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Gut aufgehoben!

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TEXT: ALEXANDER HANDSCHUH

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Minderjährige Jugendliche, die beispielsweise aufgrund schwieriger Familienverhältnisse nicht daheim wohnen bleiben können, finden in Wohngemeinschaften ein neues Zuhause. Hier wollen wir so eine Unterkunft mitten in Guntramsdorf vorstellen.

Es wirkt alles sehr aufgeräumt, alles hat seinen bestimmten Platz. Vom eigenen Zimmer, über Platz zum Austoben, Musizieren und ausreichend Rückzugsbereiche fehlt es hier beim ersten Blick an nichts. Auch nicht auf den zweiten Blick, hier sind Sozialpädagog*innen am Werk, die den Jugendlichen ein liebevolles Zuhause bereiten und den jungen Menschen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu Seite stehen.

Es ist eine Einrichtung des SOS-Kinderdorfes, eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft, die seit Ende der achtziger Jahre in Guntramsdorf besteht. Hier wohnen neun junge Burschen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren.

Die Vorteile, die der alte Gutshof mitten im Ort mit sich bringt, zeigen sich nach wenigen Minuten - das Haus bietet aufgrund seiner Größe der vielen Räume und vor allem des schönen Gartens ein tolles und liebevolles Wohnumfeld.

„Außerdem gibt es den Jugendlichen die Möglichkeit ihr Umfeld selbst mitzugestalten. Das tun sie auch, erst letzten Sommer haben wir den Garten neu gestaltet und ein Biotop und eine Bocciabahn angelegt.“, erzählt Mag. Stefan Turri, der pädagogische Leiter der Einrichtung, ganz stolz.

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Die Burschen, die hier wohnen, können aus den verschiedensten Gründen nicht zuhause aufwachsen. Hier bekommen sie individuelle Zuwendung und Betreuung. Ein Teil der Jungs geht noch in die Schule, der andere Teil hat bereits eine Lehrstelle, z.B. als Maler oder Einzelhandelskaufmann.

Aktuell arbeiten hier 10 Pädagog*innen und Psycholog*innen. „Die Arbeit ist natürlich oft eine Herausforderung und bedarf viel Fingerspitzengefühl. Man bekommt aber auch sehr viel von den Jugendlichen zurück. Wichtig ist es für uns, den Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen, dann klappt das schon.“, erzählt Turri während des Besuches.

Hier Sind Junge Menschen

EINFACH: GUT AUFGEHOBEN!

Auserlesene Kolumne

Was ist Sozialpädagogik? Sozialpädagogik hat als Ziel, Menschen in unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen zu unterstützen und Stabilisierung anzubieten. Ein Beispiel hierfür sind Kinder und Jugendliche, die auf Grund von schwierigen Familienverhältnissen in einem Krisenzentrum oder längerfristig in einer Wohngemeinschaft untergebracht sind und dort Tag und Nacht von Sozialpädagog*innen begleitet werden.

Je nach Ausgangslage passt sich Sozialpädagogik mit ihrem Angebot an die unterschiedlichen Anforderungen an und arbeitet vorbeugend, beratend und pädagogisch-therapeutisch. Es wird versucht, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen des einzelnen Menschen und der Gesellschaft herzustellen.

Sozialpädagog*innen...

• unterstützen Menschen in Prozessen der Lebensbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung.

• arbeiten in sozialen Problemfeldern der modernen Gesellschaft

• erschließen Ressourcen, sie beraten, bilden, betreuen, fördern, vernetzen, begleiten den Alltag, pflegen, verwalten, organisieren, etc.

Ein großer Vorteil des Standorts ist auch die Lage. Es gibt eine gute öffentliche Anbindung und alles was man braucht befindet sich in 10min Gehweite. Das ist auch für die Entwicklung der Jugendlichen gut, die wir auch in ihrer Selbstständigkeit fördern wollen.

„Uns ist es wichtig den Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben eine eigene Lebensperspektive zu entwickeln. Nicht alle jungen Menschen werden mit denselben Chancen geboren. Wir helfen Jungs die es etwas schwieriger hatten in ein selbständiges und gutes Leben zu starten!“, bringt Stefan Turri die Arbeit des Sozialpädagogen auf den Punkt.

Sozialpädagogik hat zum Ziel, Fähigkeiten anzuerkennen, Inklusion zu ermöglichen, Eigenständigkeit zu fördern und Individualität zu achten. Sozialpädagogische Arbeit findet in unterschiedlichsten Bereichen statt, sie reicht von regelmäßiger, zeitlich begrenzter Begleitung mit Einzelnen, Familien und Gruppen bis zur Alltagsgestaltung in Wohngemeinschaften oder Werkstätten.

Der Bedarf an Sozialpädagog*innen ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten enorm – viele offene Stellen können aktuell gar nicht besetzt werden.

Das Gute ist, dass man sich auch noch im sogenannten zweiten Bildungsweg für diesen Beruf und die notwendige Ausbildung entscheiden kann. Diese dauert 6 Semester und ist berufsbegleitend machbar.

Weiß ihr Alexander Handschuh (Sozialpädagoge)

Infos unter: https://www.sozialpaedagogik.at/

Übernahmen die Auszeichnung von Landesrätin Teschl-Hofmeister: Jugendgemeinderat Paul Gangoly, GR Julian Brenner und GR Benjamin Strohmaier (v.l.n.r.).

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