazu gehören neben dem CSD-Wochenende auch die Pride Week mit ihren unterschiedlichen Veranstaltungen oder die Werbekampagne, die die Öffentlichkeit breit über den CSD und seine Hauptforderung informiert.

Hinter dem Verein stehen mittlerweile weit über 200 Mitglieder. Damit ist Hamburg Pride e.V. der mitgliederstärkste CSD-Verein Deutschlands und entsprechend fest in der Community verankert. Die Mitglieder haben nicht nur das gute Gefühl, etwas für die schwul-lesbische Szene in Hamburg zu tun – sie erhalten auch etwas von ihr zurück: Mit der Pride Card bekommen sie bei vielen Partnern exklusive Vorteile und Vergünstigungen. Ein weiterer handfester Grund für eine Mitgliedschaft bei Hamburg Pride e.V..

Seit mehreren Jahren hat der Verein neben dem Sommer- auch ein Winter-Event etabliert: In der Adventszeit findet auf der Langen Reihe in St. Georg der Winter Pride statt. Außerdem unterstützt der Verein finan-

Mitgliedsanträge gibt es im Internet unter www.hamburg-pride.de und natürlich am Hamburg-Pride-Stand auf dem CSD-Straßenfest (nahe Reesendammbrücke).

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ride Hamburg Pride amburg P H sagt: „Danke!“ sagt: „Danke! UNTERE REIHE VON LINKS: STEFAN MIELCHEN, STEPHANIE PAEPKE, NORMAN REINECKE, MARTIN BEUSCHL, ROLAND ROTERMUND; ZWEITE REIHE VON LINKS: JULIA HARTNER, INGO BERTRAM, MANUEL EHRICH, ILKA KASS, MARC-PIERRE HOEFT, NINA BADE, SANDRA WALTZ; HINTERE REIHE VON LINKS: JÖRG HILLEBRECHT, VOLKER GUZY, PAUL SCHIMWEG, CAROLA EBHARDT, MARK TERENCE JONES, RONNY LUXAT, CHRISTOPHER SCHNOOR NACH DEM CSD IST VOR DEM CSD: DASS DER HAMBURG PRIDE SO VERLÄSSLICH FUNKTIONIERT, IST DEM ENGAGEMENT VIELER MÄNNER UND FRAUEN ZU VERDANKEN, DIE ÜBER VIELE MONATE HINWEG VOR UND HINTER DEN KULISSEN DARAN ARBEITEN. MANCHE HAUPTAMTLICH, DIE MEISTEN EHRENAMTLICH: NUR SO WERDEN KAMPAGNE, PRIDE MAGAZIN, PRIDE WEEK, PRIDE HOUSE, STRASSENFEST, PARADE UND ABSCHLUSSPARTY ERST MÖGLICH. STELLVERTRETEND SEIEN EINIGE VON IHNEN HIER GENANNT. Ein ganz großes Dankeschön gebührt » dem Team von achtung!, das die Kampagne für uns umgesetzt hat, sowie dem Künstler Felix Eckardt, der das dazugehörige Gemälde und damit einen echten Hingucker geschaffen hat » Außerdem allen Mitgliedern, Vereinen und Einrichtungen der Community, die sich schon vor Monaten erneut die Köpfe heiß geredet haben, um ein passendes und kämpferisches Motto zu finden. » Fred Suelflow für seine einzigartige Betreuung des Pride Houses » dem CVJM und seinem Team, in dessen Haus wir jedes Jahr zu Gast sein dürfen » Carsten Schöpf, Desiree Herzog, Jibben Großmann und Philipp Harms, die den Orgacontainer beim CSD-Straßenfest mit Leben füllen » Wulf Mey, Veit Kenner und dem Pride-Night-Team, ohne deren Energie die Pride Night einfach nicht denkbar wäre » den vielen ParadehelferInnnen um Paradenleiter Manuel Ehrich, die gemeinsam mit Polizei und Rettungskräften dort für die Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf sorgen, wo andere demonstrieren und feiern » Martin Beuschl, dem männlichsten Mädchen für alles der Stadt, für seine Hilfe beim Straßenfest » Stefan Mielchen für die Chefredaktion und Christopher Schnoor für die Gestaltung des pride magazins » den Mitgliedern der drei Arbeitsgruppen Pride Zelt, Sichtbarkeit & Aktionen sowie Mitgliederwerbung für ihren Einsatz » allen Mitgliedern, Vereinen und Einrichtungen der Community, die durch eine Veranstaltung in der Pride Week, einen Stand auf dem Straßenfest oder eine Teilnahme an der politischen Parade den CSD zu dem machen, was er ist » allen Sponsoren, Medienpartnern und Anzeigenkunden für ihre tolle Unterstützung. 66

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Herausgeber

impressum

AHOI Events GmbH & Co. KG Ernst-Merck-Straße 12-14, 20099 Hamburg Telefon (040) 238 05 8550 info@ahoi-events.de, www.ahoi-events.de

Konzept & Redaktion Stefan Mielchen (V.i.S.d.P.)

Artwork & Design Christopher Schnoor, kontakt@schnoorgrafix.de

Projektkoordination Nina Bade, Stephanie Paepke

Autorinnen & Autoren Nina Bade, Ingo Bertram, Sebastian Beyer, Dr. Gottfried Lorenz, Stefan Mielchen, Stephanie Paepke, Tim Schomann, Volker Wuttke

Anzeigen Nina Bade, Stephanie Paepke, Nele Harner

Druck & Lithographie PerCom Vertriebsgesellschaft mbH, Westerrönfeld Auflage 25.000 Exemplare

Schlussredaktion Nina Bade, Stephanie Paepke

Vertrieb cartel x Promotion GmbH & Co. KG, Hamburg Foto: Daniela Ricciardi


hamburger-meile.com

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Alsterhaus · Jungfernstieg 16-20 · 20354 Hamburg · Telefon: +49 (0)40 35 901–0 · www.alsterhaus.de


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